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Neuerfindung der Städte – urbane Potentiale Grüner Trend in der Küche durch Ökologie Gartenträume werden wahr: GiardinaZÜRICH 2012 bau life

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Neuerfindungder Städte – urbane Potentiale

Grüner Trendin der Küche durch Ökologie

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Seite: 2BAU LIFE · 01 | 2012

RUBRIK

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen und liebe Leser

Jetzt schwingt der Frühling wieder sein Zepter und schon fra-gen sich viele Entscheidungsträger der Baubranche, wie sie mit den «grünen Themen» umgehen.

In unserem Schwerpunkt zur grünen Messe Giardina beschäftigen wir uns mit neusten Trends um und im Garten. Dabei präsentieren wir den Charme von Biopools, den Wellnessgewinn durch Biosau-nas in Gärten und analysieren die Frage, wie Sichtschutz seine praktische Funktion erfüllen kann und gleichzeitig optisch eine gute Figur abgibt.

Grüne Themen beherrschten auch die letzte Swissbau. Wir waren vor Ort und haben uns von der «Green Kitchen» überzeugen lassen. Küchen ersetzen heute oft fast schon das Wohnzimmer. Auf jeden Fall sind sie der Ort, an dem am häufigsten kommuniziert wird. Folgerichtig müssen die neuen ökologischen Technologien in der Küche nicht nur Energie sparen, sondern auch noch gut aussehen.

Aktuell gibt es in der Schweiz eine Auseinandersetzung, die mit Stichworten wie Zersiedelung, Flächenfrass oder Siedlungsbrei die Schlagzeilen in vielen Medien bestimmt. An der Swissbau gab es ein Panel, das unser Naturverständnis in Frage stellte und daraus Szenarien entwickelte, wie das Grün wieder in die Raumplanung der Stadtentwicklung integriert werden kann.

Und last but not least widmen wir uns in einem Themenschwer-punkt dem Thema Energieverbrauch und Gewerbegebäuden. Hier gibt es noch Luft nach oben. Es gibt aber trotzdem schon spannen-de Referenzbeispiele, die ihre grüne Gebäudehülle mit ihrer Unter-nehmensphilosophie und den Produktbotschaften zusammenbrin-gen. Diese Brands werden erfolgreich sein, da sie eine langfristige und nachhaltige Perspektive entwickelt haben.

Georg [email protected]

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2 BAU LIFE · 01 | 2012

INHALT

06 Berauschende Wohnlandschaft

In hektischen Zeiten gewinnt die Natur wieder an Bedeutung und Grünflä-chen um das Haus bieten Raum zum Entspannen. Im Interview sprechen Gartengestaltende über ihren persönlichen Traumgarten.

24 Die ökologisch-gesunde Küche

Wieso das Thema «grün» auch in der Küche gross geschrieben werden sollte, erklärt uns Baubiologe Christian Kaiser.

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INHALT

76 Wo sind die Fachleute von morgen?

Das Fachpersonal stellt in der Schweizer Baubranche eine Mangelware dar. Die Diskussion an der Swissbau Focus Arena machte deutlich, dass die Anerkennung für Baufachberufe stark abgenommen hat.

34 Die Stadt neu erfinden

Der immense Landverbrauch in der Schweiz hält trotz allen Sonn-tagsreden von Politikern und mahnenden Essays von Architekten weiter an. Im Sekundenrhythmus wird ein Quadratmeter verbaut. Was ist hier zu tun? Die Stadt muss neu erfunden werden.

66 Revival der Tapeten

Lange hat die schlichte, weisse Raufasertapete die klassischen Tapeten-muster verdrängt. Das scheint sich aktuell wieder zu ändern. Wir präsentieren aktuelle Beispiele.

RUBRIKEN

Editorial .............................................................................................................. 01Kommentar ........................................................................................................05Das Thema .........................................................................................................06Innenarchitektur ................................................................................................. 16Intelligentes Wohnen .........................................................................................32Nachhaltiges Bauen ...........................................................................................34

Aus Alt wird Neu.................................................................................................62Umwelt Technologie ...........................................................................................68IT in der Baubranche .........................................................................................72Weiterbildung ......................................................................................................76Produktenews .....................................................................................................78Impressum ..........................................................................................................80

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Farbenprächtig, sinnlich, elegant und bezaubernd

von Pia Krättli

Die Eistage haben wir hinter uns gelassen. Ge-blieben sind ein paar Erinnerungen, sei es, weil man mit seinem Hund raus musste, sei es, weil man sein Auto unter der Eisschicht nicht wie-der fand, oder weil genau zu dieser Frostzeit die Heizung ausgestiegen ist. Vielleicht macht man sich Sorgen um einige Sträucher, doch wirklich an den Garten zu denken, fällt bei diesen Mi-nustemperaturen schwer.

Aber es kommt, wie es kommen muss. Die Tage werden wieder etwas wärmer, es bleibt länger hell und die ersten Schneeglöckchen zeigen ihre Köpfe. Das belebt nicht nur die Gartenfreaks.

Spätestens im März, wenn die GiardinaZÜRICH ihre Tore öffnet, packt es jeden Gründaumen. Die diesjährige GiardinaZÜRICH präsentiert das Frühlingserwachen wie ein blühendes Paradies.

GiardinaZÜRICH 2012 – die Ausstellung für Gar-ten und Lifestyle – besticht dieses Jahr mit dem Thema «Leben im Garten». Rund 290 Aussteller präsentieren traumhafte Gartenlandschaften vom romantischen bis zum modernen Stil. Wer würde nicht gerne in einem dieser Schaugärten wohnen?

Wie wichtig das Gärtnern – vermehrt auch wie-der in den Städten – geworden ist, zeigen das wiederkehrende Interesse an Schrebergärten, bepflanzten Balkonen und die umgestalteten Dachterrassen in Blumen-, Salat- und Kräuter-gärten. Das enorme Angebot von Gartenmaga-zinen bringt fast jeden Kiosk zum Platzen. Und dank den vielen Freunden mit Haus und Garten, gondelt man den ganzen Sommer von einer Grillparty zur nächsten.

Gewiss, für viele sind und bleiben diese ge-zeigten Schönheiten ein Traum. Ob es am Platz oder am nötigen Kleingeld fehlt, sei dahin ge-stellt – spielt auch nicht wirklich eine Rolle. Als Besucher der GiardinaZÜRICH geniesst man insbesondere die Atmosphären in den Schau-gärten: wahrhafte Märchenlandschaften und ein Anfang für viele persönliche Ideen. Kübel-pflanzen können mit kleinen Dekors und ge-wagten Farbkombinationen einen ganz neuen Ort hervorzaubern.

Gartenbesitzer können, je nach Budget, gren-zenlos planen und einkaufen. Vielleicht ist die Zeit für eine vollkommene Umgestaltung ge-kommen? Zeit für etwas Neues? Wie wäre es

beispielsweise, aus dem Gemüsegarten mehr Platz zur Entspannung zu schaffen, die Grün-fläche mit einem blauen Schwimmteich aus-zuwechseln, Gartenplatten gegen Holz einzu-tauschen – wie sähe eine Hollywoodschaukel anstelle der Holzbank aus?

Die Angebote an der GiardinaZÜRICH sind schier unendlich – der Raum zum Träumen grenzenlos.

Die Temperatur und die Lust, draussen zu sein, steigen. Es wird Zeit, sich auf den Sommer 2012 vorzubereiten.

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Pia Krättliist Redaktorin bei Life Medien.

KOMMENTAR

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6 BAU LIFE · 01 | 2012

Dass ein Garten mehr als Rasen und Blumen sein kann, wird alljährlich an der wichtigsten Schweizer Gar-tenmesse gezeigt. In hektischen Zeiten gewinnt die Natur wieder an Bedeutung und Grünflächen um das Haus bieten den Raum zum Entspannen. Die Sonderschau an der GiardinaZÜRICH präsentiert den neuen Wohnraum: das Leben im Garten.

Ein chinesisches Sprichwort sagt: «Das Leben beginnt erst an dem Tag, an dem wir unseren eigenen Garten anlegen.»

Berauschende Wohnlandschaft

Interview mit Tanja Casparis und Jürg Zingg von Pia Krättli

Sie stellen seit fünf Jahren an der Giardina aus. Was bedeutet Ihnen, als Gartengestal-tende aus dem Bündnerland, diese Messe in Zürich?

Tanja Casparis: Es erfüllt uns mit grosser Freude und Stolz, unsere Projekte zusammen mit den grössten und bekanntesten Gartenplanern an der GiardinaZÜRICH präsentieren und messen zu dürfen. Wir erreichen dabei ein begeistertes Pub-likum, mit welchem wir unsere Leidenschaft teilen können und haben zusätzlich die Möglichkeit, so ein Stück zur Schweizer Gartenkultur beitragen zu dürfen.

War dies der Grund für eine Filiale in Hinwil (Zürcher Oberland)?

Jürg Zingg: Ja! Dank unserer Neugier auf den nati-onalen Markt konnten wir unsere Chance in Zürich nutzen und positiv auf uns aufmerksam machen. Um ein Stück näher bei unseren Kunden zu sein und unser Potential ausnutzen zu können, haben wir im Februar 2010 unsere Filiale in Hinwil eröff-net.

Ein Thema der GiardinaZÜRICH wird das «Leben im Garten» sein. Wie sieht für Sie das Leben im Garten aus?

Tanja Casparis: Wir Menschen sehnen uns nach Glück und Wohlbefinden. Hohe Güter in einer Zeit, in der Verluste und Unsicherheiten unseren Alltag beherrschen.

Wir besinnen uns auf die wahren Werte unseres selbstverantwortlichen Daseins, kehren zurück zum bewussten Umgang mit der Natur – der Quel-le aller Kräfte. Sie bietet Raum für ausgeglichene Bewegung und Entspannung, und lässt den Ge-danken freien Lauf.

Draussen sein, einfach abschalten und zur Ruhe kommen, gesund und genussvoll leben, Zeit haben für sich und seine Liebsten, gemeinsame Stunden und Tage verbringen, sich Schönes gönnen und sich Gutes tun … Wo können wir dies besser als daheim, im eigenen Garten?!

Was erwartet den Besucher in Ihrem Schaugarten?

Tanja Casparis: Gartenräume, die selbst auf klei-nem Raum Privatsphäre ermöglichen, sind ein Hort von Geborgenheit und Wohlbefinden. Glas entpuppt sich als idealer Werkstoff für die Schaf-fung von neuen, intimen Gartenräumen. In unter-schiedlicher Gestaltung bieten diese Aussenräume Wärme und Sicherheit und schützen gegen Schall,

Sonne, Wind und Wetter. Glas trennt mit Materie, verbindet aber zugleich durch Transparenz und Leichtigkeit.

Wir wollen die Besuchenden der GiardinaZÜRICH 2012 mit Sinnlichkeit und organischen Formen überraschen und ihnen die Intimität und Gebor-genheit des neuen Gartenraums spüren lassen.

Sie haben es bereits angetönt: Nicht nur Glas, sondern auch Beton ist ein wichtiges Element in Ihrer diesjährigen Ausstellung. Ist Beton der neue Trend in unseren Gärten?

Tanja Casparis: Beton hat nicht nur eine lange Vergangenheit, sondern auch eine grosse Zu-kunft. Dieser naturnahe Baustoff fasziniert uns als Gestaltende immer wieder von Neuem. Seine grenzenlose Vielfältigkeit, Beständigkeit, Verläss-lichkeit, in Farbe und Form ermöglicht uns, neue Welten damit zu entdecken.

Aus dem römischen «Opus Caementitium», der Mutter des Betons, hat sich im Lauf der Zeit unter Anwendung moderner Zuschlagstoffe und ausge-klügelten Rezepturen ein reproduzierbarer Werk-stoff entwickelt, der den Einzug in den Lebensbe-reich des modernen und zeitbewussten Menschen gefunden hat.

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DAS THEMA

Wir sind überzeugt, dass sein Siegeszug erst begonnen hat und im Beton ein noch grösseres Potential für uns Gartengestaltende schlummert. Gerne möchten wir dazu beitragen, dass diese Chance von der Branche wie auch von den Kunden entdeckt wird.

Können Sie uns verraten, wie Sie diese Ma-terialien mit der Natur in Einklang bringen?

Jürg Zingg: Quarzsand, Kalk und Soda sind Roh-stoffe, die den wesentlichen Anteil bei der Glas-herstellung ausmachen – aus der Natur entstan-den, mit der Natur verbunden. Ebenso gilt dies für den wandelbaren Werkstoff Beton. Seit Millionen von Jahren finden wir diesen, als Nagelfluh be-kannt, in unseren Gebirgen wieder. Nagelfluh ist ein betonartig festes Gestein. Es besteht aus grö-sseren und kleineren rundlichen Geröllen, die auf natürliche Weise meist mit Quarz oder Calcit natür-lich verkittet worden sind.

Die gegensätzlich erscheinenden Materialien – Glas und Beton – stehen somit in grossem Ein-klang mit der Natur. Es liegt an uns, diese mit der nötigen Sensibilität anzuwenden und einzusetzen.

Ist es kein Problem, im März in der Vegeta-tion stehende Pflanzen auszustellen?

Tanja Casparis: Eine Herausforderung, ja. Aber ein Problem, innerhalb des Machbaren, sehen wir keines. Allerdings bleibt immer ein gewisses Rest-risiko: Die Blüte muss stets auf den Messestart hin angetrieben werden. Wir haben diese Herausfor-derung in den vergangenen Jahren angenommen und mit den entsprechenden Spezialisten in den Baumschulen das nötige Warmhaus und mit ent-sprechendem Aufwand manch ein Blütenzauber verwirklichen können.

Dieses Jahr setzten wir bewusst auf die grünen Farbtöne und verzichten damit auf einen blühen-den Garten. Die Aufmerksamkeit der Besucher soll voll und ganz den verschiedenen Formen und Strukturen gelten.

Woher nehmen Sie die Ideen?Haben Sie Vorbilder?

Tanja Casparis: «Die Natur gibt unendlich viele Anregungen. Ihr Reichtum ist grösser, als je ein Mensch begehren kann», ein wundervolles Zitat von Frank Lloyd Wright, das uns seit Jahren be-gleitet und deren Inhalt wir uns Tag für Tag wieder vor Augen legen dürfen.

Die Gestaltung eines Gartens kann durch etwas einfaches wie ein Gespräch inspiriert werden, oder

durch Erinnerungen entstehen. Bei deren Ideenfin-dung verbinden sich Kunst, Architektur, Raumaus-stattung und Gartenbau. So fliesst sehr vieles in die Gartenplanung und macht sie zu etwas sehr Persönlichem.

Haben Gemüsebeete noch Platz in den Designergärten?

Tanja Casparis: Der Nutzgarten hat dem Wohngar-ten in den letzten Jahren zweifellos Platz gemacht. Dennoch hat manch ein Gartenbesitzer das urei-gene Bedürfnis, sein Gemüse noch ein Stück weit selber anzupflanzen. Dies gilt es, zu respektieren und ebenso zu berücksichtigen. Gibt es doch heu-te unzählige Möglichkeiten, auch ein Gemüsebeet attraktiv zu gestalten oder den Kräutergarten in schönen Pflanzgefässen in Szene zu setzen.

Ideen und Wünsche können unermesslich sein. Stossen Sie bei der Umsetzung auch an unüberwindbare Grenzen oder ist für Sie alles möglich?

Tanja Casparis: Wir sind hungrig nach Neuem und wollen etwas bewegen! So wagen wir uns syste-matisch auch an neue Themen und Materialien heran, die uns fordern und gleichzeitig wachsen lassen. Grenzen gibt es für uns in der Planung grundsätzlich keine, denn «goht nid, git’s nid!» Wirkliche Grenzen zeigen uns einzig unsere Kun-den auf.

Profitieren Sie vom momentanenBauboom?

Jürg Zingg: Wir hatten 2011 ein erfolgreiches Jahr, wofür wir sehr dankbar sind. Die Leute sind bereit dazu, in schöne Gartenprojekte zu investieren. In den letzten zehn Jahren ist in unserer Branche sehr viel passiert, der Markt ist jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. Wir haben das grosse Glück, dass es der Gartenbranche gut geht. Wir gehen davon aus, dass dies auch in den nächsten Jahren so bleiben wird.

Vorletztes Jahr haben Sie mit Ihrem Baum-haus Schlagzeilen gemacht. Wo steht das gewaltige Holzhaus heute?

Jürg Zingg: Ja, die Begeisterung und die Reaktionen auf unser Baumhaus waren wirklich gross. Leider, so müssen wir gestehen, steht es immer noch gut eingepackt bei uns im Magazin. Wir durften es

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DAS THEMA

in manch ein tolles Gartenprojekt miteinplanen, jedoch standen und stehen wir immer wieder mit dem Baugesetz im Konflikt.

Es wartet nach wie vor auf einen leidenschaftlichen Gartenbesitzer, der das Aussergewöhnliche sucht und sich einen grossen Traum damit erfüllen möchte.

Sie haben bereits einige Giardina-Awards gewonnen. Was bedeutet Ihnen der Preis persönlich?

Jürg Zingg: Wir zeigen mit unseren Gärten ehr-liches Handwerk, sind mit Herzblut dabei. Dass unsere Sonderpräsentationen in Serie mit zwei Silver-Awards und in den beiden letzten Jahren mit dem Gold-Award ausgezeichnet wurden, er-füllt uns mit grenzenloser Freude und Stolz.

Wir haben unsere Chance genutzt und damit po-sitiv auf uns aufmerksam machen können. Die Giardina-Awards haben uns dabei mit enormer Motivation unterstützt!

Frau Casparis, Sie sind eine der wenigen Frauen in der Gartengestaltung. Gibt es beim Planen Unterschiede zu Ihren männli-chen Kollegen?

Tanja Casparis: Ja, davon bin ich absolut über-zeugt. Sicher ist dies auch typabhängig. Grund-sätzlich wissen wir doch: Frauen und Männer sind einfach unterschiedlich.

Die heutige Gartengestaltung stellt immer höhere Ansprüche an die emphatischen Grundwerte wie Ambiente, Behaglichkeit, Geborgenheit und Wär-me. Diese traditionell weiblichen Attribute stellen für mich als leidenschaftliche Gartengestalterin eine grosse Freude dar, bringen aber, in einer män-nerdominierten Branche, auch eine ebenso grosse Herausforderung mit sich. Meine Chance als Frau ist es, diese zu nutzen.

Als weitere Stärke von uns Frauen sehe ich ebenso die genaue Planung bis ins allerletzte Detail. Die harmonische Abstimmung ist für mich ein absolu-

tes Muss. Ebenso sind für mich Farben ein wesent-licher Bestandteil für eine gelungene Gestaltung.

Eine letzte Frage: Haben Sie privat auch einen Garten? Wie sieht er aus?

Jürg Zingg: Ich habe meinen Garten unter Was-ser gesetzt. Er wird durch einen Schwimmteich dominiert. Ansonsten habe ich einigen Hand-lungsbedarf. Aber an erster Stelle kommen die Kundengärten und so bleibt es in meinem Garten so, wie es ist. Ich hoffe, dass wir weiterhin vom Erfolg getragen werden und ausgelastet sind, und mein Gartenreich somit auch in den nächsten zehn Jahren unangetastet bleiben wird.

Tanja Casparis (schmunzelnd): In meinem eige-nen Garten spiegelt sich die Gradlinigkeit und klare Formensprache der Architektur wieder. Die Verschmelzung der Räume wird durch die grosse Glasfront, die sich zum Garten öffnet, verdeutlicht.

Beton und Holz, Kies- und eine grosse Rasen-fläche, Grünkörperelemente aus Eiben in einem Wechselspiel von Schutz und Durchblick, riesige Felder aus weissen Tellerhortensien und fünf Ku-gelhochstämmen lassen meinen Garten grosszü-gig und mit einer gewünschten Ruhe erscheinen.

Meine eigenen Wünsche sind stetig im Wandel und es ist mir wichtig, dass mein Garten mir die Möglichkeit bietet, das Leben im Freien zu jeder Tageszeit zu geniessen.

Von grosser Bedeutung ist es auch, neben klaren Formen und nicht zu viel Material- und Pflanzen-mix, meine weibliche, weiche und verspielte Seite in die Ausstattung zu integrieren. Wunderschöne handgefertigte Pflanzgefässe, die je nach Saison bepflanzt werden sowie kleine, überraschende Details runden «meine» Oase ab.

Weitere Informationenwww.zingg-gartengestaltung.ch

«Wir wollen die Besuchenden mit Sinnlichkeit und organischen Formen überraschen»

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9BAU LIFE · 01 | 2012

DAS THEMA

Hier wartet eine Wohnküche auf soziale Belebung.

Gesellige Familie sucht Wohnung mit geräumiger Küche.

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Er zieht aus.

Ehemalige Metzgerei als Ladenlokal zu vermieten.

Er gründet ein Take-Away mit Sandwich-Bar.

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Das Baumhaus – der Raum zwischen Ästen und Blattwerk

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DAS THEMA

Rechtwinklige Schwimmbecken aus permanenten, wasserdichten Betonkörpern sind in, baden in biologisch gereinigtem Wasser ebenso. Im Zeitalter der Biopools werden Badespass, Ästhetik, Natur und Wohnraum vereint, denn ein Biopool ist ein erlebnisreiches Trendprodukt und eine voll-kommene Ergänzung zur mondänen Architektur. Die ausgefeilte Teichtechnik steht einem Chlor-pool in nichts nach.

Natürliche Bepflanzung in einem modernen Rahmen

Der Pool fürs Auge

Neuanlage eines Privatgartens mit Biopool

Schwimmteichbauer: Lehnert AG, 5022 Rombach/Aarau

Baujahr: 2011

Grösse des Schwimmbereichs: 50 Quadratmeter

Klärfilterbereich: 25 Quadratmeter

Wassertiefe des Schwimmbereichs: 1,5 Meter

Schwimmteich Kategorie IV in der Einstufung I bis V

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RUBRIK

System Lehnert®

Seit 2008 ist System Lehnert® ein eigenständiges Schwimmteich- und Biopoolsystem mit mittlerweile 25 Partnerfirmen schweizweit. Mit grossem Erfahrungspotential werden individuelle und optimale Lösungen angeboten.

