fräulein floras favourite hangouts

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SALZBURG SAISONAL SALZBURG BIENNALE Das Festival für neue Musik findet, wie der Name schon sagt, alle zwei Jahre im März statt. SALZBURGER DULT-GAUDI Zuerst Dultbier und Dulthendl bis zum Abwinken, dann Achterbahn fahren bis zum Erbrechen – so feiert man auf Westösterreichs größtem Volksfest. Jedes Jahr Ende Mai, Anfang Juni. LITERATURFEST: Lyrik, Prosa und jährlich wechselnde Themenschwerpunk- te. Immer im schönen Mai. WIR LESEN UNS DIE MÜNDER WUND: MARK.freizeit.kultur und Literaturhaus geben jungen Schreibern eine Bühne und die Chance auf eine erste Veröffentlichung. Vorrunden starten im Mai. AKZENTE-SOMMERKINO: Wöchentlich warten im Volksgarten nette Underground-Filme unter Sternen – gratis. FAIRKEHRTES FEST: Rollrasen verwandelt jedes Jahr eine andere Hauptverkehrsader in eine Spaßzone mit Musik, gutem Essen und netten Leuten. IM GARTEN TANZEN: Anfang August wird der Kur- park beim Schloss Mirabell zum Dancefloor. PLAY DAY: gratis sporteln im Sportzentrum Mitte. Immer sonntags. SALZBURGER FESTSPIELE Wer sich kein Ticket für das Schaulaufen der Reichen und Schönen leisten kann, darf im August zumindest schmachtenden Blicks in der Hofstallgasse herumlungern. SOMMERSZENE: Gekonnte Verrenkungen und grenzüberschreitende Kunst sind die Ingre- dienzien dieses Performancefestivals Ende Juni. STUCK!-FESTIVAL: Bei diesem Indoorfesti- val treffen Hipster aus aller Herren Länder im Rockhouse auf innovative Musik. Anfang August. BAUERNHERBST: Urige Schmankerl, urige Outfits und urige Kapellen. MY SOUND OF MUSIC: Dieses Festival verbindet das Beste aus Musik und Film – nicht so kitschig wie der Name vermuten lässt. RUPERTIKIRTAG: Am Feiertag des Lan- desheiligen sitzt man als echter Salzburger in Krachlederner oder Dirndl Schaumrollen verputzend im Karussell – rund um den 24. September. JAZZ & THE CITY: Fast eine Woche lang spielen im Ok- tober Jazz-Granden gratis in sehenswerten Locations in der ganzen Altstadt auf. Zählkarten besorgen. CHRISTKINDLMÄRKTE Die kalte Jahreszeit nutzen Salzburger, um sich in Hellbrunn, der Altstadt oder am Mirabellplatz mit geröteten Wangen, bei geröste- ten Mandeln und gewürztem Wein zu verlustieren. Im Anifer Wald- bad gibt es mit dem Waldklang die Alternativersion zur Tradition. KRAMPUSLÄUFE: Anfang Dezember ziehen die rauen Gefährten des Niko- laus Ruten schwingend um die Häuser. MOZARTEIS: Kunsteis oder echtes? Diese Frage beschäftigt die Politik. Kinder und Pär- chen rutschen so oder so über den Eislaufplatz am Mozartplatz. WINTERFEST: Das Winterfest holt große Akrobatik in den Volksgarten. Dezember bis Jänner. >> FRÜHLINGSGEFÜHLE >> SOMMERNACHTSTRÄUME >> ES HERBSTELT >> GLÜHWEINSTIMMUNG Fräulein Floras favourite hangouts Salzburg.neu.entdecken. Zuhause auf fraeuleinflora.com Liebe Stadtentdecker! Klein, konservativ und katholisch: Das verstaubte Image der Stadt ist wohl der Grund, warum viele Salzburger ihre Heimat verlassen, um in Wien, Berlin, Paris oder London die große Freiheit zu suchen. Wenn sie aber zurückkommen – und das tun sie fast immer – entdecken sie oft, dass Salzburg mehr ist, als eine biedere Festung in den Alpen. Keiner weiß das besser als die Ex-Exil-Salzburgerin Fräulein Flora. Sie nimmt euch mit auf eine Reise ins Salzburg der Jungen und Junggebliebenen, das klein ist, aber lebendig, und voll von ganz besonderen Orten und erkämpften Freiräumen. Viel Spaß beim Entdecken von Fräulein Floras Favorite Hangouts! Let’s heart Salzburg Zuhause auf fraeuleinflora.com STRASSENROWDYS Ihre Abschussrate ist unübertroffen! Kein anderer Salzburger Verkehrsteilnehmer hat in so kurzer Zeit so viele Autos verschrottet wie die POLLER, die seit 2010 die Eingänge der Altstadt vor ungebetenen Parkern schützen – und das, obwohl sie sich im großen und ganzen ziemlich berechenbar verhalten. Dementsprechend groß ist die öffentliche Aufregung immer, wenn die Poller wieder einen Autofahrer abschießen. Doch egal, ob man nun für Team Poller oder Team Autofahrer die Daumen drückt: Eine Meinung zu den stummen Parkwächtern zu haben, ist Bürgerpflicht. DIE ETWAS ANDERE MOZARTKUGEL Sehnsüchtig steht er da, der Mann auf seiner zwei Tonnen schweren goldenen Kugel, und blickt über den KAPITELPLATZ der einst durch den großzügigen Abriss von Bürgerhäusern entstand. „Sphaera“ lautet der offizielle, ungleich sperrigere Name für das Kunstwerk von Stephan Balkenhol, das eigentlich aus zwei Teilen besteht: „Die Frau im Fels“ ist im TOSKANINIHOF verborgen. Während die konservative FPÖ regelmäßig versucht, die Installation in der Versenkung verschwinden zu lassen, gehört sie für die Salzburger längst zum Stadtbild: Sie verewigen sich vor der Kugel oder stemmen diese auf Fotos. TOURISTENAUFLAUF „Ich hoffe nicht, dass es nötig ist zu sagen, dass mir an Salzburg sehr wenig und am Erzbischof gar nichts ge- legen ist und ich auf beides scheiße“, mokierte sich Wolfgang Amadeus Mozart über seine Heimatstadt – da- mals gab es natürlich auch noch nicht MOZARTS GEBURTSHAUS in der Getreidegasse als Aushänge- schild der Stadt. Heute findet man dort vor allem eines als Fotomotiv: asiatische Touristen. Drinnen darf man über Original-Instrumente und eine bürgerliche Wohnung aus der Mozart-Zeit staunen. Tipp: Mit dem Geburts- jahr des großen Komponisten bekommt man Zugang zum Lift auf die EDMUNDSBURG in der Tiefga- rage links vom FESTSPIELHAUS. FEIGLINGE AM BERG: Schmutzigweiß thront die FESTUNG aus dem 11. Jahrhundert über der Stadt, die größte vollständig erhaltene Burg Mitteleuropas – was auch der Feigheit der Salzburger während der Napoleonischen Kriege zu verdanken ist: Die Festung wurde den Franzosen kampflos übergeben und daher auch nicht geschleift. 8,00 Euro Eintritt löhnt man, wenn man eigenbeinig raufmarschiert,11,30 Euro, wenn man die Festungsbahn nutzt. Als Einheimischer darf man kostenlos durch die Höfe strawanzen. SYMBOLE DER LIEBE Salzburg muss sauber bleiben: Dieses Credo galt lange auch für den MAKARTSTEG über den sich täglich 20.000 Menschen vom LANDESTHEATER in der Schwarzstraße 22 zum HANUSCHPLATZ wälzen. Deshalb fielen die von Verliebten angebrachten Vorhängeschlösser immer wieder Beseitigungsaktionen zum Opfer. Schlussendlich zeigte sich eine Stadträtin einsichtig, weshalb die Stadt um ein Fotomotiv reicher ist. Für zusätzliche Farbtupfer sorgen Straßenmusikanten, Clowns und Armutsmigranten. FLICKWERK Der prächtige Brunnen lenkt zwar ab – für Einheimische ist es aber offensichtlich: Der RESIDENZPLATZ ist Flickwerk. Seit 2006 wird eine neue Pflasterung gesucht: Zuerst wollte man zurück zu den ursprünglichen Flusssteinen, dann experimentierte man mit Granit, Asphalt ... Politiker und Denkmalschützer, die sich immer wieder ins Gehege kommen, lassen eine optisch verträgliche Lösung aber in weite Ferne rücken. STADT DER KIRCHEN UND BORDELLE Ob in Salzburg mehr gebetet oder gevögelt wird, konnte das Fräulein Flora nicht nachprüfen. Fest steht: Salz- burg gilt als Österreichs Stadt mit den meisten Kirchen und Bordellen. Immerhin haben hier jahrhundertelang Erzbischöfe regiert. Sie hinterließen der Stadt ihr Weltkulturerbe – pflegten aber auch den ausschweifenden Lebensstil absolutistischer Herrscher. Vielleicht ist die Redensart aber auch ein Hinweis auf die Scheinheiligkeit von Salzburgs besserer Gesellschaft. Wie dem auch sei, die Salzburger Kirchen sind echte Schmuckstücke. FOLGENDE DREI GOTTESHÄUSER SOLLTE MAN UNBEDINGT GESEHEN HABEN Die Wallfahrtskirche MARIA PLAIN liegt etwas außerhalb der Stadt und bietet eine traumhafte Aussicht auf Salzburg. Für alle, die Kirchen scheuen, lohnt sich der Ausflug auf den Plainberg trotzdem: einfach, um in der Wiese zu sitzen und den Sonnenuntergang über der Stadt anzuschauen. Decke nicht vergessen! Die FRANZISKANERKIRCHE in der Franziskanergasse 5 pflegt nobles Understatement neben dem protzigen Dom: Egal ob Romanik, Gotik oder Barock – in der vielleicht ältesten Kirche Salzburgs sind alle Epochen vereint. HIGHLIGHT: das spätgotische Sternrippengewölbe. Die PFARRKIRCHE PARSCH in der Geißmayerstraße 6 wurde 1953 eröffnet. Sie ist eine der ersten modernen Kirchen Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg und ein absolutes Muss für Liebhaber moderner Architektur – unter anderem wegen der im Portal integrierten Skizzen des Expressionisten Oskar Kokoschka. KLEIN, ABER OHO Geschäftsflächen waren schon Mitte des 19. Jahrhunderts knapp: Statt Mieten in die Höhe zu treiben, behalf man sich damals kreativ und verbaute kurzerhand ein schmales Gässchen am Alten Markt. Das Resultat ist das KLEINSTE HAUS SALZBURGS mit einer Breite von 1,42 Metern – wer die Arme ausstreckt, reicht von einem Ende zum anderen. Um keine Minderwertigkeitskomplexe aufkommen zu lassen, fettete man das Häuschen mit einem prächtigen Wasserspeier auf. Heute beherbergt es die Filiale eines französischen Edeljuweliers. Alter Markt 10a. STOLPERSTEINE Auch in Salzburg herrschte zwischen 1938 und 1945 der nationalsozialistische Terror. So fand etwa am RESIDENZPLATZ die einzige Bücherverbrennung im Gebiet von Österreich statt. In der Nähe des Salz- burger Flughafens wurden 213 Roma und Sinti im sogenannten „Zigeunerlager“ MAXGLAN eingesperrt – die meisten wurden später in Auschwitz ermordet. Heute erinnern 256 sogenannte Stolpersteine an die Salzburger Opfer des Nationalsozialismus. Die Bodenmale aus Bronze sind vor den letzten bekannten Wohn- orten der Opfer im Boden angebracht. Leider häufen sich in den vergangen Monaten Vandalenakte gegen die Mahnmale – eine beunruhigende Entwicklung. Während des Krieges wurde Salzburg mehrmals bombardiert – die Bevölkerung flüchtete in Bunker und Tunnel in den Stadtbergen – zum Beispiel ins NEUTOR oder in den KAPUZINERBERG . Am 4. Mai 1945 wurde Salzburg von amerikanischen Truppen befreit. Ein kleines, kaum sichtbares REGEN- BOGEN-GRAFFITI an der Ecke Rudolfskai/Basteigasse erinnert noch heute an die Besatzungszeit der 