steuerratgeber shg

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser. B ereits in den vergangenen Jahren haben wir beim Finanzamt Stadthagen große Anstrengungen unternom- men, um unsere „Elster-Quote“ deutlich zu erhöhen. Gemeint ist damit der Anteil der elektro- nisch übermittelten Einkom- mensteuererklärungen. Immer- hin liegen wir aktuell bei fast 30 Prozent. Das ist im Landesver- gleich zwar schon ganz ordentlich, sollte aber noch deutlich zu steigern sein. Sie können von einer bevorzugten Bearbeitung Ihrer elektronisch übermittelten Einkommen- steuererklärung profitieren – denn damit helfen Sie, die Arbeitsabläufe im Finanzamt Stadtha- gen zu beschleunigen. Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass die große Mehrheit unserer Steuerpflichtigen durchaus gern bereit ist, ihre steuerlichen Pflichten zu erfüllen. Sie möchten aber die Gewissheit haben, dass dies gleichmäßig durchgeführt wird. Je mehr Sie uns von eigentlich inzwischen überflüssigen Tätigkeiten – beispielsweise dem Abtippen von Steuererklärungsdaten – entlasten, desto besser kann dies gelingen. Wir erhalten bereits jetzt viele mit kommerziellen Softwarepro- dukten erstellte Einkommensteu- ererklärungen, die uns aber den- noch auf herkömmlichem Weg in gedruckter Version erreichen. Diese Softwareprodukte enthal- ten alle auch die Möglichkeit, die Daten Ihrem Finanzamt elektro- nisch zu übermitteln. Sie brau- chen dann nicht mehr sämtliche Formulare auszudrucken, son- dern nur noch die sogenannte „komprimierte Erklärung“, deren Umfang deutlich geringer ist. Immerhin 40 Prozent der Schaum- burger Steuerzahler nehmen profes- sionelle Hilfe bei der Erfüllung ihrer steuerlichen Pflichten in Anspruch. Das kann durchaus auch den Mitarbei- tern des Finanzamts ihre Arbeit erleich- tern, denn Steuerberater wissen, welche Sachverhalte steuerliche Auswirkung haben und welche Aufstellungen und Nachweise er- forderlich sind. Bereits jetzt nutzen viele von Ih- nen die elektronische Datenübermittlung, wo- für ich mich ausdrücklich bedanke. Aber auch hier würde ich mich über eine noch größere Akzeptanz sehr freuen. Wir sollten beweisen, dass wir in Schaum- burg keine gesetzliche Verpflichtung zur elek- tronischen Datenübermittlung benötigen. J ÜRGEN S IEGMANN VORSTEHER DES FINANZAMTS STADTHAGEN Wieviel ist absetzbar? Aktuelle Infos zur Entfernungspauschale / S. 10 Was bringt das neue Jahr? Die aktuellen Steueränderungen / S. 4 Die gesetzliche Rente: Interview zur Besteuerung / S. 5 SteuerRatgeber SHG SONNABEND, 13. FEBRUAR 2010 „Nutzen Sie die elektronischen Möglichkeiten“ Finanzamts-Chef Jürgen Siegmann will die Akzeptanz von „Elster“ weiter ausbauen Jürgen Siegmann Dieses Titelbild wurde vom Künstlerehepaar Dagmar und Thomas Helmbold eigens für den SteuerRatgeber SHG entworfen. Mehr dazu auf Seite 12.

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Infos rund um Steuern

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Page 1: SteuerRatgeber SHG

Sehr geehrte Leserinnen und Leser.

Bereits in den vergangenenJahren haben wir beimFinanzamt Stadthagen

große Anstrengungen unternom-men, um unsere „Elster-Quote“deutlich zu erhöhen. Gemeint istdamit der Anteil der elektro-nisch übermittelten Einkom-mensteuererklärungen. Immer-hin liegen wir aktuell bei fast 30Prozent. Das ist im Landesver-gleich zwar schon ganz ordentlich, sollte abernoch deutlich zu steigern sein.

Sie können von einer bevorzugten BearbeitungIhrer elektronisch übermittelten Einkommen-steuererklärung profitieren – denn damit helfenSie, die Arbeitsabläufe im Finanzamt Stadtha-

gen zu beschleunigen. Aus vielen Gesprächenweiß ich, dass die große Mehrheit unserer

Steuerpflichtigen durchaus gern bereit ist,ihre steuerlichen Pflichten zu erfüllen. Sie

möchten aber die Gewissheit haben,dass dies gleichmäßig durchgeführtwird. Je mehr Sie uns von eigentlichinzwischen überflüssigen Tätigkeiten– beispielsweise dem Abtippen vonSteuererklärungsdaten – entlasten,desto besser kann dies gelingen.

Wir erhalten bereits jetzt vielemit kommerziellen Softwarepro-dukten erstellte Einkommensteu-ererklärungen, die uns aber den-noch auf herkömmlichem Weg ingedruckter Version erreichen.Diese Softwareprodukte enthal-ten alle auch die Möglichkeit, dieDaten Ihrem Finanzamt elektro-nisch zu übermitteln. Sie brau-chen dann nicht mehr sämtlicheFormulare auszudrucken, son-dern nur noch die sogenannte„komprimierte Erklärung“, derenUmfang deutlich geringer ist.

Immerhin 40 Prozent der Schaum-burger Steuerzahler nehmen profes-

sionelle Hilfe bei der Erfüllung ihrersteuerlichen Pflichten in Anspruch.

Das kann durchaus auch den Mitarbei-tern des Finanzamts ihre Arbeit erleich-

tern, denn Steuerberater wissen, welcheSachverhalte steuerliche Auswirkung haben

und welche Aufstellungen und Nachweise er-forderlich sind. Bereits jetzt nutzen viele von Ih-nen die elektronische Datenübermittlung, wo-für ich mich ausdrücklich bedanke. Aber auchhier würde ich mich über eine noch größereAkzeptanz sehr freuen.

Wir sollten beweisen, dass wir in Schaum-burg keine gesetzliche Verpflichtung zur elek-tronischen Datenübermittlung benötigen.

JÜ R G E N SI E G M A N N

VORSTEHER DES

FINANZAMTS STADTHAGEN

Wieviel ist absetzbar? Aktuelle Infos zurEntfernungspauschale / S. 10

Was bringt das neue Jahr?Die aktuellenSteueränderungen / S. 4

Die gesetzliche Rente: Interview zur Besteuerung / S. 5

SteuerRatgeber SHGS O N N A B E N D , 1 3 . F E B R U A R 2 0 1 0

„Nutzen Sie dieelektronischenMöglichkeiten“

Finanzamts-Chef JürgenSiegmann will die Akzeptanzvon „Elster“ weiter ausbauen

JürgenSiegmann

Dieses Titelbild wurdevom KünstlerehepaarDagmar und ThomasHelmbold eigens fürden SteuerRatgeberSHG entworfen. Mehrdazu auf Seite 12.

Page 2: SteuerRatgeber SHG

Sehr geehrte Leserinnenund Leser.

Wir wer-den in

vielen Lebens-bereichen aufeinen elektro-nischen Wegverwiesen. Ob Online-Ban-king, Vermögensanlage oderWarenbestellungen: Überallhat die digitale Welt längstEinzug gehalten.

Vieles, was elektronischerledigt wird, kann uns denAlltag sehr erleichtern, er-spart uns der PC doch eini-gen Papierkram. So wirdauch die Erstellung einerSteuererklärung mittelsELSTER von vielen als ein-fach, schnell und zuverlässigbezeichnet.

Auch wir Steuerberaterwissen, dass der digitale Wegnicht mehr wegzudenken ist.Welche Steuerberaterpraxisfunktioniert schon ohne In-ternet und Datenbanken.Wir gehen den modernenWeg.

Doch bei allen Vorteilen,die ELSTER zu bieten hat,kann dieses System keinevertrauliche Beratung durchden Steuerberater ersetzen.Denn die ständigen Gesetz-änderungen und Neuerungenim Steuerrecht sind für eineSelbsterstellung der Steuer-erklärung mit einem Risikoverbunden.

Insbesondere bei den Bei-trägen zu Kranken- oderRentenversicherungen kön-nen viele Fehler passieren,die unter Umständen zu ei-nem verkürzten Erstattungs-anspruch führen. Die Pro-bleme vieler Steuerpflichti-ger beginnen häufig schondamit, die Beträge in dierichtige Zeile der Online-Formulare einzutragen. Hierhilft der Rat vom Steuerbe-rater weiter, der nicht so teu-er ist, wie viele denken.

Die 115 Steuerberater imOrtsverband Schaumburgdes SteuerberaterverbandesNiedersachsen Sachsen-An-halt e.V. sind jederzeit fürSie da.

GE R H A R D PO M P E

Vorsitzender Ortsverband Schaumburg

des Steuerberaterverbandes Niedersachsen / Sachsen-Anhalt

PC ersparteinigen

PapierkramGerhard Pompe:„Wir gehen den modernen Weg“

SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 20102

GerhardPompe

Die erste Lohnabrechnungdes Jahres 2010 dürfte Mil-lionen Beschäftigte vermut-lich mächtig gefreut haben– beziehungsweise wird diesnoch tun. Steuerverände-rungen sorgen dafür, dassein Großteil der Arbeitneh-mer mit dem Januar-Gehalterstmals deutlich mehr net-to herausbekommen als bis-her.

Für Gutverdiener dürfteein monatliches Plusvon bis zu 100 Euro

drin sein, für Beschäftigtemit geringem Verdienst ent-sprechend weniger. ÜbersJahr gerechnet dürfte denmeisten etwa zwischen 180bis weit über 1000 Euro mehrin der Tasche bleiben. Je hö-her Einkommen und Steuer-satz, desto größer der Vorteil,hat der Bund der Steuerzah-ler (BdSt) berechnet.

Allerdings: Wer in den un-teren Lohngruppen diesesJahr etwa zehn Euro mehrherausbekommt, könnte dasPlus aufgrund einer Erhö-hung der Krankenkassenbei-träge schnell wieder einbü-ßen, gibt Marlies Spargenvom Neuen Verband derLohnsteuerhilfevereine(NVL) zu bedenken. „Im obe-ren Gehaltsbereich bleibtaber unterm Strich trotzdemnoch ordentlich was übrig.“

Warum bleibt2010 mehr übrig?

Das liegt unter anderem aneinem neuen Einkommen-steuertarif. Der Grundfrei-betrag wird um 170 auf 8004Euro angehoben, alle weite-ren Tarifeckpunkte um 330Euro verschoben. Am deut-lichsten wirkt sich aber aus,dass Kassenmitglieder Bei-träge zur Kranken- und Pfle-geversicherung jetzt nahezuvoll von der Steuer absetzenkönnen, Privatversicherte ih-

re Prämien ungefähr zu 80Prozent – auch die für Ehe-partner und Kinder. DasKindergeld wird außerdemmonatlich um je 20 Euro er-höht, der Kinderfreibetragvon 6024 auf 7008 Euro.

Wer profitiert?Nicht nur Familien gewin-

nen automatisch finanziellmehr Luft, sondern vor allemauch Singles, Alleinerziehen-de mit Kind oder Zweitver-diener mit Halbtagsjob aufSteuerklasse 5. BdSt-Bun-desgeschäftsführer ReinerHolznagel betont: „Fast je-der gewinnt.“ In niedrigenEinkommensstufen macht

sich die direkte Entlastungweniger bis kaum bemerk-bar. Geringverdiener könnenmeist erst bei der Steuerer-klärung über die Günstiger-prüfung des Finanzamts pro-fitieren, ähnlich wie Rentneroder Selbstständige.

Wie hoch ist das Plus für Singles?

Für Mitglieder der gesetz-lichen Krankenkassen kanndie Rechnung so aussehen:Ein Single mit monatlichemBruttoverdienst von 3200Euro bekommt Monat fürMonat 66 Euro mehr an Ge-halt raus. Aufs ganze Jahrgesehen wird sein Geldbeutelum 792 Euro entlastet. Ledi-ge, die 4800 Euro verdienen,haben monatlich 108 Euromehr im Geldbeutel übrig(macht ein Plus von 1212Euro jährlich). Vorausset-zung: Sie gehören einer Kas-se an, die den Beitrag nichterhöht. Bei Prämienanhe-bungen fällt das Plus ent-sprechend geschmälert aus.Alleinstehende profitierenerheblich, weil ihre tatsäch-lichen Krankenkassenbeiträ-ge ins Gewicht fallen.

Wie sieht es bei Familien aus?

Bei ihnen fallen für gesetz-

lich Mitversicherte keine ei-genen Beiträge an, die sichsteuermindernd auswirkenkönnten. Ein verheirateterAlleinverdiener mit zweiKindern beispielsweise, derim Monat 5600 Euro nachHause bringt, hat netto 88Euro mehr zur Verfügung.Macht aufs Jahr gerechnetein Plus von 1056 Euro, sodie Berechnungen des BdSt.

Bringen berufstätige Ehe-partner ohne Kind zusam-men 6000 Euro brutto nachHause, kann das Paar mit111 Euro mehr netto im Mo-nat rechnen. In der Einkom-mensregion von insgesamt8000 Euro liegt die Entlas-tung bei 165 Euro monatlich.

Auch Alleinerziehende miteinem Kind haben finanziellmehr Luft. Bei einem Mo-natsverdienst von 1600 Eurobrutto bleiben 34 Euro mehrin der Lohntüte übrig. Bei2800 Euro Gehalt beträgt dasPlus 70 Euro, bei 4400 EuroVerdienst ganze 123 Euro.

Gibt es auch Entlastungfür Zweitverdiener?

Auch die, die auf Steuer-klasse 5 arbeiten, dürfen sichüber einen warmen Geldre-gen freuen. Bringt die ver-heiratete Mutter eines Kin-des beispielsweise in ihrem

Halbtagesjob 1600 Euronach Hause, bleiben ihr 85Euro mehr als bisher – immervorausgesetzt, ihr Kassen-beitrag hat sich nicht erhöht.„Das ist überproportionalviel und entspricht einer Ge-haltserhöhung von fast 300Euro“, sagt Erich Nöll vomBundesverband der Lohn-steuerhilfevereine. Liegt derLohn bei 1000 Euro brutto,bleiben so fast 72 Euro mehrauf der Monatsabrechnungder Teilzeitkraft.

Was ist mit Privatversicherten?

Für sie sieht die Rechnunganders aus. Wieviel ihnenMonat für Monat bleibt,hängt nicht nur von Einkom-mensklasse und Steuersatz,sondern auch von der Höheihrer Krankenversicherungs-beiträge ab. Bei ihnen fließenim Gegensatz zu den Kassen-patienten nur etwa 80 Pro-zent ihrer Prämien in die Be-rechnung mit ein. Berück-sichtigt wird bei der Steuernur der Anteil, der den Leis-tungen der Kassen ent-spricht. Vorteile haben 2010vor allem privat versicherteFamilien. Denn jetzt sindauch die Prämien für Ehe-partner und Kinder absetz-bar. r

„Fast jeder gewinnt“Steueränderungen sorgen 2010 für bis zu 1000 Euro mehr auf dem Gehaltszettel

Der seit Anfang des Jahres gültige Einkommensteuertarif trägt dazu bei, dass Arbeitnehmer mehr Geld ausbezahlt bekommen.

Speziell gesetzlich Krankenversicherte sollen von den Steuerände-rungen profitieren.

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Lohnsteuerhilfeverein

Im Rahmen einer Mitgliedschaftbieten wir steuerliche Beratung fürArbeitnehmer, Rentner und Pensionäre nach § 4 Nr. 11 StBerG.

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STEUERBERATERAndreas Schönk

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Page 3: SteuerRatgeber SHG

SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 2010 3

Es sind große und sperrigeBegriffe, die seit geraumerZeit durch die Presse geis-tern: Bürgerentlastungsge-setz, Wachstumsbeschleuni-gungsgesetz, Steuerhinter-ziehungsbekämpfungsge-setz. Die Wortungetüme las-sen die dahinter verborge-nen steuerrechtlichen Än-derungen nur erahnen.

Für Steuerbürger wirftdie durch sie veränder-te Gesetzeslage viele

Fragen auf: Was muss ich beider Steuererklärung zusätz-lich beachten? Welche Aus-wirkungen haben die Neue-rungen auf mein zu versteu-erndes Einkommen? WelcheBelege muss ich einreichen?

