zur pathologie der leukose bei rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem blutbild

10
Aus dem Institut fur Milchhygiene der Bundesforschungsanstalt fur Milchwirtschap Kiel Direktor: Professor Dr. M. Seelemann und dem Pathologischen Institut des Landeskrankenhauses Neustadt Leiter: Professor Dr. R. Rabl Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschlielilich hamatologisch positivem Blutbild Von K.-E. KRUGER und R. RABL Mit 4 Abbildungen (Eingegangm am 14. Jnli 1964) Da die Atiologie der Rinderleukose (WIESNER 1961, DUTSCHER 1963) bis- her nicht eindeutig geklart werden konnte, wird fur die krankheitsverdachtigen Tiere der Blutbefund (Art und Zahl der weii3en Blutzellen) als Grundlage fur die Beurteilung herangezogen. In vielen Bestanden konnten sowohl Tiere mit hamatologisch leukosepositivem Blutbild als auch solche mit Tumoren gefunden werden. Wir haben festgestellt, dai3 die Rinderleukose in einigen Bezirken Norddeutschlands weit verbreitet ist (GOTZE, ROSENBERGER u. ZIEGENHAGEN 1955 und 1956, SEELEMANN, HEESCHEN, KRUGER u. BRUNIES 1964, TOLLE, ROJAHN u. HASSE 1963). Bei der Untersuchun der einzelnen Bestande fie1 auf, verandertes Blutbild in Form einer z. T. starken Vermehrung der Leukozyten rnit einem hohen Anteil an Lymphozyten zeigten. Nur in wenigen Fallen konnten Rinder mit Tumoren beobachtet werden. Als Grundlage fur diese Arbeit steht ein groi3es eigenes Untersuchungs- material an Rindern aus Leukosebestanden zur Verfugung, das seit mehreren Jahren hamatologisch kontrolliert worden ist. Wir bemuhten uns dabei, so OR wie moglich auch Schlacht- und Sektionsbefunde aufzunehmen, um diese Falle patholo isch-anatomisch und histologisch auszuwerten. Hierbei schien es uns lediglich seit langerer Zeit ein hamatologisch positives Blutbild hatten. Ver- gleichbare Befunde sind bisher nur von LUBKE 1939 und THIELSCHER 1963 er- wahnt worden. Daruber hinaus interessierten uns aui3erdem Tiere mit unver- andertem Blutbild aus Leukosebestanden. Diese Ergebnisse werden schliei3lich mit Krankheiten des Menschen verglichen und aui3erdem veterinarmedizinisch beurteilt. dai3 nur ein Teil der Rinder erkrankte, und da a die meisten dieser Tiere aber ein von Be c ! eutung zu sein, welche Befunde sich bei Rindern erheben lassen, die

Upload: dr-k-e-krueger

Post on 01-Oct-2016

213 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem Blutbild

Aus dem Institut f u r Milchhygiene der Bundesforschungsanstalt fu r Milchwirtschap Kiel

Direktor: Professor Dr. M . Seelemann

und dem Pathologischen Institut des Landeskrankenhauses Neustadt Leiter: Professor Dr. R. Rabl

Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschlielilich hamatologisch positivem Blutbild

Von

K.-E. KRUGER und R. RABL

Mit 4 Abbildungen

(Eingegangm am 14. Jnli 1964)

Da die Atiologie der Rinderleukose (WIESNER 1961, DUTSCHER 1963) bis- her nicht eindeutig geklart werden konnte, wird fur die krankheitsverdachtigen Tiere der Blutbefund (Art und Zahl der weii3en Blutzellen) als Grundlage fur die Beurteilung herangezogen. In vielen Bestanden konnten sowohl Tiere mit hamatologisch leukosepositivem Blutbild als auch solche mit Tumoren gefunden werden. Wir haben festgestellt, dai3 die Rinderleukose in einigen Bezirken Norddeutschlands weit verbreitet ist (GOTZE, ROSENBERGER u. ZIEGENHAGEN 1955 und 1956, SEELEMANN, HEESCHEN, KRUGER u. BRUNIES 1964, TOLLE, ROJAHN u. HASSE 1963). Bei der Untersuchun der einzelnen Bestande fie1 auf,

verandertes Blutbild in Form einer z. T. starken Vermehrung der Leukozyten rnit einem hohen Anteil an Lymphozyten zeigten. Nur in wenigen Fallen konnten Rinder mit Tumoren beobachtet werden.

Als Grundlage fur diese Arbeit steht ein groi3es eigenes Untersuchungs- material an Rindern aus Leukosebestanden zur Verfugung, das seit mehreren Jahren hamatologisch kontrolliert worden ist. Wir bemuhten uns dabei, so OR wie moglich auch Schlacht- und Sektionsbefunde aufzunehmen, um diese Falle patholo isch-anatomisch und histologisch auszuwerten. Hierbei schien es uns

lediglich seit langerer Zeit ein hamatologisch positives Blutbild hatten. Ver- gleichbare Befunde sind bisher nur von LUBKE 1939 und THIELSCHER 1963 er- wahnt worden. Daruber hinaus interessierten uns aui3erdem Tiere mit unver- andertem Blutbild aus Leukosebestanden. Diese Ergebnisse werden schliei3lich mit Krankheiten des Menschen verglichen und aui3erdem veterinarmedizinisch beurteilt.

