Über die anwendung elektrochemischer methoden in der analytischen chemie

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Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. 117 Analyse, Gravimetrie, MaBanalyse, Gasanalyse, Elektrolyse, quantitative orga- nisehe Mikroanalyse und Ultramikroanalyse. Zahlreiche Abbildungen veranschau- lichen die geschflderfen apparativen ttilfsmittel. BA~BA~ Gl~ti~a~. Uber die Anwendung elektroehemiseher Methoden in der analytisehen Chemie beriehtet E. BAaE~])~]~C~T 1. Er gibt zners% einen theoretisehen ~berblick fiber die einzelnen Verfahren und versucht Sic unter einem einheitliehen Gesiehtspunkt, ins- besondere yon der Polarisationskurve her, zu ordnen. Im zweiten Tell werden dann die Anwendungen besprochen. Die Polarographie, sowohl brauchbar ffir die qualitative als auch quantitative Analyse, kann in der organischen Analyse an- gewendet werden bei Aldehyden, Ketonen und Chinonen,Iqitro-, Nitroso-, Hydroxyl- amin-, ~zo- und Azoxyverbindungen, gewissen Alkaloiden, unges~ttigten u bindungen, in der Metallanalyse zur Bestimmung yon Verunreinigungen in einem weniger edlen Grundmetall, z. B. bei der Bes%immung yon Pb und Cd in Zn. Da der Stoffverbrauch zu vernachl~ssigen isL kann die Bestimmung mehrfaeh wieder- holt werden. -- Bei der Amperometrie wird die Ver~nderung der Stromst~rke bei Zugabe des l~eagenses verfolg4. Bei der Amperometrie im engeren Sinne verwendet man eine Bezugselektrode yon groBer Oberfl/~che und daher gleichbleibendem Potential, w/~hrend die Indieatorelektrode klein gehalten wird, um aueh den Strom niedrig zu halten. Bei der Dead stop-Methode beniitzt man 2 gleiehwertige Indicator- elektroden (Pt). Diese Methode eignet sieh besonders fiir Titrationen im nieht- waBrigen Milieu und hat sich haupts~ehlieh bei der Bestimmung des Wassergehaltes naeh Y~L ~SCHEI~eingef.fihrt. -- Die Potentiometrie bei konstantem kleinen Strom hat gegenfiber der klassischen Potentiometrie (Stromst/~rke = 0) gewisse Vorzfige: scharfer Potentialsprung und rasehe Einstellung des Potentials. Man nimmt als Bezugselektrode racist eine ges~tt. Kalomelelektrode, die fiber eine Salzbrficke mit der LSsung in Verbindung steht. Als Indicatorelektrode dient eine Platinelektrode yon etwa 1 em20berfl~che. Beim Arbeiten mit 2 Indieatorelektroden, das ~ich in niehtw~Brigen L5sungen empfiehlt, f&llt die Salzbrticke weg. -- Bei der Coulometrie und eoulometrischen Titrationen wird das Integral fi bestimmt. ~qebenrea,k- tionen, welehe dieses Integral beeinilussen, sind beim analytischen Arbeiten aus- zuseh]iel~en, was konstante Kathoden- und Anodenpotentiale erfordert. Wird die Elektrolyse bei konstantem Strom ausgefiihrt, dann 1/~uftdie Bestimmung auf eine Messung der Zeit hinaus, wobei der Endpunkt amperometriseh oder potentio- metrisch angezeigt werden kann. Ist der Elektrolysestrom kleiner als 100#A dann kann er durch eine groBe ~uBere Spannung und einen groilen/~uBeren Wider- stand ausreichend konstant gehalten werden. Bei gr5Beren Stromst~rken sind elektronische Ger/~te zur Konstanthaltung notwendig. Fiir eine automatisehe coulo- metrisehe Titation wird eine gceignete Anorduung angegeben. L. ACKER. Fiir die ]~mpfindlichkeitsdiagTamme analytischer Reaktionen nach J. GIL~s u. Mitarb. 2 geben F. :BuRRIEL-MA~TI, J. RA1MX~EZ-)/~UNOZ u n d R. ESCOBAI~-GoDoY a verschiedene Erl~uterungen und Anwendungsbeispiele. A. KIY~E~ACK~R. 1 Chem. Weekbl. 1054, 401--406, 417--423 [Holl~disch]. Centr.-Lab. Staats- mijnen, Limburg (Holland). 2 GILLIS,J,, and B. V. J. Cw~: Ann. Chim. analyt. 22, 164 (1940); ~atuur- wet. Tijdsehr. 22, 67 (1940); GILLIs, J., J. Hos~]~ and A. CLA]~ZS: Anal. chim. Acta (Amsterdam) 1, 291 (1947); GI~Is, J.: Mikrochem. verein. )/Iikroehim. Acta 86/87, 151 (1951) ; 88, 50, 381 (1951) ; Anal. Chim. Aeta(Amsterdam)$, 97 (1953); vgl. diese Z. 185, 297 (1952) ; 138, 427 (1953); 140, 295 (1953). 3 Inform. Qulm. analit. 8, 42--53 (1954). Faeultad de Cieneias, Madridund C.S.I.C.

