stadtkonzeption friedberg · 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% aichach mering gersthofen...

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Stadtkonzeption Friedberg Ergebnisse der Voruntersuchungen Situations- und Standortanalyse Identität & Image Büro Weßling Hauptstrasse 56 82234 Weßling Tel. 0 81 53/90 83 42 Fax 0 81 53/90 83 43 email: [email protected] internet: www.identitaet-image.de

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Stadtkonzeption Friedberg

Ergebnisse der Voruntersuchungen Situations- und Standortanalyse

Identität & Image Büro Weßling

Hauptstrasse 56 82234 Weßling

Tel. 0 81 53/90 83 42 Fax 0 81 53/90 83 43

email: [email protected] internet: www.identitaet-image.de

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Stadtkonzeption F R I E D B E R G

25.03.2002 © Identität & Image Seite 2

Inhalt:

Standortanalyse

• Sekundäranalyse

• Erscheinungsbild

• Expertengespräche

Situationsanalyse

• Stärken- / Schwächenanalyse der Auftaktveranstaltung

• „Jetzt red´ I!“ – Anregungen und Diskussionsbeiträge

• Persönlichkeitsprofil

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Stadtkonzeption F R I E D B E R G

25.03.2002 © Identität & Image Seite 3

Der Friedberger Weg zur Stadtkonzeption:

• 2 ½ tägige Planungswerkstatt

der Bürger • Architektenworkshop zur

Umsetzung der Ergebnisse • Bürgerwerkstatt zur

Bewertung der Alternativen

I. Auftakt und Orientierung

IV. Aktionsplan

III. Strategieentwicklung

II. Situations- und Standortanalyse

V. Umsetzung Projektmanagement

Sofort-massnahmen

Offener Planungsprozess Innenstadt

Impulsveranstaltung Innenstadt

Sofortmassnahmen

Stadt(ver)führung

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Stadtkonzeption F R I E D B E R G

25.03.2002 © Identität & Image Seite 4

Standortanalyse

Sekundäranalyse: Kurzfassung und Herausforderungen

Friedberg muss sich als eine Stadt im Umland von Augsburg behaupten. Die Anbindung an die Autobahn und die Sogwirkung des wirtschaftlich prosperierenden Ballungsraums München bestehen zwar als erkennbare Größe, sind für die folgende vergleichende Untersuchung aber von untergeordneter Relevanz. Als Vergleichsmaßstab müssen Städte ähnlicher Lage und Größenordnung wie Aichach, Gersthofen, Mering oder auch Königsbrunn betrachtet werden. In diesem Kontext ragt Friedberg bei der Zahl der Einwohner mit über 28.000 eindeutig heraus. Allerdings wuchs die Bevölkerung in den letzten Jahren nur in geringem Maße, man kann fast von Stagnation sprechen. Die Alterstruktur der Bevölkerung sollte auf lange Sicht als eine wichtige Herausforderung betrachtet werden. Die Wirtschaft ist in Friedberg stark durch das produzierende Gewerbe geprägt. Über 60 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben hier ihr Auskommen. Dieser Wert liegt deutlich über den Vergleichstädten. Die hier gezahlten Löhne und Gehälter liegen allerdings deutlich niedriger als in der Region. Über eine Förderung des qualitativ hochwertigen Dienstleistungssektors sollte nachgedacht werden. Grundsätzlich ist der Arbeitsmarkt in Friedberg relativ entspannt. Die Zahlen liegen ebenso am unteren Rand der Vergleichszahlen im Augsburger Umland wie die Zahl der Sozialhilfeempfänger. Die gute wirtschaftliche Lage spiegelt sich auch bei der Betrachtung der Gemeindesteuereinnahmen wider, wobei die Gewerbesteuer gegenüber dem städtischen Anteil an der Einkommenssteuer deutlich weniger Bedeutung hat als in Aichach oder Gersthofen. Obwohl Friedberg große Industriebetriebe und als einzige Stadt im näheren Umfeld von Augsburg eine ansprechende und besichtigenswerte Innenstadt aufweist, sind die Übernachtungsmöglichkeiten wie –zahlen unterdurchschnittlich. Bei der Bettenzahl liegt Friedberg gerade knapp über Königsbrunn und bei den Übernachtungszahlen wird nur ein Drittel der Gersthofener Zahlen erreicht. Der Auslastungsgrad befindet sich unter der Wirtschaftlichkeitsgrenze. Hier wären Strukturveränderungen denkbar. Die Chancen eines prosperierenden Einzelhandels in Friedberg bemessen sich nach der Kaufkraft der potenziellen Klientel. Hier liegen für Friedberg trotz der niedrigen Löhne und Gehälter, die vor Ort gezahlt werden, beste Werte vor. Mit über 19.100 € Kaufkraft pro Kopf nimmt die Stadt eine Spitzenstellung in ganz Bayern ein. Davon können bisher 6.000 € vom hiesigen Einzelhandel genutzt werden. Allerdings fließt die Kaufkraft zu einen großem Teil nach außen ab. Hier könnten Ansätze für eine Qualitätsverbesserung des örtlichen Handels liegen, um einen größeren Anteil am Friedberger Kaufkraftvolumen zu binden.

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Einwohnerzahl, 1999

20.05111.845

19.76626.370 28.886

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn FriedbergQuelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001

Mit fast 29.000 Einwohnern nimmt Friedberg eine Sonderstellung innerhalb des Augsburger Umlandes ein. Allerdings lebt fast die Hälfte der Einwohner in den Stadtteilen Friedbergs.

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

1939

1942

1945

1948

1951

1954

1957

1960

1963

1966

1969

1972

1975

1978

1981

1984

1987

1990

1993

1996

1999

Bevölkerungsentwicklung, 1939 bis 2001

Quelle: Stadt Friedberg

Die Bevölkerungsentwicklung ist geprägt von einem stetigen kontinuierlichen Anstieg. Auffällig ist einerseits der recht starke Anstieg zwischen 1939 und 1950, der sicherlich mit der Aufnahme der Vertriebenen zu erklären ist und als zweiter wesentlicher Anstieg die Gemeindegebietsreform 1978 mit einem Zuwachs um fast 10000 Einwohner. Aber auch die frühen neunziger Jahre zeigen einen recht hohen Zuwachs von 3000 Personen, der auf die Zuwanderung nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs zurückzuführen ist.

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25.03.2002 © Identität & Image Seite 6

23,8

29,4

15,9

37,1

12,9

Aichach

Mering

Gersthofen

Königsbrunn

Friedberg

Bevölkerungsentwicklung, 1987 - 1999Zunahme in %

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001

Die Bevölkerungszunahme in Friedberg blieb trotz des signifikanten Anstiegs zu Beginn der Neunziger weit unter dem Zuwachs der Vergleichsstädte. Lediglich Gersthofen hat in diesem Zeitraum eine ähnlich niedrige Quote. Dies deutet auf eine gemächliche und verträgliche Wachstumsdynamik hin.

