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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR ARBEITSWIRTSCHAFT UND ORGANISATION IAO Constantin Christmann, Holger Kett, Jürgen Falkner, Anette Weisbecker FRAUNHOFER VERLAG CLOUD-LÖSUNGEN FÜR DAS HANDWERK HINTERGRUND, ANWENDUNGSFELDER UND AKTUELLE INTERNET-BASIERTE ANGEBOTE MARKTSTUDIE

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  • F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R A R B E I T S W I R T S C H A F T U N D O R G A N I S AT I O N I A O

    Constantin Christmann, Holger Kett, Jürgen Falkner, Anette Weisbecker

    FRAUNHOFER VERLAG

    CLOUD-LÖSUNGEN FÜR DAS HANDWERKHINTERGRUND, ANWENDUNGSFELDER UND AKTUELLE INTERNET-BASIERTE ANGEBOTE

    MARKTSTUDIE

  • Constantin Christmann, Holger Kett, Jürgen Falkner, Anette Weisbecker

    Marktstudie

    Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Hintergrund, Anwendungsfelder und aktuelle Internet-basierte Angebote

  • Autoren

    Constantin Christmann

    Dr.-Ing. Holger Kett

    Jürgen Falkner

    apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Anette Weisbecker

    Mitwirkende

    Harriet Kasper

    Erik Hebisch

    Linda Kiegel

    Christopher Hein

    Julia Schwarzwald

    Kontaktadresse

    Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO

    Nobelstraße 12

    70569 Stuttgart

    Telefon: +49 711 970-5120

    Telefax: +49 711 970-5111

    E-Mail: [email protected]

    URL: www.e-business.iao.fraunhofer.de

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im

    Internet über http://dnb.de abrufbar.

    ISBN 978-3-8396-0484-7

    Druck und Weiterverarbeitung

    IRB Mediendienstleistungen

    Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB, Stuttgart

    Für den Druck des Buches wurde chlor- und säurefreies Papier verwendet.

    Titelbild

    Linda Kiegel, Harriet Kasper, Patrick Tosolini

    © by FRAUNHOFER VERLAG, 2012

    Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB

    Postfach 800469, 70504 Stuttgart

    Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart

    Telefon: +49 711 970-2500

    Telefax: +49 711 970-2508

    E-Mail: [email protected]

    URL: http://verlag.fraunhofer.de

    Alle Rechte vorbehalten.

    Dieses Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die über die engen Grenzen des Urheberrechtsgeset-

    zes hinausgeht, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzun-

    gen, Mikroverfilmungen sowie die Speicherung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen und Handelsnamen in

    diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Bezeichnungen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei

    zu betrachten wären und deshalb von jedermann benutzt werden dürften. Soweit in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften

    oder Richtlinien (z.B. DIN, VDI) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden ist, kann der Verlag keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit

    oder Aktualität übernehmen.

  • Inhalt

    Vorwort 9

    Studienergebnisse im Überblick 10

    1 Einleitung 12

    1.1 Hintergrund und Motivation 13

    1.2 Methodik 14

    1.3 Studienaufbau 14

    2 Cloud Computing im Überblick 16

    2.1 Was steckt hinter dem Begriff »Cloud Computing«? 16

    2.2 Chancen und Hemmnisse 17

    2.2.1 Die technischen Aspekte 17

    2.2.2 Die finanziellen Aspekte 18

    2.2.3 Die organisatorischen Aspekte 19

    2.3 Rechtliche Grundlagen 20

    2.3.1 Vertragsgestaltung 20

    2.4 Datenschutz 21

    2.5 Geschäftsmodelle 22

    2.6 Fazit 22

    3 Cloud-Lösungen für das Handwerk 23

    3.1 Der Markt der Handwerkersoftware 23

    3.2 Produktauswahl 26

    3.3 Fokussierung auf Handwerker 26

    3.4 Mobile Nutzung 27

    3.5 Schnittstellen und Interoperabilität 28

    3.6 Rechenzentrum und Datenverarbeitung 29

    3.7 Vertrauen 29

    3.7.1 Vertrauenswürdigkeit des Cloud-Anbieters 30

  • 3.7.2 Vertrauenswürdigkeit der Cloud-Lösung 31

    3.7.3 Weitere Anforderungen an Cloud Computing 32

    4 Produktübersicht 34

    4.1 Tabellarische Übersicht 34

    4.2 Produktbeschreibungen 40

    5 Zusammenfassung 112

  • 6 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Abbildungen

    Abbildung 1: Vorgehen zur Durchführung der Studie 15

    Abbildung 2: Verteilung von Cloud- und On-Premise-Lösungen für Handwerker 23

    Abbildung 3: Verteilung des Softwareangebots auf die einzelnen 24 Funktionsklassen

    Abbildung 4: Zuordnung der Produkte zu den Funktionsklassen 25

    Abbildung 5: Verhältnis zwischen branchenneutralen und handwerks- 26 spezifischen Cloud-Lösungen

    Abbildung 6: Verteilung der betrachteten Produkte nach ihrer Eignung für 26 unterschiedliche Unternehmensgrößen in Mitarbeitern

    Abbildung 7: Verfügbarkeit einer kostenlosen Testversion 27

    Abbildung 8: Verteilung der Verfügbarkeit eines mobilen Web-Zugriffs und 28 von Smartphone-Apps für gängige Plattformen

    Abbildung 9: Verteilung der Verfügbarkeit einer API bzw. spezifischer 28 Schnittstellen zu anderen Systemen

    Abbildung 10: Verteilung der gewählten Betriebsart über alle Produkte 29

    Abbildung 11: Bewertung der Eigenschaften eines vertrauenswürdigen 30 Cloud-Anbieters

    Abbildung 12: Bewertung der Eigenschaften eines vertrauenswürdigen 31 Cloud-Angebots

    Abbildung 13: Bewertung von Merkmalen für den Betrieb eines vertrauens- 32 würdigen Cloud-Angebots

    Abbildung 14: Das Dashboard von SalesKing 42

    Abbildung 15: Bildschirmansicht in myfactory.BusinessWorld 49

    Abbildung 16: Die Startseite in CAS PIA 57

    Abbildung 17: Die automatische Zahlungsanweisung auf Grundlage einer Rechnung in DATEV Unternehmen online 60

    Abbildung 18: Bildschirmansicht einer Do-it-Yourself Homepage 65

    Abbildung 19: Das Dashboard in lexoffice 73

    Abbildung 20: Eine Bildschirmansicht in malistor 77

    Abbildung 21: Eine Bildschirmansicht in Mareon 82

  • 7Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Abbildung 22: midcom Benutzercockpit 87

    Abbildung 23: Die Kalkulation in der Software pds abacus 91

    Abbildung 24: Eine Bildschirmansicht in Reporta 95

    Abbildung 25: Die Journal-Ansicht in Scopeviso 99

    Abbildung 26: Die Projektverwaltung in Timicx 103

    Abbildung 27: Bildschirmansicht in weclapp 107

    Abbildung 28: Eine Bildschirmansicht in der Software WEKA Handwerksbüro 111

  • 9Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Software zur Unterstützung der Geschäftsprozesse gehört bei Handwerksunternehmen zum täglich genutzten Werkzeug. Die rund eine Million Handwerksbetriebe mit ihren über 4,75 Millionen Beschäftigten führen ihre Geschäftsbeziehungen und Interaktionen mit Kunden, Lieferanten, Partnern und Behörden zunehmend elektronisch durch.

    Bei der Arbeit mit dem Computer kommt es auf einfache Bedienbarkeit, geringen Aufwand für Betrieb und Wartung, Sicherheit und Zuverlässigkeit sowie die optimale Unterstützung der Abläufe an. Innovative Informationstechniken wie Cloud Computing eröffnen neue Möglichkeiten die Geschäftsprozesse effizient zu gestalten, Märkte zu erweitern und mit Partnern neue Leistungen anzubieten. Cloud Computing stellt mit der Nutzung von IT-Leistungen über das Internet, die bedarfsgerecht abgerechnet werden, einen Paradigmenwechsel in der Bereitstellung und Nutzung von Informations-technik (IT) dar.

    In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Projekt »CLOUDwerker: Trusted Software as a Service im Handwerk: flexibel – integriert – kooperativ« (www.cloudwerker.de) wird das Potenzial von Cloud Lösungen für Handwerksbetriebe erforscht. Unter Verwendung und Erweiterung von Cloud Techno-logien entsteht eine vertrauenswürdige, offene Service-Plattform, die es erlaubt Dienstebündel im Software as a Service Modell entsprechend der Anforderungen der Handwerksbetriebe zur Verfügung zu stellen. So können Softwarehersteller ihre Software anbieten und Anwender diese Software einfach und flexibel buchen.

    Die vorliegende Marktstudie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organi-sation IAO hat vorhandene Handwerkersoftware hinsichtlich Cloud-Lösungen unter-sucht. Der Schwerpunkt lag dabei auf Aspekten wie Cloudfähigkeit, Betrieb, mobiles Arbeiten, Kostenstrukturen, Sicherheit und Vertrauen.

    Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für ihre Beteiligung und die Bereitstellung der Informationen. Unser Dank geht an die Projektpartner von CLOUDwerker sowie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die bei der Erstellung der Marktstudie mitgewirkt haben. Allen Lesern wünschen wir eine interessante und informative Lektüre.

    Anette Weisbecker Holger Kett apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing., MBA

    Jürgen Falkner Constantin ChristmannDipl.-Phys. Dipl.-Inf.

    Vorwort

  • 10 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Studienergebnisse im Überblick

    Im Rahmen des Projektes CLOUDwerker 1 hat das Fraunhofer IAO 2 Mitte 2012 eine Marktstudie zum Thema Cloud-basierter Handwerkersoftware durchgeführt. Dabei wurde der Markt der für Handwerker geeigneten Softwareprodukte hinsichtlich der Verfügbarkeit und Etablierung von Cloud-Lösungen untersucht. Cloud-Lösungen bezeichnen Softwareanwendungen, die nicht beim Anwender selbst installiert und betrieben werden, sondern die von einem Cloud-Anbieter über das Internet bereitge-stellt werden (siehe Kap. 2.1 für einen Überblick über das Thema Cloud Computing).

    Weiterhin wurden ausgewählte Cloud-Lösungen genauer betrachtet, indem von den Herstellern ein vordefinierter Erfassungsbogen ausgefüllt wurde. Da das Thema des Vertrauens (Trust) ein zentrales Hemmnis bei der Etablierung von Cloud-Lösungen darstellt 3, wurde die Sicht der Hersteller auf das Thema Vertrauen bei der Befragung in Form eines eigenen Fragenkomplexes berücksichtigt.

    Die Informationen aus den Erfassungsbögen sind von Seiten des Fraunhofer IAO in Form strukturierter Produktblätter aufbereitet worden, um einen Überblick hinsichtlich Funktionalität, Cloud-Eigenschaften sowie Service und Support dieser Lösungen zu bieten. In ihrer Gesamtheit gibt die Studie Handwerksunternehmen in Deutschland die Möglichkeit sich auf dem Softwaremarkt zu orientieren und bietet Unterstützung bei der Auswahl von Cloud-basierter Handwerkersoftware.

    Mit der Studie erhalten Handwerksbetriebe eine Einführung in das Thema Trusted Cloud Computing und handwerksspezifische Anwendungsmöglichkeiten. Software-Anbietern und weiteren Experten, die sich mit dem Thema Trusted Cloud Computing für Handwerksbetriebe beschäftigen, gibt die Studie einen Überblick über den gegen-wärtigen Markt und über ungenutzte Potenziale und Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Bereich.

    Zusammenfassend zeigen sich die folgenden Erkenntnisse:

    Relevanz von Cloud Computing für das Handwerk: Der überwiegende Teil der Softwarelösungen für Handwerker ist momentan noch allein in Form einer On-Premise-Installation verfügbar. Dennoch ist das Thema Cloud Computing von Relevanz für den Markt, da ein Drittel der am Markt etablierten Softwareangebote auch als Cloud-Lösung angeboten werden.

