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Spielzeitmagazin 14/15 #02
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Verehrtes Publikum in Nah undFern
ALLE MITARBEITER HEISSEN SIE HERZLICH WILLKOMMEN IN IHREM DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUS IHR
Günther Beelitz Alexander von Maravic
Zu Beginn dieser Spielzeit ahnten wir nicht, dass unser Vorhaben, wieder mehr Publikum
zu erreichen, so rasch gelingen würde. Eine erste Zwischenbilanz zeigt, dass unsere enga-
gierte Arbeit Früchte trägt: Mehr Vorstellungen, deutlich gestiegene Zuschauerzahlen und
eine nachhaltige Erhöhung der Abonnentenzahlen sind die positiven Ergebnisse. Theater ist
Dialog: Dazu tragen auch die Sonntags-Matineen, die Stückeinführungen und Nachbereitungen
wesentlich bei.
Mit dieser Ausgabe unseres Spielzeitmagazins blicken wir auf die zweite Hälfte der Spiel-
zeit 2014/2015.
Der Spielplan der kommenden Monate wird auch durch die Jüdischen Kulturtage im Rhein-
land 2015 bereichert, zu denen wir den israelischen Dramatiker Joshua Sobol erwarten. Die
Urlesung seines neuesten Stückes König David gehört wohl ebenso zu den Höhepunkten die-
ser Kulturtage, wie die Premiere von Hanoch Levins Drama Mord – eine Auseinandersetzung
mit der endlosen Gewaltspirale im palästinensisch-israelischen Konflikt.
Im März wird das Schauspiel Frankfurt bei uns zu Gast sein: mit Michael Thalheimers viel-
fach preisgekrönter Inszenierung Medea von Euripides. Das Stück wurde zum Berliner Theater-
treffen 2013 eingeladen. Für ihre Interpretation der Rolle der Medea wurde die Schauspielerin
Constanze Becker 2013 mit dem begehrten Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet.
Und zum Ende der Spielzeit werden wir unsere Kooperation mit dem Deutschen National-
theater Weimar (DNT) realisieren: In Wallenstein geht Friedrich Schiller der Frage nach, ob mit
Krieg Frieden gestiftet werden kann. Inszeniert wird der Klassiker vom Generalintendanten
des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Hasko Weber, und vom 2. – 11. Juni im Düsseldorfer
Schauspielhaus zur Aufführung gebracht. Im Gegenzug wird das Düsseldorfer Schauspiel-
haus mit Iphigenie auf Tauris von Johann Wolfgang von Goethe in Weimar gastieren.
Das Junge Schauspielhaus unter der Leitung von Christof Seeger–Zurmühlen setzt seine
erfolgreich begonnene Reise mit spannenden Erst- und Uraufführungen und mit WESTWIND,
dem 31. Theatertreffen NRW für junges Publikum, fort. Die Schirmherrschaft für dieses Festi-
val haben Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes
Nordrhein-Westfalen und Thomas Geisel, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düssel-
dorf, übernommen.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Entdeckungsreise durch unseren Spielplan!
VORWORT
PREMIERENÜBERSICHT JANUAR BIS JUNI 2015
GEORGE TABORIDIE GOLDBERG-VARIATIONENRegie: Tilo Nest
24. Januar 2015
JOËL POMMERATKREISE / VISIONENRegie: Hans-Ulrich Becker
DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG7. Februar 2015
WILLIAM SHAKESPEAREDER STURMRegie: Volker Hesse
25. April 2015
HENRIK IBSENBAUMEISTER SOLNESSRegie: Stephan Müller
16. Mai 2015
FRIEDRICH SCHILLERWALLENSTEINRegie: Hasko Weber
KOOPERATION: DEUTSCHES NATIONALTHEATER WEIMAR2. – 11. Juni 2015
KLEINES HAUSJUNGES SCHAUSPIELHAUS
SÖHNE WIE WIR – MACH DIR KEINE SORGEN, MAMA!Ein Projekt mit Düsseldorfer
Müttern und Söhnen
Ab 13 Jahren
Regie: Ines Habich
URAUFFÜHRUNG10. Januar 2015
Bühne
KATHRYN CAVE / CHRIS RIDDELLIRGENDWIE ANDERSAb 4 Jahren
Regie: Franziska Henschel
DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG18. Januar 2015
Studio
ARMIN PETRAS / LARA KUGELMANNKREIDEKREISNach Klabund
Ab 11 Jahren
Regie: Krystyn Tuschoff
RING-URAUFFÜHRUNG
mit der Compania Paidéia, São Paulo,
und dem GRIPS Theater, Berlin 28. März 2015
Bühne
HERZRASENIn Kooperation mit projekt:il
Ab 13 Jahren
Regie: Bianca Künzel
URAUFFÜHRUNG
9. Mai 2015
Studio
GROSSES HAUS
STEPHAN KALUZA3DRegie: Kurt Josef Schildknecht
27. Januar 2015
ANNE LEPPERLA CHEMISE LACOSTERegie: Alia Luque
URAUFFÜHRUNG6. Februar 2015
TIM FIRTHVIER MÄNNER IM NEBELRegie: Christian Brey
28. Februar 2015
HANOCH LEVINMORDRegie: Dedi Baron
13. März 2015
HEINAR KIPPHARDTMÄRZ, EIN KÜNSTLERLEBENRegie: Alexander Müller-Elmau
24. April 2015
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GROSSES HAUS
GEORGE TABORIDIE GOLDBERG-VARIATIONEN KOMÖDIE
Mr. Jay ist Gott. Und wie sein allmächtiges Pendant hat auch Mr. Jay
nur eine Woche Zeit, um als Regisseur in einem Jerusalemer Theater
die Bibel auf die Bühne zu bringen. Klar, dass es sich dabei nur um die
dramatischsten Szenen handeln kann, gewissermaßen das »Best-of« der
Heiligen Schrift. Somit wird im Rekordtempo die Welt erschaffen, werden Adam und Eva aus
dem Paradies vertrieben, wird Abel ermordet, Abraham mit Isaak den Berg hoch- und Moses
mit den 20 Geboten (die Hälfte davon hat er vergessen !) den Berg runtergeschickt, und Jesus
muss natürlich auch noch gekreuzigt werden und wieder auferstehen. Und wie immer droht
alles den Bach hinunterzugehen: rebellierende Schauspieler, klapprige Technik, Zwist zwi-
schen Regisseur und Bühnenbildnerin, die Gesamtästhetik betreffend … es rumpelt gewaltig
bei der Schöpfung. Wie gut, dass Mr. Jay mit dem Regieassistenten Goldberg jemanden an sei-
ner Seite weiß, den er nach Herzenslust niederwitzeln, anbrüllen, schikanieren und zur Not
auch ans Kreuz nageln kann. Und so heißt es zu guter Letzt: Alles noch mal von vorn !
Das Stück Die Goldberg-Variationen des großen jüdischen Theatermachers George Tabori
kommt im ersten Moment leichtfüßig als komödiantische Theatergroteske daher, entpuppt
sich dann aber zunehmend als große Metapher auf die Welt, unternimmt es doch nichts
weniger als den Versuch, allegorisch das Verhältnis Gottes zu seinem auserwählten Volk zu
beschreiben. So spiegeln sich in der von Hörigkeit, Willkür und Hassliebe geprägten Beziehung
zwischen Mr. Jay (alias Jahwe !) und seinem Assistenten Goldberg alle Facetten eines veritablen
Vater-Sohn-Konflikts wider – und dem theologischen Verständnis zufolge sind alle Menschen
Gottes Kinder. Die Welt als groteskes Theater und das Theater als groteske Welt !
Tilo Nest studierte Schauspiel am Mozarteum in Salzburg. Seit 1986 war er u. a. am Schau-
spiel Köln, Schauspielhaus Zürich und am Theater Basel engagiert. Es folgten Gastengagements,
u. a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und am Berliner Ensemble. Seit 2009 gehört er
zum festen Ensemble des Burgtheaters Wien. Im Kino war Tilo Nest erstmals 1993 in Peter
Sehrs Film Kaspar Hauser zu sehen. Seitdem arbeitet er immer wieder für Film und Fernsehen,
spielte z. B. 2007 bis 2008 in der RTL-Serie Post Mortem den »Hauptkommissar Brandt« sowie in
verschiedenen Folgen des Tatorts. Musikalisch ist Tilo Nest seit Jahren mit Hanno Friedrich und
Alexander Paeffgen mit ABBA jetzt ! und eigenen Musikprogrammen unterwegs. Im Dezember
2003 erhielt er beim New Yorker IFCT-Festival den Best Actor Award.
MIT HEISAM ABBAS, KONSTANTIN BÜHLER, RAINER GALKE, KARIN PFAMMATTER,THIEMO SCHWARZ, HANNA WERTH
REGIE: TILO NESTBÜHNE UND KOSTÜME: PIA MARIA MACKERT DRAMATURGIE: OLIVER HELD PREMIERE: 24. JANUAR 2015
»Scheitern, immer scheitern, wieder scheitern, besser scheitern.«
Geor
ge Ta
bori
Kreise / Visionen ist eine Reise durch die Jahrhunderte und ein
verführerisches Spiel – das uns die Frage stellt, woran wir glauben sol-
len und wollen. Der mehrfach mit dem bedeutenden PRIX MOLIÈRE
ausgezeichnete Joël Pommerat macht seit Jahrzehnten mit seiner
Truppe in Frankreich aufregendes Theater. Das Düsseldorfer Schau-
spielhaus ist das erste deutsche Theater, das einen Pommerat- Text
zur Aufführung bringt. In Kreise / Visionen hat Pommerat acht Ge-
schichten aus dem 14., dem 20. und dem 21. Jahrhundert verschnit-
ten, in ihrer Chronologie durcheinander gewirbelt. Es sind allesamt
Krisenzeitpunkte: Die Zeit unmittelbar zu Beginn der Moderne mit
der Auflösung des Adelsstandes ist dafür ebenso epochal wie das
späte 14. Jahrhundert, der Erste Weltkrieg und die Zeit der globalen
Finanzkrise um 2008.
Ein Adeliger versucht kurz vor dem Zusammenbruch der aristo-
kratischen Gesellschaft, seinen Diener zu verführen. Ein Ritter, der
sich im 14. Jahrhundert aus tiefstem Glauben voll und ganz der Kir-
che verschrieben hat, muss seine Glaubensgrundsätze brechen, um
den Tötungsbefehl seines Bischofs zu vollstrecken. Zur Zeit des
Ausbruchs des Ersten Weltkriegs wiederum zieht ein Diener freiwil-
lig in den Krieg. Er, der immer gern gehorchte, wird aber inmit-
ten der Schlachtfelder schließlich den Befehl verweigern. Ein namen-
loser Manager erhält inmitten der Finanzkrise die Gelegenheit, seine
Vorgesetzten sterben zu lassen, muss sich dafür allerdings mit
zwei Obdachlosen einlassen. Und der Schrei eines Kleinkindes, das
Anfang des 20. Jahrhunderts gestorben ist, ist noch Jahrzehnte später
zu hören.
Insgesamt sind es über 70 Figuren, die in dieser Inszenierung auf
der Bühne zu sehen sein werden. Mittendrin: ein teuflischer Show-
master, der mit dem Publikum sein Spiel spielt.
Gibt es einen Mittelpunkt in diesen Geschichten? Und wen hat
es an den Rand des Kreises verschlagen? Und wo befinden wir uns
gerade – in der Realität oder in einer anderen, magischen Welt?
JOËL POMMERAT KREISE / VISIONENDEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNGSCHAUSPIEL
Regisseur Hans-Ulrich Becker war u. a. am Theater Heidelberg und
am Nationaltheater Mannheim tätig, wo er bis 1995 als Oberspielleiter
engagiert war. Ab 1995/96 war er für acht Jahre fester Regisseur am
Staatstheater Stuttgart. Gastinszenierungen führten ihn unter ande-
rem ans Deutsche Theater Berlin, ans Thalia Theater Hamburg, an
die Schauspielhäuser Bochum und Düsseldorf und ins brasilianische
Salvador da Bahia, wo er sehr erfolgreich Medea in Bahia inszenierte.
Seine Inszenierungen wurden mehrfach zum Theatertreffen in Ber-
lin eingeladen. Ab 2004 war Becker Professor für Praktische Theater-
arbeit an der Folkwang Universität der Künste Essen / Bochum und
wechselte 2010 als Professor und Leiter des Studienganges Regie
an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am
Main. Am Düsseldorfer Schauspielhaus hat Becker zuletzt in der
Spielzeit 2010 / 2011 das Stück 203 von Juli Zeh uraufgeführt.
