ver antworten - ml.niedersachsen.de · ein skidder (forstrückema-schine) kann besichtigt werden....
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G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 1 3
V ERWIRANTWORTEN
JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI
niedersächsische l andesforsten › DAS JAHR 2013 IM ÜBERBLICK
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möbel aus sollingbuche
120 Jahre im Solling gewachsen,
von den NLF geerntet und von
der Firma Fritz Becker AG erst
zu Schälfurnier und dann zu
Rohlingen verarbeitet. Namhafte
Möbelhersteller fertigen daraus
z. B. schicke Stühle für englische
Kindergärten.
sicher mit der motorsäge
In zahlreichen Lehrgängen in
vielen Forstämtern schulen die
Landesforsten Privatleute, die
Brennholz in Selbstwerbung
aufarbeiten möchten, in Theorie
und Praxis. Die Arbeit mit der
Motorsäge ist gefährlich und be-
sonders unfallträchtig, deswegen
müssen Brennholzkunden der
NLF einen entsprechenden Lehr-
gang nachweisen.
waldgebiet des
jahres 2013
Der Solling erhält die bundesweite
Auszeichnung »Deutschlands
Wald gebiet des Jahres 2013«.
Der Bund Deutscher Forstleute
hatte den Wett bewerb ins Leben
gerufen. Das südniedersächsische
Waldgebiet hatte sich in einer
Internetabstimmung erfolgreich
gegen fünf weitere Wälder aus
ganz Deutschland behauptet.
große pflanzaktion
Mit einer landesweiten Pflanzak-
tion starten die Landesforsten am
»Tag des Waldes« das Jubiläums-
jahr »300 Jahre Nachhaltigkeit«.
In ganz Niedersachsen greifen
Jung und Alt zum Spaten und
pflanzen in verschiedenen Forst-
ämtern junge Bäume.
wald im blick
In einer Wanderausstellung prä-
sentieren fünf Hobbyfotografen
– allesamt Förster der NLF – ihre
besten Bilder. Landschaftsimpres-
sionen, Tierporträts, stimmungs-
volle Pflanzenaufnahmen zeigen
den Blick auf den Wald aus Förs-
tersicht. Das Buch zur Ausstel-
lung ist als Bildband erschienen
und im Buchhandel erhältlich.
künstliche felsnischen
für den könig der lüfte
Natürliche Felsnischen, Lieblings-
brutplatz der Uhus, sind knapp in
Niedersachsen. Die NLF haben in
Steinbrüchen im Solling mit Press -
lufthämmern künstliche Fels-
nischen angelegt, um die seltene
Eulenart zu fördern. Auch das
Freistellen der Brutplatz-Einflug-
schneisen von Bäumen und
Sträuchern sowie die Pflege von
strukturreichen Wiesentälern als
Jagdrevier des Uhus kommen der
Eule zugute.
klangvolle zukunft
Die wertvollsten Holzstämme
werden von den Landesforsten
alljährlich submittiert. Ein nieder-
ländischer Orgelbauer bekommt
bei der Nadelwertholzsubmission
Oerrel den Zuschlag für über
100 Stämme. Insgesamt wechseln
bei dem Meistgebotstermin über
1.800 fm hochwertiges Nadelholz,
hauptsächlich Lärche, Kiefer und
Douglasie, den Besitzer. 99 Prozent
der angebotenen Holzmenge
werden verkauft, zu für die NLF
erfreu lichen Preisen.
meilerfest in delligsen
Einen mit 50 Raummeter Buchen-
holz gefüllten Holzmeiler ent-
zündet Forstminister Meyer
beim Meilerfest im Hagental im
Forstamt Grünenplan. Vierzehn
Tage muss der Meiler langsam
abbrennen, dann ist die Holz-
kohle fertig – und kann käuflich
erworben werden.
die natur holt auf
Nach dem »Märzwinter« und
einem zum Teil sehr kühlen April
kommt der Frühling mit großer
Wucht. Die Natur hat einen Rück-
stand von teilweise vier Wochen
aufzuholen. Dadurch sind die
von Borkenkäfern ausgehenden
Risiken in diesem Jahr begrenzt.
nlf und landessport-
bund arbeiten zusammen
Der Landessportbund und die
Landesforsten haben in Hannover
eine gemeinsame Erklärung un-
terzeichnet. In Zukunft soll noch
enger zusammengearbeitet wer-
den. Die Sportvereine mit ihren
2,7 Mio. Mitgliedern nutzen
den Wald gern und häufig für
Training und Veranstaltungen.
moderne technik
für neue wälder
In der fsb Oerrel bei Munster ist
eine der modernsten Anlagen
zur Aufbereitung und Bereitstel-
lung von hochwertigem Saatgut
in Betrieb genommen worden.
Durch die neue Anlage wird die
Leistungsfähigkeit des Betriebes
erhöht und die Qualität des Saat-
gutes gesteigert. Das Personal
wird durch den jetzt überwie-
gend maschinellen Saatguttrans-
port ergonomisch entlastet.
JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER
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nlf bei ideen-expo dabei
Über 342.000 Besucher informie-
ren sich auf der Ideen-Expo über
Natur wissenschaften und Tech-
nik. Am Stand der NLF berichten
Forstwirt-Azubis und Meister
über die Ausbildungsmöglichkei-
ten. Ein Skidder (Forstrückema-
schine) kann besichtigt werden.
Beim Forwardersimulator können
die Besucher ihr Geschick beim
Holz Aufladen unter Beweis
stellen.
satellitentechnik gegen
holzdiebstahl
Dem zunehmenden Holzdiebstahl
begegnen die Landesforsten mit
moderner Technik. Durch immer
häufigeren Einsatz des »Forst-
Trackers« konnten schon einige
Holzdiebe überführt werden. Der
im Baumstamm versteckte GPS-
Sender meldet einen Diebstahl
in Echtzeit. Durch die sofort aus-
gelöste Alarmkette haben Holz-
diebe wenig Chancen, ihre Beute
unbemerkt abzutransportieren.
nlf und nabu gemeinsam
für den artenschutz
NLF und NABU laden im Rahmen
des europäischen Artenschutz-
programms »Countdown 2010«
zu einer Tagung im Solling ein.
Im Mittelpunkt steht der Hute-
wald Reiherbachtal, in dem die
für den Artenschutz besonders
bedeutsame historische Waldbe-
wirtschaftungsform aufrechter-
halten wird.
vorstellung der nwe5-
ergebnisse in berlin
Mit dem Ergebnis, dass sich
rund zwei Prozent der deutschen
Waldfläche dauerhaft in natür-
licher Entwicklung befinden,
kommt das NWE5-Projekt zum
Abschluss. Ziel war es, eine
belastbare Bilanz darüber aufzu-
stellen, wie viel Waldfläche zu-
sätzlich der natürlichen Entwick-
lung überlassen werden müsste,
um den Zielwert der nationalen
Biodiversitätsstrategie von
fünf Prozent zu erreichen.
wildparkhaus eröffnet
Die Landesforsten eröffnen am
Nikolaustag das WildparkHaus
in Neuhaus im Solling. Neben
einer Erlebnisausstellung über
den Wald im Solling fungiert das
Holzgebäude als Eingangsbereich
des Wildparks, beherbergt eine
moderne Gastronomie sowie
die Büros von Wildparkleitung,
Naturpark Solling-Vogler und die
Touristinfo Hochsolling.
wald-weihnacht
Rund 5.000 Besucher genießen
am 3. Advent bei nahezu früh-
lingshaftem Wetter die nunmehr
zwölfte Ehrhorner Waldweih-
nacht des Walderlebnisses Ehr-
horn in der Lüneburger Heide.
Die angebotenen Nordmann-
tannen finden reißenden Absatz.
Wildverkauf, weihnachtliche
Leckereien, Mitmachaktionen
sowie der Kunsthandwerksmarkt
sind ein voller Erfolg und stim-
men auf die Festtage ein.
sammeln für neue wälder
Nach einigen Jahren mit extrem
schlechter Eichelmast lohnt sich
die Saatguternte in diesem Jahr
zumindest in einigen Regionen.
Im Forstamt Wolfenbüttel tau-
schen Jugendfeuerwehrgruppen
ihren Helm gegen den Sammelei-
mer und helfen beim Einsammeln
der reifen, vom Baum gefallenen
Eicheln in den Saatgutbeständen
– natürlich für einen entsprechen-
den Sammellohn.
teer mühle saniert
Mineralöle, Kohlenwasserstoffe,
PAK- und BTX-haltige Lösemittel
belasteten die Umwelt und ge-
fährdeten das Grundwasser im
Gebiet der alten Teermühle bei
Altenau im Harz. Unmengen an
Boden mussten ausgetauscht
werden. Jetzt sind die Maßnah-
men abgeschlossen, der Fluss
Innerste ist in dem Bereich
renaturiert. Gesamtkosten: rund
880.000 Euro.
hochlandrinder
im hutewald
Mithilfe einer kleinen Gruppe
zotteliger Hochlandrinder er-
halten die Niedersächsischen
Landesforsten den Hutewald bei
Sillium im Landkreis Hildesheim.
Durch das Abfressen der aufkom-
menden Naturverjüngung helfen
die robusten Wiederkäuer beim
Kultur-, Arten- und Naturschutz.
Sonst im Wald verboten, hilft die
Waldweide hier dem Erhalt einer
heutzutage seltenen kulturhis-
torischen Waldnutzungsform.
»waldlabor« geht online
Kinder und Jugendliche können
sich unter www.landesforsten-
waldlabor.de über den Wald und
die Landesforsten informieren.
Highlight ist die Schulaktion:
Zusammen mit den »Waldlabo-
ranten« können die Schüler span-
nende Abenteuer erleben. Die
Lehrkräfte erhalten begleitende
Unterrichtseinheiten und curricu-
lumsrelevante Arbeitsunterlagen.
azubis für
die landesforsten
Am Monatsanfang beginnen
27 junge Leute ihre Ausbildung
bei den Landesforsten. 26 erler-
nen den Beruf des Forstwirtes
bzw. der Forstwirtin, 1 junger
Mann lernt Fischwirt. Zuvor
hatten 32 Nachwuchskräfte ihre
Abschlussprüfung zum Forstwirt
bzw. zur Forstwirtin erfolgreich
bestanden.
app für schnelle
hilfe im wald
In den letzten zwei Jahren haben
die NLF flächendeckend Notfall-
Treffpunktschilder aufgestellt,
um die schnelle Hilfeleistung bei
Unfällen im Wald zu ermögli-
chen. Durch die kostenlose, von
der Firma INTEND entwickelte
App können auch Erholungssu-
chende diese Punkte nutzen, um
die Rettungskräfte schneller zum
Unfallort zu lotsen.
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vorworte
Vorwort des Vorstands
Bericht des Verwaltungsrats
niedersächsische landesforsten
Unternehmensporträt
NLF-Services GmbH und Stiftung Zukunft Wald
wir (ver)antworten
Warum ist euer Wirtschaften grüner?
Wer nimmt den Klimaschutz ernst?
Wie kommt die Natur zu ihrem Recht?
Woher nehmt ihr eure Energie?
Was lehrt uns der Wald?
Spezial: 300 Jahre Nachhaltigkeit
erklärung der nlf zum deutschen
corporate governance kodex
lagebericht und jahresabschluss
Lagebericht
Bilanz
Anlagenspiegel
Gewinn- und Verlustrechnung
Bestätigungsvermerk
Mitglieder des Verwaltungsrats
Sponsoringleistungen
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wir, die Niedersächsischen Landesforsten,
nehmen unsere Verantwortung beim Wort.
Gemeinsam geben wir Antworten auf wichtige
Herausforderungen unserer Zeit.
Karsten Hartwigvertreter der vertreter der beschäftigtenbeschäftigten
Dirk Schäfervertreter der vertreter der beschäftigtenbeschäftigten
Thomas Hartmannvertreter der vertreter der beschäftigtenbeschäftigten
Dr. Heinz-Werner Streletzkivertreter mlvertreter ml
Frank Doodsvertreter mfvertreter mf
Dr. Klaus Merkerpräsidentpräsident
Werner M. Bahlsenvertreter der wirtschaftvertreter der wirtschaft
Almut Kottwitzvertreterin muvertreterin mu
Klaus Jänichvizepräsidentvizepräsident
Daniela Behrensvertreterin mwvertreterin mw
Horst Schörshusenvorsitzender des vorsitzender des verwaltungsratsverwaltungsrats
Dr. Carsten Böhmvertreter der vertreter der
naturschutzverbändenaturschutzverbände
nicht im bild:nicht im bild:
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2013 › ein besonderes jahr für nachhaltige forstwirtschaft
Das Jahr 2013 war für die Forstbranche ein Jubiläumsjahr. Das Ziel, eine interessier-
te Öffentlichkeit für die »300 Jahre Nachhaltigkeit der Förster« zu sensibilisieren,
ist eindrucksvoll erreicht worden. In den Medien hat das Thema eine breite Reso-
nanz erfahren. Glücklicherweise fand das Jubiläumsjahr unter ungetrübten kon-
junkturellen Rahmenbedingungen statt. Kein Orkan, kein Einbruch der Wirtschaft.
So zählte auch das Ergebnis im Jubiläumsjahr zu den besseren.
wer verantwortung übernimmt, trägt auch deren last
»Als öffentliches Unternehmen übernehmen wir besondere gesellschaftliche Ver-
antwortung. Diese bezieht sich auf die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des
Waldes. Mit unserer ›Stiftung Zukunft Wald (Landesforsten-Stiftung)‹ übernehmen
wir besondere Verantwortung im Bereich Naturschutz und Umweltbildung.« Mit
diesem Absatz in unserem Leitbild haben wir uns dafür entschieden, den Landes-
wald im Sinne des multifunktionalen Ansatzes zu bewirtschaften. Mit der Übernah-
me dieser Verantwortung stehen wir für die Ergebnisse unserer gemeinsam Arbei-
ten. Wer den Wald liebt, übernimmt gern diese Aufgabe. Da die unterschiedlichen
Ansprüche der Gesellschaft an die Wälder weiter steigen, nehmen auch drängende
Fragen zu. Es ist immer wieder faszinierend, wie leidenschaftlich und engagiert un-
sere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Herausforderungen annehmen, Lösungen
finden und mit ihrem Einsatz dazu beitragen, dass sich der Landeswald und die
Landesforsten gut entwickeln. Ihnen gilt deshalb in erster Linie unser großer Dank
für die engagierte und sehr gute Arbeit.
eine ganze löwe-generation lang
»Mit der Natur agieren. Das ist aus meiner Sicht die übergeordnete Idee einer
›green economy‹, die wirklich diesen Namen verdient.« So beschreibt Ulrich Gro-
ber, Autor von »Die Entdeckung der Nachhaltigkeit«, die Idee einer »grünen Wirt-
schaft«. Wir haben in unserem Unternehmensprofil dazu den Satz formuliert: »In-
dem wir die natürliche Fotosynthese für uns arbeiten lassen, nutzen wir ein nach
heutigen Kriterien innovatives Produktionsverfahren der Natur, um einen Rohstoff
herzustellen.« Das ist die naturverträglichste Rohstoffproduktion, auch wenn sich
weltweit die Wissenschaft in einem Wettrennen um das effizienteste künstliche
Fotosyntheseverfahren befindet. Dieses Geschenk der Natur nutzen wir im Original.
Ganz ohne Eingriff in die Natur geht es aber nicht. Mit der Natur agieren – nicht
gegen sie. Das war ein Kernanliegen bei der Einführung von LÖWE im Jahr 1991.
Bald wird das Programm ein viertel Jahrhundert alt, ein Zeitabschnitt, den man
gemeinhin als eine Generation bezeichnet. Es kann uns miteinander glücklich
stimmen, auf ein solch bewährtes Waldbaukonzept vertrauen zu können.
Die Landesforsten übernehmen Verantwortung für ihr Handeln. Mit diesem
Geschäftsbericht wollen wir gern wieder einige Antworten dazu geben.
Dr. Klaus Merker Klaus Jänich
präsident v izepräsident
Vorwort des Vorstands
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positive rahmenbedingungen gut umgesetzt!
Die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) haben die erneut guten konjunkturellen
Rahmenbedingungen bei der nachhaltigen Bewirtschaftung des Landeswaldes ge-
nutzt und auch im Geschäftsjahr 2013 ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Damit leisten
die Landesforsten weiterhin einen deutlichen Beitrag zur Konsolidierung des Landes-
haushalts.
Gern habe ich im abgelaufenen Geschäftsjahr den Vorsitz des Verwaltungsrats
übernommen. Dem Verwaltungsrat ist es auch weiterhin wichtig, dass die NLF den
Landeswald nach den Prinzipien einer ökonomischen, ökologischen und sozialen
Nachhaltigkeit erhalten und entwickeln.
Durch eine Gesetzesänderung, die am 01.01.2014 in Kraft getreten ist, wurde der
Verwaltungsrat um drei Sitze erweitert. Die Umweltverbände und das Wirtschafts-
ministerium sind neu im Verwaltungsrat vertreten, die Gruppe der Beschäftigten
hat einen zusätzlichen Sitz erhalten. Dies wird die Belange des Waldnaturschutzes
und des Gemeinwohls stärken.
2013 hat der Verwaltungsrat zwei grundlegende Weichenstellungen beschlossen.
Zum einen wird eine Vorruhestandsregelung dazu beitragen, dass ältere Forstwirte,
deren Gesundheit von der gefährlichen Waldarbeit besonders belastet worden ist,
vorzeitig in die Rente eintreten können. Dies ermöglicht die Einstellung junger
Forstwirte. Zum anderen werden die NLF im Hinblick auf Waldflächen mit natürlicher
Waldentwicklung weitere Beiträge zur Nationalen Biodiversitätsstrategie leisten.
jahresabschlussprüfung
Die Prüfungsgesellschaft Wesche GmbH prüfte den Jahresabschluss sowie den
Lagebericht der Niedersächsischen Landesforsten und hat den uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk erteilt. Den Mitgliedern des Verwaltungsrats wurden für die
Sitzung am 19.06.2014 die Jahresabschlussunterlagen und die Prüfungsberichte
des Wirtschaftsprüfers rechtzeitig zugestellt. In der Sitzung berichtete der Ab-
schlussprüfer umfassend über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand
für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Unsere Prüfung des Jahresabschlusses
und des Lageberichts ergab keine Einwände. Daher stimmten wir dem Ergebnis
der Prüfung durch den Abschlussprüfer am 19.06.2014 zu und billigten den vom
Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, der damit festgestellt ist. Dem Vorstand
wurde Entlastung erteilt.
Der Verwaltungsrat dankt allen Beschäftigten von Herzen für ihren engagierten
Einsatz. Auch dem Vorstand gilt ein besonderer Dank. Der Vorstand hat alle wich-
tigen Zukunftsthemen weitsichtig angepackt. Alle Entscheidungen wurden vom
Verwaltungsrat mitgetragen.
hannover , juni 2014
Horst Schörshusen
vorsitzender des verwaltungsrat s
Bericht des Verwaltungsrats
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Unternehmensporträt
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nachhaltigkeit › landesforsten setzen
auf ein altes wie einfaches prinzip
Häufig heißt es: »Nachhaltigkeit ist etwas für Schönwetterzeiten.« Nicht so in der
Forstwirtschaft. Hier ist das Prinzip in Notzeiten entstanden, als die Übernutzung
der Holzvorräte bedrohliche Ver sorgungsengpässe in den Holz verarbeitenden
Bereichen er zeugte. Seit über 300 Jahren ist die Nachhaltigkeit das dominie rende
Leitbild im Wald. Mehr zu nutzen als nachhaltig nachwächst, geht auf Kosten der
Substanz und damit nur begrenzt. Auf unseren Flächen wachsen pro Tag knapp
7.700 Fm Holz nach, das sind pro Stunde etwa 320 Fm, die wir nachhaltig dem
Wald entnehmen können. Je nach Markt- und Preislage ernten wir marktkonform
mal mehr und mal weniger Holz. Unser nach haltiger Umgang mit dem Wald hat
dazu geführt, dass heute so viel, so altes und so wertvolles Holz wie niemals zuvor
seit dem Mittelalter im Niedersächsischen Landeswald wächst.
vorbild natur › grundlage des stetigen wachstums
Ein klimaschädliches Treibhausgas als gesellschaftliches Abfall produkt, kosten-
loses Regenwasser und kostenlose Sonnenenergie werden um gewandelt in einen
nachwachsenden Rohstoff. 1,44 kg Kohlendioxid (CO2 ), 0,56 kg Wasser (H2O) und
18,5 MJ Sonnen energie ergeben 1 kg Biomasse – Holz in unserem Fall – und als
Abfallprodukt 1 kg Sauerstoff (O2) und 18,5 MJ Heizwert. Anders ausgedrückt:
6 CO2 + 6 H2O + e = C6H12O6 + 6 O2. Indem wir die Fotosynthese für uns arbeiten
lassen, nutzen wir ein nach heutigen Kriterien innovatives Produktionsverfahren
der Natur, um einen nachwachsenden Rohstoff zu produzieren. Die langfristige
ökologische Waldentwicklung – LÖWE – beschreibt unsere Prinzipien naturnahen
Wirtschaftens.
kraft der ideen › landesforsten setzen
auf innovationen
In unserer Organisation verlagern wir die Entscheidungen weitestmöglich auf die
Managementebene in den 24 Forstämtern und den rund 240 Förs tereien. Gleich-
zeitig binden wir alle Mitarbeiter in unseren kontinuierli chen Verbesserungsprozess
ein. Technisch sind wir auf dem modernsten Stand und treiben Entwicklungen
weiter voran. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Ideen sind ein Schlüs-
selfaktor der Wandlungs- und Zukunftsfähigkeit. Die Um stellung der europäischen
Energiestrategie auf nachwachsende Rohstoffe – in zweiter Generation mit Ten-
denz zum Holz – und die weltweit knapper werdenden Holzvorräte ermöglichen
uns eine erfolgreiche Zukunftsprognose. Holz ist ein Zukunftsschlager.
erfolgsfaktor wachstum › voraussetzung
für eine permanente verbesserung
Die Landesforsten sind ein erfolgreiches Unternehmen mit einem Jahresumsatz von
rund 130 Millionen Euro und einer Netto wert schöpfung von etwa 70 Millionen
Euro. Wir beschäftigen ca. 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 100 Auszu-
bildende vorwiegend im ländlichen Raum. Die steigenden Holzpreise und die inter-
ne Konsoli dierung haben uns in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung
beschert. Rund 35 Millionen Euro fließen in Unternehmen der Regionen vorwie-
gend in Niedersachsen, die als Dienstleister für uns arbeiten. Wir sichern unsere
umweltbedingt hohen Risiken durch eine Diversifizierung unserer Geschäftstätig-
keit, durch Wachs tum in den Kerngeschäften und durch den Aufbau einer ausreichen-
den Risikorücklage .
