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5/10/2018 FAQ Plagegeister AlgenBakterien - slidepdf.com
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FAQ / KompendiumPlagegeister in Riffaquarien Teil-1
Bakterien und Algen
(FAQ: Frequently Asked Questions)
Meerwasser- und speziell Riff-Aquarien sind ein faszinierendes jedoch auch sehranspruchsvolles Hobby.Dieser Teil meiner FAQ-Reihe beschäftigt sich mit Plagegeistern die leider Realität in vielenRiffaquarien sind, nämlich unangenehme Bakterien und Algen.
Hierzu zählen vor allem Algenteppiche/Beläge wie z.B. Kieselagen und Dinoflagellatenebenso Bakterienbeläge wie die häufig vorkommenden roten Cyano-Beläge und weitere.Unzählige Aquarianer weltweit hatten, bzw. haben, damit zu kämpfen und nicht wenige haben
deswegen dieses Hobby aufgegeben.
Wenden Sie diese Methodik an und sie haben eine gute Chance die Plagegeister loszuwerden!1. Plagegeist identifizieren2. Verstehen der Wirkweise des Plagegeistes3. Plagegeist loswerden
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Letztes Update dieser FAQ: 28.Februar 2011
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort .................................................................................................................................................. 3 TEIL 1 – Identifikation ......................................................................................................................... 4
1.0 Was tun bei Verdacht auf eine Plage. ........................................................................................... 4
1.2 Erste Identifikation durch Sichtprobe ........................................................................................... 5
Sichtprobe Fadenalgen ........................................................................................................................ 5
Sichtprobe Kieselalgen ....................................................................................................................... 6
Sichtprobe Dinoflagellaten ................................................................................................................. 7
Sichtprobe Goldalgen .......................................................................................................................... 8
Sichtprobe Kugelalgen / Blasenalgen ................................................................................................. 9
Sichtprobe Makroalgen / Caulerpas .................................................................................................. 10
Sichtprobe Bryopsis Algen ............................................................................................................... 10
Sichtprobe Cyanos (Cyano-Bakterien) ............................................................................................. 12
1.3 Einfache Methode zur Unterscheidung Bakterien | Algen .......................................................... 13
1.4 Eindeutige Identifikation durch Mikroskopierung ...................................................................... 14
Mikroskopbilder : Kieselalgen, Dinoflagellaten, Goldalgen und Cyanobakterien ........................... 15
TEIL 2 – Beschreibung und Auswirkungen der Plagegeister ......................................................... 16
2.1 Fadenalgen .................................................................................................................................. 16
2.2 Kieselalgen .................................................................................................................................. 17
2.3 Dinoflagellaten ............................................................................................................................ 18
2.4 Goldalgen .................................................................................................................................... 22
2.5. Kugelalgen ................................................................................................................................. 23
2.6 Makroalgen / Caulerpas .............................................................................................................. 24
2.7 Bryopsis Algen ............................................................................................................................ 25
2.8 Cyanos (Cyano Bakterien) .......................................................................................................... 26
TEIL 3 – Die Plagegeister wieder Loswerden................................................................................... 28
3.1 Fadenalgen loswerden ................................................................................................................. 28
3.2 Kieselalgen loswerden ................................................................................................................ 29
3.3 Dinoflagellaten loswerden .......................................................................................................... 30
3.4 Goldalgen loswerden ................................................................................................................... 37
3.5 Kugelalgen im Zaum halten ........................................................................................................ 38
3.6 Makroalgen / Caulerpa loswerden .............................................................................................. 40
3.7 Bryopsis Algen loswerden .......................................................................................................... 42
3.8 Cyanos loswerden ....................................................................................................................... 46
Kontakt / Impressum .......................................................................................................................... 49 Quellen & Personen-angaben ............................................................................................................. 49 Folgende Personen unterstützten bisher durch ihre Spenden ......................................................... 50
Die in dieser FAQ/Kompendium gemachten Empfehlungen stellen den aktuellen Wissensstanddes Autors dar. Für die Korrektheit der Inhalte kann keine Garantie gegeben werden.
Jegliche Haftung als Folge von korrekter oder inkorrekter Anwendung wird abgelehnt.
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Vorwort
Die Informationen aus dieser FAQ stammen zum Teil aus eigenen Erfahrungen. Ich hatteaber, zum Glück, nicht das Vergnügen alle davon selbst kennenzulernen. Wenn leider dochauch einige… Ebenso wurden nicht alle Maßnahmen zum Loswerden dieser Plagegeister vonmir selbst ausgetestet.Einiges des hier gesammelten Materials besteht ebenso aus zusammengetragenen Erfahrung / Wissen diverser Aquarianern z.B. aus relevanten Foren im Internet sowie anderenFachspezifischen Publikationen.
Zu einigen Themen gibt es unterschiedliche Meinungen / Erfahrungen. Bei bekannt werdenneuer Erkenntnisse oder Methoden werden diese in die FAQ eingearbeitet. Aus diesem Grundist es sinnvoll immer mal wieder nachzusehen ob eine neuere Version dieser FAQ vorhandenist. (Datum der letzten Änderung unterste Zeile der 1.Seite).
Die im Folgenden gegebenen Informationen stellen meinen eigenen Wissensstand dar,müssen jedoch nicht vollständig bzw. 100% korrekt sein. Jegliche Haftung aus Folgen diedaraus entstehen könnten lehne ich ab.
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TEIL 1 – Identifikation
1.0 Was tun bei Verdacht auf eine Plage.
Vermutlich lesen Sie diese Zeilen, da Sie in Ihrem Becken einen Belag, Algen oder etwasÄhnliches entdeckt haben das sie stört. Eventuell sind damit verbunden sogar Tiere/Korallenin Ihrem Becken verstorben oder verhalten sich auffällig.
Die logische Konsequenz: Sie möchten dieses Problem schnellstmöglich loswerden, dabeimöglichst wenig Aufwand betreiben.
Das ist zu 100% verständlich. Leider ist es nicht ganz so einfach, denn:
Eventuell braucht ihr Becken gar keinen Eingriff nur etwas Zeit
Eventuell ist ein Eingriff sinnvoll
vielleicht sogar dringend notwendig da Nichtstun die Situation verschlechtern würde
Die Behandlungsmethoden sind teils völlig unterschiedlich je nachdem mit welchem Plagegeist sie zu kämpfen haben
Aus diesem Grund empfehle ich dringend sich an folgende Vorgehensweise zu halten(auch wenn sie noch so banal erscheint, oder evtl. eine gewisse Ungeduld vorherrscht)
Keinesfalls empfehlenswert ist Schritt 3.) vor Schritt 1.) zu machen(sie schlucken auch keine Antibiotika wenn sie evtl. nur einen kleinen Schnupfen haben)
1. Plage identifizieren(evtl. auch mehrerer Plagegeister gleichzeitig)
2. Informationen über Plage einholen
3. Maßnahmen einleiten
um die Plage loszuwerden
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1.2 Erste Identifikation durch Sichtprobe
Einige der üblichen Plagen die durch Algen oder Bakterien bedingt sind, lassen sich durchSichtprobe und Beschreibung ausreichend identifizieren. Bei anderen ist dies leider nichtmöglich.
In jeden Fall nützt eine Sichtprobe abzuchecken ob eine weitere Untersuchung notwendig ist.
Sichtprobe Fadenalgen
Erscheinungsbild:
- Hellgrüne bis mittelgrüne Färbung- Starker Wuchs, teilweise bis 30 cm in die Höhe- wächst auf Sand, Riffgestein und manchmal auch auf Aquarienscheiben
mittelfeste, außen häufig leicht schleimige Algen
Foto: Carsten L.
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Foto: Rene Ehrlich
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Sichtprobe Kieselalgen
Erscheinungsbild:
- Meist dünne Beläge mit 0,1 .. ~ 2mm Stärke- Beläge selbst fühlen sich beim zerreiben zwischen Fingern sandig an
(Schalen der Kieselalgen bestehen aus hartem Silizium-Dioxid)- Erscheinen vor allem auf Sand/Bodengrund,
bei stärkerem Auftreten auch auf Steinen- Keine Sauerstoffbläschen in den Belägen selbst- Färbung grau-braun (nicht rötlich braun!)
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Sichtprobe Dinoflagellaten
Erscheinungsbild:
- mittelstarke Beläge mit ~0,5 .. 5mm, geleeartig, schleimig, leicht klebrig- auf Bodengrund (zuerst) und auch Gestein (später)- Wenig Sauerstoffbläschen in den Belägen- Färbung orange/rot-braun, seltener auch gelb/grün, grünlich oder transparent
sieht häufig „glänzend“ aus (nicht gräulich braun!) - Meist am Morgen weniger starke Beläge als Abends- Beläge lösen sich bei anfächern mit Wasser in Fetzen, trüben auch das Wasser- Niedere, Phytoplankton verzehrende, Lebewesen wie Schnecken, Seesterne,
Seeigel usw. bewegen sich weniger, sterben evtl. sogar
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Sichtprobe Goldalgen
Erscheinungsbild:
- Keine Beläge, sondern Ansammlungen von gelartigen Algenhäufig mit „Fahnen“ die nach oben stehen (s. Bild links)
- meist auf Gestein, seltener auch am Bodengrund- Viele Sauerstoffbläschen
- Färbung grünbraun, häufig transparent- Unterschied der Beläge Morgens/Abends (Bläschen)- Beläge lösen sich auch bei anfächern mit Wasser schlecht auf
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Foto: Robi G.
Foto: Robi G.
Foto: Robi G.
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Sichtprobe Kugelalgen / Blasenalgen
Erscheinungsbild:- Einzelne Kugeln
2 Typen: klein bis ca. 5mm / groß bis 50 mm- Kleine Art bildet Ansammlungen auf Gestein oder in Korallen/Gorgonienästen..
Große Art liegt auch manchmal im Sand- Etwas härtere Schale, platzt bei mechanischer Belastung, innen flüssig (Sporen)
- Färbung grün, transparent
Bild: Kugelage (Valonia macrophysa)http://www.biol.tsukuba.ac.jp
Bild: Große Blasenalge (Ventricaria ventricosa)Wikipedia
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Sichtprobe Makroalgen / Caulerpas
Erscheinungsbild:
- Gewächs (kein Belag)mehrere verschiedene Arten mit verschiedenen Wuchsformen(die häufigsten siehe Bilder oben)
- Alle haben Wurzeln mit denen sie sich verankern können(im Gestein, Sand, Schlamm)
- Entweder sehr schneller Wuchs (Blätter und Wurzeln) ODERAbsterben der Alge wobei diese farblos wird aber die Form behält
- Färbung leuchtend- bis dunkelgrün
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Sichtprobe Bryopsis Algen
Auflistung Untersch. Gattungen:B. corticulans – B. corymbosa – B. halliae – B. hypnoides - B. indica – B. pennata – B. plumose – B.ramulosa – B. pennata var. Leprieurii – B. pennata var. secundata – B. pennata var. secunda
Erscheinungsbild:
- Gewächs (kein Belag)mehrere verschiedene Arten mit verschiedenen Wuchsformen
- häufig haarige Konsistenz, häufig relativ hartFühlt sich rau an. Im Inneren der Alge sammelt sich häufiger Detritus
- Setzt sich meist auf Riffgestein festmanchmal auch auf Kunststoffteilen im Becken (Rohre, Pumpengehäuse,…)
- Sehr schneller Wuchs
Foto: Sascha aka Eugene
Foto: Carsten L.