Auch ohne die ständigenGesetzesänderungen erfor-dert es viel Geduld, einenteils hohen Zeitaufwand undein zumindest ausreichendesVerständnis der steuerrecht-lichen Zusammenhänge, umals Steuerzahler, der seineSteuererklärung selbst er-stellt, zum optimalen Ergeb-nis zu gelangen. Stets bleibtdie Frage, ob auch alle Anga-ben richtig und vollständigerfasst und alle Möglichkei-ten sachgerecht ausgeschöpftwurden. Dies gilt ebenso,wenn einschlägige Ratgeberzu Rate gezogen werden.Selbst bei – auch für Steuer-laien – gut aufbereiteterFachliteratur bleibt der zeit-liche Aufwand immens.

Ohne Fachwissen stoßenSteuerpflichtige beim Aus-füllen der entsprechendenFormulare – egal ob auf Pa-pier oder digital – schnell an

ihre Grenzen. Schon ein Ar-beitgeberwechsel und ein da-durch veranlasster Umzug,Kapitaleinkommen aus demAusland, private Veräuße-rungsgewinne oder eine ge-trennte Veranlagung beiEhepartnern können es kom-pliziert machen. Viele Steu-erpflichtige stellen sich des-halb regelmäßig die Frage,ob sie die leidige Steuerer-klärung in diesem Jahr nicht

einen Steuerberater machenlassen sollen.

Die Überlegung, ob die Er-klärung selbst gemacht wer-den kann, sollte sich immeran zwei Fragen orientieren:Bin ich bereit, den zeitlichenAufwand in Kauf zu neh-men? Wie groß ist das Risiko,dass ich durch mangelndeKenntnisse Geld verschenke?

Die Erwägung der Kosten-Nutzen-Relation führt bei

Millionen Steuerzahlern zudem Ergebnis: Nicht ohnemeinen Steuerberater. FürHorst Vinken, Präsident derBundessteuerberaterkam-mer, ist die Sache eindeutig:„Steuerberater spüren Steu-ervorteile auf und geben ver-lässlichen und individuellenRat. Sie erbringen damitLeistungen, die von den gän-gigen Einkommensteuer-und Vermögensplanungspro-

grammen aus dem Kaufhausnie in vollem Umfang abge-deckt werden können.“ Steu-erberater geben Vinken zu-folge außerdem Steuerpflich-tigen bereits im laufendenSteuerjahr Tipps, mit denensie ihre finanziellen Verhält-nisse legal und wirtschaft-lich sinnvoll so gestaltenkönnen, dass am Ende einemöglichst geringe Steuerbe-lastung übrig bleibt.

Als Argument gegen Steu-erberater wird in der Regelder Preis genannt. Diesengibt verbindlich die Steuer-beratergebührenverordnungvor. Der Preis ist unter ande-rem von der Höhe der Ein-künfte und der Zahl der Ein-kunftsarten abhängig. „Ver-gleicht man nur diesen Euro-Betrag mit dem für einenRatgeber oder ein Steuerpro-gramm, mag das nachteiligwirken“, sagt Vinken. Aberunter dem Strich lohne essich zum Steuerberater zugehen. „Denn die Gebühr istdeutlich günstiger als dieKosten, die durch Fehlerbeim Self-made-Verfahrenentstehen können.“

Mit etwas Glück falle derFehler auf, wenn der Steuer-bescheid vom Finanzamt ein-getroffen ist. Spätestens dannkönne ein Steuerberater denSteuerlaien noch vor hohen fi-nanziellen Verlusten schüt-zen. „Fällt der Fehler nichtrechtzeitig auf, ist das Geldweg“, macht Vinken deutlich.„Und die Wochenenden, andenen stundenlang Belegesortiert, Ratgeber gewälzt undFormulare ausgefüllt wurden,sind es ebenfalls.“ r

Wenn Steuerpflichtige beimAusfüllen an ihre Grenzen stoßen

Präsident der Bundessteuerberaterkammer: Beratung ist ihr Geld wert

Wer beim Erstellen seiner Steuererklärung nicht weiter weiß, sollte sich an einen Experten wenden.

Bis 2008 konnten je nachEinzelfall bis zu 624

Euro beziehungsweise biszu 924 Euro als außerge-wöhnliche Belastung für ei-ne Hilfe im Haushalt oderals sogenannter Heimbe-wohner-Abzugsbetrag gel-tend gemacht werden. Ab2009 ist diese Vergünsti-gung durch die verbesserteFörderung für Hilfen inHaus und Garten gestrichenworden.

HaushaltsnaheDienstleistungen

Für die im eigenen Haus-halt angefallenen Aufwen-dungen können jetzt folgendeSteuerermäßigungen (Man-telbogen, Seite 3) beantragtwerden:• für geringfügige Beschäf-tigungen im Privathaushalt:20 Prozent der Aufwendun-gen (höchstens 510 Eurojährlich)• für Beschäftigungsverhält-nisse im Privathaushalt, fürdie Pflichtbeiträge zur Sozi-alversicherung entrichtetwurden, für die Inanspruch-nahme von haushaltsnahenDienstleistungen einschließ-lich Pflege- und Betreuungs-leistungen für pflegebedürf-tige Personen: 20 Prozent derAufwendungen (höchstens4000 Euro jährlich)• für Handwerkerleistungen:20 Prozent der Aufwendun-gen (höchstens 1200 Eurojährlich). r

VerbesserteFörderung fürHilfen in Haus

und Garten„AußergewöhnlicheBelastungen“ in der

Steuererklärung

Wer möchte, dass seineSteuererklärung schnellerbearbeitet wird – und zuvielgezahlte Steuern früher er-stattet werden – als bislang,kann dies ziemlich leicht be-werkstelligen, sagt BerndWinkelmann. Der Sachge-bietsleiter Einkommensteu-er beim Finanzamt Stadtha-gen hat einen einfachenTipp parat: „Reichen Sieeinfach eine elektronischeSteuererklärung ein.“

Dadurch werde dem Fi-nanzamt die manuelle

Eingabe der Daten erspart.Die Mitarbeiter bemühensich deshalb, diese Erklärun-gen auch in der Hauptzeit in-nerhalb von drei Wochen zubearbeiten. Für die elektro-nische Steuererklärung kannWinkelmann zufolge sowohldas Programm ElsterFormu-

lar als auch ein kommerziel-les Steuersparprogramm ge-nutzt werden.

Die Finanzverwaltung bie-tet das kostenlose Steuerer-klärungsprogramm Elster-Formular an. „Das Pro-gramm ist für alle gedacht,die auch die Erklärungsvor-drucke auf Papier ohne wei-tergehende Hilfe ausfüllenkönnen“, sagt Winkelmann.Für Steuerzahler, die mehrHilfe benötigen oder mehrKomfort wünschen, gibt eskommerzielle Produkte di-verser Software-Hersteller,die ebenfalls die elektroni-sche Datenübermittlung per„Elster“ unterstützen.

Die Eingabe der Datenbeim Programm ElsterFor-mular erfolgt über ein Steu-erformular am Bildschirm,das dem jeweiligen Vordrucknachempfunden ist. Das Pro-

gramm verzichtet auf Anla-gen zur Erklärung. Bei sämt-lichen Zeilen, denen einPluszeichen vorangestellt ist,können Mehrfacheingabenvorgenommen werden. Wei-terhin können über ein Zu-satzformular ergänzendeEingaben vorgenommenwerden – beispielsweise zuDienstreisen, Einsatzwech-seltätigkeit und doppelterHaushaltsführung.

Bei den käuflichen Steuer-sparprogrammen ist ein Aus-druck in Papierform undauch eine elektronischeÜbermittlung über den Els-ter-Button möglich. Die Pro-grammführung erfolgt in derRegel über eine leicht ver-ständliche Baumstruktur. Zuden einzelnen steuerlichenThemen werden Hilfen ange-zeigt oder angeboten.

„Viele Nutzer der käufli-chen Steuersparprogrammegeben ihre Steuererklärungimmer noch in herkömmli-cher Form ab“, hat Winkel-mann festgestellt. „Die Fi-nanzverwaltung ist sehr da-ran interessiert, dass auchdieser Personenkreis dieSteuererklärungen elektro-nisch einreicht.“ Dies lohnesich schon allein deshalb,weil der Druckaufwand füreine elektronische Erklärungwesentlich geringer sei. r

Geld zurück innerhalb von drei WochenBei elektronischer Übermittlung wird

die Steuererklärung schneller bearbeitet

Wer„elstert“,

dessenSteuererklä-

rung wirdschneller

bearbeitet.11290201_10021309014001510

Page 4: SteuerRatgeber SHG

SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 20104

Zu Beginn dieses Jahres sindverschiedene steuerliche Än-derungen in Kraft getreten,die positive Auswirkungenfür viele Steuerzahler habenwerden.

Außerdem wurden mitdem sogenanntenWachstumsbeschleu-

nigungsgesetz weitere Steu-eränderungen auf den Weggebracht, die in der gesamt-wirtschaftlichen Krise fürDynamik und neuen wirt-schaftlichen Aufschwungsorgen sollen.

Kindergeld, Kinderfreibetrag,Verdienstgrenze

Zwecks steuerlicher Entlas-tung und Förderung der Fa-milien mit Kindern wurdendie Kinderfreibeträge von6024 Euro jährlich pro Kindauf 7008 Euro erhöht – undzwar jeweils für Eltern, diezusammen veranlagt werden.Für einzelne Elternteile giltdie Hälfte.

Um auch Familien mit un-teren und mittleren Einkom-men – die unter Umständenvon den erhöhten Freibeträ-gen nicht profitieren – zu ent-lasten, wird das bis zum 18.Geburtstag eines jeden Kin-des einkommensunabhängiggewährte Kindergeld generellum jeweils 20 Euro steigen.Das bedeutet: Für das ersteund zweite Kind gibt es 184Euro monatlich, für das dritte190 Euro und für jedes weite-re Kind 215 Euro.

Überdies wurde die Zuver-dienstgrenze für volljährigeKinder von bisher 7680 Eurojährlich auf 8004 Euro erhöhtund damit dem steuerlichenGrundfreibetrag angepasst.Das bedeutet, dass das Kin-dergeld und die Kinderfreibe-träge für Eltern ab 2010 erstwegfallen, wenn Jugendlicheüber 18 Jahre nach Abzug vonPflichtbeiträgen zur Sozial-versicherung sowie sonstigersteuerlich anrechnungsfähi-ger Aufwendungen noch eige-ne Einkünfte und Bezüge vonmehr als 8004 Euro jährlichhaben.

Krankenversicherung Viele Berufstätige können

jetzt einen größeren Anteil ih-rer Beiträge zur Kranken-

und Pflegeversicherung steu-erlich absetzen als bisher. Sowerden grundsätzlich die ge-samten Ausgaben für die me-dizinische Basisabsicherunganerkannt. Dazu zählen gene-rell die Beiträge zur gesetzli-chen Krankenversicherungfür deren Pflichtleistungenund die Ausgaben für eineneventuell von der Kranken-kasse erhobenen Zusatzbei-trag. Nicht der Basisversiche-rung zugerechnet wird derBeitragsanteil, der der Finan-zierung des Krankengeldesdient. Dieser bleibt pauschaldurch einen Abschlag von vierProzent steuerlich unberück-sichtigt.

Bei privat Versicherten, beidenen häufig der Leistungs-katalog über das gesetzlich alsnotwendig Erachtete hinaus-geht, erkennt das Finanzamtunter Umständen nicht alleAufwendungen an. So bleibenbeispielsweise Versicherungs-aufwendungen für die Chef-arzt-Behandlung oder dasEinzelzimmer steuerlich un-berücksichtigt. Somit müssenprivat Versicherte künftig da-rauf achten, dass ihre Kran-kenkasse die nicht steuerbe-günstigten Leistungen ge-trennt ausweist. Beiträge fürdie gesetzliche Pflegeversi-cherung und zur privatenPflegepflichtversicherungsind hingegen in voller Höheals Sonderausgaben abzieh-bar.

Sonstige Vorsorgeaufwendungen

Vorsorgeaufwendungen, dienicht zur Kranken- oder Pfle-geversicherung gehören, sindauch weiterhin als Sonder-ausgaben absetzbar. Nachneuer Regelung gilt das abernur, wenn der neue Höchstbe-trag von 1900 Euro (Arbeit-nehmer) beziehungsweise2800 Euro (Personen, die ihreKrankenversicherung alleintragen) nicht bereits durch dieKrankenkassen- und Pflege-kassen-Beiträge ausgeschöpftist.

In diesen Bereich gehörenzum Beispiel Verträge wie dieHaftpflicht-, und Arbeitslo-senversicherung, aber auchsolche für eine freiwillige Er-werbsunfähigkeits-, Risikole-bens- oder Unfallversiche-rung. Das kommt eher Ge-ringverdienern zugute, die mitKranken- und Pflegekassen-beiträgen allein die Höchstbe-träge nicht nutzen können.Sie haben auf diesem Weg dieMöglichkeit, weitere Vorsor-geaufwendungen steuermin-dernd in Ansatz zu bringen.

Steuerklassenwahl für Ehegatten

Zur Wahl stehen derzeitzwei Steuerklassen-Kombi-nationen. Als Faustregel gilt:Die Variante IV/IV ist ersteWahl, wenn beide Partnerungefähr gleich viel verdie-nen. Die Kombination III/V

bringt mehr Netto im Monat,wenn der Gehaltsunterschiedzwischen den Ehepartnernhoch ist. Das höhere Ein-kommen wird mit der KlasseIII relativ niedrig, das gerin-gere Einkommen mit KlasseV relativ hoch besteuert.

Mit der neuen Kombinati-on IV+Faktor – dem soge-nannten Faktorverfahren –wird erreicht, dass bei bei-den Ehegatten mindestensdie ihnen persönlich zuste-henden Entlastungsbeträgeberücksichtigt werden, wasletztlich zu einer ausgegli-cheneren Lohnsteuer-Vertei-lung führt und in aller Regelhohe Steuernachzahlungenverhindern hilft. Die Anwen-dung des Faktorverfahrensist weder verpflichtend nochgeschieht sie „automatisch“.Sie kann seit Jahresbeginnauf Antrag beider Ehegattenerfolgen.

Grundfreibetrag wird erhöhtBereits mit der Verabschie-

dung des „KonjunkturpaketsII“ Anfang 2009 wurden Steu-erentlastungen beschlossen,die Anfang des Jahres 2010zum Tragen kamen. Dazu ge-hört unter anderem die Anhe-bung des Grundfreibetrags,bis zu dem Einnahmen steuer-frei bleiben. Er wurde für Al-leinstehende von 7834 Euroauf 8004 Euro jährlich erhöht,für Ehepaare auf 16.009 Eurojährlich.

Milderung der „kalten Progression“

Dank Konjunkturpaket IIsollen für viele Arbeitnehmerdie Auswirkungen der soge-nannten „kalten Progression“gemildert werden, durch diebereits eine geringe Einkom-menserhöhung zu einer höhe-ren Steuerbelastung beim Ar-beitnehmer führen kann. Umdieses Phänomen zu entschär-fen, werden nunmehr die Ta-rifeckwerte, die 2009 schoneinmal um 400 Euro nachrechts verschoben wurden,nun erneut weiter nach rechtsverschoben werden – undzwar diesmal um 330 Euro.

Sofortabschreibung auf ge-ringwertige Wirtschaftsgüter

Geringwertige Wirtschafts-güter (GWG) durften Gewer-betreibende und Freiberuflerim Haupt- und Nebenjob seit2008 nur noch bis zu einemAnschaffungspreis von 150Euro netto sofort in voller Hö-he abschreiben. Diese Grenzewurde wieder auf 410 Euroangehoben. Alternativ wirdein Wahlrecht zur Bildung ei-nes Sammelpostens für alleWirtschaftsgüter zwischen150 und 1000 Euro zugelas-sen, der über fünf Jahregleichmäßig verteilt mit je-weils 20 Prozent gewinnmin-dernd aufzulösen ist. DieNeuregelung soll den Unter-nehmen mehr Flexibilität beider Wahl der Abschreibungs-modalitäten gestatten.

AbgeltungsteuerSie wurde Anfang 2009 ein-

geführt. In der anstehendenEinkommensteuererklärung,die viele bis Ende Mai 2010einreichen müssen, müssensich Steuerzahler also zumersten Mal mit der Abgabeauseinandersetzen.

FazitWeitere Änderungen betref-

fen die Erbschaftsteuer, beider unter anderem der Steuer-satz für Geschwister abge-senkt wurde, und die Besteue-rung von Unternehmen. Dadie Auswirkungen der Geset-zesänderungen zum Teilschwer durchschaubar sind,empfiehlt es sich, den Rat ei-nes Experten einzuholen.