Weitere Informationenwww.systemlehnert.ch

Die Vorteile von Schwimmteichen und Biopools im Vergleich zu Chlorpools:

Das Wasser wird durch Kiesfilter, Bakterien, Wasserpflanzen biologisch gereinigt.

Es kommt keine Verwendung von Chlor oder anderen Chemikalien zum Einsatz.

Sehr gute Wasserqualität führt zu mehr Badespass: sehr angenehmes Baden, keine Hautreizungen,

keine «roten Augen».

Die Nachhaltigkeit ist sichergestellt.

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten – jede Teichanlage ist ein Unikat.

Unterschiedliche Kategorien legen genau dar, was gekauft wird.

Es werden Lebensräume für Flora und Fauna (zum Beispiel Wasserpflanzen, Libellen, Vögel,

die sich am Wasser bereichern) geschaffen.

Die Natur wird in den Garten geholt.

Das Wasser bleibt über das ganze Jahr hinweg im Schwimmteich.

Einmaliges Auffüllen der Teichanlage: kein ständiger Wasserwechsel/-verbrauch.

Als Hauptmaterial wurde Beton gewählt. Die Holzumrahmung und die graue Folienabdichtung sorgen für eine ruhige Wirkung.

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DAS THEMA

Dass Saunas wieder vermehrt im Garten gebaut werden, ist nicht nur ein neuer Trend, sondern eine Rückkehr zu den Wurzeln.

Sauna? Bio bitte!

Die Schwitzstube im Garten

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DAS THEMA

Die standardisierte Holzkiste im Keller war einmal. So wie das Saunie-ren für viele Menschen zum festen Bestandteil der Gesundheitspflege geworden ist, hat sich auch die Sauna als Bestandteil des Wohnraums

emanzipiert. Sie kann im Schlafzimmer, unter der Dachschräge, im Wohn- oder Schlafzimmer, im Erker oder auch im Garten gebaut werden. Bietet der Garten Platz, entfallen dadurch auch die nötigen Umbaumassnahem am Haus. Ebenfalls die Abkühlungen – im Winter im Schnee oder Badeteich, im Sommer unter der Kaltwasserdusche – befinden sich geradewegs vor der Saunatür. Nicht nur das die alten Finnen ihre Sauna ausschliesslich im Freien bauten, auch sonst haben Letztere einen ganz besonderen Reiz. Sie bilden, bei richti-ger Konzeption, eine Brücke zwischen innen und aussen, zwischen Nestwär-me und den Naturelementen.

Schwitzen ohne zu kochenUnter «Sauna» stellt man sich meistens die finnische Schwitzmethode vor: hohe Temperaturen, tiefe Luftfeuchtigkeit. Die Trockensauna gilt tatsächlich als die klassische Art zu saunieren. Es gibt jedoch eine von immer mehr Sau-nagängern bevorzugte Alternative, die Biosauna.

Weniger HitzeDie Küng AG Saunabau in Wädenswil entwickelte die sogenannte sanfte oder Biosauna (BIOSA®), welche sich im Wesentlichen in Temperatur und Luft-feuchte von der finnischen Sauna unterscheidet. Während das Thermometer beim finnischen Saunieren bis zu 100 Grad Celsius anzeigt, genügen in der Biosauna 45 bis 60 Grad Celsius. Dies ermöglicht das Schwitzbad auch für Menschen, die die grosse Hitze meiden wollen oder diese wegen Herz- und Kreislaufanfälligkeit meiden müssen. Auf der andern Seite beträgt die Luft-feuchtigkeit in der Biosauna angenehme 40 bis 60 Prozent, im Gegensatz zur finnischen Sauna mit niedrigen zehn bis 20 Prozent. Der BIOSA®-Ofen sorgte erstmals in den achtziger Jahren für Aufsehen. Das patentierte System verfügt über einen Wasserbehälter mit Kräutersieb und Duftölschale für eine unver-gleichliche Qualität der Kräuterinhalation und vielseitige Therapieanwendun-gen.

Mehr WirkungEs mag überraschen, dass die Entspannungswirkung und die Schweisssekre-tion in der Biosauna trotzdem stärker sind als in der finnischen. Der Körper wird besser entgiftet, der Stoffwechsel beschleunigt, der Blutkreislauf schonend ausgeglichen und die Haut gereinigt und gepflegt. Wie bei der herkömmlichen Hochtemperatursauna werden die körpereigene Abwehr gestärkt, die Gefässe

trainiert, Stress abgebaut sowie beanspruchte Muskeln regeneriert. Das milde Klima der Biosauna von Küng Sauna ist ausserdem gut für die Schleimhäute, vorausgesetzt, die Temperatur übersteigt die 60 Grad Celsius-Marke nicht.

Geniessen statt aufgiessenFür die klassischen Aufgüsse mit einem sofortigen Anstieg des Hitzeempfin-dens sind solche Temperaturen zu niedrig. Durch die tieferen Temperaturen lädt die Biosauna zu einer längeren Verweildauer ein und eignet sich dadurch für eine Vielfalt von Therapien: Aromen, Licht und Klänge haben nicht nur eine nachweisbare physische Wirkung, sondern sprechen auch die Sinne an. Küng Saunaöfen sind so konzipiert, dass die Aromatherapie mit ätherischen Ölen und Heilkräutern möglich ist. Zusätzlich kann die Saunaluft mit Sauerstoffi-onen, das heisst mit elektrisch geladenen Molekülen, angereichert werden, die sonst in erhöhter Konzentration in Wäldern, am Meer und bei Wasserfällen vorkommen. Sie reduzieren unter anderem Bakterien und Viren auf natürliche Weise.

Die Kraft des LichtsWechselndes Farblicht aus eingebauten Leuchtquellen wird über das Auge, aber auch über die Haut wahrgenommen, indem es in den Zellen eine Re-sonanz erzeugt. Rot regt an, Blau beruhigt, Gelb erhellt das Gemüt, um nur einige zu nennen. Die Lichttherapie ist ein anerkanntes Verfahren zur Behand-lung diverser Krankheiten. Nicht weniger bekannt, und auch wissenschaft-lich bestätigt, ist die therapeutische Wirkung von Musik. Küng Sauna baut auf Wunsch auch eine Lautsprecheranlage in die Kabine ein, über die sanfte, meditative Klänge – etwa aus der Natur – ins Innere strömen und zur Entspan-nung beitragen. Denn darum geht es letztendlich: viel Ruhe, Entspannung und Regeneration für Körper und Geist. «Die Sauna ist wie die Kirche», sagen die saunaerfahrenen Nordländer zu Recht.

Zwei in einemWenn Sie gerne sanft und hitzig saunieren, brauchen Sie deshalb nicht zwei Saunas. Die Küng AG Saunabau bietet Öfen und Steuerungen an, die praktisch jedes gewünschte Klima erzeugen können. Per Touchscreen lässt sich also wählen, ob man finnisch heiss oder schonend sanft schwitzen will.

Weitere Informationenwww.kuengsauna.ch

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14 BAU LIFE · 01 | 2012

DAS THEMA

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen langsam, aber sicher an. Endlich lockt der Garten wieder nach draussen.

Im Handumdrehen zu einer Oase der Ruhe

Neugierige Blicke und pausenlos Zugluft

Die Wintermonate sind vorbei und es lässt sich endlich wieder im Freien entspan-nen. Die ersten Sonnenstrahlen und die

Aussicht geniessen – wenn nur nicht dieser Wind wäre, der einen zum Frösteln bringt. Ist es nicht der Wind, sind es die neugierigen Blicke aus der Nachbarschaft, welche einen zur Flucht ins Haus zwingen.

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INNENARCHITEKTUR / Badewelten

Hemmungslos nostalgisch und doch zeitlos modern

Die goldenen Zwanziger

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RUBRIK

Oktogonal bedeutet achteckig. Genial be-deutet schöpferisch überragend. Die Serie 1930 ist beides. Gestaltet in den goldenen

zwanziger Jahren und 1930 erstmals der Welt-öffentlichkeit präsentiert, ist dieser Klassiker aus dem Duravit-Programm nicht mehr wegzudenken. Dazu kamen im Laufe der Zeit viele andere schöne Stücke, die das heutige Programm bilden. Doch so konsequent klassisch der Look der Serie 1930 auch sein mag, ist sie doch technisch immer auf der Höhe der Zeit, wie beispielsweise das Wand-bidet und -WC deutlich machen.

Weitere Informationenwww.duravit.de

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RUBRIK

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RUBRIK

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Individuell gestaltetes Umfeld – auch im Bad

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Die modular aufgebauten Waschplatzmöbel von Alape öffnen das Bad hin zu angrenzenden Wohnbereichen oder lassen sich in diese inte-grieren. Ausgereifte technische Lösungen sind bereits im Inneren der

Möbel integriert und ermöglichen eine smarte, einfache Installation. Durch die Addition unterschiedlicher Becken- und Möbelmodule und die Auswahl verschiedener Oberflächen erschliesst sich eine Vielzahl individueller Gestal-tungsmöglichkeiten.

Grosse, offene Räume liegen im TrendDer Schritt weg von der Wand bietet zusätzliches Platzangebot, welches best-möglich genutzt werden kann. «be yourself.» ist Impuls und Aufforderung zu-gleich, sein Umfeld individuell zu gestalten. Mit dem Loslösen von klassischen Badkonzepten rückt das Bewusstsein des eigenen Ichs in den Mittelpunkt. Das Bad öffnet sich hin zu anderen Wohnbereichen, das Waschen erfährt eine höhere Bedeutung.

INNENARCHITEKTUR / Badenwelten

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RUBRIK

«be yourself.» zeigt sich in puristisch gestalteten Waschplatzmodulen und über-zeugt zugleich als ganzheitlich durchdachte Einheit. Die Kombination verschie-dener Becken, Möbel und Oberflächen macht jeden Waschplatz zu einem Unikat.

Der Anspruch an Purismus und Ästhetik ist bei «be yourself.» in sämtlichen Details zu erkennen.

Weitere Informationenwww.alape.com

«be yourself.» bietet kluge Waschplatzlösungen und eröffnet neue Perspektiven. Die neuen Alape-Produkte überzeugen und fügen sich dank ihrer klaren Formen-sprache und erstklassigen Materialität in hochwertige Wohnumgebungen ein.

«be yourself.» wurde vom Alape Designpartner sieger design, Sassenberg (DE), gestaltet.

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INNENARCHITEKTUR / Lichtlösungen

Die Lichtmanufaktur Illuminartis beweist mit ihrem ersten Leuchtenmodell Sinn für hochwertiges Lichtdesign. Die Leuchtenkollektion Rhombus vereint Qualität, Ästhetik und Handwerkskunst.

Lichtmanufaktur aus dem Schweizer Emmental

Die Kunst des Lichts Das Besondere an der Kollektion Rhombus ist die einzigartige Lichtführung, wofür eigens ein Diffusor aus hochwertigem Kunststoff

entwickelt wurde. Durch den Diffusor fallen 70 Prozent des Lichts auf den Tisch, je 15 Prozent werden zur Seite und nach oben gelenkt. Damit wird die Decke als Lichtreflektor genutzt und so eine raumfüllende Beleuchtung geschaffen. Kom-fort bietet die einfache Bedienung der Leuchten: Die stufenlose Dimmung kann über zwei optische Sensoren gesteuert werden, wobei die minimale und die maximale Dimmstufe mit einem akusti-schen Signal angezeigt werden.

Die Leuchten bestehen aus einem einzigen Stück Aluminium, die rhombenförmigen Aussparungen sorgen für ein optimales Wärmemanagement – entscheidend für eine lange Lebensdauer der LEDs. Ein speziell ausgebildetes Team verarbeitet die präzise gefrästen Aluminiumkörper in Handar-beit zu formschönen Leuchten in der Manufaktur im Emmental. Für die Produktion verwendet die Licht-manufaktur überwiegend Produkte von Schweizer Herstellern.

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INNENARCHITEKTUR / Lichtlösungen

Mit der Rhombus-Kollektion verbindet das Unter-nehmen modernste Lichttechnologie und höchste Ansprüche an Material und Verarbeitung. Rhombus gibt es als Pendelleuchte in einer kurzen (124 Zen-timeter) und einer langen (176 Zentimeter) Version sowie als Stehleuchte, weitere Kollektionen sind bereits in Planung.

Wer dem Team von Illuminartis gerne einmal bei der Herstellung der Leuchten über die Schulter schauen möchte, ist in der gläsernen Manufaktur im Emmental herzlich willkommen.

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Weitere Informationenwww.illuminartis.ch

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INNENARCHITEKTUR / Green Kitchen

Die ökologisch-gesunde Küche

Aus Bauherrensicht ist die Küche ein wesentliches Element eines Neu- oder Umbaus. Doch allzu oft wird diese nach oberflächli-chen Kriterien der Optik ausgewählt. Gesundheitliche Aspekte

wie Schadstoffausdünstungen oder ökologische Kriterien wie bei-spielsweise eine ressourcenschonende Materialwahl bleiben vielfach auf der Strecke. Dabei ginge es auch anders.

Für viele Menschen ist die Küche die wichtigste Innenausstattung in einer Wohnung oder einem Haus. Bei der Gestaltung der Küche werden vielfach keine Kosten gescheut, denn neben der reinen Funktionalität des Kochmöbels gilt eine elegante Küche immer auch als Prestigeob-jekt. Doch immer öfter verbirgt sich hinter dem oberflächlichen schö-nen Schein ein hässliches Gesicht: Unter dünn beschichteten Dekor-furnieren kommen kostengünstige Werkstoffplatten zum Einsatz, die nicht nur gesundheitlich problematische Ausdünstungen absondern, sondern auch rasch altern und den Beanspruchungen nicht gerecht werden. Die hohen Leimanteile emittieren das stechend riechende Gas Formaldehyd, oder die weniger auffälligen, aber ebenso problemati-schen Isocyanate. Synthetische Lackschichten bereichern den «Duft-cocktail» um organische Verbindungen, die stets allergenes, aber auch krebsförderndes Potential haben können.

Dabei würde es auch anders gehen. Denn immerhin sind konventionel-le Küchen keine kostengünstigen Schnäppchen. Für eine ökologisch verträgliche und gesundheitlich verträgliche Küche sind einfache Rah-menbedingungen einzuhalten, die sich bei guter Planung nur unwe-sentlich auf den Verbraucherpreis auswirken: Leimhaltige Holzwerk-stoffplatten sollten vermieden werden. Massivhölzer mit leimfreien Verbindungen oder geringfügig verleimte Dreischichtplatten gilt es, zu bevorzugen. Auch ist es sinnvoller, allenfalls Sichtfurniere und Fronten aus natürlichen Hölzern zu wählen und synthetische Folienfurniere zu meiden.

Oberflächen sollten vorzugsweise mit Naturöl statt mit synthetischen Decklacken behandelt werden. Dies verhindert elektrostatische Aufla-dungen und petrochemische Emissionen. Weitere Vorteile zeigen sich in dauerhaften Beschlägen für Türen sowie Auszügen und Arbeitsflä-chen aus Naturstein heimischer Herkunft.

Wassersichere Fugen sollten konstruktiv ausgeführt werden. Auf schadstoffhaltige Silikonverfugungen sollte nach Möglichkeit verzich-tet werden. Energiesparende Küchengeräte aus einheimischer (min-destens europäischer) Produktion gilt es, zu bevorzugen. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass Elektrogeräte mit geringen elekt-rischen Feldern verwendet werden – Induktionsherde bauen beispiels-weise starke magnetische Felder auf. Zu guter Letzt sollte auch darauf geachtet werden, dass die Anordnung und die Einteilung der Küche nach ergonomischen Kriterien verläuft (rückenschonend, kurze Wege, gute Erreichbarkeit von Sachen et cetera).

Wesentliche Kriterien einer nachhaltigen Küchenplanung sind die Ver-meidung minderwertiger Materialien im verdeckt liegenden Bereich. Meist werden nur die Oberflächen optisch ansprechend und scheinbar ökologisch ausgeführt, während sich dahinter schadstoffausdüns-tende Verbundwerkstoffe verbergen. Gerade in einer Küche, wo Le-bensmittel gelagert und zubereitet werden, sollte die Schadstoffver-meidung oberste Priorität haben. Individuelle Schreinerküchen können dies oft besser gewährleisten als Serienprodukte grosser Küchenbau-anbieter, bei denen Herkunft und Inhaltsstoffe der Materialien kaum nachverfolgt werden können.

Weitere Informationenwww.baubio.ch

Christian Kaiser ist Dipl. Ing. Architekt SIA und Baubiologe IBR/IBN.

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FX Ruch Küchenausstellung

Die Ausstellung in einem Küchenstudio inspiriert und zeigt vielfältige Möglichkeiten und Varianten zahlreicher aufgebauter Küchen. Im grenznahen Singen in Deutschland werden auf 400 Quadratmetern die neusten Muster-küchen als Vorlage zur Planung und Gestaltung von individuellen Lösungsansätzen gezeigt.

INNENARCHITEKTUR / Green Kitchen

Vor noch nicht allzu langer Zeit war die Küche ein kleiner, abgetrennter Raum, der ausschliesslich von der Hausfrau zum Kochen und Aufbewahren der Speisen genutzt wurde. Früher als reine Funktionsanlage konzipiert, wandelt sich die Küche heute zu einem Erlebnisraum.

Die heutige Küche dient nicht nur dem Kochen

Küche (er)leben

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Im Service inbegriffen:

•PersönlicheBetreuungvonAnfangan•Modernste3D-Computerplanung•GrosseArbeitsplattenauswahl•FairePreisefürstarkeMarken•EinbauundMontagevomFachmann•AufmassvorOrt•QualitätbisinskleinsteDetail•AttraktiveFinanzkaufangebote•ErstellungvonElektro-,Platten-und Wasseranschlussplänen•ZusammenarbeitmitallenanderenGewerken des Hauses (Platten, Baustoffe et cetera)

Die Küche, der Ort der individuellen Arbeit wurde in den letzten Jahren zu einem Ort des miteinander Lebens und ersetzt somit das Wohn-zimmer als Kommunikationszentrale. In der Küche kommt die Familie

zusammen, in der Küche empfängt man Freunde, in der Küche kocht und isst man gemeinsam.

Dabei hat der Wandel der Küche nicht nur mit der neu entdeckten Leidenschaft für das Kochen zu tun: Als Abbild gesellschaftlicher Veränderungen wird die Küche zu einem Lifestyleraum, in dem Genuss und Vergnügen im Vordergrund stehen. Neuste Küchentrends spiegeln den modernen Designgeschmack wieder und versehen Funktionalität mit stilvoller Optik. Gleichzeitig hält eine gewisse Professionalisierung Einzug in den häuslichen Bereich, indem Arbeitsabläufe durch sinnvolle Zuordnung von Möbeln und Illumination optimiert werden.

Nachhaltigkeit im FokusNeben Genuss und Optik spielt aber auch das Thema Nachhaltigkeit eine immer grössere Rolle. Nirgends macht sich ein bewusster Umgang mit den Ressourcen in der eigenen Haushaltskasse so schnell positiv bemerkbar wie in der Küche. Dass moderne Küchengeräte im Vergleich zu älteren Modellen den Strom- und Wasserverbrauch senken und somit die Umwelt und den ei-genen Geldbeutel entlasten, weiss mittlerweile jedes Kind. Der Megatrend des 21. Jahrhunderts zeigt sich längst auch in einer gesteigerten Nachfrage nach natürlichen Rohstoffen und verantwortungsbewussten Lieferanten. Das Ziel: Eine gelungene Synthese von Hightech, Topqualität, Komfort und Ökologie.

Diese Trends hat FX Ruch, ein Familienunternehmen mit 125-jähriger Traditi-on, frühzeitig erkannt und konsequent umgesetzt. Der Spezialist übernimmt alle Schritte einer individuellen Küchenplanung und -umsetzung. Das Han-delsunternehmen bietet seinen gewerblichen und privaten Kunden Waren und Dienstleistungen an, die weit über das gängige Sortiment eines Küchenhan-dels hinausgehen: Neben Markenartikeln aller namhaften Hersteller bietet das Unternehmen eine individuelle Beratung zu baulichen Aspekten sowie zum Thema Energiesparen und Nachhaltigkeit. Der erfahrene Fachmann analysiert den Bedarf und die gegebenen Möglichkeiten sachkundig vor Ort und bietet seinen Kunden zugeschnittene, bestmögliche Lösungen an. Ab wann rechnet sich ein energieeffizientes Küchengerät mit höherem Anschaffungspreis? Für wen ist eine Solaranlage auf dem Dach empfehlenswert? Nur der Profi ist auf dem aktuellen Stand der Technik und sichert Wirkungsgrade für Warmwasser und Heizung, die den erneuerbaren Energien bei nahezu allen Bau- und Mo-dernisierungsvorhaben den Vorrang geben. Deren Einsatz wird mittlerweile nicht mehr nur gefördert, sondern auch bei privaten Neubauten gefordert.

Weitere Informationenwww.fxruch.ch

So unterwirft sich FX Ruch nicht nur selbst einem Umweltkodex – der Haupt-energiebedarf wird beispielsweise aus einem eigenen Naturkraftwerk bezogen –, auch bei Lieferanten und Geschäftspartnern legt das Traditionsunternehmen grössten Wert auf bewusstes Umweltmanagement: «Nachhaltigkeit beginnt schon bei den ersten Überlegungen zur Form, den eingesetzten Materialien, umfasst die Produktion und auch die spätere Entsorgung in Form von Recyc-ling oder sogar Kompostierung», so Alexandra Ruch, Direktorin der FX Ruch AG, Schweiz. Durch exklusive Partnerschaften mit Lieferanten natürlicher Rohstoffe bietet das Unternehmen seinen Kunden ein breites Angebot hochqualitativer Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen.

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Auf der diesjährigen Swissbau präsentierte Bauknecht die «Green Kitchen 2.0», die erste Küche, die mit einem integrierten Ökosystem die Energienutzung optimiert. Durch die Wiederverwertung ungenutzter Ressourcen wie Abwärme und Abwasser werden Energiekosten um bis zu 70 Prozent reduziert.