MIT REINHART FIRCHOW, ANDREAS GROTHGAR, PIA HÄNDLER, KATRIN HAUPTMANN, MICHAEL KAMP, ANNA KUBIN, JASPER SCHMITZ, JAKOB SCHNEIDER, OLIVER SPROLL, SVEN WALSER
REGIE: HANS-ULRICH BECKERBÜHNE: ALEXANDER MÜLLER-ELMAUKOSTÜME: STEFANIE SEITZMUSIK: MATTS JOHAN LEENDERSDRAMATURGIE: ARMIN BREIDENBACH DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNGPREMIERE: 7. FEBRUAR 2015
»HEUTE ABEND WERDEN WIR GEMEINSAM EIN GROSSES SPIEL SPIELEN EIN GROSSES SPIEL, BEI DEM SIE ALLES GEWINNEN KÖNNEN UND SEHR, SEHR WENIG VERLIEREN EIN SPIEL, DESSEN GEWINNMÖGLICHKEIT SICH ALS NICHTS WENIGER ERWEISEN KÖNNTE ALS UNENDLICH«
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WILLIAM SHAKESPEAREDER STURMSCHAUSPIEL
Der Sturm, 1611 uraufgeführt, gilt gemeinhin als Shakespeares letz-
tes Werk und sicherlich als eines seiner fantasievollsten, philoso -
phi schsten und poetischsten. Was nicht unbedingt heißt, dass es eines
seiner liebevollsten Stücke ist. Mit der Figur des alternden Prospero hat
Shakespeare sich ein Alter Ego geschaffen, das gegen Lebensende noch
einmal die Chance erhält, vergangene Fehler zu korrigieren und einen
Schlussstrich zu ziehen – wenn auch mit anderem Ausgang als erwartet.
Vor zwölf Jahren noch war Prospero der Herzog von Mailand. Aller-
dings hatte er sich in dieser Position zu ausgiebig dem geliebten Stu-
dium der Magie gewidmet und darüber hinaus seine Pflichten als
Regent derart vernachlässigt, dass sein machthungriger Bruder Anto-
nio ihn zu stürzen vermochte. Prospero konnte gerade noch zusam-
men mit seiner dreijährigen Tochter Miranda in einem maroden Kahn
entkommen, bis sie schließlich auf einer Insel strandeten, auf der die Hexe Sycorax herrschte.
Mit Hilfe seiner magischen Fähigkeiten tötete Prospero die Hexe und warf sich selbst zum
Herrscher der Insel auf, seitdem mehr oder weniger zähneknirschend unterstützt vom Luft-
geist Ariel und dem wilden Caliban, Sohn der Sycorax.
Soweit die Vorgeschichte. Als nun der Usurpator Antonio, zusammen mit dem König von
Neapel und dessen Sohn Ferdinand sowie einigen Höflingen an der Insel vorbeisegelt, scheint
der Zeitpunkt für Prosperos Rache gekommen. Er weist Ariel an, das Schiff mittels eines Sturms
kentern zu lassen und die Passagiere über die ganze Insel zu verstreuen. Denn in den Jahren
der unfreiwilligen Verbannung reifte in Prospero ein Plan, dessen Strippen er jetzt zieht: Die
Insel wird zu seinem Versuchslabor, in dem die Gestrandeten wie Ratten im Labyrinth umher-
irren und von ihren inneren Dämonen langsam zerfressen werden; Neid, Gier, Verschlagen-
heit und Skrupellosigkeit sind mit ihnen auf die Insel gelangt, ungebrochene Machtlust und
fortschreitender Wahnsinn sind ihre steten Wegbegleiter. Prospero unternimmt den Versuch,
eine neue Ordnung zu instituieren, aber es ist seine Ordnung, sie basiert auf dem Diktum sei-
nes Machtanspruchs. Nach und nach wächst ihm jedoch sein schöne Versuchsanordnung über
den Kopf, es sind zu viele Marionetten gleichzeitig, deren Fäden er ziehen muss. Schließlich
kapituliert Prospero: Er entsagt seiner Zauberkraft, kündigt an, nach Mailand zurückkehren
zu wollen und entlässt Ariel und Caliban aus ihrer Dienerschaft.
Volker Hesse arbeitet als freier Regisseur und Lehrbeauftragter u. a. in Bern, Basel, Bonn
und Köln. Mit Günther Beelitz verbindet ihn eine kontinuierliche Zusammenarbeit am Resi-
denztheater in München und am Düsseldorfer Schauspielhaus, welches er ab 1979 als einer
der wichtigsten Regisseure und Mitglied des Leitungsteams entscheidend mitprägte. Zu den
dortigen Regiearbeiten gehört die Inszenierung von Arthur Schnitzlers Professor Bernhardi,
eingeladen zum Berliner Theatertreffen 1985. Mit Stephan Müller leitete er von 1993 bis
1999 das Theater am Neumarkt in Zürich, von 2001 bis 2006 hatte er die Intendanz des Ber-
liner Maxim Gorki Theaters inne.
REGIE: VOLKER HESSEBÜHNE UND KOSTÜME: STEPHAN MANNTEUFFELMUSIK: BOJAN VULETIĆCHOREOGRAFIE: LAIA SANMARTINDRAMATURGIE: OLIVER HELD PREMIERE: 25. APRIL 2015
»Mein Zauber, mein hoher, wirkt, und alle meine Feinde sind ganz verstört, verwirrt, in meiner Macht.«
GROSSES HAUS
Baumeister Halvard Solness hat sich selbst, seine Ängste und Begrenzungen überwunden:
Der jungen Hilde Wangel zuliebe, die ihn anstachelt, beflügelt und ihr Königreich »Apfel-
sinien« von ihm fordert, steigt er, der nicht schwindelfrei ist, auf die Spitze des Turmes, den
er selbst entworfen hat …
Besessen von der Panik, dass die im Architektenberuf nachdrängende Jugend ihn über- und seine Vergangenheit
ihn einholen könnte, wacht Solness darüber, dass Ragnar Brovik, sein Lehrling und Zeichner, keine eigenen Aufträge
erhält und sich erfolgreich unabhängig machen kann. Gleichzeitig weicht er dem stummen Leiden seiner Ehefrau
Aline aus, die den Verlust der gemeinsamen Kinder nicht verwindet. Er selbst fühlt sich verantwortlich für den Brand
des Hauses seiner Schwiegereltern, der dem Tod der kleinen Kinder vorausging, seine eigene Berufskarriere jedoch
entscheidend vorantrieb.
Mit Hilde Wangel klopft nun die Jugend an seine Tür und verheißt Inspiration, Frische und Grenzüberschreitung.
Vor zehn Jahren hat er der damals 12-jährigen Hilde bei einem Richtfest mit einem Kuss ein Königreich verspro-
chen, wenn sie nur auf ihn warte. Hilde tritt selbstbewusst auf und verlangt die Einlösung des Versprechens. Lang-
sam beginnen sich die Erinnerungslücken des Baumeisters zu schließen … Könnte nicht genau diese jugendliche
Unverstelltheit und Unverschämtheit ihm dazu verhelfen, den Zwängen zu entkommen und sich wieder gottgleich
zu fühlen?
Stephan Müller, in Basel geboren, war von 1993 bis 1999 zusammen mit Volker Hesse Intendant des Theaters am
Neumarkt Zürich. Am Burgtheater Wien war er von 1999 bis 2004 als Regisseur und Dramaturg engagiert. Er leitet
den Studiengang für Regie an der Zürcher Hochschule der Künste und inszeniert an verschiedenen deutschsprachi-
gen Schauspiel- und Opernhäusern.
REGIE: STEPHAN MÜLLERBÜHNE: SIEGFRIED E. MAYERKOSTÜME: CARLA CAMINATIDRAMATURGIE: BARBARA NOTHPREMIERE: 16. MAI 2015
HENRIK IBSENBAUMEISTER SOLNESS SCHAUSPIEL
»JUGEND – HEISST RACHE. SIE MARSCHIERT AN DER SPITZE EINER ARMEE, DIE ALLES UMSTÜRZEN WILL, UND SCHWENKT EINE NEUE FAHNE.«
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Schillers Wallenstein-Trilogie ist ein Politthriller und der Versuch, vor dem historischen Hinter-
grund der Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges die von der Revolution in Frankreich erschüt-
terte Gegenwart auf die Bühne zu wuchten.
Heute, 215 Jahre nach der Uraufführung dieser Tragödie zwischen 1798 und 1799 im Hoftheater zu Weimar unter
der Leitung von Johann Wolfgang von Goethe, muss sich Europa ein weiteres Mal in seiner Geschichte befragen lassen:
Quo vadis? Aber wer verkörpert dieses Europa? Wer macht seine Geschichte?
Wenn in Wallensteins Lager die Soldaten ihren Feldherrn feiern, wütet der Krieg zwischen der protestantischen und
der katholischen Liga bereits 15 Jahre in Europa. Wallenstein, der Oberbefehlshaber der kaiserlichen Heere, ist beauf-
tragt, die Lage zu richten und den Sieg für das katholische Kaisertum gegen die unter dem Banner der Schweden ver-
sammelten Protestanten zu erringen. Aber Wallenstein hat andere Pläne. Er sucht das Bündnis mit den Schweden, um
den Kaiser zum Frieden zu zwingen. Verbunden ist dieses politische Interesse mit dem Glauben an die eigene Fähigkeit,
die politischen Fäden fest in der Hand zu halten. Dabei instrumentalisiert er, was ihm nützen kann: Menschen genauso
wie Ideen. Auch vor seiner Tochter Thekla und Max Piccolomini, der ihm wie ein Sohn verbunden ist und Thekla liebt,
macht der Ehrgeiz, die Geschicke der Welt zu formen, nicht halt. Was Wallenstein jedoch nicht weiß: Octavio Piccolo-
mini, Max’ Vater – der nach außen hin engste Verbündete Wallensteins –, ist ein kaiserlicher Spion. Ausgerüstet mit der
Vollmacht, Wallenstein als Heereschef abzulösen, plant er akribisch dessen Sturz.
Schillers Dramen-Trilogie fragt nach den Möglichkeiten des Einzelnen, aktiv in soziale und politische Prozesse ein-
zugreifen. Wann und wie lange ist selbstbestimmtes Handeln überhaupt möglich? Erschafft die Geschichte ihre Per-
sönlichkeiten oder machen Persönlichkeiten Geschichte? Aber zugleich formuliert sich im Wallenstein eine große Sehn-
sucht des Idealisten Schillers: und zwar die nach poetischer Idealität – im Denken, Handeln und Leben.
Der Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Hasko Weber, inszeniert Schillers dramatisches Gedicht
in allen drei Teilen an einem Abend mit Dominique Horwitz in der Hauptrolle.
MIT JOHANNA GEISSLER, BASTIAN HEIDENREICH, DOMINIQUE HORWITZ, SEBASTIAN KOWSKI, BERND LANGE, INGOLF MÜLLER-BECK, SEBASTIAN NAKAJEW, NORA QUEST, JONAS SCHLAGOWSKY, TOBIAS SCHORMANN, KRUNOSLAV ŠEBREK, MICHAEL WÄCHTER, ANNA WINDMÜLLER
REGIE: HASKO WEBERAUSSTATTUNG: THILO REUTHERMUSIK: SVEN HELBIGDRAMATURGIE: BEATE SEIDELKOOPERATION: DEUTSCHES NATIONALTHEATER WEIMARPREMIERE: 2. JUNI 2015 / 18.00 UHR
FRIEDRICH SCHILLERWALLENSTEINWALLENSTEINS LAGER / DIE PICCOLOMINI / WALLENSTEINS TOD
» Wir handeln, wie wir müssen. So lasst uns das Notwendige, mit Würde, mit festem Schritte tun.«
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GROSSES HAUS
WEITERE VORSTELLUNGEN: 3. Juni (18.00 Uhr) / 4. Juni (17.00 Uhr) / 5. Juni (18.00 Uhr)
6., 7. Juni (17.00 Uhr) / 9., 10. Juni (18.00 Uhr) / 11. Juni 2015 (18.00 Uhr)
GERHART HAUPTMANNDIE RATTEN TEXTFASSUNG: VOLKER LÖSCH, CHRISTINE LANG
Die Ratten ist mehr als die tragische Geschichte der Mutter John – es
ist auch ein Drama über das Theater selbst. Hauptmann scheint sich
mit den beiden Figuren Hassenreuter und Spitta als Alter Egos in das
Stück hineingeschrieben zu haben: Die beiden Künstler streiten über
verschiedene Theaterauffassungen: Idealismus oder Naturalismus?
