steckhölzer für die abundanz- und schadprognose oberirdisch fressender kurzschwanzmäuse...

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130 F. KROGER, Steckh61zer fiir die Abundanz- und Schadprognoseoberirdisch fressenderKurzschwanzm~iuse Anz. Sch~idlingskde., Pflanzenschutz,Umweltschutz 69, 130-135 (1996) 1996, BlackwellWissenschafts-Verlag,Berlin ISSN 0340-7330 Abteilung Waldschutz der Niedersdchsischen Forstlichen Versuchsanstalt, G6ttingen Steckh61zer f/ir die Abundanz- und Schadprognose oberirdisch fressender Kurzschwanzm~iuse (Microtinae), eine Alternative zum Fallenfang Von F. KRUGER Mit 3 Abbildungen Abstract Cuttings for the prognosis of abundances of, and damage caused by epigaeically feeding voles (Microtinae), an alternative to trapping Due to the traditionally employed methods, a num- ber of unmanageable factors cause difficulties in the prognosis of voles. To avoid these problems to a great deal, the employment of elements of the natural food as indicator for vole-abundancy seems the most promis- ing way. Freshly cut twigs from apple-trees result highly attractive for voles during autumn and winter. Upright exposure during one to two weeks in a repre- sentative distribution over the area of study allows the establishment of: - the simple percentage of damaged twigs for rough prognosis purposes; - a direct indicator for the present vole-population may be obtained through calculation of a relative value-of-damage for more detailed purposes. For more details see summary. 1 Einleitung Seit langem ist man daran interessiert, den Kurz- schwanzmaus-Besatz bestimmter Fl~ichen mit m6glichst einfachen Mitteln zu erfassen, beziehungsweise eine kon- krete Gefiihrdung yon Kulturfliichen durch diese Klein- s~iuger, zumindest fiir die nahe Zukunft, zu prognostizie- ten. Auch fiir die Uberpriifung der Wirksamkeit von Be- kiimpfungsmai~nahmen werden Parameter ben6tigt, die einen Vorher/Nachher-Vergleich zulassen. In der Klein- siiugerforschung tibliche Methoden (Fang, Markierung und Wiederfang; Transponder-Technik; Telemetrie) zur Beobachtung von populationsdynamischen Prozessen sind sehr aufwendig, daher scheiden sic fiir den Praktiker, der Schadensschwellen und Bek~impfungswirkungen feststellen m6chte, yon vorneherein aus. Schon der sogenannte Lebendfang ist ftir die Kleinsiiu- gerpopulation selten v611ig verlustfrei, Schlagfallen je- doch greifen direkt in die Population ein. Bei den iibli- chen Fallenzahlen von 50 bis I00 Stiick pro Hektar fiber zwei Fangn~ichte ist bei Erd- und R6telmaus die m6gliche Dezimierung der Ausgangspopulation durch die ,,Pro- gnosemethode" Fallenfang unter Umst~inden genauso gro~ wie die Auswirkungen natfirlicher Einfluf~faktoren wie Wetter, Ver~inderungen der Nahrungsbasis, Pr~ida- tion, oder von Bekiimpfungsaktionen; unter Umst~inden sogar noch gr6~er (5,8). ECKART (1) und NIEMEVF~R (4) ha- ben zwar keinen direkten Zusammenhang zwischen den Fangh~iufigkeiten von Vor- und Nachfang in Bezug auf den dazwischenliegenden Schlagfallenfang gefunden, al- lerdings wurde in der zugrundeliegenden Untersuchung auch kein Totalausfang durchgefiihrt, der exakte Aussa- gen fiber die prozentualen Anteile der gefangenen Tiere an der Gesamtpopulation auf den jeweiligen Fl~ichen zu- lielle (1). Die Aussagekraft der aus Fallenf~ingen errechneten Be- satzdichten oder Indexzahlen fiir die Schadschwellenbe- stimmung ist zweifelhaft, weil die Fangergebnisse nicht gleichmiii~ig bestimmte Prozentanteile der Population widerspiegeln. Vielmehr stellen diese Ergebnisse- abh~in- gig von der Witterung, Fallenverteilung, Fallenfunktions- fiihigkeit (Ausl6segewicht, Oxidatio n usw.), Qualit~it der Aufstellung, Art des K6ders, Schneckenvorkommen u. a. m. - lediglich eine Momentaufnahme der Situation in den jeweiligen Fangn~ichten dar. Sie gestatten nicht ein- real eine Vorhersage um wenige Wochen (4, 7). Ein zus~itzlicher negativer Aspekt beim Fallenfang ist der in langjiihriger Versuchspraxis beobachtete Umstand, daiS, offensichtlich in Abhiingigkeit vonder Jahreszeit, die M~iuse ganz unterschiedliche Priiferenzen bei habitat- fremden K6dern zeigen. Dies fiihrt oft dazu, daf~man im Sp~itwinter trotz offensichtlich hoher Populationsdichte so gut wie keine M~iuse in die Fallen bekommt. Vollkommen unbertihrt bei diesen Uberlegungen blei- ben Arten- und Tierschutzaspekte, die bei allen Fallen- methoden eine nicht zu unterschiitzende Rolle spielen (6, s). 2 Eignungskriterien fiir eine Prognosemethode Besser geeignet erscheint hier, sofern keine scharfe Trennung nach Arten gefordert ist, eine Nachweismetho- de, die direkt von den M~iusen, bzw. ihrer Populations- dichte, abh~ingt. Auch wenn es um die Feststellung von Dichteveriinde- rungen (auch bekiimpfungsbedingte) geht, ist eine Me- thode, bei der nicht durch diese selbst in die Population eingegriffen wird, den Fallenf~ingen tiberlegen. Ein Parameter, der besonders stark direkt vonder Po- pulationsdichte abh~ingt, ist die Nahrungsaufnahme pro Fliichen- und Zeiteinheit. 3 Geeignete Ki~der Um dem Rechnung zu tragen, mutate also ein K6der gefunden werden, der: -eine hohe Attraktivitiit, selektiv ftir die oberirdisch fressenden Kurzschwanzmiiuse, aufweist, - witterungsbest~indig ist, - tiber Lingere Perioden im Gel~inde verbleiben kann, ohne seine Attraktivitiit zu verlieren, - leicht zu beschaffen und auszubringen ist, U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: 0 3 4 0 - 7 3 3 0 / 9 6 / 6 9 0 6 - 0 1 3 0 5 1 1 . 0 0 / 0