dai3 nur ein Teil der Rinder erkrankte, und da a die meisten dieser Tiere aber ein

von Be c! eutung zu sein, welche Befunde sich bei Rindern erheben lassen, die

Page 2: Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem Blutbild

162 KRUGER und RABL

I. Eigene Befunde Als Grundlage fur die eigenen Untersuchungen dienten 3 Rinderbestande,

die seit mehreren Jahren von uns hamatologisch kontrolliert worden waren. 11 O/o bzw. 24O/o bzw. 30°/o der Tiere aus diesen Bestanden hatten erhohte Zahlen von weii3en Blutzellen. Wahrend der Beobachtungszeit waren in alleii 3 Bestanden einige typische, mit Tuinoren einhergehende Krankheitsfalle regi- striert worden. Wir halten diese Fakteii fur eine Voraussetzung, um mit Sicher- heit sagen zu konnen, dai3 Tiere mit verandertem, seit Jahren konstant hohem Blutbild an Leukose erkrankt sind. Zur Auswertung standen die folgenden 3 Rinderbestande zur Verfugung. 1 . Bestand Sch.

Er wurde seit 1959 regelmai3ig kontrolliert. Jahrlich wurden 3-4 Blut- untersuchungen durchgefuhrt. Die Herde umfai3te zu Beginn der Unter- suchungen 80 Kuhe und etwa 70 Jungtiere. Jahrlich verendeten 2-3 Rinder an Tumoren oder mui3ten notgeschlachtet werden. Bei 30 O/o der Tiere waren die Blutwerte erhoht. Im .Jahre 1963 wurde mit der Sanierung begonnen, indem alle nach dem Blutbild positiven und verdachtigen Tiere sowie deren Nachkominen ausgemerzt wurden. Im November des gleichen Jahres wurde die Sanierung beendet. Danach wurden 40 Kuhe aus leukosefreien Be- standen gekauft. Bis zum Marz 1964 wurde nur bei einem Tier der alten Herde ein veranderter Blutbefund festgestellt.

Zu Beginn der Untersuchung im Jahre 1962 umfai3te die Herde 70 Kuhe und 60 Jungtiere. In den davorliegenden Jahren waren nur vereinzelt Tumorerkrankungen beobachtet worden. 1963 wurden 3 Falle festgestellt. Im Dezember 1962 hatten 11 der Rinder ein positives Blutbild, das bei spateren Kontrollen bestktigt wurde. Bis zum April 1964 wurden syste- matisch die Blut-positiven und -verdachtigen Tiere bevorzugt geschlachtet, so dai3 dann nur noch ein positives und ein fraglich reagierendes Tier zuruck- blieben. Rinder wurden niemals aus anderen Bestanden zugekauft.

Die aus 78 Kuhen und 53 Jungtieren bestehende Herde wurde seit 1962 jahrlich 2- bis 3mal auf den Blutbefund untersucht. Tumoren wurden in jedem Jahr bei Notschlachtungen oder als Ursache eines plotzlichen Todes beobachtet. Bei 24O/o der Tiere waren die Blutwerte erhoht. Ein fester Sanierungsplan wurde nicht durchgefuhrt; hamatologisch positive Tiere wurden allerdings besonders berucksichtigt.

Die 3 Herden bestanden ausnahmslos aus Rindern der schwarzbunten Rasse. Eine Rassendisposition scheint bei der Leukose keine Rolle zu spielen (vgl. SIMONJAN 1963).

In insgesamt 38 Fallen aus den 0. g. Bestanden konnten pathologisch- anatomische und histologische Untersuchungen durchgefuhrt werden.

Mikroskopisch wurden folgende Organe untersucht : Herzohr, Herzmuskel, Lunge, Leber, Labmagen, Milz, Niere, Uterus, Zwerchfell, Becken- und Kau- muskulatur, Darmbeinlymphknoten, Euter- und Hautlymphknoten sowie Euter. Die untersuchten Tiere lassen sich in folgende Gruppen nach hamato- logischen, klinischen, pathologisch-anatomischen und histologischen Gesichts- punkten einteilen:

2. Bestand N.

3. Bestand R.

harnatologisch

1. Gruppe

L.

5. 11 0. B II

Page 3: Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem Blutbild

Zur Pathologie der Leukose bei Rindern 163

15.200 I 6 6

Der Blutstatus der histologisch untersuchten Tiere ist in den Tab. 1-3 wiedergegeben und zeigt deutlich die Konstanz der Befunde. Die letzte Blut- untersuchung wurde am Tag der Schlachtung durchgefuhrt.

in die 1. Gruppe in die 2 . Gruppe in die 3. Gruppe kein Tier in die 4. Gruppe in die 5. Gruppe

