blasmusik in tirol 03 2005

56
3/2005 18. Jahrgang Verlagspostamt 6020 Innsbruck · P.b.b. Postzulassungsnummer: 02 Z 030211 M tirol Kultur 150 Jahre Bundesmusikkapelle Landl

Upload: hannes-schuster

Post on 19-Jun-2015

782 views

Category:

Documents


6 download

DESCRIPTION

Ausgabe 3 des Jahres 2005 der Blasmusik in Tirol.

TRANSCRIPT

3/2005 18. Jahrgang

Verlagspostamt 6020 Innsbruck · P.b.b.Postzulassungsnummer: 02 Z 030211 M

tirolKultur

150 JahreBundesmusikkapelle

Landl

September 2005 Blasmusik in Tirol

32 3

OTMAR HAMMERSCHMIDT

��������������������������������������������������������������������������������������������������������

��������������������

����������������������� � � � � �� �

� � � �

����������������������������

��������������������������������������������

�������������������������������������

32 3

Blasmusik in Tirol September 2005

Wichtige Ankündigungen ......................................................Seite 4Tiroler Bläserwoche .............................................................................Seite 6Jugendblasorchesterwettbewerb ....................................Seite 8Im Interview: Bundeskapellmeister Walter Rescheneder .........Seite 10ÖBV-Kongress ...............................................................................................Seite 13Mozart - Symposion ............................................................................Seite 16

Mitteilungen:Landesobmann .............................................................................................Seite 17Landeskapellmeister ...........................................................................Seite 19Landesstabführer .......................................................................................Seite 22Landesjugendreferent .......................................................................Seite 23

Jubilierende Kapellen im Porträt ................................Seite 28

Berichte aus den Bezirken:von Seite 30 bis Seite 46Unsere Gäste ...................................................................................................Seite 47Unsere Blasmusikbezirke ...........................................................Seite 48

MusikerpersönlichkeitGustav Mahr ....................................................................................................Seite 50

Information:Noten/Tonträger .......................................................................................Seite 53Kapellmeister gesucht ......................................................................Seite 53Veranstaltungen .........................................................................................Seite 54Gratulation .........................................................................................................Seite 54

Kalendarium:Konzertkalender, Bezirksmusikfeste .......................Seite 55

BiT

3/2

005

• E

dit

oria

lInhaltGeschätzte Leserinnen und Leser der BiT,

„besondere Liebe zur Tradition und zuneh-menden Mut für Neues“ attestiert Bun-deskapellmeister Rescheneder der Tiroler Blasmusikszene. In der Tat, die Anlässe, zu denen wir musi-zieren, sind häufig ziemlich in der Traditi-on verwurzelt, was kein negativer Umstand ist, sondern Ausdruck einer langjährigen

Entwicklung. Unsere Musikkapellen, größtenteils aus Pfarrmusiken entstanden, haben - in Verknüpfung mit dem Tourismus vor etwa hun-dert Jahren - zu dem gefunden, was bis heute unsere Tätigkeit prägt: die Gestaltung von sakralen und weltlichen Feierlichkeiten und Auftritte in Platzkonzerten für Sommergäste, zuzüglich einiger weniger vereinsei-gener Veranstaltungen, wie die Frühjahrs- oder Herbstkonzerte. Daraus erwächst auch das Repertoire der Musikkapellen.Wo liegen nun die Möglichkeiten, „Mut zu Neuem zu zeigen“? Ist die Einbeziehung der eher blasmusikfernen Gegenwarts-Unterhaltungsmu-sik in das Programm schon mutig genug? Es steht außer Zweifel, dass sich das Repertoire einer Kapelle an den Musizierenden und Zuhörenden orientieren muss. „Mut zu Neuem“ ist es ganz bestimmt, wenn sich die Führung einer Ka-pelle um neue Spielanlässe für interessante und anspruchsvolle Literatur, durchdachte Konzertprogramme mit Schwerpunkten, neue Präsentati-onsmöglichkeiten umsieht. So sollte der Auftritt vor dem Fan-Publikum, das Frühjahrs- oder Herbst-konzert, einer Tiroler Kapelle unbedingt etwas enthalten, was besondere Ansprüche an Ausführende und Zuhörende stellt und so eine innere Ziel- und Sinngebung für Musizierende mit Anspruch gibt. Die Suche und der Mut zu Neuem muss eine ständige Frage für die Ver-antwortlichen bei der Planung eines neuen Jahres sein. Noch nie war das Angebot an Fortbildungsmöglichkeiten so groß und vielfältig. Die Workshops mit Edgar Seipenbusch oder die verschiedenen Kapellmeis-terkurse bieten viele Möglichkeiten, an Neues heranzukommen. Und es gibt auch eine Reihe von Impulsen, die Beispiel geben können, wie eine prächtig florierende Konzertreihe in den Innsbrucker Promenadenkon-zerten oder die Auftritte erfolgreicher Kapellen. Jeder von uns braucht immer wieder den Anstoß, sich mit Fragen aus-einanderzusetzen und Begegnungen mit Neuem zuzulassen. Diese Aus-gabe der BLASMUSIK IN TIROL widmet sich ganz besonders diesem Themenkreis, mit dem Ziel, dass der Mut zu Neuem weiter wächst, fest stehend auf unserer großen Tradition.

www.blasmusikverband-tirol.at

Die nächste BiT erscheint im November, 4/2005

REDAKTIONSSCHLUSS:Mittwoch, 5. Oktober 2005

Medieninhaber und Herausgeber: Landesverband der Tiroler Blasmusikkapel-len. Redaktion: Josef Wetzinger. Redaktionsteam: Dr. Herbert Ebenbichler, Prof. Hans Eibl, Hans Eller, Franz Schieferer, Helmut Schmid, Ursula Strohal. Für den Versand verantwortlich: Roland Mair

Alle 6020 Innsbruck, Klostergasse 1Telefon + Fax: 0512/572333, e-mail: [email protected]

NEU: Alle Zusendungen für die Zeitung an [email protected]

Neue Tel.Nr.: Sekretärin Anita Vrabetz: 0512/572333-DW 1, Fax - Durchwahl 60 (0512-572333-60)

Neue E-Mail: [email protected], [email protected]

Grafik + Druck: SternDruck · 6263 Fügen · Gewerbepark 29Telefon: 05288/62925 · Fax DW 25 · www.sterndruck.at

Foto Titelseite: MK Landl

Euer Josef Wetzinger

September 2005 Blasmusik in Tirol

54 5

Wichtige Ankündigungen

Jahresworkshop mit Prof. Edgar SeipenbuschStädtische Musikschule InnsbruckNäheres dazu auf Seite 20

Ab Oktober

2005

KapellmeisterkurseGrillhof

Näheres dazu auf Seite 21

Konzert des Tiroler Landesjugendblasorchesters20:00 Uhr • Stadtsaal InnsbruckNäheres dazu auf Seite 23

Sonntag,11. September

2005

ORF–Tirol Tag der Tiroler BlasmusikjugendKaisersaal KufsteinNäheres dazu auf Seite 52

Samstag,8. Oktober

2005

ORF-Tirol Blasmusikpreis 2005Congress Innsbruck Saal TirolNäheres dazu auf Seite 52

Mittwoch,26. Oktober

2005

Erweiterte Vorstandssitzung des Blasmusikverbandes Tirol Grillhof VillNäheres dazu auf Seite 7

Samstag,29. Oktober

2005

Kapellmeistertag Veranstaltungshaus „Blaike“ / VölsNäheres dazu auf Seite 5

Samstag,10. Dezember

2005

54 5

Blasmusik in Tirol September 2005

Erfolgreiche Arbeit mit der Musikkapelle„Warum macht denn keiner, was ich sage oder zeige?“

(Tipps aus der Praxis für die Praxis)

Ort: Veranstaltungszentrum Blaike in VölsZeit: Samstag, 10. Dezember 2005

09.00 bis 10.30 Vortrag

11.00 bis 12.30 Orchesterarbeit Probeneröffnung und Probeneinstiege: Beispiele für variables Beginnen.

Zweiter Teil: Die Intonation, mit welchen Mitteln schulen wir unsere Kapelle.

12.30 bis 13.00 Uhr offene Zeit für Rückfragen

Dankenswerter Weise stellt sich die Stadtmusikkapelle Amras für die praktische Arbeit mit dem Referenten zur Verfügung

Es war der Wunsch aller Bezirkskapellmeister, diesen versierten und gefragten Pädagogen für eine Veranstaltung zu gewinnen. Ich selbst habe Stecher zweimal in Zeillern gehört,

fand seine Vorträge äußerst interessant und informativ - man sollte sie daher auf keinen Fall versäumen.

Alle 302 Tiroler Kapellmeister, deren Stellvertreter und alle an Fortbildung Interessierten sind herzlich eingeladen

Der Landeskapellmeister

Tiroler Kapellmeistertag 2005Michael Stecher, Jahrgang 1961.Studium an der pädagogischen Hochschule in Freiburg von 1983 bis 1988.Studienschwerpunkt: Musik und Reformpädagogik.Studium an der Musikhochschule Freiburg von 1988 bis 1993.Hauptfach: Trompete, Zusatzfächer: Rhythmik, musikalische Früherziehung, Dirigieren.Lehrauftrag an der Kunst- und Musikhochschule Zürich.Abteilung Dirigieren, Fach Probenpädagogik.Dozent an der Bundesakademie in Trossingen.Dozent an der Akademie des Bundes Deutscher Blasmusikverbände.Lehrfächer: Instrumentalpädagogik und Probenpädagogik.Internationale Lehraufträge und Gastvorlesungen an Hochschulen und Akademien.Trompetenlehrer an der Musikschule Südlicher Breisgau.Dirigent des Blasorchesters St. Ulrich.Veröffentlichungen: Musiklehre-Rhythmik-Gehörbildung Band 1 und 2. Probenpädagogik.2005 werden erscheinen: Die Musikpädagogik neu denken. Musikkunde auf der Oberstufe.

September 2005 Blasmusik in Tirol

76 7

Das Referententeam 2005 Günther Handl - Querflöte Ruth Unterkofler - OboeLukas Gruber - FagottStefan Köhle und Stefan Moosmann -KlarinettePeter Girstmair - SaxophonMarkus Ettlinger, Thomas Marksteineru. Heinz Weichselberger - Trompete/FlügelhornTobias Zangerl- HornNorbert Salvenmoser - Posaune/TenorhornReinhard Gritsch - TubaNorbert Rabanser - SchlagzeugWolfram Rosenberger - Vom-Blatt-Spiel und Orchesterleitung Von Montag bis zum Donnerstag gab es

am Vormittag Unterricht beim Instru-mentalreferenten, eine Orchesterprobe für das Üben, das Vom-Blatt-Spiel und eine Stunde mit Darbietungen von En-sembles mit Referaten zu den Instrumen-tenfamilien Klarinette, Oboe, Fagott und Saxophon. Am Nachmittag wurde inten-siv das Ensemblespiel gepflegt, sowohl in registereigenen als auch in gemischten Gruppen. Abgeschlossen wurde diese Ar-beitsphase wieder mit Referaten. In zwei Referaten führte Norbert Rabanser ge-konnt in die komplexe Welt der Rhyth-mik ein und Wolfram Rosenberger gestal-tete eine Hörstunde. Am Abend kamen dann alle im Saal Innsbruck zum Orches-terspiel zusammen, um die Werke für das

öffentliche Konzert zu erarbeiten. Der Freitag wurde mit einem Gottesdienst im Freien begonnen, der von Bischof Jo-hannes Jobst zelebriert und von den Teil-nehmern/innen musikalisch gestaltet wurde. Es war eine würdige und gut vor-bereitete Feier, die wieder einmal gezeigt hat, dass auch in unserer Zeit junge Men-schen eine besonders über die Musik er-lebte religiöse Feier mit sonst kaum zu er-wartendem Ernst und innerer Anteilnah-me respektvoll begehen. Am Nachmittag fuhr man nach Thaur, um sich gezielt einzuspielen und die Akustik auf der Schlossruine von Thaur für das Ab-schlusskonzert kennen zu lernen. Die zahl-reichen Zuhörer wurden vor dem Konzert

Tiroler Bläserwoche 2005

Die Tiroler Bläserwoche fand vom 11. bis 16. Juli 2005 in Vill am Tiroler Bildungsinstitut Grillhof statt. Die Zielset-zungen waren wie in den vergangenen Jahren die persönliche Fortbildung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Instrument, die Ausbildung im Ensemblespiel und das Spiel im großen Blasorchester. 74 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 18 Blasmusikbezirken, bzw. 46 Tiroler Musikkapellen, haben sich am Grillhof eingefunden, einer der Teilnehmer kam aus Salzburg. Der jüngste Musikant war 13 Jahre alt, der älteste 48. Ein engagiertes Referententeam sorgte für ein motivierendes „Arbeitsklima“, das einerseits gekennzeichnet war durch Disziplin und zielstrebige Arbeit, anderseits durch Geselligkeit und Gemeinschaft.

Das Sinfonische Blasorchester im stimmungsvollen Raum der Schlossruine Thaur

76 7

Blasmusik in Tirol September 2005

sehr stimmungsvoll von einer Alphorn-gruppe musikalisch begrüßt. Um 20.00 Uhr begann das Konzert in der stimmungsvollen Thaurer Schlossruine, die in der jüngsten Vergangenheit neben dem Theaterverein auch von der Musikkapelle Thaur mit ihrem rührigen Obmann Josef Niederhauser für musikalische Veranstal-tungen genutzt wird. Zu Beginn des Konzertes spielten En-sembles in unterschiedlichen Besetzungen Literatur aus verschiedenen Musikepo-chen: Fanfaren von Richard Wagner und Gordon Jacob (Trompeten/Flügelhörner), „Tower Music“ von Vaclav Nehlybel (Po-saunen, Tenöre, Tuben), Polka und Tango von Denes Agay (Oboe, Flöte, Klarinette, Horn und Fagott), Partita in Es von Georg Druschetzky (Oboen, Klarinetten, Hörner und Fagotti), einen ungarischen Marsch von Anton Wunder (Waldhörner), „Pusz-

ta“ von Jan van der Roost (Klarinettenor-chester), „12th St. Rag“ von Euday L. Bow-man (Saxophone), „Refrain“ von Arthur Frackenpohl (Tuba-Ensemble) und „The Next Step“ von Norbert Rabanser (Schlag-werk). Das Orchester begann seine Darbietungen mit dem „Feierlichen Krönungsmarsch für Zar Alexander III.“ von Peter I. Tschai-kowsky. Mit „König Laurins Rosengarten“ vom Tiroler Komponisten Hermann Pall-huber stand eine Uraufführung als Höhe-punkt des Orchesterspiels auf dem Pro-gramm. Wolfram Rosenberger hat dieses Werk mit Unterstützung durch die anderen Referenten in drei großen Proben im Bei-sein des Komponisten einstudiert und zur Aufführung gebracht. Trotz der sehr kur-zen Zeit der Vorbereitung wurde das neue Werk sowohl von den Musikantinnen und Musikanten als auch vom Publikum mit

großer Begeisterung aufgenommen. Mit den Sätzen „Chaconne“ und „March“ einer Suite von Gustav Holst aus beschloss das Orchester der Tiroler Bläserwoche 2005 das Konzert in der Thaurer Schlossruine.Mit der nachfolgenden, schon traditionel-len Einladung des Tiroler Volksbildungsin-stituts Grillhof ist der bewegte Freitag mit einem kameradschaftlichen und geselligen Beisammensein in harmonischer Weise ausgeklungen. Die Schlussbesprechung am Samstag brach-te durchaus positive Kommentare der Refe-renten und der Kursteilnehmer/innen zum Verlauf und zur Bilanz der Bildungswoche und eine Reihe guter Ideen und Vorschlä-ge, die bei der Planung der nächsten Tiroler Bläserwoche, die vom 10. bis 15. Juli 2006 am Tiroler Volksbildungsinstituts Grillhof stattfinden wird, sicher mit einbezogen werden. Hans Eller

Am Samstag, dem 29. Oktober 2005,findet im Tiroler Bildungsinstitut Grillhof / Vill die nächste Sitzung

des Erweiterten Landesverbandsvorstandes statt.

Beginn 9.00 Uhr, Ende ca. 16.00 Uhr. In der Mittagspause von ca. 12.30 – 14.00 Uhr sind die Teilnehmer zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen.

Eine genaue Tagesordnung für das Plenum und für die drei Arbeitskreise wird bis spätestens30. September 2005 an den betroffenen Personenkreis zugesandt.

Der Vorstand und der Musikbeirat werden sich um eine abwechslungsreiche und praxisorientierte Tagesordnung bemühen.

Um vollzählige Teilnahme und aktive Mitarbeit wird ersucht.

Für den LV-Vorstand:

Dr. Herbert Ebenbichler e.h. Dr. Franz Fischler e.h. LV-Obmann LV-Präsident

Sitzung des Erweiterten LV-Vorstandes

Intensive und lustbetonte Arbeit ...

Foto

s: Jo

We

September 2005 Blasmusik in Tirol

98 9

41 Orchester mit 1700 Nachwuchsmusikanten nahmen am Jugendblasorchesterwettbewerb (Landesbewerb) teil: Spannen-des Kräftemessen der Tiroler Jungmusikanten im neuen Kaisersaal der Unterländer Marktgemeinde St.Johann in Tirol

Jugend gab in St. Johann den Ton an

Über mangelnden Nachwuchs kann der Tiroler Blasmusikverband derzeit nicht klagen: Beim zweiten Landesbewerb für Jugendblasorchester 2005, der in Ko-operation zwischen dem Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen und dem Land Tirol-Tiroler Musikschulwerk in St. Johann in Tirol am Wochenende (18. und 19. Juni 2005) durchgeführt wurde, nahmen 41 Jugendensembles mit insge-samt 1700 JungmusikantInnen teil. Für den Wettbewerbsleiter Helmut Schmid (Tiroler Musikschulwerk und Jugendre-ferent im Tiroler Blasmusikverband) war dies ein durchschlagender Erfolg: Bei der Premiere dieses Bewerbes 2003 wirkten 29 Ensembles mit. Dabei besonders er-freulich: Es sei nicht nur gelungen, die Jugend für die Blasmusik zu begeistern, sondern zur Teilnahme an einem Leis-tungswettbewerb zu bewegen. Dahinter stecken viele Stunden an Nachwuchsar-beit. Das allgemeine musikalische Niveau war heuer landesweit sehr hoch. Zugelas-sen waren Jugendblasorchester von Ver-

einen (vereinseigene und / oder vereins-übergreifende) und Musikschuljugendor-chester und Jugendauswahlorchester. Bewertet wurde nach den üblichen Kri-terien der Konzertwertungsspiele (Ma-ximum 100 Punkte für 10 Kriterien), wobei die teilnehmenden Kapellen in 6 möglichen Altersstufen antraten: AJ Durchschnittsalter bis 13 Jahre, BJ bis 14, CJ bis 15, DJ bis 16, EJ bis 17 und SJ (Sonderklasse) bis 18 Jahre.Die Organisation durch die Landesmu-sikschule St. Johann unter ihrem Leiter, Bezirksjugendreferent Martin Rabl, war ausgezeichnet und es war bewunderns-wert, mit welcher Disziplin Orchester für Orchester pünktlich ankam, gut vorbe-reitet auftrat und im meist voll besetzten Saal für eine unglaublich positive Stim-mung sorgte.Der Bewerb ging am Samstag von 9 bis 16 Uhr und am Sonntag von 9 bis 15.30 Uhr über die Bühne. Zu Mittag und je-weils nach der letzten Formation am Nachmittag fand immer die Bekannt-

gabe der Ergebnisse mit Urkundenüber-gabe statt, wobei erfreulicherweise auch festgestellt werden konnte, dass der Vor-stand des Landesverbandes beim Bewerb fast mit allen Mitgliedern vertreten war. Landesobmann Dr. Herbert Ebenbichler zeigte sich von der Jugendarbeit im Lan-de begeistert und versprach weiterhin vollste Unterstützung.

Die Klassensieger des Wettbewerbes: Stufe A Jugendblasorchester der Kapel-len und der Landesmusikschule WipptalStufe B Unterstufenblasorchester der Landesmusikschule ÖtztalStufe C Jugendblasorchester der Bundesmusikkapelle VompStufe D Mittelstufenblasorchester der Landesmusikschule ÖtztalStufe E Jugendblasorchester Untere SchranneStufe S Klarinettenorchester TirolJury: LJR Norbert Hebertinger (OÖ), LJR Pepi Fauster (ST), Otto M. Schwarz (NÖ)

98 9

Blasmusik in Tirol September 2005

Stuf

e

Name des Orchesters Dirigent Punkte

CJugendblasorchester Landesmusikschule Südöstl. Mittelgebirge

Walder Raimund 83,83

C KIDSCLUB – Stadtmusikkapelle Amras Bramböck Paul 83,83

CMittelstufen-Schülerblasorchester Landesmusikschule Zirl

Lackner Herbert 81,67

CJugendkapelle Hauptschule Prutz-Ried u.U.

Pascher Rudi 80,83

CSchülerblasorchester Pillersee Connection

Wörter Andreas 80,67

CUnterstufenblasorchester Landesmusikschule Untere Schranne

Gruber Klaus 79,83

CJugendblasorchester Musikschule Innsbruck

Krieglsteiner Roland

75,67

C Ensemble „Itter 13 plus“ Sojer Michael 75,50

CMini Mix Grins, Pians, Tobadill und Strengen

Scherl Robert u. Matthias Schuler

75,50

CJugendorchester Knappen-Musikkapelle Schwaz

Werth Robert 73,00

DMittelstufenblasorchester Landesmusikschule Ötztal

Klieber Georg 92,00

DJugendblasorchester Landesmusikschule Lienzer Talboden

Pircher Hans 90,67

D„Young winds“ Jugendblasorchester LMS Kufstein

Klausner Günther 88,33

D Mittelstufenorchester Musikschule Telfs Sappl Andreas 84,67

DJugendblasorchester Landesmusikschule Pitztal

Sailer Norbert 83,00

DJugendblasorchester Landesmusikschule Zillertal

Schwarzmann Albert

80,50

E JBO LMS Untere Schranne Maier Johann 87,17

ESchülerblasorchester Landesmusikschule Sillian Pustertal

Mair Johann 87,00

E Junior Winds Landesmusikschule Imst Sebastian Kluckner 76,50

SJ Klarinettenorchester Tirol Rabl Peter 94,00

SJJugendmusik der Stadtmusikkapelle Kufstein

Scheiflinger Thomas

74,50

Stufe Jugendorchester Dirigent

A Jugendblasorchester Wipptal Mag. Kreidl Werner

B Unterstufenblasorchester Landesmusikschule Ötztal Bez Kpm. Strobl Klaus

C Jugendblasorchester der Bundesmusikkapelle Vomp Unterberger Harald

D Mittelstufenblasorchester Landesmusikschule Ötztal Klieber Georg

D Jugendblasorchester Landesmusikschule Lienzer Talboden Pircher Hans

E JBO Untere Schranne Maier Johann

E Schülerblasorchester Sillian Pustertal Mair Joe

ErgebnisseSt

ufe

Name des Orchesters Dirigent Punkte

AJugendblasorchester Landesmusikschule Wipptal

Mag. Kreidl Werner

84,50

A Hauptschulorchester Serfaus-Fiss-Ladis Marth Hubert 84,33

AUnterstufenblasorchester der Musikschule Telfs

Trenkwalder Florian & Benja-min Micheler

84,17

BUnterstufenblasorchester Landesmusikschule Ötztal

Strobl Klaus 89,50

B Jugendorchester Musikkapelle ZamsIng. Wohlfarter Stephan

88,33

B Jugendblasorchester Brixental 2005 Sojer Michael 85,67

BSchülerblasorchester der Landesmusikschule Brixental

Reiter Stefan 84,83

B Jugendorchester KramsachWidmann Christian

84,67

B Musikhauptschule Paznaun Juen Georg 84,50

BSchulorchester Landhauptschule St.Anton

Öttl Serafin 81,33

BSchülerblasorchester Kaiserwinkl LMS St. Johann

Brünoth Adi 81,17

BSchülerblasorchester der Landesmusikschule Kitzbühel

Opperer Manfred 80,67

BJugendblasorchester Landesmusikschule Kematen

Schwarzenberger Luis

77,83

BBlasorchester der Landesmusikschule Reutte

Besler Peter 76,50

BJugendmusik Bundesmusikkapelle Bruckhäusl u. Kirchbichl

Spanblöchl Peter 74,17

CJugendblasorchester derBundesmusikkapelle Vomp

Unterberger Harald 88,83

C Jugendkapelle Latsch Polin Maximilian 88,83

CJugendblasorchester Musikkapelle Tarrenz

Zangerl Tobias 85,17

CJugendblasorchester der Landesmusikschule Wörgl

March Barbara 85,00

Beim Bundeswettbewerb im Oktober 2005 in Götzis (V) wird der Tiroler Blasmusikverband durch folgende Orchester vertreten:

September 2005 Blasmusik in Tirol

1110 11

Herr Rescheneder, wie stellt sich die österreichische Blasmusikszene gegenwärtig dar?Die österreichische Blasmusikszene muss man sehr differenziert betrach-ten: Zum einen haben wir die Aufga-be und die Pflicht, das österreichische Musikgut der Tradition zu pflegen – die Blasmusikkapellen haben eigent-lich die Aufgabe der Streichorches-ter bzw. Kurmusik übernommen, das beweisen die vielen Kurkonzerte und Platzkonzerte in den Fremdenver-kehrsregionen. Tirol ist hier ein ganz besonderes Beispiel dafür. Zum ande-ren dürfen wir die Augen vor neuen Kompositionen nicht verschließen. Österreich hat sehr viele begabte, vor allem jüngere Komponisten, die auch beginnen, internationale Be-achtung zu erlangen. Es soll und darf nicht das Sprichwort gelten: der Pro-phet im eigenen Land.... Daher ist ja unser Moto: Bei jedem Konzert ein Werk eines österreichischen Gegen-wartskomponisten.

Was sind Ihre Aufgaben als Bundeskapellmeister?Der Bundeskapellmeister wird von

den Delegierten alle drei Jahre beim Kongress der österreichischen Blas-musik gewählt. Er führt den Vorsitz bei den Konferenzen der österreichi-schen Landeskapellmeister und gibt dabei auch die Themen für die zu-künftige Arbeit vor. Zum Beispiel ist die Auswahl der Pflichtliteratur für die Konzertwertungsspiele und Wettbewerbe eine sehr verantwor-tungsvolle Aufgabe, da hier eine der wenigen richtungsweisenden Wege vorgegeben werden können. Der Bundeskapellmeister versucht auch ein geeignetes Fortbildungs-programm zu erstellen, vor allem für die Kapellmeister unserer Musikka-pellen. Weiters hat er musikalische Tendenzen zu beobachten und die hiefür notwendigen Maßnahmen zu treffen, um das Blasmusikland Öster-reich weiterhin kulturell zu veran-kern.

Wie gestalten Sie dieses Amt? Was gilt es zu bewahren, was zu ändern, was zu erreichen?Ich binde die Landeskapellmeister in die Meinungsbildung und Ent-scheidung bei meinen Überlegungen

ein, so dass eine breite Umsetzungs-möglichkeit gegeben ist. Es geht nicht immer darum, noch „besser“ zu werden, in vielen Fällen müssen wir den erreichten Standard erhalten. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir überwiegend mit Amateuren musi-zieren, die in der Freizeit musizieren und für viele kulturellen Aufgaben in unseren Gemeinden „zuständig“ sind. Natürlich muss die Qualität immer im Vordergrund stehen und bei allen Gelegenheiten muss unsere Kompetenz unter Beweis gestellt wer-den. Neben der Musik haben unsere Blasmusikkapellen auch eine ganz wesentliche soziale und gesellschaft-liche Aufgabe, die besonders bei der Jugendbetreuung weit über das Mu-sizieren hinaus geht. Dies alles zu vereinen, ist nicht nur die Stärke der österreichischen Blasmusik, sondern auch eine enorme Herausforderung für die Zukunft.