42. US-Infanterie-Division, die sogenannte Rainbow Division. SOUND OF WHAT … ? Es gibt zwei Arten von Salzburgern: Die einen hassen den Film SOUND OF MUSIC, die anderen kennen ihn nicht! Dabei ist die Angst vor der Spießerfamilie im Instagram-Look eigentlich unangebracht: Der Film zeichnet ein falsches, aber in Salzburg an sich gern gesehenes Geschichtsbild (böse Nazis vs. brave Salzburger) und ist wohl der erfolgreichste Tourismuswerbespot aller Zeiten. Wer auf Schnulzen à la Sissi oder Marry Poppins steht, wird den Film lieben. Du willst ein wirklich angsteinflößendes Abenteuer erleben, dann mach die ORIGINAL SOUND OF MUSIC TOUR mit Start am Mirabellplatz. Betrunken ist das etwas erträglicher als nüchtern. Weniger Mutige können viele der Drehorte bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen: zum Beispiel das Schloss HELLBRUNN und den LEOPOLDSKRONER WEIHER , das NONNBERGKLOSTER oder den PETERSFRIEDHOF . GUERILLA GARDENING Als der Obdachlose Wolfgang H. damit begann, von eigener Hand unter der STAATSBRÜCKE einen Garten anzulegen, machte er sich erst einmal wenige Freunde – vor allem bei der Salzburger Stadtver- waltung. Doch bald war die Sympathie der Stadtbewohner für das Projekt so groß, dass die Behörde resignier- te und den Obdachlosen gewähren ließ. Deshalb darf man sich im Sommer mittlerweile über blühende Pflan- zen unter der grauen Staatsbrücke freuen. SALZBURGER RINGGEIST Sie mag zwar aussehen wie frisch aus Mordor entfleucht, die BRONZESKULPTUR unter dem südlichen Rundbogen des DOMS ist aber durch Don Giovanni und Jedermann inspiriert. Auf den ersten Blick verstörend, besonders für die Kleinen, hat sie sich inzwischen als beliebtes Fotomotiv etabliert. Mein lieblingsplatzerl: Im Aigner Schlosspark den Berg hinauf, zum Hexenloch. Kathrin Röggla, Schriftstellerin >> sehenswert Daran kann ich mich nie gewöhnen: an den berüchtigten Salzburger Schnürlregen. Isabel Bojanovsky, Jugendbeauftragte der Stadt >> Ich hoffe nicht, dass es nötig ist zu sagen, dass mir an Salzburg sehr wenig und am Erzbischof gar nichts gelegen ist und ich auf beides scheiße. Wolfgang Amadeus Mozart, Musiker und Komponist >> DIE SALZBURGER WARen immer fürchterlich wie ihr klima und heute ist noch alles viel fürchterlicher. Thomas Bernhard, Schriftsteller (1931–1989 ) >> WÜRSTL MIT ALLES Glaubt man der Überlieferung, hat das Bosna vor rund 60 Jahren im SALZBURGER AUGUSTINERBRÄU in der Lindhofstraße 7 das Licht der Welt erblickt. Seitdem ist das Brot mit dem Innenleben aus Bratwurst, Zwiebel, Currypulver und Senf Salzburgs beliebtester Imbiss. „A Bosna“ bekommt man deshalb praktisch an jedem Würstlstand – das Original gibt es im BALKANGRILL in der Getreidegasse 33, einem winzigen Imbissstand, gut versteckt zwischen Getreidegasse und Universitätsplatz. An Markttagen wartet man hier schon einmal bis zu 10 Minuten. Es zahlt sich aber aus. Hungrige Nachtschwärmer mit einem Faible für Deftiges werden bis in die frühen Morgenstunden an einem der zahlreichen WÜRSTELSTANDL satt, die mit Einbruch der Dämmerung überall in der Stadt aufpoppen. Wer es traditionell mag, greift zur Käsekrainer. THAI-BUDEN Hunger auf Pad Thai? Dann auf zu LEKS THAIKÜCHE gegenüber vom Rockhouse in der Schallmooser Hauptstraße 71. Gut und nicht unverschämt teuer. Dienstag bis Sonntag, 11.00–20.00 Uhr. DONNA’S THAIKÜCHE : Auch Thaibude, auch gut, auch nicht unverschämt, sieht man vom ziemlich ruppigen Besitzer ab. Manche finden das charmant. Leopoldskronerstraße 7, täglich von 11.45–19.45 Uhr. FREIE MARKTWIRTSCHAFT Jeden Donnerstag von 5–13 Uhr herrscht im Salzburger Andräviertel Ausnahmezustand. Dann findet nämlich der so genannte Schrannenmarkt statt. Die SCHRANNE ist mehr als irgendein Bauernmarkt – sie ist ein Markt im alten Sinne und damit gesellschaftlicher Treffpunkt: Hier streiten Verkäufer noch mit Kunden über Qualität und Preis, als hinge ihr Leben davon ab. Hier treffen linksautonome Veganer auf wohlstandsverwahr- loste Bobos und traditionsbewusste Bauern auf SUV-fahrende Ärztegattinnen. Darüber hinaus kann man aber auch verdammt gut einkaufen, zum Beispiel bei der veganen Metzgerei: 100% pflanzlich, tierisch gut! GUT UND GUT GEMEINT Das CAFÉ WERNBACHER in der Franz-Josef-Straße 5 ist ein stilvolles Kaffeehaus im Andräviertel, das sich nicht zu sehr bemüht, hipp zu sein und gerade deshalb punktet. Die ACADEMY BAR gegenüber ist auch ganz nett – bemüht sich manchmal aber vielleicht etwas zu sehr um ihren guten Ruf als Kreativencafé. SAFTIGE SNACKS FÜR ZWISCHENDURCH Dass die Speisekarte überladen wäre, kann man nicht behaupten. Dafür sind die Burger von Marcel Sahin so gut und günstig, dass er innerhalb eines Jahres bereits die zweite Filiale in Salzburg eröffnet hat. Allein die selbstgemachte Fritten-Sauce lohnt einen Besuch in der POMMES BOUTIQUE beim Landesgericht und am Mirabellplatz . Wie die Belgier, denen Sahin in die Töpfe schaute, frittiert er die goldenen Knollen zwei Mal. Für einen Burger-Laden untypischer Geheimtipp: die heiße Schokolade, die so dick ist, dass der Löffel da- rin stecken bleibt. Größere Auswahl – und ein größeres Loch im Börsl – gibt es beim BIOBURGERMEISTER : Den locker-flockigen Spruch zum Spargel-Doppeldecker oder zur Schimmelkäse-Kreation bekommt man aber gratis, Linzergasse 54. VEGANE LECKERBISSEN Wer hätte gedacht, dass Veganes so köstlich sein kann? Im winzigen THE GREEN GARDEN in der Nonn- taler Hauptstraße 16 schwingt David Schröck den Kochlöffel, was er auch schon im renommierten M32 am Mönchsberg tat. Je nach Saison gibt es Kürbispommes, Wildkräutersalat oder Tatar von der Kichererbse. Topqualität und biologische Produkte stehen dabei ganz oben auf der Prioritätenliste. AUSFLUG IN DIE BERGE Der Mönchsberg ist nicht nur der perfekte Ort für Selbstmörder, sondern auch der Sitz der STADTALM (Mönchsberg 19c): ein uriges Wirtshaus, das in die Überreste der mittelalterlichen Festungsmauern gebaut wurde und einen atemberaubenden Blick über die ganze Stadt bietet. Neben modern interpretierten regiona- len Schmankerln gibt es auch fünf Zimmer für alle, die mit Panoramablick in den Tag starten wollen. KAFFEEKRÄNZCHEN IM WOHNZIMMER Es braucht schon einen Skandinavier, um der österreichischen Kaffeehauskultur zu zeigen, wo es lang geht: Der experimentierfreudige Barrista John Arild Stubberud bezieht exzellente Kaffeesorten von kleinen Farmen und aus führenden Röstereien Europas und bereitet sie gemächlich zu. In seinem liebevoll eingerichteten KAFFEE ALCHEMIE am Rudolfskai 38 fühlt man sich bei französischen Chansons und Schach wie Zu- hause, auch wenn der Ausblick auf die Salzach und die Stadtberge bezaubernder als im Eigenheim sein dürfte. SCHLEMMEN ÜBER DEN DÄCHERN DER STADT Postkartenperspektive gefällig? Am Dach des Hotel Stein, direkt an der STAATSBRÜCKE , wirst du fündig! Ein besonderes Schmankerl im CAFÉ STEINTERRASSE am Giselakai 3 ist auch der All-you-can-eat-Brunch am Wochenende. Tipp: Das Klo ist so groß wie eine Studentenbude und so marmorbestückt wie ein griechischer Tempel. KRAM UND KNABBEREIEN Nur wenige Schritte unweit der umstrittenen LÜPERTZ-MOZARTSTATUE – nackt und mit Brüsten – wartet ein kleiner Familienbetrieb, der Auge und Gaumen multible Orgasmen beschert: DIE CABRERAS am Ursulinenplatz 6 bieten ein Sammelsurium an mexikanischen Köstlichkeiten, selbst entworfenen Büchern und Kunsthandwerklichem aus kleinen Manufakturen, größtenteils aus nachhaltiger Produktion. Alles herzig, alles mit Liebe zum Detail. NUDELN UND WEIN – PASTA E VINO ... damit ist fast alles gesagt. Fast, denn bei Alfonso Martone und seiner Familie gibt es auch großartige Antipasti. Damit ist in Sachen Speisenvielfalt beim vielleicht besten Italiener der Stadt aber endgültig der Plafond erreicht, weshalb man hier auch ohne Speisekarte auskommt. Leider ist das kleine Lokal längst kein Geheimtipp mehr – deshalb unbedingt reservieren… das nützt fast immer. Wolf-Dietrich-Straße 31 37 , Tel.: +43/(0)662/873487. Wer Lust auf eine Pizza hat, kann sich diese im IL PADRINO in der Jahnstraße 8 reinziehen. Selbe Familie, Spitzenqualität. GEHEIMTIPP: das Strobl-Stüberl!! Nirgendwo sonst gibt’s in Salzburg bis 4 Uhr so gutes EsseN. Scheibsta, Rapper >> essen und trinken CITY WALL : Der kleine, aber feine Klettersteig auf den Kapuzinerberg in der Glockengasse hat es in sich. So sehr, dass man ihn hinter Ketten gelegt hat. Wer sich an den Aufstieg machen will, besorgt sich beim Büro von Akzente Salzburg den Schlüssel. Anmeldung unter Tel.: +43/(0)662/849291. KLETTERPARK AM MÖNCHSBERG : Ganz ohne Anmeldung kann man bei der Müllner Schanze klettern und bouldern. Helmpflicht besteht im Kletterpark trotzdem! Auch auf der RICHTERHÖHE kann man vertikale Bewegungen beobachten. Nichts für Anfänger. SNOWBOARDEN, RODELN, EISLAUFEN Die Stadt Salzburg ist nicht unbedingt für ihre schneereichen Winter bekannt. Wenn es aber doch einmal richtig geschneit hat, kann man mitten in der Stadt rodeln und Snowboard-Schanzen bauen: Zum Beispiel am KRAUTHÜGEL oder auf der PALLOTTINERWIESE am Mönchsberg. Wer auf Freeride-Feeling steht, schnappt Ski oder Snowboards und fährt von Grödig mit der Gondel auf den UNTERSBERG (Endstation Bus Nr. 25). Oben stapft man zwar erst 20 Minuten durch den Schnee, dafür winkt danach eine sieben Kilome- ter lange Abfahrt durch unpräparierte Hänge. AUCH GANZ NETT: mit Bus Nr. 6 zur Endstation in Parsch und dann den Judenbergweg auf den GAISBERG hinauf, so weit die Füße tragen. Wenn man einen Schlitten dabei hat, geht es ins Tal zurück dann schneller. BOTANISCHER GARTEN Vom gemeinen Bellis Perennis bis zum hochgiftigen Digitalis Purpurea wächst im BOTANISCHEN GAR- TEN in der Hellbrunnerstraße 34 der Naturwissenschaftlichen Fakultät so ziemlich alles, was ge- sund hält oder dich in Sekundenschnelle killt! Regelmäßig gibt es hier auch Märkte, wo man sich mit al- ten Pflanzensorten versorgen kann, und Führungen, die viel spannender sind, als das Wort Botanik vermuten lässt. Gleich