GE R H A R D PO M P E

Was bringt das neue Jahr?Kindergeld, Grundfreibetrag, Vorsorgeaufwendungen, „kalte Progression“: Steueränderungen 2010

Die Beiträge zur Krankenversicherung sind seit Jahresbeginn in größerem Umfang steuerlich absetzbar.

Seit 2006 können Kostenfür die Betreuung eines

Kindes je nach Einzelfall zuden Werbungskosten/Be-triebsausgaben oder zu denSonderausgaben zählen. DieRegelungen sind allerdingskompliziert.

Für ein Kind unter 14 Jah-ren beziehungsweise ein be-hindertes Kind zählen dieKosten zu den Werbungskos-ten/Betriebsausgaben, wennzusammenlebende Eltern-paare beide erwerbstätigsind beziehungsweise vomanderen Elternteil getrenntleben und erwerbstätig sind.

Die Kosten zählen zu denSonderausgaben, wenn zu-sammenlebende Elternpaareentweder beide in Ausbil-dung, behindert, längere Zeitkrank sind oder das nur aufeinen Elternteil zutrifft undder andere erwerbstätig ist.Ebenso handelt es sich umSonderausgaben, wenn manvom anderen Elternteil desgemeinsamen Kindes ge-trennt lebt, in Ausbildung,behindert oder längere Zeitkrank ist.

Auch wenn die genanntenVoraussetzungen nicht er-füllt sind, zählen die Betreu-ungskosten für ein Kind imAlter von drei, vier oder fünfJahren trotzdem zu den Son-derausgaben.

Abziehbar sind „nur“ zweiDrittel der Kosten. Deshalbmuss man 6000 Euro in dieBetreuung eines Kindes in-vestieren, um den Höchstbe-trag von 4000 Euro pro Kindauszuschöpfen. Der abzieh-bare Betrag wird für jedesKind einzeln berechnet. Des-halb müssen die Kosten je-dem einzelnen Kind zuge-ordnet werden – gegebenen-falls durch eine Schätzung.

Wer unsicher ist, ob dieKosten abziehbar sind, solltedie Aufwendungen trotzdemin der Anlage „Kind“ ange-ben. Das Finanzamt wird dieVoraussetzungen prüfen undin jedem Einzelfall die Grün-de mitteilen, wenn ein Abzugnicht möglich ist. r

Kosten fürjedes einzelneKind auflisten

Bis zu 4000 EuroBetreuungskosten inder Steuererklärung

Die steuerliche Absetzbar-keit von Beiträgen zur Kran-ken- und Pflegeversicherungwurde deutlich verbessert.Dies wird beim Lohnsteuer-abzug durch die Vorsorge-pauschale zunächst pau-schal berücksichtigt.

Bernd Winkelmann vomFinanzamt Stadthagen

erläutert an dieser Stelle eini-ge grundlegende Neuerungen:„Bis 2009 wird die Vorsorge-pauschale nur in den Steuer-klassen I bis IV berücksich-tigt. Ab 2010 wirkt sie grund-sätzlich in allen Steuerklassensteuermindernd.

In den Steuerklassen V undVI sinkt dadurch ab Januar2010 der Lohnsteuerabzugdeutlich. Hingegen fällt inSteuerklasse III trotz derdeutlich höher abziehbarenKrankenkassenbeiträge dieEntlastung geringer aus. Inbestimmten Fällen kann dasNettogehalt sogar geringersein. So müssen Arbeitnehmer

mit Steuerklasse III bei einemjährlichen Bruttoarbeitslohnzwischen 20.000 und 30.000Euro bis zu zehn Euro proMonat mehr Lohnsteuer ab-führen. Grund: Die bisherige,Verdoppelung’ von Höchst-beträgen in Steuerklasse IIIgibt es ab 2010 nicht mehr.

Sozialversicherungspflich-tige Arbeitnehmer: Hier lie-gen dem Arbeitgeber alle Da-ten vor, aus denen er die zu-treffende Vorsorgepauschaleermitteln kann.

Nur privat Krankenversi-cherte (zum Beispiel Beamte):Bei Privatversicherten ist einepauschale Ermittlung derTeilbeträge für die begünstigtabsetzbaren Kranken- undPflegeversicherungsbeiträgenicht möglich. Hier sind diezu zahlenden Beiträge nichtvon der Höhe des Arbeits-lohns abhängig. Und der Ar-beitgeber kennt nicht die Hö-he der begünstigt abzugsfähi-gen Beiträge zur Basisversor-gung.

Deshalb stellt künftig nachAblauf eines Jahres der priva-te Krankenversicherer dieDaten zu den begünstigtenBeiträgen elektronisch in diesogenannte ELSTAM-Daten-bank der Finanzverwaltungein. Von dort kann der Arbeit-geber die Vorjahres-Datenabrufen und beim Lohnsteu-erabzug entsprechend be-rücksichtigen. Diese Daten-bank befindet sich jedoch erstim Aufbau und steht den Ar-beitgebern noch nicht zurVerfügung.

Deshalb wird vom Arbeit-geber vorerst die Mindestvor-sorgepauschale beim Lohn-steuerabzug berücksichtigt.Diese beträgt• in den Steuerklassen I, II,IV, V oder VI zwölf Prozentdes Arbeitslohns, höchstensjedoch 1900 Euro pro Jahr• in Steuerklasse III ebenfallszwölf Prozent des Arbeits-lohns, höchstens jedoch 3000Euro pro Jahr .

Sind die begünstigten Bei-

träge zur Basisabsicherunghöher als die Mindestvorsor-gepauschale, kann man demArbeitgeber eine Bescheini-gung oder Beitragsrechnungdes Krankenversicherers vor-legen, aus der sich die Höheder begünstigten Beiträge zurKranken- und Pflegeversiche-rung ergibt. Dann berück-sichtigt dieser eine höhereVorsorgepauschale beimLohnsteuerabzug.

Doch Vorsicht: In denLohnsteuerbescheinigungenab 2010 bescheinigt Ihr Ar-beitgeber den beim Lohnsteu-erabzug berücksichtigtenTeilbetrag für die Kranken-und Pflegeversicherung. Istdieser Betrag höher als dienach Ablauf des Jahres be-scheinigten tatsächlich geleis-teten Beträge zur Basisabsi-cherung sind Sie zur Abgabeeiner Steuererklärung ver-pflichtet. Das kann zum Bei-spiel bei Beitragsrückerstat-tungen oder einem Tarifwech-sel der Fall sein.“ r

Der Lohnsteuerabzug sinktVorsorgepauschale wirkt seit Jahresbeginn in allen Steuerklassen steuermindernd

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SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 2010 5

Im August 2008 wurde damitbegonnen, die Steueridentifi-kationsnummern (Steuer-ID)an die mehr als 80 MillionenBundesbürger zu versenden.Mit dieser Steuer-ID könnendie Rentenversicherungsträ-ger nunmehr über die von ih-nen geleisteten Zahlungensogenannte Rentenbezugs-mitteilungen elektronischder zentralen Zulagenstellefür Altersvermögen bei derDeutschen Rentenversiche-rung Bund (RVB) zur Weiter-leitung an die Landesfinanz-verwaltungen übersenden.

Bei vielen der rund 20Millionen Rentner inDeutschland hat dieses

Verfahren Unbehagen ausge-löst, weil damit jetzt festge-stellt werden kann, welcherRentner seinen steuerlichenPflichten bislang nicht ord-nungsgemäß nachgekommenist. Die Folge: Viele fühlensich als Steuerbetrüger undfürchten wegen möglicherNachzahlungen um ihren Le-bensstandard im Alter.

Wilfried Bade vom Fi-nanzamt Stadthagen nimmtin diesem Interview Stellung

zu den wich-tigsten Fragenrund um dieB e s t e u e r u n gvon Renten. Ba-de ist Sachge-bietsleiter fürden Arbeitneh-merbereich.

Herr Bade, weshalb löstdieses Verfahren so eineUnruhe und Unbehagen aus?

Entgegen einer weit ver-breiteten Auffassung sind diemeisten Renten seit jehergrundsätzlich einkommen-steuerpflichtig gewesen. Ei-nem großen Teil der Rentnerwar dies jedoch nicht be-wusst, weil wegen der nachaltem Recht geringen Er-tragsanteilsbesteuerung undaufgrund von tariflichen undpersönlichen Freibeträgen invielen Fällen keine Steuer an-fiel. Viele Rentner hatten des-halb mit dem Finanzamt lan-ge Jahre nichts mehr zu tun.

Und was genau ist neu?Mit dem Inkrafttreten des

Alterseinkünftegesetzes undder Einführung der sogenann-ten nachgelagerten Besteue-rung zum 1. Januar 2005 hatsich die Besteuerung der Ren-ten entscheidend geändert.Durch den Wechsel zur nach-gelagerten Besteuerung istder steuerpflichtige Anteil derRente von durchschnittlich 30Prozent sprunghaft auf 50Prozent gestiegen. Seit dem 1.Januar 2006 steigt dieser Pro-zentsatz für jeden neu hinzu-kommenden Rentnerjahrgang

jährlich um zwei Prozent-punkte, so dass ein Neurent-ner des Jahres 2020 bereits 80Prozent seiner Rente versteu-ern muss. Von 2020 bis 2040steigt der steuerpflichtige Teildann noch einmal um je einenProzentpunkt pro Jahr. EinNeurentner des Jahres 2040muss folglich 100 Prozent sei-ner Rente der Besteuerungzuführen.

Warum wurde dieBesteuerung von Rentenüberhaupt geändert?

Das liegt an einer Entschei-dung des Bundesverfassungs-gerichts. Das Gericht hat ent-schieden, dass die unter-schiedliche Besteuerung vonBeamtenpensionen (Anmer-kung: volle Besteuerung) undRenten (Anmerkung: lediglichBesteuerung in Höhe des Er-tragsanteils) dem Grundgesetzwiderspricht. Der Gesetzgeberhat auf diese höchstrichterli-che Rechtsprechung mit derEinführung der nachgelager-ten Besteuerung reagiert.

Was ist in diesem Zusammen-hang unter nachgelagerterBesteuerung zu verstehen?

Dies bedeutet, dass dieRenten erst dann besteuertwerden, wenn sie ausgezahltwerden. Demgegenüber hatder Gesetzgeber die steuerli-chen Abzugsmöglichkeitenzum Aufbau der Altersvor-sorge verbessert, indem dieBeiträge zur Altersvorsorge

in der Erwerbstätigenphasebis zu einem jährlichenHöchstbetrag von 20.000Euro für Alleinstehende be-ziehungsweise 40.000 Eurofür Verheiratete unversteuertbleiben.

Welche Renten unterliegenüberhaupt der nachgelagertenBesteuerung?

Steuerpflichtig sind gesetz-liche Altersrenten, Rentenaus landwirtschaftlichen Al-terskassen, Renten aus be-rufsständischen Versor-gungseinrichtungen, gesetzli-che Renten wegen verminder-ter Erwerbsfähigkeit, gesetz-liche Witwen- und Waisen-renten sowie einmalige Leis-tungen wie Sterbegeld. Steu-erfrei sind Renten aus der ge-setzlichen Unfallversiche-rung, Kriegs-, Wehrdienst-und Zivildienstbeschäftig-tenrenten sowie Wiedergut-machungsrenten.

Welcher Rentner muss denn nun eine Steuer-erklärung abgeben?

Grundsätzlich muss jederSteuerbürger, der mit seinensteuerpflichtigen Einkünftenüber dem steuerlichenGrundfreibetrag von aktuell8004 Euro (Alleinstehende)beziehungsweise 16.009 Euro(Ehegatten) liegt oder Ein-künfte aus verschiedenenEinkunftsarten erzielt oderaber vom Finanzamt dazuaufgefordert wird, eine Steu-

ererklärung abgeben. Bei ei-nem Rentner kann sich eineVerpflichtung zur Abgabe ei-ner Steuererklärung also er-geben, wenn er mit dem steu-erpflichtigen Teil seiner Ren-te über dem Grundfreibetragliegt oder aber er oder seinEhegatte außer der gesetzli-chen Rente noch andere Ein-künfte erzielt hat. Dabeispielt es keine Rolle, ob essich um Lohneinkünfte, Pen-sionen, Betriebsrenten, Miet-einkünfte aber auch Einnah-men aus Kapitalvermögenhandelt.

Ab welcher Rentenhöhesind Steuern zu zahlen?

Das kann im Einzelfall sehrunterschiedlich sein und lässtsich daher nicht allgemeinverbindlich sagen. Einkom-mensteuer fällt immer erstdann an, wenn das zu ver-steuernde Einkommen überdem Grundfreibetrag liegt.Nach einer vereinfachendenModellrechnung bleiben füralleinstehende Steuerbürger,die vor oder im Kalenderjahr2005 in den Ruhestand ge-gangen sind und neben dergesetzlichen Rente keine wei-teren Einkünfte erzielen,Rentenzahlungen bis zu einerHöhe von rund 18.900 Euroim Jahr steuerfrei. Im Monatbleiben damit etwa 1580 EuroRente steuerfrei.

Welche Fristen habenRentner für die Abgabe

ihrer Einkommensteuer-erklärung zu beachten?

Grundsätzlich muss biszum 31. Mai des Folgejahreseine Einkommensteuererklä-rung abgegeben werden. An-hand dieser Erklärung wirddas Finanzamt dann die Ein-kommensteuer festsetzen.

In welcher Anlage zur Einkommensteuererklärungmüssen Rentner ihre Einnahmen erklären?

In der Anlage R für Rentenund andere Leistungen. Dortist stets der aus der Renten-mitteilung zu errechnendeJahresbruttobetrag einzutra-gen, der in der Regel nicht mitdem ausgezahlten Betragidentisch ist. Die bei der Aus-zahlung der Rente einbehalte-nen eigenen Beiträge zurKranken- und Pflegeversiche-rung sind nicht vom Renten-betrag abzuziehen. Diese kön-nen aber als Sonderausgabengeltend gemacht werden.

Wo bekommt man die nötigenErklärungsvordrucke?

Die Erklärungsvordruckegibts beim Finanzamt oder imInternet auf der Homepage derBundesfinanzverwaltung un-ter www.formulare-bfinv.de.Auch die Elster-CD enthält ei-nen entsprechenden Vordruck.Bei Fragen oder Unklarheitenkann sich jeder Rentner ansFinanzamt Stadthagen oderan einen Steuerberater wen-den. r

Die gesetzliche Rente istvielfach immer noch steuerfrei

Interview mit Wilfried Bade (Finanzamt Stadthagen)zur Rentenbesteuerung / 100 Prozent erst im Jahr 2040

Rentner, deren jährliche Einkünfte mehr als 8004 Euro betragen, müssen eine Steuererklärung abgeben. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie auto-matisch auch Steuern zahlen müssen: Eine Vielzahl von Faktoren ist diesbezüglich ausschlaggebend.

Wilfried Bade

Ein häusliches Arbeits-zimmer wird seit 2007nur noch dann steuerlichberücksichtigt, wenn esder Mittelpunkt der ge-samten betrieblichen undberuflichen Tätigkeit ist.Diese Voraussetzung er-füllen in der Regel nurWenige.

Lehrer und Angestell-te, die zum Teil auch

von zu Hause arbeiten,gehen seit 2007 leer aus.Ob dieser sehr stark ein-geschränkte Werbungs-kostenabzug mit demGrundgesetz in Einklangsteht, muss vom Bundes-finanzhof beziehungswei-se vom Bundesverfas-sungsgericht noch ent-schieden werden. Es istbisher nur eine Entschei-dung des BFH in einerAussetzungssache zu-gunsten der Steuerzahlerergangen. Ob diese Ent-scheidung auch imHauptverfahren Bestandhaben wird, ist offen.

Was sollte man tun?Die Arbeitszimmerkos-

ten sollten auf jeden Fallauch weiterhin in derSteuererklärung geltendgemacht werden. Erkenntdas Finanzamt diese we-gen der Neuregelung nicht(mehr) an, bestehen zweiMöglichkeiten:

1. Steuerbescheide erge-hen in Bezug auf die seit2007 eingeschränkte Ab-ziehbarkeit der Aufwen-dungen für ein häuslichesArbeitszimmer nur nochvorläufig. Betroffenebrauchen deshalb keinenEinspruch einlegen undkönnen die Entscheidun-gen der obersten Gerichteruhig abwarten (Ausnah-me: siehe unten).

