Über behandlung der lepra mit thymol

1
tb, OKTOBER 1923 KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. 2. JAHRGANG. Nr. 4 2 i963 13ACHLECttNER: Aufsteigende Diinndarminvagination nach Gastroenterostomie. Vet 2 Jahren vordere Gastroenterostomie mit Anastomose wegen Ulcus duodeni. Beschwerdefrei. Vet 3 Tagen mit heftigen ]3auchschmerzen und Blutbreehen erkrankt. PuIslos unter dem ]3ilde der Perforationsperitonitis aufgenommen. Operation deckte Invagination des abffihrenden Sehenkels durch die Anastomose6ffnung durch den zufiihrenden Schenkel his in den Magen auf. Resektion nach Billroth I. Exitus nach 16 Stunden. 8. naeh dem Schrifttum beobachteter Fall. 4 Fglle naeh hinterer, 4 naeh vorderer Gastroenterostomie, die aneh dutch diese wichtige and sie wieder als Notoperation charakterisierende Komplikation belastet wird. Man mug sie kennen, mn die Diagnose stellen zu kSnnen. Die Entstehungsbedingungen decken sich mit denen der fnvagination fiberhaupt HUEBSCHMANN: Uber Miliartuberkulose. Besprechung des Ausschliegungsverhgltnisses chronischer Organtuberkulose und aknter allgemeiner Miliartuberkulose. Bericht fiber Untersuchungen fiber das Verhgltnis zwiachen ,exsudativen" und ,,produktiven" Miliartuberknlosen der Lunge. Erstere seien genau so h{~ufig wit letztere und entsprechen den klinisch am akutesten verlaufenden F0rmen. Alle Miliartuberkel der Lunge sind grunds&tzlich intra- alveol/ire Gebitde. Die produktiven lBilder entwickeln sich aus den exsudativen. Ob es von vornherein produkhve Miliartuberkulosen der Lunge gibt; ist zweffethaft Die Dinge hegen vielmehr allem Anschein nach so, dal3 in den F~illen yon anseheinend rein pro- duktiver Reaktion die vorausgegangene exsudative Reaktion sehnel}er durch die produktive abgelSst wird. Das AussehlieBm]gs- verhgltnis den chronisehen Organtuberkulosen gegeniiber zeigt ~ich am deutlichsten bei den exsudativen iV/iliartuberkulosen. Da- durch werden Ansblicke er6ffnet ffir die verschiedenen Arten der Allergie dutch schon bestehende tuberkn16se Herde. Im klinischen Bilde entsprechen die exsudativen Mfliartuberkulosen in der Mehr- zahl der Fglle den typh6sen Formen; die Leukopenie ist bei diesen besonders stark ausgesproehen, t{ULENKAMPFF, THERAPEUTISCHE NOTIZEN. PARACODIN ZUR BEHANDLUNG DER HEMIKRANIE. Won Dr. K. FAHRENKAMP, leXender Arzt des Sanatormms ]~ad Te:nach. Naeh zahlreichen Versuchen mit den sonst gebrgmchHchen Mitteln habe ich seit etwa 1916 in dem Paraeedin (KNOLL) tin Mittel zur Behandlung der echten Hemikranie gefunden, das ich I~r bestimmte Forrnen yon Hemikranie geradezu als spezifisch bezeichnen m6chte, sei es, dab diesern Praparat nine direkte GefiiB- wirkung zukommt in der Annahme, dab die echte Hemikranie durch einen Spasmus bestimmter Meningealarterien zustande kommt, seies, dab die schwach narkotische ~Virkung des Mittels die Hauptro!le spielt Wenn Ran bei den allerersten Anzeichen des Skotoms 2--3 Para- codintabletten mlt etwas heil3em Getr~nk oder einem Schluck Kognak (wegen der Gef~- nnd Magenwirkung) nimmt und sich baIdmbglichst ,o--2o Minnten hinlegt, so h• nicht nur das Skotom seEr baid auL sondern der Kopfsehmerz uns die Augen- erscheinungen treten nieht ein, ebenso auch kein Erbrechen usw., so dab der 1~ranke nur noch in den niiehsteh 24--48 Stunden bei Niesen, Husten oder Treppenspringen dutch schmerzhafte Pulsa- tionen aui der Hemikranieseite daran erinnert wird, dab er einen ,,Anfall" hatte. F~r diese Form der Behandlung ist Grund- bedingung, die Paracodintabletten stets bei sich zu fflhren und diese bei den ersten An~eichen des Skotoms in einer D0sis yon 2 bis 4 Tabletten zu nehmen. Interessant sind hier besonders die Angaben eines Kollegen, bei dem nine schwere Hemjkranie -- vielleicht auf psychischem Umwege -- framer dann eintrat, wenn sin am allermeisten die Leistungsfghigkeit zu stbren drohte, z. B. vet einem Vortrag, wgthrend der Sprechstnnde usw. Er hatte als langjghriger Assistent einer Klinik ungefahr alle Behandlungsm6glichkeiten durchgemachL welche i~berhaupt fiir die Therapie und Prophylaxie in Frage kamen. Durch die Darreichnng yon Paracodintabletten wurde es ihm ermbglicht, in sehr kritisehen Situationen weiterznarbeiten, ohne dab die Umgebung etwas merkt, wghrend irfiher framer Bett- ruhe aufgesueht werden muBte. Nach langjtihrigen