security essen & sicherheitstechnik · karriereforum in halle 1 ab. teilnehmerinnen und...
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D 14667
Fachmagazin für die SicherheitswirtschaftDER SICHERHEITSDIENST
3 | 2018
security essen & Sicherheitstechnik
Postvertriebsstück – DPAG – Entgelt bezahlt | DSA GmbH · Postfach 1201 · 61282 Bad Homburg
Wir freuen uns auf Ihren Messebesuch –
Sie finden uns in Halle 1, Stand 1B29.
Mehr Sicherheit,mehr Passagierkomfort.Der neue Körperscanner von Rohde & Schwarz erhöht die Flugsicherheit, ohne den Passagierkomfort zu schamälern. Unnatürliche Körperhaltungen in engen Gerätekabinen sind mit ihm Vergangenheit. Innovative Millimeter-wellen-Technologie und künstliche Intelligenz finden in Sekunden verbor-gene Objekte, die die Sicherheit gefährden.
Fliegen beginnt am Boden. Wir machen es sicherer.
www.rohde-schwarz.com/ad/securityscanner
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
[ ]Cyber-Security/Wirtschaftsschutz
SECURE YOUR BUSINESS
www.security-essen.de
Die Leitmesse für Sicherheit 25. – 28. September 2018, Essen
BESUCHEN
SIE UNS!
INHALT
EDITORIAL 2
SICHERHEITSTECHNIK 4
» Stefan Rauschen: Fachausschuss Technik ................................ 4
» Privatsphäre und Datenschutz .................................................... 6
» EU-DSGVO-konforme Videosicherheitstechnik.......................... 8
» Gleich in die Luft gehen? ............................................................. 9
WIRTSCHAFT UND POLITIK 12
» Manfred Buhl: PKS 2017 ........................................................... 12
» Björn Petersen / Klaus Warncke: Zertifizierung von
Sicherheitsdienstleistern ......................................................... 14
» Karin Reisige: Sicherheit beginnt im Unternehmen selbst ..... 18
» Dr. Michael Neumann: „If you can´t beat them, join them” .... 20
» Lydia Limpach: Sicherheitsdienstleister – attraktiver werden! ...22
» Britta Kalscheuer: 7. Bayerischer Sicherheitstag ................... 24
» BDSW und BVSW erstmals mit einem gemeinsamen
Messestand auf der SicherheitsExpo ...................................... 28
» Joachim Herrmann: Grußwort zur SicherheitsExpo ............... 28
» Friedrich P. Kötter neuer Vizepräsident des BDWi .................. 29
» Sicherheitstag der ASW NRW ................................................... 29
SECURITY ESSEN 2018 30
» Oliver P. Kuhrt: Die Trends der Sicherheitsbranche ................ 30
» Anja Karliczek: Tag der Aus- und Weiterbildung ..................... 32
» Weitere Highlights der security essen 2018 ............................. 33
» BDLS präsentiert sich erstmals auf der security essen 2018 .....34
BDSW-JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG 36
» Silke Wollmann: 51. JMV des BDSW ........................................ 36
» BDSW verleiht Mitarbeiterpreis 2018........................................ 39
» Auszug aus der Rede von Dirk Pollert ..................................... 40
GELD UND WERT 43
» BDGW wählt neuen Vorstand .................................................... 43
» BDGW dankt Udo Thomas ......................................................... 43
LUFTSICHERHEIT 44
» Udo Hansen: Ein Jahr BDLS – Rückblick und Ausblick .......... 44
» BDLS spendet 5.000 Euro an Bundespolizei-Stiftung ............. 45
AUS- UND WEITERBILDUNG 46
» Klaus Henning Glitza / Prof. Dr. Wilma Merkel / Prof. Dr. André
Röhl: Mehr Aufgaben, mehr Akademiker ................................. 46
INTERNATIONALES 50
» Ass. jur. Martin Hildebrandt: Internationale Neuigkeiten ........ 50
SICHERHEITSFORSCHUNG 52
» Kirsten Wiegand: Wissenschaft und Praxis im Dialog
zur Sicherheitslage.................................................................... 52
» Dr. Wolfgang Bretschneider: Die Unterscheidung von
Bereitstellung und Herstellung ................................................ 55
RECHT 58
» RA Cornelia Okpara: Arbeitsrecht in Kürze .............................. 58
VERGABERECHT 60
» RA Alexander Nette: (Reine) Empfangsdienste sind
keine Bewachungsleistungen! .................................................. 60
VSW AKTUELL 62
» Gero Dietrich: Mit der VSW in Sachen Sicherheit
auf dem neuesten Stand ........................................................... 62
BERICHT AUS BERLIN 64
» Dr. Berthold Stoppelkamp: Regulierung mit Augenmaß! ........ 64
BÜCHERMARKT 67
NAMEN UND NACHRICHTEN 68
SICHERHEIT VON A BIS Z 74
IMPRESSUM 79
DAS LETZTE 80
» Dr. Harald Olschok: Sicherheitsgesetz und Neuauflage der
Broschüre „111 Tätigkeiten in der Sicherheitswirtschaft” ...... 80
> BITTE BEACHTEN SIE UNSERE BEILAGEN!
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
EDITORIAL
> In den vergangenen 44 Jahren hat sich die
security in Essen zur weltweit bedeutendsten
Messe für Sicherheit und Brandschutz entwi-
ckelt. Vom 25. bis 28. September werden über
1.000 Aussteller aus 40 Nationen und rund
40.000 Fachbesucher aus 115 Ländern auf dem
Messegelände erwartet. Seit dem Beginn der
security im Jahre 1974 arbeiten der BDSW und
die BDGW auch aktiv im Messebeirat der security
mit. Der Unterzeichner sowie Friedrich P. Kötter
und der Hauptgeschäftsführer beider Verbände,
Dr. Harald Olschok, unterstützen die Geschäfts-
führung der „Weltleitmesse“ bei der strate-
gischen Ausrichtung.
Am ersten Messetag findet zum vierten Mal der
Tag der Aus- und Weiterbildung statt. Der BDSW
war nicht nur der Ideengeber, sondern organi-
siert auch mit den Berufsschulen, Bildungs-
trägern und Hochschulen diesen Tag, zu dem
wir bis zu 1.000 Schüler und Studenten aus ganz
Deutschland erwarten.
Erstmals werden wir die bundesweit besten
Auszubildenden in den beiden Ausbildungs-
berufen Service- bzw. Fachkraft für Schutz und
Sicherheit auszeichnen. Wir wollen damit auch
zum Ausdruck bringen, wie wichtig die Auszu-
bildenden für die Zukunft der Sicherheits-
branche sind. Es kann nicht sein, dass über
die Hälfte der Ausbildungsverträge vorzeitig
abgebrochen werden. Das schadet unserem
Image bei den jungen Berufssuchenden. Die
Kammern sind gefordert, besonders „schwar-
zen Schafen“ unter den Unternehmen die
Ausbildereignung zu entziehen. Vorbildcharakter
hat das Modell projekt unserer Landesgruppe
Hamburg. Gemeinsam mit der Handelskammer
Hamburg, der Gewerkschaft ver.di, der Berufs-
schule 27 und der ASW Norddeutschland soll
ein Güte siegel für Exzellenzausbildungs betriebe
entwickelt werden. Die Auszubildenden sollen in
qualifizierten und engagierten Betrieben lernen.
Die notwendigen Qualitätsanforde rungen an die
Unternehmen werden durch ein unabhängiges
Gremium geprüft, bei Erfüllen wird das Ausbil-
dungsunternehmen mit einem Exzellenz- Siegel
versehen, das den Auszubildenden bei der Wahl
eines qualifizierten Ausbildungsbetriebs helfen
soll. Eine neutrale Ombudsfrau steht für Fragen
und Probleme der Auszubildenden zur Verfü-
gung. Die Initiative knüpft an den nun bereits
acht Mal vergebenen Ausbildungspreis des
BDSW an, mit dem herausragende Ausbildungs-
betriebe bzw. -einrichtungen für Leistung und
Engagement rund um das Thema Ausbildung
geehrt werden.
Die Messe Essen rundet den Tag der Aus- und
Weiterbildung mit dem erstmals durchgeführten
Karriereforum in Halle 1 ab. Teilnehmerinnen
und Teilnehmer können Kontakte zu möglichen
Arbeitgebern aus der Sicherheitswirtschaft
knüpfen.
Erstmals seit vielen Jahren wird es wieder
einen Messerundgang mit hochrangigen Politi-
kern geben. Der Messe Essen ist es gelungen,
sowohl Innenminister Herbert Reul als auch
Wirtschaftsminister Professor Andreas Pinkwart
zur Leistungsschau der Sicherheitswirtschaft
nach Essen zu locken.
BDSW und BDGW sind seit 44 Jahren mit
einem Gemeinschaftsstand auf der security
vertreten. Umso mehr freuen wir uns auf die
neuen Partner. Erstmals werden der vor einem
Jahr gegründete BDLS Bundesverband der Luft-
sicherheitsunternehmen und die VSW Vereini-
gung für die Sicherheit der Wirtschaft, mit der
wir seit zwei Jahrzehnten partnerschaftlich
verbunden sind, auf dem Gemeinschaftsstand in
Halle 1 vertreten sein. Es lohnt sich also mehr
denn je, uns zu besuchen und mit den Exper-
tinnen und Experten der Sicherheitswirtschaft
ins Gespräch zu kommen!
Ihr
Gregor Lehnert <
security essen 2018
GREGOR LEHNERT
ist der Präsident des BDSW
Bundesverband der Sicher-
heitswirtschaft.
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
EDITORIAL
> Die Marktsituation ist für die kleine Indus-
trie der Geld- und Wertdienstleister unverändert
herausfordernd. Die Lage unserer Kunden aus
der Kreditwirtschaft ist aufgrund vieler Faktoren,
ganz besonders aber durch die Zinsentwicklung,
sehr ernst. Dadurch bedingt, gibt es einen starken
Rückzug der Kreditinstitute aus der Flächenver-
sorgung. Alleine in den letzten beiden Jahren
sank die Zahl der Filialen um 4.000 auf jetzt noch
30.126. Davon sind alle Mitglieds unternehmen
betroffen – ob Klein oder Groß, ob im Osten oder
im Westen. Veränderte Gebührenmodelle und
die Verlagerung von Bankgeschäften auf den
Einzelhandel, z. B. in Form von „Cash back“ oder
„Cash in Shop“, verändern den Bargeldkreislauf.
Auch unsere Einzelhandelskunden reagieren mit
Nachfragereduzierungen auf die aktuelle Lage.
Gleichzeitig bleibt die Deutsche Bundesbank
unter Überinterpretation ihres Sorgeauftrages
für die Bargeldversorgung mit einem Dienst-
leistungsangebot im Markt präsent, das inno-
vative Entwicklungen bei unseren Mitgliedsun-
ternehmen behindert. Diese Situation und die
genannten Entwicklungen bewirken bedeutende
Marktveränderungen für die Geld- und Wert-
dienstleister. Die Kunden stehen unter großem
Kostendruck und das „Produkt“ Bargeld befindet
sich in einem intensiven Kostenwettbewerb zu
den unbaren Zahlungsmethoden. Hohe Effizienz
im Bargeldkreislauf insgesamt und damit natür-
lich auch bei den Geld- und Wertdienstleistern
ist daher unabdingbar. Für diese Leistungsfä-
higkeit stehen die Mitgliedsunternehmen der
BDGW. Viele der BDGW Mitgliedsunternehmen
nutzen auch in diesem Jahre die security essen,
um ihre professionelle Dienstleistung, Entwick-
lungen und auch Produkte vorzustellen, die
dazu beitragen, dass die deutschen Geld- und
Wertdienstleister weiterhin zu sichersten Euro-
pas gehören. Die BDGW als schlagkräftige und
kompetente Interessenvertretung aller Wert-
dienstleister ist auch in diesem Jahr wieder auf
der security vertreten. Wir freuen uns auf Ihren
Besuch auf dem Gemeinschaftsstand mit dem
BDSW, BDLS und der VSW in Halle 1, 1B29.
Ihr
Michael Mewes <
> Der BDLS ist in diesem Jahr erstmals auf
der security essen vertreten. Wir werden zu den
aktuellen Themen der Luftsicherheit im Rahmen
dieser Fachmesse informieren und geben auf
dem Stand 1B29 in Halle 1 einen beispielhaften
Einblick in die komplexen Abläufe der Luftsicher-
heitsdienstleistungen an deutschen Flughäfen.
Am Stand können interessierte Besucher einen
Teilaspekt der Luftsicherheitskontrolle praktisch
erfahren und einen Einblick von diesem bekom-
men. Zur Vertiefung fachlicher Aspekte stehen
wir für Gespräche zur Verfügung.
Der zunehmende Luftverkehr bringt alle
Akteure im Gesamtsystem des Luftverkehrs an
ihre Grenzen. Dies stellt auch die Sicherheits-
dienstleister vor große und stetig steigende
Anforderungen. Dass wir mittlerweile auch
als betroffenen Reisende feststellen können,
dass dieses System häufig an seine Grenzen
stößt, fordert ein Umdenken bzw. ein Querden-
ken bezüglich der Effektivität und Effizienz der
Luftsicherheit. Dies betrifft, neben vielen ande-
ren Akteuren, natürlich auch die Sicherheits-
dienstleister direkt. Der BDLS stellt sich mit
seinen Mitgliedsunternehmen dieser Heraus-
forderung. Gemeinsam mit allen am Gesamt-
system maßgeblich Beteiligten, werden wir an
einer konkreten Verbesserung der Situation,
sowohl bei der Durchführung der Sicherheits-
maßnahmen als auch hinsichtlich des Komforts
der Reisenden, arbeiten.
Über die ersten Ergebnisse der Arbeit des
jungen Verbandes informieren wir auf Seite 44
dieser Ausgabe.
Ich freue mich, Sie auf der security essen
begrüßen zu können.
Ihr
Udo Hansen <
MICHAEL MEWES
ist Vorsitzender der BDGW
Bundesvereinigung Deutscher
Geld- und Wertdienste.
UDO HANSEN
ist Präsident des BDLS
Bundesverband der Luft-
sicherheitsunternehmen.
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSTECHNIK
> Nach gut 10 Jahren Mitarbeit im Fach-
ausschuss Technik wurde ich im September
2017 zum Vorsitzenden gewählt. Das Ende der
Ära Wolfgang Wüst hinterlässt große Fußstap-
fen und ich konnte nicht so geanu einschätzen,
was auf mich zukommt. Ein bewährtes Team
von Holger Kierstein als meinen Stellvertreter,
Andrea Faulstich-Goebel und Nicole Ernst vom
BDSW und Wolfgang Wüst als Ehrenvorsitzen-
dem haben mir den Start leicht gemacht.
Ich habe mir die Frage gestellt: alles neu oder
weiter wie bisher?
Bewährtes werde ich nicht ändern. Die aktive
Unterstützung aus dem Fachausschuss Technik
ist sehr groß und funktioniert einwandfrei.
Wolfgang Wüst, Holger Kierstein, Bodo Schmitz,
Swen Peine und ich repräsentieren uns in
verschiedenen Normierungsgremien, Arbeits-
gruppen und Verbänden. Die Zuarbeit und der
Informationsaustausch zu und aus dem Fach-
ausschuss ist exzellent.
Die zwei bis drei regelmäßigen Sitzungen des
Fachausschusses pro Jahr werden beibehal-
ten. Der persönliche Kontakt der Mitglieder,
Austausch zu aktuellen Themen, Input durch
unsere Mitglieder und der Erfahrungsaustausch
stellen für uns einen besonderen Mehrwert dar.
Wir werden aber künftig diese Sitzungen an
wechselnden Orten abhalten.
Im Januar 2018 konnten wir zu unserer Sitzung
bei der Firma Bosch in Magdeburg einladen. Die
Besichtigung der Bosch-Leitstelle war hier ein
besonderer Höhepunkt. Am 27. September 2018
werden wir zur nächsten Sitzung nach Essen zur
security einladen. Ein Messe-Rundgang mit dem
Schwerpunkt Technik wird unser Treffen ab -
runden. Für die Folgetermine haben sich bereits
weitere Fachausschuss-Mitglieder angeboten,
die Sitzung zu organis ieren. Mal hinter die Kulis-
sen zu schauen, andere Betriebe kennenzu-
lernen und die Expertisen unserer Mitglieder zu
erleben – all das steht hier im Fokus.
Unsere Technik-Fachtagung als Lunch-to-
Lunch-Format hat sich in den letzten Jahren
sehr bewährt und wird auch weiterhin von uns
so organisiert. In der Regel besuchen rund 100
Gäste die Fachtagung.
Die Organisation meiner ersten Tagung war
sehr spannend und mit vielen Unwägbarkeiten
versehen. Die Auswahl der Referentinnen und
Referenten, der Themenmix und die begleitende
Ausstellung zu füllen – das war für mich Neuland.
Die Unterstützung aus unserem Bundesverband,
insbesondere durch Frau Faulstich- Goebel und
Frau Ernst, war bemerkenswert gut. Die Buchung
der Tagungsstätte, die gesamte Tagungsorgani-
sation, Unterlagen, Verpflegung, Einladungen,
Programme und vieles mehr – alles war bestens
organi siert. Selbst Herausforderungen beim
Tagungs- Abendessen (60 Personen waren
angemeldet, aber knapp 90 Personen waren anwe-
send) wurden souverän bewältigt und mit vereinten
Kräften gemeistert. Silke Wollmann unterstützt
unsere Fach tagung mit Fachartikeln und Presse-
mitteilungen und sorgt für mediale Präsenz.
Im April 2018 konnten dann Holger Kierstein
und ich unsere Fachtagung mit 11 Vorträgen
und einer begleitenden Ausstellung moderieren.
Unter dem Motto „Techniktrends und Optimie-
rung“ wurden Technik- und Normierungs-
themen, aber auch Prozessoptimierungen und
Lean-Management behandelt. Die Rekord-
Beteiligung in der begleitenden Ausstellung hat
mich besonders gefreut.
Mit unserer Techniktagung werden wir künftig
auf Reisen gehen und versuchen hier möglichst
allen unseren BDSW-Mitgliedern gerecht zu
werden. Als Tagungsorte werden wir Metro polen
aufsuchen, möglichst mit Flughafen und ICE-
Anschluss. Voraussichtlich wird unsere nächste
Fachtagung am 7. und 8. Mai 2019 in Berlin statt-
finden. An den jeweiligen Standorten werde ich
mich um eine ergänzende Exkursion bemühen
bzw. Führungen / Besuche zu Technik themen
oder mit technischem Hintergrund organisieren.
Deutlich mehr Techniktrends und praktische
Anwendungen, Normierungs- und Zertifizierungs-
themen, ein interessantes Rahmen programm und
Top Networking sollen unsere Fachtagung weiter
stärken und attraktiv halten.
Fachausschuss Technik –
alles neu oder weiter wie bisher?
Von Stefan Rauschen
STEFAN RAUSCHEN
ist Vorsitzender des Fach-
ausschuss Technik im BDSW
Bundesverband der Sicher-
heitswirtschaft und Geschäfts-
führer der Wach- und Schließ-
gesellschaft mbH & Co. KG,
Mönchengladbach.
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSTECHNIK
Der Arbeitskreis KOOS – Kooperations schnittstelle beim VdS
wird weiterhin vom Fachausschuss Technik unterstützt. Ziel ist es
hier, eine Kooperationsschnittstelle für Polizei, Feuerwehr, Sicher-
heitsdienste und andere zu entwickeln und beschreiben. In einigen
europäischen Ländern gibt es so etwas bereits und wir bemühen
uns, diese Lücke zu schließen. Schnellerer Informations austausch,
Unterstützungsanfragen und schnelle Alarmreaktionen zwischen
den teilnehmenden Parteien sollen hier gefördert werden – und
letztendlich auch neues Geschäft für die Teilnehmer ermöglichen.
Die VdS-Richtlinie 2172 (Interventionsstellen) wird gerade
überarbeitet, sie soll sich viel enger an unserem Tages geschäft
orientieren. Die aktuelle Richtlinie stammt aus dem Jahr 2005
und ist an vielen Stellen renovierungsbedürftig. Gleiches gilt für
die VdS- Prüfungsordnung der Fachkräfte VdS 2237. Der Fach-
ausschuss Technik ist mit mehreren Mitgliedern in der Arbeits-
gruppe Sicherungskette beim VdS vertreten und arbeitet aktiv an
einer praktikablen Richtlinie mit. Auch der BDSW-Fachaus schuss
Ausbildung wird sich mit einbringen und insbesondere bei der
Überarbeitung der Prüfungsordnung für Fachkräfte mitwirken.
Die Gesichtspunkte Optimierung, Digitali sierung und Bürokratie-
abbau (z. B. bei Anträgen, Quali fikationsnachweisen), sowie die
rechtskonforme Gestaltung von VdS-Formularen werden wir hier
Rechnung tragen.
Auf eine besondere Änderung weise ich bereits heute hin: Die uns
bekannte Bestandschutzregelung für Leitende-NSL- Fachkräfte
und NSL-Fachkräfte wird es künftig nicht mehr geben. Alle derzei-
tigen Bestandschutz-Mitarbeiter/-innen müssen sich bis zum
31. Dezember 2020 beim VdS registrieren lassen und die notwen-
digen Voraussetzungen des Bestandsschutzes nachweisen. Diese
Registrierung ist dann unbefristet gültig und der Bestandsschutz
gilt als dauerhaft nachgewiesen – auch bei einer Tätigkeits-
unterbrechung! Nach diesem Stichtag ist die Bestandsschutz-
regelung nicht mehr anwendbar. Die Registrierung wird voraus-
sichtlich ab Herbst / Winter 2018 möglich sein. Bitte informieren
Sie alle in Frage kommenden Mitarbeiter/-innen und unterstützen
Sie diese bei der Registrierung. Zur Registrierung ist ein Antrag
der Mitarbeiter/-innen erforderlich.
Am 4. und 5. Dezember 2018 werden wir auf den VdS-Brand-
SchutzTagen 2018 in der Messe Köln präsent sein. In der Ausstel-
lung wird ein BDSW-Stand zu finden sein, der Fachausschuss
Technik wird dort ebenfalls Flagge zeigen. Am 4. Dezember 2018
finden parallel mehrere Fachtagungen statt. Die VdS-Fachtagung
Sicherheits- und Alarmmanagement wird von besonderem Inte-
resse für unsere Branche sein. Bei der Organisation hat Wolfgang
Wüst maßgeblich mitgewirkt.
Ich sehe eine Menge Herausforderungen in den nächsten Monaten
und Jahren für unsere Branche und für den FA Technik. Themen wie
Cyber Security, effektiver Schutz unserer Leitstellen und Netzwerke,
Alternativen zur Codewortabfrage, Datenkommunikations geräte
DKG, Bodycams, Alleinarbeiterschutz, rechtskonforme Gestal tung
der Telefonaufzeichnung werden wir im Fachausschuss behandeln
müssen. Zertifizierungen, Normierungen und Richtlinien werden
nicht weniger und erleben eine ständige Aktualisierung. Prozess-
optimierungen und technische Entwicklungen werden uns heraus-
fordern.
Ich verspreche eine größtmögliche Transparenz bei allen
unseren Aktivitäten und Normierungs- und Richtlinienarbeiten.
Mir ist die Meinung unserer BDSW-Mitglieder wichtig und wir sind
ständig um die besten Ergebnisse für uns alle bemüht.
Ich würde mich freuen, wenn wir weitere BDSW-Mitglieder zur
aktiven Mitarbeit im Fachausschuss Technik gewinnen könnten.
Begleiten Sie die neuesten Entwicklungen aktiv, gestalten Sie mit
und bleiben Sie am Puls der Zeit. Interessenten melden sich bitte
direkt beim BDSW, Frau Ernst.
Ihr
Stefan Rauschen <
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSTECHNIK
> Sie haben uns vielerorts im Blick, unter
anderem an Flughäfen oder Bahnhöfen: Video-
kameras, die der Prävention und Aufklärung von
Straftaten dienen. Können dabei die Privatsphäre
der Bürger und der Datenschutz gewährleistet
werden? Ja – durch intelligente Videoüber-
wachung. Sie macht Sicherheit und den Schutz
der Persönlichkeitsrechte miteinander verein-
bar. Das zeigen die neuesten Entwicklungen des
Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik
und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe. Davon
hat sich auch der baden-württembergische
Innenminister Thomas Strobl einen Eindruck
verschaffen können.
Das neue baden-württembergische Polizei-
gesetz erlaubt Videoüberwachung im präventiv-
polizeilichen Bereich in drei Fällen: an Kriminali-
tätsschwerpunkten, bei „gefährdeten Objekten“
und bei öffentlichen Veranstaltungen, falls dort
terroristische Anschläge drohen. Dabei wird
erstmalig auch der Einsatz intelligenter Systeme
ermöglicht, die dem Menschen hinter dem Bild-
schirm die Arbeit stark erleichtern können. „Ich
bin überzeugt, dass die intelligente Videoüber-
wachung sowohl präventiv wie repressiv ein
wichtiges Sicherheitsinstrument ist und unter
den Gesichtspunkten Daten- und Privatsphären-
schutz sehr gut ist“, sagte Strobl als er das
Fraunhofer IOSB in Begleitung des Arbeits-
kreises „Inneres, Digitalisierung und Migration“
der CDU-Landtagsfraktion unter dem Vorsitz
des Innenpolitischen Sprechers und stellvertre-
tenden Fraktionsvorsitzenden Thomas Blenke
besuchte.
In einer realen Anwendung soll parallel zur
konventionellen Videoüberwachung die intel-
ligente Technik getestet und weiterentwickelt
werden – das Modellprojekt wird in Mannheim
umgesetzt. „Die Privatsphäre ist uns ein wich-
tiges Anliegen. Unser Ansatz besteht darin, den
gebotenen Datenschutz und den Schutz der
Persönlichkeitsrechte technisch zu erzwingen.
Dadurch werden diese Systeme unserer Über-
zeugung nach Akzeptanz finden“, erklärte Dr.
Jürgen Geisler, stellvertretender Institutsleiter
des Fraunhofer IOSB.
Personen, Szenen und irrelevante
Bereiche werden verpixelt
Wie die intelligente Videoüberwachung
funktio niert, erklärte Dr.-Ing. Markus Müller,
Sprecher des Geschäftsfeldes Zivile Sicher-
heit am Fraunhofer IOSB. „Bei konventioneller
Überwachungstechnik wird jede Person im
Alltags geschäft in höchster Auflösung erfasst
und gespeichert. Unsere intelligente Video-
überwachung bietet die Möglichkeit der ‚kaska-
dierten Anonymisierung‘. Dabei werden irrele-
vante Bereiche, Szenen und Personen von der
Technik beispielsweise ganz ausgeblendet oder
verpixelt“, sagte Müller.
Entdeckt ein Algorithmus etwas Verdächtiges,
dann wird das Bild vom System scharf gestellt
und ein Alarm wird an einen menschlichen
Operator ausgesendet. „Dafür entwickeln wir
Verfahren, die zum Beispiel tätliche Übergriffe
oder abgestellte und verwaiste Gegenstände
erkennen sollen“, so Müller. Die Software kann
Handlungsmuster identifizieren.
Videodaten werden nach bestimmter
Zeit gelöscht
„Wenn alles verpixelt ist und die Kamera technik
erst dann für den Polizisten scharfstellt, wenn
etwas passiert – wie zum Beispiel ein Faust-
schlag oder ein Gepäckstück liegt in der Gegend
herum –, dann ist das Schutz der Privatsphäre.
Weil die verpixelten Daten nach einem gewissen
Zeitpunkt endgültig verschwinden sollen“,
erklärte der baden-württembergische Innen-
minister Strobl. Intelligente Videoauswerte-
verfahren können bei einer Ermittlung auch
Privatsphäre und Datenschutz –
dank intelligenter Videoüberwachung
DIE FRAUNHOFER-
GESELLSCHAFT
ist die führende Organisation
für angewandte Forschung
in Europa. Unter ihrem
Dach arbeiten 70 Institute
und Forschungseinrich-
tungen an Standorten in ganz
Deutschland. Eines davon
ist das Fraunhofer-Institut
für Optronik, Systemtechnik
und Bildauswertung IOSB
mit insgesamt rund 500
Mitarbeitern in Karlsruhe,
Ettlingen, Ilmenau, Lemgo,
Görlitz und Peking. Seine
Forschungsschwerpunkte
sind Industrie 4.0, Informati-
onsmanagement sowie multi-
sensorielle Systeme, die den
Menschen bei der Wahrneh-
mung seiner Umwelt und der
Interaktion unterstützen.
www.iosb.fraunhofer.de
Innenminister Thomas Strobl (l) und Thomas Blenke (Mitglied des Landtages) informierten sich am
Fraunhofer IOSB über die intelligente Videoüberwachung. Foto: © Fraunhofer IOSB
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSTECHNIK
nachträglich unterstützen, sofern in der Strafprozessordnung
die rechtliche Ermächtigungsgrundlage besteht. Zum Beispiel
sind von einem Täter manchmal sogenannte soft-biometrische
Merkmale wie Körpergröße, Accessoires oder Haarfarbe bekannt.
„Diese Merkmale können meistens verändert werden und durch
ihre geringe Unterscheidungsfähigkeit sind sie nicht zur Iden-
tifikation geeignet“, erklärte Müller. Allerdings kann die auto-
matisierte Suche nach soft-biometrischen Merkmalen in Video-
daten den Ermittlern nach einer Straftat helfen: „In vielen Fällen
sitzen Polizeibeamte oft endlose Stunden vor dem Bildschirm und
sichten unzählige Videos. Unsere Systeme erleichtern und verkür-
zen diese mühsame Arbeit der Polizeibeamten“, so Müller.
ivisX bietet eine Lösung zur kriminologischen Videoauswertung,
welche die Verarbeitung von Videomassendaten im Fall von großen
Menschenansammlungen unterstützt und dabei eine Rekonstruk-
tion von Straftaten ermöglicht.
Das Fraunhofer IOSB arbeitet seit Jahren an der Entwick-
lung und kontinuierlichen Verbesserung von musterbasierten
Algorithmen zur automatischen Recherche in Bild- und Video-
daten. Eine entsprechende Software ist bei manchen Landes-
kriminalämtern bereits im Einsatz. <
Dr.-Ing. Markus Müller (l) und Dr. Jürgen Geisler gaben der CDU-Delegation
Einblicke in die intelligente Videoüberwachung. Foto: © Fraunhofer IOSB
Innenminister Strobl (l) bekommt einen Einblick in ivisX am Fraunhofer IOSB in
Karlsruhe. Foto: © Fraunhofer IOSB
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSTECHNIK
> Die EU-DSGVO weist dem Datenschutz und
der Datensicherheit einen hohen Stellenwert zu,
ohne dabei konkrete Vorgaben für Videosicher-
heitssysteme zu machen. Mit den 14 Funktionen
des Dallmeier-Moduls können Unternehmen
ihre Videosysteme so konfigurieren, dass sie
jeweils individuell die Anforderungen der EU -
DSGVO erfüllen.
Die Videolösung muss die Kriterien
für Datenschutz erfüllen
Für den Bereich Datenschutz, also die Wahrung
von Datenschutzgrundsätzen und Rechten der
betroffenen Personen, bietet Dallmeier vier
Komponenten, nämlich die Verpixelung von
ganzen Personen durch „People Masking“, die
Einrichtung von „Privaten Zonen“ im erfassten
Bild, um beispielsweise öffentliche Bereiche
unsichtbar zu machen, sowie die Festlegung der
maximalen Speicherdauer je Kamera. Zudem
können Kunden bei Dallmeier optional durch
eine detaillierte virtuelle 3D- Simulation bereits
bei der Projektplanung feststellen, welche
Bereiche aufgrund der Bildqualität für den
Datenschutz irrelevant sind.
Datensicherheit wird in der EU-DSGVO
großgeschrieben – das gilt auch für Video
Für die Anforderungen bei der Datensicher-
heit, also dem Schutz vertraulicher oder
personenbezogener Daten vor Manipulation,
Verlust oder unberechtigtem Zugriff, bietet das
Dallmeier- Modul insgesamt zehn Funktionen.
Zur Netzwerkabsicherung dienen die Authen-
tifizierung gemäß IEEE 802.1X, eine Ende-zu-
Ende Verschlüsselung mit TLS 1.2 / 256 Bit AES
bei aktuellen Dallmeier-Systemen und die
Funktion „ViProxy“, mit der Dallmeier Auf -
zeichnungs- Appliances als Security Gateway
des Video systems fungieren. Zudem erfolgt die
Entwicklung sämtlicher Hard-, Soft- und Firm-
ware-Lösungen im eigenen Haus, wodurch
versteckte Zugangsmöglichkeiten durch Back-
doors ausgeschlossen sind.
Auf Recording-Ebene gewährleisten das
optio nale „Vier-Augen-Prinzip“ bei der Sichtung
von Aufzeichnungen, die Festlegung der Auf-
zeichnungszeit für jede Benutzergruppe mit
„MaxView“ sowie die Benutzergruppenverwaltung
über AD/LDAP die Einhaltung der EU-DSGVO-
Vorschriften. Das sichere Erkennen und Verhin-
dern von Verbindungsversuchen durch Hacker-
angriffe erfolgt über die „Fail2Ban“- Funktion,
entsprechende Failover- und Redundanzmecha-
nismen bei der Aufzeichnung schützen vor
Daten verlusten. Schließlich stellt Dallmeier
mit der LGC-Zertifizierung sicher, dass bei der
Beweissicherung alle Kriterien für eine gericht-
liche Verwertbarkeit erfüllt sind.
„Bekanntermaßen steht die finale Ausle-
gung der EU-DSGVO im praktischen Vollzug
noch keinesfalls fest und wird auch über das
Jahr 2018 hinaus noch von den nationalen und
europäischen Datenschutzaufsichtsbehörden
kontrovers diskutiert und definiert werden“, so
Jürgen Seiler, Geschäftsführer des Dallmeier
Consulting- Tochterunternehmens davidiT.
„Somit ist es bei der Videosicherheit der beste
und einfachste Weg, Lösungen einzusetzen,
welche die technischen Antworten auf alle
zu erwartenden Anforderungen bereits heute
geben. Mit den 14 Funktionen unseres kombi-
nierten Datenschutz- und Datensicherheits-
moduls steht Kunden genau dieser Funktions-
umfang in einer einfach zu verwaltenden und zu
konfigurierenden Form zur Verfügung.“ <
EU-DSGVO-konforme Videosicherheitstechnik
einfach implementiert
Dallmeier stellt kombiniertes Modul für Datenschutz und
Datensicherheit vor
DALLMEIER
ist einer der weltweit
führenden Anbieter von
netzwerkbasierten Video-
sicherheitssystemen und
beschäftigt sich bereits
seit mehr als 30 Jahren
mit der Entwicklung und
Herstellung hochwertiger
Gesamt lösungen für den
CCTV/IP-Bereich
www.dallmeier.com
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSTECHNIK
> Es ist nicht mehr nur der klassische Ein -
brecher (oder Ausbrecher), der über den Zaun
steigt: Egal ob produzierender Industriebetrieb,
Energieversorger oder auch Justizvollzugs-
anstalt – die Bedrohungsszenarien und die
Anforderungen an den Perimeterschutz sind
deutlich vielfältiger geworden. Moderne Bedro-
hungen kommen jedoch zunehmend auch aus
der Luft.
Drohnen stehen durch Massenproduktion,
günstige Preise und vereinfachten Bedienauf-
wand einer immer breiteren Öffentlichkeit zur
Verfügung. Im Vordergrund der Berichter stattung
stehen häufig Angstszenarien für kritische Infra-
strukturen, bei denen Terroristen Kernkraft-
werke angreifen, Wasserreservoirs vergiften
oder auch Kliniken über die Luftschächte konta -
minieren. Gefängnisse kämpfen gegen Drogen-
und Warenlieferungen, die mittels Drohne
schnell und bequem direkt an die Zellenfenster
geflogen werden.
Abseits dieser Extremfälle sind die Probleme
jedoch viel alltäglicher: Grundstücksgrenzen
werden häufig auf der Suche nach dem perfekten
Foto nicht respektiert, Industrieunternehmen
und Areale werden aus der Luft ausgespäht,
weil man beispielsweise den neuesten Erlkönig
sehen möchte, und an anderer Stelle, am Flug-
hafen, können riesige Passagiermaschinen nicht
landen, da Drohnen direkt über der Landebahn
platziert und dadurch die Triebwerke gefährdet
werden. In diesen Fällen handeln keine ausge-
bildeten Terroristen, sondern vielleicht sogar der
arglose Familienvater von nebenan.
Absicherung des Luftraums
Moderne Sicherheitskonzepte müssen sich
zukünftig auch um die Absicherung des
Luftraums über einem Grundstück kümmern.
Es gilt, Lösungen für eine zuverlässige Detek-
tion und nachgelagert auch für den Umgang,
im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, mit
einer erkannten Drohne zu finden. Man muss
jedoch auch zwischen Gefahr und Nutzen unter-
scheiden, denn nicht jede Drohne fuhr zwangs-
läufig immer Böses im Schilde. Unternehmen
nutzen die Technologie zunehmend für fried-
liche Zwecke. Sie forschen an der Nutzung als
Transportmittel, überwachen Ernteerträge oder
setzen Wärmebildkameras bei der Suche nach
verschütteten Personen ein. Auf lange Sicht
müssen sich Detektionssysteme diesen Anforde-
rungen anpassen.
Status quo
Die heutige Realität sieht anders aus: Viele
Unternehmen haben bis jetzt keine vernünftige
Basis, also kein ausgereiftes Perimeterschutz-
konzept zur Absicherung des Firmenareals auf
dem Boden. Wenn dies nicht geregelt ist, fällt es
schwer, sich um den betroffenen Luftraum zu
kümmern.
Kameras um ein Grundstück positionieren,
Videobilder auf Monitoren in einer Zentrale
anzeigen und aufzeichnen: Die Meinung, dass
solch eine Ausstattung und dieser Prozess für
einen effektiven Schutz ausreichen, ist noch
immer weit verbreitet. Heutige High-end-Video-
sicherheitssysteme leisten darüber hinaus vieles
mehr. Qualitative Unterschiede beginnen dabei
bereits bei der Planung.
Professionelle Beratung durch geschultes
Personal ist der Grundpfeiler einer erfolgreichen
Zusammenarbeit mit zufriedenen Kunden und
eines am Ende gut funktionierenden Video-
sicherheitssystems. Spezialisten erarbeiten indi-
viduelle Lösungen für den jeweiligen Einsatzort
und Einsatzzweck. Dazu werden alle notwendi-
gen Daten erfasst, gesammelt und evaluiert, um
letztlich das bestmögliche und wirtschaftlichste
Gleich in die Luft gehen?
Zur Grundstücksicherung gehört inzwischen
auch die Absicherung des Luftraums
SECURITON GMBH
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Achern
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Mail: info@securiton.de
Web: www.securiton.de
Die Erstveröffentlichung
des Beitrags erfolgte in der
Ausgabe 6 / 2018 (Seite 60) der
Zeitschrift GIT SICHERHEIT +
MANAGEMENT.
www.GIT-SICHERHEIT.de
Wir bedanken uns für die
Abdruckgenehmigung.
© Wiley-VCH Verlag GmbH
& Co. KGaA. Reproduced with
permission.
Zuverlässiger Perimeterschutz muss zukünftig den Luftraum miteinschließen.
10
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSTECHNIK
Ergebnis zu präsentieren. Bestehende
Systeme und bereits installierte Bauteile
finden ebenso Beachtung wie vorhan-
dene Netzwerk infrastrukturen. Nach der
qualifizierten Prüfung dieser Strukturen
werden konkrete Konzepte zur Umsetzung
erarbeitet.
Optimales Schutzniveau
Alle eingesetzten Bauteile sollten zuvor
getes tet werden. Sie müssen aktuelle
Normen erfüllen, um das optimale Schutz-
niveau gewährleisten zu können. Zu einem
hochwertigen Sortiment gehören Qualitäts-
kameras verschiedenster Ausprägungen,
von Fixkameras über Schwenk-Neige-
Kameras bis hin zu 360-Grad-Dome-
Kameras. Die Wahl der Kamera muss im
Einklang mit der Beleuchtung stehen.
Um Eindringlingen keine zusätzliche
Hilfe zu bieten, ist es ratsam, Infrarot-
strahler einzusetzen. Sie leuchten das
Gelände vollständig aus, was jedoch nur
für die Kamera und nicht für das mensch-
liche Auge wahrnehmbar ist. Die Anbrin-
gung der Kameras und der Strahler sollte
an einem stabilen Ort erfolgen. Letztlich
taugen die beste Kamera und die beste
Lichtquelle für keine Videobild analyse,
wenn sie durch Erschütterungen beein-
flusst werden. Dabei spielen stabile Masten
eine entscheidende Rolle. Sie müssen
Wind und Wetter trotzen.
Ist die Positionierung der Kameras
geklärt, werden Kabelwege und die Netz-
werkinfrastruktur effizient auf die Örtlich-
keiten abgestimmt. Ob große oder kleine
Serverlandschaft – die Möglichkeit zur
Skalierung einer Anlage sollte von einem
modernen System jederzeit gewährleistet
sein, um dem Anwender auch zu einem
späteren Zeitpunkt die Nachrüstung und
Erweiterung zu garantieren. Mit durch-
dachten Lösungen für die Netzwerkin-
frastruktur ist eine Aufschaltung zu einer
externen Notruf- und Serviceleitstelle
jederzeit möglich, selbst eine Ferneinwahl
über das Internet stellt kein Problem dar.
Der Kunde ist mobil und kann rund um die
Uhr seine Anlage kontrollieren. Eigene,
direkt beim Kunden angesiedelte Leit-
stande, sind ebenfalls möglich.
Mehrwert intelligente Videobildanalyse
Die wahre Herausforderung für die
Hersteller beginnt bei den Videobildana-
lysen, die unerwünschte Ereignisse auto-
matisch detektieren können. Videobilder
intelligent durch Software algorithmen
auswerten – das klingt einfach, ist es
aber nicht. Störgrößen, also Umweltein-
flüsse wie vorbeiziehende Wolken, sich
bewegende Blätter der Bäume oder auch
Wasseroberflächen stellen die Entwick-
ler vor große Herausforderungen. Das Ziel
ist stets, diese Störgrößen herauszufiltern,
um eine möglichst geringe Täuschungsa-
larmrate zu erwirken.
Des Weiteren beanspruchen diese Analy-
sen die IT-Struktur und damit das Budget.
Je effizienter ein Algorithmus arbeitet,
desto kleiner kann die Serverlandschaft
geplant werden – das spart Kosten für
Anschaffung, Betrieb und Wartung. Intel-
ligente Videobildanalysen überwachen
Objekte nicht einfach nur – sie schützen
sie, erkennen unerwünschte Ereignisse
automatisch und gewinnen dadurch die
Zeit zur schnellen oder unmittelbaren
Intervention.
„Die wahre Heraus-forderung für die
Hersteller beginnt bei den Video bildanalysen,
die unerwünschte Ereignisse automatisch
detektieren können.“
Im Falle von Securiton werden die intelli-
genten Videobildanalysen in eigenen Unter-
nehmen in Deutschland entwickelt. Für
das Videomanagementsystem IPS Video-
Manager und die zugehörigen Analyse-
module bedeutet dies ein Team, das sich
ausschließlich um die Weiterentwicklung
dieser Software kümmert. Abgestimmt auf
Kundenwünsche, wird die Software konti-
nuierlich verbessert und erhält mit jedem
neuen Release Aktualisierungen und neue
Funktionen.
Die Basis ist ein durchdachtes Perimeterschutz-
konzept am Boden.
Intelligente Videobildanalyse: Der IPS Video Manager erkennt Eindringlinge automatisch.
