unaufgefordert nr. 19

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Die Studentemeitung der Berliner Humboldt-Uni UnAUF schlaat vor: Ic Zu einer aktuellen Debatte siehe oben und Seite 14 ntenpfarrer im Bundes- UnAUF weiß Seite 11 -> Crash-Test in Welterfahrung: Endlich! Auch J. W. M. in unserer Uni: Seite 3 Kibbutzim in Israel Seite 12 -> Was sind Projekttutorien? UnAUF kämpf fü Sie! Seite 10 -> ICH BIN SO WILD NACH DEINEM 6 ERDBEERMUND (Villon) Seite 819 Puh! Mit letzter Kraft: BA foG-Special Teil W: Seite 5 1 Fotomontage: casa nova

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Das ist Ausgabe Nummer 19 der Studentenzeitung der Humboldt-Universität zu Berlin vom 12. Dezember 1990.

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Die Studentemeitung der Berliner Humboldt-Uni

UnAUF schlaat vor:

Ic Zu einer aktuellen Debatte siehe oben und Seite 14 ntenpfarrer im Bundes-

UnAUF weiß Seite 11

-> Crash-Test in Welterfahrung: Endlich! Auch J. W. M. in unserer Uni: Seite 3 Kibbutzim in Israel Seite 12

-> Was sind Projekttutorien? UnAUF kämpf fü Sie! Seite 10

-> ICH BIN SO WILD NACH DEINEM 6 ERDBEERMUND (Villon) Seite 819

Puh! Mit letzter Kraft: BA foG-Special Teil W: Seite 5 1 Fotomontage: casa nova

Der Brief von M. Wr th {siehe UnAUFl7sowie 18, Seite 2 ) h t offensichilich einige Erregung verursachr. Aus der zahlreichen

diesmal den von Stammleser- brieficheiber Rdf Hiutnemann:

[...I Wii alle wissen, daà viele Schüle in der ehemaligen DDR vor die "Alternative" gestellt wurden, drei Jahre oder nur anderthalb Jahre m Armee zu gehen [...I. Mele Schüle haben aus Vorbehalten gegen die NVA die kürzer Dienstzeit gewat, mußte auf ihre Stadienrichtung verzichten und wurden zusatzlich

nersatz" fordern. Dadrangt sichmir

u.ä bezeichnet worden. Fü maiigen Unteroffuiere finanzieii ke- Satz dann wohl alle anderen einfor-

darauf eine Antwort geben?

Kom- stehen dem StuRa in der Charitk Arbeitsräum zur Vefigung. An- frage bei Dr. l'homas - Vmaltungs-

werden sollten, lasse ich sie abho-

Mit verbindlichem Kopfnicken - Harald Mau

Die Studentenzeitung der Berliner Humboldt-U~versität Erstmals erschienen am 17. November 1989. Redakt~v~Katrin Neuhaus, Malte Siebex(Redaktions1eitung); Stefan Deutscher, llomasGensch,Andreas Hoppe, Uta Imke, Katrin Klein @.C.), BirgtKolbe,Matthias Kolbe. Jens Kracheel, Susanne Miiller. Bemhard Napiontek Uwe TI^&, Michael Waschke. Kontakt:posfdsch Katrin Neuhaus. Renzlaner Allee 209, Berhn 1055; Redakfiomwohung {LZ. noch:) Sch6nhauser A l l e 50 QG (U-Ef. Dimitroffs&.) Brausw* Studentenrat der Humboldt-Uni Beriin, Unter den Linden 6, Berlin 1086, Te]. 2093 2645; INFObüro Hauptgebäud Raum 2016 & d a k t j o n s a 7. Dezember 1990 % w ~ r selbst Contrast, Hauptstr. 159, 1-62

gedruckt auf (36a) 5077B beim Magistrat von Berlin ch,odrei ze,lsio~

Nachdmck auch auszugsweise, ist ausdfickiich eMmcht . Wir bitten aber um Quellenangabe und Belegexemplar. FUr alle Fakten besteht das Recht auf Gegendaxstellung in angemasenem Umfang. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meiwng der Redaktion wieder. Küm werden nur von Redaktiommitgliedern verwendet. Die nächst Ausgabe erscheint voraussichtlich um den 9. Jbwr '91. Die Redakiom- sitzungen sind 6ffentlich. Nächst am 12. Dezember, 20 Uhr, in der Redaktionswohnung. Redaktiomschluà fü die nächst Ausgabe: 4. Januar 1991. -6652-49-242102 S p r h s e der Stadt Berlin: BfG, M.Kolbe, 262478U300, BLZ 100 101 11

D a s muà wohl Mode sein unter den Politprofis: Als Zugabe zur ziemlich einheitlich stramm-natio- naien rhetorischen Einheitssoß ist man in der Namensschreibung (als transatlmtisches Korrektiv gewis- sermaßen um den coolen touch bemüht der Famiiienserien aus ubersee so überau beliebtmacht. So heiß der bestgehaßt und un- längs verstorbene bayrische Poli- &erzog mittlenveile liebevoll präg nant F.J.S. (sprich: äff dschäeyi 3s ) und der bildungsministerli- che Freidemokrat Jürge W.(spnch: dabbeijuh) Möiiemann

Eine schone Geste

Am 27.11. jedenfalls war eben jener ais Bildungsminister unter uns, im große Hörsaa der Wmchaftswissenscha€tle auf Einladung der Liberaien Hoch- schulglllppe (LHG). Die5-e war durch ihre hier schon angelegentlich vor- gestellte leitende Angestellte Peg- gy Schö vertreten (siehe auch UnAUF Nr. 17). Die Veranstaltung begann auch gleich mit einer schöne Geste, in der sich die liberale Hmhschulpoiitikerin Peggy fü eigene Entgleisungen währen des Heiner-Geißler-Besuche beim Auditorium entschuldigte.

Und dann kam J.W. Eine Allgmweide im vagleich zu seinen Kabinettskollegen ist er ja weià Gott aliemal, und nicht nur die Yuppies atmeten erst mal tief ein. So kurz vor der Wahl war dem Bildungsminister der Ernst der Lage fest ins Gesicht gezeichnet, und ehrlich, Mölleman macht wirk- lich den Eindruck eines sehr souveränen sachlichen und kom- petenten Politikers, der es sich auch schon mal leisten kann, eine Frage von einem Beamten beant- worten zu lassen, ohne wie einTrot- tel dazustehen. Was hatte uns der Bildungsminister nun so kurz vor der Wahl mitgebracht?

6 li2 h4rd. DM an Investitions- bedarf habe der Wissenschaftsrat fü die ostdeutschen Unis veran- schlagt. Die sollen zu 50 % aus öffentliche Mittein kommen, 5Wo mogen die Bildungstempel per Dritimittel selbst einspielen. Wie das gehen soll und ob daindustrie und andere Geldgeber mitspielen werden, blieb offen.

Da der RCDS sich fü die Frage des BAfoG ganz besonders

treter gleich zwei wilde Attacken Studen~nratsmodells wollte gegen des Koalitionspartners Mölleman sich nicht so recht Minister und edragte Aufklärun verbreiten. Verändert Unistruktu- übe unterschiedliche BMÖG-Hö ren seien € die Umgestaltung in alten und neuen Bundesländer grundlegend, aber er lieà durch- einerseits und Gleichheitsgrund- blicken, da0 am Ende dieses satz des Grundgesetzes anderer- Prozesses wahrscheinlich erprobte seits. Die Antwort war der üblich bundesrepublikanische Strukturen Hinweis auâ un-dche hbens- sicherlich fü alle Beteiligten das

habilitationspädagogi eine Finan- zierung der Studenten aussehen soll, da hier das BAföG-Model nicht greift und die meisten Studentinnen schon Famiiie ha- ben. M. sagte ZU, sich € eine akzeptable Finanzierung !lir den 2- jährige Zusatzstudiengang einzu- setzen. Manddalso gespannt sein.

Nun auch J. W. Mollemann in der Uni

haltungskosten (besonders Mieten) und ein bißche Wahikampf Rich- tung CDU - der Fiianzminkter käm doch wohl aus den gleichen Reihen wie die RCDS-Jünger oder? Müss man sich zuständ&eitshdbe aiso...