    Betrieb und Datenschutz: Die Hersteller von Cloud-Lösungen greifen für den Betrieb ihres Angebots selbst nur in Einzelfällen auf entsprechende Cloud-Angebote zurück, sondern nutzen hierfür zumeist eigene Rechenzentren bzw. Colocation-Angebote. Der Datenschutz findet insoweit Berücksichtigung, als dass bei allen untersuchten Cloud-Lösungen die Datenverarbeitung innerhalb der Grenzen der Europäischen Union erfolgt.

    1 Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), www.cloudwerker.de 2 Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, www.iao.fraunhofer.de 3 Studie der PricewaterhouseCoopers AG (2011) Cloud Computing im Mittelstand: Erfahrungen, Nutzen und Herausforderungen

  • 11Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Mobiles Arbeiten und Schnittstellen: Mehr als die Hälfte der untersuchten Cloud-Lösungen unterstützt den mobilen Zugriff auf die Software mittels einer Smartphone-Applikation oder einer an Smartphones angepassten Darstellung der Software. Zudem bieten fast alle Produkte Schnittstellen zu anderen Systemen.

    Kostenstruktur und Vertragsbindung: Fast alle betrachteten Lösungen bieten eine kostenlose Testversion. Die monatlichen Kosten richten sich zumeist nach der Anzahl der Benutzer im Unternehmen, die die Software einsetzen. Die Vertragslaufzeiten gestalten sich dagegen sehr heterogen und bewegen sich zwischen einem Monat und zwei Jahren.

    Sicherheit und Vertrauen: Dem Thema Sicherheit und Vertrauen räumen die Herstel-ler der betrachteten Cloud-Lösungen durchweg einen hohen Stellenwert ein. Bei der Befragung der Lösungs-Anbieter hinsichtlich der Aspekte, die sie als relevant für das Vertrauen ihrer Kunden einschätzen, wurde die langjährige Erfahrung eines Soft-wareherstellers mit den Bedürfnissen der Zielgruppe, technische Sicherheitskonzepte, technische Leistungsdaten (Verfügbarkeit, Ausfallsicherheit, Geschwindigkeit) sowie einfache Bedienbarkeit und guter Support als besonders wichtig eingeschätzt.

    Grundsätzlich existiert schon heute eine große Auswahl an Softwarelösungen, die in Form von Cloud Computing bezogen werden können. Allerdings sind Cloud-Lösungen im Bereich der Handwerkersoftware bislang nur gering vertreten. Aufgrund der bei Handwerkern und Handwerksbetrieben vorherrschenden Rahmenbedingungen sind diese prädestiniert für die Nutzung von Cloud-Lösungen, sodass Cloud-basierte Entwicklungsvorhaben für die Zielgruppe der Handwerker sinnvoll erscheinen.

    Die Studienergebnisse bestätigen das Forschungsvorhaben »CLOUDwerker: Trusted Software as a Service im Handwerk: flexibel – integriert – kooperativ«. Trusted Cloud Computing im Handwerk hat Potenzial. Weitere Informationen zu Arbeiten in dem Projekt sind im Internet unter www.cloudwerker.de verfügbar. Die Projektpartner freuen sich über Feedback und vertiefende fachliche Diskussion.

  • 12 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    1 Einleitung

    Handwerker nutzen Software zur Unterstützung ihres Geschäftsalltags, wobei die Arbeit am Computer dabei selten im Vordergrund steht. Sie ist ein Hilfsmittel zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben eines modernen Handwerkbetriebs. Für den Handwerker kommt es bei der Auswahl einer Software darauf an, dass er die Tätigkei-ten am Computer mit möglichst wenig Aufwand verrichten kann, sodass die Handwer-kersoftware idealerweise an die Bedürfnisse und Abläufe des Handwerkers angepasst sein sollte.

    Ein Vorteil von Cloud Computing ist, dass es den Aufwand bezüglich Software-Installa-tion und Software-Wartung seitens der Anwender reduziert bzw. dass dieser Aufwand völlig entfällt. Zudem bietet Cloud Computing Chancen im Hinblick auf die Zusammen-arbeit mehrerer Anwender über das Internet sowie hinsichtlich einer Nutzung der Software mittels mobiler Endgeräte, wie Smartphones oder Tablet-PCs. Somit bietet sich die Nutzung von Cloud-basierter Software durch Handwerker und Handwerksbe-triebe an. Dabei stellt sich die Frage, welche Softwareprodukte für Handwerker Cloud-basiert angeboten werden. Weiterhin gilt es zu überprüfen, wie diese Anwendungen in Bezug auf weitere wesentliche Kriterien – darunter Funktionsumfang, Schnittstellen, Datenschutz und Sicherheit zu bewerten sind. Die Marktstudie kommt diesen Fragestel-lungen nach, indem sie ein Schlaglicht auf den aktuellen Markt der Handwerkersoft-ware wirft und indem sie ausgewählte Cloud-basierte Softwarelösungen betrachtet.

    Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat diese Marktstu-die im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförder-ten Projektes CLOUDwerker 4 durchgeführt. Das Projekt gehört zu dem Forschungspro-gramm Trusted Cloud 5 und legt einen besonderen Fokus auf die Aspekte Sicherheit und Vertrauen in Zusammenhang mit Cloud Computing.

    In Diagrammen der Studie können bei den Summen von Beträgen und Prozentangaben aufgrund des Verzichts auf Nachkommastellen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

    Hinweis bezüglich Gleichbehandlung: Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet wird.

    4 CLOUDwerker Projekt-Webseite, www.cloudwerker.de 5 Trusted Cloud: Technologieprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, www.trusted-cloud.de

  • 13Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    1.1 Hintergrund und Motivation

    Die Marktzahlen sind in ihrer Höhe und vor allem ihrem Wachstum beeindruckend: Laut einer Studie der Experton-Group im Auftrag des Bundesverband Informationswirt-schaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. BITKOM übersteigt der deutsche Markt für Cloud Computing in 2012 die Grenze von 5 Milliarden Euro. Der Umsatz klettert 2012 voraussichtlich um 47 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro 6. Cloud Computing ist somit in der Praxis der deutschen Unternehmen angekommen.

    Aufgrund der heterogenen Anforderungen in den unterschiedlichen Gewerken wird eine entsprechende Vielzahl an handwerksspezifischen IT-Anwendungen angeboten. Deren Einsatz gewinnt stark an Bedeutung, da Geschäftsbeziehungen und Interaktio-nen mit Kunden, Lieferanten, Partnern und Behörden zunehmend elektronisch abgewi-ckelt werden. Das bringt für die Betriebe neben neuen Chancen auch neue Anforderun-gen mit sich, denn die meisten dieser IT-Anwendungen werden heutzutage noch in Form von lokal installierten On-Premise-Lösungen 7 mit klassischen Lizenzmodellen angeboten. Der einzelne Handwerksbetrieb muss somit eigenes IT-Know-how für die Installation und den Betrieb dieser Softwarelösungen bereitstellen und hat Aufwand für die Betreuung der Software. Aufwände, die gerade die überwiegend kleinen und Kleinstbetriebe im Handwerk kaum leisten können. Als Zielgruppe für Cloud-basierte Anwendungen bietet sich die Branche des Handwerks daher besonders an.

    Dabei hat die Umsetzung von Cloud Computing im Mittelstand und Handwerk nicht nur die Hürden der passenden technischen Spezifikation, der Datensicherheit, der Wirtschaftlichkeit und der Gebrauchstauglichkeit zu überwinden, von hoher Bedeutung ist auch die Veränderung der Haltung der Entscheidungsträger bezüglich der Nutzung von Diensten, die über das Internet bezogen werden. So ist nach einer Studie von KPMG in Zusammenarbeit mit BITKOM ein Drittel der deutschen Unternehmen an Cloud Computing interessiert. Gleichwohl sind Unsicherheit und Unentschlossenheit noch relativ weit verbreitet 8. Insbesondere geht es dabei um die »weichen Faktoren«, um die Überwindung nicht-technischer Innovationshemmnisse. So muss beispielsweise eine innovationsfreundliche Haltung und das Vertrauen in neue Technologien in den Handwerksunternehmen gefördert werden. Hinzu kommt die Notwendigkeit eine lern- und weiterbildungsfreundliche Stimmung in den Unternehmen zu erzeugen und allgemein aufzuklären. Vertrauen (Trust) spielt bei der Einführung von Cloud Computing eine entscheidende Rolle.

    Die Zusammenarbeit zwischen einzelnen Cloud-Lösungen sowie die Offenheit der Schnittstellen und Datenaustauschformate stellt heute noch eine große Herausforde-rung für Internet-basierte, nach Bedarf abrufbare Lösungen dar 9. Das Projekt CLOUD-werker hat das Ziel eine entsprechende durchgängige Lösung für Handwerksbetriebe zu konzipieren.

    Im Zusammenspiel mit der zunehmenden Verbreitung von Angeboten aus der Cloud und den wachsenden Herausforderungen für Handwerksunternehmen stellt sich die Frage, welche Softwareprodukte für Handwerker Cloud-basiert angeboten werden. Im Rahmen der vorliegenden Studie wird die aktuelle Situation im Markt der Cloud-basierten Handwerkersoftware analysiert. Dabei wird ein Schwerpunkt auf den Funkti-onsumfang, auf die Verfügbarkeit von Schnittstellen sowie auf Aspekte des Vertrauens

    6 BITKOM-Presseinformation (2012) Umsatz mit Cloud Computing steigt über 5 Milliarden Euro 7 Beim On-Premise-Modell erwirbt der Nutzer eine Software und betreibt diese selbst. 8 KPMG-Studie (2012) Cloud-Monitor 2012: Cloud-Computing in Deutschland – Status quo und Perspektiven 9 Berlecon Studie im Auftrag des BMWi (2010) Das wirtschaftliche Potenzial des Internet der Dienste

    In Handwerksbetrieben

    werden zumeist On-Premise-

    Installationen eingesetzt

    Die »weichen Faktoren«

    spielen beim Thema Cloud

    Computing eine zentrale Rolle

  • 14 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    gelegt. Die Studie soll Handwerksunternehmen in Deutschland die Möglichkeit geben, sich auf dem Softwaremarkt zu orientieren und soll bei der Auswahl von Cloud-basierter Handwerkersoftware unterstützen.

    1.2 Methodik

    Im Rahmen der Marktstudie hat das Fraunhofer IAO im Sommer 2012 insgesamt 137 Produkte unterschiedlicher Hersteller untersucht, die sich für einen Einsatz bei einem Handwerksunternehmen eignen. Grundlage hierfür war eine im Frühsommer 2012 durchgeführte Anwenderstudie des Fraunhofer IAO zur IT-Nutzung im Handwerk 10. Anhand der Rückmeldungen im Rahmen dieser Studie konnte eine Vielzahl an Produk-ten unterschiedlicher Hersteller identifiziert werden, die sich im deutschen Handwerk im Einsatz befinden.

    Weiterhin sind von ausgewählten Herstellern, die Cloud-basierte Software für Hand-werker im Angebot haben, vordefinierte Erhebungsbögen zu ihren Produkten ausge-füllt worden. Diese Angaben sind im Anschluss von Seiten des Fraunhofer IAO zu Produktblättern zusammengefasst worden, um einen schnellen Überblick über die einzelnen Produkte zu ermöglichen.

    Die Angaben, die von den Herstellern gemacht worden sind, wurden stichprobenartig mit den Angaben auf den Webseiten der Hersteller verglichen. Zudem wurden die Produktblätter vom jeweiligen Softwarehersteller überprüft und freigegeben. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben seitens des Fraunhofer IAO gibt es nicht.