2. Man legt gegen denBescheid Einspruch einund beantragt im Wegeder Aussetzung der Voll-ziehung die Auszahlungder vollen Erstattung.Hier sollte man aber be-denken, dass die streitigeErstattung nebst einerVerzinsung (sechs Prozentpro Jahr) wieder zurück-zuzahlen ist, wenn imHauptverfahren zuguns-ten des Staates entschie-den wird.

Wichtig: Ein Einspruchist auf jeden Fall einzule-gen, wenn man selbst derAuffassung ist, dass dasArbeitszimmer der Mittel-punkt der gesamten be-trieblichen und berufli-chen Tätigkeit ist, und dasFinanzamt dies nicht an-erkennt. r

Streitfallnoch nicht

geklärtEntscheidung zum„Arbeitszimmer“

steht noch aus

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Hartmut WehrhahnSteuerberater

Braunschweiger Straße 22 · 31552 RodenbergTel. (0 57 23) 91 41 71 · Fax 91 41 73

Schwerpunkttätigkeiten:· Existenzgründungsberatung· Beratung von GmbH’s· Erstellung der Jahresabschlüsse· lfd. Finanz- und Lohnbuchhaltung· Bilanzen und Steuererklärungen· Betriebswirtschaftliche Beratung· Einkommensteuerberatung

Page 6: SteuerRatgeber SHG

SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 20106

Abgeltungsteuer: DieAbgeltungsteuer giltfür Zinsen, Dividen-

den und Erlöse aus Wertpa-pierverkäufen, die dem Anle-ger seit dem 1. Januar 2009zufließen. Der Abgeltungs-steuersatz von 25 Prozent(plus Solidarzuschlag undKirchensteuer) wird von derBank direkt einbehalten undans Finanzamt abgeführt. Füralle Sachverhalte, die seitdem 1. Januar 2009 erfolgen,ist die bis dahin geltende Spe-kulationsfrist auf Wertpapie-re (private Veräußerungsge-schäfte) und das Halbein-künfteverfahren für Aktionä-re nicht mehr gültig. Der Spa-rerpauschbetrag in Höhe von801 Euro (für Alleinstehende)beziehungsweise 1602 Euro(für Eheleute) mindert die Be-messungsgrundlage für denSteuerabzug.

Abschreibung: Unter Ab-schreibung – im SteuerrechtAfA (Absetzungen für Abnut-zung) – versteht man die Ver-teilung der Anschaffungskos-ten einer längerfristig nutz-baren Sache über die voraus-sichtliche Dauer der Nut-zung. Neben diese Normal-Abschreibung können auchSonderabschreibungen oderan die Stelle der Normal-Ab-schreibungen erhöhte Ab-schreibungen treten.

Abgabenordnung: Allgemei-nes Steuergesetz, das die Be-ziehung zwischen dem Steu-erpflichtigen und den Fi-nanzbehörden regelt.

Arbeitszimmer: Die Abzugs-fähigkeit für das Arbeitszim-mer ist ab 2007 stark einge-schränkt worden. Es kommtnur noch ein kleiner Perso-nenkreis für die Anwen-dungsregelungen in Betracht.Es muss nunmehr den Mittel-punkt der gesamten berufli-chen oder betrieblichen Tä-tigkeit darstellen.

Berufskleidung: Anfal-lende Kosten sind nurdann als Werbungs-

kosten abzugsfähig, wenn essich um typische Berufsklei-dung handelt. Typische Be-rufskleidung liegt vor, wenneine private Verwendungschon von der Art her prak-tisch ausgeschlossen ist: Ärz-te- und Schwesternkittel, Si-cherheitsschuhe eines Bau-handwerkers, Arbeitsanzügevon Monteuren oder Klei-dung eines Schornsteinfegers.Nicht abziehbar sind Auf-wendungen für Kleidung, beidenen eine private Nutzungnicht ausgeschlossen ist –zum Beispiel der Anzug fürden Bankangestellten, selbstwenn der Nachweis erbrachtwird, dass der Anzug aus-schließlich auf der Arbeits-stelle getragen wird. Die Ge-stellung typischer Berufsklei-dung durch den Arbeitgeberan den Arbeitnehmer istgrundsätzlich steuerfrei –

zum Beispiel Uniform vonBundeswehr-, Polizei- undBahnbeschäftigten. Zu denAufwendungen für typischeBerufskleidung gehören auchReinigungskosten durch eineReinigung oder in der priva-ten Waschmaschine.

BWA: Der betriebswirt-schaftlichen Auswertung(BWA) ist vor allem das vor-läufige Ergebnis (des Monatsund/oder des laufenden Wirt-schaftsjahres) zu entnehmen.Daneben sind die Werte ineinzelnen Kosten- und Er-tragsgruppen ersichtlich.Diese werden auch prozentu-al ins Verhältnis gesetzt.

Computer: Die Finanz-verwaltung hat inzwi-schen erkannt, dass der

Computer in allen Lebensbe-reiche des Menschen Einzuggehalten hat. Bei der berufli-chen Nutzung ist inzwischeneine Abschreibung über dreiJahre zulässig.

Doppelbesteuerungsab-kommen: Solche bila-teralen Abkommen

sollen die doppelte Besteue-rung eines Sachverhalts voneiner Person in zwei Staatenverhindern. Sie regeln, we-cher Staat das Besteuerungs-recht für den jeweiligenSachverhalt erhält. Jedes Ab-kommen weist seine Beson-derheiten auf.

Doppelte Haushaltsführung:Die Aufwendungen wegender Notwendigkeit bezie-hungsweise die Vorteilhaftig-keit einer weiteren Wohnungam entfernten Arbeitsort sindbei Arbeitnehmern als Wer-bungskosten abzugsfähig. Es

darf sich dabei nicht um eineDienstreise handeln, und derursprüngliche Wohnsitz mussbeibehalten werden. Zu denAufwendungen zählen bei-spielsweise die Fahrtkostenfür Familienheimfahrten,Miete für die Wohnung,nachgewiesene Umzugskos-ten und Verpflegungsmehr-aufwendungen für die erstendrei Monate.

Debitoren: Damit werden dieKunden eines Unternehmensbezeichnet.

Einkommensteuer (ESt):Die Einkommensteuerist eine Ertragsteuer.

Sie ist nur von natürlichenPersonen zu entrichten, wenndas zu versteuernde Einkom-men 8004 Euro (bei Eheleu-ten 16.009 Euro) im Jahrübersteigt. Die Steuersätzesind abhängig von der Höhedes zu versteuernden Ein-kommens und liegen zwi-schen 15 und 45 Prozent.

Eigenheimzulage: Die Eigen-heimzulage, mit der die An-schaffung und private Nut-zung von Immobilien geför-dert wurde, ist für Anschaf-fungen ab 2006 abgeschaftworden.

Einfuhrumsatzsteuer (EUSt):Die Einfuhrumsatzsteuerwird erhoben auf Warenliefe-rungen, die aus dem Auslandkommen, das nicht zur Euro-päischen Gemeinschaft – demEuropäischen Binnenmarkt –gehört (Drittland). Sie ist ge-nauso hoch, wie die Umsatz-steuer. Sie kann unter dengleichen Voraussetzungen alsVorsteuer abgezogen werdenwie die gezahlte Umsatzsteu-er. Somit sind der Warenbe-

zug im Inland und im Aus-land gleichgestellt.

Erbschaftsteuer: Die Erb-schaftsteuer ist als Erbanfall-steuer ausgestaltet, sie knüpftalso an den konkreten Er-werb des jeweiligen Erben,Pflichtteilsberechtigten, Ver-mächtnisnehmers oder sons-tigen Erwerbers an. Ihr An-knüpfungspunkt ist nicht –wie beim System der Nach-lasssteuer, das in anderenStaaten gilt – das vom Erb-lasser hinterlassene Vermö-gen als Ganzes.

Fristen: Fristen könnengesetzlich festgelegtoder durch die Finanz-

verwaltung oder ein Finanz-gericht gesetzt werden. Siesollten beachtet werden.

Freistellungsauftrag: Kundenkönnen bei ihrer Bank einenFreistellungsauftrag erteilen,damit der Sparerfreibetrag(750 Euro je Person) und derWerbungskosten-Pauschbe-trag für Kapitalerträge (51Euro je Person) bereits fürZinszahlungen oder Dividen-denausschüttungen berück-sichtigt werden. Sie vermei-den damit den Abzug der Ab-geltungsteuer für Gutschrif-ten bis zur Höhe der genann-ten Beträge.

Gewerbesteuer (GewSt):Die Gewerbesteuer isteine Ertragsteuer.

Steuerpflichtig ist einerseitsder stehende Gewerbebetrieb(gewerbliches Unternehmen),andererseits auch Reisege-werbebetriebe (mit einer Rei-segewerbekarte).

Grenzsteuersatz: Er gibt an,

wie stark der letzte hinzuver-diente Euro belastet wird.Die meist deutlich niedrigereDurchschnittsbelastung er-gibt sich aus dem Verhältniszwischen den insgesamt zuzahlenden Steuern und demBruttoeinkommen.

Grundfreibetrag: Als Grund-freibetrag wird der Betragvon 8004 Euro (bei Eheleuten16.009 Euro) bezeichnet. Biszu diesem zu versteuerndenEinkommen ist keine Ein-kommensteuer zu zahlen.

Grunderwerbsteuer(GrdESt): Die Grunderwerb-steuer wird auf die Anschaf-fung von Grundvermögen(bebaute oder unbebauteGrundstücke, Eigentums-wohnungen) und auch auf dieÜbertragung von Erbbau-pachtrechten erhoben.

Grundsteuer: Die Grundsteu-er ist von jedem Eigentümervon Grundvermögen zu ent-richten. Sie richtet sich einer-seits nach der Beschaffenheitund dem Wert des Grund-stücks (einheitlich geregelt)und andererseits nach demHebesatz der Gemeinde, indem sich das Grundvermögenbefindet. Die Gemeinde darfden Hebesatz festlegen, dadie Grundsteuer eine Ge-meindesteuer ist. Sie ist imRahmen der Betriebskosten-abrechnung auf die Mieterumlagefähig.

Gewerblich tätig: Die Zeit-schrift „OLG-Report“ be-richtet, dass der regelmäßigeVerkauf von Waren über dieInternetplattform „eBay“auch dann eine gewerblicheTätigkeit ist, wenn die Ge-genstände aus dem Privatver-mögen stammen, da eine „auf

Dauer angelegte wirtschaftli-che Betätigung“ vorliegt (Be-schluss des Oberlandesge-richts Frankfurt, Az.: 6 W27/07).

Allein maßgeblich sei, dassschon länger als ein Jahr kon-tinuierlich Waren verkauftwurden. Auf den Ankaufkommt es nicht an. Damitwurde der Verkäufer zum Ge-werbetreibenden, der die Re-geln des Wettbewerbsrechtsund die Belehrungs- und In-formationspflichten zu be-achten hat.

Steuerlich reichen bereits50 bis 60 Verkaufsauktionenin einem begrenzten Zeit-raum aus, um hiermit steuer-pflichtig zu werden. Die Fi-nanzämter und der Zoll be-obachten die Aktivitäten bei„ebay“ intensiv. Diese stellenimmer wieder den Anlass fürBetriebsprüfungen dar.

Haushaltsnahe Dienst-leistungen: Auf An-trag des Steuerpflich-

tigen kürzt das Finanzamt 20Prozent der Dienstleistungs-rechnung (kein Material),aber höchstens 600 Euro di-rekt von der Steuerschuld ab.Voraussetzungen hierfür sinddie Abgabe einer Steuerer-klärung, die nachzuweisendeunbare Bezahlung und Vorla-ge einer Rechnung. WeitereVoraussetzung ist, dass dieKosten nicht schon als Wer-bungskosten oder Betriebs-ausgaben, Sonderausgabenoder außergewöhnliche Be-lastungen abgesetzt wurden.Diese Absetzbarkeit kann nureinmal pro Haushalt undnicht je Person gewährt wer-den. Auch Schornsteinfeger-gebühren und Schneebeseiti-gung können steuerlich gel-tend gemacht werden.

Von der Abgeltungsteuer bis zum ZollSteuer-Abc im Überblick / Typische Begriffe und ihre Bedeutung

Das deutscheSteuerrecht istzuweilen rechtkompliziert.Das Steuer-Abc auf dieserDoppelseiteerläutert wich-tige Begriffein Kürze.

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SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 2010 7

Internationales Steuer-recht: Das internationaleSteuerrecht stellt einen

Sammelbegriff für die Steu-errechtsvorschriften dar, diesich mit Anknüpfungspunk-ten zwischen steuerlichem In-land und Ausland oder zwi-schen Steuerinländer und -Ausländer beschäftigen.Hierbei kann vielfach nichtauf die geographischen Gren-zen oder auf die Nationalitäteines Steuerpflichtigen zu-rückgegriffen werden. Auchein Deutscher kann Steuer-ausländer oder ein AusländerSteuerinländer sein.

Die Vorschriften dazu sindüber das gesamte Steuerrechtverteilt. Sie sind in den Ein-zelsteuergesetzen (ErbStG,EStG, GewStG, KStG, UStG)und einem besonderem Steu-ergesetz. Daneben existiereneine Vielzahl von zwischen-staatlichen Verträgen, denDoppelbesteuerungsabkom-men.

Tatsächlich kommen Steu-erpflichtige wesentlich häufi-ger mit dem InternationalenSteuerrecht in Berührung alssie annehmen. Die Unterneh-mer beziehen zunehmendWaren oder Dienstleistungenbei steuerlichen Ausländernoder auch im steuerlichenAusland.

Körperschaftsteuer(KSt): Die Körper-schaftsteuer ist eine

Ertragsteuer. Steuerpflichtigsind alle nicht natürlichenPersonen (Gesellschaft mitbeschränkter Haftung, Ak-tiengesellschaft, Vereine).Der Steuersatz beträgt 25Prozent des zu versteuerndenEinkommens.

Kreditoren: Damit sind dieLieferanten eines Unterneh-mens gemeint.

Katalogberufe: Dazu gehörenÄrzte, Zahnärzte, Tierärzte,Rechtsanwälte, Notare, Pa-tentanwälte, Vermessungsin-genieure, Ingenieure, Archi-tekten, Handels-Chemiker,Wirtschaftsprüfer, Steuerbe-rater, beratenden Volks- undBetriebswirte, vereidigteBuchprüfer, Steuerbevoll-mächtigte, Heilpraktiker,Dentisten, Krankengymnas-ten, Journalisten, Bildbe-richterstatter, Dolmetscher,Übersetzer, Lotsen.

Liebhaberei: Hat nichtsmit Sex zu tun. Ver-meintlich steuerlich re-

levante negative Einkünftewerden umqualifiziert zusteuerlich nicht berücksichti-gungsfähigen Verlusten imPrivatbereich. Es wird unter-stellt, dass die Betätigung desSteuerpflichtigen, die zu dennegativen Einkünften geführthat, nur aus der Vorliebe derPerson zu dieser Betätigungerfolgt ist und ein ernsthafterWille zu Erzielung von positi-ven Einkünften fehlt.

Lotteriegewinn: Die Gewinneaus Lotteriespielen sind ent-gegen der weit verbreitetenMeinung steuerfrei. Dies giltjedoch nicht für Verlosungenim Rahmen von Geschäftsbe-ziehungen (zum Beispiel Ver-losung einer Reise unter denAbnehmern eines Großhänd-lers). Dies ist eine erfolgs-wirksame Einnahme. Ent-sprechend verhält es sich mitGewinnen im Rahmen vonAnstellungsverhältnissen.Hier liegt steuerpflichtigerArbeitslohn vor. Wichtig: DieErträge aus der Anlage desLotteriegewinns (Mietein-nahmen, Zinsen, Dividenden)sind steuerpflichtig.

Lohnsteuerkarte: Die Lohn-steuerkarte ist dem Arbeitge-ber zur Berechnung desLohnsteuerabzugs vorzule-gen. Legt der Arbeitnehmerdem Arbeitgeber die Lohn-steuerkarte nicht vor, so mussder Arbeitgeber die Lohn-steuer nach der SteuerklasseVI (schlechteste Möglichkeit)einbehalten – und zwar solange, bis der Arbeitnehmerdie Lohnsteuerkarte dem Ar-beitgeber vorlegt. Der Arbeit-geber darf ein Nichtverschul-den des Arbeitnehmers unter-stellen, wenn die Lohnsteuer-karte für das laufende Kalen-derjahr bis zum 31. März vor-gelegt wird.