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Foto: Carsten L.
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Sichtprobe Cyanos (Cyano-Bakterien)
Erscheinungsbild:
- Dünne bis mittelstarke Beläge mit ~0,1 .. 5mm Stärke
überall im Becken (Bodengrund, Gestein, Steinkorallen, Glasscheiben, …) - Färbung weinrot/dunkelrosa selten auch knallig grün- matt/samtartiges Aussehen der Oberfläche- besonders Abends sind häufig Gasbläschen sichtbar- Beläge lösen sich i.d.R. bei anfächern mit Wasser leicht auf
Es wird aber auch von Cyanos berichtet die eine dicklichere, sirupartige Konsistenz haben.Diese lassen sich u.a. dann auch nicht vom Bodengrund abwedeln.
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Foto: Udo aka Dr. sSWeed
Eher selten:Grüne C anos
Foto: Michael aka Michael81
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1.3 Einfache Methode zur Unterscheidung Bakterien | Algen
Es wird häufig beschrieben das mit folgender einfachen Methode untersuchbar ist, ob essich um Bakterien (wie z.B. Cyanos) oder Algen handelt.
Die Zuverlässigkeit dieser Methode ist etwas zweifelhaft!
Es gibt Sonderformen bei denen dieser Schnelltest nicht klappt (Keine Färbung trotz eindeutignachgewiesenen Cyano-Belägen). In der anderen Richtung, wenn also eine Färbung eintritt, ist dasErgebnis eindeutig.
- Etwas von dem zu testenden Belag aus Becken entnehmen
- Belag einige Minuten in reinen Alkohol einlegen (z.B Ethanol aus Apotheke)
Färbt sich der Alkohol rot bzw. grün (je nach Farbe des Belages)handelt es sich um Bakterien (z.B.: Cyano-Bakterien) und nicht um Algen *2)
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1.4 Eindeutige Identifikation durch Mikroskopierung
Mit dem Mikroskop ist eine eindeutige Identifikation der meisten Algen / Bakterienmöglich.
Richtiges Vorgehen beim mikroskopieren:
1. Zu testende Probe mit Pipette oder Spritze aus Becken entnehmen- Optimal ist eine wässrige Probe aus einem Bereich mit starken Belägen- Probe sollte wenige/keine Feststoffe/Sandkörnchen enthalten
da diese beim mikroskopieren stören
2. Probe zum Mikroskopieren vorbereiten- Probe mit Pipette auf Objektträger träufeln- mit Deckglas abdecken (Achtung, beides ist scharfkantig)
3. Objektträger auf Mikroskop legen, Beleuchtung einschalten
4. Vergrößerung einstellen + Bild scharf stellen
5. Probe untersuchen.Dazu mit unten abgebildeten Aufnahmen vergleichen
Auf der Suche nach einem nicht zu teurem, dennoch vernünftiges Mikroskop?
Ich verwende selbst das Bresser Biolux NG Vergrößerung von 40x-1024x, Beleuchtung,Normal und PC-USB Okular.Dieses gibt ist alle paar Monat bei Lidl für ~60€ oder auch bei
Tabelle: Beschreibung zu den MikroskopaufnahmenTyp Beschreibung Beweglichkeit
Kieselalgen Trapezförmig, länglich wenigDinoflagellaten Oval, mit Geißel
Auffallende Orange/Gelb-Färbung
Mehrere Unterarten vonDinoflagellaten.Letztendlich ist es jedoch fastegal, welche genaue Spezies ihrSystem infiziert hat.
Bewegung ähnlich Autoskooter
je besser der Zustand derDinoflagellaten desto beweglichersind sie.
Goldalgen Kugel/kreisförmig, kleiner alsDinoflagellaten
wenig, bis keine
Cyanos lange Ketten aus einzelnenRechtecken, da 1-Zeller
minimale Kettenbewegung
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Mikroskopbilder : Kieselalgen, Dinoflagellaten, Goldalgen und Cyanobakterien
K i e s e l a l g e n
D i n o f l a g e l l a t e n
G o l d a l g e n
C y a n o
B a k t e r i e n
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TEIL 2 – Beschreibung und Auswirkungen der Plagegeister
2.1 Fadenalgen
Ausgangspunkt für Fadenalgenwuchs ist hohe Nährstoff Konzentrationen im Beckenwasser.Wird dies noch von anderen Parametern, wie z.B. einer Lichtquelle mit falschem Spektrum,einer neuen stärkeren Lichtquelle oder Zufuhr von CO2 unterstützt, vermehren sie sich stark.
Fadenalgen treten auf, wenn der Nährstoffeintrag ins Becken (zumindest zeitweise)größer ist als der Nährstoffaustrag/Verbrauch aus dem Becken.
Ob der Nährstoffeintrag dabei durch absterbendes Material (z.B. beim Einbringen von neuenlebenden Steinen) oder z.B. aufgrund zu starker Fütterung erfolgt ist zunächst einmal egal.Ebenso ist es egal „warum“ der Nährstoffaustrag nicht ausreichend erfolgt. Wichtig bei der
Bekämpfung ist, dass gleich viel (oder mehr) Nährstoffe im Becken abgebaut werden, als
wieder eingebracht werden.
In gerade einlaufenden Meerwasserbecken ist es durchaus üblich, dass zu Anfangs einNährstoffpeak entsteht, da fast immer einiges an abgestorbenem Material ins Becken kommt.Dieser resultiert in einer Fadenalgenblüte. Diese Phase muss aber in fast allem Beckenanfangs durchlaufen werden. Sind auch nach längerer Zeit Fadenalgen im Aquarium, liegt esmeist an folgenden Ursachen:
- Stetiges Einbringen von Nährstoffen durch schlecht/nicht aufbereitetesWechselwasser
- Unzureichend dimensionierter Abschäumer bzw. anderes Filtersystem
- Nitratschleudern befinden sich im Kreislauf (Biobälle, Rieselfilter, Filterschwämme die zu selten gereinigt werden)
- Schmuddelecken im Aquarium- Tod von Tieren die dadurch direkt oder indirekt Nährstoffe freisetzen
Fadenalgen sind unschön aber relativ harmlos. Sie zeigen eindeutig an das im Becken derNährstoffkreislauf (noch) nicht funktioniert, was aber vielfältige Ursachen haben kann.Spätestens wenn anspruchsvollere Korallen gehalten werden sollen, sollte das BeckenFadenalgen-frei sein um überwachsen der Korallen und damit Schädigungen durchLichtentzug zu vermeiden.
Fazit/Risiko:
In der Einfahrphase eines Beckens sind Fadenalgen völlig
normal.
Treten Sie allerdings bei länger laufenden Becken auf
besteht ein Problem im Becken das eliminiert werden
sollte
Information über Plagegeist eingeholt
Fadenalgen loswerden
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2.2 Kieselalgen
Es gibt weltweit etwa 6000 verschiedene Arten. Kieselalgen sind Einzeller. Sie haben eine2-teilige, überlappende Schale/Hülle aus Siliziumdioxid und können sich auch langsamfortbewegen. Die Vermehrung erfolgt durch Zellteilung.
Kieselalgen sind Hauptbestandteil des Phytoplanktons und bilden einen Großteil desatmosphärischen Sauerstoffs.
Wodurch kommt es zum übermäßigem Auftreten von Kieselalgen
Kieselalgen vermehren sich verstärkt wenn Silikat im Wasser vorhanden ist. Dieses benötigensie nämlich zum Aufbau ihrer Hülle.
Sie kommen während der Einfahrzeit in vielen Meerwasseraquarien vor, können aber auch beilaufenden Aquarien auftreten. Das passiert, wenn die Silikat-Konzentration durch schlechtesAusgangswasser und/oder unzureichende Wasseraufbereitung zunimmt. Anzustreben ist beiMeerwasserbecken deswegen immer 0,0 mg/l Silikat.
Auswirkungen von Kieselalgen
Kieselalgen sind relativ harmlos, allerdings bilden Sie relativ schnell optisch unschöneBeläge.
Auftreten von Kieselalgen ist meist ein eindeutiger Indikator für zu hohen Silikatgehalt.
Fazit/Risiko:
Kieselalgen sind unschön, aber relativ harmlos.
Sie können allerdings Ausganspunkt für weitere Plagen sein.
Weiter zu: Kieselalgen loswerden
Kieselalgen loswerden Information über Plagegeist eingeholt
Kieselalgen loswerden
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2.3 Dinoflagellaten
Dinoflagellaten sind eine Untergruppe der Algen undzum größten Teil Einzeller. Sie bestehen aus einemzweigeteilten Panzer aus Celluloseplatten mit Querfurche
und haben meist zwei lange Geißeln von denen einesmeistens nach hinten gerichtet ist (Längsgeißel).
Ceratium hirundinella / Quelle Wikipedia
Wissenschaftliche Klassifikation: Eukaryoten, Protisten/Aleoveolaten, Stamm Dinozoa.Dinoflagellaten enthalten Chlorophyll a (evtl auch c) und sind gelbbraun bis rot gefärbt.Insgesamt gibt es mehr als 1000 unterschiedliche Arten die vorwiegend im Meer vorkommenund einen Hauptteil des pflanzlichen Planktons (Phytoplankton) bilden. Dinoflagellaten
gehören zu den größten Produzenten organischer Stoffe im Meer. Sie sind in der Naturweitverbreitet und haben je nach Art stark unterschiedliche Verhaltensweisen:
- Eigenständige photosynthetische Organismen die als Phytoplankton im Wasserherumtreiben
- Symbiotische Organismen wie z.B. Zooxanthellen die in Korallen, Anemonen oderMuscheln leben
- An Fischen anhaftende Parasiten, die zu eigenständigen kleinen Räubern werdenkönnen und bis zu 2mm groß werden.
Wodurch kommt es zum übermäßigem Auftreten von Dinoflagellaten
Grundsätzlich ist in fast allen Becken eine geringe Anzahl von Dinoflagellaten vorhanden.Dinoflagellaten können aber auch durch Einbringen von Korallen, lebenden Steinen oderspeziell auch von sog. lebendem Sand (Live-Sand) eingeschleppt werden.