Green Kitchen – die Küche der Zukunft

Ökologie in der Küche

Die Küche der Zukunft ist grün. Bauknecht präsentierte dieses Jahr die Green Kitchen 2.0, die die Energienutzung optimiert. Sämt-

liche Geräte der Green Kitchen 2.0 können einzeln oder integriert im System verwendet werden. Der neue Sechs-Liter-Geschirrspüler ist als erstes Green Kitchen-Gerät ab sofort im Handel erhältlich.

Hinter der Green Kitchen 2.0 verbirgt sich ein zukunftsweisendes System, das Abwasser und Abwärme wiederverwendet. Durch die Integra-tion von Haushaltgeräten in ein geschlossenes System optimiert Green Kitchen 2.0 den Energie-

und Wasserverbrauch und spart damit bis zu 70 Prozent an Energiekosten. Dies führt dazu, dass für jede Tätigkeit nur so viel Energie und Wasser verwendet wird, wie tatsächlich benötigt wird.

Das ÖkosystemBeim Spülen, Kochen und Waschen werden in je-dem Haushalt literweise Wasser verbraucht. Green Kitchen 2.0 fängt dieses Wasser auf, behandelt es antibakteriell und sammelt es in einem externen Wasserbehälter. Danach kann es für Geschirrspül-gänge genutzt werden. Das wiederverwendete, aufbereitete Wasser lässt sich auch direkt aus

dem gleichen Behälter entnehmen, um Pflanzen zu giessen und den Hausputz zu verrichten. Der Wasserbehälter wird zusätzlich mit dem Kompres-sor des Kühlschranks verbunden. Dadurch heizt die Abwärme des Kühlschranks das Wasser für den Geschirrspüler auf. So können pro Spülgang nicht nur bis zu sieben Liter Wasser, sondern auch bis zu 20 Prozent Strom bei gleicher Spülleistung gespart werden.

Die Green Kitchen 2.0 erlaubt auch die Integration in das Smart Grid-System, was die Ausschöpfung des vollständigen Energiesparpotentials weiter

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unterstützt. Smart Grids sind intelligente Strom-netze, die dem Benutzer den aktuellen Stromver-brauch digital anzeigen. Der Programmstart eines Haushaltgerätes kann so auf einen günstigen Zeit-punkt mit tiefen Stromtarifen und geringer Netz-auslastung gelegt werden.

Küchengeräte mit BestleistungenDie Küche der Zukunft beinhaltet einen H2O Op-timum-Garer, einen Induktionsbackofen, einen Wasser sparenden Geschirrspüler, einen thermi-schen Sonnenkollektor, einen Wasserspender und einen «Resource Assistant». Mit dem Geschirrspü-

ler setzt Bauknecht neue Massstäbe beim Wasser-verbrauch. Dank neuster Technologie kommt das Gerät im Bio-Normalprogramm mit lediglich sechs Litern Wasser aus und erzielt trotzdem perfekte Resultate. Dies auch in puncto Stromverbrauch: Die Energieeffizienzklasse A+ ist der Beweis dafür.

INNENARCHITEKTUR / Green Kitchen

Weitere Informationenwww.bauknecht.ch

Mit «H2O Cooking» stellt Bauknecht eine neue Technologie zum Erhitzen vor, die dank der Induktions- und Green Intelligence™-Technologie sowie vielen raffinierten Ergänzungen Zeit und Energie spart. Je nach Kochverfahren wählt das Gerät ganz eigenständig die richtige Menge an Wasser, das automatisch vom Wassernetz direkt in das Gefäss geleitet wird. Die Induktionstechnologie sorgt für eine konstante Temperatur der Kochplatte und eine ideale Dampfkonzentration zum schonenden Zubereiten von Lebensmitteln, sodass weder Nährstoffe noch Farbe der Lebensmittel verloren gehen.

Ein komplett neues Feature von Green Kitchen 2.0 ist das revolutionäre, von der Firma Energround eigens für Haushaltgeräte entwickelte Konzept eines thermischen Sonnenkollektors. Dank einer neuen Methode zur Erfas-sung der Sonnenstrahlen kann dieser Kollektor selbst im Winter ausreichend Wasser zur Versorgung von Spül- oder Waschmaschinen aufheizen, ohne dass zusätzliche Energie zugeführt werden muss.

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INNENARCHITEKTUR / Aufzüge

The Chicago Athenaeum Museum of Architecture and Design verlieh KONE den GOOD DESIGN™ Award 2009 für die KONE Design Signalisation, welche damals bereits eine grosse Auswahl an stilvollen KONE Designgrafiken lieferte. Nun geht das internationale Unternehmen noch einen Schritt weiter und erstellt auf Wunsch Ihr ganz persönliches Aufzugskabinentableau.

Entwerfen Sie Ihr ganz persönliches Aufzugskabinentableau

Originelle Kabinentableauabdeckungen mit eigenen Grafiken

Wenn Architekten eine einzigartige Vor-stellung eines neuen Gebäudes entwi-ckeln, kann diese nun bis ins kleinste

Detail perfektioniert werden: KONE bietet eine grosse Palette an Designgrafiken. Es besteht je-doch auch die Möglichkeit, mit eigenen Grafiken und Abbildungen eine individuelle Deckplatte für das Aufzugskabinentableau zu schaffen. Diese Lösung ermöglicht eine vollständig kundenspe-zifische Deckplatte mit einer Auswahl an ver-schiedenen Hintergrundgrafiken, Bildern oder Unternehmenslogos. Auch kann ein spezifisches Verzeichnis entworfen werden, welches hilfrei-che Aufschlüsse über die Belegung von verschie-denen Abteilungen und Dienststellen eines Ge-schäfts, eines Hotels oder eines Bürogebäudes anzeigt. Zusätzlich kann mit der Tasteranordnung eine Führungshilfe geschaffen werden. Dies ist insbesondere dann nützlich, wenn im Fahrkorb zwei Ausgänge vorhanden sind: Die Position der Taster zeigt an, welcher Ausgang zu benutzen ist.

Das Kabinentableau ist in verschiedenen Varian-ten erhältlich – in einer langen Ausführung über die gesamte Kabinenhöhe oder einer kürzeren Ausführung. Die Haltestellensignalisation gibt es in verschiedenen eleganten Farben, passend zu jeder Innenausstattung.

Die Signalisationsserie hat verschiedene moderne Merkmale, wie zum Beispiel:

•Rahmenlose numerische Stockwerkanzeigen

•Elegante Metallrahmen

•Abdeckplatten in einer grossen Farb- und Musterauswahl, aus bruchsicherem und stossfestem Polycarbonat

•Leicht wechselbare Abdeckplatten

Vor Abnutzung geschütztDie Rückseite der Deckplatte wird in hochwertiger Druckqualität bedruckt und führt so zu einem halt-baren Ergebnis in hoher Auflösung. Die Grafikar-beiten wurden dauerhaft und farbecht ausgeführt. Sie werden jeweils auf die Rückseite der Polycar-bonatabdeckung gedruckt, damit diese vollstän-dig gegen Feuchtigkeit und Abnutzung geschützt sind. Dies führt zu einer stilvolleren und professi-onelleren Methode zur Gestaltung der Deckplatte als dies mit Aufklebern möglich ist. Ausserdem ist diese Lösung schneller und kosteneffektiver als eine Gravur.

Weitere Informationenwww.kone.ch

Das Kabinentableau existiert in den verschiedensten Farben und Mustern.

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INNENARCHITEKTUR / Aufzüge

Nach 30 Jahren hat das beliebte Einkaufszentrum Rheinpark im Dreiländereck am Bodensee eine Erfrischungskur erhalten. Neu besticht es durch eine klare architektonische Formsprache und erreicht als erstes Einkaufszentrum der Schweiz den Minergie-Standard. AS Aufzüge sorgen für die vertikale Mobilität.

Minergie-Standard für den revitalisierten Rheinpark

Faszinierende Lichtspiele

Im Jahr 1974 öffnete der Rheinpark seine Türen. Das Einkaufszentrum stellte von Beginn an einen prägenden Teil des Shoppingangebots rund um St.

Margrethen dar. Es galt über die Landesgrenzen hin-aus als Wegbereiter für Schweizer Einkaufszentren. Mit dem Publikumserfolg wuchs auch das Zentrum. Über die Jahre veränderten Zu- und Anbauten dessen Erscheinungsbild. Und sie verwässerten zunehmend das ursprüngliche Konzept der klaren Linienführung. Die Migros Pensionskasse als Eigentümerin und die Migros Ostschweiz als Generalmieterin ent-schieden sich deshalb für eine komplette Erneu-erung. Die Migros beauftragte die Architekten rlc ag, das Haus zu seiner kubischen Sprache zurückzuführen. Dank Investitionen von rund CHF 80 Millionen zeigt sich das Einkaufszentrum nach zweijähriger Bauzeit heute in einem neuen Kleid.

Der Neubau besticht auf allen Ebenen Neben einer klaren Funktionalität überzeugt der erneuerte Rheinpark vor allem mit seiner innovati-ven Gebäude- und Energietechnik. Die neu instal-lierte Photovoltaikanlage auf dem Parkhausdach liefert jährlich 150’000 Kilowattstunden Energie. Zusammen mit weiteren Massnahmen trägt sie dazu bei, dass der Rheinpark als erstes Schweizer Einkaufszentrum den Minergie-Standard erreicht.

In ästhetischer Hinsicht erstaunt vor allem die ar-chitektonische Harmonie. Der Baukörper wirkt von aussen überraschend leicht. Verantwortlich dafür sind Glasfaserkunststoffplatten, die nachts, dank beigemischter weisser Farbpigmente, leuchten. Je nach Jahreszeit präsentieren sie den Bau in einer anderen Stimmung. Faszinierende Lichtspiele und die klare Formensprache prägen auch das Innere

des Gebäudes. Ein 16 Meter hoher Lichthof, der sich über alle drei Einkaufsebenen erstreckt, bildet das Herz der grosszügigen Shoppingmall. Ein grosses, elliptisches Oberlicht taucht alle Verkaufsetagen in eine warme Atmosphäre. Das durch das Gebäude strömende Licht und die dominierenden weichen Formen verleihen dem Zentrum etwas unerwartet Organisches. Es steht im Kontrast zur kubischen Aussenhülle, die einen abgeschlossenen Körper vermuten lässt.

TransparenzundOffenheitPassend zu dieser Innenarchitektur werden die Ver-kaufsgeschosse in der Mitte durch eine stufenlose, frei hängende Fahrsteigkonstruktion miteinander verbunden. Ergänzend dazu stehen den Kunden auf der linken Seite des Innenhofs drei AS Aufzüge zur Verfügung. Die eigens für den Rheinpark entworfe-nen Spezialaufzüge sind bei Kunden und Mitarbei-tenden gleichermassen beliebt. Die transparenten Glaskabinen mit ihrem runden Oberlicht unterstrei-chen die offene Architektur der Mall. Sie stehen in einem spannenden Kontrast zur anthrazitfarbenen Wandverkleidung und zur Aluminiumrasterdecke. Das Einkaufen im Rheinpark wird zum Erlebnis für alle Sinne: Ruhezonen sowie die begrünte Dachter-rasse laden zum gemütlichen Verweilen ein.

Weitere InformationenAS Aufzüge AGFriedgrabenstrasse 15CH-8907 WettswilTelefon +41 (0)44 701 84 [email protected]

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Kommt nach dem Smartphone das «Smart House»?

Neues Wohnen

Science-Fiction oder Realität, utopische Meta-Elektronik oder praktisches Alltags-werkzeug? Vor ein paar Jahren staffierte

man Sci-Fi-Filme mit sprechenden Maschinen, Navigationssystemen und winzigen Touchscreens aus. Heute kommunizieren beispielsweise in der Gesundheitswirtschaft ganze Gebäudeteile mit informierten Anwendern.

Die Swissbau 2012, die Leitmesse der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft, hat mit Themen-schauen wie «Qualität, Design und Komfort durch Gebäudevernetzung» oder dem gut ausgebuchten «Swissbau Future Forum» mit Referenten wie dem Zukunftsforscher Matthias Horx nicht nur den An-schluss bei Utopisten gefunden.

Wir leben mit digitalen Medien, vernetzen uns, lernen und orientieren uns mit und an intelligenten Applikati-onen. Mit welchen Auswirkungen könnten Bauherren bei der Realisierung eines technisch optimierten Neu-baus im noch jungen Jahrzehnt rechnen?

Experten wissen: Vorausschauen lohnt sich. Im Spiegel der Bau-wirtschaft erweitern sich speziell Bereiche um das «Intelligente Wohnen». Die Swissbau 2012 lieferte Ansätze, inwiefern sich eine zukünftige Synchronisierung der Gebäude, der User und ihrer Ap-parate eignet.

von Michael Merz

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INTELLIGENTES WOHNEN

Diverse MöglichkeitenDurch Automationen und elektronische Applikati-onen wandeln sich die Bedürfnisse des modernen Menschen. Folgende Installationen drehen sich heute um «Intelligentes Wohnen»:

•Programme regulieren Klima- und Lichtverhäl-nisse durch beispielsweise Rollladen-Verschie-bungen.

•Displays informieren: «Fenster und Türen ver-schlossen, Alarmanlage aktiviert» et cetera.

•Sensoren aktivieren Raum- beziehungsweise Energieverhältnisse.

•Vernetzte Melder alarmieren über allgemeine Gefahren und informieren über den Zustand von Solar- oder Heizanlagen.

Produkte der Hauselektronik, der Funktechnolo-gie, kombiniert mit Wissen aus der sogenannten «Smart Home»-Forschung stellen die Parameter der Stunde. «Innovative Technologien speisen sich aus der Gebäudewärme, basieren auf energiege-nerierenden Kreisläufen», unterstreicht Matthias Horx, «sie fördern unser Lernen und Arbeiten. Sie unterstützen uns auch in verschiedenen Lebens-phasen.»

Nicht jedes Haus bietet die beste Voraussetzung für die neue Art des Wohnens. Welche grundlegen-den, integrierbaren Elemente machen ein Smart Home aus? «Ähnlich wie bei veraltetem Rollmate-rial sollte auch bei einem Haus dringend versucht werden, Lastspitzen einzudämmen», betonen Projektleiter vom iHomeLab (Hochschule Luzern), «diese kalkulieren sämtliche Energielöcher und -Quellen eines Gebäudes ein.»

So werden beispielsweise beim Bau eines Mehr-familienhauses der Produktionsaufwand und der Rohstoffverbrauch, die Amortisationskosten und eine potentielle Energierendite subsumiert. Auch Schweizer Bauherren kalkulieren mit zukünfti-gen Installationen von Wärmepumpen, Solar- und Photovoltaikanlagen. Bei Offerten sollten auch zukünftige Anschaffungen wie Stand-by-Stecker und Sensoren oder die IT-Docks der Mitbewohner rechnerisch inkludiert werden.

In einer umsichtigen, ökologischen Energiebilanz finden auch hauseigene, regenerative Kraftwerke oder Elektroautolader ihren Weg aus industriellen Grauzonen.

Neue ModuleParallel zu städtischen Bauprojekten, die auf redu-zierten Raumflächen basieren, zeigen besonders Eigenheime grosse Möglichkeiten, intelligentes Gebäudemanagement mit umfassend «smarten» Elementen zu integrieren. «Smarte Gebäude gehen auf die Nutzer, ähnlich wie iPads auf ihre User ein», meint René Senn, Leiter Fachgruppe Intelligentes Wohnen Schweiz.

Er plädiert allerdings darauf, dass das Verbrau-cherverhalten nicht nur visualisiert, sondern auch energetisch von Haushalt zu Haushalt eingebun-den wird.

Ein Hausverwalter könnte beispielsweise anhand von Bewegungsmeldern sehen, wer sich in beheiz-ten Räumen befindet; oder ob mehr Sonnenlicht in eine Etage projizieren werden sollte. IBM hat die Initiative «Smarter Planet» ins Leben gerufen, die sich mit umweltfreundlichen Modulen innerhalb kommunalen Strom- und Netzwerken beschäftigt.

Gebäudevernetzungsanbieter aus der Schweiz nannten an der Swissbau vier prägende Haupt-module:

•Raum- und Portfolio-Management > Optimierung des Flächenbedarfs

•Energiesparen > Senkung des Energiebedarfs

•Energiemanagement > Reduzierte Kosten der Energieerzeugung

•Gebäudeoperationen > Reduzierung von Betriebs-kosten

Darunter fallen nicht nur Aspekte des Immobilien-managements, sondern evident sensorische Feed-backs in Echtzeit zur Raumtemperatur, zum Wohl-befinden seiner Bewohner. Leider wurden weitere essentielle Punkte zur Sicherheit oder zur Mobili-tät am Swissbau-Workshop «Qualität, Design und Komfort durch Gebäudevernetzung» nicht vertieft. Dafür wurde eine sinusförmige Lamelle vorge-stellt, die durch einfache Mittel Lichtstrahlen an die Decke reflektiert oder umleitet.

Bedienungsfreundlich?An den Swissbau-Workshops wurden viele span-nende Themen aufgegriffen. Ein sehr realisti-sches Szenario zum Smart-Thema zeichnete der Zukunftsforscher Horx nach seinem Referat am Swissbau Future Forum: «Wir sollten unser Leben

«Intelligentes Wohnen» in der SchweizDer Begriff «Intelligentes Wohnen» wurde durch den ZVEI (deutscher Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) ein-geführt. Dieser gründete die Initiative «Intelli-gentes Wohnen», die mit ihrer Website (www.intelligenteswohnen.com) und anderen Aktio-nen für vernetzte Lösungen wirbt. In Österreich ist die Initiative durch den Verein «Intelligentes Wohnen Austria» vertreten.

In der Schweiz ist die Initiative «Intelligentes Wohnen» durch eine Fachgruppe innerhalb des Vereins «Gebäude Netzwerk Initiative» GNI vertreten.

nicht ver-elektronisieren. Innovation bedeutet für mich Logik und Aktivität. Hightech sollte einfach und intuitiv bedienbar sein.»

Letztlich informieren sich Raumplaner und Gebäu-despezialisten eher bei Konzernen wie Siemens, ABB, IBM, weniger bei Hochschulen, wo die the-oretische Messlatte für «Intelligentes Wohnen» gelegt wird. IBM vernetzte 2010 im italienischen Bozen ein Haus für ältere Bewohner. Hier steu-ern modernste «Dashboards» (Armaturentafeln) variierende, abwechslungsreiche Aufträge von 75-jährigen Senioren bei, während sensorische Melder andere Pflegeheimbewohner hüten.

Nebst grundlegenden Parametern darüber, ob ein Gebäude eher funktional ausgerichtet wird, kom-men beim Smart House vor allem soziale, sprich wohnlich-familiäre und individuelle Aspekte hinzu.

Intelligente Häuser geben so nicht nur Feedback zur Umweltsphäre, messen nicht nur CO2-Aus-schüttungen, sondern sie navigieren und schützen ihre Bewohner Tag und Nacht.

Weitere Informationenwww.intelligenteswohnen.com

Michael Merzist Redaktor bei Life [email protected]

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34 BAU LIFE · 01 | 2012

RUBRIK

Der immense Landverbrauch in der Schweiz hält trotz aller Sonntagsreden von Politikern und mahnenden Essays von Architekten weiter an. Im Sekundenrhythmus wird ein Quadratmeter überbaut. Was ist hier zu tun? Zunächst gibt es praktische Lösungen wie das verdichtete Bauen oder klarere rechtliche Vorgaben. Das reicht aber nicht aus, wie spätestens ein Blick über den nationalen Tellerrand verdeutlicht: Wir müssen die Stadt neu erfinden. Das war auch Thema an der Swissbau.

Die Renaissance der Stadt unter grünem Vorzeichen

Die Stadt neu erfinden

von Georg Lutz

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35BAU LIFE · 01 | 2012

NACHHALTIGES BAUEN

Die aktuelle Debatte über die Zersiedelung geizt nicht mit drastischen Bildern. Da ist von einem «blubbernden Siedlungsbrei»,

der alle Landstriche überzieht, die Rede. Aktuell nimmt eine Debatte über die «kalten Betten» der vielen leerstehenden Wohnungen Fahrt auf. Die Ausgangsproblematik hat Jacques Herzog, ei-ner der bekanntesten Architekten der Schweiz, in einer Diskussion auf den Punkt gebracht: «Wir schaffen es nicht, die Agglomerationen städti-scher und dichter zu gestalten, damit sie nicht wei-ter in die Landschaft ausufern und die Qualität des Ländlichen zerstören.» Dabei geht es nicht um den Widerspruch zwischen ländlichem Raum und der Stadt. Dieser Mythos existiert nur in konservativen Sonntagsreden. Es geht auch nicht um ein klas-sisches urbanes Wachstum, welches dem länd-lichen Raum die Luft zum Atmen nimmt. Bis auf wenige Seitentäler im Tessin oder Wallis sind auch Landkantone von der Zersiedelung betroffen.

Ein Zurück gibt es nichtAuch an dem diesjährigen «Swissbau Future Fo-rum» stand das Thema der urbanen Potentiale und die Hürden, die davor stehen, im Vordergrund. Springen wir in eine zentrale Diskussion hinein.

Professor Christophe Girot verbindet die Themen Landschaftsarchitektur und Raumplanung. Dabei geht er zunächst von einer Stadtlandschaft in der Schweiz aus. Ein Zurück zur Natur erscheint da min-destens naiv. In der philosophischen Auseinander-setzung mit dem Thema der Gestaltung von Natur herrscht aus seiner Sicht Hilflosigkeit vor – nicht zuletzt deshalb, weil wir alle immer noch alte Denk- und Landschaftsmodelle im Kopf haben, die mit der Wirklichkeit nicht mehr vereinbar sind. Hier steht er in der Tradition der Kritiker der französischen Meis-terdenker, die geschlossene, ideologische Welten aufbrechen wollen. Das Stichwort Bewahren ist für ihn falsch platziert: «Wir haben einen Punkt er-reicht, von dem es kein Zurück gibt.» Und er fährt fort: «Statt erbittert das welkende – und für manche längst vewelkte – Ideal einer jungfräulich-unberühr-ten ‹Urnatur‹, die nur durch menschliche Eingriffe verletzt wurde, zu verteidigen, schlage ich einen Pa-radigmenwechsel vor, der Natur als ein integriertes Element der Topologie der Stadt auffasst.» Vorbilder dabei sind für ihn die Stadtplaner des 19. Jahrhun-derts, die die städtischen Parklandschaften wie den Central Park in New York kreiert haben. Das 20. Jahrhundert hat Innenstädte veröden lassen und in den Vorstädten langweilige Reihen- und Platten-bauten hervorgebracht.