Lebensversicherung: EineLebensversicherung kannnach mehr als zwölf Jahrensteuerfrei ausgezahlt werden(inklusive Zinsertrage), so-fern die Lebensversicherungnicht steuerschädlich ver-wendet – also beliehen – wur-de. Eine Bürgschaft ist in die-sem Sinne kein Darlehen.Wird eine Bürgschaft durchAnsprüche aus einer Kapital-

lebensversicherung besichert,so führt das nicht zur Steuer-pflicht der Zinsen aus der Le-bensversicherung.

Mini-Job: Monatlichbis zu 400 Euro ne-benbei aus einer Ne-

bentätigkeit verdienen unddafür keinen einzigen CentSozialversicherung oderLohnsteuer zahlen? Für diesogenannten „Mini-Jobs“ hatder Arbeitgeber seit April2003 pauschal Kranken- undRentenversicherungsbeiträgesowie Lohnsteuer und eineUmlage an die Bundesknapp-schaft abzuführen – und derArbeitnehmer kassiert „brut-to für netto“.

Ordentlicher Student:Damit ist sozialversi-cherungsrechtlicht ein

Student gemeint, der das 25.Semester noch nicht über-schritten hat. Wurde das 25.Semester überschritten, be-steht volle Sozialversiche-rungspflicht.

Richtlinien: Mit Richtli-nien werden bundes-weit die Verwaltungen

– also auch Finanzämter –verpflichtet, bei gleichenSachverhalten die gleichenEntscheidungen beziehungs-weise Handlungen vorzuneh-men.

Schenkungssteuer: DieSchenkungssteuer wirdim Erbschaftsteuerge-

setz behandelt. Grundsätz-lich wird sie als identisch an-gesehen.

Sonderabschreibungen: Die

Sonderabschreibungen tretenneben die üblichen Abschrei-bungen. Sie werden zusätz-lich gewährt beziehungsweisevorgenommen.

Steuerberatergebühren-verordnung: Die Steuerbera-tergebührenverordnung istein Gesetz, das das Honorarfür den Steuererberater ge-setzlich festlegt.

Steuerberatungskosten: DieSteuerberatungskosten sindseit 2006 nicht mehr als Son-derausgaben abzugsfähig. Esist jedoch weiterhin möglich,die Kosten für den Steuerbe-rater als Werbungskostenoder Betriebsausgabe geltendzu machen. Kommt man beiden Werbungskosten insge-samt allerdings nicht über denohnehin gewährten Freibetragvon 920 Euro, so wirkt sich dieGeltendmachung von Steuer-beratungskosten nicht aus.

Tafelgeschäfte: UnterTafelgeschäften ver-steht man den Kauf

oder Verkauf von Wertpapie-ren beziehungsweise die Vor-lage von Zins- oder Dividen-denscheinen gegen Bargeld,ohne dass diese Vorgängeüber ein Depotkonto des je-weiligen Kreditinstituts lau-fen und entsprechend in denBüchern der Banken doku-mentiert werden.

Umsatzsteuer (USt): InDeutschland bestehtein All-Phasen-Netto-

Prinzip. Dies bedeutet, dassstets bei jeder Leistung aufden Nettowert der LeistungUmsatzsteuer zu erheben ist,sofern nicht eine der wenigenSteuerbefreiungen greift

(zum Beispiel die Vermietungvon Wohnungen an Privat-personen). Der Unternehmerhat jedoch das Recht, dieUmsatzsteuer aus der ihm inRechnung gestellten Leistungals Vorsteuer von der von ihmberechneten Umsatzsteuerabzuziehen. Tatsächlich hatder Unternehmer nur die Dif-ferenz aus Umsatzsteuer undVorsteuer ans Finanzamt ab-zuführen. Deshalb existiertauch der Begriff Mehrwert-steuer, da die an das Finanz-amt abzuführende Umsatz-steuer dem Wert entspricht,um den die Ware vom Unter-nehmer verteuert wurde. ImErgebnis ist dadurch nur derEndverbraucher (fast aus-schließlich Privatpersonen)belastet. Der Regelsteuersatzbeträgt zurzeit 19 Prozent,der ermäßigte Umsatzsteuer-satz liegt bei sieben Prozent.

Umsatzsteuer-Identifikations-nummer (USt-Id-Nr.): Sie istkonzipiert worden für deninnergemeinschaftlichen Wa-renaustauch. Da in Deutsch-land der Leistende Unter-nehmer anstelle seiner Steu-ernummer auch seine USt-Id-Nr. (die während der ge-samten Zeit des Bestehensdes Unternehmens unverän-dert bleibt) auf die Rechnungschreiben kann, hat sie des-halb allgemeine Bedeutungbekommen.

Umwandlung: Unter Um-wandlung versteht man denWechsel der Rechtsform einesUnternehmens, die Aufspal-tung, Abspaltung oder Aus-gliederung bei einer Kapital-gesellschaft oder Einbrin-gung eines Unternehmen ineine Kapitalgesellschaft.Hierbei sind die handels-rechtlichen Bestimmungen

des Umwandlungsgesetzesund die steuerrechtlichen Re-gelungen im Umwandlungs-steuergesetz (UmwStG) zubeachten.

Urteil: In Steuerangelegen-heiten wird Recht durch dasFinanzgericht (Tatsachenin-stanz) und den Bundesfinanz-hof (Rechtsinstanz) gespro-chen. Bei der Finanzgerichts-barkeit existieren somit ab-weichend von anderenRechtsgebieten nur zweiRechtszüge. Bei Verstößengegen die Verfassung ent-scheidet das Verfassungsge-richt. Durch den Europäi-schen Binnenmarkt und eingrundsätzlich einheitlichesUmsatzsteuersystem gewin-nen die Urteile des Europäi-schen Gerichtshofs (EuGH)immer mehr an Bedeutung.

Verwaltungsakt: DerVerwaltungsakt ist imweitesten Sinne jede

Maßnahme einer Behörde zurRegelung eines Einzelfalls.Der Steuerbescheid ist auchein Verwaltungsakt. Gegendiesen kann man mit einemEinspruch innerhalb einerbestimmten Frist vorgehen.

Werbungskosten: Un-ter Werbungskostenversteht man alle

Aufwendungen, die der Ar-beitnehmer machen muss, da-mit er überhaupt erst seinenLohn oder sein Gehalt erhält.Am deutlichsten wird dies amBeispiel der Fahrtkosten zumArbeitsplatz, die dem Arbeit-nehmer üblicherweisezwangsläufig entstehen, da erseine Arbeit im jeweiligenUnternehmen auszuüben hat.Zu den wichtigsten Wer-bungskosten gehören die Ent-fernungspauschale, Arbeits-mittel, Reisekosten und Fort-bildungskosten.

Der Gesetzgeber berück-sichtigt einen Pauschalbetragvon 920 Euro für Werbungs-kosten (den Arbeitnehmer-pauschbetrag, der bei der Er-mittlung der steuerpflichti-gen Arbeitseinkünfte auto-matisch abgezogen wird), so-fern keine höheren Aufwen-dungen nachgewiesen wer-den. Der Pauschbetrag ist be-reits in die Lohnsteuertabel-len für die Ermittlung dermonatlichen Lohnsteuerbe-träge in den Lohnsteuerklas-sen I bis V eingearbeitet.Werbungskosten können da-her als Freibetrag auf derLohnsteuerkarte nur dannberücksichtigt werden, wennsie diesen Betrag übersteigen.

Zoll: Zölle sind Steuernim Sinne des Gesetzes.Somit stellen Zollver-

gehen Steuerhinterziehungendar.

Quellen:www.steuerberater-gmbh.dewww.wikipedia.de

Von der Abgeltungsteuer bis zum ZollSteuer-Abc im Überblick / Typische Begriffe und ihre Bedeutung

Wer im Lotto gewinnt, kann das Geld steuerfrei „einstreichen“. Etwaige Zinserträge aus der Anlage des Gewinns müssen jedoch versteuert werden.

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Udo Bokeloh · Hagen Bokeloh · Arndt Bokeloh

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SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 20108

Die Besteuerung der Ein-künfte aus Kapitalvermögenist ab 2009 umfassend neugeregelt worden. Kapitaler-träge von Privatpersonenunterliegen dem besonderenSteuersatz von 25 Prozent(zuzüglich 5,5 Prozent Soli-daritätszuschlag und gege-benenfalls Kirchensteuer).Diese Kapitalertragsteuerwird bereits an der Quelledurch den Schuldner der Er-träge oder die auszuzahlen-de Stelle in Deutschland(zum Beispiel Kreditinstitutoder Bausparkasse) einbe-halten.

Viele Bürger stehen jetztvor der Frage, ob sieweiterhin die Anlage

KAP ausfüllen müssen. We-gen des Umfangs der einge-tretenen Rechtsänderungensollen an dieser Stelle nur ei-nige stichwortartige und bei-spielhafte Antworten auf die-se Frage gegeben werden.

Wann müssen Privatleute die AnlageKAP 2009 ausfüllen?

Zunächst prüfen Sie bitte,ob Ihre Kapitalerträge denSparer-Pauschbetrag in Höhevon 801 Euro (bei Verheirate-ten 1602 Euro) überstiegenhaben – denn erst dann ergibtsich eine Steuerpflicht. Fallsja, sollten Sie von jedem be-treffenden Kreditinstitut dieSteuerbescheinigung für Ka-pitalerträge anfordern.

Diese Steuerbescheinigun-gen sind kostenfrei und wer-den nach amtlich vorgeschrie-benem Muster ausgestellt. DieSteuerbescheinigungen ent-halten gleichzeitig eine Aus-füllanleitung zu den Zeilen 7bis 20 und 49 bis 54 der Anla-ge KAP. Fügen Sie bitte dieSteuerbescheinigung(en) Ih-rer Einkommensteuererklä-rung 2009 auf jeden Fall bei,wenn Sie die Anlage KAPausgefüllt haben.

• Die Anlage KAP ist – vonjedem Ehegatten getrennt –auszufüllen, wenn zumindesteine der dort in den Zeilen 4bis 6 der gestellten Fragenmit Ja (=1) zu beantwortenist.

Veranlagungswahlrecht

Zeile 4: Hier geht es um dasVeranlagungswahlrecht fürIhre Kapitalerträge. Mankann eine sogenannte Günsti-gerprüfung seiner Kapitaler-träge beantragen, wenn manvermutet, dass der persönli-che Grenzsteuersatz für 2009niedrigerer ist als der beson-dere Abgeltungsteuersatz von25 Prozent. Für 2009 wird derGrenzsteuersatz von 25 Pro-zent bei einem zu versteuern-

den Einkommen von 15.500Euro (bei Verheirateten30.500 Euro) erreicht.

Der Grenzsteuersatz darfnicht mit dem Durchschnitts-steuersatz verwechselt wer-den. Vielmehr kommt es aufden Steuersatz an, der auf-grund der Progression aufden letzten 1000 Euro des zuversteuernden Einkommenslastet.

Hinweis: Die Höhe IhresGrenzsteuersatzes für 2009können Sie im Internet unterwww.abgabenrechner.de er-mitteln.

Steuerabzug zu hoch?

Zeile 5: Liegt bei Ihnen ins-besondere einer der folgen-den Sachverhalte vor, könnenSie den Steuereinbehaltdurch das Finanzamt über-prüfen lassen:

• Der Sparer-Pauschbetragbeim Steuerabzug wurdenicht vollständig ausge-schöpft. In der Folge ist einezu hohe Besteuerung durchdie einbehaltene Kapitaler-tragsteuer erfolgt. Bitte über-prüfen Sie in diesem Zusam-menhang, ob Sie den Sparer-Pauschbetrag bei Ihren Insti-tuten insgesamt nicht höherals 801 beziehungsweise 1602Euro beantragt haben.

• Beim Steuerabzug wurdeeine Ersatzbemessungsgrund-lage angewandt, weil dem In-

stitut die Anschaffungskostennicht bekannt waren.

• Beim Steuerabzug wur-den Verluste bei einem Insti-tut nicht oder zu niedrig be-rücksichtigt.

Kirchensteuer gezahlt?

Zeile 6: Wenn für Sie (oderIhren Ehegatten) Kirchen-steuerpflicht bestehen sollteund sich aus der Steuerbe-scheinigung Ihres Institutsergibt, dass diese noch keineKirchensteuer einbehaltenhat, sind Sie verpflichtet, ei-ne Einkommensteuererklä-rung abzugeben. Die AnlageKAP ist dann ebenfalls aus-zufüllen. Die Eintragungenergeben sich aus der Ausfüll-anleitung der Steuerbeschei-nigung(en).

• Die Anlage KAP ist zu-dem auszufüllen, wenn SieKapitalerträge erzielt haben,die nicht dem inländischenSteuerabzug unterlegen ha-ben. Die in den Zeilen 15 bis21 der Anlage KAP anzuge-benden Erträge werden vomFinanzamt mit dem besonde-ren Steuersatz von 25 Prozentbesteuert. Einzutragen sindbeispielsweise Erträge ausausländischen Konten undDepots, Gewinne aus Aktien-verkäufen, aus dem Verkaufvon Lebensversicherungensowie Zinsen für Steuerer-

stattungen. Anrechenbareausländische Quellensteuernnach der Zinsinformations-verordnung (ZIV) sind in dernachzuweisenden Höhe inZeile 58 einzutragen.

• Die Anlage KAP ist darü-ber hinaus auszufüllen, wennSie Kapitalerträge erzielt ha-ben sollten, die dem tarifli-chen Einkommensteuersatzunterliegen. Die in den Zeilen22 bis 25 einzutragenden Ka-pitalerträge – zum BeispielZinseinnahmen aus privatenDarlehen – unterliegen nichtder Besteuerung mit dem be-sonderen Steuersatz, sonderndem tariflichen Steuersatz.

• Die Anlage KAP ist zu-dem auszufüllen, wenn Sie ei-ne Verlustverrechnung bean-tragen wollen:

Verrechnung von Altver-lusten (Zeile 59 oder 60): Hatdas Finanzamt zum31.12.2008 einen vortragsfä-higen Verlust aus privatenVeräußerungsgeschäften(zum Beispiel aus Aktienver-käufen) festgestellt und hatsich für 2009 ein Gewinn ausAktienverkäufen (nicht ausAktienfonds) ergeben, sokann für 2009 eine Verrech-nung herbeigeführt werden,indem Zeile 59 mit Ja (=1)auszufüllen ist.

Verrechnung von nicht aus-geglichenen Verlusten aus der

Veräußerung von Aktien imJahr 2009 mit Gewinnen ausder Veräußerung von Aktienim selben Jahr: Ihr Institutführt diese Verrechnunggrundsätzlich eigenständigdurch, indem dafür entspre-chende Verrechnungstöpfegebildet werden.

Für Ehegatten gilt für 2009die Besonderheit, dass eineübergreifende Verlustrech-nung zwischen Konten undDepots der Ehegatten nichterfolgen kann. Dies ist erst ab2010 möglich.

Sie können diese Verlust-verrechnung für 2009 errei-chen, indem Sie bei dem In-stitut, bei dem sich für 2009ein nicht ausgeglichener Ver-lust ergibt, einen Antrag aufAusstellung einer entspre-chenden Bescheinigung stel-len. Werden solche Verlustebescheinigt (Werte für Zeile13 der Anlage KAP), stelltdas Institut danach den ent-sprechenden Verrechnungs-topf auf Null. Das heißt, eserfolgt keine Übertragungdes Aktienverlustes insnächste Jahr. Wird von Ihnenjetzt eine Eintragung desnicht ausgeglichenen Verlus-tes 2009 vorgenommen, er-folgt eine übergreifende Ver-rechnung mit Gewinnen ausAktienverkäufen 2009, die inZeile 9 der Anlage KAP bei-der Ehegatten eingetragenworden sind.

Wenn die Anlage KAP nicht ausgefüllt wird…

Wenn Sie keine AnlageKAP 2009 ausfüllen, weil Siedazu nicht verpflichtet sindoder Sie keine Antragswahl-rechte ausüben möchten, istdie Höhe Ihrer Kapitalerträgeunter Umständen für eine vonIhnen beantragte Steuerver-günstigung von Bedeutung.Lassen Sie sich deshalb vonIhren Instituten die Steuerbe-scheinigungen für 2009 aus-stellen, damit Sie die Fragenzutreffend beantworten kön-nen. Soweit nach Ihren ge-samten Kapitalerträgen ge-fragt wird, tragen Sie den Ge-samtbetrag „vor Abzug desSparer-Pauschbetrags“ ein.

Bitte beachten Sie folgendePunkte, wenn Sie eine der ge-nannten Steuervergünstigun-gen beantragen:

• Spenden (ESt-Vordruck,Mantelbogen Zeile 57): DieKapitalerträge werden fürdie Berechnung von Spen-denhöchstbeträgen benötigt.