Besonders häufig treten Dinoflagellaten bei noch jungen Becken auf.Dies liegt daran, dass die vorhandene Besiedlungsfläche noch nicht von erwünschtenBakterien/Algen eingenommen ist, und sich diese Lebewesen dann ungewollt starkausbreiten.
Die im Aquarium herrschenden Bedingungen entscheiden darüber, ob Dinoflagellatenunterdrückt werden oder ob es, durch für sie ideale Bedingungen, sogar zu einer starkenVermehrung kommt.
Hauptproblem: Unter für sie günstigen Bedingungen können sich Dinoflagellaten extremschnell vermehren. Man spricht in diesem Falle von einer Dinoflagellateninfektion
Auswirkungen von Dinoflagellaten
Das kann bis hin zur kompletten Einfärbung von oberflächennahem Meerwasser führen, was
man in der Natur als „Rote Tide“ bezeichnet. Hierbei tritt manchmal, durch Biolumineszenz,ein Leuchten auf.Berüchtigt hierfür ist vor allem die Dinoflagellaten-Gattung Noctiluca miliaris.
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Foto: Rote Tide bei Leigh in Neuseeland (Photo by Miriam Godfrey)
Einzelne Dinoflagellaten sind kaum toxisch, aber bei massenhafter Vermehrung kann es sogarin freier Natur zu Vergiftungen mit Folge von Massensterben maritimer Lebewesen, sogarvon größeren Fischen, kommen.Manche Dinoflagellaten produzieren nämlich bei starker Vermehrung Nervengifte, wie z.B.Saxitoxin von dem schon 0,2 Milligramm für einen Menschen tödlich sind. Saxitoxin z.B. ist1.000mal giftiger als künstlich hergestellte Nervengase und wurde vor einigen Jahren sogar
von der CIA für Selbstmordkapseln eingesetzt.
Diese Toxine können Lebewesen lähmen und zum Erstickungstod führen. Die eigentlicheVergiftung von Lebewesen im Wasser erfolgt dadurch, das Phytoplankton häufigNahrungsgrundlage ist und dabei auch die giftigen Algen/Dinoflagellaten gefressen werden.
Eine für Riff-Aquarianer leider viel zu oft zum Alptraum werdende Plage kommt von einemTypus photosynthetischer Dinoflagellate, welche an Oberflächen haften. Diese Plage wirdhäufig auch braune Pest genannt.
Es gibt davon auch einige Unterarten. Alle miteinander bilden schleimig, klebrige Schichtendie sich, im Aquarium, über Bodengrund, Riffaufbau, Scheiben usw. legen können.Dummerweise gehören diese Dinoflagellaten auch zu den toxischen Spezies.
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Dinoflagellaten sind leider sehr anpassungsfähig und damit hartnäckig. Der Grund dafür ist,dass sie sich sowohl organisch als auch anorganisch ernähren können (sog. heterotropheAssimilation). Lediglich auf Dauer kommen sie nicht ohne organische Nährstoffe aus.
Sämtliche Themen in dieser FAQ beschäftigen sich ausschließlich mit dieser extrem lästigenund auch schädlichen Form von Problem-Dinoflagellaten.
Mögliche Auswirkungen
- Unschöne Beläge- Eintrübungen im Beckenwasser- Schädigung durch Toxine bis hin zu lebensbedrohlicher Auswirkungen für einige
Beckenbewohner, welche Dinoflagellaten als Nahrung aufnehmen.Im speziellen gefährdet sind niedere Lebewesen wie Schnecken, Würmer, Seesterne,Seeigel …
- Beläge bedecken Flächen/Korallen und schädigen diese teilweise durch Lichtentzug- Verstopfen von mechanischen Filtern, Überlaufen und Abschäumer
Fazit/Risiko:
Wird Eine Dinoflagellaten-Infektion entdeckt ist schnelle undkonsequente Reaktion angesagt, denn beginnende Infektionen
breiten sich fast immer aus.
Warten sie nicht bis eine angehende, kleinere Plage zur großen
wird die diverse Tiere dahinraffen kann.
ten loswerden
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Dinoflagellaten loswerden
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Foto-Dokumentation einer sich rasant ausbreitenden Dinoflagellaten Infektion
Zeit: 0h:00min (Strömungspumpen aus) nach 5min
nach 8min nach 11min
nach 16min nach 11min
nach 20 min nach 21min
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2.4 Goldalgen
Goldalgen sind ein Verband kleiner Zellendie Galert-artig miteinander verbunden sind.
Sie treten in Aquarien eher selten auf.
Goldalgen können sich sehr schnell vermehren. Generell sind sie den bereits beschriebenenDinoflagellaten nicht unähnlich, wenn auch mit deutlich geringerem Gefahrenpotential, danicht toxisch.
Goldalgen stehen in Nahrungskonkurrenz zu anderen Algenarten.
Meist treten sie bei noch jungen Becken auf, bei denen die noch freie Bakterien-Besiedlungsfläche vorhanden ist. Nahrungsangebot sowie evtl. Auftreten anderer(dominanterer?) Algenarten entscheiden darüber ob sich Goldalgen vermehrt ausbreitenkönnen.
Mögliche Auswirkungen
- Unschöne Beläge, Fahnen mit Luftblasen- Beläge bedecken Flächen/Korallen und schädigen diese teilweise durch Lichtentzug
- Verstopfen von mechanischen Filtern, Überlaufen und Abschäumer
Fazit/Risiko:
Goldalgen sind unschön und lästig
Bei hartnäckigen oder länger andauernden Belägen
sollten Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Goldalgen loswerden Information über Plagegeist eingeholt
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2.5. Kugelalgen
Kugelalgen werden meist versehentlich, als Anhängsel von Steinkorallen oder Ablegern,in Aquarien eingeschleppt. Wenn man genau hinsieht findet man sie in den meisten Riff-Aquarien.
Sie siedeln sich gerne in Verästelungen von Steinkorallen, Gesteinsspalten oder sonstigenStellen im Aquarium an von denen sie nicht von der Strömung weggespült werden.Einmal etabliert, breiten sie sich dort konstant aus.
Bricht die härtere äußere Hülle der Kugelalge auf, entlässt sie Ihre Sporen. Aus diesenkönnen sich weitere Kugelalgen entwickeln.
Kugelalgen stehen in Nahrungskonkurrenz zu anderen Algen. Steht hingegen keineNahrungsgrundlage zur Verfügung reduziert sich auch die Anzahl der Kugelalgen. Imentgegen gesetzten Falle können Kugelalgen aber auch zur Pest werden.
Auswirkungen von Kugelalgen
Kugelalgen sind nicht toxisch, die meisten Aquarianer sehen sie aber als eine Art Unkraut an.
Das Ansiedeln an Steinkorallen-Ästen schattet diese stellenweise vom Licht ab undhindert Korallen auch leicht im Wachstum. Absterben von Einzelpolypen oder ganzenRegionen einer Koralle sind die möglichen Folgen.
Fazit/Risiko:
Kugelalgen sollten nicht bewusst ins Becken gesetzt
werden.
Beim Einsetzen von Ablegern/neuen Steinkorallen
diese auf Kugelalgen untersuchen und vor dem
Einbringen entfernen
Weiter zu: Kugelalgen loswerden
Kugelalgen loswerden Information über Plagegeist eingeholt
Kugelalgen im Zaum halten
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2.6 Makroalgen / Caulerpas
Caulerpas heißen auch Makroalgen, weil einzelne Blätter/Kugeln aus einer einzigen, ausvielen Zellkernen, bestehenden Makro-Zelle bestehen.
Auswirkungen von Makroalgen / Caulerpas
Einige Caulerpaarten haben sich im Mittelmeer und auch tropischen Meeren massenvermehrt.Hierdurch wurden andere Lebewesen massiv verdrängt, was diesen Algen sogar den NamenKilleralgen einbrachte.
In Meerwasser-Aquarien haben Caulerpas allerdings auch eindeutig positive Wirkung: Einsatz in Refugien oder Schlammfilterbecken um erfolgreich Phosphate zu binden.
Durch einfaches ausrupfen und entsorgen werden gebundene Schadstoffe aus demBecken/Kreislauf entfernt.
Je mehr Nährstoffe im Becken sind, desto stärker der Wuchs der Algen
Caulerpas bilden in Artenbecken einen natürlichen Lebensraum.(Z.B.: Seepferdchen-Becken)
Besonders unerfahrenere, MW-Aquarianer bringen Caulerpas außerdem wegen der Optik(„…endlich ein Gewächs/Pflanze…“) bewusst ins Hauptbecken ein. Der Wuchs dieser Algen
wird allerdings manchmal so massiv das er schon als kleine Plage beschrieben werden kann.
Caulerpas in MW-Aquarien haben leider auch Nachteile:
Starker ungewünschter Wuchs kanna) Wirbellose vom Licht abschatten und damit schädigenb) sich in Steinkorallen Skeletten ausbreiten (unschön, schlecht zu entfernen)
Werden Caulerpas von Fischen gefressen, nehmen die Fische die gebundenenNähr/Schadstoffe auf.
Glasig werdende Caulerpas geben gebundene Nähr/Schadstoffe ans Beckenwasser ab
Fazit/Risiko:
Caulerpas / Makroalgen sollten in Riffaquarien mit
Vorsicht eingebracht werden, da sie sich ausbreiten.
Der Einsatz in Refugien oder Schlammfilterbecken ist
sinnvoll, es sollten aber keine Algen Fragmente ins
Hauptbecken gelangen können
Weiter zu: Caulerpas loswerden
Caulerpas loswerden
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Caulerpas loswerden
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2.7 Bryopsis Algen
Einige Algenformen werden mit lebenden Steinen in Aquarien eingebracht oder sogarbewusst eingebracht. Holt man sich sog. Bryopsis Algen ins Becken, kann sich das alsmassive Plage entwickeln.
Bryopsis sind aufwendig zu entfernen und wachsen selbst bei kleinen abgerissenen umhertreibenden Fragmenten an den unmöglichsten Stellen im Becken wieder nach, u.a. bevorzugtan Riffgestein.
Die üblichen Freßfeinde von Algen greifen bei Bryopsis Algen nur bedingt zu.Ebenso sind diese Algen von nährstoffarmen Bedingungen im Becken, was für viele andereAlgen schädlich ist, nur schwer zu beeindrucken.
Bryopsis sind extrem hartnäckig denn:
Sie wachsen auch bei schlechten Lichtverhältnissen Sie benötigen besonders wenig Nährstoffe (Nitrat/N3 und Phosphat/PO4)
und sind durch Einsatz alternativer Algen, wie z.B. Makroalgen, alsNahrungskonkurrent nicht zu beindrucken.
