ver.di bundesvorstand bereich wirtschaftspolitik – ralf krämer warum die löhne steigen müssen!...
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ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
Warum die Löhne steigen müssen!
Rahmenbedingungenfür die Tarifpolitik 2008
www.wipo.verdi.de Stand: September 2008
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämerver.di/Bereich
Wirtschaftspolitik
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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Konjunktur in DeutschlandWachstum des realen Bruttoinlandsprodukts
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Quelle: bis 2007 Statistisches Bundesamt, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, für 2008 und 2009 diverse Prognosen von April bis Juni 2008
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Spannweite aktueller Prognosen
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämerver.di/Bereich
Wirtschaftspolitik
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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Von Rekord zu Rekord
Quelle: Statistisches Bundesamt : Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Februar 2008
Export in Milliarden Euro
Importein Milliarden Euro
Exportüberschussin Milliarden Euro
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Reallohnentwicklung* 2000 - 2007- je Beschäftigten -
*Real compensation per employee, deflator private consumption, total economyQuelle: Ameco Datenbank (Stand: Januar 2008)
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Binnennachfrage Export Bruttoinlandsprodukt
Wachstum entsteht durch BinnennachfrageReales wachstum der Nachfragekomponenten 2001 - 2007
USA Großbritannien Frankreich Deutschland
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: OECD Economic Outlook Juni 2008 und ältere
Mehr als drei Viertel der Beschäftigten in Deutschland arbeiten direkt oder indirekt für den inländischen Bedarf, nicht für den Export.
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Schwache Lohnentwicklung vergrößert ArbeitslosigkeitNach Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) haben die schwachen Lohnzuwächse der letzten 12 Jahre nicht Arbeitsplätze geschaffen, sondern 1,2 Millionen Arbeitsplätze gekostet.
IMK Report Nr. 19, April 2007, S. 30f.
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Bruttoinlandsprodukt und AusrüstungsinvestitionenVeränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: Volkswirtschaf tliche Gesamtrechnungen
Wirtschaftswachstum (real)
Wachstumsrate der Ausrüstungsinvestitionen (real)
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2007 2008 2009
Hoffen auf die KonsumnachfrageReale Veränderung des Bruttoinlandsprodukts und der Nachfragekomponenten
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: Statistisches Bundesamt: Volkswirtschaftl. Gesamtrechnung, Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung Juni 2008
Prognose IMK Juni 2008
Bruttoinlandsprodukt
privater Konsum
Anlageinvestitionen
Staatskonsum
Export
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2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Wachsende KluftVeränderung der realen Nettoeinkommen 2000 - 2006
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Reichstes Zehntel der Bevölkerung
Ärmstes Zehntel der Bevölkerung
+18%
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ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
87%
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2000 2006
Gewinner und Verlierer
Die Reallöhne der Niedrigverdiener sanken von 2000 bis 2006 um durchschnittlich 13 Prozent. Die preisbereinigten Einkommen des oberen Viertels der Beschäftigten stiegen um gut zwei Prozent. Die Gewinne und Vermögenseinkommen stiegenim selben Zeitraum um realüber 32 Prozent.
Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Institut für Arbeit und Qualifikation, 2008, eigene Berechnungen
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaf tspolitik
Unternehmens- und Vermögenseinkommen real
Realeinkommen des oberen Viertels der Beschäftigten
Realeinkommen des unteren Viertels der Beschäftigten
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
Leiharbeit auf dem Vormarsch
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Juni 1996180.000
Juni 2001 360.000
Juni 2007 800.000
Quelle: Bundesagentur für Arbeit; für 2007: Schätzung IAB sowie Zeitarbeitsindex des Instituts der deutschen Wirtschaft
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Juni 2006600.000
Juni 2005450.000
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
Schwache Binnennachfrage
Schwaches Wirtschafts-wachstum
GeschwächteDurchsetzungs-chancen
Hohe Arbeitslosigkeit
Deregulierung, Flexibilisierung, Privatisierung
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
1,9%
0,7% 0,3% 0,4%
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5,9%
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4,5%
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Umverteilung zugunsten des Kapitals ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Angaben brutto und nominal. Quelle: Statistisches Bundesamt, Volkwirtschaftliche Gesamtrechnungen 2008
Zuwachs der Gewinne und Vermögens-einkommen gegenüber dem Vorjahr
Zuwachs der Arbeitnehmerentgelte gegenüber dem Vorjahr
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1,4%
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2,5%
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1,6%1,5%
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2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Von der Lohnerhöhung bleibt fast nichtsTariflöhne und Verbraucherpreise, Veränderung gegenüber Vorjahr
Quelle: WSI-Tarifarchiv: 2008 - Auswertung der Abschlüsse im ersten Halbjahr; Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Juni 2008
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Durchschnittliche Erhöhung der Tariflöhne
Entwicklung der Verbraucherpreise
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3,5%
4,0%
4,5%
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Weit zurück!Entwicklung von Verteilungsspielraum und Tariferhöhung
Verteilungsspielraum
Tariferhöhung
Quelle: WSI-Tarifarchiv
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
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Absturz der LohnquoteAnteil der Arbeitnehmerentgelte am Volkseinkommen
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
QQuelle: Statistisches Bundesamt, Volkwirtschaftliche Gesamtrechnungen 2008, eigene Berechnungen
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
338
374 383402
416 409 408426
453467
446 442 442 443 452
488
538554
571595
620645
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Steuereinnahmen in Milliarden Euro ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: Bundesfinanzministerium, Steuerschätzung Mai 2008
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
614 598
338 321
2000 2007 2000 2007
Reale Löhne sowie Gewinneund Vermögenseinkommen
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Milliarden Euro in Preisen von 2005
Lohnsteuern und
Sozialbeiträge
Nettolöhne und -gehälter
Private Gewinne und Vermögens-einkommen
670
513
953920Brutto
Brutto
Quelle: Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, eigene Berechnungen, Verbraucherpreisbasis 2005
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
Lohnzurückhaltung - eine Sackgasse
• Schwächung der Binnennachfrage• steigende Exportabhängigkeit• steigende
Verteilungsungerechtigkeit• Druck auf die Löhne unserer
Handelspartner==> „Wettlauf nach unten“
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
16,9%
15,6%
12,9%
11,4% 11,1% 10,8%10% 9,6%
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7,7% 7,3% 6,9%
10,5%
Suppenkaspar DeutschlandAusgaben für öffentlich Beschäftigte 2007in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Quelle: Europäische Kommission
ver.di BundesvorstandBeeich Wirtschaftspolitik
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
Rahmenbedingungen verbessern!• Zukunftsinvestitionsprogramm und mehr soziale
Dienstleistungen;• Höhere Besteuerung von Vermögen, hohen Ein-
kommen und Gewinnen;• Stärkung statt Abbau des Sozialstaats, Bürger-
versicherung; Arbeitslosenversicherung und Zumutbarkeit
• gesetzlicher Mindestlohn, Allgemeinverbindlich-keitserklärungen;
• Leiharbeit, Befristungen und Minijobs einschränken
Kräftige Lohnsteigerungen durchsetzen – jetzt!