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vielfalt schaffen › optionen für die zukunft gestalten
Unsere Flächen bewirtschaften wir nach den im LÖWE-Programm beschrie benen
und durch die Einhaltung der vom PEFC-Zertifizierungssystem definierten Wald-
bau- und Waldnaturschutz- Grund sätzen. Wir unterstützen die CBD-Konferenz der
UN zum Schutz der Artenvielfalt durch vielfältige Programme und Maß nahmen im
Rahmen des CountDown2010 des IUCN (International Union for Conser vation of
Nature). Den Arten- und Lebens raum verlusten in der Welt stehen deshalb in den
Landes forsten sehr positive Ent wicklungen gegenüber. Viele seltene Arten finden
hier ihren letzten Rückzugsraum und haben in den ver gangenen Jahren zu genom-
men. Ein Drittel unserer Fläche ist in die NATURA-2000-Kulisse der EU ein gebunden.
Bewirtschaftungspläne bilden die Grundlage, auf der wir ver trauensvoll mit den
Umweltbehörden und -verbänden zusammen arbeiten.
faszination wald › nachhaltige umweltbildung
Die Entfremdung von der Natur ist ein bedrohliches Phänomen der Zeit. Um-
weltwissen will früh erlernt werden. In erster Linie wollen wir die Kinder zu uns
in die Waldpädagogikzentren, in die Kinder wälder, in unsere Wildgehege und
andere Sonderein richtungen holen. Hier gelingt es am ehesten, ihnen die Faszi-
nation des Waldes in allen Facetten zu vermitteln, aber auch das Verständnis
für eine schonende Pflege und Nutzung des Waldes im Rahmen einer moder nen,
nachhaltigen Waldwirtschaft zu wecken . Wir unterstützen die Waldpädagogik
aber auch in den Schulen und verschiedenen Vereinen durch ein vielfältiges Wald-
pädagogik angebot. Zerti fizierte Waldpädagogik setzt seit einigen Jahren neue
Qualitäts standards.
»zauberformel wald« › was kann wald eigentlich nicht?
Saubere Luft. CO2-Senke. Sauberes Trinkwasser. Rückzugsraum bedrohter Arten.
Erholungsraum für Millionen Besucher. Letzte natur nahe Landschaft. Rohstoff Holz.
Energielieferant. Viele Ansprüche fokussieren sich auf den Wald. Wald bietet eine
Kom bination wertvollster und lebenswichtiger Leistungen für die Zukunft. Für die
Waldbesitzer könnte Holz ein Nebenprodukt sein, wenn die Werte des Waldes
honoriert würden. Holz ist ein Produkt der Zukunft, Wald wird mit seinen Haupt-
leistungen weiter an Bedeutung gewinnen. Die Öko- und Energiebilanz des Waldes
ist ohne Vergleich. Wald bedeutet Zukunft.
zukunft wald › wer wald besitzt, trägt
verantwortung für generationen
Unter dem Begriff der Corporate Social Responsibility (CSR) wird der verantwor-
tungsvolle Einsatz von Unternehmen für die Gesellschaft verstanden. Soziales,
ökologisches und ethisches Engage ment gehören zum modernen Nachhaltigkeits-
begriff dazu. Die Landes forsten sehen sich in besonderer Verantwortung und
erbringen viel fältige Leistungen für die Gesellschaft. Erst der betriebliche Erfolg
ermöglicht uns Gestaltungsfreiräume für eine umfassend nachhaltige Entwicklung
im Bereich der Ökologie, der Waldpädagogik und des Erholungsraums für viele Mil-
lionen Menschen. Die Landesforsten dienen dem Gemeinwohl damit in beson derer
Weise. Mit unserer »Stiftung Zukunft Wald (Landesforsten-Stiftung)« übernehmen
wir besondere Verantwortung im Bereich Naturschutz und Umwelt bildung.
»Wald in guten Händen!«
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2010
Beteiligung EnergieZukunft Hildesheim
VERWALTUNGSRAT
PRÄSIDENTInterne Revision / Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
PERSONAL UND RECHT
Innerer Service, Personalmanagement,
Organisationsentwicklung, Justiziariat,
Träger öffentlicher Belange
FINANZEN
Controlling, Finanzmanagement,
Liegen schaftsmanagement, Betriebliches
Prozess management
WALD UND UMWELT
Waldbau, Jagd, Naturschutz, Kommu nikation,
Walderlebnis, Waldpädagogik, Flächen-
management, Natur dienstleistungen
PRODUKTION UND MARKT
Waldarbeit, Holzverkauf,
Leistungen für Dritte
Forstämter:
Ahlhorn, Ankum, Clausthal, Dassel, Fuhrberg, Göhrde, Grünenplan, Harsefeld, Lauterberg, Liebenburg, Münden, Neuenburg, Neuhaus,
Nienburg, Oerrel, Oldendorf, Reinhausen, Riefensbeek, Rotenburg, Saupark, Seesen, Sellhorn, Unterlüß, Wolfenbüttel
Servicestellen:
Niedersächsisches Forstplanungsamt – EDV, Betriebsabrechnung, Forsteinrichtung, Naturschutz
Niedersächsisches Forstliches Bildungszentrum – Aus- und Fortbildung, Forschung und Entwicklung
Beauftragte für:
Gleichstellung, Schwerbehinderte, Datenschutz, Arbeitssicherheit
2007
NLF-Services GmbH
2005
Betreuung von öffentl.-rechtl. FGen.
(77.000 ha)
2008
Landesforsten-Stiftung Zukunft Wald
(Stiftung bürgerlichen Rechts)
STRUKTUR DER NIEDERSÄCHSISCHEN LANDESFORSTEN AÖR
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Neuenburg
Ahlhorn
Ankum
Nienburg
Harsefeld
RotenburgSellhorn Göhrde
OerrelUnterlüß
Fuhrberg
WolfenbüttelSauparkOldendorf
Grünenplan
DasselNeuhaus
Liebenburg
SeesenClausthal
Nationalpark Harz
Riefensbeek
MündenReinhausen
Lauterberg
Landeswald
Betreuungswald
Forstamt
Forstamtsgrenze
Quelle: Niedersächsisches Forstplanungsamt, Stand 2014
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NLF-Services GmbH Stiftung Zukunft Wald
Seit ihrer Gründung 2007 bündelt die NLF-Services GmbH als direkte Tochter der
Niedersächsischen Landesforsten unser umfangreiches Dienstleistungsangebot.
Gleichzeitig erschließen wir mit ihr neue Geschäftsfelder. Zu den bisherigen Schwer-
punkten zählen unter anderem geschäftliche Tätigkeiten im Bereich Holzlogistik,
FriedWald und Abschiedswälder.
am fuß der bäume frieden finden
Gemeinsam mit der FriedWald GmbH ermöglichen wir Menschen eine natur -
nahe Bestattung inmitten der niedersächsischen Landeswälder. Bereits mehr als
10.000 Menschen fanden hier am Fuß der Bäume ihre letzte Ruhe. Voraussichtlich
wird die Nachfrage aufgrund der gestiegenen Akzeptanz von Waldbestattungen
noch weiter steigen.
Mit unserer Stiftung Zukunft Wald haben wir uns zum Ziel gesetzt, Kindern
und Jugendlichen einen nachhaltigen Umgang mit Natur und Wald zu vermitteln
und sie so früh wie möglich für den Wald und seine Bewohner zu begeistern. In
den Bereichen Umweltbildung sowie Natur- und Artenschutz schärfen wir schon
früh das Bewusstsein für den hohen Stellenwert intakter Wälder. Die Teilnehmer
aus Kindergärten und Schulen finden in unseren abwechslungsreichen Waldpro-
jekten eine wertvolle Ergänzung zu ihrem alltäglichen Lehrplan.
»doch wir, wir pflanzen einen wald«
Derzeitiges Herzstück der Stiftungsaktivitäten sind die »Schulwälder gegen Klima-
wandel«. Schüler aller Jahrgangsklassen legen auf den von Partnern bereitge-
stellten Flächen ihren eigenen Wald an. Nach nur drei Jahren sind bereits über
30 Schulwälder an 44 Schulen entstanden. Im Jahr 2013 zeichnete die UNESCO-
Kommission das Projekt im Rahmen der UN-Dekade »Bildung für nachhaltige
Entwicklung« aus. 2014 folgt eine Auszeichnung als Vorzeigeprojekt im Rahmen
der UN-Dekade »Biologische Vielfalt«. Dazu passend haben wir einen Liederwett-
bewerb zum Thema »Mein Wald« veranstaltet. Den Gewinner-Song produzierte der
international bekannte Musikproduzent Leslie Mandoki. Der daraus entstandene
Rocksong beschreibt unser Schulwaldprojekt wunderbar. Im Refrain heißt es:
»Doch wir, wir pf lanzen einen Wald.
Doch wir, liefern damit Gegenhalt.
Ohne Wälder geht es nicht!«
bisher haben wir
11 fr iedwald -s tandorte
e ingerichtet :
B R A M S C H E
S Ü D H A R ZB U R G P L E S S E
H A S B R U C H
B R E M E R S C H W E I Z
L Ü N E B U R G E R H E I D E
U E T Z E R H E R R S C H A F T
E L M
O S T H E I D E
B R E M E RV Ö R D E
B U X T E H U D E
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s chulwälder gegen kl imawandel :
P F L A N Z T N I C H T W O RT E , S O N D E R N B Ä U M E
kommt die Natur zu
ihrem Recht?
› se ite 28
nimmt den Klimaschutz ernst?
› se ite 22
ist euer Wirtschaften grüner?
› se ite 16
wir
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ist euer Wirtschaften grüner?
› weil ökologie und ökonomie sich für dauerhaftes
wirtschaftliches wachstum ergänzen müssen
Wirtschaft und Natur im Einklang? Die landläufige Meinung ist wohl eher, dass sich
Ökologie und Ökonomie ausschließen. »Green Economy« soll es besser machen:
Hier stehen sich beide Pole nicht konträr gegenüber, sondern bringen wirtschaft-
liches Wachstum hervor, indem mit der Natur und nicht gegen sie agiert wird.
Deutschland ist laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-
wicklung (OECD) weltweit Vorreiterland für eine »Green Economy«.
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Seit der Finanzkrise ist das Vertrauen in die Finanzmärkte
erschüttert. Riskante Geschäfte und immer höhere Wachstums-
raten stehen in der Kritik. Bei intensivem Rohstoffverbrauch
sind sie mit weitreichenden Folgen für die Umwelt verbunden.
Seit 25 Jahren zeigt das LÖWE-PROGRAMM der Landesforsten,
wie sich Ökologie und Ökonomie sinnvoll vereinbaren lassen.
Grün ist die Farbe natürlichen Wachstums
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ein alter, aber erfolgreicher hut
»Mit der Natur agieren. Das ist aus meiner Sicht die übergeordnete Idee einer
›Green Economy‹, die wirklich diesen Namen verdient.« So beschreibt Ulrich Grober,
Autor von »Die Entdeckung der Nachhaltigkeit«, die Idee. Ohne Eingriff in die
Natur wird man keinen nachwachsenden Rohstoff gewinnen können. Ob eine
Wirtschaft grün ist, entscheidet der Einsatz und Verbrauch von nachwachsenden
Rohstoffen und erneuerbaren Energien. Die vorratsreichen und naturnahen Wälder
in den Landesforsten und eine ausgeglichene Wirtschaftsbilanz belegen, dass es
funktioniert.
die kraft von sonne und chlorophyll
»Green Economy setzt auf die Potenziale der Sonne und die Kraft des Chlorophylls
statt auf Energie fossiler Brennstoffe. Sie nimmt wieder das naturale Wachstum in
den Fokus statt das Wirtschaftswachstum«, so Ulrich Grober weiter. In kaum einer
anderen Branche ist diese Grundidee so essenziell wie in der Forstwirtschaft. Denn
ohne die Sonne und Chlorophyll, ein wichtiger Bestandteil für das Pflanzenwachs-
tum, gäbe es auf der Erde keine Bäume und damit keinen Rohstoff Holz. Grün ist
die Farbe der Blätter, Grün ist die Farbe eines natürlichen Wachstums.
green economy als gelebte realität
Bei den Landesforsten trägt das Konzept der »Green Economy« einen Namen.
Über 300 Jahre wird im Wald nun schon nachhaltig gewirtschaftet. Seit 25 Jahren
bildet unser Programm einer »Langfristigen Ökologischen Waldentwicklung«, kurz
LÖWE genannt, die konkrete Grundlage für unseren Waldbau, bei dem Ökonomie
und Ökologie sich möglichst weitgehend ergänzen. Indem wir die natürliche Foto-
synthese für uns arbeiten lassen, nutzen wir ein nach heutigen Kriterien unglaub-
lich innovatives Produktionsverfahren der Natur, um einen Rohstoff herzustellen.
Weltweit befindet sich die Wissenschaft in einem Wettrennen um das effizienteste
künstliche Fotosyntheseverfahren – wir setzen auf die Natur.
»Mit der Natur agieren. Das ist
aus meiner Sicht die übergeordnete
Idee einer ›Green Economy‹.«
Ulrich Grober
autor von »die entdeckung der nachhaltigkeit«
anl ässl ich der fe ier »300 jahre fors tl iche nachhaltig -
ke it« am 6 . februar 2014 in freiberg ( sachsen)
Beim Bau des 2013 eröffneten WildparkHauses folgten die Architekten
einem Leitmotiv: Nachhaltigkeit sichtbar und spürbar machen. Im End-
ergebnis ist das WILDPARKHAUS ein wirksamer Botschafter für Klima-
freundlichkeit und Energieeffi zienz. Hinter jeder Holzleiste steht die Idee
eines stimmigen Zusammenspiels von Ökonomie und Ökologie.
Fenster zur Natur
natur in jedem detail
Der innovative Neubau markiert den Eingang zu un-
serem Wildpark Neuhaus. Als Baumaterial haben wir
das Holz aus der Region verwendet, insgesamt etwa
135 Kubikmeter. Damit bindet das WildparkHaus in
seinen Wänden, Böden und Decken etwa 135 Tonnen
Kohlendioxid, die nun für lange Zeit in dem verbauten
Holz gebunden bleiben. Ein ästhetisches, zeitloses
Design gewährleistet die Langlebigkeit der Gestal -
tung und unterstützt so einen langfris tigen Einsatz
des WildparkHauses als repräsentative Anlaufstelle.
Die großen Fenster ermöglichen einen freien Blick auf
die umliegende Natur und verbinden so innen und
außen.
Den Mittelpunkt des WildparkHauses bildet eine
140 Jahre alte Eiche aus dem Solling, die das Dach
mit beeindruckender Stärke vollständig trägt. Sie
steht symbolisch für die bedeutende Rolle, die Holz
als nachwachsender Baustoff in der Region bereits seit
Jahrhunderten spielt. Insgesamt ist das WildparkHaus
durch seine Bauweise und die eingesetzten Rohstoffe
energetisch auf dem aktuellen Stand der Technik. Als
Niedrigenergiehaus reduziert sich der Verbrauch auf
ein Minimum.
wir (ver)antworten
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140J A H R E I S T D I E E I C H E A LT,
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PA R K H A U S E S T R Ä G T
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synergien schaffen effizienz
Die Landesforsten nutzen das WildparkHaus gemein-
sam mit verschiedenen Partnern. So arbeiten wir dort
Hand in Hand mit dem Naturpark Solling-Vogler, der
Tourismusinformation Hochsolling sowie der Gastro-
nomie des Wildparks Neuhaus. Vereint unter einem
Dach kooperieren die Partner noch enger. Das Wild-
parkHaus beherbergt eine Multimediaausstellung zu
allen Themen rund um den Wald. Kinder und Erwach-
sene lernen spielerisch und interaktiv die grundlegen-
den Beziehungen im Ökosystem Wald und die Arbeit
der Landesforsten kennen. Im Solling bildet das Wild-
parkHaus einen neuen Anziehungspunkt. Gleichzeitig
ist es eine weitere Säule für unsere Bildungs- und
Informationsarbeit.
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nimmt den
Klimaschutz ernst?
› wir: für uns ist das eine frage des wachstums.
Bäume sind die Lunge der Welt. Sie nehmen unter anderem das Abgas CO2 auf
und wandeln es in Sauerstoff um, den wir zum Atmen benötigen. Der Kohlenstoff
hingegen verbleibt im Baum. Industriell oder handwerklich genutztes Holz trägt
wesentlich dazu bei, klimaschädliche Gase – allen voran den Kohlenstoff – in
der Atmosphäre zu reduzieren. Wie das funktioniert? Ganz einfach: Der im Holz
gebundene Kohlenstoff ist in Möbeln, Musikinstrumenten oder gleich ganzen
Häusern aus Holz über einen langen Zeitraum gespeichert.
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Ein Baum produziert mit seinen Blättern als Sonnenkollektoren und mit-
hilfe von Kohlenstoff, Wasser und zahlreichen Nährstoffen Holz. Wird der
Baum alt, zerfällt er und verrottet. Dabei gibt er gebundene Stoffe wieder
an die Atmosphäre ab. Als vorher verarbeitetes Holzprodukt hingegen
bleibt der Kohlenstoff länger gebunden. Über diesen PRODUKTSPEICHER
sind zahlreiche Tonnen klimaschädlicher Gase einsparbar.
Klimaschützer Holz
klimagase konservieren
Erdöl und andere Rohstoffe in den Tiefen der Erde schlossen über Jahrtausende
Klimagase als »fossile Wälder« im Innern ein. Als endliche Ressourcen sind sie nur
begrenzt verfügbar und setzen bei ihrer Nutzung zusätzlich die umweltbelastenden
Stoffe wieder frei. Oberirdische Wälder hingegen sind lebende CO2-Speicher, die
sich durch stetiges Wachstum auszeichnen. Entnommenes und weiterverarbeitetes
Holz trägt ebenfalls aktiv dazu bei, unser Klima und die Umwelt zu schonen. Im
Schnitt verfügt Holz in langfristiger Verwendung über eine durchschnittliche
Lebensdauer von fast 50 Jahren. In alten Fachwerkhäusern sind sogar oft Balken
seit 200 Jahren und mehr im Einsatz. Langlebige Holzprodukte bilden damit einen
zweiten oberirdischen »Wald«, indem sie CO2 nachhaltig in sich binden.
ein klimafreundlicher baustoff
Alle langlebigen Gegenstände aus Holz wie Tische, Türen oder Treppen erweisen
sich als effektive Kohlenstoffspeicher und Klimaschützer. Ungefähr 44 Prozent
des Holzes aus den Landesforsten verarbeitet die Holzindustrie zu Produkten mit
langer Lebensdauer. Oder anders ausgedrückt: Allein im vergangenen Jahr haben
wir zusätzlich zum Waldspeicher etwa 750.000 Festmeter in einem langfristigen
Kohlenstoffspeicher angelegt. Als Baustoff ist Holz der klimafreundlichste von al-
len. Während Holz natürlich wächst, entsteht jeder andere Baustoff erst künstlich
unter einem vielfachen energetischen Aufwand. Dem Bauen mit Holz sind heute
nahezu keine Grenzen gesetzt: Es gibt Häuser, die bis auf den letzten Dübel zu
100 Prozent aus Holz gefertigt sind.
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Im Gegensatz zu endlichen, fossilen Rohstoffen
zeichnet sich Holz durch eine sehr gute Klimabilanz
aus und ist in seiner Einsatzweise besonders vielseitig.
Als umweltschonende Alternative leistet unsere nach-
haltige Holzproduktion einen SUBSTITUTIONSEFFEKT ,
da durch die Verwendung von Holz fossile Ressourcen
geschont werden.