    1.3 Studienaufbau

    In den vorausgegangenen Abschnitten der Einleitung wurde die Motivation für die Studie erläutert. Fokus der Markstudie ist es, den gegenwärtigen Markt der Handwer-kersoftware genauer zu beleuchten und auf dieser Grundlage eine Übersicht über Cloud-basierte Handwerkersoftware zu bieten.

    In Kapitel 2 werden relevante Informationen zum Thema Cloud Computing dargestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Informationen, die eine Relevanz hinsichtlich der Produktauswahl Cloud-basierter Lösungen für Handwerker besitzen:

    • Erklärung des Begriffs »Cloud Computing«• Aktuelle Chancen und Hemmnisse von Cloud Computing• Rechtliche Grundlagen zur Vertragsgestaltung und zum Datenschutz• Auswirkungen von Cloud Computing auf IT-Geschäftsmodelle

    10 Kasper et al. (2012) Potenziale von Cloud Computing im Handwerk, Fraunhofer Verlag, Stuttgart

    Zielgruppe: Handwerks-

    unternehmen in Deutschland

    Die Produktblätter er-

    möglichen einen schnellen

    Überblick über die Soft-

    warelösungen

    Einleitung

  • 15Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Im Anschluss daran beinhaltet das Kapitel 3 die Ergebnisse der Untersuchungen des Marktes der Handwerkersoftware. Neben einer holistischen Betrachtung werden dabei auch die Ergebnisse aus den Erfassungsbögen berücksichtigt, die von den Herstellern zu ihren Cloud-Lösungen ausgefüllt worden sind.

    In Kapitel 4 werden ausgewählte Cloud-Lösungen, die sich für einen Einsatz in einem Handwerksunternehmen eignen, in Form strukturierter Produktblätter vorgestellt und in einer tabellarischen Übersicht gegenübergestellt.

    Die Studie schließt mit einer Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse, die im Rahmen der Marktstudie gewonnen werden konnten.

    Info für das Handwerk

    Die mit diesem Symbol gekennzeichneten Texte bieten zusätzliche Informationen oder auch eine Einordnung der Informationen in den Kontext von Handwerksunternehmen.

    Einleitung

    Abbildung 1:

    Vorgehen zur Durchführung der

    Marktstudie.

    Anwenderstudie Cloud Computing im Handwerk

    Untersuchung des Marktes

    Erstellung der Erfassungsbögen

    Erfassung derCloud-Lösungen

    Erstellung der Produktblätter

    Freigabe durch Hersteller

    Studienerstellung

  • 16 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    2 Cloud Computing im Überblick

    2.1 Was steckt hinter dem Begriff »Cloud Computing«?

    Cloud Computing bezeichnet einen Ansatz, bei dem Infrastrukturen und Anwendungen der Information- und Kommunikationstechnik (IKT) nicht mehr beim Anwender selbst installiert und betrieben werden, sondern dass diese von einem Cloud-Anbieter bereit-gestellt werden. Der Zugriff auf Daten und Anwendungen erfolgt über ein Netz, typischerweise das Internet. Die bereitgestellten Ressourcen können in Abhängigkeit vom Bedarf in Anspruch genommen werden und auch die Abrechnung erfolgt nut-zungsbasiert, bspw. je Nutzer pro Monat oder nach genutztem Speicherplatz.

    Die Spannbreite der im Rahmen von Cloud Computing angebotenen Dienstleistungen umfasst das komplette Spektrum der Informationstechnik. Eine bekannte Untergliede-rung von Cloud Computing-Dienstleistungen ist von der US-amerikanischen Standardi-sierungsstelle NIST (National Institute of Standards and Technology) 11 vorgenommen worden. Die NIST-Definition unterscheidet zwischen drei Kategorien von Servicemodel-len beim Cloud-Computing:

    • Infrastructure-as-a-Service (IaaS): Bei IaaS werden Basisinfrastrukturen als Dienst angeboten. Diese Dienste werden in standardisierter Form angeboten und können genutzt werden, um darauf Anwendungen aufzubauen. Beispielsweise kann ein Kunde Rechenleistung oder Datenspeicher anmieten und damit ein Betriebssystem mit Anwendungen seiner Wahl ausführen.

    • Platform-as-a-Service (PaaS): Als PaaS bezeichnet man einen Service, der in der Cloud eine Computer-Plattform für Entwickler zur Verfügung stellt, um die Erstel-lung und den Betrieb von Webanwendungen 12 zu erleichtern. Bekannte Beispiele, die sich für die Entwicklung beliebiger Webanwendungen eignen, sind die Google App Engine 13 oder auch Microsoft Azure 14. Daneben gibt es weitere Plattformen, die auf die Erstellung von Geschäftsanwendungen spezialisiert sind. Vertreter dieser Kategorie sind force.com 15 oder auch die Cordys Process Factory 16. Häufig integrie-ren Plattformen für Geschäftsanwendungen auch Infrastrukturen für Vertrieb, Bereitstellung und Abrechnung von Anwendungen (bspw. einen App Store).

    • Software-as-a-Service (SaaS): Als SaaS bezeichnet man sämtliche Angebote von Anwendungen, die den Kriterien des Cloud Computing entsprechen. Beispiele für SaaS-Anwendungen reichen von der Erstellung von Textdokumenten über Anwen-dungen für das Beziehungsmanagement mit Kunden (CRM) bis hin zur Finanzbuch-haltung.

    11 Mell, Grance (2009) The NIST definition of cloud computing, Technical report 12 Eine Webanwendung ist eine Software, die beim Benutzer in einem Webbrowser abläuft bzw. dargestellt wird. 13 developers.google.com/appengine 14 www.windowsazure.com 15 www.force.com 16 cordys.com/process_factory

    Bereitstellung von IKT durch

    einen Cloud-Anbieter und

    Nutzung über das Internet

    Infrastructure-as-a-Service

    beinhaltet die Bereitstellung

    von Basisinfrastrukturen

    Plattform-as-a-Service

    bezeichnet die Bereitstellung

    einer Entwicklungsumgebung

    Software-as-a-Service

    beinhaltet die Bereitstellung

    von Softwarelösungen

  • 17Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Darüber hinaus lässt sich Cloud Computing hinsichtlich des Betriebs der Cloud-Infra-struktur unterscheiden:

    • Beim Public Cloud Computing werden die IKT-Ressourcen von einem externen Cloud-Anbieter über das öffentliche Internet bezogen.

    • Beim Private Cloud Computing wird eine Cloud Computing-Infrastruktur innerhalb eines Unternehmens genutzt, um beispielsweise mehrere Unternehmensbereiche und -standorte zentral mit IKT-Ressourcen zu versorgen und entsprechende Kosteneinsparungen zu erzielen. Technisch unterscheidet sich das Public und Private Cloud Computing nicht. Allerdings eignet sich die Private Cloud insbeson-dere für den Einsatz in großen Unternehmen.

    Fast jedes dritte deutsche Unternehmen steht dem Thema Cloud Computing aufge-schlossen und interessiert gegenüber. Allerdings setzen bislang nur 6 Prozent aller deutschen Unternehmen tatsächlich Public Cloud Computing ein. Dagegen setzen 15 Prozent aller großen Unternehmen ab 500 Mitarbeiter schon heute auf Software-Anwendungen aus der Public Cloud 17. Marktbeobachter gehen gegenwärtig davon aus, dass nur wenige Unternehmen künftig die gesamten Daten und Anwendungen aus der Public Cloud beziehen werden 18. Stattdessen ist anzunehmen, dass viele Unternehmen hybride Cloud-Infrastrukturen einsetzen und bestimmte geschäftskritische oder auch hochsensible Daten und Anwendungen als On-Premise-Installationen oder in einer Private Cloud betreiben werden. Da es Handwerksunternehmen typischerweise darum geht, Software zur Unterstützung ihres Geschäftsbetriebs zu nutzen und nicht Infrastruktur- oder Plattform-Dienstleistun-gen zu beziehen, ist für Handwerksunternehmen primär das Public Cloud Computing in der Ausprägung Software-as-a-Service (SaaS) relevant.

    2.2 Chancen und Hemmnisse

    Die Vorteile, aber auch die Herausforderungen und Hemmnisse werden seit einiger Zeit in der Fachwelt, aber auch bei Anwendern von Cloud Computing-Dienstleistungen intensiv diskutiert. Im Folgenden werden die Vorteile sowie bestehende Herausforde-rungen und Hemmnisse betrachtet, wobei eine Unterteilung in technische, finanzielle und organisatorische Aspekte vorgenommen wird.

    2.2.1 Die technischen Aspekte

    Sicherheit

    Das Thema der Sicherheit steht häufig im Mittelpunkt der Diskussion um Cloud Com-puting. Einerseits erfordert das Auslagern von Daten, Anwendungen und IKT-Infra-struktur das Vertrauen in das Sicherheitskonzept des Cloud-Anbieters, andererseits bieten die Rechenzentren der Cloud-Anbieter häufig ein höheres Sicherheitsniveau, als es in den Serverräumen von zumeist kleinen und mittelständischen Unternehmen gegeben ist. Das Sicherheitsniveau variiert jedoch von Anbieter zu Anbieter, sodass das Thema Sicherheit im Rahmen eines Auswahlprozesses im Einzelnen geprüft werden muss.

    17 KPMG-Studie (2012) Cloud-Monitor 2012: Cloud-Computing in Deutschland – Status quo und Perspektiven 18 Berlecon Studie im Auftrag des BMWi (2010) Das wirtschaftliche Potenzial des Internet der Dienste

    Die Public Cloud befindet sich

    im öffentlichen Internet

    Innerhalb eines Unterneh-

    mens läßt sich eine Private

    Cloud realisieren

    Cloud Computing ist bislang

    eher bei großen Unternehmen

    im Einsatz

    Das Sicherheitsniveau eines

    Cloud-Providers ist häufig

    sehr hoch

  • 18 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Verfügbarkeit

    Neben der Sicherheit sensibler Unternehmensdaten ist das Thema der Verfügbarkeit von Daten oder Anwendungen ein zentrales Thema. Bei Inanspruchnahme von Cloud-Diensten überträgt der Anwender die Verantwortung für die Verfügbarkeit auf den Cloud-Anbieter. Die Qualität der bereitgestellten Dienste wird dann typischerweise über sogenannte Service Level Agreements (SLAs) (siehe Kapitel 2.3.1) vertraglich garantiert. Dabei ist ein entsprechendes Vertrauen des Anwenders in den Cloud-Anbieter erforder-lich, dass dieser die vereinbarten SLAs auch einzuhalten vermag.

    Funktionalität

    Indem der Betrieb einer Anwendung oder einer IKT-Infrastruktur zu einem Cloud-Anbieter ausgelagert worden ist, hat auch der Cloud-Anbieter die Verantwortung für Updates, Upgrades oder andere funktionale Erweiterungen des Cloud-Dienstes. Dies stellt häufig eine signifikante organisatorische Entlastung für Anwenderunternehmen dar. Indem wichtigen Updates für alle Kunden zentral durchgeführt werden, wird zudem die Sicherheit von Daten und IT-Infrastruktur unterstützt.

    2.2.2 Die finanziellen Aspekte

    In einer Studie des Centre for Economics and Business Research wurde der jährliche wirtschaftliche Gesamtnutzen von Cloud Computing in Deutschland für das Jahr 2015 auf 49 Mrd. Euro prognostiziert 19. Dabei ergeben sich die finanziellen Vorteile haupt-sächlich aufgrund der unten aufgeführten Punkte:

    • Geringere Investitionskosten: Finanzielle Vorteile ergeben sich für Anwenderun-ternehmen bei der Anschaffung und Umsetzung von Software, da beim Cloud Computing die Investitionen in Hardware, IT-Infrastruktur und Softwarelizenzen entfallen. Indem diese Investitionen eingespart werden, lassen sich fixe Kosten in variable, monatliche Kosten umwandeln. Die daraus folgende geringere Kapitalbin-dung und höhere Liquidität stellt ein Argument für Cloud Computing dar 20.