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130 F. KROGER, Steckh61zer fiir die Abundanz- und Schadprognose oberirdisch fressender Kurzschwanzm~iuse

Anz. Sch~idlingskde., Pflanzenschutz, Umweltschutz 69, 130-135 (1996) �9 1996, Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin ISSN 0340-7330

Abteilung Waldschutz der Niedersdchsischen Forstlichen Versuchsanstalt, G6ttingen

Steckh61zer f/ir die Abundanz- und Schadprognose oberirdisch fressender Kurzschwanzm~iuse (Microtinae), eine Alternative zum Fallenfang Von F. KRUGER

Mit 3 Abbildungen

Abstract

Cuttings for the prognosis of abundances of, and damage caused by epigaeically feeding voles (Microtinae), an alternative to trapping

Due to the traditionally employed methods, a num- ber of unmanageable factors cause difficulties in the prognosis of voles. To avoid these problems to a great deal, the employment of elements of the natural food as indicator for vole-abundancy seems the most promis- ing way. Freshly cut twigs from apple-trees result highly attractive for voles during autumn and winter. Upright exposure during one to two weeks in a repre- sentative distribution over the area of study allows the establishment of: - the simple percentage of damaged twigs for rough

prognosis purposes; - a direct indicator for the present vole-population

may be obtained through calculation of a relative value-of-damage for more detailed purposes. For more details see summary.

1 Einleitung

Seit langem ist man daran interessiert, den Kurz- schwanzmaus-Besatz bestimmter Fl~ichen mit m6glichst einfachen Mitteln zu erfassen, beziehungsweise eine kon- krete Gefiihrdung yon Kulturfliichen durch diese Klein- s~iuger, zumindest fiir die nahe Zukunft, zu prognostizie- ten. Auch fiir die Uberpriifung der Wirksamkeit von Be- kiimpfungsmai~nahmen werden Parameter ben6tigt, die einen Vorher/Nachher-Vergleich zulassen. In der Klein- siiugerforschung tibliche Methoden (Fang, Markierung und Wiederfang; Transponder-Technik; Telemetrie) zur Beobachtung von populationsdynamischen Prozessen sind sehr aufwendig, daher scheiden sic fiir den Praktiker, der Schadensschwellen und Bek~impfungswirkungen feststellen m6chte, yon vorneherein aus.

Schon der sogenannte Lebendfang ist ftir die Kleinsiiu- gerpopulation selten v611ig verlustfrei, Schlagfallen je- doch greifen direkt in die Population ein. Bei den iibli- chen Fallenzahlen von 50 bis I00 Stiick pro Hektar fiber zwei Fangn~ichte ist bei Erd- und R6telmaus die m6gliche Dezimierung der Ausgangspopulation durch die ,,Pro- gnosemethode" Fallenfang unter Umst~inden genauso gro~ wie die Auswirkungen natfirlicher Einfluf~faktoren wie Wetter, Ver~inderungen der Nahrungsbasis, Pr~ida- tion, oder von Bekiimpfungsaktionen; unter Umst~inden sogar noch gr6~er (5,8). ECKART (1) und NIEMEVF~R (4) ha- ben zwar keinen direkten Zusammenhang zwischen den Fangh~iufigkeiten von Vor- und Nachfang in Bezug auf

den dazwischenliegenden Schlagfallenfang gefunden, al- lerdings wurde in der zugrundeliegenden Untersuchung auch kein Totalausfang durchgefiihrt, der exakte Aussa- gen fiber die prozentualen Anteile der gefangenen Tiere an der Gesamtpopulation auf den jeweiligen Fl~ichen zu- lielle (1).