Von den 3 Tieren der 1. G r u p p e stammten die Kuhe ,,Angela" und ,,Annil' aus dein Bestand Sch. (Tab. 1). Bei beiden Tieren war eine Schwellung der Kniefaltenlymphknoten und der Buglymphknoten deutlich zu palpieren. Das Allgemeinbefinden der Tiere war gut. Bei dem 3. Fall, der Kuh ,,Barbara" aus dem Bestand N. (Tab. 2 ) , waren haufig wiederkehrende Verdauungs- storungen, ein Nachlassen der Frei3lust und eine fortschreitende Abmagerung festgestellt worden, fur die wahrend des Lebens keine Ursache nachweisbar gewesen war. Lymphknotenschwellungen waren nicht zu fuhlen. Erst bei der Schlachtung fand sich eine groflflachige, tumorartig verdickte Stelle am Aus- gang des Labmagens, eine geringe Milzschwellung und eine verdachtige In- filtration des Herzmuskels. In allen 3 Fallen konnten histologisch Tumor- infiltrate zum Teil in erheblichem Umfang im Herzmuskel sowie in der Milz und den Lymphknoten nachgewiesen werden. Kau- und Beckeninuskulatur sowie Euter und Nieren waren nur bei den 2 Kuhen des Bestandes Sch. mit Tumorzellen infiltriert. Be; der Kuh ,,Barbara" waren diese Teile unverandert, dafur aber die Labmagenwand dicht mit Infiltraten durchsetzt.

Bei den 3 Tieren der G r u p p e 2 waren die Tumoren z. T. klein und lagen so versteckt, dai3 sie bei einer unvoreingenommenen Fleischuntersuchung uber- sehen worden waren. So koiinten nach sorgfaltiger Untersuchung noch 2 weitere Tiere aus dem Bestand N. mit Tumoren des Labmagens nachgewiesen werden. Die Umfangsvermehrungen waren jedoch so gering (huhnereigrofl), dafl sie noch nicht, wie im Fall der Kuh ,,Barbara", zu Obturationen fuhren konnten.

Von den 38 Tiereii konnten 3 Tiere 3 Tiere

25 Tiere 7 Tiere eingeordnet werden.

1

T a b e l l e 1 B e s t a n d S c h .

Bereichnung der Tiere

Angela T geb. 1954

Della geb. 1958

Anni T geb. 1954

97 170 geb. 1962

Dora geb. 1957

Dlmonin geb. 1957

Diam geb. 1957

Fatima geb. 1959

Dlslel geb. 1958

Baby geb. 1956

Emilia geb. 1959

Dodi geb. 1957

Zbl. Vet

21. 7 . 5 9 t 18.200 1 7 0

8. 12. 59 ? 15.300 / 56

21. 7. 59 ? 16.360 I 5 9

17. 10. 62 - 14.900 1 5 1 8. 12. 59 +

20.100 1 7 5

8. 12. 59 ? 6.800 1 78

8. 12. 59 f

I. 10. 62 + 10.700 1 7 0

8. 12. 59 + 24.800 1 9 4

15. 10. 59 + 15.000 I 9 0

I I . 12. 59 ? 11.900 I 69

29. 12. 59 + 14,200 1 8 7

15.100 1 7 7

5. 10. 59 + 23.000 1 6 9

10. 5. 61 + 18.400 I 64

17. 3. 60 + 15.200 I 81

I . 2. 63 ?