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSTECHNIK
Mit der Übergabe einer ausgereiften und funktionstüchtigen
Anlage ist die Arbeit eines spezialisierten Sicherheitsunter-
nehmens aber noch nicht beendet. Service-Techniker gewähr-
leisten durch regelmäßige Wartung der Hard- und Software eine
ordnungsgemäße Funktion der Anlage. Sollten dennoch Probleme
auftreten, darf der Kunde nicht im Regen stehen. Eine 24-Stunden-
Hotline bietet selbst am Wochenende schnelle Hilfe und liefert
kompetente Antworten und Unterstützung zu auftretenden Fragen
und Problemen.
Videobildanalyse und Drohnendetektion – ein starkes Duo
So entsteht eine umfassende und durchdachte Videosicherheits-
lösung, die den Perimeter am Boden rund um die Uhr und stets
mit höchster Aufmerksamkeit sichert. Wird diese Analyse nun mit
modernen Drohnendetektionssystemen kombiniert, entsteht ein
starkes Duo. Doch das Thema Drohnendetektion ist nicht ganz
trivial. Der Anwender muss wissen, was er tatsächlich detektieren
möchte. Es stehen unterschiedliche Technologien zur Auswahl –
und die optimale Lösung bedeutet für jeden Kunden etwas anderes.
Die eingesetzte Technik entscheidet die maximale Detektions-
distanz und auch die Detektionsgenauigkeit sowie die mitgelieferten
Informationen. Manche Detektionssysteme können den genauen
Typ einer Drohne identifizieren und geben so Auskunft über Größe,
Gewicht und Tragfähigkeit. Wichtig sind auch die zur Verfügung
stehenden Frequenzen. Beim Einsatz von Radarsystemen sind nicht
alle Frequenzen für eine zivile Nutzung freigegeben.
Im Idealfall lassen sich Drohnen bereits vor dem Start in die Luft
detektieren – und zwar in mehreren Kilometern Entfernung. Dazu
empfängt das Detektionssystem den ersten Funkverbindungsauf-
bau zwischen Drohne und Steuereinheit. Empfindliche Antennen
können dies bereits in Entfernungen über 15 Kilometern erfassen,
detektieren mit einer 360-Grad-Rundumsicht und orten dazu noch
die exakte Richtung. Kleinere Systeme haben eine Detektions-
entfernung von etwa zwei Kilometern. Ihr Erfassungswinkel ist
eingeschränkter. Dafür gibt es transportable Varianten, die sogar
am Körper getragen werden können. <
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
> Der Bundesinnenminister hat zusammen mit
dem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz im
Mai die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2017
für Deutschland veröffentlicht. Was bedeuten die
aktuellen Zahlen für die Unternehmenssicherheit?
Die zentrale Botschaft war: „Die Zahl der in
Deutschland verübten Straftaten ist mit etwa 5,76
Millionen Fällen die niedrigste seit 1992.“ Das ist
eine gute Nachricht, aber nur die halbe Wahr-
heit, denn die PKS misst nur die entdeckten, der
Polizei angezeigten, von ihr verfolgten und an die
Staatsanwaltschaft abgegebenen Verdachtsfälle,
also nicht das je nach Deliktsart große – zum
Beispiel beim Ladendiebstahl auf etwa 90 Prozent
geschätzte – Dunkelfeld.
Und die PKS umfasst weder die Staatsschutz-
kriminalität (einschließlich terroristischer Straf-
taten) noch Verkehrsdelikte, Verstöße gegen
strafrechtliche Landesgesetze oder Finanz- und
Steuerstraftaten. Andererseits berücksichtigt die
PKS nicht den „justiziellen Ausfilterungs prozess“
nach Abgabe des Falles an die Staats anwaltschaft.
Dennoch zeigt die PKS insbesondere im zeit-
lichen Vergleich die tendenzielle Entwicklung
der Kriminalitätsbelastung: Sie ist im Zehn-Jah-
res-Vergleich um 8,3 Prozent, gegenüber 2016
sogar um 9,6 Prozent, zurückgegangen. Gleichzei-
tig ist die Gesamtaufklärungsquote, die 1993 nur
43,8 Prozent betragen hatte, im Vergleich zu 2016
nochmals auf nunmehr 57,1 Prozent angestiegen.
Diese konträre Entwicklung ist vor allem der
Ermittlungsintensität der Polizei und der Sicher-
heitswirtschaft zu danken, die immer wirksamere
Detektionstechnik zum Einsatz bringt. Diese
erfreuliche Entwicklung zeigt sich auch bei den
meisten Deliktarten, die die Wirtschaft besonders
belasten.
Raubüberfälle im gewerblichen
Bereich zurückgegangen
Raubüberfälle auf Geschäfte und Banken, Geld-
boten und Taxifahrer sind 2017 im Vergleich zum
Vorjahr zurückgegangen, ebenso wie die gesamte
Raubkriminalität (um 9,7 Prozent). Lediglich
die Anzahl der Überfälle auf Spezialgeldtrans-
porte hat sich von drei auf sechs verdoppelt. Das
Online-Banking und der abnehmende Bargeld-
verkehr in den Bankfilialen haben die Tatgelegen-
heit zum Bankraub reduziert. Die Tankstellen
haben ihre Sicherheitssysteme, insbesondere die
Videoüberwachung, weiter aufgerüstet. Zurück-
gegangen ist nach dem Bundeslagebild „Angriffe
auf Geldautomaten 2017“ auch die Zahl der
Sprengungen von GA, gegenüber dem Vorjahr
um 16 Prozent auf 268. Dafür ist die Zahl der
Skimming- Angriffe auf GA 2017 auf 499 gestiegen,
mit einer Schadenszunahme von 15 Prozent auf
2,2 Millionen Euro. Und auf wirksame technische
Sicherheitsmaßnahmen reagieren die Täter –
vorwiegend aus Bulgarien und Rumänien – mit
vermehrten Hackingangriffen.
Geschäftsdiebstahl weiterhin
auf hohem Niveau
In fast allen Branchenbereichen ist die Zahl
der ermittelten Diebstähle 2017 gegenüber dem
Vorjahr gesunken, bei Diebstählen aus Büros,
Fabriken und Lagern um zwölf Prozent auf 107.824,
bei Diebstählen aus Hotels und Gaststätten um
16 Prozent auf 49.279, beim Ladendiebstahl um
6,6 Prozent auf 353.384. Die Zahl der Baustel-
lendiebstähle ist dagegen gegenüber 2016 gleich
geblieben (24.933). Allein in NRW sind durch
Baustellendiebstahl 2017 Beuteschäden in Höhe
von 9,4 Millionen Euro entstanden. Zugenommen
hat der Frachtdiebstahl, insbesondere durch
„Planenschlitzer“ bei unbewachten LKWs. Nach
Angaben des GDV belaufen sich die direkten
Schäden durch Frachtdiebstahl von LKWs in
Deutschland jährlich derzeit auf rund 300 Milli-
onen Euro. Insgesamt sind 2017 in jeder Minute
durchschnittlich 14 Diebstähle im gewerblichen
Bereich ermittelt worden. Die Zahl der Anzei-
gen ist natürlich von der Schadenswahrnehmung
und der Anzeigenbereitschaft der Geschädigten
abhängig.
Betrug im Geschäftsleben
Die Entwicklung polizeilich ermittelter Betrü-
gereien und Untreuedelikte im Geschäftsleben
zeigt 2017 gegenüber dem Vorjahr ein sehr
ambivalentes Bild: Gestiegen sind insbesondere
Fälle des Abrechnungsbetrugs (um 94 Prozent
auf 7.712), des Betrags zum Nachteil von Versi-
cherungen (um 51 Prozent auf 5.524) und des
Subventionsbetrugs (um 33,5 Prozent auf 629).
PKS 2017
Signal für mehr oder weniger Unternehmenssicherheit?
Von Manfred Buhl
MANFRED BUHL
ist CEO der Securitas
Deutschland.
Die Erstveröffentlichung
des Beitrags erfolgte in der
Ausgabe 6/2018 der Zeitschrift
PROTECTOR & WIK.
Wir bedanken uns für die
Abdruckgenehmigung.
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
Alle anderen in der PKS ausgewiesenen
Betrugsarten im wirtschaftlichen Bereich
(so Kreditbetrug im Geschäftsverkehr,
Betrug und Computerbetrug mittels rechts-
widrig erlangter unbarer Zahlungsmittel,
Leistungsbetrug, Sozialleistungs betrug,
Kreditvermittlungsbetrug, Waren- und
Waren kreditbetrug, Überweisungsbetrug,
Vorenthalten von Arbeits entgelt, Miss-
brauch von Scheck- und Kreditkarten)
sind zahlenmäßig hinter den 2016 regis-
trierten Fallzahlen zurückgeblieben. Auch
hier ist das Dunkelfeld je nach Deliktart
unterschiedlich hoch. Das gilt insbeson-
dere für den Waren- und Warenkredit-
betrug (292.617 Verdachtsfalle) und für
das Erschleichen von Leistungen (245.696
ermittelte Fälle).
Cybercrime wird immer raffinierter
108.510 Fälle der Computerkriminalität
sind in der PKS 2017 registriert. Das ist nur
scheinbar ein Gleichstand zu 2016, denn
das Dunkelfeld ist unermesslich groß. Aus
einer Befragung von rund 1.000 kleinen und
mittleren Unternehmen ergibt sich, dass
40 Prozent der KMU Cyberrisiken als eine
der bedrohlichsten Gefahren für ihren
Betrieb einschätzen (gegenüber 32 Prozent
2016), aber nur ein Fünftel von ihnen nicht
einmal ein Virenschutzprogramm einsetzt
und nach einer Umfrage des BMWi ein Vier-
tel keine Verschlüsselungstechnik nutzt. Die
Cyberangriffe werden immer raffinierter.
Nach dem im Februar 2018 erschienenen
Sicherheitsbericht des Netzwerkaus rüsters
Cisco wird vermehrt die für Unternehmen
kritische Infrastruktur angegriffen. Nach
der jährlichen IT Security Risk-Studie von
Kaspersky Lab 2017 sind die Schäden für
Unternehmen durch DDoS-Angriffe in
diesem Jahr erheblich angestiegen: für
KMU auf durchschnittlich 123.000 Dollar.
Fälschungen und Produktpiraterie
Falschgeldhersteller nutzen vermehrt
das „Darknet“, um ihre Blüten zu produzie-
ren und zu vertreiben. Die Zahl der sicher-
gestellten gefälschten Geldnoten hat im
ersten Halbjahr 2017 gegenüber der zwei-
ten Jahreshälfte 2016 um 9 Prozent auf
39.700 zugenommen. Fast zwei Drittel
entfielen auf gefälschte 50 Euro-Noten.
Produktfälschungen belasteten 2017 vor
allem die Pharmaindustrie. Gefälschte
Medikamente verursachten in Deutschland
jährlich circa eine Milliarde Euro Schaden.
Deshalb müssen Arzneimittelpackungen
ab Februar 2019 mit Sicherheitsmerkma-
len des Erstöffnungsschutzes und individu-
eller Seriennummer ausgestattet werden.
In der Studie „Produktpiraterie 2018“ weist
der VDMA auf einen geschätzten jähr-
lichen Schaden von 7,3 Milliarden Euro für
die Maschinenindustrie hin, was umge-
rechnet 30.000 Arbeitsplätzen entspreche.
82 Prozent der 140 befragten Unternehmen
aus der Maschinenbaubranche haben China
als häufigstes Herkunftsland von Plagiaten
genannt. 71 Prozent der Unternehmen
haben angegeben, von Produktpiraterie
betroffen zu sein. Zunehmend erfolgt der
Vertrieb über Plattformen im Internet.
Insolvenzkriminalität
Nur leicht zurückgegangen gegenüber
dem Vorjahr ist 2017 die Insolvenzkrimina-
lität. Insgesamt 10.640 Fälle des Bankrotts,
der Verletzung der Buchführungspflicht,
der Gläubiger- und Schuldnerbegünstigung
sowie der Insolvenzverschleppung wurden
registriert (2016: 11.283 Fälle).
Umweltkriminalität bleibt bedrohlich
Unter den 2017 ermittelten 11.538 Straf-
taten gegen die Umwelt waren 2.303
Fälle der Gewässerverunreinigung und
7.345 Fälle des unerlaubten Umgangs mit
gefährlichen Abfällen, aber auch 105 Fälle
des unerlaubten Umgangs mit radioaktiven
Stoffen und anderen gefährlichen Gütern
sowie 41 schwere Gefährdungen durch
Freisetzen von Giften.
Spionage
200 Fälle des Verrats von Betriebs- und
Geschäftsgeheimnissen wurden 2017
ermittelt (2016: 397). Und in 9.600 Fällen
(2016: 10.638) wurde das Ausspähen oder
Abfangen von Daten angezeigt. Nach dem
neuesten von Corporate Trust zusammen
mit dem Bayerischen Verband für Sicherheit
der Wirtschaft (BVSW) herausgegebenen
Future Report haben etwa 30 Prozent der
befragten 4.738 leitenden Manager ange-
geben, dass ihr Unternehmen Opfer von
Spionage oder Informationsabfluss gewor-
den sei. Experten des Bundesamts für
Verfassungs schutz haben beobachtet, dass
die Nachrichtendienste Chinas in sozialen
Netzen eine Vielzahl von „Fake Profilen“
einrichten und sich die Akteure als Mit -
arbeiter von Headhunting- Agenturen und
Think Tanks tarnen.
Insgesamt zeigt die PKS 2017 trotz
erfreulicher Entwicklungen in der Gesamt-
kriminalität und in vielen Deliktbereichen
für die Unternehmenssicherheit „Licht und
Schatten“. Vor allem im Hinblick auf die
zunehmende Verletzlichkeit der deutschen
Wirtschaft durch automatisierte Steue-
rung, Vernetzung und Globalisierung und
die immer erfindungsreichere Cyberkrimi-
nalität besteht kein Anlass, „Entwarnung“
zu geben. Vielmehr ist den Unternehmen
aufgrund der Ergebnisse der PKS 2017
dringend zu empfehlen, die vielfältigen
Möglichkeiten der immer intelligenter und
wirksamer werdenden physischen und
virtuellen Sicherheitstechnik zur Gefahren-
und Schadensabwehr auszuschöpfen. <
14
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
> In vielen Bereichen begegnen uns Zerti-
fikate, Gütesiegel, Prüfberichte und sonstige
Nachweise für Qualität. Aber was steckt
dahinter?
Weltweit werben Unternehmen mit Zertifikaten
als Nachweis für ihre Qualität. Weit verbreitet
sind dabei Zertifikate nach der internationalen
Norm ISO 9001 zum Nachweis für ein Qualitäts-
managementsystem. Allerdings ist die Aussa-
gekraft solcher Zertifikate sehr unterschiedlich,
denn grundsätzlich könnte auch die „Tankstelle
an der Ecke“ ein Zertifikat ausstellen. Neben den
anerkannten (akkreditierenden) Zertifizierungs-
stellen sind auch sogenannte nicht- akkreditierte
Stellen (z. B. Beratungs firmen, Interessensver-
bände) am Markt aktiv, die entsprechende Bera-
tung und das Zertifikat aus einer Hand für einen
günstigen Preis anbieten. Auf den ersten Blick
steht also ein ausgestelltes Zertifikat nicht unbe-
dingt für die gleiche Qualität. Darum sollten sich
Unternehmen, die eine Zertifizierung planen,
bereits bei der Auswahl des Dienstleisters ein
paar Gedanken machen.
Was ist eigentlich ein akkreditiertes Zertifikat?
Bereits im Jahr 2008 haben die EU-Mitglieds-
staaten auf den Wildwuchs an Zertifikaten
reagiert und eine Vereinheitlichung des Akkredi-
tierungssystems beschlossen. Diese Vorlage sah
vor, dass es in jedem Mitgliedsstaat nur noch
eine Stelle geben darf, die Akkreditierungen
anbietet. So werden seit 2010 Akkreditierungen
in Deutschland ausschließlich von der Deutschen
Akkreditierungsstelle (DAkkS) als beliehene
Stelle unter Aufsicht des Bundes vorgenommen.
Die DAkkS überprüft die Zertifizierungsstellen
– auch Konformitätsbewertungsstellen genannt
– nach international gültigen Normen. Im Fall
der DIN 77200 werden die Stellen nach der ISO/
IEC 17065:2013 „Anforderungen an Stellen, die
Produkte, Prozesse und Dienstleistungen zerti-
fizieren“ überwacht, im Fall der DIN EN ISO 9001
nach der ISO/IEC 17021-1:2015 „Anforderungen
an Stellen, die Managementsysteme auditieren
und zertifizieren“.
Im Rahmen der Akkreditierungs-Begutach-
tung und den jährlichen Überwachungen müssen
die Stellen gegenüber der DAkkS die Qualität
und Normgerechtigkeit ihrer Zertifizierungen
darlegen. So wird sichergestellt, dass diese Stel-
len auf Grundlage einheitlicher internationaler
Vorgaben im Bereich der Zertifizierung agie-
ren. Im Gegenzug darf die Zertifizierungsstelle
bei erfolgreicher Begutachtung das DAkkS-
Siegel auf ihren Zertifikaten verwenden. Um
ganz sicher zu gehen, dass das DAkkS-Logo auf
einem Zertifikat rechtmäßig verwendet wird, ist
es ratsam, sich auf der Homepage der DAkkS zu
informieren. Über eine Datenbank lassen sich
Informationen zum Akkreditierungsbereich aller
akkreditierten Zertifizierungsstellen einsehen.
Ein Blick reicht aus!
Wie kann ein akkreditiertes Zertifikat erkannt
werden? Eigentlich ganz einfach – ein Blick
aufs Zertifikat reicht meistens aus. Nur wenn
auf dem Zertifikat das DAkkS-Logo und die
DAkk-Registriernummer der Zertifizierungs-
stelle angegeben sind, befinden Sie sich mit
hoher Wahrscheinlichkeit auf der sicheren Seite.
Wer dies prüfen will, geht auf die oben angege-
bene DAkkS-Seite und vergewissert sich, dass
die Stelle bei der DAkkS gelistet ist. Es gibt
auch „schwarze Schafe“, die das DAkkS-Logo zu
Unrecht verwenden.
Wer die Party bezahlt, bestimmt die Musik!
Aber ist es eigentlich nicht egal, ob Ihr Zerti-
fikat von einer akkreditierten Stelle ausgege-
ben ist oder nicht? Die klare Antwort: Nein.
Bei Ausschreibungen öffentlicher Auftraggeber
kommt es häufig vor, dass bestimmte Qualitäts-
nachweise gefordert werden. Beispiels-
weise eine Zertifizierung nach DIN EN ISO
9001:2015 oder zukünftig auch nach der neuen
DIN 77200-1:2017.
Zertifizierung von Sicherheitsdienstleistern –
Was ist zu beachten?
Von Björn Petersen und Klaus Warncke
BJÖRN PETERSEN UND
KLAUS WARNCKE
sind Leiter der Zertifizierungs-
stelle Qualidata GmbH mit Sitz
in Paderborn.
QualidataZertifizieren mit WERT
15
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
In diesen Fällen sollten die §§ 33 und
49 Vergabeverordnung betrachtet werden.
Diese schreiben vor, dass Nachweise nur
von akkreditierten Stellen ausgegeben
werden dürfen. Haben Sie also ein Zertifi-
kat aus dem nicht-akkreditierten Bereich,
so erfüllen Sie die entsprechenden Anfor-
derungen nicht. Ein akkreditiertes Zerti-
fikat ist somit die Voraussetzung für den
Marktzugang bei öffentlichen Ausschrei-
bungen. Vergaben an Dienstleister, die
über ein Zertifikat im nicht-akkreditierten
Bereich verfügen, sind somit ungültig.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob
zukünftig auch die privaten Auftraggeber
akkredi tierte Zertifikate verlangen. Denn
nur diese Zertifikate sichern eine allge-
mein vergleichbare Qualität der Überprü-
fungen der Zertifizierungsstellen zu. Im
Sinne eines Risikomanagements ist es
also sinnvoll, die akkreditierte Zertifizie-
rung schon frühzeitig vorzunehmen.
Neue Norm(en) – neues Spiel?
Am 1. November 2017 sind zwei neue
Normen der DIN 77200 für den Bereich der
Sicherungsdienstleistungen erschienen.
Diese Normen stellen teilweise einen
Ersatz für die bisher gültige Norm DIN
77200:2008-05 dar. Die Normfamilie DIN
77200 soll zukünftig aus drei Einzelnormen
bestehen:
Teil 1 ist die DIN 77200-1:2017-11, die am
1. November 2017 veröffentlicht wurde. In
diesem Normteil sind „Allgemeine Anfor-
derungen an Sicherheitsdienstleister“
beschrieben. Für diese Norm gilt eine
kurze Übergangsfrist bis zum 1. November
2018. Bis dahin müssen alle betroffenen
Sicherheitsdienstleister, für die eine Zerti-
fizierung notwendig ist, auf die neue Norm-
version umgestellt haben. Im ersten Teil
der Norm sind nur bestimmte Sicherungs-
dienstleistungen abgedeckt. Zur Übersicht
wurden die Sicherungsdienstleistungen in
drei Bereiche mit insgesamt sieben Siche-
rungsdiensten unterteilt:
1. Stationäre Sicherungsdienstleistungen,
bestehend aus Alarmdienst, Empfangs-
dienst und Kontrolldienst
2. Mobile Sicherungsdienstleistungen, beste -
hend aus Revierdienst, Interventions-
dienst und Kontrolldienst
3. Veranstaltungssicherungsdienste
Teil 2 befindet sich aktuell noch in der
Vorbereitung durch den Normenaus-
schuss. Die Veröffentlichung wird für Ende
des Jahres 2018 angestrebt. In dieser
Norm sollen „Erweiterte Anforderungen
an Sicherheitsdienstleister für besondere
Leistungsbereiche“ abgebildet werden.
Zum heutigen Zeitpunkt ist eine Zertifizie-
rung auf Grundlage des zweiten Teils nicht
möglich. Unter diesen Normteil fallen
Sicherungsdienstleistungen wie z. B. im
Bereich des öffentlichen Personennah-
verkehrs, Objekte mit besonderer Sicher-
heitsrelevanz, kritischer Infrastruktur oder
auch Einrichtungen für Migranten.
Teil 3 wurde ebenfalls im November 2017
veröffentlicht und beschreibt das „Zertifi-
zierungsverfahren zur Konformitäts-
bewertung von Sicherungsdienstlei-
stungen nach DIN 77200-1“. Die Norm
ist als DIN 77200-3:2017-11 erschienen
und wendet sich im ersten Moment an die
Zertifizierungsstellen. Aber innerhalb der
Norm sind auch relevante Vorgaben für den
Sicherheitsdienstleister enthalten. Daher
müssen Sie bei einer angestrebten Zertifi-
zierung auch diesen Normteil beachten. So
wird für die einzelnen Sicherungsdienst-
leistungen der Mindestumfang an zu quali-
fizierenden Sicherheitsmitarbeitenden fest-
gelegt. Darüber hinaus kann eine Zertifi-
zierung nicht erfolgen, wenn der Dienst-
leister eine Sicherungsdienst leistung zu
mehr als 50 Prozent durch Mitarbeitende
eines Subunternehmens erbringen lässt.
Für den Bereich der Geld- und Wert-
dienste ist am 1. Juli 2018 eine eigen-
ständige Normreihe, die DIN 77210, veröf-
fentlicht worden. Die Norm besteht aus
zwei Teilen. Im ersten Teil werden die
Anforderungen, in Teil 2 das Zertifizie-
rungsverfahren beschrieben. Insgesamt
16
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
werden vier Geld- und Wertdienstleistungen unterschieden:
1. Geld- und Werttransporte
2. Geld- und Wertbearbeitung
3. Automatenservice
4. Automatenservice – Intervention
Das Unternehmen ist nach der „alten“ DIN 77200:2008
zertifiziert – und nun?
Grundsätzlich sollte zeitnah geprüft werden, ob die Aktivitäten
bzw. Dienstleistungen bereits in den Bereich der veröffentlichten
Norm DIN 77200-1:2017 fallen. Ist dies der Fall, so ist es ratsam
über eine Umstellung nachzudenken. Anfang Juli 2018 teilte die
DAkkS in einem Schreiben den Zertifizierungsstellen mit, dass alle
Umstellungen „alter“ Zertifikate spätestens bis zum 31. Dezember
2019 abzuschließen sind.
Weggefallen sind die bisherigen drei Leistungsstufen der Version
2008. Dafür ist die Aufteilung der Norm in drei Teile neu eingeführt
worden. Der Abschnitt 9 „Geld- und Wertdienste“ wurde aus der
Norm DIN 77200 herausgenommen.
Die neue DIN 77200-1 wendet sich nicht nur an Sicherheits-
dienstleister, sondern auch an Auftraggeber. Für diese soll die
Norm ein Hilfsmittel zur Planung und Überwachung für zu erbrin-
gende Sicherungsdienstleistungen bieten. Im Normabschnitt 4.23
Angebotsdokumentation werden diverse Bedingungen aufgeführt,
die bei einer Beauftragung durch den Auftraggeber festgelegt
werden sollten.
Innerhalb der Norm liegt ein weiterer Fokus auf der Qualifika-
tion und Weiterbildung der Mitarbeitenden. Ein umfangreiches
Anforderungsprofil definiert, welche Tätigkeiten von Mitarbeiten-
den durchgeführt werden dürfen. Hierbei sind auch die sieben
unterschiedlichen Sicherungsdienstleistungen aus Teil 1 zu
berücksichtigen. Darüber hinaus benötigt das Unternehmen ein
schriftlich dokumentiertes Weiterbildungskonzept. Für Mitar-
beitende in Vollzeit müssen mindestens 40 Unterrichtseinheiten
(je 45 Minuten) nachgewiesen, für Teilzeitkräfte 24 Unterrichts-
einheiten belegt werden. Und dabei muss darauf geachtet werden,
dass „Distance Learning“ hiervon maximal 50 Prozent betra-
gen darf und dass Ein- und Unterweisungen nicht zu den o. g.
Mindestumfängen gezählt werden.
Nur noch akkreditierte Zertifizierungsstellen sind zulässig!
Mit Veröffentlichung der DIN 77200-3 und der DIN 77210-2 ist
klar, dass in diesen Bereichen nur noch Zertifizierungs stellen
aktiv werden dürfen, die von der DAkkS akkreditiert sind. So
muss das Zertifikat zwingend das DAkkS-Logo und die Registrie-
rungsnummer enthalten. Stellen, die bisher nach der Version DIN
77200:2008 akkreditiert waren, dürfen nicht automatisch nach den
neuen Normversionen zertifizieren. Daher sollte jeder Sicher-
heitsdienstleister vor Vertragsabschluss prüfen, ob die angefragte
Zertifizierungsstelle die wesentliche Anforderung der Akkreditie-
rung erfüllt.
Aktuell sind nur sehr wenige Zertifizierungsstellen von der
DAkkS im Bereich der DIN 77200-1 akkreditiert. Trotz der oben
genannten Anforderungen finden sich auch heute noch Stellen, die
im nicht-akkreditierten Bereich aktiv sind.
Kombination mit ISO 9001 weiterhin möglich und sinnvoll
Auch mit der neuen DIN 77200-1 ist ein kombiniertes Audit mit
der ISO 9001 möglich und sinnvoll, da in der neuen DIN 77200-1
der Aspekt der Organisation und Qualität von Prozessen deut-
licher hervorgehoben wurde. Viele Sicherheitsdienstleister hatten
die Kombination aus Zertifizierung nach ISO 9001 und DIN 77200
bereits in der Vergangenheit realisiert. Die ISO 9001-Zertifizie-
rung ist in Ausschreibungen ebenfalls häufig eine entsprechende
Forderung der ausschreibenden Stelle. <
17
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
> Als führender Anbieter von Sicherheits-
lösungen für Alleinarbeiter in den Vereinigten
Staaten, Großbritannien und Europa hat
SoloProtect aktuell mehr als 260.000 Notruf-
geräte in der täglichen Nutzung und überwacht
diese stetig. Die Personen-Notsignal- Anlagen
von SoloProtect wurden speziell für Allein-
arbeiter mit Personenkontakt entwickelt: Zum
Beispiel löst der kleine Knopf auf der Rück-
seite des als Namensschild getarnten Gerätes
„ SoloProtect ID“ schnell und diskret einen Alarm
aus. Ein zertifiziertes Alarmempfangszentrum
wird dann automatisch zugeschaltet, ein Mit -
arbeiter hört mit, startet eine Audioaufzeichnung
und sorgt umgehend für Hilfe.
In Konfliktsituationen nicht allein
Um die Sicherheit ihrer Alleinarbeiter bei
deren Einsätzen zu gewährleisten, setzt die
USB Bochum GmbH – Bochums kommunaler
Ent sorger – Notsignal-Anlagen der Firma
SoloProtect ein. Frau D. gehört zum USB-
Reini gungs team, das die öffentlichen Toilet-
ten betreut. Dabei ist sie allein unterwegs und
trifft natürlich oft auf Leute, die die Toiletten
benutzen. Manche davon sind unter Alkohol-
und Drogeneinfluss und dadurch unberechenbar.
„Einige Toiletten befinden sich in Grünanlagen.
Gerade im Dunkeln ist es dort ziemlich unheim-
lich“, berichtet Frau D. über ihre Einsatzorte.
„Aber mit der Personen-Notsignal-Anlage von
SoloProtect fühle ich mich sicherer als vorher,
denn ich kann durch einen einfachen Knopfdruck
sofort Kontakt mit dem Alarmempfangszentrum
aufnehmen.“
Kleines Gerät mit großer Wirkung
Die „SoloProtect ID“ ist leicht zu handhaben,
wiegt nur 75 Gramm und ist sehr robust. Die
Alarmierungskette lässt sich individuell fest-
legen. Die Mitarbeiter des Alarmempfangszen-
trums geben einen Alarm sofort firmenintern und
bei Bedarf an Polizei, Rettungsdienst und Feuer-
wehr weiter. Bei einer längeren Neigung des
Gerätes mit gleichzeitiger Bewegungslosigkeit
löst sich von allein ein „Totmannalarm“ inklusive
GPS-Ortung aus. In dieser Alarmstufe wird ein
Mitarbeiter des Alarmempfangszentrums auto-
matisch kontaktiert, der die notwendigen Hilfs-
und Rettungsmaßnahmen sofort einleitet. Indi-
viduelle Alarm-Optionen lassen sich zusätzlich
einstellen. Ein monatlicher Bericht dokumen-
tiert die Gerätenutzung.
Sicheres und effizientes Arbeiten
nützt auch dem Unternehmen
Bevor die USB Bochum GmbH das Notruf-
gerät „SoloProtect ID“ nutzte, hatten die Schutz-
maßnahmen erhebliche Nachteile: Die Reini-
gungskräfte bekamen Begleitschutz von den
Fahrern der betriebseigenen Funkwagen. Doch
dabei kam es oft zu gegenseitigen Wartezeiten
am Einsatzort. Auch stündliche Kontrolltelefo-
nate erwiesen sich als unpraktisch, denn diese
unterbrachen alle 60 Minuten den Arbeitsfluss.
„Die ‚SoloProtect ID‘ sorgt rund um die Uhr für
zuverlässigen Schutz, ohne dass unsere Kunden
weiteres Personal einbinden müssen. Das
ist auch ein betriebswirtschaftlicher Vorteil“,
erklärt Craig Swallow, Managing Director von
SoloProtect. <
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DER SICHERHEITSDIENST
18
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
> Ausgangslage
„Die Weißen sind zu Recht führend in der
Welt“, sagen 13,3 Prozent der Bevölkerung.
„Ich hätte Probleme damit, wenn sich Sinti
und Roma in meiner Gegenwart aufhalten“, so
27,9 Prozent der Bevölkerung. Und auf die Frage,
ob man es verständlich fände, dass sich Bürger
auch mit Gewalt gegen Asylantenheime zur Wehr
setzen, antworten beachtliche 13 Prozent mit ja.
Die jüngste Studie zu Einstellungen sogenann-
ter „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“
in Deutschland von Zick, Küpper und Krause,
die im Auftrag der Friedrich-Ebert- Stiftung
2016 herausgegeben wurde, stimmt nachdenk-
lich. Bedeutsam sind die Ergebnisse nicht nur
als Zustandsbeschreibung unserer Demokratie.
Bedeutsam sind sie auch für Unternehmen –
beziehen diese ihre Mitarbeiter/innen doch aus
eben jener Gesellschaft, in der diese Meinungen
vertreten werden. Sie haben eine Bedeutung für
die Bewachung von Flüchtlingsunterkünften,
für City-Streifen, Veranstaltungsschutz sowie
für den Schutz von öffentlichen Gebäuden wie
Schulen und Krankenhäuser. Die Einstellungen
von Menschen mit Migrations hintergrund
stimmen nicht optimistischer. Homophobe und
sexistische Einstellungen teilen sich Menschen
mit und ohne Migrationshintergrund – je nach
Studie und Bildungsgrad – mit einer Zustim-
mung von 7 bis 15 Prozent. Die Abwertung des
Anderen ist allgegenwärtig. Nun wünscht sich
selbstverständlich jedes Unternehmen Mit -
arbeiter/innen, die kooperativ und vertrauensvoll
zusammenarbeiten, was vor dem Hintergrund
feindlicher Tendenzen in der Gesellschaft Fragen
aufwirft.
Soziale Diskriminierung als Risiko
für Unternehmen
„It takes 20 years to build a reputation and five
minutes to ruin it.” Dieser Satz des US-amerika-
nischen Unternehmers Warren Buffett fasst auf
prägnante und eindringliche Weise zusam-
men, was ein Fall von Diskriminierung ausrich-
ten kann, der Schlagzeilen macht. Gerade in
der Sicherheitswirtschaft, einer Branche, in der
es (auch) um den Schutz von Menschen geht,
sind hässliche Vorfälle wie sexualisierte Gewalt
gegen Flüchtlinge oder rassistische Handlungen
im Eventschutz verheerend. Genannte Risiken
teilt das Sicherheitsgewerbe mit allen anderen
Branchen, die besonders nah am Menschen sind,
wie z. B. Altenpflege oder auch Psychiatrien.
Der Reputationsschaden ist in etwa ähnlich
hoch wie bei einem Pharma-Unter nehmen, in
dem die Verheimlichung von Nebenwirkungen
publik wird oder einem Skandal in der katho-
lischen Kirche, der gegen die Sexualmoral
verstößt. Geschäftsschädigend sind derartige
Reputations schäden aber nicht nur durch daran
anschließende Vertrauens- und Kundenverluste.
Das Unternehmen ist nach dem Allgemeinen
Gleichbehandlungsgesetz und diversen anderen
Gesetzen dazu verpflichtet, Mitarbeiter/innen
vor Diskriminierung zu schützen. Dazu gehört
unter anderem, die Mitarbeiter/innen in geeig-
neter und verhältnismäßiger Weise zu schulen
und eine Beschwerdestelle einzurichten. Unter-
nehmen mit einem besonders intensiven und
empfindsamen Kundenkontakt (Reputationsri-
siko!) sollten soziale Diskriminierung als Risiko
des Unternehmens – gemessen an den Faktoren
Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadens-
höhe (z. B. Schadensersatzleistungen, Aufklä-
rungskosten, Vertrauens- und Kunden verluste)
– prüfen. Auch sollten Unternehmen sorgfältig
bei ihrer Geschäftspartnerüber prüfung sein –
z. B. bei Kooperationen mit Subunternehmern
–, damit Handlungen durch Dritte nicht dem
Unternehmen selbst angelastet werden. Neben
bereits genannten Schäden wie Reputations- und
Kundenverlusten treten auch solche nach innen
auf, die Folge von Feindbildern und Stereo typen
sein können: verzerrte und schlechtere Bewer-
berauswahl, allgemeine Kooperations verluste,
kein freier Wettbewerb um Positionen im Unter-
Sicherheit beginnt im Unternehmen selbst
Erasmus+ Projekt „Sicherheit und Vielfalt“ zur Radikalisierungsprävention
Von Karin Reisige
KARIN REISIGE
ist Soziologin und arbeitet als
Projektleitung des genannten
Projekts im Nell- Breuning-
Haus in Herzogenrath.
Daneben leitet sie die Projekte
„Werte verteidigen – Bundes-
wehr für Vielfalt und Toleranz“
– ein Kooperationsprojekt mit
dem Zentrum Innere Führung
der Bundeswehr – sowie,
gemeinsam mit der Fach-
bereichsleitung Dr. Christina
Herrmann, „out is in – Azubis
und Unternehmen nehmen
alle an Bord“ zur Vermeidung
sozialer Diskriminierung in
Unternehmen. Letztgenannte
Projekte stammen aus der
Förderlinie „Demokratie leben!
Aktiv gegen Rechtsextremis-
mus, Gewalt und Menschen-
feindlichkeit“ des BMFSFJ.
19
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
nehmen, erhöhte Fluktu ation, geringere Arbeitgeberattraktivität.
Die Folgen schlechter Presse muss ungerechterweise die gesamte
Branche tragen: insgesamt weniger, dafür umso mehr falsche
Bewerber/innen, die gerade aufgrund negativer Presse meinen,
hier ihren Platz finden zu können. Diese Sekundärschäden treffen
die Unternehmen dort, wo es derzeit besonders schmerzhaft ist:
beim Mangel geeigneter Bewerber/innen.
In Bezug auf die eingangs genannten Zahlen ist noch zu berück-
sichtigen, dass sie aussagen, wie viele Menschen bereit sind, ihre
Vorurteile zu äußern. Die meisten Menschen vertreten jedoch nicht
offene, sondern subtile Vorurteile. Sie verhalten sich – im Gegen-
satz zu jenen mit offenen Vorurteilen – in aller Regel erst dann
diskriminierend, wenn sie dazu aufgefordert werden. Werden sie
von einer Autorität – Stichwort Führungskräfte – zu Diskriminie-
rung aufgefordert, verhalten sich sogar jene diskriminierend, die
nicht erwähnenswert vorurteilsbelastet sind. Diskriminierung ist
also nicht lediglich das Ergebnis von Stereotypen und Vorurteilen,
sondern u.a. auch von Persönlichkeitseigenschaften. Vorbildliche
Führung – der sogenannte tone-from-the-top – ist die Grundlage
jeglicher Präventionsarbeit. Ein Unternehmen mit einer Führungs-
kraft, die offen ihre Vorurteile kundtut, muss damit rechnen, dass
es zu Vorfällen kommt.
Präventionsmaßnahmen gegen soziale
Diskriminierung – das Projekt
Das Projekt entwickelt Schulungen für Mitarbeiter/innen privater
Sicherheitsdienste, die darauf zielen, das Risiko sozialer Diskri-
minierung im Unternehmen und gegenüber Kunden zu senken
sowie prosoziales Verhalten zu stärken. Die Schulung im Umfang
von 80 Stunden genügt den Anforderungen des AGG. Nach diesem
ist ein jedes Unternehmen verpflichtet, seine Mitarbeiter/innen zu
schulen. Daneben entsteht ein Trainingshandbuch, das zum Ende
des Projekts kostenfrei auf der Webseite des Projekt trägers Nell-
Breuning-Haus (www.nbh.kibac.de) und des Kooperationspart-
ners BDSW (www.bdsw.de) heruntergeladen werden kann. An dem
Projekt beteiligen sich darüber hinaus Partner aus sechs europä-
ischen Ländern. Als Produkt von europäischer Bedeutung wird ein
Qualitätssiegel entstehen, das nach erfolgreicher Schulung durch
ein unabhängiges Gremium vergeben wird. Einheitliche Standards
schützen Unternehmen vor Schäden und sichern Qualität. Gern
steht das NBH den Unternehmen beratend und mit einem Trainer-
pool zur Verfügung – von der Risikoanalyse über das Monitoring
bis zur Schulung von Mitarbeiter/innen und Führungskräften. <
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
> „Schwarze Sheriffs“, „Aufgaben der Polizei
soll auch die Polizei erledigen!“ – diese und
weitere Vorurteile gegen die private Sicherheits-
branche sind noch immer fest in den Köpfen
verschiedener politisch Verantwortlicher veran-
kert. Dabei waren es gerade politische Entschei-
dungen, die dazu geführt haben, dass heute fast
250.000 Menschen Arbeit und Lohn im Sicher-
heitssektor gefunden haben.
Zahnpasta bekommt man auch nicht mehr
in die Tube
Getrieben durch immer weitergehende Forde-
rungen der miteinander konkurrierenden
Gewerkschaften in den 16 Landespolizeien und
der Bundespolizei, ist es in den letzten Jahren
zu einer einmaligen Akademisierung des
Polizei berufes gekommen, die entsprechende
Gehaltszahlungen nach sich zog. Auch dies
war – neben vielleicht ideologischen Motiven –
ein Grund für den Personalabbau bei den deut-
schen Polizeien: weniger, aber dafür besser
ausgebildete, folglich besser bezahlte Kolle-
ginnen und Kollegen. Gepaart mit dem libe-
ralen Gedanken „Markt vor Staat“ der 1990er
Jahre entstand auch in der öffentlichen Sicher-
heit ein Vakuum, das – nach Aristoteles – gefüllt
wurde. In diesem Fall von privaten Anbietern
von Sicherheit. Diese Entwicklung mag man
bedauern, man wird sie aber nicht zurückdrehen
können. Folglich muss Politik nun Verantwor-
tung übernehmen und klare Regelungen für die
Sicherheitsbranche treffen – im Sinne der Klar-
heit und Rechts sicherheit, aber auch im Inte-
resse der Sicherheits unternehmungen und ihrer
Mitarbeiter/innen.
Sicherheit boomt
Allein 2017 beschäftigten private Sicherheits-
dienstleister fast 250.000 Mitarbeiter/innen,
Tendenz steigend. All diese Menschen leisten
nicht nur im Einzelhandel, der Logistik (u. a.
Deutsche Bahn oder Flughafensicherheit), den
Geld- und Werttransporten oder bei gesell-
schaftlichen Veranstaltungen (u. a. Sportveran-
staltungen oder Konzerte) gute Dienste, sondern
sind durch die Einführung des Mindestlohnes in
ihrer Einkommenssituation „nach unten“ abge-
sichert. Folglich boomt die Branche, im Jahr
2016 wurde ein Umsatz von mehr als 7 Mrd. Euro
erwirtschaftet. Trotzdem kämpfen Unternehmen
wie Mitarbeiter immer wieder mit Image-
Problemen, da Einzelfälle wiederholt dem Ruf
und den Bemühungen der Unternehmen einen
Bärendienst erweisen.
Investitionen in Ausbildung und Qualifizierung
Gerade die größeren Unternehmen der
Branche haben bereits vor Jahren erkannt, dass
sie ihre Dienstleistungen nicht allein über den
Preis, sondern insbesondere über die Quali-
tät an den Kunden bringen können und haben
daher begonnen, massiv in Aus- und Fortbildung
zu investieren. Gemeinsam mit den Industrie-
und Handelskammern wurden Berufsbilder
entwickelt und zertifiziert, die erheblich dazu
beigetragen haben, die Qualität zu steigern.
Die Erkenntnis „Gutes Personal ist das beste
Aushängeschild“ hat sich bei den großen Playern
im Markt durchgesetzt. Trotzdem sind es immer
wieder kleine Anbieter, die eben durch schlecht
ausgebildetes Personal und entsprechendes
Verhalten einen erheblichen Image-Schaden
anrichten.
Rechliche Grundlagen
Diese „schwarzen Schafe“ der Branche profi-
tierten in der Vergangenheit auch davon, dass
es keine klaren rechtlichen Regelungen für den
Betrieb eines Sicherheitsunternehmens gab.
Lediglich in den allgemeinen Gewerbeordnungen
finden sich Bestimmungen. Auch deshalb fordert
die private Sicherheitswirtschaft seit Jahren
ein spezielles Security-Gesetz des Bundes, in
dem alle Rechte und Pflichten speziell für die
Sicherheitsbranche fixiert werden. Eine Forde-
rung, die auch im Kreise der ständigen Konfe-
renz der Innenminister und -Senatoren (IMK)
„If you can´t beat them, join them!“
Von Dr. Michael Neumann
DR. MICHAEL NEUMANN
Vor einiger Zeit berichtete
das Hamburger Abendblatt
über von der Politik geplante
strengere Regeln in der
Sicherheitsbranche.