Die Aussagekraft der aus Fallenf~ingen errechneten Be- satzdichten oder Indexzahlen fiir die Schadschwellenbe- stimmung ist zweifelhaft, weil die Fangergebnisse nicht gleichmiii~ig bestimmte Prozentanteile der Population widerspiegeln. Vielmehr stellen diese Ergebnisse- abh~in- gig von der Witterung, Fallenverteilung, Fallenfunktions- fiihigkeit (Ausl6segewicht, Oxidatio n usw.), Qualit~it der Aufstellung, Art des K6ders, Schneckenvorkommen u. a. m. - lediglich eine Momentaufnahme der Situation in den jeweiligen Fangn~ichten dar. Sie gestatten nicht ein- real eine Vorhersage um wenige Wochen (4, 7).

Ein zus~itzlicher negativer Aspekt beim Fallenfang ist der in langjiihriger Versuchspraxis beobachtete Umstand, daiS, offensichtlich in Abhiingigkeit vonder Jahreszeit, die M~iuse ganz unterschiedliche Priiferenzen bei habitat- fremden K6dern zeigen. Dies fiihrt oft dazu, daf~ man im Sp~itwinter trotz offensichtlich hoher Populationsdichte so gut wie keine M~iuse in die Fallen bekommt.

Vollkommen unbertihrt bei diesen Uberlegungen blei- ben Arten- und Tierschutzaspekte, die bei allen Fallen- methoden eine nicht zu unterschiitzende Rolle spielen (6, s).

2 Eignungskriterien fiir eine Prognosemethode Besser geeignet erscheint hier, sofern keine scharfe

Trennung nach Arten gefordert ist, eine Nachweismetho- de, die direkt von den M~iusen, bzw. ihrer Populations- dichte, abh~ingt.

Auch wenn es um die Feststellung von Dichteveriinde- rungen (auch bekiimpfungsbedingte) geht, ist eine Me- thode, bei der nicht durch diese selbst in die Population eingegriffen wird, den Fallenf~ingen tiberlegen.

Ein Parameter, der besonders stark direkt vonder Po- pulationsdichte abh~ingt, ist die Nahrungsaufnahme pro Fliichen- und Zeiteinheit.

3 Geeignete Ki~der Um dem Rechnung zu tragen, mutate also ein K6der

gefunden werden, der: - e ine hohe Attraktivitiit, selektiv ftir die oberirdisch

fressenden Kurzschwanzmiiuse, aufweist, - witterungsbest~indig ist, - tiber Lingere Perioden im Gel~inde verbleiben kann,

ohne seine Attraktivitiit zu verlieren, - leicht zu beschaffen und auszubringen ist,

U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: 0 3 4 0 - 7 3 3 0 / 9 6 / 6 9 0 6 - 0 1 3 0 5 1 1 . 0 0 / 0

F. KROGE~, Steckh61zer fiir die Abundanz- und Schadprognose oberirdisch fressender Kurzschwanzm~iuse 131

- leicht zu kontrollieren ist, - an dem m6glichst direkt abgelesen werden kann, wie

stark der M~iusebesatz einer gegebenen Fl~iche ist. Gesucht wurden daher K6der, die fiber eine Riickrech-

nung der Aufnahmeraten, in Relation zur maximalen t~ig- lichen Aufnahme je Maus, SchRisse auf die Population zulassen sollten.

Anf~ingliche Experimente mit paraffin- und bienen- wachsgebundenen K6derbl6cken zeigten, dal~ diese lei- der auch ffir Langschwanzm~iuse und andere S~iuger at- traktiv sind.

Vielleicht die wichtigste praktische Bedeutung der M~iuse fiir die Forstwirtschaft (auf die 6kologische Be- deutung der M~iuse als Bodendurchliifter, Biotopgestal- ter, Pr~idatoren, Nahrungsbasis usw. soll hier nicht weiter eingegangen werden), ist in dem Schaden zu suchen, den Erd-, Feld- und R6telmaus im Herbst und Winter durch Rindenfraf~ den jungen Forstb~iumen zufiigen; es liegt also nahe, in irgendeiner Form diesen Schaden als Indika- tor zu nutzen, jedenfalls fiir Untersuchungen im Herbst und Winter.

Da nun abet unterschiedliche Baumarten verschiedener Entwicklungsstufen in unterschiedlicher Verteilung und Mischung auf den von M~iusen besiedelten Fl~ichen zu finden sind, mutate eine Baumart gefunden werden, die allen anderen vorgezogen wird, damit sie zeitlich eher an- genommen wird als der vorhandene Bestand. Diese m~ii~- te dann nur noch so zugerichtet und angeboten werden, dat~ sie als Weiserk6der dienen kann.