3. 5. 61 +

16.700 / 74

15.500 f 85

27. 4. 61 + 12.600 1 7 6

28. 4, 61 + 15.200 1 7 7

I . 2. 63 + 17.000 I 7 8

24. 4. 61 + 33.000 I 88

21. 4. 60 + 11.700 I 90

5. 5. 61 ? 9.300 I 75

17. 3. 60 + 12.600 / 79

~

9. 3. 60 + 19.000 I 87

28. 8. 61 + 22.240 I 79

28. 4. 61 + 16.100 I 7 7

18. 3. 63 + 17.100 1 8 2

28. 8. 61 + 16.360 I 7 6

28. 8. 61 + 12.840 I 9 1

28. 8. 61 + 13.360 I 5 2

22. 8. 63 + 29.500 I91

8. 8. 61 + 27.000 I 8 9

3. 5. 61 + 14.800 / 72

5. 9. 61 ? 8.600 I 91

3. 5. 61 ? 8.900 I 72

Led., Reihe A, Bd. 12, Hefi 2

27. 4. E l + 20.550 / 81

24. I . 62 + 17.550 I 7 6

8. 8. 61 + 13.500 1 8 2

24, I . 6 2 + 20.800 / 88

24, I . 62 + 24.350 I 8 4

24. I . 62 + 10.250 I 8 4

24. I . 62 + 34.700 I 9 0

8. 8. 61 + 10.500 / 79

24. I . 62 + 11.500 1 7 9

28. 8. 61 + 12.320 / 86

8. 8. 61 + 17.400 I 9 0

12. 4. 62 + 23.300 1 8 7

24. I . 62 + 16.700 I 84

12. 4. 62 + 27.000 / 91

12. 4. 62 + 19.000 I 95

12. 4, 62 + 11.050 / 81

12. 4, 62 + 36.000 I 9 1

24. I . 62 + 13.050 I 8 2

12. 4. 62 + 14.400 f 75

24. I . 62 ? 8.100 I 8 1

24. I, 62 + 17.240 I 6 4

20. 8. 62 + 20.200 I 6 9

12. 4. 62 + 18.000 I 77

20. 8 . 62 + 20.400 / 84

20. 8. 62 + 26.800 I 9 1

20. 8. 62 + 12.000 I 82

I . 10. 62 + 38.400 I 9 4

20. 8. 62 t 12.100 I 8 4

20. 8. 62 + 16.600 1 7 9

20. 8. 62 ? 13.000 I 73

20. 8 . 62 + 18.100 I 9 0

26.400 f 81 1. 10. 62 +

1 . 10. 62 + 17.500 I 9 1

I . 10. 62 I

22.300 1 8 7

I , 10. 62 + 32.100 1 8 5

I . 10. 62 + 11.300 1 8 5

I . 2. 63 + 46.200 I 4 0

I . 2. 63 +

I . 2. 63 +

11.300 / 81

16.700 / 84

I. 2. 63 + 13.800 1 9 2

6. 10. 62 ? 11.600 I 62

1. 2. 63 +

17.000 1 6 4

1. 2. 63 * 25.100 / 90

I . 2. 63 + 27,200 I 84

I . 2. 63 + 13.200 / 84

22. 8. 63 + 51.200 f IOC 22. 8. 63 + 14.400 1 7 7

22. 8. 63 t

17.900 I 88

22. 8. 63 i

12

Page 4: Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem Blutbild

164 KRUGER und RABL

Fichte geb. 1959

Gertrud geb. 1961 99 109 geb. 1960 Barbara 1 geb. 1956

Bettina 1 geb. 1956 Dornrowhen geb. 1957 Hilde geb. I961

Crokus geb. 1957

Berta T geb. 1956 Genua geb. 1960 Greta geb. 1960 92 685 geb. 1961 50 636 geb. 1961 Edeltraut geb. 1959

Wiebke geb. 1954 Base geb. 1956 92 680 geb. 1962 Dita aeb. 1957

Die histologisch untersuchten Organe und Muskelteile waren in weniger starkem Mafie mit Tumorinfiltraten durchsetzt als bei den Tieren der Gruppe 1. Be- sonders bevorzugt war hier neben den veranderten Labmagenteilen die Herz- muskulatur. Das 3. Tier dieser Gruppe stammte aus dem Bestand R. und hatte einen Labmagentumor und einen Beckentumor, der vom Darmbeinlymph- knoten ausging. In den veranderten Teilen sowie in der Labmagenschleimhaut konnten die bekannten Tumorinfiltrate beobachtet werden. Die untersuchten Muskelteile sowie die anderen Organe waren unverandert.

Entsprechende Befunde mit tumoroser Entartung nur eines oder einzelner Organe konnten wir in anderen Rinderbestanden gleichfalls feststellen. Nicht immer liegt der Verdacht einer Systemerkrankung vor, da die grogen Organe (Leber, Nieren usw.) haufi unverandert sind. Immerhin lassen sich bevorzugte

Darmbeinlymphknoten, am Labmagen, in der Herzmuskulatur und im Uterus zu sehen. Dagegen finden sich in Niere, Leber und Euter sowie der Korper- muskulatur seltener leukotische Veranderungen.

Lokalisationen der Veran 2 erungen angeben. Sie sind im Beckenraum, in dem

I

T a b e l l e 2 B e s t a n d N.

' 16 5 63 +

I Eezeichnung der I Blutstatus Tiere

12. 12. 62 - 7.900 161

12. 12. 62 t 22.700 190 16. 5. 63 + 14.500 I 89 12. 12. 62 + 52900 I98 12. 12. 62 ? 12.900 173 12. 12. 62 i 46.100 I97

12. 12. 62 - 12.700 185

12. 12. 62 - 11.100 157

12. 12. 62 + 18.400 I 78 12. 12. 62 + 18.800 184 12. 12. 62 + 21.000 162 12. 12. 62 - 6.500 I 70 12. 12. 62 - 6.700 I 52 12. 12. 62 - 8.400 I 60 12. 12. 62 - 11.100 I 59 12. 12. 62 - 5.700 I 74 12. 12. 62 - 5.800 I 60 12. 12. 62 - 5.000 / 60

. .. ~~

41.700 I88

16. 5. 63 i 61.300 / 98 16. 5. 63 t 18.100 182 16. 5. 63 t 51.500 199

16. 5. 63 + 14.400 I 87 16. 5. 63 t 13.700 I 80 16. 5. 63 + 13.500 I 87

16. 5. 63 - 9.100 I 69 16. 5. 63 - 7.800 I 60 16. 5. 63 - 8.400 I 74 16. 5. 63 - 7.300 147

16. 5. 63 - 7.800 I 60 16. 5. 63 - 8.100 I81 16. 5. 63 - 8.100 / 59

43.400 1 9 1 49.700 I 97

19. 9. 63 + 43.700 / 9L

27. 9. 63 t 15.900 I 8 1

30. 10. 63 i 10.200 I81

13. 11 . 63 - 5.200 I 68

10. 12. 63 - 8.700 I 60

Page 5: Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem Blutbild

Zur Pathologie der Leukose bei Rindern

Drossel geb. 1957 Censi geb. 1956 Algunde T geb. 1955

Weichsel geb. 1954 Babine geb. 1956 Arneise geb. 1955 Slarke geb. 1961

Cacilie geb. 1957

165

14. 8. 62 + 16.300 / 79

14. 8. 62 + 22.500 / 69 14. 8. 62 t 32.000 / 77 14. 8. 62 + 31.700 / 80

14. 8. 62 t 29.200 / 81 14. 8. 62 + 15.700 / 77 20. 8. 63 t 14,800 / 78 14. 8. 62 ? 13.800 / 65

T a b e l l e 3 B e s t a n d R.