Jetzt gilt es, kreativ die unterschiedlichen An-forderungen zusammenzubringen. Gibt es dafür ein aktuelles praktisches Beispiel? Bleiben wir in New York. In den letzten Jahren ist dort auf einer stillgelegten Hochbahnlinie ein grünes Band ent-standen. Auf der «High Line» pflegen die Einwoh-ner von New York ihr «Urban Gardening». So kann aus Sicht von Girot das Grün in die Stadt zurück kommen. Die Zukunft Stadt Matthias Horx ist Trendforscher und zeigt seinen Zuhörern in der Arena zunächst die funkelnde Ku-lisse einer nächtlichen Stadtpromenade am Meer. Befinden wir uns an der Copa Cabana? Nein es ist die Hafenmeile in Luanda (Angola). Was will uns der bekannte Trendforscher damit zeigen? Städte gewinnen immer mehr an Bedeutung. Lebten im Jahr 1900 noch zehn Prozent der Weltbevölkerung in Städten und 2007 50 Prozent, werden es im Jahr 2050 75 Prozent sein. Wir haben schlicht aus diesem Grund genug Anlass, um uns mit der Zu-kunft der Stadt auseinanderzusetzen. Dabei geht es um unterschiedliche Konversionsmodelle. In Europa und Japan gibt es in Teilen eher schrump-fende Städte. Demgegenüber gibt es in Indien oder Afrika eher boomende Städte. Für Matthias Horx sind die «Re-Designing Cities» die zentrale Her-ausforderung: das Zurückholen und Zurückkom-

men von Kreativität und gestalteter Natur. «Eco-polis» und «Creative Cities» sind Stichworte einer soziologischen Aufgabe für ein neues urbanes Bürgertum. Auch hier bietet sich ein Beispiel aus dem Ende des 19. Jahrhunderts an: die kreative Kraft, mit der das Bürgertum in Barcelona seine Stadt neu erfand.

Gründe für den SiedlungsbreiSchauen wir zurück auf die aktuelle Schweiz. Wer hier an einer praktischen Lösung interessiert ist, stösst schnell auf eine hohe Hürde mit dem Namen Kantönli- und Gemeindegeist. Der Fotograf Raffael Waldner hat sich selbst ein Bild und Fotos vor Ort gemacht und damit das Thema Raumplanung vi-sualisiert. In einem Beitrag für den Tagesanzeiger vom 29. Juli 2011 hat er «Hauptschuldige» aus-gemacht: «Das Hauptübel ist die Gemeindeauto-nomie. Die lokalen Behörden, oft von Bauern und Baulobby dirigiert, orientieren sich vorwiegend an Eigeninteressen – und sehen neue Bauzonen vor allem als Lockmittel für gute Steuerzahler. So wird eingezont, wo es gerade passt.» Als drasti-sche Folge dieser Politik identifiziert er die kalten Betten, die nur ein paar Wochen im Jahr belegt sind. Diesen Zustand kennen alle, die in Schweizer Ferienregionen als Urlauber oder beheimatet sind. Hier gibt es offensichtlichen Handlungsbedarf für die Politik.

Christophe Girot (oben rechts), renommierter Landschaftsarchitekt, ist Professor am Institut für Landschaftsarchitektur des Departements Architektur der ETH Zürich und praktizierender Landschaftsarchitekt in Zürich und Paris.

Matthias Horx (oben links) gilt als einfluss-reichster Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum. Er gründete das Zukunftsinstitut in Frankfurt am Main und Wien, ist Dozent für Prognostik und Früher-kennung an der Zeppelin Universität in Fried-

Dr. Katja Gentinetta ist politische Philosophin und war von 2006 bis 2011 stellvertretende Direktorin des Think Tanks Avenir Suisse.

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Das sind aber nur einige regionale Besonderheiten. Wer darüber hinaus will, muss sich dem Thema des Bauens in verdichteten Strukturen stellen (wir tun dies in dieser Ausgabe mit einem Beitrag von Vera Gloor zu ihrem Konzept der Clusterwohnungen).

Anspruchsvolle Ziele Auf jeden Fall verursachen die Bewohner der Met-ropolen schon jetzt knapp 80 Prozent der Ressour-cen. Die Frage der Energieeffizienz und Energie-einsparung ist ein zentraler Hebel, um die Zukunft

der Stadt gestalten zu können. Daher sind Projekte wie die 2’000-Watt-Gesellschaft in Zürich keine SF-Szenarien, sondern sollten sich in den Archi-tekturbüros und Chefetagen der Bauunternehmen zur gelebten Realität entwickeln.

Die schrumpfende Stadt Tokio

36 BAU LIFE · 01 | 2012

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37BAU LIFE · 01 | 2012

NACHHALTIGES BAUEN

Für den Schutz der Umwelt und der Ressourcen ist deshalb entscheidend, wie sich die Städte ent-wickeln werden. Denn obwohl Metropolen schon jetzt ein enormes Konfliktpotential bergen, können nachhaltig gestaltete Städte auch die Lösung des Problems sein. Sie könnten einen Lebensraum der kurzen Wege zwischen Wohnen, Arbeit und Einkau-fen bieten, versorgt von erneuerbaren Energien und gebaut in einer ebenso modernen wie ökologisch orientierten Architektur. Das sind anspruchsvolle Ziele. Nur, wie werden sie umgesetzt?

Kathedralen in der WüsteEine Möglichkeit sind wegweisende Modellstädte. In China und Abu Dhabi versucht man, neue Mo-dellstädte zu erfinden und eins zu eins aus dem Boden zu stampfen. Bisherige Erfahrungen sind aber eher negativ. Schauen wir uns ein Beispiel genauer an: Im Jahr 2008 verkündete Mohammed bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi, vor 2’000 Gästen aus aller Welt, dass er langfristig USD 22 Milliarden in eine Stadt neuen Typs inves-tieren wolle. Am Rande des Flughafens von Abu Dhabi gelegen, sollte die Stadt Raum für 50’000

Einwohner bieten, sich selbst mit Strom versor-gen, keinen Müll verursachen und auch ihr Was-ser recyceln. Eine grüne Stadt in der Wüste. Diese Ankündigung weckte weltweit Aufsehen. – Heute, Jahre nachdem der Projekttiger gesprungen ist, ist er als Bettvorleger gelandet. Von der Medina Masdar stehen bisher nur einige Gebäude der Uni-versität. Auch von den ursprünglichen Plänen zur Energieversorgung mit Wind- und Solaranlagen nahe der Stadt hat man sich verabschiedet.

Trotzdem geben sich die Planer immer noch optimis-tisch. Bei den Neubauten am Masdar-Institut würden Wasser- und Stromverbrauch um die Hälfte gesenkt. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich die Werte aber als Banalität. Viele neue Touristenanlagen am Mittelmeer sind ökologisch nachhaltiger. In Dubai entstehen neben ökologischen Modellprojekten auch Energieschleudern am laufenden Meter. So kann beispielsweise in einer Halle mitten in den Wüs-tenstädten Ski gefahren werden. Die Metropolen der Vereinigten Arabischen Emirate haben den höchsten Energie- und Ressourcenverbrauch weltweit. Das ist ein typisches Beispiel von Greenwashing.

Solche singulären Modelle sind zudem, selbst wenn sie erfolgreich sind, «Kathedralen in der Wüste», die mit ihrem Umland nichts zu tun und aus der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit einen sehr schlechten Ruf haben. Sie dienen dem Prestige von wenigen und ziehen leider trotzdem viele internationale Investitionsgelder an.

Wegweisende ÜberlegungenDer umgekehrte Versuch, die Städte aus sich her-aus zu verändern, ist natürlich viel langsamer und unspektakulärer. Das war der Weg, den die UN-Umweltkonferenz von Rio 1992 beschritt, als sie den Kommunen in aller Welt die «Lokale Agenda 21» empfahl. Die 2’000-Watt-Gesellschaft von Zürich ist hier ein aktuelles Beispiel. Nur, wie wird bei solchen Zielsetzungen der Flächenfrass the-matisiert? Die englische Stadtsoziologin Saskia Sassen hat einen diskussionswürdigen Ansatz in die Debatte gebracht. Stadt oder Natur ist in ihrer Sichtweise keine zwangsläufige Dichoto-mie. Im Rahmen ihres Kernbegriffs «Global City» strebt sie ein Gleichgewicht mit der Umwelt in der Stadt an. Sie definiert diesen Zwischenraum als «in-between space». Energie sparen, Ressourcen schonen, das seien alles richtige und wichtige Stossrichtungen. Doch, um die Nachhaltigkeit tat-sächlich in den Griff zu kriegen, seien radikale In-terventionen nötig, die darüber hinausgehen. Der Schlüssel dazu liegt im Potential der Natur selbst. Dabei geht es auch bei ihr nicht um ein «Zurück zur heilen Natur», betont die Soziologin. Das ist ein Mythos. Vielmehr müssen die enormen Kapa-zitäten der Natur mithilfe modernster Technik mit dem Stadtgefüge verbunden werden. Als Beispie-le nennt Sassen Hausdächer, auf denen Gemüse angepflanzt wird, Bakterien, die Beton bearbeiten, oder Algen, die verschmutztes Wasser entgiften. Der urbane Raum sei weitaus vielschichtiger und diese Komplexität müsse man wiederentdecken und sich zunutze machen.

An solchen, zugegebenermassen noch etwas ent-fernten Zielen, sollten sich Architekten und Planer anlehnen und Lösungen entwickeln, sonst droht der Begriff Nachhaltigkeit zur leeren Floskel zu verkommen.

Weitere Informationenwww.baulife.ch

Georg Lutz ist Chefredaktor von bau [email protected]

Die explodierende Stadt Mumbai.

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NACHHALTIGES BAUEN

Clusterwohnungen erinnern auf den ersten Blick an frühere Wohngemeinschaften. Sie sind aber auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten. Die Architektin Vera Gloor hat eine erste praktische Umsetzung gewagt, obwohl das Zusammenleben in Clusterwohnungen ein Umdenken unserer bisherigen Wohn- und Lebenskultur einfordert. Der Handlungsdruck, im Zeichen der weitläufigen Zersiedlung und der daraus entstehenden Forderung nach Verdichtung ruft aber geradezu nach praktischen Beispielen. Im folgenden Beitrag analysiert Vera Gloor das Umfeld und die Umsetzung.

von Vera Gloor

Heruntergekommen, ausgesaugt und stark sanierungsbedürftig wird die Liegenschaft an der Langstrasse 134 in Zürich verkauft.

Das «St. Pauli» ist noch heute vielen Zürchern als ty-pisches Striplokal ein Begriff. Während das Rotlicht im Erdgeschoss in den Händen des Milieukönigs Brunner höchste Mieterträge abwarf, wurde das Haus über viele Jahre im Unterhalt vernachlässigt.

Heute erscheint die Liegenschaft nach einer Total-sanierung mit einem neuen Gesicht. Dabei hat sich die neue Eigentümerin, die «ZH Immobilien AG», für eine nachhaltige Gebietsentwicklung engagiert. Die Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigt und sich im Quartier integriert.

Neben der Entwicklung auf dem Immobilienmarkt, auf dem die Diskrepanz zwischen Kaufpreis, Unter-haltsaufwand und Mietertrag immer grösser wird, geht es im Kreis vier in Zürich auch um Respekt vor der Geschichte und den Bewohnern. Die Quar-tierstruktur und der spezielle Charakter sollen be-wahrt bleiben und die Verdrängung der vielseitigen Bevölkerung sowie der sozialen und kulturellen Qualitäten muss verhindert werden. – Aber nach einer sinnvollen Sanierung moderate Mietzinse zu erhalten, gleicht in der heutigen Zeit, jedenfalls in Zürich, einer Quadratur des Kreises. Es müssen innovative Lösungen entwickelt werden, um die Baukosten zu optimieren, die Mietzinse zu senken und den Flächeverbrauch zu bremsen.

EineChancezurInnovationDas Potential im einzelnen Objekt soll erkannt und in einem differenzierten Konzept umgesetzt werden. Es gilt, Nischen und verdeckte Qualitäten aufzuspüren und einen vielseitigen Interpretati-onsspielraum zu öffnen. Die Veränderungen der Bedürfnisse müssen berücksichtigt werden. Ziel ist eine wandelbare Struktur, die langfristig mit verschiedenen Wohnkonzepten bespielt werden kann. Innovation und Kreativität bilden die Grund-lage einer nachhaltigen Projektentwicklung.

Der kostbare innerstädtische RaumDas Stadtzentrum muss für alle Bevölkerungs-gruppen zugänglich bleiben, um eine dynamische

Vom Milieuhaus zu Clusterwohnungen

Praktische Verdichtung

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NACHHALTIGES BAUEN

Entwicklung zu ermöglichen. Seit Jahren steigt die Zahl der Einwohner in der Stadt, immer mehr Quadratmeter werden gebraucht und dadurch steigen auch die Mietzinse rapide an. Die heutige Bevölkerungsstruktur mit Einzelhaushalten und Patchwork-Familien, sowie die Nutzungsüberla-gerung von Wohnen und Arbeiten, verlangt nach Grundrissstrukturen, die vielseitig interpretiert werden können.

In Zukunft sollte mit Verdichtung und Überlagerung wertvoller Raum gewonnen werden, um der zuneh-menden Zersiedlung zu begegnen, ohne das Kon-fliktpotential zu erhöhen und die Überteuerung zu unterstützen. Es müssen Wohnformen entwickelt werden, welche die Synergien von Bedürfnissen nutzen, um zahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Wohnen im StadtquartierDie neue Eigentümerin «ZH Immobilien AG» hat sich mit dem Projekt «St. Pauli» zum Ziel gesetzt, Wohngemeinschaften jeder Art anzusprechen. Bewohner verschiedenen Alters mit durchschnitt-lichem Einkommen, also Menschen in Ausbildung, Künstler sowie Pensionierte sollen im Stadtzent-

rum leben können, um die Vielfalt in der Bewoh-nerstruktur zu erhalten.

Wohnqualität definiert sich nicht in erster Linie über die quantitative Zahl der Quadratmeter, son-dern über die Möglichkeit, sich individuell zu ent-falten und in Gemeinschaft zu leben.

DasClusterkonzeptHeute befinden sich im sanierten Haus auf zwei Etagen vier Kleinwohnungen à 36 Quadratmeter. Alle verfügen über ein Bad und eine Kochnische. Jeder Bewohner hat sein eigenes privates Zimmer, die Küche wird gemeinschaftlich genutzt. Hier liegt der zentrale Unterschied zur herkömmlichen Wohngemeinschaft.

Die Wohnhalle von 50 Quadratmetern mit offe-ner Küche und Galerie, die separate Lounge von 20 Quadratmetern und die grosse Dachterrasse werden von der gesamten Gemeinschaft genutzt. Das ermöglicht dem Mieter eine individuelle Inter-pretation des verfügbaren Raumes. Das Konzept der Clusterwohnung erweitert so die Räumlichkeit durch die offene Wohnform. Die Neugierde gegen-

über Ideen und Interpretationen der Mitbewohner öffnet neue Perspektiven. Die Überlagerung der gemeinsamen Wohnräume bedeutet einen Gewinn an Raum und Gesellschaft.

Der offene Grundriss ermöglicht dem Mieter eine individuelle Interpretation des verfügbaren Rau-mes. Das Konzept der Clusterwohnung erweitert den offenen Grundriss durch die offene Wohnform.

Das Clusterkonzept muss in einem grösseren Zusammenhang gesehen werden. Das ist ein Bei-spiel von experimenteller Architektur, die sich den gesellschaftlichen Debatten und Veränderungen stellt.

Der EinzugDie erste Clusterwohnung in der Innenstadt von Zürich ist bezogen! Die Bewohner, die sich vorher nicht gekannt haben, sind von diesem zukunftswei-senden Wohnkonzept begeistert. Sie schätzen die Kombination aus Gemeinschaft und einem intimen, abgeschlossenen Raum. Die Bewohner sind offene Menschen, bereit für die neuen Erfahrungen und unerwarteten Begegnungen.

Vorteile bietet es jenen Alleinstehenden, die ihr Singledasein schätzen und gleichzeitig das ge-sellige miteinander Leben vermissen. So können sie sich individuell entfalten und die Gemeinschaft erleben. Auch das Geld spielt eine Rolle: Bewohner mit weniger Einkommen finden hier die Möglich-keit, trotzdem im Stadtzentrum zu wohnen und dieses mit verschiedenen Ideen zu beleben.

Das Projekt nimmt an der aktuellen Diskussion über die Stadtentwicklung teil und bietet einen konkreten architektonischen Beitrag zur Frage der sozialen Veränderung. Das ist ein Beispiel von gelungener Ar-chitektur, die sich in gesellschaftliche Debatten und Verdrängungen hineinwirft.

Weitere Informationenwww.veragloor.ch

Vera Gloorist dipl. Architektin ETH SIA.

Die Clusterwohnung hat viel Spielraum für unterschiedliche Funktionen.

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40 BAU LIFE · 01 | 2012

NACHHALTIGES BAUEN

Glücklich verdichtet

von Hans-Georg Bächtold

Seit dreissig Jahren ist der Auftrag in der knapper werdenden Schweiz klar: Entwicklung nach innen vor Aussenentwicklung. So steht in den Planungsgrundsätzen des Raumplanungsgeset-

zes (1979): «Die Siedlungen sind nach den Bedürfnissen der Bevölke-rung zu gestalten und in ihrer Ausdehnung zu begrenzen.»

Inzwischen beansprucht die Gebäudefläche der Ein- und Zweifami-lienhäuser gesamtschweizerisch über zwei Drittel der gesamten mit Wohngebäude überbauten Fläche. Zudem hat seit Mitte des letzten Jahrhunderts die Bruttogeschossfläche pro Einwohner von 22 m2 auf 50 m2 zugenommen. Prognosen für das Jahr 2050 sprechen von 80 m2 pro Person. Zunehmende Einfamilienhauszonen, wachsende Wohnlandschaften, ausufernde Badezimmer, grosszügige Küchen-träume und steigende Pendlerzahlen belegen die Erfolglosigkeit der bisherigen Bemühungen der Raumplanung, den wachsenden Bedürf-nissen der Menschen Einhalt zu bieten. Den enger werdenden öffent-lichen Raum kompensieren die Menschen offensichtlich mit der Weite ihrer Wohnung – welche sie sich durchaus einiges kosten lassen. Damit rückt der Lebensstil ins Zentrum und das Hinterfragen unserer Lebensweise. Brauchen wir so viel Wohnfläche? Oder sind Zielsetzun-gen wie ein haushälterischer Umgang mit dem Boden, das Verdichten von Ortschaften und Gebäuden oder das Wohnen und Arbeiten am gleichen Ort Utopien?

Es ist nun zu klären, ob die vor dreissig Jahren gesetzten Ziele Wunsch-träume waren, ob unsere Arbeiten, Vorschläge und Projekte schlicht nicht überzeugend und attraktiv genug waren oder ob uns einfach die Geduld fehlt. Der Schluss liegt nahe, dass es bis anhin an nachvollzieh-baren Bildern, attraktiven Wohnideen und glaubwürdigen Auftritten gefehlt hat. Wieso? Die Befragung von Raumplanerinnen und Raum-planern zu ihrer Wohnsituation anlässlich der jüngsten Swissbau 2012 in Basel hat gezeigt, dass diese Apostel der Verdichtung selber auch keine Vorbilder sind. Wein trinken und Wasser predigen hatte noch nie Überzeugungskraft!

Was ist zu tun? Die Herausforderung für die Bau- und Raumplanungs-fachleute ist es, Wege zum dichten Wohnen ohne gesamthaften Ver-lust an Lebens-Qualität aufzuzeigen. Will heissen: Was (durch Verdich-tung) am einen Ort verloren geht, muss (dank Verdichtung) durch einen Mehrwert am anderen Ort aufgewogen werden. Dabei ist es zwingend, frühzeitig die zukünftigen Nutzer einzubeziehen. Nur so kann die Raumplanung von den real vorhandenen Bedürfnissen lernen und nur so entsteht Akzeptanz. Allerdings zeichnet sich auch deutlich ab: Ohne entschlossene politische Vorgaben und eine intelligente Gesetzgebung werden wir nicht auskommen. Die Umsetzung des Verursacherprin-zips, zum Beispiel die Besteuerung des Ressourcenverbrauchs, wer-den ebenfalls immer unausweichlicher.

Aber eigentlich ist es ganz einfach. Ich bewohne im Quartier Zürich-Enge eine 75 m2-Mietwohnung, ein Jugendstilreich mit sehr wohnli-chen, hohen Räumen. Alleine! Das 25 m2 grosse Wohnzimmer – mein raumplanerisches Sündenzimmer – mit Blick in den prachtvollen Bel-voirpark öffne ich nur, wenn Gäste kommen. Damit versuche ich wohl mein schlechtes Gewissen zu reduzieren. Haushälterischer und zufrie-denstellender wäre allerdings, eine Lebenspartnerin zieht bei mir ein – und ich werde glücklich verdichtet.

Hans-Georg Bächtold ist Raumplaner ETH/NDS und Generalsekretär der SIA.

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42 BAU LIFE · 01 | 2012

Die Win-win-Situation von energietechnischen Massnahmen in Gewerbegebäuden auf die Werterhaltung, Energiekostensenkung und Arbeitsproduktivität ist bei den Entscheidungsträgern noch nicht angekommen. Über die Gründe unterhielten wir uns mit einem Experten.

Interview mit Markus Amrein von Georg Lutz

Energieeffizienz ist bei Neubauten ein gro-sses Thema. Beim Bestand, aber auch bei Gewerbegebäuden gibt es noch viel Luft nach oben. Können Sie uns die zentralen Gründe verraten?

Die Energieeffizienz von Unternehmen kann oft mit einfachen und kostengünstigen Massnahmen gesteigert werden. Das Potential wird aber – ins-besondere bei Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) – wenig genutzt.