    • Kosteneinsparungen bei der Administration: Beim Cloud Computing müssen in den Anwenderunternehmen im Vergleich zu einer On-Premise-Lösung wesent-lich weniger Ressourcen für die Wartung und den Betrieb der Anwendung vorge-halten werden, da dieser Bereich größtenteils durch den Cloud-Anbieter abgedeckt wird.

    • Kostenvorteile: Häufig lassen sich auf der Seite der Cloud-Anbieter Einsparungen von Kosten realisieren, indem viele Kunden über eine gemeinsame hoch skalierbare Infrastruktur bedient werden. Typischerweise kann ein Cloud-Anbieter eine hohe Effizienz bei der Auslastung seiner IT-Infrastruktur sowie bei der Administration und im Support erreichen, sodass auch Kostenvorteile an die Kunden weitergegeben werden können.

    19 Centre for Economics and Business Research (2010) The economic benefits of cloud computing to business and the wider EMEA economy 20 Repschläger, Zarnekow (2011) Cloud Computing in der IKT-Branche, Universitätsverlag der TU Berlin

    Service Level Agreements

    regeln die Qualität der

    bereitgestellten Cloud-

    Dienste

    Organisatorische Entlastung

    für Anwenderunternehmen

    Cloud Computing er-

    möglicht die Einsparung von

    Investitionen

    Cloud Computing im Überblick

  • 19Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Insgesamt versprechen Cloud-Anbieter, dass die Gesamtkosten (TCO) von Cloud-Diensten deutlich niedriger ausfallen, als bei On-Premise-Installationen und eigenen Infrastrukturen. Beispielsweise hat eine Studie der Unternehmensberatung Hurwitz & Associates 21 den Anwendungsfall einer Software für das Enterprise Resource Planning (ERP) 22 sowie das Customer Relationship Management (CRM) 23 untersucht und dabei ein On-Premise-Angebot von Microsoft mit einer SaaS-Lösung verglichen. Hierbei konnten für kleine und mittlere Unternehmen zwischen 35 Prozent und 55 Prozent niedrigere Gesamtkosten für die SaaS-Lösung ermittelt werden. Eine mögliche Kosten-ersparnis muss dabei immer im Hinblick auf den konkreten Anwendungsfall individuell ermittelt werden. Das Fraunhofer IAO hat aufgezeigt, wie sich die Kosten unterschiedli-cher Infrastrukturdienstleistungen (darunter auch Infrastructure-as-a-Service) ermitteln lassen, um so zu einer Entscheidungsgrundlage für ein Unternehmen zu gelangen 24.

    Die geringere Kapitalbindung und höhere Liquidität aufgrund von Einsparungen bei Investitionen in Hardware und Softwarelizenzen stellt gerade für kleinere Handwerks-unternehmen ein Argument für Cloud Computing dar.

    2.2.3 Die organisatorischen Aspekte

    Flexibilität

    Der Umstand, dass Cloud-Dienste typischerweise in Abhängigkeit vom Bedarf flexibel hinzu- oder wieder abbestellt werden können, ermöglicht es Anwenderunternehmen, ihre Flexibilität und Agilität zu erhöhen, indem IKT-Ressourcen schnell und unkompli-ziert an veränderte Geschäftsanforderungen angepasst werden können. Zudem erlaubt die Unabhängigkeit von vor Ort implementierter Infrastruktur organisatorische Verände-rungen, wie Umstrukturierungen oder die Anbindung neuer Standorte, schneller und effizienter umzusetzen.

    Der Zugriff auf Daten und Anwendungen aus der Cloud stellt vergleichsweise geringe Anforderungen an die Hardware. In der Regel ist allein ein Internetbrowser und eine Breitband-Internetanschluss erforderlich, sodass ein Zugriff auch mittels mobiler Endgeräte, wie Smartphones oder Tablet-PCs möglich wird. Diese neuen Möglichkeiten unterstützen die Mobilität der Mitarbeiter, da ortsunabhängig auf die Daten und Anwendungen in der Cloud zugegriffen werden kann. Grundsätzlich bietet sich der Einsatz mobiler Endgeräte für alle Handwerksunterneh-men an, die ihre Tätigkeit nicht ausschließlich vom Betrieb aus erledigen. Beispielsweise kann die Erfassung von Auftrags- bzw. Kundendaten oder das Aufmaß durch mobile Endgeräte unterstützt werden, um so die Produktivität des Betriebs zu erhöhen. Entsprechende Szenarien werden in einem Leitfaden für mobiles Arbeiten im Hand-werk 25 beschrieben.

    Anbieterwechsel

    Bei der Beendigung eines Vertragsverhältnisses mit einem Cloud-Anbieter können sich für Anwenderunternehmen Risiken ergeben, da der Wechsel zu einem anderen Anbie-

    21 Aggarwal, McCabe (2009) The Compelling TCO Case for Cloud Computing in SMB and Mid-Market Enterprises, Hurwitz & Associates 22 Englischer Begriff, der die Planung und Optimierung von Unternehmensressourcen umfasst. 23 Englischer Begriff für das Kundenbeziehungsmanagement. 24 Christmann et al. (2011) Schein oder Sein – Kosten und Nutzen von Cloud Computing, iX, Heise Verlag 25 Münsterländer Kompetenzzentrum für den elektronischen Geschäftsverkehr (2011) Mit Hammer, Säge und Smartphone. Leitfaden Mobiles Arbeiten im Handwerk, www.ec-net.de

    Kosteneinsparungen müssen

    individuell ermittelt werden

    Cloud Computing bietet eine

    hohe Agilität und Flexibilität

    Cloud Computing im Überblick

  • 20 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    ter mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden sein kann. Dieser Aspekt muss bei der Anbieterauswahl mit berücksichtigt und durch die Ausarbeitung einer entsprechen-den Exit-Strategie, also einer Strategie für den Wechsel des Anbieters, adressiert werden.

    Rechtliche Fragen

    Für das Cloud Computing existieren noch keine allgemeinen Leistungs- und Vertrags-standards und zudem sind viele juristischen Fragestellungen noch unzureichend geklärt 26. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen, die keine individuellen Verträge aushandeln können, stellen diese ungeklärten juristischen Fragestellungen ein Hemmnis dar. Auf der anderen Seite sind etablierte Cloud-Anbieter in ihrem eigenen Interesse bemüht, die Dienstleistung vertragsgerecht zu erfüllen, da Ausfälle oder mangelnder Service bei mitunter tausenden Kunden schnell eine schlechte Reputation im Markt zur Folge haben.

    2.3 Rechtliche Grundlagen

    2.3.1 Vertragsgestaltung

    Individuelle Verträge werden typischerweise nur mit großen Unternehmen ausgehan-delt. Für die Vielzahl der kleinen und mittelständischen Kunden geben Cloud-Anbieter häufig die Vertragsbedingungen vor und beziehen die Allgemeinen Geschäftsbedin-gungen in den Vertragsabschluss mit ein.

    Individuelle Verträge zwischen Anwendern (Kunden) und Cloud-Anbietern können – in Abhängigkeit von der konkreten Ausprägung des Cloud-Dienstes - extrem unterschied-lich gestaltet sein und weisen insbesondere im Hinblick auf Leistungsinhalte, Verfügbar-keit, Performanz und Planungssicherheit mitunter erhebliche Unterschiede auf. Insbe-sondere auf die folgenden Bereiche sollten im Hinblick auf eine sachgerechte vertragliche Gestaltung besonderes Augenmerk gelegt werden 27:

    • Leistungsbeschreibung: Die Verträge für Cloud Computing-Dienste müssen so detailliert wie möglich die Leistung beschreiben, die Gegenstand des Cloud Com-puting sein soll. Insbesondere müssen dabei die Punkte Flexibilität und Skalierbar-keit sauber in der Leistungsbeschreibung abgebildet werden. Grundsätzlich kann bei der Beschreibung der gewünschten Flexibilität auf Instrumente aus dem klassi-schen Outsourcing zurückgegriffen werden.

    • Service Level Agreements: Service Level Agreements (SLAs) dienen der Konkreti-sierung der Leistungsbeschreibung. Die Zielsetzung von SLAs ist es, dem Kunden eine Kontrollmöglichkeit zu bieten, indem zugesicherte Leistungseigenschaften, wie etwa Leistungsumfang, Reaktionszeit und Schnelligkeit der Bearbeitung genau beschrieben werden. Zudem beinhalten SLAs häufig auch ein Sanktionsregime, das reduzierte Zahlungen oder auch Schadensersatz im Fall der Nichterfüllung von Leistungen beschreiben kann 28.

    26 Berlecon Studie im Auftrag des BMWi (2010) Das wirtschaftliche Potenzial des Internet der Dienste 27 Schulz (2009) Rechtliche Aspekte des Cloud Computing im Überblick 28 Bernhard (2004) Service-Level-Management in der IT, Symposion Publishing

    Ein Anbieterwechsel kann mit

    hohem Aufwand und Kosten

    verbunden sein

    Juristische Fragestellungen

    sind oft noch unzureichend

    geklärt

    Cloud Computing im Überblick

  • 21Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    • Datensicherheit und Datenschutz: Insbesondere wenn zentrale Unternehmens-prozesse ausgelagert werden, besteht ein großes Interesse des Kunden daran, dass ein entsprechendes Sicherheitskonzept beim Cloud-Anbieter vorliegt und dass dieses auch vertraglich festgeschrieben wird. Häufig werden auch personenbezogene Daten verarbeitet sodass datenschutzrechtliche Aspekte zu berücksichtigen sind 29.

    • Anbieterwechsel: Ein weiterer wesentlicher Punkt betrifft die Absicherung von Betriebsausfallrisiken nicht nur während der Vertragslaufzeit, sondern auch bei Vertragsende. Insbesondere bei einem Anbieterwechsel können aufgrund häufig fehlender Standardisierung erhebliche Wechselkosten und auch zeitliche Aufwände entstehen 30.

    2.4 Datenschutz

    Cloud-basierte Dienste werden datenschutzrechtlich gemeinhin als Auftragsdatenverar-beitung (§11 BDSG) aufgefasst. Demnach bleibt das Anwenderunternehmen für die Daten verantwortlich und ist gesetzlich verpflichtet, die Auswahl von Cloud-Anbietern, die diese Daten verarbeiten, sorgfältig vorzunehmen und diese Datenverarbeitung auch zu überwachen. Insbesondere muss sichergestellt werden, dass beim Cloud-Anbieter technische und organisatorische Maßnahmen getroffen werden, um die Anforderungen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) zu erfüllen 31.

    Eine Überwachung der Datenverarbeitung ist in der Praxis aber häufig nicht möglich (insbesondere da der regelmäßige Besuch der Rechenzentren durch Anwendungsunter-nehmen im Widerspruch zu der vom BDSG geforderten Zugangskontrolle stünde), sodass von Juristen nach Auswegen gesucht wird. Ein Ausweg wird dabei in der Zertifizierung gesehen. Dabei wird durch unabhängige Dritte eine Zertifizierung der Cloud-Anbieter vorgenommen (bspw. EuroCloud 32, SAS-70 33, ISO 27001 34), um so den Anwenderunter-nehmen die Möglichkeit zu geben, sich auf das Zertifikat berufen zu können.

    Nach europäischem Recht dürfen personenbezogene Daten nur dann in außereuropäi-sche Drittstaaten übermittelt werden, wenn am Zielort ein mit dem heimischen Daten-schutz vergleichbares Datenschutzniveau sichergestellt ist 35. Hierfür hat die EU entspre-chende Staaten mit angemessenem Datenschutzniveau festgelegt. In den USA, die keine umfassenden gesetzlichen Regelungen kennen, ist eine Datenverarbeitung nur dann möglich, wenn der entsprechende Cloud-Anbieter dem sogenannten Safe Harbor beigetreten ist. Im Jahr 2000 hat die EU anerkannt, dass bei den Unternehmen, die dem Safe Harbor beigetreten sind, ein ausreichender Schutz besteht 36. Viele internatio-nale Anbieter haben auf diese rechtlichen Restriktionen reagiert und bieten eine Datenverarbeitung in regionalen Rechenzentren (bspw. innerhalb der EU) an.