14. 2. 64 +

Bezeichnung der Tiere

20. 2. 64 t

Blutstatus

17.100 / 71 14.700 / 76

19. 11. 62 t 17.400 / 85 19. 11. 62 + 20.500 / 53 19. 11. 62 t 27.900 / 80 19. 11. 62 t 34.200 / 82

19. 11. 62 + 20.000 / 74 19. 11. 62 t 11.900 / 80 14. 2. 64 t 24.900 / 90 19. 1 1 . 62 ? 15.300 / 63

20. 8. 63 + 12.300 / 87 20. 8. 63 + 11.000 / 81 20. 8. 63 t 29.000 / 91 20. 8. 63 t 28.100 / 80 20. 8. 63 + 25.800 / 85 20. 8. 63 t 10.500 / 78 20. 2. 64 t 15.900 / 81 20. 8. 63 t 18.100 / 69

22. 10. 63 + 11.200 / 93 22. 10. 63 t 20.600 / 88

22. 10. 63 t 22.900 / 86 30. 10. 63 t 18.900 / 84 30. 10. 63 ? 9.400 / 86

Erlauterungen zu den Tabellen 1-3: Unter dem Datum des Tages der Untersuchung steht die Gesamtzahl der Leukozyten in 1 mms und der prozentuale Anteil der Lympho- zyten. (Die Beurteilung erfolgte nach dem in der Arbeit von SEELEMANN u. a. angegebenen Schliissel). Zeichenerklarung : + : Haematologisch ositiv

? = Haematologisch fraglich - = Haematologisch negativ T = Tumoren

Bei den G r u p p e n 3 u n d 4 handelt es sich um die Tiere, denen unsere besondere Aufmerksamkeit galt. Es sollte versucht werden die Frage zu klaren, ob bei diesen Tieren histologische Veranderungen im Sinne der Tumorzell- infiltrate (Abb. 1 u. 2) der Gruppen 1 und 2 zu sehen sind. Wie aus der sum- marischen Aufstellung hervorgeht, konnten in Grup e 3 kein Tier und in

ein Tumorzellinfiltrat beobachtet, wie wir es bei der histologischen Unter- suchung der Tiere der Gruppen 1 und 2 gesehen haben. Es gibt also eine grojle

Gruppe 4 25 Tiere eingestufi werden, d. h., es wurde t: ei keinem der 25 Tiere

Abb. 1. Herzmuskulatur, intramuskulares Tumorzellinfiltrat + Sarkosporidie (Kuh ,Barbara", Bestand N., ein Fall aus der Gruppe 1) Vergr. 160 : 1

12"

Page 6: Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem Blutbild

166 KRUGER und RABL

Zahl hamatologisch positiver und histologisch negativer Rinder in Leukose- bestanden, wie bereits LUBKE 1939 festgestellt hat. Nach unseren Beobachtungen ist jedoch auf Besonderheiten der histologischen Struktur zu achten. Im Herzen, als einem OR fruh erkrankten Organ, konnen geringe lympho-histiozytare In- filtrate vorkommen (Abb. 3 u. 4). Sie liegen vor allem subepikardial, seltener intramuskular und sind niemals an die Gefai3e gebunden. Leukozyten oder Mastzellen waren nicht beigemengt. Die Fasern waren niemals vermehrt. Unter denselben Bedingungen sind gelegentlich die eosinophilen Leukozyten, seltener die Plasmazellen in der Milz vermehrt. Geringe lympho-histiozytare Infiltrate iin Glissonschen Gewebe der Leber sind nur in einigen Fallen vorhanden. Die ubrigen Organe, also auch die Lymphknoten, sind nicht verandert. Die fast immer sehr starke Hamosiderose in der Milz war bei fast allen Tieren nach- weisbar. Sie weist auf eine besonders starke Blutmauserung hin.

Abb. 2. Herzmuskulatur, intramuskulares Tumorzellinfiltrat. Vergr. 400 : 1

Abb. 3. Herzohr, lympho-histiocytares Infiltrat. (Kuh ,,Gertrud", Bestand N., ein Fall aus der Gruppe 4) Vergr. 160 : 1

Page 7: Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem Blutbild

Zur Pathologie der Leukose bei Rindern 167

Bei den Tieren der G r u p p e 5 konnten keine auf Leukose hinweisenden Veranderungen gesehen werden. Ganz vereinzelt war ein kleines subepikardi- ales Infiltrat von der unter der Gruppe 4 beschriebenen lympho-histiozytaren Art zu beobachten.

Bei allen tumorfreien Tieren konnte durch die Schlachtung keine Er- krankung nachgewiesen werden, die erhohte Zahlen von weii3en Blutzellen erklaren konnte. Sehr oft waren in der Korper- und Herzmuskulatur (in 34 von 38 Fallen) S a r k o s p o r i d i en vorhanden; sie lagen aber fast ausnahmslos ohne Reaktionen im Gewebe und zeigten keine Zerfallserscheinungen (Abb. 1). Warum in dem einen Rinderbestand (N.) besonders haufig und zahlreich Sarko- sporidien vorhanden waren, liei3 sich nidx klaren. Da ihr Infektionsweg un- bekannt ist, konnen auch keine naheren Angaben gegeben werden.