Das hat einen zentralen Grund: Im Gegensatz zu Wohngebäuden, bei denen die meiste Energie für das Beheizen des Gebäudes und zur Erzeugung des Warmwassers benötigt wird, gibt es bei den Gewerbegebäuden sehr energieintensive Prozes-se bei der Produktion. Und es wird daher eher in den Maschinenpark investiert, als in die Gebäu-dehülle.

Allgemein muss man sich bewusst sein, dass Energie in vielen Unternehmen eine Hilfsfunkti-

on einnimmt und dass die Lohnkosten die Ener-giekosten deutlich übersteigen. Dies führt dazu, dass dem Energieverbrauch beziehungsweise der Energieeffizienz wenig Beachtung geschenkt wird, auch wenn Einsparungen möglich und wirtschaft-lich sind. Meist sind die drohenden Umtriebe und fehlende Finanzierung die grössten Hemmnisse.

Die höheren Kosten können doch nicht ein Argument sein. Das Gebäude bekommt doch ebenfalls eine Wertsteigerung ver-

Gewerbe- und Industriegebäude im Zeichen der Nachhaltigkeit

Chancen nutzen

NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

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43BAU LIFE · 01 | 2012

RUBRIK

passt. Liegt es daran, dass die Identifikati-on mit dem Gebäude nicht so vorhanden ist wie bei einem Einfamilienhaus?

Das ist sicher auch ein Grund. Ein Einfamilienhaus ist meist über mehrere Jahrzehnte in privatem Besitz. Man identifiziert sich mehr mit dem Gebäude. Zudem bilden beim Einfamilienhaus die Zusatznutzen einer Modernisierung wie Wertsteigerung der Liegen-schaft, weniger Energieverbrauch, Steuerersparnis, besserer Wohnkomfort und «was Gutes für die Um-welt tun» eher Anreize als bei Gewerbegebäuden.

Im Gewerbe identifiziert man sich eher mit dem Produkt als mit dem Gebäude. Die Hersteller wol-len Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die gekauft werden. Die Käufer interessiert dabei bezüglich Energieeffizienz höchstens der Energie-verbrauch der gekauften Maschine. Aber ob das Produkt in einem effizienten Gebäude mit effizien-ten Maschinen hergestellt wurde, interessiert den Käufer und demzufolge auch den Hersteller nicht.

Natürlich gibt es jedoch Unternehmen, die unglaub-würdig wirken, wenn sie sich stark mit den Themen Energie, Umwelt und Effizienz auseinandersetzen und nach aussen kommunizieren, aber diese für sie wich-tigen Werte beim Gebäude nicht sichtbar werden.

Heisst das, die Unternehmensphilosophie zeigt sich in Gebäuden?

Von Unternehmen wird verlangt, dass sie sich im Umweltbereich engagieren. Das gehört zur Reputa-tion. Ansonsten kaufen die Kunden bei der Konkur-renz ein. Bei den kleineren KMU ist der Druck jedoch noch nicht so spürbar. Es ist aber unglaubwürdig, wenn zum Beispiel ein Holzbauunternehmer, der sich auf Neubauten oder die energetische Sanierung von hochwertigen Gebäuden spezialisiert hat, selbst in einem schlecht gedämmten Gebäude arbeitet.

Lassen Sie uns über Statistik sprechen: Wie viel Prozent der Gewerbegebäude sind in der Schweiz energetisch auf einem guten Stand?

Das sind vor allem die Gebäude, die in diesem Jahrtausend erstellt oder umfassend modernisiert wurden. Ich schätze, die Anzahl befindet sich im einstelligen Prozentbereich.

Jährlich wird aber nur gerade ein Prozent der be-stehenden Liegenschaften erneuert. Ausserdem wurden und werden immer noch häufig Erneue-rungen vorgenommen, die keine oder nur geringe energetische Verbesserungen bringen. Das grosse Potential ist und bleibt, wie bei den Wohngebäu-den, im Bestand.

Gibt es wie bei Ein- und Zweifamilienhäu-sern auch bei Gewerbegebäuden Unter-schiede bei Neubau und Sanierung?

Die Anforderungen zur Erreichung der Grenzwerte sind bei Neubauten schärfer als bei Sanierungen. Bei Neubauten müssen alle Elemente des Gebäu-des die Vorschrift erfüllen. Es ist nicht möglich, einzelne Bauteile des beheizten Volumens nicht

Alte Gebäudehüllen prägen immer noch die Gewerbelandschaften.Aber auch neue Gebäude haben Luft nach oben, was Effizienz berifft.

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NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

oder nur ungenügend zu dämmen. Bei Sanierun-gen können auch nur einzelne Elemente der Ge-bäudehülle modernisiert werden, zum Beispiel nur das Dach oder nur die Fenster.

Gerade in Süddeutschland findet man inzwischen viel Solarenergie auf den Dä-chern. Was muss sich ändern, damit dies auch in der Schweiz passiert?

Bisher stammen nur gerade 0.1 Prozent des in der Schweiz verbrauchten Stroms aus Solarstroman-lagen. Um das zu ändern, müsste der Staat den Hauseigentümern unter die Arme greifen. Dafür wurde die kostendeckende Energieeinspeisever-gütung geschaffen.

Weil der Fördertopf für grünen Strom derzeit je-doch ausgeschöpft ist, werden sämtliche Neuan-meldungen auf eine Warteliste gesetzt. Auf der KEV-Warteliste befinden sich bereits über 15’000

gelehnt. Daraus folgt, dass nur eine eingeschränk-te Auswahl an Massnahmen zur Verfügung steht. Die Massnahmen an der Gebäudehülle haben län-gere Amortisationszeiten.

Auch Einschränkungen bei den personellen Mög-lichkeiten halten vor allem kleinere Unternehmen davon ab, bei der Energieeffizienz aktiv zu werden. Ohne eine Person im Unternehmen, welche sich um Möglichkeiten der Energieeffizienz kümmert

Photovoltaikprojekte, die jetzt aufgrund der un-gesicherten Finanzierung nicht realisiert werden können. Derzeit entstehen allerdings Alternativen zur staatlichen Förderung. Anfangs März 2012 geht die Ökostrombörse Schweiz online. Unter-nehmen und Privatleute, die auf dem eigenen Dach Strom produzieren, können den ökologischen Mehrwert über die Börse an Energieversorger ver-kaufen. Das generiert zusätzliche Einnahmen und erleichtert die Finanzierung der Investitionen.

Stichwort Wärmedämmung und Heizung: Die Gebäudehülle ist grösser. Das ist ein quantitatives Problem. Gibt es auch noch andere Hürden?

In vielen Unternehmen ist es üblich, dass sich die Investitionen in neue Maschinen oder eben auch Energieeffizienzmassnahmen in weniger als vier Jahren amortisieren müssen. Eine längere Amorti-sationszeit wird von den meisten Unternehmen ab-

«Das grosse Potential ist und bleibt, wie bei den Wohngebäuden,

im Bestand.»

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NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

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Markus Amrein ist dipl. Architekt FH und bei Energie Zukunft Schweiz zuständig für die Beratung und Umsetzung von Effizienzmassnahmen bei privaten und institutionellen Liegen-schaftsbesitzern. Zudem unterstützt er Energieversorger bei der Entwicklung von Förderprogrammen im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz für die Kunden im jeweiligen Versorgungsgebiet.

Eigentum, Umwelt, Energie, Bau und Renovation.

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und konkrete Massnahmen erarbeitet und um-setzt, ist eine Steigerung der Energieeffizienz nur schwer möglich.

Wagen wir eine Zukunftsprognose …

Die gesetzlichen Auflagen werden dazu führen, dass ineffiziente Geräte aus dem Handel ver-schwinden und demzufolge bei einem Ersatz nur

noch effiziente Produkte eingesetzt werden kön-nen. Um die Energieziele zu erreichen, genügt die-ses Szenario jedoch nicht. Es braucht zusätzliche Anreize, die einen vorzeitigen Ersatz rechtfertigen. Die Energiepreise werden steigen; das verkürzt die Amortisationszeit und mit zusätzlichen finanziellen Anreizen für Effizienzmassnahmen seitens Bund würde die Motivation gesteigert, weniger Energie zu verbrauchen.

Durch aktive lokale Trägerschaften, welche dem Gewerbe unkompliziert und direkt den Zugang zu einem Effizienzprogramm vermitteln, kompetente Beratung anbieten und finanzielle Unterstützung leisten, dürften in Zukunft mehr KMU dazu moti-viert werden, ihren Energieverbrauch mit Energie-effizienzmassnahmen zu senken.

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46 BAU LIFE · 01 | 2012

Erweiterungsbau der Zünd Systemtechnik AG in Altstätten ist einBauprojekt mit Vorbildcharakter

Referenzbeispiel für Energieeffizienz und Gewerbegebäude

Für die Zukunft gerüstet

Seit Oktober 2009 hat die Schweiz ihr ers-tes Minergie-P-Industriegebäude. Für den Erweiterungsbau der Zünd Systemtechnik

AG in Altstätten entschieden sich die Verantwortli-chen von Anfang an für ein nachhaltiges Konzept. Das Resultat lässt sich sehen: Der Industriebau braucht fünfmal weniger Energie als ein konventi-oneller Neubau. Das sind 80 Tonnen weniger CO2-Ausstoss pro Jahr, entsprechend 30'000 Litern Heizöl. Und auch wirtschaftlich lohnt sich der Ent-scheid für Minergie-P: Die Investitionsmehrkosten lagen bei der Zünd Systemtechnik AG zwischen drei Prozent und vier Prozent. Bei dem langfristig ausgelegten Industriebau macht die Einsparung diesen Betrag mehr als wett.

Warm eingepacktDie gute Gebäudehülle ist ein wichtiger Aspekt im Minergie-P-Konzept. Diesen setzten die Planer konsequent um: Hinter der Streckgitter-Fassade im Alu-Look sorgen ausgeschäumte Sandwich-

Paneele (20 Zentimeter PUR) für besten Wär-meschutz. Die teilweise geschosshohen Vergla-sungen erreichen U-Werte unter 0,8 W/m2K und sowohl über den Gebäudeboden wie auch das Flachdach (24 Zentimeter) geht nur wenig Wärme verloren. Diese Massnahmen zeigen Wirkung: Die Minergie-P-Anforderung an die Gebäudehülle wird um fast 20 Prozent unterschritten.

Erneuerbar heizenEin weiterer Grund für den tiefen Heizwärmebedarf ist die Lufterneuerungsanlage. In Kombination mit der sehr dichten Gebäudehülle sorgt sie nämlich nicht nur für eine frische Raumluft. Sie ermöglicht auch die für Minergie-P so wichtige Wärmerück-gewinnung. Bevor die Abluft nach aussen geführt wird, entzieht ihr das Lüftungsgerät die Wärme und speist sie zurück ins Gebäude. Den Heizwär-mebedarf deckt im Winter eine Wärmepumpe mit Erdwärmesonden zu mehr als zwei Dritteln mit er-neuerbarer Umweltwärme.

Hoher Komfort, auch an heissen TagenAuch im Sommer profitieren die Mitarbeitenden der Zünd Systemtechnik AG vom hohen Komfort in den Produktionshallen. Die Komfortlüftung sorgt für gute Luft und dank dem einfachen, durchdach-ten Gebäudetechnikkonzept sind die Raumtempe-raturen selbst an heissen Tagen angenehm. Ein aussen installierter, windfester und gesteuerter Sonnenschutz sorgt dafür, dass die Solarstrahlung das Innenklima nicht belastet. Und dank der sechs 210 Meter tiefen Erdwärmesonden kann das gan-ze Jahr über energieeffizient gekühlt werden – mit positivem Nebeneffekt: Die Wärme, welche die Wärmepumpe dem Erdreich im Winter entzieht, wird im Sommer wieder eingebracht (Regenerati-on des Erdreichs).

Weitere Informationenwww.zund.com

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48 BAU LIFE · 01 | 2012

NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

Es gibt Unternehmen, bei denen bezieht sich die Unter-nehmensphilosophie auch auf das Produktionsgebäude. Die Biketec AG hat das E-Bike aus der Nische geholt und arbeitet gleichzeitig in einem Minergie-P-Gebäude.

Nachhaltigkeit im Doppelpack

Integrierter Brand

Interview mit Kurt Schär von Georg Lutz

Gewerbegebäude und die Frage nach dem Energiesparen haben noch Luft nach oben. Oft schauen die Verantwortlichen bei den Stichworten Energie und Effizienz auf den Maschinenpark. Für das Gebäude bleibt dann kein Geld mehr übrig. Warum war das bei Ihnen anders?

Erstens ist es auch für mich als Unternehmer eine Selbstverständlichkeit, Gebäude zu bau-en, die auch noch in 20 Jahren werthaltig sind. Sonst besteht die Gefahr, Industrieruinen auf die grüne Wiese zu stellen. Es geht um eine langfris-tige Sichtweise. Zweitens sind wir ein Herstel-ler von nachhaltigen Mobilitätsprodukten und fühlen uns ökologischen Belangen besonders verpflichtet. Drittens schonen niedrige Energie-kosten nicht nur den Geldbeutel, sondern führen bei uns auch zu einem guten Betriebsklima, da beispielweise im Sommer für angenehme Küh-lung gesorgt ist.

Bei Ihnen ist das wie in einem Einfami-lienhaus. Man identifiziert sich mit dem Gebäude und dem Produkt. Beide sind mit einer Klammer verbunden. Normalerweise steht ja das Produkt im Vordergrund, oder?

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49BAU LIFE · 01 | 2012

NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

Es geht aus meiner Sicht nicht nur um ökologische Produkte und ökologische Gebäude. Auch wer in einer energieintensiven Produktionshalle arbeitet, sollte nicht über sich eine zugige Gebäudehülle vorfinden.

Gab es bei Ihnen eine Prioritätenskala wie Abdichtung der Gebäudehülle, Heizung, So-laranlagen und dann Grauwasserkreislauf, sprich gab es bei Ihnen einen strategi-schen Fahrplan?

Ich habe vor fünf Jahren ein Einfamilienhaus gebaut. Das war mein Testgebäude. Diese Erfahrungen ha-ben wir bei der Erstellung des Gewerbegebäudes genutzt. Wir haben da das Rad nicht neu erfunden,

sondern nur optimal kombiniert. Wir haben eine Minergie-P-Hülle mit Dreifachverglasung, eine Erd-sondenwärmepumpe, eine Regenwassererfassung, Solarthermie und solare Photovoltaiks. Mit der end-gültigen Lösung sind wir sehr zufrieden.

Was muss passieren, damit noch mehr Unternehmen darauf kommen, solch eine integrative Lösung, wie Sie sie vorgelebt haben, zu realisieren?

Der Unternehmer muss lernen, langfristig zu den-ken. Das rechnet sich dann auch. Die Betriebs-kosten sind manchmal teurer oder billiger. Bei den Energiepreisen ist aber ein Sachverhalt klar: Die Kurve zeigt nach oben, egal welchen Energieträger

Sie nehmen. Wenn ich heute hohe Energiepreise mit einbeziehe, bin ich morgen ihnen noch viel mehr ausgeliefert. Wenn ich tiefere Preise ein konstruiere habe ich in der Zukunft einen Wettbewerbsvorteil.

Ich muss als Unternehmer auch lernen, mich nach aussen zu positionieren. Hier erziele ich einen Mehrwert mit einem Mehrpreis. Das kann in einem hart umkämpften Marktsegment das Zünglein an der Waage sein. Der Kunde will heute im Konsum-güterbereich nicht nur ein gutes Produkt, sondern auch ein gutes Gewissen kaufen.

Wer hat Ihnen das Gebäude finanziert? Bis vor kur-zem war das Thema E-Bike noch ein Nischenthema und Sie haben nicht warme Brötchen verkauft …

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RUBRIK

Wir haben schon in den letzten zehn Jahren heisse Brötchen verkauft und gut verdient. Auch bei der Finanzierung haben wir auf eine nachhaltige Stra-tegie gesetzt. Seit der Firmengründung haben wir keine Dividenden abgeführt, sondern haben alle Er-träge, die erwirtschaftet wurden dem Eigenkapital zugeschlagen, um eine entsprechende Eigenfinan-zierung über die Jahre aufzubauen. Zudem gab es risikoarme Fremdfinanzierungen wie Hypotheken.

Sie haben die E-Bikes aus der «Oma- und Opanische» gebracht. Wie ging das?

Noch vor wenigen Jahren waren Elektrofahrräder zu schwer, zu teuer, zu unverlässig und zu häss-

lich. Sie konnten aus diesen Gründen in keinem Massenmarkt Fuss fassen. Sie hatten das Etikett der Produkte für Alte und Behinderte. Wir wollten den gegensätzlichen Weg gehen. Leichter, bezahl-barer, mehr Reichweite und eine schönere Optik, das waren unsere Ansprüche. Fahrrad fährt fast jeder gern. Es stört nur manchmal der Gegenwind oder eine Steigung. Wir haben dafür ein Gegenmit-tel: Lächeln auf Knopfdruck. Wir sind der Überzeu-gung, dass dies fast jeden überzeugt. Wir müssen aber neue Vermarktungskonzepte finden.

Das Fahrrad ist wieder angesagt. Aber wird ein E-Bike doch eher nach dem Drittwagen angesiedelt?

In unserem Verständnis ist das E-Bike keine Krü-cke, sondern ein vollwertiges und lustbetontes Verkehrsmittel. Das Thema Ökologie stellen wir gar nicht in den Vordergrund. Und daher war un-ser erster Ansatzpunkt der Tourismus, den wir hier in Huttwil kennen. Wir haben in der Schweiz, Österreich und Deutschland Verleihstationen mit der dazu gehörigen Infrastruktur aufgebaut. Der Mensch kann in einer prickelnden Urlaubsstim-mung das E-Bike ausprobieren. Nicht selten ist er dabei so begeistert, dass er es danach auch in seinem Alltag einsetzen will. Wir nutzen die Emo-tionen. Ein Motto bei uns heisst: «Mit halbem Auf-wand, aber mit hundert Prozent Gipfelgefühl.»

Weitere Informationenwww.flyer.ch

Kurt Schär ist Geschäftsführer der Biketec AG.

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NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

Das Minergie-Zertifikat ist eine Qualitätsgarantie

von Franz Beyeler

Der Baustandard Minergie steht für tiefen Energieverbrauch, mehr Komfort und Wirtschaftlichkeit. Aber nur wenn Minergie drauf steht, ist auch Minergie drin: Das Zertifikat ist der Quali-

tätsausweis für ein Produkt, das genau umschrieben und definiert ist. Es liefert klare Kenndaten als Sicherheit für Bauherren und Käufer und verschafft dem Eigentümer handfeste Vorteile – zum Beispiel Förder-beiträge, günstigere Hypotheken oder gar eine höhere Ausnützungs-ziffer. Seit der Lancierung im Jahr 1998 hat sich Minergie kontinuier-lich weiterentwickelt und auf breiter Ebene etabliert: Für zahlreiche Bauherren, Investoren und Architekten kommt eine konventionelle Bauweise gar nicht mehr in Frage.

Wer nach Minergie baut, lässt sein Haus in der Regel auch zertifizieren. Die Kosten für die Zertifizierung betragen CHF 900 für ein Einfamilien-haus. Die Zertifizierung lohnt sich – selbst dann, wenn ein Verkauf des Hauses in absehbarer Zeit nicht zur Diskussion steht. Das Minergie-Zertifikat ist für Bauherren ein Qualitätssiegel. Es bescheinigt ihnen, dass ihr Gebäude in puncto Energieverbrauch und Wohnkomfort höchsten Anforderungen entspricht. Das Zertifikat dokumentiert also den Wert des Gebäudes und sichert dem Eigentümer zudem handfeste Vorteile: Einzelne Kantone unterstützen den Bau von Minergie-Häusern finanziell mit Förderbeiträgen, welche die Bauherrschaft beantragen kann. Zahlreiche Banken gewähren vergünstigte Minergie-Hypothe-ken, und in einzelnen Kantonen gilt für Minergie-Bauten eine höhere Ausnützungsziffer; zum Beispiel im Wallis: Dank der um 15 Prozent höheren Ausnützungsziffer kann dort beispielsweise ein Mehrfamili-enhaus mit elf statt nur mit zehn Wohnungen erstellt werden – nach Minergie, wohlgemerkt.

Zwar ist die Zertifizierung eines Minergie-Gebäudes die Regel, doch es gibt auch Ausnahmen: Manche Bauherren entscheiden sich gegen eine Zertifizierung, weil sie überzeugt sind, dass der Besitzer ihres Hauses nicht wechseln werde. Tatsächlich ist der höhere Wiederverkaufswert eines der Hauptargumente, das für die Zertifizierung spricht. Doch die Zertifizierung ist in jedem Fall sinnvoll und empfehlenswert, denn es könnte gut sein, dass man später einmal froh darüber ist, auch wenn im Moment keine Notwendigkeit besteht. Eine Nachzertifizierung ist in der Regel aufwändig und teuer. Nicht allen Bauherren ist bewusst, dass das Zertifikat eines Tages bares Geld wert sein kann.

Weitere Informationenwww.minergie.ch

Franz Beyeler ist Geschäftsführer von Minergie.

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NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

Das finnische Unternehmen Uponor bietet in der Schweiz integrierte Angebote zum Heizen und Kühlen von Gebäuden an. Dabei legt man aber auch Wert auf praktische Detaillösungen. Das Unternehmen war an der Swissbau und wir haben mit dem Schweizer Ge-schäftsführer ein Hintergrundgespräch geführt.

Professionelle Lösungen beim Thema Heizen und Kühlen

Aus einer Hand

Interview mit Bernd Schoop von Georg Lutz

Ihr Kerngeschäft bezieht sich auf die Sek-toren Heizen und Kühlen sowie Trinkwas-serinstallationen. Sie haben als internatio-nales Unternehmen 2010 den Schritt in den Schweizer Markt gewagt. Für viele Global Player ist das ein schwieriges Feld. Die Schweiz gilt nicht nur als vergleichsweise kleiner, sondern auch als anspruchsvoller Markt. Wie hat Ihr Haus diese Stolpersteine beseitigt?