• Andere außergewöhnli-che Belastungen (Einkom-mensteuervordruck, Mantel-bogen Zeile 73): Die Kapital-erträge werden für die Be-rechnung der zumutbarenBelastung benötigt. Überstei-gen Ihre Kapitalerträge 2009nicht den Sparer-Pauschbe-trag, tragen Sie bitte in Zeile72 (Kennzahl 75) „= 1“ ein.

• Unterhaltsleistungen(Anlage Unterhalt, Zeilen50/51): Die Kapitalerträgeder unterhaltenen Personwerden für die Berechnungdes Freibetrags benötigt.

• Berücksichtigung vonKindern (Anlage Kind, Zeilen21 bis 23): Die Einkünfte ausKapitalvermögen werden fürdie Ermittlung des „Grenzbe-trags“ der Einkünfte des Kin-des benötigt. Entsprechendesgilt für die Berechnung desFreibetrags zur Abgeltungdes Sonderbedarfs bei derBerufsausbildung eines voll-jährigen Kindes.

• Antrag auf Festsetzungder Arbeitnehmersparzulage(Anlage N, Zeile 80): Das Fi-nanzamt geht nach den zur-zeit vorliegenden Informatio-nen davon aus, dass hier inKürze eine Gesetzesänderungerfolgen wird – denn die steu-erpflichtigen Kapitalerträgeerhöhen das zu versteuerndeEinkommen 2009 und sind er-gänzend in der Höhe einzutra-gen, um den sie den Sparer-Pauschbetrag übersteigen.

WI L F R I E D BA D E

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DEN ARBEITNEHMERBEREICH

IM FINANZAMT STADTHAGEN

Das Finanzamt Stadthagen(Schloss) hält in der Infothek eininformatives Merkblatt zur Ab-geltungsteuer bereit.

Die Abgeltungsteuer in der PraxisWilfried Bade vom Stadthäger Finanzamt erläutert, was bei den Einkünften aus Kapitalvermögen 2009 zu beachten ist

Die seit Anfang 2009 geltende Abgeltungsteuer hat in diesem Jahr erstmals Auswirkungen auf die Einkommensteuererklärung.

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SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 2010 9

Immer mehr Privatleute in-stallieren eine Photovoltai-kanlage auf ihrem Dach. Derdadurch erzeugte Stromwird ins öffentliche Netz ein-gespeist und vom Abnehmervergütet. Diese Vergütungwird in der Regel auf 20 Jah-re festgeschrieben. Wassteuerlich beim Betrieb einerPhotovoltaik-Anlage zu be-achten ist, erläutert BerndWinkelmann, Sachgebietslei-ter Einkommensteuer beimFinanzamt Stadthagen.

Bei privaten Photovol-taik-Anlagen in einerüblichen Größe auf Ein-

oder Zweifamilienhäusernbraucht man grundsätzlichkein Gewerbe anzumelden. ImZweifelsfall sollte man sich andas zuständige Ordnungsamtwenden. Steuerlich sind fol-gende Punkte zu beachten:

Umsatzsteuer

Im Regelfall wird der ge-samte erzeugte Strom ins Netzeingespeist. Durch die Strom-abgabe gegen Vergütung istman Unternehmer im umsatz-steuerlichen Sinn geworden.

Bei einem jährlichen Um-satz bis 17.500 Euro fällt manunter die sogenannte Kleinun-ternehmer-Regelung. Dies be-deutet, dass man von der Um-satzsteuer befreit ist. Auf dieKleinunternehmer-Regelungkann aber verzichtet werden,so dass es zu einer Umsatz-steuerpflicht kommt. Diesmacht Sinn, da man bei einemVerzicht auf die Kleinunter-nehmer-Regelung die in Rech-nung gestellte Umsatzsteuerfür den Kauf der Photovol-taik-Anlage als Vorsteuer vomFinanzamt zurückerstattetbekommt.

Dadurch mindert sich dieInvestitionssumme um die 19Prozent geleistete Umsatz-steuer. Weiterhin werden dieVorsteuern aus den anderenBetriebsausgaben ebenfallserstattet. Im Gegenzug mussder Betreiber der Photovol-taik- Anlage die Umsatzsteuerauf die Einspeisevergütung an

das Finanzamt zahlen. Um dieUmsatzsteuer aus dem Kaufder Anlage vom Finanzamt er-stattet zu bekommen, mussman eine Umsatzsteuer-Vor-anmeldung einreichen und dieOriginal-Rechnung beifügen.

Im Anschaffungsjahr – undauch im Folgejahr – sind dannmonatliche Umsatzsteuer-Voranmeldungen abzugeben.Die Übermittlung der Um-satzsteuer-Voranmeldungenerfolgt elektronisch. Hierfürkann man das kostenlose Pro-gramm „ElsterFormular“ nut-zen. Hatte man in einem Mo-nat keine Umsätze und auchkeine Vorsteuern, ist eineNull-Meldung (Umsatz 0Euro, Vorsteuer 0 Euro) abzu-geben. Dies ist leider gesetzli-che Vorschrift.

An den Verzicht auf dieKleinunternehmer-Regelungist man fünf Jahre gebunden.Anschließend ist ein Widerrufmöglich. Mit der Einkommen-steuererklärung und der Ge-winnermittlung ist auch noch

eine Umsatzsteuer-Jahreser-klärung abzugeben. Auch diesist gesetzlich vorgeschrieben.

Bitte beachten: Der Rech-nungsempfänger und die Per-son, die den Vertrag mit demNetzbetreiber abgeschlossenhat, müssen identisch sein.Schwierigkeiten mit dem Fi-nanzamt gibt es immer dann,wenn die Rechnung für diePhotovoltaik-Anlage an dieEheleute geht und nur derEhemann einen Vertrag mitdem Netzbetreiber abge-schlossen hat.

Einkommensteuer

Die Gewinne beziehungs-weise Verluste aus der Photo-voltaik-Anlage werden alsEinkünfte aus Gewerbebe-trieb berücksichtigt, wennüber die Nutzungsdauer derAnlage von 20 Jahren voraus-sichtlich ein Totalüberschusserwirtschaftet werden kann.Dieser Sachverhalt liegt vor,wenn die Betriebseinnahmen

insgesamt höher sind als dieim Rahmen des Betriebs derPhotovoltaik-Anlage entste-henden Kosten (einschließlichAbschreibung).

Gewinnermittlung

Einnahmen• Betriebseinnahmen sind

die Vergütungen des Netzbe-treibers im Jahr der Zahlung.

• Auch die vom Finanzamterstattete Vorsteuer ist imJahr der Erstattung als Be-triebseinnahme anzusetzen.Ausgaben

• Die für die Anlage ge-zahlte Umsatzsteuer ist imJahr der Zahlung eine Be-triebsausgabe.

• Abschreibung: Die ver-bleibenden Kosten der Anlagesind auf 20 Jahre abzuschrei-ben (also fünf Prozent proJahr). Im Jahr der Anschaf-fung besteht allerdings nurein zeitanteiliger Anspruchauf die Abschreibung. Bei ei-ner Anschaffung im Novem-

ber beträgt die Abschreibungbeispielsweise zwei Zwölftelder Jahresabschreibung.

Für in der Zeit vom1.1.2009 bis 31.12.2010 ange-schaffte Anlagen gibt es dieMöglichkeit der sogenanntendegressiven Abschreibung.Sie beträgt das 2,5-Fache derlinearen Abschreibung, also12,5 Prozent. Die degressiveAbschreibung ist immer vomjeweiligen Restwert vorzu-nehmen und mindert sich da-durch von Jahr zu Jahr.

Wer sich eine Photovoltaik-Anlage anschafft, kann durchdas zeitliche Vorziehen vonAbschreibungsbeträgen zu-sätzliche Liquidität bekom-men. Deshalb kann man ne-ben der normalen Abschrei-bung noch eine Sonderab-schreibung von 20 Prozent derAnschaffungskosten vorneh-men. Diese 20 Prozent kannman im Jahr der Inbetrieb-nahme der Anlage voll in An-spruch nehmen. Man kann sieaber auch auf die darauffol-

genden vier Jahre verteilen.• Investitionsabzugsbetrag:

Wer sich eine Photovoltaik-Anlage anschaffen will, darfschon vor der Anschaffungbis zu 40 Prozent der voraus-sichtlichen Anschaffungskos-ten als Betriebsausgaben be-rücksichtigen. Dies setzt al-lerdings eine verbindlicheBestellung der Anlage voraus.

• Weiterhin können Zinsenoder Reparaturaufwendungenim Jahr der Zahlung als Be-triebsausgabe abgesetzt wer-den.

Der so ermittelte Gewinnoder Verlust in in der AnlageG der Einkommensteuerer-klärung anzusetzen. Die Ge-winnermittlung ist ebenfallseinzureichen.

Wichtig: Insgesamt kannman nur 100 Prozent der An-schaffungskosten abschrei-ben. Die Inanspruchnahmeder Sonderabschreibungenoder des Investitionsabzugs-betrages bewirkt lediglich,dass man später wesentlichweniger abschreiben kann.

Die vorstehenden Erläute-rungen gelten ausschließlichfür auf das Dach aufgesetztePhotovoltaik-Anlagen, je-doch nicht für in das Dach in-tegrierte Dachziegel-Photo-voltaik-Anlagen. Diese Anla-gen sind ein unselbstständi-ger Gebäudeteil.

Gewerbesteuer

Eine Gewerbesteuer ent-steht erst, wenn der Gewinnmehr als 24.500 Euro proJahr beträgt. Dieser Wertwird bei privaten Photovol-taik-Anlagen üblicherweisenicht erreicht.

BE R N D WI N K E L M A N N

SACHGEBIETSLEITER

EINKOMMENSTEUER BEIM

FINANZAMT STADTHAGEN

Um diesen Beitrag nicht unnötigkompliziert zu gestalten, wurdehier nur auf die Fälle eingegangen,in denen eine Privatperson ohnebereits bestehende Umsatzsteuer-pflicht eine Photovoltaik-Anlageauf seinem Dach installiert.

Wer privat eine Photovoltaik-Anlage betreibt, ist Unternehmer…

… und muss steuerlich einige Punkte beachten / Mehr als 100 Prozent Abschreibung nicht möglich

Immer mehr Privatleute lassen eine Photovoltaik-Anlage auf ihrem Hausdach installieren, um den dadurch erzeugten Strom gegen eine fest-geschriebene Vergütung ins Netz eines Anbieters einzuspeisen.

Die Einkommensteuer-formulare für das Jahr

2009 beinhalten einigeNeuerungen. Hier die wich-tigsten in Kürze:• Für die Vorsorgeaufwen-dungen (Versicherungen)und die Altersvorsorgeauf-wendungen gibt es jetzt dieneue Anlage „Vorsorgeauf-wand“.• Die Eintragungsmöglich-keiten zu den Renten, derKirchensteuer, der Berufs-ausbildung und den Spen-den befinden sich auf Seite2 des Mantelbogens.• Die Eintragungsmöglich-keiten zu den außerge-wöhnlichen Belastungenund den haushaltsnahenDienstleistungen sind jetztauf Seite 3 des Mantelbo-gens.• Die Anlage AV (Riester-Rente) ist weggefallen. DieAngaben sind jetzt auf Sei-te 2 der Anlage „Vorsorge-aufwand“ zu machen.

Einkommensteuer(Mantelbogen)• Seite 1 / Zeile 2: Bitte an-kreuzen, wenn Kirchensteu-er auf Kapitalerträge festzu-setzen ist, weil der Zuschlagauf Kapitalerträge im Rah-men der Abgeltungssteuervom Abzugsverpflichteten(Kreditinstitut/Bausparkas-se) noch nicht einbehaltenworden ist.• Seite 2 / Zeile 35: Bitte an-kreuzen (bei Ehegatten ge-trennt), wenn die AnlageKAP beigefügt wird.• Seite 2 / Zeile 38: Angabenzu privaten Veräußerungss-geschäften (Grundstücks-und Wertpapierveräußerun-gen), speziell bei Wertpa-pierveräußerungen, wenndas Anschaffungsgeschäftvor dem 1.1.2009 erfolgt istund die einjährige Spekula-tionsfrist beim Verkauf nochnicht abgelaufen war.• Seite 2 / Zeile 57: Für dieBerechnung des Spenden-

höchstbetrags für Spendenund Beiträge wird die Ein-beziehung der Kapitalerträ-ge beantragt (Kapitalerträ-ge bitte vor Abzug des Spa-rer-Pauschbetrags eintra-gen). • Seite 3 / Zeile 72 und 73:Für die Berechnung der zu-mutbaren Belastung ist an-zugeben: in Zeile 72 eine„1“, wenn Kapitalerträgeden Sparer-Pauschbetragnicht übersteigen. In Zeile73 die Höhe der Kapitaler-träge (vor Abzug des Spa-rer-Pauschbetrags). • Seite 3 / Zeile 78: DerHöchstbetrag für die Inan-spruchnahme von Hand-werkerleistungen für Reno-vierungs-, Erhaltungs- undModerniersierungmaßnah-men ist ab 2009 auf 1200Euro verdoppelten worden(20 Prozent von 6000 Euro).• Seite 4 / Zeile 109: Datumeintragen und unterschrei-ben.

Anlage VorsorgeaufwandDie Anlage VA wurde völligneu gestaltet. Die Anlagemuss von Arbeitnehmernund Rentnern immer ausge-füllt werden. Hier könnenfolgende Eintragungen er-folgen:• Zeilen 4 bis 21: Vorsorge-aufwendungen (bisher aufMantelbogen Seite 3)• Zeilen 22 bis 36: Ergän-zende Angaben zu Vorsor-geaufwendungen (bisher aufAnlage N)• Zeilen 37 bis 55: Alters-vorsorgebeiträge – zum Bei-spiel Riesterförderung. Diebisherige Anlage AV ist ent-fallen.

Anlage KAPWegen der Einführung derAbgeltungsteuer zum 1. Ja-nuar 2009 wurde die Anlagevöllig neu überarbeitet. DasFinanzamt bittet um die Be-achtung der Ausfüll-Anlei-tung zur Anlage KAP 2009. r

Das ist neu beim AusfüllenGeänderte und überarbeitete Formulare bei der Steuererklärung

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Page 10: SteuerRatgeber SHG

SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 201010

Die Bilanz-Erstellung gehörtseit jeher zu den Kernaufga-ben der Steuerberater. Mitdem neuen Bilanzrechtsmo-dernisierungsgesetz (Bil-MoG) sind diese jetzt in derLage, ihren mittelständi-schen Mandanten eine prak-tikable und dauerhafte Al-ternative zur komplizierteninternationalen Rechnungs-legung anzubieten, ohne denbürokratischen Aufwandvon Großunternehmen be-treiben zu müssen.

Mit welchen Änderun-gen und Neuregelun-gen der Mittelstand

zu rechnen hat, wird im Fol-genden skizziert. Das neueGesetz ist zeitlich grundsätz-lich erstmals für Geschäfts-jahre anzuwenden, die nachdem 31. Dezember 2009 be-ginnen. Hiervon sind Aus-nahmen zulässig, die aberwegen der möglichen Bedeu-tung und Konsequenzen fürdas jeweilige Unternehmengenau geprüft werden sollten.

Eine Bilanz: Was ist das überhaupt?

Jeder Kaufmann muss zuBeginn seines Handelsgewer-bes eine Eröffnungsbilanzund jeweils zum Schluss einesGeschäftsjahres eine Bilanzerstellen. Sie stellt das Ver-hältnis von Vermögen undSchulden dar. Gemeinsammit der Gewinn- und Verlust-rechnung, die eine Gegen-überstellung der Aufwändeund Erträge dokumentiert,bildet sie den Jahresab-schluss. Bei Kapitalgesell-schaften gehört der soge-nannte Anhang dazu.

Die Bilanz ist Grundlagefür die Gewinnermittlungund -ausschüttung. Sie ist ei-ne der wichtigsten geschäftli-chen und steuerlich relevan-ten Unterlagen überhaupt –denn sie liefert nicht nur un-verzichtbare Fakten für dasControlling sondern auch fürdas Gespräch mit Kapitalge-bern. Die Gliederung einerBilanz ist im Handelsgesetz-buch (HGB) festgelegt undfür Kapitalgesellschaftenzwingend vorgeschrieben.