Mieten übrigen fü Studenten- wohnheime sollen laut ministerli- chm Aussage bezahlbar bleiben, eine Zuschußerhöhu fü Studenten, die übe eigenen Wohnraum verfügen sei ohnehin geplant und ebenso eine Aufstockung des Studenten- wohnheimprogrammes um 40000 neue Plätze.[z. sieht k allerdings eher andersrum aus - s. S. ll! - säzza Sogar fü eine Weiterzah- lung des Stipendienzuschusses fü Studenten, die 3 Jahre bei der NVA gedient haben, machte Möl lemann sich stark, weil, wie er fand, "gegebene Zusagen eigehal- ten werden" müßte

Zur Zukunft der HF6 be€rag wußt Jürge W. die Eiusc~ätxun des W~ssenscha€tsrat als "erstaun- iich positiv'' wiederzugeben und als dieser Ailgemeinplatz den aufge- brachten Ökonomiestudenten die um die Zukunft ihrer Abschlüss bangen, nicht reichte, verwies er auf die Länderkompeten bei Umstrukturierungen in der jewei- ligen Hochschuüandschaâ (die HF0 soll laut Senatorin Riedmülle zur Fachhochschule umstrukturiert werden). Die passe ihm als €rei Demokraten zwar nicht immer, aber das zu änder brauche er Mehrheiten. Es war halt Wahkampf damais.

Kein festes Modell fü Sfudenfenvertretungen

ober Zukunft der neuen demo- kratischen Unistrukturen und des ebenfails nicht dem Hochschul-

verantwortlich fühlt ritt ein Ver- rahmengesetz entsprechenden

Beste wären immerhin soll über Jahr eine Hochschulrahmengesetz- novelle fertig sein, die zuminde- stens in der Frage der Studenten- Vertretungen kein festes Modell verordnet, "Hauptsache eine effek- tive Interessenvertretung*' der Stu- denten sei gewahrt (lange Gesichter

Medizinstudenten nach dem Stu- dienende gab der Minister be- kannt: "Darüh wird noch zu reden sein". Es sei ja bekannt, daà der Praxisanteil im Medizinstu- &um in den neuen Bundesländer

J. W. M. und die Vergangenheit

Haben wir es zwar schon immer geahnt, Mölleman macht uns endiich sicher. Seine Vorgangerin in den neuen Bundesländer Margot H. war nicht nur eine Megke im Amt, sondern auch doof. "Sinnlo- sere Gespräch habe ich noch nie geführt" vertraut er uns an und ein Beispiel. Einige lächei sogar wi&, nein so vermauert ist der neue Minister nicht. Der macht sich kur- zerhand mit Hinweis auf ein war- tendes Flugzeug aus dem Staub. Wahikampf und Karriere warten

1 Diesmal kam die Gefahr eher von rechts ... Foto: Harre 1

viel höhe sei als in der alten Bun- desrepubü und damit zuminde- stens die offizielle Begründun fü die Einführun des AiP eigentlich entfalle. übrigen sollen aile bis einschließIic 92 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR immatriku- lierten Medizinstudenten noch nach dem DDR-Modell fertigstudieren.

MeWach angefragt wurde, wie fü das ZusatzstudiumRe-

nicht. Man zerstreut sich. Am Aus-

gang steht Peggy Schö und träum von einem Studentenparlament mit richtigen politischen Listen. Aa- ach, sicher hat Jürge W. auch mal so angefangen.

U.P.T. bu: pi: ti:, please]

Auf diesen Seiten wimmelt 3 neuerdings von Fortsetzungen. In NE 17 fzarren wir begonnen, Auszuge aus beider Finaziewngsen empfiehlt sich ein "Mischsystem".

einem Strategiepapier der Studentenrdte der EHEMDDR zum Thema BAfOGzu verbrentlichen. Domds ging k um Geschichte und Wrksumkeit dieses Gesetzes - heute nun oberlegungen zu seiner Verdnderung. Elternabh&ngigkeit?

Nur der Staat kann (itn Gegen- satz zu Banken oder der Familie) die ständige ausfallslose und neu- trale Bereitsteiiunz der Mittel absi-

Teil 11: Möglich Wieviel soll's geben?

Die Höh der individuellen Ausbiidungsförderun sollte dem Bedarfssatz (abhängi von der übli chen Lebensform, dem Alter und der persönliche Situation) entspre- chen. Der Studierende muà ohne Ferien- und Nebenstudientätigkei ten, die seine Ausbildung beein- trachtigen oder die er im ständige Wettbewerb nicht erledigen kann, studieren können

Zur Eimittlung des Bedarfssat- zes muà die vom Deutschen Stu- dentenwerk 1987 verfaßt Studie (Mindestbedarf fü nicht im Eltern- haus lebende Studis: 674 DM + Wohnkosten) durch eine einzuset- zende Arbeitsgruppe aktualisiert werden. Die Untersuchung muà mindestens folgende Bereiche umfassen: - Wohn- bzw. Fahrgeld sowie alle ~t einem Haushalt verbundenen Kosten - umfassende Kranken- und Unfall- versicherung - Ernahrung - Korperpflege, iüeidung Schuhe

Der d m festgestellte Bedarf wird

Ien AusbiIdungsförderun (Begab- tenforderung) ist mit einer sozial- staatlichen b s u n g nicht vereinbar, kann also nur eine untergeordnete RoUe spielen - zumal es umstritten ist, inwieweit die Kriterien dafur objektiv und vergleichbar sind. Als Fazit bleibt die "einfache Eignung" als %raussetzung furden Erhalt der Forderung: d.h., der Studi erreicht das Ausbiidungsziel entsprechend der Prüfungsordnun innerhalb eines angemessenen Zeitraums.

Die Gestaltung des Ausbiidungs- forderungsrechts wird dem Sozial- staatsgebot nur dann gerwht, wenn die freie Wahl der Ausbiidungsrich-

tung sowiedes dazu nötige -weges und -Ortes abgesichert ist. Arbeits- marktpolitische bzw. weltanschau- liche Überlegunge müsse hierbei ausgeschlossen werden. Neuen Trends in W~senschaft, Technik und Gesellschaft muà insofern Rech- nung getragen werden, als da6 die Korrektur eines eingeschlagenen Bildungsweges bzw. dessen Wei- terfuhrung (Fachrichtungs- und Hochschulwechsel, berufsorientier- te Weiterq~al~zierung und Zweit- studium, Wiederaufnahme eines abgebrochenen Studiums, Studie- naufnahme innerhalb einer abge- schlossenen Berufsausbildung) grundsätzlic moglich sein muß

Wie lange fordern? Grundsätzlic muà die Förde

rung fü den Zeitraum zur Verfü gung gestellt werden, der in Abwä gung von Ausbiidungsbestimmun- gen und realen Gegebenheiten ermittelt wird und der persönlich Faktoren und Aktivitäten das fach- liche Ziel zu erreichen, angemessen berhcksichtigt ('*egektudienzeit"). Diese Zeit muà prinzipie11 verlän gert werden könne bei individuel- len bzw. ausbildungstechnischen Schwierigkeiten sowie Maßnahme der berufsorientierten Weiterbildung bzw. Korrektur. Jm Sinne eines zugigen Studiums wird derzeit von verschiedenen Seiten eine dringen- de "Entrümpelung der Studiengän ge in der alten Bundesrepublik und die freie Gestaltung und inhaltliche oberarbeitung der Ausbildung in der ehern. DDR angemahnt.

Darlehen oder Zuschuß

Diese Frage ist von grundsätzli cher Bedeutung und soll daher hier anhand von Modellen diskutiert werden.

Dem Anspmch an eine Forde- rung, die Wahlder Studienrichtung, des Ausbildungsweges und -Ortes nicht einzuschränke und die fakti- sche Chancengleicheit zu wahren, wird nur eine "Volizuschu~~orde- runf gemht. Die soziale Herkunfi verliert damit an Bedeutung. Auch bei Studienabbruch oder einer nur kurzzeitigen Berufsausubung (be- sonders bei Absolventinnen) sind die fmanzieilen Folgen unerheblich. Nachteile sind die Möglichkei ei-

ner bedenkenlosen inanspruchnah- me. und ein entsprechend hoher fi- nanzieiier Aufwand fü den Staat,

Die 'Volldarlehemfirderunf basiert auf der Rückzahlun der gewährie Leistungen, wobei Mo- dalikiten und Verzinsung eine Rolle spielen. Die negativen Folgen be- stehen im Investitionsrisiko und der nachträgliche finanziellen Bela- stung, insbesondere bei Studienab- bruch oder erforderlicher fremdbe- ruflicher Tatigkeit. Die belastende

" chem und somit die Möglichkei einer selbstbestimmten, emanzipier- ten Entwickiung des Studierenden garantieren. Aus Art. 6 I GG ergibt sich u.E. keine zwingende Abhän gigkeit der Studierenden vom Ein- kommen der Familie. Dies ist ledig- lich eine Möglichkei der kgan- zungs finanzierung.