Altersstruktur 2001

7,0% 7,3% 6,2% 6,8% 6,3%

14,7% 14,8% 12,2% 14,8% 14,2%

15,0% 13,2% 14,6% 13,8%

49,2% 51,3% 50,7% 52,0%

14,1% 13,4% 16,3% 11,8% 14,8%

12,7%

52,8%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

65 und älter

30 bis < 65

18 bis <30

6 bis < 18 Jahre

unter 6 Jahre

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat ist ik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001

Die Altersstruktur gibt noch nicht Anlass zur Besorgnis. Allerdings ist es auffällig, dass Friedberg den geringsten Anteil an Kleinkindern, den zweitgeringsten Anteil an Schulkindern und den geringsten Anteil an jungen Menschen zwischen 18 und 30 besitzt. Entsprechend über den meisten Vergleichsstädten liegen die Anteile der anderen Bevölkerungsanteile. Nur Gersthofen besitzt einen noch weniger ausgewogenen Bevölkerungsaufbau.

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25.03.2002 © Identität & Image Seite 7

Fläche in qkm, absolut 199992,97

26,8833,96

18,39

80,88

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat ist ik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 Die Eingemeindung hat Friedberg nicht nur fast 10.000 Einwohner und große ländliche Stadtteile gebracht. Durch den Flächenzuwachs ist die Gemarkung der Stadt nach Aichach am Größten.

Einwohner pro qkm, 1970 bzw. 1999

145

260

500

696

242

216

441

582

1434

357

Aichach

Mering

Gersthofen

Königsbrunn

Friedberg

Einw /qkm 1970 Einw /qkm 1999

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat istik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 Aufgrund der großen Fläche der Gemarkung ist die Bevölkerungsdichte in Friedberg relativ gering. Auch der Bevölkerungszuwachs in den letzten dreißig Jahren hat an diesem Verhältnis nicht viel geändert, was auf die große Gemarkung der Stadt zurückzuführen ist.

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Bevölkerungsbewegung, absolut 1999

62 5820

164

110

270

182

5531 14

Aich

ach

Mer

ing

Ger

stho

fen

Köni

gsbr

unn

Frie

dber

g

Natürliches Saldo Wanderungsaldo

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, München, Januar 200

Die Bevölkerungsbewegung verläuft in Friedberg eher gemächlich und nimmt im Vergleich den letzten Rang hinsichtlich des Wachstums ein. Das gilt vor allem im Blick auf die Einwohnerzahlen.

Empfänger laufender Sozialhilfe in % zur Wohnbevölkerung, Stand 31.12.1999

0,96%

0,50%

1,41%

1,49%

0,49%

Aichach

Mering

Gersthofen

Königsbrunn

Friedberg

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat istik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 Trotz der Nähe zur Großstadt Augsburg bleiben in Friedberg die sozialen Verhältnisse recht stabil, was sich auch in der niedrigen Zahl der Sozialhilfeempfänger ausdrückt.

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25.03.2002 © Identität & Image Seite 9

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigtenach Wirtschaftszweigen in %, Stand 30.06.1998

46,5% 38,8% 39,7% 39,2%61,3%

19,5%18,2%

37,9%26,3%

13,5%

33,0% 41,7%21,9%

33,7% 24,7%

0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

Landw irtschaft Prod. Gew erbe Handel+Verkehr sonst. Wirtschaftszw eige

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, München, Januar 2001

Die wirtschaftliche Struktur Friedbergs ist sehr stark auf das produzierende Gewerbe ausgerichtet. Der tertiäre Bereich, v.a. Dienstleistungen, ist eher schwach ausgeprägt. Vor dem Hintergrund des Trends zur Dienstleistungsgesellschaft wird hier in Zukunft sicherlich Handlungsbedarf entstehen.

16%

6%

18%

9%

20%

18%

10%

28%

13%

13%

Aichach

Mering

Gersthofen

Königsbrunn

Friedberg

prod. Gew erbe in % zur WohnbevölkerungDienstleister in % zur Wohnbevölkerung

ArbeitsplatzdichteSozialversicherungspflichtig Beschäftigte in % der Wohnbevölkerung, Stand 30.06.1998

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat ist ik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001

Bei der Arbeitsplatzdichte liegt Friedberg im Mittelfeld der verglichenen Städte. Aber auch hier zeigen sich der starke Anteil des produzierenden Gewerbes und die Schwäche des tertiären Sektors.

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82.824

64.844

89.353

60.029

46.757

42.558

48.977

45.853

82.92459.875

Aichach

Mering

Gersthofen

Königsbrunn

Friedberg

Gehälter Löhne

Löhne und Gehälter im verarbeitenden Gewerbe pro Arbeiter/Angestellten in DM, Stand 1999

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat ist ik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 Die starke Stellung des produzierenden Gewerbes hat nicht zu einem hohen Niveau der dort gezahlten Löhne und Gehälter geführt. Bei den Löhnen liegt Friedberg nach Mering auf dem letzten Platz, bei den Gehältern sogar auf dem Letzten. Auffällig ist die geringe Spreizung zwischen Löhnen und Gehältern.

Durchschnitt Löhne und Gehälter

59.254

48.418

60.667

51.600

67.458

Aichach

Mering

Gersthofen

Königsbrunn

Friedberg

Durchschnitt Löhne und Gehälter

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat istik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001

Durchschnittsverdienst im verarbeitenden Gewerbe in DM, Stand 1999

Friedberg liegt auch im Durchschnitt der im produzierenden Gewerbe gezahlten Löhne und Gehälter am unteren Ende in der Region.

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Gästebetten und Übernachtungen, 1999

226

0

449

300 312

26.48

5

33.30

7

72.74

0

16.21

9

0

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

Gästebetten 1999 Übernachtungen 1999

Auslastungsgrad Im Vergleich zu den umliegenden Städten besitzt Friedberg als größte und touristisch attraktivste Kommune nur wenige Gästebetten. Auch die Zahl der Übernachtungen liegt unter fast allen anderen Städten um Augsburg. Nur Aichach, das aber wesentlich weiter entfernt von Augsburg und den Hauptverkehrsströmen liegt, hat niedrigere Werte.

1,6

0,0

1,71,9

2,3

0,0

91,7126,3

368,0

80,9

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

durchschn. Aufenthaltsdauer

Fremdenverkehrsintensität

*Fremdenverkehrsintensität: Zahl der Übernachtungen x 100 Einwohner

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat ist ik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 sowie eigene Berechnungen

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer und Fremdenverkehrsintensität*, 1999

Wer in Friedberg übernachtet, bleibt länger als in den vergleichbaren Städten. Durchschnittlich 2,3 Tage werden in der Stadt verbracht. Ein längerer Aufenthalt ist wirtschaftlich sehr interessant. Die Fremdenverkehrsintensität ist aber angesichts der hohen Einwohnerzahl und den wenigen Besuchern dennoch relativ niedrig.

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25.03.2002 © Identität & Image Seite 12

Auslastungsgrad der Übernachtungsanbieter, 1999

19,7%

0,0%

44,4%

30,4%

23,3%

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn FriedbergQuelle: Bayerisches Landesamt für Stat istik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 sowie eigene Berechnungen

Auch die längeren Aufenthalte können den Einfluss der niedrigen Zahl an Besuchern auf den Grad der Auslastung nicht ausgleichen. Hier liegt sicherlich ein großes Potenzial für die zukünftige Entwicklung Friedbergs.

Kommunale Hebesätze, 1999

330

360 360365

360

330320

360

310

360

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

Gewerbesteuerhebesatz in % Grundsteuerhebesatz Grundsteuer B in %

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat istik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 Die kommunalen Hebesätze liegen in Friedberg am oberen Rand im Rahmen dieses Vergleichs. Angesichts ähnlicher Hebesätze in den anderen Kommunen scheint es zwar für eine Erhöhung nur wenig Spielraum zu geben, andererseits entsteht durch die weitgehend ähnlichen Sätze v.a. bei der Gewerbesteuer keine ausgeprägte Konkurrenzsituation in der Augsburger Region.