Auswirkungen von Bryopsis Algen
Neben der unattraktiven Optik, vermehren sich diese die Algen sehr stark, überwachsennahezu alles und fügen durch Abschattung auch Wirbellosen Schaden zu.
Fazit/Risiko:
Bryopsis Algen sollten schnellstens aus jedem Becken verbannt
werden, denn sie entwickeln sich praktisch immer
zur heftigen Plage!
Bryopsis loswerden
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Bryopsisalgen loswerden
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2.8 Cyanos (Cyano Bakterien)
Cyanos sind, auch wenn sie mit bloßem Auge wie ein roter Algenteppich aussehen, keineAlgen, sondern Bakterien. Sie sind Einzeller und verbinden sich durch Schleimwände zueinem kettenartigen Bakterienverbund. Man findet sie vermehrt in beleuchtungsintensivenBereichen, da sie durch Photosynthese Sauerstoff erzeugen.
Wodurch kommt es zu Cyanos
Cyanos gibt es praktisch in jedem Becken. Die Population ist normalerweise jedoch so geringdas sie nicht stört. Leider kommt es relativ häufig das sie sich von heute auf morgenungewollt stark vermehren.Cyanos können sich, wenn für sie optimale Bedingungen vorherrschen, schnell ausbreiten.
Cyanos vermehren sich besonders bei:
- Becken mit zu hohen Nährstoffgehalten (also N3 PO4)Ein Risiko besteht allerdings ebenso bei Becken mit extrem niedrigen N3 /PO4 Gehalt(Nährstoffarmut)
- Starken Änderungen an der Beckenbiologiemeist durch Einbringen neuer Sandschichten, neuen Besiedlungsraumesoder nach Einsatz von Chemikalien wie z.B. PhycoEx
- Verwendung von Leuchtmitteln mit unpassendem Lichtspektrum (gelb-, rot-lastig)
oder zu alten Leuchtmitteln mit verschlissenem Lichtspektrum
- Unzureichender Strömung, oder schlecht durchströmten Stellen im Becken.
- Starken Verschmutzungen im Bodengrund, Vorhandensein Schmuddel-Ecken
Generell kann man sagen das das Risiko für Auftreten von Cyanos bei Becken mit nochnicht eingelaufener Beckenbiologie deutlich höher ist, als bei Becken die schon längerstabil laufen. Bei jedem Eingriff besteht jedoch auch wieder das Risiko sich Cyanoseinzufangen. Je größer der Eingriff, desto höher das Risiko.
Teilweise treten in extrem nährstoffarmen Becken, auch bei optimalen Strömungs undLichtverhältnissen, Cyanos auf. Diese werden „Reinstwasserform“ genannt.
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Auswirkungen von Cyanos
Cyanos sind unschön, haben aber zumindest keine toxische Wirkung auf andereBeckeninsassen. Cyanos bilden Sauerstoff und übersättigen damit das Wasser was auf Dauer zu leichter Schädigung von Korallen führen kann.
Problematisch ist wenn die Beläge Wirbellose abschatten und damit schädigen.
Fazit/Risiko:
Keine Panik beim Auftreten von Cyanos.
In vielen Fällen „ kommen und gehen“ sie wieder.
Eleminieren Sie Schwachstellen in Becken / Beckenbiologie.
Allerdings ist meist etwas Geduld angesagt bis man diese Plage
wieder loswird.
Weiter zu: Cyanos loswerden
Cyanos loswerden
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Cyanos loswerden
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TEIL 3 – Die Plagegeister wieder Loswerden
3.1 Fadenalgen loswerden
Fadenalgen sind meist nur ein temporäres Problem, und durchaus normal in der Einfahrphase.Bei laufenden Becken treten sie bei falsch oder stark unterdimensionierter Technik auf. Esgibt zahlreiche einfach durchzuführende und gut funktionierende Maßnahmen gegenFadenalgen. Generell basieren die Möglichkeiten zum Loswerden von Fadenalgen auf folgenden Prinzipien
- Weniger Nährstoffe ins Becken einbringen (Nitrat/N3, Phosphat/PO4)- Nährstoff-Austrag aus dem Becken verbessern (Nitrat/N3, Phosphat/PO4)- Algen ausreißen entfernen- Freßfeinde einsetzen- Nahrungskonkurrenz durch andere Algen schaffen- Fadenalgen abtöten (letzter Weg, i.d.R. nicht nötig)
Auflistung an Maßnahmen zur Entfernung von Fadenalgen(meist reicht schon eine oder eine Kombination aus wenigen Maßnahmen um erfolgreich zu sein)
- Für sauberes Ausgangswasser sorgen (s. Wasseraufbereitung)Wasserwechsel mit sauberem, aufgesalzenem Ausgangswasser durchführen
- Futtermenge reduzieren, oder Futter mit geringerer Nährstoffbelastung füttern- Einsatz eines gut dimensionierten Abschäumersoder Anwendung einer anderen Methode zum Austrag von Nährstoffenwie z.B DSB, Einsatz von Caulerpas/Makroalgen im Refugium, Zeolith-Methode usw.
- Einsatz nitrifizierender Bakterien- Evtl. Überhöhte Dosierung von Spurenelementen einstellen- Mechanische Entfernung der Fadenalgen- Einsatz von Freßfeinden
- Schnecken (v.a Turbo/Turban- und Astraea-Schnecken)- Einsiedler-Krebse sowie weitere Algenfressende Krebse- Seeigel (Tip: Mespila Globulus ist ein nicht zu groß und rabiat werdende Art)
- Seehasen- Algenblennies (z.B.: Salarias fasciatus)- nahezu alle Doktorfische- Kaninchenfische, Fuchsgesichte sind starke Algenvernichter- Baggergrundeln (besonders geeignet: A.Phalaena, A. Bynoensis, A.Rainfordi)
- Einsatz von schnell wachsenden Makroalgen in Refugium oder evtl. auch imHauptbecken (vorsichtig) als Nahrungs-Konkurrenz
(Details bzgl. siehe erwähnter Punkte Wasserparameter FAQ)
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3.2 Kieselalgen loswerden
Wie schon erwähnt, ist Auftreten von Belägen aus Kieselalgen ein klares Indiz für Silikat imBeckenwasser. Sorgen Sie für silikatfreies (..nicht nur silkatarmes!) Ausgangswasser zumNachfüllen und für Wasserwechsel und das Problem wird sich von selbst erledigen, bzw. inZukunft nicht mehr auftreten.
Tipps zur Entfernung von Kieselalgen- (Nur) bei besonders starken Belägen sollten diese abgesaugt/entfernt werden. Dadurch
wird bereits in sie eingebautes Silikat aus dem Becken entfernt.
- Weiteres Silikat im Becken kann durch Einsatz von Silikat-Adsorber gebunden undanschließend entfernt werden.Fast alle Phosphat Adsorber binden übrigens auch Silikate und können dazu ebenfallsverwendet werden.
- Die mit Abstand wichtigste Maßnahme: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Ausgangswasser
Silikat frei ist und bleibt, denn das ist eine absolute Grundvoraussetzung für eingepflegtes Meerwasserbecken.
Möglichkeiten das Ausgangswasser Silikatfrei zu halten:
Bei bis zu mittelgroßen Becken ist eine Umkehr-Osmoseanlage mit nach geschaltetemReinstwasserfilter eine halbwegs kostengünstigste und von der Wasserqualität her saubereLösung.
Die Umkehr-Osmoseanlage alleine entfernt bereits nahezu alle ungewünschtenSpurenelemente des Ausgangswassers, nicht jedoch Silikat. Dieses wird nur zu etwa 10-20%entfernt. Erst im Reinstwasserfilter werden, aus dem ansonsten schon sehr sauberen Wasser,auch die Silikate vollständig gebunden/entfernt, und zwar dadurch, dass das Wasser durch einsog. Mischbettharz gedrückt wird. Das Mischbettharz ist ein Verbrauchsmaterial und muss,von Zeit zu Zeit und je nach befindlicher Silikatmenge im Hauswasser, entsorgt und durchneues ersetzt werden. Den Zeitpunkt hierzu erkennt man daran, wenn im Becken nach einigerZeit wieder Kieselalgen auftreten.
Hinweis: In einigen Gegenden ist das Ausgangswasser völlig Silikatfrei, in anderen hingegennicht oder nicht immer. Diverse Wasserwerke geben z.B. zeitweise bewusst Silikate ins
Wasser um die Wasserleitungen zu konservieren.Sind Sie sicher, dass Ihr Wasser das ganze Jahr über silikatfrei ist, kann auf denReinstwasserfilter verzichtet werden. Auskünfte hierüber sollte der Wasserversorger gebenkönnen.
Bei kleineren Aquarien empfiehlt es sich eventuell sauberes Ausgangswasser zu kaufen stattes selbst herzustellen. Versichern Sie sich beim (Aquarien)Händler, dass es mit einer der obenbeschriebenen geeigneten Wasseraufbereitungsmethoden hergestellt wurde oder kaufen Siedestilliertes Wasser aus dem Baumarkt o.ä..
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3.3 Dinoflagellaten loswerden
Tabelle: Übersicht möglicher Maßnahmen und deren beseitigende Wirkung
Methode Wirkung Beschreibung Erhöhung ph Wert - Alleinige ph-Erhöhung wirkt nur begrenzet und bei einigen
Dinoflagellatenarten
Reduzierung ph Wert -- Alleinige ph-Reduzierung hat nur auf wenigeDinoflagellaten einen Einfluss und selbst dort nur begrenzt
Reduktion derCO2 Konzentrationdurch erhöhten pH-Wert
O Aufnahme von CO2 ist für rein photosynthetischeOrganismen ein MußWird bei gleich bleibender Alkalinität der ph-Wert erhöhtsinkt die CO2 Konzentration (ein um 0,3 höherer pH-Wertführt zu einer 50% niedrigeren CO2 Konzentration)Einige Aquarianer berichten von Erfolgen der Methode,andere wiederum nicht
Manuelle Entfernung durchAbsaugen
- Effekt nur zeitlich begrenztReduziert die Population wird sie aber nicht vernichten
ReduktionBeleuchtungsdauer
O Effekt ist meist nur zeitlich begrenzt und führt nicht zumAbsterben.Schadet ebenso anderen Beckenbewohnern
Reduktion Nährstoffe *1)
a) Nitrat (NO3) b) Phosphat (PO4)
O +
Je stärker die Reduktion und damit je geringer dieKonzentration desto wirkungsvoller!
Niedrige PO4 Konzentration effektiver als niedrige NO3 Konzentration
Silikat Gehalt n.n. + Erhöhte Silikat Konzentration ist Auslöser für Kieselalgenund wird immer wieder als möglicher Auslöser vonDinoflagellaten-Infektionen genannt.