Hierzu hat der ehema-
lige Hamburger Senator für
Inneres und Sport, Dr. Michael
Neumann, der als Research
Fellow für die NBS Northern
Business School arbeitet,
einen Kommentar verfasst.
21
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
schon vor Jahren gerade aus Hamburg
erhoben worden ist. Doch leider liegt die
Zuständigkeit für dieses wichtige Segment
der Sicherheitsarchitektur nicht in der
Ressortzuständigkeit der Innenminister,
sondern der Wirtschaftsminister.
Große Koalition will nun
Regelungen treffen
Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, SPD
und CSU ist vereinbart, dass Regelungen
geschaffen werden sollen. Offen ist, wer
dies federführend zu verantworten hat –
Wirtschafts- oder Innenministerium? Auch
noch nicht geklärt sind die Inhalte. Dies
mag man bedauern, kann man aber auch
als Chance begreifen, dass Politik hier in
einem breiten Dialog auf die Expertise der
Sicherheitsbehörden, der Sicherheits-
branche sowie der Kundinnen und Kunden
zurückgreift, um Regelungen zu treffen,
die nicht nur populistische Schnellschüsse
darstellen, sondern die dauerhaft und
verlässlich den Einsatz privater Sicher-
heitsdienstleister in Deutschland regeln.
Auch hat die Forschung an den Hoch-
schulen hier bereits Vorarbeit geleistet, auf
die zurückgegriffen werden kann. Inhalt-
lich sollte ein besonderes Augenmerk auf
die Qualifizierung, die Aus- und Fortbil-
dung der Mitarbeiter/innen gelegt werden,
denn am Ende sind sie es, die vor Ort
dafür sorgen, dass Veranstaltungen, evtl.
kritische Situationen „gut über die Bühne“
gehen und die richtigen Entscheidungen
getroffen werden. Denn immer komplexere
Situationen erfordern bestens ausgebil-
dete Mitarbeiter, die handlungssicher sind,
ihre Rechte und Pflichten wie auch Kompe-
tenzen und Grenzen kennen und angemes-
sen einsetzen. Nur mit gut ausgebildeten,
ordentlich entlohnten, Mitarbeitern können
Unternehmen nachhaltig Kunden gewin-
nen, Umsätze generieren und finanzielle
Gewinne erzielen.
„If you can´t beat them, join them!“
Zusammenfassend sind klare, bundes-
einheitliche gesetzliche Regelungen für
die private deutsche Sicherheitsbran-
che überfällig. Politik sollte aufhören,
dieses Thema ideologisch zu überhöhen,
respektive „Spielchen“ zu spielen. Es geht
nicht um „Verschärfungen“, sondern um
Konkretisierungen, Normierungen und
Qualitätssicherungen. Die Zuständigkeit
sollte von den Wirtschaftsministerien in
die Innenministerien wechseln, da die
private Sicherheitswirtschaft mit ihren fast
250.000 Mitarbeitern/innen längst ein
unverzichtbarer Bestandteil der deutschen
Sicherheitsarchitektur geworden ist. Politik
hat selbst zu dieser Entwicklung beigetra-
gen, hat aber jetzt die Chance durch ein
Security-Gesetz, die Situation zu gestal-
ten und konstruktiv zu entwickeln. Im
Interesse aller Menschen in unserem
Land. Denn das Potenzial der Mitarbeiter/
innen privater Sicherheitsanbieter, u. a.
für die unterstützende Arbeit der Polizei
(z. B. Hamburger Bündnis für Standort-
sicherheit) oder den Katastrophen- und
Bevölkerungsschutz, ist erheblich. <
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22
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
> Die Abbruchquote der Auszubildenden
zur Fachkraft für Schutz- und Sicherheit ist in
Deutschland sehr hoch und stellt für die privaten
Sicherheitsdienstleister einen akuten Handlungs-
bedarf dar, wenn weiterhin eigener Nachwuchs
in der Branche gefördert werden soll. Mit Hilfe
der nachfolgenden Handlungsempfehlungen
soll dem Bewachungsgewerbe eine Möglichkeit
aufgezeigt werden, wie der Ausbildungsberuf zur
Fachkraft für Schutz- und Sicherheit für Auszu-
bildende attraktiver gestaltet werden kann.
Die Berufswahl ist ein komplexer und individu-
eller Prozess und wird durch psychologische,
gesellschaftliche und wirtschaftliche Einflüsse
gesteuert. Daraus ist abzuleiten, dass die
Berufswahl im hohen Maße von der Attraktivität
eines Berufes abhängt. Für die Berufsentschei-
dung sind insbesondere folgende Faktoren
entscheidend:
» die beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten
» die Berufsanforderungen
» der Arbeitskräftebedarf
» die Verdienstmöglichkeiten und
» das Image der Berufe.
Daraus ist abzuleiten, dass sich die Berufs-
wahl stark nach Prestige, Verdienst und Status
orientieren. Jedoch ist in unsicheren Zeiten der
Arbeitsmarktlage zu erkennen, dass ein Wett-
bewerb um attraktive Berufe zu beobachten
ist. Besser qualifizierte Bewerber verdrängen
Bewerber mit niedrigeren Abschlüssen und
nehmen deren Positionen ein. Das heißt: Abitu-
rienten verdrängen Personen mit einem Real-
schulabschluss und diese wiederum diejenigen
mit einem Hauptschulabschluss. Die Folge ist,
dass die Situation auf dem Arbeitsmarkt nur
eine eingeschränkte Berufswahl zulässt und für
einige Bewerber wenig Wahlmöglichkeiten bei
der Ergreifung eines Berufes ermöglicht. Jeder
Mensch hat jedoch einen „Traumberuf“, der aber
häufig aufgrund fehlender Qualifikationen nicht
realisiert werden kann. Oftmals werden dann
Berufe aus dem gleichen Sektor mit niedrigeren
Qualifikationen zum Wunschberuf.
Seriöses Auftreten
Es ist mittlerweile bekannt, dass private
Sicherheitsdienstleister wesentlich zur Aufrecht-
erhaltung der inneren Sicherheit beitragen, was
jedoch gut ausgebildete Sicherheitsmitarbeiter
voraussetzt. Seriöses Personal bedingt aber eine
sorgfältige Mitarbeiterauswahl. Ein gepflegtes
äußeres Erscheinungsbild ist für die Akzeptanz
und die Wertschätzung gegenüber Sicherheits-
mitarbeitern unabdingbar, um als freundlicher
und kompetenter Sicherheits mitarbeiter wahr-
genommen zu werden. Mit Hilfe von Koope-
rationsvereinbarungen mit der Polizei können
die privaten Sicherheitsdienstleister die Poli-
zisten entlasten und zur eigenen Wertsteige-
rung und zur Förderung des Selbstbewusstseins
beitragen. Die Zusammenarbeit mit der Polizei
ist besonders für Auszubildende interessant,
die nicht eine Laufbahn bei der Polizei anstre-
ben konnten, aber das Tätigkeitsfeld spannend
finden und sich dafür interessieren. Jedoch
müssen rechtliche Grundlagen geschaffen und
ausschließlich qualifizierte Sicherheitsmitar-
beiter eingesetzt werden, damit die Kooperation
noch intensiver erfolgen kann.
Technik will bedient sein
Neben der Qualifizierung der Sicherheits-
mitarbeiter stellen Forschung und Entwick-
lung im Bewachungsgewerbe den wesent-
lichen Baustein für potenzielle Innovationen dar.
Zukünftig wird die Kombination von Technik und
Sicherheit immer stärker zunehmen. Jedoch
setzt der Einsatz moderner Technik geschulte
und qualifizierte Sicherheitsmitarbeiter voraus,
damit die eingesetzte Technik bedient werden
kann. Diese Chance sollte genutzt werden, denn
heutzutage sind die Auszubildenden technisch
affiner und begeisterungsfähig.
Sicherheitsdienstleister – attraktiver werden!
Von Lydia Limpach
LYDIA LIMPACH
ist Vizepräsidentin und
Prokuristin der Sicherheits-
akademie Berlin.
Die Erstveröffentlichung
des Beitrags erfolgte in der
Ausgabe 6/2018 der Zeitschrift
PROTECTOR & WIK.
Wir bedanken uns für die
Abdruckgenehmigung.
23
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
Es wird auch dringend empfohlen, dass
ausschließlich seriöse, nicht vorbestrafte
und sicherheitsüberprüfte Personen ein
Sicherheitsgewerbe eröffnen dürfen, die
zudem ein Mindestmaß an branchenspezi-
fischen Qualifikationen vorweisen können.
Dies hätte eine Qualitätssicherung zur
Folge, da der Gewerbezugang zum Bewa-
chungsgewerbe erschwert wird, und dient
als Anreiz, eine Ausbildung im Bewa-
chungsgewerbe abzuschließen. Wenn ein
Betrieb selber ausbildet, dürfen dafür nur
Personen eingesetzt werden, die dafür
fachlich und persönlich geeignet sind.
Auch die Bereitschaft, mit der Berufs-
schule zu kooperieren und sich aktiv am
Ausbildungsprozess zu beteiligen, ist eine
wichtige Voraussetzung. Denn neben der
Berufsschule hat auch der Betrieb eine
wichtige Integrations- und Bildungsfunk-
tion sowie einen Erziehungsauftrag.
Aus- und Weiterbildung
Außerdem kann durch individuelle
Entwicklungsmöglichkeiten und aner-
kannte Weiterbildungs- und Aufstiegs-
möglichkeiten das Bewachungsgewerbe
ebenfalls an Attraktivität gewinnen und
könnte zu einer durchaus begehrten
Berufsgruppe für Auszubildende werden.
Gesetzliche Regularien, Ausbildungen und
Qualitätsstandards tragen zur Professio-
nalität im Bewachungsgewerbe und somit
zur besseren Wahrnehmung für Auszubil-
dende bei. Das Bewachungsgewerbe sollte
sich daran orientieren und aktiv werden.
Denn nur mit Hilfe dieses Grundbausteines
kann eine höhere Bezahlung von qualifi-
zierten Sicherheitsmitarbeitern vertreten
und ein neuer Anreiz für eine Berufsaus-
bildung geschaffen werden. Denn jeder
Mensch hat Grundbedürfnisse, ohne die
er nicht überlebensfähig ist, sowie das
Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit.
Die angemessene und gerechte Entloh-
nung der Arbeitsleistung führt zu materi-
eller Sicherheit und zu einem zufriedenen
Mitarbeiter. Denn motivierte Auszubildende
beteiligen sich stärker, und das wiede-
rum führt zu einer besseren Leistungsfä-
higkeit und Verständnis für die gestellten
Aufgaben.
Motivierte Mitarbeiter sind häufig der
Schlüssel für eine positive Außenwirkung.
Sie sind als Repräsentanten des Unterneh-
mens oft erster Ansprechpartner und damit
die „Visitenkarte“ des jeweiligen Sicher-
heitsdienstleisters. Aber auch Anreize wie
familienfreundliche Einsatzzeiten können
Sicherheitsmitarbeiter – insbesondere die
weiblichen – motivieren und die Attraktivi-
tät des Berufes erhöhen. Weiterhin sollte
unbedingt bei erfolgreich geleisteter Arbeit
mit Lob und Anerkennung gearbeitet
werden, um Auszubildende zu motivieren
und deren Selbst vertrauen zu stärken.
Mediale Darstellung verbessern
Um die Darstellung der Berufsbranche
positiv zu beeinflussen, sollte mit Hilfe
modernen Medien die Gesellschaft mit
Informationen versorgt werden. Um die
gesellschaftliche Wahrnehmung positiv
zu beeinflussen, sind nicht nur Medien zu
verwenden, die von der eigenen Berufs-
branche genutzt werden, sondern auch
solche, die die breite gesellschaftliche
Masse erreichen. Broschüren, Internet,
Radio spots oder auch Plakate sind geeig-
nete Kanäle zur Darstellung des Bewa-
chungsgewerbes. Besonders die Nutzung
von sozialen Netzwerken wie Facebook
oder Instagram sprechen junge Menschen
an und können optimal als Werbefläche
genutzt werden. Öffentlichkeitsarbeit ist
ein geeignetes Mittel, um die positiven
Seiten der Arbeit und ihre Tätigkeits-
bereiche darzustellen. Folglich sollten
sich die privaten Sicherheitsdienstleister
dieser Hilfsmittel bedienen, um gezielte
Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Denn
durch Transparenz kann das Vertrauen
der Gesellschaft gewonnen und damit die
Wahrnehmung positiv beeinflusst werden.
Ein Image kann positiv oder negativ
dargestellt werden. Deshalb beeinflusst
die Berichtserstattung der Medien das
Erscheinungsbild der Unternehmen. Denn
es signalisiert der Öffentlichkeit, ob die
Unternehmen den persönlichen Bedürf-
nissen und Erwartungen der Gesellschaft
gerecht werden, was wiederum zur Image-
bildung beiträgt und Auszubildende für die
Branche begeistert. <
24
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
> Sicherheit in der Zukunft
Beim 7. Bayerischen Sicherheitstag von BDSW
und BVSW in München standen die großen
Fragen der Sicherheitswelt auf der Agenda:
Wie entwickelt sich die Branche? Was sind die
rechtlichen Rahmenbedingungen? Wo liegen
die Sicherheitsrisiken von morgen? Und warum
sehen wir Donald Trump nie lachen?
Unter dem Motto „Sicherheit in der Zukunft
– Vertrauen, Verantwortung, Verlässlichkeit“
fand am 9. Juli der 7. Gemeinsame Bayerische
Sicherheitstag vom Bundesverband der Sicher-
heitswirtschaft BDSW und dem Bayerischen
Verband für Sicherheit in der Wirtschaft BVSW
statt. Über 100 Sicherheitsexperten aus Indus-
trie, Wirtschaft, Politik und Polizei trafen sich
im Audi Training Center am Flughafen München,
um dort mehr über den aktuellen Stand der
Sicherheit, die Herausforderungen der Zukunft –
auch hinsichtlich des Fachkräftemangels in der
Sicherheitsbranche – , um mehr über die poli-
tischen Stellschrauben zu erfahren, und um mit
Kollegen zu diskutieren und zu netzwerken.
Auf der Höhe der Zeit und vor der Lage bleiben
Zur Begrüßung gab Gastgeberin Andrea
Gebbeken, Geschäftsführerin Commercial Acti-
vities und Security der Flughafen München
GmbH, den Teilnehmern den Tipp, nicht nur auf
der Höhe der Zeit, sondern stets vor der Lage
zu bleiben. Risikomanagement und Geheimhal-
tung sind Themen, die Peter Zieten, Leiter des
Audi Training Centers der Audi AG, immer im
Blick hat, wenn beispielsweise 120 „e-tron“-
Fahrzeuge zu Schulungszwecken angeliefert
werden, die es vor den Blicken und Linsen der
Journalisten zu verbergen gilt.
In den Blickpunkt der Öffentlichkeit wollte
hingegen Alexander Borgschulze, Vorstands-
vorsitzender des BVSW und Leiter Konzern-
sicherheit am Flughafen München, die Themen
des Tages wie Digitalisierung, europäische
Datenschutz-Grundverordnung und gesetzliche
Regulierung rücken, die die Sicherheitsbranche
nachhaltig verändern werden. Nicht zu verges-
sen seien das Sicherheitsgesetz, der Mindest-
lohn, die Praxis der Auftragsvergabe und die hohe
Ausbildungsabbrecherquote, kündigte Gerhard
Ameis, Vizepräsident BDSW und Geschäftsfüh-
rer der NWS GmbH, weitere Punkte der Veran-
staltungsagenda an.
Warum Donald Trump nie lacht
Moderatorin Katrin Degenhardt bat anschlie-
ßend Dr. Gunter Schmid, ehemaliger Professor
für internationale Politik und Sicherheit beim
Bundesnachrichtendienst, ans Mikrofon. Der
nicht nur den Teilnehmern der jährlichen
BVSW-Wintertagung wohlbekannte Referent
kündigte nichts Geringeres als eine bevorste-
hende Zeitenwende in der internationalen Politik
an. „Uns stehen drei Stresstests der globalen
Architektur mit unmittelbaren Auswirkungen
bevor“, fasste Dr. Schmid zusammen.
„Erstens: Donald Trump testet das demokra-
tische System in den USA, er nimmt Abschied von
der globalen demokratischen Führungsrolle der
USA und den gemeinsamen westlichen Werten.“
Er setze den Wettbewerb in einer Kampfarena
über die Gemeinschaft. Aktuelle Biografien gäben
überdies einen interessanten Einblick in die
Persönlichkeit des amerikanischen Präsidenten.
Dass Donald Trump auf Fotos niemals lacht,
werde beispielsweise als Ausdruck der fehlenden
eigenen Souveränität gesehen. Auch lesen oder
sein Weltbild zu verändern gehöre den Biografen
zufolge nicht zu seinen Stärken.
Deutschland ist Reaktionsweltmeister
Als zweiten Stresstest definierte Dr. Schmid,
dass Russland, China und die USA die Belast-
barkeit der politischen Weltordnung austesten.
„Jeder versucht, die Spielregeln zu seinen
eigenen Gunsten zu verändern.“ Der dritte
Stresstest komme im globalen Macht- und
Gestaltungs anspruch Chinas daher, erkennbar
nicht nur in der technikbasierten Gesellschafts-
kontrolle, sondern darüber hinaus im Seiden-
straßenprojekt und Großinvestitionen in Europa,
wie beispielsweise in Griechenland, Tschechien,
Ungarn und Bosnien. „Indirekt wird damit die
Willensbildung in der Europäischen Union und
7. Bayerischer Sicherheitstag von BDSW und BVSW
Von Britta Kalscheuer
BRITTA KALSCHEUER
ist stellvertretende Chef-
redakteurin der Zeitschrift
PROTECTOR & WIK.
www.sicherheit.info
Die Erstveröffentlichung des
Beitrages erfolgte in der
Ausgabe 7-8/2018 der Zeit-
schrift PROTECTOR & WIK.
Wir bedanken uns für die
Abdruckgenehmigung.
25
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
der Nato beeinflusst, denn diese Länder
werden keine Abstimmungen gegen chine-
sische Interessen vornehmen“, so die
Bedenken von Dr. Schmid.
Während der Migrationsdruck zunehme
und Polen und Ungarn einen Weg zur
Abschaffung des Rechtsstaats einge-
schlagen hätten, ohne Angst haben zu
müssen, aus der EU ausgeschlossen zu
werden, sei Deutschland inzwischen zum
„Reaktions weltmeister“ aufgestiegen, der
viel bewegen aber wenig verändern wolle.
Bayern als sicherer Standort
Dass vor Ort noch kein Anlass für Kata-
s trophenstimmung gegeben sei, stellte
Joachim Herrmann, Bayerischer Staats-
minister des Innern und für Integration,
fest. Die Kriminalitätsbelastung in Bayern
sei nicht nur die niedrigste in Deutsch-
land, sondern sie sinke sogar. „Bayern hat
ein stabiles Sicherheitsniveau. München
und Augsburg sind die Großstädte mit
der niedrigsten Kriminalitätsrate“, fasste
Herrmann zusammen. Er lobte die gute
und wichtige Zusammenarbeit von Polizei
und privaten Sicherheitsdienst leistern und
wünschte sich einen ähnlich intensiven
Informationsaustausch für die europa-
weiten Sicherheitsbehörden. Er begrüßte,
dass in Bayern nun im Bedarfsfall ein
Einsatz der Bundeswehr im Innern möglich
sei, um die Polizei unterstützen zu können,
merkte jedoch an, dass dies zuvor geübt
werden müsse, um reibungslos zu funktio-
nieren. Für eine weitere Entlastung der
Polizei sorgten zudem die privaten Sicher-
heitsdienstleister, die für den Schutz von
Asylunterkünften sorgen, selbst wenn dort
weiterhin noch ein bis zwei Polizei einsätze
am Tag notwendig seien.
Die Polizei – beliebt und bedroht
Herrmann betonte, dass der Schutz von
Einsatzkräften, die nur aufgrund ihrer Funk-
tion attackiert werden – dies betreffe inzwi-
schen nicht nur Polizisten, sondern immer
öfter auch Feuerwehr und Rettungsdienste
–, Priorität haben müsse. Er sprach das neue
Polizeiaufgabengesetz an und stellte vor,
wie neue Dienst waffen, Multicopter, Taser,
Bodycams und der Ausbau der Videoüber-
wachung die Sicherheit erhöhen sollen. Der
Bayerische Innenminister bezifferte 500 neue
Stellen, die bei der bayerischen Polizei bis
2020 jährlich besetzt werden dürfen, wobei
er sich besonders über die vielen Bewerber
freue, die ein Beweis für die Wertschätzung
des Berufes in der Gesellschaft seien.
Viele Sicherheits-Azubis springen ab
Einen Überschuss qualifizierter Bewer-
ber und ein positives Image in der Öffent-
lichkeit sind Ziele, an denen die privaten
Sicherheitsdienstleister mitunter noch zu
arbeiten haben. Das wurde ebenfalls in
der Podiumsdiskussion zur Verantwortung
gegenüber Auszubildenden in der Sicher-
heit deutlich. Wie PROTECTOR & WIK
bereits berichtete (www.sicherheit.info/
artikel/2110054), gibt es bei der Ausbil-
dung zur Fachkraft sowie zur Service-
kraft für Schutz und Sicherheit über-
durchschnittlich hohe Absprungraten
(www.sicherheit.info/artikel/2109846),
Moderatorin Katrin Degenhardt führte die 100 Teilnehmer
durch den 7. Gemeinsamen Bayerischen Sicherheitstag von
BDSW und BVSW
Begrüßung durch die Veranstalter: Gerhard Ameis, BDSW-Vizepräsident (links), und Alexander
Borgschulze, BVSW-Vorstandsvorsitzender
Andrea Gebbeken, Geschäftsführerin
Commercial Activities und Security
der Flughafen München GmbH
Peter Zieten, Leiter Audi Trainings
Center München der AUDI AG
Dr. Gunter Schmid, ehem. Prof. für
internationale Politik und Sicherheit
beim BND München / Berlin
Joachim Herrmann, Bayerischer
Staatsminister des Innern und für
Integration
26
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
die ihre Ursachen (www.sicherheit.info/
artikel/1142263) unter anderem in Doppel-
schichten, Nachtschichten vor dem Berufs-
schulunterricht oder unqualifizierten
Ausbildern haben.
Florian Kaiser von der IHK München/
Oberbayern beschrieb den bundesweit
einheitlichen Standard, dass ausbildende
Firmen anfangs von der IHK beispielsweise
auf geeignetes Ausbildungspersonal hin
überprüft werden. So konnten bisher rund
10.000 Azubis ihre Ausbildung im Sicher-
heitssektor erfolgreich abschließen.
Zwischen Übermüdung und Monotonie
Dennoch gibt es Missstände und Gründe
für die hohe Abbrecherquote, die Dr.
Harald Olschok, Hauptgeschäfts führer
des BDSW, bei der Podiums diskussion zur
Sprache brachte: „Wir haben das Problem
der Ausbeutung der Azubis. Sie werden als
billige Arbeitskräfte missbraucht, müssen
sich ihre Arbeitskleidung zu überhöhten
Preisen selbst kaufen oder werden als
Schichtarbeiter eingesetzt, denen keine
Zeit mehr für die Berufsschule bleibt.“ Eine
Erfahrung, die Heinrich Weiss, Geschäfts-
führer des BVSW und langjähriger Berufs-
schullehrer, bestätigen konnte: „Einige
Auszubildende kommen zwar in die
Berufsschule, schlafen dort aber schlicht-
weg ein, weil sie aufgrund von Nacht-
schichten völlig übermüdet sind.“
Unrealistische oder unklare Vorstel-
lungen vom Berufsbild – hier wären Kam -
pagnen wie Werbefilme auf Social- Media-
Plattformen ein denkbarer Lösungs weg
– tragen ebenfalls dazu bei, dass einige
Mitarbeiter ihre Sicherheits-Ausbildung
abbrechen. „Azubis werden oft in schlechten
und langweiligen Positionen eingesetzt.
Das tägliche Bedienen einer Schranke
entspricht nicht dem Ausbildungsniveau,
das sich die jungen Leute von diesem Beruf
erhofft haben“, betonte Ernst Steuger,
Geschäftsführer des Ausbildungsbetriebs
NWS. Wobei klar sein müsse, dass nicht
jeder nach der Ausbildung direkt zur
Führungskraft werden könne. Zudem steige
mit der höheren Anzahl schwächer quali-
fizierter Bewerber der individuelle Betreu-
ungsaufwand, wie Wolfgang Fürst von der
Berufsschule Neuburg an der Donau bestä-
tigen konnte.
Dass es keine kontrollierbare Qualitäts-
kennzeichnung der Ausbildungsbetriebe
gebe, erschwere die Situation. „Die Azubis
wissen oft nicht, wo sie hingehen sollen.
Manch einer hat mir von einem Ausbil-
dungsbetrieb erzählt, von dem ich zuvor
noch nie gehört hatte“, so Weiss weiter.
Masse statt Klasse bei
Sicherheits unternehmen
Immerhin gibt es rund 6.500 Sicher-
heitsunternehmen in Deutschland, die
das gesamte Qualitätsspektrum abdecken
dürften. Die Zugangsvoraussetzungen sind
niedrig, und dies schlägt sich häufig nicht
nur negativ auf die Ausbildung, sondern
auch auf die beim Kunden erbrachte Sicher-
heitsdienstleistung aus. Durch §127 GWB
(Gesetz gegen Wettbewerbsbeschrän-
kungen), der bei Ausschreibungen besagt,
dass qualitative Aspekte berücksichtigt
(vl.) Gerhard Ameis, BDSW-Vizepräsident, Andreas Borgschulze, BVSW-Vorstandsvorsitzender, Ernst
Steuger, Geschäftsführer der NWS GmbH, und Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern
und für Integration
Prof. Dr. Dirk Heckmann, Mitglied des Bayerischen
Verfassungsgerichtshofs, Institut für IT-Sicherheit
und Sicherheitsrecht
RA Prof. Dr. Armin Herb, Daten-
schutzbeauftragter des SWR
Schlussworte und Verabschiedung: (vl.) Gerhard Ameis, BDSW-Vizepräsident,
und Heinrich Weiss, BVSW-Geschäftsführer
RA Andreas Paulick, BDSW-
Geschäftsführer
27
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
werden können (aber nicht müssen),
würden Billiganbietern Tür und Tor geöff-
net, so Andreas Paulick. Der Rechtsanwalt
und Geschäftsführer des BDSW nahm im
Rahmen des 7. Bayerischen Sicherheits-
tages die Auftragsvergabe und Qualitäts-
kriterien nach DIN 77200 und dem Best-
bieterprinzip unter die Lupe.
„Der Status Quo ist immer noch, dass
der billigste Anbieter oft den Zuschlag
erhält und Qualität zu wenig berücksichtig
wird. Sicherheit und Qualität sind jedoch
nicht zum billigsten Preis erhältlich“,
gab Paulick zu bedenken. Er beschrieb,
wie einzelne, konkrete Elemente aus der
neuen DIN 77200 in Leistungsbeschrei-
bungen enthalten sein können, wenn sie
sich auf die Eignung (Leistungsfähig-
keit, Fachkunde) beziehen, ohne damit
vergabe rechtswidrig zu werden oder gegen
EU-Recht zu verstoßen. Der Rechtsanwalt
schlüsselte das Bestbieterprinzip auf,
nach dem der Preis mit 40 Prozent und die
Qualität mit 60 Prozent zur Entscheidungs-
findung beitragen sollten. Apropos Qualität:
Eine Zertifizierung nach DIN 77200-1:2017
fordert vom Sicherheitsdienstleister
neben der jährlichen Unbedenklichkeits-
bescheinigung, der Berücksichtigung
von Datenschutz, Risiko- und Beschwer-
demanagement auch einen erweiterten
Haftpflichtversicherungs schutz. Hürden,
die die „schwarzen Schafe“ der Branche
selten überspringen.
EU-DSGVO bei der Videoüberwachung
Als Hürde wurde die im Mai dieses
Jahres in Kraft getretene EU-Datenschutz-
Grundverordnung (DSGVO) von Unter nehmen
wahrgenommen. Was bei perso nen bezo -
genen Geschäftsdaten als Fort schritt galt,
hat die Videoüberwachung in Deutschland
auf den Stand von 1978 zurückgeworfen.
Das Bundesdatenschutz gesetz gilt ergän-
zend, eine spezielle Regelung für die
Video daten gibt es in der DSGVO nicht, die
Landes-Datenschutz gesetze sind unein-
heitlich. Dennoch seien anlassunabhängige
Kontrollen durch den Datenschutzbeauf-
tragten und Einzelfall- Entscheidungen
möglich, erklärte Prof. Dr. Armin Herb,
Rechtsanwalt und Datenschutzbeauftrag-
ter des SWR. Notwendig sei in jedem Falle
des Einsatzes von Video überwachung eine
Datenschutz-Folgenabschätzung nach Arti-
kel 35 der EU-DSGVO, ein umfassendes
Dokument, das enthält, welche Kamera-
typen welche Bereiche zu welchem Zweck
beobachten, welche Speicherdauer und
Löschfrist zugrunde liegt und wer auf die
Bilder zugreifen darf (Rollennutzungskon-
zept). Wo bisher ein einfaches Piktogramm
auf den Einsatz von Kameras aufmerk-
sam machen durfte, müssten heute
eigentlich Plakate samt aller Kontakt-
daten und rechtlichen Hinweise ausge-
hängt werden. Die Videoüberwachung
öffentlich zugänglicher Räume muss nach
§4 BDSG (Bundesdatenschutzgesetz) ein
berechtigtes Interesse (Vermeidung von
Beschädigung, Diebstahl oder Körperver-
letzung), Erforderlichkeit (Alternativen wie
bessere Beleuchtung oder der Einsatz von
Wachpersonal) und eine Interessensabwä-
gung (Ausschluss von Freizeit- und Sanitär-
bereichen) berück sichtigen.
Unreife Bananen- Software
der IT-Hersteller
Nicht minder sensibel ist die Verfüg-
barkeit der aufgezeichneten Daten für
Berechtigte – eine Herausforderung,
die aus der IT-Sicherheit bekannt ist.
„IT- Experten sagen, dass IT per Definition
unsicher ist“, gab Prof. Dr. Dirk Heckmann
vom Lehrstuhl für Öffentliches Recht,
Sicherheitsrecht und Internet der Univer-
sität Passau, zu bedenken. IT-Sicherheits-
lücken vom besonderen elektronischen
Anwaltspostfach „beA“ bis hin zur elek-
tronischen Gesundheitskarte zeigten,
dass IT-Sicherheit eine gemeinsame
Aufgabe von Staat, Wirtschaft und Gesell-
schaft sein müsse. Die Risiken unsicherer
Informations technik reichten zwar von
Haftung, Schaden ersatz, Bußgeldern bis
hin zu Kriminalstrafen, doch die Frage sei,
ob wir auf IT als die Lebensader der digi-
talen Gesellschaft verzichten können – und
wollen. Er warnte vor der „Bananen-Soft-
ware der IT-Hersteller, die erst noch beim
Kunden reifen muss“ und erinnerte daran,
dass der Bundestag als IT-Gesetzgeber
seine eigene IT-Sicherheit nicht im Griff
hat. Trotz Sicherheits- Updates, Pass-
wörtern und Schulungen sei die größte
Schwachstelle bei der Sicherheit immer
noch der Mensch. „Dieser tappt gerne in
die Plug-and-Play-Falle, denn einfache
und spielerisch nutzbare Anwendungen
sind ein Einfallstor für Kriminelle“, erläu-
terte Prof. Dr. Heckmann. Ein doku-
mentiertes IT-Sicherheitskonzept sei
demnach Chefsache und unentbehrlich.
Denn Sicherheit in der Zukunft hat, wie
das bereits eingangs erwähnte Motto des
7. Bayerischen Sicherheitstags verriet,
auch viel mit Verantwortung zu tun. <
Podiumsdiskussion zum Thema „Verantwortung gegenüber Auszubildenden in der Sicherheit“: (vl.) Wolfgang Fürst, Berufsschule Neuburg a.d. Donau, Heinrich
Weiss, BVSW-Geschäftsführer, Florian Kaiser, Vertreter der IHK für München und Oberbayern, Moderatorin Katrin Degenhardt, Ernst Steuger, Geschäftsführer der
NWS GmbH und Dr. Harald Olschok, BDSW-Hauptgeschäftsführer
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
> Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft
BDSW und der Bayerische Verband für Sicherheit in
der Wirtschaft BVSW waren in diesem Jahr erstmals
mit einer gemeinsamen Messepräsenz auf der Sicher-
heitsExpo in München vertreten.
Damit haben die beiden Sicherheitsverbände ein
neues Kapitel ihrer Zusammenarbeit aufgeschlagen.
Seit 2011 veranstalten BDSW und BVSW gemeinsam
den Bayerischen Sicherheitstag. In diesem Jahr war
zum wiederholten Male der Staatsminister für Inneres
und Integration, Joachim Herrmann, der prominen-
teste Redner.
Ziel der SicherheitsExpo ist es, Sicherheitstechnik
zu demonstrieren, die Firmen, Private und den öffent-
lichen Bereich vor kriminellen Angriffen von innen und
außen schützt: Industrieanlagen, Banken, Kliniken,
Transportunternehmen, Handel, Bahnhöfe, Flughäfen,
Museen, Private und Behörden. <
> Sehr geehrte Damen und Herren,
aktuellen Umfragen zufolge ist die Sicher-
heit derzeit eines der wichtigsten Themen für
die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land.
Sicherheit ist ein elementares Grundbedürfnis
eines jeden Menschen. Denn nur wer sicher ist
und sich sicher fühlt, kann seine individuelle
Freiheit nutzen und sein Leben aktiv gestalten.
Der Freistaat Bayern ist dank seiner klaren
und nachhaltigen Sicherheitsstrategie seit
Jahren das sicherste Bundesland in Deutsch-
land: Jahr für Jahr bestätigt die Polizeiliche
Kriminal statistik, dass wir bundesweit die nied-
rigste Kriminalitätsbelastung bei besonders
hoher Aufklärungsquote haben.
Diese exzellente Sicherheitslage ist auch ein
bedeutender Standortfaktor für den Wirtschafts-
raum Bayern. Deshalb freue ich mich, dass die
SicherheitsExpo bereits zum 15. Mal die neues-
ten Entwicklungen der Sicherheitstechnik in der
bayerischen Landeshauptstadt vorstellt. Sehr
gerne habe ich dafür erneut die Schirmherr-
schaft übernommen.
Rund 120 Aussteller präsentieren hier
zukunftsweisende innovative Technologien zum
effektiven und effizienten Schutz vor Gefahren
in den vielfältigsten Bereichen, etwa vor Wirt-
schaftsspionage oder Cyberkriminalität. Und
das breite Angebotsspektrum wird noch durch
zahlreiche Vorträge rund um unterschiedliche
sicherheitstechnische Aspekte ergänzt. Damit
bietet die SicherheitsExpo auch dieses Jahr
wieder ein hochkarätiges Programm, das den
Besuchern wertvolle Anregungen zur Erhöhung
des gegenwärtigen Sicherheitsstandards gibt.
Ich wünsche der SicherheitsExpo München
viel Erfolg und Ihnen allen einen informativen
Aufenthalt mit wertvollen Gesprächen.
Ihr
Joachim Herrmann <
BDSW und BVSW erstmals mit einem gemeinsamen
Messestand auf der SicherheitsExpo in München
Grußwort zur SicherheitsExpo in München
Von Joachim Herrmann
JOACHIM HERRMANN
ist Bayerischer Staatsminister
des Innern und für Integration
sowie Schirmherr der Sicher-
heitsmesse München
(vl.) Dr. Harald Olschok (BDSW), Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern
und für Integration, Caroline Eder (BVSW), Elisabeth Lindemeyer (BVSW), Silka Osman (BVSW)
und Heinrich Weiss (BVSW)
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
WIRTSCHAFT UND POLITIK
> Der Vizepräsident des BDSW,
Friedrich P. Kötter, Verwaltungsrat der
KÖTTER Security Gruppe, wurde von den
Mitgliedern des Bundesverbandes der
Dienstleistungswirtschaft BDWi zum Vize-
präsidenten gewählt. Das Amt übernimmt
er von Wolfgang Waschulewski, Ehren-
präsident des BDSW und Mitglied des
KÖTTER Sicherheitsbeirates, der das Amt
seit 2009 innehatte.
Friedrich P. Kötter ist seit 2013 Vize-
präsident des BDSW und bereits seit 2006
stellvertretender Vorsitzender der BDSW
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen.
Auch in der BDGW war Friedrich P. Kötter
lange Jahre stellvertretender Vorsitzender.
Außerdem ist Friedrich P. Kötter auch inter-
national unterwegs. 2014 wurde er zum
1. Vizepräsidenten des europäischen Dach-
verbandes CoESS gewählt. Im einzigen
weltweit aufgestellten Sicherheitsverband,
der „Ligue Internationale des Sociétés de
Surveillance“, ist er Mitglied des Board of
Directors. Die gleiche Funktion bekleidet er
auch bei ASSA-I Aviation Security Services
Association International in Brüssel.
Auch Kötters Vorgänger Wolfgang
Waschulewski hat sich über zwanzig Jahre
im BDSW aktiv für die Interessen der
privaten Sicherheitsdienste eingesetzt. 13
Jahre war er im Vorstand der Landesgruppe
Baden-Württemberg tätig, von 2002 bis
2010 als Vorsitzender. 2001 wurde Waschu-
lewski in das Präsidium des BDSW gewählt.
Auf der 100-Jahr-Feier des Verbandes am
29. Oktober 2004 in Köln wurde er als
Nachfolger von Rolf Wackerhagen zum
Präsidenten gewählt.
„Wolfgang Waschulewski hat in den
zwanzig Jahren seiner Verbandsarbeit,
davon neun Jahre als Präsident, den
Verband wie kaum ein zweiter vor ihm
geprägt“, so Dr. Harald Olschok, Haupt-
geschäftsführer und geschäftsführen-
des Präsidiumsmitglied des BDSW. 2014
erhielt Wolfgang Waschulewski für seine
vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten
das Bundesverdienstkreuz.
„Ich gratuliere Herrn Kötter zu seinem
neuen Amt und wünsche ihm dabei auch
viel Erfolg. Eine wichtige Aufgabe ist
es, die Interessen unternehmensnaher
Dienstleistungen – und dazu gehören auch
die privaten Sicherheitsdienste – gegen-
über Politik und Öffentlichkeit wirksam zu
vertreten“, so Dr. Olschok abschließend. <
> Unter der Schirmherrschaft des nord-
rhein-westfälischen Innenministers Herbert
Reul diskutierten Experten am 4. Juli in
Recklinghausen über das Thema „Globale
Megatrends und die Auswirkungen auf
die Sicherheit der Wirtschaft in Nordr-
hein-Westfalen“. Fast 140 Sicherheitsex-
perten aus Unternehmen, Verbänden und
Behörden waren der Einladung der Allianz
für Sicherheit in der Wirtschaft Nordr-
hein-Westfalen gefolgt und erhielten fach-
lich relevante Informationen und neue
Einblicke in die Sicherheits debatte von
ausgewiesenen Fachleuten.
Einer davon: Dr. Harald Olschok, Haupt-
geschäftsführer des Bundesverbandes
der Sicherheitswirtschaft. Er wies auf die
wachsende Bedeutung der Sicherheitswirt-
schaft für die Innere Sicherheit in Deutsch-
land hin. Dieser Bedeutung werde das
Gewerberecht nicht mehr gerecht. „Eine
Neuordnung der Regelungen für das private
Sicherheits gewerbe in einem eigenstän-
digen Gesetz, wie von der Großen Koalition
vorgesehen, ist das Gebot der Stunde“, so
Dr. Olschok.
Der Landesverband ASW NRW, der in
diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert,
vertritt mehr als 200 Mitglieder und bietet
eine branchenübergreifende Plattform für
den Informationsaustausch zu sicherheits-
relevanten Herausforderungen der Privat-
wirtschaft. <
Friedrich P. Kötter neuer Vizepräsident des BDWi
Sicherheitstag der ASW NRW
(vl.) Wilhelm Oberste-Beulmann, Bernd Meurer, Michael H. Heinz, Thomas Breitkopf und Friedrich P. Kötter
Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer und
geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des BDSW
30
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
> Liebe DSD-Leser,
mit der security essen 2018 wird die Ruhr-
metropole Essen vom 25. bis 28. September zur
internationalen Hauptstadt der Sicherheitsbran-
che. Die Leitmesse bietet einen Überblick über
die neuesten Trends und Entwicklungen in den
sechs Themenwelten Dienstleistungen; Zutritt,
Mecha tronik, Mechanik und Systeme; CCTV;
Brand, Einbruch und Systeme; Perimeter sowie
Cyber Security und Wirtschaftsschutz.
Sicherheitsdienstleister sind eine der zentra-
len Säulen der zivilen Sicherheit. Die Branche
konnte vor allem in den vergan genen beiden
Jahren deutlich wachsen und stellt mit rund
8,5 Milliarden Euro eine bedeutende Wirt-
schaftskraft dar. Das zeigt auch das Ange-
bot auf der security essen: Wir freuen uns über
die Präsenz von Branchen vertretern wie der
KÖTTER- Unternehmensgruppe, WISAG Sicher-
heit & Service Holding, Prosegur oder auch
Dussmann Service Deutschland und Stölting
Security & Service. Abgerundet wird der Auftritt
der Sicherheitsdienstleister durch die Verbände
der Sicherheitswirtschaft (BDSW Bundes verband
der Sicherheitswirtschaft, BDGW Bundesverei-
nigung Deutscher Geld- und Wertdienste und
BDLS Bundesverband der Luftsicherheitsunter-
nehmen), die uns erneut als starke Partner zur
Seite stehen und in der Halle 1 beraten. Darüber
hinaus zeigen Ihnen unsere Aussteller Neuheiten,
die Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen. Digitale
Lösungen rund um das Besuchermanagement
gehören ebenso dazu wie Spezialfahrzeuge oder
persönliche Ausrüstungsgegenstände.
Die richtigen Mitarbeiter von morgen finden
Gerne bieten wir Ihnen während der Messe
die Gelegenheit, Ihre Mitarbeiter von morgen
kennenzulernen. Denn der Fachkräftemangel
ist eine der größten Herausforderungen in der
Sicherheitsbranche. Der Branchen-Nachwuchs
steht am 4. Tag der Aus- und Weiterbildung im
Mittelpunkt, den die Messe Essen in Zusam-
menarbeit mit dem BDSW am 25. September
veranstaltet. Erneut sind Auszubildende und
Studierende der Sicherheitswirtschaft aus dem
ganzen Bundesgebiet eingeladen, die Messe zu
besuchen und sich an den Ständen ausgewähl-
ter Partner über die neuesten Entwicklungen im
Sicherheitsbereich zu informieren.
Security Experts Forum – Informationen
von Experten für Experten
Neben dem Nachwuchs steht die Wissens-
vermittlung für die erfahrenen Kräfte der Bran-
che ebenfalls im Mittelpunkt der security essen.
Beim Security Experts Forum in Halle 2 werden
über den gesamten Messezeitraum hinweg
spannende Fachvorträge gehalten. Mehr als 90
Präsentationen sind geplant. Dabei geht es um
Lösungsideen zu allen sechs Themenwelten der
Messe – von Dienstleistungen über den Brand-
und Einbruchschutz bis hin zur Cyber Security.
Das Programm in dem Forum beginnt an jedem
Morgen mit einem spannenden Keynote-Vortrag
und wird abends mit einer Live-Demonstration
abgeschlossen.
