zum nachweis eines zusatzes von künstlichem kaffeearoma zu kaffee-extrakten

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302 Bericht: Spezielle an~lytisehe Methoden. kri~ftig mit 4real 15 ml, dann mit 10 ml CHCI 3 ausgeschiittelt. Die sich scharf ab- trermenden Ausziige werden einzeln durch einen Wattebausch in einen 100 ml- Kjeldahl-Kolben filtriert, nach Waschen der Watte mit 5 ml CItC18 wird auf dem Wasserbad fiber einen LI~Ia-Kfihler abdestilliert und der Riiekstand dutch vor- sichtiges Abblasen yon den L5sungsmittelresten befreit. Er wird durch Erhitzen mit 4 ml konz. H2SO 4 unter Zusatz einer Spur Se und zweier G]asperlen nach KJELD~L aufgeschlossen, wobei die Innenwandung des Kolbens noehmals mit 1 ml Sehwefel- s/~ure abgespiilt wird. Nach Verdfinnung des Aufsehlusses mit 20 ml Wasser, und Zusatz yon 20 ml 33%iger Natronlauge wird das freigesctzte NH~ in eine mit 20 ml 2%iger Bors~urelSsung und 3 Tropfen TAsm~o-Indicator beschiekte Vorlage destilliert und aus einer Feinbfirette mit 0,01 n Salzs~ure titriert. Die ml verbrauch- ter 0,01 n Salzs~ure • 0,4853 • 100 : 25,6 ergeben mg Coffein in 100 ml Limonade. -- Die Ermittelung der Phosphors~ure erfo]gg naeh der Methode yon O. REIC~.a~])1, nachdem die organisehe SubstarLz durch Oxydation auf nassem Wege mit I~lnO 4 zerstSrt wurde (Arbeitsvorschriftcn im Original). K. SSLL~E~. Zum 5Iachweis eines Zusatzes yon kiinstlichem Kaffeearoma zu Kaffee- Extrakten zieht G. S~Is 2 die spektrophotometrische Untersuchung des Hexan- auszuges heran. W~hrend die alkoholischen nnd atherischen Auszfige aus natfir- lichen und kfinstlich verst/~rktcn Kaffeeextrakten spektrophotometrisch keine nennenswerten Unterschiede zeigen, weisen die Absorptionskurven der entsprechen- den Auszfige in Hexan charakteristische und zum ~achweis geeignete Unterschiede auf. So besitzt der Auszug aus nattirlichem Kaffee-Extr~kt ein Maximum bei 270 mtt, derjenige aber aus kfinstlich verst/~rktem Extrakt gleich drei M~xima, eines bei 270 mtt und zwei kleinere bei 315 m# und 370 m#. Die Hexanauszfige werden gewonnen, indem man 1 m] des Extrak~es mit 10 ml Wasser verdfinnt, mit 10 ml Hexan 2 rain schfit~elt, zentrifugiert und die organisehe Sehicht abtrenn~. Auch die Absorption der LSsung der fitichtigen Substanzen aus Kaffee-Extrakten in Hexan weist bei Zusatz kiinstlicher Stoffe cliarakteristische Ver~nderungen auf, da im verst~rkten Extrakt ein Maximum bei 315 m# beobachtet wird und zwar schon bei einem Zusatz yon 0,1% des kfinstlichen Aromas. Man stellt sich die LSsung der flfichtigen Substanzen so her, da~ man in einen Erlenmeyer-Kolben 10 ml ttexan gibt, im Kolbenhals ein Papierfilter, das mit 1 ml des Extraktes getr~nkt ist, befestigt und einige Tage s~ehen li~llt. L. ACKER. 2. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliche ~ethoden. Sulfhydrylgruppen. Bei der amperometrischen Titration mit SublimatlSsung stSrt ~atriumsulfit, wenn an dcr rotierenden Platindrahtelektrode titriert wird, dagegen stSrt es nicht bei Benutzung der Quecksilbertropfelektrode. W. S~ICKS, I. M. KOLT~O~F und N. TA~AK~s bauen darauf eine neue polarographische und amperometrische Methode zur Bestimmung yon Cystin und reduziertem oder oxy- diertem Glutathion auf, vor Mlem zur Disulfidanalyse teilweise oder vSllig hydroly- sierter Proteine. -- Werden luftfreie LSsungen yon Cystin oder Gintathion in Borax- pufferlSsung bei p~ 9,2 und mit 0,5 m Kaliumch]orid in Gegenwart yon fiberscbfissi- gem Natriumsulfit (0,2m) polarographiert (m = 2,17 mgsec -1, t ~ 3,91 sec bei offenem Stromkreis, m~ht~/o = 2,104 mgV~sec-V~, 60 cm Hg-S~ule und 25 ~ C), so ist das naeh der Gleichung" RSSR + SOs-- -~ RS- -~- RSS03- zu Sulfhydryl urn- 1 Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch. 85, 158 (1943). Ann. Falsifieat. Fraudes 47, 26--29 (1954). Lab. Central, Serv. Repress. Fraudes. a Analyt. Chemistry 26, 299--303 (1954). Univ. Minneapolis, Minn. (USA).