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25.03.2002 © Identität & Image Seite 13

26,4

12,7

32,6

28,2

37,0

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

Gemeindesteuereinnahmen 1999, in Mio. DM

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat istik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 Die Einnahmen der Stadt Friedberg liegen knapp über dem Durchschnitt der Vergleichsstädte. Pro Kopf verfügen nur Aichach mit einer geringen Diskrepanz und mit weitem Abstand Gersthofen über mehr Einnahmen.

Gemeindesteuereinnahmen 1999, in Mio. DM

5,7

10,2 5,28,0

8,5

17,9

22,9

5,03,5 2,0 5,1

12,2

2,1

15,1

12,5

0

5

10

15

20

25

30

35

40

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn FriedbergGrundsteuer B Gewerbesteuer (netto) Gemeindeanteil an der Einkommensteuer

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat istik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 Die Einnahmen der Stadt Friedberg sind maßgeblich geprägt vom kommunalen Anteil an der Einkommensteuer. Im vorliegenden Jahr fließen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer im Vergleich zu den anderen Kommunen eher spärlich. Allerdings sind diese Einnahmen häufigen und hohen Schwankungen ausgesetzt. Das Ergebnis der Grundsteuer B überrascht angesichts des hohen Bestands an Wohngebäuden (siehe unten), der ländlichen Struktur und der hohen Einwohnerzahl nicht.

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Stadtkonzeption F R I E D B E R G

25.03.2002 © Identität & Image Seite 14

Bildungswesen

5

3 3

4

5

1 1

0

1 11

0

1 1 11

0 0 0

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

Volksschulen Realschulen Gymnasien Berufsschulen

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat istik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 sowie eigene Berechnungen Friedberg kann seinen Bürgerinnen und Bürgern das vollständige Angebot an Schultypen anbieten. Nicht aufgeführt ist die Nebenstelle der Aichacher Berufsschule.

Bestand an Wohngebäuden, 1999

4.678

2.7543.626

4.612

7679

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

Bestand an Wohngebäuden

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat istik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 sowie eigene Berechnungen

Friedberg verzeichnet mit Abstand am meisten Wohngebäude. Das liegt einmal an der Einwohnerzahl. Der Vergleich mit dem Bestand des annähernd gleich großen Königsbrunn lässt aber vermuten, dass es in Friedberg weniger Geschosswohnungsbau und Mehrfamilien- sowie mehr Ein- bzw. Zweifamilienhäuser gibt.

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25.03.2002 © Identität & Image Seite 15

Bestand an Wohnungen,1999

8.116

5.046

9.24110.966

12224

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statist ik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 sowie eigene Berechnungen

Die Schlüsse aus dem Gebäudebestand werden durch den Wohnungsbestand bestätigt: Trotz einer deutlich höheren Zahl an Gebäuden verfügt Friedberg nur über wenig mehr Wohnungen als Königsbrunn.

Durchschnittliche Haushaltsgröße, 1999

2,47

2,35

2,14

2,40

2,36

Aichach

Mering

Gersthofen

Königsbrunn

Friedberg

Quelle: Bayerisches Landesamt für Stat istik und Datenverarbeitung, Gemeindedaten, Ausgabe 2001, M ünchen, Januar 2001 sowie eigene Berechnungen

Mit der durchschnittlichen Größe der Haushalte liegt Friedberg im mittleren, eher unteren Bereich. Das lässt darauf schließen, dass in Friedberg Alleinstehende bzw. kinderlose Paare einen höheren Anteil an der Wohnbevölkerung haben. Dies korrespondiert auch mit dem geringeren Anteil an Kleinkindern.

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25.03.2002 © Identität & Image Seite 16

Arbeitslosenquote am 30.09.2000

0

1

2

3

4

5

6

Aichach Friedberg Mering Gersthofen Königsbrunn Bayern

Arbeitslosenquote am 30.09.2000

Die Arbeitslosenquote zeigt die stabile wirtschaftliche Situation in Friedberg an. Die Quote liegt deutlich unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt, aber auch unter den Werten der Vergleichstädte bis auf Mering.

16.07515.667

15.220

9.34110.350 464,0

00

208,0

00 111,0

00 301,0

00 413,0

00

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

Umsatz pro Kopf in DM Umsatz in Mio. DM

Quelle: GfK M arkt forschung, Nürnberg, 2001

Umsatzkennziffer + Umsatz im Einzelhandel(einzelhandelsrelevanter Umsatz in Mio. DM pro Einwohner in DM)

Die Stärke des Friedberger Einzelhandels zeigt sich in diesem Vergleich. Allerdings ist hier auch die Firma Segmüller miteinbezogen, was die Aussagekraft hinsichtlich der Attraktivität der Innenstadt etwas einschränkt.

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25.03.2002 © Identität & Image Seite 17

(Durchschnitt der BRD = 100) Ähnlich wie die ebenfalls direkt um Augsburg liegenden Vergleichsstädte kann Friedberg einen hohen Anteil auswärtiger Kaufkraft anziehen. Auch hier wird Segmüller vermutlich einen großen Anteil verantworten. Bemerkenswert ist aber der höchste Wert der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft in Friedberg. Hier werden Potenziale für den innerstädtischen Einzelhandel deutlich.

Kaufkraftkennziffer, allgemein 105,8

100,0

118,2

108,6

113,3

109,5

101Aichach

Mering

Gersthofen

Königsbrunn

Friedberg

Bundesgebiet

Bayern

Quelle: GfK M arkt forschung, Nürnberg, 2001

Die Friedberger Spitzenstellung im Kaufkraftbereich zeigt sich hier im Vergleich mit dem Augsburger Umland auf Basis des Bundesdurchschnitts. Obwohl die Löhne und Gehälter des in Friedberg dominierenden produzierenden Gewerbes im Vergleich sehr niedrig liegen, stehen den Friedbergern pro Kopf durchschnittlich 37.395 DM an Kaufkraft zur Verfügung. Das ist in der Region Augsburg ein absoluter Spitzenwert und nimmt auch in Bayern einen der vorderen Plätze ein. Im Vergleich zu der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft wird aber auch deutlich, dass über die Hälfte der allgemeinen Kaufkraft abfließen muss.

99,6

159,10

104,2 110105,1 106,4

155,10150,70

92,50102,50

0,0

20,040,0

60,080,0

100,0120,0

140,0160,0

180,0

Aichach Mering Gersthofen Königsbrunn Friedberg

EH-relevante Kaufkraftkennziffer Umsatzkennziffer

Quelle: GfK M arkt forschung, Nürnberg, 2001

Kaufkraft- und Umsatzkennziffer im Einzelhandel, 2001

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Zentralitätskennziffer

144,7

102,8

87,9

148,9

141,6

Aichach

Mering

Gersthofen

Königsbrunn

Friedberg

Quelle:GfK M arktforschung, Nürnberg, 2001

Die Zentralitätskennziffer drückt aus, wie weit es einer Stadt gelingt, Kaufkraft zugunsten des niedergelassenen Einzelhandels anzuziehen. Ein Wert von 100 bedeutet, dass der Einzelhandelsumsatz genau so groß ist, wie die einzelhandelsrelevante Kaufkraft. Der Friedberger Wert zeigt die überörtliche Bedeutung des Einzelhandels auf.

Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer

110

100,0

103,8

99,6

105,1

106,4

104,2

Aichach

Mering

Gersthofen

Königsbrunn

Friedberg

Bundesgebiet

Bayern

Quelle: GfK M arkt forschung, Nürnberg, 2001 Die einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer gibt den Wert der vor Ort vorhandenen und für den lokalen Einzelhandel erreichbaren Kaufkraft an. Friedberg bietet hier für den Einzelhandel ein überdurchschnittliches Potenzial und deutlich mehr als die Vergleichsstädte. Das macht deutlich, dass der Einzelhandel auch ohne Segmüller interessante Perspektiven hat.

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Standortanalyse

Erscheinungsbild

Der erste Eindruck ist entscheidend. Friedberg prägt sich bei den Bürgerinnen und Bürgern, Besuchern, Geschäftsleuten und Kunden immer so ein, wie es sich nach außen zeigt. Ob sich die Menschen in Friedberg wohl fühlen und ob sie sich durch die Stadt angesprochen und aufgenommen fühlen oder nicht, hängt zentral vom Erscheinungsbild ab. Das optische Erscheinungsbild und der Auftritt nach außen ist die „Visitenkarte“ der Stadt. Das Ortsbild (Ortseingänge, Platzgestaltung, Gebäude, Begrünung) zählt dazu wie auch die Art und Weise, in der sich Friedberg in Werbe- und Kommunikationsmitteln (Broschüren, Infohefte, Internet) darstellt. Die Gestaltung der Ortseingänge stellt sich zumeist als zufällig und unüberlegt dar. Lediglich über die Staatsstrasse 2379 und die B300 von Dasing kommend erscheint Friedberg geordnet und einladend auf den Besucher. Schwachstellen bilden der Chippenham-Ring von Süden kommend, Friedberg-West und der westliche Eingang zur Altstadt. Insbesondere hier wurden Chancen nicht genutzt.

Die Innenstadt von Friedberg wird maßgeblich geprägt von der Ludwigstraße. Der ungehinderte Autoverkehr ist ein dominierender Faktor, sei es durch die Autos selber, sei es durch die Anforderungen des Verkehrs. Das Foto zeigt deutlich den zugunsten der Straße verengten und durch Leitplanken gesicherten, also gefährlichen Fußweg. Beim Betrachter entsteht nicht der Wunsch, hier zu bummeln.

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In großen Teilen der Kernstadt sind schön sanierte und hergerichtete Gebäude zu beobachten. Teilweise ergeben sie ein stimmungsvolles Ensemble, das den Vergleich mit berühmten Altstädten nicht scheuen braucht. Dieser Eindruck wird aber immer wieder durch heruntergekommene Häuser konterkariert. Auffällig sind auch die leer stehenden Geschäfträumlichkeiten, die häufig in solchen Gebäuden angesiedelt sind.

Die beiden Plätze der Innenstadt bieten ein besonders trauriges Bild. Während der Marienplatz als Parkplatz dienen muss und daher der Stadt erhebliches Entwicklungspotenzial raubt, ist der Platz vor der Kirche in ein steinernes Korsett gepresst, das in geradezu verschwenderischem Ausmaß öffentlichen Raum verschließt. Nutzungsmöglichkeiten, die sowohl den parkähnlichen Charakter als auch eine echte Aufenthaltsqualität mit Begegnungsmöglichkeiten kombiniert sind damit ausgeschlossen. Zudem wird eine wirkliche Platzatmosphäre um St. Jakob herum durch die kleinteilige und altmodische Stadtmöbilierung zunichte gemacht.

Die Beschilderung in Friedberg bietet sich dem Betrachter als buntes Potpourri dar. Ein dahinter stehendes Konzept ist nicht zu erkennen. Die Uneinigkeit über das, was Friedberg eigentlich sein will, dokumentiert sich hier deutlich. Die Stadt der Kinder konkurriert mit der altbairischen Herzogsstadt, Gewerbehinweise mit den Partnerstädten und in einheitlichem Straßenschilddesign präsentieren sich sowohl die Wallfahrtskirche Herrgottsruh als auch das Krankenhaus. Der altbayerische Willkommensgruß an den Stadteinfahrten weist zwar einen Bezug zu Friedberg auf. Er ist aber wenig auffällig und geht durch die Hinweise auf einzelne Gewerbebetriebe fast unter. Die Platzierung der Tafeln ist überdies im Bereich der B300 und der Münchner Straße nicht optimal und zu überdenken.

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Das fehlende Gesamtkonzept setzt sich bei den Veröffentlichungen fort. Die Broschüren der Stadt unterscheiden sich in der Gestaltung erheblich. Fast jede wurde von einem anderen Grafiker gestaltet. Dazu zählt auch der Internetauftritt der Stadt. Die divergierende Verwendung von Schriftarten, unterschiedliche Formensprache und Farbgebung ergeben ein wenig charakteristisches Bild. Ein Corporate Design ist nicht existent.

Zusammenfassend ist das Erscheinungsbild Friedbergs als uneinheitlich und teilweise diffus zu werten. Defizite bestehen sowohl im städtebaulichen als auch im medialen Erscheinungsbild. Das liegt zu einem großen Teil an einem fehlenden Grundkonzept, einer Idee, was Friedberg eigentlich sein will und was es davon mitteilen möchte.

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Standortanalyse

Expertengespräche

Das Bild, das statistisches Material und das Erscheinungsbild von einer Stadt vermitteln, kann nur unvollständig sein. Wie man in Friedberg lebt, welche Seiten der Stadt man genießt und welche Probleme da sind, darüber können nur die Friedbergerinnen und Friedberger berichten. Um bereits im Vorfeld einen Eindruck davon zu bekommen, wurden von Seiten des Fachbüros Identität & Image in Abstimmung mit der Stadtverwaltung Sondierungsgespräche mit mehr als fünfzehn Personen des öffentlichen Lebens geführt. Dabei ging es auch um bereits vorhandene Diskussionen und Vorschläge, was in Friedberg verändert werden müsste. Die Gespräche waren sehr ermutigend für die Stadt Friedberg im Allgemeinen und die Stadtkonzeption im Besonderen. Die befragten Personen identifizierten sich in einem sehr hohen Maße mit ihrer Heimatstadt. Der historische und städtische Charakter wurde dabei hervorgehoben. Die vielfältigen Aktivitäten, die sich in den letzten Jahren entwickelt haben, haben eine ausgesprochen positive Beurteilung gefunden. Deutlich wurde, dass sich die Menschen in Friedberg intensiv mit ihrer Stadt auseinandersetzen. Das gilt für die Einheimischen wie für die Neubürger. Ein dringender Wunsch war aber die Bündelung des vorhandenen Engagements. In eine ähnliche Richtung weisen auch die Ergebnisse des Vergleichs von Friedberg mit Kommunen aus dem Augsburger Umland. Den herausragenden Punkten wie beispielsweise der gewachsenen Struktur und Identität der Stadt wurden Probleme in der Kommunikation zwischen den verschiedenen Gruppierungen und auch ein Defizit in der Führung entgegengestellt. Hier wird Konzeptionslosigkeit sowie fehlende Dynamik unterstellt und auf positive Beispiele in den Vergleichsstädten hingewiesen. Die Verantwortung dafür wurde von den Befragten meist den Stadträten und teilweise auch der Stadtverwaltung angelastet. Die Stadtverwaltung und das politische Personal erhielten stellenweise aber auch deutliches Lob für ihre Offenheit. Als wichtige Aufgaben für die nächsten Jahre wurden neben einer besseren Zusammenarbeit vor allem die Aufwertung des Altstadtbereichs und die Ansiedlung von Gewerbe genannt. Allerdings waren sich alle Befragten einig, dass bei allem notwendigen Wandel die Identität Friedbergs bewahrt bleiben muss. Zitate aus den Gesprächen: … die Altstadt bietet viele Chancen ... ein Kulturzentrum wäre ein attraktiver Anziehungspunkt ... Friedberg könnte sich als hochwertige Wohngegend profilieren ... es gibt keinen belebten Stadtplatz, der zentral gelegen ist ... es fehlen Orte der Begegnung … der Einzelhandel gehört durchgemistet … die Verwaltung muss flexibler werden