Und wie lässt sich die Mutterfigur der Jette John heute angemes-
sen darstellen? – Zu neuem Leben erwachen die Figuren des Stücks
vor allem durch die persönlichen Geschichten von alleinerziehenden
Müttern aus Düsseldorf.
»So arbeitet die Inszenierung mit raffinierten Spiegelungen, mit
Selbstreferenz und sogar mit Selbstparodie: Das Theater des Volker
Lösch, kann man sagen, hat seine Kinderkrankheiten überwunden,
es reflektiert sich permanent selbst, kalkuliert sein Pathos und ver-
liert dabei sein hehres Anliegen keine Sekunde aus dem Auge.«
Süddeutsche Zeitung
»Das gesamte Ensemble zeigt ausnahmslos voller Spiellust Facet-
ten seines Könnens und würzt den Tiefgang der Bearbeitung mit
treffsicherem Humor, oft derb und häufig überspitzend. Die Laien
dürfen einen Großteil des Beifalls sich zuschreiben.«
Welt kompakt
MIT EDGAR ECKERT, RAINER GALKE, URS PETER HALTER, CLAUDIA HÜBBECKER, ANNA KUBIN, HANNA WERTH, LUTZ WESSEL UND DEM CHOR DER ALLEINERZIEHENDEN MÜTTERREGIE: VOLKER LÖSCH
ALBERT CAMUSDIE GERECHTEN SCHAUSPIEL IN FÜNF AKTEN
Die Mitglieder einer geheim operierenden Terrorzelle diskutieren,
ob es beim Attentat auf einen Gewaltherrscher zivile Opfer geben darf,
und wie die Tat gesühnt werden kann, so dass der Terrorist nicht als
Mörder, sondern als »Gerechter« gilt. Albert Camus und seine »zart-
fühlenden Mörder« treibt die Frage um, ob die Revolution wichtiger ist
als die Liebe, und wie das Lebensrecht und die Würde des Einzelnen
gewahrt werden können.
»Geradlinig gespielt ist der 90-Minuten-Abend, glasklar, silbrig
grau.« NRZ
»Ein zweistündiges Gänsehaut-Erlebnis. Im spartanischen Bühnen-
bild spielen acht wundervolle Schauspieler Szenen, die unter die
Haut gehen. Sehenswert.« BILD
MIT MICHAEL ABENDROTH, WOLF ANIOL, REINHART FIRCHOW, MARIANNE HOIKA, WINFRIED KÜPPERS, DIRK OSSIG, LOUISA STROUX, ANDREAS WEISSERTREGIE: MICHAEL GRUNERZUM LETZTEN MAL: 27. APRIL 2015
REPERTOIRE GROSSES HAUS
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JOHANN WOLFGANG VON GOETHEIPHIGENIE AUF TAURIS SCHAUSPIEL
König Agamemnon opfert zu Beginn des Kriegs
um Troja seine Tochter Iphigenie, um für seine
Kriegsflotte Wind zu erflehen. Von Diana geret-
tet, lebt sie nun als Priesterin auf Tauris. Als ihr
Bruder Orest gefasst wird und geopfert werden
soll, gerät Iphigenie in einen Konflikt zwischen
Bruderliebe, Götterdienst und Dankbarkeit.
»Es ist eine in ihrer Stringenz und Schlichtheit überzeugende Insze-
nierung, in der Text und Spiel zur Geltung kommen, kein Regieansatz
die Aufmerksamkeit an sich reißt.« Rheinische Post
MIT TANJA SCHLEIFF, KONSTANTIN BÜHLER, ANDREAS GROTHGAR, JAKOB SCHNEIDER, THIEMO SCHWARZ
REGIE: MONA KRAUSHAAR
WILLIAM SHAKESPEAREEIN SOMMERNACHTSTRAUM KOMÖDIE
Der katalanische Regisseur Àlex Rigola verlegt die zauberhafte
Komödie in die Kunstwelt der ›Factory‹ des Andy Warhol in den frü-
hen 60er Jahren. Drogen und Passionen bestimmen die Traumwelten
des Athener Walds und der Factory.
»Das ist alles wunderbar gespielt, sehr lustig, stimmig und opu-
lent inszeniert und treibt die Düsseldorfer zu Standing Ovations.«
Deutschlandfunk
MIT HEISAM ABBAS, MARCUS CALVIN, KLARA DEUTSCHMANN, EDGAR ECKERT, DANIEL FRIES, MORITZ FÜHRMANN, PIA HÄNDLER, URS PETER HALTER, SARAH HOSTETTLER, KATHARINA LÜTTEN, ARTUS-MARIA MATTHIESSEN, ANDREAS HELGI SCHMID, SVEN WALSER, LUTZ WESSELREGIE: ÀLEX RIGOLA
FRANZ WITTENBRINKSEKRETÄRINNEN EIN LIEDERABEND
Der Komponist Franz Wittenbrink hat mit seinem szenischen Lie-
derabend die Sekretärinnen zu Heldinnen des Alltags erhoben, denen
er mit seinen Arrangements ein ebenso berührendes wie heiteres
musikalisches Denkmal gesetzt hat.
»Sie drehen mächtig auf, schmachten und schmettern, rund 30
Songs, eine 60er-bis-90er-Palette. […] Am Ende sind alle Haare geöff-
net, die Frauen sehen geschafft aus. Langer Applaus, drei Zugaben.
Lustig war’s.« NRZ
»Jubel für einen großen Schauspielerabend!« Rheinische Post
MIT MANUELA ALPHONS, SABRINA ASCACIBAR, ELAINE CAMERON, MATTHIAS FUHRMEISTER, KATRIN HAUPTMANN, ISABEL HINDERSIN, CLAUDIA HÜBBECKER, SUSANNE TREMPER, HANNA WERTH; ANDREAS HIRSCHMANN (KLAVIER), SEBASTIAN DÖRRIES (GITARRE)REGIE: MICHAEL WALLNER
REPERTOIRE GROSSES HAUS
Vor über 20 Jahren verließ Bette ihren Mann Albert und verschwand mit der gemeinsamen
Tochter Clara nach Amerika. Nun taucht sie plötzlich wieder auf. Die erneute Begegnung ent-
wickelt sich zu einem Drama, in dem die Fakten der gescheiterten Ehe zu einer psychologi-
schen Kriegsführung genutzt werden. Immer neue Wirklichkeiten und Geheimnisse werden auf-
gedeckt, und das Stück wird allmählich zu einem Krimi: über den Missbrauch in der Liebe und den Missbrauch der
Liebe, der letztlich in der gegenseitigen Abhängigkeit endet. Stephan Kaluza versteht seinen Text 3D als Theaterstück
über Macht. Genauer: über die Parallelität von Ohnmacht und Missbrauch der Macht.
Stephan Kaluzas 3D spielt mit der scheinbaren Objektivität des Zuschauers. Wie bei der Betrachtung eines Vexier-
bildes entstehen immer wieder neue Realitäten – auf der Bühne und im Kopfe des Zuschauers.
Der Düsseldorfer Künstler Stephan Kaluza setzt auch als Schriftsteller starke Zeichen. Er tritt mit Publikationen in
den Bereichen Prosa, Dokumentation und Dramatik hervor. Dem Düsseldorfer Schau spielhauspublikum stellte er sich
mit Atlantic Zero im Central vor, einem Stück, das die Grundlage für den folgenden Roman 30 Keller lieferte. In seinen
Bildstücken inszeniert er Theatertexte und Performances als stillstehende, simultan erlebbare Bilder, die unter ande-
rem im Zendai Museum of Modern Art in Shanghai, im National Museum of Modern and Contemporary Art in Seoul,
im Museum on the Seam in Jerusalem und in der Kunsthalle Düsseldorf gezeigt wurden. Außerdem ist er Dozent für
Regie am Mozarteum in Salzburg. Für 3D gestaltet Stephan Kaluza das Bühnenbild.
Für die Regie zu 3D konnte der Regisseur Kurt Josef Schildknecht gewonnen werden. Der ehemalige Intendant des
Saarländischen Staatstheaters, der auch als Opernregisseur international erfolgreich ist, arbeitete unter anderem am
Wiener Volkstheater und dem Theater in der Josefstadt.
MIT TANJA SCHLEIFF UND MICHAEL ABENDROTH
REGIE: KURT JOSEF SCHILDKNECHTBÜHNE: STEPHAN KALUZAMITARBEIT BÜHNE: JULIA SCHULTHEISKOSTÜME: ANNINA DUPUISDRAMATURGIE: DIRK DIEKMANNPREMIERE: 27. JANUAR 2015
STEPHAN KALUZA3D
KLEINES HAUS
»VIELE EHEMÄNNER DOMINIEREN IHRE FRAUEN, DAS IST KEIN VERBRECHEN.«
Step
han
Kalu
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ANNE LEPPERLA CHEMISE LACOSTE URAUFFÜHRUNG
Tennis, der weiße Sport. Wer mitspielt, hat es geschafft und gehört zu ›denen da oben‹.
Felix, der Glückliche, ist einer der wenigen, denen dank staatlicher Förderung der Aufstieg
und damit eine Zukunft in Reichtum verheißen zu sein scheint. Doch für alle reicht es nicht,
und so müssen seine sechs Brüder zuhause in elenden Verhältnissen weiterleben. Und jetzt?
Darf Felix wirklich dazugehören? Ist seine Kleidung die richtige? Kennt er die Regeln? Und
wer bestimmt sie, die Regeln des Dazugehörens?
Soll, wer unten ist, auch unten bleiben?
Mit einer großen Party im Vereinshaus lässt sich der erfolgreiche Tennisspieler Sebastian
feiern. Doch das Fest eskaliert: Sebastians Freundin Kay, die an den gesellschaftlichen Nor-
men zu scheitern droht, ruft mit ihren verzweifelten Versuchen, sich in Szene zu setzen, Irri-
tationen hervor. Es kommt zu Ausschreitungen eines wütenden Mobs der Gäste gegen sie …
Die Autorin Anne Lepper (* 1978 in Essen) schießt in ihrem neuesten Stück, das am Düs-
seldorfer Schauspielhaus nun seine Uraufführung erlebt, Sätze wie Tennisbälle in den Raum.
Leppers Bezugssysteme – deutsche Geschichte, Popkultur, 80er-Jahre-Songtexte, Filmstar-
biografien, hohe Literatur und Politikerstatements – kreuzen sich wie die Linien einer Platz-
markierung. Bitterböse und humorvoll nimmt La Chemise Lacoste die Rituale und Denkmus-
ter der sogenannten feinen Gesellschaft aufs Korn.
Die Regisseurin Alia Luque, geboren 1978 in Barcelona, inszenierte unter anderem am
Thalia Theater Hamburg, Staatstheater Mainz, Maxim Gorki Theater Berlin und am Theater
Magdeburg.
MIT KLARA DEUTSCHMANN, EDGAR ECKERT, DANIEL FRIES, SARAH HOSTETTLER, FLORIAN JAHR, BETTINA KERL, KATHARINA LÜTTEN, MORITZ VON TREUENFELS
REGIE: ALIA LUQUEBÜHNE: CHRISTOPH RUFERKOSTÜME: ELLEN HOFMANNDRAMATURGIE: BARBARA NOTHURAUFFÜHRUNGPREMIERE: 6. FEBRUAR 2015
LIEBE FRAU LEPPER, WAS GAB DEN ANSTOSS, GERADE DIESES STÜCK, LA CHEMISE LACOSTE, ZU SCHREIBEN?
ANNE LEPPER: Die
erste Strophe des Liedes Total Eclipse
von Klaus Nomi: »Big shots argue about
what they’ve got making the planet so hot,
hot as a holocaust. Blow up, everything’s
gonna go up even if you don’t show up in
your Chemise Lacoste.«
IHR TEXT BEWEGT SICH IN VERSCHIEDENEN SPIELFELDERN VON BEZÜGEN: LITERARI-SCHEN REFERENZEN, FILMEN, MUSIKTITELN, DEUTSCHER GESCHICHTE, STARBIOGRAFIEN. WIE WICHTIG IST ES, DIESE BEZÜGE ZU KEN-NEN ODER WIEDERZUERKENNEN?