Neben dem Holz gibt es in den Landesforsten aber
noch weitere – und auf den ersten Blick unbemerkte
– Klimaschützer: zahlreiche kleinere und größere
Moorf lächen …
W I R D I M H O L Z A U F
D A U E R G E B U N D E N
CO2
Forst- oder landwirtschaftlich genutzte, trockengelegte Moorfl ächen geben klimaschäd-
liche Treibhausgase an die Umwelt ab. Die Renaturierung und der Schutz von Mooren
gehören heute zu den wirkungsvollsten Mitteln, um Klimagase dauerhaft im Boden zu
binden. Seit über 30 Jahren sind Moorgebiete der Niedersächsischen Landesforsten ein
wichtiger Bestandteil des LANDESWEITEN MOORSCHUTZPROGRAMMS.
moorwälder sind besondere wälder
Innerhalb der Landesforsten erfassen wir alle intakten
und trockengelegten Moore. Wir bewerten und prü-
fen, welche Areale genügend Potenzial besitzen, um
Torfwachstum oder -bildung anzuregen. Nach über
drei Jahrzehnten erfolgreichem Moorschutz in den
Landesforsten arbeiten wir aktuell gemeinsam mit
dem Niedersächsischen Umweltministerium an der
Weiterentwicklung des Moorschutzes. In den Vorder-
grund rückt zunehmend die Bewertung der Klima-
effizienz: Wo liegen die aussichtsreichsten Flächen,
um CO2 dort nachhaltig zu senken? Die Bereiche mit
dem größten Potenzial gehen wir an, um die kontinu-
ierliche Abgabe der Klimagase schnellstmöglich zu
reduzieren. Durch unsere Naturdienstleistungen verfü-
gen wir über eine langjährige, umfassende praktische
Erfahrung in Sachen Moorschutz. Unsere Experten
kennen die Zusammenhänge zwischen klimarelevanten
Gasen, Landschaftswasserhaushalt und Biodiversität.
All das gilt es bei einem effektiven Renaturierungs-
konzept zu berücksichtigen. Wir verfügen über das
notwendige Know-how, die Maßnahmen effizient
umzusetzen und die Ergebnisse zu dokumentieren
bzw. zu evaluieren.
Moore – die unterschätzten Klimaschützer
wir (ver)antworten
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neues torfwachstum im solling
Ein Beispiel gelungener Renaturierung von trockengelegten Moorflächen ist der
»Mecklenbruch« im Solling. Vor über zehn Jahren haben wir begonnen, die Ent-
wässerungsgräben zu verschließen und ungünstige Baumbestände wie ange-
pflanzte Fichten zu entfernen. Die ersten Erfolge zeigten sich schnell. Heute ist
das Moorgebiet »Mecklenbruch« ein geschützter Lebensraum typischer, seltener
Pflanzen- und Tierarten wie der Smaragdlibelle. Das Moorwachstum, das mit der
Torfbildung klimaschädliche Gase dauerhaft im Boden bindet, hat wieder einge-
setzt. Allein im Solling gibt es bereits 100 Hektar renaturierte Moore – eine Fläche,
die fast fünfmal so groß wie der Zoo in Hannover ist. Bis 2024 wollen wir diese
Gebiete auf 440 Hektar erweitern.
im »mecklenbruch« im soll ing
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»krickmeere« im detail
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kommt die Natur zu ihrem Recht?
› durch uns – dank zahlreicher ausgleichsflächen
Tagtäglich reduziert sich der Naturraum in Niedersachsen um acht Hektar. Das
entspricht in etwa der Größe von elf Fußballfeldern. Grund dafür sind verschiedene
Infrastruktur- oder Bauprojekte wie Straßen, Einkaufszentren oder das Errichten
von Gewerbegebieten. Deshalb bieten die Niedersächsischen Landesforsten ihre
Naturdienstleistungen an, mit deren Hilfe Bauträger die vom Gesetzgeber vorge-
schriebenen Ausgleichsmaßnahmen durchführen können. So entstehen neue
Lebensräume, in denen sich die Natur entfalten kann.
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AUSGLEICHSMASSNAHMEN sind heute sehr wichtige Instrumente für den Natur-
schutz in Deutschland. Jedes Bauvorhaben, das unversiegelte Fläche verbraucht,
ist zwangsläufi g an ein Engagement im Naturschutz gebunden. Damit beide
Projekte gelingen, bieten die Niedersächsischen Landesforsten in großen Flächen-
pools passende Angebote für Bauträger.
Chancen für mehr Vielfalt
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Fest in das Bundesnaturschutzgesetz verankert, gibt
die sogenannte Eingriffsregelung für jedes Bauprojekt
in Deutschland den Rahmen für die entsprechenden
Ausgleichsmaßnahmen vor. Beansprucht beispielsweise
ein Straßenbauprojekt eine Wasserlandschaft, so muss
diese per Gesetz an anderer Stelle neu entstehen.
potenzialanalysen
gewährleisten den erfolg
Dank umfangreicher Vorerkundungen auf unseren
Flächen sind wir in der Lage, Unternehmen mit kon-
kreten Bauprojektplänen bereits zu einem frühen
Zeitpunkt eine zu ihrer Projektplanung passende
Maßnahme anzubieten. Unsere Experten prüfen die
unterschiedlichen Bodensituationen und bewerten
das Entwicklungspotenzial eines jeden Gebiets im
Vorfeld – hin zu einem intakten Ökosystem. Ins gesamt
1.800 Hektar verschiedenster Landschaftspotenziale
befinden sich in unserem rechtlich anerkannten Aus-
gleichsflächenpool. Anhand dieser Potenziale bewer-
ten wir die realisierbaren Möglichkeiten für jede dieser
Flächen, beispielsweise welche Teilfunktionen in der
Vergangenheit vorhanden waren und in Zukunft wie-
der herzustellen sind. Auf 600 Hektar, einer Fläche,
die etwa dreimal der des Fürstentums Monaco ent-
spricht, haben wir bereits erfolgreich Naturschutz-
projekte im Sinne der Eingriffsregelung umgesetzt.
neue natur in guten händen
Die Ausgleichsmaßnahmen ersetzen allerdings nicht
unsere grundlegenden Naturschutzaufgaben, son-
dern sind eine darüber hinausgehende, ergänzende
Dienstleistung der Landesforsten. Die Flächen liegen
außerhalb bestehender Naturschutzgebiete. Auf diese
Weise schaffen wir für die Natur konsequent neue
Räume. Im Auftrag der Bauträger und unter Aufsicht
der Genehmigungsbehörden übernehmen wir dauer-
hafte Verantwortung für diese Flächen und sorgen für
ihre nachhaltige Pflege. Zur Erfolgsmessung erfassen
wir sämtliche Maßnahmen sowie ihre Auswirkungen
auf das Terrain und sein Umland.
Wie schnell und wirkungsvoll die Natur von den
Ausgleichsmaßnahmen profitiert, zeigt das bereits
renaturierte Feuchtgebiet »Krickmeere« im Nord-
westen Niedersachsens.
acht qualif iz ierte projek tmanager sorgen für die
umsetzung unserer »naturdiens tleis tungen« :
› L A N D S C H A F T S Ö K O L O G I S C H E F L Ä C H E N B E R E I T S T E L L U N G
› FA C H L I C H - R E C H T L I C H E S A N E R K E N N U N G S V E R FA H R E N B E I D E N
G E N E H M I G U N G S B E H Ö R D E N
› P R O J E K T M A N A G E M E N T U N D P R O J E K TA B L A U F P L A N U N G
› ÖKOLOGISCHE ERSTINSTANDSETZUNGEN UND ERHALTUNGSPFLEGE
› W I R K U N G S K O N T R O L L E N U N D E R F O L G S B E R I C H T E
› A U F B A U U N D F Ü H R U N G E I N E S I N T E R N E N K O M P E N S AT I O N S -
K ATA S T E R S D E R N L F
› Ö F F E N T L I C H K E I T S A R B E I T
in den grossen fl ächenpool s
F I N D E N Z A H L R E I C H E T I E R - U N D
P F L A N Z E N A RT E N E I N N E U E S Z U H A U S E
Seit 2007 sind Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen als Naturdienstleistungen ein
fester Bestandteil des Portfolios der Niedersächsischen Landesforsten. Das Feuchtgebiet
»KRICKMEERE« zeigt anschaulich, was schon wenige Jahre gezielter Naturentwicklung
im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen bewirken. Von unseren Erfahrungen profi tieren
in Zukunft auch die »RUTHENWIESEN« im Niedersächsischen Forstamt Ahlhorn.
frösche als erfolgsmesser
Heute greifen die Landesforsten auf einen fast zehn-
jährigen Erfahrungsschatz mit den Flächenpools zu-
rück. Eines der ersten Projekte waren die »Krickmeere«
im Forst Upjever bei Wilhelmshaven. Dort wurde seit-
dem eine ehemals trockengelegte Waldlandschaft zu
einem Feuchtgebiet entwickelt. Zahlreiche typische,
auch seltene Pflanzen- und Tierarten wie die Späte
Adonis-Libelle sind dort seitdem wieder zu finden –
ein Beleg für den Erfolg unserer Maßnahmen. Seit
Beginn der Arbeiten in den »Krickmeeren« haben wir
viele wertvolle Erkenntnisse gesammelt, dazugelernt
und unser Konzept zur Wiedervernässung und Rena-
turierung immer weiter verbessert. Dieser Erfahrungs-
schatz fließt heute in unsere aktuellen Projekte ein.
erfahrung ermöglicht effizienz
In den »Krickmeeren« startete das Projekt auf einer
Fläche von acht Hektar. Erst nach und nach haben
wir das Projektgebiet ausgeweitet, heute umfasst es
über 35 Hektar. Auf Basis der dort gewonnenen Er-
fahrungen setzen wir heute Maßnahmen von Anfang
an auf größeren Flächen um und beziehen auch das
Umland in unser Konzept ein. Bei den »Ruthenwiesen«
im Niedersächsischen Forstamt Ahlhorn planen wir
deshalb schon bei Projektbeginn mit einer Größe
von 85 Hektar. Das Areal grenzt direkt an die euro-
päischen Natura-2000-Schutzgebiete »Sager Meere«
und »Alhorner Fischteiche«. Dadurch ist das Entwick-
lungspotenzial besonders groß. Seltene Arten aus die-
sen Gebieten können bei erfolgreicher Renaturierung
schneller auf die »Ruthenwiesen« überwechseln und
sich ausbreiten. Hier ist das Ziel eine Wiedervernässung
über den Rückbau der vorhandenen Entwässerungs-
gräben, um die ursprünglichen Standortverhältnisse
wiederherzustellen. Gleichzeitig fördern wir die Ent-
wicklung von natürlichen Waldgesellschaften. Ab-
hängig von Bodensituation und Wasserstand ist dort
die typische Tier- und Pflanzenwelt der Moorwälder,
Birken- und Stieleichenwälder sowie der Buchen-
wälder Ziel der Entwicklungsmaßnahmen.
transparenz und offenheit
Die geplanten Veränderungen prägen die Landschaft
auch optisch sehr stark, weshalb die breite Öffent-
lichkeit solchen Projekten anfangs manchmal kritisch
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»sumpfmoor« & »krickmeere«
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Zukunft für natürliche Entwicklung
wir (ver)antworten
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F L Ä C H E N P O O L » R U T H E N -
W I E S E N « G R O S S S E I N
gegenübersteht. Um jeden von der Bedeutung un-
serer Arbeit zu überzeugen, setzen wir daher auf eine
transparente Kommunikation unseres Vorgehens.
Unsere Ziele und alle dafür notwendigen Schritte sind
so leichter nachzuvollziehen. Die Erfahrung zeigt, dass
sich die Ergebnisse meist schnell und für jedermann
sichtbar einstellen. Ein vitaler, sich erholender Le-
bensraum überzeugt die Menschen. Das unterstützen
wir, indem wir die Ergebnisse anhand ökologischer
Wirkungskontrollen regelmäßig dokumentieren und
so mit Genehmigungsbehörden und Bauträgern die
zielgerichtete Entwicklung nachhaltig sicherstellen.
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› aus einem gesunden arbeitsumfeld für motivierte und
leistungsstarke mitarbeiterinnen und mitarbeiter
Der demografische Wandel stellt Arbeitgeber vor neue Herausforderungen – auch die
Niedersächsischen Landesforsten mit einer Verantwortung für rund 1.300 Mitarbeiter.
Der Wandel trifft uns in besonderem Maße: Rund 30 Prozent unserer Mitarbeiter
werden in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen. Wir sehen uns also in
der Pflicht, das Wohlergehen und die langfristige Gesundheit jedes Einzelnen sicherzu-
stellen und optimal zu unterstützen. Mit an den Forstberuf angepassten Maßnahmen
schaffen wir ein gesundes Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter. Denn sie sind die
Grundlage unseres gemeinsamen Erfolgs.
› rbeitsumfeld für mo aus einem gesunden a
nehmt ihr eure Energie?
vorsorge mit weitsicht
Um dieser Problematik entgegenzusteuern, haben
die Landesforsten bereits vor Jahren im Rahmen eines
betrieblichen Gesundheitsmanagements umfangreiche
Maßnahmen ins Leben gerufen. Ein zentrales Instru-
ment, um Unfällen oder Stürzen in unwegsamem
Waldgelände vorzubeugen, ist das Programm »Fit
im Forst«. Das direkt auf Forstberufe zugeschnittene
Angebot findet unter der Anleitung von Physiothera-
peuten statt und steht allen Mitarbeitern offen. Jede
Woche treffen sich die Kollegen in den Forstämtern
zum gemeinsamen Sport und trainieren Körperhal-
tung, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination. Mit
Erfolg: Sie fühlen sich fitter und gesünder.
arbeitsschutz ohne ausnahme
Generell hat der Schutz unserer Mitarbeiter in jeder
Hinsicht Vorrang. Durch das hohe Gefahrenpotenzial
bei der Waldarbeit verfolgen wir eine konsequente
Strategie zum Arbeitsschutz mit kontinuierlicher Op-
timierung. Arbeitsprozesse und -geräte passen wir so
an die jeweiligen Verfahren an, dass sie Gesundheits-
risiken auf ein Minimum reduzieren: Beispielsweise
verwenden wir moderne Motorsägen, die weniger
Abgase verursachen. Der Einsatz von Harvestern zur
maschinellen Holzernte schont die Gesundheit unserer
Forstwirte, weil sie so nur noch einen kleinen Teil der
Holzernte manuell aufarbeiten müssen. Regelmäßige
Notfallübungen tragen zusätzlich dazu bei, die Auf-
merksamkeit gegenüber potenziellen Risiken zu erhö-
hen und im Ernstfall schnelle Hilfe zu leisten. Kontinu-
ierliche Fortbildungen schulen unsere Mitarbeiter zu
allen Aspekten rund um den Arbeitsschutz. Dass wir
auf der richtigen Spur sind, zeigt der jährliche Unfall-
bericht der Landesforsten: Seit Jahren sinkt die Zahl
der Unfälle.
Mit unserer Rettungskette »Forst« und den ausge-
wiesenen Notfalltreffpunkten in allen Wäldern der
Niedersächsischen Landesforsten übernehmen wir
nicht nur Verantwortung für unsere Mitarbeiter,
sondern für alle Menschen, die im Wald unterwegs
sind.
Waldarbeit ist anstrengend und beansprucht den Körper überdurch-
schnittlich. Daher arbeiten Forstwirte durch gesundheitliche Einschrän-
kungen oft nicht bis zum üblichen Rentenalter. Gleichzeitig ist es
aufgrund des DEMOGRAFISCHEN WANDELS , einer gestiegenen Lebens-
erwartung und des Generationenvertrags notwendig, dass Menschen
in Deutschland länger im Job verbleiben.
Kein Risiko beim Thema Gesundheit
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2000N O T FA L LT R E F F P U N K T E
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mehr sicherheit
Mit dem Ziel, bei einem Unfall die Zeit bis zum Ein-
treffen der Rettungsdienste zu verkürzen, haben wir
seit 2011 Notfalltreffpunkte eingerichtet. Anfangs
nur in den Harzforstämtern eingesetzt, nutzen wir
das simple, aber lebensrettende System inzwischen
in allen Forstämtern Niedersachsens. Als Grundlage
für das flächendeckende Einrichten der Treffpunkte
dienten die umfangreichen Daten unseres digitalen
geografischen Informationssystems. Gemeinsam mit
den Landkreisen haben wir eine individuelle Nomen-
klatur entwickelt. So ist jeder der über 2.000 Not-
falltreffpunkte einzigartig und über seinen Namen
schnell identifizierbar. Verwechslung ausgeschlossen.
rettungskette für schnelle hilfe
Innerhalb der Rettungskette der Landesforsten spielen
die Notfalltreffpunkte auch für die Sicherheit der Mit-
arbeiter eine zentrale Rolle. Um schnelle Hilfe jeder-
zeit zu gewährleisten, bestehen unsere teilautonomen
Arbeitsgruppen (TAG) im Wald aus mindestens drei
Personen. Geschieht in der TAG ein Unfall, leistet ein
Kollege Erste Hilfe und betreut das Opfer vor Ort. Der
dritte Kollege alarmiert die Rettungsdienste und gibt
den nächsten Notfalltreffpunkt zur Orientierung an.
Die Standortdaten jedes Notfalltreffpunkts liegen den
Rettern vor, sodass sie ihn direkt und ohne Zeitverlust
finden. Dort angelangt, führt der dritte Kollege die
Rettungskräfte zum Unfallort.
digitale hilfe für waldbesucher
Seit Anfang 2013 sind die Notfalltreffpunkte über
eine deutliche Beschilderung auch für die Öffentlich-
keit nutzbar. Der technologische Fortschritt und eine
weite Verbreitung von Smartphones machen es mög-
lich: Über unsere Landesforsten-App sind alle Wald-
besucher in der Lage, sich über den nächstgelegenen
Notfalltreffpunkt zu informieren. Wanderer, Geoca-
cher sowie Reiter sind begeistert von dieser Funkti-
on – und auch die Rettungskräfte selbst. Ebenso hat
unser System der Notfalltreffpunkte andere Forstbe-
triebe, zum Beispiel die Bundesforsten, überzeugt. Sie
haben es komplett für ihre Waldflächen übernommen.
Neben unseren eigenen Mitarbeitern suchen immer mehr
Menschen Erholung im Wald, befeuert durch neue Freizeit-
trends wie Geocaching oder GPS-Wandern, gelegentlich
auch abseits der üblichen Wege. Geschehen Unfälle, ist eine
schnelle RETTUNGSKETTE überlebenswichtig.
Wenn jede Minute zählt
wir (ver)antworten
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lehrt uns der Wald?
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› staunen über die vielfalt der natur
Was wissen Kinder und Jugendliche heute über den Wald?
Naturentfremdung heißt das große Schlagwort, das die
Lücken im Verstehen und Erfahren von ökologischen
Lebensgrundlagen wohl am besten beschreibt. Wir stellen
erlebnisorientierte, naturnahe Angebote dagegen.
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wir (ver)antworten
Handy aus – Erlebnis an
Ein zentraler Ort, um unsere Waldpädagogikkonzepte
umzusetzen, sind unsere zehn WALDPÄDAGOGIKZENTREN
(WPZ). Sie bieten einen Erfahrungsraum, der im Herzen der
Natur liegt und mit ganz praktischen Ansätzen arbeitet.
Jedes dieser Zentren betreut eine eigene Bildungsregion und
bietet sowohl eintägige als auch mehrtägige Angebote.
kinder und jugendliche
kennen den wald nicht mehr
Das bestätigt der Jugendreport der Universität Mar-
burg immer wieder aufs Neue. Wir meinen, dass
Natur einer der besten Lernorte ist, um dies zu än-
dern. Gleichzeitig haben wir in diesem Kontext einen
eindeutigen Dienstleistungsauftrag des Landes Nie-
dersachsen, verankert im Landeswaldgesetz. Daraus
ergibt sich Waldpädagogik als eine wesentliche Säule
unseres Handelns. Die Landesforsten sind heute mit
Abstand der größte Einzelanbieter außerschulischer
Bildungsangebote in Niedersachsen, eingebettet in ein
landesweites Konzert einer vielfältigen Bildungsland-
schaft. Über 100.000 Kinder und Jugendliche haben
im letzten Jahr eines unserer Angebote genutzt.
naturnah lernen für die zukunft
Unsere Waldpädagogikarbeit ist eingebettet in ein
internationales Konzept, die UN-Dekade »Bildung für
Nachhaltige Entwicklung«. Unser Ziel ist es, vor allem
Kindern und Jugendlichen nachhaltiges Denken und
Handeln zu vermitteln. Ganzheitliche Bildung versetzt
Menschen in die Lage, wesentliche Entscheidungen
für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich
die eigenen Handlungen auf künftige Generationen
auswirken. Wir konzentrieren uns in diesem Kontext
auf alle Facetten des Waldes, also die ganzheitliche
Darstellung dieses wichtigen Ökosystems.
haus s te inberg
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haus steinberg › mitten im kaufunger wald
Einer dieser Orte ist das Haus Steinberg, mitten im
Kaufunger Wald am südlichsten Zipfel Niedersachsens.