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… eine höhere Sachkompetenz in den Stadtratssitzungen … es gibt viele Beiräte, aber es passiert nichts ... die Geschäfte sind verschlafen, das Angebot ist verstaubt und überteuert ... es wird zuwenig miteinander geredet und es fehlt an gegenseitigem Verständnis ... der Friedberger Advent und das Altstadtfest sind was Besonderes ... die Stadtmauer und das Schloss gibt es so nirgends in der Umgebung ... die Friedberger sind arg knauserig, ja richtig geizig ... wir haben genügend Charakter … eine liebenswerte Stadt mit guter Lage … ein hohes soziales ehrenamtliches Engagement

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Situationsanalyse

Stärken- / Schwächenanalyse der Auftaktveranstaltung

Worauf sind Sie besonders stolz, welches sind die Stärken der Stadt Friedberg Die Altstadt ist eine der zentralen Stärken Friedbergs. Sie wird als persönlich sehr ansprechend wahrgenommen.

- Altbayerisches Flair - Alte Stadt mit Charme - Altstadtflair - Altstadtensemble - Altstadterneuerung - Angenehme Atmosphäre - Beleuchtete Altstadt - Beschaulichkeit - Charmantes Kleinstadtflair - Das besondere Flair der Stadt: Schloss – Altstadt -

Herrgottsruh - Gemütlich, heimelig - Gemütliche Altstadt - Gemütliche Kleinstadt - Harmonisches Kleinstadt Klima - Heimat - Heimelige Atmosphäre - Historischer Charakter - Kleinstadtcharakter (2mal) - Liebenswert Harmonisch - Liebenswerte Altstadt - Nachtbeleuchtung - Nette Kleinstadt mit fünf Kirchen - Nette Stadt - Persönlichkeit - Reizende Innen-Altstadt - Ruhige Kleinstadt - Stadt mit Charme - Übersichtliche gemütliche Kleinstadt - Übersichtlichkeit - Unser Potential - Urig - Wir sind besonders stolz auf unsere liebenswerte Altstadt

und hoffen, dass es so bleibt

Der Bekanntheitsgrad wird als hoch eingeschätzt.

- Bekanntheit im Umland durch Feste - Bekanntheitsgrad gegenüber der Nachbarstadt Augsburg

Der Einzelhandel bietet vielen Einwohnern sowohl das gewünschte Sortiment

- Alles vorhanden, was man zum Leben braucht - Altstadt Mix Wohnen und Einkaufen

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25.03.2002 © Identität & Image Seite 25

das gewünschte Sortiment als auch ein positives Einkaufserlebnis.

- Auf die Geschäftswelt - Freundliche, kundenorientierte Einkaufsmöglichkeiten - Friedberg ist eine übersichtliche Kleinstadt, die trotzdem ein

komplettes Infrastrukturangebot hat - Geschäftswelt - Guter Mix aus Wohnungen und Geschäften - Kompetente Geschäfte - Schöne Einkaufsmöglichkeit - Schöne Geschäfte - Vielseitiges Einkaufen

Erreichbarkeit - Kann alles zu Fuß erledigen - Kleinstadtcharakter-Erreichbarkeit zu Fuß - Kurze Einkaufswege (2mal) - Kurze Wege - Kurze Wege für täglichen Bedarf - Überschaubar, gute Erreichbarkeit - Überschaubarkeit (2mal) - Übersichtlichkeit

Die Stadt wird als angenehm erfahren, Schönheit und das ausgewogene Erscheinugnsbild.

- „Kleinstadt“ - Altstadt = überschaubare Kleinstadt - Ansicht der Stadt - Das positive Stadtbild - Die im Grunde schöne Innenstadt - Eine der schönsten Städte, die ich kenne, aber wir machen

nichts draus!!! - Einmaliges Stadtbild (Altstadt, Stadtmauer) - Friedberg ist eine sehr hübsche Stadt, auch mit einem sehr

schönem Rathaus und Marienplatz - Geschlossenes Stadtbild - Geschlossenes überschaubares Stadtbild - Gewachsene Struktur - Optisches Erscheinungsbild - Schöne Ansicht Schloss mit Stadtmauer - Schöne Innenstadt - Schöne Kernstadt - Schönheit der Stadt - Stadtansicht - Stadtansicht (wenn man sich die Segmüller-Kisten wegdenkt) - Stadtpanorama, übersichtlich

Das geschichtliche Erbe der Stadt, vor allem der Kernstadt mit dem Schloss wird als eine zentrale Stärke begriffen.

- Altstadt (6mal) - Altstadt mit Geschichte und Charakter - Auf die Stadtgeschichte - Die alte Stadt - Die schönen, alten Bauwerke, Schloss, Stadtmauer etc. - Eine schöne Altstadt - Erhalt historischer Gebäude

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- Friedberg die altbayerische Herzogstadt am Lechrain „im Wittelsbacher Land“

- Geschichte - Geschichte der Stadt - Historie - Historische Altstadt (11mal) - Historische Altstadt (trotz heruntergekommener Gebäude

Grund: Bürokratie- Bürgerverärgerung) - Historische Altstadt und Schloss - Historische Bausubstanz (2mal) - Historische Stadt, überschaubar, nett - Historische, gewachsene Altstadt - Historischer Stadtkern - Historisches Ambiente - Historisches Stadtbild - Hübsches historisches geschlossenes Aussehen - Ich bin besonders stolz darauf, dass die historische Stadt

besonders geeignet ist, die zentralen Aufgaben der Kommunikation, des Geschäftslebens, des Kulturlebens aufzunehmen und bereits jetzt attraktiv ist

- Ich bin stolz auf die alte Bausubstanz und den Lechrain ohne Straßen

- Intakte historische Altstadt - Lage und historisches Stadtbild - Schloss, 2. Teil Altstadt - Schloss, Stadtmauer (3mal) - Schöne Altstadt (4mal) - Schöne Altstadt, die beim Stadtfest besonders zur Geltung

kommt - Tolle Stadtsilhouette!

Das kulturelle Angebot und mit Abstrichen die Freizeitmöglichkeiten werden als Stärke wahrgenommen.