Ein weiteres spannendes Angebot ist der Brand-
schutztag am Donnerstag, 27. September. Darü-
ber hinaus werden am Mittwoch, 26. September,
die Ergebnisse der 1. Essener Sicherheits-
konferenz präsentiert. Am 25. September wird
der Security Innovation Award verliehen. Über
den gesamten Messezeitraum hinweg gibt es in
Halle 7 außerdem einen Drohnenparcours.
Digitalisierung geht alle an
Ein besonderer Schwerpunkt der security
essen liegt auf dem Thema Digitalisierung.
Denn dieser Megatrend wirkt sich unmittel-
bar auf alle Lebensbereiche aus – und damit
auch auf den Sicherheitssektor. Cyber-Attacken
auf Unternehmen verursachen in Deutschland
jedes Jahr Milliardenschäden. In den kommen-
den Jahren wird eine weitere deutliche Zunahme
in diesem Bereich erwartet. Daher ist bereits
heute in diesem Themenfeld Vorsorge zu tref-
fen. Die security essen trägt dieser Entwicklung
Die Trends der Sicherheitsbranche auf einen Blick
Von Oliver P. Kuhrt
SECURITY ESSEN 2018
OLIVER P. KUHRT
ist seit Januar 2014
Geschäftsführer der
Messe Essen GmbH.
31
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SECURITY ESSEN 2018
nicht nur mit einer eigenen Halle zum Thema Cyber Security und
Wirtschaftsschutz Rechnung, sondern bindet erstmals auch eine
Cyber Security Konferenz in den Messeablauf mit ein. Die Beiträge
werden sich mit den Themenfeldern „Chancen & Risiken von
Cyber Security“, „Connected Building – Sicherheit im Gebäude der
Zukunft“ und „Digitale Möglichkeiten der Identifikation“ befassen.
Darüber hinaus finden die Besucher in Halle 8 einen Überblick
über den aktuellen Stand der digitalen Sicherheitstechnik. Ein
wichtiger Bestandteil ist dabei auch das Public Security Forum
für Planer und Entscheider im öffentlichen Raum. Ein Showroom
macht die neuesten Sicherheitslösungen in Halle 8 erlebbar. Er
umfasst die vier Gebäudeszenarien Rathaus, Schule, Kranken-
haus und Bibliothek und präsentiert Produkte aus den Bereichen
Sensorik/Internet of Things, Cyber Security und Überwachung für
den jeweiligen Themenbereich. Auf einem „Marktplatz“ gibt es
dann zusätzlich Vorträge und Public Security Talks.
security essen in neuem Messegebäude
Sie sehen, es erwartet Sie eine spannende und vielseitige secu-
rity essen 2018. Und das in neuem Gewand: Es ist das erste Mal,
dass unsere Sicherheitsmesse auf dem modernisierten Gelände
der Messe Essen stattfindet. Zwar werden die Baumaßnahmen
noch bis 2019 andauern. Doch bereits jetzt profitieren Sie von dem
neuen Konzept, das acht großräumige, eingeschossige Hallen mit
viel Tageslicht bietet. Die Themenwelt Dienstleistungen finden Sie
in Halle 1. Halle 2 und 3 sowie die Galeria sind den Themen Zutritt,
Mechatronik, Mechanik und Systeme gewidmet. Die Themenwelt
Perimeter befindet sich in Halle 3. Die Hallen 5 und 7 haben das
Thema Video. Die Themenfelder Brand, Einbruch und Systeme
werden in den Hallen 6 und 7 präsentiert. Hinzu kommt schließ-
lich die neue Halle 8, die diesmal exklusiv für das Thema Cyber
Security und Wirtschaftsschutz zur Verfügung steht. So haben wir
in diesem Jahr das Profil der security essen geschärft. Die Fach-
messe ist deutlich digitaler, moderner und interaktiver geworden.
Durch die optimierte Hallenplanung bieten wir Ihnen das best-
mögliche Messeerlebnis mit kurzen Wegen und direkter Kommu-
nikation.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr
Oliver P. Kuhrt <
32
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
> In wenigen anderen Ländern haben junge
Menschen so gute Zukunftsaussichten wie in
Deutschland. Ein wesentlicher Grund dafür ist
unsere duale Berufsausbildung. Jedes Jahr
nutzen rund eine halbe Million junge Menschen
in unserem Land diese Chance, um erfolgreich in
das Berufsleben zu starten. Einige entscheiden
sich für eine Karriere in der Sicherheitswirt-
schaft. Für sie ist der Tag der Aus- und Weiter-
bildung auf der Messe „security essen“ eine gute
Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen in
der Branche zu informieren.
Die Sicherheitswirtschaft bietet zwei Ausbil-
dungsberufe an: die dreijährige Ausbildung
zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit und
die zweijährige Ausbildung zur Servicekraft
für Schutz und Sicherheit. Nach erfolgreichem
Abschluss haben Servicekräfte die Möglich-
keit, ihre Ausbildung fortzusetzen und Fach-
kräfte zu werden. Darüber hinaus können
Absolventen und Absolventinnen der Erstaus-
bildungen weiter beruflich aufsteigen, indem sie
einen Fortbildungs abschluss anstreben, zum
Beispiel den des geprüften Meisters für Schutz
und Sicherheit. Diese durchlässige Gestaltung
von Bildungs gängen ist mir wichtig. Sie ist eine
Stärke unseres Bildungswesens.
Wir alle lernen nie aus. Unsere Arbeitswelten
verändern sich rasant. Auch die Sicherheits-
wirtschaft spürt die Veränderungen durch die
Digita lisierung. Hier eröffnen sich neue Chancen
für alle, die bereit sind, immer wieder Neues zu
lernen. Ich bin sicher, dass es gelingen wird, den
beruflichen Nachwuchs in der Sicherheitswirt-
schaft auch in Zukunft entsprechend den neuen
Anforderungen in der Branche zu qualifizieren.
Dem Tag der Aus- und Weiterbildung wünsche
ich viel Erfolg!
Ihre
Anja Karliczek, MdB <
Tag der Aus- und Weiterbildung 2018
Grußwort der Schirmherrin Anja Karliczek
SECURITY ESSEN 2018
ANJA KARLICZEK, MDB
ist Bundesministerin für
Bildung und Forschung.
Frau Karliczek ist Schirm-
herrin des diesjährigen
Tags der Aus- und Weiter-
bildung im Rahmen der
security essen 2018.
Bild: Bundesregierung /
Steffen Kugler
TAG DER AUS- UND WEITERBILDUNG4.25. September 2018
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SECURITY ESSEN
> Public-Security-Forum für Entscheider und Planer
im öffentlichen Raum
Die Digitalisierung verändert alle Lebens- und Arbeitsbereiche.
Eine besondere Bedeutung hat dabei die Sicherheit im öffent-
lichen Raum. Institutionen, die für die Sicherheit des öffentlichen
Lebens sorgen, können von neuen digitalen Lösungen profitieren.
Die Aussteller im erstmals stattfindenden Public-Security-Forum
in Halle 8 machen diese Lösungen für öffentliche Entscheider und
Planer live erlebbar.
Nonstop-Programm mit Experten in der Halle 2
Im Security-Experts-Forum in Halle 2 findet ein Nonstop-
Programm mit mehr als 90 Präsentationen statt. Die Besucher
erwarten Informationen und Lösungsideen zu allen sechs Themen-
welten der Messe: „Dienstleistungen“, „Zutritt, Mechatronik, Mecha-
nik, Systeme“, „Video“, „Brand, Einbruch, Systeme“, „Perimeter“
sowie „Cyber Security/Wirtschaftsschutz“. Das Programm startet
jeden Morgen mit einer Keynote und endet abends mit einer Live-
Demo.
Premiere für das Karriereforum
Eine weitere Premiere im Rahmenprogramm der security
essen feiert das Karriereforum am 25. September in Halle 1.
Studenten, Auszubildende, Umschüler und Absolventen treffen
dort auf Unternehmen der Sicherheitswirtschaft. Das Karriere-
forum umfasst unter anderem eine Podiumsdiskussion, Präsen-
tationen von Ausstellern und ein Job-Board mit Stellenanzeigen.
Hier knüpfen Bewerber Kontakte zu möglichen Arbeitgebern und
Aussteller besetzen konkrete Stellen.
„Gesprächskreis Innere Sicherheit NRW“
Im Rahmen der Messe werden die Ergebnisse der ersten
Essener Sicherheitskonferenz, die der „Gesprächskreis Innere
Sicherheit NRW“ und die Messe Essen in Leben gerufen haben,
präsentiert. Themen der Konferenz im Juni mit hochrangigen
Vertretern aus Polizei, Wirtschaft und Kommunen waren unter
anderem die Video überwachung im öffentlichen Raum und der
Schutz von Groß-Events.
Brandschutztag
Der Messe-Donnerstag (27. September) steht ganz im Zeichen
von Brand-Prävention und -Bekämpfung. Am Brandschutztag
zeigen die Feuerwehr Essen und Aussteller aufwendige Rettungs-
maßnahmen und Innovationen, die Bränden vorbeugen oder
helfen, sie wirkungsvoll zu bekämpfen.
Cyber Security/Wirtschaftsschutz neue Preiskategorie für
SECURITY INNOVATION AWARD
2018 wird eine neue vierte Kategorie für den SECURITY
INNOVATION AWARD eingeführt.
Cyber Security und Wirtschaftsschutz bilden einen eigenen
Themenschwerpunkt auf der security essen 2018. Der Schutz vor
Angriffen auf die IT-Sicherheit und Industriespionage gewinnt in
der Sicherheitswirtschaft seit Langem an Bedeutung. Diesem
trägt die Messe mit der neuen strategischen Ausrichtung des
Preises, aber auch mit einem eigenen Themenschwerpunkt plus
Fachkongress auf der Messe Rechnung.
Auch für die Besucher der Messe steht das Thema Cyber Security
stärker im Fokus als zuvor. Viele Aussteller der security essen
2018 werden Sicherheitslösungen anbieten, in denen die Infor-
mationstechnik eine zentrale Rolle spielt. Überwachung, Analyse,
Kommunikation und Dokumentation sind ohne Mikro prozessoren,
ohne Softwareunterstützung und ohne Netzanbindung nicht mehr
denkbar. Entsprechend steht auch bei vielen Anbietern von klas-
sischen Sicherheitslösungen das Thema Cyber-Sicherheit im
Fokus. Sowohl bei ihren angebotenen Lösungen für die Kunden
als auch im eigenen Interesse, denn Nachrüsterfordernisse, etwa
weil Überwachungskameras leicht zu kapern sind, Hotelschließ-
anlagen ausgetrickst werden können oder Alarmsysteme sabotiert
werden können, sind schlecht fürs Image und meist auch für das
Unternehmensergebnis.
Geführte Messerundgänge
Für den kompakten und informativen Messebesuch bietet die
security essen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesell-
schaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit geführte Messerund-
gänge für Planer, Errichter und Betreiber an. Täglich um 10.30 Uhr
und um 14 Uhr werden die Besucher in kleinen Gruppen fachlich
moderiert über die Messe geführt und erhalten einen schnellen
Überblick über die Höhepunkte der Messe, Neuheiten und inno-
vative Lösungen. <
Weitere Highlights
der security essen 2018
SECURITY ESSEN 2018
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
> Der letztes Jahr gegründete Bundesver-
band der Luftsicherheitsunternehmen BDLS
präsentiert sich dieses Jahr zum ersten Mal auf
der security essen – der Leitmesse für Sicher-
heit. Auf dem gemeinsamen Messestand infor-
miert der BDLS neben den Schwesterverbänden
BDSW und BDGW über die neusten Trends und
Entwicklungen im Bereich der Luftsicherheit.
Über 223 Millionen Passagiere und 4,6 Milli-
onen Tonnen Luftfracht sowie hunderttausende
Beschäftigte werden an den deutschen Flug-
häfen jährlich, mit steigender Tendenz, von den
mehr als 23.000 privaten Sicherheitskräften
kontrolliert und geschützt. Die außergewöhn-
lichen Wachstumsraten der letzten Jahre stel-
len somit auch eine Herausforderung für die
Sicherheitsorganisation und das Dienstleis-
tungsspektrum der beauftragten Unternehmen
dar. Moderne Technik und zeitgemäße Prozesse
sollen dabei nicht nur die Sicherheit auf einem
höchstmöglichen Maß gewährleisten, sondern
auch die einwirkenden Effekte auf die Effizi-
enz der Luftfahrt möglichst gering halten und
ebenso einen größtmöglichen Komfort für
die Kunden und Fluggäste sicherstellen. Eine
enge Vernetzung zwischen den beauftragten
Sicherheits unternehmen, den Flughafenbetrei-
bern und Luftverkehrsgesellschaften sowie den
zuständigen Luftsicherheitsbehörden ist dabei
unerlässlich und wird durch die Arbeit des BDLS
maßgeblich unterstützt. Diese Notwendig keit
möchte der BDLS auch auf der security essen
2018 Rechnung tragen und informiert inte-
ressierte Besucher vor Ort deshalb über die
neusten Technologien in der Passagier- und
Gepäck kontrolle sowie über das Berufsbild des
Luft sicherheitsassistenten.
Zur Erklärung und zum Austausch werden
erfahrene Luftsicherheitsassistenten der I-SEC
Deutsche Luftsicherheit GmbH am Messestand
präsent sein und dort neben den Ausbildungs-
wegen im Bereich der Luftsicherheit auch den
neusten „Quick Personnel Security Scanner“ der
Firma Rohde & Schwarz sowie den Einsatz einer
Gepäckprüfanlage und eines Sprengstoffspür-
gerätes der Firma Smiths Detection vorführen
und erklären.
Wie wichtig die Entwicklung und der Einsatz
einer modernen, authentischen und nach-
haltigen Aus-, Fort- und Weiterbildung in der
Luft sicherheit sind, verdeutlicht der BDLS
zusammen mit Vertretern des BDLS-Mitglieds-
unternehmens STI Security Training Interna-
tional GmbH anhand derer neuen Software-
Trainingslösung, welche Anfang des Jahres die
offizielle behördliche Anerkennung zur Nutzung
innerhalb der Fortbildung von Luftsicherheits-
assistenten in der Röntgenbildauswertung
erhalten hat und natürlich auch auf Trainings-
inhalte für andere Bereiche der Luftsicherheit
erweiterbar ist.
Der BDLS und seine Mitgliedsunternehmen
unterstreichen mit ihrem Engagement auf der
security essen 2018 ihren hohen Qualitäts-
anspruch bei der Sicherstellung der Luftsicher-
heit in Deutschland. Als anerkannte und
etablierte Partner stellen sich die Mitgliedsunter-
nehmen des BDLS den aktuellen und kommen-
den Herausforderungen der Luftsicher heit. Die
auf dem Messestand präsentierten Technolo-
gien und das qualitativ sehr gut ausgebildete
Personal der Luftsicherheitsunternehmen sind
bereits heute bundesweit an allen größeren Flug-
häfen im Einsatz und stellen somit gemeinsam
mit den zuständigen Luftsicher heitsbehörden
heute und zukünftig den reibungslosen Betrieb
der Flug häfen und Luftfahrtunternehmen auf
einem weltweit anerkannt hohen Niveau sicher.
Ziel des BDLS ist es aber auch, seine
Mitglieds unternehmen als zuverlässige und
attraktive Arbeitgeber in einem interessanten
und zukunftsfähigen Berufsumfeld zu präsen-
tieren, damit diese den durch die hohen Wachs-
tumsraten in der Luftfahrtindustrie zwingend
notwendigen Personalaufwuchs quantitativ und
qualitativ bewerkstelligen können. <
BDLS präsentiert sich erstmals
auf der security essen 2018
BDLS
ist der Bundesverband der
Luftsicherheitsunternehmen
www.bdls.aero
SECURITY ESSEN 2018
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SECURITY ESSEN 2018
Wir bedanken uns bei den Firmen:
www.rohde-schwarz.com www.smithsdetection.com
für die Bereitstellung des „Quick Personnel Security Scanners“, der Gepäckprüfanlage sowie des Sprengstoffspürgerätes während der
security essen 2018. <
Weitere Informationen:
I-SEC DEUTSCHE LUFTSICHERHEIT GMBH
www.i-sec.com
Die Firma I-SEC Deutsche Luftsicherheit GmbH ist eine hundert-
prozentige Tochter der I-SEC International B. V. mit Sitz in
Amsterdam (Niederlande). Die I-SEC Unternehmensgruppe ist
seit über zehn Jahren weltweit als spezialisierter Dienstleister im
Bereich der Luftsicherheit tätig und bietet in diesem Geschäfts-
bereich unterschiedliche Dienstleistungen für Flughafenbetreiber,
Behörden oder Luftverkehrsunternehmen an. Derzeit führt I-SEC
mit über 2.700 Mitarbeitern verschiedene Luftsicherheitsdienst-
leistungen an den Flughäfen Frankfurt am Main, Hamburg und
Hannover durch. <
STI SECURITY TRAINING INTERNATIONAL GMBH
www.sti-training.com
Die STI Security Training International GmbH ist ein erfolg-
reiches mittelständisches Unternehmen mit Firmenhauptsitz in
Wiesbaden und beschäftigt derzeit rund 350 Mitarbeiter.
Das Angebot der STI GmbH umfasst Online-Schulungen, Trainings-
software, Passagier- und Frachtkontrollen, Sicherheitsberatungen
sowie Präsenzseminare. <
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
BDSW-JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG
> Am 17. Mai 2018 lud der Bundesverband der
Sicherheitswirtschaft zur 51. Jahresmitglieder-
versammlung ins Kurhaus der Hessischen
Landeshauptstadt Wiesbaden ein. Im öffent-
lichen Teil der Veranstaltung stellte, nach der
Begrüßung der rund 200 anwesende Gäste durch
BDSW-Präsident Gregor Lehnert, Wiesbadens
Bürgermeister Dr. Oliver Franz die Stadt, das
Kurhaus und auch die für die Stadt wichtigen
Sicherheitsaspekte vor. Steffen Kampeter, Haupt-
geschäftsführer der BDA Bundesvereinigung der
Deutschen Arbeitgeberverbände, referierte über
die Wichtigkeit von Tarifverträgen, die Sozial-
partnerschaften zwischen Arbeitgebern und
Gewerkschaften sowie das Instrument der Allge-
meinverbindlichkeitserklärung abgeschlossener
Tarifverträge. Dabei ging Kampeter vor allem
auch auf die Bedeutung gesetzlicher Regelung
versus Tarifautonomie ein. Denn die vermehrte
Notwendigkeit der Nutzung von Allgemeinver-
bindlichkeitserklärungen sei entstanden, da
sich die Gewerkschaften einer verantwortungs-
vollen Nutzung der den Sozialpartnern übertra-
genen Aufgabe der tarifautonomen Gestaltung
von Arbeitsbeziehungen verweigern. Außerdem
stellte er die Positionen der BDA zu den Themen
Tarifbindung, Arbeitnehmerüberlassung, Wett-
bewerbsrecht und Integration von Langzeit-
arbeitslosen vor.
Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Verei-
nigung der Hessischen Unternehmerverbände,
stellte in seiner Rede die Sicherheit aus Perspek-
tive der hessischen Wirtschaft in den Mittelpunkt.
Aber er machte auch deutlich, dass aus seiner
Sicht die Bewältigung aktueller und künftiger
Sicherheitsherausforderungen eines gesamt-
gesellschaftlichen, alle relevanten Sicherheits-
facetten erfassenden Sicherheitsverständnisses
bedarf. Gemeinsame Sicherheitsinteressen und
die Mittel zu ihrer Verfolgung müssten durch
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft definiert und
ausgestaltet werden. Aufgrund seiner beson-
deren Wirtschaftsstruktur habe Hessen auch
besondere Sicherheitsanfor derungen. Da sei
zum einen Deutschlands großer Weltflughafen in
Frankfurt mit jährlich 60 Millionen Passagieren,
der zugleich Deutschlands größte Arbeitsstätte
mit 80.000 direkt am Flughafen beschäftigten
Menschen ist. Dies mache den Flughafen auch
zur zentralen Logistik drehscheibe von Luftfracht
nach Deutschland und aus Deutschland heraus.
Er ist deshalb ein herausragender Ort für Risiken:
von Terrorismus über „normale Wirtschafts-
kriminalität“ bis hin zu technischer Sicherheit. Er
ist einer der größten Konzentrations punkte von
Sicherheitsdienstleistung in Deutschland. Zum
anderen ist das Frankfurter Bankenzentrum der
zentrale Finanzplatz Deutsch lands. Er benötigt
51. Jahresmitgliederversammlung
des BDSW in Wiesbaden
Von Silke Wollmann
SILKE WOLLMANN
ist Pressesprecherin des
BDSW Bundesverband der
Sicherheitswirtschaft.
Begrüßung der 200 Teilnehmer der Jahresmitgliederversammlung des BDSW:
Gregor Lehnert, Präsident des BDSW
Dr. Oliver Franz, Bürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
BDSW-JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG
neben der besonderen Sicherheit von Finanzströmen auch immer
tatkräftigen Schutz gegen Attacken aggressiver Protestorgani-
sationen wie Blockupy. Bei der Bewältigung dieser besonderen
Sicherheitsaufgaben habe sich die private Sicherheitswirtschaft
zu einem kompetenten Partner der Wirtschaft entwickelt.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung ehrte BDSW-Vize-
präsident Lutz Kleinfeldt außerdem mit der Verleihung des
3. BDSW-Mitarbeiterpreises an drei Sicherheitskräfte deren
außergewöhnlichen Einsatz über ihren regulären Dienst hinaus.
Den öffentlichen Teil der 51. Jahresmitgliederversammlung
schloss der Vorsitzende der Landesgruppe Hessen im BDSW, Dirk
H. Bürhaus.
BDSW-Präsident Gregor Lehnert stand im Anschluss an den
öffentlichen Teil der Versammlung gemeinsam mit Steffen
Kampeter und Dirk Pollert im Rahmen eines Pressegesprächs
Rede und Antwort zu den aktuellen Entwicklungen sowie Heraus-
forderungen der Sicherheitswirtschaft. Der Schwerpunkt des
Gesprächs waren die Forderung des BDSW nach einer Neuord-
nung der Regelungen für das private Sicherheitsgewerbe in einem
eigenständigen Gesetz und die Sicherheit für den Wirtschafts-
standort Hessen. Aus Sicht des BDSW hat sich das lange Warten
auf eine neue Bundesregierung gelohnt. Der Grund dafür sind
die Ausführungen in der Koalitionsvereinbarung zur Bedeutung
Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Hessischen Unter-
nehmerverbände VhU
Ehrung für 50-jährige Unternehmertätigkeit für Gerhard Flemisch, KALKA
Dienstleistungs GmbH (Mitte), durch Gregor Lehnert (links) und Dr. Harald
Olschok (rechts)
Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Hessischen Unter-
nehmerverbände VhU
Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der BDA Bundesvereinigung der Deut-
schen Arbeitgeberverbände
Dirk H. Bürhaus, Vorsitzender der Landesgruppe Hessen im BDSW
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
BDSW-JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG
Ehrung der Jubilare auf der diesjährigen Jahresmitgliederversammlung
Wir danken den Ausstellern der Jahresmitgliederversammlung für ihre Teilnahme und Produktpräsentationen:
QualidataZertifizieren mit WERT
BITE AG
www.bite.de
Qualidata GmbH
qualidata.de
E.S.I. European Systems Integration
www.esi-fernueberwachung.de
SequriX
www.sequrix.de
Messe Essen GmbH
www.security-essen.de
VDQ Business Solutions GmbH
www.logpro.de
KFM Alarmanlagen GmbH
www.kfm-alarm.de
TEWI GmbH & Co. KG
www.tewi.de
Autohaus Karl + Co. GmbH & Co. KG
www.bmw-karl-co.de
münz GmbH
www.muenz.de
der privaten Sicherheit. Der Verband
sieht damit ein wichtiges Verbandsziel –
die Erhöhung der Sicherheitsstandards –
erreicht und die Umsetzung in greifbarer
Nähe. Seit vielen Jahren weist er darauf
hin, dass das Gewerberecht bei weitem
nicht (mehr) ausreicht, um der faktischen
Bedeutung der privaten Sicherheitsdienste
für die Innere Sicherheit in Deutschland
gerecht zu werden. Die Branche wächst
stetig und beschäftigt mittlerweile rund
260.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in vielen unterschiedlichen Bereichen.
Am Beispiel des Wirtschaftsstandortes
Hessen erläuterten Gregor Lehnert und
Dirk Pollert sowohl das Spektrum der
Einsatzgebiete privater Sicherheitsunter-
nehmen als auch die Notwendigkeit ihres
Einsatzes. In einem wirtschaftlich so gut
aufgestellten Bundesland zeigt sich aber
auch deutlich, dass die Eigenvorsorge
der Wirtschaft gefördert und die Sicher-
heitswirtschaft gestärkt werden muss, um
Deutschland sicherer zu machen. Konti-
nuierliche Optimierung der Tätigkeiten
und Ausbildung sowie effiziente rechtliche
Rahmenbedingungen sind die Basis einer
qualifizierten Sicherheitsdienstleistung auf
höchstem Niveau. <
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
BDSW-JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG
> Auf seiner 51. Jahresmitgliederversamm-
lung verlieh der Bundesverband der Sicherheits-
wirtschaft zum dritten Mal den BDSW-Mitarbei-
terpreis an drei Sicherheitskräfte, die im Jahr
2017 mit besonderen Leistungen hervorgetreten
sind. „Das Thema Sicherheit ist allgegenwär-
tig und für alle Lebensbereiche immens wichtig
geworden. Es ist für uns besonders wichtig, dass
die Menschen, die diese Sicherheitstätigkeiten
ausüben, eine entsprechende Wertschätzung
erfahren“, so Lutz Kleinfeldt, Vizepräsident des
BDSW. Aus diesem Grund würdige der BDSW
die herausragende Arbeit von drei Sicherheits-
kräften stellvertretend für zehntausende enga-
gierte Beschäftigte der Branche.
Die ausgewählten Gewinner haben die Jury
durch ihren außergewöhnlichen Einsatz, über-
durchschnittliches Engagement und Umsichtig-
keit überzeugt. „Diese drei Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen zeigen, wie wichtig es ist, quali-
fiziertes Personal einzusetzen, das über den
‚normalen‘ Dienst hinaus aufmerksam agiert“,
so Kleinfeldt. „Wir danken nicht nur den Preis-
trägern, sondern allen Sicherheitsmitarbeite-
rinnen und -mitarbeitern in Deutschland, die
tagtäglich unter schwierigen Bedingungen ihren
Dienst leisten und zusätzlich die Augen stets
offenhalten, um anderen Menschen zu helfen“,
so Kleinfeldt.
1. Platz:
Sabine Düthorn, Mitarbeiterin der Firma Fair
Guards Security, rettete während ihres Dienstes
im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in
Nürn berg einem Antragsteller das Leben. Der
Mann hatte sich erhängen wollen, Frau Düthorn
ent deckte ihn, befreite ihn aus seiner Lage und
leitete erfolgreich Wiederbelebungsmaßnahmen
ein.
2. Platz:
Kai Redieske, Revierfahrer bei Power Personen-
Objekt-Werkschutz GmbH, sichtete am 15.
Oktober 2017 bei der Verfolgung eines Alarms
zwei Personen im Objekt, meldete dies der
Zentrale und konnte in Abstimmung mit seiner
Zentrale nach einer Verfolgung einen Täter stop-
pen und vorläufig festnehmen. Der andere stellte
sich später. Durch sein beherztes Eingreifen trug
Herr Redieske dazu bei, dass eine Straftat in
kürzester Zeit aufgeklärt und der Schaden für
den Kunden sehr klein gehalten werden konnte.
3. Platz:
Dieter Chapellier, Mitarbeiter der Pond Security
Service GmbH, rettete am 3. November 2017 einem
anderen Sicherheitsmitarbeiter in der Hessischen
Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Gießen das
Leben. Der Kollege war ohne Fremdeinwirkung
zusammengebrochen und hatte keinen feststell-
baren Puls. Herr Chapellier leitete erfolgreich die
Reanimation des Kollegen ein, die andauerte, bis
der Notarztwagen eintraf. <
BDSW verleiht Mitarbeiterpreise 2018
1. Preis: SABINE DÜTHORN
ist Mitarbeiterin der Firma
Fair Guards Security
2. Preis: KAI REDIESKE
ist Revierfahrer bei Power
Personen-Objekt-Werkschutz
GmbH
3. Preis: DIETER CHAPELLIER
ist Mitarbeiter der Pond
Security Service GmbH
(vl.) BDSW-Vizepräsident Lutz
Kleinfeldt mit den Preisträgern des
BDSW-Mitarbeiterpreises: Dieter
Chapellier, Sabine Düthorn und Kai
Redieske
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
BDSW-JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG
> Sicherheit für den Wirtschaftsstandort
Sicherheit ist in jeder Gesellschaft für Wohl-
stand, politische und soziale Stabilität von
grundlegender Bedeutung. Wir Deutschen sind
wahrscheinlich noch ein wenig risikosensibler
– Stichwort „German Angst“ – und demzufolge
auch sicherheitsbewusster als andere Völker.
Deshalb ist es uns z. B. bei der Technischen
Sicherheit mit den TÜVen gelungen, daraus
sogar einen Exportartikel zu machen. Dazu
später mehr.
Globalisierung und technischer Fortschritt
eröffnen dem Industrieland Deutschland und
der besonders exportorientierten hessischen
Wirtschaft hervorragende Chancen. Sie bergen
aber auch neue, komplexe Sicherheitsheraus-
forderungen. International vernetzte Wertschöp-
fungsketten und Infrastrukturen werden zuneh-
mend verwundbar für Angriffe und Störungen
Dritter.
Die Bewältigung aktueller und künftiger
Sicherheitsherausforderungen bedarf deshalb
eines gesamtgesellschaftlichen, alle relevanten
Sicherheitsfacetten erfassenden Sicherheits-
verständnisses. Gemeinsame Sicherheits inte r-
essen und die Mittel zu ihrer Verfolgung müssen
durch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
definiert und ausgestaltet werden.
Dabei muss die sicherheitspolitische Rolle
und der bedeutende Beitrag der deutschen Wirt-
schaft und ganz besonders der Industrie zu unser
aller Sicherheit stärker berücksichtigt werden.
Die deutsche Industrie übernimmt bereits heute
im Bereich des Wirtschaftsschutzes, der Cyber-
sicherheit und der Sicherheit in Handels- und
Logistikketten die primäre Verantwortung für
ihren Eigenschutz, den Schutz ihrer Mitarbeiter
und für die Sicherheit der durch sie betriebenen
90 Prozent aller Infrastrukturen. Als Hersteller
leistungsfähiger Sicherheitstechnologie ist sie
zudem für die sicherheitspolitische Handlungs-
fähigkeit und Souveränität unseres Staates
unerlässlich.
Das private Sicherheitsgewerbe ist als Pro -
blemlöser und notwendiges Komplement zur
öffentlichen Sicherheit gleichermaßen Partner,
Unterstützer, Dienstleister der Wirtschaft in
Sicherheitsfragen und selbst ein wichtiger Wirt-
schaftszweig.
Sicherheitsherausforderungen in Hessen
Hessen hat aufgrund seiner besonderen Wirt-
schaftsstruktur auch besondere Sicherheits-
anforderungen.
Da ist zum einen Deutschlands großer Welt-
flughafen in Frankfurt mit jährlich 60 Millio-
nen Passagieren. Er ist zugleich Deutschlands
größte Arbeitsstätte mit 80.000 direkt am Flug-
hafen beschäftigten Menschen. Das macht den
Flughafen auch zur zentralen Logistikdreh-
scheibe von Luftfracht nach Deutschland und
aus Deutschland heraus. Er ist deshalb ein
herausragender Ort für Risiken: von Terrorismus
über „normale Wirtschaftskriminalität“ bis hin
zu technischer Sicherheit. Er ist einer der größ-
ten Konzentrationspunkte von Sicherheitsdienst-
leistung in Deutschland.
Zum anderen ist das Frankfurter Bankenzen-
trum der zentrale Finanzplatz Deutschlands. Er
benötigt neben der besonderen Sicherheit von
Finanzströmen auch immer tatkräftigen Schutz
gegen Attacken aggressiver Protestorganisa-
tionen wie Blockupy.
Diese besonderen Schwerpunkte verstärken
das Sicherheitsbedürfnis in Hessen über das
ansonsten in Deutschland übliche Maß hinaus
zusätzlich.
Deshalb ist Hessen auch das einzige Bundes-
land, in dem es mehr private beschäftigte Sicher-
heitskräfte als Landespolizisten gibt: 28.000
privat beschäftigten Sicherheitskräften stehen
18.000 Beschäftigte der Landespolizei gegen-
über. Seit 2014 verzeichnet das private Sicher-
heitsgewerbe einen Zuwachs von 5.000 Sicher-
heitskräften, was vor allem mit dem großen
Flüchtlingsstrom 2015 zusammenhängt. […]
Auszug aus der Rede
von Dirk Pollert im Rahmen der
BDSW Jahresmitgliederversammlung
DIRK POLLERT
ist Hauptgeschäftsführer der
Vereinigung der hessischen
Unternehmerverbände e. V.
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
BDSW-JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG
Eigenleistung der Wirtschaft
Als die erste industrielle Revolution
Mitte des 19. Jahrhunderts in den damals
noch nicht vereinigten Länder Deutsch-
lands Fahrt aufnahm, war die sie trei-
bende Dampftechnik technisch noch nicht
völlig ausgereift. Viele Dampfkessel explo-
dierten bei laufender Produktion, verur-
sachten Sachschäden, nicht selten aber
auch Verletzungen von Menschen in den
Betrieben, gelegentlich auch in der Nach-
barschaft – und manchmal endete das
eben auch tödlich.
Die neue Technologie bekam ein echtes
Akzeptanzproblem, das die Industrie lösen
musste. Dazu gründete sie in den industrie-
starken Regionen sogenannte „Dampf-
kesselrevisionsvereine“, die Vorläufer der
heutigen TÜVs. Die darin angestellten
Ingenieure hatten eine einzige Aufgabe,
die Dampfkessel und die Dampftechnik
insgesamt sicherer zu machen, sie regel-
mäßig zu kontrollieren, Sicherheitsnormen
zu entwickeln und deren Einhaltung zu
prüfen. Innerhalb zweier Jahrzehnte waren
die Sicherheitsprobleme gelöst und die
Akzeptanz der Dampftechnik gesichert.
Später kamen an vielen Stellen neue
Sicherheitsprüfungen hinzu, 1926 z. B. die
Autoprüfungen, die ebenfalls auf diesem
Weg Sicherheit schufen. Der TÜV Süd,
zu dem der TÜV Hessen gehört, ist heute
ein Sicherheitskonzern mit über 20.000
Beschäftigten und einem Jahresumsatz von
über 2 Milliarden Euro – und einem hohen
Anteil an Auslandsgeschäft. So werden
z. B. die meisten Hauptunter suchungen an
Autos nicht in Süddeutschland durch-
geführt, sondern in der Türkei. […]
Die private Sicherheitswirtschaft:
Problemlöser, Partner und Teil
der hessischen Wirtschaft
Mit ihren hochspezialisierten Dienst-
leistungen und -produkten ist die private
Sicherheitswirtschaft bei all diesen
Herausforderungen ein unverzichtbarer
Problemlöser und Partner für die hessi-
sche Wirtschaft. Dabei hat sie sich in den
letzten Jahren immer mehr zu einem
Allrounder entwickelt: mit maßgeschnei-
derten Sicherheitslösungen nicht nur,
aber gerade auch für die deutsche und
hessische Wirtschaft.
Sicherheit ist eine Vertrauensfrage. Nur
wem ich vertraue, dem vertraue ich auch
meine Sicherheit an. Das macht eine hohe
Qualität bei der Ausbildung ihrer Beschäf-
tigten absolut erfolgsentscheidend für die
Sicherheitsbranche. Der BDSW setzt sich
daher seit Jahren dafür ein, die Qualität
und das Leistungsspektrum der Sicher-
heitsdienstleistung in Deutschland ständig
und nachhaltig zu verbessern.
Dazu zählt die vollständige Neuordnung
der Qualifizierung seit 2002 und das Entwi-
ckeln der Ausbildungsberufe Servicekraft
und Fachkraft für Schutz und Sicherheit.
Der BDSW war an der Neuordnung der
Aufstiegsfortbildung ebenso beteiligt wie
an der Entstehung mehrerer Studiengänge
„Privates Sicherheitsmanagement“ an
deutschen Polizeihochschulen. Ebenfalls
ein Erfolg ist das Zertifizierungssystem
für Sicherheitsfachschulen mit bereits
über 20 zertifizierten Bildungsträgern. In
zehn Bundesländern gibt es Kooperati-
onsvereinbarungen mit den Landespolizei-
behörden, unter anderem in Hessen.
Das sind Erfolge, die sich wirklich sehen
lassen können! Die Sicherheitswirtschaft
111 Tätigkeiten in der Sicherheitswirtschaft
Ein interessanter Job. Mit Sicherheit!
Die Neuauflage der Broschüre 111 Tätigkeiten
in der Sicherheitswirtschaft ist erschienen!
Mit dieser Broschüre wollen der BDSW, die BDGW und der
BDLS Menschen in den Blickpunkt rücken, die einen Teil
der vielschichtigen Aufgaben der Sicherheitswirtschaft
wahrnehmen. Diese reichen von „A“ wie Alarmaufschal-
tung, über „G“ wie Geld- und Werttransporteure bis „Z“
wie Zugbewachung.
Die Broschüre finden Sie unter www.bdsw.de,
www.bdgw.de und www.bdls.aero zum Download.
Sollten Sie die Broschüre in gedruckter Form wünschen,
können Sie diese in der Geschäftsstelle anfordern.
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
BDSW-JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG
braucht aber auch Unterstützung durch
die Politik: mit entsprechenden rechtlichen
Rahmenbedingungen, die ihre Arbeit auf
unbürokratische Art auf eine neue und zeit-
gemäße gesetzliche Grundlage stellen. Das
im Koalitionsvertrag der Großen Koalition
angekündigte eigenständige „Sicherheits-
gesetz“ ist ein Schritt in die richtige Rich-
tung.
Ich bin mir sicher, dass sich der BDSW
mit seinem fundierten Wissen weiter-
hin mit dem Ziel aktiv in den politischen
Prozess einbringen wird, qualifizierte
Sicherheitsdienstleistungen auf höchstem
Niveau zu ermöglichen!
Unterstützung politischer Kern-
forderungen des BDSW
Der BDSW weist seit Jahren darauf hin,
dass das Gewerberecht nicht in der Lage
ist, der faktischen Bedeutung der privaten
Sicherheitsdienste für die Innere Sicher-
heit in Deutschland gerecht zu werden.
Deshalb unterstützt die VhU den BDSW
und die in ihm organisierten Unternehmen
bei ihrer Initiative, Qualität und Leistungs-
spektrum der privaten Sicherheitsdienst-
leistung ständig und nachhaltig zu ver -
bessern.
Wir unterstützen als hessische Wirt-
schaft diese Forderung des BDSW und
fordern deshalb auch die Landesregierung
in Hessen auf, die privaten Sicherheits-
dienste auf eine neue rechtliche Grundlage
zu stellen.
Dazu gehören auch Veränderungen im
Vergaberecht und im Arbeitnehmerüber-
lassungsgesetz.
Um Hessen und Deutschland sicherer
zu machen, muss die Eigenvorsorge geför-
dert und die Sicherheitswirtschaft gestärkt
werden. […]
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
wenn wir all das erreichen wollen, wenn
wir den Generationenvertrag sichern und
unser Land für die Zukunft gut aufstellen
wollen, dann brauchen wir eine wachs-
tumsfreundliche Stimmung in Deutsch-
land. Der Koalitionsvertrag der großen
Koalition aus CDU, CSU und SPD lässt
diese auf schmerzliche Weise vermissen
und enthält eine erhebliche Schlagseite
wachstumsbremsender Umverteilung.
Das beginnt mit schädlichen Einschrän-
kungen befristeter Arbeitsmöglichkeiten
und endet noch lange nicht bei renten-
politischen Versprechen zulasten der
jüngeren Generation.
Wir wollen, dass die Politik mehr Zukunft
wagt. Dass sie die großen Wachstums-
chancen des digitalen Strukturwandels
nutzt. Und dass sie der nächsten Gene-
ration mehr Sicherheit und somit bessere
Chancen gibt, sich frei zu entfalten, statt
ihr immer neue Lasten aufzubürden. <
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
GELD UND WERT
> Die Mitglieder der Bundesvereinigung
Deutscher Geld- und Wertdienst e (BDGW)
haben auf ihrer diesjährigen Mitgliederver-
sammlung am 19. Juni in Frankfurt einen
neuen Vorstand gewählt. Michael Mewes,
Vorstand der Cash Logistik Security AG, ist
erneut zum Vorsitzen den gewählt worden.
Mewes ist seit 2002 Vorstandsmitglied und
seit nunmehr zehn Jahren Vorsitzender
des Verbandes. „Unsere Industrie ist mit
einer herausfordernden Marktsituation
konfrontiert. Die Festigung und Aner-
kennung unserer bedeutenden Rolle im
Bargeldkreislauf, der Abbau von staatli-
chem Wettbewerb und unsere Mission,
Bargeld mit fortschrittlicher und effizienter
Arbeit wirtschaftlich und sicher im Umlauf
zu halten, werden für die kommende Amts-
zeit des Vorstandes die Schwerpunktthe-
men der Verbandsarbeit sein“, so Mewes.
Gemeinsam mit seinen sechs Vorstands-
kollegen werde er diese Themen angehen.
Die Vorstands kollegen kämen aus kleinen,
mittleren und den großen Unternehmen
der Branche und entsprächen damit exakt
der Struktur der Mitglieder der BDGW, so
Mewes.
Die Mitglieder würdigten auch die Arbeit
der stellvertretenden Vorsitzenden
» Hans-Jörg Hisam, Geschäftsführer der
Ziemann Sicherheit GmbH,
» Heath White, Geschäftsführer der Prosegur
Cash Services Germany GmbH, und
» Wolf-Rüdiger Wirth, Geschäftsführer
der ITT Industrie- und Transportschutz
Thüringen GmbH,
durch deren Wiederwahl.
Neu in den Vorstand des Verbandes
gewählt wurden Ingo Hartmann, Geschäfts-
führer der DWSI Geld- und Wert-Logistik
GmbH & Co., Dr. Markus Lehnert,
Geschäftsführer der BS Beck Sicherheits-
dienst GmbH & Co. KG, und Uwe Wendorf,
Geschäftsführer der ExSiRo GmbH
Rostock. <
> Der Vorsitzende der BDGW, Michael Mewes,
hat dem langjährigen Sicherheitsbeauftragten
Udo Thomas auf der Mit glieder versammlung
des Verbands am 19. Juni im Namen des
Vorstandes, der Geschäfts führung sowie aller
Mitgliedsunternehmen für viele Jahre enga-
gierte Arbeit gedankt. Zuvor hatte Thomas
seinen Rücktritt vom Amt des Sicherheitsbeauf-
tragten mitgeteilt.
Thomas habe durch seine Fachkompetenz
und sein großes Engagement maßgeblich zur
Entwicklung der Sicherheitsvorschriften der
Bundesvereinigung beigetragen. „Udo Thomas
ist ein ausgewiesener Fachexperte für alle
baulichen und technischen Sicherheitsanforde-
rungen, die für die Geld- und Wertdienstleis-
tungsbranche von Bedeutung sind“, so Mewes.
Auf sein Engagement gehe die Einführung zahl-
reicher Sicherheitsmaßnahmen und -systeme
in den Sicherheitsvorschriften der Bundesver-
einigung zurück. Hervorzuheben sei die Einfüh-
rung der sogenannten Werteraumsicherung in
Geldtransportfahrzeugen vor fast 15 Jahren.