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Page 1: Zum Nachweis eines Zusatzes von künstlichem Kaffeearoma zu Kaffee-Extrakten

302 Bericht: Spezielle an~lytisehe Methoden.

kri~ftig mit 4real 15 ml, dann mit 10 ml CHCI 3 ausgeschiittelt. Die sich scharf ab- trermenden Ausziige werden einzeln durch einen Wattebausch in einen 100 ml- Kjeldahl-Kolben filtriert, nach Waschen der Watte mit 5 ml CItC18 wird auf dem Wasserbad fiber einen LI~Ia -Kf ih le r abdestilliert und der Riiekstand dutch vor- sichtiges Abblasen yon den L5sungsmittelresten befreit. Er wird durch Erhitzen mit 4 ml konz. H2SO 4 unter Zusatz einer Spur Se und zweier G]asperlen nach KJELD~L aufgeschlossen, wobei die Innenwandung des Kolbens noehmals mit 1 ml Sehwefel- s/~ure abgespiilt wird. Nach Verdfinnung des Aufsehlusses mit 20 ml Wasser, und Zusatz yon 20 ml 33%iger Natronlauge wird das freigesctzte NH~ in eine mit 20 ml 2%iger Bors~urelSsung und 3 Tropfen TAsm~o-Indicator beschiekte Vorlage destilliert und aus einer Feinbfirette mit 0,01 n Salzs~ure titriert. Die ml verbrauch- ter 0,01 n Salzs~ure • 0,4853 • 100 : 25,6 ergeben mg Coffein in 100 ml Limonade. - - Die Ermittelung der Phosphors~ure erfo]gg naeh der Methode yon O. REIC~.a~])1, nachdem die organisehe SubstarLz durch Oxydation auf nassem Wege mit I ~ l n O 4 zerstSrt wurde (Arbeitsvorschriftcn im Original). K. SSLL~E~.

Z u m 5Iachweis eines Zusatzes yon kiinstl ichem Kaffeearoma zu Kaffee- Extrakten zieht G. S ~ I s 2 die spektrophotometrische Untersuchung des Hexan- auszuges heran. W~hrend die alkoholischen nnd atherischen Auszfige aus natfir- lichen und kfinstlich verst/~rktcn Kaffeeextrakten spektrophotometrisch keine nennenswerten Unterschiede zeigen, weisen die Absorptionskurven der entsprechen- den Auszfige in Hexan charakteristische und zum ~achweis geeignete Unterschiede auf. So besitzt der Auszug aus nattirlichem Kaffee-Extr~kt ein Maximum bei 270 mtt, derjenige aber aus kfinstlich verst/~rktem Extrakt gleich drei M~xima, eines bei 270 mtt und zwei kleinere bei 315 m# und 370 m#. Die Hexanauszfige werden gewonnen, indem man 1 m] des Extrak~es mit 10 ml Wasser verdfinnt, mi t 10 ml Hexan 2 rain schfit~elt, zentrifugiert und die organisehe Sehicht abtrenn~. Auch die Absorption der LSsung der fitichtigen Substanzen aus Kaffee-Extrakten in Hexan weist bei Zusatz kiinstlicher Stoffe cliarakteristische Ver~nderungen auf, da im verst~rkten Ext rak t ein Maximum bei 315 m# beobachtet wird und zwar schon bei einem Zusatz yon 0,1% des kfinstlichen Aromas. Man stellt sich die LSsung der flfichtigen Substanzen so her, da~ man in einen Erlenmeyer-Kolben 10 ml t texan gibt, im Kolbenhals ein Papierfilter, das mit 1 ml des Extraktes getr~nkt ist, befestigt und einige Tage s~ehen li~llt. L. ACKER.

2. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z f i g l i c h e ~ e t h o d e n .

Sulfhydrylgruppen. Bei der amperometrischen Ti tra t ion mi t Subl imat lSsung stSrt ~atriumsulfit , wenn an dcr rotierenden Platindrahtelektrode titriert wird, dagegen stSrt es nicht bei Benutzung der Quecksilbertropfelektrode. W. S~ICKS, I. M. KOLT~O~F und N. TA~AK~ s bauen darauf eine neue polarographische und amperometrische Methode zur B es t i mmung yon Cys t in und reduziertem oder oxy- diertem Glutathion auf, vor Mlem zur Disulfidanalyse teilweise oder vSllig hydroly- sierter Proteine. - - Werden luftfreie LSsungen yon Cystin oder Gintathion in Borax- pufferlSsung bei p~ 9,2 und mit 0,5 m Kaliumch]orid in Gegenwart yon fiberscbfissi- gem Natriumsulfit (0,2m) polarographiert (m = 2,17 mgsec -1, t ~ 3,91 sec bei offenem Stromkreis, m~ht~/o = 2,104 mgV~sec-V~, 60 cm Hg-S~ule und 25 ~ C), so ist das naeh der Gleichung" R S S R + SOs-- -~ R S - -~- RSS03- zu Sulfhydryl urn-

1 Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch. 85, 158 (1943). Ann. Falsifieat. Fraudes 47, 26--29 (1954). Lab. Central, Serv. Repress.

Fraudes. a Analyt. Chemistry 26, 299--303 (1954). Univ. Minneapolis, Minn. (USA).