Es ist weder wichtig, die Bezüge zu kennen,
noch sie wiederzuerkennen. Alle Bezüge,
alle Zitate gehören zu meinem Stück, das
als solches lesbar sein sollte.
HAT AUS IHRER SICHT DAS STÜCK SPEZIELL ETWAS MIT DÜSSELDORF ZU TUN?
Ich glaube nicht, dass das Stück speziell
etwas mit Düsseldorf zu tun hat. Männer,
die nach oben wollen, trifft man sicher
auch andernorts. Es sind aber vornehmlich
außerhalb Düsseldorfs über Düsseldorf
Klischees im Umlauf, die auch das Stück
aufgreift.
SPIELTE DIE FIRMENGESCHICHTE UND ›MAR-KENPHILOSOPHIE‹ VON LACOSTE SOWIE DIE BIOGRAFIE VON RENÉ LACOSTE EINE ROLLE BEI DER ENTSTEHUNG DES STÜCKES?
Ja, am Rande.
HABEN SIE BEIM SCHREIBEN EINE PHANTASIE, WIE DAS STÜCK AUF DER BÜHNE AUSSEHEN KÖNNTE? – ODER BLEIBT DAS DIE ARBEIT VON REGIETEAM UND SCHAUSPIELERN?
Ich empfinde es als eher hinderlich, daran
zu denken, wie ein Stück auf der Bühne
aussehen könnte.
WERDEN SIE IN DEN ENDPROBEN ODER ZUR PREMIERE IN DÜSSELDORF SEIN KÖNNEN?
Ja.
(Die Fragen stellte Barbara Noth. Anne Lep-
per wird bei der Matinee am 25. Januar und
beim ›Blauen Montag‹ im Theatermuseum
am 9. März zugegen sein.)
Interview mit Anne Lepper
Es hätte so schön sein können: Ein Wochen-
ende mit den Kollegen in der Natur verbringen,
bei einer Schatzsuche zusammen die richtige
Fährte finden, dann abends wieder ins Hotel
und den Tag am Kamin mit einem leckeren Getränk ausklingen las-
sen – so hatten sich die vier Abteilungsleiter der Pennine Quellwasser
AG das Teambuilding vorgestellt. Aber es kommt anders:
Der nautisch total unfähige Käpt’n Neville und seine Crew – der
zynische Gordon, der ängstliche Angus und der christliche Roy – sind
auf einer Insel gestrandet, von der sie so leicht nicht mehr wegkom-
men. Was bedauerlich ist, denn das Hotel ist gar nicht so weit weg.
Und es wird immer kälter. Die Natur erweist sich als feindlich, und
unsere vier Bürohelden verstricken sich untereinander in die absur-
desten Hahnenkämpfe. Außerdem sind sie einfach nicht angemes-
sen ausgestattet. Nur Angus hat seltsamerweise immer noch etwas in
seinem schier unerschöpflichen Rucksack. Der zynische Gordon hat
für ihn immer einen sarkastischen Spruch parat. Neville vermittelt
zwischen den Fronten. Dann macht sich Roy auf den Weg ins Innere
der Insel. Und schließlich stellt sich heraus, dass die vier Robinsons
gar nicht so allein sind in ihrem ganz besonderen Dschungelcamp …
Die Komödie des britischen Dramatikers, TV- und Drehbuchau-
tors Tim Firth (u. a. Kalender Girls, Das Hochzeitsvideo) hat seit ihrer
Erstaufführung zahlreiche Bühnen zu einsamen und unwirtlichen
Inseln gemacht.
Regisseur Christian Brey begann seine Karriere als Schauspieler
am Schauspiel Stuttgart, wo auch 2007 seine erste Regiearbeit Elvis
lebt. Und Schmidt kann es beweisen. entstand (gemeinsam mit Harald
Schmidt). Seitdem arbeitete er auch bei Schmidts Late-Night-Show
mit ihm zusammen. In den letzten Jahren hat Brey am Theater Hei-
delberg, am Schauspielhaus Bochum, am Schauspiel Frankfurt, am
Deutschen Schauspielhaus Hamburg und an der Deutschen Oper am
Rhein vor allem Komödien inszeniert.
MIT MARCUS CALVIN, MORITZ FÜHRMANN, DIRK OSSIG, LUTZ WESSEL
REGIE: CHRISTIAN BREYAUSSTATTUNG: ELISA LIMBERG UND ANETTE HACHMANN MUSIK: MATTHIAS KLEIN DRAMATURGIE: ARMIN BREIDENBACHPREMIERE: 28. FEBRUAR 2015
Der Dichter Alexander März wird eines Mor-
gens christusgleich im Apfelbaum hängend
gefunden. Wie fließend die Grenzen von Wahn-
sinn und Kunst sind, lässt sich am Leidensweg
dieses schizophrenen Künstlers ablesen, für den Kunst auch immer
wieder Heilung und Erlösung bedeuten kann. So klar und rein sind
seine Betrachtungen, so sensibel und eigenwillig, dass die Unter-
schiede zwischen Arzt und Patient verschwimmen, und wir uns fra-
gen: Ist das schon Wahn oder noch Kunst …
Heinar Kipphardts März, ein Künstlerleben wurde 1980 am Düs-
seldorfer Schauspielhaus uraufgeführt. Der Text basiert auf der
wahren Geschichte des schizophrenen Autors Ernst Herbeck, der
unter dem Pseudonym Alexander Herbich Gedichte schrieb. Sein
Psychiater Dr. Leo Navratil veröffentlichte seine Krankengeschichte
nebst den Gedichten.
Der Regisseur und Bühnenbildner Alexander Müller-Elmau ist auch
als Dramatiker erfolgreich. Am Düsseldorfer Schauspielhaus wur-
den seine Dramatisierungen von Kafkas Amerika und Das Schloß
uraufgeführt. Zuletzt entwarf er die Bühnenbilder zu Lot Vekemans
Gift. Eine Ehegeschichte und zu Kreise / Visionen von Joël Pommerat.
REGIE UND BÜHNE: ALEXANDER MÜLLER-ELMAUKOSTÜME: JULIA KASCHLINSKIMUSIK: FABIAN KALKER DRAMATURGIE: DIRK DIEKMANNPREMIERE: 24. APRIL 2015
HEINAR KIPPHARDT MÄRZ, EIN KÜNSTLERLEBEN
»Der Schnee
Ist weiß
Und weich ist der Schnee
Unter dem Schnee möchte ich liegen
Und schaun«
TIM FIRTHVIER MÄNNER IM NEBELKOMÖDIE
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Als israelische Grenzsoldaten einen palästinensischen Jungen
erschießen, schwört sein Vater Rache, die er Jahre später vollstreckt.
Nacheinander spürt er die beteiligten Soldaten auf und tötet sie. Die
Konsequenz: Die Israelis nehmen wiederum Rache an ihm. Doch trifft
die Rache jeweils den Richtigen? Lässt sich überhaupt eine Logik von
Vergeltungsakten konstruieren?
Der 1999 verstorbene Hanoch Levin ist bis heute der meistgespielte
Autor Israels. In knapper Sprache zwischen Poesie, Traumbildern und
hartem Realismus erzählt Mord von der sinnlosen Gewaltspirale des ara-
bisch-israelischen Konflikts, die jeden Lösungsversuch immer wieder im
Keim ersticken lässt. Doch seine Parabel kann weltweit auf viele gewalt-
tätige Konflikte, die hier und jetzt stattfinden, übertragen werden. Levin
zeigt Menschen auf der Suche nach einer moralischen Mitte und in ihrem
Versuch, die Wirklichkeit zu lesen und sinngebend zu interpretieren.
Die Regisseurin Dedi Baron wurde in Tel Aviv geboren. Seit dem
Ende der 90 er Jahre arbeitet sie kontinuierlich an den Theatern in Tel
Aviv und ist seit 2006 Professorin für Regie an der dortigen Universi-
tät. Ihre Inszenierungen wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeich-
net und zu internationalen Festivals eingeladen. Dem Düsseldorfer
Schauspielpublikum stellte sie sich 2011 mit der Uraufführung von
Lemon Tree im Central vor.
MIT JONAS ANDERS, ANNA BEETZ, KONSTANTIN BÜHLER, MARKUS DANZEISEN, RAINER GALKE, CLAUDIA HÜBBECKER, GREGOR LÖBEL, DOMINIK RANEBURGER, THIEMO SCHWARZ, HANNA WERTH
REGIE: DEDI BARONBÜHNE: FLORIAN ETTIKOSTÜME: KIRSTEN DEPHOFFMUSIK: BOJAN VULETIĆDRAMATURGIE: BARBARA NOTHPREMIERE: 13. MÄRZ 2015 / KLEINES HAUS MATINEE MIT GÄSTEN: SONNTAG, 8. MÄRZ 2015WEITERE VORSTELLUNGEN: 20. UND 22. MÄRZ 2015
Bei der Matinee am 8. März im Kleinen Haus werden die Regis-
seurin Dedi Baron, der Dramatiker Joshua Sobol, Generalintendant
Günther Beelitz sowie Mitwirkende aus dem Inszenierungsteam
und dem Schauspielerensemble von Mord zugegen sein, um
dem Publikum Stück und Konzeption vorzustellen und die
Relevanz dieses Theatertextes zu diskutieren.
In seinem neuesten Stück beschäftigt sich
Joshua Sobol mit der Lebensgeschichte des gro-
ßen biblischen Königs David. In einem Bilder-
bogen erzählt er von dem aufstrebenden Künst-
ler, der durch Umstände, durch verschiedene Machthaber und durch
das politisch-religiöse Gefüge in sein Schicksal gedrängt wird. Der
junge Poet und Musiker steigt wider Willen zum Idol, zum Krieger
und schließlich zum bedeutendsten König Israels auf.
Joshua Sobol zeigt auf der Basis genauer historischer Recherchen
die Widersprüchlichkeiten in der Persönlichkeit Davids, die ihn zum
größten Helden und Dichter in der Geschichte Israels machten, ihn
aber auch zu verheerenden Entscheidungen trieben.
David folgte dem talmudischen Diktat: »Fehlt es an einem Ort
an Männern, strebe danach, ein Mann zu sein.« Sobol erkennt darin
unseren heute immer noch gültigen Wunsch nach Menschlichkeit
und Authentizität in einer Welt von gesichtslosen Konzernen und
unbekannten Mächten, die uns Individuen steuern und kontrollie-
ren. Insofern fragt der Text nach der Humanität in technokratischen
Zeiten.
MIT SCHAUSPIELERN DES ENSEMBLES DES DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUSES14. MÄRZ 2015 / KLEINES HAUS
Im Anschluss laden wir Sie zu einem Gespräch mit Autor Joshua
Sobol und Generalintendant Günther Beelitz ein.
HANOCH LEVIN MORDEIN STÜCK IN DREI AKTEN
JOSHUA SOBOL KÖNIG DAVIDURLESUNG DER DEUTSCHEN ÜBERSETZUNG
Jüdische Kulturtage im Rheinland 2015VERANSTALTUNGEN IM DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUSVOM 22. FEBRUAR BIS ZUM 22. MÄRZ
Josh
ua S
obol
Der berühmte Theaterautor Joshua Sobol, die Regisseurin Dedi
Baron, die mit Mord ihre zweite Regiearbeit am Düsseldorfer Schau-
spielhaus vorstellt, sowie weitere Gäste aus der israelischen Thea-
terszene sprechen miteinander und mit Generalintendant Günther
Beelitz über Theater in Israel, Regiestile, Autoren, neuere und neueste
Dramatik und die Behandlung von Politik und Ethik auf der Bühne.
15. MÄRZ 2015 / KLEINES HAUSEINTRITT FREI !
Lily Brett, die australische New Yorkerin mit
europäischen Wurzeln, steckt mittendrin, und
um die Stadt einzufangen, hält sie sich selbst
den Spiegel vor. Hinreißend erzählt sie von
ihren Nöten, einen halbwegs anständigen Büsten-
halter im Greenwich Village zu erstehen, vom befremdlichen Anblick
der Schoßhündchen in Regenmänteln und Sonnenbrillen, vom über-
bordenden Großstadtverkehr. Und zum Glück gibt es in dieser ziem-
lich hektischen Stadt auch Winkel der Ruhe und des Friedens, den
Geruch von frisch gebackenem Brot und die entwaffnend ehrlichen
Gespräche mit ihrer Kosmetikerin. Denn in Manhattan ist nichts
unbedeutend und nichts selbstverständlich.