Nach eigenen Freilanduntersuchungen ist am attraktiv- sten fiir alle drei genannten M~iusearten der Apfel, gefolgt von Hainbuche, Grauweide und Esche. F~ir die Verwen- dung als Weiserk6der hervorragend geeignet sind die Wasserreiser von Apfelb~iumen. Praktisch ist, dat~ man diese - weil ohnehin zwischen Herbst und Friihjahr zu schneiden - fiir unserer Zwecke verwenden kann.

4 D i e S t e c k h o l z m e t h o d e

4.1 Vorbereitung und Ausbringung der Steckh~5lzer

Zwischen Ende August und Mitte Oktober, also bevor, sp~itestens jedoch wenn unter normalen Umst~inden die M~iuse auf Rindennahrung umstellen, werden frische Triebe/.&stchen von mindestens 1/2-1 cm Durchmesser und 50-60 cm L~inge yon Baumarten..geschnitten, die fiir M~iuse besonders attraktiv sind. Die Astchen erhalten am dickeren Ende einen Schr~igschnitt, damit sie nicht schon beim Einbohren in den Boden entrindet werden. Die Spitzen werden, um das Wiederfinden zu erleichtern, mit gew6hnlicher Forst-Markierungsfarbe eingef~irbt. Die so vorbereiteten Steckh61zer werden (in m~iusegef~ihrdeten Forstkulturen bzw. -verj/ingungen vorzugsweise in den vergrasten Bereichen) in Reihen mit festem Abstand von Holz zu Holz (flit die Schadschwellenbestimmung: je nach Fl~ichengr6f~e ein oder zwei Schritt) mindestens so tief senkrecht in den Boden gesteckt, daf~ sie stabil stehen. Im Anhalt an die Fallenpraxis sollen mindestens 50 H61- zer je Fl~iche in repr~isentativen Transekt-Linien ausge- bracht werden, bei gro~en Fl~ichen, um einen besseren lJberblick zu bekommen, auch mehr (5). Friihestens eine, h6chstens 2 Wochen nach der Ausbringung werden diese Steckh61zer auf Nagesch~iden untersucht.

Je nach aktuellem Stadium der Populationsdynamik werden diese K6derst6ckchen in unterschiedlicher Inten-

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~ y ~

Abb. 1. Steckh61zer nach einer Woche Verbleib auf einer sehr stark von Erd- und R6telmaus besiedelten F|~iche

Abb. 2. 14 Tage nach einer Bek~mpfung ausgebrachte Steckh61- zer nach drei Wochen Verbleib auf derselben Fl~iche (linke Sei- te), rechts daneben auf demselben Bild Steckh61zer, die gleich- zeitig auf einer unbehandelten Vergleichsfl~iche gestanden hatte > 25% waren iiberhaupt nicht mehr wiederzufinden, > 25% wa- ren komplett abgenagt, aber noch auffindbar, 100% sind als ben- agt anzusehen (wenn man auch die verschwundenen H61zer den M~iusen in Rechnung stellt)

sit,it benagt. Bei hohem M~iusebesatz und der Verwen- dung von Apfeltrieben sind nach diesem Zeitraum meist schon etliche Steckh61zer ganz abgenagt, ja sogar ver- schwunden (aufgefressen!), und ein sehr hoher Prozent- satz weist deutliche Nagesch~iden auf. Ist die Population nur in der Latenz, so finden sich zwar einige St6ckchen mit Nagespuren, allerdings in der Regel nur einzelne und diese auch nur in Form einiger kleinerer Rindenl~isionen. L~if~t man die Steckh61zer zur Dauerbeobachtung auf der Fl~iche, k6nnen die Sch~iden mit wasserfestem (alkoholi- schem) Filzstift markiert werden, sodaf~ bei jeder neuen Kontrolle die neu hinzugekommenen Fraf~wunden er- kennbar sind.

4.2 Bestirnmung yon Schadensschwellen

Zur Schadschwellenprognose d/irfte-je nach (Kultur-) Baumart und Zustand der Begleitvegetation - die Grenze fiir eine Behandlungswiirdigkeit bei ca. 20% benagter (Apfel)-H61zchen nach 1 Woche liegen. Bei Steckh61zern anderer Baumarten wird der gleiche Benagungsgrad in der Regel erst nach einem deutlich l~ingeren Zeitraum er-

132 F. KROCER, Steckh61zer fiir die Abundanz- und Schadprognose oberirdisch fressender Kurzschwanzm~iuse

Holz Nr. 1 Holz Nr. 2 Holz Nr. 3

SW=h~

f R

O l l

H o l z Nr. 1 Holz Hr. 2 Holz Nr. 3

b " b2

Abb. 3. Beispiel ffir die Vermessung und Berechnung des Schadenswertes ffir das einzelne Steckholz in Draufsicht und Querschnitt

reicht. Sind selbst nach zwei Wochen erst weniger als 10% der Steckh61zer benagt, so kommt die Fl~iche weder ffir eine Bek~impfung, noch ffir die Untersuchung einer Bek~impfungsmethode in Betracht. Bis zum Friihjahr auf der Fl~iche belassen, zeigen die Steckh61zer deutlich- und meist fri]her als die Forstpflanzen - an, ob eine Bek~imp- fungsaktion Erfolg hatte und ob aus Nachbarfl~ichen eine Wiederbesiedlung erfolgt ist. Daf~ man an den Nagespu- ren nicht feststellen kann, ob Erd-, Feld- oder R6telm~iu- se die Verursacher sind, spielt fiir die Forst- und Pflan- zenschutzpraxis keine Rolle.