Beobachtungen und bd der besonderen Aufmerksamkeit, die ieh dieser 7~rankheitsform hal mehlen Patienten geschenkt habe, mbchte ich das Paracodin (KNOLL)als tin v611ig unschadliches m:d in der Mehrzahl der F~ille sicher wirkendes Mittel znr Bekampfung des Hemikranieanfalles ant das w~irmste empfehlen. Dabei m6ehte ich aber ausdrficklich betonen, dab die coupie- reade \Virkung fortfallt, wenn man erst beim Auftreten des Kopf- schmerzes die Tab!etten nimmt. Diese Beobachtung k0nnte h~iufig gemaeht werden bei Kranken, die nachts mit einem typischen halbseitigen Kopfschmerz anfwachten, also im Schlaf ein Skotom gehabt hatten: dann nntzt das Paracodin nichts mehr. In der Fraxis wird das Paracodin zur spezifischen Behandtung der echten Migrgne noch sehr wenig verwendet. Das liegt wohl z. T. daran, dab die Kranken den Beginn ihrer Kopfschmerzen ungenau schildern. Nach meinen Beobachtungen ist die echte Migrgne aueh in der einfacheren Bev61kerungsschicht eine Miufige Erkrankungsform und der Beginn mit Augenerscheinungen ana- mnestisch fast immer festzustellen. F~r vide meiner Patientenist das Paracodin ein unentbehrliehes Medikament geworden, da es in der angegebenen -vVeise angewandt die dutch den Anfall gefghr- dete Arbeitsfiihigkeit erh~ilt. 0BER BEHANDLUNG DER LEPRA MIT THYMOL. Vorl~iufige Mitteihmg. Von Dr. MOHAMAD HAMZAH. Aus dem Gouvernements-Ho~pital in Pematang Si Antar (Sumatras Ostk.). Im !etzten Jahre hehandelte ich 14 Leplapatienten mit intra- muskulgren lnjektionen yon Thymol und erzielte damit welt bessere Erfolge, als ich bisher yon anderen Mitteln gesehen: IRp. Thyme1 ..... io,o Ol Jecoris Aselli .... 9o,o Szur intramuskuliiren Injektion. Ich begann damit, ]eden 4. Tag 4 ccm intrarnuskulgr einzu- spritzen. Nach Ablaut des ersten Behandlungsrnonats gebe ich etwa allw6chentlich nine Inj(ktion yon 4 ccm. Die Verwendung des Thymels bei Lepra geht ant folgende Beobachtung zurt~ k: Ich behandelte nine Frau nlit Lepra tube- rosa mit ]odium Marrhuatta in o 5 prcz. Carho!auil6sung. Die Leprome blieben auch naeh 20 Injektionen nech nnbeeinflnBt. Da ieh ein Carbolekzem an der Haad bekam, ldste ieh das Mittel weiterhin in einer verd~tnnten Thymolldsu~g, Nach 2 Injektionen dieser L6sung begannen die Leprome abzuflachen. Diesm E~folg war so auffgllig, dab ich ferner Injektionen yon Thymol gab ohne ]odium Marrhuatta (Rezept siehe oben). Schon nach der ersten Injektion dieser T/}ymo/15sung ffihlte sich die Frau ganz auffglllg in ihrem subjektiven Befinden gebessert, und nach kurzer ZeSt fflhlte sin sich frisch genug, um endlich winder ihre Arbeit ver- richten zu k0nnem Auch bei den i~brigen Patienten, die ich mit dem ThymolOl behandelte, trat schnell nine in die Auge n spfingende subjektive Bessernng ein. Objekli~ 1ill3 sich feststellen, dab die Leprome ab- flachten n~d sich ]ivide fiirbten; dann trat Na]Eenbildung ein. Die Narben waren irn Anfang stark pigmentielt, verloren aber die Pigmentfarbe und wurden weil3. Bei 2 Patienten, denen im Bereich der Leprome die Angen- brauenhaare ausgefallen waren, stellte sich neue Behaarung tin. Bei einem Patienten mit Lepta anaesthetics ersetzte sich die Be- haarung des Vorderarms wieder. 13el einem Patienten wuchs der ansgeiMiene Nagd des Zeigefingers winder. ]Bei Patienten, die Atrophie tier Mm. interossei der Hiinde zeigten und deren Finger in Klauenstellung fixiert waren, stellte sich die alte l~eweglichkeit winder ein und sie waren imstande, scbwere Arbeit zu leisten. Mal perforans der Fugsohle heilte stets nach 2-- 3 Injektionen. Elephantiasis der Unterschenkel verschwand. Anch lepr6se Ulcera cruris heilten. Bei einem Patienten verschwanden nach einer Behandlnng yon 8 Monatea die L~thmungen der mimischen Musknlatur und der Mm. tibiales ant. Auch die Hyperasthesie der FnBsohlen, die diesem Patienten vim Beschwerden maehte, ging v6IIig zuriick. Bei mehreren Patienten trat in den bisher angsthetischen Be- zirken wieder normale Oeffihlsempfindung auL Ich habe eine Reihe meiner Patienten am 13. VII. 1923 in der Sitzung der Abteilung Sumatras Ostkfiste der ,,Vereeniging tot bevordering der Geneeskundige Wetenschappen in Nederland- Indie" demonstriert. Eine ausffihrliche Yer6ffentlichnng erfo]gt demngtchst. Meine vorl~iufige Mitteilung soil zu weiterer Prfifung des Thymola bei Lepra anregen.