- Altstadtfest (16mal) - Auf das Schloss und Museum - Auf die kulturellen Aktivitäten - Ausstellungs- und Kulturangebot (Kunstwerk) - Baggersee - Friedberg- Stadt der Kinder und der Kunst - Friedberger Advent (3mal) - Kulturelle Angebote - Kulturelle Veranstaltungen - Kunstaktionen - Kunstbewegung - Reichhaltiges Kulturangebot - Rose Meier-Haid und ihre Kunst für Friedberg - Skulpturenpfad von Rose Maier-Heid - Stadtfest, Konzerte - Uhrmacherstadt - Viele gute Feste

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- Weihnachtsmarkt

Die Lebensqualität in Friedberg wird als hoch eingeschätzt-

- Das ruhige, gemütliche Leben - Eine schöne Gemeinschaft - Eine Stadt zum Wohlfühlen - Freundeskreis - Lebensqualität - Lebenswert - Persönliches Umfeld, Atmosphäre - Stadt ist lebenswert

Die große Gemarkungsfläche mit den Stadtteilen und die geografische Lage werden als Stärke gesehen.

- Friedberger Hügelland - Geographische Lage, Friedberg liegt auf einer Anhöhe, die

uns von dem Lechfeld (Augsburg) abgrenzt. (ehemals Oberbayern)

- Lage - Lage, Größe - Ländliche Struktur - Stolz: Bin stolz auf Derching (Wohn- und Gewerbegebiet) - Auf dem Erholungswert Gerchinger Forst

Große Vorteile für die Attraktivität der Altstadt sehen die Einwohner in der Parksituation.

- Keine Parkgebühren - Kostenlose Parkplätze - Kostenlose Tiefgaragen - Kostenloses Parken (2mal) - Kostenloses Parken in der Tiefgarage - Parksituation - Tiefgarage (2mal) - Tiefgarage- Parken, Sauberkeit

Die noch weitgehend intakten sozialen Verhältnisse und ihre Auswirkungen werden als sehr positiv eingeschätzt.

- Alles ist sehr persönlich - Altstadt = Bürgernah - Bürgernahe Verwaltung (2mal) - Bürgernähe, Gemeinschaft - Die gemeinsamen Feste (Altstadtfest, Pfarrfest) - Endlich richtige Mehrheit im Stadtrat - Freundliche, aufgeschlossene Menschen auf der Straße +

Geschäfte - Friedberg ist sehr bürgernah - Gutes Zwischenmenschliches Klima - Harmonie politische Gemeinde und Kirchengemeinden - In Friedberg kennt jeder noch jeden� Nachbarschaft ist noch

ein Begriff - Liebenswerte Bürger - Man kennt sich - Überschaubar- man spricht miteinander - Zusammenhalt beim Stadtfest

Die vielfältigen Möglichkeiten zur Ausbildung werden als besondere Stärke

- Alle Schularten vorhanden - Alle Schulen am Ort - Gute Schulen (2mal)

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betrachtet. - Gutes Schulangebot, Realschule, Gymnasium - Kindergärten - Schule und Kindergarten - Schulen - Vielzahl von Schulen

Das Selbstbewusstsein der Friedberger und ihr Stolz auf ihre Stadt ist ausgeprägt.

- Die Friedberger stehen zu ihrer Stadt - Ein Friedberger zu sein - Friedberger zu sein - Ich bin einfach stolze Friedbergerin - Viele möchten nach Friedberg ziehen. Ich bin schon da

Die guten sozialen Strukturen werden auch im ehrenamtlichen Bereich als Stärke deutlich.

- Gemeinsinn - Gemeinsinn einiger (weniger) engagierten Leute - Gutes Gemeinwesen - Interesse für Kinder - Jugendkapelle - Selbstständigkeit, Offenheit, Selbstbewusstsein - Sportvereine - Vereinsarbeit

Am Verkehr werden vor allem Regulierungen geschätzt.

- Schöne Straßen - LKW Verbote - Nachtbus

Das Wohnen in Friedberg wird als qualitativ hochwertig erfahren. IN Friedberg lohnt es sich zu leben.

- Angenehme Wohngegend - Angenehme Wohnqualität mit relativ gutem Konsumangebot

und trotzdem nicht hektisch - Angenehmes Wohnen - Angenehmes Wohnen in der Altstadt - Attraktive Wohnlagen - Der Ausbau des Krankenhauses - Gute Infrastruktur - Gute Wohngegend - Gute Wohnsituation - Hoher Wohnwert - Ruhige, angenehme Wohnatmosphäre - Schöne Wohnlage - Stadtlage - Unverkennbares bauliches Profil - Wohnqualität (5mal) - Wohnqualität am Baggersee (Friedberg West) - Wohnqualität Stadt-Land zugleich

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Was bedauern Sie in Friedberg, welches sind die Schwächen der Stadt Friedberg? Der ‚Vorstadtcharakter’ Friedbergs wird kritisch gesehen.

- Augsburg - Dass wir irgendwie zweite Klasse sind - Friedberg = eine Schlafstadt vor Augsburg - Nähe zu Augsburg

Die Friedberger Kernstadt wird von etlichen Bürgern als unattraktiv beurteilt. Handlungsfelder werden benannt.

- Altstadt ist tot! Mittags und Abends - Friedberg stirbt immer mehr aus - Innenstadt ist langweilig - Sterben der Innenstadt - Toter Marienplatz - Verödete Innenstadt - Verwaisung Innenstadt - Entwicklung der Innenstadt - Für Außenstehende keine attraktive Nutzung des

wunderschönen Altstadtambiente - Innenstadtentwicklung - Kein Konzept für die Innenstadt - Kommunikative Innenstadt - Situation Innenstadt (Ludwigstraße, Geschäfte, Cafes) - Zu viele Baulücken (2mal)

Als eine besondere Schwäche werden der Einzelhandel und dessen wirtschaftliche Probleme gesehen.

- Ab Samstag 12.00 Uhr tote Hose - Die Stadt ist tot! Immer weniger Geschäfte (vor allem innere

Ludwigstraße) Abends um 20.00 Uhr werden die Bürgersteige hochgeklappt

- Die vielen leeren Geschäftsräume - Einzelhandel stirbt aus (Innenstadt) - Geschäftesterben - Geschäftsschluss am Mittwoch Nachmittag - Innenstadt - kleine Geschäfte sterben aus - Kein interessantes Einkaufserlebnis - Ladensterben - Leere Ladengeschäfte - Massives Geschäftesterben - Öffnungszeiten, da Geschäfte zu wenig - Rückgang des Geschäftslebens - Schließen der Geschäfte - Sterben des Einzelhandels = Ausbluten der Innenstadt - Sterbende Läden - Viele leere Geschäfte - Viele nicht genutzte Häuser ( Geschäfte) - Zu viele leere Geschäfte (2mal) - Zu wenig Geschäfte in der Innenstadt

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Entsorgung und Flächenversiegelung werden als Umweltprobleme genannt.

- Altlasten, Müll - Vermüllung, Dreck - Betonierung durch Straßen und Gewerbegebiete - Vorrang für Beton/Asphalt

Die wirtschaftliche Struktur mit wenigen großen Firmen und wenig Dynamik bei Neuansiedlungen und -gründungen wird als eine zentrale Schwäche Friedbergs betrachtet-

- Dass Segmüller nichts für die Stadt tut - Einseitige wirtschaftliche Entwicklung - Es gibt keine Geschäftsleute - Es ist nichts los außer Segmüller - Fehlende industrielle Entwicklung - Gewerbeansiedlung (2mal) - Keine ausreichende Industrie - Kontraproduktives Arbeiten - Mangelnde Entwicklung - Segmüller wird immer breiter - Segmüller zu groß - Wenig qualifizierte Arbeitsplätze - Wirtschaftlich unattraktiv

Zum Teil wird die fehlende Identifikation mit der Stadt beklagt.