Lily Brett wurde 1946 in Deutschland geboren. Ihre Eltern heira-
teten im Ghetto von Łódz, wurden im KZ Auschwitz getrennt und
fanden einander erst nach zwölf Monaten wieder. 1948 wanderte
die Familie nach Brunswick in Australien aus. Mit neunzehn Jahren
begann Lily Brett für eine australische Rockmusik-Zeitschrift zu
schreiben. Sie interviewte und porträtierte zahlreiche Stars wie Jimi
Hendrix oder Mick Jagger. Heute lebt die Autorin mit ihrem Mann,
dem Maler David Ranking, und drei Kindern in New York. Mit ihren
regelmäßig in der Wochenzeitung »DIE ZEIT« erschienenen Kolumnen
hat Lily Brett dieser Stadt ein liebevolles Denkmal gesetzt.
MODERATION UND ÜBERSETZUNG: DAVID EISERMANN (WDR)KOOPERATION MIT DER LITERATURHANDLUNG MÜLLER & BÖHM IM HEINE HAUS UND DEM KULTURAMT DER LANDESHAUPTSTADT DÜSSELDORF19. MÄRZ 2015 / KLEINES HAUS
Vom 22. Februar bis zum 22. März 2015 finden überall im Rhein-
land mehr als 250 Veranstaltungen in den Bereichen Bildende Kunst /
Ausstellungen, Film, Literatur, Musik und Tanz / Theater sowie viel-
fältige Begegnungsprojekte aus den jüdischen Gemeinden statt. Die
Schirmherrschaft haben die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
übernommen.
DEUTSCH-ISRAELISCHES THEATER HEUTEPODIUMSGESPRÄCHMIT JOSHUA SOBOL, DEDI BARON UND WEITEREN GÄSTEN
LILY BRETT IMMER NOCH NEW YORKAUTORENLESUNG UND GESPRÄCH IN ENGLISCHER UND DEUTSCHER SPRACHE
Das Düsseldorfer Schauspielhaus begreift sich als ein enger
Kooperationspartner der Jüdischen Kulturtage und steuert daher
insgesamt sechs Veranstaltungen zum Programm bei.
GEORGE TABORIDIE GOLDBERG-VARIATIONEN KOMÖDIE
George Taboris 1991 im Wiener Akademietheater uraufgeführte
Farce Die Goldberg-Variationen – Tabori führte selbst Regie – beinhal-
tet alle Themen, die den großen Theatermacher stets begleitet haben:
Judentum, Vater-Sohn-Konflikt, Religionskritik. Mit der Geschichte
einer zusammengewürfelten Theatertruppe rund um den inferna-
lisch-genialischen Regisseur Mr. Jay (alias Jahwe!), die innerhalb einer
Woche in einem Jerusalemer Theater die Bibel auf die Bühne bringen
will und dabei in einem Meer von Chaos und unfreiwilliger Komik ver-
sinkt, macht Tabori noch einmal klar, wie es grundsätzlich um das
Verhältnis zwischen Gott und den Menschen bestellt ist: schwierig!
MIT HEISAM ABBAS, KONSTANTIN BÜHLER, RAINER GALKE, KARIN PFAMMATTER, THIEMO SCHWARZ, HANNA WERTH
REGIE: TILO NEST25. FEBRUAR, 6., 11., 17. MÄRZ 2015 / GROSSES HAUS
Lily
Bre
tt
»IN DOWNTOWN MANHATTAN SAH MAN OFT EINEN MANN, DER MIT EINEM PAPAGEI AUF DEM KOPF HERUMSPAZIERTE. EIN PAPAGEI WECKT IN NEW YORK KEIN GROSSES INTERESSE, EIN PAPAGEI AUF DEM KOPF EINES MANNES SCHON.«
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Die Vernetzung des Düsseldorfer Schauspielhauses mit der Stadt Düsseldorf, der Heinrich- Heine-Universität und
ihren Studierenden trägt neue Früchte. So gibt Dr. Georg Schiller seit dem Wintersemester 2014 / 2015 den Workshop
Dramatic Writing and Creative Interpretation im Praxismodul »Dramatisches Schreiben / Dramatic Writing« der Philo-
sophischen Fakultät der Universität, den die Dramaturgie des Düsseldorfer Schauspielhauses begleitet. Ziel des Work-
shops ist es, auf Englisch oder Deutsch Szenen zu entwerfen, die im Frühsommer in einer Lesung am Schauspielhaus
präsentiert werden. Zugleich schreibt das Düsseldorfer Schauspielhaus auf Initiative des Düsseldorfer Künstlers,
Schriftstellers und Theaterautors Stephan Kaluza das Autorenprojekt Der zerstörte Ort aus.
Die Auseinandersetzung mit dem Topos Der zerstörte Ort führt zu der Frage, wie ein solcher Ort auf der Bühne dar-
gestellt werden kann. Interessierte Theaterautoren / Dramatiker, bevorzugt aus der Region NRW, können bis zum 31.
März 2015 je ein Stück zu dieser Thematik einsenden. Das vorgeschlagene Stück sollte eine Ersteinsendung sein, 50 000
Zeichen nicht überschreiten und für nicht mehr als sechs Schauspieler ausgelegt sein. Ziel ist es, eine Aufführung des
ausgewählten Textes am Düsseldorfer Schauspielhaus in der Spielzeit 2015 / 2016 zu realisieren. Die Jury besteht aus
Stephan Kaluza, Dr. Georg Schiller, der Dramaturgie des Düsseldorfer Schauspielhauses und dem Kritiker Stefan Keim.
Diese Auseinandersetzung wird außerdem flankiert von einer Podiums diskussion am 19.
Februar 2015 um 19.30 Uhr in der Kunsthalle Düsseldorf, die das Wesen und die Auswirkung
von Zerstörung in künstlerischer und philosophischer Hinsicht beleuchten wird.
Dabei soll die Diskussion auch regionale städtebauliche Eingriffe problematisieren: So
stand 1999 die Kunsthalle Düsseldorf kurz vor dem Abriss – was Bürgerproteste verhinder-
ten. Das Düsseldorfer Schauspielhaus wiederum sieht sich aktuell mit umfangreichen Baumaßnahmen im Zuge der
Umgestaltung der Innenstadt konfrontiert. Am Veranstaltungsabend werden zwei israelische Künstler gemeinsam
mit zwei iranischen Künstlern während des Einlasses eine Performance zeigen und in der gemeinsamen Arbeit den
Willen zur menschlichen Annäherung angesichts vieler zerstörter Orte dokumentieren. Ein Vortrag von Gregor Jan-
sen, dem Direktor der Kunsthalle Düsseldorf, bildet den Auftakt, und das Podium wird unter anderem mit General-
intendant Günther Beelitz und Oberbürgermeister Thomas Geisel besetzt sein.
»Der zerstörte Ort ist ein Ort jenseits seiner eigentlichen Bestimmung, ein Ort, der in seiner eigentlichen
Funktion gehemmt und gestört zu sein scheint. Ein zerstörter Ort ist aber nach wie vor ein Ort, wenn auch in
veränderter Form: Er ist nicht das Nichts, er ist vorhanden. Die Zerstörung definiert also eine Veränderung,
eine Aktion zwischen einem Vorher und einem Nachher. Der Begriff der Zerstörung setzt so ein Wissen des
ehemals originalen Zustandes voraus und kann einen möglichen neuen erahnen lassen. Die Szenarien zum
Ende des Ersten und des Zweiten Weltkrieges liegen hier ebenso nahe wie einige der aktuellen Kriegsschau-
plätze; auch kann man sich an Zerstörungen durch Naturgewalten erinnert fühlen, an urbane Veränderungen
oder zwischenmenschliche Einbrüche. Das Destruktive ist jedoch auch immer ein künstlerischer Prozess; im
Zerstören materieller als auch geistiger Gegebenheiten lag und liegt immer der Kern eines Neuanfangs begründet,
sowohl für das Individuum als auch für eine komplexe Gesellschaft. Die Zerstörung ist, trotz aller negativen
Assoziationen, ein wesentlicher Bestandteil und eine Vorbedingung der Kultur.«
Der zerstörte OrtAUTORENPROJEKT DES DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUSES UND DER HEINRICH-HEINE-UNIVERSITÄT
KLEINES HAUS
BEGLEITENDE PODIUMS DISKUSSION 19. FEBRUAR 2015 / 19.30 UHRKUNSTHALLE DÜSSELDORF
PATRICK SÜSKINDDER KONTRABASS
Der Bassist, den Patrick Süskind in seinem brillanten Monolog
als Hinterbänkler eines Staatsorchesters von seiner ausgeprägten
Hassliebe zu seinem Instrument, von unfähigen Komponisten und
überflüssigen Dirigenten erzählen lässt, offenbart nach und nach
den ganzen Frust einer zutiefst mittelmäßigen Existenz.
»Michael Kamp wurde für sein fabelhaftes Solo stürmisch gefei-
ert. Mit Süskinds zeitlosem Monolog fesselt und berührt er die
hochkonzentrierten Zuschauer.« Rheinische Post
MIT MICHAEL KAMPREGIE, BÜHNE UND KOSTÜME: MONIKA BUJINSKI, MICHAEL KAMP
THOMAS MANNFELIX KRULL – EPISODEN AUS DEM LEBEN EINES HOCHSTAPLERS
Ein Mann mit vielen Identitäten, anpas-
sungsfähig und charmant: Felix Krull weiß, wie
man nach oben kommt. Und das nicht nur als
Liftboy im Pariser Grand Hotel. Moritz Führ-
mann – ausgezeichnet mit dem Gustaf-Thea-
terpreis 2013 – spielt Thomas Manns berühm-
ten Hochstapler eindringlich und virtuos.
»Ach, wie Führmann dies alles so treffend spielt, so sorgsam
redet, so behände seinen Körper biegt und aus der Haut schlüpft.
Die Blicke, die Mimik sind kunstvoll und überwältigend. Es ist ein
Schauspielerabend – Publikum jubelt dem Meister zu.«
Rheinische Post
MIT MORITZ FÜHRMANN UND KLAUS-LOTHAR PETERSSZENISCHE EINRICHTUNG: NORA SCHLOCKER
LOT VEKEMANSGIFT. EINE EHEGESCHICHTE
Die vielfach preisgekrönte niederländische Autorin Lot Vekemans
erzählt sensibel und eindrucksvoll von einem Mann, der seine Trauer
über den Verlust des gemeinsamen Kindes überwinden möchte, und
einer Frau, der das nicht gelingt.
»Beelitz inszeniert das feinfühlig, […] erzählt weise und mensch-
lich von zwei Menschen, die lernen, dass sie neu beginnen müssen.
Jeder auf seine Art.« Rheinische Post
»Ein bewegendes Lebens-Duett – Andreas Grothgar und Karin
Pfammatter sei Dank !« Westdeutsche Zeitung
MIT KARIN PFAMMATTER UND ANDREAS GROTHGAR REGIE: GÜNTHER BEELITZ
DAVID GREIG & GORDON McINTYREMIDSUMMER – EINE SOMMERNACHTEIN STÜCK MIT MUSIK
Die magische Mittsommernacht wird für die
Scheidungsanwältin Helena und den Kleinkrimi-
nellen Bob zur Nacht ihres Lebens, bei der sie
locker mal 15 000 Pfund auf den Kopf hauen.
Aus Gesagtem und vor allem Ungesagtem ergibt
sich mit schottischem Humor das Fazit: Gegen-
sätze ziehen sich doch an!
»Nele Webers Inszenierung setzt ganz auf Text, Musik und die
wunderbaren Darsteller.« www.die-deutsche-buehne.de
MIT ANNA KUBIN UND MICHAEL KAMPREGIE: NELE WEBER
JOANNA MURRAY-SMITHZORN
Die Hirnforscherin Alice und der Schriftsteller Patrick führen ein
scheinbar glückliches Leben. Sie wird sogar bald einen der höchst-
dotierten Preise in der Naturwissenschaft erhalten. Nur ihr Sohn
Joe entspricht nicht ihren Erwartungen: Er hat eine Moschee mit
Graffiti geschändet. Wieso hat er das getan? Woher kommen seine
Ansichten? Und wo ist das Ende der Toleranz?