4.3 Berechnung des relativen Schadenswertes als Indika- tor fiir die Abundanz bzw. die Gradationsphase

Zur Quantifizierung des Schadausmaf~es fiir Priifungs- zwecke reicht es allerdings nicht aus, den Prozentanteil benagter Steckh61zer zu bestimmen, hier mug auch das Ausmaf~ des Einzelschadens einfliegen. Die Grundmage (v. a. des Umfanges) der Steckh61zer k6nnte man zwar mit einigem Aufwand standardisieren, die Form der Fra{~pl~itze an der Rinde jedoch l~i~t sich naturgem~ig nicht beeinflussen. Eine exakte Fl~ichenbestimmung ist daher ffir die meisten praxisorientierten Untersuchungen viel zu aufwendig.

Um diese Erschwernisse zu eliminieren und dennoch meg- und vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, kann auf die folgende Art vorgegangen werden: - Die Steckh61zer diirfen im Prinzip eine weite Durch-

messerstreuung aufweisen, sie sollten, damit sie nicht sofort durchgenagt werden, nur nicht zu diinn sein (Minimum: 1/2 cm ).

- Gemessen werden die maximalen Ausdehnungen der Nagesch~iden in H6he und Breite.

- Der Breitewert fliegt nicht als absoluter Weft in Zenti- metern, sondern (als wesentlich aussagekr~iftigerer Weiser fi]r die Gef~ihrdung der Forstpflanze, welche das Steckholz simuliert) als Prozentwert des Steckholz- umfanges in die Berechnung ein.

- Mehrere Sch~iden an einem Steckholz werden derge- stalt zusammengefagt, dag in der gleichen vertikalen Achse fibereinander angeordnete Sch~iden in der Schad- h6he, (Abb. 3, Holz Nr. 3) horizontal nebeneinader liegende Sch~iden dagegen im Umfangprozent (Abb. 3, Holz Nr. 2) aufsummiert werden. Sind die L~isionen seitlich versetzt fibereinander angeordnet, wird die ma- xima|e Gesamtausdehnung in H6he und Umfangpro- zent ermittelt, wobei I[lberschneidungen durch Ablo- tung herausgelassen werden (Abb. 3, Holz Nr. 3).

- Aus der Schadh6he (in cm) und dem Umfangprozent wird durch Multiplikation ein relativer Schadenswert, zun~ichst ffir das einzelne Steckholz und danach als Durchschnitt der Einzelprodukte fiir das gesamte Kol- lektiv berechnet.

- Dieser Schadenswert gibt, wenn die Ausgangsbedin- gungen (Steckholzdimensionen, -frische, -verteilung auf der Fl~iche und -attraktivit~it im Verh~ilmis zum na- ti]rlichen Nahrungsangebot) vergleichbar sind, auch bei Wiederholungen in zeitlicher Abfolge ein direkt vergleichbares relatives Bild der Kurzschwanzmauspo- pulation wieder. Die Formeln zur Berechnung der Schadenswerte je

Steckholz finden sich in der Abbildung, dem jeweiligen Fall zugeordnet. Darin sind" h die Gesamth6he des Scha- dens, hi, h2 die H6hen der Einzelsch~iden eines Holzes, B die Gesamtschadensbreite, a, b die Breiten der Einzel- sch~iden, bl, bz die, dutch Ablotung yon Schaden Nr. 1 auf den Schaden Nr. 2 ermittelten, Teilbreiten des Scha-

F. KRI~GER, Steckh61zer ffr die Abundanz- und Schadprognose oberirdisch fressender Kurzschwanzm~iuse 133

dens Nr. 2 und U der Umfang des Einzelholzes in Erd- bodenniihe.

Die Formel fiir die Schadenswertberechnung der Par- zelle sieht dann folgendermaf~en aus:

SWp = (SW1 + SW2 + ... + SWn)/N oder (5~ SWi)/N n

i=I

wobei SW1 bis SWn die Schadenswerte der einzelnen Steckh61zer, ermittelt in der oben beschriebenen Weise, darstellen, SWp den Gesamtschadenswert der betreffen- den Parzelle, n die Anzahl der geschiidigten H61- zer/Pflanzen und N die Anzahl aller H61zer/Pflanzen je Parzelle/Behandlungstyp. Die Variable B/U*IO0 (Prozentanteil des Nageschadens vom Steckholzumfang) wird nicht als Prozentwert, sondern lediglich wie ein Faktor verwendet, d. h. der relative Schadenswert SW ist dimensionslos.