Wie steht es um das Ansehen der österreichischen Blasmusik im Ausland?Die internationalen Erfolge öster-reichischer Orchester sprechen für sich:- Sinfonisches Blasorchester Ried/Innkreis OÖ siegte in Valencia und Kerkrade. - Bezirksjugendorches-ter Gmunden OÖ erreichte einen 1. Preis 2004 und einen 2.Preis 2005 beim internationalen Jugenblasor-chesterwettbewerb der CISM.- Lan-desblasorchester Vorarlberg siegte in Kerkrade. - Stadtkapelle Feldkir-chen Kärnten siegte in Valencia.- Besondere Leistungen und interna-tionale Anerkennung fanden bei Konzertauftritten im Ausland u.a.: Pannonisches Blasorchester Burgen-land, Landesblasorchester Salzburg, Kärntner Bläserphilharmonie. Viele andere Orchester haben durch ihre Qualität überzeugt und somit das Blasmusikland Österreich dement-sprechend repräsentiert. Nicht zu vergessen die Österreichischen Mili-

Liebe zur Tradition, Mut für NeuesGespräch mit Walter Rescheneder, dem Bundeskapellmeister des ÖBV

Der Linzer Walter Rescheneder ist eine der profiliertesten Persönlichkei-ten der österreichischen Blasmusiks-zene. Seit 2004 hat er als Landeska-pellmeister des oberösterreichischen Blasmusikverbandes auch das Amt des österreichischen Bundeskapell-meisters inne. In Oberösterreich, bekannt für sein führendes Musik-schulwesen, wurde er mit noch wei-terreichenden Funktionen betraut: Rescheneder war 1979-1997 Direk-tor der Landesmusikschule Wels und ist seit 2001 Landesmusikdirektor von Oberösterreich. Beim Tiroler Landeswertungsspiel im Mai 2005 war Walter Rescheneder einer der Juroren.

1110 11

Blasmusik in Tirol September 2005

tärmusiken, die regelmäßig bei Auf-tritten im Ausland als musikalische Visitenkarte gelten und mit ihrer Qualität vor allem die traditionelle österreichische Musikkultur ver-treten. Österreich hat mit der MID Europe in Schladming ein Schau-fenster mit enormer internationaler Beteiligung und die internationalen Musiktage Vöcklabruck finden große Beachtung. Besonders in den letzten Jahren ist durch diese Erfolge die ös-terreichische Blasmusik im Ausland in „aller Munde“! Wie werden die Kontakte zu anderen Nationen gepflegt?Die CISM ist der europäische Dach-verband für Bläsermusik. Hier wird ab Herbst 2005 ein Österreicher als Präsident der Musikkommission vor-stehen.

Wie ist Ihre Einstellung zu den spezifisch österreichischen Eigenheiten in der Musik?Die „österreichischste Eigenheit“ sind wohl die Flügelhörner und Te-norhörner in der Blasmusik. Hier gilt es abzuwägen, welche Literatur man spielt und man wird einen Beset-zungskompromiss schließen müssen. Einerseits müssen und wollen wir das typische „weiche Klangbild“ erhal-ten, anderseits müssen wir interna-tionale Blasmusik auch „besetzungs-getreu“ interpretieren – das heißt, die Besetzung ist so zu wählen, wie der Komponist dies vorsieht. Wenn es sich nicht um ein Auswahlorches-ter handelt, haben wir ja eigentlich immer „Zufallsbesetzungen“: viel Blech und zu wenig Klarinetten. Also bleibt der Klangausgleich auf der Strecke. Bei einem Symphonie-orchester hält sich jeder Dirigent an die vorgegebene Besetzung, selbst im Amateurbereich (was es bei Sym-phonieorchestern eher selten gibt). Niemand wird bei einer klassischen Symphonie 4 Flöten, 1 Oboe, 3 Kla-rinetten usw. besetzen, wenn 2 Flö-ten, 2 Oboen, 2 Klarinetten usw. vorgeschrieben sind. Daher kommt es bei der Blasmusik sehr häufig zu Tutti- und Alternativarrangements,

denn die Literatur muss bei den Ge-legenheiten passen, bei denen unsere Blasorchester nicht immer „vollzäh-lig“ auftreten können. Dennoch dür-fen wir nicht unzufrieden sein, denn unsere Kapellmeister beschäftigen sich immer sorgfältiger mit der Aus-wahl der Literatur und mit der Pro-grammgestaltung. Wie wünschen Sie sich die Musik-kapelle in der Stadt, und am Land?Es stellt sich für mich nicht die Frage der Stadt und des Landes, vielmehr kommt es auf die Aufgabenstellung an: Konzerte für wen? Musikalischer Alltag (Fronleichnam, Hochzeit, Frühschoppen ect.) Musizieren zur eigenen Freude! Fremdenverkehrs-konzerte, Hörerziehungen für Schu-len, Wettbewerbe usw. Wie viel Kritik verträgt die Laienszene der Blasmusik?Dies ist ein eigenartiges Phänomen: Bei Wettbewerben bzw. Wertungs-spielen ist man für jede Anregung „dankbar“, wenn es auch manchmal nicht angenehm empfunden wird. Kritische Berichte in der Presse verträgt das Laienmusizieren kaum – warum? Die Position eines Landesmusikdi-rektors, die Sie in Oberösterreich in-nehaben, ist in Tirol nicht bekannt. Was ist darunter zu verstehen?Der Landesmusikdirektor hat die Aufgabe der Koordination des au-ßerschulischen Musizierens, sowie Synergien mit den Kulturvereini-gungen und dem Regelschulwesen des Landes OÖ herzustellen. Bei diesen Aufgaben sind die Musik-schulen der zentrale Mittelpunkt, verbunden mit der Fortbildung von Musiklehrern und das Erkennen von musikalischen Bedürfnissen im Lan-de, verbunden mit den notwendigen Maßnahmen hiefür. Das oberösterreichische Musik-schulwerk gilt als vorbildlich. Kön-nen Sie das Wesentliche kurz er-läutern und die wichtigsten Zahlen nennen?

Im Oberösterreichischen Landes-musikschulwerk sind 1.400 Lehrer beschäftigt, die alle als Landesbe-dienstete gelten und somit auch vom Land OÖ bezahlt werden. 55.000 Schüler werden an 70 Mu-sikschulen mit zusätzlich 70 Zweig-stellen unterrichtet. Eine rege Bautätigkeit und eine solide Instru-mentenausstattung werden eben-falls vom Land OÖ großzügig geför-dert. Hiefür gibt es seit 28 Jahren ein Musikschulgesetz, das bis zum heutigen Tage volle Gültigkeit hat. Das Gesamtaufkommen des Landes für die Musikschulen beträgt ca. 53 Millionen Euro, das sind ca. 40 % des gesamten Kulturbudgets des Landes OÖ – der besondere Stel-lenwert muss hier nicht näher er-wähnt werden! Wie schätzen Sie die Tiroler Blas-musikszene ein? Ist sie mit der Blasmusik anderer Bundesländer vergleichbar?Alle meine Feststellungen treffen auch auf die Tiroler Blasmusikka-pellen zu: Musizieren auf breitester Basis, ein gut funktionierendes Mu-sikschulwesen mit besonderer Lie-be zur Tradition und zunehmender Mut für Neues. Die Bundesländer sind untereinander kaum vergleich-bar, jedoch ist das Ziel des mitein-ander Musizierens in bestmöglicher Qualität für alle gleich. Wie haben Sie das Tiroler Landes-wertungsspiel vergangenen Mai im Innsbrucker Congress erlebt?Ich war schon öfter als Juror in Ti-rol tätig und habe beim diesjährigen Landeswertungsspiel eine positive Qualitätssteigerung feststellen kön-nen. Besonders in den Leistungs-stufen B/C waren ausgezeichnete Leistungen zu hören, die von einer profunden Verbandsarbeit zeugen. Fortbildungsangebote für Musiker und Kapellmeister sind hier sicher-lich der richtige Weg, den der Ti-roler Blasmusikverband sehr konse-quent verfolgt.

Ursula Strohal

September 2005 Blasmusik in Tirol

1312 13

Gut drauf und stark gefordertDie Stadtmusikkapelle Kitzbühel im Porträt

Foto

: ST

MK

Kitz

bühe

l

Die Stadtmusikkapelle Kitzbühel hat sich 2004 als eine der letzten Kapellen des Landes entschlossen, dem Landesverband der Tiroler Blas-musikkapellen beizutreten und ist herzlich begrüßt worden. Für ein Porträt der Musikkapelle haben wir Obmann Josef Brandstätter befragt.

In Kitzbühel herrschen besondere Be-dingungen und diese prägen auch die Musikkapelle. Folgen wir zunächst der Geschichte: Schon früh wurde in dem Ort öffentlich musiziert, 1866 entstand aus der Knappenmusik die Bürgermusik (in der 1939 auch die Eisenbahnermusik aufging), geführt von legendären Lang-zeitkapellmeistern. Auf Anton Rottba-cher (1890 bis 1936) folgten Andreas Kraus (bis 1960) und Josef Gasteiger (bis 1995). Seit 1997 dirigiert Oswald Pletzer, Musiklehrer in St. Johann, die Kapelle.Gleich nach dem Krieg war in der ers-ten Generalversammlung Toni Sailer sen. als Obmann gewählt worden. Er war über 60 Jahre lang Soloklarinettist und Saxophonist. Vor Josef Brandstätter hieß der Obmann 22 Jahre lang Andreas Fel-ler. Er wurde heuer geehrt für 50-jährige Mitgliedschaft bei der Stadtmusik und für 40-jährige Leitung des Kirchencho-res und Kirchenorchesters. 35 Jahre lang war er stellvertretender Kapellmeister der Blasmusik, er ist der Gründer und Leiter der drei „Mitterhögler“-Ensembles und schrieb bislang an die 200 Kompo-sitionen.Die Stadtmusikkapelle Kitzbühel hat gegenwärtig 39 Musikanten und 5 Mu-sikantinnen, vier Marketenderinnen und einen Fähnrich. Lange Jahre hat sich der Männerverein gegen Frauen gewehrt, seit längerer Zeit aber sind mu-sizierende Mädchen herzlich willkom-men. Um den Nachwuchs muss man sich bei der herrschenden Konkurrenz stark bemühen, aber wohl auch deshalb, weil die Kitzbüheler Musikanten Enor-mes leisten müssen.

Bis zu 120 Ausrückungen inklusive der Proben sind alljährlich zu bewältigen. Im Juli und August gibt es zwei Platzkonzer-te pro Woche, insgesamt 18 bis 20.Das Musikjahr beginnt jeweils am 1. Jänner mit dem Neujahrsgruß der Stadt-musikkapelle im Hof der Bezirkshaupt-mannschaft. Im Fasching gibt es die unkulinarische „Schnitzelbank“, wo in Liedern Prominente aufs Korn genom-men werden. Spektakulär ist auch der Kitzbüheler Jahrmarkt am ersten Sams-tag im August, ein Riesenfest der Musik, bei dem alle Vereine zur Mitwirkung ein-geladen sind.Die kirchlichen Aufgaben setzen im Frühjahr ein, und dann folgt auch schon der Jahreshöhepunkt, das Frühjahrskon-zert. Da gibt es meistens, wie Brandstät-ter sagt, „im ersten Teil altösterreichische Blasmusik und im zweiten Modernes, um zu zeigen, dass wir auch da gut drauf sind“. 2004 führte man mit über 100 Mitwir-kenden Carl Michael Ziehrers „Traum des österreichischen Reservisten“ auf.Von der Besetzung her schwächelt die Kapelle gegenwärtig bei Flöten und Waldhörnern, beide Register werden aber in absehbarer Zeit aufgefüllt. Zu all den erwähnten Aktivitäten kom-men noch Brauchtumsauftritte, Kirchen-konzerte, Turmblasen, Gastspiele - das

Jahr der Kitzbüheler Stadtmusikkapelle, die auch Tanzlmusik, Weisenbläser und andere kleine Gruppen stellt, ist über-reich und anstrengend. Deshalb nahm die Musikkapelle bisher weder an Be-zirksmusikfesten noch an Wertungsspie-len teil.Eine Attraktion haben sie noch, die Kitz-büheler Musikanten: ihren Auftrittsort im Freien. Sie wollten keinen Pavillon - „Unser schönster Pavillon ist die histo-rische Altstadt“, sagen sie - und bekamen eine fahrbare Bühne. Das Superding ist überdacht und wird dreifach im Schubla-densystem ausgezogen. 2003 bezogen die Musikanten im Keller der Volksschule ihr erweitertes Probelokal.Seit 2004 gehört die Stadtmusikkapelle Kitzbühel zur Großfamilie des Landesver-bandes. Josef Brandstätter hat den Bei-tritt eingefädelt. Rückblickend überlegt er: „Sicher wollte man sich nichts drein-reden lassen, aber warum, weiß niemand mehr. Weshalb sollten wir nicht zum Landesverband gehen? Wir sind nichts Besseres, wir sind alle Musikanten.“ Wa-rum der Schritt 2004 getan wurde, kann er sagen: „Es gibt viele Möglichkeiten zur Fortbildung und zur Begegnung. Und an der Spitze sind Persönlichkeiten, zu de-nen man Vertrauen haben kann.“

Ursula Strohal

1312 13

Blasmusik in Tirol September 2005

Reiche Ernte des österreichischenBlasmusikjahres 2004

Kongress des Österreichischen Blasmusikverbandes vom 26. bis 29. Mai 05 in Going

Im Kreis der Landesverbände im ÖBV traf es heuer Tirol, den jähr-lichen Kongress (Generalversamm-lung) auszurichten, und mit der Aus-wahl des Hotels Stanglwirt in Going gelang uns ein Volltreffer. Für vier Tage standen das bekannte Hotel und der Ferienort Going am Wilden Kaiser im Zeichen der Aktivitäten der österreichischen Blasmusik. Ein stimmungsvolles Ambiente, die wun-derschöne Natur bei Kaiserwetter, die Gastfreundschaft im Hotel, ein gelungenes Damenprogramm und auch ein Ausflug auf die Kitzbühler Streif trugen zur Erholung zwischen den anstrengenden Konferenzen bei.

Bei der Begrüßung der Delegierten aus allen neun österreichischen Landesver-bänden und aus den Partnerverbänden Südtirol und Liechtenstein samt Damen und der Ehrenmitglieder des ÖBV war auch Tirols Blasmusikpräsident Dr. Franz Fischler anwesend und lauschte einem stimmigen Ständchen der Bundesmu-sikkapelle Going auf der Kaiserwiese des Hotels. Diese Kapelle gestaltete auch die musikalische Umrahmung des Got-tesdienstes in der Pfarrkirche Going am ersten Abend. Als Landesobmann möchte ich mich besonders hinsichtlich der Organisation des Rahmenprogramms bedanken bei den Bezirksobmännern Michael Werl-berger, Franz Widmoser und Sebastian Neureiter, bei Musikschulleiter Martin Rabl aus St. Johann für einen mustergül-tig gestalteten Abend im Kaisersaal und bei der Stadtmusik Kitzbühel, beson-ders Obmann Sepp Brandstätter für die Begleitung beim Ausflug auf den Hah-nenkamm. Dank gebührt auch der Kul-turlandesrätin Dr. Zanon, die den Kon-gress am Abend in St. Johann besuchte. Hinsichtlich der Finanzierung sind der Gemeinde Going und dem Land Tirol

für die kräftige Hilfe zu danken. Viele haben mustergültig zusammengeholfen, um den Gästen einen schönen und har-monischen Kongress zu bieten.Beim eigentlichen Kongress am Freitag untertags und am Samstag vormittags berichtete ich als Präsident über das Geschehen im abgelaufenen Vereins-jahr, insbesonders über die Vorteile des neuen Rotationssystems bei den Präsi-denten, über die neuen Aufgaben und Meldungen im EDV-Bereich, über die verschiedenen Aus- und Fortbildungs-veranstaltungen des ÖBV wie das Fucik-Symposion, den Kapellmeisterkurs in Zeillern, den Meisterkurs in Klagenfurt, über die geplanten Projekte des ÖBV bei der Mid Europe in Schladming, über die Symposien in Salzburg (Musikpädago-gik) und Innsbruck (Mozart), über den bevorstehenden 6. Blasmusikwettbewerb in Feldkirchen, über die Entwicklung der Blasmusikjugend als selbstständige Jugendabteilung des Gesamtverbandes, über den ÖBV als Servicestelle in Versi-cherungsfragen, über die Fachzeitschrift ÖBZ, über den seit 1. Jänner 2005 wirk-samen neuen AKM-Vertrag, über die Planungen für 2006 und 2007 sowie über

die Partnerverbände und die Aktivitäten in der IGEB, CISM und auch im Bereich der Brass Bands. Ein Thema war auch der ÖBV als Wirtschaftsfaktor (48 Mio € Ausgaben im Jahr 2004 durch die Kapel-len und Verbände, davon wurden 35 Mio € an Eigenmitteln durch die Vereine auf-gebracht). In das Bundesblasmusikzen-trum Zeillern ist nunmehr der Verband Niederösterreich übersiedelt, womit endlich eine ständige Anwesenheit und Frequenz gegeben ist.Da verschiedene Bereiche schon ausführ-lich im Bericht des Präsidenten behan-delt wurden, brachte Bundeskapellmeis-ter LMD Walter Rescheneder aus Obe-rösterreich keinen Bericht, sondern hielt ein begeistert aufgenommenes Referat über die „Blasmusik im Spannungsfeld zwischen Tradition und Avantgarde“.Bundesfinanzreferent Michael Krimpl-stätter aus Salzburg berichtete über die Einnahmen und Ausgaben des ÖBV und hob auch die Sponsoren hervor, die die Arbeit des ÖBV in den verschiedenen Gremien sehr unterstützen. Mit den der-zeit vorhandenen Einnahmen kann für die Tätigkeiten gerade noch das Auslan-gen gefunden werden. Mehr Unterstüt-

Dr. Ebenbichler erhielt das ÖBV-Ehrenkreuz in Gold

September 2005 Blasmusik in Tirol

1514 15

zung durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst wäre wünschens-wert und wohl auch berechtigt (Erwach-senenbildung!). Die Kassaprüfer Mag. Jo-hann Wanovits (Burgenland) und Mag. Manfred Ebhart (Niederösterreich) hat-ten die Kassaprüfung genau erledigt und beantragten mit einstimmigem Ergebnis die Entlastung des Finanzreferenten und des gesamten Präsidiums. Bundesjugendreferent Mag. Hans Brun-ner aus Kärnten berichtete über sein ers-tes Jahr als Chef der 2004 eingeführten Blasmusikjugend mit ihrem Büro in Spit-tal a.d.Drau und zeigte eindrucksvoll die verschiedenen Aktivitäten auf. In Stich-worten: Eröffnung des Büros der Blasmu-sikjugend, Aus- und Weiterbildung für Vereinsjugendreferenten, Bewerb „Musik in Gruppen“, das nationale Jugendor-chester, das seine ersten Konzerte im Mai 2006 spielen wird, Projekt Musikvermitt-lung, Mitarbeit bei der Bundesjugendver-tretung, Öffentlichkeitsarbeit, Bewerbe für Jugendorchester. Er sprach auch über die gute Zusammenarbeit mit dem Bun-desministerium für Soziales und Gene-rationen, das für die Bereiche des Bun-desjugendförderungsgesetzes zuständig ist und von dem seit 2004 die nötigen Basis- und Projektsubventionen kommen. Die Jugendfinanzreferentin Mag. Karin Vier-bauch brachte den Finanzbericht für die Blasmusikjugend und wurde samt Bun-desjugendvorstand ebenfalls entlastet. Bundesmedienreferent Gerhard Imre berichtete über die Pressearbeit - in Go-ing wurde ebenfalls eine Pressekonferenz durchgeführt - und vor allem über die Situation und Inhalte der Fachzeitschrift ÖBZ. Gute Ergebnisse für die künftige Verbandsarbeit brachten am Nachmittag des Freitag die Arbeitskreise der Landes-kapellmeister, der Landessobmänner und der Jugendreferenten sowie der Landes-stabführer. Prof. Johann Mösenbichler aus Oberösterreich, seit längerem auch künstlerischer Leiter der MidEurope, wurde als Kandidat für den Posten des Präsidenten der Musikkommission des Internationalen Musikbundes CISM (Confederation Internationale des Socie-tes Musicales) nominiert, die Versamm-lung findet zwischen 21. und 22. Juli in Maastricht statt, wo dann die Wahlen in den Vorstand auf der Tagesordnung ste-

hen. Das Amt des Präsidenten der Musik-kommission hatte früher viele Jahre der Bundeskapellmeister Prof. Eugen Brixel inne. Zuletzt war der ÖBV im Vorstand der CISM nicht mehr vertreten, es wäre wünschenswert, wenn dies geändert wer-den könnte. Der Kongress bot auch Ge-legenheit zu besonderen Ehrungen. So wurden in Going Vizepräsident Mag. Jo-sef Lemmerer und Bundesmedienreferent Gerhard Imre mit dem silbernen Ehren-kreuz des ÖBV ausgezeichnet. Lemmerer wurde anlässlich seines Ausscheidens als Vizepräsident auch zum Ehrenmitglied ernannt. Auch meine Wenigkeit wurde nach Auslaufen der Präsidentenperiode geehrt und bedankt.Nach den seit 2004 geltenden Statuten sind hinsichtlich der Präsidenten nach dem Rotationssystem jedes Jahr Neu-wahlen durchzuführen. Über Vorschlag der betreffenden Landesverbände wurde DDr.Manfred König aus Salzburg zum Präsidenten, der bisherige Präsident, Dr.

Ebenbichler, und der nächste Kandidat für das Präsidentenamt, Peter Höckner aus Niederösterreich, zu Vizepräsiden-ten gewählt. Die übrigen Mitglieder des Präsidiums wurden 2004 für drei Jahre gewählt und rotieren nicht. Das ist das Wesentlich an der Konstruktion, dass nämlich die Fachfunktionäre längerfristig tätig sein können. Nach Festlegung ver-schiedener Termine für die nächste Zeit wurde vom Kongress auch eine Resolu-tion zur Erhaltung aller neun Militärmu-sikkapellen verfasst, die an die führenden Politiker versandt wurde.Der nächste Kongress findet vom 15. bis 18. Mai 2006 in Meran statt, ausgerichtet vom Verband Südtiroler Musikkapellen. Am Schluss dankte der neue Präsident DDr. König allen Kongressteilnehmern für die konstruktive Zusammenarbeit und besonders dem Tiroler Landesver-band für die gelungene Organisation des Kongresses.

Herbert Ebenbichler

Dr. Ebenbichler übergibt die Agenden des ÖBV an DDr. König

Festlicher Empfang für die ÖBV-Funktionäre durch die Musikkapelle St. Johann i.T.

Foto

s: Im

re

1514 15

Blasmusik in Tirol September 2005

Innsbrucker Promenadenkonzerte 2005 Freitag, 8. bis Sonntag, 24. Juli im Innenhof der kaiserlichen Hofburg

25.000 Besucher bei den Innsbrucker Promenadenkonzerten

Dass engagierte Blasmusik das Publikum bei jedem Wetter begeistert, bewiesen die diesjährigen Innsbrucker Promenaden-konzerte. Insgesamt ließen sich 25.000 Besucher von der großen europäischen Musiktradition bezaubern, wobei neben den Besuchermagneten aus der Blasor-chesterszene auch die neu eingeführten Streicherkonzerte auf größtes Interesse stießen.Im elften Jahr des Bestehens der Innsbru-cker Promenadenkonzerte war das musi-kalische Niveau der Darbietungen so hoch wie nie zuvor. Herausragend dabei zweifellos die Auswahlorchester, wobei das neu gegründete Sinfonische Blasor-chester Innsbruck-Land (SBOIL) dem etablierten Kerkrade-Gewinner SBO Ried und dem Pannonischen Blasorches-ter in keiner Weise nachstand. Insgesamt konnten heuer die Blasorches-ter aus Nordtirol uneingeschränkt über-zeugen und ihr hohes Leistungsniveau unter Beweis stellen. Vom Eröffnungskonzert der Musikkapel-le Mutters über die Bundesmusikkapelle Söll, die sich in wunderbar gewachsener Harmonie präsentierte, die kraftvolle MK Inzing und die technisch ausgereif-ten Speckbacher Hall bis zu den völlig zu recht berühmten Publikumsmagneten aus Wilten und Wattens, den einzigar-tigen Kaiserjägern und der Postmusik Innsbruck in ihrer feinfühligen klangli-chen Ausgewogenheit. Nach dem neuerlichen großen Erfolg der Innsbrucker Promenadenkonzerte steht einer Fortsetzung im kommenden Jahr nichts im Wege. Auch die Reihe der Sa-lonorchester wird fortgeführt, ebenso wie es beim Programmschwerpunkt „Musik bis 1918“ bleiben wird.

1.) Die Speckbacher Stadtmusikkapelle Hall2.) SBOIL

3.) Musikkapelle Gries bei Bozen Foto

s: Je

ller

September 2005 Blasmusik in Tirol

1716 17

Mozart für Blasorchester?Erkenntnisse über Mozartmusik und Blasmusik

Das zweite Symposion des Blasmusik-verbandes Tirol, in Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Promenaden-konzerten und dem ÖBV, stellte sich, nach Julius Fucik im Vorjahr, ein sehr elitäres Thema, zeigte sich aber in der Umsetzung sehr praxisnah und als eine niveauvolle Fortbildungsver-anstaltung für rund 50 Kapellmeister und Interessierte.