Das geltende Recht hat im Laufe seiner Entwicklung einen so hohen Grad der Verkompliziewng erfah- ren, daà die Betroffenen ihre daraus resultierenden Rechte und Pflich- ten kaum noch nachvollziehen können Das hat dazu geführt daÃ

br1rhng der so~ialen Ilerkunft w ~ d in die Zeit nach dem Studium verla- gert, wo die Leistungen in einer konkreten Stellung in einem be- stimmten sozialen Umfeld oft sehr unterschiedliche Einkommen zur Folge haben. Die %lldarlehensför derung hat fü den Staat wesentlich geringere finanzielle Aufwendun- gen zur Folge.

Angesichts der Vor- und Nach-

viele verunsicheri werden, den hohen bürokratische Aufwand scheuen und lieber den finanziellen Ausgleich in Nebenstudientätigkeite suchen, was sich auf Studienleistungen und - dauer auswirkt.

Das Berljner ModelP) Ausgehend von der bisherigen

Argumentation schlagen wir folgen- des Konzept fü eine langfristige

gesamtdeuische Regelung vor: -> Die zur Existenzerhaltung

nötige M i b l werden jedem Stu- dierenden ais Zuschuà (Sockelbe- trag) zur Verfiigung gestellt. Ein Teil dieser Finanzen wird bereits jetztvom Staatin Form sog. "Trans- ferleistungen" an die Eltern (Kin- dergeld, Steuervergünsiigungen und sonstiger Subventionen aufgebracht, so daB jedem Studierenden der Bundesrepublii bei Zusammenfas- sung dieser Eistungen sofort ein Sockelbetrag von 350 DM zur Verfügun stehen könnte ohne dai3 dadurch Mehrkosten fü den Staat entstünden Dieses Prinzip wird in den Niederlanden (Sockelbetrag Ca. 600 DM) seit Jahren mit Erfolg praktiziert.

-> Uber das Existenzminimum hinaus wird jedem Studierenden unabhängi vom Einkommen der Familie die Möglichkei der frei- willigen Inanspruchnahme eines staatlichen Kredits bis zur Höh des Bedarfssatzes ("studentischer Warenkorb") gewährt

-> Entsprechend der persönli chen sozialen Situation des einzel- nen werden besondere Personen- gruppen (Studie~nde mit Behinde- rungen, Studierende im Ausland, Studierende mit Kindern, soziale Härtefall usw.) bzw. festgelegte soziale Kriterien (Wohn- oder Fahr- geld) in spezifischer Form beriick- sichtigt. Die individuelle Ausbii- dungsförderun ist nicht pfhdbar und wid den realen Lebenshaltungs- kosten angepaßt

-> Entscheidende Vorteile ge- genübe dem derzeitigen B M i wä ren: 1. die Transparenz der Bestimmun- gen 2. die faktische Chancengleichheit 3. die Einspanmg der enormen Kosten des bürokratische Verwaltungsap- parates 4. die weitgehende Reduzierung der fiianziellen Belastung der Familie 5. die Garantierung der emanzipa- torischen Bestrebungen freier und mündige Bürge 6. die Sicherung der Leistungskraft der Gesellschaft durch staatliche Investition

hngfiis tig würd diese Konzep- tion dem Verfassungsauftrag in höhere Maß als das derzeitige BAfoG gerecht.

erarbeitet von Themas Maercker (Uni Rostock), ehern. WR. Redabionell gekiirzi.

1) Dieses Modell wurde bereifs im Juni 1990 von der außerordentli chen Konferenz der Studentenrät der DDR in Berlin entwickelt.

F Foto Seite 4: Sleber 1

kämpf fü Sie! Grundstück sind [hha - säzza könne in der Anlage A zum Form- blatt 1/90 unter d e i Punkt 6.1.21

.I. Geschiedene Eltern fü diesen Teil des Vermögen bean- Hier wird jeweils das Einkommen tragen, ihn nicht anzurechnen. beider Eltern (Vater und Mutter Steffen Böh getrennt) angerechnet (siehe Bei- spiel). Ausnahme: Liegt schon ein Rechenbeispie! vollstreckbarer Unterhaltstitel vor (d.h. ein Genchtsurteil, in dem die Höh des Unterhalts festgelegt ist, die VaterMutter jeweils zu zahlen haben), so wirddieser in der Anlage Azum Formblatt 1/90 unter Ziffer 6 angegeben und eine Kopie mit ein- geschickt. Damit wird das Einkommen desje- nigen, der den Unterhalt zahlt, nicht

L I

im Westen üblich) istiü die Studis der EHEMDDR lt. Einigungsver- trag nicht möglich D.h., wenn die Eltern z.B. im Januar arbeitslos werden, hat ihre Einkommensver- ringerung keinen Einfluà auf den Förderungsbetra ... Es ist nicht ganz klar, ob das im Einigungsvertrag einfach oder ab-

mehr mit berechnet. BEACHTE: Es wird immer das Einkommen der leiblichen Eltern angerechnet!

2. Aktualisierungsantrag Einen Antrag zu stellen, um fü die Berechnung des BAföG-Satze das aktuelieEinkommen der Eitern (Jm. + Feb. + März heranzuziehen (wie

sichtlich vergessen worden ist. Mitte Dezember werden die Ver- waltungsvorschriften zu den Rege- lungen des BAfö fü die EHEMDDR erlassen - dann wissen wir Genaueresl).

3. Vermögend Studenten Studenten, die Eigentüme eines Hauses (einer Wohnung) oder eines

Studentin, wohnt bei der Mutter, Eltern geschieden, Mutter verdient 1500 DM, Vater 1700 DM netto. - Studentin 500,- DM bei der Mutter wohnend (Studien- =Wohnort) 20,- DM - (Einkommen der Mutter und des leiblichen Vaters werden einzeln berechnet) a) Einkommen der Mutter 1500 DM Freibetrag der Mutter -1210 DM Freibetrag Studentin - 145 DM

145 DM rel. Freibetrag (hier: 55%, davon Mutter SO, Studentin 5%) - -80 DM

Anrechnungsbetrag I 65 DM --P

b) Einkommen des Vaters 1700 DM Freibetrag des Vaters -1210 DM Freibetrag Studentin - 145 DM

345 DM rel. Freibetrag 55% --190DM

Anrechnungsbetrag iI 155 DM (gleichzeitig Unter- - haltsanspruch gg. Vater)

3. Förde Bedarfssatz 520 DM Anrechnungsbetrag I - 65 DM Anrechnungsbetrag iI -155 DM

Förderungsbetra 300 DM ---M-- ------

I ) Man erwarte ako den unver- meidlichen Teil V des UdUF-SU- personderspeziakervice im Januar - & geht k dann neben BAfö fü Alimentezahler auch um Regelun- gen zu Ameze i t und Berufsausbil- dung mit Abi und. .. und ... und... dred

lmer - ein Von Thomas Gensch

Dr Konrad Elmer - P r Berlin im Bundestag. '' So war es zu lesen in Pankow, HohenschOn- hausen undin Wegensee. Ertral an gegen die unfdhige Sabine (Bergmann-Pohl) - und gewann das Direkmandut. Er steht jiir den tuglichen kleinen DDR- Widerstand von fluhe< den Bei- trag an den Herbswerdnderun- gen, dieArbeit der Voikskammer und ihre Bildunps~olitik. Nun

herbeigeführt Ein landwirtschaft- erkämpft auch durch viel Anpas- Frankfurter Heften 12/90. Währen licher Sprüheinsatz der die genos- sung. Wer auf die Ober-hiochschu- die einen dem k l k Basisdemokratie senschaftiichen Bohnen und die le wollte, dwftenicht zu sehr gegen beibringen wollten (Bürgerbewe

wohner beeinflußte rief leisen den Stachel löcken. gung), die meisten noch ängstiic abwarteten, versuchte E h e r beim Ausarbeiten des Statuts einer Partei Basisdemokratie beizubringen. "Die R'ätedmokrati whd in der Geschich- te noch einmai eine Chance bekom- men, bisher wurde jeder Ansatz dazu mit äußer Gewalt zerstört &t wenn sie an sich selbst zugrunde geht, wird sieals poiitische Struktur

auch@r den Bundestag.

Zehnerrat und Nischen Eimer studierte in Halle zwei

Semester Biologie und wechselte dann zur Theologie. Erste demokra- tische Erfahrungen sammelte er im Zehnenat der theologischen Fakul- tä in Halle (eFDeJotunabhängig Studentenvertretong), späte wurde er von der ESG in die Landessy node der evangelischen Kirche der Kir- chenprovinz Sachsen gewählt Dort setzteer sich unter anderem fü eine Aitersgrenze beiBischöfe ein!! im Zuge der Hochschuireform sollte der Zehnenat durch die FDJ ersetzt werden, E h e r stritt dagegen. Doch eifrige Blauhemden gab es damals auch unter den zukünftige Pfar- rern - den Zehnerrat gibt es seitdem nicht mehr.