»Fazit: ein raffiniert gebautes und anregendes 100-Minuten-Stück –
auch über die Jugendsünden und die Art, damit umzugehen.« NRZ
MIT MARCUS CALVIN, DANIEL FRIES, KATRIN HAUPTMANN, MICHAEL KAMP, BETTINA KERL, GREGOR LÖBEL, FRANZISKA WALSERREGIE: TOBIAS MATERNA
REPERTOIRE KLEINES HAUS
ENSEMBLE SCHAUSPIELHAUS
Jonas AndersManuela Alphons Wolf Aniol
Konstantin Bühler
Moritz Führmann Matthias Fuhrmeister
Pia Händler
Rainer Galke
Markus Danzeisen Reinhart Firchow
Heisam Abbas Michael Abendroth
Sabrina Ascacibar Anna Beetz Marcus Calvin Elaine Cameron
Klara Deutschmann Edgar Eckert Daniel Fries
Andreas Grothgar Urs Peter Halter
Katrin Hauptmann Isabel Hindersin Marianne Hoika Sarah Hostettler
Anna Kubin Michael Kamp Bettina Kerl
Winfried Küppers Katharina LüttenGregor Löbel Artus-Maria Matthiessen
Karin Pfammatter
Dirk Ossig
Florian Jahr Claudia Hübbecker
Tanja Schleiff Andreas Helgi Schmid Jakob Schneider Thiemo Schwarz
Louisa Stroux Susanne Tremper Moritz von Treuenfels Franziska Walser Sven Walser
Andreas Weißert Hanna Werth Lutz WesselHannes Hellmann undDominik Raneburger
Außerdem neu imEnsemble:
20
JUNGES SCHAUSPIELHAUS
Jasmina Musić Julia Goldberg
Jonathan Schimmer
Bernhard Schmidt-Hackenberg Alexander Steindorf
Philip Schlomm
Julia Dillmann Maëlle GiovanettiZwischenruf
Christof Seeger-Zurmühlen und das Team des Jungen Schauspielhauses
Das Abenteuer hat begonnen – die Reise geht weiter – kommt an Bord !
Seit nunmehr vier Monaten ist die frischgebackene Crew des Jungen
Schauspielhauses auf der Strecke, und wir sind glücklich über die vielen
Momente und Begegnungen mit neugierigen Menschen und einem groß-
artigen Publikum.
Die Welt dreht sich rasend – die Ereignisse überschlagen sich – doch
die Liebe lebt! Im zweiten Halbjahr der Spielzeit steuern wir vier weitere
Premieren an. Wir treffen Düsseldorfer Mütter, und die wiederum begeg-
nen Söhnen von hier – Söhne wie wir – eine Nabelschau, innig und fremd.
Doch das Fremde macht nur so lange Angst, bis man es kennenlernt, und
plötzlich kann das Irgendwie-Anders-Sein sogar zum Trend – ja gar en
vogue werden.
Schnell, wir müssen weiter – Augenblick, verweile selbst ! Aber Vorsicht
vor dem Kreis ! Tritt nicht hinein, sonst wirst du selbst angeklagt – oder
der Kreidekreis verflucht dich. Aber ist denn der Kreis nicht der Ring der
Liebe ? Genau! – Wow ! – Dich gefunden zu haben! – Wow ! – Ich dreh durch,
hab’ Herzrasen , mein Schmeichelkätzchen, Du.
Babylonisches Sprachgewitter – die Zeit ist knapp – mit wehenden Fah-
nen ziehen wir dahin. Springt auf – das Luftschiff legt ab – das Theater lebt!
KOMMEN SIE MIT IHREN KINDERN, KOMMT MIT EUREN ELTERN, KOMMT MIT EURER NEUEN LIEBE ODER KOMMT, UM EUCH ZU VERLIEBEN – WIR KÖNNEN HELFEN !
Dominik Paul Weber Teresa Zschernig
SÖHNE WIE WIR – MACH DIR KEINE SORGEN, MAMA !EIN PROJEKT MIT DÜSSELDORFER MÜTTERN UND SÖHNEN
»Ich will, dass meine Mutter nach mir stirbt. Oder vielleicht niemals
stirbt. Und bleibt, bis die Welt untergeht.«
Mama ist die Beste! Oder etwa nicht? Hängt ein bisschen davon ab,
was man gerade so im Kopf hat. Zwischen Identitätssuche und Ab nabe-
lung vom Elternhaus ist auch das Verhältnis zu der eigenen Mutter ein
zwiespältiges. War die Mutter gerade noch die einzige Frau im Leben,
ist sie im nächsten Augenblick schon ein Hindernis auf dem Weg zur
absoluten Coolness. Die romantische Überhöhung als Inbegriff von
Geborgenheit wird plötzlich abgelöst durch die totale Verkörperung
von Peinlichkeit. Tja, mit 15 hat man einfach andere Probleme! Wer
bin ich und wie bekommen die anderen das mit, wird zum neuen Mantra. Währenddessen kämpft die Mutter mit ihren
eigenen Wünschen und Erwartungen. Ein paralleler Abnabelungsprozess. Zu merken, dass der Einfluss geringer wird,
muss erst mal verkraftet werden, und es heißt sich in Geduld zu üben. Ist die räumliche Abgrenzung, der Schritt aus
der mütterlichen Obhut getan, dann ist wieder Platz für Nähe. Ja, dann fällt es vielleicht auf, wie schön es zu Hause war.
Ein voller Kühlschrank, ein offenes Ohr und sogar eine starke Schulter zum Ausweinen …
Man könnte sich ja mal wieder melden. Fragen, wie es so geht. Ein bisschen Waschmittel borgen. Gar nicht so leicht
mit der Abnabelung … In Söhne wie wir stehen Düsseldorfer Mütter und Söhne gemeinsam auf der Bühne und verhan-
deln dort diese ganz besondere Beziehung. Die Textfassung basiert auf Interviews, die im Rahmen der Probenarbeit
mit den Müttern und Söhnen geführt wurden. Es geht vor allem um Themen und Probleme von Jungs und jungen Män-
nern in den verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung. Wie wichtig ist die Mutter in diesem Prozess? Wie weit geht ihr
Einfluss wirklich? Wie reden Söhne und Mütter miteinander? Was sind ihre Wünsche, Vorstellungen und Erwartungen
für den jeweils anderen?
Doch letztendlich wird gezeigt, wie schwierig es ist, loszulassen.
Söhne wie wir ist ein Projekt der partizipativen Theaterarbeit, für das Künstler des Jungen Schauspielhauses mit dem
Theater Mobil – einem Wohnwagen – in der Stadt unterwegs sind, mit jungen Leuten zu aktuellen Themen recherchie-
ren und zusammen mit ihnen auf die Bühne in der Münsterstraße 446 zurückkehren. Ines Habich, geboren 1978, arbei-
tet als Autorin und Regisseurin von Stadterkundungsprojekten und -reihen. Für das Junge Schauspielhaus inszenierte
sie bereits die Projekte Claims und Almost Lovers. Ihre Arbeit 95 Olé – Heimspiel war in dieser Spielzeit auf der großen
Bühne am Gustaf-Gründgens-Platz zu sehen.
MIT BATTAL AYDIN, INGE EVERDINA BERENTSEN, MARIA BERENZON, PHILIPP BRAND, MARVIN BRECHTER, ALI DILEKCI, JULIA ENGELHARDT, KEVIN GALLA, YOUN-HEE HILLESHEIM, BEATA POKRZEPTOWICZ-MEYER, LEON WEGENER
AB 13 JAHRENREGIE: INES HABICHBÜHNE UND KOSTÜME: KERSTIN NARR, MICHAELA MUCHINACHOREOGRAFIE: COREY ACTION, NORA PFAHLDRAMATURGIE: JUDITH WEISSENBORN, NILS DEVENTERURAUFFÜHRUNGPREMIERE: 10. JANUAR 2015
In Kooperation mit Take-off: Junger Tanz und dem Land NRW
JUNGES SCHAUSPIELHAUS BÜHNE
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JUNGES SCHAUSPIELHAUS BÜHNE
Was ist Recht und Unrecht? Diese Frage ist leicht und schnell zu
beantworten, zumindest für Haitang. Sie ist eine junge Frau mit einem
großen Bewusstsein für Moral und Integrität. Stets umringt von Men-
schen, die anscheinend nichts Besseres zu tun haben, als ihren egois-
tischen Lastern zu frönen, gerät die tugendhafte Frau immer wieder in
existentielle Nöte. Doch ist dies für Haitang kein Grund, um von ihren
Überzeugungen abzuweichen. Im Gegenteil! Sie kämpft umso mehr für
Gerechtigkeit und vor allem um ihr krankes Kind.
Die chinesische Sage vom Kreidekreis, die schon Klabund und Bertolt
Brecht als literarische Vorlage diente, ist bereits über 800 Jahre alt und
hat bis heute nicht an Bedeutung verloren. Erzählt wird die Geschichte
einer jungen Frau, die mit dem Tod ihres mittellosen Vaters in einen schmutzigen Sünden-
pfuhl geworfen wird, doch stets ihren Kopf über Wasser hält. Zunächst gekauft von einem
maßlosen und selbstsüchtigen Mann, muss sie später mit ihrer missgünstigen Nebenbuhlerin
sogar um ihr eigenes Kind kämpfen. Zu Unrecht des Mordes und der Kindesentführung
beschuldigt, droht ihr Schlimmes. Doch der Kreidekreis verheißt eine mögliche Rettung für
Haitang und ihr Kind.
Armin Petras gelingt in seiner Bearbeitung von Klabunds Kreidekreis ein faszinierender Mix
aus poetischer und heutiger Sprache. Er bettet die bekannte Sage in eine Rahmenhandlung
ein, in der der schwer kranke Junge Li in einem Kinderkrankenhaus die Geschichte seiner
Mutter erzählt. Haitangs Not und der Kampf um Moral wird somit auch für junge Menschen
nachvollziehbar. Der Kreidekreis ist Petras’ erste Arbeit für das Kinder- und Jugendtheater. Er
ist Autor vieler preisgekrönter Theaterstücke, die er oft unter seinem Pseudonym ›Fritz Kater‹
verfasst. 2003 gewann er den Mülheimer Dramatikerpreis für sein Stück zeit zu lieben zeit zu
sterben. Seine Stücke sind inzwischen mehr als 1800 Mal in über 50 Ländern inszeniert wor-
den. Petras ist außerdem erfolgreicher Theaterregisseur und Intendant des Staatsschauspiels
Stuttgart. Lara Kugelmann arbeitet als Regisseurin, Choreografin und Tanzpädagogin u. a. in
Berlin und Leipzig.
Der Kreidekreis ist eine Ring-Uraufführung: Das Junge Schauspielhaus Düsseldorf, das GRIPS
Theater Berlin und die Compania Paidéia aus São Paulo (Brasilien) haben Armin Petras gemein-
sam beauftragt, ein Theaterstück auf Grundlage von Klabunds Kreidekreis zu schreiben.
MIT JULIA DILLMANN, JULIA GOLDBERG, JONATHAN SCHIMMER, BERNHARD SCHMIDT-HACKENBERG, ALEXANDER STEINDORF
AB 11 JAHRENREGIE: KRYSTYN TUSCHOFFBÜHNE UND KOSTÜME: UTA MATERNEMUSIK: MARTIN BECHLERDRAMATURGIE: JUDITH WEISSENBORNRING-URAUFFÜHRUNG MIT DER COMPANIA PAIDÉIA, SÃO PAULO, UND DEM GRIPS THEATER, BERLINPREMIERE: 28. MÄRZ 2015
ARMIN PETRAS / LARA KUGELMANN
KREIDEKREIS NACH KLABUND RING-URAUFFÜHRUNG
JUNGES SCHAUSPIELHAUS STUDIO
Darf ich vorstellen: Das ist Irgendwie Anders.
Wie? Du findest, dass das kein normaler Name
ist? »Er malt nicht wie wir, er redet nicht wie wir,
und er spielt nicht wie wir«, sagen die anderen.
»Adieu, hier ist kein Platz für dich!« Und deshalb lebt Irgendwie
Anders weit oben auf einem Berg, da, wo der Wind pfeift, ganz allein.
Bis plötzlich eines Nachts jemand an seine Tür klopft. Jemand? Eher
ein Etwas – ein seltsames Wesen mit komischen Manieren. Ohne zu
fragen, macht es sich’s bequem. Irgendwie Anders ist sich sicher:
Dieses Wesen ist anders, aber nicht genauso anders wie er, und
darum passt es nicht hierher. »Adieu, hier ist kein Platz für dich !«
Tür zu. Geschafft! Doch dann denkt er nach, erinnert sich, und holt
das Etwas schnell zurück. Eine Freundschaft voller Verschiedenhei-
ten kann beginnen.