neben dem botanischen Garten steht eine Skulptur des berühmten Bildhauers Alfred Hrdlicka. Die „Kreuzigungsgruppe” hätte eigentlich seit den späten 80er Jahren in der Salz- burger Altstadt stehen sollen, um an die Opfer der NS-Euthanasieaktion zu erinnern. So viel moderne Kunst mit politischer Botschaft mitten im Festspielbezirk war der Salzburger Obrigkeit dann aber doch ein Dorn im Auge und so wurde die Skultpur auf dem damals neu geschaffenen Unigelände recycelt. HELLBRUNN Sobald die Sonne aufgeht, rollen in HELLBRUNN die ersten Busse mit Touristen an, welche sich dann in den Wasserspielen vor lauter Spaß die Hosen nass machen. Hellbrunn hat aber auch ein paar Ecken, wo man mit trockener Unterhose sehr glücklich sein kann: zum Beispiel die Liegewiese. Ein magisches Plätzchen ist das barocke STEINTHEATER eine Mischung aus Stone Henge und Murmeltierbau. TIPP: Die Anreise ist am Schönsten mit dem Rad durch die HELLBRUNNER ALLEE . Bus 25 fährt aber auch hin. STUNTBIKEN UND SKATEN Der UNIPARK NONNTAL in der Erzabt-Klotz-Straße 1 bietet perfekte Bedingungen für Street-Skater. Das 2011 fertiggestellte Gebäude ist im Prinzip der beste „Skatepark” der Stadt Salzburg. Laut einer Verein- barung zwischen Skatern und der Universität darf man dort täglich ab 16 Uhr ganz offiziell skaten. CAGE : Wer vom Urban Skating die Schnauze voll hat, kann sich auch in einen Käfig einsperren lassen: Im Cage unter der Hellbrunnerbrücke in der Alpenstraße ist gerade ein Skaterparadies entstanden, das man bei jedem Wetter befahren kann. STADTBERGE Das Dachgeschoß der Salzburger Altstadt ist ein Paradies für Jogger, Verliebte und Flaneure. Wer seinen Lieblingsplatz entdecken will, sollte sich Zeit nehmen und die Berge auf eigene Faust erkunden. Für alle, die es eilig haben, gibt‘s hier fünf Adressen für den Sommernachtstraum zwischendurch: HUMBOLDTTERRASSE : traumhafter Ausblicke auf halbem Wege zwischen Altstadt und Mönchsberg. RICHTERHÖHE : auch am Mönchsberg – wenige Meter weiter hat Schriftsteller Peter Handke gelebt. Hier wird sogar Wein angebaut. PALLOTTINERKLOSTER : Auf den Wiesen der Mönche weiden Kühe. Wer sich traut, kann daneben picknicken. Im Winter lässt es sich hier Schlitten fahren und Snowboard-Kicker bauen. KAPUZINERBERG : Der Aufstieg von der Steingasse (hinter dem Das Kino) ist ein Erlebnis. Gegen Vertreibung wehren sich die Obdachlosen, die in den Bastionen am Berg leben. Bisher mit Erfolg. Der RAINBERG ist ein wildes Paradies. Einst lebten hier Kelten, heute trifft man dort manchmal Schul- schwänzer. Das Betreten des Rainbergs ist verboten und wirklich gefährlich! An mehreren Stellen kann man sich super das Genick brechen! Abenteurer können beim Altkleiderständer hinter DONNA‘S THAIKÜCHE aufsteigen! Etwas ruhiger als im urbanen VOLKSGARTEN geht es im DONNENBERGPARK zu – das liegt vielleicht an der unmittelbaren Nähe zum städtischen Altersheim. Die senile Gelassenheit tut der Seele gut und wer es gerne ruhig hat, kann hier gemütlich in der Wiese liegen, Slacklinen, Basketball und Tischtennis spielen. Plus: Jeden Sonntag und Mittwoch trifft sich auf der Fußballwiese ab ca. 17 Uhr ein buntes Grüppchen zum Match. Wer mitspielen will, ist bei Nico, Blaise und Co. jederzeit willkommen. VERRENKUNGEN AUF DEN STADTBERGEN Wer Salzburgs Berge nicht zum Entspannen nutzt, kann sie auch als Sportgeräte missbrauchen. Möglichkeiten dazu gibt es mehrere: FLAMINGOS UND MÄRCHENSCHLOSS Warum sich ein gewisser Millionär mitten in Salzburg ausgerechnet FLAMINGOS hält, weiß niemand genau: Vielleicht hat der Mann einfach zu viel Geld! Fest steht nur eines: Der reiche Onkel ist nicht geizig und teilt seine Passion für rosa Vögel und anderes Getier großzügig mit der Allgemeinheit – und zwar in einem kleinen kostenlos zugänglichen Zoo am Wolfgang-Schaffler-Weg, gut versteckt hinter dem Mönchsberg. Wer nicht wegen der Vögel herkommt, sollte es wegen des märchenhaften SCHLOSSES LEOPOLDSKRON tun – das liegt gleich ums Eck und ist wegen des Films „The Sound of Music“ so etwas wie Salzburgs berühm- tester Hollywoodexport. Ein Ausflug lohnt sich also doppelt! BADEN & SURFEN Es gibt in Salzburg zahlreiche Freibäder, die man zu guten Preisen besuchen kann – sofern man auf quietschende Kleinkinder und rüstige Senioren steht. Mit 10er-Block ist das sogar noch billiger. Alle anderen gehen im ALM- KANAL baden. Der Kanal versorgte die Stadt mit frischem Trinkwasser direkt aus den Alpen. Heute nutzt ihn Salzburgs Jugend an vielen Orten zum Schwimmen (z.B. beim Sternhofweg, Ecke Kneisslweg) und sogar zum SURFEN AUF DER ALMWELLE (Heinrich-Meder-Weg). Aber Achtung: Der Bach ist ziemlich kalt und die Strö- mung stark. Ungeübte gehen besser zu zweit baden. >> Wer leicht Sonnenbrand bekommt oder gerne unter Sternen badet, findet vielleicht eine Möglichkeit, nachts in eines der zahlreichen Freibäder einzusteigen – zum Beispiel ins LEPI in der Leopoldskronstraße 50 oder ins VOLKSGARTENBAD . Das Loch im Zaun musst du aber selbst finden – und gutes Benehmen ist Pflicht! Auch tagsüber sehr nett, aber nur mit Fahrrad wirklich sinnvoll zu erreichen: DAS WALDBAD in Anif. DACHTERRASSE UNIPARK Salzburg ist eine der teuersten Städte Österreichs – das gilt vor allem für die Mieten. Vielleicht war das der Grund, warum die Architekten dem neuen UNIPARK NONNTAL in der Erzabt-Klotz-Straße 1 eine rund 3.000 Quadratmeter große Dachterrasse verpasst haben – mit einer Aussicht, die selbst Salzburgs Neureiche vor Neid erblassen lässt. Wer also Penthouse-Feeling ganz umsonst genießen will, fährt einfach mit dem Auf- zug ins vierte Obergeschoß. Es gibt dort ein Kaffeehaus, man kann aber auch einfach ein paar Dosen Bier im nahe gelegenen Supermarkt (z. B. in der Kaigasse) kaufen und auf einer der zahlreichen Bänke sitzen. Wer nicht randaliert, ist gern gesehen – Studi oder nicht! Geöffnet ist die Uni montags bis freitags normalerweise zwischen 8 und 20 Uhr – perfekt geeignet für einen gemütlichen Start ins Salzburger Nachtleben. CHILLEN ZWISCHEN GRUFTEN Weitgehend unberührt von Touristen und Einheimischen, gleich an der umtriebigen Linzer Gasse, wartet italienisches Friedhofsflair mit Bogengängen, Gruftarkaden und gemütlichen Parkbänken. Für alle, die im SEBASTIANSFRIEDHOF nicht nur ein kurzes Aus von der Welt suchen, sondern den kulturellen Kick: Hier liegen Constanze von Nissen, die Witwe Mozarts, sowie Medicus Paracelsus begraben. SKATEN UND rausgehen FREIE RADIKALE Salzburg verfügt über eine lebhafte freie Kulturszene, die so frei ist, dass es kaum möglich ist, sie auf Papier festzuhalten. IGNAZ hat sich diese schwierige Aufgabe zum Ziel gemacht. Mehr Infos zum Thema unter www.ignaz-salzburg.at. WO DER ROCK-FAN STEPPT Viele Salzburger taten hier die ersten Schritte ihrer musikalischen Sozialisation, viele die letzten – und auch für Neulinge lohnt es sich, ein paar Schritte aus dem Zentrum hinein in das Höhlengewirr des ROCKHOUSES in der Schallmooser Hauptstraße 46 zu wagen: Von der Local Band bis zum Blues-Haudegen ist hier alles versammelt. Die Fäden zieht eine Handvoll Musikliebhaber, deren Kampf für eine eigene Bühne vor gut zwanzig Jahren gefruchtet hat. Im Sommer ist das Rockhouse Austragungsort des kleinen, aber feinen STUCK!-FESTIVALS mit reichlich musikalischen Überraschungen im Repertoire. VORSPIELABEND Wer in Salzburg klassische Konzerte hören will, braucht weder viel Geld noch einen Smoking. Schließ- lich steht hier mit der UNIVERSITÄT MOZARTEUM am Mirabellplatz 1 so etwas wie das Harvard der klassischen Musik. Fast jeden Abend gibt es Studentenkonzerte, bei denen man sich vom Talent des Nachwuchses überzeugen kann – und das, ohne teuren Eintritt zu bezahlen. Die Termine findest du hier: www.moz.ac.at URBANER SPIELPLATZ In der kalten Jahreszeit lockt das Winterfest Zirkusconnaisseure in den VOLKSGARTEN , im Sommer wird der hintere Teil zur Spielwiese für Outdoorfreaks: Dann wartet nämlich der Salzbeach mit 700 Tonnen Sand, Volleyballfeld und Slacklines, Strandkörben und Kino unter Sternen. Auf der openstage4youngculture dürfen Bands, Schauspielgruppen oder Literaten erste Schritte vor Publikum wagen. THEATER, KINO UND EIN PANZER Wer Theater mag, ist in Salzburg auch abseits der Festspiele gut aufgehoben: mit dem SCHAUSPIELHAUS (Erzabt-Klotz-Straße 22), dem LANDESTHEATER (Schwarzstraße 22), dem TOIHAUS (Franz- Josef-Straße 4) und einer lebhaften freien Szene verfügt Salzburg über ein gutes Angebot. In Sachen Film sieht es weniger gut aus: Mit dem DAS KINO (Giselakai 11) gibt es nur ein Haus, das brauchbares Film- programm in Originalsprache zeigt. Dafür kann das Haus in der Steingasse mit einer Urban Legend aufwarten: Kurz nach dem Krieg soll ein amerikanischer Panzer in der schmalen Steingasse hinter dem Kino stecken geblieben sein. Der Umriss des Panzers ist bis heute klar in der Mauer erkennbar. Ob’s stimmt oder nicht, wer weiß das schon … großes Kino ist es auf alle Fälle! FEIN GEMA(H)LENES Bevor Gnigl durch die Stadterweiterung mit Salzburg zusammenwuchs, war das Dorf am Fuße des Gaisberges vor allem für seine zahlreichen Mühlen bekannt. In einer dieser ehemaligen Mühlen wird heute statt Mehl Kunst produziert. Die NEUHAUSER KUNSTMÜHLE in der Mühlstraße 4 ist eine Galerie und hat sich den Charme der Dorfmanufaktur erhalten. Im selben Gebäude ist übrigens das SO WHAT angesiedelt – ein sympathischer Club, der allerdings nur jeden ersten Freitag im Monat seine Pforten öffnet. LITERATUR Wer Literatur mag, ist in Salzburg gut aufgehoben – und das nicht nur, weil die Mozartstadt in den letzten 100 Jahren zahlreiche Schriftsteller zu Hasstiraden und Liebesschwürden hingerissen hat: Mit dem LITERATURHAUS in der Strubergasse 23 gibt es eine Institution im besten Sinne. Auch in der STADTBIBLIOTHEK (Neue Mitte Lehen) tut sich viel – oft sind die Veranstaltungen dort sogar kostenlos. Gut eigerichtet hat sich das Stefan Zweig Centre in bester Lage auf dem Mönchsberg – die imposante ED- MUNDSBURG (Mönchsberg 2) teilt man sich