    Daten sind personenbezogen, wenn sie eindeutig einer bestimmten natürlichen Person zugeordnet sind oder diese Zuordnung zumindest mittelbar erfolgen kann. Für ein Handwerksunternehmen entstehen typische personenbezogene Daten durch Kunden-daten (z.B. Name, Adresse, Kontaktdaten) sowie die Daten von Mitarbeitern (z.B. Name, Adresse, Bankverbindung, Sozialversicherungsnummer, Kfz-Kennzeichen, Zeugnisse).

    29 Schulz (2009) Rechtliche Aspekte des Cloud Computing im Überblick 30 Lutz (2011) Vertragsrechtliche Fragen des Cloud Computing, GRIN Verlag 31 Wieduwilt (2010) Zwischen Wolkenhimmel und Haftungshölle, Frankfurter Allgemeine Zeitung 32 Hofmann (2011) Cloud-Gütesiegel von Eurocloud soll Rechtssicherheit erhöhen, IT-Business, Vogel Business Media 33 www.sas70.com 34 www.iso.org 35 Schulz (2009) Rechtliche Aspekte des Cloud Computing im Überblick 36 www.bfdi.bund.de/DE/EuropaUndInternationales/Art29Gruppe/Artikel/SafeHarbor.html

    Anwenderunternehmen

    müssen sicherstellen, dass

    gesetzliche Anforderungen

    eingehalten werden

    Das Safe Harbor-Abkommen

    ermöglicht eine Auslagerung

    der Datenverarbeitung in die

    USA

    Cloud Computing im Überblick

  • 22 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    2.5 Geschäftsmodelle

    Gemäß der Cloud Computing-Definition des NIST ist eine wesentliche Eigenschaft des Cloud Computing, dass die Abrechnung von IT-Dienstleistung nutzungsabhängig erfolgt und sich somit am dynamischen Bedarf der Kunden orientiert 37. Für die wirt-schaftlichen Interessen auf der Seite etablierter Systemhäuser, Hosting-Anbieter und Softwarehersteller stellt dieser Paradigmenwechsel eine erhebliche Herausforderung dar, da dieser fundamentale Veränderungen ihres Geschäftsmodells verlangt. Die Verlagerung vom lizenzbasierten Produktgeschäft hin zu einem nutzungsabhängigen Dienstleistungsgeschäft erfordert technologische Neuerungen, aber auch einen Wandel im Kundenservice und Vertrieb. Weiterhin bedeutet der Wandel zum Cloud Computing für Systemhäuser und IT-Berater, einen Umstieg von klassischen On-Premise-Installatio-nen mit langen Projektlaufzeiten zu einem nachfragebasierten Modell mit geringeren Margen 38.

    Dagegen ermöglicht die flexible Nutzung von Cloud-Infrastruktur gerade neuen Unternehmen den Markteintritt, der ohne Cloud Computing hohe Investitionen in IT-Infrastruktur und Personal für die Administration erforderlich gemacht hätte. Diese jungen Unternehmen bieten häufig Softwarelösungen an, die speziell auf konkrete Anwendungsfälle zugeschnitten sind und stellen oft eine echte Alternative zu etablier-ten Geschäftsanwendungen dar.

    2.6 Fazit

    Trotz der dargestellten Hürden und Hemmnisse hat die Etablierung von Cloud Compu-ting in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen und Analysten sagen ein weiteres Wachstum des Marktes für die kommenden Jahre voraus. Somit ist Cloud Computing weniger als »Hype« sondern stattdessen als eine Alternative zu klassischen On-Premise-Lösungen zu bewerten. Für die unternehmenseigene IKT-Infrastruktur bietet Cloud Computing die Chance einer deutlichen Flexibilisierung und entsprechen-der Kosteneinsparungen. Zwar bestehen bislang noch gewisse Risiken für die Geschäftskontinuität und auch datenschutzrechtliche Fragestellungen sind noch offen, jedoch lassen sich diese Risiken durch eine sorgfältige Auswahl der Cloud-Anbieter und eine detaillierte Vertragsgestaltung minimieren.

    37 Mell, Grance (2009) The NIST definition of cloud computing, Technical report 38 Berlecon Studie im Auftrag des BMWi (2010) Das wirtschaftliche Potenzial des Internet der Dienste

    Cloud Computing hat

    Veränderungen in etablierten

    Geschäftsmodellen zur Folge

    Cloud Computing im Überblick

  • 23Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    3 Cloud-Lösungen für das Handwerk

    3.1 Der Markt der Handwerkersoftware

    Auf Grundlage einer im Frühsommer 2012 durchgeführte Anwenderstudie des Fraun-hofer IAO zur IT-Nutzung im Handwerk 39 wurde anhand der Produkte, die bei den befragten Anwendern im Einsatz sind, eine Untersuchung des Marktes der Handwer-kersoftware durchgeführt. Nach Bereinigung von Mehrfachnennung ergab sich eine Liste mit 165 Produkt- und Herstellernamen, von denen sich wiederum 137 (83 Prozent) über eine Web-Recherche identifizieren und einem konkreten Angebot eines Herstellers zuordnen ließen. Diese Produkte wurden hinsichtlich der Verfügbarkeit von On-Premise- bzw. Cloud-Lösungen und hinsichtlich ihres Funktionsumfangs untersucht.

    Von den identifizierten Produkten bieten 63 Prozent allein eine On-Premise-Installation an. Dagegen bieten 17 Prozent nur eine Cloud-Lösung und weitere 18 Prozent bieten neben einer On-Premise-Lösung auch eine Cloud-Lösung an. Die Auswertung in Abbildung 2 zeigt, dass der überwiegende Teil der Softwarelösungen für Handwerker momentan noch allein in Form einer On-Premise-Installation verfügbar ist. Dennoch wird deutlich, dass Cloud Computing durchaus eine Relevanz für am Markt etablierte Hersteller besitzt, da ein Drittel der Softwareangebote auch als Cloud-Lösung angebo-ten wird.

    Um die Verfügbarkeit bestimmter Funktionalitäten im Markt genauer bestimmen zu können, sind die folgenden Funktionsklassen identifiziert worden, die für den Einsatz von Software in einem Handwerksbetrieb relevant sein können:

    • Angebotserstellung: Erstellung und Verwaltung von Angeboten

    • Auftragsverwaltung: Erstellung und Verwaltung von Aufträgen

    • Projektverwaltung: Verwaltung von Projekten, Projektdokumentation, Planung und Disposition

    • Rechnungsstellung: Erstellung und Verwaltung von Rechnungen

    39 Kasper et al. (2012) Potenziale von Cloud Computing im Handwerk, Fraunhofer Verlag, Stuttgart

    Handwerkersoftware wird

    vorwiegend als On-Premise-

    Installation angeboten

    Nur On-Premise

    Nur Cloud

    On-Premise und Cloud

    18%

    63%17%

    Abbildung 2:

    Verteilung von Cloud- und

    On-Premise-Lösungen für

    Handwerker (n=137)

  • 24 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    • Zeiterfassung: Erfassen der Arbeitszeit für das Personalwesen

    • Einkauf/Lagerverwaltung: Verwaltung von Bestellungen, Verbuchung von Materialien

    • Lohnabrechnung: Unterstützung bzw. Durchführung der Lohnabrechnung

    • Buchführung: Verwaltung der Geldflüsse im Unternehmen

    • Customer Relationship Management (CRM): Verwaltung von Adressdaten, Nachverfolgung von Kundenkontakten

    • Rechnerunterstütztes Konstruieren (CAD): Erstellung und Verwaltung von CAD-Zeichnungen

    Die Auswertung der Funktionsklassen, denen sich die einzelnen Produkte zuordnen lassen, ergibt die in Abbildung 3 dargestellte Verteilung. Dabei zeigt sich, dass die Funktionsklassen »Angebotserstellung«, »Auftragsverwaltung«, »Rechnungsstellung« sowie »Einkauf/Lagerverwaltung« von über 60 Prozent der im Markt vertretenen Produkte adressiert werden, woraus sich eine besondere Relevanz dieser Funktionen für die Zielgruppe der Handwerker ableiten lässt.

    Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Abbildung 3:

    Verteilung des Softwareangebots

    auf die einzelnen Funktions-

    klassen (n=137)

    0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

    CAD

    CRM

    Zeiterfassung

    Lohnabrechnung

    Buchführung

    Projektverwaltung

    Einkauf/Lagerverwaltung

    Rechnungsstellung

    Angebotserstellung

    Auftragsverwaltung

    Funktionsklasse

    Anteil in Prozent

    9%

    14%

    35%

    36%

    49%

    53%

    61%

    69%

    71%

    76%

  • 25Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Weiterhin zeigt sich, dass Softwarelösungen mit CRM- und CAD-Funktionalität relativ selten im Einsatz sind. Für CAD mag das Ergebnis aufgrund der eher spezifischen Anwendergruppe nicht überraschen, wohingegen die gering vertretene CRM-Funktio-nalität ein gewisses Potenzial offenbart, da die Funktionalität eines CRM prinzipiell für alle Anwendergruppen über die unterschiedlichen Gewerke hinweg sinnvolle Einsatz-möglichkeiten zur Verbesserung der Vertriebsaktivitäten bietet.

    Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Abbildung 4:

    Zuordnung der Produkte zu den

    Funktionsklassen

    Ang

    ebot

    sers

    tellu

    ng

    Auf

    trag

    sver

    wal

    tung

    Proj

    ektv

    erw

    altu

    ng

    Rech

    nung

    sste

    llung

    Zeite

    rfas

    sung

    Eink

    auf/

    Lage

    rver

    wal

    tung

    Lohn

    abre

    chnu

    ng

    Buch

    führ

    ung

    CRM

    CA

    D

    SalesKing

    midcom

    cad-cloud

    pds abacus

    CAS PIA

    Reporta

    WEKA Handwerksbüro

    Scopevisio

    weclapp

    malistor

    myfactory.BusinessWorld

    lexoffice

    Timicx Zeiterfassung

    Do-it-Yourself Homepage

    kwp-bnWin.net

    Mareon

    DATEV Unternehmen online

    SalesKing GmbH

    Name des Produkts Hersteller Funktionsklasse

    midcom GmbH

    Solid-Sytem-Team GmbH

    PDS Programm + Datenservice GmbH

    CAS Software AG

    Reporta Controllingsysteme AG

    WEKA Media GmbH & Co. KG

    Scopevisio AG

    weclapp GmbH

    ma/soft e.K.

    myfactory International GmbH

    Haufe-Lexware GmbH & Co. KG

    Ehlert und Beckmann GbR

    1&1 Internet AG

    KWP Informationssysteme GmbH

    Aareon AG

    DATEV eG

    Zuordnung des Produkts zu der Funktionsklasse

  • 26 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    3.2 Produktauswahl

    Auf Grundlage der im vorherigen Abschnitt beschriebenen Funktionsklassen sind ausgewählte Softwarehersteller angefragt worden, die eine Cloud-Lösung entwickeln. Ein vordefinierter Erfassungsbogen ist für 17 Produkte von 17 unterschiedlichen Herstellern ausgefüllt worden. Abbildung 4 zeigt eine Übersicht über die Produkte und über ihre Zuordnung zu den einzelnen Funktionsklassen. Insbesondere die für Hand-werker zentralen Bereiche »Angebotserstellung«, »Auftragsverwaltung« sowie »Rech-nungsstellung« werden jeweils mit 12 oder mehr Produkten berücksichtigt.

    3.3 Fokussierung auf Handwerker

    Wie in Abbildung 5 dargestellt, benennen 10 der betrachteten Produkte Handwerker und Handwerksunternehmen als eine explizite Zielgruppe ihrer Produktentwicklung. Dagegen haben 7 Produkte die Handwerker nicht explizit im Blick, wobei sich das Produkt aber dennoch für einen Einsatz in einem Handwerksunternehmen eignet.