Die ehemalige Ziegelei gehört zum WPZ Göttingen
und liegt fernab von Internet- und Handyempfang.
Genau das stellt Kinder und Jugendliche, die zu Pro-
jektklassenfahrten oder Jugendwaldeinsätzen hierher
kommen, vor große Herausforderungen: Viele von
ihnen waren noch niemals – ganz ohne die neusten
Errungenschaften der Technik – so nah dran an der
Natur.
ganz nah an der natur
Dabei liegt das Haus in prächtiger Umgebung: Auf
sieben Hektar Außengelände finden sich ein Arbore-
tum mit Streuobstwiese, ein Seerosenteich, Gewächs-
haus, Imkerei, ein Hühnergehege, Feuerstellen und
Hängematten. In einer großen Werkhalle haben die
Schüler auch bei schlechtem Wetter die Möglichkeit,
mit dem Werkstoff Holz zu arbeiten.
die klimaneutrale klassenfahrt
Die Projekte und Programme, die Schulklassen hier
durchführen, sind sehr vielseitig und sehr beliebt. Die
wachsende Nachfrage begründet sich auch in dem zu-
nehmend größeren Netz unserer Schulkooperationen.
Zum Beispiel die klimaneutrale Klassenfahrt: Während
einer Woche sammeln die Schüler hier Klimapunkte.
Ziel ist es, am Ende eine ausgeglichene Klimabilanz
zu erreichen. Die Jugendlichen achten während der
gesamten Zeit auf sparsamen Energieverbrauch, auch
in der Freizeit, sind sehr viel draußen und bekommen
eine Menge über den Wald als Wasser- und Klima-
schützer mit. Die Projektklassenfahrt »Wald und
Wasser« geht sogar noch weiter: Hier setzen sich
Schüler der Sekundarstufe eine Woche lang mit dem
Ökosystem Wald und seinem Wasserkreislauf ausein-
ander. Nach einem theoretischen Rundblick über den
globalen Wasserhaushalt und die Rolle des Waldes
für unser Trinkwasser, arbeiten sie ganz praxisnah im
Feuchtbiotop. Eine Exkursion zum Wasserkraftwerk er-
gänzt das Programm. Das Highlight der Woche bildet
allerdings der »Floßtag«: In Kooperation mit der DLRG
fahren die Schüler mit ihren selbst gebauten Holz-
gefährten auf dem hauseigenen Seerosenteich. Das
Projekt stärkt nicht nur das Wissen der Jugendlichen,
sondern beinhaltet auch viele gemeinschaftliche und
soziale Komponenten – eben praktische und naturna-
he Erfahrung auf ganzer Linie.
Mitunter lernen die Jugendlichen
erst hier, was Bäume und Holz
miteinander zu tun haben.
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2013 stand für die Forstwirtschaft ein großes Jubilä-
um im Mittelpunkt: Vor genau 300 Jahren veröffent-
lichte Hans Carl von Carlowitz sein Werk Sylvicultura
oeconomica, in dem er den Begriff Nachhaltigkeit
grundlegend prägte. Für das deutschlandweite Jubilä-
umsjahr organisierten die Niedersächsischen Landes-
forsten zahlreiche Veranstaltungen rund um das
Thema Nachhaltigkeit.
nachhaltig seit jahrhunderten
Schon Ende November 2012 entschied der Solling die
Wahl zum Waldgebiet des Jahres für sich, Teilnahme-
bedingung: ein überzeugendes Nachhaltigkeitskon-
zept. Der Titel fügte sich daher wunderbar in unsere
Feierlichkeiten zum Jahr der Nachhaltigkeit ein, denn
vor allem der Solling spielt in der forstgeschichtlichen
Entwicklung des Nachhaltigkeitsgedankens eine ganz
besondere Rolle. Hier wirkte der Forstmeister Johann
Georg von Langen (1699 – 1776), der unter anderem an
einer möglichst nachhaltigen Nutzung der Wälder ar-
beitete. Im Rahmen der Ernennung zum Waldgebiet des
Jahres und des Jubiläums der Nachhaltigkeit führten wir
im Solling verschiedene Aktionen durch – darunter auch
die Eröffnung des neuen WildparkHauses in Neuhaus.
300 Jahre Nachhaltigkeit
spezial
s ylv icultura oeconomic a
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3
nachhaltigkeit mehr als eine idee
Nicht nur im Solling, sondern in den gesamten
Landes forsten standen besondere Aktionen auf dem
Programm. Sie gaben uns Gelegenheit, über die um-
fangreichen Aufgaben und unsere Verantwortung als
Landesforsten zu informieren. Im Mittelpunkt stand
vor allem die lange Tradition der Nachhaltigkeit und
ihr hoher Stellenwert: Für uns ist diese jahrhunderte-
alte Idee nicht nur ein Konzept, das wir inzwischen
modernisiert haben, sondern eine Einstellung, die wir
tagtäglich leben. Zum Start des Nachhaltigkeitsjahres
organisierten wir gemeinsam mit dem Getränkeher-
steller VILSA-BRUNNEN eine landesweite Mitmach-
Pflanzaktion, bei der die Teilnehmer hautnah erlebten,
welche Funktionen der Wald als Wasserfilter und
Trinkwasserlieferant übernimmt.
wir zeigen, worauf es uns ankommt
Unter dem Motto »Nachhaltigkeit – mach Dir ein
Bild davon« installierten Mitarbeiter in den Forstäm-
tern niedersachsenweit übergroße Bilderrahmen, die
den Blick auf spezielle Stellen im Wald lenken. Diese
Waldorte profitieren bereits seit über 300 Jahren
von dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit
dem Heimatverein Delligsen richtete das Niedersäch-
sische Forstamt Grünenplan ein großes Meilerfest mit
zahlreichen Attraktionen aus. Der brennende Meiler
erinnerte an die Holzkohlegewinnung in der Frühen
Neuzeit.
alt, aber nicht altmodisch
Wie wichtig Nachhaltigkeit für den Wald, das Klima
und uns Menschen ist, bringen wir Kindern und Ju-
gendlichen nicht nur in unseren Waldpädagogikzen-
tren bei: Für eine optimale Unterstützung der Schüler
und Lehrer haben wir das Internetprojekt »Waldlabor«
konzipiert. Hier nutzen sie pädagogisch aufbereitete
Lernmaterialien und führen als Waldlaboranten span-
nende Versuche im Wald durch. Das Projekt ist lang-
fristig angelegt und bleibt auch 2014 ein wichtiger
Baustein unserer Bildungsarbeit. Für die Landesforsten
war das Jahr der Nachhaltigkeit 2013 ein guter Anlass,
über unsere Arbeit zu informieren. Für uns reicht die-
ser zentrale Leitgedanke allerdings weit in die Zukunft:
Selbst wenn Nachhaltigkeit schon seit 300 Jahren ein
forstliches Dauerthema ist, wird es seine Aktualität
und Bedeutung auch in den nächsten Jahren nicht
verlieren.
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Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche Rege-
lungen zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften
(Unternehmensführung) dar und enthält international und national anerkannte
Standards guter und vertrauensvoller Unternehmensführung. Ziel des Kodex ist es,
das Vertrauen der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung
und Überwachung eines Unternehmens zu fördern. Der Kodex verdeutlicht die Ver-
antwortung von Vorstand und Verwaltungsrat, im Einklang mit den Prinzipien der
sozialen Marktwirtschaft für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige
Wertschöpfung zu sorgen (Unternehmensinteresse).
Aufgrund seiner gesetzlichen Geltung für börsennotierte Aktiengesellschaften ist
der Kodex für die NLF in der Rechtsform einer Anstalt öffentlichen Rechts rechtlich
nicht verpflichtend. Er wird aber auch anderen Unternehmen empfohlen. Den NLF
ist es ein wichtiges Anliegen, sich als verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner
im Markt zu positionieren. Eine transpa rente Unternehmensführung ist für die NLF
ein wesentlicher Aspekt dieses Anspruchs. Der Verwaltungsrat der NLF hat deshalb
in seiner Sitzung vom 09.12.2009 entschieden, über die im NLF-Gesetz und in der
Satzung der NLF enthaltenen Regelungen hinaus in Anlehnung an die Empfeh-
lungen und Anregungen des Kodex zusammenzuarbeiten.
Die NLF beachten insbesondere diejenigen Regelungen, die sich mit der Struktur
der Or gane, ihren Aufgaben und ihrem Zusammenwirken sowie mit der Trans-
parenz des Unternehmens befassen. In diesen Bereichen entsprechen die NLF weit-
gehend den Empfehlungen und Anregun gen des Kodex. Im Sinne der Transparenz
sind sämtliche vom Unternehmen ver öffentlichten Informationen – darunter der
Jahresabschluss und der Lagebericht – auch über die Internetseite www.landes -
forsten.de zugänglich.
vorstand
Die Anstaltsleitung leitet die Landesforsten in eigener Verantwortung im Interesse
der Landes forsten und unter besonderer Berücksich tigung zum Nutzen des Trä-
gers, der Beschäftigten und der übertragenen öffentlichen Aufgaben. Sie führt
die Geschäfte unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften im NLF-Gesetz, der
Satzung, der vom Verwaltungsrat herbei geführten Beschlüsse von grundsätzlicher
Bedeutung sowie der unternehmensinternen Leitbilder, Betriebsanweisungen und
Konzepte. Der Vorstand trägt Sorge für ein auf die Geschäftsstruktur abgestimmtes
Risiko management und Risiko controlling.
Erklärung der Niedersächsischen Landesforsten
zum Deutschen Corporate Governance Kodex
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› 4
5
Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung mit dem Verwaltungsrat ab und
erörtert mit ihm in regelmäßigen Abständen den Stand der Stra te gieumsetzung.
Er berichtet dem Verwaltungsrat über alle wesentlichen Angelegenheiten, insbe-
sondere über die beabsichtigte Geschäftspolitik und andere grundsätzliche Fragen
der Unternehmensplanung, die Ergebnisse, den Geschäftsgang, die Lage über die
Geschäfte, die für die Wirtschaft lichkeit und die Liquidität sowie ihre Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage von erheblicher Bedeutung sein können, sowie über die
Risikosituation.
verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat hat die Aufgabe, den Vorstand regelmäßig zu beraten und
seine Ge schäftsführung zu überwachen. Im Rahmen seiner Kontrollfunktion kann
der Ver waltungsrat vom Vorstand jederzeit Auskunft über alle Angelegenheiten
verlangen und sich weitere Entscheidungen vorbehalten. Er beschließt über die Sat-
zung und die Grund sätze der Geschäftsführung der Anstalt, die Bestellung und die
dienstrechtlichen oder vertragsbezogenen Maßnahmen für deren Mitglieder sowie
die Entlastung der Anstalts leitung. Er beschließt die Bestellung des Abschlussprü-
fers und den vorzulegenden Wirt schaftsplan und genehmigt den Jahresabschluss
und den Lagebericht. Der Verwaltungsrat beschließt über den Erwerb, die Veräuße-
rung und die Belastung von Grundstücken ab einer Wertgrenze von 250.000 Euro,
die Beteiligung an wirtschaftlichen Unternehmen, die Aufnahme von Krediten
oberhalb einer vorbehaltenen Wertgrenze sowie über Leistungs anreizsysteme und
außertarifliche Vergütungen.
Der Verwaltungsrat besteht aus zehn Mitgliedern, von denen fünf Vertreter des
Trägers sind, weitere drei von den Arbeitnehmern der Landes forsten nach den
Vorschriften des Nieder sächsischen Personalvertretungsgesetzes gewählt werden,
einem Wirtschaftsvertreter sowie einem Vertreter der Naturschutzverbände. Die
Amtszeit beträgt jeweils drei Jahre. Vorsitzender des Verwaltungsrats ist Staats-
sekretär Horst Schörshusen aus dem Niedersächsischen Landwirtschaftsministe-
rium. Stellvertretende Vorsitzende ist Staatssekretärin Almut Kottwitz aus dem
Umweltministe rium. Der Verwaltungsrat beschließt mit der Mehrheit seiner Mit-
glieder. Er hat sich eine Geschäftsordnung gegeben.
zusammenwirken der organe
Die Organe der Anstalt sind der Präsident und der Verwaltungsrat. Der Präsident
führt die Geschäfte der Anstalt im Rahmen der Grundsätze der Geschäftsführung,
bereitet die Beschlüsse des Verwaltungsrats vor und führt diese aus. Er ist zu-
ständig, soweit nicht der Verwaltungsrat zuständig ist. Die Mitglieder der Organe
der Landesforsten arbeiten bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zum Wohl der
Anstalt zusammen. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats erteilt dem Abschluss-
prüfer den Prüfungsauftrag. Der Abschlussprüfer nimmt an den Beratungen des
Verwaltungsrats über den Jahresabschluss teil und berichtet über die wesentlichen
Er gebnisse seiner Prüfung.
Lagebericht &
Jahresabschluss
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Grundlagen
rahmenbedingungen
Die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) wurden
2005 als Anstalt öffentlichen Rechts gegründet und
mit der Bewirtschaftung des Landeswaldes beauftragt.
Die Tätigkeit der NLF erstreckt sich auf den eigent-
lichen Fortwirtschaftsbetrieb und zusätzliche vom
Land auf die NLF übertragene Aufgaben.
Die Ausgliederung hatte für den Forstwirtschaftsbe-
trieb eine wirtschaftliche Ausrichtung ohne Zuschüsse
und eine Budgetierung der übertragenen Aufgaben
zum Ziel.
Der Landeswald wird nach den Grundsätzen des
Landesprogramms zur »Langfristigen ökologischen
Waldentwicklung in den Landesforsten« (LÖWE) be-
wirtschaftet.
Im Forstwirtschaftsbetrieb erzielen die NLF seit 2007
Überschüsse, was auf die positive Entwicklung des
Holzmarktes und die unternehmerische Ausrichtung
der NLF zurückzuführen ist. Gemäß der jeweiligen Be-
schlüsse des Verwaltungsrats wurde der Großteil der
erwirtschafteten Gewinne an das Land Niedersachsen
ausgeschüttet.
organisation
Organe der Niedersächsischen Landesforsten sind der
Verwaltungsrat und der Präsident. Über den Verwal-
tungsrat nimmt das Land als Träger der NLF wesent-
lichen Einfluss auf alle strategischen Entscheidungen
des Unternehmens.
Das Unternehmen gliedert sich organisatorisch in die
Betriebsleitung mit Sitz in Braunschweig, 24 dezentral
agierende Forstämter, denen 245 Revierförstereien
angeschlossen sind, und zwei Servicestellen (Nieder-
sächsisches Forstplanungsamt [NFP], Niedersächsisches
Forstliches Bildungszentrum [NFBz]).
Organisatorisches Grundkonzept ist eine regional
zugeschnittene Aufbauorganisation, die über eine
transparente Kommunikation verbunden ist und in
der Verantwortung und Entscheidungen so weit wie
möglich dezentral liegen. Die Steuerung des Betriebes
erfolgt auf allen Ebenen durch Zielvereinbarung und
eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter.
Die Forstämter decken flächenmäßig ganz Niedersach-
sen ab, konzentrieren sich jedoch im Süden des Lan-
des (Harz, Leinebergland, Weserbergland, Solling).
Wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur ist das
mit allen 1.300 Mitarbeitern im Jahr 2009 gemeinsam
erarbeitete und beschlossene Unternehmensleitbild.
produkte und dienstleistungen
Der wirtschaftliche Schwerpunkt der NLF ist die
Holzproduktion. Nadelstammholz, Industrieholz und
Laubstammholz sind die angebotenen Produkte für
die großen belieferten Märkte. 80 % der geernteten
Holzmenge werden an 60 Kunden geliefert, die weit
überwiegend im nord- und mitteldeutschen Raum an-
sässig sind.
Weitere Geschäftsfelder sind Gestattungen (Rechte,
Rohstoffe), Mieten, Pachten sowie Dienstleistungen
(Natur-, Forst- und Jagddienstleistungen).
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› 4
9
Die NLF-Services GmbH ist eine 100 %ige Tochterge-
sellschaft der NLF, die gewerbliche Tätigkeiten bün-
delt. Wichtigster Geschäftszweig ist der Betrieb von
Fried Wald-Standorten auf Grundstücken der NLF.
Die NLF stehen im Wettbewerb mit anderen Waldbe-
sitzern und Dienstleistungskonkurrenten. Der volatile
Holzmarkt hat sich in den letzten Jahren stabil ent-
wickelt. Jederzeit mögliche Naturkatastrophen wie
Windwurf oder Massenvermehrung von Forstschäd-
lingen können die Entwicklung jedoch destabilisieren.
Die Geschäfte sind außerdem an die allgemeine wirt-
schaftliche Entwicklung gebunden.
Gesetzliche und politische Änderungen können kurz-
fristig Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der
NLF ausüben.
ziele und strategien
In der Satzung der Landesforsten sind sieben Ge-
schäftsgrundsätze festgeschrieben, die die Ausrich-
tung der Landesforsten als umweltbewusstes Unter-
nehmen verdeutlichen:
1 › Die Niedersächsischen Landesforsten gewähr-
leisten eine nachhaltige Vermögensentwicklung
des übertragenen Eigentums nach kaufmännischen
Grundsätzen unter Berücksichtigung ausreichender
Sicherheit, Liquidität und Rentabilität.
2 › Die Niedersächsischen Landesforsten betreiben
eine nachhaltige Umweltvorsorge, den Schutz der
natürlichen Ressourcen und die Entwicklung des
Erholungswertes entsprechend den Regelungen des
Niedersächsischen Gesetzes über den Wald und die
Landschaftsordnung.
3 › Die Bewirtschaftung des Landeswaldes ist in be-
sonderer Weise dem Gemeinwohl verpflichtet. Sie
richtet sich nach den Grundsätzen einer ordnungs-
gemäßen und naturnahen Forstwirtschaft und dem
Regierungsprogramm zur »Langfristigen Ökologischen
Waldentwicklung in den Landesforsten« (LÖWE).
4 › Die Niedersächsischen Landesforsten arbeiten in
allen wichtigen Kernbereichen wie z. B. Marketing,
Kundenorientierung, Betriebsorganisation, biologische
und technische Produktion, Nebennutzungen, Jagd
und Naturschutz mit modernen und fortschrittlichen
Strategien.
5 › Die Niedersächsischen Landesforsten streben
die Entwicklung neuer Geschäftsfelder an. Als größter
Anbieter von Leistungen im Umweltbereich in Nieder-
sachsen treiben sie Entwicklungen kreativ und inno-
vativ mit Impulsen für die Branche an.
6 › Auf der Grundlage eines modernen und sachge-
rechten Controllings der Ziele streben die Niedersäch-
sischen Landesforsten eine stetige und nachhaltige
Weiterentwicklung im Sinne eines kontinuierlichen
Verbesserungsprozesses an.
Geschäftsmodell
der NLF
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7 › Ausschlaggebend für eine optimale Zielerreichung
ist die Motivation der Beschäftigten. Diese wird maß-
geblich von einer mitarbeiterorientierten Unterneh-
menskultur beeinflusst. Die Leistungspotenziale der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen bestmöglich
eingesetzt werden. Die Personalentwicklung soll
daher insbesondere hinsichtlich der Qualifikation einer
stetigen Weiterentwicklung unterliegen. Vertrauens-
volle Zusammenarbeit und Zielvereinbarung sind
wichtige Führungsprinzipien.
steuerungssystem
Das unternehmerische Handeln der NLF ist an den
Aspekten einer ökologischen, ökonomischen und so-
zialen Nachhaltigkeit ausgerichtet. Folglich orientiert
sich die Steuerung sowohl am weiteren Ausbau der
naturschutzfachlichen Leistungen als auch an der pro-
fitablen Bewirtschaftung des Landeswaldes sowie der
Verbesserung von sozialen Aspekten innerhalb und
außerhalb des Unternehmens. Darin kommt die hohe
Gemeinwohlorientierung der NLF zum Ausdruck.
Jährlich werden diese Unternehmensziele als Teilziele
zwischen den Forstämtern, Servicestellen und der Be-
triebsleitung vereinbart. Die Zielvereinbarung enthält
neben finanziellen und naturalen Zielen auch Projekte
im Bereich Naturschutz und Erholung, die die NLF im
Auftrag des Landes Niedersachsen umsetzen.
Die Steuerung erfolgt im Rahmen der Ergebnisverant-
wortung als dezentrales Controlling in allen Betriebs-
teilen und zentral durch die Betriebsleitung anhand
eines Kennzahlensystems in Anlehnung an die Sustain-
ability Balanced Scorecard (SBSC).
Die ökologische Nachhaltigkeit wird am Verhältnis aus
Holzeinschlag zum Hiebssatz, dem von der Forstein-
richtung bemessenen nachhaltigen Nutzungspotenzial
unserer Wälder, gemessen. Der Produktionsflächen-
anteil, den die NLF der natürlichen Dynamik überläßt,
sowie der Anteil an Totholz im Landeswald stellen
weitere Kennzahlen zur Ökologie in den NLF dar.
Die profitable Bewirtschaftung des Landeswaldes
ermitteln die NLF laufend aus der Ergebnisentwick-
lung des Produktbereichs 1, dem Produktbereich
zur Produktion von Holz und anderen Erzeugnissen.