11. Vergleichende Betrachtung zu den ,,Leukosen" von Mensch und Rind Fhr die in allen Symptomen ausgepragte Krankheit wird heutzutage wohl

allgemein die Bezeichnung ,,Leukose" gebraucht, woraus der besondere Hinweis auf den Blutbefund hervorgeht. In der Literatur wurden fruher Namen wie Lymphozytomatose, Lymphadenose, Lymphosarkomatose, lymphatische Leu- kamie oder Reticuloendotheliose erwahnt (DOBBERSTEIN 1934, FRESEN 1945). Ein Teil dieser Bezeichnung ist heutzutage abzulehnen, da die systematischen, in groi3em Umfang durchgefuhrten Blutuntersuchungen der letzten Jahre ge- zeigt haben, dai3 es sich im Blut bei erhohten Werten zwar fast ausschliei3lich um Lymphozyten handelt, aber aui3erdem auch sehr vie1 groi3ere Zellen vor- kommen. Sie werden teilweise als Lym hoblasten angesehen oder vorsichtig nur als ,,Leukosezellen" bezeichnet, da 6 bergangsformen zwischen ihnen und den ausgereiften Lymphozyten im gleichen Blutbild nicht vorzukommen brauchen. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Rinderleukose von der lymphatischen Leukamie des Menschen. Gemeinsam ist beiden Krankheiten die Moglichkeit eines jahrelangen Verlaufs, der mit zunehmendem Lebensalter groi3er wird. Eine histo-cheinische Untersuchung der normalen und veranderten weii3en Blutzellen der Rinder mit eindeutigen Ergebnissen (BAUER-SIC 1963) fehlt bisher. Erst hierdurch durfte es vielleicht moglich werden, die HerkunR der groi3en Zellen aufzuklaren.

Die Geschwulstform der Rinderleukose erinnert mehr an die R e t i c u -

Abb. 4. Herzohr, lympho-histiocytares Infiltrat. Vergr. 400 : 1

Page 8: Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem Blutbild

168 KRUGER und RABL

l o sen oder R e t i c u l o s a r k o m a t o s e n des Menschen. Vielleicht ware sogar an die leukamische R e t i c u 1 o e n d o t h e 1 i o s e zu denken. Diese Krankheiten brauchen nicht an das lymphatische Gewebe gebunden zu sein. Die Geschwulste sind sehr fest und weii3lich. Beim Menschen kommen die erwahnten Krank- heiten sehr selten vor, so dai3 uber Blutbefunde bei ihnen selten berichtet wor- den ist. Die Beschaffenheit der Tumoren bei Rinderleukosen sind haufig, namentlich bei den groi3eren Geschwulsten, von weicher und bruchiger Kon- sistenz. Sie unterscheiden sich also von den Veranderungen der Leukamie des Menschen, bei der auch das Knochenmark starker befallen sein kann.

Trotzdem ist die Frage einer O b e r t r a g u n g d e r R i n d e r l e u k o s e a u f d e n M e n s c h e n manchmal erhoben worden. Aus der humanmedizinischen Literatur ist jedoch keine Angabe bekannt, dai3 die an der Reticulose erkrank- ten Menschen mit einer Rinderleukose in Beruhrung gekominen waren. Auf dem Gebiet der Veterinarmedizin wurde von ENKE, JUNGNITZ und ROSSGER 1961 von einer Schafherde berichtet, in der 40 Tiere an einer Leukose, und zwar 14 Tiere davon an der tumorosen Form, erkrankten. In einem erganzen- den Bericht dazu wurde personlich mitgeteilt, dai3 der Schafermeister dieser Herde im selben Zeitraum erkrankte und nach einem halben Jahr in der Medi- zinischen Klinik in Rostock an einer Reticuloendotheliose verstarb. Ein Zu- sammenhang beider Krankheiten wird abgelehnt. Mehr Angaben liegen jedoch auch aus dem veterinarmedizinischen Schrifitum nicht vor.

111. Veterinarmedizinische Beurteilung Es gehort in den Aufgabenbereich des Tierarztes, den Menschen vor

Anthropozoonosen zu schutzen und kein Fleisch mit substantiellen Verande- rungen zum Genui3 freizugeben. Wahrend beim Vorliegen von Tumoren die Beurteilung keine Schwierigkeiten bereitet, ergeben sich jedoch Zweifel, wenn es sich um Rinder handelt, die wahrend des Lebens als einziges Symptom ein stark verandertes Blutbild zeigten.

Im Fleischbeschaugesetz vom 1. 8. 1960 und seinen Ausfuhrungs- bestimmungen ist die Leukose als besondere Krankheit nicht aufgefuhrt. ES wird lediglich nach den AB.A. 5 32 (1) Nr. 14 von ,,Geschwulsten, wenn sie an zahlreichen Stellen des Muskelfleisches, der Knochen oder der Fleischlymph- knoten vorhanden sind" gesprochen. Hier besteht also eine L u k e fur die je- weilige Entscheidung. SCHONBERG, GAEDKE, LERCHE, BARTELS und KELCH ver- treten die Meinung, dai3 schon bei geringen Veranderungen der ganze Tier- korper als untauglich fur den menschlichen GenuB angesehen und daher ver- worfen werden mui3. Dieser Ansicht, die wohl den vollen Sinn des Gesetzes interpretiert, kann beigepflichtet werden. Eine Infiltration eines Herzohres, der Herzmuskulatur oder des Labmagens, die bereits makroskopisch zu erkennen ist, sollte allerdings nur dann ein Grund sein, den ganzen Tierkorper fur un- tauglich zu erklaren, wenn es sich mikroskopisch um Tumorinfiltrationen han- delt. KRAUSS 1962 und GAEDKE 1961 haben gezeigt, dafi in diesen Fallen auch in anderen Teilen der Korpermuskulatur und in Organen Infiltrationen vor- kommen konnen. Eigene Beobachtungen haben dies bestatigt.