    Abbildung 5:

    Verhältnis zwischen branchenneu-

    tralen und handwerksspezifischen

    Cloud-Lösungen (n=17)

    Abbildung 6:

    Verteilung der betrachteten

    Produkte nach ihrer Eignung für

    unterschiedliche Unternehmens-

    größen in Mitarbeitern (n=16)

    Fokus auf Handwerker

    Branchenneutral

    41%

    59%

    Mitarbeiter

    Anzahl der Produkte

    24%

    29%

    65%

    71%

    88%

    71%

    0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

    mehr als 100

    51 bis 100

    21 bis 50

    11 bis 20

    6 bis 10

    1 bis 5

    Cloud-Lösungen für das Handwerk

  • 27Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Die Verteilung der Produkte auf die Unternehmensgröße, für die die einzelnen Cloud-Lösungen geeignet sind, ist in Abbildung 6 dargestellt. Dabei zeigt sich, dass die betrachteten Produkte ihren Schwerpunkt auf kleinen Unternehmen mit unter 10 Mitar-beitern haben. Dieser Schwerpunkt deckt die große Mehrheit der Handwerksunterneh-men ab, denn aus den aktuellen Zahlen des Zentralverbandes des deutschen Hand-werks ergibt sich eine Betriebsgröße von durchschnittlich 5 Mitarbeitern 40.

    Wie in Kapitel 2.5 dargestellt, führt Cloud Computing zu Veränderungen im Markt und hat Auswirkungen auf bereits etablierte Geschäftsmodelle. Ein Kennzeichen dieser Entwicklung ist auch die zunehmende Verfügbarkeit spezifischer Anwendungen, die mitunter sogar kostenlos angeboten werden 41.Von den betrachteten Produkten bietet die überwiegende Mehrheit eine kostenlose Testversion an (vgl. Abbildung 7). Nur drei Cloud-Lösungen erlauben keinen kostenlo-sen Test der Software.

    3.4 Mobile Nutzung

    Weiterhin ist der mobile Zugriff auf Daten und Anwendungen ein zentrales Thema von Cloud Computing, weshalb die Produkte auch im Hinblick auf eine mobile Nutzung betrachtet worden sind. Ein mobiler Zugriff kann zum einen über eine native Smart-phone-Applikation 42 realisiert werden. Eine Plattform-übergreifende Alternative stellt die Bereitstellung eines für mobile Endgeräte (bspw. Smartphones oder Tablet-PCs) angepassten Web-Zugriffs dar. Ein solcher mobiler Web-Zugriff ist an die Eigenheiten mobiler Endgeräte mit Blick auf die Bildschirmmaße und auf Einschränkungen bei der Nutzerinteraktion und Datenrate angepasst 43.

    Die folgende Abbildung 8 zeigt die Verfügbarkeit eines für mobile Endgeräte angepass-ten Web-Zugriffs sowie die Verfügbarkeit von Smartphone-Apps für die gängigen mobilen Plattformen.

    40 Statistischen Bundesamtes (Hrsg.) Handwerkszählung 2009. https://www.genesis.destatis.de, Code: 53111-0002 41 Möller (2010) Cloud Computing – Einsatz im E-Business, GRIN Verlag 42 Eine Smartphone-Applikation (kurz: Smartphone-App) ist ein Anwendungsprogramm, das auf einem Smartphone betrieben wird. 43 Ein Beispiel ist die Webseite »Zeit-Online«, die zum einen eine Desktop-Version der Seite (zeit.de) als auch eine mobile Version (mobil.zeit.de) anbietet.

    Viele Cloud-Lösungen bieten

    eine kostenlose Testversion

    Abbildung 7:

    Verfügbarkeit einer kostenlosen

    Testversion (n=17)

    Ja

    Nein

    18%

    82%

    Cloud-Lösungen für das Handwerk

  • 28 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    3.5 Schnittstellen und Interoperabilität

    Ein weiterer wichtiger Aspekt des Cloud Computing betrifft die Thematik der Interope-rabilität zwischen Anwendungen aus der Cloud und dem Datenaustausch zwischen Cloud-Anwendungen und Altanwendungen, die im Unternehmen als On-Premise-

    Abbildung 9:

    Verteilung der Verfügbarkeit einer

    API bzw. spezifischer Schnittstel-

    len zu anderen Systemen (n=17)

    Art der Schnittstelle

    Anteil in Prozent

    CRM

    Maschinenansteuerung

    Zeiterfassung

    ERP

    Projektmanagement

    Dokumentenscanner

    Dokumentenmanagement

    Sonstiges

    Finanzbuchhaltung

    API verfügbar

    6%

    12%

    18%

    18%

    18%

    18%

    24%

    24%

    35%

    41%

    0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45%

    Abbildung 8:

    Verteilung der Verfügbarkeit eines

    mobilen Web-Zugriffs und von

    Smartphone-Apps für gängige

    Plattformen (n=17)

    6%

    29%

    29%

    59%

    0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

    Smartphone App für Blackberry

    Smartphone App für Symbian

    Smartphone App für Windows Phone

    Smartphone App für Android

    Web-Zugriff für mobile Engeräte

    Art des mobilen Zugriffs

    Anteil in Prozent

    Smartphone App für iOS

    Cloud-Lösungen für das Handwerk

  • 29Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Installationen in Betrieb sind. Daher wurden die betrachteten Cloud-Lösungen auch im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Schnittstellen untersucht.

    In Abbildung 9 wird die Verfügbarkeit von Schnittstellen über alle betrachteten Pro-dukte wiedergegeben. Unterschieden wird dabei zwischen Schnittstellen zu bestimm-ten Programmkategorien, wie z.B. Zeiterfassung oder Dokumentenmanagement. Der Datenpunkt »API verfügbar« gibt an, wie viele der Produkte ein Standardschnittstelle (engl.: Application Programming Interface) anbieten, über die andere Anwendungen mit der Software kommunizieren können.

    3.6 Rechenzentrum und Datenverarbeitung

    Betrieben werden die betrachteten Cloud-Lösungen entweder in einem eigenen Rechen-zentrum, in einem Colocation-Rechenzentrum 44 oder in einem Rechenzentrum eines Cloud-Anbieters (IaaS bzw. PaaS). Abbildung 10 zeigt die Verteilung der gewählten Betriebsarten über alle betrachteten Produkte. Unabhängig von der gewählten Betriebs-art bieten alle Hersteller eine Datenverarbeitung innerhalb der Grenzen Europas.

    3.7 Vertrauen

    Da das Thema des Vertrauens (Trust) ein Hemmnis bei der Etablierung von Cloud-Lösungen darstellt, wurde die Sicht der Hersteller auf das Thema Vertrauen bei der Befragung in Form eines eigenen Fragenkomplexes berücksichtigt. Die Fragen wurden derart gestaltet, dass diese dieselben Aspekte aus Sicht eines Cloud-Anbieters abfragten, die in der Studie zur Handwerkerbefragung 45 bei den Handwerkern gestellt wurden.

    44 Als Colocation bezeichnet man die Unterbringung und Netzanbindung eines Servers im Rechenzentrum eines Internet Service Providers (ISP). 45 Kasper et al. (2012) Potenziale von Cloud Computing im Handwerk, Fraunhofer Verlag, Stuttgart

    Abbildung 10:

    Verteilung der gewählten

    Betriebsart über alle Produkte

    (n=17)

    Eigenes Rechenzentrum

    Colocation

    Cloud-Provider

    17%

    33%

    50%

    Cloud-Lösungen für das Handwerk

  • 30 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    3.7.1 Vertrauenswürdigkeit des Cloud-Anbieters

    Im ersten Teil des Fragenkomplexes wurden Eigenschaften von Cloud-Anbietern hinsichtlich ihrer Relevanz für das Vertrauen der Kunden bewertet. Die Ergebnisse sind in Abbildung 11 wiedergegeben. Dabei zeigt sich, dass eine langjährige Erfahrung eines Softwareherstellers mit den Bedürfnissen der Zielgruppe als besonders relevant angese-hen wird.

    38%

    50%

    50%

    56%

    75%

    44%

    44%

    50%

    44%

    19%

    19%

    6%

    6%

    Erhalt von Auszeichnungen

    Erfüllung von technischen undwirtschaftlichen Standards

    Professionelle Außenwirkungüber Anzeigen, Webauftritt etc.

    Kundenbindung durchpersönliche Kontakte

    Langjährige Erfahrung mit denBedürfnissen der Zielgruppe

    Sehr Wichtig Wichtig Nur geringe Relevanz

    Anteil in Prozent

    Eigenschaften

    0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

    Abbildung 11:

    Bewertung der Eigenschaften

    eines vertrauenswürdigen

    Cloud-Anbieters (n=16)

    Cloud-Lösungen für das Handwerk

  • 31Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    3.7.2 Vertrauenswürdigkeit der Cloud-Lösung

    Der zweite Teil des Fragenkomplexes zum Thema Vertrauen hatte die Bewertung von Eigenschaften einer Cloud-Anwendung für das Vertrauen der Kunden zum Gegen-stand. Dabei zeigte sich (siehe Abbildung 12), dass die befragten Hersteller insbeson-dere technischen Sicherheitskonzepten (Passwortschutz, Sicherheit der Datenspeiche-rung und Datenübertragung etc.) einen hohen Stellenwert im Hinblick auf das Vertrauen ihrer Kunden beimessen. Grundsätzlich als wichtig, aber etwas weniger prioritär werden dagegen Aspekte der Medienpräsenz, Empfehlungen und Nutzerbe-wertungen gesehen.

    Abbildung 12:

    Bewertung der Eigenschaften

    eines vertrauenswürdigen

    Cloud-Angebots (n=16)

    Vergebene Zertifikate und Gütesiegel

    Medienpräsenz

    Nutzerbewertungen auf Internet-Plattformen und Foren

    Empfehlung durch Bekannte oder Kollegen

    Empfehlung durch Kammern,Abschneiden in Tests

    Übersichtliche Darstellung des Leistungsumfangs

    Sicherheit beim Zugriff auf die Daten (Passwortschutz etc.)

    Nachvollziehbares Preismodell

    Unkomplizierter Einstieg möglich

    Sicherheit bei der Datenübertragung

    Sicherheit bei der Datenspeicherung

    Funktionsumfang entsprechend den Anforderungen der Zielgruppe

    Sehr Wichtig Wichtig Nur geringe Relevanz

    Anteil in Prozent

    Eigenschaften

    19%

    19%

    31%

    38%

    44%

    63%

    75%

    75%

    75%

    81%

    56%

    69%

    63%

    63%

    38%

    31%

    19%

    25%

    19%

    13%

    25%

    13%

    6%

    19%

    6%

    6%

    75% 19%

    69% 31%

    6%

    6%

    6%

    0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

    Cloud-Lösungen für das Handwerk

  • 32 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Cloud-Lösungen für das Handwerk

    3.7.3 Weitere Anforderungen an Cloud Computing

    Im letzten Teil der Fragen zum Thema Vertrauen wurden Produkteigenschaften im Betrieb in Hinblick auf das Vertrauen von Kunden bewertet (siehe Abbildung 13). Als besonders wichtig bewerteten die befragten Unternehmen dabei den Support, die einfache Bedienbarkeit sowie technische Leistungsdaten, wie Verfügbarkeit, Ausfall-sicherheit, Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit.

    Sehr Wichtig Wichtig Nur geringe Relevanz

    Anteil in Prozent

    Eigenschaften

    0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

    31%

    44%

    44%

    63%

    63%

    69%

    81%

    56%

    50%

    38%

    38%

    38%

    31%

    19%

    13%

    6%

    19%Preis

    Informationen über neue Funktionen, etc.