Gemeinsam mit Vertretern aus den Sachversi-
cherungsunternehmen, der Berufsgenossen-
schaft und den anderen Sicherheitsbeauftragten
habe er in den letzten 25 Jahren dazu beige-
tragen, dass deutsche Geldtransporte die mit
Abstand sichersten in Europa sind, so Mewes
abschließend. <
BDGW wählt neuen Vorstand
Michael Mewes erneut wiedergewählt
BDGW dankt Udo Thomas
Der neugewählte Vorstand der BDGW (vl.): Uwe Wendorf, Dr. Markus Lehnert, Ingo Hartmann, Dr. Harald
Olschok (Hauptgeschäftsführer), Michael Mewes (Vorsitzender), Wolf-Rüdiger Wirth, Andreas Paulick
(Geschäftsführer) und Hans-Jörg Hisam. Nicht auf dem Bild: Heath White
Udo Thomas
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
LUFTSICHERHEIT
> Ein knappes Jahr nachdem der Bundes-
verband der Luftsicherheitsunternehmen in
Berlin ins Leben gerufen wurde, möchte ich
einen Einblick in die bisherigen Aktivitäten und
Entwicklungen des Verbandes geben.
Der Luftverkehr ist einer der sensibelsten
Bereiche kritischer Infrastrukturen. Sein sicherer
und zuverlässiger Betrieb ist ein unverzicht-
barer Baustein für den wirtschaftlichen Erfolg
unseres Landes. Die Beschäftigten der privaten
Luftsicher heitsunternehmen kontrollieren jedes
Jahr über 223 Millionen Passagiere und 4,6 Milli-
onen Tonnen Luftfracht sowie hunderttausende
Beschäftigte an den deutschen Flughäfen - und
das mit stetig steigender Tendenz.
Der BDLS ist im Herbst letzten Jahres mit
23 Unternehmen gestartet und kann schon
jetzt einen nennenswerten Mitgliederzuwachs
verzeichnen. Mit Stand August 2018 sind 30
Unternehmen Mitglied im Verband – dies ist eine
beachtliche Entwicklung. Die Luftsicherheits-
unternehmen an den Flughäfen in Deutschland
beschäftigen bundesweit rund 23.000 Sicher-
heitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr
2017 wurde dabei ein Umsatz von ca. 840 Milli-
onen Euro erzielt. Die im BDLS organisierten
Unternehmen erwirtschaften mit ca. 650 Millio-
nen Euro einen Marktanteil von ca. 78 Prozent.
Sie beschäftigen rund 15.000 Sicherheitsmit-
arbeiterinnen und -mitarbeiter in den Bereichen
§§ 5, 8, 9 und 9a Luftsicherheitsgesetz (LuftSiG)
sowie bei Servicedienstleistungen. Rund 8.700
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind als
Luftsicher heitsassistentinnen und -assistenten
beschäftigt, etwa 5.000 als Luftsicherheits-
kontrollkräfte, und rund 1.300 Kräfte sind mit
Servicetätigkeiten befasst.
Da sich die Aufgabenerfüllung in der Luft-
sicherheit in vielen Aspekten deutlich von den
anderen Tätigkeitsbereichen der privaten Sicher-
heitsdienstleistung unterscheidet, hat sich der
BDLS zum Ziel gesetzt, die speziellen Belange des
Branchensegmentes zu vertreten und als Stimme
der Luftsicherheitsunternehmen zu fungieren.
Neben der Formulierung und Durchsetzung der
wirtschaftlichen und wirtschafts politischen Inte-
ressen der Mitgliedsunternehmen, kommt der
Vertretung der fachlichen Interessen der Unter-
nehmen auf nationaler und europäischer Ebene
eine ebenso große Bedeutung zu. In vielen Gesprä-
chen mit anderen Verbänden der Luftverkehrs-
wirtschaft, in Ministerien und mit Behördenver-
tretern in den vergangenen zwölf Monaten wurde
deutlich, dass der Verband mit der Neugründung
den richtigen Weg gegangen ist. Einhellig wurde
auch bestätigt, dass sich das Modell der Privati-
sierung seit vielen Jahren eindrucksvoll bewährt
hat. Gleichwohl gibt es viele Bereiche und Aspekte
in diesem hochkomplexen Tätigkeitsfeld, die einer
kontinuierlichen und konsequenten Verbesserung
bedürfen.
Neben den wirtschaftspolitischen und fach-
lichen Aspekten übernimmt der BDLS in seiner
Funktion als Arbeitgeberverband auch die tarif-
politischen Belange der Mitgliedsunternehmen
– beispielsweise die Koordinierung der Tarifver-
handlungen, den Abschluss von Tarifverträgen
und gegebenenfalls die Beantragung von Allge-
meinverbindlichkeitserklärungen.
Bezüglich der Erreichung der fachlichen Ziele
haben sich die Verbandsmitglieder konkrete
Ziele gesteckt, um aktiv an der Optimierung der
Luftsicherheit mitzuarbeiten. Hierzu gehören
u. a. die Vereinheitlichung und Vereinfachung
der gesetzlichen und behördlichen Rege-
lungen im Bereich der Luftsicherheit – sowohl
im Hinblick auf Zuständigkeitsregelungen als
auch auf Verfahren, die Erarbeitung einheitlicher
nationaler und europäischer Standards für den
Aufgabenvollzug, eine verbindliche Festlegung
dieser Standards durch entsprechende Normen
und Zertifikate sowie die Vereinheitlichung
aller Schulungs-, Prüfungs- und Auditierungs-
verfahren. Vor allem aber setzt sich der BDLS
für die ständige Weiterentwicklung der Kontroll-
verfahren, insbesondere unter Berücksichtigung
der Entwicklungen in der Sicherheits-, Überprü-
fungs- und Kontrolltechnik, sowie der Möglich-
keiten, die sich aus der zunehmenden Digitali-
sierung ergeben, ein.
Ein Jahr BDLS –
Rückblick und Ausblick
Von Udo Hansen
UDO HANSEN
ist Präsident des BDLS
Bundesverband der Luft-
sicherheitsunternehmen.
45
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
LUFTSICHERHEIT
Um die angestrebten Ziele zu erreichen,
hat der BDLS in den ersten zwölf Monaten
seit seiner Gründung zahlreiche Arbeits-
kreise und Arbeitsgruppen ins Leben
gerufen. Beispielsweise beschäftigt sich
der Arbeitskreis „Fracht“, unter Leitung
von Peter Haller, Vizepräsident des BDLS
und Geschäftsführender Gesellschafter
der Allservice Sicherheitsdienste GmbH,
mit den Problemen und Belangen der
Tätigkeiten im gesamten Fracht bereich
der Flughäfen und den damit verbundenen
Vorgängen. Hierbei wird ein regelmä-
ßiger Kontakt zum Luftfahrtbundesamt als
zuständiger Behörde gepflegt. Ein weiterer
ständiger Arbeitskreis ist der AK „Weiter-
entwicklung der Dienstleistungen im
Bereich der Luftsicherheit“. Als Sprecher
wurde Oliver Damer, Geschäftsführer der
I-SEC Nord GmbH, gewählt. Die stetig stei-
genden Anforderungen in der Luftsicher-
heit bringen es mit sich, dass sich auch
die Dienstleister den Veränderungen
anpassen müssen. Innovative Ideen, insbe-
sondere im Hinblick auf Effizienz und die
Servicequalität für Reisende, stehen dabei
im Fokus dieses Arbeitskreises. Daneben
wurden weitere Arbeitsgruppen gegrün-
det, die sich mit sehr konkreten Einzel-
projekten befassen. Beispielsweise erar-
beitet die Arbeitsgruppe „Gütesiegel“
unter meiner Leitung ein branchenspezi-
fisches Qualitäts siegel. Die Arbeitsgruppe
„Verhaltenskodex“, unter Führung der
Leiterin Verbandskommunikation, Silke
Wollmann, befasst sich mit vereinbarten
Grundsätzen des Zusammenarbeitens,
insbesondere in Konkurrenz- oder Wett -
bewerbssituationen. Die von unserer
Geschäftsführerin Cornelia Okpara beglei-
tete Arbeitsgruppe „Entwicklung standar-
disierter Ausschreibungs verfahren /stan-
dardisierter Verträge“ bemüht sich um eine
erhöhte Transparenz der Branche. In allen
Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen sind,
neben den BDLS-Mitgliedsunter nehmen,
auch die anderen Verbände der Luftver-
kehrswirtschaft, Ministerien, Behörden
und Bundespolizei zur Teilnahme einge-
laden. Die genannten Gremien haben ihre
Tätigkeiten bereits aufgenommen und
planen, erste Ergebnisse zum Jahres-
ende vorzulegen. Mit den Ergebnissen
dieser Arbeitsgruppen und -kreise wollen
wir unseren Beitrag zur Neustrukturie-
rung und Optimierung der Luftsicherheit
leisten.
Diese Neustrukturierung ist aus Sicht des
BDLS dringend erforderlich. Hierzu gibt es
gerade in letzter Zeit sehr viele Beiträge
unterschiedlichster Qualität und aus den
unterschiedlichsten Richtungen. Bei all
diesen Überlegungen und Diskussionen
darf jedoch nicht vergessen werden, dass
alle Optimierungsmaßnahmen sowohl
einen tatsächlichen Mehrwert für die
Sicherheit und eine Erleichterung für
die Passagiere sowie andere betroffene
Parteien erzielen müssen. Individuelle
Interessen haben sich diesen Gesamtzielen
unterzuordnen. Daher sind reine Schuld-
zuweisungen zwischen den unterschied-
lichen Akteuren keinesfalls zielführend. <
> BDLS-Präsident Udo Hansen überreichte dem Vorsitzenden
der Bundespolizei-Stiftung, Sven Hüber, einen Scheck in Höhe von
5.000 Euro. Die Bundespolizei-Stiftung leistet im Ernstfall unbüro-
kratische, praktische Hilfe, die von offizieller Seite oftmals nicht
gewährt wird: Hilfe bei Gesundheitsschädigungen, Notlagen und –
wenn es ganz schlimm kommt – für die Hinterbliebenen.
Wenn auch Sie die Bundespolizei-Stiftung unterstützen möchten,
spenden Sie an:
Bundespolizei-Stiftung
Sparda-Bank West eG
IBAN: DE51 3706 0590 0000 6836 80
BIC: GENODED1SPK <
BDLS spendet 5.000 Euro an Bundespolizei-Stiftung
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
AUS- UND WEITERBILDUNG
> Mehr Aufgaben, anspruchsvollere
umfassendere Dienstleistungen und daraus
erwachsende neue Spezialisierungs erwar-
tungen – kaum eine Branche hat sich so
stürmisch fortentwickelt wie die gewerb-
liche und die betriebliche Sicherheit.
Früher überwiegend dem Schutz privaten
Eigentums dienend, ist sie heute zu einer
festen und unverzichtbaren Komponente
der deutschen Sicherheitsarchitek tur
geworden. Mit dieser Entwicklung hat
auch die berufliche Aus- und Weiterbil-
dung auf geradezu beispielhafte Weise
Schritt gehalten. Im gleichen Maße, wie
in den vergangenen Jahren die Bedeutung
und der Umfang des privaten Sicherheits-
gewerbes gewachsen sind, hat sich auch
die berufliche Qualifizierung verändert.
Ein plakatives Beispiel dafür ist, dass die
Wissenschaft längst Einzug in die Ausbil-
dungsgänge der gewerblichen/betrieb-
lichen Sicherheit gehalten hat. Akade-
mische Grade sind für Experten dieser
Tätigkeitsfelder Sicherheit schon längst
keine Besonderheit mehr. Studierte Fach-
leute gab es zwar früher schon, doch
stammten diese aus anderen Studienrich-
tungen, beispielsweise aus den Rechts-
oder Wirtschaftswissenschaften. Es ist als
Durchbruch zu betrachten, dass es schon
seit Jahren „passgenaue“ Sicherheitsma-
nagement-Studiengänge gibt. Zumal quasi
bei null angefangen werden musste, denn
im Gegensatz zu anderen Berufsfeldern
gab es in puncto Sicherheitsmanagement
kaum Vorgängerinstitutionen, auf die
zurück gegriffen werden konnte.
Ein Meilenstein für die Entwicklung
dieser neuen Studienangebote war die
Etablierung des sogenannten Bologna-
Prozesses im Hochschulwesen, der Anfang
der 2000er-Jahre zu einer neuen Vielfalt
an unterschiedlichsten Studienangeboten
führte. Dabei soll aber auch nicht uner-
wähnt bleiben, dass es schon im Verlauf
der 1990er Jahre eine verstärkte Netz-
werkbildung von Sicherheitsbeauftrag-
ten aus Unternehmen gab, die auch die
Verbindung zu Hochschulen einschloss.
Beispiele hierfür sind Veranstaltungen
der Uni Lüneburg oder die Gründung der
Forschungsstelle Sicherheitsgewerbe im
Jahr 1999 an der Universität Hamburg.
Bei einem Blick auf die unterschied-
lichen Studienangebote lassen sich heute
grundsätzlich zwei Schwerpunktsetzungen
unterscheiden. Auf der einen Seite finden
sich Studiengänge, deren Studieninhalte
ein eher generalistisches Studium unter-
schiedlicher Aspekte des Sicherheits-
managements bieten. Auf der anderen
Seite stehen Studiengänge, die sich auf
bestimmte Aspekte – zum Beispiel Sicher-
heitstechnik, Katastrophenschutz, Arbeits-
schutz oder Compliance – konzentrieren.
Eine weitere Unterscheidung kann
hinsichtlich des Studienabschlusses
getroffen werden. Hier stehen Bachelor-
abschlüsse, die als erster berufsqualifi-
zie render Abschluss den Einstieg in
das Berufsleben ermöglichen, neben
Masterabschlüssen, die eine fachspezi-
fische Weiterqualifizierung beinhalten.
Sicherheitsmanagement an der
Northern Business School
Der Studiengang Sicherheitsmanage-
ment an der Northern Business School in
Hamburg steht beispielhaft für die Entwick-
lung der akademischen Angebote für das
Sicherheitsgewerbe. Seine Ursprünge
gehen auf ein Studienangebot der dama-
ligen Hochschule der Polizei in Hamburg
zurück, die wie in anderen Bundesländern
gemeinsam mit der Sicherheitswirtschaft
nach Möglichkeiten suchte, nicht zuletzt im
Hinblick auf die alltäglichen Kooperations-
erfordernisse eine gemeinsame Qualifi-
zierungsmöglichkeit für künftige Verant-
wortungsträger im Sicherheitsgewerbe zu
entwickeln. Infolge einer Umstrukturie rung
der polizeilichen Bildungseinrichtungen
wird der Studiengang seit 2014 durch die
staatlich anerkannte NBS Hochschule für
Mehr Aufgaben, mehr Akademiker
Weshalb es gut und richtig ist, dass die Wissenschaft Einzug in die
berufliche Qualifizierung der privaten Sicherheit gehalten hat
Von Klaus Henning Glitza, Prof. Dr. Wilma Merkel und Prof. Dr. André Röhl
Keine überfüllten Hörsäle, keine Massenvorlesungen: Blick in den Vorlesungssaal der Northern Business
School – Hochschule für Sicherheit und Management. Foto: NBS
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
AUS- UND WEITERBILDUNG
KLAUS HENNING GLITZA
ist ehemaliger Redakteur der Hanno-
verschen Allgemeinen Zeitung, Träger
des Deutschen Förderpreises Kriminal-
prävention (Stiftung Kriminalprävention,
Münster) und seit 2003 als Fachjournalist
für Sicherheitsfragen tätig.
PROF. DR. WILMA MERKEL
war als Leiterin eines Zentrums für
akademische Weiterbildung im Security
Management eine Vorreiterin der Positio-
nierung dieses Themenfeldes an deut-
schen Hochschulen. Als Research Fellow
der NBS arbeitet sie gemeinsam mit Prof.
Röhl an einem Forschungsprojekt.
PROF. DR. ANDRÉ RÖHL
ist seit 1. März 2017 als Nachfolger von
Prof. Dr. Reimer Eggers Studiengangs-
leiter für Sicherheitsmanagement an
der NBS tätig. Vor seiner Professur
war der ehemalige Marineoffizier unter
anderem als Referent im Innenausschuss
und im Inneren Dienst des Landtages
Mecklenburg-Vorpommern sowie als
Unter nehmensberater tätig.
Management und Sicherheit als staat-
lich akkreditierter Bachelor-Studiengang
weitergeführt, wobei es weiterhin eine
enge Zusammenarbeit mit der jetzigen
Akademie der Polizei auf der einen wie mit
der Sicherheitswirtschaft auf der anderen
Seite gibt. Sowohl die Polizei Hamburg als
auch unterschiedliche Sicherheitsdienst-
leistungsunternehmen, Hersteller von
Sicherheitstechnik und Konzernsicher-
heitsabteilungen haben Vertreter in einen
Beirat entsandt, der die Entwicklung des
Studienganges begleitet und fördert.
Derzeit gibt es rund 100 Studierende im
Studiengang Sicherheitsmanagement, von
denen die ersten erfolgreich ihren Ab -
schluss und den Einstieg ins Berufs leben
absolviert haben.
Der Studiengang ist generalistisch
angelegt und vermittelt neben unter-
schiedlichen Themen des Sicherheits-
managements – von Arbeitsschutz über
Informationssicherheit, Kriminal wissen-
schaften, Konzernsicherheit oder Krisen-
management – auch allgemeine betriebs-
wirtschaftliche Managementkenntnisse
– z. B. Controlling oder Rechnungswe-
sen – sowie soziale Kompetenzen wie
den Umgang mit Belastungen oder das
Führen von Mitarbeitern. Hinzu kommen
grundlegende Themenstellungen wie etwa
wissenschaftliches Arbeiten oder Stati-
stik. Eine Besonderheit besteht darin,
dass der Studiengang in zwei unterschied-
lichen Zeitmodellen angeboten wird. Die
Studierenden haben die Möglichkeit,
sich zwischen einem klassischen Voll-
zeitstudium und einem Teilzeitstudium
zu entscheiden und können dabei auch
beide Zeitmodelle kombinieren. Damit
soll insbesondere Studieninteressierten,
die bereits im Sicherheitsgewerbe tätig
sind, die Möglichkeit geboten werden,
berufsbegleitend zu studieren. Berufliche
Erfahrungen und Qualifizierungen können
zudem zu einer Reduzierung der Pflicht-
module führen, wenn sie inhaltlich mit den
formulierten Modulzielen übereinstimmen.
Nach Erfahrungen aus den bereits
absolvierten und gegenwärtig laufenden
Studiengängen lassen sich die Studien-
interessenten heute grob in drei Gruppen
aufteilen: Neben Studierenden, die direkt
nach dem Abitur ihr Studium aufnehmen,
gibt es Studierende aus der Sicherheits-
wirtschaft, die über das Studium ihre
Karriereperspektiven verbessern wollen.
Hinzu kommen Zeitsoldaten der Bundes-
wehr, die die Möglichkeiten der Förderung
eines Studiums durch den Berufsförde-
rungsdienst wahrnehmen.
Aus Gesprächen mit Unternehmen lässt
sich feststellen, dass die Nachfrage nach
Sicherheitsmanagern stark steigt. Daraus
ergibt sich für die NBS die Herausfor-
derung, mehr Studieninteressierte, die
zwar alle schon einmal etwas von BWL
oder Jura gehört haben, aber noch nie
etwas von Sicherheitsmanagement, für
die Inhalte und Perspektiven des Studien-
ganges zu begeistern, um auch perspek-
tivisch der Nachfrage der Unternehmen
entsprechen zu können.
CONRIS-Netzwerktreffen an der NBS. CONRIS ist ein Netzwerk internationaler Hochschulen, das sich der
Weiterentwicklung und Internationalisierung des Studienganges „Sicherheitsmanagement“ auf akade-
mischer Ebene widmet. Die NBS ist Mitglied des Netzwerks und war im Jahr 2016 Ausrichter des jährlich
stattfindenden CONRIS-Netzwerktreffens. Foto: NBS
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
AUS- UND WEITERBILDUNG
Perspektiven der akademischen
Ausbildung
Aus wissenschaftstheoretischer Sicht
kommt es in den nächsten Jahren darauf
an, die bestehenden Studienangebote zu
konsolidieren und im Sinne einer einheit-
lichen Disziplin stärker untereinander
zu vernetzen. Dass dies durchaus auch
eine praktische Relevanz hat, wird an der
Schnittstelle zwischen Forschung und
Praxis deutlich. Erst ein abgestimmtes
Verständnis von Definitionen und Bedarfen
aus Sicht der Sicherheit ermöglicht eine
zielgerichtete Forschung.
Forschungsthemen gibt es genug. Zum
einen spielt hier die relativ geringe Dauer
der wissenschaftlichen Befassung aus
Blick des Sicherheitsmanagements eine
Rolle, wodurch im Vergleich zu anderen
Forschungsfeldern ein gewisser Nach-
holbedarf besteht. Zum anderen verän-
dern sich Möglichkeiten und Herausforde-
rungen mit einer großen Geschwindigkeit,
wodurch neues Forschungsinteresse
entsteht.
Beispielhaft hierfür ist der Bereich der
Wirtschaftskriminalität. Vorhandene Lage-
bilder können jeweils nur Teile dieses
Deliktfeldes beschreiben oder erklären.
Hinzu kommt die Verknüpfung von tech-
nischen Entwicklungen etwa im Cyber-
umfeld mit klassischem konspirativem
Verhalten gegenüber Personen, wie sie
sich etwa in der Begehung von CEO-Fraud
wiederfindet. Für Lehre und Forschung
kommt es darauf an, durch zeitnahe
Auswertung verfügbarer Lagebilder und
durch engen Kontakt mit der Praxis früh-
zeitig Entwicklungen zu erkennen und
Erkenntnislücken zu schließen. Ziel sollte
neben der Wissensvermittlung dabei auch
das kritische Hinterfragen bestehender
Modelle und Definitionen sein.
Mit der Frage, welche Anforderungen
künftig auf Sicherheitsmanager zukom-
men und welche Themen entsprechend
verstärkt auch innerhalb von Studien-
gängen Berücksichtigung finden sollten,
befasst sich die Studie „Stellenforecast
Sicherheitsmanagement 2018“, die gemein-
sam von der Northern Business School und
dem Unternehmen HRForecast erstellt
wurde. Im Mittelpunkt der Studie stehen
weltweite Big Data-Analysen von Stellen-
anzeigen mit Bezug zum Sicherheits-
management sowie Patentanmeldungen
im Bereich der Sicherheitstechnik. Dabei
werden über künstliche Intelligenzen
große Datenmengen zu den spezifischen
Themenbereichen erfasst, strukturiert und
systematisch ausgewertet. Die grundsätz-
liche Annahme ist, dass aktuelle Stellen-
Feierliche Eröffnung des Wintersemesters 2017/18 der NBS Northern Business School an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Foto: NBS
Im Jahr 2017 erhielten Studierende des Studienganges „Sicherheitsmanagement (B.A.)“ an der NBS die
Möglichkeit, eine Evakuierungsübung auf dem weitläufigen Gelände der Otto Group in Hamburg abzuhalten.
Foto: NBS
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
AUS- UND WEITERBILDUNG
anzeigen kurz- und mittelfristig relevante
Anforderungen an Sicherheitsmanager,
Patentanmeldungen langfristig wirksame
Anforderungen an Sicherheitsmanager
widerspiegeln. Insgesamt wurden welt-
weit 500 Stellenportale und sechs globale
Patentdatenbanken ausgewertet.
Aus der Verknüpfung der Inhalte der
analysierten Stellenangebote wurden fünf
typische Stellenprofile für das Sicher-
heitsmanagement abgeleitet. Neben Risk
Management und Safety sind dies Crime
Detection und Forensics, Protection und
Surveillance sowie Audits und Prevention,
denen dann jeweils weitere Merkmale
zugeordnet werden konnten. Klar domi-
nierend waren jedoch Stellenanzeigen
zum Thema Cyber Security, deren Anzahl
die der fünf benannten Kategorien um
ein Vielfaches überstieg. Für die Autoren
ergibt sich daraus die Frage, wie in einem
genera listischen Sicherheitsmanagement-
studien gang damit umzugehen sei.
Empfehlung der Autoren ist, hier
tatsächlich klar zwischen einer Speziali-
sierung im Themenfeld Cyber Security
und den eher klassischen Stellenpro-
filen des Sicherheits managements zu
unterscheiden. Ein Sicherheitsmanager
sollte immer die Fähigkeit haben, mit IT -
Experten zusammenarbeiten und Cyber-
risiken zu berücksichtigen. Gleichzeitig
dürfen andere Studieninhalte aber nicht
überlagert werden.
Eine weitere Erkenntnis der Auswertung
der Stellenprofile ist der große Einfluss
der rechtlichen Rahmenbedingungen auf
das Sicherheitsgewerbe. Insbesondere die
Frage nach behördlicher Aufgabenüber-
tragung könnte sich maßgeblich auf die
Anforderungen an das Sicherheitsge-
werbe auswirken. In diesem Zusammen-
hang verweisen die Autoren auf die von der
Großen Koalition in ihrem Koalitionsvertrag
formulierte Absicht, ein eigenes Gesetz für
das Sicherheitsgewerbe zu schaffen.
Eine weitaus größere Herausforderung
sehen die Autoren aber infolge der tech-
nischen Entwicklung. Seit dem Jahr 2010
sei die Anzahl der Patentregistrierungen
mit einem Bezug zum Sicherheitsmanage-
ment drastisch angestiegen. Selbst wenn
nicht alle der angemeldeten Patente
Markt reife erreichen würden, entstehe
doch aus der Gesamtzahl neuer Lösungen
zur Sicherheitstechnik ein erheblicher
Innova tionsdruck, der sich auch in neuen,
integrierten Sicherheitskonzepten nieder-
schlagen werde. Hierauf müssten künftige
Sicherheitsmanager besonders vorbereitet
werden.
Weshalb Sicherheitsmanagement
studieren?
Gründe für ein professionelles Sicher-
heitsmanagement gibt es viele. Neben der
Vermeidung unmittelbarer Schäden durch
entsprechende Maßnahmen im Safety-
und Security-Bereich spielt hier auch die
gestiegene Bedeutung der verlässlichen
Leistungserbringung in Unternehmen eine
Rolle. Auch hier kann das Sicherheitsma-
nagement mittelbar zur Verringerung von
Kosten beitragen, wenn Ausfälle verringert
und Kontinuität gewährleistet wird.
Trotz aller technologischen Entwick-
lung ist Sicherheit daher keine rein tech-
nische oder ausschließlich auf Standar-
disierung beruhende Aufgabe. Vielmehr
hat sich Sicherheitsmanagement in
vielen Unternehmen zu einer Manage-
ment- und Governancefunktion entwi-
ckelt, die Potenziale schützt, Geschäfte
ermöglicht und Risikobewusstsein für die
strategische Ausrichtung schafft. Dies
kann weder durch Technik noch durch
behördliche Sicherheitsakteure umge-
setzt werden. Die Bedeutung des Sicher-
heitsmanagements als Studienfachrich-
tung mit den unterschiedlichsten Facetten
dürfte daher in den nächsten Jahren weiter
zunehmen. Dabei sind Interdisziplinarität,
rationale Problemorientierung und die
Verknüpfung von strategischen und opera-
tiven Erwägungen nur einige Aspekte,
die den besonderen Reiz des Berufsfeld
Sicherheits management ausmachen.
Nähere Informationen zum Studiengang
Sicherheitsmanagement an der Northern
Business School Hamburg erhalten Sie
unter www.nbs.de oder 040 35 700 340. <
Beim jährlich an der NBS stattfindenden „Forum Sicherheit“ referieren diverse Fachvertreter zu aktuellen Themen der Sicherheitsbranche und stehen den teil-
nehmenden Studierenden zum anschließenden Networking zur Verfügung. Foto: NBS
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
> Sozialer Dialog:
Themen auf europäischer Ebene
Auf der letzten Sitzung des Sozialen Dialogs
am 18. Mai in Brüssel wurden insbesondere
zwei Projekte der EU diskutiert. Zum einen
der Vorschlag für eine Richtlinie des Europä-
ischen Parlaments und des Rates über trans-
parente und verlässliche Arbeitsbedingungen
in der Europäischen Union. Es handelt sich
quasi um die Fortführung der „Richtlinie über
die Pflicht des Arbeitgebers zur Unterrichtung
des Arbeitnehmers über die für seinen Arbeits-
vertrag oder sein Arbeitsverhältnis geltenden
Bedingungen“, die in Deutschland durch das
Gesetz über den Nachweis der für ein Arbeits-
verhältnis geltenden wesentlichen Bedingungen
(Nachweisgesetz) umgesetzt wurde. Die neue
Richtlinie soll sichere und verlässliche Beschäf-
tigung fördern und gleichzeitig die Anpassungs-
fähigkeit des Arbeitsmarktes erhalten und die
Lebens- und Arbeits bedingungen verbessern.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen der Zugang
der Arbeit nehmerinnen und Arbeitnehmer zu
Informationen betreffend ihre Arbeitsbedin-
gungen erleichtert und die Arbeitsbedingungen
für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-
mer, vor allem für die in neuen und atypischen
Beschäftigungsverhältnissen Tätigen, unter
Wahrung eines Spielraums für Anpassungs-
fähigkeit und Innovation am Arbeitsmarkt
verbessert werden. Darüber hinaus soll auch
die Einhaltung der Normen für die Arbeitsbedin-
gungen durch verstärkte Durchsetzung verbes-
sert werden. Schließlich soll eine größere Trans-
parenz am Arbeitsmarkt unter Vermeidung
unnötigen Aufwands für Unternehmen jeder
Größe erreicht werden.
Zum anderen wurde unter dem Titel „Buying
Social“ ein an öffentliche Auftraggeber gerich-
teter Leitfaden der Generaldirektion für Arbeit,
Soziales und Gleichstellung der Europäischen
Kommission vorgestellt. Dieser Leitfaden soll
es den öffentlichen Auftraggebern ermöglichen,
bei der Vergabe öffentlicher Aufträge soziale
Gesichtspunkte in das öffentliche Beschaffungs-
wesen zu integrieren, wobei gleichzeitig ein
gleichberechtigter Zugang für alle interessierten
europäischen Bieter und eine effiziente Verwen-
dung öffentlicher Gelder gewährleistet wird.
Darüber hinaus wurde über den Stand der
Europäischen Gesetzgebung in Bezug auf
den Einsatz von Drohnen, die Entwicklungen
bei der Bargeldnutzung in den Europäischen
Ländern und verschiedene europäische Projekte
informiert.
Securitas: Überlegungen zum Sicherheits-
dienstleistung der Zukunft
Auf der Webseite www.securitasfuturelab.com
teilt die Firma Securitas ihre Überlegungen und
Ideen zur Zukunft der Sicherheitsdienst leis-
tung auf internationaler Ebene mit. Unter Über-
schriften wie „The New Face of Security“ wird
dargestellt, wie die Kombination aus personeller
Sicherheitsdienstleistung und Sicherheitstech-
nik eingesetzt werden kann, um das Sicherheits-
bedürfnis der Kunden nach Meinung des Unter-
nehmens optimal zu befriedigen. Hierzu müssten
die Mitarbeiter Hand in Hand mit Datenexperten
und Statistikern arbeiten.
Auf der Webpräsenz werden beispielsweise
Lichttechnik und Beleuchtung, Digitalisierung
und Datenanalyse, Technikeinsatz beim Brand-
schutz, Kameraeinsätze in Kombination mit
Sensorentechnologie, Warenschutztechnologie
im Handel und Drohneneinsätze thematisiert
und dargestellt.
USA: Sicherheitskonzept für Krankenhäuser
Auch in den USA wird aggressives Verhalten in
Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen
zunehmend zum Problem. Neben Bedrohungen
des Personals werden in vermehrtem Maße
Drogen- und Diebstahlsdelikte sowie Probleme
mit Gangs registriert. Auch Verstöße gegen
Datenschutzregelungen – sowohl in Bezug auf
personenbezogene als auch auf gesundheits-
bezogene Daten – sind ein Thema.
Internationale Neuigkeiten
Von Ass. jur. Martin Hildebrandt
ASS. JUR.
MARTIN HILDEBRANDT
ist stv. Geschäftsführer des
BDSW Bundesverband der
Sicherheitswirtschaft.
INTERNATIONALES
51
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
Bei der Bekämpfung dieser Bedro-
hungen stehen die Institutionen dabei vor
dem Dilemma, dass einerseits Sicher-
heitsmaßnahmen dringend notwendig
sind, andererseits die offene, freundliche
Atmosphäre nicht beeinträchtigt werden
soll, um das Wohlbefinden der Patienten
möglich wenig zu beeinträchtigen.
Die Firma G4S in Palm Beach Gardens,
Florida, hat in diesem Zusammenhang
ein Sicherheitskonzept für ein Kinder-
krankenhaus erarbeitet. Aufgabe war es,
potenzielle Sicherheitslücken zu identifi-
zieren und zu reduzieren, um das Risiko
für Patienten und Mitarbeiter zu mini-
mieren. Hierbei sollten unter Zugrunde-
legung vertretbarer Kosten die positive
Atmos phäre und das freundliche Umfeld
nicht beeinträchtigt werden. Bei der
Analyse wurde fest gestellt, dass es Mängel
im Zusammenhang mit der Zugangs-
kontrolle, der Bewachung von Patienten
und der Verwendung und Lagerung von
Patientendaten gab. Darüber hinaus war
das Verständnis für das Thema Gewalt am
Arbeitsplatz und Verhaltensweisen bei der
Bedrohung durch Amokläufer nur begrenzt
vorhanden. Das Unternehmen machte
daher Vorschläge, wie die Zugangskon-
trolle mit sehr geringem Kosteneinsatz
verbessert werden konnte. Es wurden auch
Empfehlungen zu einer Verbesserung der
Personalplanung gemacht, wobei durch
eine Erhöhung der Anzahl der Mitarbeiter
die Sicherheitslage verbessert und der
Betrieb der Sicherheitszentrale effizienter
gestaltet werden konnte. Dadurch können
Sicherheitsrisiken früher erkannt werden,
wobei die Zugangskontrolle weiterhin
durchgeführt wird und der Schutz von
Gästen, Personal und Patienten gewähr-
leitet bleibt.
Im Zeitraum der Durchführung der
Risiko analyse kam es tatsächlich zu einem
Zwischenfall, bei dem der Anschein eines
Amoklaufs bestand, der sich aber als
falscher Alarm herausstellte. Dadurch
wurde aber deutlich, wie notwendig und
richtig die Ergebnisse der Arbeit der
Experten waren.
Da sich die Analyse von G4S als erfolg-
reich herausstellte, wurde das Unterneh-
men beauftragt, auch in zehn weiteren
Gesundheitseinrichtungen tätig zu werden.
Auch hier konnten Schwachstellen auf ge-
deckt und die Sicherheitslage verbessert
werden. <
INTERNATIONALES
52
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSFORSCHUNG
> 7. Sicherheitsforum – HWR Berlin
Am 4. Mai 2018 fand zum siebten Mal das
Sicherheitsforum an der Hochschule für Wirt-
schaft und Recht (HWR) in Berlin statt. Die
Veranstaltung stand dieses Jahr unter dem
Titel „(Groß-)Veranstaltungen in Zeiten des
Terrorismus“. Vertreter der Sicherheitswirt-
schaft, der Polizei und der Wissenschaft refe-
rierten in diesem Zusammenhang über die aktu-
elle Bedrohungslage und die daraus folgenden
Konsequenzen für das Handeln von Polizei und
privaten Sicherheitsdiensten. Ein besonderer
Schwerpunkt lag dabei auch auf dem Thema
Crowd Management.
Neue Herausforderungen für die
Veranstaltungssicherheit
Zum Auftakt trug Sabine Funk (Geschäfts-
führerin, IBIT GmbH) zu den „Anforde-
rungen an eine moderne Sicherheitsplanung“
vor. Diese hätten sich, z. B. hinsichtlich der
Organisation von Einlassprozessen, grundsätz-
lich nicht verändert. Anders verhalte es sich
aber in Bezug auf die Herausforderungen für
die Veranstaltungs sicherheit. Funk erinnerte
an einzelne Anschläge der vergangenen Jahre
und fasste die daraus gewonnenen Erkennt-
nisse zusammen. So müsse man nun im öffent-
lichen Raum mit Anschlägen rechnen, bei denen
Attentäter Fahrzeuge als Waffe einsetzen (Nizza,
Berlin). Veranstalter könnten zudem nicht mehr
ausschließen, dass auch verhältnismäßig kleine
Veranstaltungsräume (Bataclan, Paris) und
Orte (Ansbach) zum Ziel terroristischer Angriffe
werden, ebenso wie die Auslassbereiche von
Veranstaltungen (Manchester).
Polizeiliche Maßnahmen der Terrorabwehr
und Crowd Management
Mario Hornig (Leiter Einsatzkräftesteuerung
Direktion Einsatz, Polizei Berlin) erläuterte
anschließend, wie sich die Polizei diesen Heraus-
forderungen stellt. Er wies zunächst auf die hohe
Anzahl von Veranstaltungen unterschiedlichs-
ter Größe hin, mit der die Berliner Polizei täglich
konfrontiert sei. Durchschnittlich handelte es
sich dabei von 2015 – 2017 um 47 Einsätze pro
Tag (inkl. kleiner Streifendienste). Großveranstal-
tungen früherer Jahrzehnte mit hunderttausen-
den Besuchern seien dabei deutlich friedlicher
verlaufen als Veranstaltungen heute. Hornig
ging anschließend näher auf einzelne Abwehr-
maßnahmen ein, die von der Polizei angesichts
der gegenwärtigen terroristischen Gefahren
getroffen werden. Dazu zählen der Einsatz von
Videotechnik sowie von mobilen und statio-
nären Sperren, mit denen im Ernstfall Fahrzeuge
gestoppt werden sollen. Abschließend stellte
Hornig dar, wie mithilfe des Crowd Manage-
ments die Sicherheit von Veranstaltungen, neben
den beschriebenen Maßnahmen der polizeilichen
Terrorabwehr, gestärkt werden kann.
Marcel Altenburg (Enterprise Delivery Fellow,
Manchester Metropolitan University) beschrieb
anschließend detailliert die einzelnen Schritte
bei der Prognose von Besucherströmen.
Wesentliche Fragen bezüglich route, area,
movements und people seien dabei: Aus welcher
Richtung, wie bzw. mit welchen Verkehrsmitteln
und wann reisen die Besucher einer Veranstal-
tung an? Reichen die vorgesehenen Flächen
für die erwarteten Besuchermassen aus? Wie
bewegen sich die Besucher im Laufe der Veran-
staltung voraussichtlich? Welches Publikum ist
zu erwarten? Handelt es sich um Besucher eines
Volksfestes oder eines Rockkonzerts? Altenburg
illustrierte seine Ausführungen mit zwei Bei -
spielen aus der Praxis, der Vereidigung von
Donald Trump zum US-Präsidenten sowie dem
Women’s March im Januar 2017.
Grenzen der Sicherheitsgewährleistung bei
Veranstaltungen und Handlungsbedarfe
aus der Sicht privater Sicherheitsdienste
Die Vorträge von Marc Wohlrabe (Vorstand
und Co-Gründer Clubkommission Berlin) und
Arne Fritsche (Geschäftsführer, PTB Sicher-
heitsmanagement GmbH) schlugen den Bogen
Wissenschaft und Praxis im Dialog zur
Sicherheitslage, Handlungsbedarfen
und Zukunftsthemen
Von Kirsten Wiegand
KIRSTEN WIEGAND
ist Referentin für
Sicherheitsforschung des
BDSW Bundesverband der
Sicherheitswirtschaft.
53
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSFORSCHUNG
von Washington, D. C. zurück nach Berlin.
Wohlrabe wies darauf hin, dass insbeson-
dere die Betreiber kleinerer Clubs oftmals
nicht über die finanziellen Ressourcen für
die Erstellung von Sicherheitskonzepten
verfügten. Fritsche erinnerte anschlie-
ßend an die Grenzen der Befugnisse von
Sicherheitsmitarbeitern bei Veranstal-
tungen im öffentlichen Raum. Er ging
auch auf die Qualifikation von Mitarbeitern
ein, die bei Veranstaltungen zur Erbrin-
gung von Sicherheitsdienstleistungen und
Ordnungsdiensten eingesetzt werden. So
werden veranstaltungsspezifische Qualifi-
zierungsinhalte im Rahmen der Wissens-
vermittlung nach § 34a Gewerbeordnung
(GewO) bekanntlich nicht vermittelt.
Fritsche verwies in diesem Zusammen-
hang noch einmal auf die Bemühungen
des BDSW, diesbezüglich ein einheitliches
Schulungskonzept aufzubauen. Auch die
geringen Zugangsvoraussetzungen zum
Sicherheitsgewerbe sowie Probleme
bei der Überprüfung der Zuverlässigkeit
von Mitarbeitern beleuchtete Fritsche
in seinem Beitrag. Diese und weitere
Themen beherrschten auch die Debatten
der FORSI-Konferenz Ende Mai.
18. FORSI Security Days –
Europa-Universität Viadrina
Vom 24. – 25. Mai 2018 trafen sich Wirt -
schaftsvertreter, Wissenschaftler, Politiker
und Behördenvertreter in Frankfurt (Oder)
zu den 18. FORSI1 Security Days. Mehrfach
würdigten die Redner die Bedeutung
der Veranstaltung, die vor 18 Jahren als
Sicherheitsgewerberechtstag in Hamburg
begründet wurde. Der Präsident der
Europa- Universität Viadrina, Prof. Dr.
Stephan Kudert, schloss sich dem schrift-
lichen Grußwort von Bundesinnenminister
Seehofer an und gratulierte zur „Volljährig-
keit“ der Tagung. BDSW-Präsident Gregor
Lehnert lobte in seiner Begrüßung den
Beitrag des FORSI dazu, dass heute auch
in der Öffentlichkeit die Akzeptanz dafür
geschaffen sei, dass der Staat zwar das
Gewalt-, aber nicht das alleinige Sicher-
heitsmonopol habe.
Qualität und Zuverlässigkeit privater
Sicherheitsdienstleister
Im Zusammenhang mit der aktuellen
Diskussion um ein eigenes Sicherheits-
gesetz für private Sicherheitsdienstleister
hob Lehnert anschließend einige der wich-
tigsten Positionen des Verbandes noch
einmal besonders hervor. Er wiederholte
Forderungen, die Hürden für den Gewerbe-
zugang zu erhöhen und für einzelne Auf-
gabengebiete spezialgesetzliche Rege-
lungen zu schaffen. Auch der Wunsch nach
einer stärkeren Gewichtung von Qualitäts-
gesichtspunkten gegenüber preislichen
Aspekten in öffentlichen Ausschreibungen
wurde von Lehnert bekräftigt. Insbeson-
dere dieser Punkt, wurde von den nach-
folgenden Rednern immer wieder aufge-
griffen. Marco Wilde (Geschäftsführer, GSE
Protect) verwies in diesem Zusammenhang
auch auf die Bedeutung von Verbandsmit-
gliedschaften und Zertifizierungen, die
einem Auftraggeber angesichts der Viel-
zahl der Unternehmen in Deutschland als
Ausweis für die Qualität eines Dienstleis-
ters dienen könnten. Das für Anfang 2019
geplante Bewacher register stand auch
immer wieder im Zentrum der Diskus-
sionen. Alle betroffenen Akteure äußerten
die Hoffnung auf wesentliche Erleichte-
rungen hinsichtlich des Verwaltungsauf-
wandes, insbesondere im Zusammenhang
mit den Zuverlässigkeitsüberprüfungen
von Sicherheitsmitarbeitern.