Kennzahlenbäume stellen zudem die Entwicklung
nachgeordneter Kennzahlen wie Einschlagsmenge,
Durchschnittspreise und Produktionskosten dar.
Die Ergebnisermittlung erfolgt nach den Regeln der
Gewinn- und Verlustrechnung zur Handelsbilanz.
Zur Verbesserung von sozialen Aspekten ist die Mitar-
beiterzufriedenheit eine wesentliche Kenngröße. Die
Nettowertschöpfung der NLF als volkswirtschaftliche
Kennzahl sowie die Medienresonanz ergänzen die
Kennzahlen zur Steuerung der sozialen Nachhaltig-
keit. Die wirtschaftliche Erfüllung der Aufträge des
Landes im übertragenen Wirkungskreis wird an der
Ergebnisentwicklung der Produktbereiche 2 bis 5 ge-
messen.
Das Interne Kontrollsystem (IKS) zur Einhaltung von
Richtlinien und Abwehr von Schäden baut prozessab-
hängig auf Zutrittskontrollen, schriftlichen Weisungen
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1
und Maßnahmen wie dem Vier-Augen-Prinzip zur
Abwehr illegaler Vorgänge insbesondere in der Buch-
haltung auf. Prozessunabhängig prüft die Interne Re-
vision laufend betriebsinterne Vorgänge und berichtet
dem Präsidenten.
Als Externes Kontrollsystem durchleuchten jährlich
externe Wirtschaftsprüfer im Rahmen der Prüfung des
Jahresabschlusses und fallweise der Landesrechnungs-
hof das Unternehmen auf Einhaltung von Richtlinien.
Ferner unterliegen die NLF der Rechtsaufsicht und
bei den übertragenen Aufgaben der Fachaufsicht des
Landes.
forschung und entwicklung
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Nord-
westdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göt-
tingen zur Naturwald- und Biodiversitätsforschung,
zur Klimafolgenabschätzung, zur Weiterentwicklung
waldbaulicher Verfahren sowie im Bereich des Forst-
schutzes.
Strategisch herausragend ist das Projekt zur Anpas-
sung der Waldentwicklungsplanung an verschiedene
Prognosen zum Klimawandel. Auf Basis der zu erwar-
tenden Ergebnisse des CLIFF-Projektes werden sich er-
forderliche Schritte bald konkreter bestimmen lassen.
Auch aus den Erhebungen im Projekt NWE5 (Natürli-
che Waldentwicklung) werden Konsequenzen abzu-
leiten sein. Innerhalb dieses Projektes werden ökolo-
gische »Hotspots« erhoben und gesichert. Weitere
wichtige Themen sind derzeit aus Sicht der NLF die
Forschungen zur stofflichen Verwendung von Buchen-
holz, vorzugsweise im Hochbau, zur Anbauwürdigkeit
von nicht heimischen und heimischen gebietsfremden
Baumarten im Zuge der sich verschiebenden Umwelt-
bedingungen und die Forschungen zur Bedeutung von
Flächenstilllegungen für die Artenvielfalt.
Im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum
(NFBz) werden technische Arbeitsverfahren und die
Arbeitsorganisation fortentwickelt.
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gesamtwirtschaftliche und branchen-
bezogene rahmenbedingungen
Die Weltwirtschaft ist 2013 mit 3,0 % moderat ge-
wachsen. Im Euroraum (EU 28) konnte 2013 kein
Wachstum erzielt werden. Innerhalb Europas gehörte
Deutschland mit 0,4 % Wachstum zu der Gruppe der
Länder mit gering positivem Wachstum.
Der Holzmarkt entwickelte sich stabil. Die ange-
spannte Lage vieler Holz verarbeitender Betriebe hielt
jedoch an.
Die konstante Nachfrage nach Nadelstammholz auf-
grund der hohen Verarbeitungskapazitäten hat dazu
beigetragen, dass das hohe Preisniveau relativ stabil
blieb bzw. nur leicht um 2,6 % gesunken ist. Die Ab-
satzmenge der NLF entsprach in etwa der Vorjahres-
menge.
Der Personalaufwand stieg 2013 wegen der Tarifer-
gebnisse und einem in 2013 beschlossenen Alters-
teilzeitpaket für Forstwirte um 3,6 %.
geschäftsverlauf
Auch wenn sich das Geschäftsjahr 2013 leicht unter
dem Niveau von 2012 entwickelte, ist es insgesamt
erfreulich verlaufen. Dies betraf insbesondere
die Umsatzerlöse des Forstwirtschaftsbetriebs, die
130 Mio. EUR betrugen (2012: 128 Mio. EUR).
Der stagnierende Ertrag und ein höherer Aufwand
resultierten schließlich in einem gegenüber 2012
um 23 % gesunkenen Gewinn in Höhe von
14,5 Mio. EUR im PB 1 (2012: 18,9 Mio. EUR).
Der Gewinn der NLF-Services-GmbH aus dem Jahr
2012 wurde nach Beschluss des Aufsichtsrates in vol-
ler Höhe von rund 678 Tsd. EUR (nach Steuern) an die
NLF abgeführt und trug mit 5 % zum Jahresergebnis
der NLF bei.
Das durch die Finanzhilfen des Landes gebildete
Budget für die übertragenen Aufgaben wurde 2013
nahezu eingehalten. 2012 wurde die Liegenschaftsof-
fensive beendet. Der bislang hierfür vorgesehene
Aufwand belastete das Budget nicht mehr. Projekte
wurden streng am Rahmen des Budgets ausgerichtet.
Der geringe erforderliche Ausgleichsbetrag soll der
Rücklage PB 2–5 entnommen werden.
Die Nettowertschöpfung der Niedersächsischen Lan-
desforsten betrug 69,2 Mio. EUR (2012 71,5 Mio.
EUR). Die NLF vergaben Aufträge an forstwirtschaft-
liche (Lohn-)Unternehmer in Höhe von 35,9 Mio. EUR
(2012: 33,8 Mio. EUR).
holzmarkt
Die Rahmenbedingungen der Holzmärkte waren gut.
Wie in den Vorjahren bestanden bei allen Nadelholz-
produkten ganzjährig Nachfrageüberhänge, während
es bei der Buche erst in der zweiten Jahreshälfte zu
einer spürbaren Belebung kam. Die teilweise unge-
wöhnlichen Witterungsverläufe haben im Jahresver-
lauf leichte Störungen bei der Holzbereitstellung und
-vermarktung verursacht.
Der getätigte Holzeinschlag stimmte wie in den Vor-
jahren mit dem nachhaltigen Hiebssatz überein. Da
die genutzte Einschlagsmenge mit 1,701 Mio. Fm
Wirtschaftsbericht
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› 5
3
wiederum unter dem jährlichen Zuwachs der Landes-
forsten liegt, hat sich der Holzvorrat im Landeswald
auch im Geschäftsjahr 2013 um etwa 500 Tsd. Fm
erhöht.
Der Jahresdurchschnittserlös sank von 62,51 EUR / Fm
auf 60,91 EUR / Fm.
Zu dem Preisrückgang haben vor allem die Industrie-
holzprodukte beigetragen.
Das Nadelsägeholz blieb dagegen exakt auf Vorjahres-
niveau von deutlich über 90 EUR/Fm im Leitsortiment.
Auch das Buchensägeholz blieb auf Vorjahresniveau.
Die Nachfrage nach Brenn- und Energieholz ist weiter-
hin ungebrochen hoch. Die erzielten Preise für Brenn-
scheitholz liegen in den mittleren und nördlichen
Regionen Niedersachsens teilweise über den C-Holz-
Preisen der Buche. Die Landesforsten sind jedoch
bestrebt, die langfristigen Kunden der stofflichen
Verarbeitung weiterhin zu bedienen und bewusst auf
Mitnahmeeffekte auf den energetischen Spotmärkten
zu verzichten.
Die Preismargen im Bereich der Holzhackschnitzel
(»frei Werk«) sind nach wie vor sehr eng, sodass
auf dem bisherigen Preisniveau rund 80.000 Fm
(240.000 Srm) an die Kunden geliefert wurden,
darunter auch 35.000 Srm an das Blockheizkraftwerk
in Hildesheim.
Die Holzerntekosten beliefen sich auf 24,98 EUR/Fm
und stiegen somit um rund 1 EUR / Fm. Hierbei spielten
Neben- und Verteilkosten eine größere Rolle als nur
geringe Veränderungen in der Einschlagsstruktur.
Das Auftragsvolumen, das vor allem den forstlichen
Dienstleistern zufloss, die für die NLF betriebliche Ar-
beiten durchführen, erreichte mit 35,9 Mio. EUR einen
Spitzenwert.
jagd
Die Einnahmen aus dem Geschäftsfeld »Jagd« lagen
2013 mit rund 5,3 Mio. EUR leicht unter dem Vorjah-
resergebnis.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Aufwendungen
insbesondere im Personalbereich deutlich an. Ursache
hierfür war vor allem der stark intensivierte Jagdbe-
trieb in Wildschadensschwerpunkten. Zudem haben
die NLF ein Forschungsvorhaben des Bundesinstituts
für Risikobewertung zur Lebensmittelsicherheit von
jagdlich gewonnenem Wildbret unterstützt. Auf-
grund der Entwicklungen schloss das finanzielle Er-
gebnis des Jagdbetriebs mit einem Defizit von
751 Tsd. EUR ab.
Die Schalenwildstrecke lag mit rund 27.000 Stück
auf einem hohen Niveau. Während sich die Strecken
bei Reh- und Schwarzwild rückläufig entwickelten,
zeugen die gestiegenen Strecken beim Rot- und
Damwild (rd. 3.000 bzw. rd. 1.800 Stück) von stark
zunehmenden Wildbeständen in Niedersachsen. Nicht
ökosystemverträgliche Populationshöhen des verbei-
ßenden Schalenwildes gefährden in einigen Regionen
die waldbaulichen Investitionen und erhöhen durch
Verbiss- und Schälschäden das betriebliche Risiko.
75 % der NLF-Gesamtstrecke wurden von privaten
Jägern erlegt, 1.284 Jagderlaubnisscheine wurden
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ausgestellt, 40.000 ha Landeswald (13 %) werden
durch Jagdpächter bejagt.
Im April 2013 begann die Umstellung auf bleifreie
Munition in den NLF. Sie ist zum 01.04.2014 verbind-
lich geworden.
wegebau
Rund 9,4 Mio. EUR wurden in die Pflege und Unter-
haltung des 11.000 km umfassenden Wegenetzes und
den Neubau und Ersatz von Brücken und Durchlässen
investiert.
Seit einigen Jahren liegt darüber hinaus ein Schwer-
punkt bei der Sanierung der belasteten Teerwege.
Hier wurden in 2013 48 km erneuert, was einem Auf-
tragsvolumen von 2,9 Mio. EUR entspricht.
liegenschaftsbewirtschaftung
Bei der »Bewirtschaftung der Liegenschaften« wurde
das gute Ergebnis des Vorjahres mit einem Ertrag von
7,7 Mio. EUR (inkl. FriedWald) leicht verbessert.
ausgleichs- und ersatzmassnahmen
Die Umsätze im Produktbereich des Vertragsnatur-
schutzes erhöhten sich auf 5,8 Mio. EUR.
Mit den geschlossenen Verträgen verpflichten sich die
NLF zu Naturdienstleistungen, die bis zu 30 Jahre in
der Zukunft zu Aufwand führen. Um die vertraglichen
Verpflichtungen in den Folgejahren durchführen zu
können, werden passive Rechnungsabgrenzungspos-
ten aufgebaut, welche zum Jahresabschluss 2013 in
Summe für den Geschäftsbereich 8,6 Mio. EUR be-
tragen (Vorjahr: 5,5 Mio. EUR).
Die NLF haben mittlerweile in ganz Niedersachsen ein
Netz von Kompensationspools angelegt (insgesamt
ca. 3.000 Hektar), in denen ein differenziertes Ange-
bot von verschiedenen Naturdienstleistungen besteht.
liegenschaftsmanagement
Die Niedersächsischen Landesforsten haben im Ge-
schäftsjahr 2012 die Landesverwertungsoffensive
abgeschlossen, sodass im Berichtsjahr nur wenige
Immobilienan- und -verkäufe im Rahmen des neuen
eigenbetrieblichen Immobilienmanagements getätigt
wurden.
Einige wenige Immobilienverkäufe wurden noch
abgewickelt, die 2012 verbindlich im Rahmen der
Verkaufsoffensive abgeschlossen wurden. Zeitliche
Verzögerungen in den Vertragsabwicklungen verscho-
ben einige maßgebliche Zahlungseingänge in das Jahr
2013, sodass aus den Einnahmen aus Liegenschafts-
verkäufen noch ein Restbetrag von 2,3 Mio. EUR im
ersten Quartal 2013 überwiesen wurde.
Der Saldo aus An- und Verkäufen in Höhe von
1,28 Mio. EUR soll einer Rücklage für Waldankäufe
zugeführt werden.
Die in 2013 erzielten Verkaufserlöse setzten sich aus
1,4 Mio. EUR aus dem Verkauf entbehrlicher bebauter
Immobilien (zehn Objekte) sowie 0,2 Mio. EUR aus
dem Verkauf von Baugrundstücken zusammen. Der
Erlös aus der Veräußerung von Waldflächen betrug für
Wirtschaftsbericht
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5
40 Objekte insgesamt 2,5 Mio. EUR. Im Geschäfts-
jahr 2013 wurden 131 ha Landeswald in einer Größe
zwischen unter 0,1 bis zu 65 ha verkauft, wovon
jedoch 130 ha noch auf Vertragsbeurkundungen aus
dem Jahr 2012 beruhten. Dem standen zwölf Ankäufe
von in Summe 20 ha Wald und wenig Grünland ge-
genüber, die die Wälder der NLF in verschiedenen
Gebieten arrondiert haben. Zusätzlich ergibt sich eine
Veränderung der Waldfläche der Landesforsten in
Höhe von 281 ha Flächenzugang und 216 ha Flächen-
abgang im Zuge von vier Tauschgeschäften zur gegen-
seitigen Arrondierung. Dies bedeutet in Summe einen
Flächenzugang von 65 ha.
Aus der Flächenbilanz in der nebenstehenden Tabelle
können die veräußerten und erworbenen Waldflächen
entnommen werden.
Nach Ende der Liegenschaftsoffensive sollen die Ein-
nahmen aus Immobilienverkäufen – abzüglich der
Ausgaben für Ankäufe – in eine Rücklage zum Ankauf
von Immobilien eingebracht werden.
LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT IN DEN LANDESFORSTEN DER JAHRE 2005 BIS 2013 (in ha)
Liegenschaftsankäufe
Jahr < 75 75–200 > 200 Summe
2005 600 520 1.140 2.260 1.770
2006 826 103 484 1.413 89
2007 396 326 335 1.057 125
2008 462 89 219 770 110
2009 146 135 254 535 39
2010 406 0 0 406 80
2011 411 317 0 728 39
20121) 781 257 0 1.038 75
20132) 1 0 0 1 85
Summe 4.029 1.747 2.432 8.208 2.412
Liegenschaftsverkäufe
1 ) 2 0 1 2 I N K L . L I E G E N S C H A F T S O F F E N S I V E 2 0 1 3
2 ) 2 0 1 3 O H N E L I E G E N S C H A F T S O F F E N S I V E
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Die Umsatzerlöse der NLF (ohne Landesaufträge)
erreichten im Geschäftsjahr 2013 eine Gesamthöhe
von 130 Mio. EUR.
Die tragende Säule der Umsatzerlöse der NLF bleibt
der Holzverkauf (81 %). Damit bleiben die NLF in
hohem Maße von den an den Märkten erzielbaren
Holzpreisen abhängig.
An den sonstigen betrieblichen Erträgen haben
die Finanzhilfen des Landes Niedersachsen
für die Produktbereiche 2 – 5 in Höhe von derzeit
22,5 Mio. EUR den größten Anteil.
Der Rückgang der Umsatzerlöse mit der NLF-Services
GmbH (– 37 %) ist darauf zurückzuführen, dass ein-
zelne größere Sonderprojekte der Vorjahre in diesem
Jahr entfielen.
Ertragslage
ENTWICKLUNG DER ERLÖSE
UND ERTRÄGE NACH KONTEN (in Euro) 2012 2013 Veränderung in %
Holzernte und -verkauf (inkl. Brennholz) 103.010.945 105.247.191 2.236.246 2
Nebennutzung (ohne Brennholz) 4.969.175 5.826.462 857.287 17
Liegenschaften 6.785.738 6.689.126 – 96.612 – 1
Jagd / Fischerei 5.805.038 5.529.002 – 276.036 – 5
Sicherung der Erholungsfunktion 1.830.480 1.976.109 145.630 8
Betreuungsentgelte 2.237.127 2.126.992 – 110.135 – 5
Umsatzerlöse Sonstige 910.830 861.341 – 49.489 – 5
Beteiligungserträge Jagdgenossenschaften 51.003 49.080 – 1.923 – 4
Umsatzerlöse mit der NLF-Services GmbH 2.299.954 1.443.719 – 856.235 – 37
Summe Umsatzerlöse 127.900.290 129.749.023 1.848.733 1
Bestandsveränderungen Vorräte 989.039 – 1.157.956 – 2.146.995 – 217
Andere aktivierte Eigenleistungen 11.904 0 – 11.904 – 100
Sonstige betriebliche Erträge 27.302.749 30.053.283 2.750.534 10
Summe Erlöse und Erträge 156.203.982 158.644.350 2.440.367 2
56
› 5
7
Einschließlich des Auftragsvolumens des Landes für
die übertragenen Aufgaben erreichte die Gesamt-
leistung je Mitarbeiter rund 130 Tsd. EUR.
GESAMTLEISTUNG JE MITARBEITER / -IN (VZE) IN DEN JAHREN 2005 –2013 (in Euro)
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
128.036
129.611
136.838
113.551
95.992
108.854
130.818
90.680
72.879
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gesamtaufwand
Der Gesamtaufwand vor Zinsen und Steuern ist
gegenüber den Aufwendungen des Vorjahres um
6,1 Mio. EUR (4,4 %) auf 144 Mio. EUR gestiegen.
personalaufwand
Der Aufwand für Personal ist im Geschäftsjahr
2013 um 2,4 Mio. EUR auf 70,7 Mio. EUR (Vor-
jahr 68,3 Mio. EUR) angestiegen. Der Anteil des
Personal aufwands am Gesamtaufwand beträgt
49,1 % (2012: 49,5 %).
materialaufwand
Der Materialaufwand ist um 2,2 Mio. EUR gegenüber
dem Vorjahr auf 41,3 Mio. EUR gestiegen. Die darin
enthaltenen Aufwendungen für bezogene Leistungen
sind um 2,1 Mio. EUR (6,3 %) auf 35,9 Mio. EUR
(Vorjahr: 33,8 Mio. EUR) gestiegen.
sozialabgaben
Der Anteil der Sozialabgaben ist im Geschäftsjahr
2013 mit 23,5 % der Personalaufwendungen leicht
um 0,6 %-Punkte gegenüber dem Vorjahr gestiegen
(2012: 22,9 %). Neben den Arbeitgeberanteilen zu
den Sozialversicherungen der Tarifbeschäftigten wur-
den 6,7 Mio. EUR für Pensionslasten der Beamten an
das Land Niedersachsen abgeführt.
abschreibungen
Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen der
NLF betrugen im Berichtsjahr 2013 8.803.967 EUR,
was den Vorjahreswert um 718.402 EUR übersteigt.
Schwerpunkte bildeten die Grundstückseinrichtungen
(Teerwege), die außerplanmäßige Abschreibung der
Beteiligung an der EZHI sowie Investitionen im Bereich
der EDV und der Maschinen.
Die Abschreibungen für Betriebs- und Geschäftsaus-
stattungen stiegen von 864 Tsd. EUR im GJ 2012 auf
1,06 Mio. EUR im GJ 2013. Wesentliche Gründe hierfür
sind die im Berichtszeitraum erfolgten Ausstattungen
der Forstämter mit Diebstahlsicherungssystemen,
die Beschaffung von Microsoft Office 2013 Lizenzen,
das Oracle-Nachfolgesystem für den NLF Discoverer,
diverse COBOL-Lizenzen sowie die Ausstattung der
Biotopkartierer mit Datenerfassungsgeräten und Ap-
plikationssoftware (Terrasync.). Entscheidenden Anteil
an den Abschreibungen in dieser Anlagengruppe hatte
auch ein für das Niedersächsische Forstliche Bildungs-
zentrum beschaffter Harvester / Forwarder-Simulator.
In der Anlagengruppe Werkzeuge und Maschinen sind
die Abschreibungen gegenüber dem Vorjahr um 78 Tsd.
EUR auf 750 Tsd. EUR gestiegen. Die Beschaffungen von
acht Waldarbeiterschutzwagen, diversen Bodenbearbei-
tungs- und Anbaugeräten haben den Aufwand erhöht.
Verringert haben sich die Abschreibungen auf Arbeits-
maschinen. Sie sanken im Berichtszeitraum gegenüber
2012 um 43 Tsd. EUR auf 1,44 Mio. EUR, im Wesent-
lichen verursacht durch auslaufende Abschreibungen
in 2013.