Will man diesen Schadenswert zur Erfolgskontrolle f~r eine Bek~impfungsmaf~nahme heranziehen, so muf~ er so- wohl direkt vor, als auch in angemessener Zeit nach der- selben (abhiingig v o n d e r Wirkungsweise --1 bis 3 Wo- chen) mit jeweils frisch geschnittenen Steckh61zern er- mittelt werden, die jeweils 1-2 Wochen auf der Fl~iche verbleiben.

Soil die Wirkung einer Bek~impfungsmaf~nahme mit der natiirlichen Populationsentwicklung auf einer unbe- handelten Referenzfl~iche verglichen werden, so liif~t sich die Schadens- und damit auch Populationsreduktion mit der Formel nach SCHWE~OTFECEa berechnen: W%S = 100 (1-ul*b2)/bl*u2; oder in anderer Schreibweise: W% S = 100 (1-[ul*b2]/[bl*u2]); darin bedeuten: ul = SW auf UB bei Vorkontrolle, u2 = SW auf UB bei Nachkontrolle, bl = SW auf B bei Vor- kontrolle, b2 = SW auf B bei Nachkontrolle (UB = Un- behandelt(-e Fl~iche) B = Behandelt(-e Fl~iche) SW = Schadenswert).

Mit dieser Formel wird nur die bek~impfungsbedingte Ver~inderung von Quotienten aus behandelt und unbe- handelt erfaf~t, daher ist die einzige Bedingung f~ir ihre Verwendung, daf~ die Ausgangsparameter (Zustand der natiirlichen Vegetation; Baumartenzusammensetzung, Durchmesserverteilung und Frische der Steckh61zer; Verteilung auf der Fl~che) innerhalb jeder der beiden Kontrollen fiir B und UB dieselben sind (5).

Es entspricht der Natur der Sache, dat~ der so ermittelte Dichtewert sich vorerst nicht in absolute Bev61kerungs- zahlen umrechnen liif~t, da hierzu nicht nur die Versuchs- parameter, sondern auch die Umwehbedingungen stan- dardisiert werden miif~ten. Wohl aber kann auf einund- derselben Fliiche mit der genannten Methode die Ent- wicklung einer bestimmten M~iusepopulation einge- sch~itzt werden.

Will man von diesen relativen Dichtewerten zu absolu- ten Gr6f~enordnungen kommen, ist es n6tig, fiir definier- te Referenzbiotope die auf die beschriebene Weise ermit- telten Werte zu den Ergebnissen eines Totalausfanges in Beziehung zu setzen, der direkt im Anschluf~ an die Aus- wertung der Steckh61zer durchgeffihrt wird.

Z u s a m m e n f a s s u n g

Die Prognose von populationsdynamischen Prozessen bei Kurzschwanzm~iusen (Microtinae), und daraus abgeleitet, der zu

erwartenden Sch~iden an Forstpflanzen, st6f~t, auch for sehr kur- ze Zeitr~.ume, immer noch auf erhebliche Schwierigkeiten. Die mehr unterirdisch lebende Schermaus (Arvicola terrestris L.) mit ihren Subspecies und nahen Verwandten wird wegen ihrer v61iig anderen Lebensweise hier ausdrfcklich ausgeschlossen. Die an- gesprochenen Schwierigkeiten sind in grof~em Umfang darauf zuriickzuf(ihren, daf~ die traditionell verwendeten Prognoseme- thoden einer Fflle von Einfluf~faktoren ausgesetzt sind, die vom Menschen kaum gesteuert werden k6nnen, oft aber einen viel gr61~eren Einflu8 auf die Prognoseergebnisse haben, als die steu- erbaren Faktoren. Es gait daher ein Verfahren zu entwickeln, das eine m/Sglichst grof~e Unabh~ingigkeit von solchen Einflut~fakto- ren gewiihrleistet und mehr als nur eine zuf~llige Momentauf- nahme zum Ergebnis hat.

Ausgehend vonder Tatsache, dab die Nahrungsaufnahme di- rekt mit der Abundanz korreliert ist, wurde ein attraktiver Na- turk6der gesucht, der, in systematischer Verteilung, fber einen l~ingeren Zeitraum auf der Fl~iche verbleiben kann, um fiber des- sen Anfnahme bzw. die daran hinterlassenen Nagespuren ein wirklichkeitsnahes Bild fiber die Abundanz der Kurzschwanz- m~iuse auf einer bestimmten Parzelle zu erhalten.

Als praxisgerechte Methode for die Herbst- und Winterperi- ode wird die Verwendung von Steckh61zern vorgeschlagen.

Besonders attraktiv for die Miiuse - und damit geeignet, schon vor Beginn der Rindennagesaison angenommen zu werden, er- wiesen sich frisch geschnittene Wasserreiser vom Apfel; von den Forstbiiumen sind Hainbuche, Grauweide und Esche sehr at- traktiv, liegen allerdings welt hinter dem Apfel.