Sicherheitswirtschaft und Sicherheits-
forschung vor gemeinsamen Aufgaben
Beschlossen wurde der erste Tag mit
einer Panel-Diskussion unter dem Titel
„Neue Gefahren = neue Aufgaben für die
Sicherheitswirtschaft“. Einen besonderen
Schwerpunkt bildete dabei das Thema
Wirtschaftsschutz. Zwar sei die deutsche
Wirtschaft zunehmend für diese Proble-
matik sensibilisiert, aber nicht immer
würden daraus auch die entsprechenden
Konsequenzen für das eigene Unter-
nehmen gezogen und in die Sicherheit
angemessen investiert. Die Diskutanten
um Gregor Lehnert und Prof. Dr. Patrick
Sensburg, MdB, betonten angesichts dieser
1 FORSI: Forschungsinstitut für Compliance, Sicherheitswirtschaft und Unternehmenssicherheit, Europa-Universität Viadrina
BDSW-Präsident Gregor Lehnert begrüßt die Gäste
der FORSI Security Days
(vl.) Martin Hildebrandt (BDSW), Catherine Piana (CoESS) und Kirsten Wiegand (BDSW) auf den 18. FORSI
Security Days in Frankfurt (Oder)
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSFORSCHUNG
und weiterer neuer Bedrohungen noch
einmal die Relevanz der zivilen Sicherheits-
forschung und ihres Beitrags zur Bewälti-
gung dieser Gefahrenlagen. Dabei seien
auch die Kooperation und der Austausch
von Wissenschaft, Wirtschaft und der
Politik von entscheidender Bedeutung.
Geschäftsmodelle und Sicherheitsrisiken
im Digitalisierungszeitalter
Der zweite Konferenztag widmete sich
zunächst ganz den Themen „Big Data,
Digitalisierung und Cyber Security“. Bernd
Weiler (Leiter Kommunikation & Marke-
ting, Securitas) zeigte Möglichkeiten für
zukünftige Sicherheitsdienstleistungen auf,
die sich durch die Kombination und Analyse
einer Vielzahl von Daten ergeben könnten.
Auch die Mitarbeiter von Sicherheits-
dienstleistungsunternehmen müssten ent -
sprechend für den Umgang mit neuen
Technologien qualifiziert werden. Richard
Huber (Fraunhofer FOKUS) betonte noch
einmal die Bedeutung der Schaffung eines
entsprechenden Gefahrenbewusstseins
gegenüber Cyberangriffen. Er verdeutlichte
dabei, unter Einbeziehung des Publikums,
wie verwundbar jeder Einzelne für Attacken
aus dem Cyberraum immer noch ist.
Die Rahmenbedingungen für die Arbeit
privater Sicherheitsdienstleister in
Europa im Vergleich
Zum Abschluss der Tagung moderierte
Dr. Tim Stuchtey (Geschäftsführender
Direktor, BIGS) ein internationales Panel
mit Catherine Piana (Director General,
CoESS, Brüssel) und Prof. Mark Button
(Director of the Centre for Counter Fraud
Studies, Institute of Criminal Justice
Studies, University of Portsmouth) zur
Privatisierung von Sicherheit in Europa.
Wie bereits in der letzten Ausgabe
erwähnt, konnten so bisherige Erkennt -
nisse des OSiMa-Forschungsprojekts2 noch
einmal vertieft werden. Zunächst skizzierte
Mark Button die Entwicklung in Großbritan-
nien. So haben private Sicherheitsdienst-
leister dort mancherorts umfangreiche
Aufgaben von der Polizei übernommen.
Dazu zählen u. a. Tätigkeiten in Polizei-
dienststellen und der Transport von Gefan-
genen. Die Kosten für diese Aufgaben
seien dadurch deutlich gesunken. Ein
weiteres Phänomen sei, dass die Wirtschaft
(z. B. Versicherungen, Banken) zuneh-
mend private Ermittler engagiere, wenn
es um die Verfolgung von Betrugsdelikten
ginge. Die Polizei habe für entsprech ende
Ermittlungen oftmals keine ausreichenden
Ressourcen. Catherine Piana hob die
Diskussion anschließend noch einmal auf
die europäische Ebene. Zwar gebe es teil-
weise große Unterschiede in Bezug auf
die Arbeitsbedingungen der Sicherheits-
mitarbeiter und auf die jeweiligen natio-
nalen gesetzlichen Rahmenbedingungen,
die Gefahren, denen sich die Akteure
stellen müssten, seien jedoch dieselben.
In diesem Zusammenhang verwies Piana
u. a. auf die Auswirkungen der Flücht -
lingskrise, terroristische und Insider -
Bedrohungen. Am Ende ihres Beitrags
griff sie noch einmal die Eingangsthemen
der Konferenz auf. So ist es auch auf
europäischer Ebene ein großes Problem,
dass bei der Auftragsvergabe oftmals der
Preis und nicht die Qualität das entschei-
dende Kriterium ist. Dabei sind qualitativ
hochwertige Dienstleistungen von großer
Bedeutung für das in die Sicherheits-
dienstleister gesetzte Vertrauen.
Fazit
Staatliche und private Sicherheits akteure
sehen sich permanent mit zahlreichen
Herausforderungen konfrontiert, insbe-
sondere terroristische Bedrohungen gilt es
abzuwehren. Gleichzeitig mahnen private
Sicherheitsdienstleister die Umsetzung
von Maßnahmen an, die dazu beitragen
die Qualität ihrer Dienstleistungen einheit-
lich zu garantieren und zu verbessern.
Die Wissenschaft leistet ebenfalls ihren
Beitrag zur Verbesserung der Sicherheits-
lage. Durch den kontinuierlichen Dialog mit
Vertretern von Wirtschaft und Sicherheits-
behörden in unterschiedlichsten Formaten
wird der Praxisbezug der Sicherheitsfor-
schung gewährleistet. <
Ausblick
Am 20. Juni 2018 hat das Bundeskabinett das nunmehr dritte Rahmenprogramm der Bundesregierung zur „Forschung für die
zivile Sicherheit 2018 – 2023“ verabschiedet. Über die Forschungsschwerpunkte und einzelne Bekanntmachungen wird in den
kommenden Ausgaben informiert werden. Das Programm ist abrufbar unter:
www.sifo.de/files/Rahmenprogramm_zivile_Sicherheitsforschung_2018-2023_Stand-20-06-2018.pdf
2 OSiMa – Die Ordnung des Sicherheitsmarktes: vom BMBF gefördertes Forschungsprojekt im Rahmen der Bekanntmachung „Neue ökonomische Aspekte“ des
Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung. www.bmbf.de/de/sicherheitsforschung-forschung-fuer-die-zivile-sicherheit-150.html;
www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-991.html.
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSFORSCHUNG
> Wenn private Akteure in Wirtschafts sektoren
eingebunden werden sollen, die konventionell
als Staatsaufgabe aufgefasst werden, wird
schnell Kritik laut. Das gilt bei Weitem nicht nur
für den Bereich der Sicherheit, aber eben gerade
auch dort. Dabei ist natürlich stets ein genaues
Hinsehen wünschenswert, da es ja um das Wohl
der Gesellschaft geht. Allerdings braucht es
eine hinreichende Differenzierung in der Sach-
frage, damit das Wohl der Gesellschaft wirklich
adressiert wird.
Eine gewisse Schwierigkeit besteht für die
Debatte, wenn unter der Formel „Privatisie-
rung der Sicherheit“ ganz unterschiedliche
Phänomene diskutiert werden. Eine sach-
liche Bewertung der institutionellen Balan-
cierung von staatlicher und privater Verant-
wortung ist (erst) dann möglich, wenn man die
Bereiche der Bereit stellung und der Herstellung
klar voneinander unterscheidet.1 Mit Blick auf
die Bereitstellung wird gefragt, wer über Art,
Qualität und Umfang der Schutzleistungen im
Lichte knapper Ressourcen (d. h. bei gegebenen
Preisen) entscheidet. Hier richtet sich der Blick
auf die Nachfrageseite des Sicherheitsmarktes,
in Frage kommt entweder der Staat oder der
Bürger (private Unternehmen bzw. Haushalte).2
Institutionen ökonomisch kann man auch formu-
lieren: Wer soll Sicherheits- Prinzipal (Auftrag-
geber) sein? Insoweit der Staat der Sicher-
heits-Prinzipal ist, wird auch vom Staat als
(Sicherheits-)Garanten3 bzw. von staatlicher
Gewährleistung4 gesprochen.
Sicherheits-Prinzipal und Sicherheits-Agent
Mit dem Begriff der Herstellung verbindet sich
hingegen – der Bereitstellung nachgeordnet –
die Frage, wer die vom Sicherheits-Prinzipal
gewünschte und definierte Leistung denn nun
tatsächlich erstellt. Institutionenökonomisch
gesprochen ist dies die Frage nach dem Sicher-
heits-Agenten. Auch hier gibt es zwei Möglich-
keiten: Entweder erbringt der Prinzipal die
Leistung selbst oder aber er lässt die Leistun-
gen von einem privaten Anbieter von Schutzleis-
tungen (Sicherheitsdienstleistungen und/oder
-technik) erstellen. Der Prinzipal muss sich also
die einfache Frage stellen: Make or buy – Kaufen
oder Selbermachen?5
Über beide Ebenen betrachtet, ergeben sich
somit – vereinfacht ausgedrückt – vier mögliche
institutionelle Arrangements:
1. Der Staat ist Prinzipal und Agent, so wie man
es von der Polizei kennt.
2. Der Staat ist Prinzipal, lässt die Leistungen
aber durch private Sicherheitsanbieter aus-
führen (z. B. Fluggastkontrolle).
3. Private Unternehmen/Haushalte sind Prinzipal
und zugleich Agent (z. B. unternehmen seigener
Wachschutz).
4. Private Unternehmen sind Prinzipal und fragen
die gewünschten Leistungen bei Sicherheits-
dienstleistern nach (z. B. von Unternehmen
eingekaufter Wachschutz).
Gesellschaftlich stellt sich nun die Frage,
welches dieser institutionellen Arrangements
für eine bestimmte Schutzleistung vorzugs-
würdig ist. Dabei ist zunächst festzuhalten, dass
„vorzugswürdig“ aus institutionenökonomischer
Perspektive bedeutet: Gesellschaftlich effizient
unter institutionellen Nebenbedingungen – wie
es, gerade im Bereich Sicherheit, in der Verfas-
sung niedergelegte Grundrechte darstellen.
Dabei ist die Vorzugswürdigkeit von dem einen
oder anderen Sicherheits-Prinzipal (Bereit-
stellung) und dem einen oder anderen Sicher-
heits-Agenten (Herstellung) jeweils gesondert
zu bestimmen.
Auf der Ebene der Bereitstellung ist aus ökono-
mischer Sicht der Staat bei solchen Schutz-
leistungen als Prinzipal (mithin Garant) gefragt,
bei denen sich keine private Zahlungsbereitschaft
(Nachfrage) am Markt entfaltet. Das wiederum
ist immer dann der Fall, wenn unweigerlich
auch jene Bürger von der Schutzleistung profi-
tieren, die nicht zahlen (Exkludierbarkeitsdefizit
bzw. Trittbrettfahrerproblem). In diesem Fall
zahlt wegen strukturellen Ausbeutungsrisikos
Die Unterscheidung von Bereitstellung
und Herstellung – zur Versachlichung
der Privatisierungsdebatte1
Von Dr. Wolfgang Bretschneider
DR. WOLFGANG
BRETSCHNEIDER
ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Lehrstuhl
für Wirtschaftspolitik an
der Friedrich-Schiller-
Universität Jena sowie am
Brandenburgischen Institut
für Gesellschaft und Sicher-
heit (BIGS), Potsdam.
Er arbeitet seit 2016 im
BMBF-Projekt „Die Ordnung
des Sicherheitsmarktes“
(OSiMa).
Dieser Beitrag basiert auf
der längeren Studie W.
Bretschneider/A. Freytag/
J.P. Rieckmann/T.H. Stuchtey
(2018), Sicherheitsverant-
wortung zwischen Markt und
Staat. Eine ordnungsöko-
nomische Analyse, Branden-
burgisches Institut für Gesell-
schaft und Sicherheit, BIGS
Studie, im Erscheinen.
Für wertvolle Hinweise zu
einer früheren Version des
vorliegenden Textes danke ich
Johannes P. Rieckmann.
56
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSFORSCHUNG
gar kein Bürger mehr, sodass der Staat
einspringen muss. Das dürfte cum grano
salis jedenfalls für die Strafverfolgung, die
Gefährderbeobachtung und die Sicherheit
im öffentlichen Raum gelten. Die Bürger
(private Unternehmen und Haushalte)
sollten umgekehrt dort Prinzipale sein,
wo es sich um marktgängige Schutzleis-
tungen handelt. Und das sind typischer-
weise Leistungen, die „nahe am Schutzgut“
wirken (z. B. Alarmanlagen, Werkschutz)
bzw. auch solche, bei denen sich private
Risikogemeinschaften zusammen finden
(z. B. Schutzinitiativen in Nachbarschaften,
von Einzelhändlern).
Kriterien für die Zuweisung von
Bereitstellungs- und Herstellungs-
verantwortung
Auf der Ebene der Herstellung ist der
Sicherheits-Prinzipal bei der make or
buy-Frage gehalten, die Kosteneffizienz
in den Blick nehmen und sich entspre-
chend für jene Alternative zu entscheiden,
bei der eine bessere Qualitäts-Kosten-
Kombination vorliegt. Gerade im Falle einer
staatlichen Bereitstellungsverantwortung
ist zu betonen, dass sich die Qualität dabei
– jedenfalls konzeptionell – durchaus defi-
nieren lässt und auf der Grundlage per Mini-
malprinzip die geringen Kosten aufgesucht
werden können. Neben den eigentlichen
Produktionskosten sind auch die Trans-
aktionskosten einer privat öffentlichen
Partner schaft einerseits („Kaufen“) bzw.
der staatlichen Verwaltungs hierarchie
andererseits („Selber machen“) zu berück-
sichtigen. Allerdings ist gerade für den
Bereich der Sicherheit noch eine dritte
Kostenart zu berücksichtigen. Mit dem –
etwas umständlichen – Begriff der soge-
nannten Verfahrenspräferenzkosten sind
Kosten gemeint, die vom „Wie“ der Leis-
tungserstellung herrühren.6
Ein wichtiges Problem liegt darin, dass
Schutzleistungen die Grundrechte eines –
auch nur potenziellen – Täters berühren,
d. h. repressiv wirken können. Dabei gibt
es unproblematische Schutzleistungen,
die ihrer Natur nach nicht repressiv
wirken, wie die abgeschlossene Haus-
tür oder einbruchsichere Fenster. Es gibt
aber auch potenziell repressive Schutz-
leistungen, indem beispielsweise fest-
gehalten, zurückgedrängt, ein Strom-
schlag versetzt, festgenommen, der
Freiheit beraubt, des Platzes verwie-
sen, geschlagen oder sogar geschos-
sen wird. Staatliche Sicherheits-Agenten
sind hier dem Übermaß verbot (insbes.
Verhältnismäßigkeitsprinzip) verpflichtet.
Bei einer Übertragung von Schutzleis-
tungen durch den Staat an private Sicher-
heitsdienstleister ist die Sicherung einer
derart beschriebenen Qualitäts eigenschaft
ein kritischer Punkt. Und genau eine solche
Debatte um eine Qualitätssicherung und
-regulierung der Sicherheitsbranche lässt
sich derzeit verfolgen.
In dynamischer Perspektive stellt sich
das Kriterium der Kosteneffizienz zudem
als Flexibilitätskriterium dar. Der kurz-
i. ii. iii. iv.
Betrachtete Ebene Marktseite Zu ermitteln ist der … Entscheidungs alternativen Entscheidungs kriterium
Bereitstellung NachfrageSicherheits-Prinzipal (bereit-
stellungsverantwortlich)
Staat vs.
private Unternehmen/
Haushalte
Exkludierbarkeit
Herstellung AngebotSicherheits-Agent
(herstellungsverantwortlich)
Eigenerstellung
des Sicherheits-Prinzipals vs.
Marktbezug
(priv. Sicherheitsdienstleister)
Qualitätsbasierte Kosten-
effizienz und Flexibilität
Tabelle 1: Die Unterscheidung von Bereitstellung und Herstellung von Schutzleistungen
Beauftragen ...
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEITSFORSCHUNG
fristige staatliche Bedarf nach Schutz-
leistungen in Verbindung mit der Flücht-
lingskrise 2015/16 ist dafür ein beredtes
Beispiel.
Die Tabelle 1 fasst die Unterscheidung
von Bereit- und Herstellung zusammen.
Wann immer die Balance zwischen staat-
licher und privater Sicherheitsverantwor-
tung diskutiert wird, ist es sinnvoll, sich
zu vergegenwärtigen, auf welche dieser
beiden Ebenen dies sich jeweils bezieht.
Bereitstellungs- oder
Herstellungs privatisierung?
Wenn nun eine „Privatisierung der
Sicherheit“ thematisiert wird, ist entspre-
chend zu unterscheiden, ob es sich um
eine Bereitstellungs- oder Herstellungs-
privatisierung handelt. Letztere würde
eine tendenzielle Zunahme privater
Herstellungs verantwortung im Rahmen
staatlicher Sicherheitsgewährleistung
bedeuten (Staat als Sicherheits- Prinzipal).
Eine Bereitstellungs privatisierung bezieht
sich dagegen auf eine tendenziell und relativ
stärkere Bedeutung der Bürger (private
Unternehmen/ Haushalte) als Sicherheits-
Prinzipale. Das ist ein komplex eres
Phänomen, da dieser Prozess nicht etwa
nur in einem möglichen (teilweisen) „Rück-
zug des Staates“ (als Prinzipal) resultie-
ren kann. Vielmehr kann eine steigende
Schutzleistungsnachfrage privater Sicher-
heits-Prinzipale auch in einer steigenden
Bedrohung, einer steigenden Bedrohungs-
wahrnehmung, einem steigenden Einkom-
men oder sinkenden Preisen von Schutz-
leistungen (z. B. Überwachungskameras)
begründet sein.
Vor dem Hintergrund dieser Überlegun-
gen lassen sich jedenfalls die folgenden
Schlussfolgerungen ziehen. Erstens
produzieren private Sicherheitsdienst-
leister im Gegensatz zur landläufigen
Meinung durchaus öffentlich bereitge-
stellte Güter, nämlich dann, wenn der
Sicherheits- Prinzipal und damit Bereit-
steller der Staat ist. Zweitens lässt sich die
Balance zwischen staatlicher und privater
Sicherheitsverantwortung nicht gut am
empirischen Verhältnis von der Anzahl
an Polizisten zur Anzahl der Mitarbeiter
von privaten Sicherheitsdienstleistern
ausmachen. Hilfreicher mögen Maße sein,
bei denen die unterschiedlichen Prinzipale
berücksichtigt werden. Und drittens lässt
sich vor dem Hintergrund von Effizienz-
verbesserungen die Funktion des Staats
als Sicherheitsgarant durch staatliche
Vergabe an private Dienstleister (Herstel-
lungsprivatisierung) – so kontra- intuitiv
dies zunächst erscheinen mag – sogar
stärken. Das heißt sicherlich nicht, dass
die Vergabe leichtfertig geschehen soll.
Abzuwägen ist hierbei immer zwischen
diesen Effizienzgewinnen und den Möglich-
keiten, die Qualität der Schutzleistung zu
gewähren und (folglich) die gesellschaft-
liche Akzeptanz zu sichern. <
1 Im Anschluss etwa an H. Grossekettler (2007), Öffentliche Finanzen, in: Autorenkollektiv, Vahlens Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik,
Bd. 1, 9. A., München: Vahlen, S. 561–715, und ders. (1998), Staatsaufgaben aus ökonomischer Sicht, Volkswirtschaftliche Diskussionsbeiträge der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster Nr. 274.
2 Um private Sicherheitsdienstleister geht es auf der Ebene der Bereitstellung also nicht.
3 Vgl. D. Schmidtchen (2007), Privatisierung der Kriminalitätskontrolle und innere Sicherheit. Darf alles zur Ware werden?, in: G. Britz, H. Koriath, K.-L. Kunz, C.
Momsen, E. Müller, H. Müller-Dietz, H. Radtke (Hrsg.), Festschrift für Heike Jung, Baden-Baden: Nomos, S. 843–863, S. 844; sowie H. Grossekettler (1998), a.a.O., S. 3.
4 Vgl. R. Stober (1998), Quo vadis Sicherheitsgewerberecht?, in: R. Pitschas und R. Stober (Hg.), Quo vadis Sicherheitsgewerberecht?, Köln u. a.: Carl Heymanns,
S. 35–63, S. 43.
5 Vgl. A. Shleifer (1998), State versus Private Ownership, Journal of Economic Perspectives 12 (4), S. 133–150, und R. H. Coase (1937), The Nature of the Firm,
Economica 4, S. 386–405.
6 Vgl. H. Grossekettler (1998), a.a.O., S. 11f.
7 Vgl. Y. Gruchmann/T.H. Stuchtey (2016), Die Sicherheitswirtschaft in Deutschland 2015 – Auswirkungen der Digitalisierung und der Flüchtlingskrise auf die Sicher-
heitswirtschaft, Brandenburgisches Institut für Gesellschaft und Sicherheit, BIGS Essenz Nr. 16 (Juli 2016).
... oder selber machen.
58
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
5858
RECHT§§
Arbeitsrecht in Kürze
Von Rechtsanwältin Cornelia Okpara
Rückzahlung einer tarifvertraglichen
Sonderzuwendung bei Ausscheiden
bis zum 31. März des Folgejahres
> In Tarifverträgen kann der Anspruch auf
eine jährliche Sonderzahlung vom Bestand des
Arbeitsverhältnisses zu einem Stichtag außer-
halb des Bezugszeitraums im Folgejahr abhän-
gig gemacht werden.
Der Beklagte arbeitete seit 1995 als Busfahrer
in dem Verkehrsunternehmen der Klägerin. Auf
das Arbeitsverhältnis fand aufgrund einzelver-
traglicher Bezugnahme ein Tarifvertrag Anwen-
dung, der einen Anspruch auf eine bis zum
1. Dezember zu zahlende Sonderzuwendung
vorsieht. Diese dient auch der Vergütung für
geleistete Arbeit. Die Sonderzuwendung ist vom
Arbeitnehmer zurückzuzahlen, wenn er in der
Zeit bis zum 31. März des folgenden Jahres aus
eigenem Verschulden oder auf eigenen Wunsch
aus dem Beschäftigungsverhältnis ausscheidet.
Der Beklagte kündigte das Arbeitsverhältnis im
Oktober 2015 zum Januar 2016. Mit der Abrech-
nung für den Monat November 2015 zahlte die
Klägerin an ihn die tarifliche Sonderzuwendung
in Höhe eines Monatsentgelts. Nachdem das
Arbeitsverhältnis geendet hatte, verlangte die
Klägerin die Sonderzuwendung nach der tarif-
vertraglichen Regelung zurück. Der Beklagte
lehnte das ab, weil die Tarifvorschrift unwirk-
sam sei. Sie verstoße als unverhältnismäßige
Kündigungs beschränkung gegen das Grund-
recht auf Berufsfreiheit aus Art. 12 Abs. 1 GG.
Die Vorinstanzen haben der Klage statt-
gegeben. Die Revision des Beklagten hatte vor
dem Zehnten Senat des Bundesarbeitsgerichts
keinen Erfolg.
Die Rückzahlungsregelung wäre nach der
Rechtsprechung des Senats allerdings unwirk-
sam, wenn sie als arbeitsvertragliche Allge-
meine Geschäftsbedingung einer Klauselkon-
trolle nach § 307 Abs. 1 BGB zu unterziehen
wäre. Arbeitsvertraglich in ihrer Gesamtheit
einbezogene Tarifverträge unterliegen jedoch
keiner solchen Inhaltskontrolle.
Die Rückzahlungsverpflichtung des Beklagten,
die sich aus der tarifvertraglichen Stichtags-
regelung ergibt, verstößt nicht gegen höher-
rangiges Recht. Sie verletzt insbesondere
nicht Art. 3 Abs. 1 und Art. 12 Abs. 1 GG,
die die Tarifvertragsparteien bei der tarif-
lichen Normsetzung zu beachten haben. Den
Tarifvertrags parteien steht dabei aufgrund der
durch Art. 9 Abs. 3 GG geschützten Tarifauto-
nomie ein weiter Gestaltungsspielraum zu, über
den Arbeitsvertrags- und Betriebsparteien nicht
in gleichem Maß verfügen. Ihnen kommt eine
Einschätzungsprärogative zu, soweit die tatsäch-
lichen Gegeben heiten, die betroffenen Interes-
sen und die Regelungsfolgen zu beurteilen sind.
Darüber hinaus verfügen sie über einen Beur-
teilungs- und Ermessensspielraum hinsichtlich
der inhaltlichen Gestaltung der Regelung. Die
Tarifvertragsparteien sind nicht verpflichtet, die
zweckmäßigste, vernünftigste oder gerechteste
Lösung zu wählen. Es genügt, wenn es für die
getroffene Regelung einen sachlich vertretbaren
Grund gibt.
Die tarifvertragliche Regelung, die der Senat
anzuwenden hatte, greift zwar in die Berufs-
freiheit der Arbeitnehmer ein. Art. 12 Abs. 1 GG
schützt auch die Entscheidung eines Arbeit-
nehmers, eine konkrete Beschäftigungsmöglich-
keit in einem gewählten Beruf beizubehalten
oder aufzugeben. Die Einschränkung der Berufs-
freiheit der Arbeitnehmer ist hier aber noch
verhältnismäßig. Die Grenzen des gegenüber
einseitig gestellten Regelungen in Allgemeinen
Geschäftsbedingungen erweiterten Gestaltungs-
spielraums der Tarifvertragsparteien sind nicht
überschritten.
Bundesarbeitsgericht
Urteil vom 27. Juni 2018
10 AZR 290/17 <
RA CORNELIA OKPARA
ist stv. Haupt geschäftsführerin
des BDSW Bundesverband der
Sicherheitswirtschaft.
59
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
RECHT §§
Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall –
gesetzlicher Mindestlohn –
Ausschlussfristen
Die Geltendmachung des Anspruchs auf
Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall nach
§ 3 Abs. 1 EFZG kann trotz seiner Unab-
dingbarkeit (§ 12 EFZG) grundsätzlich einer
tariflichen Ausschlussfrist unterworfen
werden. Eine tarifliche Ausschlussfrist ist
jedoch nach § 3 Satz 1 MiLoG unwirksam,
soweit sie auch den während Arbeitsun-
fähigkeit nach § 3 Abs. 1, § 4 Abs. 1 EFZG
fortzuzahlenden gesetzlichen Mindestlohn
erfasst.
Der Kläger war seit dem Jahre 2012
bei dem beklagten Bauunternehmen als
gewerblicher Arbeitnehmer beschäftigt.
Sein Stundenlohn betrug zuletzt 13,00 Euro
brutto. Mit Schreiben vom 17. September
2015 kündigte die Beklagte das Arbeitsver-
hältnis ordentlich zum 31. Oktober 2015.
Nach Erhalt der Kündigung meldete sich
der Kläger arbeitsunfähig krank und legte
der Beklagten Arbeitsunfähigkeitsbe-
scheinigungen vor. Während die Beklagte
dem Kläger für den Monat September
2015 Vergütung zahlte, verweigerte sie die
Entgeltfortzahlung für den Folgemonat. Mit
einem der Beklagten am 18. Januar 2016
zugestellten Schriftsatz hat der Kläger von
dieser Entgeltfortzahlung im Krankheits-
fall für den Monat Oktober 2015 verlangt.
Er hat vorgetragen, in diesem Zeitraum
arbeitsunfähig krank gewesen zu sein und
gemeint, sein Anspruch sei nicht verfallen.
Die Ausschlussfristenregelung des für
allgemeinverbindlich erklärten § 14 Abs.
1 BRTV-Bau, wonach – zusammengefasst
formuliert – alle beiderseitigen Ansprüche
aus dem Arbeitsverhältnis und solche, die
mit dem Arbeitsverhältnis in Verbindung
stehen, verfallen, wenn sie nicht inner-
halb von zwei Monaten nach der Fällig-
keit gegenüber der anderen Vertragspartei
schriftlich erhoben werden, sei insgesamt
unwirksam, weil sie den Anspruch auf den
gesetzlichen Mindestlohn nicht ausnehme.
Das Arbeitsgericht hat die Klage bezüg-
lich des den gesetzlichen Mindestlohn von
seinerzeit 8,50 Euro je Stunde überstei-
genden Anteils der Forderung abgewiesen.
Der Anspruch sei insoweit nach § 14 BRTV
verfallen. Im Umfang des gesetzlichen
Mindestlohns hat es der Klage entspro-
chen. Das Landesarbeitsgericht hat die
Berufung der Beklagten zurückgewiesen.
Die Revision der Beklagten hatte vor dem
Fünften Senat des Bundesarbeitsgerichts
keinen Erfolg. Der Entgeltfortzahlungs-
anspruch des Klägers für die Zeit seiner
krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit
folgt aus § 3 Abs. 1 iVm. § 4 Abs. 1 EFZG.
Danach hat der Arbeitgeber dem Arbeit-
nehmer für die Zeit, die infolge krankheits-
bedingter Arbeitsunfähigkeit ausfällt, das
Entgelt zu zahlen, das er ohne den Arbeits-
ausfall bei Erbringung der Arbeitsleistung
erhalten hätte. Damit hat der Arbeit-
nehmer auch während der Dauer der
Arbeitsunfähigkeit Anspruch auf Entgelt-
fortzahlung in Höhe des gesetzlichen
Mindestlohns. Der Anspruch folgt jedoch
nicht unmittelbar aus § 1 MiLoG, weil nach
dieser Bestimmung der Mindestlohn nur
für tatsächlich geleistete Arbeit zu entrich-
ten ist. Da der Arbeitnehmer im Falle der
Arbeitsunfähigkeit jedoch so zu stellen ist,
als hätte er gearbeitet, bleibt ihm auch der
Mindestlohn als untere Grenze des fort-
zuzahlenden Entgelts erhalten. Zugleich
gebietet es der Schutzzweck des § 3 Satz
1 MiLoG, nach Maßgabe dieser Norm den
Entgeltfortzahlungsanspruch in Höhe des
gesetzlichen Mindestlohns entsprechend
zu sichern. Das hat zur Folge, dass Verein-
barungen, welche die Geltendmachung des
fortzuzahlenden Mindestlohns iSd. § 3 Satz
1 MiLoG beschränken, insoweit unwirksam
sind. Zu solchen Vereinbarungen gehören
nicht nur arbeitsvertragliche, sondern
auch tarifliche Ausschlussfristen. Anders
als bei Ausschlussfristen, die arbeitsver-
traglich in Allgemeinen Geschäftsbedin-
gungen vereinbart sind, unterliegen Tarif-
regelungen gemäß § 310 Abs. 4 Satz 1 BGB
indes keiner Transparenzkontrolle.
Bundesarbeitsgericht
Urteil vom 20. Juni 2018
5 AZR 377/17 <
60
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
6060
VERGABERECHT§§
(Reine) Empfangsdienste sind
keine Bewachungsleistungen!
VK Sachsen-Anhalt, Beschl. v. 14.02.17 – 2-VK-LSA19/16
Von Rechtsanwalt Alexander Nette, LL.M
> 1. Sachverhalt
Die VK Sachsen-Anhalt musste sich im Nach-
prüfungsverfahren mit der Frage auseinander-
setzen, ob die Vergabe des ausgeschriebenen
Auftrags an ein Unternehmen, das keine Gewerbe-
erlaubnis nach § 34a GewO vorweisen konnte,
zulässig war. Der das Nachprüfungsverfahren
einleitende Bieter, der als Zweit platzierter im
Verfahren nicht zum Zuge gekommen war, hatte
geltend gemacht, dass für die Ausführung von
Bewachungsleistungen eine entsprechende
Gewerbeerlaubnis erforderlich sei, die beim Best-
bieter nicht vorliege. Daher könne der Zuschlag
auf dieses Angebot nicht erteilt werden.
Gegenstand des Vergabeverfahrens waren
Empfangsdienstleistungen, die in einem offenen
Verfahren gemäß VgV ausgeschrieben worden
waren. Bewachungsdienstleistungen für die-
selbe Liegenschaft waren hingegen in einem
anderen Verfahren ausgeschrieben worden.
2. Entscheidungsgründe
Der Nachprüfungsantrag hat keinen Erfolg.
Die Vergabekammer stellt in ihrem Beschluss
fest, dass es sich bei den konkret ausgeschrie-
benen Leistungen – die zu erfüllenden Aufgaben
waren in der Leistungsbeschreibung detailliert
aufgeführt – nicht um Leistungen handelt, die
dem Bewachungsgewerbe zuzuordnen seien. Aus
diesem Grund sei eine Gewerbeerlaubnis im Sinne
des § 34a GewO für die Ausführung des Auftrages
auch nicht erforderlich. Diese Erlaubnis solle zum
Schutz der Allgemeinheit gerade dazu dienen,
sicherzustellen, dass die Wachleute insbeson-
dere für das Einschreiten gegen Dritte rechtlich,
menschlich und technisch geschult seien. Die
Bewachung müsse jedoch die tätigkeitsprägende
Hauptpflicht des Vertragsverhältnisses darstel-
len, damit eine entsprechende Gewerbeerlaubnis
zur Ausführung des Auftrages erforderlich sei.
Sofern eine bewachungsähnliche Tätigkeit jedoch
die bloße Erfüllung einer Nebenpflicht aus einem
anderen Vertragsverhältnis darstelle, sei keine
Bewachung anzunehmen.
Der Schwerpunkt der Leistungen lag im
streitgegenständlichen Vergabeverfahren in
Tätigkeiten wie dem Empfang von Besuchern,
der Ausgabe von Besucherausweisen, der
Entgegen nahme und Weiterleitung von Gesprä-
chen, der Schlüsselausgabe und -rücknahme,
der Annahme des Posteingangs, etc. Lediglich
mit einer untergeordneten Bedeutung waren
Tätigkeiten vorgegeben, die im Zusammenhang
mit Aufgaben der Bewachung stehen, z. B. die
Einweisung von Rettungsdiensten und Kontakt
mit der Sicherheitsleitstelle. Im vorliegenden
Fall schloss die Vergabekammer insbesondere
auch aus dem Umstand, dass ein weiteres Unter-
nehmen originär mit Bewachungsleistungen
beauftragt war, dass die hier ausgeschriebenen
Empfangsdienste dem Bewachungsgewerbe
nicht zuzuordnen sind und es sich mithin um
einen Dienstleistungsauftrag handelt, für den
eine Gewerbeerlaubnis im Sinne des § 34a GewO
nicht erforderlich sei. Der Nachprüfungsantrag
des zweitplatzierten Bieters war daher folge-
richtig zurückgewiesen worden.
3. Praxishinweise
Die Frage, ob Bewachungsleistungen Gegen-
stand des Vergabeverfahrens sind oder hiervon
abweichend andere Dienstleistungen, ist insbe-
sondere für die Frage entscheidend, welcher
Schwellenwert gem. § 106 GWB für das Vergabe-
verfahren einschlägig ist. Bewachungsleistungen
sind „andere besondere“ Dienstleistungen im
Sinne des § 64 VgV. Für diese Vergabeverfahren
gilt der Schwellenwert des Art. 4 lit. d) der Richt-
linie 2014/24/EU in Höhe von 750.000 Euro. Dies
bedeutet, dass Bewachungsdienstleistungen
erst dann in einem EU-weiten Vergabeverfahren
auszuschreiben sind, wenn der Auftragswert
750.000 Euro erreicht oder übersteigt. Für
reine Empfangsleistungen, die eine Dienstleis-
tung im Sinne des § 103 Abs. 4 GWB sind, ist
hingegen der Schwellenwert des Art. 4 lit. c) der
Richt linie 2014/24/EU einschlägig, der derzeit
221.000 Euro beträgt.
RA ALEXANDER NETTE,
LL.M, NETTE Rechts-
anwälte, Recklinghausen,
ist Fach anwalt für Bau- und
Architekten recht und auf die
Beratung von Bietern und
öffentlichen Auftraggebern in
Vergabe- und Nachprüfungs-
verfahren spezialisiert.
Weitere Informationen
erhalten Sie unter:
www.rae-nette.de
61
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
VERGABERECHT §§
Mithin sind „reine“ Empfangsdienste
bereits bei deutlich geringeren Auftrags-
werten in einem EU-weiten Vergabe-
verfahren auszuschreiben. Für die Bieter
gelten damit die sich aus dem GWB und
der VgV ergebenden Bieterrechte bereits
bei sehr viel niedrigen Auftragswerten.
Sofern in einem Auftrag verschie-
dene Dienstleistungen miteinander ver -
woben werden, z. B. wenn sowohl Bewach-
ungsleis tungen als auch Empfangs dienst-
leis tungen ausgeschrieben werden, ist
es gem. § 110 Abs. 2 GWB entscheidend,
welcher Auftragsteil jeweils den höheren
Wert ausmacht. § 110 Abs. 2 GWB bestimmt
insoweit, dass bei Aufträgen, die teilweise
Dienstleistungen zum Gegenstand haben,
die den „anderen besonderen“ Dienstleis-
tungen im Sinne des § 130 GWB zuzuord-
nen sind, zu ermitteln ist, welchen Anteil
am Gesamtauftragswert diese Dienstleis-
tungen haben. Wenn dies der höchste
Anteil am Auftragswert ist, gelten die
Regelungen für andere besondere Dienst-
leistungen, sofern es sich hierbei ledig-
lich um einen geringen Auftragsanteil
handelt, gelten allgemeine vergaberecht-
liche Regelungen. Dies bedeutet, wenn nur
zu einem geringen Teil auch Empfangs-
dienste Bestandteil des Bewachungs-
auftrages sind, so gilt auch weiterhin
der Schwellenwert für andere besondere
Dienstleistungen ebenso wie die Sonder-
regelungen z. B. für die Verfahrenswahl.
Sofern der Schwerpunkt des ausgeschrie-
benen Auftrages jedoch „eher“ im Bereich
der Empfangsdienste oder anderer Dienst-
leistungen liegt und nur zu einem geringen
Teil auch Bewachungsdienstleistungen
geschuldet werden, gelten die allgemeinen
vergaberechtlichen Regelungen.
Da bereits die falsche Wahl der Verfah-
rensart einen den Bieter benachteili-
genden Vergabeverstoß darstellt, kann es
sich lohnen, den konkreten Gegenstand
des ausgeschriebenen Auftrages genau
zu bestimmen und entsprechend zu über-
prüfen und hierbei auf den Schwerpunkt
der Leistung abzustellen. <
Reiner Empfangsdienst wird nach dem Urteil nicht als Bewachungsleistung angesehen. Eine Gewerbeerlaubis ist hierfür nicht zwingend nötig, wenn die Bewachung
nicht die tätigkeitsprägende Hauptpflicht des Vertragsverhältnisses darstellt.
Die Gewerbeerlaubnis im Sinne des § 34a GewO soll zum Schutz der Allgemeinheit sicherstellen, dass die
Wachleute insbesondere für das Einschreiten gegen Dritte rechtlich, menschlich und technisch geschult
sind.
62
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
AKTUELL
Mit der VSW in Sachen Sicherheit
auf dem neuesten Stand
Von Gero Dietrich
> Die Qualifikation von Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern für den Sicherheitsbereich ist neben
der Schnittstellenfunktion zwischen Wirtschaft
und Sicherheitsbehörden das zweite zentrale
Aufgabenfeld der Vereinigung für die Sicherheit
der Wirtschaft e. V. Die VSW hat dabei auf Basis
ihrer 50-jährigen Erfahrung in der jüngeren
Vergangenheit verschiedene Weiterbildungen
entwickelt, die der dynamischen Entwicklung
von Sicherheitsthemen wie etwa der Cyberkri-
minalität Rechnung tragen. In Zusammenar-
beit mit der Industrie- und Handelskammer für
Rheinhessen können die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer in diesen Lehrgängen IHK-Zertifi-
kate erwerben.
Wirtschaftskriminalität und Cyber-Sicherheit
Ein Beispiel dafür ist die Weiterbildung zum
„Wirtschaftskriminalität und Cyber-Security
Professional (IHK)“. Cyber-Kriminalität in Form
von Hacker-Angriffen, Datendiebstahl über das
Internet sowie die gezielte Verbreitung von Viren
und die damit verbundene Erpressung durch
das Verschlüsseln von Dateien gehören welt-
weit bereits zu den häufigsten Wirtschaftsstraf-
taten und nehmen weiter zu. Für Unter nehmen
gilt es, auf diese aktuellen Bedrohungen
adäquate Antworten zu finden. Der Lehrgang
richtet sich entsprechend an Verantwortliche in
den Unternehmensbereichen Konzernsicher-
heit, IT-Sicherheit, Rechtsabteilung, Revision
und Compliance international ausgerichteter
Unternehmen. Sie erhalten in fünf Lehrgangs-
modulen die neuesten Informa tionen und
Daten zu den Themen Wirtschafts kriminalität
und Wirtschaftsspionage, Kriminologie und
Täter psychologie von Wirtschaftsstraftätern,
IT-Forensik und Beweissicherung im Unter-
nehmen, Detektion von Cyber-Angriffen sowie
sichere Kommunikation und Verschlüsselung.
Ermittlungen im eigenen Unternehmen
Bundesweit einmalig ist der Lehrgang
„Koordinator(in) – Betriebliche Ermittlungen
(IHK)“, der ebenfalls mit IHK-Zertifikat abge-
schlossen werden kann. Die Straftaten im
Rahmen von Betriebskriminalität werden immer
vielfältiger und verursachen leider immer höhere
Schäden. Betriebliche Ermittlungen sind für
Unternehmen daher immer wichtiger. Anhand
interaktiver Fallstudien, Praxisbeispielen aus
realen Fällen und speziellen anwendungs-
orientierten Übungen vermitteln Experten den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern fundierte
Grundlagen für die Durchführung betrieblicher
Ermittlungen. Das Seminar richtet sich an kleine
und mittelständische Firmen ebenso wie an
international aktive Konzerne. Führungskräfte,
Behörden- und Werkschutzleiter, Ermittler,
Revisoren und Controller lernen Möglichkeiten
und Grenzen der betrieblichen Ermittlungen
kennen. Dazu gehören unter anderem auch
die wirtschaftsrechtlichen, strafrechtlichen
und arbeitsrechtlichen Grundlagen. Mit dem
Seminar werden auch Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter privater Detekteien und Ermittlungs-
dienste angesprochen.
Qualifizierte Führungskräfte
Die Weiterbildung als „Geprüfter Meister
(m/w) für Schutz und Sicherheit (IHK)“ adres-
siert den Bedarf an qualifizierten Führungs-
kräften in der Bewachungs- und Sicherheits-
branche, die Verantwortung für Betriebsabläufe
und Mitarbeiter übernehmen. Industriemeister
für Schutz und Sicherheit planen, entwickeln
und setzen Sicherheits- und Ordnungsmaß-
nahmen verantwortungsvoll um. Dazu gehö-
ren unter anderem die qualifizierte Betreuung
von Produktions anlagen, die Einzelbetreuung
bei Personenschutz oder besonders hochwer-
tigen Werttransporten sowie Führungsaufgaben
GERO DIETRICH
ist Geschäftsführer der
Vereinigung für die Sicherheit
der Wirtschaft e. V., Mainz.
Kontakt:
Vereinigung für die
Sicherheit der Wirtschaft e. V.
Wilhelm-Theodor- Römheld-Str. 30
55130 Mainz
Mail: info@vsw.de
Web: www.vsw.de
63
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
AKTUELL
im Rahmen der Bewachung und Sicher-
heit von Groß veranstaltungen. Darüber
hinaus erwerben die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer die Ausbilderkompetenz
und können in ihren Unternehmen die
wichtige Aufgabe der betrieblichen Aus-
und Weiterbildung übernehmen.