Nach dem Staatsexamen begann Konrad Eimer mit der Jugendar- beit, die ihn bis heute nicht losge- lassen hat, auch wenn er zur Zeit "nw"Bildungspo~t&erist. Noch in Haile leitete er neben seinem Viia- riat am Tholuck-Konvikt Philoso- phiekreise. Spater war er Jugend- pfarrer im Kirchenkreis Aschersle- ben. Wie wir uns fast allenichtmehr erinnern, wurde die Jugendarbeit der Kirche (vor allem der evan- gelischen) Mitte der 7Oer, Anfang der 8Oer Jahre attraktiver und wirk- samer. Die heute so vielgepriesenen Nischen entstanden. Die Pfarrer (speziell die jungeren) trauten sich: So gab es auch in Aschersleben Diskussionen uber das Verhältni von Kirche und Staat und Umwelt- projekte (wie das Bepflanzen einer Mulikippe etc.).

Beinahe hätt Konrad Eimer auch die "Mikrowende" in Aschersleben

.2 U

Foto: Kracheel 1 hotest seiner Jugendgruppe her- vor. Das Ende vom Lied war eine Öffenüic Versammlung, in der der Pfarrer den Bihgermeister vor den Fragen der Gemeinde retten mußte da der Rest der DDR noch nicht "wendebereit" war.. .

Studentenuemeinde

Zum Thema Reserveoffizier: 'Wenn einer verweigern woiite, haben wir darübe gesprochen. Danach teilte ich mit seinem Wis- senmeinem Dezernenten im Konsi- storium telephonisch mit, daà der- jenige sich nach der h e e ent- schieden hatte, den Dienst mit der Waffe zu vmeigm. Driühö Stasi

&derlegt sein.*' boch da es bei uns schon Parteien gab, wurde die Va- riante Troja gewähi Die Partei soilte im Innern basisdemokratisch auf- gebaut werden. Der Trick mit dem Pferd ist ja inzwischen uralt. Ent- sprechend die Wiiung.

Heimlicher ßät demokrat

Warum er denn als heimlicher Rätedemokra nun doch stark in die Parteiendemokratie involviert sei, fragte ich ihn. Zum einen die Ein- sicht, an der parlamentarischen Demokratie jetzt und hier führ kein Weg vorbei. Zum anderen hatte er sowohl vor der Voikskammer- als auch vor der Bundestagswahl nicht das Gefühl daà bei uns schon genü gend Leute nachgerück wären die die Grundwate der Sozialdemolaa- tie so verstehen wie die "Gründe von Schwante".

"Wenn schon eine Partei, dann die Sozialdemokratie.", meint Eimer. "

wußt es so auch. Meistens haben Fü ihn entspricht der Liebe, die SIE ihn dann in Ruhe gelassen." nach christlicher Uberzeugung die

Von 1982 bis 1989 war E h e r Welt im Innersten zusammenhält dann Studentenpfmer der evangel- politisch übersetz die Solidarität ischen Studentengemeinde in Ber- schwante und Troja Solidaritä ist fü ihn der Versuch, 1in (Ost). Dort bekamer Kontakt zur "Berliner Szene" und zu oppsitio- nellen Gruppen. In der ESG gab es ZU Beginn sei& Arbeit einen Frie- denskreis (Mitglied u.a. Reiner Schult). Dieser jedoch bestand vor- wiegend aus Nicht-Studenten, de- ren klarer oppositioneiia Standpunkt viele Studenten von der Arbeit in der ESG abhielt, denn "sie sind ja sehr vorsichtig in politischen Din- gen''* "Die Studenten haben schon somanches gewagt, aber eben doch nur bis zu einer gewissen Grenze. Sie hatten sich ihr Studium hart

Der Herbst begann fü Eimer gemeinsam mit demokratischen schon im Sommer, als seine noch Mitteln Probleme zu löse und nicht nicht ganz achtzehnjährig Tochter mit üpldode Gewalt gegen jeman- erklärte sie würd nicht so lange den etwas durchzusetzen. In der wie ihre Eltern auf die Demo- Kommission, die vor der Vereini- kratisierung des Sozialismus war- gung der Ost-SPD mit der West- ten. Innere Opposition ein Leben SPD die Siatuie aufeinander abstimm- lang - und dann rennen einem die te, hatte er eine erste Gelegenheit Kinder fort? dazu. Er ist ein biBchen stolz darauf,

So geriet er Anfang September daà auch die "Wessies" etwas über an den Vorläufe der SDP. Stasibe- nehmen mu6ten. u.a. den ba- schattung, Auseinandersetzungen in sisdemokratischeren Charakter der Schwante, der Beginn der SDP - Ost-SPD (kleinere gesprächsfähi dazu veröffentlicht E h e r einen Grundeinheitenetc.)DieseStruktu- lesenswerten Bericht in den Neuen rentscheidungen werden langfristig

wirken, meint Eimer. Hoffen wk skeptisch das Beste.

Meyer und andere Professoren

Dann befiagte ich ihn zu seiner Arbeit in der Volkskammer. Eimer war dori &sitzender des Bildungs- ausschusses und kämpfi gegen Pmf. Meyer (damals Bildungsminister), der das gegliederte Drei- kiassenschulsystem in der DDR einführe wollte (nun hat erja eine neue Chance in Sachsen), Eimer ist fü die Gesamtschule, um allen Kindern die gleichen Biidungschan- cen einzuräumen Differenzierun- gen sind dort innerschulisch.

Bei Eimer verstand ich zum er- sten Mal, warum es in der SPD Kräft gab, die die Koalition erhal- ten wollten. Dann wäre sie näm lich am 2. Staatsvertrag, der den Übergan auf vielen Gebieten re- geln soiite, beteiligt gewesen, und Karriere-ause hätt es nicht gar so einfach gehabt. Eimer favorisiert Vereinbarungen, wie sie bei der Schwangerschaftspmblematik gefun- den wurden (erstmal getrenntes Recht, dann der Versuch, eine bes- sere Gesamtregelung zu finden).

Auch die Hochschulemacht ihm da Sorgen. Die Demokratisierung stellt er sich so vor: In den nächste drei (möglichs mehr) Jahren gilt die paritätisch Mitbestimmung. Weiterhin wird eine neue Kategorie von Hochschullehrern eingeführt die nach den neuen Berufungsre- geln ernannt werden. Dabei sind Fremdberufungen die Regel, Haus- berufungen jedoch eingescwankt erlaubt. Nach Ablauf der Übergangs zeit gilt das Hochschuirahmenge- setz, und die alten Professoren tre- ten in d a Rang von Dozenten (sofern sie nicht selbst z.B. an eine andere uni berufen wurden).

Zum Thema Studentenzahlen: "Die Kapazitäte müsse schnell ausgebaut werden, sonst wandern weiterhin junge Menschen ab." Eine Chance zur Vermeidung von blas- senuniversitäte sieht er im Willen der ehemaligen Bezirksstädte ei- gene Hochschulen bei sich anzu- siedeln. Ob das reichen wird??

Blick für' Detail und fur's Ganze

Am Ende gerieten wir dann ins Gespräc übe das Bild der parla- mentarischen Demokratie heute.

Positiv an der Arbeit im Parlamenl sei die sich zunehmende Sach- unc Detaiikenntnis übe der Probleme (allerdings nur der, die im Parla ment behandelt werden, und das sind meiner Meinung nach zunehs mendnicht die wichtigsten)und das Elemen von Kompromißfahigkei Negativ sei dagegen die Gefahr des Abhebens von den Problemen d e ~ Menschen und eine verbissene Beschäftigun mit Kiauseln, Zusät zen und Formulierungen, die den Blick für' Ganze verbauen kön nen. Eimer hat sich vorgenommen, oft in seinem Wahikreis zu erschei- nen, um dort zuzuhören

Auf Bildung spezialisierf

Wie viele Parlamentarier (und K5ssenschaftier) w i d Konrad Eher sich spezialisieren mussen. Dem Bildungsbereich will er sich wid- men (also zum Beispiel einem ver- besserten Hochschulrahmengesetz mit erweiterter Mitbestimmung). Außerde liegt ihm die Schwan- gerschaftsproblemaiik am Herzen. Er häl die Fristenregelung fü ver- antwortbar und lehnt insbesondere eine strafrechtliche Usung ab.

Prinzipiell sieht auch Eimer die Gefahr der Verzerrung des parla- mentarischen Gedankens, z.B. die zur Debatte verkommende Fernseh- show oder den selbst in den Aus- schüsse weithin herrschenden Fraktionszwang. Meinungsfindung ist am ehesten in den Parteien möglich und wer gerade am Ruder ist, zieht sein Programm durch. Er hofft auf eine Dezentralisierung der Gesellschaft und den Rätegedan ken!