In der Gruppe der Pkws und Busse sanken die Ab-
schreibungen um 40 Tsd. EUR auf 1,38 Mio. EUR,
begründet durch auslaufende Abschreibungen und
den Umstand, dass von 111 beschafften Pkws knapp
die Hälfte erst Ende 2013 aktiviert wurden.
Die Abschreibungen auf Gebäude und andere bau-
liche Anlagen stiegen in 2013 leicht um 24 Tsd. EUR
auf nunmehr 1,02 Mio. EUR an, verursacht u. a. durch
Aufwandsstruktur
58
› 5
9
die Grundsanierung der Scheune in Marienthal /NFA
Wolfenbüttel und Baumaßnahmen im WPZ des Forst-
amtes Nienburg bzw. der Azubi-Werkstatt im Forstamt
Rotenburg.
Die in 2013 fortgesetzte Sanierung des NLF-Teer-
wegenetzes trug maßgeblich dazu bei, dass sich in
der Gruppe der Grundstückseinrichtungen (Wege /
Brücken) die Abschreibungen in 2013 gegenüber dem
Vorjahr um 251 Tsd. EUR auf nunmehr 2,9 Mio. EUR
erhöht haben. Ein Investitionszuschuss Dritter ver-
ringerte nach Verrechnung mit den Erträgen aus der
Auflösung gebildeter Sonderposten für Investitionszu-
schüsse die Abschreibungen um 55 Tsd. EUR.
Abschreibungsmindernde Erträge aus der Auflösung
von Sonderposten mit Rücklagenanteil haben sich
von 290 Tsd. EUR im Jahr 2012 auf 343 Tsd. EUR im
Berichtsjahr erhöht, maßgeblich begründet durch die
Investitionszuschüsse für die Teerwegesanierung, den
Neubau des Wildparkhauses im Forstamt Neuhaus
und den Neubau einer Brücke in Riefensbeek.
Die Abschreibungshöhe auf Forderungen durch Einzel-
und Pauschalwertberichtigungen im Berichtsjahr 2013
beträgt 568 Tsd. EUR.
ÄNDERUNGEN DER BUCHWERTE
IM ANLAGEVERMÖGEN NACH
ANLAGEGRUPPEN GJ 2013 (in Euro)
Restbuchwert zu Beginn
des GJ Zugänge AHK Abgänge AHK Abschreibung
BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges 2.935.690 1.055.280 176.370 1.059.213
Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen, Geräte 3.508.311 632.356 156.035 749.555
Arbeitsmaschinen 5.429.097 1.482.532 377.078 1.436.766
Pkws, Busse 4.179.941 2.741.960 434.473 1.376.985
Gebäude und bauliche Anlagen 22.290.418 275.539 541.544 1.024.257
Grundstückseinrichtungen (Wege, Brücken) 18.790.362 – 6.877 595.371 2.905.077
Grundstücke 899.170.524 1.033.758 1.484.341 0
Aufstockender Bestand 5.182.099 180.638 97.884 0
Anlagen im Bau 1.477.684 6.395.874 0 0
Sonderposten mit Rücklagenanteil – 2.563.344 – 1.790.053 0 – 343.322
Immaterielles Vermög. (Beteiligungen, Konz.) 537.748 1.001 1 252.114
Summe 960.938.529 12.002.008 3.863.096 8.460.645
Summe ohne Sonderposten 963.501.873 13.792.061 3.863.096 8.803.967
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rücklagen
Die seit der Gründung der NLF stetig aufgebaute Risiko-
rücklage sichert die Risiken aus den geschäftlichen
Tätigkeiten ab. Gemäß Beschluss des Verwaltungs-
rates wurde die satzungsgemäße Risikorücklage in
2013 um 4,355 Mio. EUR auf nunmehr 30 Mio. EUR
erhöht.
Aus der Rücklage für die Produktbereiche 2 – 5 wurden
1,091 Mio. EUR entnommen. Die zweckgebundene
Rücklage beträgt nunmehr 4,256 Mio. EUR.
Ab 2014 sind die NLF zusätzlich verpflichtet worden,
20 % des Aufwandes zur Beseitigung von Altlasten
zu finanzieren. Hierfür ist eine zweckgebundene
Rück lage einzurichten, der erstmals in 2014 Mittel
zugeführt werden können.
investitionen
Das Investitionsvolumen der Niedersächsischen
Landesforsten lag im Geschäftsjahr 2013 bei rund
13,8 Mio. EUR (Vorjahr: 12,1 Mio. EUR).
Finanzlage
ZUORDNUNG VON INVESTITIONEN ZU ANLAGEGÜTERN IM GESCHÄFTSJAHR 2013
SUMME INVESTITIONEN 13.792.061 EUR
29 % Grundstückseinrichtungen (Wege …)
7 % Grundstücke
1 % Aufstockender Bestand
9 % BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges
16 % Gebäude und bauliche Anlagen
19 % Pkws, Busse
10 % Arbeitsmaschinen
9 % Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen, Geräte
60
› 6
1
Einen Schwerpunkt bildeten die Unterhaltung und der
Ausbau des Forstwegenetzes der NLF. Auch die Kom-
plettsanierung einiger Teerwege ist hierin enthalten.
Im Bereich der Immobilien wurde in verschiedene
Bauprojekte investiert, so zum Beispiel in das neue
WildparkHaus im Forstamt Neuhaus. Daneben wurden
verschiedene Gebäude und Betriebsstätten renoviert,
saniert und modernisiert.
Zur Modernisierung der technischen Ausstattung mit
Arbeitsmaschinen und Betriebsfahrzeugen wurden
ein Harvester, zwei Forwarder und fünf Forstschlepper
sowie 111 Betriebsfahrzeuge und Firmenwagen be-
schafft.
Im Bereich der EDV wurden neue Software und Daten-
erfassungsgeräte für die Biotopkartierung beschafft.
Waldankäufe fanden im Umfang von 20 ha statt.
liquidität
Die Liquidität der Niedersächsischen Landesforsten
verbesserte sich im Laufe des Geschäftsjahres. Liquide
Mittel zur Deckung aller kurzfristigen Verbindlich-
keiten zum Bilanzstichtag wie Rückstellungen, Ver-
bindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungs-
posten waren vorhanden.
Die Zahlungsfähigkeit der Niedersächsischen Landes-
forsten war zum Bilanzstichtag hoch.
Auswirkungen aufgrund geänderter Kreditkonditionen
für die Niedersächsischen Landesforsten bestanden
nicht, da über die Verbindlichkeiten aus Lieferung und
Leistung sowie erhaltene Anzahlungen hinaus keine
weiteren Verbindlichkeiten bestanden.
Der Cashflow vor Gewinnabführung lag zum Bilanz-
stichtag bei 22,801 Mio. EUR und damit 6,935 Mio.
EUR über dem Cashflow des Vorjahres. Der Zahlungs-
mittelbestand nahm um 9,098 Mio. EUR zu, das
Guthaben bei Kreditinstituten lag Ende des Geschäfts-
jahres bei 75,082 Mio. EUR.
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Finanzlage
CASHFLOW IM GESCHÄFTSJAHR 2013 (in Tsd. Euro) 2012 2013 Differenz
Jahresüberschuss 10.876 16.646 5.770
Abschreibungen 8.086 8.804 718
Veränderung der Rückstellungen – 1.707 – 569 1.137
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens – 11.552 – 3.535 8.018
Veränderung Working Capital
Vorräte – 872 1.160 2.032
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.265 – 1.394 – 4.659
sowie anderer Aktiva 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 498 7.850 8.349
geleistete Anzahlungen 3 – 7 – 10
Veränderung der
sonstigen Vermögensgegenstände – 2 – 6 – 4
Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Niedersachsen 2.283 – 2.283 – 4.566
sonstigen Verbindlichkeiten – 184 – 32 152
aktiven Rechnungsabgrenzungsposten 51 – 100 – 152
passiven Rechnungsabgrenzungsposten 797 3.034 2.237
Sonderposten mit Rücklagenanteil 969 1.447 478
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 11.515 31.015 19.500
62
› 6
3
CASHFLOW IM GESCHÄFTSJAHR 2013 (in Tsd. Euro) 2012 2013 Differenz
Investitionen
in immaterielle Anlagen – 2 – 1 1
in Sachanlagen – 12.065 – 13.791 – 1.726
in Finanzanlagen 0 0 0
Anlagenabgänge 16.417 5.578 – 10.839
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 4.350 – 8.214 – 12.564
Veränderung Fremdkapital 0 0 0
Eigenkapitalanpassung 0 0 0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 0 0 0
Cashflow vor Gewinnabführung 15.866 22.801 6.935
Gewinnabführung – 15.441 – 13.704 1.737
Cashflow 425 9.098 8.673
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 65.559 65.984 425
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 65.984 75.082 9.098
( A B W E I C H U N G E N S I N D R U N D U N G S B E D I N G T )
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Die Finanzmittel im Working Capital stiegen im Ge-
schäftsjahr 2013 an. Der Anstieg ist im Wesentlichen
auf den Aufbau von Verbindlichkeiten (davon 6,7 Mio.
EUR für die Versorgungsrücklage, die erst Anfang
2014 an die Oberfinanzdirektion abgeführt worden
ist) und den Abbau von Vorräten zurückzuführen.
Lediglich der Aufbau von Forderungen band weitere
Finanzmittel und schwächte den Anstieg damit wieder
leicht ab.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
wies einen Zugang an liquiden Mitteln in Höhe von
31,015 Mio. EUR (+19,500 Mio. EUR gegenüber
2012) aus.
Durch das Ende der Liegenschaftsoffensive verzeich-
neten die NLF im Geschäftsjahr 2013 höhere Investi-
tionen in das Anlagevermögen gegenüber geringeren
Verkäufen aus dem Anlagevermögen, sodass sich ein
negativer Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe
von – 8,214 Mio. EUR ergab.
Der weitere Aufbau von Rücklagen aus dem Jahres-
überschuss des Geschäftsjahres 2012 beließ
4,067 Mio. EUR an zusätzlichen Zahlungsmitteln
im Unternehmen.
Bei den Rückstellungen ergab sich insbesondere auf-
grund der Inanspruchnahmen von Personalrückstel-
lungen (ohne Altersteilzeitrückstellungen) und der
Rückstellung für die Teerwegesanierung ein Abbau
in Höhe von – 0,569 Mio. EUR.
Zum Bilanzstichtag bestanden keine Verbindlichkeiten
aus Abführungsverpflichtungen der Landesverwer-
tungsoffensive gegenüber dem Land Niedersachsen.
Aufgrund eines Jahresüberschusses unter Berücksich-
tigung des Liegenschaftsergebnisses aus der Verwer-
tungsoffensive (Bilanzgewinn) von 16,646 Mio. EUR
belief sich der Cashflow nach Gewinnabführung im
Berichtsjahr auf 9,098 Mio. EUR.
vermögenslage
Die Bilanzsumme der NLF ist im abgelaufenen
Geschäftsjahr um ca. 12,4 Mio. EUR gestiegen.
Die Bilanz weist einen Bilanzgewinn in Höhe von
16.646.079 EUR aus (Vorjahr: 10,876 Mio. EUR). Das
Kapital (vor Rücklagen und Jahresergebnis) ist insbe-
sondere durch die Gewinnabführung an das Land Nie-
dersachsen um 6,9 Mio. EUR auf 968,510 Mio. EUR
gesunken.
Die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich um
9,1 Mio. EUR erhöht, was einen Zuwachs von rund
13,8 % bedeutet. Das Finanzergebnis dieser Gutha-
ben, die im Finanzmanagement des Landes Nieder-
sachsen eingebunden sind, ist auf einen neuerlichen
Tiefstand gesunken. Die Verzinsung betrug im Jahres-
durchschnitt nur noch 0,04 % (2012: 0,18 %).
Finanzlage
64
› 6
5
ÄNDERUNGEN DER WESENTLICHEN BILANZPOSITIONEN
IM JAHRESVERGLEICH (in Tsd. Euro) 2013 Änderung 2012
Anlagevermögen 966.447 2.945 963.502
davon immobiles Anlagevermögen 940.487 1.725 938.763
Umlaufvermögen
Vorräte 8.423 – 1.153 9.576
Forderungen 17.456 1.399 16.057
Guthaben bei Kreditinstituten 75.082 9.098 65.984
Rechnungsabgrenzungsposten 2.038 100 1.938
Bilanzsumme 1.069.446 12.390 1.057.056
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 968.510 – 6.895 975.405
satzungsmäßige Rücklage 30.000 4.355 25.645
zweckgebundene Rücklage Teerwegenetz 5.900 0 5.900
zweckgebundene Rücklage PB 2–5 4.256 – 1.091 5.347
zweckgebundene Rücklage Neubau BL 803 803 0
Jahresüberschuss /-fehlbetrag 16.646 5.770 10.876
Sonderposten mit Rücklagenanteil 4.010 1.447 2.563
Rückstellungen 15.498 – 569 16.067
Verbindlichkeiten 14.089 5.535 8.554
Rechnungsabgrenzungsposten 9.733 3.034 6.699
Bilanzsumme 1.069.446 12.390 1.057.056
AK
TIVA
PASS
IVA
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2011
Finanzlage
vermögensentwicklung
Das Vermögen der Landesforsten hat sich nachhaltig
entwickelt.
Das Anlagevermögen der NLF ist um 2,944 Mio. EUR
auf 966,446 Mio. EUR angestiegen, 97 % davon
sind Grundstücke. Für die Bewirtschaftung und die
Abschreibung sind Wegebauten, Grundstückseinrich-
tungen (z. B. Brücken), Pkws und Holzerntemaschinen
von Bedeutung.
Durch den Verkauf von Gebäuden nahm deren Ge-
samtwert um 293 Tsd. EUR ab, die sonstigen Gebäu-
deeinrichtungen um 1,925 Mio. EUR zu. Die Investi-
tionen im Wegebau führten zu einer Vermehrung
um 709 Tsd. EUR. Die Ersatzbeschaffungen für Pkws
erhöhten den Buchwert der Pkws um 1,299 Mio. EUR.
Die EDV, Hardware wurde durch hohe Abschrei-
bungen um 336 Tsd. EUR vermindert. Bei den Holz-
erntemaschinen entsprachen die Investitionen den
Abschreibungen, sodass der Wert nur um 38 Tsd. EUR
gestiegen ist. Die Betriebsausstattungen stiegen um
424 Tsd. EUR.
rückstellungen
Die Summe aller Rückstellungen ist im abgelaufenen
Geschäftsjahr um 0,6 Mio. EUR auf 15,5 Mio. EUR
gesunken.
Rückstellungen für Personalaufwendungen wurden in
einer Höhe von 1,7 Mio. EUR für Gehaltszahlungen
von Personal in der Freistellungsphase der Alters-
teilzeit und in Höhe von 3,9 Mio. EUR für Urlaub in
Anspruch genommen. Der Zugang ergibt sich aus
der Urlaubsrückstellung von 3,7 Mio. EUR, aus einer
Aufstockung von Altersteilzeitrückstellungen durch
Neubewertungen in einem Umfang von 122 Tsd. EUR
sowie aus einer Rückstellung für Ansprüche aus vo-
raussichtlichen Altersteilzeitverträgen für Forstwirte
in Höhe von 1,6 Mio. EUR. Die im Vorjahr gebildete
Rückstellung für Höhergruppierungen wurde in dem
abgelaufenen Geschäftsjahr mit 72 Tsd. EUR in An-
spruch genommen und in Höhe von 96 Tsd. EUR auf-
gelöst.
Die Niedersächsischen Landesforsten bilden keine
Pensionsrückstellungen für ihre Beamten. Stattdessen
werden jährlich rund 30 % der gezahlten Beamtenbe-
züge zusätzlich an das Land Niedersachsen abgeführt.
Im Geschäftsjahr 2013 waren dies rund 6,7 Mio.
EUR, die als Personalaufwand gebucht werden. Im
Gegenzug tritt das Land für die Versorgung der Pensi-
onäre ein.
Die Steuerrückstellungen für die Betriebe gewerb-
licher Art wurden im GJ 2013 fast vollständig in
Anspruch genommen. Der Zugang bei den Steuer-
rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus den Ge-
winnen des Café Wild im Wisentgehege bei Springe.
Die Inanspruchnahme bei den Rückstellungen für be-
sondere Aufwendungen resultiert aus der fortgesetz-
ten Sanierung der Teerwege (292 Tsd. EUR).
66
› 6
7
ENTWICKLUNG DER RÜCKSTELLUNGEN
DER LANDESFORSTEN IM GJ 2013 (in Euro)Stand
01.01.2013 Inanspruchnahme Auflösung ZugangStand
31.12.2013
1. Pensionsrückstellungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Steuerrückstellungen
a) Gewerbesteuer 218,00 133,40 84,60 682,00 682,00
b) Körperschaftssteuer 585,00 479,00 106,00 1.086,00 1.086,00
c) Solidaritätszuschlag 32,00 26,03 5,97 59,00 59,00
d) sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
3. Sonstige Rückstellungen
a) Personalaufwendungen 9.237.653,00 5.663.901,00 95.876,00 5.458.357,00 8.936.233,00
b) Abschluss- und Prüfungskosten 196.251,00 196.251,00 0,00 203.289,00 203.289,00
c) ungewisse Verbindlichkeiten 30.000,00 18.686,13 11.313,87 81.000,00 81.000,00
d) besondere Aufwendungen 6.602.337,00 292.096,00 34.800,00 0,00 6.275.441,00
Summe 16.067.076,00 6.171.572,56 142.186,44 5.744.473,00 15.497.790,00
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luss
nlf-services gmbh
Die Niedersächsischen Landesforsten sind alleinige
Gesellschafterin der NLF-Services GmbH.
Das Geschäftsergebnis 2013 beträgt vor Steuern
982 Tsd. EUR und entspricht damit nahezu dem des
Vorjahres.
Der Umsatz der NLF-Services GmbH ist in 2013 ge-
genüber dem Vorjahr um 20 % gesunken. Da der Auf-
wand jedoch stärker (– 29 %) gesunken ist, konnte der
Gewinn gehalten werden.
Bei Erträgen inkl. Zinsen und sonstigen betrieblichen
Erträgen in Höhe von 3.009 Tsd. EUR entstanden
Aufwendungen (ohne Ertragsteuern) in Höhe von
2.027 Tsd. EUR. Die Umsatzrentabilität vor Steuern
erhöhte sich auf 34 %.
Nach Steuern verbleibt ein Gewinn in Höhe von
671 Tsd. EUR.
Der Gewinn soll auf Beschluss des Aufsichtsrates der
GmbH zu 100 Tsd. EUR zur Erhöhung der Rücklage
verwendet und zu 571 Tsd. EUR an die NLF abgeführt
werden.
ezhi
Die Niedersächsischen Landesforsten halten 25 %
der Anteile an der Energie Zukunft Hildesheim
GmbH (EZHI). Die EZHI hat den Betrieb des Holz-
heizkraftwerks in Hildesheim zum Geschäftszweck.
Die erzeugte Wärme wird an die Energieversorgung
Hildesheim verkauft und der erzeugte Strom in das
öffentliche Netz eingespeist.
Das vorläufige Ergebnis 2013 beträgt – 227 Tsd. EUR
und liegt 100 Tsd. EUR unter dem Plan. Der Umsatz
der Wärmeproduktion wurde gegenüber dem
Vorjahr um 26 % gesteigert, die Auslastung des
Werks konnte auf 60 % angehoben werden. In 2014
wird ebenfalls ein negatives Ergebnis erwartet, auch
wenn die Auslastung auf 70 % ansteigen soll.
Sachanlagen wurden zum 31. Dezember 2012 mit
6,222 Mio. EUR bilanziert. Das Eigenkapital von ur-
sprünglich 2 Mio. EUR ist durch die Verlustvorträge
und den Fehlbetrag 2013 auf 922 Tsd. EUR gesunken.
Die NLF haben daher eine rund 50 %ige Abschreibung
auf die ursprünglich bilanzierten Anschaffungskosten
der Gesellschafteranteile vorgenommen.
Das Heizkraftwerk wird mit Holzhackschnitzeln aus
den Niedersächsischen Landesforsten betrieben. Die
NLF haben im Berichtsjahr an das Kraftwerk Holz-
hackschnitzel im Wert von 684 Tsd. EUR geliefert.
Die Umsatzsteigerungen und Vertragsabschlüsse las-
sen eine wachsende Auslastung erkennen. Bis zum
Jahr 2018 wird eine Vollauslastung angestrebt.
Beteiligungen
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9
Die NLF gliedern ihre geschäftliche Tätigkeit in fünf
Produktbereiche. Die Leistungen der Produktbereiche
Naturschutz, Erholung, Betreuung und Hoheit werden
dabei im übertragenen Wirkungskreis im Auftrag des
Landes Niedersachsen ausgeführt, wofür die NLF im
Berichtsjahr Finanzhilfen in Höhe von 22,5 Mio. EUR
vom Land Niedersachsen erhalten haben.