Prof. Tilman Seebass, Vorstand des musik-wissenschaftlichen Instituts der Universi-tät Innsbruck, stellte im Eröffnungsreferat musik- und sozialhistorische Zusammen-hänge dar und ging auf die Entwicklung der Harmonie-Musik ein. Prof. Seebass ist grundsätzlich für Blasmu-sik-Bearbeitungen: Die Vorteile liegen in der Anpassung des Werkes an individuelle Gegebenheiten, in der Begegnung einer großen Zahl von Musizierenden mit „be-deutender“ Musik, weiters in der Aktuali-sierung von Werken vergangener Epochen. Zu bedenken ist allerdings, dass eine Har-moniemusik der Klassik, zu einer der Wur-zeln der modernen Blasmusik zählend, eine doch völlig andere Besetzung aufwies als eine Blasmusikkapelle unserer Zeit. Aufführungspraxis und Besetzung – Hauptkriterien der InterpretationProf. Hansjörg Angerer führte mit seinem Vortrag über das Naturhorn in wichtige Voraussetzungen für die Interpretation ei-nes barocken oder klassischen Werkes ein. Er zeigte die Charakteristik verschiedener Hornstimmungen auf und wies nach-drücklich auf die Bedeutung des richtigen Tempos hin, das heute grundsätzlich eher zu hoch gewählt wird. Für die Aufführung eines Mozart-Werkes durch Blasorchester ist, so Prof. Angerer, ein bestimmtes Instrumentarium erforder-lich, ebenso die Kenntnis klassischer Auf-führungspraxis und gutes technisches Ni-veau. Kleinere Besetzungen ermöglichen eine bessere Umsetzung als sehr große. Mozart – Ausgaben für Bläser und BlasmusikDr. Bernhard Habla, Blasmusikforscher, gab einen Überblick über gedruckte Be-

arbeitungen von Mozart-Musik. Rund 600 Druckausgaben liegen vor. Die immer größer werdende Blasmusik-Besetzung um 1900 förderte ein Aufblühen der Ar-rangier-Tätigkeit. In jüngerer Zeit wurde selbstverständlich auch in den Niederlan-den und USA eine Menge an Mozart-Be-arbeitungen auf den Markt gebracht. Der Großteil der Bearbeitungen hat Opern-arien oder Opern-Ouvertüren zum Inhalt. Von den Instrumentalwerken wurden vor al-lem Sätze aus Hornkonzerten arrangiert, das berühmte „Ave verum“ liegt in zahlreichen Ausgaben vor. Eine von Bernhard Habla er-stellte Auflistung aller erschienenen Werke nach 1945 rundete die Übersicht ab. Ein gutes Arrangement macht’s möglich Ein werkgerechtes Arrangement, so Albert Schwarzmann, Arrangeur der Bläserphilhar-monie Mozarteum Sazburg, ist die Grund-voraussetzung für eine qualitätvolle Umset-zung. An Bespielen, etwa der Ouverture zur „Zauberflöte“, stellte er seine Grundfragen an ein Arrangement: Was habe ich? Was ist spieltechnisch möglich? Was ist wichtig? Hauptbedingung: Ein Arrangement darf keinen Qualitätsverlust bedeuten. Bei Mozart bedeutet das für Schwarzmann: Streicher werden von den Einfachrohr-blattinstrumenten übernommen, Blech-bläser spielen nur, was original vorhanden ist. Basstuben sind ungeeignet, Kontra-bass und Kontrafagott sind die idealen Bassinstrumente. Auch weitmensurierte

Blechblasinstrumente finden keine Ver-wendung, da sie zu sehr klangabsorbierend sind, können aber sehr gut Vokalparti-en übernehmen. Original-Tonarten sind nach Möglichkeit beizubehalten, nur wo sich dadurch große Probleme ergeben, ist eine Veränderung sinnvoll. Dass für den Großteil der Blasmusikka-pellen bei diesen Ansprüchen eine Aus-führung nicht ohne weiteres möglich ist, versteht sich. Mozart-Interpretation durchHolzbläserensemblesMit seinen Kollegen vom Symphonieor-chester Tirol zeigte Peter Rabl in verschie-denen Besetzungen Möglichkeiten auf, Mozart gut umzusetzen. - Eine lohnende Aufgabe für Holzbläser-Ensembles, Alter-nativen für ein Blasmusik-Konzert.Eine Reihe von Beispielen für die Praxis, bei-spielgebend musiziert, gab den interessierten Zuhörern reiche Anregung. Ausgehend vom Klarinettenensemble zeigten wechselnde Be-setzungen viele interessante Möglichkeiten auf, wie etwa eine Bearbeitung der Zauberflö-ten-Ouverture für vier Klarinetten. Der Ver-gleich von originaler Bläsermusik und Bear-beitung und viele Literaturhinweise führten zu einem starken Finale der Veranstaltung. Eine Buch- und Notenausstellung rundete das Angebot ab. Der äußerst aufschlussrei-che und praxisnahe Mozart-Nachmittag begeisterte und gab neben Information auch sehr viel Anstoß zur Sorgfalt im Um-gang mit großer Musik. JoWe

Landeskpm. Prof. Mag. Hans Eibl überreicht sein Arrangement eines Mozart-Marsches dem Hauptini-tiator der Veranstaltung, Dr. Herbert EbenbichlerFür die Praxis - das Bläserensemble von Peter Rabl

Foto

s: Jo

We

1716 17

Blasmusik in Tirol September 2005

LVB-ObmannDr. Herbert Ebenbichler

Mi t t e i l ungen des Ve rbandsobmannes

Als Verbandsobmann darf ich mich nochmals bei allen Kapellen bedan-ken, die bereit waren, beim Lan-deswertungsspiel im Congress In-nsbruck am Sonntag, 22. Mai 2005 mitzumachen und damit für einen wirklichen Festtag der Tiroler Blas-musik gesorgt haben. Die Veranstal-tung bekam Niveau einmal durch das schönste Veranstaltungszentrum

Tirols, das Congresshaus, durch den Einsatz einer internationalen Jury mit anerkannten Kapazitäten der Blasmusik, durch die ausge-zeichnet funktionierende Organisation während des ganzen Tages samt Verpflegung, wofür ich allen Helfern, besonders aus dem Vorstand und aus dem Musikbeirat herzlich danke, und durch die vielen herausragenden Leistungen unserer Kapellen. Die genauen Ergebnisse waren bereits in der BiT 2/2005 abgedruckt.Ein besonderer Dank namens des Verbandes ergeht an alle Fir-men, die uns bei den Sachpreisen für die Kapellen und bei der Sonderbeilage der Tiroler Tageszeitung durch Inserate kräftig un-terstützt haben. Da zeigte sich auch eine harmonische Mitarbeit unserer Bezirksfunktionäre, die uns beim Suchen nach Sponsoren kräftigst halfen und den guten Geist in unserer Blasmusikszene be-wiesen. Besonders zu danken ist aber auch dem Publikum, denn so viele Zuhörer, wie am Nachmittag im Saal Tirol, hat es bei einem Wertungsspiel noch nie gegeben. Unsere Werbung in der Presse und auch über Entgegenkommen des ORF über Fernsehen und Radio hatte ihre Wirkung. Eingeschlagen hat auch die Durchfüh-

rung eines Festaktes, bei dem erst die Ergebnisse bekanntgegeben wurden, die Spannung blieb bis zum Schluss. Die Anwesenheit unserer Landesrätin für Kultur, Dr. Elisabeth Zanon, und der Frau Bürgermeisterin von Innsbruck, Hilde Zach, war uns eine Ehre und Anerkennung unserer Bemühungen. Einen wesentlichen Beitrag lieferten auch die beiden Moderatoren, Dr. Peter Kostner und Mag. Hermann Pallhuber, und natürlich die großartig mu-sizierenden Haller Stadtpfeifer verstärkt durch Bläser der Brass-band Fröschl Hall, die unter der Leitung von Direktor Hannes Buchegger für Schwung und Abwechslung beim Festakt sorgten. Das Echo seitens der Ehrengäste und vieler Zuhörer war äußerst positiv und auch viele Kapellen lobten die Durchführung. In die-ser Form lebt das Wertungsspiel und ermuntert uns, nicht nachzu-lassen. Zwei Tiroler Kapellen, die Speckbacher Stadtmusik Hall in Tirol (Stufe D) und die Bundesmusikkapelle Mariatal (Stufe B), nahmen auch am Landeswertungsspiel des Verbandes Südtiroler Kapellen am 11. und 12. Juni 2005 in Bozen teil und erzielten sehr gute Bewertungen. Ich möchte mich bei beiden Orchestern bedanken, dass sie sich zwei Mal hintereinander einem Wertungs-spiel stellten. Mit Stolz und Selbstbewusstsein darf ich anfügen, dass beim Tiroler Landeswertungsspiel wesentlich mehr Kapellen mitmachten.In den Bezirken gab es auch Wertungsspiele, so am 10. April in Tannheim, veranstaltet vom Außerferner Musikbund, und am 3. Juli in Navis, ein Bewerb des Musikbezirkes Wipptal-Stubai. Den teilnehmenden Kapellen dieser beiden Bezirke sei Dank und An-erkennung ausgesprochen, die Juryvorsitzenden konnten von sehr guten Leistungen berichten.

Nochmals Landeswertungsspiel und weitere Wertungsspiele

CISM – Internationaler BlasmusikverbandVom 20. bis 24. Juli 2005 fand in Maastricht/Niederlande die Delegierten-versammlung und der Kongress der CISM (Confederation Internationale Des So-cietes Musicales), ausgerichtet vom Kö-niglichen Niederländischen Verband für Musikvereinigungen, statt. Der CISM ge-hören derzeit 22 nationale und regionale Musikverbände ausschließlich aus Euro-pa an, darunter auch der Österreichische Blasmusikverband. Delegierte des ÖBV waren ich als ÖBV Vizepräsident und Prof. Johann Mösenbichler aus Oberösterreich.Wie schon im Kongress des ÖBV bespro-chen, machte der ÖBV bei den diesmal fälligen Wahlen für die neue Position des Präsidenten der Musikkommission (zu-ständig für alle Musikarten wie Blasmusik,

böhmisch-mährische Musik, Drum-, Bug-le- und Piperbands sowie für alle musika-lischen Aufgaben) Prof. Johann Mösen-bichler aus Oberösterreich, künstlerischer Leiter der Mid Europe in Schladming und Inhaber von Professuren an den Univer-sitäten Linz und Wien, auch Landeska-pellmeisterstellvertreter beim Verband in Oberösterreich namhaft, der dann auch bei nur einer Enthaltung mit überzeugender Mehrheit gewählt wurde. Damit ist Öster-reich nach dem früheren CISM-Präsiden-ten Dr.Weyermüller und Dr. Brixel endlich wieder im Vorstand der CISM vertreten, der aus dem Präsidenten (Erich Schwab-Schweiz), 2 Vizepräsidenten (Gottfried Furgler aus Südtirol und Rit van der Wei-de aus Holland), einem Generalsekretär

(Horst Sassik aus der BRD), einem Gene-ralkassier (Ervin Hartmann aus Slowenien) und eben aus dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten der Musikkommission be-steht. Vizepräsidentin der Musikkommissi-on wurde übrigens die bekannte Schweizer Dirigentin Isabelle Ruf-Weber.Inwieweit von der CISM für die Mit-gliedsverbände nun wichtige Veranstal-tungen möglich sind, wird abzuwarten sein. Die Verbindung zur Mideurope und ein neuer Kooperationsvertrag mit den Veranstaltern des Kerkrade Wettbewer-bes lassen jedenfalls Optimismus aufkom-men. Pläne für große Bewerbe „Musik in Gruppen“, Fortbildung für Bewerter, Jugendorchesterbewerbe Dirigentenaus-bildung usw. sind im Gespräch.

September 2005 Blasmusik in Tirol

1918 19

Kerkrade – ein Muss für Kapellmeister Alle vier Jahre findet im holländischen Ort Kerkrade (nahe der Grenze zur BRD) der WMC-World Music Contest statt. Seit 1949 wurde nun 2005 schon zum 15. Mal dieser große Internationale Bewerb abgehalten. Dort gibt es Konzertbewerbe für Harmonie- und Fanfarenorchester (1. bis 3. Division und als Höchststu-fe die Konzertdivision), Bewerbe für Brassbands, Marsch- und Showbewer-be, Bewerbe für Schlagwerkensembles, Workshops, Ausstellungen und großar-tige Konzerte. Der Bewerb wird an vier Wochenenden abgehalten und dauerte heuer von 7. bis 31. Juli 2005. Heuer haben sich 360 Ensembles aus der gan-zen Welt beworben und letztlich wurden

272 eingeladen. 19000 Aktive hielten sich während des Bewerbes in Kerkrade auf. Die Hauptsponsoren sind die Regie-rung der Niederlande, das Land (Provinz Limburg), die Stadt Kerkrade und einige Großfirmen.Ich hatte an drei Abenden Gelegenheit, bei den Konzertbewerben zuzuhören und war von den Leistungen überwäl-tigt. Kerkrade sollte für Kapellmeister, Bezirkskapellmeister und Landeskapell-meister alle vier Jahre ein Pflichttermin sein, ist für die Information über die Blas-musikszene wichtig und zielführend für die Arbeit in den eigenen Verbänden. Die Stadtmusikkapelle Landeck hat einen großartigen Erfolg erzielt: Tagessieger am

Sonntag, 17. 7., Goldmedaille. Herzliche Gratulation zum großartigen Erfolg und ein Danke für die Vertretung der Tiroles auf dieser Weltbühne der Blasmusik (ge-naueres siehe Seite 41). Großartig war das Sinfonische Blasorchester Vorarlberg unter dem auch in Innsbruck wirken-den Thomas Ludescher, das beim ersten Antreten in der Höchststufe-Konzertdi-vision mit 92.40 Punkten sensationell abschnitt.Kekrade muss man gesehen und gehört haben, Details unter www.wmc.nl mit Ergebnissen und Möglichkeiten für CD- und DVD Bestellungen.

Euer Verbandsobmann Herbert Ebenbichler

Stellenausschreibung: Jugendlicher Delegierter für Bundesjugendvertretung und Internationales Komitee gesucht

Die ÖBJ vertritt die Interessen ihrer Mitglieder in der österreichischen Bundesjugend-vertretung (BJV) sowie auch auf internationaler Ebene. Die österreichische Blasmusikju-gend sucht nun einen Delegierten, der in der Bundesjugendvertretung für die öster-reichische Blasmusikjugend mitarbeiten will. In die Arbeit würde auch die Vertretung der ÖBJ im internationalen Komitee der BJV hineinfallen. Bewerbungen werden bis zum 17. Oktober 2005 entgegengenommen. Wir freuen uns auf eure Bewerbungen!

Schnappschüsse vom Landeswertungsspiel 05 - Congress/Innsbruck

1918 19

Blasmusik in Tirol September 2005

Mi t t e i l ungen des Landeskape l lme i s t e r s

LKplm. Prof. Mag. Hans Eibl

Mit diesem Titel wurde das Landeswertungsspiel von Frau Strohal in der Tiroler Tageszei-tung überschrieben. Trotzdem die Beteiligung der Kapellen von der Anzahl her nicht be-sonders hoch war, tat dies dem Wertungsspiel in seiner At-mosphäre keinen Abbruch. Die Kapellen nahmen ihre

Aufgabe sehr ernst und bereiteten sich bestens auf die-sen Auftritt vor. Für viele Musiker/Innen war es auch ein Erlebnis, einmal in einem solchen Rahmen auftre-ten zu können. Es wurde von unserer Seite alles mögli-che getan, um auch einen reibungslosen Ablauf zu ge-währen. Dabei möchte ich es nicht versäumen, mich bei Obmann Dr. Herbert Ebenbichler, bei Geschäftsführer Roland Mair, bei meinen Stellvertretern Franz Schiefe-rer und Hans Eller für die großartige Hilfe und Mitarbeit zu bedanken. Die Juroren hatten sicherlich keine leichte Aufgabe, aber sie konnten ohne Beeinflussung und ohne Befangenheit ihren persönlichen Eindruck der gebotenen Aufführun-gen bewerten. Bei der Benotung ist man davon ausge-gangen, dass von den 100 Punkten, die jeder Juror zu ver-geben hatte, die Vergabe von 85 Punkten für eine sehr gute Leistung war. In den 90er Bereich hineinzukommen musste es wirklich eine ausgezeichnete und an professi-onelle Orchester heranreichende Aufführung sein. Aus diesem Blickwinkel gesehen gab es auch sehr respektable

Aufführungen, die zeigten, wie sich Dirigent und Musi-ker mit einem Werk auseinandergesetzt und beschäftigt haben. Das war und ist ja der Sinn eines Landeswer-tungsspieles. Aber nicht nur gründliche Arbeit sondern auch wertvolle Literatur zu zeigen gehörte mit zu diesen Aufgaben. Dieses ist im vollen Ausmaß geschehen.Die Juroren hatten einen kurzen, schriftlichen Bericht zu verfassen, der dann von einigen Fachleuten auf dem Computer in Reinschrift geschrieben wurde. Ich darf mich bei Dr. Werner Mayr und seinen Helfern sehr herz-lich für ihre Arbeit bedanken, denn sie alle sind den ganzen Tag im wahrsten Sinnes des Wortes unter Stress gestanden, um die in Eiltempo verfassten schriftlichen Aufzeichnungen zu entziffern. Als Landeskapellmeister habe ich schon viele Landes-wertungsspiele in Österreich und im Ausland erlebt. Dass aber bei einem Wertungsspiel durchgehend und vor allem am Nachmittag der Saal Tirol des Congress-Hauses fast voll mit Zuhörern war, ist doch eine Selten-heit und deshalb verdient auch die Zuhörerschaft ein ganz großes Kompliment. Als Abschluss möchte ich aus dem Schreiben eines Ka-pellmeister zitieren: „Es war für mich und meine Kapelle ein Erlebnis und ich werde auch beim nächsten Lan-deswertungsspiel sicher wieder dabei sein“. Ich möchte mich bei allen Teilnehmern, Dirigenten, Musikerinnen und Musikern für ihr Engagement, für das Erstnehmen dieser Aufgabe, wodurch sie einen großen Beitrag zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben, noch-mals ganz herzlich bedanken.

Landeswertungsspiel wurde zum Fest

Foto

s: Jo

We

September 2005 Blasmusik in Tirol

2120 21

Salzburger Military Tattoo 2005

Am 20. Mai 2005 fand im mit 18.000 Zu-schauern bis auf den letzten Platz gefüll-ten EM–Stadion Wals Siezenheim eine musikalische Großveranstaltung anläss-lich der Zusammenziehung der Militär-musiken Österreichs mit den Militärmu-siken von Italien, Deutschland, Schweiz, Zentralorchester der Tschechischen und Slowakischen Armee, Ungarn, Sloweni-en im Rahmen der 50-Jahrfeier des Ös-terreichischen Bundesheeres statt.

Der Militärkommandant von Salzburg, Generalmajor Paul Kritsch, konnte un-ter anderem den Bundesminister für Lan-desverteidigung Günther Platter, Frau Landeshauptmann Gabi Burgstaller und den Kommandanten der Landstreitkräf-te, Generalleutnant Edmund Entacher, begrüßen.Das musikalische Großereignis wurde durch eine Schauvorführung der Jäger-schule Saalfelden am Spielfeld eingelei-

tet und später mit einer exzellenten, viel beachteten und beklatschten Exerzier-vorführung der Garde Wien ergänzt.Von den Vorführungen der Gastkapellen stach vor allem das Zentralorchester von Tschechien mit seiner musikalischen Exaktheit heraus. Besonders erwähnens-wert ist die Militärmusik der Carabinieri aus Italien, die mit einer Stärke von 100! Männern/Frauen aufmarschiert ist. Ein kurzer Ausschnitt aus dem Pro-gramm, das alle neun österreichischen Militärmusiken unter der Leitung von Heeresmusikchef Oberst Josef Spirk in einer Großshow dargeboten haben: Ein-zug der Gladiatoren, Gefangenchor aus Nabucco, Sempre Avanti, Donauwal-zer mit Tanzeinlage, Radetzky Marsch, Sturm Galopp, Marsch „Schutz und Hilfe“, von Militärkapellmeister Mjr Hannes Apfolterer anlässlich 50 Jahre Bundesheer komponiert und bei diesem Anlass uraufgeführt. Der Österreichische Zapfenstreich bildete den Abschluss ei-ner gelungen Veranstaltung, die mit ei-nem Feuerwerk beendet wurde.

ACHTUNG! WIR HABEN EINE NEUE ANSCHRIFT:A-6600 Reutte • Planseestraße 4 • Tel 05672 72060 • Fax 05672 72066

[email protected] • www.echomusikverlag.com

TIROLER ZUSAMMENARBEIT BESIEGELT:

Bild v.l.n.r.: Heinrich Schedler (GF ECHO), Herbert Eberl (TSS), Johannes Petz (Vertriebsleiter ECHO)

Am 1. Juli 2005 hat der noch junge Tiroler “ECHO MUSIKVERLAG”den Vertrieb von TSS-Musikverlag übernommen. Mit dieserZusammenarbeit kann sich zum einen TSS-Firmeninhaber HerbertEberl voll und Ganz auf das Verlegen neuer Werke konzentrierenund zum anderen der ECHO-Verlag sein vielfältiges Blasmusik-Programm enorm erweitern.Somit ist auch für die Zukunft garantiert, dass Werke allerStilrichtungen, vor allem von unseren heimischen Komponisten,veröffentl icht und im gesamten deutschsprachigen Raumvertrieben werden. Dies war auch für Eberl ein wichtiger Aspekt inseiner Entscheidungsfindung.Bleibt zu hoffen, dass unsere Musikkapellen auch von diesemAngebot, Werke heimischer Komponisten zu spielen, Gebrauchmachen, dann kann die Österreichische Blasmusikszene auchweiterhin auf ein vielfältiges Repertoire heimischer Literaturzurückgreifen.

BLM-NEUHEITEN ECHO MUSIKVERLAG:

VIVAT BENEDICT - KonzertmarschFranz Sprenzinger EC5017 € 59,90

WHAT A WONDERFUL WORLD - Solo für TrompeteDavid Georg Weiss, Robert Thiele, Bearb.: B. Raabe EC5016 € 59,90

FRANZ POSCH U.S. INNBRÜGGLER - “Guat aufg’legt”Sammelheft zur gleichnamigen CD-Produktion EC4006 € 27,90

HIGHLIGHTS TSS-MUSIKVERLAG:

ARS VIVENDI - Kleine Suite für BlasorchesterStefan Pranger TSS97737 € 79,90

PANNONISCHE RHAPSODIE Oskar Czepek TSS98654 € 132,90

PIROSCHKA - CzardàsFlorian Pranger TSS98105 € 59,90

EL TORERO - Spanischer MarschWilli Löffler TSS12016 € 59,90

MARCHE JUBILÈ - KonzertmarschArnold J. Breitfuß TSS97931 € 59,90

BLM 1/2_4 02.09.2005 13:17 Uhr Seite 1

2120 21

Blasmusik in Tirol September 2005

Der komprimierte (acht-teilige) Kapellmeisterkurs am GrillhofErstmals fand der komprimierte Kurs jeweils Freitags und Samstags Ende April und Juni statt. Die 8-10 Teilnehmer rekrutieren sich aus dem vorangegangenen sechsteiligen Kurs.

Für den Dirigierunterricht war der Kurs so ideal mit Instrumentalisten besetzt, dass einerseits die Schüler die Bläser-gruppe zum Dirigieren hatten und ande-rerseits mit einem Klavierspieler gearbei-tet werden konnte. Programm:• Die verschiedenen Möglichkeiten des

Einblasens, (freies Einblasen mit ver-schiedenen Tonleitern, Einblasen mit Harmoniesätzen [Akkorde], rhythmi-sche Übungen)

• Wiederholung der Schlag-Untertei-lung in verschiedenen Taktarten

• Unabhängigkeitsübungen der beiden Hände

• Verbesserung des Dirigierbildes (mehr die horizontale Linie beachten)

• Dynamikübungen: Rechte Hand schlägt den Takt, linke Hand führt stufenlos die Hand bis über den Kopf und retour.

• 7/8 und 5/8 Takt Literatur:Tiroler Liederstrauß-Potpourri mit Kla-vier und Bläsergruppe.Euregio-Ouvertüre Partitur-Besprechung, Dirigier-Übungen.

Für das nächste Mal ist vorgesehen: die Ouvertüre „Romatica“ mit Partitur, die Milleniums-Ouvertüre und die Ouvertü-re “Odboj“. Transponieren und Instrumentieren:Dur und Molldreiklänge und der Do-

minant Septakkorde wurden in die ver-schiedenen Stimmungen ausgehend von C nach B, Es und F transponiert.Aufteilung der Akkorde auf das ganze Orchester.

Harmonielehre:

Tag Lehrstoff Übung (Hinweise)

Freitag, 24. Juni

Wiederholung: Dreiklänge, groß, klein, vermindert, übermäßig; Umkehrungen Vierstimmigkeit – Verdoppelung des Grundtones – Sextakkord !!! Verbindungsregeln – Schreiben einer Kadenz – Teilnehmer(in)Akkordanalyse – O Heiland, reiß die Himmel auf

a) Dur und Moll erkennen b) auch übermäßig und vermindertc) Kadenz schreiben d) Verbindungen hören e) Bläsersatz GL 105 – Einzelstimmen hören

Samstag,25. Juni

Wiederholung: Vierklang – Septakkorde – Terzenschichtung Umkehrungen – Namen modernere Satztechniken mit Vierklängen Hörbeispiel: Gott hat das erste Wort (Schichtung von Tönen zu Klängen) Hörbeispiel: Schubertmesse

a) Hören von Akkorden / Drei-klänge / Vierklänge / harmo-niefremde Töne (Vorhalt, Durchgang, Wechselnoten)

b) Dominantseptakkord c) Vierklänge d) GL 584 (Christi Mutter

stand mit Schmerzen) / Ak-kordanalyse

e) Hören von Änderungen im Satz

Aus dem oben angeführten Programm ist ersichtlich, wie konzentriert und zielstrebig in diesem Kurs gearbeitet wird.Die Arbeit macht sehr viel Freude, weil alle Teilnehmer hochmotiviert zum Kurs erscheinen. Prof. Hans Eibl

Jahresworkshop mit Prof. Edgar SeipenbuschLehrstoff:Zeitgenössische Werke und Transkriptionen für Blasorchestera) Kritische formale und inhaltliche Analyse der Kompositionb) Gedanken zur Instrumentationc) Vergleich mit dem Original (bei Transkriptionen)d) symphonisch gestaltendes, musikadäquates DirigierenDie Workshops finden zweimal wöchentlich statt:Mittwoch 19.00 bis 22.30 Uhr, Beginn 5. Oktober 2005Samstag 09.00 bis 12.30 Uhr, Beginn 8. Oktober 2005An beiden Unterrichtstagen wird der gleiche Lehrstoff vermit-telt, so dass bei einer Verhinderung auf den anderen Kurstag gewechselt werden kann. Anmeldung: Ab sofort im Verbandsbüro des Landesverbandes mittels Anmeldeformular (Hompage)

Kosten: Pro Jahresworkshop € 500.-Es besteht auch die Möglichkeit, die Workshops Mittwoch und Samstag zu besuchen. Kosten: € 800.-Ort: Städtische Musikschule Innsbruck, Marktgraben, 4. Stock, Zimmer 401Als Höhepunkt und Zusammenfassung der Workshops wird es am Ende im Juni/Juli 2006 Probentage mit der Militärmusik Ti-rol geben, wobei alle Teilnehmer die wichtigsten besprochenen Werke erarbeiten und dirigieren können. Anschließend findet die Jahreszeugnisverleihung statt.Dank der freundlichen Mitwirkung von Prof. Seipenbusch kann der Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen die-se wichtigen Jahresworkshops anbieten. Die Veranstaltungen werden daher seitens des Vorstandes sehr empfohlen.

Weitere Informationen zu den Kapellmeisterkursen am Grillhof sind in der Homepage des Blasmusikverbandes Tirol nachzulesen.

September 2005 Blasmusik in Tirol

2322 23

Mi t t e i l ungen des Landess t ab füh re r s

Die Marschbewertung fand im Ehrenhof des Schlosses Schönbrunn statt, in der höchsten „Leistungsstufe E“. Als Showele-ment wurde den Juroren und allen Schau-lustigen die so genannte „Schnecke“ zum Besten gegeben, wobei dem Patriotismus beim Marsch „Mein Tiroler Land“ mit Ge-sang Ausdruck verliehen wurde.Mit einer Punkteanzahl von 92,5 von 100 erreichten die ca. 130 MusikantInnen mit Marketenderinnen unter der Stabführung von Landesstabführer-Stellvertreter Sieg-fried Stigger einen ausgezeichneten Erfolg.

Höhepunkt war der Festumzug vom Hel-denplatz über den Ring zum Wiener Rat-haus, wo Tausende Blasmusikbegeisterte jubelnd die MusikantInnen aus allen Bun-desländern sowie aus dem benachbarten Ausland empfingen.Als Abschluss wurde vor dem Wiener Rathaus beim Gesamtspiel ein imposanter Klangkörper mit ca. 1500 Mitwirkenden gebildet und unter der künstlerischen Lei-tung des Wiener Landeskapellmeisters Mag. Prof. Hans Schadenbauer bis zum Abbruch aufgrund eines Wolkenbruchs konzertiert.