Doch ein Abgeordnete6 der in diese Richtung denkt, wird hoffenr- lich anders wirken a k die, die mir den Gedanken zur Parteien- finanzierung auf die Welt gebm- men sind. Wünsche w i r D ~ Konrad E l m ~ daà er sich seine Utopien bewahrt, daà ihm seine DDR-Ver- gangenheit bewuß bleibt, er sich fü uns einsetzt und er frü genug erkennt, wann es nöti wäre sich von der Politik zu verabschieden. E h r versteht sein Engagement als zeitlich begrenzte politische Diako- nie, a b praktische politische Arbeit eines Christen in einer gesellschaft- lichen Notsituarion.

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Nach wie vor feh- len die fur den Uni-StuRa neu ZU

wählende Vertreter aus den Wahikreisen An@stikfAmer"ücani stik, Mathe, Bio, Elektronik, Kunstwiss., Med. V, Stoma, Vet.- med., LMT, AsiedAfrikawiss., Informatik,Angew. Informatik U.

Wii.forschung. Fü die, die ihren Vertseter noch gar nicht kennen (die Wahlbeteiiigung war ja sehr durch- wachsen), verijffentiichen wir im folgenden die uns bei Red.-schluà vorliegenden Namen der bereits gewählte Mitglieder des Studen- temtes (Schreibweisen ohne Ge- währ)

Agrarpäd. Otto Jost Bibliothekswiss.: Uirike Handtke Chemie: Jens Schumacher Gartenbau: Bettina Hoffmann Geographie: Sebastian K m p p Geschichte: Sven klirath Germanistik: Susan Amdt Kulturw~.: Dominique Krössin Uta Schorlemmer Landtechnik: Reiner Rohde Medizin I: Claudia Schiimper Medizin II: Thomas Beleites Medizin XD: Stephan Kraft Medizin IV: Jürge Hein Pfianzenprod.: Oliver Neye Pharmazie: Sabine Fahler Philosophie: Michael Waschke Physik: Peter Helm Psychologie: Steffen Oelsner Rehawiss.: Ada Sasse Rechtswis.: Ronald Ziegl mas Neie, Guido Tuschke Romanistik: Jana Binaszkiewicz Slawistik: Anja Gadan Sozialwiss.: Jien Hassan Soziologie: Frank Ernst Sportwiss.: Jo Bielert Theologie: Bea Hoffmann Tierproduktion: Marion Engel Wiwi: Grit Kalimeier, Michael Binioszek, Thomas Matscheroth

zung am 3.12. wahlte der Studen- tenrat sieben Sprecher aus seiner Mitte, die gleichzeitig thematische Referate leiten sollen: Öffentlichkei (uni-extern): Susan Amdt Öffentlichkei (uni-intern): Bea Hoffmann, Sven kllrath SozialedWohnen: Michael Binioszek Soziales (allg.): Dominique Krössi Hoehschulpolitik: Michael Waschke Finanzen: Jo Bielert Fü StudieninhaIteBtudienpro- gramme wollen sich alle Sprecher zuständi fühlen Zu allen Refera- ten und einigen anderen Themen- kreisen bildet der StuRa Ausschüs se, in denen seine Mitglieder, aber auch andere Interessierte mitarbei- ten (können)

Beiträg ab Friih- jahrssemester Da der staatliche Studentenfond ab nächste Jahr nicht mehr zur Verfü gung steht, wird der Studentenrat nicht umhin können von allen Stu- denten in Zukunfi Beiträg zur Verfaßte Studentenschaft (wie im Westen üblich zu erheben. Nach längere Diskussion einigte man sich zunächs auf einen Obulus von 5 DM ( i n W z.Z.8 DM), derdannab Frühjahrssemeste '91 bei der rück meldung bzw. Immatrikulation er- hoben werden soll. Inzwischen liegt auch ein Haushaltsplan im Entwurf vor.

1 oberfäll auf Wohnheimcli~b - polizei ignorant 1 Der Studentenclub des Ausländerwohnheim Tierpark "Melle" ist seit längere Zeit bevorzugtes Ziel von Fascho-überfalle aus der Weitlings- traße Aber auch andere Wohnheime müsse unter ihrem Terror leiden. Die Polizei geht den Anzeigen der Betroffenen nur ungern oder überhaup nicht nach. Der Studentenrat unterstütz das Anliegen der BewohnerIn- nen, ein Eingreifen der Polizei zu emwingen. Protokolle der obergriffe werden gesammelt unddie Universitä aufgefordert, als juristischePerson zuklagen. Außerde wird der Antrag gestellt, daà Räum der ehemaligen Friedrich-Engels-Kaserne von einem internationalistischen Studenten- club genutzt werden können der die Probleme der Ausländerinne in Berlin einer breiten Öffentlichkei zugänglic machen sollte. HIOB

Ein paar mehr sind's schon noch ... Foto: Kracheel(l989)

ROJEmUTORIEN - DAMIT

ES waren einmal zwei, drei, vier Studenten, die hatten eine Idee: Zu gern wollten sie die Medienabhän gigkeit von Studenten aufspüren Seminare dazu durchführe und die Ekgebnisse veröffentlichen Aber wohin mit aller Neugier, wenn in- nerhalb des Studienplanes keine Zeit h d a UN kein Raum und wie immer kein Geld fü Videobänder Recher- chen etc. da ist? - Ganz einfach: sie versuchten ein Projekttutorid autonomes Seminar auf die Beine zu stellen.

Wir haben erstmals davon etwas am 17.118. November auf der Wo- chenendtagung des Studentenrates gehört

An der Fà wurde die Einrich- hng von Pmjekttutorien (ms) auf Forderung der Studentinnen nach dem Streik im witersemester 198W 89 ermöglicht sie sind also auch dort noch nicht allzu alt. Ziel sind alternative Studienformen und -

inhalte zu übliche Lehrveranstal- tungen, die Anregung studentischer Forschung, Aufgreifen aktueller Problematik, Interdiszipli-naritat. Dafü stellt der Berliner Senateinen spezielien Fond ztr Vertügung Übe dessen Höh fü die Humboldt-Uni wurden vor kurzem Verhandlungen aufgenommen.

Wenn Ihr Ideen zu derartigen Projekttutorien habt, kommt Ihr auf folgendem Weg an das Geld ran:

%Ihrerstellt einen Plan, wie das Thema bearbeitet werden, was aus der Bearbeitung herauskommen soll, wieviel Geld Ihr dafü bmucht (Kostenvoranschlag).

2. Ihr stellt einen Antrag an die - an der HUB noch zu bildende - f~ Pmjekttutorien zuständig Kommis- sion des Akademischen Senats. Genaue inhalte dieses Antrages sind im B k o des Studentenrates zu er- fragen.

Fortsetzung nebenan ->

Ab I. Januar 50 DM Miete / Ist diese Erhöhun rechtswidrig? /Zimmer- belegungen werden reduziefl, aber vorerst muà niemand gehen

Ab 1. Januarsolien dieMieten in Doppelzimmer (27 m2) 345 DM gen 300 DM einkassieren. (Was, den Wohnheimen der HU generell Doppelappartement 340 DM will man ihr Glauben schenken, auf 50 DM pro Platz und Monat (letzteres zzgl. Strom & Wasser) jedoch noch nicht mal die Selbstko- erhöh werden. Die Verantwortii- Ailerdings setzt das auch eine sten deckt.) chen berufen sich dabei - neben dem Anpassung des Wohngeldzuschus- Zum anderen, $0 meint z.B. Pmf. enormen Bedarf an Geldern fur ses voraus. Görin vom FJ3 Rechtswissenschaf- Instandsetzungen und Ausstattung - Pmblematisch scheint aiierdings ten der HU in einem Gutachten, ist auf den ab Januar nach BAfö - imMoment- etwas anderes: Ist die die rechtliche Lage (Einigungsver- gezahlten Wohngeldzuschuà glei- Uni bzw. das Studentenwerk über trag etc.) z.Z. so, daà die Aufhebung cber Höh fiir Studenben, die nicht haupt berechtigt, Mieterhöhunge der jetzt fü das Gebiet der bei ihren Eltern wohnen. Unveran- vorzunehmen? Zum einen nimmt EHEMDDRgüItigenMietpreisbin dert soll zunächs die kostenlose ein solcher Schritt e b e generelle dung vor dem 31.12.1991 (!) eines Unterbringung von Kindern von Mieterhöhun auf dem Gebiet der Beschlusses der Bundesregierung Studentinnen beiben. Auf Wunsch EHEh4DDR vorweg, dem Zeitpunkt bedarf. DadasMietrechtprinzipiell könne Studentinnen auch mehr als im Moment noch unkiar ist. Wen Studentenwohnheime gel- einen Platz mieten, müsse dafü was durchaus möglic ist, die M ch eine Mieterhöhun aber auch in voller Hohe bezahlen. ten im Stadtgebiet von Ostberlin igen &it~unkt rechtswi-