Dagegen ist die B e u r t e i l u n g d e r n u r h a m a t o l o g i s c h p o s i t i v e n T i e r e stets vernachlassigt worden. Sie sind klinisch gesund und den leukose- freien Tieren hinsichtlich der Fleischqualitat gleichwertig. Es gibt keine Moglichkeit, sie bei der Schlachtung zu erkennen. Derartige Rinder wurden erst wahrend der letzten Jahre durch die systematischen Untersuchungen zahl- reicher Rinderbestande bekannt. Der Besitzer kann im Rahmen der in den meisten Bundeslandern angelaufenen Bekampfungsmafinahmen eine Beihilfe fur Tiere mit leukfmischem Blutbild, die zur Schlachtung verkauft werden,

Page 9: Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem Blutbild

Zur Pathologie der Leukose bei Rindern 169

erhalten. Er benotigt dazu eine Schlachtbescheinigung des Fleischbeschautier- arztes, dem damit zur Kenntnis kommt, dai3 ihm ein Tier mit positivem Blut- befund aus einein leukoseverseuchten Bestand zur Untersuchung und Beurtei- lung vorliegt. Da die Entscheidung sofort zu treffen ist, kann eine histologische Priifung nicht abgewartet werden; das Fleisch wird also auch bei einer strengen Auslegung des Gesetzes freigegeben.

Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dai3 zur Zeit auf vielen deutschen Schlachthofen eine groi3e Anzahl hamatologisch positiver Tiere geschlachtet und das Fleisch ohne Beanstandung in den Verkehr gebracht wird. Nach unseren histologischen Ergebnissen wurde auch kein Grund vorliegen, das Fleisch dieser Tiere wegen substantieller Mangel zu beanstanden. O b bei der angenommenen Virusatiologie der Leukose das Fleisch dennoch gemai3regelt werden miiflte, bleibt noch zu klaren. Es ware denkbar, dai3 diese Tiere, die wahrend des Lebens voll leistungsfahig waren, eine besonders hohe ,,Resistenz" gegen ein Agens der Krankheit haben. Sie konnten also als ,,Keimtrager" angesehen werden, die bei Infektionskrankheiten vorkommen und keine Organveranderungen auf- weisen. Im allgemeinen wurden bei diesen Tieren nur erhohte Lymphozyten- zahlen, jedoch keine oder nur wenige ,,Leukosezellen" im Blut gefunden.

Zusammenfassung Bei der histologischen Untersuchung von 25 hamatologisch positiven und

klinisch gesunden Rindern, die bei der Schlachtung keine pathologisch-anatomi- schen Veranderungen zeigten, konnten keine Tumorinfiltrate in den Organen und in der Muskulatur beobachtet werden. Diese Infiltrate fanden sich nur bei 6 Tieren mit pathologisch-anatomischen Veranderungen in Form von Tumoren. Die Untersuchung ergab, dai3 die Leukose des Rindes den Leukamien des Men- schen nicht gleichzusetzen ist. Fur eine Obertragbarkeit der Rinderleukose auf den Menschen liegen keine schliissigen Beweise vor. Eine fleischhygienische Be- anstandung hamatologisch positiver Tiere Lei einem substantiellen Mangel in Form von Zellinfiltraten ist nach dem Ergebnis der Untersuchungen bisher nicht gerechtfertigt.

Summary The pathology of leucosis in cattle showing only a positive blood picture Histological study of 25 clinically healthy but haematologically positive

cattle which showed no gross lesions at slaughter revealed no neoplastic in- filtration in the organs or musculature. Such histological changes were found only in six animals with gross lesions. The findings suggest that bovine leucosis is not identical with leucosis in man and there is no evidence that the bovine disease can be transmitted to man and no justification for condemning meat from haematologically positive animals with no gross lesions.

RCsumC Pathologie de la leucose chez les bovidCs ne presentant qu'une image

sanguine positive L'examen histologique de 25 bovidks himatologiquement positifs et clini-

quement sains, qui de plus ne prisentaient aucune altiration anatomo-patho- logique A l'autopsie, n'a permi de diceler aucune infiltration tumorale dans le organs ou la musculature. De telles infiltrations n'ont pu 6tre dkcelkes que chez 6 animaux ayant prksentk des modifications anatomo-pathologiques sous forme de tumeurs. La recherche a montri que la leucose du boeuf ne peut pas &re identifiie aux leucimies de l'homme. Aucune preuve irrifutable ne peut &re faite que la leucose du boeuf est transmissible 21 l'homme. Le diclassement,

Page 10: Zur Pathologie der Leukose bei Rindern mit ausschließlich hämatologisch positivem Blutbild