Upload: mohamad-hamzah

Post on 19-Aug-2016

221 views

Category:

Documents


2 download

TRANSCRIPT

Page 1: Über Behandlung der Lepra mit Thymol

tb, OKTOBER 1923 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 2. J A H R G A N G . Nr . 4 2 i963

13ACHLECttNER: Aufsteigende Diinndarminvagination nach Gastroenterostomie. Vet 2 Jahren vordere Gastroenterostomie mit Anastomose wegen Ulcus duodeni. Beschwerdefrei. Vet 3 Tagen mit heftigen ]3auchschmerzen und Blutbreehen erkrankt. PuIslos unter dem ]3ilde der Perforationsperitonitis aufgenommen. Operation deckte Invagination des abffihrenden Sehenkels durch die Anastomose6ffnung durch den zufiihrenden Schenkel his in

den Magen auf. Resektion nach Billroth I. Exitus nach 16 Stunden. 8. naeh dem Schrifttum beobachteter Fall. 4 Fglle naeh hinterer, 4 naeh vorderer Gastroenterostomie, die aneh dutch diese wichtige and sie wieder als Notoperation charakterisierende Komplikation belastet wird. Man mug sie kennen, mn die Diagnose stellen zu kSnnen. Die Entstehungsbedingungen decken sich mit denen der fnvagination f iberhaupt

HUEBSCHMANN: Uber Miliartuberkulose. Besprechung des Ausschliegungsverhgltnisses chronischer Organtuberkulose und aknter allgemeiner Miliartuberkulose. Bericht fiber Untersuchungen

fiber das Verhgltnis zwiachen ,exsudat iven" und , ,produktiven" Miliartuberknlosen der Lunge. Erstere seien genau so h{~ufig wit letztere und entsprechen den klinisch am akutesten verlaufenden F0rmen. Alle Miliartuberkel der Lunge sind grunds&tzlich intra- alveol/ire Gebitde. Die produktiven lBilder entwickeln sich aus den exsudativen. Ob es von vornherein produkhve Miliartuberkulosen der Lunge gibt; ist zweffethaft Die Dinge hegen vielmehr allem Anschein nach so, dal3 in den F~illen yon anseheinend rein pro- duktiver Reaktion die vorausgegangene exsudative Reaktion sehnel}er durch die produktive abgelSst wird. Das AussehlieBm]gs- verhgltnis den chronisehen Organtuberkulosen gegeniiber zeigt ~ich am deutlichsten bei den exsudativen iV/iliartuberkulosen. Da- durch werden Ansblicke er6ffnet ffir die verschiedenen Arten der Allergie dutch schon bestehende tuberkn16se Herde. Im klinischen Bilde entsprechen die exsudativen Mfliartuberkulosen in der Mehr- zahl der Fglle den typh6sen Formen; die Leukopenie ist bei diesen besonders s t a r k ausgesproehen, t{ULENKAMPFF,