Braucht man nur einen groben IJberblick, z. B. ffr eine Be- kiimpfungsentscheidung, genfigt die Feststellung des Prozent- satzes benagter H61zer nach einer, maximal zwei Wochen Ver- bleib auf der Fl~iche (in Sfdniedersachsen werden 20% benagte Apfelzweige nach einer Woche als unterer Schwellenwert ffir eine Bek~impfungsmaf~nahme angenommen). Ober die Berech- hung eines relativen Schadenswertes ffr eine bestimmte Parzelle erh~ilt man direkt vergleichbare Aussagen fiber den aktuellen Zu- stand der jeweiligen M~iuse-Population und damit auch fiber eine Gefiihrdung der betreffenden Forstkultur oder die Wirkung einer Bek~impfungsmaf~nahme.

Absolute Abundanzbestimmungen mit der beschriebenen Methode sind denkbar, wenn for definierte Referenzbiotope fl~i- chen- und zeitpunktbezogen durch Totalausfang die Relation zu dem unmittelbar vorher ermittelten Schadenswert festgestellt wird.

S u m m a r y

The prognosis of processes in the population-dynamics of voles, even for short periods, counts with a significant number of difficulties. The subterranian species of voles (Arvicola terre- stris L.) and it's subspecies and relatives are excluded here for having very different habits. The above mentioned problems to an important amount derive of the numerous factors that, with- out being manageable by the researcher, influence the tradition- ally used methods of prognosis, often to a level far higher than that of the manageable factors. Therefore the proposal was to develop a method that, providing a result that is more than an accidental glimps of the momentary situation, guarantees the highest degree of independency possible from this kind of fac- tors of influence.

Taking into account that the food-intake is directly correlated with abundancy, it was likely to look for an attractive natural bait that, applicated in a systematic spatial distribution, could re- main in the field for a period long enough to draw a realistic pic- ture of the abundancy of voles in a certain area via their gnawing marks.

134 F. KROGER, Steckh61zer fiir die Abundanz- und Schadprognose oberirdisch fressender Kurzschwanzmiiuse

As a viable method for practice during autumn and winter the use of freshly cut twigs is proposed.

Very attractive for voles - and thus adequate to be accepted by them as bait even before they normally start to feed on bark - resulted the so-called "water-twigs" of appletrees (the shoots that sprout vertically from bigger branches and - mere coin- cidence - must be cut anually during the cold season); among the forest-tree-species hornbeam, grey willow and ash resulted very attractive, but are outrun by far by the apple.

If only a rough survey is required, e.g. for the decision wether to control or not a certain population, it suffices to establish the relation between damaged and undamaged cuttings after one, maximum two weeks of exposure (in the southern parts of Lower Saxony 20% of apple-twigs with gnawing-marks after one week of exposure is estimated as viable threshold for a con- trol-decision). Through the establishment of a relative value-of- damage for a certain area (suffered by the cuttings only) it is possible to obtain a direct indicator for the actual situation of it 's vole-population and thus, also for the potential danger for the specific plantation or the effect of an employed measure of con- trol.

Employing the described method, the estimation of abun- dancy in absolute numbers for defined reference-habitats is con- ceivable, once the relation between the value-of-damage and the absolute number of voles is established by total-catch, carried out directly after the determination of the value-of-damage.

R e s u m e n

Prognosticar fluctuaciones poblacionales de ratones de rabo corto (Microtinae)- y, derivado de esto - los dafios futuros que pueden causar ellos en las partes aEreas de las plantulas forestales, hasta para periodos muy cortos resulta muy diffcil. Aqul se ex- cluye los campafioles (Arvicola terrestris L. y A. sapidus) con sus subespecles por tratarse de especies con modos de vida muy dif- erentes.

Las dificultades mencionadas en gran medida se deben a la cantidad de factores, imposibles de set manejados por el hombre, que influencian a los resukados de los m&odos de prognosis tradicionalmente empleados, y que muchas veces tienen m~s im- portancia que los mismos factores manejables. Por eso se pro- puso de desarrollar un m&odo que, garantizando la inde- pendencia re;is grande posible de este tipo de factores, tenga como resultado m~s que s61o un reflejo accidental del momento dado.

Tomando como base que la ingesti6n de alimentos est~ direc- tamente relacionado con la abundancia de cierta especie en un ~rea, se busc6 un cebo natural que, sistemfiticamente distribuido sobre el ~rea, podr~a quedarse en el campo sin pgrdida de atrac- tividad durante an perfodo suflcientemente largo, para de esta manera verdaderamente reflejar la abundancia de ratones en la parcela a tray& de las huellas dejadadas por ellos.

Como m&odo practicable para el per~odo de otofio e invierno se propone el uso de ramitas cortadas, de al menos 1/2 a lcm de difimetro y medio metro de largo, fijadas en posici6n recta en el suelo del firea respectiva.