Ausgezeichnet mit dem UNESCO-Preis für Kinder- und Jugend-
literatur im Dienste der Toleranz, ist das Bilderbuch der Britin Kathryn
Cave längst ein Klassiker. Es war Vorlage für eine Zeichentrickserie,
Fortsetzungsgeschichten und ein Computerspiel.
Franziska Henschel, die bereits die Kinderbücher Ente, Tod und
Tulpe (ausgezeichnet beim WESTWIND-Festival 2013) und Die Welt
Ist Rund auf die Studiobühne des Jungen Schauspielhauses brachte,
inszeniert die Geschichte, die danach fragt, wie vielfältig Gemein-
schaft sein kann, als klingendes und tanzendes Theater, in dem alles
in Bewegung versetzt wird.
MIT JASMINA MUSIĆ, PHILIP SCHLOMM, DOMINIK PAUL WEBER
AB 4 JAHRENREGIE: FRANZISKA HENSCHELBÜHNE: JOHANNA FRITZKOSTÜME: MASCHA MIHOA BISCHOFFMUSIK: ANTON BERMANDRAMATURGIE: MICHAEL ISENBERG, JUDITH WEISSENBORNDEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNGPREMIERE: 18. JANUAR 2015
In dem Projekt Herzrasen begeben sich junge
Erwachsene gemeinsam mit Menschen älterer
Generationen auf die Suche nach der allumfas-
senden Definition von Liebe. Untersucht wird
dabei vor allem, ob unser Medienverhalten auch zwischenmenschli-
che Beziehungen beeinflusst.
»Hast du gehört? Julian hat jetzt ne Freundin.« – »Echt? Woher weißt
du das?« – »Facebook! Der hat seit gestern seinen Status geändert,
und jetzt schreiben die sich die ganze Zeit gegenseitig auf die Pinn-
wand.« Auf sozialen Plattformen ist es heute möglich, seine Gefühle
für eine große Masse öffentlich zu machen. Aber ist ein publizier-
ter Beziehungsstatus ein Beweis, dass man es ernst meint? Und was
bedeutet eine Nichtveröffentlichung im Umkehrschluss? Der Ver-
dacht liegt nahe, dass die Beschleunigung und Vereinfachung der
Kommunikation eine neue Unverbindlichkeit befördert. Als Liebes-
schwüre früher noch handschriftlich mit Tinte und Papier verfasst
wurden, war dies zweifellos mit größeren Mühen verbunden: »Lieber
…« oder doch besser »Hallo Du …« oder »… Ich will es Dir schon
lange sagen, weiß aber nicht wie. Mist, jetzt ist die Tinte verschmiert.
Noch mal von vorne.« Aber steckt in einem Liebesbrief zwangsläufig
mehr Wahrheit als in einer WhatsApp-Nachricht?
Herzrasen beschäftigt sich auch mit Geschichten von und Theo-
rien über die Liebe, und alles ist erlaubt: Kitsch, Schmalz oder auch
Skepsis. Dabei gilt es herauszufinden, welche Rolle das Alter, die
Erfahrungen oder Hoffnungen spielen. Sind die äußeren und gesell-
schaftlichen Bedingungen einer Liebe bestimmend? Und lassen sich
trotz aller Unterschiede der Generationen Gemeinsamkeiten finden,
die sich sogar niemals ändern werden? Und was wäre ein Abend über
die Liebe ohne Liebeslieder?
AB 13 JAHRENREGIE: BIANCA KÜNZELBÜHNE UND KOSTÜME: MONIKA FRENZMUSIK: BOJAN VULETIĆSTÜCKENTWICKLUNG: JULIE BRÄUNINGURAUFFÜHRUNGPREMIERE: 9. MAI 2015
KATHRYN CAVE / CHRIS RIDDELL
IRGENDWIEANDERSDEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG
HERZRASENIN KOOPERATION MIT PROJEKT:ILURAUFFÜHRUNG
24
DAVE EGGERSBEI DEN WILDEN KERLENNACH DEM BILDERBUCH WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN VON MAURICE SENDAK
»Ein lautes Abenteuer mit eigenwilligen Monstern, die wunder-
bar dickbäuchig, aber nicht immer liebenswert sind. Es gibt Schnee-
ballschlachten, Krach-Wettbewerbe und eine Parade mit Max als
Monsterkönig an der Spitze. […] Die [Schauspieler] spielen bereits
mit großer Vertrautheit und lassen einander den Raum, den sie
brauchen, um jedes Monster zu einer Persönlichkeit werden zu
lassen. Es macht Freude, diesen Darstellern zuzusehen und neu-
gierig darauf, wie sie sich demnächst in Rollen mit weniger Zottel-
fell behaupten werden.« Rheinische Post
AB 6 JAHRENMIT MAËLLE GIOVANETTI, JULIA GOLDBERG, JASMINA MUSIĆ, JONATHAN SCHIMMER, BERNHARD SCHMIDT-HACKENBERG, DOMINIK PAUL WEBER REGIE: RONNY JAKUBASCHK
WOLFGANG HERRNDORFTSCHICKBÜHNENFASSUNG VON ROBERT KOALL
»Schwahlen inszeniert das wilde und gleichzeitig romantische
Roadmovie über die Freunde Maik und Andrej, genannt Tschick, derart
intensiv und fesselnd, dass es keines umfangreicheren Bühnenbildes
bedarf. Wenn lediglich mit zwei Taschenlampen ein alter Lada zum
Leben erweckt wird und drei Wasserbomben ausreichen, um einen
herrlichen Sommerferientag darzustellen, ist dies auch den drei
wunderbaren Schauspielern Jasmina Music, Philip Schlomm und
Dominik Paul Weber und ihrer unfassbaren Spielfreude zu verdanken.
Gemeinsam erzeugen sie eine atemberaubende Inszenierung […],
reflektiert, beeindruckend offen und tief zu Herzen gehend.«
Rhein-Bote
AB 13 JAHRENMIT JASMINA MUSIĆ, PHILIP SCHLOMM, DOMINIK PAUL WEBERREGIE: JÖRG SCHWAHLEN
KRISTO ŠAGORPATRICKS TRICK
»Wie die beiden Schauspieler Philip Schlomm
und Alexander Steindorf als sein Bruder das
umsetzen, ist fabelhaft: Mit nur wenigen Acces-
soires […] verwandeln sie sich in die verschie-
denen Personen, in zweifelnde Eltern oder den
arg ramponierten Boxtrainer. Die Szene, in der
Steindorf den schreienden, sabbernden Behin-
derten gibt und Schlomm mit einer fulminanten Tanz- und Gesangsein-
lage kontert, ist ebenso unvergesslich wie die, da die Eltern vor lauter
Verzweiflung in hysterisches Gelächter ausbrechen. Sensibel und wort-
gewandt wird dieses ernste Thema in der äußerst lebendigen Inszenie-
rung von Hanna Müller umgesetzt; viele Lacher erleichtern dem jun-
gen Publikum den Zugang. […] Auch für Erwachsene sehr sehenswert.«
Rheinische Post
AB 10 JAHRENMIT PHILIP SCHLOMM UND ALEXANDER STEINDORF
REGIE: HANNA MÜLLER
REPERTOIRE JUNGES SCHAUSPIELHAUS
WILHELM HAUFF / SOEREN VOIMADER KLEINE MUCK
»Christof Seeger-Zurmühlen inszenierte das Stück für Kinder ab 6
Jahren fantasievoll und kindgerecht. […] In der Inszenierung halten
sich Ernst und Witz die Waage. Die Figuren, die dem kleinen Muck
übel mitspielen, wirken wie alberne Pappkameraden, was immer wie-
der zum Lachen reizt. Musikeinlagen von Bojan Vuletic verleihen der
Produktion zusätzliches akustisches Flair.« Westdeutsche Zeitung
AB 6 JAHRENMIT JULIA DILLMANN, MAËLLE GIOVANETTI, JULIA GOLDBERG, KLAUS-LOTHAR PETERS, JONATHAN SCHIMMER, BERNHARD SCHMIDT-HACKENBERG, ALEXANDER STEINDORF, TERESA ZSCHERNIG REGIE: CHRISTOF SEEGER-ZURMÜHLENCENTRAL AM HAUPTBAHNHOFZUM LETZTEN MAL: 28. FEBRUAR 2015
NACH JEWGENI SCHWARZRrr.KÄPPCHEN
»Vor allem ist das spannende Stück in der Inszenierung von Christof
Seeger-Zurmühlen auch eine actiongeladene Choreografie. Wenn Rot-
käppchen (überzeugend: Nora Pfahl) und der Wolf sich artistisch über
die Bühne jagen, stockt nicht nur Kindern der Atem. Nach 75 Minuten
[…] gibt die Großmutter das Signal zum Auflösen der Anspannung:
»So, Kinders, Kaffee, Tee oder Kakao?« Die Kinder atmen auf, die gro-
ßen Zuschauer lachen. […] So sieht packendes Kindertheater aus.«
Westdeutsche Zeitung
AB 6 JAHRENMIT LISA BALZER, JULIA DILLMANN, MAËLLE GIOVANETTI, NORA PFAHL, BESNIK SELIMAJREGIE: CHRISTOF SEEGER-ZURMÜHLENMARK HADDON
SUPERGUTE TAGE ODER DIE SONDERBARE WELT DES CHRISTOPHER BOONEBÜHNENFASSUNG VON SIMON STEPHENS
»Ja – und dann kommt Christopher in Gestalt von
Jonas Anders! Sternstunden nennt man so etwas
an großen Häusern, wenn ein Darsteller eins
mit seiner Rolle ist, der Figur all das Gewaltige,
Zärtliche, Menschliche abringt, das der Autor in ihr
anlegt, und dazu noch jeden Moment mit großer
Begabung und einem unendlich scheinenden
Bewegungs- und Mimikrepertoire ausreizt. […] Der vor Verzweiflung
geradezu existentiell bellende Christopher in Gestalt von Jonas Anders
wird einem so schnell nicht aus dem Sinn gehen. Und auch nicht sein
Lachen, das Mut macht. Der Applaus war gigantisch.« Rheinische Post
AB 13 JAHRENMIT JONAS ANDERS, ANNA KUBIN, GREGOR LÖBEL, MAXIMILIAN STRESTIK, TERESA ZSCHERNIGREGIE: WERA MAHNEDas Stück wird gezeigt mit freundlicher Genehmigung von Warner Bros. Entertainment.
26
Eintritt Euro 9,– erm. Euro 7 ,–www.westwind-festival.de • [email protected]
Vom 27. Mai bis zum 3. Juni 2015 findet in Düsseldorf
das 31. WESTWIND-Festival – das Theatertreffen NRW für
junges Publikum – statt. Das renommier te Theaterfesti-
val wurde 1985 in Düsseldorf ge gründet und damals im
Kinder- und Jugendtheater des Düsseldorfer Schauspiel-
hauses erstmalig aus gerichtet. Seitdem ist es jährlich an
wechselnden Theatern in NRW zu Gast. Nun ist es gelun-
gen, WESTWIND 2015 wieder nach Düsseldorf einzuladen.
Damit kehrt eines der wichtigsten Kinder- und Jugend-
theaterfestivals Deutschlands zu seinen Wurzeln zurück.
2015 wird WESTWIND von drei etablierten Tanz- und
Theaterhäusern der Stadt ausgerichtet: dem tanzhaus
nrw, dem FFT Düsseldorf und dem Jungen Schauspielhaus
Düsseldorf. Die drei Häuser haben sich ganz bewusst für
eine gemeinsame Ausrichtung des Festivals WESTWIND
entschieden und ein Konzept entwickelt, welches die Stär-
ken der Häuser bündelt und das interdisziplinäre Arbei-
ten in den Mittelpunkt stellen will.