Da die Wohnheime in Kürz in Ja die Verantwortung des (Westberli- SC

ner) Studentenwerks übergehen geht da man davon aus, daà die Mieten redseinen einen (Kakerlakent langfristig dem Westkiiner Niveau mel-)Platz mehr bezah angepaß werden. Znm Vorge- andere(r) fü eine ganze Schmack schon einmal die dort 2.Z. Aitbauwohnung im Prenzlauer lasbuus * ~ ~ = U G U KUUUGU - ~ U ~ U L G I U

Berg!!! Fü eine Zweiraumwohnung handele es sich auch nicht um eine mit, sagen wir, sechs Bewohnern, Miet-Erhöhun ... Auf jeden Fali, würd die Heimverwaltung dage- meinen wir, sollte man mit seiner

üblichen Einzeizimmer (13,s - 15,s m2):

125 145 DM

3. Diese Kommission entschei- det entsprechend dem Inhalt des Projekts und den zur Vefigung stehenden Mitteln, welche FTs sie dem RektorlAkademischen Senat zur Forderung empfiehlt.

In der Themenwahl sind Euch keine Grenzen gesetzt. Um das Aniiegen aber wenigstens ein Hein wenig kiarzumachen, vielleicht ein paat möglich Themenbereiche:

- Staiinismusforschung - Geschlechterbeziehung - Theater an der Uni - alternative Heiimethoden - philosophische Aspekte der

Naturwissenschaften und ... und ... und ... und ... und ... und Zu all dem gibt's genauere Infor-

mationen im StuRa-Bür (HG Raum 2016) und demnächs in UnAUF.

Damit im Sommersemester die ersten Projekttutorien an der HUB laufen konnen, sammeln wir ab sofort im StuRa-Bür Eure Ideen, um uns mit Nachdruck fü die Förderun der Projekte und die bisher anders- wo nicht ubliche Anerkennung im Rahmen des Studienprogmnms (z.B. als studium generale) einsetzen zu können StuInnenRa

nuar noch nicht oder noch nicht so hnell steigen, hätt das zur Folge, Li ein(e)HeimbewohnerIn fü ih-

g (wenn der entsprechende Re- rungserlaà nicht in den nächste ;en erfolgt...)!

- - int, bisher hätt man nicht von mietung, sondern nur von ober- ... .." "..*""L".. LX---- :--,.c--

Unterschrift unter den neuen Miet- vertrag vielleicht doch warten, bis dies endgülti geklär ist.')

Zukünfti soll auch die Zimmer- belegung reduziert werden. Eben- falls ab 1. Januar werden aile 4- Bett-, kieinen 3-Bett-, 3-Bett-Durch- gangs- und 2-Bett-Durchgangszim- mer jeweils um einen Platz sowie aile 4-Bett-Durchgangszimrner um zwei Plätz verringert, Ailerdings werden gleichzeitig andere Räum wieder ais Wohnungen nutzbar, so da6 die absolute Zahl der Plätz sogar steigt (auf Ca. 8500):) Den- noch wird bei der nächste imma- irikulation nicht mehr jeder außer haib wohnende Student einen Wohn- heimplatz bekommen können

à Ÿ i i & MALER

1) &W& 140s m h übe den StuRu, Tel. 2093 2645. 2) Hinzu kommen noch etwa 1300 Plätz in den CU. 800 - 840 z.Z. be- wohnbare& St&ntewohnungen der

NITIATIVGRUPP AUS'' Der Studentenrat der Uni wird

die Patenschaft übe ein besetztes Haus in Ostberlin Übernehmen

Die Initiative zur Gründun sol- cher Patenschaften geht vom "Run- den Tisch von unten" aus, einem Zusammenschluà von Interessen- Vertretungen alier sozialer Schich- ten und BurgerInnenbewegungen. Sinn dieser Solidaritatserkiiuung ist es, die Probleme der BesetzerInnen einer breiten Offentiichkeit zugang- lich zumachen. Die Paten sollen die sozialen und kulturellen Projekte und Veranstaltungen der Hauser stütze und und bei eventuellen Räumunge zwischen BesetzerIn- nen und Polizei vermittein, um eine Eskalation von Gewalt zu verhin- dem.

Der Studentenrat nimmt damit sein Mandat zur Vertretung sozialer Randgruppen wahr.

Um ein schnelles und effektives Handeln zu ermöglichen hat sich im Studentenrat eine "initiativgrup- pe Besetztes Haus" geg~ndet. Ihr geht es nicht um bloß Parteinah- me, sondern um Gewaltverhinde-

km 22. November hatte der Studentenrat Hausbesetzer, Pol~zeto- Dere und Senatspolit~ker zum Hearing ins Audimax eingeladen: es sollte eine Chance sein, die Sprache wiederzufinden nach den Schlachten der Tage zuvor. Doch zum Dialog gehöre bekanntlich wei -gekommen waren hingegen nur die Mainzer, weder Momper loch Pätzol wollten sich so kurzvor den Wahlen vors Volkwagen. )er gar nicht richtig zuständig Innenstadtrat Krüge hatte es ~uszubaden. Bischof Forck erkläfl sich zur weiteren Vermittlung >ereit. Foto: Kracheel

rung - ein Anliegen auch von Stu- haben ebenfalis eine Häuserpaten dentinnenvertretungen. schaft übernommen

Heinrich Fink und Rudolf Bahro Fü den StuRa: micha waschke

D& wir als Studenten der ehe- maligen DDR (oder darf man das auch nicht mehr sagen?) mit dem Horizont und dem Weltverständni unserer westlichen Kommilitonen nicht mithalten können soiite nun hinlänglic bekannt sein. - Jeden- falls wartetman uns des öftere mit solcherart Komplimenten auf. Die ei£rige Studenten jedoch, d m n Zahl durch den Druck des Marktes nun wieder enorm zunehmen sollte, sind bemüht diesem Argument die Ba- sis zu entziehen. Und wer nicht schon jetzt den nächste Strandgang auf Mallorca vorgeplant hat, aber auch kein Geld fü teure Sprach- und Bildungsreisen investieren m6chte. sollte es doch mal mit den zuweilen sogar bildenden Arbeitsaufenthal- ten in der fernen Welt versuchen.

Einer dieser Billigurlaube ist allerdings als Crash-Kurs in Sachen Welterfahrung bestimmt vielen anderen vorzuziehen: Seit vielen Jahren bieten nämlic die israeli- schen Kibbutzim der unterschied- lichsten politischen Couleur ein- bis sechsmonatige Aufenthalte als "Volunteer" (dt. Freiwilliger) an. Neben dem Alter (1 8 bis 35) und der Bereitschaft zur Mitarbeit in der Wirtschaft des Kibbutz (der Begriff *'VoIunteer" wird mit working visi- tor erklärt sind keine besonderen braussetzungen zu erfüllen Zu bezahlen sind nur An-und Abreise - im Kibbutz lebt man kostenfrei und erhäl ein kleines Taschengeld, wie übrigen auch aiie Mitglieder des Kibbutz.

Das einzige funktionierende Sozialistnus-Modell

Warum nun aber ausgerechnet in einen Kibbutz nach Israel?

Der Kibbutz ist eine sozialisti- sche Kommune, in der Solidaritä und Gleichheit aller Mitglieder prägen sind. Hauptunbchiede zur DDR-Vergangenheit, mit der sich ein Kibbutz überhaup nicht ver- gleichen läß sind Basisdemokra- tie, Freiwilligkeit und wirtschafiii- che Autonomie, inklusive aller Möglichkeite und Zwäng der Marktwirtschaft.