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Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. 117

Analyse, Gravimetrie, MaBanalyse, Gasanalyse, Elektrolyse, quantitative orga- nisehe Mikroanalyse und Ultramikroanalyse. Zahlreiche Abbildungen veranschau- lichen die geschflderfen apparativen ttilfsmittel. BA~BA~ Gl~t i~a~.

Uber die Anwendung elektroehemiseher Methoden in der analytisehen Chemie beriehtet E. BAaE~])~]~C~T 1. Er gibt zners% einen theoretisehen ~berblick fiber die einzelnen Verfahren und versucht Sic unter einem einheitliehen Gesiehtspunkt, ins- besondere yon der Polarisationskurve her, zu ordnen. Im zweiten Tell werden dann die Anwendungen besprochen. Die Polarographie, sowohl brauchbar ffir die qualitative als auch quantitative Analyse, kann in der organischen Analyse an- gewendet werden bei Aldehyden, Ketonen und Chinonen, Iqitro-, Nitroso-, Hydroxyl- amin-, ~zo- und Azoxyverbindungen, gewissen Alkaloiden, unges~ttigten u bindungen, in der Metallanalyse zur Bestimmung yon Verunreinigungen in einem weniger edlen Grundmetall, z. B. bei der Bes%immung yon Pb und Cd in Zn. Da der Stoffverbrauch zu vernachl~ssigen isL kann die Bestimmung mehrfaeh wieder- holt werden. - - Bei der Amperometrie wird die Ver~nderung der Stromst~rke bei Zugabe des l~eagenses verfolg4. Bei der Amperometrie im engeren Sinne verwendet man eine Bezugselektrode yon groBer Oberfl/~che und daher gleichbleibendem Potential, w/~hrend die Indieatorelektrode klein gehalten wird, um aueh den Strom niedrig zu halten. Bei der Dead stop-Methode beniitzt man 2 gleiehwertige Indicator- elektroden (Pt). Diese Methode eignet sieh besonders fiir Titrationen im nieht- waBrigen Milieu und hat sich haupts~ehlieh bei der Bestimmung des Wassergehaltes naeh Y ~ L ~SCHEI~ eingef.fihrt. - - Die Potentiometrie bei konstantem kleinen Strom hat gegenfiber der klassischen Potentiometrie (Stromst/~rke = 0) gewisse Vorzfige: scharfer Potentialsprung und rasehe Einstellung des Potentials. Man nimmt als Bezugselektrode racist eine ges~tt. Kalomelelektrode, die fiber eine Salzbrficke mit der LSsung in Verbindung steht. Als Indicatorelektrode dient eine Platinelektrode yon etwa 1 em 20berfl~che. Beim Arbeiten mit 2 Indieatorelektroden, das ~ich in niehtw~Brigen L5sungen empfiehlt, f&llt die Salzbrticke weg. - - Bei der Coulometrie und eoulometrischen Titrationen wird das Integral f i �9 bestimmt. ~qebenrea,k- tionen, welehe dieses Integral beeinilussen, sind beim analytischen Arbeiten aus- zuseh]iel~en, was konstante Kathoden- und Anodenpotentiale erfordert. Wird die Elektrolyse bei konstantem Strom ausgefiihrt, dann 1/~uft die Bestimmung auf eine Messung der Zeit hinaus, wobei der Endpunkt amperometriseh oder potentio- metrisch angezeigt werden kann. Ist der Elektrolysestrom kleiner als 100#A dann kann er durch eine groBe ~uBere Spannung und einen groilen/~uBeren Wider- stand ausreichend konstant gehalten werden. Bei gr5Beren Stromst~rken sind elektronische Ger/~te zur Konstanthaltung notwendig. Fiir eine automatisehe coulo- metrisehe Titation wird eine gceignete Anorduung angegeben. L. ACKER.

Fiir die ]~mpfindlichkeitsdiagTamme analytischer Reaktionen nach J. GIL~s u. Mitarb. 2 geben F. :BuRRIEL-MA~TI, J. RA1MX~EZ-)/~UNOZ und R. ESCOBAI~-GoDoY a verschiedene Erl~uterungen und Anwendungsbeispiele. A. KIY~E~ACK~R.

1 Chem. Weekbl. 1054, 401--406, 417--423 [Holl~disch]. Centr.-Lab. Staats- mijnen, Limburg (Holland).

2 GILLIS, J,, and B. V. J. C w ~ : Ann. Chim. analyt. 22, 164 (1940); ~atuur- wet. Tijdsehr. 22, 67 (1940); GILLIs, J., J. Hos~]~ and A. CLA]~ZS: Anal. chim. Acta (Amsterdam) 1, 291 (1947); GI~Is, J.: Mikrochem. verein. )/Iikroehim. Acta 86/87, 151 (1951) ; 88, 50, 381 (1951) ; Anal. Chim. Aeta(Amsterdam)$, 97 (1953); vgl. diese Z. 185, 297 (1952) ; 138, 427 (1953); 140, 295 (1953).

3 Inform. Qulm. analit. 8, 42--53 (1954). Faeultad de Cieneias, Madridund C.S.I.C.