mit der Uni Salzburg. Geboten werden regelmäßig Veran- staltungen und eine kleine Ausstellung über den Schriftsteller. Georg Trakl hat von der bewundernden Nachwelt zwar kein Haus am Mönchsberg bekommen, dafür aber eine Galerie in seinem Elternhaus am Waagplatz. Außerdem findet man an vielen Orten in der Stadt Marmortafeln mit Gedichten des Dichters. JAHRHUNDERTE ALTE WÄLZER Das Stift ST. PETER ist bekannt für seine KATAKOMBEN und den romantischen FRIEDHOF aus der Spätantike. Ein Geheimtipp für Bibliophile aber ist die BÜCHEREI, ihres Zeichens die älteste Österreichs, deren Eingang versteckt in der Nähe der STIFTSBÄCKEREI liegt. Nach Voranmeldung warten 1.000 Handschriften bis 1600, Weltkarten mit Einhörnern und weißen Flecken oder das Verbrüderungsbuch aus dem 8. Jahrhundert auf eine Besichtigung. Bonus: die wunderbaren Deckenfresken. KULTUR AUS EINER HAND Wie so viele Einrichtungen der freien Kulturszene war auch die ARGE in der Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 hart umkämpft: Anfang der 80er pochte eine Protestbewegung gegen die Festspielkultur darauf, eine alte Brauerei freien Künstlern zur Verfügung zu stellen. Als Trostpreis gab es Jahre später ein ehemaliges Schul- gelände im Nonntal, das mit seinen 1.000 Quadratmetern bald viel zu klein war. Heute ist die ARGEkultur ein Betonklotz mit bunten Elementen, der nicht nur Spielstätten für Kabarett oder Konzerte beherbergt, sondern auch freies Radio, NGOs, Proberäume und das ARBEbeisl. Der salzbeach im sommer ist eine Oase mitten in der stadt - aber ohne konsumzwang. Isabel Bojanovsky, Jugendbeauftragte der Stadt >> Sollte man tun: Die stadt selbst gestalten, wenn man unzufrieden ist. Jürgen, Freaksound-Vice-President >> kultur HINTERBÜHNE Das kleine BACKSTAGE (Schallmooser Hauptstraße 44) ist hinter dem großen Rockhouse versteckt. Die Hinterbühne ist in diesem Fall aber auch nicht von schlechten Eltern, sondern ein nostalgisches Plätzchen, in dem die Bar aus Fritz-Kola Flaschen gebastelt wurde und Astra-Bier ausgeschenkt wird. Wenn man will und einem das Glück hold ist, darf man sogar auf der Arztliege sitzen. Arschlöcher, Rassisten und Sexisten müssen gemäß Türschild Gott sei Dank draußen bleiben. Richtig cool wird‘s zur späteren Abendstunde. GAYSCENE Salzburg ist eine zauberhafte Stadt, die vieles zu bieten hat – die LGTB-Clubszene gehört leider nicht dazu. Vier Läden gibt es trotzdem, wo sich die Szene tummelt. Dorthin kann man auch gerne mal mit seiner straighten Maitresse, seiner Mama oder seinen Arbeitskolleginnen hingehen: PRINCESS (Priesterhausgasse 22): klein, laut, supernett, gleich neben einem Bankomaten. BERNSTEIN (Giselakai 9): am Salzachufer, gleich neben dem Das Kino, und somit der perfekte Ort, um sich nach dem Film einen Drink zu genehmigen. 3STEIN (Glockengasse 4d): ein bisschen versteckt in der Glockengasse. Wer BravoHits mag, wird es hier lieben. Perfekt gelegen für eine Beisl-Tour in Kombination mit Backstage, Freaksound oder Rockhouse. MEXXX (Schallmooser Hauptstraße 20): bezeichnet sich selbst als die heißeste Gaybar in Town. Ob das zutrifft, findest du am besten selbst heraus. TIPP: Mit dem VEREIN HOSI hat Salzburgs LGTB-Community eine engagierte Interessensvertretung. Legendär sind die Sommerfeste. Homepage checken: www.hosi.or.at BIERLOKALE In Salzburg gibt es viele öffentliche Orte, an denen man nach Herzenslust mitgebrachtes Dosenbier genießen kann. Wen es trotzdem in einen der vielen Gastgärten zieht, der genießt sein Bier am besten hier: AUGUSTINERBRÄU Die Klosterbrauerei in der Lindhofstraße 7 hat sich trotz hoher Beliebtheit ihren urigen Charme erhalten. Das Bier kommt aus dem Holzfass direkt in den Steinkrug, den man davor selbst auswaschen muss. Das Essen an den zahlreichen Ständen ist ziemlich teuer, allerdings ist das Müllnerbräu der einzige Biergarten Salzburgs, in den man selbst seine Jause mitbringen darf. Also investier dein Geld lieber in das ziemlich preiswerte Bier der Mönche. DIE WEISSE kleine Salzburger Traditionsbrauerei in der Rupertgasse 10 , die sich ganz auf Weißbier spezialisiert hat. Dazu netter Gastgarten und gutes Essen – eine runde Sache. STIEGLKELLER Der Name täuscht, denn hier sitzt man nicht im Keller, sondern am Fuße des Festungsberges in der Festungs- gasse 10 mit herrlichem Blick auf die Altstadt. Zu trinken gibt es Stiegl-Bier – vor allem als Start in den Abend zu empfehlen. ST. PAUL STUBE Wenige Meter neben dem Stieglkeller liegt die „Pauli-Stubm’” in der Herrengasse 16 . Der Ausblick ist weniger beeindruckend, dafür ist hier alles ein bisschen weniger touristisch. TRUMEREI Das ehemalige Scherbenviertel Lehen wird je nach Sichtweise langsam lebenswert oder Zug um Zug von Bobos versaut. Sichtbarstes Zeichen dafür ist die Trumerei (Strubergasse 26): ein Craft-Beer-Beisl der Salzburger Privatbrauerei Trumer. Von den Gartenmöbeln aus Europaletten bis zu den Shabby-Chic-Regalen ist hier alles ziemlich cool nach Konzept. SPERRSTUNDENVERLÄNGERUNG Vier Uhr morgens, immer noch durstig und niemanden zum Knutschen? Keine Panik – da geht noch was: MIRJAM‘S PUB (Schallmooser Hauptstraße 12): Die ziemlich uncharmante Wettcafé-Einrichtung schreckt Neulinge ab. Wenn man sich daran erstmal gewöhnt hat, ganz nett. AFTER V (Ursulinenplatz 2): Nomen est omen – sperrt erst um 5 Uhr morgens auf! Trotzdem immer gut besucht am Wochenende. Hierher kommen die, die‘s wirklich nötig haben. OBA VOM GAS! „Trudle durch die Welt, sie ist so schön” – dem Wirt Manfred Kandolf hat dieser Gedanke von Kurt Tucholsky so gut gefallen, dass er ein Lokal eröffnet hat, in dem es sich richtig schön trudeln lässt: Im JAMBO in der Krotachgasse 7 gibt es deshalb schummriges Licht, bunte Wände, Weltmusik und ziemlich alles ist bio und Fairtrade. PLUS: Craft-Beer aus dem Gusswerk. URIG-EXOTISCH Warum ausgerechnet in der Bierstadt Salzburg eine Weinstube steht, die noch dazu nach einem Tiroler be- nannt ist, musst du schon selbst herausfinden! Ein Besuch in der ANDREAS HOFER WEINSTUBE in der Steingasse 65 lohnt sich aber auf alle Fälle: Eine Jukebox, die die Hits deiner Kindheit kennt (Kleingeld bereithalten!), moderate Preise (Den Hauswein bestellen!) und uriges Flair! Reservieren lohnt sich immer! Tel.: +43/(0)662/872769. BIERIGE QUAL DER WAHL Der ALCHIMISTE BELGE ist nichts für militante Nichtraucher: Sobald um 22 Uhr der Gastgarten schließt, entwickelt sich drinnen das ganz besondere Odeur vollgesteckter Lokale. Aber bei der legendären Bierauswahl – vom mit Schnaps Gegorenem mit vielen, vielen Prozenten bis hin zum kühlen Blonden mit Kirschgeschmack – ist das schnell vergessen. Tipp: Nach Bier in hübschen Flaschen zum Mitnehmen fragen. Anti-Tipp: Nach Saft fragen – dann folgt eine unwirsche Antwort. Bergstraße 13. DIE NACHT WEGTANZEN Wer in Salzburg zu Elektro tanzen will, der nicht auch in der H&M-Filiale seines Misstrauens aus den Laut- sprechern dröhnt, ist im FREAKSOUND KLUBHAUS bestens aufgehoben. Das geheime und vor allem private Hauptquartier der lokalen DJ-Elite bietet tagsüber Workshops und nächtens Party. Drin ist, wer über die nötigen Connections zum Verein verfügt – gern auch über die Facebook-Gruppe – und zehn Euro Eintritt löhnt. Schallmooser Hauptstraße 48. IM KELLER FICKEN Wer im feuchten Keller eines gediegenen Bürgerhauses an der Linzer Gasse feiern will, braucht schon eine Ein- ladung oder muss genau wissen, wann man reinkommt – nur freitags nämlich. Wer diese Hürde gemeistert hat, darf eintauchen in eine Welt voller Polsterecken, Schimmelgeruch und heimeligem Geschrammel – noch dichter am Geschehen ist, wer Einlass in das legendenumwobene Fickkammerl des JAZZKELLERS am Anfang der Wolf-Dietrich-Straße bekommt. Die Frage ist: Will man das? TRINKEN, SCHLÄGERN, FREMDSCHÄMEN Dir steht der Sinn nach einer Barschlägerei und das zu einer Zeit, zu der in anderen Städten gerade einmal das Vorglühen beginnt? Dann bist du am RUDOLFSKAI richtig – und völlig ungestört. Die Videokameras, die bis vor kurzem Raufbolde mit Argusaugen beobachteten, wurden inzwischen aus Kostengründen abgestellt. Und solltest du dich nur volllaufen lassen wollen, findest du hier bestimmt eine Bar nach deinem Geschmack: Irish Pubs, Karaokebeisln oder Schuppen voller Minderjähriger. PARTY UND DISKURS Das DENKMAL in der Nonntaler Hauptstraße 1 hat sich „Freiraum für Kommunikation, Kunst und Kultur“ auf die Fahnen geschrieben. Früher war natürlich alles besser und auch der Diskurs ausufernder – dafür hat sich der Widerstand der Stadt verflüchtigt, der immer wieder für die Schließung des Vereinslokals gesorgt hatte. Heute ist die gemütliche Bar vor allem Austragungsort von Studentenfesten und oft sehr guten Kon- zerten von Couchsurf-Barden. Auch wenn die provisorischen Sitzgelegenheiten Ikeamöbeln wichen, ist etwas charmant Ranziges geblieben und die Getränke sind günstig wie kaum wo. Mir ist nichts widerlicher, als ein forciertes betonen der Gemütlichkeit. Georg Trakl, Schriftsteller (1887–1914) >> Der AnfängerFehler? Am RUDOLFSKAI FORTGEHEN. Simon Hofbauer, Jungpolitiker >> ausgehen Impressum Medieninhaber Verein der Freunde und Förderer zur Aktivierung des Urbanen Raumes Herrengasse 14, 5020-Salzburg Vorstand: Sandra Bernhofer, Matthias Gruber, Eva Krallinger Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn ausgerichtet ist, bezweckt die Förderung kultureller Ausdrucksformen in der Stadt Salzburg, insbesondere der Jugend-, Studenten- und Alternativkultur. Der Verein bezweckt außerdem eine Steigerung der Attrakti- vität der Stadt Salzburg für Studenten, junge Menschen und Touristen. Die Artikel geben die freie Meinung der Autoren wieder. Für die Richtigkeit der Angaben wird keine Haftung übernommen. Texte: Sandra Bernhofer, Matthias Gruber, Eva Krallinger Grafik: Kerstin Maria Gatterbauer Layout: Eva Krallinger Karte: © Open Street Map Contributors, Joachim Ungar, http://maps.eox.at Besonderer Dank an: Joachim Ungar, Alexander Wittek FRÄULEIN FLORA DANKT fraeuleinflora.com