Als blunteer ist man zuerst in eine entsprechende Gruppe von Jugendiichen aus vielen Länder

integriert. Man arbeitet täglic sie- ben Stunden, meist in den Service- bereichen wie z.B. Küche Speise- saal oder Wäscherei Jedoch sind auch Arbeiten im Kuhstall, auf den Citrus-Plantagen oder in anderen Wutschaftszweigen des Kibbutz möglich

Abgesehen davon, daà das Land viele Sehenswürdigkeite zu bieten hat, kann man in der Freizeit auch alle Möglichkeite des Kibbutz nutzen. Mes läuf wie in einm gtokn Familie, in der auch Kinder und alte Menschen voll integriert sind. In- wieweit man selbst Kontakt zu den Kibbutzniks bekommt, liegt an ei- nem selbst. In der Regel sind sie fü

gen und Kommissionen wird ge- meinsam übe die Geschicke des Kibbutz beraten, bei der Verteiiung der weniger beliebten Arbeiten wird gleichberechtigt jeder bedach t... etc. pp. - Man kann die israelischen Kibbutzim wohl zurecht als das einzige hnktionimnde Sozialismus- Modell bezeichnen.

hded-Gmppeder%lun~dürft es auch eine Reihe interissanter

den in den 3Wer und M'er Jahren von jüdische immigrankn aus al- ler Welt ge-deL Mit unterschied- lichen politischen Zielen angetre- ten, durch den gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch Herz1 begrün deten Zionismus inspiriert, waren sie es hauptsächlich die die Gren- zen des jungen Staates nach dem Unabhängigkeitskrie 1948 festig- ten.

1 Kibbutz-Mit~lied Fotos: Autor 1

Gespräch sehr offen und interes- siert und haben gerade fü uns viele geschichtliche und politische Hin- tergrundinformationen parat.

Auch übe die Geschichte der Kibbutzim und übe ihre Eigenar- &n sollte man die Kibbutzniks sel- ber um Erkrarung bitten: So dürft es jedem von uns ziemlich fremd erscheinen, daB die Kinder in der Regel nicht bei ihren Eltern, son- dem in sogenannten Kinderhäuser wohnen (jedoch haben die Eltern auch jeden Tag vier Stunden Zeit fü ihre Kinder), die Gleichstellung von Mann und Frau hat durch die kom- munale Abwicklung vieler Haus- haltsaufgaben ein beeindruckendes Maà erreicht, in bllversammlun-

Themen fü Gespräch geben, je- doch sollte man dazu des Engli- schen einigermaße mächti sein. Mit dieser Sprache kommt man auch im Land sehr weit. Alledrei Monate organisiert der Kibbutz f i r die Vo- lunteers auch einen Trip in einen Teil des Landes, der durch die Be- gleitung eines ortskundigen Füh rers ein so einmaliges Erlebnis wird, daà man ihn sich nicht entgehen lassen sollte.

Grundlage des Wohlstands

Die Mehrzahi aller Kibbutzim - heute sind es Ca. 230 mit einem Bevöikerungsantei von 3% - wur-

Neben der politischen Rolle, die die K i b b u b in den vergangenen Jahrzehnten spielten - viele Pemön lichkeiten des öffentliche iebens in Israel sind Kibbutzniks - ist auf jeden Fall ihr besonderes Verdienst

Urbarmachung des Landes uheben. Mit Malaria dro-

hende Sümpfe kahle Hüge mit Dornengestrüp und nicht zuletzt Wüste kennzeichneten anfangs das ansonsten fruchtbare Land. Hinzu kam das fü Europäe ungewohnte Kiima mit sehr niedrigen Nieder- schiagsmengen. So bestand die Arbeit der ersten Jahre aus der Trwkenle- gung von Sümpfen der Bewässe rung der Felder undder Aufforstung große Gebiete'

UnAUFGEFORDERT Nr. 19 UNAUFGEARBEITET . 13

Als Grundlage des heutigen Wohlstands wurde vor allem durch die Kibbutzim eine blühend Land- Wirtschaft geschaffen, die auch einen beachtlichen Teil der Exporterlös erwirtschaftet. Zu diesen Artikeln gehöre neben den Citrusfrüchte und Datteln auch Blumen, Zuch- trinder, Zierfische etc. Durch die Verknüpfun von modernem (euro- päischem)kno how mit der Erfah- rung des Aufbaus einer hochpro- duktiven Landwirtschaft in den Tropen konnten israelische Land- wirte auch erfolgreich Milchvieh- betriebe (Proteinmangelproblema- tik) in Länder der Dritten Welt aufbauen, ein Wissen, welches si- cherlich auch die Emährungspro bleme der umliegenden arabischen Lände löse könnte

"...und nächste Jahr in Jerusalem!"

Doch dazu sind Friedensvertra- ge mit Israel nötig die heute ferner denn je zu liegen scheinen.

Gepräg durch die Erfahrungen der drei Kriege (Unabhängigkeits krieg, Sechs-Tage-Krieg, Yom-Kip- pur-Krieg), die dem israelischen blk immer wieder vor Augen führten da die Nichtanerkennung der is- - raelischen Grenzen durch die mei- sten umliegenden arabischen Staa- ten eine uberlebensfrage des jüdi schen Staates ist, und angesichts des zunehmenden arabischen Na- m in Israel - erlebt von Mathias tionalismus bzw. Panarabismus setz- te in der anfaglich relativ linken radikal-religiöse Parteien ein. Diese der israelischen Regierung (vor al-

W&hlerschaft des Landes eine Stirn- Konstellationen schufen auch den lem in den besetzten Gebieten), die

mungswende hin zu rechten und Raum fü Aktionen und Reaktionen auch bei den Israelis nicht auf unge-

teilte Zustimmung stoßen - Man sollte es sich aber auch verkneifen, die dortige Situation mit europäi schen MaBstaben zu messen. -

Doch bei vielen Wäbier des eher linken Spektrums spür man immer wieder die Hoffnung auf baldige Gespräch und Verhandlungen mit den Palästinenser und den anderen arabischen Staaten. So war der zum jüdische Neujahrsfest 1990 am 20. September in den Zeitungen am häufigste geäußer Wunsch der nach baldigem Frieden in der Re- gion.

oberall ist jedoch auch der Wunsch nach weiterer Unterstut- zung durch Europäe und Amerika- ner, besonders auch durch Deut- sche, bei der Sicherung der Exi- stenz des Staates Israel spurbar. Denn übe fast zweitausend Jahre der Vertreibung und Verfolgung - nicht zuletzt wahrend der Zeit des Holo- caust - betete das jüdisch Volk in aller Welt zum jahrlichen Passah- Fest die Worte "...und nachstes Jahr in Jerusalem!"

Kontaktadresse f i r Kibbutz-

just to make it quiie cleur: Der Artikel ist nicht auf Red.mist gewachsen; die politische Einschät tune Israels ist also eine uersönli

Anzeigen -

Inhaber: Michael Motikat

Chausseestraß 122 Berlin-Mitte, 0-1040

Telefon 2823873

aufgearbeitet. Gegeneinander ste- hen da die Auseinandersetzungen mit dem Faschismus in Italien und

2 Profs nehmen ihn in Deutschland. Italien ais Vorbild. Der Spruch von Marx weise auf die fatalen Denkstrukturen hin, die es zu überwinde gelte, um die anste-

gebaude verandern henden globalen und immer kom-

Auch der Student, der diese 2ilen nicht kennt, ist mit ihnen mehr verbunden, als mit "Holiday in Cambodia" oder "Don't You love Me anymore". Denn sie zieren das Foyer des Hauptgebaudes seiner Universität In der letzten Senat- stagung wurde von Prof. Hiepe (Veterinärmedizin der Wirschlag eingebracht, diese Schrift zu ent- fernen und die eine halbe Treppe höhe zentral den Senatssaai bewachende Marxbüst (wie im Mittelalter die feuerspeienden Löwenköpf an einem anderen Ort aufzustellen. Protest, Zustim- mung, Enthaltung, das waren die Reaktionen im Senat. Der Studen- tenrat machte eine Unterschriften- sammlung (1500 Unterzeichner) gegen ein solches Vorhaben. Eini- ge vermuten, daà hier Geschichte (zu) schnell beseitigt werden soll. Angst vor der Wiederkehr des Dogmatismus ist unbegründet und so muà im Uni-Foyer nicht die Sprengung dw Beriiner Stadtschlos- Ses nachvollzogen werden. Mit anderen Worten: Marx muà nicht weg, aus Angst vor Prof. Hass und Konsorten. Die sind sowieso assi- miiiert oder konvertiert.

Zuerst f?agte ich Prof. Glaser, was seine Bewegg~nde waren, h f . Hiepeim Senat zu unterstützen Er gab mehrere Gründ an, die ich hier als Thesen wiedergeben möch te:

1. Die Universitä sei eineNicht- konfessionsschule. Deshaib sei dort kein Platz fü öffentlic an heraus- ragender Stelle angebrachter Sprü che, die eine bestimmte Ideologie/ Philosophie~ehmeinung zum Ausdruck bringen. Wenn, dann als Würdigun des Urhebers!