THERAPEUTISCHE NOTIZEN. PARACODIN ZUR BEHANDLUNG DER HEMIKRANIE.

Won

Dr. K. FAHRENKAMP, leXender Arzt des Sanatormms ]~ad Te:nach.

Naeh zahlreichen Versuchen mit den sonst gebrgmchHchen Mitteln habe ich seit etwa 1916 in dem Paraeedin (KNOLL) t in Mittel zur Behandlung der echten Hemikranie gefunden, das ich I~r best immte Forrnen yon Hemikranie geradezu als spezifisch bezeichnen m6chte, sei es, dab diesern Praparat nine direkte GefiiB- wirkung zukommt in der Annahme, dab die echte Hemikranie durch einen Spasmus bestimmter Meningealarterien zustande kommt, se ies , dab die schwach narkotische ~Virkung des Mittels die Hauptro!le spiel t

Wenn Ran bei den allerersten Anzeichen des Skotoms 2--3 Para- codintabletten mlt etwas heil3em Getr~nk oder einem Schluck Kognak (wegen der G e f ~ - nnd Magenwirkung) nimmt und sich baIdmbglichst ,o - -2o Minnten hinlegt, so h• nicht nur das Skotom seEr baid auL sondern der Kopfsehmerz uns die Augen- erscheinungen treten nieht ein, ebenso auch kein Erbrechen usw., so dab der 1~ranke nur noch in den niiehsteh 24--48 Stunden bei Niesen, Husten oder Treppenspringen dutch schmerzhafte Pulsa- tionen aui der Hemikranieseite daran erinnert wird, dab er einen , ,Anfall" hatte. F~r diese Form der Behandlung ist Grund- bedingung, die Paracodintabletten stets bei sich zu fflhren und diese bei den ersten An~eichen des Skotoms in einer D0sis yon 2 bis 4 Tabletten zu nehmen.

Interessant sind hier besonders die Angaben eines Kollegen, bei dem nine schwere Hemjkranie -- vielleicht auf psychischem Umwege -- framer dann eintrat, wenn sin am allermeisten die Leistungsfghigkeit zu s tbren drohte, z. B. ve t einem Vortrag, wgthrend der Sprechstnnde usw. Er hatte als langjghriger Assistent einer Klinik ungefahr alle Behandlungsm6glichkeiten durchgemachL welche i~berhaupt fiir die Therapie und Prophylaxie in Frage kamen. Durch die Darreichnng yon Paracodintabletten wurde es ihm ermbglicht, in sehr kritisehen Situationen weiterznarbeiten, ohne dab die Umgebung etwas merkt, wghrend irfiher framer Bett- ruhe aufgesueht werden muBte.

Nach langjtihrigen Beobachtungen und b d der besonderen Aufmerksamkeit, die ieh dieser 7~rankheitsform hal mehlen Patienten geschenkt habe, mbchte ich das Paracodin (KNOLL)als t in v611ig unschadliches m:d in der Mehrzahl der F~ille sicher wirkendes Mittel znr Bekampfung des Hemikranieanfalles ant das w~irmste empfehlen.

Dabei m6ehte ich aber ausdrficklich betonen, dab die coupie- reade \Virkung fortfallt, wenn man erst beim Auftreten des Kopf- schmerzes die Tab!etten nimmt. Diese Beobachtung k0nnte h~iufig gemaeht werden bei Kranken, die nachts mit einem typischen halbseitigen Kopfschmerz anfwachten, also im Schlaf ein Skotom gehabt hat ten: dann nntzt das Paracodin nichts mehr.