Die Schweiz ist für Uponor kein ganz neuer Markt, denn bereits seit Jahren wurden einige grosse Unternehmen und Verteiler von Deutschland aus beliefert. Uponor ist aber schnell bewusst gewor-den, dass ein Unternehmen nur dann am Schwei-zer Markt erfolgreich sein kann, wenn es selbst vor Ort präsent ist. Wie Sie schon richtig sagen: Die Schweiz ist ein anspruchsvoller Markt und damit keiner, den man nebenbei bedient. Gleichzeitig ist die Schweiz trotz des im Vergleich zu Deutschland geringeren Marktvolumens ein qualitätsbewusster und technisch sehr hoch entwickelter Markt. Wir erleben eine grosse Akzeptanz für ganzheitliche Lösungen, die wir anbieten können. Deshalb ha-ben wir Ende 2009 beschlossen, mit einer eigenen

Gesellschaft im Schweizer Markt aktiv zu werden. Die Umsatzentwicklung hat uns bestätigt: Wir haben den Umsatz 2011 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.

Wie sahen die ersten Schritte aus?

Wir haben kein deutsches Konzept auf die Schweiz übertragen, sondern die Gesellschaft vor Ort mit Schweizer Mitarbeitenden und erfahrenen Füh-rungskräften aufgebaut, die den Markt, seine An-forderungen, Strukturen und Zielgruppen genau kennen. In der ersten Phase sind wir vor allem mit der Planung und Realisierung von thermoak-tiven Bauteilsystemen (TABS) gewachsen. Dabei werden über Rohrleitungen Betonbauteile akti-viert und so die Speichermasse zum Kühlen oder Heizen genutzt. Innerhalb kurzer Zeit haben wir uns mit grossen Projekten zum Technologie- und Marktführer in der Schweiz entwickelt.

Im vergangenen Jahr haben Sie durch die Übernahme des Tobler Systems Projektge-schäfts von sich reden gemacht. Gleichzei-tig hat der Uponor Konzern die Mehrheits-beteiligung an ZENT-FRENGER erworben.

Welche Strategie steht dahinter?

Wir haben mit diesen Schritten unser Leistungs-spektrum noch einmal deutlich erweitert und ei-nen weiteren wesentlichen Schritt hin zu einem Anbieter von ganzheitlichen Lösungen gemacht. Unsere Kunden, vor allem im Projektgeschäft, er-warten komplette Lösungen von einem Ansprech-partner.

Zusammen mit unserem Tochterunternehmen ZENT-FRENGER bieten wir jetzt von der Energie-gewinnung durch Geothermie, über die Energieer-zeugung beziehungsweise -umwandlung mittels Grosswärmepumpen bis hin zum Energietransport und der Energieverteilung im Gebäude mit TABS, Kühldecken, Fussboden- und Wandheizungen massgeschneiderte Komplettlösungen aus einer Hand. Dazu gehört auch, dass der Kunde im Pro-jektgeschäft von uns auf Wunsch Planungssup-port, Ausführung und Montage aus einer Hand bekommt.

Sie haben gerade vom Projektgeschäft gesprochen. Sie unterscheiden folglich zwischen Projekt- und Handelsgeschäft?

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53BAU LIFE · 01 | 2012

Ja, das ist richtig. Neben dem klassischen dreistu-figen Vertrieb über den Grosshandel an den Instal-lateur arbeiten wir im Bereich Projektgeschäft di-rekt mit den Planern und ausführenden Betrieben der Endkunden zusammen.

Uponor ist mir bei der Swissbau durch seine Rohr- und Fittinglösungen aufgefal-len. In diesem Zusammenhang kommuni-zieren Sie das Stichwort «ausgereift». Was verstehen Sie darunter?

Uponor und seine Produkte sind im Schweizer Markt für viele noch recht neu. Hinter diesem Un-ternehmen mit zwei Standorten in Pfungen und Crissier steht jedoch ein internationaler Konzern, der weltweit bereits in mehr als 100 Ländern ak-tiv ist und in den Bereichen Heizen und Kühlen sowie Trinkwasserinstallation zu den führenden Anbietern zählt. Uponor entwickelt und produziert, anders als viele Marktteilnehmenden, an eigenen Standorten in Europa und den USA und verfügt über langjährige Erfahrungen. Wir sind, bei aller Bescheidenheit, der Pionier bei Verbundrohren und haben mit der Presstechnik, der Verpresst-Kennzeichnung und dem Farbleitsystem in den ver-gangenen Jahren in Europa immer neue Standards gesetzt. Nicht umsonst wurden wir beispielsweise

in unserem Nachbarmarkt Deutschland 2010 als eines der innovativsten Unternehmen ausgezeich-net. Das ist Ansporn und Verpflichtung zugleich.

Unsere Kunden schätzen unsere bewährten und ausgereiften Systeme, die immer wieder durch Innovationen ergänzt werden.

Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?

Wir haben auf der Swissbau die RTM Fitting-Technologie vorgestellt, die Rohre ohne Werkzeug, schnell und sicher durch die integrierte Pressfunk-tion verbindet und damit unser Verbundrohrsor-timent optimal ergänzt. Die neue Verbindungs-technik ist ein gutes Beispiel, welchen Anspruch wir an uns selbst haben: Den Kunden stets einen Mehrwert zu bieten.

Bei unseren Neuheiten haben wir immer zwei Din-ge im Blickfeld: Einerseits geht es darum, den Kun-den eine Gesamtlösung bieten zu können. Das be-deutet für uns konkret, nicht nur einzelne Produkte zu verkaufen, sondern beispielsweise ein komplet-tes Angebot für die Erstellung einer Fussbodenhei-zung bereitstellen zu können, von der Dämmplatte über das Rohr, die Fittings und den Verteiler bis hin zur Regelungstechnik. Zum anderen geht es

uns darum, die Anforderungen unserer Kunden an einzelne Komponenten im Blick zu haben und die Montage für sie so einfach, schnell und sicher wie möglich zu machen.

Werfen wir noch einen Blick in die Zukunft. Was haben Sie sich dieses Jahr noch vorgenommen?

Wir erwarten in der ersten Jahreshälfte die Schweizer Zulassung für die Verwendung des Up-onor Verbundrohrs und der Fitting-Technologien für die Trinkwasserinstallation, um auch in diesem Bereich durchstarten zu können. Daneben werden Lösungen für eine energieeffiziente und wirt-schaftliche Gebäudetemperierung die bestimmen-den Themen für uns bleiben, nicht nur in diesem Jahr. Die Gesetzgebung wird sich weiter verschär-fen und die Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen mit regenerativen Energiequellen immer stärker. Die hohen Dämmanforderungen werden gleichzeitig die Anforderung an die Kühlung von Gebäuden in den Sommermonaten erhöhen. Mit unserem breit aufgestellten Portfolio im Bereich Heizen und Kühlen sind wir bestens gerüstet, um schon heute Lösungen für diese Anforderungen anbieten zu können. Unser klares Ziel ist es, uns in der Schweiz als starker Marktpartner zu etablieren und unsere Präsenz weiter auszubauen.

Weitere Informationenwww.uponor.ch

Bernd Schoop ist Geschäftsführer derUponor AG Schweiz.

«Wir bieten unseren Kunden eine

Gesamtlösung.»

NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

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Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen werden immer wichtigere Themen, egal ob im Einfamilienhaus oder bei Grossprojekten. Die Zukunft sind integrierte Lösungen, die unsichtbar für ein ganzjähriges Wohl-fühlklima sorgen. Flächenheizungen und -kühlungen von Uponor lassen sich bestens aus regenerativen Energiequellen, wie z.B. Geothermie, speisen. In Kombination mit einer intelligenten Raumregelung, wie dem Dynamischen Energie-Management (DEM), gewinnen Bauherren nicht nur deutlich an Komfort, sondern sparen gleich zweifach teure Energiekosten ein. Die Zukunft des Bauens beginnt jetzt.

Energie sparen, Komfort steigern

Bauen für die Zukunft

NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

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Die Funk-Einzelraumregelung mit dynamischem Ener-giemanagement (DEM) übernimmt den hydraulischen Abgleich und spart bis zu zwölf Prozent Energie ein.

Die neuen RTM-Fittings mit integrierter Pressfunktion sorgen für eine perfekte und dauerhafte Verbindung, ganz ohne aufwändiges Presswerkzeug.

Weitere Informationenwww.uponor.com

Mithilfe der thermoaktiven Bauteilsysteme von Uponor wird das Gebäude über Betonelemente effizient gekühlt und beheizt. Betonböden und -decken sind, physikalisch betrachtet, bestens für die Speicherung von Wärme beziehungs-weise Kälte geeignet.

Durch ihre minimale Aufbauhöhe von nur 15 Millimetern sorgt die Renovierungslinie Minitec speziell im Altbau für maximalen Komfort.

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56 BAU LIFE · 01 | 2012

NACHHALTIGES BAUEN / ENERGIE EFFIZIENZ

Bauen mit der Sonne: Wo bleiben die Architekten?

von David Stickelberger

Die Hälfte unseres gesamten Energieverbrauchs und 40 Prozent der schweizerischen CO2-Emissionen werden durch die Gebäu-de verursacht. Rund 1.5 Millionen Gebäude sind hierzulande

erneuerungsbedürftig. Das ist nicht nur aus Gründen des Klimaschut-zes und der Abhängigkeit von nur begrenzt verfügbaren Ressourcen problematisch, sondern es geht auch ganz schön ins Geld: Die End-verbraucherausgaben für die Energiebereitstellung in Gebäuden liegt bei jährlich etwa CHF 12 Milliarden, wovon ein beträchtlicher Teil in die energieproduzierenden Staaten abfliesst und somit der hiesigen Volkswirtschaft nicht dient.

Für die Energiewende – nicht nur Ausstieg aus der Atomkraft, sondern auch weitgehender Verzicht auf fossile Energien – sind die Gebäude gewissermassen das «pièce de résistance». Hier müsste vordringlich gehandelt werden, doch die Realität ist ernüchternd: Nur gerade ein Prozent des Gebäudebestandes wird pro Jahr umfassend saniert, und die meisten Neubauten haben immer noch einen unnötig hohen Ener-gieverbrauch. Zwar gibt es inzwischen über 22’000 Minergie-Gebäu-de, aber nur gerade 1’600 davon gehören mit einem Minergie-P- oder -A-Zertifikat zur Spitzenklasse.

Minergie-A ist der neue High End-Standard für Nullenergie-Häuser. Das bedeutet, dass der Aufwand für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung vollständig durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Typische Minergie-A-Häuser kombinieren zum Beispiel Wärme-pumpen und Solarzellen oder Sonnenkollektoren und Holzheizungen. Der Gestaltungsfreiheit sind wenig Grenzen gesetzt, doch ohne Solar-anlage geht es nicht. In ein solches Haus gehört zudem eine energie-effiziente Ausrüstung mit Geräten und Leuchten. Leider gibt es diesen Standard bisher erst für Neubauten.

Bei Sanierungen besteht oft das Problem darin, dass finanzielle Ein-schränkungen ein etappiertes Vorgehen erforderlich machen. Hier helfen die sogenannten Minergie-Module für ausgewählte und zerti-fizierte Bauteile, darunter auch das neue Modul «Thermische Solaran-lagen». An der Swissbau konnten drei Schweizer Firmen ihr Zertifikat entgegennehmen, als Garantie für hochwertige Komponenten und fachgerechte Installation.

Diese beiden neuen Minergie-Produkte sollen dazu beitragen, dass das enorme Potential der Solarenergie auch hierzulande stärker ge-nutzt wird. Swissolar hat dazu Zielgrössen formuliert: Bis 2025 sollen 20 Prozent unseres Stroms aus Photovoltaikanlagen – vorwiegend auf Gebäuden installiert – stammen, und bis 2035 sollen 20 Prozent des Wärmebedarfs von Wohngebäuden mittels Sonnenkollektoren produ-ziert werden.

Es wird immer einfacher, zukunftstauglich zu bauen und Häuser zu sanieren. Nun liegt es an den Architekten, diese Instrumente einzu-setzen. Doch hier hapert es noch gewaltig. Immer noch empfinden es viele Vertreter dieses Berufs als unzulässige Einschränkung ihrer Gestaltungsfreiheit, wenn sie Solaranlagen einbauen müssten. Wo bleibt hier das Verantwortungsgefühl? Was jetzt gebaut oder moder-nisiert wird, muss auch noch 2050 Komfort zu akzeptablen Kosten gewährleisten! Die Gestaltungsmöglichkeiten mit Photovoltaikmodu-len und Warmwasserkollektoren werden zudem immer grösser – sie sind deshalb nicht mehr eine Einschränkung, sondern im Gegenteil eine Bereicherung!

Weitere Informationenwww.swissolar.ch

David Stickelberger ist Geschäftsleiter bei Swissolar, dem Schweizerischen Fachver-band für Sonnenenergie.

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Bauen mit der Sonne: Wo bleiben die Architekten?

www.schindler.ch

Wir bewegen.In Goldach und im weiteren Umkreis.

Täglich nutzen weltweit 1 Milliarde Menschen Aufzüge, Fahrtreppen und innovative Mobilitätslösungen von Schindler. Hinter unserem Erfolg stehen 43 000 Mitarbeitende auf allen Kontinenten.

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58 BAU LIFE · 01 | 2012

NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

Einfluss des Staates ist nötig – und wirkt!

von Jürg Hofer

Vor dem Hintergrund des Klimawandels, des nahenden Gipfels der Öl- und Gasförderung (Peak Oil) und dem Ausstieg aus der Atomkraft stehen wir vor zwei enormen Herausforderungen: Wir

müssen weniger Energie verbrauchen und mehr erneuerbare Energie produzieren. Die gute Botschaft: Es ist machbar. Die schlechte Bot-schaft: Es eilt.

Rund 40 Prozent der Energie werden heute in der Schweiz für Gebäude verbraucht. Wer den Energieverbrauch der Gebäude reduzieren will, muss sich auf Altbauten konzentrieren: Ältere Gebäude mit Baujahr vor 1980 machen den grössten Teil der Gebäude aus und verbrauchen pro Quadratmeter und Jahr zwischen 15 und 22 Liter Heizöl, sanierte Gebäude noch rund fünf Liter – und neue (in Basel) nur etwa drei Liter.

Wie kann man die Eigentümer von älteren Gebäuden zu einer Sanie-rung bewegen? In Basel gibt es seit bald 30 Jahren eine Energieför-derabgabe, die jährlich CHF 10 bis 12 Millionen einbringt. Mit dem grössten Teil dieses Geldes wird die energetische Sanierung von Gebäuden gefördert. Wer heute ein Haus saniert, erhält die Beiträge für Einzelbauteile aus dem Gebäudeprogramm der Kantone. Wer das Haus aber gesamthaft saniert, erhält in Basel doppelte oder gar drei-fache Beiträge aus dem kantonalen Förderfonds. Schon zwei Mal gab es auch einen Wettbewerb, bei dem mustergültige Sanierungen von Wohnbauten prämiert wurden. Trotz dieser in der Schweiz einmaligen Massnahmen und einer für Energiefragen aufgeschlossenen Bevölke-rung ist das Resultat aber nicht genügend: Die Sanierungsrate beträgt nur gut ein Prozent. Das heisst, dass es noch 100 Jahre dauert, bis alle Gebäude saniert sind; die Eigenverantwortung der Eigentümer reicht hier offensichtlich nicht aus. Wenn wir die Sanierungsrate beschleu-nigen wollen, müssen wir uns jetzt Massnahmen überlegen, die über reine Anreize hinausgehen. Das könnten etwa Abgaben sein, die für nicht sanierte Gebäude erhoben werden. Oder es könnte auch eine Sanierungspflicht für energetisch besonders schlechte Häuser sein.

Häuser können aber auch als Kraftwerke wirken. Eine Studie der Universität Lichtenstein zeigt auf, dass auf Basler Hausdächern rund 50 Prozent des hier verbrauchten Stroms erzeugt werden könnte. Tatsächlich ist es im Moment weniger als ein Prozent. Aus diesem

Grund setzen wir spezielle Anreize: Der Grosse Rat hat eine kantonale kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für Solarstrom geschaffen. Sie hat die Ansätze der Bundes-KEV übernommen, begrenzt aber die Menge des vergüteten Stroms viel weniger stark. Auf der Basis der KEV Basel und eines Solarkatasters, den man auf dem Internet-stadtplan einsehen kann, haben wir eine Aktion «Solarkraftwerk Basel» gestar-tet: Ziel ist es, in zwei Jahren rund 50’000 Quadratmeter Dachfläche mit PV-Anlagen auszurüsten.

Die Basler Energiepolitik zeigt auch konkrete Wirkungen: Zwar hat der Stromverbrauch in den letzten Jahren auch in Basel zugenommen – aber nur etwa halb so viel wie in der gesamten Schweiz. Im Jahr 2010 hat er sogar entgegen dem schweizerischen Trend (Zunahme: vier Prozent) um 1.1 Prozent abgenommen! Und beim CO2-Ausstoss liegt Basel ebenfalls deutlich unter dem schweizerischen Mittel: Dieser liegt in Basel bei 5.6 Tonnen pro Person und Jahr, in der ganzen Schweiz bei 7.2 Tonnen.

Das Ganze spielt sich nicht etwa zu Lasten der Wirtschaft ab; im Ge-genteil. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des realen Bruttoinlandprodukts pro Kopf war in Basel-Stadt in den letzten zehn Jahren fast drei Mal so hoch wie diejenige der gesamten Schweiz. Kein Wunder, gehört der kantonale Gewerbeverband zu den grössten An-hängern der Basler Energiepolitik.

Jürg Hofer ist Leiter des Amts für Umwelt und Energie Basel-Stadt.

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59BAU LIFE · 01 | 2012

NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

Umfassende Denkweise ist gefragt

von Thomas Ammann

Rund 80 Prozent des Gebäudebestandes in der Schweiz wurden vor 1990 gebaut und trotzdem ist der Gebäudepark in einem guten Zustand. Immer wieder erstaunt es, dass Gebäude aus

der vorletzten Jahrhundertwende in ihrer Grundsubstanz erhalten und zu modernen Wohnbauten erneuert werden können. Abgesehen von ein paar Jahren in der Hochkonjunkturphase wurde und wird in der Schweiz solide gebaut. Beinahe für die Ewigkeit.

Mit der guten Bauweise steigen natürlich auch die Ansprüche der Bewohner an einen hochwertig umgebauten Raum. Hinzu kommen zahlreiche Vorschriften und Gesetze, welche im Bereich Energie, Brandschutz, Absturzsicherheit, Erdbebensicherheit und so weiter zu-sätzlich für einen hohen Baustandard sorgen. Kein Wunder, wird das Bauen in der Schweiz immer teurer. Mit den steigenden Baukosten muss das Produkt auch entsprechend länger halten, um eine verträgli-che Amortisation der investierten Gelder sicherzustellen. Hieraus wird die gute Bauqualität wieder zum Muss.

Mit rund 1.8 Prozent entspricht die Erneuerungsrate in der Schweiz in etwa der Lebensdauer unserer Gebäude von 50 Jahren. Der Baube-stand ist nicht dem Zerfall geweiht, sondern unterhält sich regelmä-ssig. Einziger Wehrmutstropfen dabei: Nur die Hälfte der Erneuerun-gen ist auch energetischer Natur. Während der Ersatz der Fenster oder die Dämmung von Estrichboden und Kellerboden oftmals umgesetzt wird, haben es Massnahmen wie die Aussenwärmedämmung schwe-rer. Dies hauptsächlich, weil bei den aktuellen Energiepreisen rein energetische Erneuerungen nicht rentieren.

Wenn es darum geht, ein Haus umfassend zu erneuern, steht nicht die Energieoptimierung an erster Stelle, sondern die Frage, wie dieses Gebäude die nächsten 20, 30 oder mehr Jahre genutzt werden kann. Gefragt sind also langfristige Betrachtungsweisen, aus denen umfas-sende Konzepte entstehen, die allenfalls auch in mehreren Etappen umgesetzt werden können. In einem solchen Kontext können dann auch energetische Massnahmen eingebaut werden. Diese werden da-durch auch ökonomisch sinnvoll sein.

Um eine solch umfassende Betrachtungsweise zu erhalten, braucht der Laienbauherr fachliche Unterstützung. In den Städten Basel und Zürich wird dies mit dem Energiecoaching bereits sehr gut umgesetzt. Dem Ei-gentümer steht über die gesamte Planungs- und Erneuerungsphase ein neutraler Berater zur Seite.

Da dem Energieberater eine etwas spezielle Funktion zukommt, wäre es zu wünschen, dass er von der Gesellschaftsentwicklung über Wirt-schaftsprognosen, bautechnische Aspekte, baugesetzliche Rahmen-bedingungen, Mietrecht bis zur Finanzierung zumindest ansatzweise eine Ahnung hat.

Allenfalls ist es aber auch gar nicht notwendig, dass eine Person alles abdecken muss. Unsere Erfahrungen mit dem Tool ImmoGreen zeigen, dass sich bereits erste Netzwerke von unterschiedlichen Beratern bil-den. So können zum Beispiel ein Energieberater und ein Immobilien-treuhänder zusammen Beratungspakete anbieten, die bereits bedeu-tend umfassender sind. Kommt zu diesem Duo noch ein Finanzberater hinzu, ergeben sich kleine, kompetente Teams, die eine umfassende Strategie entwickeln können.

Wenn mit solch umfassenden Konzepten dem Eigentümer eine lang-fristig rentable Investition aufgezeigt werden kann und die Kosten zusätzlich durch Förderbeiträge gesenkt werden, wird es plötzlich für manch einen spannend, den Unterhalt der Liegenschaft in eine umfassende Erneuerung auszudehnen. Die energetische Optimie-rung geschieht ganz automatisch und ohne, dass staatliche Vorgaben zwangsweise umgesetzt werden müssen.

Thomas Ammann ist Architekt FH und arbeitet bei der HEV Schweiz.

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60 BAU LIFE · 01 | 2012

NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

Immer mehr Bauherren, Architekten und Planer setzen auf erneuer-bare Energie und ein Energiecontracting. Mit diesem Modell wählen sie eine umweltfreundliche Energieversorgung. Die EKZ konnten bis heute mehr als 600 Contractingverträge abschliessen.