Die Kinder- und Jugendtheaterszene in Nordrhein-West-
falen ist zweifelsohne die größte und umtriebigste Deutsch-
lands. WESTWIND wird in Düsseldorf die zehn herausra-
genden Inszenierungen für junges Publikum aus NRW
präsentieren – und darüber hinaus internationale Gast-
spiele und ein umfangreiches Rahmenprogramm. Zudem
steht WESTWIND für eine aktive Publikumsbeteiligung, den
Fachaustausch professioneller Kinder- und Jugendthea-
ter, einen internationalen Austausch durch Gastspiele und
eine aktive Nachwuchsförderung junger Künstlerinnen und
Künstler. Düsseldorf wird eine Woche lang das Zentrum
des internationalen jungen Theaters sein und zum Treff-
punkt für das Publikum, die Künstler, die Fachleute und
Presseleute werden.
programm und vorverkauf ab
dem 11. märz 2015 unter:
www.westwind-festival.de
Schirmherrschaft: Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-WestfalenThomas Geisel, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf
KONTAKT ÜBER: JUNGES SCHAUSPIELHAUS MÜNSTERSTRASSE 446, 40470 DÜSSELDORF [email protected]
Wir unterstützen die Arbeit des Jungen Schauspiel-hauses auf vielfältige Art und Weise und freuen uns über Förderer und ehrenamtliche Helfer!
Dominik Paul Weber, Philip Schlomm
KOMMEN SIE MIT UNS IN BERUHRUNG!
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DIE ULTIMATIVE LATE-NIGHT-SHOW DES ENSEMBLESHASTENICHTGESEHENWARSTENICHTDABEI!20. Februar, 20. März, 17. April, 20. Mai, 19. Juni 2015
21.30 Uhr / Kleine Probebühne
ABBA JETZT!MUSIK-COMEDYMit Hanno Friedrich und Tilo Nest Alexander Paeffgen am Flügel
21. Februar 2015 / 19.30 Uhr / Kleines Haus
WOLFGANG REINBACHEREWIG JUNG IST NUR DIE PHANTASIEEIN BALLADENABENDAm Klavier: Klaus-Lothar Peters
26. März 2015 / 19.30 Uhr / Kleines Haus
MICHAEL DEGENDER TRAURIGE PRINZAUTORENLESUNG20. April 2015 / 19.30 Uhr / Kleines Haus
ALICE MUNRODIMENSIONENMUSIKALISCH-SZENISCHE LESUNGMit Viola Pobitschka, Friederike Linke, Omer Klein
22. April 2015 / 19.30 Uhr / Kleines Haus
SABRINA ASCACIBAR BILL & EVELIEDERABEND Band: Gerd Bauder (Bass und Gitarre), Christian Gerber (Ban-doneon) und Suzana Bradaric (Violine und singende Säge)
2. Mai 2015 / 19.30 Uhr / Kleines Haus
DAGMAR MANZEL MENSCHENsKINDDagmar Manzel singt Lieder von Friedrich Hollaender begleitet von Michael Abramovich am Klavier
12. Mai 2015 / 19.30 Uhr / Grosses Haus
MANUELA ALPHONS singt und liest BERTOLT BRECHT / KURT WEILLIN DER FREMDEMUSIKALISCH-SZENISCHE LESUNGAm Klavier: Klaus-Lothar Peters
14. Mai 2015 / 18.00 Uhr / Kleines Haus
MATTHIAS FUHRMEISTERHEINE PUR + ON THE ROCKSEINE LYRISCH-MUSIKALISCHE SOLO-PERFORMANCE 26. Juni 2015 / 19.30 Uhr / Kleine Probebühne
WEITERE TERMINE UND VERANSTALTUNGEN ENTNEHMEN SIE DEM MONATSPLAN UND UNSERER WEBSITE.
Am 16. Januar startet die neue Serie Hastenichtgesehenwarstenichtdabei !
des Ensembles des Düsseldorfer Schauspielhauses. Sie verzaubert, beschallt
und überrascht monatlich aufs Neue: ultimativ und urgut !
Der Regisseur und Burgschaupieler Tilo Nest feiert auf ganz eigene Weise
die Popkultur mit: ABBA Jetzt !
Wolfgang Reinbacher gehörte jahrzehntelang zu den führenden Schau-
spielern des Düsseldorfer Schauspielhauses, er macht die Kunst des Spre-
chens mit seinem Balladenabend Ewig jung ist nur die Phantasie zum Fest.
Der Schauspieler Michael Degen erzählt von seiner Leidenschaft und sei-
ner Liebe zum Theater. Er liest und erzählt aus seinem neuesten Roman
Der traurige Prinz von der wahren Begegnung mit dem weltberühmten
Oskar Werner, dem Burgtheatergott und oscarnominierten Filmstar.
Lale-Anderson-Preisträgerin Sabrina Ascacibar (zu sehen in Sekretärinnen)
ist einer der Stars der Hamburger Musik- und Theaterszene. Ihr neuester
Liederabend Bill & Eve über die schönste Nebensache der Welt feiert in
Düsseldorf Premiere.
Dagmar Manzel gehört nicht nur zu den besten und gefragtesten Schau-
spielerinnen im deutschsprachigen Raum, sie ist außerdem eine hervor-
ragende Sängerin. 2014 erhielt sie in Hamburg für ihre Rolle der »Sie« in
Gift. Eine Ehegeschichte von Lot Vekemans am Deutschen Theater Berlin
den begehrten Deutschen Theaterpreis DER FAUST als beste Darstellerin.
Die Schauspielerin, Diseuse und Chansonette Manuela Alphons (zu sehen
in Sekretärinnen) brilliert in In der Fremde mit den leidenschaftlichen
Texten von Bertolt Brecht und lebt ihre Liebe zu Liedern von Kurt Weill.
Leidenschaftlich ist auch die Liebe des Schauspielers Matthias Fuhrmeister.
(zu sehen in Sekretärinnen) zu Heinrich Heine. Dieser inspirierte den Düs-
seldorfer Schauspieler und Sänger zur Vertonung von Gedichten – pur + on
the rocks.
Unsere szenisch-dramaturgische Reihe mit Gastspielen, künstlerischen Experi-menten und musikalisch- poetischen Eigenproduktionen erkundet theatralische Möglichkeiten.
LITERATUR- NOBELPREIS-
TRÄGERIN
Die ultimative Late-Night- Show des Ensembles
Vergeben Sie den Gustaf !
Es ist gar nicht lange her, da brach
HNGWND ! , die legendäre Show der
Superlative, alle Zu schau er rekorde.
Welt stars gaben sich die Klinke in
die Hand, spektakuläre Glanzlichter
strahlten weit über die Grenzen der
Stadt hinaus, und für unzählige Talente war
die Show der Anfang einer großen Karriere. Alles
schien möglich. »Geht nicht« gab’s nicht.
Und jetzt? Die Lichter sind gedimmt, der Putz bröckelt von den
Wänden, und der letzte große Star musste auf den Flieger. Was tun?
Eine junge Truppe der Willigen stellt sich der Aufgabe, der Mutter
aller Late-Night-Shows zu neuem alten Glanz zu verhelfen.
Seien Sie Zeuge, wenn im Keller der Emotionen die Lichter wieder
angehen. Wir räumen das Feld von unten auf. Wir bohren die Bret-
ter, die die Welt bedeuten. Wir rollen Ihnen den roten Teppich hinab
in eine Welt, in der wirklich alles möglich ist. Seien Sie dabei. (Sonst
haben Sie’s nicht gesehen.)
★★★BESTE SCHAUSPIELERIN
BESTER SCHAUSPIELER
BESTE(R) DARSTELLER(IN) IM JUNGEN SCHAUSPIELHAUS
Ihre Stimme zählt! Lassen Sie sich in den Inszenierungen überzeu-
gen und wählen Sie aus dem gesamten Ensemble die beste Schau-
spielerin und den besten Schauspieler sowie zum ersten Mal in die-
sem Jahr das beste Ensemblemitglied des Jungen Schauspielhauses!
Gemeinsam mit der Rheinischen Post initiieren die Freunde des Düs-
seldorfer Schauspielhauses den Publikumspreis Gustaf, für den der
Düsseldorfer Theatermacher Gustaf Gründgens als Namenspatron
dient. Die beiden Hauptpreise dotiert der Freundeskreis mit jeweils
3000 Euro, den Nachwuchspreis von 2000 Euro stiftet Peter Haeffs.
STIMMEN SIE AB: Sie können Ihr Votum während der gesamten Spielzeit direkt nach
jeder Vorstellung über die ausliegenden STIMMKARTEN oder online
unter RP-ONLINE.DE/GUSTAF abgeben.
GEWINNEN SIE: Jeder, der sich an der Abstimmung beteiligt,
nimmt am Ende der Spielzeit an einer Verlosung teil.
Gewinnen können Sie:
EIN JAHRES-ABO FÜR 2015/16 (Wochentag) für 2 Personen
5 × 2 THEATERGUTSCHEINE für jeweils eine Vorstellung
IMPRESSUMSpielzeitmagazin 14 / 15 # 2 / Herausgeber: Düsseldorfer SchauspielhausGeneralintendant: Günther Beelitz / Geschäftsführender Direktor: Alexander von MaravicRedaktion: Dramaturgie, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit Fotografie: Sebastian Hoppe außer Portrait Lily Brett (Foto: Bettina Strauss / Suhrkamp Verlag), Dominique Horwitz (Foto: Sebastian Kowski), Stephan Kaluza (Foto: Suhrkamp Verlag), Anne Lepper (Foto: Bettina Knoth), Joshua Sobol (Foto: Heike Steinweg), George Tabori (Foto: Foto Marianne Fleitmann, mit freundlicher Genehmigung von Dimitrios Orlof) und Produktionsfotos Herzrasen (Foto: Julie Bräuning), Medea (Foto: Birgit Hupfeld), Rrr.käppchen (Foto: Ralf Puder und Nana Franck)Gestaltung: dasbuero. Puder und Müller Visuelle Kommunikation Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH
Auflage: 25 000 Änderungen vorbehalten und beabsichtigt Planungsstand: 16. Januar 2015
Düsseldorfer SchauspielhausGustaf-Gründgens-Platz 140211 DüsseldorfTelefon 0211.85 23 0www.duesseldorfer-schauspielhaus.de
Theaterkasse MONTAGS BIS FREITAGS, 11.00 BIS 18.30 UHR, SONN- UND FEIERTAGS 16.00 BIS 18.00 UHR Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Spielstätten und Verkehrsverbindungen
Kartenbestellung KARTENTELEFON: 0211. 36 99 11 FAX: 0211. 85 23 439 [email protected]: Düsseldorfer Schauspielhaus, Theaterkasse,
Postfach 10 39 62, 40030 Düsseldorf
So kommen Sie an Ihre Theaterkarten
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Beginn der Vorstel-
lungen für Sie. Hier liegen auch die bestellten Karten
zur Abholung bereit. Der Vorverkauf beginnt jeweils am
10. Kalendertag des Vormonats.
KARTENBESTELLUNG JUNGES SCHAUSPIELHAUS FÜR SCHULKLASSENKartentelefon: 0211. 85 23 710
(montags bis freitags 8.30 bis 16.00 Uhr)
Eintrittskarten
berechtigen am
Tag der
Veranstaltung
zur kostenlo-
sen Hin- und
Rückfahrt zu den
Spielstätten.
GROSSES HAUS / KLEINES HAUSGustaf-Gründgens-Platz 1,
40211 Düsseldorf
Die Zufahrt kann nur noch
über die Goltsteinstraße zur
Bleichstraße erfolgen. Bei der
Anfahrt über den Kö-Bogen-
Tunnel müssen Sie nach
Verlassen des Tunnels
dreimal rechts abbiegen:
Jägerhofstraße, Jacobistraße,
Goltsteinstraße, Bleichstraße.
Bitte beachten Sie vor Ihrem
Besuch die aktuellen Hinweise
auf unserer Homepage und in
den Tageszeitungen.
U-BAHN U74, U75, U76, U77,
U78, U79 (Heinrich-Heine-Allee)
STRASSENBAHN 701, 703, 706,
712, 713, 715 (Jan-Wellem-
Platz) oder 703, 707, 712, 713
(Jacobistraße)
BUS 752, 754, Schnellbus SB
55 (Jacobistraße)
PARKEN THEATERTARIFAb 17.30 Uhr kostet der
Parkschein für Schauspiel-
hausbesucher 4 Euro. Die bis
24.00 Uhr geöffnete Tiefga-
rage liegt direkt am Gustaf-
Gründgens-Platz. An Premie-
rentagen hat die Tiefgarage
bis 1.00 Uhr geöffnet.
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40210 Düsseldorf
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freunde des düsseldorferschauspielhauses e. v.
Das Düsseldorfer Schauspielhaus wird gefördert durch
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freunde des düsseldorferschauspielhauses e. v.
Karin Pfammatter, Andreas Grothgar