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Page 1: Fräulein Floras Favourite Hangouts

SALZBURG SAISONAL

SALZBURG BIENNALEDas Festival für neue Musik findet, wie der Name schon sagt, alle zwei Jahre im März statt.

SALZBURGER DULT-GAUDIZuerst Dultbier und Dulthendl bis zum Abwinken, dann Achterbahn fahren bis zum Erbrechen – so feiert man auf Westösterreichs größtem Volksfest. Jedes Jahr Ende Mai, Anfang Juni.

LITERATURFEST: Lyrik, Prosa und jährlich wechselnde Themenschwerpunk-te. Immer im schönen Mai.

WIR LESEN UNS DIE MÜNDER WUND: MARK.freizeit.kultur und Literaturhaus geben jungen Schreibern eine Bühne und die Chance auf eine erste Veröffentlichung. Vorrunden starten im Mai.

AKZENTE-SOMMERKINO: Wöchentlich warten im Volksgarten nette Underground-Filme unter Sternen – gratis.

FAIRKEHRTES FEST: Rollrasen verwandelt jedes Jahr eine andere Hauptverkehrsader in eine Spaßzone mit Musik, gutem Essen und netten Leuten.

IM GARTEN TANZEN:Anfang August wird der Kur-park beim Schloss Mirabell zum Dancefloor.

PLAY DAY: gratis sporteln im Sportzentrum Mitte. Immer sonntags.

SALZBURGER FESTSPIELEWer sich kein Ticket für das Schaulaufen der Reichen und Schönen leisten kann, darf im August zumindest schmachtenden Blicks in der Hofstallgasse herumlungern.

SOMMERSZENE: Gekonnte Verrenkungen und grenzüberschreitende Kunst sind die Ingre-dienzien dieses Performancefestivals Ende Juni.

STUCK!-FESTIVAL: Bei diesem Indoorfesti-val treffen Hipster aus aller Herren Länder im Rockhouse auf innovative Musik. Anfang August.

BAUERNHERBST: Urige Schmankerl, urige Outfits und urige Kapellen.

MY SOUND OF MUSIC: Dieses Festival verbindet das Beste aus Musik und Film – nicht so kitschig wie der Name vermuten lässt.

RUPERTIKIRTAG: Am Feiertag des Lan-desheiligen sitzt man als echter Salzburger in Krachlederner oder Dirndl Schaumrollen verputzend im Karussell – rund um den 24. September.

JAZZ & THE CITY: Fast eine Woche lang spielen im Ok-tober Jazz-Granden gratis in sehenswerten Locations in der ganzen Altstadt auf. Zählkarten besorgen.

CHRISTKINDLMÄRKTEDie kalte Jahreszeit nutzen Salzburger, um sich in Hellbrunn, der Altstadt oder am Mirabellplatz mit geröteten Wangen, bei geröste-ten Mandeln und gewürztem Wein zu verlustieren. Im Anifer Wald-bad gibt es mit dem Waldklang die Alternativersion zur Tradition.

KRAMPUSLÄUFE: Anfang Dezember ziehen die rauen Gefährten des Niko-laus Ruten schwingend um die Häuser.

MOZARTEIS: Kunsteis oder echtes? Diese Frage beschäftigt die Politik. Kinder und Pär-chen rutschen so oder so über den Eislaufplatz am Mozartplatz.

WINTERFEST: Das Winterfest holt große Akrobatik in den Volksgarten. Dezember bis Jänner.

>> FRÜHLINGSGEFÜHLE

>> SOMMERNACHTSTRÄUME

>> ES HERBSTELT

>> GLÜHWEINSTIMMUNG

Fräulein Floras favourite hangoutsSalzburg.neu.entdecken.

Zuhause auf fraeuleinflora.com

Liebe Stadtentdecker!

Klein, konservativ und katholisch: Das verstaubte Image der Stadt ist wohl der Grund, warum viele Salzburger ihre Heimat verlassen, um in Wien, Berlin, Paris oder London die große Freiheit zu suchen. Wenn sie aber zurückkommen – und das tun sie fast immer – entdecken sie oft, dass Salzburg mehr ist, als eine biedere Festung in den Alpen.