Vermutlich verbessert dies auch die Chancen für eineDinoflagellaten Population
Verstärkter Einsatz vonKohle oder Ozon
+ Keine Einfluss auf Dinoflagellaten-Population
Verbessert aber Überlebenschancen der Beckenbewohnerda Toxine ausgefiltert werden
Einsatz Zellgifte ++ Nebenwirkungen auf andere Lebewesen?Vernichtung anderer, gewünschter, Algen?
Einfluss: -- kein Effekt - wenig effektiv o leichte Verbesserung + Verbesserung ++ Starke Verbesserung
*1) durch Abschäumen, Schlamm/Algenfilter, Deep Sand Bed oder Adsorber auf Eisenbasis
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Methode-1:
3.3.1) Beseitigung einer Dinoflagellaten Infektion durch Aqua Biotica PhycoEx
(früherer Name AlgenEx)
Im Falle einer Infektion empfehle ich den konsequenten Einsatz des Mittels PhycoEx ™.
Das Mittel stammt von Michael Mrutzek und ist in seinem Shop(www.meeresaquaristik.de) für 25.50 € / 250ml erhältlich.
PhycoEx bekämpft neben Dinoflagellaten auch sehr wirksam andere Algen Arten.Das Mittel ist vermutlich ein spezielles Zellgift und verwendet keine Antibiotika.Dies ist jedoch reine Spekulation, denn genauere Informationen zu Inhaltsstoffenverweigert M.Mrutzek, verständlicherweise aus Wettbewerbsgründen.
Zwischenzeitlich wird PhycoEx auch durch andere Meerwasser-Shops vertrieben.
Hinweis: Es gibt Gerüchte über Kopien des Mittels die etwas billiger sind. Ob diese wirklich genauso effektiv
und wenig bis nicht schädlich sind kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich würde deswegen eher davon abraten.
Halten sie sich konsequent an folgende Dosierungsanleitung von PhycoEx:
- Immer Abends, kurz nach Ausschalten der BeleuchtungDosierung 15ml PhycoEx auf je 250 Liter Aquarienwasser (direkt ins Becken)
- Dosierung jeden 2.ten Tag wiederholen bis zum Erfolg- Lichtintervall während der Behandlung auf maximal 6 Stunden/Tag reduzieren
(HQI oder Tageslicht/Neonröhren wie T5/T8, Blaulichtphase kann länger sein)- Wird das Becken anderweitig mit beleuchtet (Sonnenlicht, ..), sollte es abgeschirmt
werden, evtl. sogar durch abkleben der Scheiben mit UV-undurchlässiger Folie- Abschäumer gut einstellen
(Vermehrte Abschäumung durch Absterben der Dinoflagellaten sowie anderer Algen)- Keine Wasserwechsel während der Behandlung- Keine Zugabe von Spurenelementen während der Behandlung- Wenn möglich wenig/keine weiteren Nährstoffe ins Becken einbringen- Kein OZON oder Kohle während der Behandlung (entfernt die Chemikalien!)
- Keine Adsorber, wie z.B.: Contraphos, Rowaphos, Silicar bon … während Behandlung einsetzen (entfernt die Chemikalien!)- UV-Klärer während Behandlung abschalten (hemmt die Wirkung von PhycoEx)
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Die durchschnittliche Behandlungsdauer für Dinoflagellaten Infektionen liegt bei ca. 4Wochen. Es kann jedoch auch kürzer oder länger dauern.
Die Behandlung sollte keinesfalls zu früh beendet werden, da sonst ein hohes Risikobesteht, dass sich die Infektion erneut ausbreitet. Die Behandlung von wiederaufkeimenden Infektion ist fast immer viel heftiger, als die einer Erst Infektion.
Nach der vollständigen Entfernung aller sichtbaren Beläge, sollten sie mindestens noch zweiweitere Dosierungen durchführen.Optimalerweise überprüfen sie Stellen an denen vorher hartnäckige Beläge gewesen sind,erneut unter dem Mikroskop. Erst wenn sie keine, oder keine beweglichen Dinoflagellatenmehr erkennen können, sollten sie die Dosierung abbrechen. Beobachten sie dabei genau undfür einige Minuten lang.
Funktionsweise von PhycoEx
PhycoEx beseitigt generell ALLE Algen (Dinoflagellaten, Fadenalgen, Kugelalgen,Kalkalgen/Halimeda, Macroalgen, Bryopsis und auch Goldalgen). Am schnellsten wirkt esbei einzelligen Algen wie Dinoflagellaten und Goldalgen.
Dadurch, dass auch Macroalgen geschädigtwerden, ist bei Einsatz von Algen/Schlammfiltern(wie z.B bei MiracleMud-Systemen vonEcoSystems) besondere Vorsicht geboten, da die
eingesetzten Caulerpas zu dieser Spezies gehören.
Um den zu erfolgenden Nährstoffaustrag (Filterung) so gut wie bzw. so lange wie möglichaufrecht zu erhalten, würde ich bei PhycoEx-Einsatz in Algen/Schlamm gefilterten Beckenfolgendes Vorgehen empfehlen:
- Caulerpa-Algen im Kreislauf belassen, aber GENAU beobachten.Bei Erblassen/glasig-werden der Caulerpas die betroffenen Stellen zügig entfernen.
- wenn möglich Futtermenge reduzieren, um Nährstoffeintrag gering zu halten.(Achten sie trotzdem auf das Wohl Ihrer Beckenbewohner und lassen sie sie nichthungern.)
- Futter mit geringer Schadstoffbelastung füttern.(schlecht sind: die meisten Frostfutter, sepziell wenn sie nicht gespült werden, sowiedie meisten Feinstfutter für Filtrierer und Muscheln wie Cyclop-Eeze, Ultramin-Fusw.)
- Nitratwert jetzt häufiger überprüfen.
Sollte er zu stark ansteigen, muss jetzt evtl. zusätzlich ein Abschäumer eingesetztwerden.
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Nebenwirkungen einer PhycoEx Behandlung
Eine Einhaltung der Dosierungsanleitung vorausgesetzt, erfolgt durch PhycoEx keine direkteSchädigung an Fisch- oder Wirbellosen-Besatz. Selbst empfindliche Steinkorallen bleibendurch das Mittel selbst unbeeinflusst.
Folgende Nebenwirkungen sind bekannt:- Leichter Abfall des Redoxpotentials- Bei längerem Einsatz: Schädigung des Allgemein-Zustandes von Seeigeln
Von diversen Aquarianern wird, speziell bei PhycoEx-Behandlung von Dinoflagellaten einschlechterer Allgemeinzustand einiger Tiere bis hin zum Tode gemeldet.In fast allen Fällen ist diese jedoch zurückzuführen auf:
- Schädigung durch von Dinoflagellaten ausgeschiedenen Toxinen(betroffen sind meist Seeigel, Seesterne, Schnecken, Muscheln und andere Beckenbewohner
welche die Toxine durch das Becken Wasser aufnehmen oder, noch kritischer für die Tiere, dieBeläge fressen wie z.B Baggergrundeln)
Je heftiger die Plage ist und je länger die Tiere den Toxinen ausgesetzt sind destohöher ist das Risiko dazu. Frühzeitiges Starten der Behandlung vermindert folglichdas Risiko.
- Schädigung von auf Licht angewiesenen Tieren durch den Lichtentzug(z.B. Stein-Korallen, v.a. SPS)
- Verzicht auf Zugabe von Spurenelementen und Nährstoffen
Trotz der bekannten Nebenwirkungen empfehle ich, alle Tiere während der Behandlung imBecken zu belassen. Gründe:
- schlechte persönliche Erfahrung bei Auslagerung in Ersatz-Becken(ausgelagerte Steinkorallen, Seeigel, Caulerpa-Algen haben Ihren Zustand im Ersatzbeckendeutlich verschlechtert und sind teilweise verstorben. Zurücksetzen ins Becken mit PhycoEx-Behandlung führte bei den Tieren, die überlebt haben wieder zur Verbesserung des Zustandes)
- Risiko der Infektion anderer Becken mit Dinoflagellaten durch das Umsetzenevtl. mitinfizierter Tiere(gilt ebenfalls beim Zurücksetzen von Tieren aus Ersatz-Becken ins eigene/behandelte Hauptbecken!)
Nachwirkungen einer PhycoEx Behandlung
Die Behandlung stellt doch einen relativ massiven Eingriff in die Beckenbiologie dar. Ist dieBehandlung abgeschlossen sollte der normale Betrieb wieder hergestellt werden.Kohlefilterung entfernt den Wirkstoff wieder aus dem Becken. In vielen Becken kommt esnach der Behandlung kurzzeitig zum Auftreten von Cyano-Bakterien, welche aber wiederverschwinden sollten wenn sich die üblichen Bakterienkulturen wieder eingestellt haben.
Dosierung von nitrifizierenden Bakterien nach der Behandlung ist deswegen sinnvoll.
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Methode-2:
Beseitigung einer Dinoflagellaten Infektion durch Kombination mehrerer Maßnahmen
Wer den Einsatz von Chemie (PhycoEx) vermeiden möchte, kann die hier beschriebeneMethode verwenden.
Folgende Maßnahmen sollten möglichst konsequent angewendet werden, um Erfolg zu haben.
Treffen von Maßnahmen (siehe unten) zur Reduktion der Nährstoffe in einen Bereichsehr nahe bei 0 mg/l also:
- Phosphat-Konzentration (PO4) ~ 0mg/l- Nitrat-Konzentration (NO3) ~ 0mg/l
Ebenso jetzt keine neuen Nährstoffe wie Spurenelemente / Aminosäuren zugeben
Keine Wasserwechsel durchführen da hierbei auch Nährstoffe eingebracht werden
Silikat-Konzentration im Becken 0 mg/l
pH-Wert anheben und bei 8.4 und 8.5 halten. Hierzu Zugabe von Kalkwasser (siehe unter)Sollte nach einigen Tagen keine Besserung eintreten kann der ph-Wert auf 8.6 gesteigert werden.pH > 8.6 sollten vermeiden werden um die Tiere keinem unnötigem Streß auszusetzen
Die Alkalinität sollte dabei beibehalten, bzw auf relativ hohem Level gehalten werden(aber ≤ 12 dkH).
Reduktion der Beleuchtungsdauer (HQI, T5, T8) auf maximal 6h/Tag reduzieren
(Beleuchtungsdauer von Blaulicht kann länger sein)
Absaugen der Beläge zur Reduktion der Populationsdichte und Verringerung derToxizität im Becken.