Als Obmann des Musikbezirkes Innsbruck-Land möchte ich mich nochmals bei Lan-desstabführer-Stellvertreter Siegfried Stig-ger bedanken, der viele Abende geopfert und mit seiner ruhigen und fachlich kom-petenten Art für den großen Erfolg bei der Marschmusikbewertung gesorgt hat.Weiters möchte ich mich bei den drei Musikkapellen aus Götzens, Kematen und Kreith für den überdurchschnittlichen Ein-satz und für die außerordentliche Disziplin während der wunderschönen drei Tage in Wien bedanken. Bernd Raitmair

Eine der wichtigsten Repräsentationsveranstaltungen für Musik in Bewegung österreichweit ist das Österreichische Blasmusikfest in Wien. Die Landesverbände der Blasmusikkapellen entsen-den jährlich drei Kapellen, die in einem gemeinsamen Marschblock an einer Marschmusikbe-wertung teilnehmen. Die Musikkapellen Götzens, Kematen und Kreith haben unser Bundesland vertreten und in der Stufe E eine Auszeichnung erzielt. Wir gratulieren sehr herzlich und freuen uns mit den erfolgreichen Kapellen.

Josef StillerLandesstabführer

23

Großer Erfolg für den Tiroler Block beim26. Österreichischen Blasmusikfestival in Wien von 3. bis 5. Juni 2005.

Defilierung von zwei oder mehreren Kapellen

Foto

s: R

aitm

air

• Wenn nur eine Kapelle spielt, so ist es klar, dass diese am Defilierungspunkt aus-schwenkt und gegenüber der Ehrentribü-ne Aufstellung nimmt, ohne das Spiel zu unterbrechen. Am Schluss marschiert die Kapelle (mit klingendem Spiel) nach oder könnte auch dort abtreten.

• Wenn zwei Kapellen zur Verfügung sind, so marschiert die erste Kapelle mit der Truppe (Bataillone) an, schwenkt beim Defilie-rungspunkt aus und spielt so lange, bis sich eine weitere Kapelle im Umzug nähert. Die zweite Kapelle hat einen gewissen Abstand gegenüber der vor ihr marschierenden Trup-

pe (Bataillone) zu halten, damit diese den Schritt der erste Kapelle beibehalten kann.

Sobald die zweite Kapelle in Sichtweite (besser in „Hörweite“) kommt, hat die ers-te Kapelle ihr Spiel abzubrechen, wenn die Truppe vor der zweiten Kapelle den Defilie-rungspunkt passiert hat.

Die zweite Kapelle kann nicht den Schritt der ersten Kapelle übernehmen, weil dies durch den großen Abstand aus akustischen Gründen nicht möglich ist.

• Eine weitere Möglichkeit wäre, dass beide Kapellen beim Defilierungspunkt Aufstel-lung nehmen und abwechselnd die vorge-

sehenen Märsche spielen. (Vorteil: kurze Erholungspause für jede Musikkapelle). Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass beide Kapellen zusammen ununterbrochen spielen. Es könnten dann auch beide Kapel-len mit klingendem Spiel abmarschieren. Wenn getrennt gespielt wird, marschiert die gerade spielende Kapelle ab, die andere Kapelle schließt sich an (ohne Spiel). Zum Anmarsch der Truppe zum Defilierungs-punkt könnten die Truppen ihre eigenen Trommler schlagen lassen.

Der Landeskapellmeister und die Landesstabführer

Foto

s: R

aitm

air

2322 23

Blasmusik in Tirol September 2005

Die Tiroler Blasmusikjugend schafft Eindrücke! In den vergangenen Wochen konnten eindrucksvolle Veran-staltungen und Wettbewerbe im Jugendbereich durchgeführt wer-den. Die Ferienzeit bietet uns eine gute Möglichkeit kurz Rückschau zu halten und gleichzeitig neue Vorhaben zu planen.

Das Landesjugendblasorchester hat die erste Probenphase be-reits absolviert und die über 60 Mitglieder freuen sich auf das Konzert am 11. September 2005 um 20:00 Uhr im Stadtsaal Innsbruck, zu dem wir Sie recht herzlich einladen möchten!

LandesjugendreferentHelmut Schmid

Liebe Musikantinnenund Musikanten!

23

Im abgelaufenen Schuljahr wurde ein neuer Rekord an Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze und Silber in Form von Über-trittsprüfungen an den Tiroler Musikschulen erzielt. Im Zeitraum Jänner 2005 bis Juli 2005 stellten sich über 1.100 junge Musi-kerinnen und Musiker einer entsprechenden Prüfung. Dies sind bereits um 10% mehr als im gesamten Jahr 2004.Wir gratulieren an dieser Stelle allen Prüfungskandidatinnen und -kandidaten zur bestandenen Prüfung und hoffen, dass das Gelernte in den Musikkapellen Früchte tragen möge. Gleichzeitig bedanken wir uns bei den Musikschulen und den Beisitzern des Blasmusikverbandes für ihre hervorragende Arbeit!

Jungmusikerleistungsabzeichenprüfungen an den Tiroler Musikschulen

Am 25. Juni 2005 wurde die Jungmusiker-leistungsabzeichen-Prüfung in Gold am Tiroler Landeskonservatorium abgenom-men. Über 44 junge Musikerinnen und Musiker stellten sich dieser Prüfung. Das goldene Leistungsabzeichen ist zwar noch lange nicht als das Ende einer musikali-schen Ausbildung zu verstehen, jedoch ist es die höchste fachliche Auszeichnung,

die im Rahmen der Jungmusikerleistungs-abzeichen erreicht werden kann.

Die Prüfungsvorträge wurden von folgenden Kommissionen beurteilt:Schlagwerk: LJR Stv. Mag. Johannnes Puchleitner - Vorsitz, Norbert Rabanser - FachprüferBlechbläser:

LJR Stv. Mag. Johannes Puchleitner - Vorsitz, BezJR Martin Rabl - Fachprüfer, MSL Luis Schwarzenberger - FachprüferHolzbläser: LJR Helmut Schmid - Vorsitz, Mag. Ale-xander Rainer - Fachprüfer, Musikbei-rat MSL Gotthard Schöpf - Vorsitz und Fachprüfer, MSL Mag. Peter Gasteiger

JMLA GOLD Prüfung

LJR Helmut Schmid und

LJR Stv. Mag. Johannes

Puchleitner

Wir gratulieren herzlich nachstehend angeführten Musikerinnen und Musikern zur bestandenen Prüfung für das Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold:

Vorname Nachname Kapelle Bezirk Instrument Ergebnis

Martin Rainer Pinswang AMB Klarinette ausgezeichnet

Alfred Lercher Ehrwald AMB Klarinette sehr guter Erfolg

Markus Daxer Aschau Brixental Horn sehr guter Erfolg

Yvonne Stefanie Moriel Swarovski Wattens Hall Saxophon ausgezeichnet

Patrick Hofer Swarovski Wattens Hall Trompete sehr guter Erfolg

September 2005 Blasmusik in Tirol

2524 2524

September 2005 Blasmusik in Tirol

Statistik JMLA Gold Juni 2005:

* 14 mit ausgezeichnetem Erfolg * 15 mit sehr gutem Erfolg* 10 mit gutem Erfolg* 6 mit Erfolg

25

Vorname Nachname Kapelle Bezirk Instrument Ergebnis

Julia Kleinhans Ebbs Kufstein Querflöte ausgezeichnet

Sebastian Atzl Vorderthiersee Kufstein Posaune sehr guter Erfolg

Christine Juen Fließ Landeck Klarinette ausgezeichnet

Jaqueline Zacharias St. Anton Landeck Klarinette ausgezeichnet

Corinna Zangerl Zams Landeck Klarinette guter Erfolg

Evi Juen Kappl Landeck Querflöte guter Erfolg

Isabell Pfeifer Kappl Landeck Querflöte guter Erfolg

Elias Walch Fließ Landeck Trompete sehr guter Erfolg

Nadja Wille Kauns Landeck Querflöte sehr guter Erfolg

Sonja Mair Lienz Lienz Querflöte ausgezeichnet

Claudia Winkler Nikolsdorf Lienz Klarinette ausgezeichnet

Michael Kollnig Nußdorf Debant Lienz Klarinette guter Erfolg

Katja Eisendle Oberlienz Lienz Saxophon mit Erfolg

Julia Schönegger Sillian Pustertal Klarinette mit Erfolg

Bernadette Kogler Münster Rattenberg Horn ausgezeichnet

Eva Maria Moser Alpbach Rattenberg Querflöte guter Erfolg

Raphaela Steiner Brixlegg Rattenberg Querflöte sehr guter Erfolg

Judith Haaser Mariatal Rattenberg Querflöte sehr guter Erfolg

Clemens Parz Pill Schwaz Klarinette mit Erfolg

Markus Kuen Huben Silz Trompete ausgezeichnet

Kai Kummer Stams Silz Klarinette guter Erfolg

Matthias Mangweth Stams Silz Trompete mit Erfolg

David Klotz Huben Silz Horn mit Erfolg

Corinna Treffer Fieberbrunn St. Johann Querflöte ausgezeichnet

Christoph Rieder Fieberbrunn St. Johann Trompete mit Erfolg

Michael Schweinester Kössen St. Johann Trompete sehr guter Erfolg

Bernhard Achhorner Kössen St. Johann Trompete sehr guter Erfolg

Stefanie Kranebitter Mieming Telfs Querflöte guter Erfolg

Bernhard Nuener Inzing Telfs Trompete sehr guter Erfolg

Daniela Fellner Oberhofen Telfs Querflöte sehr guter Erfolg

Bernhard Auer Matrei Wipptal-St. Klarinette ausgezeichnet

Veronika Lacher Telfes i. St. Wipptal-St. Querflöte guter Erfolg

Marianne Mair Fulpmes Wipptal-St. Klarinette sehr guter Erfolg

Lisa Waldner Aschau Zillertal Klarinette ausgezeichnet

Michaela Weisele Finkenberg Zillertal Klarinette guter Erfolg

Dietmar Ausserladscheider Fügen Zillertal Trompete sehr guter Erfolg

Claudia Pichler Thaur Hall Querflöte sehr guter Erfolg

Fabian Schuler Roppen Imst Klarinette guter Erfolg

Stefan Thaler Hinterthiersee Kufstein Schlagwerk ausgezeichnet

Abschlussprüfungen Tiroler Musikschulwerk (JMLA Gold) am 31.5.2005 Tiroler Landeskonservatorium

Getraud Frank Gaimberg Lienz Klarinette ausgezeichnet

2524 25

Blasmusik in Tirol September 2005Blasmusik in Tirol September 2005

24 25

GESCHÄFTSZEITEN: Dienstag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 und 14.30 bis 18.30 UhrSamstag von 8.00 bis 12.00 Uhr · Montag geschlossen!

Georg Kreidl

• ausgesuchtes Sortiment führender Musikinstrumentenhersteller

• Blasinstrumente • Schulinstrumente

• PA-Anlagen, Verstärker

• Klaviere, Orgeln, Keyboards

• Reparaturen

Ihr Partner in Sachen Musik!

6271 Uderns · Tel. (05288) 62325 · FaxDW 10

Name: Michael Schöch Alter: 19 Jahre Wohnort: Mils Blasmusikkapelle: Bürgermusikkapelle Absam Instrument(e): Trompete, Klavier, Orgel Preise: Auszeichnung bei Musik in kleinen Gruppen, mehrere erste Preise beim Bundeswettbewerb Prima La Musica (Klavier, Orgel, Klavierbegleitung), Bösendorfer- Klavierstipendium 2005, Brigitte-Fassbaender- Förderungspreis 2004 Lieblingsessen: Italienische Küche Hobbies: lesen, reisen, „no sports“ Schule: Matura am Franziskanergymnasium in Hall, Studium am Tiroler Landes- konservatorium (Klavier), ab Wintersemester 2005 Musikhochschule München (Orgel) Was willst du werden? Hauptsächlich möchte ich mich mit Musik beschäftigen Was bedeutet dir die Blasmusik? Gemeinsames Musikerlebnis, Tradition Was gefällt dir an deiner Kapelle? Kollegialer Zusammenhalt, auch zwischen Jung und Alt Was magst du dort nicht so gern? Unvollständige ProbenteilnahmeWelche Musik spielst du am liebsten? Musik der Romantik Was liebst du sonst noch für Musik? Alles, zurzeit besonders zeitgenössische Musik Trägst du gerne deine Tracht? Ja, ein fundamentaler Bestandteil der Tradition Bist du noch in anderen Vereinen? Big Band Hall, Kirchenchor Absam Wenn du allmächtig wärst - Was würdest du ändern auf der Welt? Den Weltfrieden einführen Was macht dir Angst? Fortschreitender Bildungsrückgang – auch auf dem Musik-Sektor Was macht dir Mut? Menschen, die offen ihre Meinung vertreten

Jugend im Gespräch

September 2005 Blasmusik in Tirol

2726 2726

M u s i k k a p e l l e L a n d l

Kapellmeister: Manfred Bellinger • Obmann: Werner GronesMitglieder: 42 Mitglieder, davon 32 männlich, 10 weiblich, zwei Marketenderinnen

Höhepunkte der nächsten Monate: Almabtrieb mit Bauernmarkt am 17. u. 24. September in Landl/Thiersee, es werden wieder hunderte Besucher erwartet. Ein Spektakel, das alle Besucher begeistern wird.

Jahreskonzert am 03.12.2005. Details über alle Informationen auf unserer Homepage: www.bmklandl.at.tf

M u s i k k a p e l l e S c h l a i t e n

2726 27

Blasmusik in Tirol September 2005

26

M u s i k k a p e l l e L a n d l

Kapellmeister: Ludwig PedarnigObmann: Richard Steiner

Mitglieder: 49 aktive Musikanten, davon 12 Musikantinnen, 3 Ehrenmitglieder, 4 MarketenderinnenHöhepunkte des Jahres: Teilnahme am Festumzug „Festa de ra Bandes“ in Cortina d` Ampezzo,

Konzert in Lienz bei der Lieburg, 3. Schlaitner Schlipfkrapfenfest, veranstaltet von unserer Musikkapelle

M u s i k k a p e l l e S c h l a i t e n

Fotos: Rudolf Profunser

September 2005 Blasmusik in Tirol

2928 29

125 Jahre Musikkapelle KelchsauAus der Chronik der Bundesmusikkapelle Kelchsau

Die ersten schriftlichen Unterlagen über eine Musikkapelle in Kelchsau stammen aus dem Jahre 1880, wo wir erfahren, dass am Antlasstag dieses Jahres 8 Männer in graugrünen Uniformen zur Prozession als Musikanten unter ihrem Gründer und Kapellmeister Leonhard Fuchs das erste-mal ausrückten. Leonhard Fuchs wurde 1822 zu Eben-thann am Penningberg geboren, war seit 1858 der erste „geprüfte“ Lehrer in Kelchsau und war neben seinem Haupt-beruf auch noch Organist und Mesner.Als er am 30. 04. 1883 starb, folgte ihm als Lehrer, Mesner, Organist und Kapell-meister Jakob Naschberger, allerdings nur bis zu seiner Versetzung (1886). Nachdem die Kapelle nun „waisellos“ geworden war, übernahm der erst seit kurzer Zeit als Oberförster tätige Josef Anton Scharf, ein gebürtiger Lechtaler die Musikkapelle als Kapellmeister und brachte sie gewaltig in Schwung. Er hatte einen großen Gönner, Peter Fuchs von Neuheim. Dieser rüste-te die Kapelle nicht nur mit der ganzen Tamperie (große und kleine Trommel und Cinellen) aus, er kaufte der Musik auch ein Flügelhorn und eine Trompete. 1911 bekam die Musik eine neue, braune Uniform. Die Ausbildung der Jungmu-sikanten übernahm die Tochter des Ka-

pellmeisters, Adelinde. Scharf hatte aber auch einen sehr musikalischen Sohn, Josef Scharf, der bereits als 9-jähriger bei der Kelchsauer Musik war. Ihm übergab der Vater bereits 1914 den Kapellmeister-stab. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte er seine Arbeit mit aller Kraft fort und machte als gedienter Standschütze sei-nem Namen alle Ehre, denn er führte ein „scharfes“ Regiment. Er legte auf das äu-ßere Auftreten seiner Musik großen Wert. Draußen vor der Mühle übte er Sonntag für Sonntag mit seinen Männern das ex-akte Marschieren. 1922 eröffnete er in Wörgl seine Praxis als Tierarzt, und Kelchsau hatte wieder keinen Kapellmeister. 1922 übernahm der Wagner- und Schmiedemeister Tho-mas Hausberger die Kapelle. Der „Blit-zenbichl-Thomal“ war ein Musterbeispiel an Fleiß und Idealismus. Durch seinen Beruf, den er meistens auf der Stör aus-übte, hatte er weite Wege zur Probe, oft bis zu zwei Stunden, die er unverdrossen zurücklegte. Im Frühjahr 1926 starb er plötzlich an einer Bauchfellentzündung nach Blinddarmdurchbruch. Nun über nahm der „Müllner-Sepp“ Josef Kirchmair vorübergehend die Kapelle. Da er aber dringend als Musikant gebraucht wurde, bat man den damaligen Oberleh-

rer Josef Fleidl, die Kapellmeisterstelle zu übernehmen. Im Keller des neu erbauten Schulhauses sorgte er für einen Probe-raum. 1927 übernahm nun endgültig Josef Kirchmair, der „Müllner-Sepp“, die Ka-pelle, die er über die beinahe unvorstell-bare Zeit von vier Jahrzehnten führte. Unter seiner Stabführung erreichte die Kapelle einen bestmöglichen Leistungs-stand, von dem die Wertungsberichte von Wertungsspielen ein breites Zeug-nis liefern. Das geht aber auch aus der Tatsache hervor, dass der ehemalige Ka-pellmeister von Hopfgarten, Brixen und Itter, der spätere Militärkapellmeister Al-fons Gastl, der langjährige, verdienstvol-le Kapellmeister von Hopfgarten Johann Wurzenrainer, ebenso wie Kirchmairs di-rekter Nachfolger Hans Feller aus seiner Kapelle hervorgegangen sind. Außerdem gehörten fünf seiner Söhne durch Jahr-zehnte zum „Stammpersonal“ der Kapel-le. Während des Zweiten Weltkrieges tat man sich mit den Hopfgartnern zusam-men, um eine spielfähige Kapelle in der Gemeinde zu haben.1945 zerstörten die „Sieger“ alle vorhan-denen und erreichbaren Noten, Unifor-men und Instrumente.1948 kaufte die Kapelle eine Uniform

Jubilierende Kapellen im Porträt

2928 29

Blasmusik in Tirol September 2005

Im Jahre 1855 fanden sich zwölf musik-begeisterte Männer, um in dem kleinen Dorf Landl eine Musikkapelle zu gründen. Die Gesichter mögen mittlerweile verges-sen sein – ihre Namen sind uns allerdings noch in bester Erinnerung. Johann Leitner (Ascher) führte als erster Kapellmeister den Dirigentenstab. Alois Widmoser (Klausmeister), Johann Sieberer (Böndl), Andrä Gruber (Böndl), Johann Sieberer (Glarch), Andrä Wid-moser (Klausmeister), Nikolaus Lechner (Strein), Peter Leitner (Ascher), Paul Sie-berer (Glarcherhäusl), Johann Widmoser (Klausmeister), Alois Sieberer (Glarch) und Ignaz Jäger (Böndl) setzten damals gemeinsam mit Johann Leitner diesen für uns heute so bedeutenden Meilenstein. Die Ausrückungen während dieser Zeit erstreckten sich vor allem auf das kirchen-musikalische Gebiet, was heute noch im Notenarchiv des Landler Kirchenchors ersichtlich ist.Einen großen Aufschwung erfuhr der Klangkörper zu Beginn des 20. Jahrhun-derts. Durch die finanzielle Unterstützung aus der Bevölkerung war es dem überaus talentierten Kapellmeister Alfons Siebe-rer, Sohn des Gründungsmitgliedes Alois Sieberer, möglich, eine leistungsfähige Kapelle aufzubauen. Sieberer komponierte

selbst Musikstücke, die bis heute im Mu-sikarchiv zu finden sind.Nach etlichen frohen und arbeitsreichen Musikjahren begleitete die Landler Musik-kapelle am 2. August 1914 ihre Soldaten nach Kufstein und ließ die Instrumente verstummen. Unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begann die Reakti-vierung, die harte Nachkriegszeit ließ die Menschen im Dorf noch stärker zusam-menrücken, und so verspürte der Verein im Laufe der Jahre einen weiteren starken Aufschwung.In den Kriegsjahren von 1938 bis 1945 verstand es Kapellmeister Melchior Siebe-rer, politische Zerwürfnisse von der Kapel-le fern zu halten. Viele Kameraden wurden an die Front gerufen und all zu oft wurde den in der Heimat verbliebenen Musikern die Pflicht zuteil, den gefallenen Kriegern die letzte musikalische Ehre zu erweisen.Am 30. März 1946 wurde die erste Gene-ralversammlung nach dem Ende des zwei-ten Weltkriegs abgehalten. Unter neuer Führung arbeitete man mit Erfolg am Wiederaufbau der Kapelle. Mit Stolz fei-erte man im Sommer 1949 die Fertigstel-lung des vereinseigenen Probelokals. Die markante Tracht der Landler, die bis heu-te in unveränderter Form getragen wird, präsentierten die Musikanten erstmals im

Jahr 1953 der Öffentlichkeit. Eine große finanzielle Belastung war die Umstellung von der Hohen- auf die Normalstimmung – es mussten alle Instrumente erneuert werden. Dieses Ereignis wurde im Mai 1975 mit einer feierlichen Instrumenten-weihe abgeschlossen.Nachdem das alte Vereinsgebäude nicht mehr den derzeitigen Anforderungen einer Musikkapelle entsprochen hat und durch die steigende Mitgliederzahl das Probelo-kal aus allen Nähten zu platzen drohte, ist es Dank der Unterstützung der Bevölke-rung und der Gemeindeführung gelungen, im Frühjahr 2004 den Spatenstich für ein modernes und zukunftsweisendes Probelo-kal zu setzen. Heute steht an jenem Platz, wo vorher ein biederes Feuerwehr- und Musikhaus gestanden ist, ein hochmoder-nes Vereinslokal, in dem die Feuerwehr, die Bergwacht und die Musik ihr Zuhause gefunden haben.Es steckt viel Arbeit dahinter, um das Ver-einsjahr erfolgreich zu organisieren und die Kapelle weiter blühen zu lassen. Wie in jedem Unternehmen steht auch hin-ter unserer Musikkapelle ein motiviertes Team, das außerhalb der Probenarbeit die alltäglichen Aufgaben erledigt und sich für die Zukunft in unserem Verein stark macht.

von der Musikkapelle St. Margarethen, 1951 erfolgte dann die Weihe der heuti-gen schmucken „Nationaltracht“. 1957 wurde die Kapelle umgestimmt und die neuen Instrumente eingeweiht. 1966 legte Kirchmair aus Altersgründen die Geschicke der Kapelle in die Hän-de des Musikkameraden Johann Feller. Ein Vierteljahrhundert trug nun der „Schmied-Hansi“ die Verantwortung für die musikalische Entwicklung der Kapel-le. Als versierter Musikant war er hiefür geradezu prädestiniert. Von der Es-Trom-pete über Flügelhorn und Bariton führte der Weg zu seiner geliebte Klarinette. Bei der Tanzkapelle „Die Kelchsauer Dorf-spatzen“ war er auch Schlagzeuger, spielte Flügelhorn, Saxophon und Klarinette. Seit der Gründung (1950) ist er bei den

„Adlern“, dem Kelchsauer Männerge-sangsverein, unersetzlich, und der Kir-chenchor schätzt ihn seit 1966 als äußerst verlässlichen Sänger.Seine erfolgreiche Tätigkeit wird durch eine Reihe von 1. Rängen bei den Wer-tungsspielen dokumentiert. Bei der Generalversammlung der Bun-desmusikkapelle Kelchsau im November 1989 wurde der junge Militärmusiker Josef Astner sein Nachfolger. Er initiier-te die beliebten Frühjahrs- und Mutter-tagskonzerte mit ihrem anspruchsvollen Programmen unter Mitwirkung des Män-nergesangsvereines „Adler“. 1992 beschloss die Generalversammlung die Aufnahme weiblicher Mitglieder.Die verständlichen Schwierigkeiten, sei-nen Beruf und seine Tätigkeit als Kapell-

meister unter einen Hut zu bringen, zwan-gen ihn leider, den Taktstock schließlich an seinen Nachfolger weiterzureichen.Seit der Generalversammlung am Cä-ciliensonntag 1997 hat Peter Waler das Kommando über die Musikanten und Musikantinnen in Kelchsau übernom-men. Bei der Generalversammlung am Cäci-liensonntag löste Johann Feller jun. den scheidenden Obmann Josef Gastl jun. ab. Eine Reihe von Auslandfahrten mit gro-ßem Erfolg und Auftritte im ORF runden das Bild einer erfolgreichen Tiroler Ka-pelle ab.Die Musikkapelle Kelchsau veranstaltet heuer zum 125-jährigem Bestandsjubilä-um das traditionelle Bezirksmusikfest.

150 Jahre MK Landl

September 2005 Blasmusik in Tirol

3130 31

Be r i ch te aus den Bez i r ken

Heuer nahmen gleich drei Innsbrucker Blasmusikformationen beim JBO-Wett-bewerb in St. Johann in Tirol teil: das Jugendblasorchester der Musikschule Innsbruck (Leitung: Roland Krieglstei-ner, der „Kids Club“ Amras (Leitung: Paul Bramböck) und das Klarinettenor-chester Tirol (Leitung: Peter Rabl).Das Innsbrucker Jugendblasorchester stand zum ersten Mal im Rampenlicht bei einem Wettbewerb. Mit den Stü-cken Barrier Reef von John Higgins und Fiesta von Fritz Neuböck erreichte es in der Stufe C 75,67 Punkte und landete somit im guten Mittelfeld.Mit 11,7 Jahren Altersdurchschnitt war der „Kids Club“ Amras mit den jüngsten TeilnehmerInnen in der Altersgruppe C vertreten. Ebenfalls mit Fiesta und der Komposition Wir Kinder von Amras von Florian Bramböck, spielte das Ensemble das ausgezeichnete Resultat von 83,83 Punkten ein.

Das Klarinettenorchester Tirol – ein Ensemble der Musikschule Innsbruck – überzeugte mit dem Pflichtstück Cla-riphonik von F. Cibulka und der selbst gewählten Komposition Im Augen-blick… von A. Wimmer. Rabl schöpfte die dynamischen Möglichkeiten seines Ensembles aus. Es gelangen, insbeson-

dere ob der abwechslungsreichen Re-gistrierung des Klangkörpers, äußerst fa-cettenreiche Interpretationen. Mit dem hervorragenden Ergebnis von 94 Punk-ten in der Stufe SJ – zugleich die beste Bewertung des Wettbewerbs überhaupt – wurde das hohe musikalische Niveau bestätigt.