Während im Produktbereich 1 ein Überschuss von
rund 14,5 Mio. EUR erwirtschaftet werden konnte,
benötigten die NLF in den Produktbereichen 2 – 5 trotz
großer Einsparbemühungen 114 Tsd. EUR Mehrauf-
wand, als an Finanzhilfe zur Verfügung stand.
Finanzielle und nicht fi nanzielle
Leistungsindikatoren
FINANZIELLE ERGEBNISSE DER NLF NACH
KOSTENLEISTUNGSRECHNUNG 2013 (in Euro)Summe
AufwandErlöse und Erträge
zzgl. Zinsen Ergebnis
Produktbereich 1: Produktion v. Holz u. anderen Erzeugnissen 113.349.106 127.826.318 14.477.212
Produktbereich 2: Schutz und Sanierung 4.259.787 87.062 – 4.172.725
Produktbereich 3: Sicherung der Erholungsfunktion 9.600.183 2.483.205 – 7.116.978
Produktbereich 4: Betreuung, Leistungen für Dritte 10.280.739 2.385.954 – 7.894.785
Produktbereich 5: Hoheits- und sonstige behördliche Aufgaben 7.503.291 4.073.646 – 3.429.645
Produktbereich 2 – 5: ohne Erstattung durch das Land 31.644.000 9.029.866 – 22.614.133
Finanzhilfe für die Produktbereiche 2 – 5 – 22.500.000 22.500.000
Gesamtsumme 144.993.106 159.356.184 14.363.078
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produktion von holz
und anderen erzeugnissen
Neben der Produktion und Vermarktung von 1,7 Mio. Fm
Rohholz sichern die NLF die Verjüngung des Landes-
waldes und sind kontinuierlich um Verbesserungen bei
der Bewirtschaftung bemüht. Im vergangenen Winter
wurden rund 3,5 Millionen Bäume (v. a. Buchen,
Eichen, Ahorne, Kirschen, Douglasien und Fichten)
in den Wäldern der Niedersächsischen Landesforsten
gepflanzt, um den Anteil der Laub- und Nadelmisch-
wälder im Landeswald weiter zu erhöhen.
Zur Verbesserung der Bewirtschaftungsqualität sind
die betriebsinternen Richtlinien (Merkblätter) zum
Bodenschutz, zur investiven Waldverjüngung sowie
zur Behandlung von Fichten- und Fichtenmischwäl-
dern überarbeitet worden. Die NLF haben im abgelau-
fenen Geschäftsjahr rund 48 Kilometer PAK-belastete
Teerwege zurückgebaut und weit überwiegend in
Wege mit wassergebundener Decke umgewandelt.
Dafür sind 2,9 Mio. EUR mit Schwerpunkten im Sol-
ling und im Harz aufgewendet worden, die zu einem
Drittel vom Land Niedersachsen erstattet wurden.
Aus naturschutzfachlichen Gründen und aus Gründen
des Verbraucherschutzes kommt bei der Jagd in den
NLF seit dem 1. April 2014 nur noch bleifreie Muni-
tion zum Einsatz. Dadurch wird das hochwertige Le-
bensmittel Wildbret ohne mögliche Bleikontamination
am Markt angeboten. Ein weiterer wichtiger Gesichts-
punkt bei der Einführung war die Verringerung der
Wahrscheinlichkeit einer tödlichen Bleivergiftung
durch Aufnahme von belasteten Aufbrüchen (Innerei-
en von Wildtieren) bei Seeadlern.
naturschutz, waldsanierung
Zur Verbesserung der Naturschutzstandards haben die
Landesforsten das Totholzkonzept sowie das Hotspot-
Konzept ergänzt. Mit dem Totholzkonzept wird nun
ein Zielwert von 10 Fm starkem Totholz pro Hektar im
Landeswald angestrebt, dies entspricht 30 Fm Totholz
pro Hektar über alle Durchmesser. Im Rahmen des
Hotspot-Konzepts werden die für die Biodiversität be-
sonders bedeutenden Waldflächen, die »ökologischen
Hotspots«, identifiziert und gesichert.
Durch mehrere Erlasse des Landes wurde im Februar
2013 das Verfahren zur Aufstellung der Bewirtschaf-
tungspläne für Natura-2000-Gebiete neu geregelt. In
enger Abstimmung mit dem NLWKN erarbeiteten die
NLF eine neue Mustergliederung. Im Projekt »NWE5
– Natürliche Waldentwicklung als Ziel der Nationalen
Strategie zur biologischen Vielfalt« bilanzierte die
Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt die bis-
her in Deutschland von forstwirtschaftlicher Nutzung
freien Waldflächen.
Im Ergebnis wurde deutlich, dass die NLF mehr Wälder
einer natürlichen Entwicklung als im bundesdeutschen
Durchschnitt überlassen. Dennoch werden über die
Umsetzung des Hotspot-Konzepts und die Überar-
beitung des Habitatbaum-Konzepts hinausgehend
weitere Flächen aus der Nutzung genommen werden
müssen, wenn die neue Landesregierung für den Lan-
deswald ein bislang nur als möglich diskutiertes Ziel
konkret formuliert, zehn Prozent des Landeswaldes
in eine natürliche Entwicklung ohne Holznutzung zu
überführen.
Finanzielle und nicht fi nanzielle
Leistungsindikatoren
70
› 7
1
erholung, walderlebnis,
waldpädagogik
Mit landesweiten Pflanzaktionen unterstützten die
Landesforsten die bundesweite Kampagne zum Jubi-
läumsjahr »300 Jahre Nachhaltigkeit«, um damit das
Thema Nachhaltigkeit und speziell die große Bedeu-
tung der Wälder für die Trinkwasservorsorge bekannt
zu machen. Der Wald ist ein riesiger Wasserspeicher,
überdimensionaler Filter und Trinkwasserlieferant.
Über 80.000 Hektar Wald der Landesforsten sind als
Trinkwasserschutzgebiete ausgewiesen.
Die 400 Quadratkilometer große Waldlandschaft des
Sollings wurde in einer Internetabstimmung zum
Waldgebiet des Jahres 2013 gewählt. In Kooperation
mit den örtlichen Partnern wie den Landkreisen, dem
Naturpark Solling-Vogler und der Touristik boten die
Niedersächsischen Landesforsten zahlreiche Informa-
tions- und Bildungsangebote an. Dabei wurde vor
allem die Funktion des Sollings als Erholungsgebiet
gefördert, aber auch die regionale Wirtschaft mit
Aufträgen gestützt. Rund 90 Prozent des im Solling
produzierten Holzes findet Abnehmer im Umkreis von
150 Kilometern. Durch die Verwendung des nach-
wachsenden Rohstoffes, z. B. als Bauholz oder zur
Möbelherstellung, werden jährlich riesige Mengen
CO2 eingespart bzw. gespeichert.
Als neues Besucherzentrum im Herzen des Sollings
und als Eingang zum Wildpark wurde das Wildpark-
Haus Neuhaus im Dezember eröffnet, das als moder-
nes Holzgebäude für eine umfassende Nachhaltigkeit
stehen soll. Rund 2 Mio. EUR, zum großen Teil aus
Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes
Niedersachsen, haben die Landesforsten als Bauherr
sowie Betreiber des Wildparks Neuhaus investiert.
Mit der Errichtung und der Bündelung der Kooperati-
onen im WildparkHaus konnten die NLF ihr Angebot
in den zehn Waldpädagogik- und sieben Walderleb-
niszentren noch einmal verbessern.
betreuung, ausbildung
Die abgerechnete Betreuungswaldfläche ist im Ver-
gleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Den Forstämtern
ist es dennoch gelungen, den Betreuungsaufwand um
100 Tsd. EUR zu verringern. Das Betreuungsergebnis
konnte somit leicht verbessert werden.
In den NLF wurden im Geschäftsjahr 2013 96 Auszubil-
dende für den Forstwirtsberuf, 13 Forstreferendare, 38
Anwärter sowie 40 Hochschulpraktikanten ausgebildet.
hoheitliche aufgaben, stellung-
nahmen, altlastensanierung
Die Beratung der Landkreise und kreisfreien Städte
sowie Stellungnahmen als Träger öffentlicher Belange
bei öffentlich-rechtlichen Planungsverfahren, Waldum-
wandlungsanträgen oder Bauanträgen erfolgt durch
die Funktionsstellen »Träger öffentlicher Belange«.
Insbesondere bei Großprojekten wie dem Neubau
der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg oder
Planungen um die Höchstspannungsleitung
Wahle-Mecklar vertreten die NLF auch eigentumsüber-
greifend die Belange des niedersächsischen Waldes.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Altlasten in
einem finanziellen Umfang von 4,1 Mio. EUR saniert.
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Die Sanierung der Teermühle an der Innerste im Harz
konnte mit einem finanziellen Volumen von 881 Tsd.
EUR in 2013 ebenso abgeschlossen werden wie die
Sanierung des ehemaligen Munitionsdepots Rehden
im Forstamt Nienburg für 517 Tsd. EUR. Für die Siche-
rung und Erkundung der Deponie Florenz-Morgen-
stern im Forstamt Liebenburg haben die NLF für das
Land Niedersachsen 1,8 Mio. EUR verausgabt.
personal und personalentwicklung
Durch den Personalabbau der vergangenen zwei
Jahrzehnte ergeben sich aus der Altersstruktur der
im Unternehmen tätigen Beschäftigten Herausforde-
rungen für das Personalmanagement. Insbesondere in
den Mitarbeitergruppen der Forstwirtinnen und -wirte
des gehobenen und höheren Forstdienstes erfordert
der Überhang an älteren Beschäftigten und die hohe
Zahl an Neueinstellungen innovative Konzepte der
Personalentwicklung. Neueinstellungen zur Nach-
wuchssicherung, Aus- und Fortbildung, Gesundheits-
management und Geschäftsprozessmanagement
bildeten im Berichtsjahr Schwerpunkte in der Orga-
nisations- und Personalentwicklung der NLF.
Am Jahresende waren 1.272 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter (Vorjahr 1.268) tätig, die sich 1.222 Voll-
zeitarbeitsplätze teilten (1.217). Nach Mitarbeiter-
gruppen waren 444 Beamte, 266 Beschäftigte nach
TV-L (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der
Länder) und 562 Beschäftigte nach TV-Forst (Tarif-
vertrag zur Regelung der Arbeitsbedingungen von
Beschäftigten in Forstwirtschaftlichen Verwaltungen,
Einrichtungen und Betrieben der Länder) beschäftigt.
40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren durch
Altersteilzeit oder unbezahlten Urlaub freigestellt.
Im Mai 2013 haben sich die NLF zur »Charta der
Vielfalt« bekannt und unterstützen damit das Ziel
der Gleichstellung auf allen Ebenen. In den Landes-
forsten arbeiteten 1.171 Vollzeitkräfte und 141 Teil-
zeitkräfte. Der Schwerbehindertenanteil lag mit 60 Mit -
arbeiterinnen und Mitarbeitern bei 5 %. 228 Frauen
waren in unserem Unternehmen tätig, was einem
Anteil von 17 % entspricht. Da sich unter den seit Un-
ternehmensgründung eingestellten forstlichen Hoch-
schulabsolventen bereits 37 % Frauen befinden, kom-
men wir unserem Ziel der Erhöhung des Frauenanteils
im Gesamtunternehmen Schritt für Schritt näher.
Die Verjüngung der Belegschaft haben wir durch die
Einstellung von 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
(Vorjahr 38) erneut deutlich vorangetrieben. Wir freu-
en uns über 8 Beschäftigte (TV-L), 13 Forstwirte bzw.
Forstwirtschaftsmeister (TV-Forst) und 19 forstliche
Hochschulabsolventen.
In unserer zentralen Aus- und Fortbildungsstätte,
dem Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum
in Seesen-Münchehof (NFBz), fanden 136 ein- und
mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen mit insge-
samt 1.383 Teilnehmern bzw. 3.043 Teilnehmertagen
statt. Die Fortbildungsschwerpunkte lagen in den Be-
reichen Waldarbeit, Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz,
Daten verarbeitung /IUK-Technik sowie Personal- und
Team entwicklung. Einen besonderen Schwerpunkt
bildete wieder das waldbauliche Qualitätsmanage-
ment (WQM), welches sich in diesem Jahr mit dem
Thema der Läuterung befasste.
Der Berufsschulunterricht für die Auszubildenden
zur Forstwirtin/zum Forstwirt wurde im Wege einer
Lernortkooperation am NFBz fortgeführt. Nach der
Finanzielle und nicht fi nanzielle
Leistungsindikatoren
72
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3
Evaluierung dieser Kooperation steht eine endgültige
Entscheidung über die Fortführung noch aus. Dane-
ben wurden die weiteren Ausbildungslehrgänge zum
Forstwirt und in den forstlichen Vorbereitungsdiensten
für den gehobenen und für den höheren Forstdienst
in bisherigem Umfang fortgeführt. Es fanden 52 Aus-
bildungslehrgänge mit 18.152 Teilnehmertagen statt.
Wir haben unser zentrales Gesundheitsprojekt »Fit
im Forst« in allen Forstämtern fortgeführt. Die Uni-
versität Göttingen betreut dieses Projekt weiterhin
wissenschaftlich. Auch die Bürobeschäftigten des NFP
und der Betriebsleitung haben sich in 2013 weiterhin
»Fit im Büro« gehalten. Im zweijährigen Rhythmus
führen wir Gesundheitstage für alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der NLF durch. Im Berichtsjahr fanden
diese Gesundheitstage statt und ermöglichten den
Teilnehmern Informationen zu den Themen Zecken-
borreliose, gesunde Ernährung und zu unserer neu
vereinbarten externen Mitarbeiterberatung durch die
Firma carpe diem. Dieses neue Beratungsangebot
wurde mit der Einführung (1.7. – 31.12.2013) sehr
gut angenommen. Eine Evaluierung soll 2014 erfolgen.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NLF waren
aufgerufen, an der ersten Mitarbeiterbefragung der
NLF teilzunehmen. Der unter externer Begleitung in
einem mehrstufigen Prozess erarbeitete unterneh-
mensspezifische Fragebogen umfasste 46 Fragen
zu sechs Themenfeldern. Die mit 74 % sehr hohe
Rücklaufquote stellt im Unternehmensvergleich einen
Spitzenwert dar. Vor allem die hohe Identifikation der
Beschäftigten mit dem Unternehmen kam in den Er-
gebnissen deutlich zum Ausdruck.
Aus den abgegebenen Bewertungen wurde ein Mit-
arbeiterzufriedenheitsindex errechnet. Der Index ist
ein Bestandteil der »Sustainability Balanced Scorecard
(SBSC)« der NLF. Der Ergebniswert beträgt 3,94 auf
der Bewertungsskala von 1 (»trifft überhaupt nicht
zu«) bis 6 (»trifft vollkommen zu«). Dieses insgesamt
positive Ergebnis wird jedoch erst bei den geplanten
Folgebefragungen eine relative Aussagekraft erhalten,
wenn festzustellen sein wird, wie sich der Wert ver-
ändert.
Die Ergebnisse wurden im Berichtsjahr ausführlich
und differenziert im Unternehmen kommuniziert.
Auf der Analyse aufbauend wurde ein Maßnahmen-
plan erarbeitet, der seither stufenweise umgesetzt
wird. Im dreijährigen Rhythmus sollen nun Folgebe-
fragungen regelmäßig Anregungen und Erkenntnisse
für Verbesserungspotenzial liefern.
Einen Schwerpunkt bildeten im abgelaufenen Ge-
schäftsjahr 16 zweitägige Seminare für alle Revier-
leiterinnen und -leiter zur Verbesserung der Prozess-
abläufe auf Revierebene.
Im Rahmen der sozialverträglichen Umsetzung der
mittelfristigen Revierkonzeption wurde im Forstamt
Fuhrberg eine Revierförsterei aufgelöst.
nachtragsbericht
In 2014 wird die Absicht der neuen Landesregierung
konkret kommuniziert, zehn Prozent des Landes-
waldes in eine natürliche Entwicklung ohne Holznut-
zung zu überführen.
Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach
Schluss des Geschäftsjahres zum 31. Dezember 2013
sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erkennen.
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risikobericht
In der NLF bildet ein Risiko-Team den Kern des Risiko-
managements. Für die Organisation des Prozesses und
den jährlichen Risikobericht ist ein Risikobeauftragter
verantwortlich. Für die Bereiche Personal, Produktion,
Wald /Umwelt, Markt, Recht und Finanzen sind jewei-
lige Fach-Risikobeauftragte verantwortlich.
Im Rahmen des Risikomanagements werden Risiken
beschrieben und notwendige Früherkennungssysteme
mit Terminen und Eskalationsstufen definiert. Notfall-
pläne können bei Bedarf festgeschrieben sowie bei
Bedarf weitere Maßnahmen vereinbart werden.
Für die Einhaltung und Dokumentation dieser Abläufe
übernehmen die Fach-Risikobeauftragten die Verant-
wortung. Sie fördern außerdem das Risikobewusstsein
in den Fachbereichen und bei allen Beschäftigten.
Die Einhaltung der aus dem Risikomanagement ab-
geleiteten Aufgaben wird im Rahmen der Tätigkeiten
der Revision, der Wirtschaftsprüfung und des Control-
lings geprüft.
risiken
Die Anfälligkeit des Holzmarktes für Schwankungen
aufgrund von außerplanmäßigen Zwangsangeboten
nach Windwurf- oder Borkenkäferkalamitäten ist
systemimmanent. Die Risiken ereignisgetriebener Kon-
junkturschwankungen, die Einfluss auf Rohstoffpreise
nehmen, können kaum prognostiziert werden. Die
Preise zeigen aber seit 2009 eine sehr feste Tendenz,
sodass die Volatilität außerhalb von Katastrophen-
szenarien und bei guter Allgemeinkonjunktur derzeit
gemindert scheint.
Die Personalkosten sind 2013 erneut gestiegen. Die
Tarifabschlüsse wurden nicht durch entsprechende Ra-
tionalisierungen aufgefangen. Die Steigerung schränkt
den Einfluss auf das Geschäftsergebnis zunehmend
ein. Bei stagnierendem Geschäftsumfang und bei so-
gar eingeschränktem Geschäftsumfang werden ohne
kurzfristige Reaktionen Gewinne der Landesforsten
mittelfristig gefährdet sein.
In der Nachwuchsgewinnung und der erforderlichen
Einarbeitung der jungen, neuen Mitarbeiter innen
und Mitarbeiter liegen neben großen Chancen auch
Risiken eines Generationswechsels.
Die Risiken für den Forstbetrieb aus »überhöhten
Wildbeständen« sind erheblich gestiegen. So führen
in mehreren Regionen überhöhte Wildbestände neben
waldbaulichem Wildschutzaufwand (Zäune, Schutz)
zu teils extremen Schäden an Verjüngung und Be-
stand und binden erheblichen Personalaufwand zur
Bestands reduzierung.
Die Ausweitung von Schutzflächen und eine stärkere
Rücksichtnahme auf Biodiversitäts- und andere Natur-
schutzaspekte sowie sensible Bevölkerungsinteressen
ziehen absinkende Produktionskapazitäten mit Um-
satzeinbußen nach sich.
Der Klimawandel wird Einfluss auf die Waldbaustrate-
gie der NLF haben. Daraus könnten sich unmittelbar
finanzielle Risiken ergeben.
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
74 ›
75
Da durch das Risikomanagement die Risikolage 2013
weiter abgesichert werden konnte, zeichnet sich kurz-
fristig für 2014 keine akute Bedrohung des Erfolgs ab.
Die weitere Verfolgung der bislang erfolgreichen mit-
telfristigen Strategien, insbesondere hinsichtlich des
Kostenmanagements und hier besonders der Personal-
kosten, muss jedoch intensiviert werden.
Das Land trug bisher die Risiken aus Altlasten (Schä-
den, Monitoring, Sanierung). Ab 2014 tragen die
NLF 20 % des Aufwands dafür. Daraus ergibt sich ein
neues finanzielles Risiko für die NLF. Der Bildung einer
zweckgebundenen Rücklage angesichts dieses neuen
Risikos hat der Verwaltungsrat zugestimmt.
bestandsgefährdende risiken
Den Niedersächsischen Landesforsten drohen zurzeit
keine bestandsgefährdenden Risiken. Eine Vorhersage
von Katastrophenszenarien (Sturm, Kalamität) ist je-
doch nicht möglich.
strategische risiken
Die Nationale Biodiversitätsstrategie des Bundes sieht
vor, bislang genutzte Flächen aus der forstlichen Be-
wirtschaftung zu nehmen. Eine kurzfristig deutlich
sinkende Produktionsfläche und somit sinkende Pro-
duktionskapazität führt zu verminderten Einnahmen
und Deckungsbeiträgen aus der Bewirtschaftung der
öffentlichen Forstvermögen, so auch der NLF. Auch
sind der Grundstückswert zu überprüfen und nach
Bedarf Wertberichtigungen vorzunehmen. Die Umset-
zung dieser bundesweiten Naturschutzstrategie führt
damit zu konkreten betrieblichen Einschränkungen
und damit finanziellen Risiken für die NLF.
Auch Bewirtschaftungsauflagen in FFH-Gebieten oder
anderen vorrangig dem Naturschutz dienenden Flä-
chen können zu Ertragsminderungen führen, zudem
zusätzlichen Aufwand verursachen. Damit können
sie auch eine Absenkung der bisher notwendigen Ar-
beitskapazitäten zur Folge haben.