Eine Messung der Wasser Parameter ist bei dieser Methode unbedingt anzuraten.Verwenden sie hochwertige Tests um von den richtigen Meßwerten auszugehen.Die jeweils besten/genauesten Tests sind hier aufgelistet.
(Verwendung des JBL-Testkoffers oder der häufig vertriebenen Sera-Tests wird bei denmeisten hier durchzuführenden Messungen nicht empfohlen)
- Nitrat(NO3) Tropic Marin, Salifert Visocolor Eco von Machery Nagel - Phosphat (PO4) Salifert, Tropic Marin, Rowa, Merck - Silikat *1) Salifert, Tropic Marin - Alkalinität Tropic Marin, Salifert - ph-Wert alle Hersteller die Tröpfchentests im MW-Bereich anbieten
*1) im Becken und Ausganswasser messen!
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Wie auch schon bei der PhycoEx Methode empfehle ich sämtliche Tiere im Becken zubelassen und nicht auszulagern. Gründe:
- Bedingungen in Ersatzbecken meist schlechter als im Hauptbecken- Risiko der Infektion anderer Becken mit Dinoflagellaten- Risiko der Re-Infektion des eigenen Beckens beim Zurücksetzen aus Ersatzbecken
Die Behandlung sollte auch hier keinesfalls verfrüht beendet werden da sonst ein hohesRisiko herrscht das sich die Infektion erneut ausbreitet.
- Behandlung nach der vollständigen Entfernung aller sichtbaren Beläge mindestensnoch 4 Tage fortführen
- Stellen an denen vorher hartnäckige Bläge gewesen sind, optimalerweise erneut unterdem Mikroskop überprüfen. Erst wenn keine, oder keine beweglichen Dinoflagellatenmehr erkannt werden, Dosierung beenden. Dabei genau und für einige Minuten langbeobachten.
Nährstoff Reduktion(Einige der sonst üblichen Methoden scheiden bei einer Dinoflagellaten Infektion ausund sind deswegen nicht erwähnt)
Phosphat Konzentration reduzieren:a) Phosphateintrag verringern
- phosphatfreies Futter verwenden,- Frostfutter mit Wasser gut auswaschen- generell hochwertige phosphatfreie Salze und Additive verwenden
b) Phosphat abbauen- stärker Abschäumen- Schlammfilter oder Refugium mit Makroalgen (MiracleMud)- passende Bakterien-Kulturen zugeben- Phosphat-Adsorber verwenden (Rowaphos, Contraphos, Elimi-Phos, Timo PhosStop, )- Macroalgen im Becken
Nitrat Konzentration reduzieren:a) weniger Stickstoff einbringen
- Nur Frischwasser ohne Nitratbelastung zuführen dazu Verwendung Umkehrosmose-Anlage oder Vollentsalzer bei Ausgangswasser mit hohem Nitrat-Gehalt
- weniger füttern- Temperatur herabsetzen- tote Lebewesen schnellstmöglich aus Becken entfernen- Schmuddel-Ecken entfernen- Gute Strömung überall im Becken- Riff-Hinterspülung- Biobälle/biologische Filter reduzieren, häufig reinigen , nicht Trockenlaufen lassen
b) Abbau von Nitrat- Abschäumen, bzw. Abschäumerleistung erhöhen- Haltung und ernten von Makroalgen (Caulerpa, Schlammfilter, ..)
- passende Bakterienkulturen zugeben- DSB (deep sand bed)- Deltec Nitratfilter
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Reduktion Silikat-Konzentration
a) Ausgangswasser silikatfrei halten- Silikat-/Kieselsäurefilter auf Harzbasis verwenden (Reinstwasserfilter)
Achtung: regelmäßige Überprüfung und dann Harzaustausch notwendig- Wasservollentsalzer zur Wasseraufbereitung
b) Silikat-Adsorber in Kreislauf einbringen- Adsorber-Granulat in Säckchen oder Filtersäule (Silicarbon, UltraSil, …)
Kalkwasser-Methode zur Kontrolle des pH-Wertes
Kalkwasser wird hergestellt indem man Süsswasser *1) Calziumhydroxid (Ca(OH)2) zuführt. Calziumhydroxid bekommen sieim Aquarienhandel z.B. von Aqua Medic als sog. Kalkwasserpowder,
oder sie kaufen es im Großhandel*1) optimalerweise aus einer Umkehrosmoseanlage
Dosieranleitung:
Kalkwasser = 1 Eßlöffel (~15 ml) Calziumhydroxid auf 5 Liter
0,15% des Beckenvolumens Kalkwasserzugabe erhöhen den pH-Wert um ca 0,1 pH (ist Systemabhängig)
Bsp.: Beckenvolumen: 500 Liter; Ph-Erhöhung um 0,2 ph angestrebt:
Benötigte Kalkwassermenge = 500 Liter x (0,0015 x 2) = 1,5 LiterCalziumhydroxidmenge = 1,5 Liter / 5 Liter x 15ml x 2,24 g/ml = 10,08 g
also 10g Calziumhydroxid auf 1,5 Liter Wasser verwendenoder Kalkwasser standardmässig ansetzen (1 Eßlöffel / 5 L) und davon 1,5 Liter verwenden
Anwendungshinweise:
- Der ph-Wert wird sich meist schnell wieder abbauen, weswegen eine Dosierungmehrmals am Tag nötig ist. Der pH-Wert sollte mindestens Morgens & Abendskontrolliert werden. Je nach Messwert ist Kalkwasser nachzudosieren.
- Geben sie das Kalkwasser dem Becken langsam zu.- Gute Belüftung senkt den ph-Wert, und ist damit evtl. für die Behandlung kontra-
produktiv.Vorübergehende Reduktion der Belüftung, ist eine Möglichkeit dies auszugleichen.
Nebeneffekte:- Es kann zu Ausfällungen im Becken und zu Anlagerungen an Gegenständen
(Strömungspumpen, Pumpenräder, Überläufe, ..) kommen.
- Calcium-Konzentration und Alkalinität werden auch ansteigen.Kombiniert mit dem höheren ph-Wert sollte dadurch der Kalzifizierungsprozess vonSteinkorallen angeregt werden, ist also eher positiv.
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3.4 Goldalgen loswerden
Die Behandlung von Goldalgen ist analog zu der von Dino-Flagellaten.
Da Goldalgen nicht toxisch sind und die Infektion meist weniger heftig als bei Dinoflagellatenerfolgt, empfehle ich zuerst die Alternative Methode zu versuchen, und erst bei Nichterfolgeine PhycoEx-Behandlung anzuwenden.
Bei der Anwendung der alternativen Methode kann auf die relativ schwierig durchzuführendeAnhebung des pH-Wertes verzichtet werden. Unterstützend wirkt auch Dosierung vonBakterien-Kulturen die freiwerdende Besiedlungsfläche (vor den Goldalgen) wiedereinnehmen.
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3.5 Kugelalgen im Zaum halten
Wie schon erwähnt befinden sich in den meisten Riffbecken auch einige Kugelalgen. Es istnicht unbedingt notwendig, und auch schwer möglich diese vollständig auszurotten. Zudembesteht, mit einbringen jeder neuen Koralle, das Risiko erneut Kugelalgen einzuschleppen.Eine brauchbare Strategie ist deswegen sie im Zaum zu halten
Tipps zur Entfernung von Kugelalgen:
- Einen ausreichend starren Gegenstand verwenden um die Kugeln abzuhebeln. Gutgeeignet dazu sind z.B. Zahnstocher oder Schaschlik-Spießchen.
- Regelmäßiges/häufiges entfernen verringert die Ausbreitung.
- Häufig lassen sich ganze Ansammlungen/Nester von Kugelalgen auf einmal entfernen.
- Aufstechen bzw. Zerdrücken von Kugelalgen sollte vermieden werden, da dadurchSporen austreten welche neue Kugelalgen zur Folge haben.
- Wenn möglich die befallenen Gegenstände (z.B Steinkorallen, Pumpengehäuse, ...)während der Behandlung aus dem Becken nehmen. Das minimiert das Risiko mit denSporen.Behandelte Korallen anschließend mit frischem Beckenwasser (Salzwasser) abspülen,um evtl. ausgetretene Sporen wegzuspülen.Nicht lebende Teile wie Ablegersteine, Pumpengehäuse usw. können mit Süßwasser,oder auch vorsichtig mit konz. Salzsäure von ausgetretenen Sporen befreit werden.
- An den Stellen an denen die Behandlung nur im Becken möglich ist, die bereitsentfernten/abgehebelten Kugelalgen möglichst immer sofort aus dem Beckenentfernen.Möglichkeiten hierzu: Aufsammeln, Absaugen oder einfangen mit Käscher.Abschalten der Strömungspumpen während der Entfernung verhindert das Wegspülenentfernter Kugelalgen.
- Bei Kugelalgen-Nestern in filigranen Steinkorallen ist häufig das Gewebe der Koralleohnehin beschädigt oder nicht mehr vorhanden. Abgestorbene Korallen-Äste vor derBehandlung durch abknipsen/abbrechen zu entfernen, erleichtert häufig dieEntfernung an weiteren Stellen der Koralle.
- Den zur Entfernung der Kugelalgen verwendeten Gegenstand anschließend reinigenoder entsorgen (Kugelalgensporen!)
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Bedingungen für Kugelalgen verschlechtern.
Wie auch bei anderen Algenarten, vermehren sich Kugelalgen besonders bei überhöhtenNährstoffgehalten (Nitrat/No3, Phosphat/PO4). Befinden sich diese auf niedrigem Niveau,dann vermehren sich auch Kugelalgen weniger.
Schaffen von guten Strömungsverhältnisse im gesamten Becken sorgt dafür, dass sichKugelalgen schlechter ansammeln können.
Reduzieren von Beleuchtungsintensität oder Beleuchtungsdauer scheint Kugelalgen wenigauszumachen. Ziemlich häufig findet man sie sogar an Stellen mit nahezu 0 Beleuchtung, wiezum Beispiel innerhalb Gehäusen von Strömungspumpen.
Es gibt auch Fressfeinde von Kugelalgen. Hierzu zählen:
- Chelmon Rostratus (Pinzettfisch)- Siganus unimaculatus, Siganus vulpinus, Siganus stellatus
(Fuchsgesichter, Kaninchenfische)- Elysia crispata (Blumenkohl-Sackzungenschnecke)
Notwendige Beckengröße sowie Haltungsbedingungen und Kompatibilität zu anderen Beckeninsassen, sind vorKauf unbedingt zu berücksichtigen.
Nur in absoluten Notfall, d.h. einer echten Kugelalgenplage die ansonsten nicht in den Griff zu bekommen ist, sollten die Algen auf chemischem Wege vernichtet werden. Hierzu kannPhycoEx eingesetzt werden. Eine PhycoEx Behandlung hat jedoch Auswirkungen auf dieBeckenbiologie und vernichtet (je nach Behandlungsdauer) ebenso alle anderen, eventuellerwünschten, Algenarten.