Gründe für die Bilanzrechts-Modernisierung

Um die positiven Aspekteder Neuordnung zu verste-hen, muss man sich zunächstden Hintergrund verdeutli-chen: Demnach ist seit 2005in den EU-Mitgliedsstaatenfür Kapitalgesellschaften, de-ren Wertpapiere beispiels-weise an der Börse gehandeltwerden, eine Bilanzierungnach internationalen Stan-dards und VorschriftenPflicht, den International Fi-nancial Reporting Standards(IFRS). Dies gilt zum Beispielauch für Konzernabschlüssein Deutschland.

Um zu verhindern, dass die-se vergleichbar aufwendigen,kostenintensiven und relativkomplizierten Regelungenauch auf nicht börsennotierte,

bilanzierungspflichtige klei-nere und mittlere Unterneh-men übertragen werden, wur-de mit dem BilMoG einegleichwertige – aber kosten-günstigere und einfachere –Alternative zu den internatio-nalen Vorschriften der Rech-nungslegung geschaffen.Rechnungslegung in diesemSinne hat nichts mit einernormalen Rechnung zu tun, eshandelt sich vielmehr um dieDokumentation betrieblicherVorgänge für externe Zwecke,wie beispielsweise die Han-dels- oder Steuerbilanz.

Entlastung von kleinen und mittleren Unternehmen

Von besonderer Bedeutungfür Einzelkaufleute dürfte dieBefreiung von der Verpflich-tung zur Buchführung undzur Erstellung eines Inven-tars sein. Voraussetzung da-für ist allerdings, dass an denAbschlussstichtagen von zweiaufeinander folgenden Ge-schäftsjahren nicht mehr als500.000 Euro Umsatz undnicht mehr als 50.000 EuroGewinn erzielt wurden.

In Abhängigkeit von derGrößenordnung dieser Unter-nehmen kann es dennochsinnvoll sein, eine vernünfti-ge Buchführung einzurichtenund einen Jahresabschluss zuerstellen: Letztlich sind diesauch wichtige Instrumenteder Unternehmensführung,die beispielsweise in wirt-schaftlich schwierigen Zeitenzuverlässige Daten für diestrategische Weichenstellungoder Kreditmittelbeschaf-fung liefern können.

Für Existenzgründer gilt –vereinfacht gesagt – die Be-freiung bereits, wenn dieSchwellenwerte am erstenAbschlussstichtag nach derNeugründung nicht über-schritten werden. Aber auchhier ist die Überlegung ange-bracht, eine betriebswirt-schaftliche Datenerfassung

durchzuführen, die länger-fristig zu einer nachhaltigenUnternehmenssicherung bei-tragen kann.

Unternehmen anderer Größenordnung

Ausschlaggebend für denUmfang der Informations-pflichten, die die Unterneh-men gegenüber Anteilseig-nern, Kapitalgebern, Ge-schäftspartnern und gegebe-nenfalls der Öffentlichkeithaben, sind die Größenklas-sen, denen sie zugeordnetwerden. Ohne hier ins Detailder Bewertungen zu gehen,kann – stark vereinfacht –festgehalten werden, dass diejeweils ausschlaggebendenBilanzsummen und Umsatz-erlöse um rund 20 Prozentangehoben wurden und auchdie Zahl der Arbeitnehmer indiesem Zusammenhang einewichtige Rolle spielt.

Die Anhebung der Schwel-lenwerte führt letztlich dazu,dass mehr Unternehmen alsbisher in den Genuss der Er-leichterungen kommen, diefür kleine und mittelgroße Ka-pitalgesellschaften gelten. Sobrauchen beispielsweise klei-ne Kapitalgesellschaften ihrenJahresabschluss nicht von ei-nem Abschlussprüfer prüfenzu lassen und müssen nur dieBilanz und den Anhang, nichtaber die Gewinn- und Ver-lustrechnung offenlegen. Mit-telgroße Kapitalgesellschaftenkönnen auf eine Reihe vonAngaben verzichten, die großejedoch machen müssen.

Behandlung immaterieller Vermögensgegenstände

Bisher war es so, dass bei-spielsweise Herstellungskos-ten für die Entwicklung vonSoftware bei einem Start-up-Unternehmen aufwandswirk-sam erfasst werden musstenund sich somit auch gewinn-schmälernd auswirkten. AberPatente und andere Schutz-

rechte sowie firmeninternesWissen gehören zu den imma-teriellen Vermögensgegen-ständen und spielen im Wirt-schaftsleben eine immerwichtigere Rolle. Ihre bilan-zielle Bewertung kann des-halb für den ein oder anderenExistenzgründer, aber auchfür besonders patent-affineUnternehmen existenziellsein.

Mit dem neuen Aktivie-rungswahlrecht besteht jetzteine Möglichkeit, diese Artvon Kosten innerhalb derselbst erstellten immateriel-len Vermögensgegenständedes Anlagevermögens auszu-weisen. Das hat den Vorteil,dass sich das Vermögen aufder Aktivseite der Bilanz ver-größert – mit der Konse-quenz, dass die Eigenkapital-basis verbreitert und dieChancen verbessert werden,sich am Markt weiteres Kapi-tal zu beschaffen.

Für Kapitalgesellschaftenist die Aktivierung mit einerAusschüttungssperre verbun-den: Das heißt, die Erträge ausder Aktivierung dürfen nurunter bestimmten Vorausset-zungen ausgeschüttet werden.Steuerlich bleiben die Auf-wendungen abzugsfähig.

FazitDas Bilanzmodernisie-

rungsgesetz wird als sehrpraxistauglich bewertet. Esbewahrt kleine und mittlereUnternehmen vor unnötigemAufwand. Gleichwohl ist esein sehr komplexes Kon-strukt, bei dem außer den nurgrob skizzierten Parameternnoch weitere Dinge eine fun-damentale Rolle spielen: un-ter anderem die Neubewer-tung von Rückstellungen so-wie deren Orientierung anPreis- und Kostenentwick-lung. Deshalb empfiehlt sichin jedem Fall die Hinzuzie-hung eines Steuerexperten.

GE R H A R D PO M P E

Bürokratischer Aufwand adé Das neue Bilanzrecht: Eine praxistaugliche Modernisierung für den Mittelstand

Das neue Bilanzrecht soll kleine und mittlere Unternehmen vor unnötigem Aufwand bewahren.

Für jeden Kilometer, den dieWohnung von der Arbeits-stätte entfernt liegt (Entfer-nungskilometer), gewährtdas Finanzamt eine ver-kehrsmittelunabhängige Ent-fernungspauschale. Dabeispielt es grundsätzlich keineRolle, welches Verkehrsmit-tel man benutzt, wie man zurArbeit kommt und ob Kostenentstehen.

In welcher Höhe Wer-bungskosten in der Steu-

ererklärung geltend gemachtwerden können, hängt davonab, wie weit die Arbeitsstät-te von der Wohnung entferntist (die einfache Wegstre-cke), an wie vielen Tagen imJahr man zum Arbeitsplatzfährt, und – in bestimmtenFällen – wie hoch die Entfer-nungspauschale ist. Die ab-zugsfähigen Fahrtkostenzwischen Wohnung und Ar-beitsstätte betragen 30 Centpro Kilometer und sind be-grenzt auf einen jährlichenHöchstbetrag von 4500 Euro.Dieser Höchstbetrag giltaber nicht für Pkw-Fahrer,wenn diese mit dem eigenenoder zur Nutzung überlasse-nen Fahrzeug zur Arbeitfahren.

Absetzbar ist immer nureine Fahrt je Arbeitstag. Diesgilt auch dann, wenn manaus beruflichen Gründenmehrmals täglich zum Ar-beitsplatz fahren muss. DieseRechtslage wurde vom Bun-desfinanzhof bestätigt. Einedagegen eingelegte Verfas-sungsbeschwerde wurdenicht zur Entscheidung an-genommen.

Unternimmt man an einemArbeitstag nur eine Hinfahrtzur Arbeitsstätte oder nurdie Rückfahrt zur Wohnung,kann man nur die halbe Ent-fernungspauschale je Entfer-nungskilometer geltend ma-chen. Das gilt zum Beispiel,

wenn man morgens zur Fir-ma fährt, von dort aus eineDienstreise antritt und diesezu Hause beendet.

Grundsätzlich ist es nichtmöglich, statt der Entfer-nungspauschale die tatsäch-lichen Fahrtkosten anzuset-zen. Es gibt aber zwei Aus-nahmen, und zwar für behin-derte Personen sowie fürNutzer öffentlicher Ver-kehrsmittel.

Fahren Sie mit öffentli-chen Verkehrsmitteln zurArbeit, können Sie statt derEntfernungspauschale diehöheren tatsächlichen Fahrt-kosten ansetzen. Das ist vorallem für Pendler im inner-städtischen Bereich (Bus, U-Bahn, Straßenbahn) vorteil-haft. Mit der Entfernungs-pauschale sind sämtlicheAufwendungen abgegolten,die durch die Wege zwischenWohnung und regelmäßigerArbeitsstätte und durch dieFamilienheimfahrten veran-lasst sind. Unfallkosten sindals Werbungskosten abzieh-bar, wenn sich der Unfall aufeiner beruflichen Fahrt er-eignet hat.

Behinderte PersonenMan kann die tatsächli-

chen Fahrtkosten absetzen,• wenn man einen Grad derBehinderung (GdB) von min-destens 70 hat, oder• wenn man einen GbB vonmindestens 50 hat und zu-sätzlich in der Bewegungsfä-higkeit im Straßenverkehrerheblich beeinträchtigt ist(Merkzeichen „G“ oder„aG“).

Absetzbar sind dann fürjeden gefahrenen Kilometerdie Reisekostenpauschalevon 30 Cent oder die tatsäch-lichen Kilometerkosten.

BE R N D WI N K E L M A N N

SACHGEBIETSLEITER

EINKOMMENSTEUER BEIM

FINANZAMT STADTHAGEN

Eine Fahrtpro Arbeitstag ist absetzbar

Entfernungspauschale gilt nicht beiNutzung öffentlicher Verkehrsmittel

Im Regelfall können Berufspendler 30 Cent pro Entfernungskilometerzum Arbeitsplatz in der Steuererklärung angeben.

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Heike Oprotkowitz (M. A.)Steuerberater

Liekweger Straße 109 b31688 Nienstädt

Tel.: 05724 / 3973682 Fax: 05724 / 3973683

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SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 2010 11

Nach Erhebungen des Statis-tischen Landesamtes lebenrund 8,5 Millionen Menschenmit anerkannter Behinde-rung in Deutschland. Dasentspricht einem Anteil vonmehr als zehn Prozent derGesamtbevölkerung. Für die-se Bevölkerungsgruppe gibtes bestimmte steuerliche Re-gelungen, die ihrer schwieri-geren Lebenssituation Rech-nung tragen und ihren Le-bensalltag zumindest finan-ziell erleichtern sollen.

Was konkret infragekommt, muss in je-dem Einzelfall ge-

sondert geprüft werden.

Behindertenpauschale: Dereinfachste Abrechnungsweg

Bei der steuerlichen Be-handlung behinderter Men-schen geht es um einen steu-erlichen Nachteilsausgleich,nicht um eine wie auch im-mer geartete Vorteilsnahme.Folglich werden die durch dieBehinderung entstehendenKosten, die andere steuer-pflichtige Bürger nicht ha-ben, unter bestimmten Bedin-gungen als „außergewöhnli-che Belastung“ bei der Ein-kommensteuer anerkannt. Somüssen sie beispielsweisezwangsläufig entstehen, müs-sen notwendig und angemes-sen sein und eine finanzielleBelastung darstellen.

Es ist immer davon auszu-gehen, dass die Aufwendun-gen behinderter Menschenfür ganz normale Verrichtun-gen des täglichen Lebensweitaus größer sind als dasnormalerweise der Fall ist.Dabei ist die Behinderten-pauschale der unkomplizier-teste Weg, bestimmte Mehr-aufwendungen steuermin-dernd geltend zu machen,weil hier keine Einzelnach-weise erforderlich sind.

Berechtigungskriterium: Grad der Behinderung

Mit dem Begriff „Grad derBehinderung“, der aus demdeutschen Schwerbehinder-tenrecht stammt, soll defi-niert werden, wie und in wel-chem Umfang ein behinderterMensch im normalen Alltagbeeinträchtigt ist. Dabei wer-den – so zumindest die Ab-sicht – sowohl körperliche alsauch geistige, seelische undsoziale Faktoren berücksich-tigt. Nach deren Bewertungrichtet sich dann – ganz ver-einfacht gesagt – die Höheder steuerlich anerkennungs-fähigen Pauschbeträge beider Einkommensteuer.

Dabei reicht die Staffelungderzeit von einem Pauschbe-trag von 310 Euro für einenBehinderungsgrad zwischen25 und 30 Prozent bis zu ei-nem Pauschbetrag von 1420Euro bei einem Behinde-rungsgrad zwischen 95 und100 Prozent. Für blinde undhilflose Menschen erhöht sichder Pauschbetrag auf 3700Euro unabhängig vom Gradder Behinderung.

Ist der Behinderungsgradauf weniger als 50 Prozent,aber mindestens 25, festge-stellt worden, kann norma-lerweise ein Pauschbetragnur dann in Anspruch ge-nommen werden, wenn dembehinderten Menschen nachgesetzlichen Vorschriften ei-ne Rente oder andere laufen-de Bezüge zustehen. DerNachweis einer Behinderungerfolgt in aller Regel durchVorlage des Behindertenaus-weises beziehungsweise einesBescheids des zuständigenVersorgungsamtes.

Freibetrag eintragen lassenArbeitnehmer können den

Pauschbetrag als Freibetragauf der Lohnsteuerkarte ein-tragen lassen. Dieser Freibe-trag wird dann bereits wäh-rend des laufenden Arbeits-jahrs beim Lohnsteuerabzugsteuermindernd berücksich-tigt und nicht erst bei derEinkommensteuererklärungam Jahresende, bei der in al-ler Regel auch noch Zeit biszur Erstattung der Rückzah-lung vergeht.

Durch die Behindertenpau-schale wird ein ganzes Bün-del an Leistungen – bezie-hungsweise die damit einher-gehenden Kosten – abge-deckt. Dazu gehören im We-sentlichen Kosten, die in un-mittelbarem Zusammenhangmit der Behinderung stehen,ein erhöhter Wäschebedarfund -verbrauch, besonderebehinderungsspezifische Hil-feleistungen, eine eventuelleHeimunterbringung, umfäng-liche Hilfe bei der Verrich-tung von Handlungen, die

zum täglichen Tagesablaufgehören: beispielsweise Wa-schen, Putzen, Einkaufen,Kochen und Essen. AuchAufwendungen für die Pflegewerden hier berücksichtigt.

Einzelnachweise möglichJe nach Behinderungsgrad

ist leicht vorstellbar, dass dieAufwendungen für den Nach-teilsausgleich die Pauschalenschnell übersteigen. Dannkönnen die regelmäßig ent-stehenden „typischen Kos-ten“ durch Einzelnachweisals außergewöhnliche Belas-tung geltend gemacht wer-den. Diese werden dann aller-dings um einen zumutbarenEigenanteil gekürzt, der zwi-schen einem und sieben Pro-zent des Gesamtbetrags derEinkünfte liegt.

Ein stark vereinfachtesBeispiel zeigt, dass sich einePrüfung lohnen kann: Bei ei-nem Grad der Behinderungvon 40 Prozent beträgt der

Pauschbetrag 430 Euro. Hatein Betroffener nun Kostenvon 1200 Euro und ein Ein-kommen von 30.000 Euro(von dem drei Prozent, gleich900 Euro, als zumutbare Be-lastung abgezogen werden),so bleiben bei Einzelabrech-nung 300 Euro zu berücksich-tigen. Der Pauschbetrag wür-de also höher liegen und so-mit günstiger sein. Erhöhensich die Kosten bei sonst glei-chen Bedingungen auf 1400Euro, so wären bei einemEinzelnachweis dagegen 500Euro berücksichtigungsfähig– und damit mehr als bei An-satz der Pauschale.

Sonstige steuermindernde Kosten

Zusätzlich zum Pauschbe-trag dürfen von behindertenMenschen auch solche Kostenunter bestimmten Vorausset-zungen geltend gemacht wer-den, die nicht regelmäßig imSinne der oben beschriebenentypischen Kosten entstehen.Dazu gehören bei einem Be-hinderungsgrad von mehr als70 Prozent und schwererGeh- und Stehbehinderungoder von mehr als 80 Prozentbeispielsweise behinderungs-bedingte Kraftfahrzeugkos-ten für Fahrten zum Arztoder zur Apotheke, zum Ein-kauf oder – bei schweren Be-hinderungen – auch zu Frei-zeit-, Urlaubs- und Besuchs-fahrten.