Unmittelbaren ergebnismindernden Einfluss hätte
auch eine FSC-Zertifizierung mit dem entsprechend
anzuwendenden Regelwerk.
Die Verfassungsänderungen der Länder sehen ein
Verbot der Nettoverschuldung ab 2020 vor, was den
Abbau von Defiziten in den Haushalten erfordert. Die
Landesforsten sehen ihre ökonomisch nachhaltige po-
sitive Entwicklung als ihren spezifischen Beitrag zur
»Schuldenbremse« in den öffentlichen Haushalten. Es
besteht jedoch durchaus das Risiko, dass die NLF in
Trägerschaft des Landes weitere – über die unterneh-
merische Konsolidierung hinausgehende – Beiträge
zur Konsolidierung des Landeshaushalts leisten müs-
sen, wie es zum Beispiel der Verkauf von Liegenschaf-
ten bis 2012 darstellte.
marktrisiken
Das aktuell hohe Preisniveau von Rundholz und Ener-
gie sowie der geringe Preis für die Produkte Schnitt-
holz und Sägerestholz führen bei einzelnen Kunden
zu Produktionsverhältnissen, die nicht mehr wirt-
schaftlich sind. Ziel der NLF bleibt eine verlässliche
Preis- und Marktstabilisierung.
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Sollten in zunehmendem Maße Marktstrukturen durch
Insolvenzen bzw. Betriebsverlagerungen zerstört wer-
den, so wäre dieser Prozess nicht reversibel. Daher
sind die NLF bemüht, eher Entwicklungen zu dämpfen
und die Übergangsrisiken abzupuffern. Andererseits
darf dadurch die mittelfristige Anpassung der Märkte
und Marktpartner nicht gegen die Marktkräfte ver-
zerrt werden.
leistungsrisiken
Die hohen Wildbestände in einigen Regionen Nie-
dersachsens führen durch Verbiss und Schäle zu
unvertretbaren Schäden. Diese manifestieren sich in
Aufwandssteigerungen für höhere Anteile künstlicher
Verjüngung, Pflegeaufwand und zusätzlichen Wild-
schutzkosten. Langfristig wirken sie sich in der Ver-
fehlung der angestrebten Waldentwicklungstypen,
schlechterer Holzqualität, Wachstumseinbußen und
geringerer Stabilität aus. Es sind bereits irreversible
Schäden eingetreten, sodass die Bemühungen zu
deren Begrenzung noch weiter zu steigern sind.
Langfristige Szenarien des Klimawandels, so auch der
jüngste Klimabericht, gehen mittlerweile von Erwär-
mungen um ca. 4°C im Durchschnitt des Jahres und
einer erheblich veränderten Niederschlagsmenge und
-verteilung aus. Beide Faktoren verändern die hei-
mischen Standortbedingungen so grundlegend, dass
hierdurch große, aber noch sehr unkonkrete Risiken
entstehen. Mit ihren waldbaulichen Konzepten, die
auf Mischung und Vielfalt setzen, arbeiten die Lan-
desforsten den Risiken im Rahmen der Möglichkeiten
eines Forstbetriebes bestmöglich entgegen.
Es mehren sich auch Prognosen, die Schäden an den
Waldbeständen aufgrund von Insekten und Pilzen
vorhersagen. Die Kieferngroßschädlinge sowie Phy-
tophtora-Pilze können biotische Katastrophen begrün-
den, die großen Einfluss auf die Ergebnisse der NLF
hätten. Soweit diese Risiken durch Maßnahmen in
der Waldbewirtschaftung gemindert werden können,
sollen diese Chancen genutzt werden. Es kann jedoch
auch eine aktive Bekämpfung notwendig werden. An
einzelnen Baumarten (Eiche) zeigt sich seit einigen
Jahren eine erhöhte Mortalität, für die die Ursachen
noch nicht genau feststehen. Die Esche fällt aufgrund
einer als »Eschentriebsterben« beschriebenen Pilzer-
krankung ohne Reaktionsmöglichkeit großflächig aus.
Die Teerstraßen in den NLF enthalten weit überwie-
gend umweltgefährdende Bestandteile (PAK). Das
2011 gestartete Sanierungsprogramm konnte zu 20 %
abgearbeitet werden.
Ein Teil der Gebäude verursacht hohe Energiekosten
und muss mittelfristig energetisch saniert werden.
personalrisiken
Durch übergangsweise geringe Personalabgänge sta-
gnieren die Personalkosten nicht nur, sie steigen sogar
an. Die Reduktion der bewirtschafteten Fläche führt
zu weiterem Anpassungsbedarf an die geminderten
Produktionsressourcen (Hiebssatz). Die hohe Zahl
kaum mehr zu körperlich schweren Arbeiten einsetzba-
rer Forstwirte stellt eine weitere Herausforderung dar.
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
76
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7
Die mit dem demografischen Wandel verbundenen
Effekte wie hoher Personalwechsel, Zunahme alters-
bedingter Krankheiten etc. sind bereits bemerkbar
und werden durch das Personalmanagement mit ent-
sprechenden Konzepten begleitet, die die daraus ab-
leitbaren Risiken abfedern sollen. Der Verwaltungsrat
hat 2013 einen Beschluss gefasst, nachdem die NLF in
2014 ein Vorruhestands- bzw. Altersteilzeitmodell für
Forstwirte anbieten.
Die Themenblöcke Wissensmanagement, Nachwuchs-
förderung, Führungskräfteentwicklung und Gesund-
heitsmanagement bilden Schwerpunkte der Personal-
entwicklung.
Waldarbeit beinhaltet große Unfallrisiken. Dem Ar-
beitsschutz ist daher weiterhin große Aufmerksamkeit
zu widmen.
rechtliche und politische risiken
Im Berichtsjahr wurde ein reger Informationsaustausch
mit der Politik und vielen Verbänden gepflegt. Mithil-
fe des Geschäftsberichts und der Gemeinwohlbilanz
sowie Broschüren zu verschiedenen Themenbereichen
wird regelmäßig und umfänglich transparent über die
Leistungen der NLF informiert.
Wenn im Zuge der Energiewende die Verwendung
von Holz durch gesetzgeberische Eingriffe, wie z. B.
im EEG bezüglich Energieholz vorgesehen, beschränkt
wird, sind Marktanpassungen mit einem geänderten
Preisgefüge zu erwarten. Die Auswirkungen solcher
politisch angestoßenen Umbrüche sind kaum pro-
gnostizierbar, können die Entwicklung der NLF aber
sehr stark beeinflussen.
finanzrisiken
Die Risikorücklage der NLF beträgt 30 Mio. EUR und
hat damit die angestrebte Höhe erreicht. Diese Rück-
lage kann Großschadensereignisse, denen die NLF
durch Stürme wie »Lothar« im Jahr 1999 ausgesetzt
ist, nicht komplett abpuffern. Sie bietet den NLF je-
doch Sicherheit für Konjunkturdellen und andere ge-
schäftliche Risiken. Die erforderliche Höhe der Rück-
lage ist periodisch zu überprüfen.
Dem Risiko der realen Entwertung des NLF-Kapitals
konnte bisher nicht begegnet werden. Es zeichnet sich
ab, dass ein Teil der NLF-Mittel in eine Kapitalanlage
überführt werden kann, welche die inflationsbedingte
reale Wertminderung kompensieren soll.
Die zweckgebundene Rücklage der Produktbereiche
2 – 5 deckt lediglich kleinere Risiken ab.
schwebende verfahren/rechtsstreit
Schwebende Verfahren mit größeren Risiken sind
nicht bekannt.
rechtliche
bestandsgefährdungspotenziale
Für die Niedersächsischen Landesforsten besteht der-
zeit kein rechtliches Bestandsgefährdungspotenzial.
chancenbericht
In Qualität, Menge und Vielfalt können die NLF auf
ein zukunftsfähiges Produktionspotenzial an Holz
bauen.
Die Holzverwendung als umweltbewusste Alternative
im Baubereich setzt sich fort und stabilisiert die Nach-
frage.
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Die Chancen in der Verwendung erneuerbarer Roh-
stoffe zur Minderung des Klimawandels sind weiterhin
gegeben, werden aber ggf. durch Beschränkungen bei
der Energieerzeugung aus Waldrestholz abgemindert.
Konkrete Chancen zur Erzielung von Wertschöpfung
aus CO2-Bindung erscheinen möglich, haben sich je-
doch konkret noch nicht ergeben.
Die Naturpotenziale der Landesforsten können hin-
sichtlich Arten- und Biotopschutz erhalten, aufgewer-
tet, gepflegt und gefördert werden. Dazu trägt vor
allem das Netz aus Waldschutzgebieten der NLF bei.
Naturschutzprojekte verschiedenster Art können durch
die NLF auch weiterhin realisiert werden.
Angepasste waldbauliche Strategien, u. a. unter
Berücksichtigung des Klimawandels, sowie boden-
schonende Techniken und Verfahren begünstigen
die naturnahe Bewirtschaftung und Entwicklung
des Waldes.
prognosebericht
Für das laufende Geschäftsjahr wird ein planmäßiger
Verlauf unter Erreichung der gesteckten Ziele erwartet.
Das erste Quartal ist am Holzmarkt auf gutem Preis-
niveau verlaufen. Aufgrund des milden Winters hat
sich am Industrie- und Energieholzmarkt ein An-
gebotsüberhang eingestellt. Dies hat zu sinkenden
Preisen auch für die Neben- bzw. Restprodukte der
Sägeindus trie geführt, sodass der Preisdruck auch die
Stammholzmärkte erreicht hat. Die NLF gehen jedoch
nicht davon aus, dass das Preisniveau 2013 deutlich
unterschritten wird.
In den NLF kommt es innerhalb der nächsten
10 – 15 Jahre zu einem Generationenwechsel. Viele
Bemühungen in der Personalentwicklung sind des -
halb darauf ausgerichtet, den leistungsfähigen und
motivierten Mitarbeiter / -innenstamm zu erhalten,
junge Nachwuchskräfte zu fördern und möglichst
reibungslos in die verantwortungsvollen Aufgaben
der bestehenden Organisation und Arbeitsprozesse
zu integrieren.
Für 2014 ist mit weiter steigenden Personalkosten
zu rechnen.
Wegen der stagnierenden Preise und dem anstei-
genden Aufwand wird keine Gewinnsteigerung
gegenüber 2013 erwartet.
braunschweig , 16 . mai 2014
Dr. Klaus Merker Klaus Jänich
präsident v izepräsident
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Bilanz
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Bilanz
AKTIVA ZUM 31.12.2013 (in EUR) 31.12.2013 31.12.2012
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 424.564,05 359.721,15
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 940.487.485,37 938.762.736,64
2. Technische Anlagen und Maschinen 13.834.556,24 12.032.386,14
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.650.766,79 10.333.807,63
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 764.442,00 1.477.684,32
965.737.250,40 962.606.614,73
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25.000,00 25.000,00
2. Beteiligungen 259.906,00 510.537,46
284.906,00 535.537,46
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 838.711,48 824.543,86
2. Fertige Erzeugnisse und Waren 7.574.175,84 8.747.919,76
3. Geleistete Anzahlungen 10.403,01 3.499,90
8.423.290,33 9.575.963,52
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17.413.972,89 16.020.084,23
2. Sonstige Vermögensgegenstände 42.024,08 36.426,18
17.455.996,97 16.056.510,41
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 75.081.832,53 65.984.330,80
C. Rechnungsabgrenzungsposten 2.038.056,35 1.937.791,33
BILANZSUMME 1.069.445.896,63 1.057.056.469,40
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1
PASSIVA ZUM 31.12.2013 (in EUR) 31.12.2013 31.12.2012
A. Eigenkapital
I. Kapital 968.510.266,34 975.404.823,34
II. Satzungsmäßige Rücklagen 40.959.300,31 36.891.842,31
III. Bilanzgewinn 16.646.078,77 10.876.409,00
B. Sonderposten mit Rücklagenanteil 4.010.075,26 2.563.343,88
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 1.827,00 835,00
2. Sonstige Rückstellungen 15.495.963,00 16.066.241,00
15.497.790,00 16.067.076,00
D. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 684.855,07 782.569,99
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.064.031,62 5.213.911,55
3. Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Niedersachsen 0,00 2.283.000,00
4. Sonstige Verbindlichkeiten 340.399,58 274.782,86
14.089.286,27 8.554.264,40
E. Rechnungsabgrenzungsposten 9.733.099,68 6.698.710,47
BILANZSUMME 1.069.445.896,63 1.057.056.469,40
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Anlagenspiegel
Stand 01.01.2013 Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2013
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 864.576,06 281.553,50 155,45 0,00 1.145.974,11
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 864.576,06 281.553,50 155,45 0,00 1.145.974,11
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 967.662.864,65 1.504.739,52 2.713.426,41 6.081.124,67 972.535.302,43
2. Technische Anlagen und Maschinen 27.015.698,66 4.538.631,21 915.484,94 682.157,42 31.321.002,35
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.632.533,24 1.070.261,96 234.029,64 345.834,71 15.814.600,27
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.477.684,32 6.395.874,48 0,00 – 7.109.116,80 764.442,00
Summe Sachanlagen 1.010.788.780,87 13.509.507,17 3.862.940,99 0,00 1.020.435.347,05
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25.000,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00
2. Beteiligungen 510.537,46 1.000,00 0,00 0,00 511.537,46
Summe Finanzanlagen 535.537,46 1.000,00 0,00 0,00 536.537,46
SUMME Anlagevermögen 1.012.188.894,39 13.792.060,67 3.863.096,44 0,00 1.022.117.858,62
ZUM 31.12.2013 (in EUR) Anschaffungs- und Herstellungskosten
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3
Stand 01.01.2013 Zugänge Abgänge Stand 31.12.2013 Stand 01.01.2013 Stand 31.12.2013
504.854,91 216.614,83 59,68 721.410,06 359.721,15 424.564,05
504.854,91 216.614,83 59,68 721.410,06 359.721,15 424.564,05
28.900.128,01 3.894.320,02 746.630,97 32.047.817,06 938.762.736,64 940.487.485,37
14.983.312,52 3.360.384,01 857.250,42 17.486.446,11 12.032.386,14 13.834.556,24
4.298.725,61 1.081.016,44 215.908,57 5.163.833,48 10.333.807,63 10.650.766,79
0,00 0,00 0,00 0,00 1.477.684,32 764.442,00
48.182.166,14 8.335.720,47 1.819.789,96 54.698.096,65 962.606.614,73 965.737.250,40
0,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00 25.000,00
0,00 251.631,46 0,00 251.631,46 510.537,46 259.906,00
0,00 251.631,46 0,00 251.631,46 535.537,46 284.906,00
48.687.021,05 8.803.966,76 1.819.849,64 55.671.138,17 963.501.873,34 966.446.720,45
Abschreibungen Buchwerte
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Gewinn- und Verlustrechnung
ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12.2013 (in EUR) 2013 2012
1. Umsatzerlöse 129.749.022,77 127.900.290,05
2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 1.157.956,21 – 1.000.943,22
3. Sonstige betriebliche Erträge 30.053.283,16 27.302.748,97
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 5.309.760,73 5.280.097,48
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 35.949.597,11 33.830.554,46
41.259.357,84 39.110.651,94
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 54.076.235,17 52.614.702,91
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 16.643.539,29 15.663.358,79
70.719.774,46 68.278.061,70
6. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 8.803.966,76 8.085.564,84
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 23.324.189,28 22.563.644,93
8. Erträge aus Beteiligungen
– davon aus verbundenen Unternehmen EUR 677.928,15 (EUR 439.770,67) 677.928,15 439.770,67
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5
ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12.2013 (in EUR) 2013 2012
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 33.907,00 146.326,49
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 58.767,00 1.066,66
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 15.190.129,53 18.751.089,33
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 109.160,88 70.704,76
13. Sonstige Steuern 717.889,88 655.417,59
827.050,76 726.122,35
14. Jahresüberschuss 14.363.078,77 18.024.966,98
15. Ergebnis Verwertungsoffensive Liegenschaften 2.283.000,00 – 7.148.557,98
16. Bilanzgewinn 16.646.078,77 10.876.409,00
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Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
An die Niedersächsische Landes forsten Anstalt öffent-
lichen Rechts:
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter
Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der
Niedersächsische Landesforsten
Anstalt öffentlichen Rechts
Braunschweig
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezem-
ber 2013 geprüft. Die Buchführung und die Aufstel-
lung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den
deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den
ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Anstalt
öffentlichen Rechts. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine
Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbe-
ziehung der Buchführung und über den Lagebericht
abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Jahresab-
schluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmä-
ßiger Buchführung und durch den Lage bericht vermit-
telten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungs-
handlungen werden die Kenntnisse über die Geschäfts-
tätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche
Umfeld des Unternehmens sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prü-
fung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungs-
bezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise
für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und
Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichpro-
ben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der
wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertre-
ter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des
Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prü-
fung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahres-
abschluss den gesetzlichen Vorschriften und den er-
gänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Anstalt öffentlichen Rechts. Der Lage-
bericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage des Unternehmens und stellt die Chancen und
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
wolfenbüttel , 23 . mai 2014
dr . wesche gmbh Birger Wesche
wirt schaft sprüfungs - wirt schaft sprüfer
gesell schaft
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7
Horst Schörshusen
Staatssekretär, Ministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML);
Vorsitzender
Almut Kottwitz
Staatssekretärin, Ministerium für Umwelt,
Energie und Klimaschutz (MU);
stellvertretende Vorsitzende
Daniela Behrens
Staatssekretärin, Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit und Verkehr (MW)
Frank Doods
Staatssekretär, Finanzministerium (MF)
Dr. Heinz-Werner Streletzki
Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (ML)
Werner M. Bahlsen
Vertreter der Wirtschaft
Dr. Carsten Böhm
Vertreter der Naturschutzverbände
Karsten Hartwig
Vertreter der Beschäftigten
Dirk Schäfer
Vertreter der Beschäftigten
Thomas Hartmann
Externer Vertreter der Beschäftigten
Mitglieder des Verwaltungsrats
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Organisationseinheit (Referat oder nachgeordnete Behörde) Name des Gebers
Geldleistung / Bezeichnung der Sach- oder Dienstleistung
S, SP, Sch, W *
Wert (in EUR) Hinweis zur Verwendung
NFA SellhornWaldpädagogikzentrum Ehrhorn
Wieckhorst Spende für Haus Ehrhorn SP 1.800,00 Spende Nachlass ehem. Mitarbeiter Wieckhorst
NFA SellhornWaldpädagogikzentrum Ehrhorn
Förderverein Ehrhorn Geldleistung Sch 1.281,38 Wegen Auflösung des Förder-vereins Ehrhorn e. V.
Wisentgehege E.ON Vertrieb Deutschland GmbH
Geldleistung S 2.000,00 Sponsoring Hubertusfest 2013
NFA Fuhrberg Ascop Bürosysteme GmbH Geldleistung zur Pflanzung von 100 Bäumen und aufstellen eines Präsentationsschildes
S 4.102,68 Betrag Netto
Niedersächsisches Forstliches Bildungszentrum
Fa. Andreas StihlPostfach 132064803 Dieburg
Sachleistung W 1.300,00 Sachpreise Berufswettbewerb Dt. Landjugend
IM JAHRE 2013 ERHALTENE SPONSORINGLEISTUNGEN, SPENDEN, SCHENKUNGEN UND WERBEZUWENDUNGEN
Sponsoringleistungen
* S = Sponsoring, SP = Spende, Sch = Schenkung, W = Werbezuwendung
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12
herausgeber › N I E D E R S Ä C H S I S C H E L A N D E S F O R S T E N ,
H U S A R E N S T R A S S E 7 5 , 3 8 1 0 2 B R A U N S C H W E I G , T 0 5 3 1 . 1 2 9 8 - 0 ,
W W W. L A N D E S F O R S T E N . D E
fo tografie › T H O M A S G A S PA R I N I . N L F : U M S C H L A G ( F E B R U A R –
A U G U S T, O K T O B E R – N O V E M B E R ) , S . 1 9 , S . 2 8 ( K A RT E ) , S . 3 2 ( K A RT E ) .
T H I N K S T O C K : S . 2 2 – 2 3 ( G E W I T T E R , WA L D ) , S . 3 0 ( K R A N I C H ) . F O T O -
L I A : S . 2 5 ( K O H L E ) , S . 3 5 ( L Ä U F E R ) . I - S T O C K : S . 2 6 ( L I B E L L E ) . S H U T-
T E R S T O C K : S . 2 2 – 2 5 ( K O H L E , W O L K E N ) , S . 3 4 – 3 5 ( L A N D S C H A F T,
H O L Z ) . W I K I P E D I A : S . 4 2
konzept und ges taltung › W I R D E S I G N B E R L I N B R A U N S C H W E I G
l ithografie › S I L K E S A U R I T Z , P I X AT U R A , K AT L E N B U R G - L I N D A U
druck › O E D I N G P R I N T G M B H , B R A U N S C H W E I G
impressum
N I E D E R S Ä C H S I S C H E L A N D E S F O R S T E N –
W I R S I N D Z E RT I F I Z I E RT N A C H P E F C