Erfolgreiche Teilnahme beim JBO Wettbewerb 2005 in St. Johann in Tirol…

Foto

: Ros

enbe

rger

Klarinettenorchester, Ltg. Peter Rabl

Musikbezirk Innsbruck-Stadt

Bereits zum zweiten Mal veranstaltete die Musikschule der Stadt Innsbruck ein musikalisches Sommerfest. Neben zahlreichen Ensembles dieser Institu-tion nahmen auch drei Jugendblasor-chester der Tiroler Landeshauptstadt teil. Ein Indiz, dass sich bei der Jugend in Innsbruck das Blasmusikwesen im-mer größerer Beliebtheit erfreut. Es musizierten der „Kids Club“ Amras (Leitung: Paul Bramböck), das JBO Mariahilf-St. Nikolaus (Leitung: Ste-fan Gritscher) und das JBO der Mu-sikschule Innsbruck (Leitung: Roland Krieglsteiner).Hochsommerliche Temperaturen, ein zahlreich erschienenes Publikum von Jung bis Alt, ein abwechslungsreiches Programm mit Werken aus Klassik,

Rock und Jazz sowie gut aufeinander abgestimmte Ensembles trugen zu ei-nem gelungenen Sommerfest im stim-

mungsvollen Ambiente des Innsbru-cker Hofgartens bei.

Thomas Zeiler

… und Mitgestaltung des musikalischen Sommerfests der Musikschule Innsbruck im

Hofgarten am 22. Juni 2005

Foto

: Zeil

er

„Kids Club“ Amras, Ltg. Paul Bramböck

3130 31

Blasmusik in Tirol September 2005

Musikbezirk Innsbruck-Land

Es ist sicher das vom Bestand her jüngste Blasorchester der Innsbrucker Promena-denkonzerte und vielleicht auch die letzte Neugründung in Tirol. Hat Hermann Pall-huber schon im Vorjahr mit den Darbie-tungen des von ihm geleiteten Musikver-eines Völs vollauf begeistert, so ist es ihm nun gelungen, mit seinem Sinfonischen Blasorchester Innsbruck–Land beim ersten Konzert nach kaum einem Jahr musikali-scher Arbeit, eben wegen der erwähnten Neugründung, sofort in die Spitzengruppe der Orchester der Promenadenkonzerte vorzustoßen. Ein Vergleich sei noch gestattet. Am Frei-tag war das SBO Ried zu hören, das sicher für Österreich den Idealtyp des symphoni-schen Blasorchesters darstellt. Die Innsbru-cker kommen von der Klangestaltung her diesem Orchestertypus sicher nahe, auch sie sind ein „modernes“ Blasorchester. Im Vergleich zu Ried aber etwas „zupacken-der“, draufgängerischer, lebendiger. Hört man bei Ried Musik in abgeklärter, deswe-gen aber nicht minder erlebensintensiver Schönheit, so spürt man beim SBO Inns-

bruck-Land noch mehr vom „Abenteuer Musik“, wie es einmal Kurt Schwertsik so trefflich formuliert hat. Und man merkt auch, daß es ein Tiroler Blasorchester ist. Denn trotz moderner symphonischer Besetzung sind die Innsbrucker vom Ge-samtklang her den Kaiserjägern näher, als dem SBO Ried. Das Marschtempo von Pallhuber mag für manche ein wenig zu

rasch sein, aber die Märsche klingen noch wuchtig und farbenreich, wie es eben der Tiroler Musizierstil ist. Eine Kostbarkeit gleich am Beginn, er-öffnet wurde mit dem „Marsch der Fürs-ten“ aus der Oper „Mlada“ von Nikolai Rimsky-Korsakow. Hier konnte das SBO Innsbruck-Land bereits seine reiche Klangpalette voll entfalten. Der Marsch

Sinfonisches Blasorchester Innsbruck LandGroßer Aufsteiger mit Musikantenqualitäten

Im Zeitraum vom 25. – 31. Mai 2005 ver-trat die Militärmusik des Militärkomman-dos Tirol Österreich bei der Internationa-len Friedenswallfahrt in Lourdes. Die Militärmusik Tirol hatte verschiedens-te Ausrückungen zu bewältigen. Unter anderem wurden drei verschiedene Messen zur Aufführung gebracht, welche der österreichische Militärbischof Mag. Christian Werner zelebrierte. Darunter be-fand sich die traditionelle Deutsche Messe von Schubert sowie auch moderne Messen. Auch Konzerte gab die Militärmusik Tirol zum Besten, welche vom zahlreich erschie-nen Publikum mit großem Beifall honoriert wurden. Die Militärmusiker unter der Lei-tung von Militärkapellmeister Mjr Hannes Apfolterer wurden auch gefragt, ob sie nicht spontan in einem Krankenhaus für ältere Menschen ein kurzes Konzert geben könnten, welches natürlich sofort erledigt

wurde und bei den älteren, kranken Men-schen auch dementsprechend gewürdigt worden ist.

Wir können mit Stolz behaupten, dass die Militärmusik Tirol Österreich und das Land Tirol großartig vertreten hat.

Militärmusik Tirol, Österreichs Botschafter bei der 47. Int. Friedenswallfahrt

Foto

: MilM

K T

irol

Foto

: Rai

tmai

r

September 2005 Blasmusik in Tirol

3332 33

Einen kulturellen Höhepunkt in der Gemeinde Tegernheim bildete am 30. April 05 der Besuch der Bundesmusik-kapelle Grinzens. Gute Beziehungen von Oberst i. R. Herbert Moriggl zu dem dortigen Bürgermeister und dem Kapell-meister dieser Gemeinde machten dies möglich. Zusammen mit der dortigen Musikkapelle und einer Gruppe Fackel-trägern gelangte der “Große Österreichi-sche Zapfenstreich“ mit großem Erfolg zur Aufführung. Mit der Europahymne, die von beiden Musikkapellen gespielt wurde, endete diese vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommene Ver-anstaltung. Auch der Bürgermeister von Tegernheim, Karl Hofer, sprach dieser

Darbietung ein großes Kompliment aus. Am nächsten Tag spielten beide Kapel-len beim Aufstellen des Maibaumes zur

Freude der Tegenheimer ein zweistündi-ges Frühschoppenkonzert.Heidi Kastl, Schriftführerin u. Chronistin

Großer Auftritt der Musikkapelle Grinzens in Tegernheim bei Regensburg

mit seinen machtvollen Klangbildern und rhythmischen Raffinessen wurde sehr ef-fektvoll mit Auskostung aller spannenden Elemente zum Vortrag gebracht.Ganz anders Franz Schubert, der in seiner Ouverture zu „Rosamunde“ einfache, aber gefühlsinnige Töne anschlägt. Da zeigt sich schon die typische Wiener Melo-dienseligkeit, da muß man ausmusizieren, jede Phase richtig auskosten. Auch als Walzerdirigent vermag Hermann Pallhuber zu begeistern und er versteht es auch, sein sicheres Stilempfinden auf sein Orchester zu übertragen, so dass das SBO Innsbruck-Land den Walzer „Gold und Silber“ von Lehár hinreißend musizierte. Die Wahl der Tempi war überzeugend und vorbildlich. Das gilt auch voll und ganz für den folgen-

den „Vergnügungszug“ von Johann Strauß, der fulminant und überaus lebendig musi-ziert wurde. Wieder ein Beispiel für den europäischen Walzer des 19. Jahrhunderts war „Adele“ von Amilcare Ponchielli. Die zierliche Beschwingtheit und schwerelose Transparenz konnten nur begeistern, lieb-liche Klangbilder wurden in zartesten Far-ben ausgemalt.Noch einmal Johann Strauß mit tempe-ramentgeladener Musik, dem „Banditen-galopp“ aus „Prinz Methusalem“. Zwei Märsche folgten, schon sehr flott der „92er Regimentsmarsch“ und sicher dem italie-nischen Charakter der Komposition vom Tempo her gerecht werdend, der „Floren-tiner Marsch“ von Fucik.Ein bekanntes Werk aus dem sympho-nischen Bereich stand am Schluß dieses

hochkarätigen und erlebnisreichen Kon-zertes der Spitzenklasse. Den ersten vier Sätzen aus „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky folgte das abschlie-ßende „Große Tor von Kiew“. Das Or-chester wurde jedem Motiv in höchster Musikalität gerecht und musizierte ein-fach hinreißend. Da gab es so viel klang-liche Feinheiten, da war die Ausgewogen-heit richtungweisend, da wurde stilgerecht ausmusiziert. Dem hohen musikalischen Niveau gemäß war die inhaltlich wie rhetorisch hochka-rätige Moderation durch Reinhard Schret-ter. Alles in allem ein Abend der Höhe-punkte, wie man ihn eben immer wieder bei den Innsbrucker Promenadenkonzer-ten erleben kann.

Othmar Karl Matthias Zaubek

Musikbezirk Außerfern

Vom 15.- 17. Juli fand das heurige Bun-desmusikfest statt. Ausgetragen wurde das größte Fest des Bezirkes von der Mu-sikkapelle Tannheim.Mit einer Schulschlussparty der Ö3 Dis-co des größten österreichischen Rund-funksenders ORF begann am Freitag das Fest.Im Anschluss an den Einmarsch des Tal-schaftsblockes Tannheimertal am Sams-

tag zeigte die Musikkapelle Tannheim- Il-ler ihr Können. Nach dem Konzert spiel-ten die „Fidelen Mölltaler“ im Zelt auf.Der Sonntag begann mit einer feierlichen Feldmesse, die die Kapellen des Bezirkes musikalisch umrahmten. Im Anschluss daran fand ein feierlicher Festakt mit zahlreichen Ehrengästen statt.Der Höhepunkt des Bundesmusikfestes war der Festumzug durch Tannheim mit

Marschmusikbewertung, an dem 40 Ka-pellen teilnahmen. Festwägen, die die Geschichte der Gemeinde Tannheim darstellten, umrahmten die zahlreichen Kapellen. Die Musikkapellen ließen sich in den Stufen A, B, C und D bewerten.Nach der Bekanntgabe der Wertungser-gebnisse im Festzelt schlossen die „Gru-bertaler“ dieses schöne Fest ab.

Markus Hosp

56. Außerferner Bundesmusikfest in Tannheim

Foto

: MK

Grin

zens

3332 33

Blasmusik in Tirol September 2005

Musikbezirk Schwaz

In einem ganztägigen Stabführerkurs wurden unter der Leitung von Landes-stabführer Josef Stiller und Bezirksstab-führer Mario Leitinger die Stabführer des Musikbundes Schwaz auf die bevor-stehende Marschmusikbewertung am 10. Juli, im Rahmen des Bezirkmusikfes-tes in St. Margarethen, vorbereitet.Geplant gewesen wäre am Vormittag ein Auffrischungskurs in Theorieform, sowie am Nachmittag praktisches Üben, wozu sich die Rettenberger Musikkapel-le Kolsass zur Verfügung gestellt hätte. Leider spielte das Wetter an diesem Tag nicht mit und wir mussten kurz-fristig umstellen. So machten wir in den Räumlichkeiten der Frundsbergka-serne Vomp – Schwaz, wobei wir uns bei Major Martin Kaiser recht herzlich bedanken wollen, praktische Übungen und konnten so Altes wiederholen und Neues dazulernen.

Alle Stabführer waren mit großem Ei-fer und Ehrgeiz bei der Sache, so dass jeder Stabführer gut vorbereitet in die

Marschmusikbewertung gehen konnte.

Mario Leitinger, Bezirksstabführer

Gründliche Vorbereitung für Marschmusikbewertung

Foto

: Leit

inge

r

Musikbezirk Rattenberg und Umgebung

Am 21. Mai 2005 konnte sich Obmann Armin Schranzhofer von der BMK Müns-ter wieder über einen vollbesetzten Saal zum diesjährigen Frühjahrskonzert in der Mehrzweckhalle in Münster freuen. Unter der Leitung von Kapellmeister Christian Kogler wurde ein anspruchs-volles Programm geboten. Ein besonderer Höhepunkt dieses Konzertabends war die Präsentation der neuen Uniformen. Im Rahmen dieses festlichen Abends wur-den auch folgende Ehrungen vorgenom-men. Führende Persönlichkeiten des Mu-sikbundes Rattenberg und Bgmst. Werner Entner überreichten die Urkunden.Bronzenes Leistungsabzeichen: Schranzhofer Magdalena Prima La Musika: Kogler Bernadette 1. PreisOberhuber Philipp 2. PreisTroger Katharina 3. PreisFür langjährige Tätigkeit wurdenausgezeichnet:

Für 25-jährige Mitgliedschaft: Reinhard Mairfür 40-jährige Mitgliedschaft:Heinrich Ledermair, für 50- jährige Mitgliedschaft und Ehrenmitgliedschaft: Rudolf Enthofer,

für 55-jährige Mitgliedschaft:Johann Mairfür 10-jährige Funktionärstätigkeit:Kpm Christian Koglerfür 20-jährige Funktionärstätigkeit:Kassier Alois Zeindl

Frühjahrskonzert der BMK Münster 2005 mit Präsentation der neuen Uniform

Foto

: Kla

usne

r

von links: Reinhard Mair, Christian Kogler, Bernadette Kogler, Hans Mair, Alois Zeindl, Rudolf Enthofer, Obm. ArminSchranzhofer

September 2005 Blasmusik in Tirol

3534 35

Musikbezirk Kufstein

Seit Einführung der Prüfung zum Jung-musiker-Leistungsabzeichen haben im Bezirk Kufstein 2615 junge Musikanten die Prüfung zum Jungmusikerleistungsab-zeichen abgelegt. Im Schuljahr 2005 wa-ren108 geprüfte Jugendliche (51 % weib-lich, 49% männlich) erfolgreich, wovon 78 „Bronzene“, 26 „Silbernen“ und 4 „Goldenen“ gegenüberstehen. Unter anderem wohnten Bezirkshauptmann-Stellvertreter Dr. Herbert Haberl und der Obmann-Stv. des Tiroler Blasmusi-klandesverbandes OSR Richard Wasle der Verleihung bei, als Bezirksobmann Sebastian Neureiter die Verleihung vor-nahm. Mehr als nur eine „musikalische Umrahmung“ waren die musikalischen Beiträge, welche den von Bezirksju-gendreferent Mag. Johannes Puchleitner organisierten Abend bereicherten. Der mehrfache „Prima la musica“ - Preisträ-ger und heurige Bundeswettbewerbge-

winner Christian Lamm am Saxophon wurde gekonnt am Klavier von Christian Norz begleitet. Das Klarinettenquartett der LMS Kufstein und Umgebung unter der Leitung von Bezirksjugendreferent-

Stv. Mag. Michael Aigner passte sich harmonisch in das ganze ein und rundete den gelungenen Abend perfekt ab.

Franz Osl,Bezirkspressereferent

Blasmusikjugend tonangebend - Verleihung der Leistungsabzeichen 05

Foto

: Osl

Einige der erfolgreichen Jungmusikanten

Es war ein regelrechter Ansturm auf das heurige Frühjahrskonzert der Musikkapelle Reith. Das Kulturhaus füllte sich wortwört-lich bis auf den letzten Platz. Im ersten Teil des Konzertes konnte man sich hauptsäch-lich an internationalen Blasmusikkompo-sitionen erfreuen. Ein Höhepunkt war mit Sicherheit die für Blasmusik a-typische Aufführung von „Begegnung“, einem Solo für 3 Alphörner. Ein Dank gilt Herrn Se-bastian Hölzl, der uns die Alphörner zur Verfügung gestellt hat.Die zweite Hälfte beschäftigte sich mit Filmmusik. Fans von Klassikern wie Ben Hur, Exodus, oder James Bond sowie Back-draft (mit aggressiven und emotionsgelade-nen Rhythmen von Männern, die durchs Feuer gehen) kamen voll auf ihre Kosten.Der Applaus ist des Musikanten Brot und auf diesem Wege möchte sich die Musik-kapelle bei allen Besuchern recht herzlich bedanken, die uns zu solch einem großen

Erfolg verholfen haben. Neben dem Jubiläum „10 Jahre Kapellmeister Manfred Opperer“ durfte die Musikkapelle auch folgende Auszeichnungen vergeben:Jungmusiker Leistungsabzeichen in Bronze:Margarethe JöchlJungmusiker Leistungsabzeichen in Silber:Sarah Hölzl (sehr guter Erfolg)

Jungmusiker Leistungsabzeichen in Gold:Christiane Hagleitner (sehr guter Erfolg)10 Jahre Mitgliedschaft:Elisabeth Jöchl, Ignaz FA Reicht20 Jahre Mitgliedschaft:Hansjörg Hölzl, Andreas Schwabl30 Jahre Mitgliedschaft:Hanspeter Höck, Jakob Schwaighofer

Frühjahrskonzert Musikkapelle Reith b. Kitzbühel10 Jahre Kapellmeister & „A night at the cinema“

Foto

: Reic

ht

Musikbezirk Brixental

3534 35

Blasmusik in Tirol September 2005

Drei Tage lang lag in der Hopfgartner Fraktion Kelchsau Musik in der Luft. Die Musikkapelle unter Leitung von Johann Feller richtete das heurige Bezirkmusikfest für das Brixental aus - und zehn Musikka-pellen feierten mit. Die Kelchsauer feier-ten auch noch ihr 125-jähriges Bestehen. Während des Festaktes bat Bezirksobmann Franz Widmoser die vermutlich jüngste Bassistin Tirols auf die Bühne. Die elfjäh-rige Melanie Berger verdankt es u.a. dem Unternehmer Stefan Hetzenauer, dass sie ihr Lieblingsintrument lernen kann. Er finanzierte das rund 3600 Euro teure In-strument maßgeblich mit und wurde dafür geehrt. „In zwei Jahren kann ich auch bei der Kapelle mitspielen“ freute sich die Kelchsauerin. Landesverbandsobmann Dr. Herbert Ebenbichler überreichte an die Musikkapelle Kelchsau die Jubiläumsur-

kunde für ihr 125-jähriges Bestehen und folgende Auszeichnungen an verdiente Musikanten: Verdienstzeichen in Grün: Peter Schmiedinger für 10 Jahre Kapell-meister bei der MK Kirchberg, Manfred Opperer für 10 Jahre Kapellmeister bei der MK Reith bei KitzbühelVerdienstabzeichen in Silber: Stefan Rei-ter für 20 Jahre Kapellmeister der MK – Brixen im Thale und für 10 Jahre Bezirks-kapellmeister des Musikbezirkes Brixental, Günter Bayr für 20 Jahre Obmann bei der MK KirchbergVerdienstzeichen in Gold und die Ver-dienstmedaille für 60–jährige Mitglied-schaft: Hans Mader von der Musikkapelle JochbergFördererabzeichen des Landesverbandes der Tiroler Blasmusikkapelle: Stefan Hetzenauer

Bereits die vierte Auflage der belieben Jungbläserwoche für Jungmusikanten/in-nen organisierten die Bezirksjugendrefe-renten der Musikbezirke St.Johann, Dir. Martin Rabl und Brixental, Manfred Op-perer. Allen Jungbläsern in den Landes-musikschule Brixental und St. Johann ab dem zweiten Ausbildungsjahr steht diese Schulungswoche in der ersten Ferienwo-che offen. Waren es in den Vorjahren 60 bis 90 Jungmusikanten(innen), so fanden sich dieses Jahr an die 100 Schüler in der Lan-des-Landwirtschaftsschule Weitau ein, um eine Woche lang praktischen und theoretischen Musikunterricht zu erhal-ten. Die fünfzehn Referenten konnten dabei den Musikschülern abweichend vom musikalischem Schulalltag in fast spielerischer Form die Freude am Grup-penspiel näher bringen. Weitere Schwerpunkte waren der erste Kontakt mit einem Blasorchester, die richtige Atmung und Instrumentenhal-tung. Auch auf das Spiel in Bewegung wur-de besonderes Augenmerk gelegt, stellt ja die Marschmusik einen wichtigen

Schwerpunkt unserer Blasmusikkapellen dar. Bezirkskapellmeister Stefan Reiter (Brixental) und Bezirksstabführer Ger-ald Embacher (St.Johann) studierten mit den begeisterten Jugendlichen Showpro-gramme eine, welche als Auftakt zum Abschlusskonzert am Senihonser Haupt-platz, am 14. Juli der interessierten Öf-fentlichkeit präsentiert wurden. An diesem wunderschönen Donners-tag-Abend konnten sodann die Kurs-teilnehmer ihr erlerntes Können einem begeistertem Publikum am Hauptplatz

in St.Johann i.T. präsentieren. Drei Or-chester, nach Leistungsstärken getrennt, sowie Bläser- und Schlagzeugensembles gestalteten ein überaus unterhaltsames Konzertprogramm. Zum Abschluss des Konzertes gab es eine Gesamtaufführung aller Teilnehmer. An die 100 Musiker nahmen auf der Bühne Platz und spielten „Ohne Rast“, den Marsch von Erwin Tro-jan, als Zugabe. Eine überaus gelungene, bestens organisierte Ferienwoche für alle beteiligten Schüler und Lehrkräfte.

Michael Werlberger - Bezirksobmann

Jungbläserwoche 2005 mit großem Schlusskonzert am Hauptplatz in St.Johann i.T.

Alle Teilnehmer der Jungbläserwoche in der Weitau.

Musikbezirk St. Johann

Foto

: MB

St. J

ohan

n

Bezirksmusikfest in der Kelchsau

Bezirkskapellmeister Stefan Reiter

September 2005 Blasmusik in Tirol

3736 37

Am Samstag, den 4. Juni 2005 konnte die BMK Erpfendorf zum ersten Frühjahrs-konzert im neuen Dorfsaal in Kirchdorf einladen. Nach der festlicher Eröffnung durch die von Kapellmeister Gerald Embacher kom-ponierte „Österreich Fanfare“ konnte Ob-mann Ägidius Zaß zahlreiche Vertreter der Gemeinde, allen voran Bürgermeister Ernst Schwaiger und Vizebürgermeister Kom.-Rat Eduard Steinbacher, sowie viele Mu-sikkollegen aus dem Musikbezirk begrüßen. Das Publikum wurde in den darauffolgen-den zwei Stunden mit Musik vom Feinsten unterhalten, von der „Festouvertüre“ von Suppé über moderne Klänge der Beatles bis hin zum „Radetzky-Marsch“ von Johann Strauß wurde für jeden Geschmack etwas geboten. Musikalischer Höhepunkt aber war das vom Kapellmeister zusammen-gestellte 20-minütige Tongemälde „Tirol – Ein Land mit vielen Gesichtern“.Mit Hilfe von Bildern auf einer großen Leinwand und einem Arrangement mit Auszügen aus vielen bekannten Werken wie dem „Donauwalzer“ oder „Music“ wurde von der Musikkapelle mit Unter-

stützung verschiedener Ensembles wie der Alphornbläser Wilder Kaiser, der Erpfen-dorfer Tanzlmusig und den Erpfendorfer Weisenbläsern die Schönheit unserer Hei-mat auf eine einzigartige Art und Weise demonstriert. Für dieses anspruchsvolle Werk wurden die Musikantinnen und Mu-sikanten und natürlich vor allem Kapell-meister Gerald Embacher mit tosendem Applaus vom Publikum belohnt.Vor der Pause konnten der Obmann sowie der Bezirkskapellmeister Josef Deisenber-ger vielen Jungmusikanten aus den Reihen der Musikkapelle zum bestandenen Leis-

tungsabzeichen gratulieren: Tamara Rabl, Michaela Koch, Isabella Koch, Manfred Mühlbacher jun. und Lukas Zaß in Bronze sowie David Krepper in Silber. An diesem Abend konnte auch einigen Musikanten die Verdienstmedaille des Österreichi-schen Blasmusikverbandes für besondere Verdienste für unsere Musikkapelle verlie-hen werden: Hannes Langreiter (Bronze), Stefan Aigner, Wolfgang Baumgartner, Gerald Embacher und Georg Krepper in Silber. Durch den gelungenen Abend führte unsere redegewandte Sprecherin Cornelia Auer.

Frühjahrskonzert der BMK Erpfendorf

Foto

: Zaß

Besonders erfreulich für eine Musikka-pelle ist es, wenn man sich um den Nach-wuchs keine Sorgen zu machen braucht. Dies ist momentan bei der Knappenmu-sikkapelle Fieberbrunn der Fall. Viele junge Mitglieder in unserer Kapelle en-gagieren sich sehr. Ein Beweis dafür ist die Ablegung der Jungmusikerleistungs-abzeichen. Am Tag der Blasmusik wur-den die Leistungsabeichen in Bronze und Silber übergeben. Der Höhepunkt ist aber sicherlich die Absolvierung der Prüfung zum Jungmu-sikerleistungsabzeichen in Gold in Inns-bruck. Dieser Aufgabe stellten sich am 25. Juni 2005 gleich zwei Jungmusikan-ten unserer Kapelle.Corinna Treffer, die Tochter des Vi-zekapellmeisters Helmut Treffer, lernt seit acht Jahren bei Bernhard Winkler Querflöte und sie war in den vergange-nen Jahren schon bei verschiedensten

Bewerben erfolgreich, einige Male mit dem Ensembles Ticoda. Seit dem Jahre 2000 spielt sie in unserer Kapelle mit und ist außerdem Mitglied des Holzblä-serensembles der Knappenmusikkapelle Fieberbrunn. Zusätzlich lernt sie auch noch seit vier Jahren Klavier an der Landesmusikschule. Sie legte die Gold - Prüfung mit Ausgezeichnetem Erfolg ab, was eine gewaltige Leistung darstellt.Als zweiter Jungmusikant stellte sich Christoph Rieder der Prüfung. Chris-toph lernt seit 1999 Trompete, zuerst bei Martin Rabl und dann bei Manfred Op-perer. Seit 2001 ist er Mitglied der Knap-penmusikkapelle Fieberbrunn, bei der er die 1. Trompete spielt. Auch Christoph nahm schon an verschiedenen Bewerben teil und legte die Prüfung zum Goldenen Jungmusikerleistungsabzeichen mit Er-folg ab.Die Knappenmusikkapelle Fieberbrunn

gratuliert allen Jungmusikern recht herz-lich zu ihren erbrachten Leistungen und wünscht ihnen alles Gute für die Zu-kunft.

Stefan Wieser

Goldene Jungmusikerleistungsabzeichen bei der Knappenmusikkapelle Fieberbrunn

Foto

: Wies

er

Die beiden “Goldenen”

3736 37

Blasmusik in Tirol September 2005

Musikbezirk Telfs

Die beiden “Goldenen”

Musikbezirk Wipptal-Stubai

Am 11. Juni 2005 fand im Gemeindezent-rum Fulpmes ein Konzert der Jugend statt. Dazu geladen haben die Jugendkapelle Fulpmes, die Jugendkapelle Telfes und der Jugendchor Fulpmes - Telfes.Eröffnet wurde das Konzert mit dem von beiden Jugendkapellen gemeinsam gespiel-ten Stück „Sun Calypso“ unter Leitung von Klaus Müller. Dann präsentierte die Jugendkapelle Telfes mit Klaus Müller Stücke wie „Beetle Boo-gie“ oder „Land of the Pharaos“.Der Jugendchor Fulpmes – Telfes unter der Leitung von Marianne Mair und Josef Wetzinger bestritt den restlichen Teil bis zur Pause. Dem bekannten Lied von Udo Jürgens „Aber bitte mit Sahne“ folgten Lieder aus „Anna Meisi“. Die Sängerinnen wurden von einem Orchester begleitet, in dem u. a. auch die Kapellmeister Josef Wet-zinger und DI Norbert Pittl mitwirken.Nach der Pause ging es mit Evergreens wie „The Lion Sleeps Tonight“ doer „Rock me Amadeus“ weiter. Dann gab die Jugendkapelle Fulpmes un-

ter der Leitung von Marianne Mair ihre Stücke zum Besten. Mit „Party Mix“ oder „Slapstick Show“ wurde das Publikum be-geistert.Den Abschluss bildete das wieder von bei-den Jugendkapellen gemeinsam gespielte Stück „King of the Road“.Neben einigen Musikantinnen und Musi-kanten, die bereits aktiv bei den Musikka-pellen mitspielen, wurden auch Musikschü-lerInnen eingebunden, die teilweise erst im Herbst in die Musikschule eingetreten sind. Das Ergebnis hat gezeigt, zu welchen gemeinsamen Leistungen die jungen Leute imstande sind. Das zahlreich erschienene Publikum konn-te sich über einen unterhaltsamen Abend freuen und ein Bild vom Können der jungen MusikantInnen und SängerInnen machen. Die Begeisterung, mit der alle da-bei waren, konnte man bis an den letzten Sessel spüren. So wurden die Darbietungen auch mit viel Applaus belohnt. Gibt es ein besseres Kompliment für eine solche Ver-anstaltung als eine Stimme aus dem Publi-

kum mit den Worten „sogar den Kindern hat es gefallen“?Bei Schnitzel und Limonade konnten sich alle Beteiligten noch gemeinsam über das gelungene Konzert freuen.Herzlichen Dank an alle, die durch ihren Einsatz bei der eifrigen Probenarbeit eine solche Darbietung ermöglicht haben.