In der Fraxis wird das Paracodin zur spezifischen Behandtung der echten Migrgne noch sehr wenig verwendet. Das liegt wohl z. T. daran, dab die Kranken den Beginn ihrer Kopfschmerzen ungenau schildern. Nach meinen Beobachtungen ist die echte Migrgne aueh in der einfacheren Bev61kerungsschicht eine Miufige Erkrankungsform und der Beginn mit Augenerscheinungen ana- mnestisch fast immer festzustellen. F~r vide meiner Pa t ien ten is t das Paracodin ein unentbehrliehes Medikament geworden, da es in der angegebenen -vVeise angewandt die dutch den Anfall gefghr- dete Arbeitsfiihigkeit erh~ilt.

0BER BEHANDLUNG DER LEPRA MIT THYMOL. Vorl~iufige Mitteihmg.

Von

Dr. MOHAMAD HAMZAH. Aus dem Gouvernements-Ho~pital in Pematang Si Antar (Sumatras Ostk.).

Im !etzten Jahre hehandelte ich 14 Leplapatienten mit intra- muskulgren lnjektionen yon Thymol und erzielte damit welt bessere Erfolge, als ich bisher yon anderen Mitteln gesehen:

IRp. Thyme1 . . . . . io,o Ol Jecoris Aselli . . . . 9o,o Szur intramuskuliiren Injektion.

Ich begann damit, ]eden 4. Tag 4 ccm intrarnuskulgr einzu- spritzen. Nach Ablaut des ersten Behandlungsrnonats gebe ich etwa allw6chentlich nine Inj(ktion yon 4 ccm.

Die Verwendung des Thymels bei Lepra geht ant folgende Beobachtung zurt~ k: Ich behandelte nine Frau nlit Lepra tube- rosa mit ]odium Marrhuatta in o 5 prcz. Carho!auil6sung. Die Leprome blieben auch naeh 20 Injektionen nech nnbeeinflnBt. Da ieh ein Carbolekzem an der Haad bekam, ldste ieh das Mittel weiterhin in einer verd~tnnten Thymolldsu~g, Nach 2 Injektionen dieser L6sung begannen die Leprome abzuflachen. Diesm E~folg war so auffgllig, dab ich ferner Injektionen yon Thymol gab ohne ]odium Marrhuatta (Rezept siehe oben). Schon nach der ersten Injektion dieser T/}ymo/15sung ffihlte sich die Frau ganz auffglllg in ihrem subjektiven Befinden gebessert, und nach kurzer ZeSt fflhlte sin sich frisch genug, um endlich winder ihre Arbeit ver- richten zu k0nnem

Auch bei den i~brigen Patienten, die ich mit dem ThymolOl behandelte, t rat schnell nine in die Auge n spfingende subjektive Bessernng ein. Objekli~ 1ill3 sich feststellen, dab die Leprome ab- flachten n~d sich ]ivide fiirbten; dann t ra t Na]Eenbildung ein. Die Narben waren irn Anfang stark pigmentielt, verloren aber die Pigmentfarbe und wurden weil3.

Bei 2 Patienten, denen im Bereich der Leprome die Angen- brauenhaare ausgefallen waren, stellte sich neue Behaarung tin. Bei einem Patienten mit Lepta anaesthetics ersetzte sich die Be- haarung des Vorderarms wieder. 13el einem Patienten wuchs der ansgeiMiene Nagd des Zeigefingers winder.

]Bei Patienten, die Atrophie tier Mm. interossei der Hiinde zeigten und deren Finger in Klauenstellung fixiert waren, stellte sich die alte l~eweglichkeit winder ein und sie waren imstande, scbwere Arbeit zu leisten.

Mal perforans der Fugsohle heilte stets nach 2-- 3 Injektionen. Elephantiasis der Unterschenkel verschwand. Anch lepr6se Ulcera cruris heilten.

Bei einem Patienten verschwanden nach einer Behandlnng yon 8 Monatea die L~thmungen der mimischen Musknlatur und der Mm. tibiales ant. Auch die Hyperasthesie der FnBsohlen, die diesem Patienten vim Beschwerden maehte, ging v6IIig zuriick.

Bei mehreren Patienten t rat in den bisher angsthetischen Be- zirken wieder normale Oeffihlsempfindung auL

Ich habe eine Reihe meiner Patienten am 13. VII. 1923 in der Sitzung der Abteilung Sumatras Ostkfiste der ,,Vereeniging tot bevordering der Geneeskundige Wetenschappen in Nederland- Indie" demonstriert. Eine ausffihrliche Yer6ffentlichnng erfo]gt demngtchst. Meine vorl~iufige Mitteilung soil zu weiterer Prfifung des Thymola bei Lepra anregen.