Die Weiterbildung mit rund 880 Unter-
richtseinheiten inklusive der Prüfungs-
vorbereitung lässt sich durch das
Aufstiegs-BAföG teilfinanzieren. Für die
Zulassung zur Prüfung für die grundlegen-
den Qualifikationen ist einer der folgenden
Nachweise erforderlich:
» eine mit Erfolg abgelegte Prüfung zur
„Geprüften Schutz- und Sicherheitskraft“
(ehem. „Geprüfte Werkschutzfachkraft“)
» oder eine mit Erfolg abgelegte
Abschlussprüfung in einem dreijährigen
sicherheitsrelevanten Beruf
» oder eine mit Erfolg abgelegte Ab -
schlussprüfung in einem anderen
sicher heitsrelevanten Beruf und danach
mindestens ein Jahr Berufspraxis
» oder eine mit Erfolg abgelegte
Abschlussprüfung in einem sonstigen
anerkannten Beruf und danach minde-
stens zwei Jahre Berufspraxis
» oder eine mindestens vierjährige Berufs-
praxis
Für die Zulassung zur Prüfung für die
handlungsspezifischen Qualifikationen ist
es erforderlich, dass die grundlegenden
Qualifikationen abgelegt sein müssen, aber
nicht länger als fünf Jahre zurück liegen
und mindestens noch ein weiteres Jahr
Berufspraxis vorliegt. Diese Berufspraxis
soll wesentliche Bezüge zu den Auf gaben
eines „Geprüften Meisters für Schutz-
und Sicherheit“ haben. Darüber hinaus
muss der Nachweis über den Erwerb der
berufs- und arbeitspädagogischen Kennt-
nisse erbracht werden (AdA/AEVO).
Weitere IHK-Zertifikatslehrgänge im
Programm der VSW sind der Lehrgang
„Mitarbeiterführung und Einsatzleitung
(IHK)“ sowie der Vorbereitungslehrgang
auf die GSS-Prüfung mit dem Abschluss
Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft
(IHK).
Basisqualifikation Schutz und Sicherheit
Darüber hinaus bietet die VSW Lehr-
gänge zur Qualifikation im Bewachungs-
gewerbe insbesondere den Erwerb der
Sach- und Fachkunde gem. § 34a GewO.
Dies betrifft sowohl die Unterrichtung
als auch die Prüfung nach § 34a GewO,
optio nal mit einem dreitägigen Prüfungs-
training. Zudem ist es möglich, die Waffen-
sachkunde bei der VSW zu erlangen. Für
diese Bereiche besitzt die VSW eine AZAV-
Zertifizierung, sodass die Abrechnung auch
mittels eines Bildungsgutscheines erfolgen
kann. Ein weiteres Angebot für Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter in Bewachungs-
unternehmen, die als Interventions kräfte,
Alarm- und Revie rfahrer eingesetzt werden
sollen, beziehungsweise für Beschäftigte
des Werkschutzes, die im Bereich der
Alarmverfolgung tätig sind, ist die Schu-
lung zur Interventionskraft mit Prüfung
gemäß VdS 2172.
Wissen gibt Sicherheit
Abgerundet wird das Qualifikations -
portfolio der VSW durch allgemeine Fort-
und Weiterbildungsveranstaltungen für
Beschäftigte aus Bewachungs unter neh-
men, Werkschutz und Konzernsicher heit
zu grundlegenden Themen wie „Meldungen
und Berichte optimal erstellen“, „Sicherheit
und Service an Pforte und Empfang“,
„Mitarbeiter schutz durch Eigensicherung
und Einsatztaktik“ sowie „Konflikte rechts-
sicher bewältigen“. Dazu kommen Fach-
s eminare und -tagungen die auch für das
Personal in sensiblen Firmenbereichen
sowie in Telefonzentralen, Leitstellen oder
Rezeptionen geeignet sind. Sie behandeln
Themen wie „Sicherheit am Telefon“,
„Arbeitsrecht für Sicherheits manager“,
„Veranstaltungsschutz und -organisation“
sowie „Bombendrohungen und verdächtige
Postsendungen“.
Die VSW und die Dozenten erhalten von
den Teilnehmern der Lehrgänge regel-
mäßig sehr gute Rückmeldungen zu den
fachlichen Inhalten, dem Nutzen für die
Praxis, den Auftritt der Referenten sowie
die Organisation der Veranstaltungen.
Detailinformationen zu allen Weiter-
bildungsangeboten und den Terminen
gibt es im Internet auf der Webseite der
VSW. <
64
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
BERICHT AUS BERLIN
Regulierung mit Augenmaß!
Von Dr. Berthold Stoppelkamp
> Die ersten 100 Tage der neuen Bundes-
regierung waren innen- und sicherheitspolitisch
primär mit Fragestellungen und heftigen – auch
regierungsinternen – politischen Diskussionen
über den zukünftigen Umgang mit Flüchtlingen
und Asylbewerbern und die Neuordnung des
Asylsystems geprägt. So wurde über die Einrich-
tung von sogenannten Anker-Zentren, die
Aufklärung von mutmaßlichen Missständen
bei der Bremer Außenstelle im Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge (BAMF), den Master-
plan Migration, die Rückführung von abge-
lehnten Asylbewerbern, die Zurückweisung von
bereits in anderen EU-Staaten registrierten
Flüchtlingen an der deutschen Grenze durch die
Bundespolizei sowie die Einrichtung von Transit-
zonen, Transitzentren bzw. Transferzentren an
der Grenze zu Österreich heftig gestritten.
Von der Bundesregierung wurde in den ersten
100 Tagen noch nicht der Startschuss für das
im Koalitionsvertrag vorgesehene eigenstän-
dige Sicherheitsdienstleistungsgesetz gegeben.
Der BDSW hat jedoch bereits verbands intern
zu diesem Vorhaben der Bundesregierung auf
seiner letzten Vorstandssitzung beziehungs-
weise der Jahresmitgliederversammlung am
17. Mai 2018 in Wiesbaden inhaltliche Eckpunkte
verabschiedet, die in der Folgezeit durch eine
Arbeitsgruppe in Detailbereichen präzisiert
und durch die Verbandsgremien fortlaufend für
die Interessenvertretung in Berlin legitimiert
werden sollen. Zum Redaktionsschluss war noch
keine endgültige Entscheidung in der Bundes-
regierung hinsichtlich eines Ressortzuständig-
keitswechsels des Sicherheitsgewerbes zum
Bundesinnen ministerium gefallen.
Detailregelungen zum Bewacherregister
In den ersten 100 Tagen der Bundesregie-
rung hat diese – wie bisher unter Federführung
des Bundesministers für Wirtschaft und Ener-
gie – allerdings bereits den Gesetzentwurf eines
Zweiten Gesetzes zur Änderung bewachungs-
rechtlicher Vorschriften (Bundesrat Drucksache
209/18) am 23. Mai 2018 im Bundeskabinett
beschlossen. Im Kern geht es um Detailregel-
ungen für das bereits in der letzten Legis-
laturperiode gesetzlich verankerte zentrale
Bewacherregister für die Sicherheitsdienst-
leistungsbranche, welches zum 1. Januar 2019
funktionsfähig eingerichtet sein soll. Aufgrund
der durch die Bundesregierung eingebrachten
Gesetzesänderungen wird die Rechtsgrundlage
für die Speicherung und Verarbeitung der für
den Betrieb des Bewacherregisters erforder-
lichen Daten (Unternehmer- und Mitarbeiter-
daten) geschaffen.
BDSW nimmt Einfluss
Der BDSW hatte sich bereits am 4. Mai 2018
umfassend zum vormaligen Referentenentwurf
positioniert und konnte im Interesse der Sicher-
heitswirtschaft erreichen, dass ein Teil seiner
Anmerkungen und Hinweise Berücksichtigung
im Text der Kabinettsvorlage fand. So konnte
z. B. vermieden werden, dass jedes Sicherheits-
unternehmen verpflichtet wird, die privaten
Telefonnummern und privaten Mail-Adressen
seiner Mitarbeiter für das Bewacherregister zu
erheben und ständig dort aktualisiert zu halten.
Auch konnte verhindert werden, dass für jedes
Sicherheitsunternehmen eine bußgeldbewehrte
Verpflichtung zur tagesaktuellen Abmeldung
eines Mitarbeiters bei Ausscheiden aus dem
Betrieb gegenüber dem Bewacherregister einge-
führt wird. Diese Abmeldefrist konnte (vorerst)
auf 14 Tage verlängert werden. Der BDSW hat
sich in seinen Stellungnahmen gegenüber
Bundesregierung, Bundesrat und Bundestag
auch weiterhin dafür eingesetzt, eine Synchroni-
sation der Abmeldefrist beim Bewacherregister
zur sechswöchigen sozialversicherungsrecht-
lichen Abmeldeverpflichtung zu erreichen. Ziel
ist es, zusätzlichen bürokratischen Aufwand für
die Unternehmen der Sicherheitswirtschaft zu
vermeiden.
DR. BERTHOLD STOPPELKAMP
ist Leiter des Hauptstadtbüros
des BDSW Bundesverband der
Sicherheitswirtschaft in Berlin.
65
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
BERICHT AUS BERLIN
6565
Übergangsvorschriften in den Fokus
nehmen
Auch wenn der BDSW im Grundsatz
die Einrichtung eines Bewacherregis-
ters ausdrücklich begrüßt, so ist für eine
möglichst unbürokratische und rechts-
sichere Umstellung der Unternehmens-
praxis auf die neue Rechtslage zum
1. Januar 2019 auch die Schaffung präziser
Übergangsregelungen erforderlich. Nach
Auffassung des BDSW bedarf es Über-
gangsvorschriften dahingehend, dass
für Beschäftigte, die bereits im Jahre
2018 mit Tätigkeiten betraut wurden, die
erst ab 1. Januar 2019 der erweiterten
Zuverlässigkeitsüberprüfung zwingend
unterliegen, die erweiterte Zuverlässig-
keitsüberprüfung erstmals im Rahmen
der nächsten regelmäßigen Zuverlässig-
keitsüberprüfung (5-Jahres-Frist) durch-
geführt wird. Ebenso könnte eine Über-
gangsregelung derart gestaltet werden,
dass auf Antrag des Gewerbetreibenden
die erweiterte Zuverlässigkeitsüberprü-
fung hinsichtlich der zu erwartenden Tätig-
keit in 2019 auch bereits 2018 durchgeführt
werden muss. Es sollte auf jeden Fall eine
Karenzzeit für die erweiterte Zuverlässig-
keitsüberprüfung bestimmt werden, auch
wenn diese Beschäftigten nicht präzise
am Stichtag 31. Dezember 2018 beschäf-
tigt waren.
Weiterentwicklung des
Bewacherregisters
Um der gewachsenen Bedeutung der
Sicherheitswirtschaft in der Sicherheits-
architektur Deutschlands Rechnung zu
tragen und dem gestiegenen Interesse
der Öffentlichkeit an Transparenz zu
entsprechen, sollte das Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle auf der
Webseite des Bewacherregisters eine Liste
zugelassener Sicherheitsunternehmen
veröffentlichen. Zudem sollte der Daten-
bestand des Bewacher registers umgehend
die Zweckbestimmung erhalten, zukünf-
tig auch als Entscheidungsgrundlage für
Überprüfungen bei waffenrechtlichen
Genehmigungsverfahren für Geldtrans-
porte und beim Schutz von militärischen
Liegenschaften zu dienen. Hierdurch
könnten zeitaufwendige und unnötige
„Doppelüberprüfungen“ von Mitarbeitern
vermieden werden.
Der BDSW wird bei der Begleitung des
weiteren Gesetzgebungsverfahrens ein
besonderes Augenmerk darauf richten,
dass die Neuregelungen trotz des Einstiegs
in das digitale Zeitalter nicht zu mehr
Verwaltungsaufwand und damit Mehr-
kosten für die Unternehmen der Sicher-
heitswirtschaft führen. Dies gilt auch für
das neu zu schaffende Sicherheitsdienst-
leistungsgesetz. Die Hand lungs maxime
des BDSW bei weiteren Positionier ungen
lautet daher: Mehr Regulierung ja, aber
mit Augenmaß! <
Kurz belichtet
BDSW trifft Gewerbebehörden
> Am 18. April referierte Dr. Berthold Stoppelkamp in Königswinter auf der
Behörden Spiegel-Fachtagung „Zukunft Gewerberecht 2018“ zu „Änderungen im
Bewachungsgewerbe – Das zentrale Bewachungsregister 2019“. Dr. Stoppelkamp
konfrontierte dabei die Mitarbeiter der Gewerbebehörden mit Problemfällen aus
der Unternehmenspraxis beim Vollzug der seit 1. Dezember 2016 geltenden
neuen bewachungsrechtlichen Vorschriften durch zu lange Zuverlässigkeitsüber-
prüfungen durch einzelne Gewerbebehörden und mahnte Abhilfe an. <
BDSW unterstützt Qualifizierung der Polizei
> Am 28. Mai referierte Dr. Berthold Stoppelkamp in Berlin am Fachbereich 05
Polizei- und Sicherheitsmanagement der HWR Hochschule für Verwaltung und
Recht vor Anwärterinnen und Anwärtern des gehobenen Polizeivollzugs dienstes
zum Thema „Die Entwicklung der Sicherheitswirtschaft und ihre Rolle in der
Sicherheits architektur Deutschlands“. Dabei wurde auch das Modell von Sicher-
heitspartnerschaften des BDSW mit der Polizei auf Länderebene erläutert und
diskutiert. <
(vl.) Dr. Florian Flörsheimer, Lehrbeauftragter am Fachbereich 05 der HWR, und
Dr. Berthold Stoppelkamp, Leiter des BDSW-Hauptstadtbüros
Foto: © Behörden Spiegel
66
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
BERICHT AUS BERLIN
BDSW unterstützt Mitglieder beim Kompetenzausbau
im Wirtschaftsschutz
> Am 21. Juni nutzten BDSW-Mitglieder die Gelegenheit, mit
bewährter fachlicher Unterstützung des Bundesamtes für Verfas-
sungsschutz (BfV) und erstmals mit fachlicher Unterstützung von
Konzernsicherheitsmanagern global agierender Großunterneh-
men ihre Kompetenzen im Wirtschaftsschutz zu erweitern. Im
Fokus des vom BDSW-Arbeitskreis Wirtschaftsschutz in Koope-
ration mit dem BfV neu kreierten Seminars standen diesmal die
Themen Auslands- und Reisesicherheit. <
Das Referenten- und Organisationsteam des Seminars:
(vl.) Frank Busch, Director Corporate Security, Continental; Ralf Schuster,
stv. Vorsitzender BDSW-AK Wirtschaftsschutz; Silke Kröger, BfV; Dr. Dan
Bastian Trapp, Referatsleiter Wirtschaftsschutz BfV; Dr. Berthold Stoppelkamp,
zuständiges BDSW-Geschäftsführungsmitglied für den AK Wirtschaftsschutz;
Thorsten Blüher, Security Manager International Security activities, Uniper und
Holger Köster, Vorsitzender BDSW-AK Wirtschaftsschutz
BDSW im Dialog mit der Wissenschaft
> Dr. Berthold Stoppelkamp tauschte sich am 22. Juni mit
Prof. Dr. Christoph Meinel (rechts), CEO und Direktor des Hasso-
Plattner-Instituts (HPI) für Digital Engineering und Dekan der
Digital- Engineering-Fakultät an der Universität Potsdam, zu Fragen
der Datensicherheit und Digitalisierung in der Sicherheitswirtschaft
aus. Ob man selbst Opfer eines Datendiebstahls geworden ist, lässt
sich mit dem HPI-Identity Leak Checker leicht überprüfen. <
BDSW fordert qualitätsorientierte Regulierung
> Im Rahmen eines Forums zum Thema: „Neue Potenziale einer
Zusammenarbeit – Hand in Hand oder ein Nebeneinander von
Staat und Privat?“ auf dem Kongress „Gesellschaftlicher Dialog
Öffentliche Sicherheit 2018“ am 26. Juni in Berlin unterstrich
BDSW-Präsident Gregor Lehnert, dass es das primäre Ziel des im
Koalitionsvertrag festgelegten eigenständigen Sicherheitsdienst-
leistungsgesetzes seien müsse, die Qualität der Sicherheitsdienst-
leistung und die Anforderungen an die Unternehmensführung für
alle Unternehmen der Branche im Interesse der Inneren Sicher-
heit nachhaltig zu verbessern. <(vl.) BDSW-Präsident Gregor Lehnert; Olaf Peter Schleichert, Deloitte;
Martina Kessow, BMI, Moderatorin; ZITIS-Präsident Wilfried Karl und
Clemens Binninger, MdB a.D.
BDSW im Dialog mit dem Bundestag
> Anfang Juni führte Dr. Berthold Stoppelkamp mit Prof. Dr.
Patrick Sensburg (rechts), MdB, Vorsitzender des Ausschusses für
Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung (vormals Vorsit-
zender des NSA-Untersuchungsausschusses), ein Gespräch zur
Weiterentwicklung der Sicherheitsarchitektur sowie zum Wirt-
schaftsschutz in Deutschland. <
67
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
BÜCHERMARKT
Der Brandschutzbeauftragte –
Prüfungsfragen und Antworten
Betrieblicher Gesundheitsschutz
Neu als Datenschutzbeauftragter
Büchermarkt
DER BRANDSCHUTZ-
BEAUFTRAGTE
Von Dr.-Ingenieur Wolfgang
J. Friedl, Richard Boorberg
Verlag, 2018, 2. überarbeitete
Auflage, 214 Seiten, 28,80 Euro,
ISBN 978-3-415-06083-8
BETRIEBLICHER
GESUNDHEITSSCHUTZ
Von Prof. Dr. med. habil.
Hubert Meinel,
ecomed Sicherheit, 2018,
7. Auflage, 464 Seiten, 34,99 Euro,
ISBN 978-3-609-69645-4
NEU ALS DATENSCHUTZ-
BEAUFTRAGTER
Von Daniela Duda, ecomed
Sicherheit, 2018,
120 Seiten, 24,99 Euro,
ISBN 978-3-609-69398-9
> Über 780 Prüfungsfragen und Antworten
machen das notwendige Wissen für angehende
Brandschutzbeauftragte transparent. Die Prüf-
linge können so feststellen, ob ihre Ausbildung
ausreicht, um Schutzziele des Brandschutzes
zu verstehen, ohne lediglich Antworten auswen-
dig gelernt zu haben. Inhaltlich orientiert sich
das Werk an der aktuellen Ausbildungsvorgabe
DGUV-Information 205-003.
Die überarbeitete Auflage wartet zudem mit
neuen Fragen und einer noch leserfreund-
licheren Gestaltung auf. Die Antworten sind nun
in einem separaten Lösungsheft zum Heraus-
nehmen beigelegt. So gelingt der Abgleich noch
schneller.
Aus dem Inhalt:
» Baulicher, anlagentechnischer und organisa-
torischer Brandschutz
» Brand- und Explosionsgefahren, Brandlehre
» Löschtechnik und Brandbekämpfung
» Brandschutzrechtliche Grundlagen <
> Die Zahl von Gesetzen, Verordnungen,
Vorschriften, Richtlinien, Merkblättern und
anderen Bestimmungen zum Gesundheits- und
Arbeitsschutz ist fast unübersehbar geworden.
Dadurch ist es für den Einzelnen immer schwie-
riger, die für seine Aufgaben und seine Verant-
wortung wichtigen und relevanten Regelungen
herauszufinden, sie zu kennen und in der Praxis
auch anzuwenden.
Der Arbeitgeber oder Dienstherr sollte aber
alle gesetzlichen Regelungen kennen, da er für
den gesamten Arbeits- und Gesundheitsschutz
allein voll verantwortlich ist. Er kann sich bera-
ten lassen und auch bestimmte Auf gaben dele-
gieren, aber die Verantwortung bleibt dennoch
bei ihm.
Dieses Buch bietet in der beruflichen Praxis
die notwendige Unterstützung, um den Rechten
und Pflichten im Rahmen des betrieblichen
Arbeits- und Gesundheitsschutzes richtig nach-
zukommen. <
> Frisch ausgebildete Datenschutzbeauf-
tragte stehen nach Rückkehr in den Betrieb
oft vor dem Problem, dass die Umsetzung des
erlernten Wissens im „heimischen“ Betrieb
schwer ist: Entweder ist die Erwartungshaltung
des Unternehmers/Arbeitgebers sehr hoch
oder es müssen Maßnahmen und Vorhaben im
Betrieb durchgesetzt werden – vielleicht sogar
gegen gewisse Widerstände.
Das Buch erleichtert den Einstieg in die
betriebliche Realität und hilft dem neuen
Datenschutzbeauftragten beim erfolgreichen
Start in sein Arbeitsgebiet. Es ist ein roter
Faden, der sicherstellt, dass die richtigen Prio-
ritäten gesetzt und nach und nach die Aufgaben
angegangen und erledigt werden, ohne wichtige
Aspekte zu übersehen.
Der neue Datenschutzbeauftragte kann sich
mithilfe der übersichtlich dargestellten Inhalte
in Verbindung mit dem in der Ausbildung erwor-
benen Wissen rasch eine Organisation seiner
Arbeit aufbauen und die ihm gesteckten Ziele
anstreben. <
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
NAMEN UND NACHRICHTEN
Der BDSW gratuliert
Professor Rolf Stober
zum 75. Geburtstag
Der langjährige wissenschaftliche Direktor
des Forschungsinstituts für Compliance,
Sicherheitswirtschaft und Unternehmens-
sicherheit (FORSI), Professor Dr. Dr. h.c.
mult. Rolf Stober, feierte am 11. Juni in
Münster seinen 75. Geburtstag. „Im Namen
des BDSW und stellvertretend für die
gesamte Sicherheitswirtschaft gratuliere
ich Professor Stober herzlich zu seinem
75. Geburtstag. In den letzten 20 Jahren hat
er mit seinen vielfältigen Aktivitäten und
zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen
das Wissen um die Sicherheitswirtschaft
wie kein anderer auf eine neue Grundlage
gestellt“, so Dr. Harald Olschok, Haupt-
geschäftsführer und geschäftsführen des
Präsidiumsmitglied des BDSW.
Die Sicherheitstage in Hamburg und später
in Berlin hätten mehrere tausend Interes-
sierte aus Wissenschaft, Politik und Praxis
zusammengebracht, um über die Bedeu-
tung und Zukunft der Sicherheitswirtschaft
zu diskutieren. Über 50 Bände der von
Stober herausgegebenen Reihe „Recht der
Sicherheit, Private, Public & Corporate“
seien erschienen. Er sei Initiator von
zahlreichen Doktorarbeiten zum Thema
Sicherheitsgewerbe und damit zusam-
menhängenden Themen. Höhepunkt des
wissenschaftlichen Schaffens sei die
Mitherausgabe von zwei umfassenden
Standardwerken gewesen: „Handbuch
des Sicherheitsgewerberechts“ im Jahre
2012 und vor sechs Jahren das „Manage-
menthandbuch Sicherheitswirtschaft und
Unter nehmenssicherheit“.
Rolf Stober wurde in Baden-Baden geboren,
studierte in Heidelberg und Mannheim
Rechtswissenschaften. 1979 habili tierte
er in Mannheim. Nach Lehrstuhlvertre-
tungen in Tübingen und München erhielt er
1981 einen Ruf an die Universität Münster.
Nach der „Wende“ wechselte er 1991 an
die Universität Dresden und erhielt dort
eine Gründungsprofessur für Öffentliches
Recht. 1996 nahm er einen Ruf an die
Universität Hamburg an.
„Professor Stober ist nicht nur ein äußerst
produktiver Wissenschaftler, sondern auch
ein erfolgreicher und umtriebiger Wissen-
schaftsmanager, dessen Lebenswerk an
dieser Stelle nicht ausreichend gewürdigt
werden kann. Wir wünschen ihm weiter-
hin gute Gesundheit, viele schöne Reisen
mit seiner Ehefrau und viel Spaß mit den
Enkeln“, so Dr. Olschok abschließend.
Der BDSW gratuliert
BDSW- Präsident Gregor Lehnert
zum 65. Geburtstag
Am 20. Juli feierte BDSW-Präsident Gregor
Lehnert seinen 65. Geburtstag. „Ich gratu-
liere Gregor Lehnert im Namen des Präsi-
diums, des Vorstandes, aller Mitglieder
des Verbandes und der Geschäftsfüh-
rung herzlich zu seinem Geburtstag.
Wir wünschen ihm, neben der weiterhin
erfolgreichen Verbandsarbeit, auch auf
unternehmerischer Ebene viel Erfolg und
vor allem gute Gesundheit“, so Dr. Harald
Olschok, BDSW-Hauptgeschäftsführer und
geschäftsführendes Präsidiumsmitglied.
Lehnert, so Dr. Olschok, sei ein erfolg-
reicher Familienunternehmer und auch
ein erfolgreicher Lobbyist für die Sicher-
heitswirtschaft. In nur 18-jähriger Unter-
nehmertätigkeit habe er gemeinsam mit
seinen beiden Söhnen ein mittelstän-
disches „Systemhaus für Sicherheit“ mit
über 1.000 Beschäftigten aufgebaut. Vor
einem Jahr wurde die neue Firmenzen-
trale bezogen.
Neben seinem Fulltime-Job als Unter-
nehmer engagiert sich Lehnert seit 14
Jahren ehrenamtlich für die Anliegen der
Sicherheitswirtschaft – zuerst auf regio-
naler, seit acht Jahren auch auf Bundes-
ebene. Zunächst als Vizepräsident und seit
2013 als Präsident des BDSW.
Zu den Schwerpunktthemen in Lehnerts
Präsidentschaft gehören unter anderem
die Weiterentwicklung einer zeitgemäßen
Tarifpolitik für die Sicherheitsdienstlei-
ster, die Veränderung der rechtlichen
Rahmenbedingungen, die Qualifizierung
der Beschäftigten sowie die Erhöhung der
Kompetenz der Mitgliedsunternehmen in
allen Fragen der Unternehmenssicherheit.
Vor allem dem Engagement Lehnerts in
den letzten fünf Jahren sei es zu verdan-
ken, dass in die Koalitionsvereinbarung der
Großen Koalition folgende Passage aufge-
nommen wurde: „Private Sicherheitsbe-
triebe leisten einen wichtigen Beitrag zur
Sicherheit. Durch die Neuordnung der
Regelungen für das private Sicherheits-
gewerbe in einem eigenständigen Gesetz
werden wir die Sicherheitsstandards in
diesem Gewerbezweig verbessern und so
für noch mehr Sicherheit und Verlässlich-
keit sorgen.“
„Mit unserem Präsidenten Gregor Lehnert
sehen wir uns gewappnet, die Entwicklung
dieses Sicherheitsgesetzes in Deutsch-
land kompetent zu unterstützen und damit
die Sicherheitsbranche in Sachen Qualität
einen großen Schritt voran zu bringen“, so
Dr. Olschok abschließend.
www.bdsw.de <
Namen und Nachrichten
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
NAMEN UND NACHRICHTEN
Datenschutz ist kein
Privatvergnügen
Der Schutz personenbezogener Daten
unserer Kunden und Mitarbeiter hat auch
für die ABS Alarm-, Bewachungs- und
Sicherheitsdienst GmbH einen hohen
Stellen wert. Derzeitig erarbeiten wir auf der
Grundlage der EU-Datenschutz-Grundver-
ordnung mit einem externen Datenschutz-
experten ein entsprechendes Daten-
schutzkonzept. Hierbei entscheiden wir
mit hohem Zeitaufwand, welche Daten
(dazu gehören auch Fotos und Videos)
zu welchem Zweck erhoben, wo und wie
diese verarbeitet werden und ob dafür eine
gesetzliche Grundlage (z. B. im Zusam-
menhang mit der Lohnrechnung) oder eine
Einwilligung des Kunden bzw. Mitarbeiters
nachweislich vorliegt. Damit verbunden
sind Entscheidungen z. B. über die inhalt-
liche Gestaltung von Fragebögen, Arbeits-
und Auftragsverarbeitungsverträgen, die
Internet präsentation, die Daten lösch ung
und die Speicherung von Geschäfts-
daten auf privaten Handys. Außerdem
geht es darum, inwieweit Dienste von
Drittanbietern, wie z. B. Google Maps, in
Anspruch genommen und welche Daten
unter welchen Bedingungen an Dritte
weitergegeben werden. Auch die Verar-
beitung äußerst sensibler Daten (z. B.
ethnische Herkunft, religiöse und weltan-
schauliche Überzeugungen, gesund-
heitliche Eignung für den Job) ist immer
im Zusammenhang mit der Tätigkeit zu
bewerten.
www.abs-sicherheitsdienst.de <
All Service Sicherheitsdienste
GmbH erhält die Anerkennung für
„Recognised for Excellence 4 Star“
Am 15. Juni 2018 wurde im Kultur- und
Veranstal tungszentrum Radialsystem V in
Berlin die Auszeichnung „Recognised for
Excellence 4 Star“ verliehen.
Als Qualitätsführer in der Sicherheits-
branche erhielt die All Service Sicher-
heitsdienste GmbH die Anerkennung für
„Recognised for Excellence 4 Star“ bei der
Ludwig-Erhard-Preisverleihung. Bereits
im Jahr 2012 wurde das Unternehmen mit
dem Gütesiegel „Recognised for Excellence
– 3 Stars“ ausgezeichnet. Die Bewer-
tung des Unternehmens mit ihren Prozes-
sen und nachhaltigen Entwicklungen wird
durch externe Assessoren durchgeführt. All
Service Sicherheitsdienste konnte nach-
weislich die geforderten Qualitätsanforde-
rungen erfüllen und erreichte einen weite-
ren Stern als ein exzellentes Unternehmen.
„Wir sind stolz auf die erneute Auszeich-
nung. Mit dem 4. Stern haben wir einen
wichtigen Meilenstein in unserem Ansatz
einer ganzheitlichen kunden- und mitar-
beiterorientierten Unternehmensführung
erreicht.“ so Peter Haller, Geschäfts-
führender Gesellschafter der All Service
Sicherheitsdienste GmbH.
Film ab – All Service Sicherheits-
dienste GmbH startet eine neue
Joboffensive
Unter dem Motto „Tätigkeiten eines
Sicherheitsmitarbeiters im Objektschutz“
entstand der Kurzfilm der All Service
Sicherheitsdienste GmbH.
Das Ziel der Joboffensive der All Service
Sicherheitsdienste GmbH ist es, Bewer-
bern möglichst schnell und unkompli-
ziert die Firma und die Tätigkeit näher-
zubringen. Aus diesem Grund wurde eine
typische Beschäftigung im Unternehmen
mit einem langjährigen und erfahrenen
Mitarbeiter in einem Kurzfilm dargestellt.
„Um Mitarbeiter für unser Unternehmen
zu gewinnen, müssen wir neue Wege
gehen. Dieser Kurzfilm über die Tätig-
keiten unseres Sicherheitsmitarbeiters in
der Objektbewachung, ist der Auftakt für
eine Reihe von Informationsfilmen. Wir
werden weitere Tätigkeitsfelder wie z. B.
Luftsicherheit vorstellen. Ziel ist es, dass
der Bewerber sich in einer Minute einen
Eindruck über die All Service Sicherheits-
dienste GmbH verschaffen kann.“, sagte
Peter Haller, Geschäftsführender Gesell-
schafter der All Service Sicherheitsdienste
GmbH. „Wir möchten mit dieser Aktion
auch die Jobcenter unterstützen. Sie
können mit diesem Beitrag ihren Arbeit-
suchenden den Job näherbringen. Bei
Interesse wird der Bewerber durch unsere
Fachkräfte beraten“, führte Peter Haller
weiter aus.
Der Kurzfilm ist online auf der Homepage
www.all-service.de/sicherheitsdienste
veröffentlicht.
www.all-service.de <
Dussmann Group erhält
Verbund-Zertifizierung
nach ISO 45001
Die Dussmann Group ist nach einem
erfolgreichen Audit eines der ersten Unter-
nehmen in Deutschland, das die strengen
Anforderungen der Zertifizierung nach ISO
45001 für Arbeits- und Gesundheitsschutz
erfüllt.
Die neue internationale Norm ISO 45001
hat zum Ziel, weltweit einheitlichere
Bedingungen und dadurch sicherere
und gesündere Arbeitsplätze für alle zu
schaffen. Ziel ist es nicht nur, auf den
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
NAMEN UND NACHRICHTEN
Schutz der eigenen Mitarbeiter zu achten,
sondern auch auf den Schutz anderer
Personen, die unter der Verantwortung des
Unternehmens tätig sind. Nach ISO 45001
müssen nun Arbeitsbedingungen entlang
der gesamten relevanten Lieferkette
bewertet und das betriebliche Gesund-
heitsmanagement in einem durchgän-
gigen System abgebildet werden.
„Wir sind sehr stolz, dass wir dank unserer
funktionierenden Qualitätsmanagement-
Systeme die Verbund-Zertifizierung erhal-
ten haben. Die Verantwortung für unsere
Mitarbeiter in aller Welt ist ein Kern element
unserer Unternehmensphilosophie. Dabei
geht es auch um die kontinuier liche Opti-
mierung unserer Prozesse zum Wohle
unserer Kunden”, betont Dr. Wolfgang
Häfele, Sprecher des Vorstandes der
Dussmann Group.
www.dussmann.com <
Corinna Refsgaard wird Mitglied
der Geschäftsführung von ISS
Deutschland
Corinna Refsgaard ist neue Arbeitsdirek-
torin und Geschäftsführerin der ISS Facility
Services Holding GmbH. Sie verstärkt als
drittes Mitglied die Geschäftsführung der
ISS Deutschland neben Country Manager
Dr. Alexander Granderath und CFO Martin
Geisel. „Ich freue mich sehr auf diese neue
Aufgabe und darauf, die ISS in Deutschland
aktiv mitzugestalten“, sagt Refsgaard.
Refsgaard ist seit 2017 Regional People &
Culture Director der ISS Gruppe, dessen
deutsche Hauptverwaltung in Düsseldorf
sitzt. Seit Dezember 2017 ist sie darüber
hinaus Mitglied der Geschäftsführung der
ISS in Deutschland. Refsgaard: „ISS hat in
den vergangenen Jahren bewiesen, dass
es zu den führenden Facility-Services-
Anbietern in Deutschland gehört. Ich bin
davon überzeugt, mit meinen Erfahrungen
unter anderem in den Bereichen Trans-
formation und Arbeitnehmerbeziehungen
einen wesentlichen Teil zur weiteren posi-
tiven Entwicklung beitragen zu können.“
„Wir sind glücklich, dass wir mit Corinna
Refsgaard eine Expertin für Mitarbeiterge-
winnung und -bindung für die Geschäfts-
führung von ISS Deutschland gewin-
nen konnten, und freuen uns sehr auf die
weitere gemeinsame Zusammenarbeit“,
erklärt Granderath.
www.de.issworld.com <
Friedrich P. Kötter neu im Auf-
sichtsrat der NATIONAL-BANK AG
Friedrich P. Kötter ist von der Hauptver-
sammlung der NATIONAL-BANK AG zum
neuen Mitglied des Aufsichtsrates gewählt
worden. „Ich bedanke mich recht herzlich
für das damit verbundene Vertrauen und
freue mich darauf, die weiter erfolgreiche
Entwicklung der NATIONAL-BANK AG in
dem sich erheblich verändernden Banken-
sektor aktiv mitzugestalten“, betonte der
51-Jährige.
„Die NATIONAL-BANK ist am Markt gut
aufgestellt. Gleichwohl steht sie wie alle
anderen Kreditinstitute vor erheblichen
Herausforderungen“, sagte Friedrich P.
Kötter. „Diese Zukunftsmodelle mitzu-
entwickeln und dabei meine Erfahrungen
als Familienunternehmer einzubringen,
ist eine verantwortungsvolle und span-
nende Aufgabe. Dies umso mehr, da die
NATIONAL- BANK gerade für den Mittel-
stand im Rhein-Ruhr-Raum erhebliche
Bedeutung hat und dabei genau wie die
KÖTTER Unternehmensgruppe auf eine
regionale Verankerung baut.“
Deutschlands führende Facility-
Service-Unternehmen:
KÖTTER Services in den TOP 10
Die bundesweit tätige KÖTTER Unter-
nehmensgruppe zählt weiterhin zu den
zehn führenden Gebäudedienstleistern in
Deutschland. Die jährlich vom Marktfor-
schungsunternehmen Lünendonk heraus-
gegebene Liste „Führende Facility- Service-
Unternehmen in Deutschland“ platziert
das Familienunternehmen auf Rang 10 der
umsatzstärksten Anbieter Deutschlands.
Die Studienergebnisse bekräftigen die posi-
tive Entwicklung in den zurückliegenden
Geschäftsjahren. Nach einem starken Jahr
2016 konnte sich KÖTTER Services auch in
2017 mit einem Umsatzplus von vier Milli-
onen Euro auf insgesamt 549 Mio. Euro
steigern.
KÖTTER Unternehmensgruppe
beteiligt sich an Schweizer
Technologieunternehmen
Mit der Beteiligung an dem international
tätigen High-Tech-Unternehmen Morphean
SA verstärkt die KÖTTER Unternehmens-
gruppe ihren Fokus auf Digitalisierung und
hochmoderne Technologien im Sicherheits-
sektor.
„Die Bedürfnisse unserer Kunden ent -
wickeln sich ständig weiter. Dank der
digitalen Technologien, wie sie Morphean
zur Verfügung stellt, können wir unseren
Kunden noch bessere und individuel-
lere Lösungen anbieten. Zudem hat die
Zunahme der Digitalisierung und dem
IoT zu einer Flut von Daten geführt, die
nicht nur sicher und intelligent gemanagt
werden müssen, sondern auch enorme
Möglichkeiten bieten. Morphean krempelt
diesen Markt seit Jahren um und nimmt
zu Recht eine Führungsrolle in diesem
Bereich ein“, so Friedrich P. Kötter.
Morphean nutzt Künstliche Intelligenz,
um Daten zu analysieren, die sicher in
der Cloud gespeichert sind, und kann
damit einzigartige Erkenntnisse liefern.
Aus „einfachen“ Systemen der Videoüber-
wachungs- und Zugangskontrolltechnik
werden intelligente und proaktive Anwen-
dungen.
Brandschutz für den Schiffbau
Mit einer mehr als 3,5 Mio. Euro starken
Investitionsoffensive baut KÖTTER Security
seine Kompetenzen im Bereich Werk-
feuerwehr und die Leistungsstärke für
MV WERFTEN an den drei Standorten
Rostock-Warnemünde, Stralsund und
Wismar weiter aus. Das Maßnahme n-
bündel umfasst die Neuanschaffung von
Großfahrzeugen und Spezialinfrastruktur
sowie die zusätzliche Weiterbildung der
71
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
NAMEN UND NACHRICHTEN
eingesetzten Feuerwehrkräfte auf dem
Gebiet der Schiffsbrandbekämpfung.
KÖTTER Security übernimmt an allen
Produktionsstandorten u. a. die Werkfeu-
erwehr inklusive der zugehörigen tech-
nischen Infrastruktur und Fahrzeuge.
Die Aufgaben der drei Werkfeuerwehren,
die 365 Tage im Jahr rund um die Uhr im
Einsatz sind, umfassen den vorbeugenden
betrieblichen Brandschutz genauso wie
technische Hilfeleistungen sowie die gege-
benenfalls notwendige Brandbekämpfung
im Ernstfall.
koetter.de <
Die NBS bei den
18. FORSI- Security-Days
Am 24. und 25. Mai fand an der Europa-
Universität Viadrina in Frankfurt an der
Oder unter der Schirmherrschaft des
Bundesministers des Inneren mit den
18. FORSI-Security-Days eine der renom-
miertesten Veranstaltungsreihen in der
Sicherheitswirtschaft ihre Fortsetzung.
Im Mittelpunkt des interdisziplinären
Austauschs standen aktuelle Entwick-
lungen und Sicherheitsfragen. Der Studien-
gangleiter „Sicherheitsmanagement“
der NBS, Prof. Dr. André Röhl, über-
nahm dabei die Moderation des Panels
„Neue Gefahren = neue Aufgaben für die
Sicherheitswirtschaft“. Dabei konnte er
mit MdB Prof. Dr. Patrick Sensburg, dem
Präsidenten des BDSW Gregor Lehnert
sowie Mario Faßbender vom Innenminis-
terium Branden burg drei interessante
Gesprächspartner aus den Bereich Politik,
Verbände und Wirtschaftsschutz begrü-
ßen. In der Diskussion wurden sowohl
viel fältige neue Herausforderungen etwa
durch hybride Bedrohungen, aber auch
offene Fragen im Kontext der rechtlichen
Einordnung des Sicherheitsgewerbes
deutlich.
www.nbs.de <
Nürnberger Wach- und Schließ-
gesellschaft zum dritten Mal
mit Bayerns Best 50 Preis
ausgezeichnet
Am 23. Juli 2018 wurde der Nürnberger
Wach- und Schließgesellschaft bereits
zum dritten Mal von einem Bayerischen
Staatsminister für Wirtschaft, Energie und
Technologie attestiert, zu den 50 wachs-
tumsstärksten mittelständischen Unter-
nehmen Bayerns zu zählen.
Staatsminister Franz Josef Pschierer
verlieh der NWS auf Schloss Schleißheim
den begehrten Preis. Mit Bayerns Best 50
setzt das Land Bayern ein Zeichen dafür,
dass der Erfolg der bayerischen Wirtschaft
im Wesentlichen auf den Leistungen und
der Innovationskraft ansässiger Unterneh-
men beruht. „Ein wirklich gutes Gefühl,
zum dritten Mal unter den Preisträgern
zu sein. Die Vergabekriterien zeigen uns,
dass wir in den zurückliegenden Jahren
die richtigen unternehmerischen Weichen
gestellt haben“, betonte Gerhard Ameis,
Vorsitzender der NWS Geschäftsführung.
Die Ausnutzung von
Auszubildenden ist inakzeptabel
Die Nürnberger Wach- und Schließgesell-
schaft (NWS) ist seit 1902 in der privaten
Sicherheitswirtschaft tätig und auch als
Ausbildungsbetrieb engagiert. Für „hervor-
ragendes Engagement in der Ausbildung“
zeichnete der BDSW das älteste
bayerische Sicherheitsunternehmen mit
seinem Ausbildungspreis aus. „Die durch
den Berufsbildungsbericht 2018 ange-
stoßene Diskussion über das schlechte
Abschneiden im Bereich der Berufsaus-
bildung unserer Branche ist frustrierend.
Eine Abbrecherquote von über 50 Prozent
ist inakzeptabel“, bemerkt Gerhard Ameis,
Vorsitzender der NWS Geschäftsführung
und BDSW Vizepräsident. „Die Qualität
der Dienstleistungserfüllung durch unsere
Mitarbeiter ist unser wichtigstes Ziel.
Daher begleiten wir unsere Auszubilden-
den von Beginn an, um sie gut auf ihre
Aufgaben und Prüfungen vorzubereiten.
Natürlich wollen wir sie auch ans Unter-
nehmen binden und als künftiger Arbeit-
geber attraktiv sein. Dafür investieren wir
Zeit und Geld“, betont der BDSW Vize-
präsident.
www.nwsgmbh.de <
Prosegur Cash expandiert nach
Zentralamerika
Prosegur Cash übernimmt zukünftig die
Geld- und Werttransport-Sparte des
Sicherheitsdienstes Grupo Almo in Zentral -
amerika, wo dieser unter den Marken
Proval und Transval tätig ist. Damit
weitet Prosegur Cash seine Aktivität auf
Märkte aus, in denen das Unternehmen
bisher noch nicht vertreten ist: Honduras,
Nicaragua, El Salvador, Costa Rica und
Guatemala – nach Erhalt der Genehmi-
gung durch die Regulierungsbehörde für
private Sicherheitsdienstleistungen.
Mit dem Einstieg in den zentralamerika-
nischen Markt verfolgt das Unternehmen
die Strategie, eine wichtige Rolle im
Prozess der internationalen Konsolidie-
rung der Wertelogistik-Branche einzu-
nehmen. Die Übernahme reiht sich daher
in die über zwanzig Aktivitäten ein, die seit
2011 in verschiedenen Märkten durch-
geführt wurden. Fünf von diesen erfolgten
im letzten Geschäftsjahr.