- Dass so wenige das Einmalige unserer Stadt erkennen - Fehlende Identität (2mal) - Fehlender Gemeinsinn - Fehlendes Gemeinwohlinteresse - Kein‚ Wir- Gefühl’

Die Innovationsbereitschaft in der Stadt ist für etliche Einwohner zu gering ausgeprägt.

- Es geht nichts vorwärts - Es rührt sich schon seit Jahren fast nichts mehr hier - Mangelndes Vermögen, Veränderungen anzugehen und

innovative Ideen umzusetzen - Neue Ideen umsetzen - Nur Reaktion- keine Aktion - Seit 15 Jahren keine Initiative im Stadtrat - Unmodern - Wenig Innovationen, zu konservativ, es bewegt sich sehr

wenig!

Es fehlt ein Ort für Kultur und Begegnung.

- Es fehlt ein zentraler Veranstaltungspunkt auf dem das Leben pulsieren kann

- Bürgerhaus im Zentrum für Veranstaltungen fehlt - Das Bürgerhaus fehlt (2mal) - Das es kein Bürgerhaus gibt - kein Bürgerzentrum - Keine größeren kulturellen Veranstaltungen (Konzerte

Stadthalle) - Keine Mehrzweckhalle für Treffs, Konzerte - Wenig Treffpunktcharakter - Keine Veranstaltungsräume, schlechtes kulturelles Angebot - Veranstaltungen für Bürger Unterhaltung, Tanz

Das kulturelle Profil Friedbergs wird als nicht abgerundet betrachtet Vor

- „Nächtlicher Flair“ - Attraktive Lokale

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abgerundet betrachtet. Vor allem eine attraktive Gastronomie und eine entsprechende Nutzung des Schlosses.

- Dass das Schloss noch nicht attraktiv genützt wird - Fehlende kulturelle Einrichtungen - Freizeitangebot - Keine Szenengastronomie - Kultur (2mal) - Kultur / Unterhaltung - Mangelhaftes kulturelles Profil - Nichts bekannt, was den Tourismus betrifft - Nutzung des Schlosses - Spielplätze - Stadtbad schmuddelig - Wenig Kultur - Zu wenig attraktive Veranstaltungen, besonders am Abend

Die Bewohner der Stadtteile fühlen sich stiefmütterlich behandelt. Noch ist Friedberg als eine Stadt nicht vollständig zusammengewachsen.

- Abkoppelung der Ortsteile - Derching wird nicht berücksichtigt - Derching wird von der Kernstadt verraten und verkauft - Die nördlichen Ortsteile (Derching) verstehen die Politik nicht!

Nicht nur ausbeuten! Seit der Eingemeindung seit 24 Jahre keine Einwohner - Zuwachs obwohl im Eingemeindungsvertrag größere Wohn- Neubaugebiete vorgesehen sind

- Ungleichbehandlung der Stadtteile - Wir sind noch nicht eine Stadt

Die Stadtverwaltung und die politische Führung werden als nur bedingt handlungsfähig betrachtet.

- Arroganz der Stadt - Betroffene und keine Beteiligte. Wie könnte es sonst sein,

dass mit den Bürgern trotz Kommunikationsversuch nicht gesprochen wird und (Bau-) Beschlüsse erfolgen?

- Bürokratie - Bürokratismus im Altstadtbereich - Das gegenseitige Blockieren in der Politik - Die langen Entscheidungen der Stadtverwaltung / des

Stadtrates - Die politische Zerstrittenheit - Die Unentschlossenheit im Stadtrat (BayWa Hochhaus) - Dissens im Stadtrat - Geringes Interesse der gewählten Gremien am Bürger

zwischen den Wahlperioden! - Konzeptionslosigkeit der Stadtführung - Parteipolitische Entscheidungen, keine Entscheidung für die

Stadt - Politische Vetternwirtschaft - Qualität der Politiker - Stadtverwaltung glänzt sehr oft durch Unwissen - Unvermögen in Politik und Verwaltung (Bauamt) - Verstaubtes Baureferat

In der Stadt werden gerade in Fragen der Kommunikation und der

- Altmodisch - Beziehungswirtschaft

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Einstellungen große Probleme gesehen.

- Borniertheit - Engstirnigkeit - Fehlende Integration ausländischer Mitbürger - Fehlende Kommunikation - Identifikation mit der Stadt - Kleinstadtmentalität - Konzeptionslosigkeit und ‚Gelabere’ - Mut zu neuem, Außergewöhnlichem - Philosophie der ländlichen Stadt’ - Provinziell - Sehr ländlich - Vereinsmeierei, einige Wenige mauscheln über Alles - Zu wenig Kommunikation - Zukunftsthemen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit kommen zu

kurz

Die Sicherheitssituation in Friedberg wird als verbesserungswürdig eingeschätzt-

- Geschwindigkeit in Innenstadt - Parkplatzüberwachung - Parküberwachung Friedberg - Sichere Überquerung der Straßen - Verkehrsüberwachung in Friedberg

Im sozialen Bereich wird die Jugendarbeit und mangelnde Kommunikation beklagt.

- Jugendmaßnahmen - Jugendstätte und Platz - Keine Vereinstreffen mehr (Vorstände) - Mangelnde Jugendmöglichkeiten (Sport, Freizeit) - Sportplatz für die Jugend (Eislauf usw.) - Zu wenig Jugendarbeit

Städtebaulich wird vor allem der bisherige Umgang mit dem historischen Erbe als problematisch betrachtet.

- Baulücke am Marienplatz neben Listhaus - Dass der Kirchplatz verändert werden soll - Einige vernachlässigte Gebäude - Höhenunterschiede Innenstadt - Kirchplatzveränderung - Ländliches Gefüge - Stadtansicht aus Richtung B 300 wird durch Gewerbebauten

‚Unterm Berg’ verschandelt - Unharmonische Neubauten - Zu wenig Mischung von alter und moderner Architektur

Bei der Verkehrsanbindung wird vor allem die fehlende Anbindung an die wesentlichen Verkehrsströme der Region beklagt.

- Schlechte Verbindung Friedberg (Segmüller ) zur A8 (bei Derching) sollte seit 25 Jahren fertig sein

- Schlechte Zuganbindung - Verkehrsanbindung (Eisenbahn-Nebenstrecke) - Verkehrsanbindung an Augsburg - Verkehrsanbindung - Verkehrsanschlüsse könnten besser sein

Die Verkehrssituation in der Innenstadt wird als eine der zentralen Schwächen der Innenstadt

- Autos in der Ludwigstraße - Dass die schöne Innenstadt durch die Verkehrsprobleme nicht

zur Geltung kommt

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beurteilt. - Dass noch keine Umgehungsstraße und Verkehrsberuhigung vorhanden ist

- Die verstopfte Ludwigstraße - Fehlende Fußgängerzone (2mal) - Ich bedauere, dass die Ludwigstr. noch nicht umgestaltet ist - Innenstadtverkehr - Keine Fußgängerzone in der Innenstadt - Parkplätze Innenstadt - Parkprobleme (2mal) - Schlechte Parkplatzsituation in der Innenstadt - Starker Verkehr in der Innenstadt - Verkehr in der Ludwigstraße - Verkehr Innenstadt (3mal) - Verkehrsbelastung in Ludwigstraße - Verkehrssituation Innenstadt - Zu viel Durchgangsverkehr - Zu viel Straßenverkehr in der Stadt - Zu wenig Parkplätze in der Ludwigstraße und in den

Nebenstraßen - Zu viel Verkehr in der Innenstadt (2mal)

Das ÖPNV-Angebot wird als eindeutige Schwäche betrachtet.