Keiner weiß das besser als die Ex-Exil-Salzburgerin Fräulein Flora. Sie nimmt euch mit auf eine Reise ins Salzburg der Jungen und Junggebliebenen, das klein ist, aber lebendig, und voll von ganz besonderen Orten und erkämpften Freiräumen.

Viel Spaß beim Entdecken von Fräulein Floras Favorite Hangouts!

Let’s heart Salzburg

Zuhause auf fraeuleinflora.com

STRASSENROWDYSIhre Abschussrate ist unübertroffen! Kein anderer Salzburger Verkehrsteilnehmer hat in so kurzer Zeit so viele Autos verschrottet wie die POLLER, die seit 2010 die Eingänge der Altstadt vor ungebetenen Parkern schützen – und das, obwohl sie sich im großen und ganzen ziemlich berechenbar verhalten. Dementsprechend groß ist die öffentliche Aufregung immer, wenn die Poller wieder einen Autofahrer abschießen. Doch egal, ob man nun für Team Poller oder Team Autofahrer die Daumen drückt: Eine Meinung zu den stummen Parkwächtern zu haben, ist Bürgerpflicht.

DIE ETWAS ANDERE MOZARTKUGEL Sehnsüchtig steht er da, der Mann auf seiner zwei Tonnen schweren goldenen Kugel, und blickt über den KAPITELPLATZ der einst durch den großzügigen Abriss von Bürgerhäusern entstand. „Sphaera“ lautet der offizielle, ungleich sperrigere Name für das Kunstwerk von Stephan Balkenhol, das eigentlich aus zwei Teilen besteht: „Die Frau im Fels“ ist im TOSKANINIHOF verborgen. Während die konservative FPÖ regelmäßig versucht, die Installation in der Versenkung verschwinden zu lassen, gehört sie für die Salzburger längst zum Stadtbild: Sie verewigen sich vor der Kugel oder stemmen diese auf Fotos.

TOURISTENAUFLAUF „Ich hoffe nicht, dass es nötig ist zu sagen, dass mir an Salzburg sehr wenig und am Erzbischof gar nichts ge-legen ist und ich auf beides scheiße“, mokierte sich Wolfgang Amadeus Mozart über seine Heimatstadt – da-mals gab es natürlich auch noch nicht MOZARTS GEBURTSHAUS in der Getreidegasse als Aushänge-schild der Stadt. Heute findet man dort vor allem eines als Fotomotiv: asiatische Touristen. Drinnen darf man über Original-Instrumente und eine bürgerliche Wohnung aus der Mozart-Zeit staunen. Tipp: Mit dem Geburts-jahr des großen Komponisten bekommt man Zugang zum Lift auf die EDMUNDSBURG in der Tiefga-rage links vom FESTSPIELHAUS.

FEIGLINGE AM BERG: Schmutzigweiß thront die FESTUNG aus dem 11. Jahrhundert über der Stadt, die größte vollständig erhaltene Burg Mitteleuropas – was auch der Feigheit der Salzburger während der Napoleonischen Kriege zu verdanken ist: Die Festung wurde den Franzosen kampflos übergeben und daher auch nicht geschleift. 8,00 Euro Eintritt löhnt man, wenn man eigenbeinig raufmarschiert,11,30 Euro, wenn man die Festungsbahn nutzt. Als Einheimischer darf man kostenlos durch die Höfe strawanzen.

SYMBOLE DER LIEBE Salzburg muss sauber bleiben: Dieses Credo galt lange auch für den MAKARTSTEG über den sich täglich 20.000 Menschen vom LANDESTHEATER in der Schwarzstraße 22 zum HANUSCHPLATZ wälzen. Deshalb fielen die von Verliebten angebrachten Vorhängeschlösser immer wieder Beseitigungsaktionen zum Opfer. Schlussendlich zeigte sich eine Stadträtin einsichtig, weshalb die Stadt um ein Fotomotiv reicher ist. Für zusätzliche Farbtupfer sorgen Straßenmusikanten, Clowns und Armutsmigranten.

FLICKWERKDer prächtige Brunnen lenkt zwar ab – für Einheimische ist es aber offensichtlich: Der RESIDENZPLATZ ist Flickwerk. Seit 2006 wird eine neue Pflasterung gesucht: Zuerst wollte man zurück zu den ursprünglichen Flusssteinen, dann experimentierte man mit Granit, Asphalt ... Politiker und Denkmalschützer, die sich immer wieder ins Gehege kommen, lassen eine optisch verträgliche Lösung aber in weite Ferne rücken.

STADT DER KIRCHEN UND BORDELLEOb in Salzburg mehr gebetet oder gevögelt wird, konnte das Fräulein Flora nicht nachprüfen. Fest steht: Salz-burg gilt als Österreichs Stadt mit den meisten Kirchen und Bordellen. Immerhin haben hier jahrhundertelang Erzbischöfe regiert. Sie hinterließen der Stadt ihr Weltkulturerbe – pflegten aber auch den ausschweifenden Lebensstil absolutistischer Herrscher. Vielleicht ist die Redensart aber auch ein Hinweis auf die Scheinheiligkeit von Salzburgs besserer Gesellschaft. Wie dem auch sei, die Salzburger Kirchen sind echte Schmuckstücke.

FOLGENDE DREI GOTTESHÄUSER SOLLTE MAN UNBEDINGT GESEHEN HABENDie Wallfahrtskirche MARIA PLAIN liegt etwas außerhalb der Stadt und bietet eine traumhafte Aussicht auf Salzburg. Für alle, die Kirchen scheuen, lohnt sich der Ausflug auf den Plainberg trotzdem: einfach, um in der Wiese zu sitzen und den Sonnenuntergang über der Stadt anzuschauen. Decke nicht vergessen!

Die FRANZISKANERKIRCHE in der Franziskanergasse 5 pflegt nobles Understatement neben dem protzigen Dom: Egal ob Romanik, Gotik oder Barock – in der vielleicht ältesten Kirche Salzburgs sind alle Epochen vereint. HIGHLIGHT: das spätgotische Sternrippengewölbe.

Die PFARRKIRCHE PARSCH in der Geißmayerstraße 6 wurde 1953 eröffnet. Sie ist eine der ersten modernen Kirchen Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg und ein absolutes Muss für Liebhaber moderner Architektur – unter anderem wegen der im Portal integrierten Skizzen des Expressionisten Oskar Kokoschka.

KLEIN, ABER OHOGeschäftsflächen waren schon Mitte des 19. Jahrhunderts knapp: Statt Mieten in die Höhe zu treiben, behalf man sich damals kreativ und verbaute kurzerhand ein schmales Gässchen am Alten Markt. Das Resultat ist das KLEINSTE HAUS SALZBURGS mit einer Breite von 1,42 Metern – wer die Arme ausstreckt, reicht von einem Ende zum anderen. Um keine Minderwertigkeitskomplexe aufkommen zu lassen, fettete man das Häuschen mit einem prächtigen Wasserspeier auf. Heute beherbergt es die Filiale eines französischen Edeljuweliers. Alter Markt 10a.

STOLPERSTEINEAuch in Salzburg herrschte zwischen 1938 und 1945 der nationalsozialistische Terror. So fand etwa am RESIDENZPLATZ die einzige Bücherverbrennung im Gebiet von Österreich statt. In der Nähe des Salz-burger Flughafens wurden 213 Roma und Sinti im sogenannten „Zigeunerlager“ MAXGLAN eingesperrt – die meisten wurden später in Auschwitz ermordet. Heute erinnern 256 sogenannte Stolpersteine an die Salzburger Opfer des Nationalsozialismus. Die Bodenmale aus Bronze sind vor den letzten bekannten Wohn-orten der Opfer im Boden angebracht. Leider häufen sich in den vergangen Monaten Vandalenakte gegen die Mahnmale – eine beunruhigende Entwicklung.Während des Krieges wurde Salzburg mehrmals bombardiert – die Bevölkerung flüchtete in Bunker und Tunnel in den Stadtbergen – zum Beispiel ins NEUTOR oder in den KAPUZINERBERG . Am 4. Mai 1945 wurde Salzburg von amerikanischen Truppen befreit. Ein kleines, kaum sichtbares REGEN-BOGEN-GRAFFITI an der Ecke Rudolfskai/Basteigasse erinnert noch heute an die Besatzungszeit der 42. US-Infanterie-Division, die sogenannte Rainbow Division.

SOUND OF WHAT … ?Es gibt zwei Arten von Salzburgern: Die einen hassen den Film SOUND OF MUSIC, die anderen kennen ihn nicht! Dabei ist die Angst vor der Spießerfamilie im Instagram-Look eigentlich unangebracht: Der Film zeichnet ein falsches, aber in Salzburg an sich gern gesehenes Geschichtsbild (böse Nazis vs. brave Salzburger) und ist wohl der erfolgreichste Tourismuswerbespot aller Zeiten. Wer auf Schnulzen à la Sissi oder Marry Poppins steht, wird den Film lieben. Du willst ein wirklich angsteinflößendes Abenteuer erleben, dann mach die ORIGINAL SOUND OF MUSIC TOUR mit Start am Mirabellplatz. Betrunken ist das etwas erträglicher als nüchtern. Weniger Mutige können viele der Drehorte bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen: zum Beispiel das Schloss HELLBRUNN und den LEOPOLDSKRONER WEIHER , das NONNBERGKLOSTER oder den PETERSFRIEDHOF .

GUERILLA GARDENINGAls der Obdachlose Wolfgang H. damit begann, von eigener Hand unter der STAATSBRÜCKE einen Garten anzulegen, machte er sich erst einmal wenige Freunde – vor allem bei der Salzburger Stadtver-waltung. Doch bald war die Sympathie der Stadtbewohner für das Projekt so groß, dass die Behörde resignier-te und den Obdachlosen gewähren ließ. Deshalb darf man sich im Sommer mittlerweile über blühende Pflan-zen unter der grauen Staatsbrücke freuen.

SALZBURGER RINGGEISTSie mag zwar aussehen wie frisch aus Mordor entfleucht, die BRONZESKULPTUR unter dem südlichen Rundbogen des DOMS ist aber durch Don Giovanni und Jedermann inspiriert. Auf den ersten Blick verstörend, besonders für die Kleinen, hat sie sich inzwischen als beliebtes Fotomotiv etabliert.

Mein lieblingsplatzerl:Im Aigner Schlosspark den Berg hinauf, zum Hexenloch.

Kathrin Röggla, Schriftstellerin

>>

sehenswert

Daran kann ich mich nie gewöhnen:an den berüchtigten Salzburger Schnürlregen.

Isabel Bojanovsky, Jugendbeauftragte der Stadt>>

Ich hoffe nicht, dass es nötig ist zu sagen, dass mir an Salzburg sehr wenig und am

Erzbischof gar nichts gelegen ist und ich auf beides scheiße.