Hans Glatzl, Schriftführer Stv.

Youth in Concert

Foto

: MK

Ful

pmes

Einen ganzen Tag Musik organisierten der Obmann der Musikkapelle Hatting, Diet-mar Schöpf, und Volksschuldirektor Johann Meixl. Mit einer Messe, zelebriert von Pfar-rer Msgr. Josef Rohringer, umrahmt vom Kirchenchor unter Albert Kostner, wurde der Tag der Musik eingeleitet. Es folgte der Kinderfrühschoppen mit Volks- und Musikschulschülern. Mittags spielten die Hattinger Dorfmusikanten, anschließend gab es ein Festkonzert der Musikkapelle Hatting unter Kapellmeister Christian Zol-ler. Am Nachmittag spielte die Hattinger Tanzlmusig auf, gefolgt von der Big-Band Sa-Wi-Du-Pap. Den Abschluss machten am Abend die Hattinger Buam. Als Mo-deratoren fungierten Ady Troppmayr, Peter Kostner und Ingo Rotter. Die teilnehmen-den MusikantInnen sind nahezu alle Mit-glieder in der Musikkapelle Hatting.

Ein Dorf voll Musik

Einmarsch der Musikkapelle Hatting mit den Volks- und MusikschülerInnen auf den Festplatz.

Fot

o: M

K H

attin

g

September 2005 Blasmusik in Tirol

3938 39

Das 56. Bezirksmusikfest des Musikbe-zirkes Telfs wurde Anfang Juli von der Musikkapelle Wildermieming unter Obmann Herbert Oberdanner und Ka-pellmeister Michael Jäger ausgerichtet. Ein dreitägiges Fest mit viel Musik und Unterhaltung, bei dem neben den Mu-sikkapellen des Bezirkes auch tolle Un-terhaltungsbands mitwirkten. Am Freitag, dem 8. Juli begann das Fest am Abend mit dem Einzug der Gastka-pelle aus Braz im Vorarlberger Klostertal unter Kapellmeister Manfred Vombank in das Festzelt. Anschließend wurde von Bezirksobmann Roland Mair das Fest offiziell eröffnet. Im Rahmen des Kon-zertes der Gastkapelle wurde von Frau Dr. Charlotte Amann von der Brauerei Starkenberg an die Musikkapelle Wil-dermieming ein Flügelhorn übergeben, das der junge Musikant Stefan Stein-hauser entgegennahm. Das musikali-sche Abendprogramm bestritt dann die böhmisch-mährische Blasmusik „Vlado Kumpan und seine Musikanten“.Am Samstag gab es den schon tradi-tionellen Nachmittag der Jugend, or-ganisiert von Jugendreferent Andreas Fischer und seinen Stellvertreterinnen Nicole Kranebitter und Stefanie Witsch sowie Bezirksstabführer Christian Zol-ler, bei dem die Jugendgruppen der einzelnen Musikkapellen ihr Können präsentierten. Anschließend wurden die erworbenen Leistungsabzeichen ver-geben. Insgesamt waren es 41 bronzene, 13 silberne und 4 goldene Leistungsab-zeichen. Eine Neuerung, die bei Mit-wirkenden und Zuschauern viel Beifall fand, war der geschlossene Einmarsch mit klingendem Spiel aller Jungmusi-kantInnen unter der Leitung von Be-zirksstabführer Christian Zoller. Abends gab es den Einmarsch der Musikkapelle Inzing mit anschließendem Konzert. Die Musikgruppe „Pfundskerle“ sorgte dann bis in die späte Nacht für Stimmung im Festzelt. Mit der Feldmesse, feierlich zelebriert von Pfarrer Pater Dr. Helmut Platz-gummer und von den Musikkapellen Obsteig, Oberhofen, Polling, Ranggen und Pettnau unter der Leitung von Be-zirkskapellmeister Andreas Sappl musi-

kalisch umrahmt, begann am Sonntag dann das große Musikfest. Anschlie-ßend wurden von den Musikkapellen im Festzelt Kurzkonzerte gespielt. Am Nachmittag gab es dann den Einzug aller Musikkapellen des Bezirkes mit Marschbewertung. Als Bewerter fun-gierten Landesstabführer Josef Stiller, Dr. Herbert Ebenbichler, Michael Hölb-ling und Franz Walcher. Auf der Ehren-tribüne fanden sich neben allen Bür-germeistern der Heimatgemeinden der teilnehmenden Musikkapellen auch LH DDr. Herwig van Staa und BH Dr. Her-bert Hauser ein, um den Vorbeimarsch der Musikkapellen mitzuerleben. Die Musikkapellen Ranggen, Obsteig, Zirl, Mieming und Pfaffenhofen traten in der Stufe B, die Musikkapelle in der Stufe C, Pettnau und Telfs in Stufe D und Hatting in Stufe E mit Showprogramm an. Die Musikkapelle Oberhofen zeigte ein großartiges Showprogramm, das vom

Publikum mit Riesenapplaus belohnt wurde. Als Moderator bei der Marsch-bewertung fungierte Jakob Schluifer aus Oberhofen. Beim Festakt wurden an langjährige Mitglieder der verschiedenen Musikka-pellen Ehrenurkunden überreicht. LH DDr. Herwig van Staa dankte in seiner Festrede den MusikantInnen für ihr En-gagement und ihren Einsatz, besonders aber den Mitgliedern der MK Wilder-mieming und der ganzen Dorfgemein-schaft mit vielen Helfern und Vereinen, die dieses Fest möglich machten. Zum Abschluss des Festaktes intonierten alle Musikkapellen unter der Leitung von Bezirkskapellmeister Andreas Sappl die Tiroler Landeshymne. Anschließend spielten die Musikkapellen aus Hatting, Telfs, Pfaffenhofen, Zirl, Mieming und Flaurling Kurzkonzerte. Zum Festaus-klang brachte die Gruppe „Almwind“ nochmals flotte Stimmung ins Festzelt.

56. Bezirksmusikfest des Musikbezirkes Telfs in Wildermieming.

Einmarsch der Blasmusikjugend unter Bezirksstabführer Christian Zoller.

Alois Huber, Karl Wett und Anton Melmer sind 50 Jahre, Albert und Alois Dosch, Norbert Waldhart, Siegfried Köll, Klaus Marthe und Josef Schaller bereits 55 Jahre aktive Musikanten und erhielten von LH DDr. Herwig van Staa, LVO Dr. Herbert Ebenbichler und der Bezirksführung unter Obmann Roland Mair ihre Urkunden überreicht.

Foto

s. F

leisc

her

3938 39

Blasmusik in Tirol September 2005

Musikbezirk Silz

Das 53. Bezirksmusikfest des Musikbezir-kes Silz in Huben war eine eindrucksvol-le Demonstration der Blasmusik und ein stimmungsvolles Fest. Die Marschbewer-tung zeigte das hohe Niveau aller 13 Mit-gliedskapellen.Zum Auftakt wurde am Donnerstag von den Musikkapellen Huben und Längenfeld sowie der Schützenkompanie Längenfeld der „Traum eines österr. Reservisten“ ein-drucksvoll dargeboten. Am Freitag und am Samstag sorgte ein tolles Rahmenprogramm für ein volles Festzelt. Der Sonntag war der Tag der Blasmusik. Die Kapellen des Musik-bezirkes Silz trafen sich um 09.00 Uhr zur Feldmesse und zum Festakt. Beides wurde durch das Gesamtspiel feierlich umrahmt. Hunderte interessierte Zuschauer säumten bei der Marschmusikbewertung die Straße durch Huben, auf der „Musik in Bewegung“ auf sehr hohem Niveau dargeboten wurde. Alle (!) 13 Kapellen stellten sich der Jury und so konnte das Publikum ein buntes Programm in allen fünf Bewertungsstufen

sehen. Und auch der Wettergott spielte mit: Erst mit dem Abtreten der letzten Kapelle setzte Regen ein, die Feldmesse, der Festakt und die Marschmusikbewertung konnten aber im Trockenen abgewickelt werden.Nach der Marschbewertung konzertierten die Musikkapellen Sölden, Längenfeld, Tumpen und Sautens im Festzelt. Dass es um den Nachwuchs in den Kapellen gut

bestellt ist, zeigt, dass nicht weniger als 85 (Jungmusiker)-Leistungsabzeichen verlie-hen wurden, darunter fünf in Gold! Den Musikantinnen und Musikanten um Obmann Werner Klotz und Kapellmeister Andreas Grüner ein Kompliment für die gelungene Organisation! Dieses Bezirksmu-sikfest war eine Werbung für die Blasmusik.

Walter Christl

Bezirksmusikfest in Huben - ein Fest der Blasmusik

Ing. Franz Hochmann ist ein bemer-kenswerter Mann: Er ist mit 80 Jahren immer noch aktiver Musikant in der Musikkapelle Oetz. In den Annalen ist verzeichnet, dass Ing. Franz Hochmann seit dem Jahr 1938 Te-norhorn spielt – seit 1975 bei der MK Oetz. Dort hin hat ihn der Beruf verschla-gen, und sofort hat er sich in der Kapelle und für die Musik engagiert. Acht Jahre lang war er Schriftführer der MK Oetz, lange Jahre auch Chronist. Musikalisch war und ist er natürlich eine Stütze, außer-dem ein geschätzter Kamerad. 1979 wurde Ing. Hochmann zum Obmann des Musik-bezirkes Silz gewählt, 10 Jahre lang leitete er dessen Geschicke mit großer Umsicht. Die Liste der Auszeichnungen, die Franz Hochmann für sein unermüdliches Wirken erhalten hat, ist lang. Herauszuheben ist die Verleihung des Ehrenringes des Tiroler Blasmusikverbandes im Jahr 1990 und die Verdienstmedaille des Landes 1995.

Zu seinem 80. Geburtstag am 25. Jänner 2005 gratulierten die Musikkameraden natürlich mit einem flotten Ständchen.Beim Frühjahrskonzert der Musikkapelle Oetz erhielt Franz Hochmann die höchs-te Auszeichnung, die an einen Musikan-

ten vergeben werden kann: die Ehren-mitgliedschaft. Wir wünschen dem Franz alles Gute, vor allem Gesundheit und noch viele frohe Stunden im Kreise „seiner Musikanten“.

Walter Christl

Franz Hochmann – ein Leben für die Musik

Foto

: Ew

ald

Aue

r

v.l.n.r.: Bgm. Ing. Hansjörg Falkner, Obmann-Stv. Anton Wachter, Kpm. Florian Schöpf, die Gattin des Jubilars, Ing. Franz Hochmann und Bezirks-Kpm. Klaus Strobl.

Die erfolgreichen Kapellmeister und Stabführer strahlten nach der Übergabe der Urkunden

September 2005 Blasmusik in Tirol

4140 41

Zur Hebung des Niveaus im Bereich der Marschmusik und vorbereitend auf die anstehende Marschmusikbewertung or-ganisierte der Bezirksblasmusikverband Imst drei Fortbildungen für Kapellmeis-ter, Stabführer und interessierte Musi-kanten. Die erste Schulungsveranstal-tung fand am 2. März im Probenraum der Stadtmusikkapelle Imst statt und handelte vom musikalischen Aufbau eines Marsches. Der Vortragende Mjr. Hannes Apfolterer erläuterte zu Beginn die richtige Interpretation von Traditi-onsmärschen anhand von Tonbeispie-len, anschließend studierte er mit den zahlreich erschienenen Musikanten zwei Märsche unter den besprochenen Krite-rien ein.Für die weiteren Stabführerfortbildun-gen konnten die beiden Landesstabfüh-rer als Referenten gewonnen werden. Dabei ging es vor allem um die Vorberei-tung auf die Marschmusikbewertung des Musikbezirkes Imst. Die Stabführer des MB Imst trafen sich am 9. Mai mit dem Landesstabführer Josef Stiller in Arzl im Pitztal, um eine Begehung der Marsch-musikbewertungsstrecke durchzuführen. Nachdem die einzelnen Bewertungspo-sitionen besprochen wurden, erörterte

der Schulungsleiter den Stabführern im Gemeindessaal Mils bei Imst wesentli-che Neuerungen in der Stabführung.Am Pfingstmontag schloss der Landes-stabführerstellvertreter Siegfried Stig-ger den Fortbildungsreigen zum Thema „Musik in Bewegung“ ab. Zu diesem Ter-min konnten die Stabführer ihr erlerntes Wissen in die Praxis umsetzen und mit den ebenfalls eingeladenen Stimmfüh-rern und Schlagzeugern aus Mitgliedska-pellen des MB Imst am Hofer-Parkplatz in Imst ihre Runden ziehen und sich vom Landesstabführerstellvertreter noch einige Tipps holen. Alle Weiterbildungs-veranstaltungen waren ausgezeichnet

besucht. Erfreulicherweise traten 12 der 16 Mitgliedskapellen des MB Imst zur Marschmusikbewertung am 12. Juni in Arzl im Pitztal an und konnten großteils ausgezeichnete Ergebnisse erreichen, was auch zu einem gewissen Teil auf die gute Vorbereitung in den Schulungen zurückzuführen sein dürfte. Für das nächste Jahr plant der Bezirksvor-stand Fortbildungsseminare zum Thema Konzertwertung, da im Musikbezirk Imst für 2007 eine Konzertwertung geplant ist und die Kapellen für ihre Teilnahme gut vorbereitet sein sollten.

Wolfgang Raggl, Bezirksschriftführer

Der MB Imst im Marschfieber

Foto

: Reic

h

Musikbezirk Imst

Foto

: Rag

gl

Das Jugendblasorchester der Musikka-pelle Tarrenz erreichte beim Jugend-blasorchesterwettbewerb am 18. Juni in St. Johann mit 85,17 Punkten den sensationellen zweiten Platz von 13 teilnehmenden Jugendblasorchestern in der Stufe C.Das JBLO Tarrenz unter der Leitung von Tobias Zangerl gab die Musikstücke „Phantom der Oper“ und „Land der Pha-raonen“ zum Besten. Das Jugendblasorchester Tarrenz besteht aus ca. 40 Musikschülern der MK Tarrenz von denen bereits etwa die Hälfte bei der Musikkapelle mitwirkt. Geprobt wird im 14-Tage-Rhythmus im Probelokal Tar-

renz, konzertiert wird zu verschiedenen Anlässen. Die Musikkapelle Tarrenz gra-

tuliert ihren Jungmusikern und dem Lei-ter Tobias Zangerl recht herzlich.

Jugendorchester Tarrenz überzeugte beim JugendblasorchesterwettbewerbFo

to: R

eich

4140 41

Blasmusik in Tirol September 2005

Ein Ausflug in die Bundeshautstadt Wien unternahm am Christi Himmelfahrts-Wochenende die Musikkapelle Zams, mit dabei waren Bürgermeister Helmut Gstir mit Gattin und Ehrenobmann Josef Oberkofler. Ein Besuch im Ministerium für Landesverteidigung beim Präsiden-ten und Bundesminister Günther Plat-ter stand schon aum Tag der Ankunft in Wien auf dem Programm.Der Präsident führte durchs Verteidi-gungsministerium, berichtete über seine Aufgaben als Bundesminister und lud die Musikkapelle am Abend in die Maria Theresien Kaserne ein.Am Freitag durfte die Musikkapelle Zams im Spiegelsaal der Hofburg beim Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer ein Ständchen spielen.Beim Marsch „Mein Tirolerland“ zeigte sich der Bundespräsident von seiner mu-

sikalischen Seite. Er schloss auch einen Besuch in Zams nicht aus. Im Anschluss daran marschierte die Musikkapelle mit Marschmusik von der Hofburg über den Graben bis hin zum Stephansdom.Höhepunkt der Reise war die musikali-sche Gestaltung einer heiligen Messe in der Domkirche St. Stephan, zu der auch

zahlreiche Zammer extra nach Wien ka-men um die Musikkapelle in dieser unge-wohnten Umgebung zu erleben. Nach einer Agape beim Dompfarrer Anton Faber fuhr die Musikkapelle zum Schloss Schönbrunn.Diese Reise war sicherlich für alle ein un-vergessliches Erlebnis.

Musikkapelle Zams in Wien

Musikbezirk Landeck

Foto

: Woh

lfarte

r

Die Stadtmusikkapelle Landeck konn-te bei einem der renomiertesten Wett-bewerbe in der Blasorchesterszene, der Weltmeisterschaft für Blasorches-ter in Kerkrade, überzeugen und mit dem Tagessieg am 17. Juli 2005 eine Gold-Medaille erspielen. Nach den hervorragenden Ergebnissen bei den Landeswertungsspielen im Jahr 2003 in Wasserburg (D), in Vorarlberg 2004, und in Innsbruck 2005 war die Teilnahme an diesem Wettbewerb wohl der absolute musikalische Höhepunkt der letzten Jahre. Nach der Einladung im Jahr 2004 wurde die gesamte musi-kalische und organisatorische Vereins-arbeit unter Obmann Werner Sprenger und dem musikalischen Leiter Helmut Schmid auf dieses Ziel abgestimmt. Eine Einladung und die Teilnahme an einem Festival dieser Größenordnung ist eine große Auszeichnung für die Stadtmusikkapelle Landeck, aber auch für die Tiroler Blasmusikszene – zumal in den letzten 40 Jahren kein anderes

Tiroler Orchester an diesem Wettbe-werb teilnehmen konnte.Orchester aus aller Welt musizieren auf höchstem Niveau. An der Welt-meisterschaft in Kerkrade (WMC)

nehmen an insgesamt 4 Wochenen-den im Juli 2005 rund 300 Orchester mit ca. 14.000 Musikerinnen und Mu-sikern teil. Die Teilnehmerliste des WMC 2005 liest sich wie das „who is

Stadtmusikkapelle Landeck holt Tagessieg bei der Blasmusikweltmeisterschaft in Kerkrade (NL)

Foto

: Spr

enge

r

September 2005 Blasmusik in Tirol

4342 43

Musikbezirk Lienzer Talboden

Foto

: Wilh

elmer

Ziel der Leukämie- und Kinderkrebshilfe Osttirol ist es, für alle Patienten den pas-sen-den Spender von Knochenmark bzw. Stammzellen zu finden und registrieren zu lassen. Mit dem Erlös des Konzertes der Stadtmusik Lienz in der Pfarrkirche „Zur Heiligen Familie“ ist es möglich, einen Teil der notwendigen Typisierungen zu bezahlen.Norbert Joast, Instrumentenbauer/LienzIch war mit meinem Schwager, und es ge-fiel uns beiden sehr gut. Überrascht war ich sowohl von Stimmung und Dynamik als auch von Stückauswahl (v. a. Carmi-na Burana) und Gesang. Einmal hatte ich den Eindruck, dass sich die Musik überschlägt. Das hing aber wohl mit der Akustik zusammen. In der Tiefe hörte ich besonders die Bassposaune heraus. Auffäl-lig waren auch die jungen Schlagzeuger. Alles in allem bin ich für den ganzen Be-zirk stolz darauf, dass wir eine Kapelle wie die Stadtmusik haben.Hansjörg Schönfelder, Lehrer/LienzIch besuchte mit meiner Frau und mei-nem Vater das Konzert. Begeistert war ich vor allem von der Carmina Burana. Die Live-Version der Stadtmusik braucht den Vergleich mit in Studios eingespielten Blasmusikbearbeitungen dieses Werkes nicht zu scheuen. In den vergangenen Jahren verfolgte ich vor allem über die Cäcilienkonzerte die Entwicklung von der traditionellen hin zur symphonischen

Blasmusik. Beeindruckend finde ich den hohen Jugendanteil. In meinem Bekann-tenkreis spürte ich viel Begeisterung nach diesem Konzert. Schade finde ich, dass so ein Programm nicht öfter aufgeführt wird.Ludwig Pedarnig, Kapellmeister/SchlaitenIch fand das Konzert wahnsinnig gut. Ich konzentrierte mich vor allem auf den Kapellmeister und war von seinem per-fekten Dirigat beeindruckt. Ein solches Programm ist für die Ausführenden sicher sehr anstrengend. Ich hatte aber nie den Eindruck, dass angestrengt musiziert wur-de. Die Ansagen waren bescheiden und harmonisch in das Ganze eingebettet. Meine Tochter war vor allem von den eingeblendeten Bildern beeindruckt. Mir fiel außerdem die große Auswahl an In-strumenten auf. Ich finde es schade, dass man mancherorts Aushilfen scheut. Denn was ich brauche, brauche ich. Dieses Kir-chenkonzert war sicher ein Höhepunkt im heurigen Musikjahr und wird in Osttirol wohl nicht mehr so schnell zu hören sein. Peter Ferner, Dekan/LienzDieses Konzert war für mich und alle, mit denen ich sprach, ein großes musikali-sches und zugleich soziales Ereignis, ein Kunstwerk der Klänge, der Melodien, der Bilder und Texte, der Mitmenschlichkeit – in einer sehr schönen Atmosphäre. Die-ses Benefizkonzert der Stadtmusik Lienz hat in jeder Hinsicht gut getan.

Siegfried Messner, Kapellmeister/Antholz (Südtirol)Ich nehme bei Hans Pircher Dirigierun-terricht und bekam von ihm eine Einla-dung zum Kirchenkonzert. Da mich dessen Programm und guter Zweck ansprachen, fuhr ich mit meiner Freundin nach Lienz. Schon vor Konzertbeginn waren wir so-wohl von Atmosphäre als auch Akustik beeindruckt. Die Besetzung der Kapelle fand ich einzigartig, die Lichtbilder super und auch der Sprecher ist mir in guter Erinnerung. Es war eines der besten Kon-zerte, die ich je hörte. Wir fuhren 80 Kilo-meter, um dabei zu sein, und kein einziger Meter davon reut uns. – Kompliment.

Stadtmusik Lienz beteiligt sich an der Aktion „Für ein Menschenleben“

Foto

: Wilh

elmer

who“ der Blasmusik. Orchester aus al-ler Welt – Singapur, Italien, Schweden, Spanien, Deutschland, Belgien, Eng-land, Kroatien, Japan... - bieten Musik auf höchstem Niveau. Dabei werden die Orchester nach Besetzungen (Bla-sorchester, Brass Bands und Fanfare Orchester) und Schwierigkeitsstufen eingeteilt. Neben einer „Profi Klasse“ (Konzertabteilung) gibt es 3 Divisio-nen für Amateurorchester. Die Stadt-musikkapelle Landeck ist in der 2. Di-vision (vergleichbar mit der Stufe D/E im österreichischen Blasmusikverband) angetreten. Alle Orchester müssen das gleiche Pflichtstück und ein Selbst-

wahlstück sowie ein repräsentatives Konzertwerk als Einspielstück vortra-gen. Die Stadtmusikkapelle Landeck eröffnete mit der imposanten „Fest-musik der Stadt Wien“ von Richard Strauss. Das Pflichtwerk „Impressions of Japan“ (3 Sätze) von James Barnes ist aufgrund der Klangsprache und der komplexen Instrumentation wohl eine besondere Herausforderung für eine österreichische Kapelle. Das Selbst-wahlstück „Praise Jerusalem!“ des Aus-tro-Amerikaners Alfred Reed gehört zur absoluten Spitzenliteratur der in-ternationalen Blasorchesterszene. Die-ses Werk konnte bereits beim Tiroler

Landeswertungsspiel im Mai 2005 sehr erfolgreich aufgeführt werden. Tagessieg und Goldmedaille. Die teil-nehmenden Orchester wurden von einer internationalen Jury, Norbert Nozy (B), Reinhold Rogg (D) und Lex van Diepen (NL) bewertet. Die Lan-decker konnten in allen Bereichen vollends überzeugen, musizierten mit großer Leidenschaft und in absoluter Höchstform! Der Jubel im Theater von Kerkrade und die Emotionen in den Reihen der Musikerinnen und Musiker der Stadtmusikkapelle Landeck waren nach der Ergebnisbekanntgabe dem-nach grenzenlos.

4342 43

Blasmusik in Tirol September 2005

Bezirksmusikfest des Musikbezirkes Lienzer Talboden

Ehrung des Bezirksobmannes

Aus Anlass des 175-jährigen Bestands-jubiläums der Franz von Defregger Mu-sikkapelle Dölsach fand das diesjährige Bezirksmusikfest am 12. Juni 2005 in der Gemeinde Dölsach statt. Gleichzeitig fei-erte auch die Feuerwehr Dölsach ihren 130. Geburtstag. Bezirksobmann Dr. Klaus Köck wertete dieses gemeinsame Fest als Ausdruck gegenseitiger Unterstützung und guter Zusammenarbeit dieser beiden wichtigen Institutionen einer Dorfge-meinschaft. Im Rahmen eines kurzen, würdig gestal-teten Festaktes wurden 8 Musikanten für ihre langjährige Treue mit Urkunde und Verdienstmedaille des Tiroler Blasmusik-verbandes ausgezeichnet.Für 25-jährige Mitgliedschaft: BJR Hans-Peter Glanzer (MK Dölsach und Kapell-meister in Leisach), Klaus Oberhauser (Ei-senbahner Stadtkapelle), Andreas Tiefnig (MK Gaimberg), Werner Ortner (MK Lei-sach) und Roman Possenig (Kapellmeister der Marktmusikkapelle Nußdorf-Debant).Für 40-jährige Mitgliedschaft: Josef Brand-stätter (MK Dölsach). Für 50-jährige Mitgliedschaft: Anton Wurzer und Franz Etschberger (Stadtmu-sik Lienz).Verdienstmedaille des Österreichischen Blasmusikverbandes in Gold: Franz Wal-lensteiner (MK Dölsach).Gertraud Frank von der MK Gaimberg er-hielt das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Gold. Dazu sei bemerkt, dass auch ihre drei älteren Geschwister bereits dieses Leistungsabzeichen erworben haben.