170 KRUGER und RABL

pour des raisons d’hygikne des viandes, d’animau hkmatologiquement positifs,

justifik au terme des risultats des recherches. en invoquant l’infiltration cellulaire comme de # I aut substantiel, ne serait pas

Resumen La patologia de la leucosis en bovinos con solo cuadro hemitico positivo En el exainen histolbgi de 25 vacas hematolbgicamente positivas y clinica-

mente sanas, que con ocasibn de la inspeccibn cbrnica no presentaban altera- ciones anatomopatol6gicas, no se pudieron observar infiltraciones tumorales en 10s 6rganos ni en la musculatura. Estas infiltraciones no se hallaron mbs que en 6 animales con alteraciones anatomopatol6gicas en forma de tumores. El examen detenido tuvo por resultado que la leucosis bovina no puede equipararse a las leucemias del hombre. Para la transmissibilidad de la leucosis bovina a1 hombre no se tienen todavia pruebas determinantes. La objecibn desde el punto de vista de la higiene de la carne de animales hematoldgicamente posi- tivos a causa de una carencia substancial en forma de infiltraciones celulares no seria justificable con arreglo a1 resultado de estos estudios.

Literaturverzeichnis 1. BAUER-SI~, P., 1963: Zur Zytochemie der Leukozyten des Rindes. Zbl. Vet. Med. 10,

365-380. 2. DUTSCHER, R. M., u. a., 1964: Attempts to demonstrate a Virus for Bovine Lymphosarkoma. Zbl. Vet. Med. 11, 93-109. 3. DOBBERSTEIN, I., u. E. PAARMANN, 1934: Die sog. Lymphadenose des Rindes (Rinderleukose). 2. Inf. Krkh. Haustiere 46, 65-109. 4. ENKE, K.-H., M. JUNGNITZ u. M. R ~ S S G E R , 1961: Ein kasuistischer Beitrag zur lymphati- schen Leukose des Schafes. Dtsch. Tierarztl. Wschr. 68, 359-364. 5. FRESEN, O., 1945: Zur normalen und pathologischen Histologie des Retikuloendothelialen Systems, Reticulose- Monocytenleuklmie. Habi1.-Schrifi Diisseldorf. 6. GAEDKE, H., 1939: Die fleischbeschauliche Beurteilung leukosekranker Schlachtrinder. 2. Fleish-Milchhyg. 49, 449-452. . 7. GAEDKE, H., 1961 : Die Leukose und das Fleischbeschaurecht. Sch1acht.-Viehhof-Ztg. 61, 279-301. 8. GOTZE, R., G. ROSENBERGER u. G. ZIEGENHAGEN, 1955: Uber Ursache und Wirkung der Rinderleukose. Dtsch. Tierarztl. Wschr. 62, 353. 9. GOTZE, R., G. ROSEN- BERGER u. G. ZIEGENHAGEN, 1956: Uber Ursache und Bekampfung der Rinderleukose. Dtsch. Tierxrztl. Wschr. 63, 85. 10. KRAUS, H., 1962: Zur Untersuchung und Beurteilung der Leukose bei Schlachttieren. Arch. Lebensmittelhyg. 13, 25-30. 11. LUBKE, A., 1939: Die Diagnostik der Rinderleukose durch histolog. Lymphknotenuntersuchungen. Zugleich ein Beitrag zur Histologie der Lymphknotenveranderungen. Arch. wiss. prakt. Tierhlkde. 74, 325-347. 12. SCHROETER, A., u. M. HELLICH, 1960: Das Fleischbeschaugesetz mit Erlzute- rungen. 7. Auflage TeilII, bearbeitet von M. Lerche, H. Bartels und F. Kelch. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg. 13. SCHONBERG, F., 1960: Kommentar zu den Ausfiihrungs- bestimmungen A zum Fleischbeschaugesetz. 2. Auflage, Verlag Fritz Eberlein, Hannover. 0

14. SEELEMANN, M., W. HEESCHEN, K.-E. KRUGER u. A. BRUNIES, 1964: Weitere Untersuchun- gen iiber die Leukose des Rindes. Kiel. Milchw. Forschber. 16, 1-17 u. 183-211. 15. SIMONJAN, G. A., 1963 : Morphologische VerEnderungen des Blutes und der Knochenmarks- punktate bei der Leukose des Rindes. Veterinarija, Moskva 40, 33-38. 16. THIELSCHER, 1963: Haematologische und pathologisch-anatomische Untersuchungen an Kiihen aus einer Herde mit gehiiufi auftretender Leukose. Inaug. Diss. Berlin. J. Nr.432. 17. TOLLE, A., A. ROJAHN u. G. HASSE, 1963: Reihenuntersuchungen auf Rinderleukose in einem geschlos- senen siidniedersachsischen Gebiet. Mh. Tierhlkde. 15, 192. 18. WIESNER, E., 1961: Die Leukose des Rindes. VEB-Verlag Gustav Fischer, Jena.

Anschrifi der Verfasser: Dr. Karl-Ernst Kriiger, Institut fur Milchhygiene der Bundes- forschungsanstalt fur Milchwirtschafl Kiel. Prof. Dr. Rudolf Rabl, Pathologisches Institut des Landeskrankenhauses Neustadt (Holstein).