EKZ Energiecontracting

Partnerschaft mit der Natur

Als umweltbewusstes und innovatives Un-ternehmen nutzen die EKZ seit Jahren Um-weltenergien. Zum Einsatz kommen dabei

verschiedene erneuerbare Energiequellen: Erd-wärme, See-, Grund- oder gereinigtes Abwasser und Holz. Die vielfältigen Dienstleistungen, die von der Energieberatung über die Finanzierung, den Bau bis zum Betrieb von Anlagen reichen, werden ganz auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt.

Eine clevere AlternativeEine umweltfreundliche und leistungsstarke Al-ternative zu herkömmlichen Heizsystemen ist zum Beispiel die Nutzung von Erdwärme. Dabei wird dem Erdreich durch spezielle Tiefensonden Wär-me auf niedrigem Temperaturniveau entzogen. Ebenfalls als Energiequelle nutzen lässt sich die natürliche Wärme von See-, Grund- oder gereinig-tem Abwasser. Auch hier wird mittels Wärmetau-scher und Wärmepumpen die vorhandene Energie auf ein Temperaturniveau angehoben, so dass sie zur Beheizung von Gebäuden und zur Aufbereitung von Warmwasser verwendet werden kann.

Wo Wärmepumpen aufgrund fehlender Wärme-quellen wie Wasser oder Erdwärme nicht in Frage kommen, bietet sich der nachwachsende Energie-träger Holz als Energiequelle an.

Wenig Risiko, viele VorteileBeim EKZ Energiecontracting bezieht der Kunde die benötigte Menge Wärme oder Kälte zu einem ver-traglich festgelegten Preis. Das finanzielle Risiko für Bau, Betrieb und Unterhalt der dazu notwendigen

Energieanlagen liegt beim Contractor. Er finanziert und unterhält die Anlage und garantiert einen nach-haltigen und störungsfreien Betrieb – inklusive Fern-überwachung und 24-Stunden-Pikettdienst.

Der Contractingkunde profitiert von Versor-gungs- und Betriebssicherheit, ohne dafür selber Investitionen tätigen zu müssen. Seine Wärme- und Kältekosten sind langfristig kalkulierbar. Die Attraktivität seiner Liegenschaft wird durch tiefe Energiekosten und die hohe Werterhaltung der In-stallationen gesteigert.

Die Nachfrage ist beachtlichDass die EKZ ein Kundenbedürfnis abdecken, zeigt der Erfolg des Angebots. Mehr als 600 Contrac-tingverträge konnten bis heute abgeschlossen werden. Insgesamt generieren die betriebenen Anlagen über 90 Gigawattstunden Heizenergie und ermöglichen jährlich die Einsparung von rund 23’000 Tonnen CO2.

Individuelle LösungenJe früher der Contractor in das Bau- oder Reno-vationsprojekt einbezogen wird, desto besser können alle Ansprüche berücksichtigt werden. Am Anfang der Partnerschaft steht immer eine exakte Analyse der jeweiligen Situation. Auf dieser Basis entwickeln die EKZ eine optimale Lösung, wel-che eine langfristige Rentabilität sowie eine hohe Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit aufweist. Die entsprechenden Anlagen werden projektiert und die Finanzierung sichergestellt. Für alle diese Schritte sind die EKZ verantwortlich.

Energie aus Seewasser: In Wädenswil werden 58 Wohnungen und diverse Geschäfte mit Energie aus dem Zürichsee beheizt.

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61BAU LIFE · 01 | 2012

NACHHALTIGES BAUEN / Energie-Effizienz

Energie aus Holz: Eine Schnitzelfeuerungsanlage in Bäretswil versorgt mehrere Gebäude mit nachhaltig erzeugter Holzenergie.

Standorte EKZ Energiecontracting:

Elektrizitätswerke des Kantons ZürichEnergiecontracting, ZürichDreikönigstrasse 18Postfach 2254CH-8022 ZürichTel. +41 (0)58 359 53 53

Energiecontracting,OstschweizGrossfeldstrasse 18CH-7320 SargansTel. +41 (0)58 359 49 80

Contractingénergétique,SuisseromandeAvenue de la Gare 36case postale 264CH-1618 Châtel-Saint-DenisTél. +41 (0)58 359 79 00

Weitere Informationen [email protected]/contracting-fr

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62 BAU LIFE · 01 | 2012

RUBRIK

Wenn aus alten Gebäuden architektonische Kunstwerke entstehen

Aus Alt wird Neu

Was, wenn man von einem eigenen Pferdestall träumt, aber nicht im Bauern-haus wohnen darf? Man nimmt einfach den Schopf. In dieser Ausgabe zeigen wir Ihnen, wie in einer alten Scheune neuer Lebensraum entstand.

von Valérie Ziegler

Page 65: bau life 1_12

In einem kleinen Dorf wie Oltingen (BL) ist es durchaus üblich, dass man die Besitzverhältnisse eines Grundstücks am Stammtisch klärt. Tönt fami-liär und unkompliziert, kann aber durchaus auch ein Schuss in die andere

Richtung sein.

Die Bauherrschaft des «Haus unter der Kirche» war eigentlich auf der Suche nach einem alten Bauernhaus mit Stall und etwas Umschwung für ihre bei-den Pferde, als sie nach Oltingen stiess. Da die Liegenschaft allerdings zwei Parteien gehörte und man sich über den Preis des Wohnhauses nicht einig wurde, hat sich die Bauherrschaft auf Empfehlung dazu entschieden, «nur» den Stall mit dem Schopf und dem dazugehörenden Umschwung von circa 675 Quadratmetern zu kaufen. Noch während der Bauzeit konnte auch der restliche Scheunenteil mit Ausnahme der Garage dazugekauft werden. Das Bauernhaus blieb also stehen, aus der Scheune wurde etwas Besseres.

63BAU LIFE · 01 | 2012

Ein Traum wird wahr: Dekopferd im Wohnzimmer und Laufstall für die beiden echten Pferde im Aussenbereich.

AUS ALT WIRD NEU

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64 BAU LIFE · 01 | 2012

RUBRIK

Eingliederung in die Umgebung«Das Haus unter der Kirche» steht in der Kernzone von Oltingen, direkt am Fusse des Kirchhügels, welcher unter Denkmalschutz steht.

Das Wohnhaus mit Scheune und Schopf wurde als schützenswerte Bausubstanz eingestuft.

Voraussetzung war es, dass sich der Ersatzbau dem Ortsbild sowie den Gegeben-heiten möglichst anpasst und nicht hervorsticht.

Der baufällige Schopf wurde bis auf die drei Bruchsteinpfeiler, die das Dach getragen haben, abgebrochen. Die Bruchsteinpfeiler haben nun zwar keine tragende Funktion mehr, doch gliedern sie das Minergie-zertifizierte Haus in einen zweigeschossigen Bereich. Die gesamte Gebäudelänge von insgesamt gut 15 Metern wird von einem Oblichtband durchzogen.

Modernste Einrichtung verbunden mit rustikalem Charme

Aus einer alten Scheune entstand Wohnraum für eine ganze Familie.

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RUBRIK

Weitere Informationenwww.architecker.ch

Als Zentralheizung dient ein mit Stückholz betriebener Cheminéeofen mit Wasser-wärmetauscher. Unter der Treppe befindet sich die gesamte Haustechnik, der Wasserspeicher, die Heizverteilung, die Elektrik sowie die kontrollierte Lüftung.

Im Sommer wird das Warmwasser durch Sonnenkollektoren erwärmt, welche am Scheunendach im Traufbereich über der Pferdekoppel platziert wurden.

Die Scheune und der sich davor zur Kirche hin befindliche Aussenbereich wurden zu einem Laufstall für die beiden Pferde umgestaltet. Das der Kirche zuge-wandte Scheunendach musste komplett umgedeckt werden, da sämtliche Holzschindeln zwischen den Biberschwanzziegeln verrottet waren.

Der neue Wohnteil mit einer Wohnfläche von circa 160 Quadratmetern ruht auf einer Betonplatte. Durch die Verwendung von vorgefertigten Holzelementen konnten die Baukosten gering gehalten werden.

Der Wunsch mit dem Bauernhaus ging zwar nicht in Erfüllung. Schaue ich mir den umgebauten Schopf und das alte, nebenstehende Bauernhaus jedoch an, wird für mich sofort klar: Tragisch ist dies nicht – im Gegenteil.

65BAU LIFE · 01 | 2012

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66 BAU LIFE · 01 | 2012

AUS ALT WIRD NEU

Vom Objekt zum Raum mit Tapeten von Atelier Oï

Revival der Tapeten

Die Tapetenkollektion von Atelier Oï verdankt ihre Entstehung der Zusammenarbeit und dem Mitwirken verschiedener Personen

und Unternehmen: Zum einen dem Team des Lan-desmuseums Zürich, das sich von der Tapetenidee begeistern liess, aber auch der Firma «Hurter Ta-peten», die für die Tapetenentwürfe Feuer fing, an eine Kollektion glaubte und den Kontakt zu Dieter Ulbrich und durch ihn zu Vescom herstellte – dem Unternehmen, das die Tapeten produziert. Begeis-terungsfähigkeit, viel Fachwissen und der Glaube aller an das Projekt, verbunden mit viel investierter Zeit und Herzblut von Atelier Oï, führten schliess-lich zu dieser Kollektion.

Die Entwürfe des Atelier Oï basieren auf intensivem Forschen nach aus-gewogener und klarer Einheit. Sie wollen das Individuum mit der Natur, der Materie und Emotionen vereinen.

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RUBRIK

Die Inspiration zur Kollektion stammt aus der Aus-stellung «Möbel & Räume Schweiz» im Landes-museum Zürich. Genauer aus der Idee, aus aus-gestellten Möbelstücken Tapeten zu gestalten, die jeweils das entsprechende thematische Gebiet der Ausstellung bekleideten. So definierten die Möbel ihren eigenen Raum.

Für die Tapetenkollektion wurden eine Auswahl aus den so entstandenen Motiven getroffen und dem Massstab für den bewohnten Raum ange-passt sowie neue Farbvarianten entwickelt. Dazu ist eine zusätzliche neue Tapete aus der vom Atelier Oï entworfenen Leuchte «Allegro» kreiert worden.

Weitere [email protected]

Atelier Oï

Atelier Oï, 1991 von A. Aebi, A. Louis und P. Reymond in La Neu-veville (Schweiz) gegründet, erhielt seinen Namen von der rus-sischen Troika – dem Dreiergespann, das Dynamik und ganz-heitliche Energie darstellt. Menschliches und künstlerisches Zusammentreffen, verbunden mit Idealen und dem Wunsch des gemeinsamen Weges bilden das starke unsichtbare Band, das die drei Gründer verbindet. Ihr Weg durch Architektur-, Schiff-bau- und Designstudium, unterstützt durch Begegnungen mit wegweisenden Persönlichkeiten, beeinflussten den Geist von Oï ohne ihn einzuengen. Architektur, Design, Szenografie oder Grafik auf höchstem internationalem Niveau.Entwürfe des Atelier Oï wollen verführen,

Geschichten erzählen und begeistern.

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68 BAU LIFE · 01 | 2012

Glasfaserbewehrung verhindert die Verzerrung des Erdmagnetfeldes

Gesund bauen – gesund leben

Beim Thema glasfaserbewehrter Betonbauteile geht es auf den ersten Blick um die Nachhaltigkeit der Zementsteinmatrix, die Art des Glases und dessen Oberfläche. Die Anforderungen der Baubiologie sind aber ein weiterer wichtiger Merkpunkt, wie der folgende Beitrag belegt.

von Dr. Dietrich Moldan

Eines der Bauvorhaben für den Messversuch: mit Baustahlbewehrte Bodenplatte vor dem Betonieren.

UMWELTTECHNOLOGIE

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RUBRIK

Chronische Kopfschmerzen, Schlafstörungen, rheumatische Beschwer-den – das sind nur drei von vielen Beschwerden, bei deren Ursachenfor-schung die Schulmedizin oft an ihre Grenzen stösst. In zunehmendem

Umfang werden die Ursachen in Zusammenhang mit einer Verzerrung des Erdmagnetfeldes gestellt und diskutiert. Die Verzerrung kann durch Stahlteile hervorgerufen werden, die sowohl in Einrichtungsgegenständen als auch in Bauteilen vorkommen. Durch alternative Materialien kann die Verzerrung ins-besondere in Schlafbereichen vermieden werden.

Die Glasfaserbewehrung Schöck ComBAR bietet eine solche Alternative. Denn bei ähnlichen Verbundeigenschaften wie Stahl, ist ComBAR weder elektrisch leitend noch magnetisierbar. Das Institut für Baubiologie Neubeuern (IBN) weist schon lange auf die Beeinträchtigungen durch Erdmagnetfeldverzerrung hin und fordert in den «25 Grundsätzen der Baubiologie» die «Vermeidung der Verzerrung des natürlichen Erdmagnetfeldes». Um die tatsächlichen Verän-derungen der magnetischen Gleichfelder durch Stahl nachweisen zu können, hat der Bauteilehersteller Schöck das unabhängige Ingenieurbüro Dr. Moldan Umweltanalytik in Iphofen, mit Messungen beauftragt. Dabei wurden für zwei Häuser in Holzrahmenbauweise zwei unterschiedliche Bodenplatten verlegt und die vorhandenen magnetischen Gleichfelder gemessen. Eine Bodenplatte war hierfür mit einer herkömmlichen Stahlbewehrung, die andere mit der Glas-faserbewehrung Schöck ComBAR bewehrt. Die Untersuchung zeigt deutlich, dass durch den Einsatz von ComBAR in Betonbauteilen die Verzerrung des Erdmagnetfeldes ausgeschlossen wird.

In mittelbarer UmgebungErdmagnetfeldverzerrungen werden durch alle metallischen Gegenstände in einem Gebäude verursacht. Sie lassen sich in zwei unterschiedliche Bereiche einteilen. Ein Bereich beinhaltet Einrichtungs- und Nutzungsgegenstände. Hier sind vor allem grössere Geräte wie Waschmaschinen, Trockner, Heizkörper und Stahlbadewannen zu nennen. Autos, die in Garagen neben oder im Wohn-haus geparkt werden, gehören ebenso dazu. Diese Feldquellen erschliessen

sich dem kritischen Nutzer, da sie sichtbar und in ihrer Position veränderbar sind. Kleinere, aber gerade während der Erholungsphase in nächster Kör-pernähe vorhandene Metallteile befinden sich beispielsweise in Federkern-matratzen. Den zweiten Bereich stellen alle nicht sichtbaren Baustoffe und Baumaterialien aus Stahl dar, die in Fundamenten, Geschossdecken, Ringan-kern, Unterzügen sowie in Fenster- und Türstürzen eingebaut sind. Da diese Stahlteile in Böden, Wänden oder Decken dauerhaft eingebaut und anschlies-send durch andere Baustoffe verdeckt werden, ist das Vorhandensein dieser Stahlteile den Bewohnern in der Regel nicht bewusst. Das Fundament und die Geschossdecken sind aufgrund der grossen Menge an Bewehrungsmaterial und der grossflächigen Verwendung die kritischsten Stellen im Gebäude.

Untersuchung der magnetischen GleichfelderFür die Messung der magnetischen Gleichfelder wurden zwei verschiedene Bauvorhaben untersucht. Eines der beiden Häuser wurde mit einer Boden-platte in herkömmlicher Bauweise mit Stahlbewehrung ausgeführt. Im zwei-ten Versuchshaus wurde die Stahlbewehrung durch die Glasfaserbewehrung Schöck ComBAR ersetzt.

Bei beiden Bauvorhaben wurde, nach Fertigstellung der Bodenplatte, jeweils in einer Gebäudeecke eine Fläche von vier mal vier Metern zur Messung herangezogen. Während der Messungen wurde darauf geachtet, dass im Umkreis von mindestens fünf Metern keine weiteren metallischen Gegen-stände wie Stützen, Baukräne oder Baugerüste vorhanden waren, die das Ergebnis verfälschen könnten. Die Messungen erfolgten in den Höhen von 55 Zentimetern und 105 Zentimetern über der Bodenplatte. Die Höhe von 55 Zentimetern entspricht in etwa dem Niveau eines Bettes (15 Zentimeter Fussbodenaufbau plus 40 Zentimeter Bett). Dies ist der Bereich, an dem sich der Körper täglich mehrere Stunden zur Regeneration befindet. Um zu ermitteln, ob sich der Einfluss der Stahl- beziehungsweise Glasfaserbeweh-rung mit zunehmender Distanz verändert, wurde die zweite Höhe auf 105 Zentimeter festgelegt.

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Magnetische Flussdichten 105 Zentimeter oberhalb der mit Stahl armierten Bodenplatte.

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Magnetische Flussdichten 55 Zentimeter oberhalb der mit Stahl armierten Bodenplatte.

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RUBRIK

Die beiden jeweils 16 Quadratmeter grossen Flächen wurden zur Messung in ein Raster von 50 Zentimeter mal 50 Zentimeter grossen Quadraten unterglie-dert. Somit wurden 81 Messpunkte festgelegt. Um auch Erdmagnetfeldverzer-rungen durch die Messapparatur ausschliessen zu können, wurde diese vor der Messung entsprechend vorbereitet.

Die MessergebnisseDie Ergebnisse der Messungen an der mit Baustahl armierten Bodenplatte zeigen, dass die magnetischen Flussdichten innerhalb eines festgelegten Be-reichs in Höhe von 55 Zentimetern um bis zu 20 Mikrotesla (µT) und in Höhe von 105 Zentimetern noch um bis zu 10 Mikrotesla vom Erdmagnetfeld ab-weichen. Hier ist anzumerken, dass das natürliche Erdmagnetfeld in Mitteleu-ropa circa 50 Mikrotesla beträgt. Laut den «Baubiologischen Richtwerten für Schlafbereiche» im «Standard der Baubiologischen Messtechnik SBM 2008» des IBN werden Abweichungen zwischen 5 Mikrotesla und 20 Mikrotesla als «stark auffällig» und Abweichungen über 20 Mikrotesla als «extrem auffällig» eingestuft.

Die Ergebnisse der Messungen an der mit Schöck ComBAR armierten Bo-denplatte weisen keinerlei Veränderungen des natürlichen Erdmagnetfeldes auf. Die Untersuchungsergebnisse zeigen sehr deutlich, dass beim Einsatz der Glasfaserbewehrung Schöck ComBAR Belastungen und Erdmagnetfeld-verzerrungen, wie sie durch Stahlarmierungen auftreten, vermieden werden können.

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Magnetische Flussdichten oberhalb der mit Glasfaserstäben armierten Bodenplatte. Die Messung der magnetischen Flussdichten zeigt sowohl bei der Messhöhe von 55 Zentimetern als auch bei der Höhe von 105 Zentimetern das gleiche Ergebnis auf: Durch den Einsatz der Glasfaserbewehrung Schöck ComBAR werden Erdmagnetfeldverzerrungen vermieden.

Weitere Informationenwww.schoeck-schweiz.ch www.drmoldan.de

Dr. Dietrich Moldan leitet das Ingenieurbüro Dr. Moldan Umweltanalytik.

Das zweite Versuchsobjekt: mit Glasfaserstäbenbewehrte Bodenplatte vor dem Betonieren.

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72 BAU LIFE · 01 | 2012

RUBRIK

Für SPAN Architecture and Design, eine kleine, aber international tätige Architekturfirma mit Sitz in Wien, bedeutete der frühe Einsatz modernster Technologie, mit grösseren Firmen konkurrieren zu können. Vor kurzem testete der Direktor von SPAN, Matias del Campo, den neuen HP Designjet T2300 eMFP auf sein Potential, SPAN weiterhin einen Vorsprung vor der Konkurrenz zu sichern.

Neue Möglichkeiten mit dem HP Designjet T2300 eMFP und HP ePrint & Share

Eine fantastische Idee

Matias del Campo, Direktor von SPAN Ar-chitecture and Design testete den neuen HP Designjet T2300 eMFP. Das Ergebnis:

Del Campo erkannte das hohe Potential in der Fähigkeit des neuen eMFP, hochwertige Gross-formatdrucke zu produzieren und die Zusammen-arbeit zu verbessern. Ausserdem bietet HP ePrint & Share – eine kostenlose Weblösung für HP Designjet-Drucker, die den Druck und das Publi-shing optimiert – erstmals die Möglichkeit, präzise Scans in das Web zu stellen und von Smartphones und anderen mit dem Web verbundenen Geräten auszudrucken.

Nahtlose Zusammenarbeit Eine der grössten Herausforderungen, der sich Architekten wie del Campo stellen müssen, zeigt

sich in der effektiven gemeinsamen Nutzung von Daten mit allen Parteien, die an komplexen Archi-tektur- und Konstruktionsprojekten beteiligt sind. SPAN hat sich gezielt darum bemüht, Partner wie Statiker zu einem frühen Zeitpunkt in das Projekt einzubinden, um Unterstützung bei der Konzep-tion intelligenter architektonischer Lösungen zu erhalten.

Im neuen HP T2300 eMFP, einem multifunktiona-len Grossformatdrucker mit Komplettausstattung, der Scans in das Web stellen kann, sieht del Cam-po die perfekte Lösung für diese Art der Zusam-menarbeit. Beim Vergleich mit herkömmlichen, linearen Prozessen zum Senden von Hardcopys an Teams an unterschiedlichen Standorten zieht del Campo folgendes Fazit: «Die HP Scan-to-

Web-Funktionalität ist eine fantastische Idee zur Beschleunigung der Kommunikation. Sie ist mit ei-ner virtuellen Festplatte vergleichbar, die auf dem ganzen Planeten verfügbar ist.»

Damit der Druck und die Zusammenarbeit im Team noch nahtloser erfolgen, ermöglicht der HP Designjet T2300 eMFP auch den Direktdruck von USB-Flash-Laufwerken und Laptops aus – ohne Netzwerk oder Treiberinstallation.

Mobile Produktivität«Ich bin viel auf Reisen, fliege durch ganz Europa, aber auch nach China und Südamerika», erläutert del Campo, «deshalb muss ich jederzeit erreichbar sein und Zugang zu den Dateien haben, an denen wir gerade arbeiten.»