Mit der Übernahme ist Prosegur mit
seinem Geschäftsbereich Cash in 20
Ländern aktiv und erweitert seine Beleg-
schaft auf etwa 60.000 Mitarbeiter.
72
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
NAMEN UND NACHRICHTEN
Sicherer Edelmetall-Transport
per Straße und Luft
Für die Scheideanstalt C.HAFNER GmbH
& Co. KG führt Prosegur regelmäßig
Werttransporte von Rohstoffen wie Gold,
Silber und andere Edelmetallen durch.
Prosegur übernimmt alle notwendigen
Schritte von der Importverzollung bis hin
zur Haftungsabdeckung. Der große Vorteil
für C.HAFNER: Das Unternehmen benötigt
keine eigene Sicherheitslogistik und haftet
nicht für den Transport.
„Egal, ob wir Rohstoffe in die Schweiz
liefern oder aus Portugal abholen lassen
wollen: Der gesamte Prozess läuft über
unseren Prosegur-Ansprechpartner in
Deutschland. Dieser übernimmt für uns
Importformalitäten und organisiert die
gesamte Transportkette per Straße oder
Luftfracht vom Abhol- bis zum Zielort.
Dadurch sparen wir nicht nur Zeit, sondern
auch Personalkosten“, sagt Uwe Schulz,
Leiter Logistik / Einkauf, C.HAFNER GmbH
& Co. KG.
Prosegur ist von der internationalen Luft-
verkehrsvereinigung (IATA) zertifiziert
und verfügt über ein Netzwerk renom-
mierter Luftfahrtunternehmen. „Dank der
Zertifizierung können wir internationale
Werttransporte per Luftfracht für unsere
Kunden schnell, kostengünstig und flexibel
anbieten“, sagt Heath White, Geschäfts-
führer Prosegur Cash Services Germany
GmbH.
www.prosegur.de <
Securitas Premiere bei
Rot-Weiß Oberhausen
Mit Rot-Weiß Oberhausen hat sich ein
weiterer Traditionsverein des deutschen
Fußballs für Sicherheit von Securitas
entschieden.
Zum Testspiel gegen den VFL Osnabrück
übernahm Securitas am 14. Juli erstmals
die Sicherheits- und Kontrollfunktionen
im Stadion Niederrhein. Securitas betreut
künftig die Heimspiele des SC Rot-Weiß
Oberhausen und sorgt dafür, dass sich alle
Zuschauer sicher auf das Geschehen auf
dem grünen Rasen konzentrieren können.
Dies haben der Vorstand des Regional-
ligisten und der Geschäftsführer von
Securitas Sport & Event, Dirk Dernbach,
beschlossen. Der Vertrag läuft mehrere
Jahre. „Wir freuen uns jetzt schon auf die
neue und sicher erfolgreiche Saison mit
Rot-Weiß Oberhausen“, sagte Dernbach
zum Vertragsabschluss.
Securitas sichert Heimspiele von
Alemannia Aachen
Securitas kann ab sofort einen weiteren
Traditionsverein des deutschen Fußballs zu
seinen Kunden zählen: Für den Aachener
Turn- und Sportverein Alemannia 1900
e. V., bekannt als Alemannia Aachen, über-
nimmt die Securitas Sport & Event künftig
verschiedene Aufgaben der Stadionabsi-
cherung im „Aachener Tivoli“.
Dirk Dernbach, Geschäftsführer von Secu-
ritas Sport & Event, freut sich über das
entgegengebrachte Vertrauen: „Ich blicke
vorfreudig auf die gemeinsame Saison.
Mein Team und ich werden unser lang-
jähriges Know-how einsetzen, um den
Zuschauern ein sicheres Spielvergnügen
zu bieten.“
www.securitas.de <
Vollmergruppe verstärkt ihre
Marktposition durch weitere
Zertifizierung
Die nach dem neuesten Stand der Technik
aufwendig modernisierte Notruf- und
Service-Leitstelle (NSL) der Vollmergruppe
Dienstleistung wurde im Mai 2018 von der
VdS Schadenverhütung GmbH nach der
VdS-Richtlinie 3138 zertifiziert.
Die NSL erlaubt bundesweite Aufschal-
tungen von Gefahrenmeldeanlagen gemäß
Europa-Norm 50518 und VdS Richtlinien.
Mittels der ebenfalls zertifizierten Inter-
ventionsstelle und einem überregionalen
Netzwerk qualifizierter Kooperations-
partner sind Alarmverfolgungen bzw.
-interventionen ebenfalls bundesweit reali-
sierbar.
Im Rahmen der Zertifizierung wurde das
Sicherheitskonzept im Hinblick auf die
Umsetzung der baulichen, organisato-
rischen, personellen und technischen
Vorgaben der Richtlinie überprüft. Die Ziel-
setzung ist dabei ein bestmöglicher Schutz
vor böswilligen Angriffen, Unwetter schäden
sowie menschlichen und technischem
Versagen, um die mit den Auftraggebern
vereinbarten Maßnahmen zur Gefahrenab-
wehr störungsfrei zu realisieren.
www.vollmergruppe.de <
W.I.S. Unternehmensgruppe
erweitert technische Sparte
Die W.I.S. Unternehmensgruppe hat im
Mai 2018 die fr-sicherheitssysteme gmbh
Burgwedel erworben und stärkt damit ihre
Aufstellung in der sicherheitstechnischen
Sparte.
Die fr-sicherheitssysteme ist ein Fachun-
ternehmen für Schließanlagen und Sicher-
heitssysteme sowie Alarm- und Einbruch-
meldeanlagen und seit 2009 am Markt
aktiv. Die W.I.S. stärkt mit der Übernahme
ihre technischen und personellen Kompe-
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
NAMEN UND NACHRICHTEN
tenzen, um den Kundenforderungen nach
kombinierten Sicherheitslösungen in
der Region Hannover besser gerecht zu
werden.
W.I.S. baut Präsenz in Bonn aus
Seit dem 16. April verfügt die W.I.S. Unter-
nehmensgruppe über eine eigenständige
Präsenz in Bonn. „Für uns ein folgerichtiger
Schritt bei der Umsetzung unserer strate-
gischen Ziele“, betont Günter Calaminus,
Geschäftsführer der W.I.S. Unternehmens-
gruppe.
Mit der Entscheidung für eine eigenstän-
dige Betriebsstätte in Bonn baut die W.I.S.
ihr Betreuungspotenzial aus und legt
einen weiteren Schwerpunkt in Nordrhein-
Westfalen fest. Insgesamt profitierten nicht
nur die W.I.S. Kunden, sondern auch die
Region Bonn. Mit circa 300 gewerblichen
Mitarbeitern und Einbindung der W.I.S. -
Sicherheitstechnik setzt die W.I.S. Unter-
nehmensgruppe ein deutliches Zeichen als
Wirtschafts- und Standortfaktor sowie als
Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb.
W.I.S. baut mit Übernahme
Weltring Service24 Köln
Sicherheits technik-Sparte aus
Die W.I.S. Unternehmensgruppe setzt
im Kontext immer komplexer werden-
der Anforderungen ihrer Kunden und des
Marktes auf integrative Sicherheitskon-
zepte. Diese setzen sich aus einer Kombi-
nation qualifizierter personeller Sicher-
heitsdienstleistungen und dem Einsatz
innovativer Sicherheitstechnik zusam-
men. Dieser Strategie folgend, stärkt die
W.I.S. als Spezialist für Corporate Secu-
rity & Safety mit Übernahme der Weltring
Service24 GmbH & Co. KG aus Köln ihre
technische Sparte.
Zunehmende Bedeutung in ihrem
Leistungsportfolio erlangt der Einsatz
modernster Sicherheitstechnik. Der
weitere Ausbau des zukunftsträchtigen
Geschäftsbereichs wird mit Übernahme
der Weltring Service24 vorangetrieben.
Das Unternehmen hat seine Kernkom-
petenz im Projekt- und Servicegeschäft
für Einbruch- und Brandmeldetechnik,
bei Gefahrenmanagementsystemen und
Sprachalarmierungsanlagen.
www.wis-sicherheit.de <
Umsatzplus von fünf Prozent und
rund 1.000 Mitarbeiter mehr
Mit rund 32.000 Mitarbeitern und einem
Umsatz von 1,067 Mrd. Euro hat die
WISAG Facility Service Holding GmbH
ihr Geschäftsjahr 2017 erfolgreich abge-
schlossen. Das Umsatzplus von fünf
Prozent gegenüber dem Vorjahr resultiert
vor allem aus organischem Wachstum, die
einzelnen Dienstleistungsbereiche haben
sich unterschiedlich stark entwickelt.
Märkte und Techniklandschaften wandeln
sich mit enormer Geschwindigkeit. Die
zunehmende Dynamik hat zur Folge,
dass Unternehmen sich in einem perma-
nenten Changeprozess befinden. „Die
Heraus forderung dabei ist, den Wandel mit
Augenmaß zu managen und erfolgreich zu
agieren, ohne die Organisation und auch
die Partner im Markt zu überfordern“, sagt
Ralf Hempel, Vorsitzender der Geschäfts-
führung der WISAG Facility Service Holding
GmbH. Die positive Entwicklung resultiert
nahezu ausschließlich aus organischem
Wachstum. Das Geschäft mit großen
sowie mit kleinen und mittelständischen
Kunden konnte in etwa gleichem Umfang
ausgebaut werden.
www.wisag.de <
Kundenforum M7 zu den
Kern themen „Bargeld“ und
„Sicherheit“
Die ZIEMANN SICHERHEIT Holding sucht
regelmäßig den kreativen Austausch zu
aktuellen Kernthemen der Branche. Zum
„Kundenforum M7“ wurden am 11. und
12. April 2018 wichtige Gesprächspartner
des Unternehmens aus Wirtschaft, Kredit-
wesen, Institutionen und Industrie nach
Mannheim eingeladen.
Carl-Ludwig Thiele (links) und Hans-Jörg Hisam
Im Rahmen des überaus gut besuchten
Kundenforums M7 hielt zur Freude des
Publikums auch Carl-Ludwig Thiele noch
in seiner Funktion als Mitglied des Vor-
standes der Deutschen Bundesbank einen
mitreißenden Vortrag, an dessen Ende
er das Buch „Das Gold der Deutschen“
– dessen Mitherausgeber er ist – an den
Vorsitzenden der Geschäftsführung der
ZIEMANN SICHERHEIT Holding, Hans-
Jörg Hisam, überreichte.
Ein volles Haus, ein inspiriertes Publikum,
spannende Perspektiven auf die nur auf
den ersten Blick konservativen Themen
„Bargeld“ und „Sicherheit“ – angesichts
der vielen positiven Gästestimmen beginnt
bereits jetzt die Planung für eine Neuauf-
lage des erfolgreichen Formates „Kunden-
forum M7“.
www.ziemann-gruppe.de <
74
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEIT VON A BIS Z
Dienstleistungen unserer Mitglieder
Alarmaufschaltung
ABS Sicherheitsdienst GmbH
Handelsstraße 3 · 18069 Rostock
Tel.: +49 381 77093088 · Fax +49 381 2070082
Mail: info@abs-sicherheitsdienst.de
Web: www.abs-sicherheitsdienst.de
FSO GmbH
Am Patentbusch 6A · 26125 Oldenburg
Tel.: +49 441 68066 · Fax: 939001-939
Mail: info@fso.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Alarmservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
Piepenbrock Sicherheit GmbH + Co. KG
Hannoversche Str. 91-95 · 49084 Osnabrück
Tel.: +49 541 5841-441 · Fax: +49 541 5841-464
Mail: sicherheit@piepenbrock.de
Web: www.piepenbrock.de/sicherheit
Alarmempfangsstelle EN 50518
ABS Sicherheitsdienst GmbH
Handelsstraße 3 · 18069 Rostock
Tel.: +49 381 77093088 · Fax +49 381 2070082
Mail: info@abs-sicherheitsdienst.de
Web: www.abs-sicherheitsdienst.de
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
FSO GmbH
Am Patentbusch 6A · 26125 Oldenburg
Tel.: +49 441 68066 · Fax: 939001-939
Mail: info@fso.de
NWS Alarmservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
Alarmprovider
FSO GmbH
Am Patentbusch 6A · 26125 Oldenburg
Tel.: +49 441 68066 · Fax: 939001-939
Mail: info@fso.de
Alarmverfolgung
ABS Sicherheitsdienst GmbH
Handelsstraße 3 · 18069 Rostock
Tel.: +49 381 77093088 · Fax +49 381 2070082
Mail: info@abs-sicherheitsdienst.de
Web: www.abs-sicherheitsdienst.de
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
IKS Industrie- und Kommunalservice GmbH
August-Bebel-Str. 20 · 33602 Bielefeld
Tel.: +49 521 137878 · Fax: 137880
Web: www.iks-sicherheitsdienst.de
Mail: info@iks-sicherheit.de
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Alarmservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
Trierer Wachdienst Jakob Pauly GmbH
Bruchhausenstr. 10 · 54290 Trier
Tel.: +49 651 97834-0 · Fax: 97834-20
Mail: info@twd-sicherheit.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
WUI-Werk- und Industrieschutz GmbH & Co. KG
An der Grube Camphausen 1 · 66287 Quierschied
Tel.: +49 6897 919417 · Fax: 55228
Mail: info-wui@ugl-sicherheit.de
ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
Mail: info@ziemann-gruppe.de
Web: www.ziemann-gruppe.de
Altennotruf
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
Arbeitssicherheit
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft mbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Aufzugsnotruf
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
IKS Industrie- und Kommunalservice GmbH
August-Bebel-Str. 20 · 33602 Bielefeld
Tel.: +49 521 137878 · Fax: 137880
Web: www.iks-sicherheitsdienst.de
Mail: info@iks-sicherheit.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Alarmservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Ausbildung
AST Akademie für Sicherheit und Technik -
Saarbrücker Werkschutzschule - GmbH & Co. KG
An der Grube Camphausen 1 · 66287 Quierschied
Tel.: +49 6897 919417 · Fax: 55228
Mail: info-ast@ugl-sicherheit.de
A|S|S Akademie für Schutz und Sicherheit GmbH
Willy-Brandt-Platz 10 · 90402 Nürnberg
Tel.: +49 911 96048840
Mail: info@ass-nuernberg.de
Web: www.ass-nuernberg.de
BWG Akademie der Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bwg-akademie.de
Web: www.bwg-akademie.de
DAA Deutsche Angestellten-Akademie
Walter-Kolb-Str. 5-7 · 60594 Frankfurt / M
Tel.: +49 69 972002-0 · Fax: 172171
Mail: info.daa-frankfurt-main@daa.de
Dresdner Wach- und Sicherungs-Institut GmbH
Zur Wetterwarte 29 · 01109 Dresden
Tel.: +49 351 8836-108 · Fax: 8836-250
Ansprechpartner: Mario Tempel
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
> BDSW-Modulkonzept
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
Fachschule Protektor – Berlin und Hamburg
Tel.: +49 40 3258420 · Fax: 32584220
Mail: hamburg@fachschule-protektor.eu
Web: www.fachschule-protektor.eu
> Fachkraft für Schutz und Sicherheit
DAA Deutsche Angestellten-Akademie
Walter-Kolb-Str. 5-7 · 60594 Frankfurt / M
Tel.: +49 69 972002-0 · Fax: 172171
Mail: info.daa-frankfurt-main@daa.de
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
> Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft
DAA Deutsche Angestellten-Akademie
Walter-Kolb-Str. 5-7 · 60594 Frankfurt / M
Tel.: +49 69 972002-0 · Fax: 172171
Mail: info.daa-frankfurt-main@daa.de
Dresdner Wach- und Sicherungs-Institut GmbH
Zur Wetterwarte 29 · 01109 Dresden
Tel.: +49 351 8836-108 · Fax: 8836-250
Ansprechpartner: Mario Tempel
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
Fachschule Protektor – Berlin und Hamburg
Tel.: +49 40 3258420 · Fax: 32584220
Mail: hamburg@fachschule-protektor.eu
Web: www.fachschule-protektor.eu
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
> Interventionskraft VdS
Dresdner Wach- und Sicherungs-Institut GmbH
Zur Wetterwarte 29 · 01109 Dresden
Tel.: +49 351 8836-108 · Fax: 8836-250
Ansprechpartner: Mario Tempel
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
Fachschule Protektor – Berlin und Hamburg
Tel.: +49 40 3258420 · Fax: 32584220
Mail: hamburg@fachschule-protektor.eu
Web: www.fachschule-protektor.eu
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
> Leitende NSL-Fachkraft VdS
Dresdner Wach- und Sicherungs-Institut GmbH
Zur Wetterwarte 29 · 01109 Dresden
Tel.: +49 351 8836-108 · Fax: 8836-250
Ansprechpartner: Mario Tempel
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
Fachschule Protektor – Berlin und Hamburg
Tel.: +49 40 3258420 · Fax: 32584220
Mail: hamburg@fachschule-protektor.eu
Web: www.fachschule-protektor.eu
> Justizvollzug
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
> Krisenmanagement
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
Anzeigen
75
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEIT VON A BIS Z
> Krisenkommunikation
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
> Maritime Sicherheit
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
> Meister für Schutz und Sicherheit
Fachschule Protektor – Berlin und Hamburg
Tel.: +49 40 3258420 · Fax: 32584220
Mail: hamburg@fachschule-protektor.eu
Web: www.fachschule-protektor.eu
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
> Servicekraft für Schutz und Sicherheit
DAA Deutsche Angestellten-Akademie
Walter-Kolb-Str. 5-7 · 60594 Frankfurt / M
Tel.: +49 69 972002-0 · Fax: 172171
Mail: info.daa-frankfurt-main@daa.de
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
> Sicherheitskonzepte
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
STI SECURITY TRAINING INTERNATIONAL GmbH
Ostring 3 · 65205 Wiesbaden
Tel.: +49 6122 598340 · Fax: 5983469
Mail: info@sti-training.com
Web: www.sti-training.com
> Vorbereitung auf Sachkunde- prüfung nach & 34a GewO
DAA Deutsche Angestellten-Akademie
Walter-Kolb-Str. 5-7 · 60594 Frankfurt / M
Tel.: +49 69 972002-0 · Fax: 172171
Mail: info.daa-frankfurt-main@daa.de
Dresdner Wach- und Sicherungs-Institut GmbH
Zur Wetterwarte 29 · 01109 Dresden
Tel.: +49 351 8836-108 · Fax: 8836-250
Ansprechpartner: Mario Tempel
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
Fachschule Protektor – Berlin und Hamburg
Tel.: +49 40 3258420 · Fax: 32584220
Mail: hamburg@fachschule-protektor.eu
Web: www.fachschule-protektor.eu
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Baustellensicherheit
UTS Sicherheit & Service GmbH
Europa-Allee 11 · 54343 Föhren
Tel.: + 49 6502 9969991
Mail: info@uts-sicherheit.de
BDSW-zertifizierte Sicherheits-fachschulen
KÖTTER Akademie
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Tel.: +49 201 2788-513 · Fax: 2788-8513
Mail: akademie@koetter.de
Web: koetter.de/akademie
Betrieblicher Brandschutz
Hier könnte Ihr Firmeneintrag stehen!
Brandschutzdienste
GUARD Service Bewa GmbH
Frankfurter Allee 196 · 10365 Berlin
Tel.: +49 30 2807257 · Fax: 2807259
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Bundeswehr
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WISAG Militärische Einrichtungen GmbH
Rheinallee 104 · 55120 Mainz
Tel.: +49 6131 9584-151 · Fax: 9584-156
Mail: norman.ammon@wisag.de
Web: www.wisag.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Consulting / Unternehmensberatung
ACS Advanced Corporate Security GmbH
Bergstr. 12 · 82024 Taufkirchen
Tel.: +49 89 6780418-0
Mail: info@acs-security.de
German Business Protection
Friedrichstr. 95 · 10117 Berlin
Tel.: +49 30 63967027-0 · Fax 63967027-99
Mail: info@gbp-security.com
Web: www.gbp-security.com
Datensicherheit
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Detektei
Hier könnte Ihr Firmeneintrag stehen!
Diskotheken-Schutz
Guardian Force Security e.K.
Vollbrachtstr. 17 · 99086 Erfurt
Tel.: +49 361 430208-20
Web: www.guardian-force-security.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
Einlasskontrollen
Guardian Force Security e.K.
Vollbrachtstr. 17 · 99086 Erfurt
Tel.: +49 361 430208-20
Web: www.guardian-force-security.de
GUARD Service Bewa GmbH
Frankfurter Allee 196 · 10365 Berlin
Tel.: +49 30 2807257 · Fax: 2807259
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
Mail: info@ziemann-gruppe.de
Web: www.ziemann-gruppe.de
Empfangsdienste
ACS Advanced Corporate Security GmbH
Bergstr. 12 · 82024 Taufkirchen
Tel.: +49 89 6780418-0
Mail: info@acs-security.de
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
Guardian Force Security e.K.
Vollbrachtstr. 17 · 99086 Erfurt
Tel.: +49 361 430208-20
Web: www.guardian-force-security.de
GUARD Service Bewa GmbH
Frankfurter Allee 196 · 10365 Berlin
Tel.: +49 30 2807257 · Fax: 2807259
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Sicherheitsservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
Piepenbrock Sicherheit GmbH + Co. KG
Hannoversche Str. 91-95 · 49084 Osnabrück
Tel.: +49 541 5841-441 · Fax: +49 541 5841-464
Mail: sicherheit@piepenbrock.de
Web: www.piepenbrock.de/sicherheit
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WWS Westfälischer Wachschutz GmbH & Co. KG
Herzogswall 30 · 45657 Recklinghausen
Tel.: +49 2361 90422-0 · Fax: 90422-29
Mail: info@wws-security.de
Web: www.wws-security.de
Ansprechpartner: Herr Huerkamp
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Empfangskontrolle
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Fachkraft für Schutz und Sicherheit
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Sicherheitsservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Facilitymanagement
KÖTTER Services
Wilhelm-Beckmann-Straße 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Gefahrenmeldung
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Anzeigen
76
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEIT VON A BIS Z
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Hostessenservice
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Hundeausbildung / Sprengstoffspürhunde
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
IT-Beratung und Software
Bite AG
Im Köller 3 · 70794 Filderstadt
Tel.: +49 711 380155-00 · Fax: 380155-102
Mail: info@bite.de
Web: www.bite.de
Justizdienste
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Kassiertätigkeiten
GUARD Service Bewa GmbH
Frankfurter Allee 196 · 10365 Berlin
Tel.: +49 30 2807257 · Fax: 2807259
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Konferenzdienste
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Kurierdienste
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
Geld- und Wertdienste
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
Prosegur Cash Services Germany GmbH
Kokkolastr. 5 · 40882 Ratingen
Tel.: +49 2102 1248-351
Mail: welcome@prosegur.com
Web: www.prosegur.de
WWS Westfälischer Wachschutz GmbH & Co. KG
Herzogswall 30 · 45657 Recklinghausen
Tel.: +49 2361 90422-0 · Fax: 90422-29
Mail: info@wws-security.de
Web: www.wws-security.de
Ansprechpartner: Herr Huerkamp
ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
Mail: info@ziemann-gruppe.de
Web: www.ziemann-gruppe.de
> Geldbearbeitung
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
Prosegur Cash Services Germany GmbH
Kokkolastr. 5 · 40882 Ratingen
Tel.: +49 2102 1248-351
Mail: welcome@prosegur.com
Web: www.prosegur.de
ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
Mail: info@ziemann-gruppe.de
Web: www.ziemann-gruppe.de
> Hersteller Geld- und Werttransportfahrzeuge
Apprich Secur GmbH
Gottlieb Daimler Str. 5 · 14974 Ludwigsfelde
Tel.: +49 3378 80540
Mail: info@apprich-secur.de
Web: www.apprich-secur.de
Ansprechpartner: Roberto Pareras
STOOF International Fahrzeugbau GmbH
Wurzelweg 4 · 14822 Borkheide
Tel.: +49 33845 90 300 · Fax: 90 399
Mail: info@stoof-international.de
Web: www.stoof-international.de
> Revisionstätigkeiten nach MaRisk
ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
Mail: info@ziemann-gruppe.de
Web: www.ziemann-gruppe.de
> Sorten- und Edelmetallhandel
ZIEMANN VALOR GmbH
Siegelsdorfer Str. 31 · 90431 Nürnberg
Tel.: +49 911 98207000
Mail: info@ziemann-valor.de
Web: www.ziemann-valor.de de
> Technische Bankdienste
ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
Mail: info@ziemann-gruppe.de
Web: www.ziemann-gruppe.de
Hausmeisterdienste
KÖTTER Cleaning
Wilhelm-Beckmann-Straße 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Luftfahrtsicherheitsdienste
DSW Deutscher Schutz- und
Wachdienst GmbH + Co. KG
Hannoversche Str. 91 – 95 · 49084 Osnabrück
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft mbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
STI SECURITY TRAINING INTERNATIONAL GmbH
Ostring 3 · 65205 Wiesbaden
Tel.: +49 6122 598340 · Fax: 5983469
Mail: info@sti-training.com
Web: www.sti-training.com
WISAG Militärische Einrichtungen GmbH
Rheinallee 104 · 55120 Mainz
Tel.: +49 6131 9584-151 · Fax: 9584-156
Mail: norman.ammon@wisag.de
Web: www.wisag.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Maritime Sicherheit
ABS Sicherheitsdienst GmbH
Handelsstraße 3 · 18069 Rostock
Tel.: +49 381 77093088 · Fax +49 381 2070082
Mail: info@abs-sicherheitsdienst.de
Web: www.abs-sicherheitsdienst.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Messedienste
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Sicherheitsservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Museumsdienste
fridericus Servicegesellschaft der Preußischen
Schlösser und Gärten mbH
Zeppelinstr. 48a · Bauteil C · 14471 Potsdam
Mail: info@fridericus.de
GUARD Service Bewa GmbH
Frankfurter Allee 196 · 10365 Berlin
Tel.: +49 30 2807257 · Fax: 2807259
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
Rheinland Kultur GmbH
Ehrenfriedstr. 19 · 50259 Pulheim
Tel.: +49 2234 99 21 263 · Fax: 8284 1971
Mail: info@rheinlandkultur.de
Web: www.rheinlandkultur.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Notruf-Serviceleitstelle
ABS Sicherheitsdienst GmbH
Handelsstraße 3 · 18069 Rostock
Tel.: +49 381 77093088 · Fax +49 381 2070082
Mail: info@abs-sicherheitsdienst.de
Web: www.abs-sicherheitsdienst.de
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
FSO GmbH
Am Patentbusch 6A · 26125 Oldenburg
Tel.: +49 441 68066 · Fax: 939001-939
Mail: info@fso.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Alarmservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
Mail: info@ziemann-gruppe.de
Web: www.ziemann-gruppe.de
Objektschutz
ABS Sicherheitsdienst GmbH
Handelsstraße 3 · 18069 Rostock
Tel.: +49 381 77093088 · Fax +49 381 2070082
Mail: info@abs-sicherheitsdienst.de
Web: www.abs-sicherheitsdienst.de
ACS Advanced Corporate Security GmbH
Bergstr. 12 · 82024 Taufkirchen
Tel.: +49 89 6780418-0
Mail: info@acs-security.de
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
Anzeigen
77
3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEIT VON A BIS Z
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Parkraumbewirtschaftung
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Personenschutz
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Pförtnerdienste
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Sicherheitsservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
WWS Westfälischer Wachschutz GmbH & Co. KG
Herzogswall 30 · 45657 Recklinghausen
Tel.: +49 2361 90422-0 · Fax: 90422-29
Mail: info@wws-security.de
Web: www.wws-security.de
Ansprechpartner: Herr Huerkamp
ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
Mail: info@ziemann-gruppe.de
Web: www.ziemann-gruppe.de
Post- und Empfangsdienste
Hier könnte Ihr Firmeneintrag stehen!
Revierkontrolle
ABS Sicherheitsdienst GmbH
Handelsstraße 3 · 18069 Rostock
Tel.: +49 381 77093088 · Fax +49 381 2070082
Mail: info@abs-sicherheitsdienst.de
Web: www.abs-sicherheitsdienst.de
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
FSO GmbH
Am Patentbusch 6A · 26125 Oldenburg
Tel.: +49 441 68066 · Fax: 939001-939
Mail: info@fso.de
Guardian Force Security e.K.
Vollbrachtstr. 17 · 99086 Erfurt
Tel.: +49 361 430208-20
Web: www.guardian-force-security.de
GUARD Service Bewa GmbH
Frankfurter Allee 196 · 10365 Berlin
Tel.: +49 30 2807257 · Fax: 2807259
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Sicherheitsservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
PLURAL security GmbH
Tel.: +49 511 709000
Web: www.plural.de
Trierer Wachdienst Jakob Pauly GmbH
Bruchhausenstr. 10 · 54290 Trier
Tel.: +49 651 97834-0 · Fax: 97834-20
Mail: info@twd-sicherheit.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
WWS Westfälischer Wachschutz GmbH & Co. KG
Herzogswall 30 · 45657 Recklinghausen
Tel.: +49 2361 90422-0 · Fax: 90422-29
Mail: info@wws-security.de
Web: www.wws-security.de
Ansprechpartner: Herr Huerkamp
ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
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Parkhausservice
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
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KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
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WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Parkplatzeinweisung
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
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NWS Sicherheitsservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
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ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
Mail: info@ziemann-gruppe.de
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Schutz von Flüchtlings-unterkünften
ACS Advanced Corporate Security GmbH
Bergstr. 12 · 82024 Taufkirchen
Tel.: +49 89 6780418-0
Mail: info@acs-security.de
KÖTTER Security
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Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
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Servicekraft für Schutz und Sicherheit
KÖTTER Security
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Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
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Servicetelefon
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
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Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
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Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
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WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Sicherheits-Analyse / Beratung
ABS Sicherheitsdienst GmbH
Handelsstraße 3 · 18069 Rostock
Tel.: +49 381 77093088 · Fax +49 381 2070082
Mail: info@abs-sicherheitsdienst.de
Web: www.abs-sicherheitsdienst.de
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
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NWS Sicherheitsservice GmbH
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Tel.: +49 911 519960
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Web: www.nwsgmbh.de
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
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Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
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WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
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Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Sicherheitsdienste im Einzelhandel
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Mail: info@koetter.de
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Mail: info@nwsgmbh.de
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WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
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Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Sicherheitsdienste im ÖPV
DB Sicherheit GmbH
Köthener Str. 4 · 10963 Berlin
Tel.: +49 30 297-69812 · Fax: 297-69819
Mail: dbsicherheit@bahn.de
Web: www.DB.de / dbsicherheit
KÖTTER Security
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Mail: info@koetter.de
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NWS Sicherheitsservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Sicherungsposten
Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft mbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
UTS Sicherheit & Service GmbH
Europa-Allee 11 · 54343 Föhren
Tel.: + 49 6502 9969991
Mail: info@uts-sicherheit.de
Software für Sicherheits-unternehmen
DISPONIC – ein Produkt der Bite AG
Im Köller 3 · 70794 Filderstadt
Tel.: +49 711 380155-00 · Fax: 380155-102
Mail: info@disponic.de
Web: www.disponic.de
Technische Meldungen
Bavaria Werkschutz GmbH®
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Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
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WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
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Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
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3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
SICHERHEIT VON A BIS Z
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Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
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WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
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Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
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Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
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ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
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Werkfeuerwehr
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
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WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Werkschutz
ABS Sicherheitsdienst GmbH
Handelsstraße 3 · 18069 Rostock
Tel.: +49 381 77093088 · Fax +49 381 2070082
Mail: info@abs-sicherheitsdienst.de
Web: www.abs-sicherheitsdienst.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Überwachung im ruhenden Verkehr
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
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Web: koetter.de
NWS Sicherheitsservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
Veranstaltungsdienste
ABS Sicherheitsdienst GmbH
Handelsstraße 3 · 18069 Rostock
Tel.: +49 381 77093088 · Fax +49 381 2070082
Mail: info@abs-sicherheitsdienst.de
Web: www.abs-sicherheitsdienst.de
Guardian Force Security e.K.
Vollbrachtstr. 17 · 99086 Erfurt
Tel.: +49 361 430208-20
Web: www.guardian-force-security.de
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
ACS Advanced Corporate Security GmbH
Bergstr. 12 · 82024 Taufkirchen
Tel.: +49 89 6780418-0
Mail: info@acs-security.de
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
Industriewerkschutz GmbH
Magnolienweg 30 · 63741 Aschaffenburg
Tel.: +49 6021 380330 · Fax: 380354
Mail: info@iws-ab.de
KÖTTER Security
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Sicherheitsservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
Piepenbrock Sicherheit GmbH + Co. KG
Hannoversche Str. 91-95 · 49084 Osnabrück
Tel.: +49 541 5841-441 · Fax: +49 541 5841-464
Mail: sicherheit@piepenbrock.de
Web: www.piepenbrock.de/sicherheit
WAB Wach- und Alarmbereitschaft GmbH
Carl-Zeiss-Str. 40 · 47445 Moers
Tel.: +49 2841 9588-0 · Fax: 9588-44
Peter-Jakob-Busch-Str. 5 · 47906 Kempen
Tel.: +49 2152 9588-0 · Fax: 9588-44
WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG
Herriotstr. 3 · 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 505044-354 · Fax: 505044-228
Mail: andre.manecke@wisag.de
Web: www.wisag.de
WWS Westfälischer Wachschutz GmbH & Co. KG
Herzogswall 30 · 45657 Recklinghausen
Tel.: +49 2361 90422-0 · Fax: 90422-29
Mail: info@wws-security.de
Web: www.wws-security.de
Ansprechpartner: Herr Huerkamp
ZIEMANN SICHERHEIT GmbH
Gewerbestr. 19-23 · 79227 Schallstadt
Tel.: +49 7664 97200 · Fax: 972088
Mail: info@ziemann-gruppe.de
Web: www.ziemann-gruppe.de
Wirtschaftsschutz
German Business Protection
Friedrichstr. 95 · 10117 Berlin
Tel.: +49 30 63967027-0 · Fax 63967027-99
Mail: info@gbp-security.com
Web: www.gbp-security.com
Zertifiziert nach DIN EN 9001 ff.
ACS Advanced Corporate Security GmbH
Bergstr. 12 · 82024 Taufkirchen
Tel.: +49 89 6780418-0
Mail: info@acs-security.de
A|S|S Akademie für Schutz und Sicherheit GmbH
Willy-Brandt-Platz 10 · 90402 Nürnberg
Tel.: +49 911 96048840
Mail: info@ass-nuernberg.de
Web: www.ass-nuernberg.de
Bavaria Werkschutz GmbH®
Lilienthalstr. 2 · 85570 Markt Schwaben
Tel.: +49 8121 4750-0 · Fax: 4750-299
Mail: info@bavaria-werkschutz.de
KÖTTER Services
Wilhelm-Beckmann-Str. 7 · 45307 Essen
Hotline +49 201 2788-388 · Hotfax: 2788-488
Mail: info@koetter.de
Web: koetter.de
NWS Alarmservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
NWS Sicherheitsservice GmbH
Fraunhoferstr. 10 · 90409 Nürnberg
Tel.: +49 911 519960
Mail: info@nwsgmbh.de
Web: www.nwsgmbh.de
Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft mbH
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3 | 2018 DER SICHERHEITSDIENST
IMPRESSUM
Impressum ISSN 0934-3245
Herausgeber:
BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft
Postfach 12 11 · 61282 Bad Homburg
Mail: mail@bdsw.de · Web: www.bdsw.de
BDGW Bundesvereinigung Deutscher
Geld- und Wertdienste
Postfach 14 19 · 61284 Bad Homburg
Mail: mail@bdgw.de · Web: www.bdgw.de
BDLS Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen
Postfach 14 08 · 61284 Bad Homburg
Mail: mail@bdls.aero
Web: www.bdls.aero
Verlag:
DSA GmbH
Norsk-Data-Str. 3 · 61352 Bad Homburg
Postfach 12 01 · 61282 Bad Homburg
Tel.: +49 6172 948050 · Fax: +49 6172 458580
Mail: dsa@bdsw.de
Redaktion:
Dr. Harald Olschok (Chefredakteur)
Andreas Paulick (Redaktion Wirtschaft)
Martin Hildebrandt (Redaktion Politik)
Cornelia Okpara (Redaktion Arbeit und Soziales)
Andrea Faulstich-Goebel (Redaktion Recht)
Dr. Berthold Stoppelkamp (Bericht aus Berlin)
Silke Wollmann (Pressesprecherin)
Tanja Staubach (Redaktionsassistenz)
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Anzeigenbetreuung:
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Bildernachweis:
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SCHIMMELREITER GbR
Sandra-Charlotte und Christoph von Opel
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h. reuffurth gmbh
Stefan Rüger
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z. Zt. gültige Anzeigenpreisliste Nr. 20 vom 01.01.2018
70. Jahrgang 2018 | Auflage: 11.000 Exemplare
Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugs weisen Nachdrucks,
der Reproduktion durch Fotokopie, Mikrofilm und andere Verfahren,
der Speicherung und Auswertung für Datenbanken und ähnliche
Einrichtungen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos
wird keine Haftung übernommen.
Die Redaktion behält sich vor, Beiträge und Leser briefe zu kürzen.
Alle redaktionellen Aussagen werden sorgfältig recherchiert und
wieder gegeben, rechtliche Hinweise erfolgen nach bestem Wissen
und Gewissen – jedoch ohne Gewähr.
Der DSD – Der Sicherheitsdienst erscheint viermal jährlich. Für Mit-
glieder des BDSW, der BDGW und des BDLS ist der Bezugspreis für
je ein Exemplar im Mitglieds beitrag enthalten.
Bezugspreis je weiterem Mitglieder exemplar: 22,00 Euro jährlich.
Bezugspreis für Nichtmitglieder: 39,00 Euro jährlich zzgl. ges. MwSt.;
Einzelpreis: 7,50 Euro
Auslandsbezug: 49,90 Euro einschl. ges. MwSt. frei Haus.
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80
3 | 2018DER SICHERHEITSDIENST
DAS LETZTE
Sicherheitsgesetz und Neuauflage
der Broschüre „111 Tätigkeiten in
der Sicherheitswirtschaft“
Von Dr. Harald Olschok
> „Private Sicherheitsbetriebe leisten einen wichtigen Beitrag
zur Sicherheit“ – dieses klare Bekenntnis findet sich im Koalitions-
vertrag 2018 zwischen CDU, CSU und SPD. Vor genau zehn Jahren
hat die Ständige Konferenz der Innenminister und -senatoren der
Länder (kurz: IMK) im Programm Innere Sicherheit – Fortschrei-
bung 2008/2009 unter anderem ausgeführt: „Die Unternehmen
aus dem Dienstleistungsspektrum der privaten Sicherheit sind
ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsarchitektur in Deutsch-
land.“ Während die IMK noch davon spricht, dass die Zertifizierung
von privaten Sicherheitsdienstleistern verbindlich vorgeschrieben
werden sollte, geht die Bundesregierung deutlich weiter. Sie hat
erkannt, dass eine – freiwillige – Zertifizierung nicht ausreicht.
Sie will durch die Neuordnung der Regelungen für das private
Sicherheitsgewerbe in einem eigenständigen Gesetz die Sicher-
heitsstandards in unserem Gewerbe verbessern und so für noch
mehr Sicherheit und Verlässlichkeit sorgen. Diese Neuregelung ist
dringend notwendig. Die privaten Sicherheits- sowie die Geld- und
Wertdienste tragen mit ihren über 260.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern zur Sicherheit in Deutschland und zu einer reibungs-
losen Bargeldversorgung bei. Ihre Dienstleistungen sind für eine
moderne Volkswirtschaft unverzichtbar. Das Gewerberecht wird
diesen Tätigkeiten nicht mehr gerecht. Deshalb begrüßt und
unterstützt der BDSW das Vorhaben der Großen Koalition.
Bis vor wenigen Jahren waren die Beschäftigten für die Öffent-
lichkeit weitgehend „unsichtbar”, weil sie im Hausrechtsbereich
der Auftraggeber eingesetzt waren. Das hat sich deutlich
verändert. Der Schutz von Veranstaltungen, der Einsatz als
„City-Streifen“ im privaten oder kommunalen Auftrag, die Beglei-
tung des Öffentlichen Personenverkehrs (ÖPV), Fluggastkontrol-
len an Verkehrsflug häfen, der Schutz von Universitätsgeländen
und Schulen, Friedhöfen, Schwimmbädern im Sommer und Weih-
nachtsmärkten im Winter, um nur einige herausragende Beispiele
zu nennen, haben zu einer starken öffentlichen Wahrnehmung
geführt. Tausende von privaten Sicherheitskräften schützen
bundesweit Flüchtlings unterkünfte. Immer mehr Kunden
erwarten „Integrierte Sicherheitslösungen“. Die Anforderungen
an die Qualifikation der Beschäftigten steigen, der Umgang mit
moderner Sicherheitstechnik wird immer wichtiger.
Die Polizei ist in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht in der
Lage, die Sicherheit jedes Einzelnen und seines Eigentums über-
all und flächendeckend zu gewährleisten. Eigensicherheitsmaß-
nahmen von Wirtschaft, Behörden und privaten Haushalten sind
notwendig. Qualifizierte private Sicherheitsdienste tragen zu einer
wirkungsvollen Entlastung der Polizei bei. Sie haben sich zu einem
umfassenden „Allround-Sicherheitsdienstleister” mit „General-
funktion zur Risikominimierung” entwickelt.
Bargeld ist immer noch das mit Abstand wichtigste Zahlungs-
mittel in Deutschland. Für den Verbraucher ist Bargeld anonym,
effizient und leicht verfügbar. Bargeld ist aber mehr als nur ein
Zahlungsmittel. Es dient auch der Wertaufbewahrung. Der Euro ist
in vielen Ländern der Erde eine wichtige und anerkannte „Ersatz-
währung“. Die Wertdienstleister stellen mit ihren 11.000 Beschäf-
tigten sicher, dass fast 60.000 Geldausgabeautomaten der Kredit-
institute effizient und kostengünstig mit Bargeld bestückt und die
Tageseinnahmen des Einzelhandels genauso sicher abgeholt und
bearbeitet werden. Tagtäglich werden 3 Mrd. Euro transportiert
und bearbeitet.
An den bundesdeutschen Verkehrsflughäfen kontrollieren über
23.000 private Sicherheitskräfte jährlich weit über 100 Mio. Passa-
giere und 4,6 Mio. Luftfracht sowie hunderttausende Beschäftigte.
Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einem sicheren und
zuverlässigen Luftverkehr. Auftraggeber sind die Bundespolizei,
die Flughäfen und die Fluggesellschaften.
Zum sechsten Mal erscheint die Broschüre „111 Tätigkeiten in
der Sicherheitswirtschaft“. Erstmals wird sie von BDSW und BDGW
gemeinsam mit dem im September 2017 neu in Berlin gegrün-
deten BDLS herausgegeben. Wir wollen damit die Menschen in
den Blickpunkt rücken, die einen Teil dieser vielschichtigen und
verantwortungsvollen Aufgaben wahrnehmen. Diese reichen von
„A“ wie Alarmaufschaltung über „G“ wie Geld- und Werttrans-
porteure und „L“ wie Luftsicherheitsassistent bis „Z“ wie Zugbe-
wachung. Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre!
Ihr
Dr. Harald Olschok <
DR. HARALD OLSCHOK
ist Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführendes
Präsidiumsmitglied des BDSW Bundesverband der Sicherheits-
wirtschaft und Hauptgeschäftsführer der BDGW
Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste.
IN JEDER MINUTE AN JEDEM TAG
HELFEN UNSERE TECHNOLOGIEN,
MENSCHEN UND INFRASTRUKTUREN
ZU SCHÜTZEN UND DIE WELT
SICHERER ZU MACHEN.
www.smithsdetection.com
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