Der neu gegründeten Musikkapelle Thurn wurde eine Klarinette als Geschenk der Musikkapellen und des Musikbezirkes übergeben.Sehr überrascht zeigte sich Bezirksobmann Dr. Klaus Köck, als seine Stellvertreterin Andrea Gomig an das Mikrofon trat. In ihren Worten bedankte sie sich bei ihm für den umsichtigen Einsatz zum Wohle des Musikbezirkes über mehr als 12 Jahre als Obmann und lobte sein Engagement und Organisationstalent. Gemeinsam mit dem Vertreter des Landesverbandes und Bezirkskapellmeister Michael Mattersber-ger wurde ihm die Verdienstmedaille des Österreichischen Blasmusikverbandes in Gold überreicht. Die Ehrengäste Helga Machne, HR Dr. Paul Wöll, Ferdinand Draxl, Bgm. Josef

Mair und OSR Richard Wasle gratulier-ten herzlich der jubilierenden Franz von Defregger Musikkapelle Dölsach zu ihrem 175. Geburtstag, anerkannten in ihren Grußworten die Bedeutung und Wichtig-keit der Musikkapellen für die dörfliche Gemeinschaft und dankten den Verant-wortlichen für ihren Einsatz, das musika-lische Engagement und ihre Bemühen um die Jugend.Nach dem offiziellen Teil marschierten die Musikkapellen unter viel Applaus durch ein dichtes Spalier von Festteilnehmern zur Defilierung und weiter zum Festzelt, wo die Einzelspiele der Musikkapellen unter der kompetenten Moderation von Martin Gratz, Bezirkskapellmeister des Musikbezirkes Iseltal, stattfanden.Christian Tiefnig, Bezirksschriftführer

Foto

: Tief

nig

Kraftvolle Märsche, sinfonische Melodien, Filmmusik mit beeindru-ckenden Filmszenen, anspruchsvolle solistische Darbietungen und ein be-geistertes PublikumSo charakterisierte sich heuer das traditi-onelle Frühjahrskonzert der Musikkapelle Tristach am Pfingstsonntag. Im vollgefüll-ten Konzertsaal fanden sich neben zahl-reichen Ehrengästen, Blasmusikfreunden auch Musikkollegen umliegender Kapellen sowie aus Weiz und Sand in Taufers ein. Nach dem kraftvollen Eröffnungsmarsch

„Mutig voran“ (J. Labsky) war der erste Konzertteil von sinfonischen Werken und Melodien geprägt. Speziell bei „Rodny Kraj - Heimatland“, einer Ouvertüre von j. Pravecek sowie der Slawischen Fanta-sie (V. Kabec) mit Solistin Ulli Ortner (Klarinette) wurden feinfühlige melodi-öse sowie kraftvolle imposante Passagen gekonnt präsentiert. Der Höhepunkt und eine eindrucksvolle Überraschung für das Publikum zugleich war die Darbietung von Musiktiteln aus dem Film „Der mit dem Wolf tanzt“ (J. Barry) kombiniert mit

passenden Filmszenen aus dem gleichna-migen Film. Auf einer großen Leinwand konnte das Publikum im Zeitraffer diese imposante Filmgeschichte verfolgen, wäh-rend die Musikkapelle und speziell Markus Einhauer an der Solotrompete es verstan-den, eine packende Atmosphäre herbeizu-zaubern. Der darauf folgende Marsch „His Honor“ (H. Fillmore) wurde dem Posau-nisten Norbert Joast gewidmet, der zuvor unter großem Beifall die Auszeichnung des Tiroler Blasmusikverbandes für seine mehr als 25-jährige Blasmusiktätigkeit

Frühjahrskonzert der Musikkapelle Tristach

September 2005 Blasmusik in Tirol

4544 45

Foto

: Klo

cker

Foto

: Klo

cker

Foto

: Th.

Obb

rugg

er

Im Jahr 2005 feiert die Musikkapelle Ni-kolsdorf ihr 165-jähriges Bestandsjubiläum!Um das Jubiläumsjahr etwas hervorzuhe-ben, wurden der traditionelle Musikball und das Frühjahrskonzert im speziellen unter dieses Motto gestellt. Um so über-raschender und vor allem passender dann für uns die Anfrage vom ORF-Landesstu-dio Salzburg über die Teilnahme an der Fernsehsendung Klingendes Österreich. Bei einer Begehung vor Ort mit dem ORF Filmteam und allen voran Sepp Forcher wurde der neu gestaltete Kirch-platz von Nikolsdorf für den Aufmarsch auserkoren. Als Musikstück wählte Kapellmeister Martin Lindsberger den „Freundschaftsmarsch“ von Sepp Neu-mayr aus. Dieser wurde in einigen Proben eingehend geübt und für Auswendigspiel einstudiert. Am 07. Mai standen dann die Dreharbei-ten, vielbeachtet auch von der Gemein-debevölkerung, auf dem Programm, die Ausstrahlung im ORF fand am Pfingst-montag statt.Stolz blicken wir nun auf dieses einmalige Ereignis zurück. Dieses Projekt forderte

von allen Teilnehmern viel Einsatz und Disziplin und förderte in unvergleichba-rer Weise die Kameradschaft! Wir beka-men einen kleinen Einblick in die pro-fessionelle Arbeit des ORF. Durch unser häufiges Auftreten in der Öffentlichkeit

konnten wir wieder einige Jugendliche zum Erlernen eines Instrumentes moti-vieren.Herzlichen Dank allen, die dieses Projekt ermöglicht und unterstützt haben.

Obmann Ing. Michael Eder

Musikkapelle Nikolsdorf bei Sepp Forcher im „Klingenden Österreich“

Foto

: Th.

Obb

rugg

er

entgegennehmen durfte.Der zweite Teil des Konzertes war ei-nerseits durch bekannte rhythmische Melodien in den Werken „Fiesta!“ (spa-nische Melodien arr. von L. Bocci) und dem Medley „Beach Boys on Stage“ (arr. J. Moss) geprägt, andererseits bewiesen mehrere Solisten ihr Können. Bei der Konzertpolka „Zwei Trotzköpfchen“ (H.J. Schneider) spielten Vater und Tochter, Helmut und Sonja Prünster harmonisch die teils zweistimmigen Soli am Flügel-horn. Als technisch sehr anspruchsvoll und wahrlich akrobatisch entpuppte sich das Bravoursolo „Zungen-Akrobatik“ (A. Angst), bei dem Solist Markus Einhauer seine Beherrschung der Trompete un-ter Beweis stellte. Jedes Register einzeln konnte sich schließlich noch im jeweili-gen Solopart des darauf folgenden Werkes „Solistenfreuden“ (arr. F. Watz) präsen-

tieren. Mit diesem beherzt und gekonnt dargebotenem abwechslungsreichem Pro-gramm stellte die Kapelle erneut ihr hohes musikalisches Niveau und Kapellmeister

Johann Klocker sein besonderes Gefühl für eine interessante Programmgestaltung unter Beweis und erntete für dieses beein-druckende Konzert reichlichen Beifall.

v.l. Stefanie Eder, Petra Plautz, Sepp Forcher, Sandra Brandstätter, Carolin Nußbaumer

Die nächste BiT erscheint im November, 4/2005 • Redaktionsschluss: Mittwoch, 5. Oktober 2005

4544 45

Blasmusik in Tirol September 2005

Schon zum zweiten Male nach Herbst 2004 trafen sich Anfang Mai mehr als 60 junge MusikerInnen von allen Kapellen des Mu-sikbezirkes Pustertal-Oberland um über „Musik in Bewegung“ mehr zu erfahren. Bezirksstabführer Fritz Obmascher war dankenswerter Weise wieder bereit die Teilnehmer in die Grundzüge des Mar-schierens im Dorfzentrum von Heinfels einzuführen.Mit seiner frischen, lustigen und profes-sionellen Art vermochte er ganze drei Stunden lang das Interesse und die Kon-zentration zu wahren. Vom Grundschritt hin zum richtigen Tragen des Instrumentes bis zum Marschieren in Formation konnte jedermann seine Kenntnisse auffrischen. Einige Kapellmeister, Obmänner sowie Ju-gendreferenten der Bezirkskapellen waren als Zaungäste mit dabei und werteten mit

ihrem Dabeisein diese Veranstaltung zu-sätzlich auf. Organisator Bez.-JR Erich Pit-terl und sein Team sorgten zwischendurch für die nötige Erfrischung und Stärkung der JungmusikerInnen.

Sehr positive Stimmen die man am Ende der Veranstaltung einholen konnte, geben sicher Anlass „Musik in Bewegung für jun-ge MusikerInnen“ im Herbst 2005 wieder zu veranstalten.

Im Pustertal bewegt sich was …

Musikbezirk Pustertal-Oberland

Der Rückblick auf das Arbeitsjahr 2004, der Ausblick auf das 15. Südtiroler Lan-desmusikfest, das zentrale Ereignis des laufenden Geschäftsjahres, eine kritische Analyse der Zukunftsperspektiven in der musikalischen Jugendarbeit sowie die Ge-nehmigung der Neufassung der Verbands-statuten standen im Mittelpunkt der 57. ordentlichen Jahreshauptversammlung des Verbandes Südtiroler Musikkapellen, die in gewohnt festlichem Rahmen am Sonntag, 17. April 2005 im Waltherhaus in Bozen über die Bühne ging.185 der insgesamt 211 Mitgliedskapellen hatten Delegierte nach Bozen entsandt. Auch eine Reihe von Ehrengästen, so Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder, Kulturlandesrätin Dr. Sabina Kasslatter-Mur, Alt-Landesrat und Ehrenmitglied Dr. Bruno Hosp, der Präsident des Südtiroler Kulturinstitutes Dr. Marjan Cescutti, der Obmann des Südtiroler Sängerbundes, Dr. Josef Pircher, der Schriftleiter der Verbands-zeitschrift „Tiroler Volkskultur“ und Vertre-ter der Stiftung Südtiroler Sparkasse, Dr.

Alfons Gruber, Dr. Gotthard Andergassen, Vorstandsmitglied des Landesverbandes für Heimatpflege, Luis Rieder in Vertretung des Südtiroler Volksmusikkreises, Bundes-kassier Werner Wenighofer vom Südtiroler Schützenbund, Georg Kranzer, Vorstands-mitglied des Südtiroler Theaterverbandes, Landesobmann-Stellvertreter Siegfried Knapp, Landeskapellmeister-Stellvertreter Hans Eller und Verbandsgeschäftsführer Hermann Jäger von Tiroler Blasmusikver-band gaben dem VSM die Ehre und ver-folgten aufmerksam die Rechenschaftsbe-richte der Verbandsführung.Die musikalische Gestaltung der Ver-sammlung und des zuvor von Hochw. August Prugger im Dom zelebrierten Fest-gottesdienstes besorgte in festlicher Weise die Musikkapelle Völs unter der Leitung von Michael Vikoler.Verbandsobmann Gottfried Furgler leitete die Versammlung in gewohnt souveräner Art und Weise. Nach dem Vortrag der je-weiligen Berichte durch Geschäftsführer Klaus Bragagna, Verbandskapellmeister

Gottfried Veit, Jugendleiter Pepi Fauster, Verbandsstabführer Toni Profanter und Kassier Heinz Bragagna fand er Worte des Dankes und der Anerkennung für die mit bemerkenswertem persönlichem Einsatz geleistete Arbeit.Tiefgreifende Änderungen betreffen die Einführung eines geschäftsführenden Ausschusses, wodurch der Vorstand ent-lastet wird und Entscheidungen der „or-dentlichen Verwaltung“ schneller und unbürokratischer getroffen werden kön-nen, sowie die Einführung von drei Fach-gruppen (der Kapellmeister, der Jugend-leiter, der Stabführer) an Stelle der bishe-rigen Musikkommission.Weitere Änderungen formeller Natur schaffen die Voraussetzungen für die an-gestrebte Eintragung des Verbandes in das Landesverzeichnis der Organisationen zur Förderung des Gemeinwesens.Für jahrzehntelangen Einsatz (40 Jahre als Verbandskassier!) und tatkräftige Mitarbeit wurde Heinz Bragagna mit dem Goldenen Ehrenkreuz des Internationalen Musikbun-

Rückblick auf ein arbeitsreiches Jahr und Weichenstellung für die Zukunft

Südtirol

Foto

: Pitt

erl

September 2005 Blasmusik in Tirol

4746 47

des ausgezeichnet und namens des Verban-des Südtiroler Musikkapellen überreichte ihm der Verbandsobmann ein Präsent als Zeichen des Dankes und der Anerkennung.Klaus Bragagna, seit 1983 Verbandsge-schäftsführer und bereits seit 1977 Pressere-ferent wurde in Anerkennung seines Einsat-zes für die Südtiroler Musikkapellen mit dem Verbandsverdienststern, der höchsten Aus-zeichnung des Verbandes, ausgezeichnet.„Klaus Bragagna hat sich in all diesen Jah-ren eine musikalische und administrative

Fachkompetenz erworben, die nicht nur in den Reihen der Musikkapellen aner-kannt wird; auch in Kontakten mit ande-ren Verbänden ist unser Geschäftsführer ein geschätzter und stets freundlicher Ge-sprächs- und Verhandlungspartner“ führte Verbandsobmann Gottfried Furgler ausSowohl Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder als auch Kulturlandesrätin Dr. Sabina Kasslatter-Mur fanden aner-kennende Worte für die Arbeit des Ver-bandes Südtiroler Musikkapellen und

dessen Mitgliedskapellen und sicherten im Rahmen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auch weiterhin ihre Un-terstützung zu. Die Grüße des Tiroler Blasmusikverbandes und des Österreichischen Blasmusikverban-des überbrachte der stellvertretende Lan-desobmann Siegfried Knapp und hob die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Verbänden hervor. Traditionsgemäß wurde die Jahreshauptversammlung mit der Landes-hymne abgeschlossen. K.B.

Hannes Kerschbaumer, geboren 1981 in Brixen, erhielt den ersten privaten Instrumental-unterricht in Blockflöte und Akkordeon. Später absolvierte er Klavierunterricht an der Musikschule Brixen; Orgelstudium bei Prof. Heinrich Walder und erste Kompositionsversuche. Nach Abschluss der Matura nahm er das Kompositionsstudium bei Prof. Paolo Rimoldi und Prof. Heinrich Unterhofer am Konservatorium in Bozen auf. Seit Herbst 2004 Studium der Komposition bei Prof. Gerd Kühr an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz.

„Apocalyptica“ bezieht sich, wie bereits der Titel andeutet, auf die Apokalypse, nimmt dessen dramatischen Gehalt als gestaltendes Mittel auf. Vor allem war es mir wichtig, in diesem Stück die nicht so standardisierten Klänge des Blasorchesters zu erforschen, wie zum Beispiel neue Spieltechniken.Insbesondere der Perkussion wollte ich einen etwas breiteren Spielraum geben so tritt die große Trommel als vibrierendes Fundament auf, die mit einem Bogen ge-strichenen hängenden Becken mit ihrer verschleiernden Gestik. Auch ein Solo

für drei Tom-Toms, Pedalglissandi in den Pauken sowie Wirbel mit Metallstäben auf dem Tamtam unterstreichen die besondere Behandlung des Schlagwerks.Formal ist das Stück in mehrere kurze Abschnitte gegliedert. Ein Unisono in al-len Instrumenten am Anfang des Stückes wird von einem Motiv in Hörnen und Posaunen durchkreuzt, welches das Mate-rial des gesamten Stückes darstellt, näm-lich Sekundintervalle, die sich im Laufe des Stückes zu Terzen verwandeln > und wieder in ihre ursprüngliche Gestalt zu-

rückkehren. Darauf folgen verschiedene „Bilder“, welche die Apokalypse in ihren diversen Erscheinungsformen beschreiben: angespannte Stimmung, gefolgt von her-abstürzenden Feuerbällen, Staub über der Erde, von weitem hörbarer Anmarsch eines Heeres, eine Fanfare leitet die Kampfszene ein, abruptes Abrechen, echoartige Klänge formen sich unaufhaltsam zu einer kontra-punktischen „Welle“, welche am Ende des Stückes in einen crescendierenden Cluster mündet und durch den Schlag des Tamtams und in dessen Nachhall verschwindet.

Das Werk: APOCALYPTICA für symphonisches Blasorchester (2005)

Bereits im Vorfeld des diesjährigen Lan-desmusikfestes hatte die Musikkommission des Verbandes verschiedene Möglichkei-ten ausgelotet, wie die Strahlkraft dieser Großveranstaltung verstärkt und sich dar-aus ergebende musikalisch-künstlerische Impulse gefördert und zu nachhaltigen Entwicklungen geführt werden könnten.

Aus diesen Überlegungen erwuchs eine Zusammenarbeit mit dem Kompositions-lehrer am Bozner Konservatorium, Prof. Heinrich Unterhofer, und in der Folge konnten zwei seiner Schüler für die Schaf-fung je eines neuen Blasorchesterwerkes gewonnen werden.Die Arbeiten von Hannes Kerschbaumer

aus Brixen und von Hansjörg Mutschlech-ner aus Olang liegen nun vor und werden im Rahmen des Konzertes des Südtiroler Jugend-Blasorchesters am Samstag, 15. Oktober 2005 im Meraner Kursaal unter der Leitung von Karl Geroldinger uraufge-führt werden.

K.B.

15. Südtiroler Landesmusikfest • VSM fördert junge Talente

Hansjörg Mutschlechner wurde am 19.04.1970 in Bruneck geboren. Am Bozner Konservatori-um “C. Monteverdi” studierte er Kirchenmusik bei Prof. Herbert Paulmichl, sowie experimentelle Komposi-tion bei Prof. Heinrich Unterhofer. Hansjörg Mutschlechner besuchte auch verschiedene Fortbildungskur-se. Unter anderem beteiligte er sich an den Ferienkursen für zeitgenossische Musik in Darmstadt (D).Er ist Autor von Werken für Orchester, Kammermusik, Klavier, Chor, Theater und Filmmusik, sowie ele-mentarer Musik für Kinder und Jugendliche. Weiters beschäftigt er sich mit Musik fremder Kulturen. In jüngerer Zeit schreibt der Komponist Musik für Dokumentarfilme, unter anderem zum Film “Schatzkam-mer der Vielfalt - Naturparke Südtirols”, auch gezeigt in der ORF-Sendereihe Universum.Seit 1994 unterrichtet Mutschlechner am Pädagogischen Gymnasium, Bruneck das Fach Klavier.

4746 47

Blasmusik in Tirol September 2005

Eine erfolgreiche Bilanz konnten die Ma-cher des 4. Euregio Musik- und Kulturfesti-vals ziehen. Mit mehr als 6.000 Besuchern an sieben Festivaltagen waren alle Betei-ligten sehr zufrieden. Einen Höhepunkt im Festivalprogramm stellten die 6. Böhmisch- Mährischen Meisterschaften der Blasmu-sik, die mit 31 Gruppen aus sechs Nationen und damit mit einer Rekordteilnehmerzahl zu Ende gingen. Europameister wurde das Ensemble „Die Original Fenntaler Musi-kanten“ mit 93 von 100 möglichen Punk-ten. „Noch nie nahmen so viele Ensembles an den Meisterschaften teil“, so Freek Me-strini als Sprecher der vier Juroren.Gala-Konzerte der SpitzenklasseEinen weiteren Höhepunkt bildeten die Gala-Konzerte des Euregio-Blasorchesters unter der Leitung von Johann Mösenbichler, sowie das Konzert der Stadtmusikkapelle aus Innsbruck-Wilten mit Kapellmeister Peter Kostner. Allein zu diesen Konzerten kamen mehr als 1.300 Besucher. Für die Jugend der Blasmusik bot der parallel zum Festival statt-findende internationale Jugendblasorches-terwettbewerb des Allgäu-Schwäbischen-Musikbundes eine hervorragende Plattform um die gute Jugendarbeit und das hohe Leistungsniveau der Blasorchester aufzeigen zu können. An diesem Wettbewerb nahmen

29 Jugendblasorchester aus dem In- und Aus-land teil.Ebenso erfolgreich, war aus der Sicht der Festivalmacher die Zusammenarbeit mit der IG Tracht Oberallgäu, die für die Be-reiche Volksmusik und Tracht zuständig waren. Im Rahmen der Benefizkonzerte ge-lang es mit freundlicher Unterstützung der Polizeimusik Baden-Württemberg (Leitung Toni Scholl), einen überwältigenden Spen-denbetrag von 1.266,00 Euro, an die Kar-

tei der Not einzuspielen. Simon Gehring, der Projektleiter des Festivals, bilanzierte, dass auch beim 4. Musikfestival ein breites Spektrum an Volksmusik, Blasmusik und Bigband-Musik geboten werden konnte, mit dem es gelang, alle Zielgruppen anzu-sprechen. „Das Festival hat inzwischen ei-nen hohen Bekanntheitsgrad, weit über das Allgäu hinaus“, so Simon Gehring, der für das nächste Festival eine Neukonzeption ankündigte.

EUREGIO Festival ein Erfolg • Mehr als 6000 Besucher – Europameister gekürt

Einen furiosen Abschluss bildete die Preisverleihung der 6. Europäischen Meisterschaften der böhmisch-mährischen Blasmusik in Sonthofen. Vier Ensemble aus vier Nationen spielten gemeinsam unter der Lei-tung von Freek Mestrini.

Einen furiosen Abschluss bildete die Preisverleihung der 6. Europäischen Meisterschaften der böhmisch-

Unsere Gäste

Das Werk: Gran Fanes (2005)Das Werk gliedert sich in 3 Teile: A B A‘Die Einleitung zum 1.Teil spiegelt die Ruhe und Innigkeit der Landschaft des Gran Fanes wider. Das hierbei fanfarenartig ange-deutete Thema erfährt eine erste Steigerung. Die Mächtigkeit und majestätische Erhabenheit der Bergwelt tritt in den Vordergrund. Gleich einer Hymne entwickelt sich das Thema zum Leitmotiv des ganzen Werkes. Die Klänge eines Solo-Horns leiten zum Mittelteil über. Die Kraft und Magie der Natur erfüllt uns mit Andacht und Sehnsucht. Dieser langsame und getragene Satz bildet das Herz-stück dieser Komposition. Charakterlich ist er gekennzeichnet

durch concertierendes Fortspinnen zwischen reduzierter Kammer-musik-Besetzung bzw. soli und vollem Orchesterklang (tutti). Die verklärte Stimmung und machtvolle Anpreisung wechseln einan-der ab und gipfeln in zwei aufeinanderfolgenden Höhepunkten. Letzterer führt uns in den 3. Teil.Wiederum, den 1. Teil aufgreifend, erklingt das Fanfarenthema, diesmal vorgetragen von einer Solo-Trompete. Im darauffolgenden crescendo erstrahlt das Thema im forte und führt in den Schluss-teil. Noch einmal überwältigt die Mächtigkeit der majestätischen Bergwelt rund um Gran Fanes. Eine letzte monumentale Steige-rung ins fortissimo beendet das Werk.

Foto

: Eur

egio

September 2005 Blasmusik in Tirol

4948 49

September 2005 Blasmusik in Tirol

48

••• Unse re B l a smus i kbez i r ke •••Musikbezirk Lienzer Talboden

Am 19. Oktober 1947 trafen sich nach dem 2. Weltkrieg erstmals wieder an-lässlich des Festes der Rückgliederung Osttirols an das Land Tirol Osttiroler Musikkapellen in der Dolomitenstadt Lienz. Dieser war es auch ein Herzens-anliegen, in den folgenden Jahren die Osttiroler Musikbezirke aufzubauen.

1949 entschlossen sich 9 Kapellen des Lienzer Talbodens – Dölsach, Gaimberg, Iselsberg, Leisach Eisenbahnermusik Li-enz, Nikolsdorf, Nußdorf, Oberlienz und Tristach – zum Beitritt in den Landes-verband der Tiroler Blasmusikkapellen. In den folgenden Jahren wurden die Stadtmusik Lienz sowie die Musikka-pellen von Schlaiten, Bannberg, Ainet, Assling und im März 2005 die Musikka-pelle Thurn aufgenommen. Der Musik-bezirk umfasst nunmehr 15 Musikkapel-len mit ca. 700 aktiven Musikantinnen und Musikanten.Der erste Bezirksobmann war Pfarrer Otmar Poblitzer. Von 1952 bis 1992 hat Walter Unterweger als Obmann die Ge-schicke des Musikbezirkes mit großem Einsatz geleitet. Unübertrefflich war sein Organisationstalent, sein Bemühen um die Durchführung von Jugendsemina-ren. Für diese jahrzehntelange Tätigkeit wurde Walter Unterweger im Jänner 1993 zum Ehrenbezirksobmann ernannt. Ihm folgte Dr. Köck Klaus als neuer Be-zirksobmann. Mit viel Engagement und

Einsatz hat er verstärkt diese Aktivitäten fortgesetzt und verschiedene Schwer-punkte gesetzt. Auch vertritt er als Beirat im Landesverband mit großer Aufmerk-samkeit die Interessen Osttirols. Ludwig Glaser war erster Bezirkskapell-meister bis 1962. Ihm folgten Rudolf Roth (1962-1977), Matthias Zanon (1977-1981) und Franz Lackner (1981-2001). Auf Grund besonderer Verdiens-te wurde Ludwig Glaser 1962, Rudolf Roth 1977 und Franz Lackner 2001 die Auszeichnung zum Ehrenbezirkskapell-meister verliehen. Dann folgte für zwei Jahre Hans Pircher, seit 2003 übt Mi-chael Mattersberger die Funktion des Bezirkskapellmeisters aus.Ein besonders Augenmerk wurde und wird stets der Jungmusikerausbildung, der sich seit 2002 Hans-Peter Glanzer mit großer Gewissenhaftigkeit als Be-zirksjugendreferent widmet, geschenkt. Der Wettbewerb „Musik in kleinen Gruppen“ erzielte im Jahre 2004 mit 31 Ensembles eine Rekordteilnahme.Derzeit sind in den 15 Kapellen ca. 306 Jungmusiker in Ausbildung, davon 296 an der Landesmusikschule Lienzer Tal-boden.Zu einem herausragenden Ereignis für den Musikbezirk gestaltete sich die erstmals am 13. März 2004 in Lienz durchgeführte Generalversammlung des Landesverbandes der Tiroler Blasmusik-kapellen.

Zu einem weiteren bedeutenden Erfolg, auch für den Musikbezirk, wurde der ORF-Radio-Tirol Blasmusikpreis im Jahre 2002. Die Musikkapelle Gaimberg konnte in der Stufe A/B und die Stadt-musik Lienz in der Stufe C/D jeweils den Landessieg erringen und den Siegerpreis in der Höhe von je 5.000,-- Euro entge-gen nehmen. Ein großer Tag für die bei-den Musikkapellen.Ein besonderes Anliegen ist dem Mu-sikbezirk die Kontaktpflege mit Südti-rol, insbesondere mit dem Musikbezirk Bruneck. Regelmäßige Treffen der Funk-tionäre der drei Osttiroler Musikbezirke mit den Südtirolern tragen viel zu enge-rer Freundschaft bei. Seit Jahrzehnten organisiert der Musikbe-zirk die Konzerte am Lienzer Hauptplatz von Mitte Juni bis Anfang September. Bei der im Feber 2005 im Rahmen der Jahreshauptversammlung in Dölsach vorgenommenen Neuwahl des Bezirks-vorstandes wurden für die nächsten drei Jahre Dr. Klaus Köck als Obmann, Mi-chael Mattersberger als Kapellmeister, Ludwig Pedarnig als dessen Stellvertre-ter, Hans-Peter Glanzer als Jugendrefe-rent, Heinz Theurl als Stabführer, Chris-tian Tiefnig als Schriftführer und Peter Dellacher als Kassier einstimmig wieder bestellt. Mit Andrea Gomig als neue Obmann-Stellvertreterin wurde erstmals eine Frau in den Vorstand gewählt.