- Anbindung Zug��Bus - Bus- und Innenstadtverkehr - Öffentlicher Nahverkehr (2mal) - Ortsteile haben zu schlechte Busverbindung - Schlechte ÖPNV Anbindung - Schlechte Verkehrsanbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln - Schlechter Busverkehr - Schlechter ÖPNV - Unkoordinierter ÖPNV

Die Kritik am Einzelhandel macht sich zumeist am eingeschränkten Sortiment fest.

- Ein Kaufhaus fehlt - Eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten - Einkaufsmöglichkeiten nicht für jede Altersgruppe - Kein Gesamt- Warenangebot z.B. wenig Angebot an

Kinderkleidung - Kein Gesamtkaufhaus für Konfektion - Nicht alle Geschäfte für Einkaufsbedarf vorhanden - Sinkende Auswahl / breite an Einkaufsmöglichkeiten - Zu wenig Supermärkte in den Außenbezirken

Die Belastungen durch Verkehr betrachten viele Friedberger als großes Handlungsfeld. Fragen der Verkehrsführung und der Priorität des Autoverkehrs werden zusätzlich thematisiert.

- AIC 25 unklarer Lärmschutz - Autoverkehr - B300 - Durchgangsverkehr - Fehlender Kreisverkehr - Keine Radwege (2mal) - Kreisverkehr - Nicht konsequente Verkehrserschließung

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Stadtkonzeption F R I E D B E R G

25.03.2002 © Identität & Image Seite 34

- Schlechte Straßen - Verkehr - Verkehrsführung - Verkehrslärm (2mal) - Verkehrspolitik - Verkehrsprobleme - Verkehrssituation (2mal) - Verkehrssituation (Anbindung der Ortsteile) - Verkehrsüberlastung - Vorrang von Verkehr und Lärm - Zu viel Verkehr - Zu viel Vorzug für Individualverkehr und Straßenbau - Zu viele Verkehrsprojekte - Zunehmender Autoverkehr von allen Seiten - zu viele

Umgehungsstraßen

Die Wohn- und Lebensqualität wird durch Aktivitäten, Lärm und teueres Wohneigentum gemindert.

- Die Wohnqualität in der Altstadt ist aufgrund der vielen öffentlichen Aktivitäten (Altstadtfest, Hafnergarten) schlecht

- Lärm - Relativ hohes Kostenniveau für Wohneigentumserwerb - Unklarer Lärmschutz im Baggerseebereich - Zu teure Grundstückspreise - Zu wenig Lebensqualität

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25.03.2002 © Identität & Image Seite 35

Situationsanalyse

„Jetzt red´ I!“ – Anregungen und Diskussionsbeiträge Die Beiträge wurden mitgeschrieben und sind voneinander durch Leerzeilen abgetrennt. • Potentiale sind da, müssen herausgekitzelt werden • Stagnation, man hat viel entwickelt, aber nichts umgesetzt • Hiesige Architekten haben sich zurückgezogen, da man sie nicht gefragt hat,

wollen aber mit einbezogen werden • Themen:

o Altstadtsatzung bringt Konflikte, muss überarbeitet werden, mit den Architekten vor Ort

o Vorschlag: Kunstbaubeirat einstellen wie in Augsburg, für bessere Bauausschusssitzung.

• Mangelndes Angebot in der Friedberger Innenstadt, zu viele Filialen • Visionen:

o Parken im Berg o Lift von Segmüller in die Altstadt o Straßenbahndepot o Trambahn von / nach Augsburg verlängern o Fußgängerzone o Gemeinschaftskaufhaus o Citybazar o Nutzung des BayWa Geländes o Ludwigstraße als Freizeitoase, alles zum Thema Freizeit

• Musikladen fehlt • Zu hohe Mieten (Aktivring und Marketinggesellschaft sollten Einfluss auf

Vermieter ausüben) • Besseres Flair in Altstadt schaffen, gute Beispiele Aichach und Mering • Von Legoland profitieren • Wir machen gerade eine Erhebung • Anwohner müssen mitspielen • Thema: Busverkehr und Altstadttangente • Mehr Miteinander, Integration • Innenstadt ist in Friedberg besser als in Augsburg • Menschliches Miteinander ist hier gut • Wir-Gefühl ist besser als in Augsburg: fühlt sich trotz Neubürger als Friedberger,

lobt die gute Friedberger Atmosphäre, das Lebensgefühl ist wichtig. • Ich kann dort einkaufen, wo ich wohne • Ludwigstraße ist zu gefährlich, Absperrung wäre nötig

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• Kaufkraft sinkt, Geschäfte schließen • Mit einem Straßenanschluss an Augsburg wird weitere Kaufkraft dorthin abfließen • Tiefgarage ist Pluspunkt in Friedberg • Buchladen hebt sich besonders hervor • Geschäfte sind nicht attraktiv • Innenstadt muss belebter, unterschiedlicher werden, ruhige Zonen werden

ebenfalls gebraucht • Es gibt genügend Leben in der Altstadt, wir brauchen Ruhe hier • Wir brauchen mehr finanzkräftige Bewohner • Lebt gerne und gut in der Altstadt • Spricht sich gegen Highlife in der Altstadt aus, Stammkäufer machen bei solchen

Events einen Bogen um die Altstadt, Leute die dort hinkommen kaufen in der Regel nichts

• Gratwanderung zwischen Leben und Ruhe • Thema gemeinsame Öffnungszeiten noch mal angehen • Vorzüge von Friedberg wie Flair, Riesenparkfläche mehr nach außen bringen • Bäume fehlen, Aufenthaltsqualität ist unbefriedigend, besonders für Kinder • Mehr alternative Kunst, wäre ein Charakteristikum • Vereine für Gemeinsamkeiten zusammenbringen

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Situationsanalyse

Persönlichkeitsprofil

Insgesamt 253 Besucher der Auftaktveranstaltung beurteilten ihre Stadt anhand eines Fragebogens. Auf einer Skala von 1 bis 6 konnte die Spanne zwischen zwei Begriffen angekreuzt werden, zum Beispiel, ob Friedberg eher ruhig oder eher lebhaft ist.

Die Antworten ergeben ein Bild traditioneller Beständigkeit. Friedberg ist relativ gut erreichbar und eher wohltuend. Die Friedberger beurteilen ihre Stadt relativ deutlich als schlicht, aber auch als sauber und persönlich.

Der Charakter Friedbergs wird als tendenziell altmodisch eingeschätzt. Positiver gewendet: Friedberg ist beständig und ruhig. Es wird als eher selbstbewusst empfunden, als befreiend und recht deutlich als bescheiden. Friedberg als Stadt verkörpert damit die eher traditionellen Werte.

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Im eher konservativen Bild, das Friedbergs in den Augen seiner Bewohner hat, passt auch, dass das Handeln der Stadt als glaubwürdig und recht deutlich als beharrend empfunden wird. Die Einschätzung, das Handeln der Stadt sei eher defensiv und vergangenheitsorientiert, verliert aber die positive Bedeutung und zeigt Handlungsbedarf an.