Bei Vorliegen aller Voraus-setzungen, die in diesem Rah-men nicht im Detail aufge-führt werden können, hat derBehinderte die Möglichkeit,diese Fahrten mit 0,30 Euro

pro gefahrenem Kilometersteuermindernd abzurech-nen. Dabei werden ungefähr3000 Kilometer jährlich alsangemessen betrachtet. Aucheine Reisebegleitung im Ur-laub kann unter diese Rubrikfallen, ebenso wie ein Betreu-er für die privaten Belange,die ein Behinderter nichtmehr selber erledigen kann.

Behindertengerechte Wohnung

Wird eine Umbaumaßnah-me ausschließlich wegen derBehinderung notwendig, istauch hier eine steuermin-dernde Anerkennung mög-lich. So stehen die Chancennicht schlecht, dass die Kos-ten für eine Rampe oder füreine Duschabtrennung imBadezimmer den strengensteuerlichen Anforderungengerecht werden.

Zu beachten ist allerdings,dass vorsorgliche Umbautenkaum anerkennungsfähigsind und auch Maßnahmenim Rahmen eines Neubaus inaller Regel nicht anerkanntwerden. Generell dürfen be-hindertengerechte Umbautenauch nicht zu einer Wertstei-gerung der Immobilie führen.

FazitTatsache ist, dass es eine

Vielzahl von Regelungen, Be-dingungen und Vorschriftengibt, die von den Betroffenenoder deren Angehörigenschwer zu bewerten sind. DieHinzuziehung eines Steuer-experten kann die Nutzungder gesetzlichen Angebote er-leichtern.

GE R H A R D PO M P E

Pauschale oder Einzelnachweis?Für Menschen mit Behinderungen gibt es besondere steuerliche Entlastungen

Blinde Menschen können eine jährliche Behindertenpauschale von 3700 Euro in ihrer Steuererklärung geltend machen.

Ob Behinderte einen Pauschbetraggeltend machen oder Einzelnach-weise sammeln sollten, ist immereine Einzelfall-Entscheidung.

Deutschland soll eltern-freundlicher werden:

Insbesondere gut ausgebilde-te und damit gut verdienendeMenschen sollen sich wiederöfter für ein Kind entschei-den.

Der Staat fängt einen Teildes Einkommensverlustesauf, wenn ein Elternteil imersten Jahr beruflich kürzer-tritt, um das Kind zu betreu-en. In der Regel bekommtman dann pro Monat ein El-terngeld in Höhe von 67 Pro-zent der Einkommenseinbuße(maximal 1800 Euro).

Weil es auch ein Mindestel-terngeld von 300 Euro gibt,kommt man aber auch in denGenuss dieser Förderung,wenn man wenig oder garkein Einkommen hat. Be-günstigt sind also zum Bei-spiel auch Studenten, Haus-frauen und Hausmänner.

Die Freude über diese För-derung wird allerdings einwenig getrübt: Zwar ist dasElterngeld steuerfrei. Es un-terliegt aber dem Progressi-onsvorbehalt. Man muss sichalso auf eine Steuernachzah-lung einrichten und ist des-halb in der Regel auch ver-pflichtet, eine Steuererklä-rung abzugeben. r

Elterngeld fürdie Betreuungvon Kindern

Förderung istzunächst steuerfrei

Steuerzahler mit geringemEinkommen können eine

so genannte Nichtveranla-gungsbescheinigung beantra-gen. So bleiben ab diesemJahr bei einem Alleinstehen-den Einnahmen von rund8000 Euro und bei zusammen-veranlagten Verheiratetenrund 16 000 Euro steuerfrei.

Liegt das Einkommen unterdiesen Beträgen beziehungs-weise ist absehbar, dass es zukeiner Einkommensteuer-schuld kommt, kann der Steu-erzahler eine NV-Bescheini-gung beantragen und musskeine Einkommensteuererklä-rung abgeben, sagt Isabel Klo-cke vom Bund der Steuerzah-ler. Relevant ist diese NV-Be-scheinigung insbesondere fürjobbende Schüler und Stu-denten, aber auch für Rentner.

Hat das Finanzamt einmaleine NV-Bescheinigung er-teilt, gilt diese in aller Regelfür drei Jahre. Steuerzahler,die bereits über eine solcheBescheinigung verfügen, soll-ten nun überprüfen, ob diesefür das Jahr 2010 noch gültigist und gegebenenfalls eineneue beantragen, rät der Bundder Steuerzahler. Der dafürnötige amtliche Formularvor-druck ist beim Finanzamt er-hältlich sowie im Internet un-ter www.formulare-bfinv.deverfügbar. r

NV-GültigkeitüberprüfenBescheinigung läuftnach drei Jahren ab

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Gisela NievertSteuerberaterin

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Page 12: SteuerRatgeber SHG

SteuerRatgeber SHGSteuerRatgeber SHGSONNABEND, 13. FEBRUAR 201012

Rot, Gelb, Grün, Orange:Selbst die jährliche Reihen-folge der Lohnsteuerkar-ten-Farben ist in Deutsch-land festgelegt – bezie-hungsweise war es viel-mehr. Denn die Lohnsteu-erkarten, die für diesesJahr verschickt werden,sind die letzten. Damit gehteine fast 90-jährige Ge-schichte zu Ende.

Das Aus für die Papp-karten ist Teil derDigitalisierung der

Kommunikation zwischenSteuerzahler und Finanz-amt. Datenschützer undSteuerberater sehen dasnicht nur positiv. „Ein biss-chen wehmütig bin ichschon“, räumt Ernst Nöllein. Schließlich sei die jähr-lich zugeschickte Lohnsteu-erkarte für den Steuerzah-ler so etwas wie die Bestäti-gung gewesen, dass er amArbeitsleben teilnehme,sagt der Geschäftsführerdes Bundesverbands derLohnsteuerhilfevereine(BDL).

So etwas wie der Nachfol-ger der bunten Pappkärt-chen ist ELStAM. Hinterdieser Abkürzung stecken„Elektronische LohnSteu-erAbzugsMerkmale“. DiesesWort-Ungetüm wiederumsteht dafür, dass künftig dieKommunikation zwischenBürger und Finanzamtweitgehend papierlos ab-laufen soll.

Der Wegfall der Lohn-steuerkarte ist ein Schritthin zur digitalen Zukunft inder Finanzverwaltung. Da-zu baut das Bundeszentral-amt für Steuern in Bonn ei-ne Datenbank auf. Die Ar-beitgeber müssen die für dieErmittlung der Lohnsteuererforderlichen Informatio-nen wie die Steuerklasseoder die Religionszugehö-rigkeit ab 2012 aus dieserDatenbank abrufen.

Die Arbeitnehmer brau-

chen dann nicht mehr dieLohnsteuerkarte im Betriebabzugeben. Vielmehr soll esausreichen, wenn bei einemArbeitgeberwechsel derneue Chef eine spezielleIdentifikationsnummer mit-geteilt bekommt. Für Ände-rungen an den Lohnsteuer-daten – wie Steuerklasseoder Freibeträge – ist künf-tig ausschließlich das Fi-nanzamt zuständig. DasBundesfinanzministeriumerhofft sich von dieser Ver-änderung eine schnellereKommunikation zwischenArbeitgeber, Arbeitnehmerund Finanzamt sowie eineeinfachere Verwaltung.

Aber die Neuregelung ruftauch Kritiker auf den Plan.Der Bundesbeauftragte fürden Datenschutz, PeterSchaar, bezweifelt, dass dieriesige Datensammlung ver-fassungsrechtlich in Ord-nung ist. „Außerdem seheich die Gefahr, dass die zen-trale Datenbank Begehr-lichkeiten bei anderen Stel-len weckt“, schreibt Schaarin seinem aktuellen Tätig-

keitsbericht. „So wären diedort gespeicherten Daten si-cherlich auch für Sozialleis-tungsträger oder Strafver-folgungsbehörden von Inte-resse.“ Auch dem Steuerbe-raterverband bereitet dasneue elektronische SystemSorgen: „Der gläserne Bür-ger wird immer mehr Wirk-lichkeit. Wenn irgendwerganz viele Daten hat, wirddie Versuchung groß, dasauch für andere Zweckeauszunutzen“, heißt es in ei-ner Stellungnahme.

Dabei gehe es aber nichtnur um Datenschutz: FürSteuerberater, aber auchfür die Angestellten in denPersonalabteilungen großerFirmen, bedeute die Ände-rung zusätzliche Arbeit,weil zahlreiche Daten zu-sätzlich elektronisch erfasstwerden müssten: „Die Ver-waltungsvereinfachung istin Wahrheit eine Arbeits-verlagerung vom Finanzamtauf andere Stellen.“

Das ELStAM-Verfahrenwird den derzeitigen Pla-

nungen zufolge erst 2012endgültig eingeführt. Diefür 2010 verschickten Lohn-steuerkarten sollen aber de-finitiv die letzten sein. Steu-erzahler sollen die Kartedaher bis 2011 weiter be-nutzen. BDL-Geschäftsfüh-rer Nöll sieht zwar grund-sätzlich Vorteile in der elek-tronischen Kommunikationzwischen Finanzamt undBürgern: „Vieles erleichtertda schon die Arbeit.“ Aller-dings bringe der Wegfall derLohnsteuerkarte für denBürger kaum Vereinfachun-gen.

Auf die Steuererklärunghat die Abschaffung derLohnsteuerkarte laut Fi-nanzministerium keine Aus-wirkungen. Wie bislangschon bekommt der Arbeit-nehmer in der Regel vomChef einen Ausdruck seinerLohnsteuer-Daten, die erseiner Einkommensteuer-Erklärung beifügen muss.Diese Belege sollte er eben-so gut aufheben wie anderesteuerrelevante Meldungen,die etwa die Rentenversi-cherung oder die Banken in-zwischen elektronisch über-mitteln. Anders als das Fi-nanzamt hat der Steuerzah-ler derzeit keinen direktenZugriff auf die gespeicher-ten Daten. Für den einzel-nen Bürger sei es deshalbschwierig, den Überblick zubehalten. r

Aus für die farbigen PappenLohnsteuerkarten werden abgeschafft / Papierlose Kommunikation als Ziel

Die Lohnsteuerkarte hat bald ausgedient und wird durch ein elektronisches System ersetzt.

Das Finanzamt Stadthagen nimmtauch in diesem Jahr wieder als

Aussteller am GründungstagSchaumburg teil. Die jährliche Messefür Existenzgründer findet am Sonn-abend, 27. Februar, im Kreishaus inStadthagen (Jahnstraße 20) statt. Von10 bis 15 Uhr erhalten Interessiertedort alle Informationen in punctoStrategie, Förderung und Finanzie-rung in allen Phasen der Selbststän-digkeit. Die Ansprechpartner des Fi-nanzamts erläutern diesbezüglich inpersönlichen Gesprächen steuerlicheFragen rund um die Existenzgrün-dung. hb

Finanzamt beim Gründungstag

SteuerRatgeber SHGEine gemeinsame Verlagsbeilage der Schaumburger

Nachrichten, der Schaumburger Zeitung und derSchaumburg-Lippischen Landes-Zeitung in

Zusammenarbeit mit dem Finanzamt Stadthagen und dem Ortsverband Schaumburg des Steuerberater-

verbandes Niedersachsen/Sachsen-Anhalt

Redaktion: Uwe Graells (verantwortlich), Frank Werner, Holger Buhre

Fotos: Roger Grabowski, Agenturen, privat

Produktion/Layout: Holger Buhre

Anzeigen: Arne Frank (verantwortlich), Stefan Reineking

Impressum

Einen ebenso ungewöhnli-chen wie kreativen Beitragzum Thema „Steuern undElster“ hat das Künstler-ehepaar Dagmar und Tho-mas Helmbold aus Hanno-ver geleistet.

Jürgen Siegmann, Vorste-her des Finanzamts Stadt-

hagen, wurde im Geschäftseiner Blumenhändlerin aufdie Künstler aufmerksam,sodass ihm sofort die Idee ei-ner Ausstellung zu „Steuernund Elster“ in den Kopf kam.Eines der ersten Werke ziertdie Titelseite dieses Steuer-Ratgebers. Das eigens fürdiese Verlagsbeilage geschaf-fene Kunstwerk lässt daseher „trockene“ Thema

Steuererklärung auf spieleri-sche Weise lebendig werden.

Das international etab-lierte Künstlerpaar hattesichtlich Spaß an dieserAufgabe. Die aus Österreichstammende Künstlerin undKommunikationsdesignerinDagmar Helmbold hat mitihren Bildern und Fotogra-fien weltweit Erfolg und ar-beitete unter anderem inAfrika und Südamerika.

Auch Thomas Helmboldist in der Kunstszene sehrbekannt. Als freier Künstlerist er in vielen Bereichen ak-tiv. Mit diversen Stipendienund Preisen ausgezeichnet,engagiert sich der gebürtigeThüringer in Lehre, Kunst-therapie und Kulturarbeit

und gründete unter anderemdas Thüringer Kulturzen-trum „Die Möve“.

Seit zehn Jahren arbeitendie Künstler zusammen undbringen gemeinsam eine„energetische“ Malerei her-vor, wie Kunstkenner Mi-chael Stoeber erklärt. Philo-sophie und Poesie sowie Mu-sik und Literatur fließen inihre Kunst ein. Ihre Werkeentstehen prozessual: „DieIdee entwickelt sich erst imAkt des Malens“, sagenHelmbolds. Nach Aussstel-lungen im In- und Auslandsollen ihre Werke in diesemJahr auch im FinanzamtStadthagen zu sehen sein.Der genaue Termin stehtnoch nicht fest. kil

Wo die Elster aufblüht…Künstlerehepaar Helmbold lässt „trockenes“ Thema lebendig werden

Dagmar und Thomas Helmbold haben nicht nur das Titelbild dieserBeilage gestaltet, sondern weitere Elster“-Werke geschaffen.

Zusammen mit diesem Steuer-Ratgeber SHG haben unsere

Zusteller auch die aktuelle Elster-CD des Finanzamts Stadthagenverteilt. Mit dem Programm aufdiesem Silberling lässt sich dieSteuererklärung zu Hause am PCerstellen, um die Daten anschlie-ßend dem Finanzamt auf elektro-nischem Weg übermitteln zu kön-nen.

„Wer die CD nicht benötigt,kann sie selbstverständlich gerneeinem anderen Familienmitgliedsowie Freunden oder Nachbarnzur Verfügung stellen“, sagt Jür-gen Siegmann. Der Vorsteher desStadthäger Finanzamts wünschtsich, dass die Zahl der Personen,die ihre Steuererklärung in dieserForm ausfüllen, weiter steigt. DerVorteil: „Da unsere Mitarbeiterdann keine Daten mehr manuellerfassen müssen, geht die Bear-beitung wesentlich schneller.“Zudem würden auch die Steuer-zahler in den Folgejahren deutlichweniger Zeit für das Erstellen ih-rer Steuererklärung benötigen.„Die Zeitersparnis ist enorm“,sagt Siegmann.

Wer Fragen zur Benutzung derElster-CD beziehungsweise zuseiner Steuererklärung hat, kannsich an Björn Asendorf oder An-dreas Sodtke vom FinanzamtStadthagen wenden, Telefon(0 57 21) 70 53 07. Wer die CDnicht gemeinsam mit dem Steuer-Ratgeber SHG erhalten hat, kannsie im Finanzamt (Schloss Stadt-hagen) kostenlos abholen. Die In-fothek ist montags, dienstags,mittwochs und freitags von 8 bis12.30 Uhr geöffnet, donnerstagsvon 8 bis 18 Uhr. hb

„Elster“nutzen,

Zeit sparenCD zur kostenlosen

Nutzung liegtSteuerRatgeber bei

Die Abschaffung der Lohnsteuerkarteist nur ein kleiner Schritt im Rahmen

der Verlagerung der Kommunikation zwi-schen Bürger und Finanzamt auf elektro-nischem Wege. Bereits von diesem Jahr anmüssen die Arbeitgeber sämtliche rele-vanten Personaldaten in ein Online-Sys-tem eingeben.

Und die Entwicklung soll noch weiter-gehen: In Zukunft werden sämtliche Ein-künfte elektronisch an das Finanzamtübermittelt. Dort wird dann automatischeine Steuererklärung erstellt und demSteuerzahler zugeschickt. Der muss diesedann nur noch unterschrieben an das Fi-nanzamt zurückschicken. r

Steuererklärung machtbald das Finanzamt

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