Christian Tiefnig, Schriftführer

Die Gründer des Musikbezirkes Lienzer Talboden: Pfarrer Othmar Pobitzer und Walter Unterweger

Derzeitiger Bezirksobmann HRDr. Klaus Köck

Bezirksvorstand 2005

Foto

s: M

B Li

enze

r Tal

bode

n

4948 49

Blasmusik in Tirol September 2005

49

Blasmusik in Tirol September 2005

Als Vorläufer des Musikbezirkes Telfs kann der 1912 gegründete 1. Oberinn-taler Musikbund gelten, der jedoch bis zum ersten Weltkrieg nicht alle Musik-kapellen erfasste. Es dauerte noch bis zum Jahre 1924, ehe sich auf Betrei-ben von Anton Tutz, Kapellmeister in Oberperfuss, und Hermann Oberthan-ner, Kapellmeister in Inzing, bei einer Versammlung im Hotel Krone in Imst der Musikbund „Harmonie Oberinn-tal“ bildete. 1939 musste er allerdings wieder aufgelöst werden. Der Musikbe-zirk Telfs wurde am 5. März 1950 beim Brückenwirt in Hatting aus der Taufe gehoben. Dazu findet sich im Archiv ein ausführliches Protokoll, aufgesetzt vom ersten Schriftführer des Bezirkes, Albuin Zotz:Gründung des Bezirksverbandes Telfs in Hatting, am 5. März 1950.Auf Grund des Einberufers, des Herrn Jo-sef Strigl, Kapellmeister der Musikkapelle Flaurling versammelten sich am Sonntag, den 5. März 1950 um 2 Uhr nachmittags beim Brückenwirt in Hatting mehrere Ver-treter der eingeladenen Musikkapellen des Bezirkes zu einer Besprechung über die Gründung eines Bezirks-Verbandes Telfs der bestehenden Musikkapellen.Anwesend waren: Vertreter der 6 Musik-kapellen Telfs - Flaurling - Hatting - In-zing - Ranggen und Zirl in der Stärke von 24 Mann.Als Hauptprogrammpunkte wurden die Bildung eines Bezirksverbandes Telfs sowie die Wahl eines Ausschusses vorgesehen.

Als Obmann wurde einstimmig auf ein Jahr Josef Strigl, Kapellmeister von Flaur-ling und als dessen Stellvertreter Herr Lin-dacher, Kapellmeister von Telfs, gewählt.Zum Kapellmeister des Bezirksverban-des wurde ebenso einstimmig Hermann Oberthanner, Kapellmeister von Inzing, gewählt.Das erste Bezirksverbandfest richtete die Musikkapelle Flaurling am 4. Juni 1950 aus.Die Aufgaben des Bezirksverbandes sind im wesentlichen die Veranstaltung von Bezirksmusikfesten, Wertungsspie-len und die Organisation von Weiter-bildungskursen für Musikanten und Ka-pellmeister. Jedes Jahr übernimmt eine Mitgliedskapelle das Bezirksmusikfest. Seit 1970 gibt es auch einen Bezirks-jugendreferenten, der die Jungmusiker in allen Belangen vertritt. Die Zahl der Jungmusiker steigt stetig an und ihre musikalische Leistung wird durch die Überreichung vieler Jungmusiker-Leis-tungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold ersichtlich.Aus den anfänglichen sechs Mitglieds-kapellen wurde ein Musikbezirk mit insgesamt 13 Mitgliedskapellen. Als letzte kam die Musikkapelle Obsteig 1998 zum Bezirk. Im Bezirksvorstand saßen zu allen Zeiten erfahrene Funk-tionäre, die um die Belange und Pro-bleme der Blasmusik bestens Bescheid wussten. 1953 wurde Alois Wett aus Zirl zum Obmann gewählt, dem wieder-um 1967 Fritz Bieler aus Pettnau folg-

te. Karl Oberthanner aus Inzing wurde 1969 zum Obmann gewählt, blieb es 15 Jahre lang und wurde danach zum Ehrenbezirksobmann ernannt. Karl Oberthanner gehörte auch zum Vor-stand des Tiroler Landesverbandes, von 1983 bis 1995 als Geschäftsführer. 1985 wurde Richard Hold aus Flaurling für fünf Jahre zum Obmann gewählt, 1990 übernahm Roland Mair aus Pfaffenho-fen dieses Amt und übt es bis auf den heutigen Tag aus. Hermann Oberthanner aus Inzing lei-tete 17 Jahre lang als Bezirkskapell-meister mit viel Umsicht und Energie den Musikbezirk Telfs. Ihm folgte Ernst Neuner aus Zirl, der 1976 den Bezirks-kapellmeisterstab an Arnold Breitfuß weitergab. Dieser begabte Musikant komponierte auch viele Blasmusikstü-cke, die von den Musikkapellen des Bezirkes in ihr Repertoire übernommen wurden. 1990 wurde DI Hubert Maiz-ner aus Ranggen Bezirkskapellmeister und hatte diese Funktion bis Jänner 2002 inne. Zu seinem Nachfolger wur-de Andreas Sappl aus Telfs gewählt. DI Hubert Maizner wurde ebenso wie sein Vorgänger Arnold Breitfuß zum Ehren-bezirkskapellmeister ernannt. Heute gehören insgesamt 19 MusikantInnen dem Bezirksausschuss an, die in ihren verschiedenen Funktionen die vielfäl-tigen Aufgaben für einen Musikbezirk mit 13 Musikkapellen mit rund 450 Musikern und 100 Musikerinnen be-wältigen.

••• Unse re B l a smus i kbez i r ke ••• Musikbezirk Telfs

Bezirkskapellmeister Andreas Sappl Bezirksobmann Roland Mair Der erste Bezirkskapellmeister wurdeHermann Oberthanner aus Inzing.

Foto

s: M

B Te

lfs

September 2005 Blasmusik in Tirol

5150 51

••• •••••••••T i ro l e r Mus i ke rpe r sön l i chke i t en

i n V e r g a n g e n h e i t u n d G e g e n w a r t

Gustav Mahr war von 1895 bis 1899 Kapellmeister im 2. Tiroler Kaiserjägerregiment, welches in Wien und später in Brixen/Südtirol und in Trient stationiert war.

In vielen Musikstücken unvergessenDem Militärkapellmeister und Komponisten

Gustav Mahr zum 75. Todestag

Geboren wurde Gustav Mahr am 23. November 1858 in Brandeis an der Elbe (Böhmen, nordöstlich von Prag). Den ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater Franz Anton Mahr (1830-91), der Kapellmeister beim Infanteriere-giment 76 in Ödenburg (Sopron, Un-garn) war. Ab 1870 studierte Gustav am Prager Konservatorium Violine und Musiktheorie. Nach erfolgreichem Stu-dienabschluss fand er 1875 seine erste

Anstellung als Primgeiger in der Kapel-le seines Vaters. Am 1. Dezember 1878 wurde Mahr selbst Militärkapellmeister beim ungarischen Infanterie-Regiment Nr. 60 Prinz Gustav von Wasa in Erlau (Eger). Damit begann eine bewegte Militärkapellmeisterlaufbahn, die ihn zu insgesamt sieben Regimentern führ-te. Am 1. April 1884 trat Mahr zu den „59ern“ in Salzburg als Nachfolger von Alexander Leitermayer über. 1895 wur-

de er mit der Aufstellung der Musik für das neu formierte 2. Tiroler Kaiserjäger-Regiment in Wien betraut. Mahr wäre vom Regimentskommando der „Hoch- und Deutschmeister“ übrigens auch als Kapellmeister in Betracht gekommen, wenn nicht Carl Michael Ziehrer die-se Funktion angenommen hätte. 1899 wurde das Regiment nach Trient und Brixen in Südtirol verlegt.Gustav Mahr wechselte zu den „43er“

5150 51

Blasmusik in Tirol September 2005

und mit 1. Mai 1903 zum 4. Tiroler Kaiserjäger-Regiment in Salzburg. 1910 bis 1911 war er noch beim böhmischen IR Nr. 73 und danach beim oberöster-reichischen IR Nr. 14 Großherzog von Hessen, wo er bis zum Ende der Donau-monarchie blieb. Danach leitete er bis zu seinem Tode (1. September 1930 Hargelsberg bei St. Florian in Oberösterreich) das Or-chester des Linzer Kolosseum-Varietés, sowie von 1924 bis 1927 die Linzer Ei-

senbahnerkapelle, der viele ehemalige Militärmusiker angehörten. Das Foto wurde von der Eisenbahnmusik zur Ver-fügung gestellt. Sein Grab am Friedhof in Linz-Urfahr existiert leider nicht mehr. Der Militärmusikforscher Emil Rameis berichtet, dass Gustav Mahr neben Juli-us Fucik, Wilhelm Wacek und anderen zu den Könnern und somit zur Elite der österreichischen Militärkapellmeister gehörte. Mahr soll 1918 mit 40 Dienst-

jahren der Dienstälteste seines Faches gewesen sein. Gustav Mahr hat mehr als 80 Werke verschiedener Gattungen weltlicher Musik komponiert, darunter auch die Oper „die Königin von Tahiti“. Einer der populärsten seiner Märsche ist der Marsch „Hoch Tirol“, dem Offiziers-Korps des 2. Kaiserjäger-Regiments ge-widmet. Zur Aufstellung des 2. Kaiser-jäger-Regiments hat er 1895 den „An-dreas Hofer-Marsch“ komponiert.

Werke:Hoch Tirol-Marsch (TSS-Verlag Neuausgabe)Andras Hofer-Marsch(Kliment-Verlag)Fenner Jäger-Marsch(Helbling-Verlag Neuausgabe)Kaisertreu-Marsch (Manuskript)

Österreichischer-Generalmarsch 1917Erzherzog Rainer-MarschSturm-Marsch Heimwärts-MarschRudolfs-MarschHuldigungs-MarschSizzo Noris-MarschDes Sängers Fluch-Singspiel

daneben zahlreiche FanfarenmärscheOrchesterwerkeStreichquartettekammermusikalische KompositionenKlavierwerkeKompositionen für ChormusikLieder mit Klavierbegleitung sowiePolkas, Mazurken, Walzer, Potpourris

September 2005 Blasmusik in Tirol

5352 53

ORF TirolBlasmusikveranstaltungen

im Herbst 2005

Nach der Ausschreibung zum ORF-Tirol Blasmusikpreis 2005, haben sich insgesamt 34 Kapellen gemel-det. Diese Veranstaltung ist kein Wertungsspiel, sondern bietet fünf Kapellen in zwei Leistungsstufen die Möglichkeit, sich in tollem Ambi-ente und vor großem Publikum zu präsentieren und zusätzlich zu einem „Grundhonorar“ einen attraktiven Publikumspreis (2.000 Euro) gewin-nen zu können. Einmal mehr geht es dabei nicht um das gegenseitige „Ausspielen“, sondern um die Prä-sentation von attraktiver Blasmusik vor großem Publikum.

Es musizieren:

A/B Musikkapelle Mils bei Imst Musikkapelle FritzensC/D Postmusik Innsbruck Bundesmusikkapelle Söll Stadtmusikkapelle Innsbruck/Arzl

ORF – Tirol Tag der Tiroler BlasmusikjugendDer ORF – Tirol lädt in Zusammen-arbeit mit dem Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen und dem Verein pro cultura am 8. Oktober zum Tag der Tiroler Blasmusikju-gend nach Kufstein ein. Nach einer sehr erfolgreichen Jugendveranstal-

tung im vergangenen Herbst soll auch heuer unserer aufstrebenden Jugend eine Plattform geboten wer-den. So musizieren an diesem Sams-tag von 15.00 bis 19.00 im Kaiser-saal fünf Jugendblasorchester aus verschiedenen Landesteilen Tirols,

die schon beim Jugendorchester-wettbewerb im Juni einen Beweis für die enorme Qualität unseres Bläser-nachwuchses abgeliefert haben. Den Abschluss des Jugendtages bildet ein Konzert des Landesjugendblasor-chesters ab 20.00 Uhr.

ORF-Tirol Blasmusikpreis 2005

Samstag, 8. Oktober 2005, ab 15.00, Kaisersaal Kufstein

Der ORF hofft, damit der Tiroler Blasmusikmusik wieder ein „attraktives Podium“ bei den Veranstaltungen, aber auch in den aus den

Mitschnitten gestalteten Sendungen, bieten zu können.

Dr. Peter KostnerLeiter Volksmusik/Blasmusik

ORF-Landesstudio Tirol

Mittwoch, 26. Oktober 2005, 15.00 bis 19.00; Congress Innsbruck Saal Tirol

5352 53

Blasmusik in Tirol September 2005

Neue Noten

Bei der Bundesmusikkapelle Jenbach ist ab Jänner 2006 die Stelle des Kapellmeisters neu zu besetzen. Inte-ressenten werden gebeten, sich mit dem Obmann Fritz Wechselberger, Tel. 0650-7541087, in Verbindung zu setzen.

Kapellmeister gesucht

InformationenGottfried Veit: Glaube, Hoffnung und Liebedrei meditative Klangbilder für Blasorchester

Nach den „Posaunen von Jericho“ hat sich der Südtiroler Landeskapellmeister Gottfried Veit mit seiner neuen Kompo-sition neuerlich einem religiösen Thema gewidmet. In seinen „drei meditativen Klangbildern für Blasorchester“ beschreibt er die drei göttlichen, untrennbar miteinander verbundenen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe. Die drei Sätze sind als Trias gedacht, können aber auch einzeln gespielt werden. Das Werk – in seiner Gesamtheit - eignet sich daher sowohl für Kirchenkonzerte als auch – als einzelne Sätze – für instru-mentale Messteile. Die Dreiteilung findet sich auch in jedem der drei kurz gehaltenen Sätze wieder, in denen die jeweiligen Themen auf einfache Tonfolgen aufbauen. Der Komponist begnügt sich aber keineswegs mit klischeehaften Grundhar-monien und überrascht mit harmonisch unerwarteten Wen-dungen. Daher wird vom Kapellmeister Überzeugungskraft und interpretatorische Sicherheit abverlangt, um die Mu-sikanten durch die ungewohnten Modulationen zu führen. Wer sich diesem Abenteuer stellt, der wird am Ende belohnt werden: „Also bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, am größten unter ihnen ist die Liebe“ (1 Kor. 13,13). Wie es der Komponist selbst im Vorwort erklärt, muss der Klang des jeweiligen Kirchenraumes unbedingt mit einbezogen werden, um zusätzliche Klangelemente zu nutzen und den Hörgenuss zu steigern. Das Werk ist im Musikverlag Herbert Eberl (tts) erschienen und ab guter Mittelstufe, auch ohne Oboe, Fa-gott und Saxophonregister spielbar. Der Gesamtklang und das Musikerlebnis profitieren allerdings auch hier von einer möglichst partiturgerechten Besetzung.

Musikverlag Herbert EberlA-6142 Mieders/TirolTel. 0043 5225 62533, Fax 0043 5225 64745E-Mail: [email protected], Internet: www.tssmusic.com

CAPRICCIO für Kleine Trommel undBlasorchester von Willibald Tatzer

Hatten in der Zeit der Klassik und der Romantik die Schlag-instrumente reine Begleitfunktionen, so wurden sie im Laufe des 20. Jahrhunderts zu vollwertigen Orchesterinstrumenten: Ja man kann sogar von einer „Emanzipation der Schlaginst-rumente“ sprechen. Kein Wunder, dass diesen Instrumenten in der Folge im Orchester nicht nur solistische Aufgaben zu-

gedacht wurden, sondern dass für sie sogar arteigene Sololite-ratur entstand. Natürlich waren es meist Stabspiele, welche von den Komponisten mit Solokonzerten bedacht wurden.Eine Rarität der Besetzung dürfte das soeben erschienene „Ca-priccio“ für kleine Trommel und Blasorchester von Willibald Tatzer darstellen. Da die kleine Trommel ja kein so genanntes Melodieinstrument ist, setzt der Komponist in diesem seinem Opus auf die musikalischen Urelemente von Rhythmus und Taktwechseln. Das „Capriccio“ beginnt mit einem Sieben-achteltakt im „Energico“, wechselt aber in seinem Verlauf immer wieder zwischen Fünfachtel-, Dreiachtel-, Zweivier-tel- und Dreivierteltakten. Gegen Ende der Komposition (ab Buchstabe E) verdichten sich dann gerade-, ungerade- und zusammengesetzte Taktarten, sodass eine stringende Schluss-wirkung entsteht. Der Solist muss natürlich über eine gewisse Fertigkeit verfügen, um dieses „Capriccio“ mit Bravour zu meistern. Dem Blasorchester wurden vom Komponisten hin-gegen spieltechnisch relativ leichte Aufgaben zugeteilt. Eine bestimmte Gewandtheit erfordert lediglich die Realisierung der verschiedenen Taktwechsel. Insgesamt aber eine lohnen-de Aufgabe – nicht nur für den Solisten – sich dieser faszinie-renden Herausforderung zu stellen.Das vorbildlich gedruckte Notenmaterial (MUSIKVERLAG TATZER, Florianistraße 13, A-2263 WAIDENDORF Tele-fon: 0043(0)2538 85464), mit Partitur und siebenundvierzig Einzelstimmen, entspricht in jeder Hinsicht den internatio-nalen Standards.

Gottfried Veit

Schutz & Hilfe – Ein neuer Marsch für das Österreichische Bundesheervon Mjr Hannes Apfolterer

Im Jubiläumsjahr 2005 ist neben mehreren, für die Zweite Republik bedeutenden runden Jahrestagen insbesondere das 50-jährige Bestehen des Österreichischen Bundesheeres zu begehen. Auf dieses Jubiläum wies am 20. Mai 2005 ein Internationales Militärmusiktreffen im EM-Stadion Salzburg mit jeweils einer Militärkapelle aus den Nachbarstaaten, al-len Österreichischen Militärmusiken und einer Ehrenforma-tion der Garde hin. Zu diesem Anlass komponierte der Kapellmeister der Militär-musik Tirol, Major Hannes Apfolterer einen neuen Marsch, der als Titel das Leitmotiv des Österreichischen Bundeshee-res trägt: „Schutz & Hilfe“. Der Marsch wurde im Stadion gemeinsam mit allen Öster-reichischen Militärmusiken (ca. 450 Musiker) unter der Lei-tung des Komponisten uraufgeführt.

September 2005 Blasmusik in Tirol

5554 55

Viertes internationales Brassfestival MeranSamstag 01. Oktober 2005, 20:30, Kursaal Meran

bach, blech & blues – die Bläsercrew der deutschen SymphonieorchesterSamstag 08. Oktober 2005, 20:30, Kursaal von Meran

Brass Band Willebroek – die Brass Band des ErfolgsKARTENVORVERKAUF:

Sowohl die Abonnementkarte als auch Einzelkarten sind ab Freitag 23. September bei der Kurverwaltung Meran, Freiheitsstraße, Tel. 0473 272 000, erhältlich. Restkarten am Tag des jeweiligen Konzertes ab 18 Uhr unter der

Rufnummer 0473 212 370 und ab 19 Uhr direkt an der Abendkasse.

Gratulation

Ernennung zum Kulturbotschafter Prof. Dr. Friedrich Weyermüller ist im Rahmen des Festakts beim 10. Bayeri-schen Landesmusikfest zum »Kulturbot-schafter der Blasmusik im Musikbund Ober- und Niederbayern 2005« ernannt worden. Weyermüller war langjähriger Präsident des Österreichischen Blas-musikverbands und der Europäischen Blasmusikvereinigung CISM. Er hatte

sich immer wieder für die engen Bezie-hungen zwischen dem MON und dem Tiroler Blasmusikverband eingesetzt. In seiner Laudatio verglich MON-Vize-präsident Andreas Samböck das Leben und die persönlichen Qualitäten Wey-ermüllers mit einem Musikstück: »Ob als Musikant oder Organisator hatte er immer genügend langen Atem, um die

schwierigen Passagen in der Blasmusik international zu meistern.« Weyer-müller sei ein hervorragender Blasmu-sikant, ein Mann, der seine Arbeit für die Blasmusik nie in Szene setzte. Zu der Auszeichnung gratulierten Franz Fischler, Präsident des Tiroler Blasmu-sikverbands, Andreas Samböck und MON-Präsident Franz Meyer.

Spanien 2006 - Termine - Vorschau Musikfestival - Musikanten–Treffen – Stadtfest Malgrat CALELLA - SANTA SUSANNA - MALGRAT DE MAR / Costa del Maresme (Spanien)

für Blasorchester, Fanfaren- u. Spielmannszüge, Chöre, Tanz- und Musikgruppen in allen Besetzungen unter der Schirmherrschaft der Städte Calella, Santa Susanna, Stadt Malgrat de Mar und Playa d’Aro

in Zusammenarbeit mit SONNE-IMMER s.l.

Ostern Der SONNE-IMMER-Superpreis 08.04.-15.04.2006 15.04.-22.04.2006 7 Tage Vollpension in Hotels der gehobenen Klasse

incl. Betreuung u. Organisation der Konzerte + Auftritte Pfingsten

27.05.–03.06.2006 Für jede Gruppe werden 2 - 3 Auftritte bzw. Konzerte an 03.06.-10.06.2006 verschiedenen Orten, z.B. Barcelona, Lloret de Mar, Calella,

Sta.Susanna, Malgrat und Playa d’Aro vorbereitet und ein Herbst interessantes Ausflugs- u.Rahmenprogramm ausgearbeitet.

07.10.-14.10.2006 14.10.-21.10.2006 Informationen und Ausschreibung bei Monika Rosenberger 21.10.-28.10.2006 Albert-Fritz-Strasse 66 in D – 69124 Heidelberg Tel. (0049) 06221/780301 – Fax 06221/785024 -und zu allen anderen Terminen- Inte rnet: www.rosenberger-spanien.de – E-mail: :[email protected]

Wertungsspiel – Wettbewerb um „Die Palme der Costa del Maresme“ vom 27.05. – 03.06.2006 für Blasorchester in allen Besetzungen u. Fanfaren- u. Spielmannszüge

Wertung nach Richtlinien des BVBW mit Pflichtstück und Selbstwahlstück

Grosses Internationales Stadtfest in Malgrat de Mar vom 07. – 14. 10. 2006 Mit Wettbewerb für Blasorchester, Fanfaren- u. Spielmannszüge sowie Majorettengruppen

Die Gewinner ermittelt der Spanische Blasmusikverband Fedération Espanola de Bandas y Majorettes. Siegprämie: 1. Platz 4.000.- € 2. Platz 2.000,- € 3. Platz € 1.000,- €

Oktoberfest in Playa d’Aro /Costa Brava von Sa.07.10. – So.15.10.2006 Geeignete Gruppen können auf Wunsch aktiv dabei mitwirken!

€ 189,-

1. Platz € 4.000,-

5554 55

Blasmusik in Tirol September 2005

Wichtige Termine im Überblick

05.10. - 15.07.2006 Fortsetzung der Workshops mit Edgar Seipenbusch 2005/2006, Musikschule Innsbruck/Innrain 515.10. - 16.10. Modul 1 - Der diplomierte Obmann in der Musikkapelle, Grillhof Vill15.10. - 16.10. Modul 1 - Der diplomierte Vereinsjugendreferent 2005/2006, Grillhof Vill15.10. - 02.06.2006 Der diplomierte Obmann in der Musikkapelle, Grillhof Vill03.12. - 04.12. Modul 2 - Der diplomierte Obmann in der Musikkapelle, Grillhof Vill03.12. - 04.12. Modul 2 - Der diplomierte Vereinsjugendreferent 2005/2006, Grillhof Vill10.12. Tiroler Kapellmeistertag, Veranstaltungszentrum Blaike Völs, 9.00 Uhr11.02. - 12.02.2006 Modul 3 - Der diplomierte Obmann in der Musikkapelle, Grillhof Vill11.02. - 12.02.2006 Modul 3 - Der diplomierte Vereinsjugendreferent 2005/2006, Grillhof Vill09.03. - 11.03.2006 Kapellmeisterkurse Teil B am Grillhof Vill28.04. - 29.04.2006 Komprimierter Kapellmeisterkurs/Fortgeschrittene III Teil A, Grillhof Vill29.04.2006 Modul 4 - Der diplomierte Obmann in der Musikkapelle, Grillhof Vill29.04. - 30.04.2006 Modul 4 - Der diplomierte Vereinsjugendreferent 2005/2006, Grillhof Vill30.06. - 01.07.2006 Komprimierter Kapellmeisterkurs/Fortgeschrittene III Teil B mit Abschlussprüfung, Grillhof Vill01.07. - 02.07.2006 Modul 5 - Der diplomierte Obmann in der Musikkapelle, Grillhof Vill01.07. - 02.07.2006 Modul 5 - Der diplomierte Vereinsjugendreferent 2005/2006, Grillhof Vill10.07. – 15.07.2006 Tiroler Bläserwoche am Grillhof/Vill07.09. - 09.09.2006 Kapellmeisterkurse Teil A am Grillhof Vill

Wichtige Termine Aus- und Fortbildung

11.09. Konzert des Tiroler Landesjugendblasorchesters05.10. Redaktionsschluss BiT 4/200508.10. Tag der Blasmusikjugend, Kaisersaal Kufstein, 15.00 – 19.00 Uhr08.10. Konzert des Tiroler Landesjugendblasorchesters, Kaisersaal Kufstein, 20.00 Uhr15.10. Bezirksjugendreferententagung, Grillhof-Vill, 9.00 Uhr23.10. Bundesjugendorchesterwettbewerb , Vorarlberg26.10. Blasmusikpreis 2005, Congress Innsbruck Saal Tirol, 15.00 – 19.00 Uhr29.10. Erweiterte Vorstandssitzung, Grillhof Vill, 9.00 Uhr10.12. Tiroler Kapellmeistertag, Veranstaltungszentrum Blaike Völs, 9.00 Uhrvoraussichtlich 12.03.2006 Generalversammlung des Blasmusikverbandes Tirol, Rathaussaal Telfs13.05. - 16.05.2006 Nationales Jugendblasorchester, Probenphase, Tirol17.05.2006 Nationales Jugendblasorchester, Konzert - Ltg. Dennis Russel Davies, Congress Innsbruck, 20 UhrOktober 2006 Landeswettbewerb „Musik in Bewegung“, Fußballstadion Schwaz

Konzertkalender22.10. STMK Reichenau, Herbstkonzert, Volkshaus Reichenau, Radetzkystraße 47, Innsbruck, 20.00 Uhr30.10. MK Telfes i. St., Kirchenkonzert, 17.00 Uhr05.11. STMK Amras, Kirchenkonzert, Pfarrkirche Amras, 19.30 Uhr12.11. Postmusik Imst, Herbstkonzert19.11. MK Inzing, Konzert, Rathaussaal Telfs, 20.00 Uhr26.11. MV Zirl, Konzert, Blaike Völs, 20.00 Uhr03.12. Knappen-MK Bad Häring, Jahresabschlusskonzert, Kurzentrum, 20.00 Uhr08.12. Swarovski Musik Wattens, Kammerchor Choropax, Rudi Gamper, Kirchenkonzert in der Marienkirche Wattens, 17 Uhr10.12. MK Nauders, Kirchenkonzert

Blasmusikveranstaltungen24.09. STMK Amras, Aufführung des Tiroler Zapfenstreiches 25.09. Musikbezirk Seefelder Hochplateau, Weisenblasen, Reitherjochalm01.10. Musikbezirk Innsbruck-Land, Funktionärsfortbildung, Birgitz20.11. STMK Amras, 175-Jahrjubiläum, Cäcilienfeier und Festakt, Gemeindesaal Amras10.12. STMK Amras, Adventsingen mit Amraser Krippenspiel

Die nächste BiT erscheint im November, 4/2005 • Redaktionsschluss: Mittwoch, 5. Oktober 2005

September 2005 Blasmusik in Tirol

56

MusikinstrumenteWerkstätte u. VerkaufTel. 05242/62708 · Fax 66295e-mail: offi [email protected] Schwaz · Archengasse 11www.musikinstrumente-hackl.at

Generalvertrieb für Europa für AMT Mikrofone

Alleinvertretung für