    Backup- und Sicherungskonzept

    Verfügbarkeit/Ausfallsicherheit

    Einfache Bedienbarkeit

    Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit

    Guter Support

    Abbildung 13:

    Bewertung von Merkmalen für

    den Betrieb eines vertrauenswür-

    digen Cloud-Angebots (n=16)

  • 34 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    4 Produktübersicht

    4.1 Tabellarische Übersicht

    Die folgende Tabelle stellt die einzelnen Cloud-Lösungen für das Handwerk gegenüber. Die Spalten enthalten die folgenden Angaben:

    Allgemeine Angaben

    Name der Software: Name der untersuchten Software

    Hersteller: Der Hersteller der Software

    Typische Kundengröße in Mitarbeitern:

    Unternehmensgröße in Mitarbeitern, auf die das Produkt ausgerichtet ist

    Handwerkerfokus: Angabe, ob eine expliziter Fokus auf die Zielgruppe der Handwerker besteht

    Personentage Setup: Angabe des typischen Setup-Aufwands in Personentagen

    Kostenstruktur

    Setup-Kosten in Euro: Angabe der Kosten in Euro, die im Zusammenhang mit dem Setup der Anwendung fällig werden

    Kostenfaktoren: Angabe der Kostenfaktoren, die für die Abrechnung der Anwendung relevant sind

    Kostenlose Testversion: Angabe, ob eine kostenlose Testversion verfügbar ist

    Zusätzliche Module kostenpflichtig:

    Angabe, ob bei der Nutzung zusätzlicher Module der Software weitere Kosten anfallen

    Kostenlose neue Versionen/Upgrades:

    Angabe, ob neue Versionen oder Upgrades der Software kostenlos zur Verfügung gestellt werden

    Typische monatliche Kosten in Euro:

    Angabe der monatlichen Kosten, die ein typischer Kunde zu erwarten hat. Häufig wurden hier nur die Kosten eines Einzelnutzers angegeben, falls eine Angabe der Gesamt-kosten für einen typischen Kunden aufgrund starker Schwankungen nicht möglich war.

    Mindestvertragslaufzeit in Monaten:

    Angabe der vorgesehenen Mindestvertragslaufzeit. Häufig sind hier auch individuelle Regelungen möglich.

  • 35Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Funktionsumfang

    Funktionsumfang des Produkts, wobei eine Einordnung in die 10 Kategorien (vgl. Kapitel 3.1) vorgenommen worden ist. In der Spalte »Sonstiges« sind ergänzende Angaben des Herstellers zum Funktionsumfang zu finden.

    Mobiler Zugriff

    Angaben zu verfügbaren Smartphone-Apps für die Systeme iOS, Android, Windows Phone, Symbian und Blackberry. In der Spalte »Angepasster Web-Zugriff« findet sich die Angabe, ob ein Web-Zugriff existiert, der für mobile Endgeräte optimiert ist.

    Schnittstellen

    Angaben zu Schnittstellen zu anderen Systemen oder Anwendungen. In der Spalte »API verfügbar« findet sich die Angabe, ob eine API existiert, über die eine andere Anwendung mit der Software interagieren kann.

    Betrieb

    Rechenzentrum: Angabe, ob die Software in einem eigenen Rechenzent-rum, in einem Colocation-Rechenzentrum oder bei einem Cloud-Anbieter betrieben wird.

    Standort der Datenver-arbeitung:

    Angaben zum Standort der Datenverarbeitung

    In der nachfolgenden Tabelle steht ein ausgefüllter Punkt dafür, dass das Produkt die entsprechende Eigenschaft aufweist. Ein unausgefüllter Punkt bedeutet, dass das Produkt die Eigenschaft nicht aufweist.

  • 36 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    rutkurtsnetsoK nebagnA eniemegllA

    Nam

    e de

    s So

    ftw

    are

    Her

    stel

    ler

    Typ

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    Kos

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    Kos

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    Test

    vers

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    .A.kHbmG maeT-metsyS-diloSduolc-dac ○ k.A. - Anzahl der Server-Installationen ●

    05- 1GA erawtfoS SACAIP SAC ○

  • 37Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    gnafmusnoitknuF rutkurtsnetsoK

    Zus

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    Auf

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    assu

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    Ein

    kauf

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    rwal

    tung

    Loh

    nabr

    echn

    ung

    Nam

    e de

    s So

    ftw

    are

    ● ● k.A. ab 3 Monate ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ cad-cloud

    ● ●

    ab 7,90€ / Nutzer

    1 Monat ○ ○ ● ○ ○ ○ ○ CAS PIA

    ● ab 5€ bzw. 9€ - ● ● ○ ● ○ ○ ○ Unternehmen online, Auftragswesen online

    ○ ab 9,99€ 12 Monate ● ○ ○ ○ ○ ○ ○ Do-it-Yourself Homepage

    ● Software-pflege 12 Monate ● ● ● ● ● ● ○ kwp-bnWin.net

    ○ 4,90€ / Nutzer 1 Monat ● ● ○ ● ○ ○ ○ lexoffice

    ● ab 39€ / Nutzer 12 Monate ● ● ● ● ● ○ ● malistor

    ○ max. 25€ - ● ● ● ● ● ○ ○ Mareon

    ● 7,90€ / Nutzer 1 Monat -2 Jahre ● ● ● ● ● ● ○ midcom Unternehmenssoftware

    ● 100 - 500€ - ● ● ● ● ● ● ○ myfacotry.BusinessWorld

    ● k.A. k.A. ● ● ● ● ● ● ○ pds abacus

    ○ ab 8,40 € / Nutzer 1 Monat - 1 Jahr ● ● ● ● ● ○ ○ Reporta

    ○ ab 12€ / Nutzer - ● ● ○ ● ○ ○ ○ SalesKing

    ● 50 - 100€ min. 1 Monat ● ● ○ ● ○ ○ ○ Scopevisio

    ● 8,50€ / Nutzer 1 Monat ○ ○ ○ ○ ● ○ ○ Timicx Zeiterfassung

    ● ca. 15€ / Nutzer k.A. ● ● ● ○ ● ● ○ weclapp

    ● 35,75€ / Nutzer k.A. ● ● ● ● ● ○ ○ WEKA Handwerksbüro

    Tabellarische Übersicht

  • 38 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    ffirguZ reliboM gnafmusnoitknuF N

    ame

    des

    Soft

    war

    e

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    hfüh

    rung

    CRM

    CA

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    Son

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    iOS

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    Sym

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    rry

    Ang

    epas

    ster

    Web

    -Zug

    riff

    cad-cloud ○ ○ ● - ○ ○ ○ ○ ○ ●

    CAS PIA ○ ● ○Kampagnenmanagement, Vertriebsunterstützung, Groupware

    ● ● ○ ○ ○ ●Unternehmen online, Auftragswesen online ○ ○ ○ Vorerfassung und vorbereitende Tätigkeiten für Buchführung … ○ ○ ○ ○ ○ ○

    Do-it-Yourself Homepage ○ ● ○ - ○ ○ ○ ○ ○ ●

    kwp-bnWin.net ○ ● ○ DMS, GAEB, DATANORM ● ● ● ○ ○ ●

    lexoffice ○ ● ○ Online-Banking, Finanz- und Liquiditätsplanung ○ ○ ○ ○ ○ ●

    malistor ● ○ ○ Aufmasserfassung ○ ● ○ ○ ○ ●

    Mareon ○ ○ ○ Bestandsdatenpflege, qualifizierte Digitale Signaturen ● ○ ○ ○ ○ ●

    midcom Unternehmenssoftware ○ ● ●Servicemanagement, Tourenplanung und Tourenoptimierung

    ○ ● ○ ○ ○ ○

    myfacotry.BusinessWorld ● ● ○ B2B ○ ○ ○ ○ ○ ●

    pds abacus ● ○ ○ Service/Kundendienst ○ ○ ○ ○ ○ ○

    Reporta ○ ○ ○ - ● ○ ○ ○ ○ ○

    SalesKing ○ ● ○ - ○ ○ ○ ○ ○ ○

    Scopevisio ● ● ○ - ○ ○ ○ ○ ○ ○

    Timicx Zeiterfassung ○ ○ ○ - ○ ○ ○ ○ ○ ●

    weclapp ○ ● ○Mobile Device Management, Groupware, Vertragsmanagement

    ● ● ○ ○ ○ ●

    WEKA Handwerksbüro ○ ○ ○ - ○ ○ ○ ○ ○ ○

    Tabellarische Übersicht

  • 39Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Schnittstellen Betrieb

    Sch

    nitt

    stel

    len

    API

    ver

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    ar

    Rec

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    aten

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    Nam

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    s So

    ftw

    are

    Dokumentenmanagement, ERP ● Colocation Deutschland cad-cloud

    E-Mail-Client, Microsoft Word ○ Externes Rechenzentrum Deutschland CAS PIA

    DATEV-Programme für das Rechnungswesen ○ Eigenes Rechenzentrum Nürnberg Unternehmen online, Auftragswesen online

    - ○ Eigenes Rechenzentrum / Colocation Deutschland Do-it-Yourself Homepage

    Finanzbuchhaltung, Lohnabrechnung, Kostenrechnung, Planungssoftware ○ Colocation Deutschland kwp-bnWin.net

    - ○ Colocation Deutschland lexoffice

    Finanzbuchhaltung ○ Colocation Nürnberg malistorDokumentenscanner, Projektmanagement, CRM, Dokumentenmanagementsysteme, ERP, Handwerkersoftwaresystemen

    ● Eigenes Rechenzentrum Mainz Mareon

    - ● Eigenes Rechenzentrum Meckenheim midcom UnternehmenssoftwareZeiterfassung, Finanzbuchhaltung, Projektmanagement, Dokumenten-management, …

    ○ Cloud-Provider Deutschland myfacotry.BusinessWorld

    Zeiterfassung, Finanzbuchhaltung ● Cloud-Provider Köln pds abacus

    Finanzbuchhaltung ● Cloud-Provider Europa

    Zeiterfassung, Projektmanagement ● Colocation Deutschland SalesKing

    Dokumentenmanagement, Dokumentenscanner, Maschinenansteuerung ● Colocation Frankfurt a.M. Scopevisio

    - ○ Colocation Deutschland Timicx Zeiterfassung

    - ○ Eigenes Rechenzentrum Marburg weclapp

    - ○ Eigenes Rechenzentrum Kissing WEKA Handwerksbüro

    Reporta

    Tabellarische Übersicht

  • 40 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    4.2 Produktbeschreibungen

    Die im Folgenden dargestellten Produktblätter enthalten für jede betrachtete Cloud-Lösung folgende Angaben:

    Das Unternehmen

    Historie: Kurzdarstellung der Unternehmenshistorie

    Angebotspalette: Kurzdarstellung der Angebotspalette des Unternehmens

    Mitarbeiter: Anzahl der Mitarbeiter im Unternehmen sowie Anzahl der Mitarbeiter, die mit der Entwicklung und dem Support des Produkts befasst sind

    Allgemeine Produktinformationen

    Version: Version des betrachteten Produkts

    Betriebsart: Die der Software zugrunde liegende Betriebsart, ggf. Angaben zu erforderlicher Installation von Client-Software

    Zielmarkt: Der Zielmarkt für das Produkt

    Typische Kundengröße in Mitarbeitern:

    Unternehmensgröße in Mitarbeitern, auf die das Produkt ausgerichtet ist

    Referenzkunden: Angaben zu Referenzkunden für das Produkt

    Handwerkerfokus: Angabe, ob ein expliziter Fokus auf die Zielgruppe der Handwerker besteht, ggf. Angabe spezifischer Gewerke, für die die Software besonders geeignet ist

    Personentage des Kunden für Setup:

    Angabe des typischen Setup-Aufwands in Personentagen

    Erforderliche Datenanbindung:

    Angabe einer minimalen Datenrate

    Kompatibilität: Angaben zu Kompatibilitätseinschränkungen

    Kostenstruktur

    Kostenlose Testversion: Angabe, ob eine kostenlose Testversion verfügbar ist

  • 41Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Typische Setup-Kosten: Angabe der Kosten in Euro, die im Zusammenhang mit dem Setup der Anwendung normalerweise fällig werden

    Typische monatliche Kosten:

    Angabe der monatlichen Kosten, die ein typischer Kunde zu erwarten hat. Häufig wurden hier nur die Kosten eines Einzelnutzers angegeben, falls eine Angabe der Gesamt-kosten für einen typischen Kunden aufgrund starker Schwankungen nicht möglich war.