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73BAU LIFE · 01 | 2012

IT IN DER BAUBRANCHE

Laut del Campo helfen ihm viele der neuen Funkti-onen des HP Designjet T2300 eMFP, auch auf Rei-sen in Verbindung zu bleiben. Ab 2011 ermöglicht es HP ePrint & Share Benutzern wie del Campo, PDF- und andere Dateien von ihren Smartphones aus zu öffnen, Kommentare und Änderungen vorzunehmen und diese überall dort, wo eine Verbindung zum Web möglich ist, direkt über ihre Smartphones weiterzugeben. HP ePrint & Share gestattet Benutzern darüber hinaus, von allen an-deren über das Web verbundenen Geräten auf dem HP Designjet T2300 eMFP zu drucken.

«Für uns ist Technologie nicht nur ein Mittel, um Ideen Realität werden zu lassen, sondern ein wich-tiger Partner in einem kreativen Prozess, der ein hohes Mass an Mobilität erfordert», sagt del Cam-po. «HP ePrint & Share unterwegs zu verwenden, ist meiner Ansicht nach ein sehr effizientes Mittel für uns, mit allen an einem Projekt beteiligten Par-teien zu kommunizieren.»

Der Konkurrenz vorausTrotz aller technischen Fortschritte ist der in-novative HP Designjet T2300 eMFP einfach zu bedienen. Ein intuitiver Farbtouchscreen ermög-licht es Benutzern, durch einfaches Antippen ei-ner Schaltfläche zu drucken, zu scannen und zu kopieren. Ausserdem wird Architekten mithilfe von HP ePrint & Share eine wirklichkeitsgetreue Druckvorschau angezeigt. Somit ist das Erschei-nungsbild der Seiten gleich beim ersten Druck in Ordnung. Dies spart Zeit und Material. HP ePrint & Share ermöglicht es Benutzern darüber hinaus, automatisch druckfähige PDF-Dateien direkt in ihren Autodesk®-Produkten einschliesslich Auto-CAD® zu erstellen.

Del Campo schätzt die Einfachheit: «Man will nicht einen Tag lang mit dem Drucker herumexperimen-tieren, sondern man will das perfekte Ergebnis – sofort.» Er ergänzt, dass die verbesserte Zu-sammenarbeit, die Mobilität, die Einfachheit und die Schnelligkeit seiner Ansicht nach einen neuen Wettbewerbsvorteil für seine Firma schaffe.

Weitere Informationenwww.hp.comwww.hp.com/ch/designjetwww.hp.com/ch/tradein

«HP ePrint & Share unterwegs zu verwenden, ist meiner Ansicht nach ein sehr effizientes Mittel für uns, mit allen an einem Projekt beteiligten Parteien zu

kommunizieren.»

Die HP Scan-to-Web-Funktionalität ist wie eine virtuelle Festplatte, die auf dem ganzen Planeten verfügbar ist.

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74 BAU LIFE · 01 | 2012

IT IN DER BAUBRANCHE

Die Kamera der neuen Profigeneration mit ausgefeilter Ergonomie, herausragender Bildqualität und innovativen Features.

Die neue Wärmebildkamera testo 885

Herausragende Bildqualität

Mit dem Modell testo 885 bringt testo eine Wärmebildkamera mit intuitiver Bedie-nung und voller innovativer Ausstat-

tungsmerkmale auf den Markt. Die Kamera im neu entwickelten Camcorder-Format mit drehbarem Handgriff erlaubt ein noch einfacheres und ef-fektiveres Thermografieren. Innovative Features, die das Thermografieren einfacher und sicherer machen, sorgen in Verbindung mit der herausra-genden Bildqualität in jeder Situation für aussag-kräftige Wärmebilder.

Beste BildqualitätDie Kombination aus erstklassiger Optik mit leich-tem Weitwinkel- oder Teleobjektiv, 320 mal 240 Pi-xel-Detektor, einer NETD < 30 mK, Autofokus und hochwertigen Systemkomponenten sorgt bei der testo 885 für aussergewöhnlich scharfe und aus-

sagekräftige Wärmebilder. Durch die zum Patent angemeldete SuperResolution-Technologie wird mit vier Mal mehr Messwerten eine praktisch dop-pelt so hohe Auflösung des Wärmebildes erreicht.

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Verwaltung der resultierenden Wärmebilder. Mit der Möglichkeit, Messungen in Temperaturberei-chen bis 1’200 Grad Celsius vorzunehmen, bietet die testo 885 zudem einen breiten Einsatzbereich im industriellen Umfeld.

Die testo 885 ist somit für alle Anwendungen sowohl in der Gebäude- als auch in der Industriethermogra-fie erste Wahl, bei denen herausragende Bildqualität und effiziente Handhabung im Fokus stehen.

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DAS THEMA

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76 BAU LIFE · 01 | 2012

WEITERBILDUNG

Das Fachpersonal stellt in der Schweizer Baubranche eine Mangelware dar. Das Interesse an technischen Ausbildungen nimmt zwar laut Studien wieder zu, die Diskussion zum Thema an der Swissbau Focus Arena zeigte jedoch, dass die Anerkennung für Baufachberufe stark abgenommen hat.

Die Titelorgie bringt nichts – gefragt sind Talente

Wo sind die Fachleute von morgen?

von Pia Krättli und Valérie Ziegler

Die Attraktivität der Bauberufe leidet zu Unrecht.

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77BAU LIFE · 01 | 2012

WEITERBILDUNG

Die Bauwirtschaft durchlebt trotz Wirt-schaftskrise einen anhaltenden Boom. Schön und gut. Doch verfügt die Branche

überhaupt über genügend Fachpersonal, um die-sem Boom standzuhalten? Von der Öffentlichkeit wird noch viel zu wenig wahrgenommen, dass der Nachwuchs der Schweizer Baubranche abhanden-zukommen droht. Unsere Gesellschaft fragt nach Akademikern. Wer will heute noch Maurer, Kran-führer oder Spengler lernen? Seit Jahren rekrutiert das Gewerbe Personal aus dem Ausland.

Die Hochschulen verzeichnen zwar einen Zulauf an Architekten und Ingenieuren, in der Praxis fehlt es aber an Fachpersonal – insbesondere an Ingenieu-ren. Auch Architekten und Ingenieure mit Zusatz-qualifikationen in Management oder Projektsteu-erung sind auf dem Arbeitsmarkt kaum zu finden.

Moderator Filippo Leutenegger stellte am Eröff-nungstag der Swissbau 2012 knapp 20 Vertre-terinnen und Vertretern des Bundes, von Berufs-verbänden und aus Bildungsinstitutionen an der Arena-Diskussion die Frage: «Bildung für die Bau- und Immobilienwirtschaft – Wo sind die Fachleute von morgen?» Eines war schnell klar: Die «Veraka-demisierung» der Bauberufe bringt der Branche – wie so oft – nur wenig.

«Wir sind echt in Sorge»Stefan Cadosch, Präsident des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA, zeigt sich «echt in Sorge». Der Beruf Bauzeichner sei fak-tisch ausgestorben und auch die Ausbildung an den Fachhochschulen lasse eine tendenzielle Aka-demisierung erkennen: «Akademiker haben wir genug, uns fehlen die technisch versierten Prakti-ker.» Cadosch glaubt, dass das Bolognasystem zu einer Akademisierung der Fachhochschulen führt. Für ihn stellt sich die Frage, ob man nicht «auch den technischen Weg akademisieren sollte».

«Die demografische Entwicklung weist auf eine Abnahme von Schulabgängen hin. Hinzu kommt, dass sich das Bildungssystem mit Einführung der Bolognareform verändert hat. Ein Bachelor- oder ein Masterstudiengang würde dem Image der Bau-berufe sicher gut tun», ist Ursula Renold, Direktorin des Bundesamts für Berufsbildung und Technolo-gie (BBT) überzeugt.

Umberto Colicchio, Leitung Metallbau Schweizeri-sche Metall-Union, vergleicht das Image des Bau-arbeiters mit dem einer Coiffeuse: «Es handelt sich

um ein gesellschaftliches Problem. Eltern haben oft Mühe, zu sagen, dass die Tochter Coiffeuse wird.» Bei Bauberufen sei dies nicht anders. Für Franz Saladin, Direktor der Handelskammer beider Basel, beginnt das Problem noch früher: «Wenn die Kinder mit der Primarklasse ins Naturhistorische Museum gehen, interessieren sie sich für jedes Reagenzglas. Kommen sie fünf Jahre später wie-der, wollen sie nur noch raus.» Die naturwissen-schaftlichen Fächer sollten laut Saladin «sexier» verkauft, sprich unterrichtet werden: «Wir löschen in den Kindern während derer Pubertät etwas, das eigentlich tief in ihnen verborgen liegt.» Umso wichtiger ist es nun, bestehende Berufsbilder in ihrem Ansehen aufzuwerten.

Bauen für einen kulturellen BeitragDer Bund hat bereits gehandelt: Nicht nur das BBT als auch das Bundesamt für Energie (BFE) sind für Baufachverbände wichtige Bildungspartner ge-worden.

Daniel Büchel, Vizedirektor BFE, ist überzeugt, dass nicht alle Jugendlichen ausschliesslich an ei-nen akademischen Titel oder an das Geld denken: «Viel wichtiger ist die Themenwahl. Energieeffizi-enz ist beispielsweise ein Bereich, der uns sicher auch in den kommenden Jahren noch beschäfti-gen wird. Hier können junge Leute etwas errei-chen und bewirken, deshalb werden sie eher in diesem Bereich einsteigen. Das ist auch ein Grund dafür, dass wir mit Fachverbänden zusammen arbeiten und die Weiterbildungsangebote an den Fachhochschulen unterstützen – insbesondere in Bereichen wie beispielsweise der Energieeff-zienz.»

Leiter der Bachelorstudien an der Hochschule Luzern, Abteilung Technik und Architektur, Urs Rieder, hat dennoch Zweifel: «Viele Mitarbeiten-de kehren nach der Weiterbildung in ihren Beruf zurück, ohne Änderungen in der Funktion und dem Lohn. Aber wie locken wir mehr junge Men-schen an?», fragte Rieder berechtigterweise.

Daniel Kündig, Ehrenpräsident SIA, findet es mü-ssig, von Praktikern und Akademikern zu spre-chen: «In der Bauwirtschaft geht es darum, diese beiden Bereiche zu verbinden. Heute legt man we-niger Wert auf Talente, dafür aber auf Titel. Diese Titelorgie nützt der Baubranche nichts.»

Ursula Renold ist der Ansicht, dass mehr über den Inhalt, über das Qualifikationsprofil gesprochen

werden muss: «Man sollte weniger über die Titel sprechen, sondern mehr über den Inhalt und die in-teressanten Berufsfelder, die sich daraus ergeben.»

Doch wie können die Bauberufe attraktiver ge-macht werden? Stefan Cadosch glaubt, eine Lösung gefunden zu haben, indem transparent gemacht wird, welch baukultureller Beitrag durch die Arbeit an den modernen Towers oder auch an einer Wasserstaumauer entsteht. Was wäre un-sere Kultur, unsere Gesellschaft ohne den Bau? Eine Frage, die durchaus eine attraktive Antwort verdient hat.

Weitere Informationenwww.baulife.ch

Pia Krättli und Valérie Ziegler sind Redaktorinen bei Life [email protected]@lifemedien.ch

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78 BAU LIFE · 01 | 2012

PRODUKTENEWS

TECEsquare-Spültaster aus Metallund Glas: Jetzt auch fürs Urinal

Exklusiv zum eigenen Druckspüler und pas-send zum TECEsquare-WC-Spültaster bietet TECE jetzt auch Spültaster für das Urinal.

Herausragendes Merkmal des Tasters ist die Ver-bindung echter Materialien wie Glas und Edelstahl mit einer auf die Funktion reduzierten Form. Für jeden TECEsquare-WC-Spültaster gibt es jetzt den passenden Urinaltaster – abgestimmt in Material, Farbe und Design. Darunter auch eine Variante aus gebürstetem Edelstahl als Pendant zum preis-gekrönten Edelstahl-WC-Spültaster (Design Plus Award 2009, Reddot Design Award 2010, Nomi-nierung zum Designpreis Deutschland 2010). Wie dieser besteht auch der Urinaltaster aus einer nur zwei Millimeter starken Edelstahlplatte, die mit einer abriebfesten, schmutzabweisenden Antifin-gerprintbeschichtung überzogen ist.

Die TECEsquare-Metallbetätigungen für WC und Urinal gibt es in den drei Varianten Edelstahl,

Weiss und Chrom. Die Glasvariante bietet Fronten aus weissem, grünem oder schwarzem Glas, die mit verschiedenen Tastenfarben kombiniert wer-den können. Für den Einbau der Metallplatten wird ein spezieller Montagerahmen benötigt, die flache Metallplatte liegt dabei auf der Wand auf. Die Glas-betätigungen können mit dem Montagerahmen komplett flächenbündig montiert werden, bieten jedoch auch die Möglichkeit der herkömmlichen Montage ohne Rahmen auf der Wand.

Die TECEsquare-Urinalspültaster passen aus-schliesslich zum TECE-Unterputzdruckspüler. Der besonders robuste Druckspüler wird hydraulisch gesteuert und ist mit modernster Dichttechnik aus-gestattet. Beim TECE-Urinaldruckspüler sind ver-schiedene Spülmengen einstellbar. Sogar eine Ein-Liter-Sparspülung ist mit dem TECE-Druckspüler möglich. Die Spülmenge ist dabei unabhängig vom Leitungsdruck für jede eingestellte Menge konstant.

Weitere Informationenwww.tece.ch

Mit Köpfchen und Ellenbogen Küchen planen

Detlev Günther, der Chefdesigner von Schmidt Küchen informiert: «Das Ellenbogenmass in der Küchenplanung wird als Neuheit zelebriert.» Doch sei der vermeintlich neue Massstab schon in die Jahre gekommen. Bereits 1997 übernahm der deutsch-französische Küchenmöbelhersteller das «Ellenbogenmass», das in der Industrie für die Gestaltung der Arbeitshöhen aus ergonomischen Gründen schon längst gang und gäbe ist.

Rückenbeschwerden gehören zur Volkskrank-heit Nummer eins. Vor diesem Hintergrund ent-wickelte Schmidt Küchen 1997 die «Maxi-Line»

mit der «Höhe des Wohlbefindens». Dank des Ellenbogenmasses verspricht der fünftgrösste Küchenmöbelhersteller Europas seit knapp 15 Jahren Unterschränke in Höhen, die dem Körper eine ergonomische Haltung ermöglichen. Die hö-heren Unterschränke sind rückenschonend und bedeuten einen beachtlichen Platzgewinn von 20 Prozent.

Weitere Informationenwww.schmidt-kuechen.de

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PRODUKTENEWS

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5571 Safebrella® LED Automatik-Taschenschirm

633-00.001Metmaxx® Megabeam «LaserTechPen»

623-00.001 Metmaxx® Kugelschreiber «Genau»

313-00.001 thanxx® Antirutschmatte «CarGrip»

850-00.008Metmaxx®

LED MegaBeam «PocketSecurity»

148-12.004 CreativDesign Eiskratzer «Time&Ice»

Mini-Taschenschirm mit integrierter

LED-Lampe.

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komfortables Eiskratzen erlaubt.

Kugelschreiber mit Zentimetereinteilung,

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Handy, etc.

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Mit Köpfchen und Ellenbogen Küchen planen

Neuartige Holzschraube optimiert durch Press-effekt das Verschrauben von Plattenwerkstoffen

Plattenwerkstoffe, wie sie vorzugsweise im Innen-ausbau verwendet werden, stellen aufgrund ihrer Materialeigenschaften besondere Anforderungen an eine zuverlässige Verarbeitung und optisch ein-wandfreie Montage. Würth hat mit der Holzschrau-be ASSY P ein speziell für die spaltfreie Verschrau-bung von Plattenwerkstoffen optimiertes Produkt entwickelt.

Der entscheidende Anwendungsvorteil dieser Innovation basiert auf einer neuartigen konstruk-tiven Gestaltung mit zwei Gewindebereichen, die einen unterschiedlichen Steigungswinkel der Ge-winde aufweisen. Dadurch übt die Schraube auf die montierten Werkstoffe einen zusätzlichen Zu-sammenpresseffekt aus und stellt eine spaltfreie, belastbare und sichere Schraubverbindung her. Diese Produkteigenschaft unterscheidet die neue Schraube deutlich von herkömmlichen Produkten.

Die eigentliche und für die praktische Anwendung wichtige Neuerung der Holzschraube ASSY P liegt in den beiden Gewindebereichen: Ein asymmetri-sches Grobganggewinde am Schraubenfuss sowie ein Unterkopfgewinde mit flacherem Steigungs-winkel. Letzteres gewährleistet ein perfektes spaltfreies Zusammenziehen der verschraubten

Werkstoffe und führt dadurch zu einem zusätzli-chen Presseffekt. Ausserdem bringt das Unter-kopfgewinde ein erhöhtes Überdrehmoment mit sich, was die Sicherheit beim Eindrehen deutlich erhöht. Auf diese Weise entsteht eine besonders belastbare und sichere Schraubverbindung, die so mit herkömmlichen Holzschrauben nicht sicherge-stellt werden kann. Das asymmetrische Grobgang-gewinde an der Schraubenspitze ermöglicht ein leichtes Eindrehen und damit eine entsprechend kurze Verarbeitungszeit. Der Verarbeitungspro-zess wird zudem durch eine spitze Winkelgeome-trie der Schraubenspitze und den bis in die Spitze ausgeformten Gewindeansatz unterstützt. Dies gewährleistet ein schnelles und punktgenaues Ansetzen der Schraube.

Die Holzschraube ASSY P von Würth ist aktuell in den Längen 30, 35, 50, 60 und 70 Millimeter er-hältlich. Damit lassen sich alle Plattenwerkstoffe mit einem stumpfen 90 Grad-Stoss und Aufdopp-lungen mit Plattenwerkstoffen von 16 und 19 Milli-metern problemlos montieren.

Damit sich die neuen Holzschrauben komplett im Werkstück versenken lassen, verfügen sie al-lesamt über einen Senkfrästaschenkopf. Dabei

stellen die in den Senkkopf integrierten Frästa-schen sicher, dass die angrenzenden Oberflächen-beschichtungen nicht durch das Versenken des Schraubenkopfes beschädigt werden.

Weitere Informationenwww.wuerth-ag.ch

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80 BAU LIFE · 01 | 2012

IMPRESSUM

ISSN: 1661-8416Der Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe und mit aus-drücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Namentlich ge-kennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder, die sich nicht automatisch mit der des Verlages deckt. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte.

JahresaboKontaktieren Sie bitte

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Neuerfindungder Städte – urbane Potentiale

Grüner Trendin der Küche durch Ökologie

Gartenträumewerden wahr: GiardinaZÜRICH 2012

bau

life

BAU Life – Zweite Ausgabe 2012

Am 21. Mai 2012 erscheint die nächste Ausgabe von bau life. Folgende Schwerpunkte stehen auf unserer Agenda:

Chancen nutzenDie Schweizer Solarbranche auf dem heimischen und im internationalen Markt

Konturen zeigen Lichtlösungen im Aussenbereich

Effizienz nutzen Einsatz von Recyclingbaustoffen

Potentiale entdeckenSystemhäuser und ökologisches Bauen

Optimaler SchutzDie Vielfalt der Beschattungssysteme

HerausgeberLife Medien GmbH

BaselDreispitz ArealLeimgrubenweg 4CH-4053 BaselTel. +41 (0) 61 338 20 00Fax +41 (0) 61 338 20 22

VerlegerRolf Hess

VerlagsleiterHasan Dursun / [email protected]

ChefredaktorGeorg Lutz / [email protected]

Redaktion Valérie Ziegler / [email protected] Pia Krättli / [email protected]

VerkaufMichael Enzenross / [email protected] Baumgartner / [email protected]

Leitung ProduktionTobias Merz / [email protected]

Art DirectorKathrin Ganz / [email protected]

[email protected]

Korrektorat / LektoratHédi Róka

DruckKliemo Printing AG

BilderverzeichnisAlapeArchitekturbüroChristoph Ecker Dipl. Arch. FHArchitekturbüro Vera Gloor AGAS Aufzüge AGatelier oï-saBauknecht AGBiketec AGDuravit AGEKZF.X. Ruch KG HP SchweizIlluminartis c/o FLMetalltechnik AGKONE (Schweiz) AG

KÜNG AG SaunabauLehnert AGMCH Group AGMinergieombra agSCHMIDT Küchen GmbH & Co. KGSchöck Bauteile AG ShutterstockTECE Schweiz AGTesto AGUponor AG SchweizWürth AG Schweizzingg gartengestaltung ag

AutorenverzeichnisThomas Ammann Hans-Georg BächtoldFranz Beyeler Vera Gloor Jürg Hofer

Christian Kaiser Michael MerzDr. Dietrich MoldanDavid Stickelberger

Autorenverzeichnis

Alpha-InnoTec Schweiz AG S. 41Bauen + Wohnen S. 44Bulthaup Schweiz AG S. 15Diametral P. Krebs S. 79Firalux Design AG S. 47F.X. Ruch KG S. 5 / 26–27Homegate AG S. 9Immo Messe Schweiz S. 45

Marti Gründungstechnik AG S. 71MCH Group AG / Giardina S. 75ProNaturstein S. 71Schindler Aufzüge AG (Schweiz) S. 57SwissBioPool GmbH S. 4Testo AG S. 41 / 74Würth AG S. 36

Umschlagseiten

Oxymount AG UG 2

Coop Bau + Hobby UG 3

Hansgrohe AG UG 4

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Für alle, die nach uns kommen.Sorgen Sie dafür, dass auch noch unsere Nachfahren die intakte Natur geniessen können. Zum Beispiel, indem Sie beim Einkauf auf das Oecoplan Logo setzen. Es bürgt für eine umweltgerechte Produktion und eine ökologisch einwandfreie Verwendung. Entdecken Sie jetzt bei Ihrem Coop Bau+Hobby das breite Sortiment von Oecoplan Produkten für Haus und Garten. www.coop.ch/oecoplan

Coop Oecoplan Lack feuerrot0,5 l, seidenmatt Fr. 19.90

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Coop Oecoplan Bodenfliese Douglasie FSC50 x 50 cm, Fr. 16.90

Coop belegte 2011 den 1. Platz im oekomCorporate Rating der Einzelhändler.

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