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3.6 Makroalgen / Caulerpa loswerden
Wie bereits beschrieben, sind Caulerpa in Meerwasserbecken eigentlich keine echte Plage,wenn auch manchmal etwas lästig. Anders als z.B. Bryopsis-Algen, sind sie auch relativeinfach wieder entfernbar.
Tipps zur Entfernung von Caulerpa:
- Algen möglichst nahe an der Wurzel greifen und vorsichtig ausreißen.
Gefahr durch austretende Sporen, und damit Weiterverbreiten der Algen besteht beiCaulerpas nicht.Caulerpas verbreiten sich durch weiterwachsen von allen bestehenden Ästen aus,sowie durch wieder festsetzen abgerissener/abgebissener Teilstücke.
Entfernte Caulerpa-Stücke/Äste möglichst immer sofort aus dem Becken entfernen.
Abschalten der Strömungspumpen während der Entfernung verhindert das Wegspülenentfernter Algenstücke.
- Sind die Algen im Sand verwurzelt, empfiehlt es sich den Sand an dieser Stelle etwasmit dem Finger oder einem anderen Gegenstand zu durchwühlen um die Wurzelfreizulegen und dann komplett zu entfernen..
- Sind die Algen im Riffgestein verwachsen, können die Wurzeln evtl. nicht ausgerissenwerden. Dadurch wachsen sie von dort immer wieder nach.Eine Möglichkeit eine solche Stelle loszuwerden, ohne den ganzen Stein aus demBecken zu entfernen und zu entsorgen, ist die betroffene Stelle aus dem Stein
herauszubrechen (bei weichem porösen Rifgestein ist dies sogar im Becken mit einemSchraubenzieher möglich) oder mit Hammer & Meißel außerhalb des Beckensabzumeißeln.
- Verhinderung der Ausbreitung durch schaffen ungünstiger Zustände für die Algen istschlecht möglich. Weder niedrige Nährstoffwerte (Nitrat/No3, Phosphat/PO4) nochwenig Licht macht ihnen wirklich etwas aus. Absterbende Caulerpas erkennt manübrigens daran, dass sie glasig/transparent werden.
Einige Tiere stehen regelrecht auf Caulerpa/Makroalgen. Hierzu zählen:
- Alle Arten von Doktorfischen- Percnon gibbesi (Algenfressende Krabbe)- Tigerschnecken, Flachspindelschnecken
Größere Ansammlungen von Caulerpas sollten vorher manuell entfernt werden, da die Tiere ja die von den Algen aufgenommenen Nähr/Schadstoffe fressen. Selbst wenn das für die Tierenicht direkt schädlich ist, kommen diese anschließend wieder in den Beckenkreislauf (Ausscheidungen/Detritus)
Notwendige Beckengröße sowie Haltungsbedingungen und Kompatibilität zu anderenBeckeninsassen, sind vor Kauf unbedingt zu berücksichtigen.
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Ebenso wirkt PhycoEx gegen Caulerpas / Makroalgen.Diese Algen können, wie oben beschrieben, relativ einfach entfernt werden. Die durch Einsatzdieser Chemikalie verbundenen Nebenwirkungen stehen deswegen in keinem Vergleich zum
Nutzen. Die Vernichtung von Caulerpas durch PhycoEx dauert außerdem meist relativ lange(bei mir im eigenen Schlammfilterbecken z.B.: > 4 Wochen). Von der Verwendung wirddeswegen hier abgeraten.
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3.7 Bryopsis Algen loswerden
Aufgrund der Hartnäckigkeit kombiniert mit der hohen Vermehrungsrate der Bryopsis-Algen,sind relativ drastische Maßnahmen dringend empfehlenswert.Sie werden diese Plage ansonsten nicht loswerden!
Was alles nicht hilft!
- Ausreißen der Bryopsis-Algen hilft nur kurzzeitig, allerdings nahezu niemals auf Dauer, denn Teile der Bryopsis-Algen verbleiben am/im Substrat und wachsen wiedernach.Ausgerissene Bryopsis-Stücke möglichst immer sofort aus dem Becken entfernen.Abschalten der Strömungspumpen während der Entfernung verhindert das Wegspülenentfernter Algenstücke.
- Kultivierung von Makroalgen (Caulerpas) schränkt die Plage ein, beseitig Sie aber
meist nicht. Bryopsis setzen sich als Nahrungskonkurrent auf Dauer gegen Caulerpasdurch, weswegen diese dann absterben.
Methode-1:
Tipps zur Entfernung von Bryopsis Algen:
- Befallene Steine möglichst umgehend aus dem Becken entfernen.Kaufpreis der Steine sowie evtl. komplizierte Lage der Steine im Riffbau sollten keinHindernis darstellen, da das Risiko der Ausbreitung auf weitere Bereiche groß ist.
- Sind, bei größeren Steinen, nur einzelne Stellen befallen, können diese durchAbbrechen oder Abschlagen eines Teils der Steine (Schraubenzieher, Hammer &Meißel, ..) entfernt werden um einen Teil des Steines zu retten.Gründliches Vorgehen ist Voraussetzung. Nehmen Sie dazu, wenn möglich diebetroffenen Steine aus dem Becken. Entfernen sie lieber ein paar Zentimeter mehr alszu wenig.
Wenn Sie zusätzlich Freßfeinde einsetzen erhöht das die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg.Es wird jedoch immer wieder davon berichtet, dass die Tiere in manchen Becken diese Algennicht anrühren. Vermutlich hängt dies mit Unterschieden von Tier zu Tier sowie mit der
geringen Schmackhaftigkeit verschiedener Bryopsis Arten zusammen. Alle dieser Tierefressen zwar teilweise Bryopsis, werden jedoch einen Befall nicht ausrotten können :
- Percnon gibbesi (Algenfressende Krabbe)
- Seehasen- Heteropenaeus longimanus (Schwimm-Garnele)
- Siganus vulpinus (Fuchsgesicht/Kaninchenfisch)
- Einige Doktorfische- Elysia crispata (Blumenkohl-Sackzungenschnecke)
Diese Tier ist ein Nahrungsspezialist für Algen. Fehlt die entsprechende Nahrung wird das Tierverhungern.
Notwendige Beckengröße sowie Haltungsbedingungen und Kompatibilität zu anderen Beckeninsassen,sind vor Kauf unbedingt zu berücksichtigen!
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Methode-2:
Seit kurzem wurde, aus den USA kommend, eine neue Methode bekannt.Die Idee stammt vom ReefCentral-Benutzer „TWallace“ und basiert darauf, die eigenenWasserparameter im Becken bewusst in einen Bereich zu fahren welcher zumAbsterben der Bryopsis führt. Die Methode ist nicht ganz unkritisch, da sie
Wasserparameter bewusst in einen im Meerwasser unüblichen Bereich steuert.
Richtig angewandt hat die Methode jedoch bei fast allen die sie durchgeführt haben alleim Becken befindlichen Bryopsis vernichtet!
Vorgehen:- Erhöhung des Magnesium Gehaltes auf den unnatürlich hohen Wert von ca.1600 mg/L- Mg-Erhöhung erfolgt in Schritten von 80-100 mg/L pro Tag (also sehr schnell!)- Fortsetzung der Behandlung bis ALLE Bryopsisalgen abgestorben sind- Nährstoff-Konzentration sollte möglichst gering gehalten werden um die Behandlung
zu beschleunigen (Eintrag von Nährstoffen verringern / Austrag von Nährstoffen mgl. erhöhen)
- Anschließend im Becken durch Wasserwechsel die Mg-Konzentration wieder auf übliche Werte einstellen (ca. 1300mg/L)
Der Effekt beruht vermutlich NICHT ausschließlich auf der Zugabe desSpurenelementes Mg, sondern ebenso auf anderen Spurenelementen/Ionen. Das„Warum“ ist noch nicht abschließend geklärt. Durch die Versuche von relativ vielen
Anwendern ist halbwegs abgesichert welche Kombinationen funktionieren. Es ist
scheinbar sehr wichtig welche genaue Magnesium-Rezeptur dosiert wird.
a) Eindeutig am besten (Erfolgsquote nahezu 100%) funktioniert die Dosierung vonKent Tech M. Die Mg-Konzentration bei der Schädigung/Zerstörung der Bryopsiseintritt liegt bei ca. 1600 mg/L. Die genaue Rezeptur dieser Flüssig-Mg-Rezepturist nicht genau bekannt. Es ist in Europa derzeit nur in einigen Onlineshopserhältlich
b) Ebenso funktioniert, bei den meisten, jedoch nicht allen Anwendern, dieDosierung von MagnesiumSulfat Heptahydrat (MgSo4 x 7 H2O).Die Mg-Konzentration bei der Schädigung/Zerstörung der Bryopsis eintritt liegt
hier höher, etwa bei 1700-1800 mg/L.
Dosierung: 10,1409 g von MgSO4 x 7H2O um bei 100L die Mg um 10mg/L zu erhöhenÜbliche Anpassungsrate: Magnesium je Tag, in mehreren Schritten, um 50 mg/l erhöhen
Um bei einem Beckenvolumen von "VolSystem" [Liter] bei der der gewünschtenAnpassungsgeschwindigkeit von Magnesium von "vMg" [mg/Liter] je Tag, zu ermitteln:Benötigte Menge an MgSO4 x 7H2O = VolSystem / 100 * vMg / 10 * 10,1409 Gramm
Bsp: für ein 1000 Liter Becken und eine Erhöhung von 50 mg/L je Tag 1000/100 * 50/10 * 10,1409 = 507 Gramm je Tag,
solange bis die gewünschte Konzentration erreicht ist
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c) Dosierung von TM Bio-Magnesium führte zum Teil zum ErfolgMg-Konzentration bei der Schädigung/Zerstörung der Bryopsis eintritt liegtebenfalls etwas höher (1700-2000 mg/L).
d) Dosierung von MagnesiumChlorid Hexahydrat (MgCl2 x 6 H2O) führte, trotzidentisch hoher Mg-Konzentrationen, nicht zum gewünschten Effekt.
Berichtete Nebenwirkungen:- Leichte Erhöhung CA-Konzentration und Reduktion Alkalinität (dkH)
- Erhöhung des Salzgehaltes durch Behandlung Bei Behandlung häufiger überprüfen/korrigieren, Teil des Beckenwassers durch Osmosewasser ersetzen
- Negativer Effekt auf Schnecken (nur bei einigen Benutzern)
- Bleichende Wirkung auf einige LPS (nur bei einigen Benutzern)Einstellung des Wachstums von SPS Korallen (Polypenbild aber ok)
- negativer Effekt auf Krustenanemonen.(Schlechtere Färbung, kein Wachstum, teil . Verkümmern bei fast allen Benutzern)
Auswirkungen auf höhere Algen wurden übrigens nicht beobachtet. Durch die fehlendeNahrungskonkurenz wuchsen diese z.T. sogar verstärkt. (Caulerpas, Halimeda, Gracillaria,
Botryocladia).