    Typische Mindestvertrags-laufzeit:

    Angabe der vorgesehenen Mindestvertragslaufzeit. Häufig sind hier auch individuelle Regelungen möglich.

    Kostenfaktoren: Angabe der Kostenfaktoren, die für die Abrechnung der Anwendung relevant sind

    Zusatzkosten: Angabe von Zusatzkosten, bspw. für weitere Module der Software oder für Upgrades und neue Versionen

    Funktionalität

    Typisches Anwendungs-szenario:

    Kurzdarstellung eines typischen Anwendungsszenarios für das Produkt

    Funktionsumfang: Funktionsumfang des Produkts, wobei eine Einordnung in die 10 Kategorien (vgl. Kapitel 3.1) vorgenommen worden ist. Zudem werden ergänzende Angaben der Hersteller zum Funktionsumfang angegeben.

    Mobiler Zugriff: Angaben zu verfügbaren Smartphone-Apps sowie zu der Verfügbarkeit eines an mobile Endgeräte angepassten Web-Zugriffs

    Schnittstellen: Angaben zu verfügbaren Schnittstellen und Angabe zur Verfügbarkeit einer API

    Hilfestellung: Angaben zu verfügbaren Möglichkeiten der Hilfestellung, die dem Benutzer zu dem Produkt angeboten werden

    Schulungsmöglichkeiten: Angaben zu Schulungsmöglichkeiten, die zu dem Produkt angeboten werden

    Betrieb

    Rechenzentrum: Angaben zum Rechenzentrum in dem die Software betrieben wird

    Datenspeicherung: Angaben zum Umgang mit den Kundendaten

  • 42 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    SalesKing

    Ansprechpartner Jens NeulenBusinessdevelopment/Marketing [email protected]

    Unternehmenssitz Sales King GmbHDeutz-Mülheimer Strasse 12951063 Köln Deutschlandwww.salesking.eu

    Weitere Produktinformationen www.salesking.eu

    Das Unternehmen

    Historie

    Von 2008 bis 2009 Entwicklung der Businesssoftware. Ab 2010 Platzierung des SaaS-Angebots am Markt. Seitdem stetige Weiterentwicklung, Anbindung von Projekt-management- und Zeiterfassungslösungen.

    Abbildung 14:

    Das Dashboard von SalesKing

  • 43Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Angebotspalette

    Die Sales King GmbH ist Anbieter einer SaaS Businesssoftware. Im Vordergrund steht die Automatisierung von Workflows und Vernetzung rund um Kundendaten und Dokumenten wie Angebote, Aufträge, Rechnungen/Mahnungen und Gutschriften.

    Mitarbeiter

    Etwa 10 festangestellte Mitarbeiter. Mit der Entwicklung von SalesKing sind zwischen 2 und 5 Entwickler befasst (darunter auch freie Mitarbeiter). 2 Mitarbeiter sind für den Produkt-Support verantwortlich.

    Allgemeine Produktinformationen

    Betriebsart

    Über das Internet (SaaS)

    Zielmarkt

    Der Schwerpunkt liegt auf Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zudem nutzen bereits Anwender aus England, Niederlande, Frankreich und Spanien das Produkt.

    Typische Kundengröße

    1 bis 25 Mitarbeiter

    Referenzkunden

    k.A.

    Handwerkerfokus

    Nein (branchenneutral)

    Personentage des Kunden für Setup

    Unter einem Personentag

    Erforderliche Datenanbindung

    Es ist keine relevante Bandbreite erforderlich.

  • 44 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Kompatibilität

    Es sind keine Kompatibilitätsprobleme bekannt.

    Kostenstruktur

    Kostenlose Testversion

    Ja, 30-tägiger Test der Vollversion

    Typische Setupkosten

    Keine Setupkosten

    Typische monatliche Kosten

    Versionsabhängig netto 12 € bis 36 € pro Nutzer pro Monat

    Typische Mindestvertragslaufzeit

    Keine Mindestvertragslaufzeit vorgesehen

    Kostenfaktoren

    Anzahl der Nutzer

    Zusatzkosten

    Für zusätzliche Module der Software fallen keine Kosten an. Neue Versionen oder Upgrades erhalten die Kunden ebenfalls kostenlos.Bei der Nutzung von Services (digitale Signatur von Rechnungen und Gutschriften / Briefversand ins In-/Ausland) können zusätzliche Kosten anfallen.

    Funktionalität

    Typisches Anwendungsszenario

    Der Unternehmer legt Kunden/Interessenten an, ein Angebot wird erstellt und daraus wird eine Teil- oder Gesamtrechnung generiert. Optional kann aus dem Angebot auch ein Auftrag generiert werden, um diesen z.B. in die Fertigung/Produktion zu geben. Die Fälligkeit der Rechnung wird geprüft und bei Bedarf werden Zahlungserinnerungen/Mahnungen erstellt (inkl. Mahnstufen und Mahngebühren). Zudem ist es möglich

    SalesKing

  • 45Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    wiederkehrende Abrechnungen (z.B. für Wartungsleistungen) automatisiert erstellen zu lassen. Die entsprechenden Rechnungen werden dann stichtagsgenau erstellt. Hierüber informiert das System per Mail. Durch Anbindung an eine Projektverwaltung können auch zur Abrechnung freigegebene Zeit- und Projektaufwände abgerechnet werden.

    Funktionsumfang

    Angebotserstellung, Auftragsverwaltung, Rechnungsstellung, CRM

    Mobiler Zugriff

    Die Software bietet keinen Web-Zugriff, der für mobile Endgeräte angepasst ist. Es sind keine nativen Smartphone-Apps verfügbar.

    Schnittstellen

    Es sind Schnittstellen zu Zeiterfassungs- und Projektmanagementlösung vorhanden. Darüber hinaus bietet SalesKing eine mit diversen Ressourcen ausgestattete API, über die andere Anwendungen mit der Software interagieren können.

    Hilfestellung

    Benutzerhandbuch, FAQ, Dokumentation, Kontaktformular, E-Mail-Support

    Schulungsmöglichkeiten

    Tutorials, Vor-Ort-Training

    Betrieb

    Rechenzentrum

    Die Software wird in einem Colocation-Rechenzentrum in Deutschland betrieben. Es wird mehrmals täglich eine Datensicherung durchgeführt. Über entsprechende Service-Level-Agreements lassen sich unterschiedliche Reaktionszeiten für den Fall eines Systemausfalls vereinbaren.

    Datenspeicherung

    Der Eigner der Daten ist der Kunde. Die Daten werden ausschließlich zum Zweck der Erbringung der Dienstleistung verarbeitet. Kunden können ihre Daten jederzeit kom-plett einsehen, selbstständig in diversen textbasierten Formaten exportieren oder löschen.

    SalesKing

  • 46 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    myfactory.BusinessWorld

    Ansprechpartner Rainer GiersbachProgram Management+49 (0)89 219 096 [email protected]

    Unternehmenssitz myfactory International GmbHAgnes-Pockels-Bogen 180992 MünchenDeutschlandwww.myfactory.com

    Weitere Produktinformationen www.myfactory.com

    Das Unternehmen

    Historie

    Entwicklungsstart 1999, Firmengründung im Jahr 2000, 2009 Zusammenlegung der Standorte und Umzug nach München. SaaS-Angebot seit 2007.

    Angebotspalette

    Die myfactory International GmbH bietet eine vollumfängliche, modular aufgebaute Unternehmenslösung sowohl als On-Premise- als auch als SaaS-Lösung an. Das Spekt-rum deckt von CRM, ERP über Finanzbuchhaltung und B2B bis hin zu PPS alle Bedürf-nisse von mittelständischen Unternehmen ab.

    Mitarbeiter

    15 Mitarbeiter, davon sind 7 mit der Entwicklung und dem Support von myfactory.BusinessWorld befasst.

    Allgemeine Produktinformationen

    Version

    4.2

  • 47Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Betriebsart

    Über das Internet (SaaS)

    Zielmarkt

    Der Schwerpunkt liegt auf Deutschland, über Partner auch internationaler Vertrieb.

    Typische Kundengröße

    5 bis 40 User

    Referenzkunden

    Ca. 1.800 Kunden (ca. 14.000 Anwender), u.a. Stuttgarter Messeservice (Landesmesse Stuttgart), der Bund der Steuerzahler Berlin e. V., ACAI GmbH.

    Handwerkerfokus

    Nein (branchenneutral)

    Personentage des Kunden für Setup

    Ca. 1 Personentag

    Erforderliche Datenanbindung

    UMTS/DSL light (364 kb/s)

    Kompatibilität

    Unterstützung von Safari/Chrome derzeit ca. 80% (wird laufend erweitert). Der Internet Explorer wird zu 100% unterstützt.

    Kostenstruktur

    Kostenlose Testversion

    Ja

    Typische Setupkosten

    Keine Setupkosten

  • 48 Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Typische monatliche Kosten

    100 bis 500 €

    Typische Mindestvertragslaufzeit

    Keine Mindestvertragslaufzeit vorgesehen

    Kostenfaktoren

    Anzahl der Nutzer

    Zusatzkosten

    Zusätzliche Module der Software sind kostenpflichtig. Neue Versionen oder Upgrades erhalten die Kunden dagegen kostenlos.

    Funktionalität

    Typisches Anwendungsszenario

    Abwicklung aller ERP-Prozesse im Unternehmen, angefangen beim Angebot über Auftragsbestätigung, Einkauf, Lagerhaltung, bis hin zur Rechnungsstellung und Verbu-chung.

    Funktionsumfang

    Angebotserstellung, Auftragsverwaltung, Projektverwaltung, Rechnungsstellung, Zeiterfassung, Einkauf/Lagerverwaltung, Buchführung, CRM, B2B (Portal, Forum, Webshop)

    Mobiler Zugriff

    Die Software bietet einen Web-Zugriff, der für mobile Endgeräte angepasst ist.

    Schnittstellen

    Es sind Schnittstellen zu Zeiterfassung, Finanzbuchhaltung, Projektmanagement, Dokumentenmanagement, Dokumentenscanner und Maschinenansteuerung vorhan-den. Bei den unterstützen Produkten handelt es sich jeweils um Partnerlösungen. Eine API ist nicht verfügbar.

    Hilfestellung

    Benutzerhandbuch, Kontext-sensitive Hilfe, FAQ, Hotline, Kontaktformular

    myfactory.BusinessWorld

  • 49Fraunhofer IAO

    Marktstudie: Cloud-Lösungen für das Handwerk

    Schulungsmöglichkeiten

    Seminare, Tutorials, e-Learning, Schulungsvideos

    Betrieb

    Rechenzentrum

    Die Software wird bei einem Cloud-Provider in Deutschland betrieben. Das Rechenzent-rum entspricht der Tier-Klasse III. Es wird täglich eine Datensicherung durchgeführt. Bei Ausfällen wird eine Reaktionszeit von 24 Stunden garantiert.

    Datenspeicherung

    Der Eigner der Daten ist der Kunde. Die Daten werden ausschließlich zum Zweck der Erbringung der Dienstleistung verarbeitet. Kunden können ihre Daten jederzeit kom-plett einsehen. Ein Export oder eine Löschung der Daten ist ebenfalls jederzeit möglich. Der Datenexport erfolgt über eine Weboberfläche in Form einer SQL-Backup-Datei.

    Abbildung 15:

    Bildschirmansicht in myfactory.

    BusinessWorld

    myfac