2. Marx sei ein bedeutender Philosoph, aber er sei nicht "der größ Sohn des deutschen Vol- kes", wie es in der Hennann-Ma- tern-Straß noch immer heißt Und viel wichtiger, er war nicht prägen fü die Geschichte der HU, sieht man von den letzten 45 Jahren ab. Da gäb es andere Philosophen (Hegel, Fichte, Schleiemacher),

die zu ihren Lebzeiten (!) einen sehr große Einfluà auf die Hum- boldt-Universitä hatten.

3. Eine Reihe von Wissenschaft- lem W- N i c h h d t e n ; auf Grund ihrer Stellung w d e n sie aber zu Zwangsschulungen in marxistischer Philosophie genötigt Das wirft

- plexeren Probleme löse zu kön

(khrer des ALEXANDER), und nen. Er müss ergänz werden durch indirekt, indem ihre Ideen zu ober- einen Satz von C. F. Weizsäcke zeugungen/Idmlogien von gesell- oder Bahro oder so, um als Rei- schaftlichen Gruppen wurden. bungspunkt für' Denken zu wir-

ken. Gegen den Vorschlag von Prof.

Hiepe tratz.B. Dr, Fromme1 (Chari- Irgendwo in der Mitte liegt t6) aufo Er ist gegen demRadier- wahrscheinlich die Wahrheit. Prof.

I Kimura /Voller Ernst

Prof. Glaser nicht Marx vor, aber vielen, die sich Marxist nannted nennen. Stellvertretend fü sie stün de dieser Marxspruch im Foyer, meint Prof. Glaser.

4. Es sei politisch u&iug,jetzt, wodie HU massiv berechtigt und unberechtigt angegriffen wird, sich diese Blöfi zu geben. Eine mögli che Interpretation des Spruches sei: WJR SiND IMMER NOCH ETNE MARXISTISCHE UNIWR- SITAT. Berechtigte Vorwürf hät ten dieses Argument nicht nötig unberechtigte würde es um so mehr nutzen.

5. Der Spruch ist falsch! Philosophen hatten schon immer die Welt verändert direkt wie SophokIes (der deswegen d a Schier- lingsbecher trank) oder Aristoteles

gummi bei der Geschichtsaufarbei- tung. Laut Rektor Fink ist ein Wiener Architekt dabei, das Foyer umzugestalten. Der kalte Marmor aus der Reichskanzlei benötig ein neues Ueid. Dr. Fromme1 meint, daà "das deutsche Vok" in den letz- ten einhwxht Jahm nicht mit seiner Geschichte umgehen konute. Wenn, dann sei radiert worden, nicht

Glaser hatte den Gedanken, die Narben einer Entfernung der SCHRIR sichtbar zu lassen, als Mahnmal fü die unzählige M- Stunden. Am 18.12. gibt es eine außerplaumäß Senatssikung rn Thema "Personal" und u.a. obi- gem Problem. Wir bleiben dran. ScMbt uns à ¼ Weihnachten eure Meinung! T.G.

Wird die Uni so zahlreich sind die Dementis. abgewickelt? Nun soll sich auch eine außeror R'MUFl- dentiiche Konzikhgung am Don- Hartnäcki hai- nerstag, dem 13.12. (14 Uhr, Au-

ten sich Gerüchte nach denen in dimax), damit befassen. Naheres den politischen Lobbys der Stadt erhoffen wir uns auch von der letz- die "AbwickIung" (sprich: Auflö ten Pressekonferenz der Wissen- sung) von Teilbereichen der schaftssenatorin am 10.12., leider Humboldt-Unimogenwird.Ebea- nachRed.-schluß

1 i se nach der anderen trinken wird.

ges erfüll sie sich einen

Als Zuschauer auäl man sich

fee and cigarertes - 1 Jim Jarmusch - Keil

das G$t fü die Ratten zu kaufen: "We wirkt es?" "Absulat toterd

siimrnung zum neuen Fiim nischen Regisseurs Aki Ka nächste Tag steht sie wie- ki.

Dieser zeigt uns erstmal, wie in und Finnland Streichholzer hergestellt des werden. Wie in der Sendung mit der fab

Baum wird zu riesigen Holzplatten, die Platten zu Miliionen kleinen Idin mait sich die einiger

Schachteln, die mit einem Packet- wenn sie zum Schluà all die Men- tel bekiebt werden. Obenbetäuben schen umbringt, die ihr so viel Leid der Lärm kein Mensch, nur Ma- und SO wenig Lust gegeben haben, schinen und Streichholzer. auch die Zuschauer im Moviemen-

Achtung, Studentenclubs! Der Uni-StuRa bittet alle Studen- tenclubs der Uni (incl. Wohnheim- clubs), fiir eine Übersich zur kunf- tigen (besseren) 2usammenarbe.it um Auskunft zu folgenden Fragen: Offnungs~iten, Programmstruktur, Preise, sind Räum zu mieten? Bitte abgeben bei oder schicken an: Studentenrat HU, Referat Soziales, Unter den Linden 6, Berlin 1086 (Raum 201 6).

Man-to-Man Mannliche Studenten, die an Kon- takten zu ebensolchen amerikani- schen oder an der Vermittlung von Aufenthaltsmoglichkeiten interes- sierf sind, konnen sich (möglichs

in Englisch) wenden an: Man-to- Man, 580 Water Street, Chardon, Ohio 44024, USA. Einige Angaben uber sich selbst, "a recent photo- graph" und ein frankierter Ruckumschlag [wie das? - sazu] werden erbeten.

Gibt's noch Fragen? (UnAUF). Nur noch bis zum 19.12. könne Fragen zu Stipendien ge- steiit werden, und zwar Montag bis Freitag von 9-12 Uhr im Hauptge- baude, Zi. 1023124. Medizinstudis möchte sich bitte zunachst beim Direktorat LehrdStudium dortselbst melden.

H

UNAUFRICHTIG: taktlinsen ab 8 dpt oder Verande- Nachtrag zu ''Sicherheit ist erste rung um 2 dpt, bzw. Gläse ab 0.5 Bürgerpiiicht" UnAUF 18, S. 14: dpt Änderun werden ubernom- Das mit den Brillen war Quatsch, men. Bei Gesteilen werden 20 DM fü alle Versicherungen gilt: Kon- zugezahlt.

Dezember wurde der erste Auslän derbeauftragte der Uni aus einem JCreis von fün KandidatInnen ge- wählt Er heiß Seqej Skorynin, kommt aus der Sowjetunion und war bislang wiss. Mitarbeiter am FB Asienwissenschaften. Der be- reits vorher in der "Initiative aus- l'ändjsche Mibwohner" Aktive zunachst fur zwei Jahre hauptamt- lich täti sein.

Foto: Harre hatten. Der neue Fakultätsra setzt

Mensaessen wird teurer sich wie folgt zusammen: W ~ U Q . Bei R&.-~chluà lagen 11 Hwhschuliehrer, davon: leider noch keine verbindiichen 1 Dekan Informationen zu den Mensaprei- 2 Prodekane (Forschung + Stu- Sen ab 1.1. vor. Man wußt aber dentenangelegenheiten)

schon, daà sie fiir Studenten "so um 8 weitere Professoren

die 2 Mark" liegen werden. 7 Studenten 6 wiss. Mitarbeiter

Neuer Charit6rat 4 nichtwiss. Mitarbeiter 1 mittl. (UnAUF). Nach z.T. chaotischen med. Personal Debatten wurde auf dem am 19.11. Bleibt zu hoffen, daà ein Gremium tagenden Charitk-Parlament ein neu- von 28 Leuten nicht zum Kaffe- er Fakultatsrat gewählt Die sich Wanzchen der Lmentiervereint zab hinziehenden Schachereien um verkommt und tatsächlic sehe die Quotierung im Rat waren vor Leitungsfu&ion -eben k m . allem dem Umstand geschuldet, daB Die Konsensfahigkeit des C h ~ t 6 - eine groß Anzahl der Professoren Parlaments W e r h i n laß hoffen. keine Ahnung von akademischer U.T. Rechtslage und neuern Unistatut rn

Volksmund

Ich will, &à sich meinetwegen jemand im Abstand von zwei Wochen, mitAwnahme dersemesterj'erien, hinsetzt, die newte UdUFGEFORDERT nimmt, sie dreimal knifi, und, mit einer Bauchbinde versehen, an meine Adresse schickt, Ich bezahle nur den Preis fü die Zeitung selbst: pro Ausgabe:

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Strai3e & Nummer

iJ 0.50 DM (Studenten) ---.-.---.---------------------------------------------------------- Ort & PostIeitmhI

3 I .OO DM (Ver fch habe &s Geld auf Euer Konto: ab N r 0 0

d o K. Neuhaus, @fG7 M. Kolbe? 262#7803007 D U 100101 11 Prenzl. Allee 209, überwiese und lege den Einzahlungsbeleg bei. bis N r Berlin 0-1055