Wolfgang Amadeus Mozart, Musiker und Komponist

>>

DIE SALZBURGER WARen immer fürchterlich wie ihr klima und heute ist noch alles viel fürchterlicher.

Thomas Bernhard, Schriftsteller (1931–1989 )

>>

WÜRSTL MIT ALLESGlaubt man der Überlieferung, hat das Bosna vor rund 60 Jahren im SALZBURGER AUGUSTINERBRÄU

in der Lindhofstraße 7 das Licht der Welt erblickt. Seitdem ist das Brot mit dem Innenleben aus Bratwurst, Zwiebel, Currypulver und Senf Salzburgs beliebtester Imbiss. „A Bosna“ bekommt man deshalb praktisch an jedem Würstlstand – das Original gibt es im BALKANGRILL in der Getreidegasse 33, einem winzigen Imbissstand, gut versteckt zwischen Getreidegasse und Universitätsplatz. An Markttagen wartet man hier schon einmal bis zu 10 Minuten. Es zahlt sich aber aus. Hungrige Nachtschwärmer mit einem Faible für Deftiges werden bis in die frühen Morgenstunden an einem der zahlreichen WÜRSTELSTANDL satt, die mit Einbruch der Dämmerung überall in der Stadt aufpoppen. Wer es traditionell mag, greift zur Käsekrainer.

THAI-BUDENHunger auf Pad Thai? Dann auf zu LEKS THAIKÜCHE gegenüber vom Rockhouse in der Schallmooser Hauptstraße 71. Gut und nicht unverschämt teuer. Dienstag bis Sonntag, 11.00–20.00 Uhr.DONNA’S THAIKÜCHE : Auch Thaibude, auch gut, auch nicht unverschämt, sieht man vom ziemlich ruppigen Besitzer ab. Manche finden das charmant. Leopoldskronerstraße 7, täglich von 11.45–19.45 Uhr.

FREIE MARKTWIRTSCHAFTJeden Donnerstag von 5–13 Uhr herrscht im Salzburger Andräviertel Ausnahmezustand. Dann findet nämlich der so genannte Schrannenmarkt statt. Die SCHRANNE ist mehr als irgendein Bauernmarkt – sie ist ein Markt im alten Sinne und damit gesellschaftlicher Treffpunkt: Hier streiten Verkäufer noch mit Kunden über Qualität und Preis, als hinge ihr Leben davon ab. Hier treffen linksautonome Veganer auf wohlstandsverwahr-loste Bobos und traditionsbewusste Bauern auf SUV-fahrende Ärztegattinnen. Darüber hinaus kann man aber auch verdammt gut einkaufen, zum Beispiel bei der veganen Metzgerei: 100% pflanzlich, tierisch gut!

GUT UND GUT GEMEINTDas CAFÉ WERNBACHER in der Franz-Josef-Straße 5 ist ein stilvolles Kaffeehaus im Andräviertel, das sich nicht zu sehr bemüht, hipp zu sein und gerade deshalb punktet. Die ACADEMY BAR gegenüber ist auch ganz nett – bemüht sich manchmal aber vielleicht etwas zu sehr um ihren guten Ruf als Kreativencafé.

SAFTIGE SNACKS FÜR ZWISCHENDURCHDass die Speisekarte überladen wäre, kann man nicht behaupten. Dafür sind die Burger von Marcel Sahin so gut und günstig, dass er innerhalb eines Jahres bereits die zweite Filiale in Salzburg eröffnet hat. Allein die selbstgemachte Fritten-Sauce lohnt einen Besuch in der POMMES BOUTIQUE beim Landesgericht und am Mirabellplatz . Wie die Belgier, denen Sahin in die Töpfe schaute, frittiert er die goldenen Knollen zwei Mal. Für einen Burger-Laden untypischer Geheimtipp: die heiße Schokolade, die so dick ist, dass der Löffel da-rin stecken bleibt. Größere Auswahl – und ein größeres Loch im Börsl – gibt es beim BIOBURGERMEISTER

: Den locker-flockigen Spruch zum Spargel-Doppeldecker oder zur Schimmelkäse-Kreation bekommt man aber gratis, Linzergasse 54.

VEGANE LECKERBISSENWer hätte gedacht, dass Veganes so köstlich sein kann? Im winzigen THE GREEN GARDEN in der Nonn-taler Hauptstraße 16 schwingt David Schröck den Kochlöffel, was er auch schon im renommierten M32 am Mönchsberg tat. Je nach Saison gibt es Kürbispommes, Wildkräutersalat oder Tatar von der Kichererbse. Topqualität und biologische Produkte stehen dabei ganz oben auf der Prioritätenliste.

AUSFLUG IN DIE BERGEDer Mönchsberg ist nicht nur der perfekte Ort für Selbstmörder, sondern auch der Sitz der STADTALM (Mönchsberg 19c): ein uriges Wirtshaus, das in die Überreste der mittelalterlichen Festungsmauern gebaut wurde und einen atemberaubenden Blick über die ganze Stadt bietet. Neben modern interpretierten regiona-len Schmankerln gibt es auch fünf Zimmer für alle, die mit Panoramablick in den Tag starten wollen.

KAFFEEKRÄNZCHEN IM WOHNZIMMEREs braucht schon einen Skandinavier, um der österreichischen Kaffeehauskultur zu zeigen, wo es lang geht: Der experimentierfreudige Barrista John Arild Stubberud bezieht exzellente Kaffeesorten von kleinen Farmen und aus führenden Röstereien Europas und bereitet sie gemächlich zu. In seinem liebevoll eingerichteten KAFFEE ALCHEMIE am Rudolfskai 38 fühlt man sich bei französischen Chansons und Schach wie Zu-hause, auch wenn der Ausblick auf die Salzach und die Stadtberge bezaubernder als im Eigenheim sein dürfte.

SCHLEMMEN ÜBER DEN DÄCHERN DER STADTPostkartenperspektive gefällig? Am Dach des Hotel Stein, direkt an der STAATSBRÜCKE , wirst du fündig! Ein besonderes Schmankerl im CAFÉ STEINTERRASSE am Giselakai 3 ist auch der All-you-can-eat-Brunch am Wochenende. Tipp: Das Klo ist so groß wie eine Studentenbude und so marmorbestückt wie ein griechischer Tempel.

KRAM UND KNABBEREIENNur wenige Schritte unweit der umstrittenen LÜPERTZ-MOZARTSTATUE – nackt und mit Brüsten – wartet ein kleiner Familienbetrieb, der Auge und Gaumen multible Orgasmen beschert: DIE CABRERAS am Ursulinenplatz 6 bieten ein Sammelsurium an mexikanischen Köstlichkeiten, selbst entworfenen Büchern und Kunsthandwerklichem aus kleinen Manufakturen, größtenteils aus nachhaltiger Produktion. Alles herzig, alles mit Liebe zum Detail.

NUDELN UND WEIN – PASTA E VINO … ... damit ist fast alles gesagt. Fast, denn bei Alfonso Martone und seiner Familie gibt es auch großartige Antipasti. Damit ist in Sachen Speisenvielfalt beim vielleicht besten Italiener der Stadt aber endgültig der Plafond erreicht, weshalb man hier auch ohne Speisekarte auskommt. Leider ist das kleine Lokal längst kein Geheimtipp mehr – deshalb unbedingt reservieren… das nützt fast immer. Wolf-Dietrich-Straße 31 37 , Tel.: +43/(0)662/873487. Wer Lust auf eine Pizza hat, kann sich diese im IL PADRINO in der Jahnstraße 8 reinziehen. Selbe Familie, Spitzenqualität.

GEHEIMTIPP: das Strobl-Stüberl!! Nirgendwo sonst gibt’s in Salzburg bis 4 Uhr so gutes EsseN.

Scheibsta, Rapper

>>

essen und trinken

CITY WALL : Der kleine, aber feine Klettersteig auf den Kapuzinerberg in der Glockengasse hat es in sich. So sehr, dass man ihn hinter Ketten gelegt hat. Wer sich an den Aufstieg machen will, besorgt sich beim Büro von Akzente Salzburg den Schlüssel. Anmeldung unter Tel.: +43/(0)662/849291.

KLETTERPARK AM MÖNCHSBERG : Ganz ohne Anmeldung kann man bei der Müllner Schanze klettern und bouldern. Helmpflicht besteht im Kletterpark trotzdem!

Auch auf der RICHTERHÖHE kann man vertikale Bewegungen beobachten. Nichts für Anfänger.

SNOWBOARDEN, RODELN, EISLAUFENDie Stadt Salzburg ist nicht unbedingt für ihre schneereichen Winter bekannt. Wenn es aber doch einmal richtig geschneit hat, kann man mitten in der Stadt rodeln und Snowboard-Schanzen bauen: Zum Beispiel am KRAUTHÜGEL oder auf der PALLOTTINERWIESE am Mönchsberg. Wer auf Freeride-Feeling steht, schnappt Ski oder Snowboards und fährt von Grödig mit der Gondel auf den UNTERSBERG (Endstation Bus Nr. 25). Oben stapft man zwar erst 20 Minuten durch den Schnee, dafür winkt danach eine sieben Kilome-ter lange Abfahrt durch unpräparierte Hänge.AUCH GANZ NETT: mit Bus Nr. 6 zur Endstation in Parsch und dann den Judenbergweg auf den GAISBERG

hinauf, so weit die Füße tragen. Wenn man einen Schlitten dabei hat, geht es ins Tal zurück dann schneller.

BOTANISCHER GARTENVom gemeinen Bellis Perennis bis zum hochgiftigen Digitalis Purpurea wächst im BOTANISCHEN GAR-TEN in der Hellbrunnerstraße 34 der Naturwissenschaftlichen Fakultät so ziemlich alles, was ge-sund hält oder dich in Sekundenschnelle killt! Regelmäßig gibt es hier auch Märkte, wo man sich mit al-ten Pflanzensorten versorgen kann, und Führungen, die viel spannender sind, als das Wort Botanik vermuten lässt. Gleich neben dem botanischen Garten steht eine Skulptur des berühmten Bildhauers Alfred Hrdlicka. Die „Kreuzigungsgruppe” hätte eigentlich seit den späten 80er Jahren in der Salz-burger Altstadt stehen sollen, um an die Opfer der NS-Euthanasieaktion zu erinnern. So viel moderne Kunst mit politischer Botschaft mitten im Festspielbezirk war der Salzburger Obrigkeit dann aber doch ein Dorn im Auge und so wurde die Skultpur auf dem damals neu geschaffenen Unigelände recycelt.