Muy atractivas para los ratones de cola corta - y por ello ape- ticibles para estos afin ~.ntes de la temporada usual de consumo de corteza de ~rboles, resultaron los llamados ~brotes de agua~ del manzano (los que brotan de las ramas en direcci6n vertical y - pura colncidencia - tienen que ser podadas anualmente durante la ~poca frla); de los ~rboles forestales resuharon atractivos - aunque menos que el manzano- el haya blanco, el sauce gris y el fresno (entre otros).

Si solamente se requiere de una idea gruesa, p.ej. para tomar la decisi6n sobre una medida de control, basta establecer el porcen-

taje de ramitas atacadas por los roedores despuEs de una, m~iximo dos semanas de exposici6n en el campo (usando ramitas de man- zano, en el sur de Baja Sajonia el 20% de ramas afectadas despu6s de una semana de exposici6n es estimado como lfmite mfnimo para aplicar una medida de control).

A trav6s del establecimiento de un valor-de-dafio relativo para una parcela deflnida (causado solamente a las ramitas cortadas) se obtiene un indicador directo para la situaci6n actual de la po- blacion respectiva de roedores - y con eso tambi6n sobre el peli- gro que corre la plantaci6n en cuesti6n, 6, sobre el efecto ob- tenido con la aplicaci6n de una medida de control.

Aplicando el m6todo descrito se puede pensar tambi6n en la estimaci6n de abund;incias absolutas, si, para definidos tipos de habitat de refer6ncia, a tray, s de una captura total de la poblaci6n existente de roedores, aplicada en seguida a la determinaci6n del respectivo valor-de-dafio, se veriflca la relaci6n efectiva entre este y la poblaci6n.

R ~ s u m ~

Le prognostic des proc~s de dynamique des populations des souris (Microtinae) - et, en consequence, - du dommage ~ &re expectE dans les plantations forestiers rencontre des difficult&s sErieuses, m~me pour des p~riodes br~ves. La &ude pr6sente ex- clue les esp&es de la famille Ar'vicola en raison de leurs habitudes tr~s differents.

Les difficuh&s appel&s, dans une large mesure r~suhent du circonstace, que l'effet des facteurs manageables par l 'homme, qui prendent influence sur les m&hodes traditionelles, souvent est surpassE de l'~ffet d 'un grand nombre de facteurs impond& rables.

Par consequent on avait ~ ~laborer une m&hode qui garantie l ' ind~pendance la possiblement plus large concernant ceux fac- teurs, et, qui permette gagner des rEsultats sup&ieurs ~. des vues accidentelles des moments respectifs.

l~tant donne que l 'ingestion est correlE directement ~. la densi- t& d 'une population donn&, on a cherch~ un app~t naturel at- tirant, qui peut &re appllqu~ h la parcelle exp~rimentale fi une distribution systematique et pour une p~riode qui sufflt pour gagner une id& r~alistique sur le fr~quence locale des souris.

En qualitE d 'une m&hode 6quitable d'estimation d 'abondance pour la practique dans la saison automnale et d 'hiver c'est pro- pos~ k planter des rameaux boutures.

Comme les rameaux du pommier directement provenants du tronc et de rameaux du premier ordre, si appliques immediate- ment apr& d'&re coupes, exercent une attractlvit& extraordi- naire pour les souris, ils sont bien accept~s aussi avant la p~riode dans laquelle les souris se nourient habituellement de l'~corce; entre les &p~ces forestiers ce sont la charme tr& le saule gris et le fr~ne qui aussi sont attractifs, blen que pas du tout comparable au pommier.

Si l 'on n 'a besoin que gagner une vue d'ensemble, p. ex. pour une d&ision de lutte, on ne dolt plus que calculer le pourcentage des rameaux rongds apr~s une ~ deux semaines d'application (dans le sud de Basse-Saxe les 20% des rameux du pommier af- fect~s apr~s une semaine sont regardEs comme un valeur scull pour la n&essi t& de lutte). A. l'aid du calcul d 'un valeur-de- dommage r~latif pour une aire d&ermin~e on obtieu un indica- teur direct sur la situation actuelle de la populat ion des souris, et, enfin, sur le danger actuel pour la plantation particulier, et aussi pour taxer l'~ffet d 'une action de lutte appliqu~e.

En appliquant la m&hode dEcriv& c'est concevable ~. Elaborer des determinations r~ales sur la densit~e, concernants des habi- tats particuliers de r~fErence, par une capturation totale de la population des souris immediatement suivante ~ la d&ermina- t ion du valeur-de-dommage r&pectif.

F. KROGER, Steckh61zer ffir die Abundanz- und Schadprognose oberirdiseh fressender Kurzschwanzm~iuse 135

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Anschrift des Ve~fassers: FRANK KROGER, Nieders~ichsische Forstliche Versuchsanstalt, Abt. Waldschutz, Griitzelstr. 2, D-37079 G6ttingen.

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Wirksubstanzen der Pflanzenschutz- und Schiidlings- b - - " f - eKamp ungsmlttel Loseblattausgabe 3. Auflage Jetzt auf dem Stand April 1996

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