Hinweis: Die üblichen Test-Kits für Magnesium können so hohen Mg-Konzentrationen auf normalem Wege nicht angeben. Man muss ich also eines kleinen Tricks bedienen.Beim Salifert-Test, ziehen sie dazu nach Dosierung der ersten Spritze(Substanz Mg-3, kein Umschlag auf blaue Färbung, da Mg-Konzentration > 1500mg/L)eine weitere Spritze mit diesmal nur 0,5ml Mg-3 auf. Dosieren sie langsam weiter bis derFarbumschlag eintritt.
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Folgende, erweiterte Tabelle gibt die ermittelte Mg-Konzentration an.
Spritze zum 1.ten mal aufgezogenmit 1,0 ml (Mg-3)
Spritze zum 2.ten malaufgezogen mit 0,5 ml
(Mg-3)
abgelesene ml Mg-Konzentr. abgelesene ml Mg-Konzentr. abgelesene ml Mg-Konzentr.
0,00 1500 mg/L 0,50 750 mg/L 0,00 2250 mg/L0,02 1470 mg/L 0,52 720 mg/L 0,02 2220 mg/L
0,04 1440 mg/L 0,54 690 mg/L 0,04 2190 mg/L
0,06 1410 mg/L 0,56 660 mg/L 0,06 2160 mg/L
0,08 1380 mg/L 0,58 630 mg/L 0,08 2130 mg/L
0,10 1350 mg/L 0,60 600 mg/L 0,10 2100 mg/L
0,12 1320 mg/L 0,62 570 mg/L 0,12 2070 mg/L
0,14 1290 mg/L 0,64 540 mg/L 0,14 2040 mg/L
0,16 1260 mg/L 0,66 510 mg/L 0,16 2010 mg/L
0,18 1230 mg/L 0,68 480 mg/L 0,18 1980 mg/L
0,20 1200 mg/L 0,70 450 mg/L 0,20 1950 mg/L
0,22 1170 mg/L 0,72 420 mg/L 0,22 1920 mg/L
0,24 1140 mg/L 0,74 390 mg/L 0,24 1890 mg/L
0,26 1110 mg/L 0,76 360 mg/L 0,26 1860 mg/L
0,28 1080 mg/L 0,78 330 mg/L 0,28 1830 mg/L
0,30 1050 mg/L 0,80 300 mg/L 0,30 1800 mg/L
0,32 1020 mg/L 0,82 270 mg/L 0,32 1770 mg/L
0,34 990 mg/L 0,84 240 mg/L 0,34 1740 mg/L
0,36 960 mg/L 0,86 210 mg/L 0,36 1710 mg/L
0,38 930 mg/L 0,88 180 mg/L 0,38 1680 mg/L
0,40 900 mg/L 0,90 150 mg/L 0,40 1650 mg/L
0,42 870 mg/L 0,92 120 mg/L 0,42 1620 mg/L
0,44 840 mg/L 0,94 90 mg/L 0,44 1590 mg/L
0,46 810 mg/L 0,96 60 mg/L 0,46 1560 mg/L
0,48 780 mg/L 0,98 30 mg/L 0,48 1530 mg/L
Methode-3:
Als weitere Möglichkeit eine hartnäckige Bryopsis-Plage, evtl. vor einem komplettenNeustart eines Beckens, loszuwerden ist Einsatz von PhycoEx.
Die Behandlungsdauer beträgt bis zu 5 Wochen. Dosierung usw siehe hier.
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3.8 Cyanos loswerden
In Meerwasser auftretende Cyano-Bakterien wieder loszuwerden ist leider keine Sachevon heute auf morgen und mit etwas Aufwand verbunden. Die Wahrscheinlichkeit diese,leider sehr häufig auftretenden, Plagegeister wieder loszuwerden ist allerdings ganz gut.
Folgendes ist Ausgangspunkt für alle weiteren Maßnahmen.
Cyano-Bakterien können sich nicht vermehren, wenn für sie notwendige
Besiedlungsfläche bereits durch andere, gewünschte, Bakterien
eingenommen ist.
Cyanos sind empfindlich auf Milieuveränderungen.
Cyanos auf natürliche Art & Weise verhindern bzw. loswerden
Am besten ist es, man berücksichtigt bereits bei Planung/Besetzung des Beckens folgendepräventive Maßnahmen und lässt es erst gar nicht zu Cyano-Plagen kommen.
1) Verwendung eines hohen Anteils an frischen und qualitativ guten
Lebendgesteines (Faustregel > 50% Lebendgestein)
2) Gewünschte Bakterienstämmen ins Becken einbringen.speziell wenn geringer Anteil an Lebendgestein vorhanden
(z.B BioDigest, ActiveBak, ..)
3) Für gute Reinigung und Anströmung des Bodengrundes sorgen- Strömungspumpen so ausrichten das im Bodenbereich überall leichte
Strömung ist
- Einsatz von Baggergrundeln bei ausreichender Beckengröße(V.Sexguttata, V.Puellaris, A,Phalaena, ..)
4) Das Becken sollte keine überhöhten Nährstoffwerte aufweisen.(Nitrat/N3 und v.a. Phosphat/PO4)
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Um bereits im Becken befindliche Beläge wieder loszuwerden sind folgendeMaßnahmen zur Beseitigung möglich/sinnvoll:
1) Cyano-Beläge regelmäßig mittels dünnem Schlauch absaugen und dann entsorgen.Fehlendes Salzwasser anschließend durch frisches ersetzen.
2.) An Oberfläche treibende Ansammlungen mit feinem Netz und/oder Zellstofftüchernaufnehmen und entsorgen
3.) Cyano-Beläge in gut durchströmten Technik Becken sind durch kurzzeitigesEinlegen von Filterwatte und aufwirbeln der Beläge einfach auszufiltern.Watte anschließend entsorgen.
4.) Hartnäckige Ansammlungen oder Ansammlungen an Korallen mit weicher Bürste(Zahnbürste) entfernen und absaugen
5.) Manche A.Phalaena Grundeln fressen Cyano-Bakterien
6.) Überalterte Leuchtmittel austauschen (Faustregel: Wechsel nach ca. 1 Jahr)
9.) Last but not least: Ruhe & Geduld bewahrendenn es dauert einfach etwas bis sich die notwendige Beckenbiologie einstellt.
Diverse Aquarianer berichten auch von Verbesserung durch Wechsel in der Salzsorte. Ichhalte das eher für Zufall, bzw. durch den letzten „fehlenden Tropfen“ der die notwendige
Beckenbiologie/Milieu wieder herstellt.
Sehr häufig treten Cyanos leider auch beim Wechsel vom Bodengrund auf.Bei bevorstehenden Sand/Bodengrundwechseln sollte stufenweise vorgegangen werden.Das Risiko für Auftreten von Cyanos wird dadurch deutlich verringert.
Bsp.:Alten Bodengrund im Becken links absaugen *1) und durch neuen ersetzennach 1 Woche: Bodengrund mittig im Becken absaugen *1) und durch neuen ersetzennach 2 Wochen: Bodengrund im Becken rechts absaugen *1) und durch neuen ersetzen
*1) jeweils komplett bis zum Grund wegsaugen , Bodengrund entsorgen,Versuchen das sich dabei möglichst wenig Schmodder in Becken verteilt (dicker Schlauch)
Dadurch werden im Bodengrund existierende Bakterienkulturen nicht von Heute auf Morgen eliminiert, was der Beckenbiologie klar zugute kommt.
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Freßfeinde:
- A.Phalaena (Baggergrundel)- Batillaria sp. (Cerithium Schnecke)
Behandlung mit Antibiotika
Es ist bekannt, das Cyanos mit gewissen Antibiotika bekämpft werden können. DasProblem ist aber, dass dadurch auch gewünschte Bakterienstämme bekämpft werdenkönnen und dadurch massive Nachwirkungen nicht auszuschließen sind.Antibiotika können außerdem, auch wenn unbewusst eingeschleppt (z.B. durch tauschenvon Korallen, Fischen usw…) Resistenzen mit unerwünschten Auswirkungen führen.
Von einer Behandlung durch Antibiotika, bzw. Mitteln welche Antibiotika enthalten
ist deswegen klar abzuraten!
Hierzu zählen u.a.:
- Behandlung mit Chloramphenicol
(Breitband-Antibiotikum)- Behandlung mit dem Mittel ChemiClean(beinhaltet das LowCost Breitband-Antibiotikum Erythromycin, Verkaufsstop in Deutschland)
Käufliche Mittelchen zur Reduzierung von Cyanos
Ein Mittel hierzu ist Coral Snow ( www.Korallenzucht.de ). Dosierung von 1 ml je Tagauf 100 l Wasser, Behandlungsdauer ~10 Tage. Die Quote an Aquarianern die hierdurchCyanos reduzieren/loswerden konnte ist relativ hoch, jedoch wirkte auch dieses Mittel
nicht zuverlässig bei allen.
Darüber hinaus werden noch AntiRed (Aqua Medic) und Algan (Preis) angeboten.Die Wirksamkeit dieser beider Medikamente auf Cyanos ist eher umstritten, aber es gibteinige Aquarianer die behaupten Cyanos hierdurch losgeworden zu sein.
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Kontakt / Impressum
Autor: Martin Kuhn, 82110 Germering, Im Hart 29Bankverbindung VR-Bank, BLZ 70163370, Konto 2521733, Verwendungszweck „Spende FAQ“ e-mail: [email protected] Homepage www.mathgame.de
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*1) bis auf Widerruf
Quellen & Personen-angaben
Robert Baur-Kruppas http://www.korallenriff.de
- Dinoflagellaten, Kieselalgen und Cyanobakterien?die bekannten Plagegeister im Meerwasseraquarium, erkennen und beseitigen.(von Sabine Mülder, Harald Mülder, Manuela Kruppas und Robert Baur-Kruppas)von dort stammen die tollen Mikroskop Aufnahmen !
Michael Mrutzek www.meeresaquaristik.de
- Foto-Dokumentation der sich schnell ausbreitenden Infektion im Aquarium
Randy Holmes-Farley http://reefkeeping.com
- Problem Dinoflagellates and pH - What Your Grandmother Never Told You About Lime
Meinungen/Threads von diversen Foren-Mitgliedern www.meerwasserforum.info
Christine Kuhn- Text Korrektur
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