HELLBRUNNSobald die Sonne aufgeht, rollen in HELLBRUNN die ersten Busse mit Touristen an, welche sich dann in den Wasserspielen vor lauter Spaß die Hosen nass machen. Hellbrunn hat aber auch ein paar Ecken, wo man mit trockener Unterhose sehr glücklich sein kann: zum Beispiel die Liegewiese. Ein magisches Plätzchen ist das barocke STEINTHEATER – eine Mischung aus Stone Henge und Murmeltierbau. TIPP: Die Anreise ist am Schönsten mit dem Rad durch die HELLBRUNNER ALLEE . Bus 25 fährt aber auch hin.

STUNTBIKEN UND SKATENDer UNIPARK NONNTAL in der Erzabt-Klotz-Straße 1 bietet perfekte Bedingungen für Street-Skater. Das 2011 fertiggestellte Gebäude ist im Prinzip der beste „Skatepark” der Stadt Salzburg. Laut einer Verein-barung zwischen Skatern und der Universität darf man dort täglich ab 16 Uhr ganz offiziell skaten. CAGE : Wer vom Urban Skating die Schnauze voll hat, kann sich auch in einen Käfig einsperren lassen: Im Cage unter der Hellbrunnerbrücke in der Alpenstraße ist gerade ein Skaterparadies entstanden, das man bei jedem Wetter befahren kann.

STADTBERGEDas Dachgeschoß der Salzburger Altstadt ist ein Paradies für Jogger, Verliebte und Flaneure. Wer seinen Lieblingsplatz entdecken will, sollte sich Zeit nehmen und die Berge auf eigene Faust erkunden. Für alle, die es eilig haben, gibt‘s hier fünf Adressen für den Sommernachtstraum zwischendurch:

HUMBOLDTTERRASSE : traumhafter Ausblicke auf halbem Wege zwischen Altstadt und Mönchsberg.

RICHTERHÖHE : auch am Mönchsberg – wenige Meter weiter hat Schriftsteller Peter Handke gelebt. Hier wird sogar Wein angebaut.

PALLOTTINERKLOSTER : Auf den Wiesen der Mönche weiden Kühe. Wer sich traut, kann daneben picknicken. Im Winter lässt es sich hier Schlitten fahren und Snowboard-Kicker bauen.

KAPUZINERBERG : Der Aufstieg von der Steingasse (hinter dem Das Kino) ist ein Erlebnis. Gegen Vertreibung wehren sich die Obdachlosen, die in den Bastionen am Berg leben. Bisher mit Erfolg.

Der RAINBERG ist ein wildes Paradies. Einst lebten hier Kelten, heute trifft man dort manchmal Schul-schwänzer. Das Betreten des Rainbergs ist verboten und wirklich gefährlich! An mehreren Stellen kann man sich super das Genick brechen! Abenteurer können beim Altkleiderständer hinter DONNA‘S THAIKÜCHE

aufsteigen!

Etwas ruhiger als im urbanen VOLKSGARTEN geht es im DONNENBERGPARK zu – das liegt vielleicht an der unmittelbaren Nähe zum städtischen Altersheim. Die senile Gelassenheit tut der Seele gut und wer es gerne ruhig hat, kann hier gemütlich in der Wiese liegen, Slacklinen, Basketball und Tischtennis spielen. Plus: Jeden Sonntag und Mittwoch trifft sich auf der Fußballwiese ab ca. 17 Uhr ein buntes Grüppchen zum Match. Wer mitspielen will, ist bei Nico, Blaise und Co. jederzeit willkommen.

VERRENKUNGEN AUF DEN STADTBERGENWer Salzburgs Berge nicht zum Entspannen nutzt, kann sie auch als Sportgeräte missbrauchen. Möglichkeiten dazu gibt es mehrere:

FLAMINGOS UND MÄRCHENSCHLOSSWarum sich ein gewisser Millionär mitten in Salzburg ausgerechnet FLAMINGOS hält, weiß niemand genau: Vielleicht hat der Mann einfach zu viel Geld! Fest steht nur eines: Der reiche Onkel ist nicht geizig und teilt seine Passion für rosa Vögel und anderes Getier großzügig mit der Allgemeinheit – und zwar in einem kleinen kostenlos zugänglichen Zoo am Wolfgang-Schaffler-Weg, gut versteckt hinter dem Mönchsberg. Wer nicht wegen der Vögel herkommt, sollte es wegen des märchenhaften SCHLOSSES LEOPOLDSKRON tun – das liegt gleich ums Eck und ist wegen des Films „The Sound of Music“ so etwas wie Salzburgs berühm-tester Hollywoodexport. Ein Ausflug lohnt sich also doppelt!

BADEN & SURFENEs gibt in Salzburg zahlreiche Freibäder, die man zu guten Preisen besuchen kann – sofern man auf quietschende Kleinkinder und rüstige Senioren steht. Mit 10er-Block ist das sogar noch billiger. Alle anderen gehen im ALM-KANAL baden. Der Kanal versorgte die Stadt mit frischem Trinkwasser direkt aus den Alpen. Heute nutzt ihn Salzburgs Jugend an vielen Orten zum Schwimmen (z.B. beim Sternhofweg, Ecke Kneisslweg) und sogar zum SURFEN AUF DER ALMWELLE (Heinrich-Meder-Weg). Aber Achtung: Der Bach ist ziemlich kalt und die Strö-mung stark. Ungeübte gehen besser zu zweit baden.>> Wer leicht Sonnenbrand bekommt oder gerne unter Sternen badet, findet vielleicht eine Möglichkeit, nachts in eines der zahlreichen Freibäder einzusteigen – zum Beispiel ins LEPI in der Leopoldskronstraße 50 oder ins VOLKSGARTENBAD . Das Loch im Zaun musst du aber selbst finden – und gutes Benehmen ist Pflicht! Auch tagsüber sehr nett, aber nur mit Fahrrad wirklich sinnvoll zu erreichen: DAS WALDBAD in Anif.

DACHTERRASSE UNIPARKSalzburg ist eine der teuersten Städte Österreichs – das gilt vor allem für die Mieten. Vielleicht war das der Grund, warum die Architekten dem neuen UNIPARK NONNTAL in der Erzabt-Klotz-Straße 1 eine rund 3.000 Quadratmeter große Dachterrasse verpasst haben – mit einer Aussicht, die selbst Salzburgs Neureiche vor Neid erblassen lässt. Wer also Penthouse-Feeling ganz umsonst genießen will, fährt einfach mit dem Auf-zug ins vierte Obergeschoß. Es gibt dort ein Kaffeehaus, man kann aber auch einfach ein paar Dosen Bier im nahe gelegenen Supermarkt (z. B. in der Kaigasse) kaufen und auf einer der zahlreichen Bänke sitzen. Wer nicht randaliert, ist gern gesehen – Studi oder nicht! Geöffnet ist die Uni montags bis freitags normalerweise zwischen 8 und 20 Uhr – perfekt geeignet für einen gemütlichen Start ins Salzburger Nachtleben.

CHILLEN ZWISCHEN GRUFTENWeitgehend unberührt von Touristen und Einheimischen, gleich an der umtriebigen Linzer Gasse, wartet italienisches Friedhofsflair mit Bogengängen, Gruftarkaden und gemütlichen Parkbänken. Für alle, die im SEBASTIANSFRIEDHOF nicht nur ein kurzes Aus von der Welt suchen, sondern den kulturellen Kick:Hier liegen Constanze von Nissen, die Witwe Mozarts, sowie Medicus Paracelsus begraben. SKATEN UND

rausgehen

FREIE RADIKALESalzburg verfügt über eine lebhafte freie Kulturszene, die so frei ist, dass es kaum möglich ist, sie auf Papier festzuhalten. IGNAZ hat sich diese schwierige Aufgabe zum Ziel gemacht. Mehr Infos zum Thema unter www.ignaz-salzburg.at.

WO DER ROCK-FAN STEPPTViele Salzburger taten hier die ersten Schritte ihrer musikalischen Sozialisation, viele die letzten – und auch für Neulinge lohnt es sich, ein paar Schritte aus dem Zentrum hinein in das Höhlengewirr des ROCKHOUSES

in der Schallmooser Hauptstraße 46 zu wagen: Von der Local Band bis zum Blues-Haudegen ist hier alles versammelt. Die Fäden zieht eine Handvoll Musikliebhaber, deren Kampf für eine eigene Bühne vor gut zwanzig Jahren gefruchtet hat. Im Sommer ist das Rockhouse Austragungsort des kleinen, aber feinen STUCK!-FESTIVALS mit reichlich musikalischen Überraschungen im Repertoire.

VORSPIELABENDWer in Salzburg klassische Konzerte hören will, braucht weder viel Geld noch einen Smoking. Schließ-lich steht hier mit der UNIVERSITÄT MOZARTEUM am Mirabellplatz 1 so etwas wie das Harvard der klassischen Musik. Fast jeden Abend gibt es Studentenkonzerte, bei denen man sich vom Talent des Nachwuchses überzeugen kann – und das, ohne teuren Eintritt zu bezahlen. Die Termine findest du hier: www.moz.ac.at

URBANER SPIELPLATZIn der kalten Jahreszeit lockt das Winterfest Zirkusconnaisseure in den VOLKSGARTEN , im Sommer wird der hintere Teil zur Spielwiese für Outdoorfreaks: Dann wartet nämlich der Salzbeach mit 700 Tonnen Sand, Volleyballfeld und Slacklines, Strandkörben und Kino unter Sternen. Auf der openstage4youngculture dürfen Bands, Schauspielgruppen oder Literaten erste Schritte vor Publikum wagen.

THEATER, KINO UND EIN PANZERWer Theater mag, ist in Salzburg auch abseits der Festspiele gut aufgehoben: mit dem SCHAUSPIELHAUS

(Erzabt-Klotz-Straße 22), dem LANDESTHEATER (Schwarzstraße 22), dem TOIHAUS (Franz-Josef-Straße 4) und einer lebhaften freien Szene verfügt Salzburg über ein gutes Angebot. In Sachen Film sieht es weniger gut aus: Mit dem DAS KINO (Giselakai 11) gibt es nur ein Haus, das brauchbares Film-programm in Originalsprache zeigt. Dafür kann das Haus in der Steingasse mit einer Urban Legend aufwarten: Kurz nach dem Krieg soll ein amerikanischer Panzer in der schmalen Steingasse hinter dem Kino stecken geblieben sein. Der Umriss des Panzers ist bis heute klar in der Mauer erkennbar. Ob’s stimmt oder nicht, wer weiß das schon … großes Kino ist es auf alle Fälle!

FEIN GEMA(H)LENESBevor Gnigl durch die Stadterweiterung mit Salzburg zusammenwuchs, war das Dorf am Fuße des Gaisberges vor allem für seine zahlreichen Mühlen bekannt. In einer dieser ehemaligen Mühlen wird heute statt Mehl Kunst produziert. Die NEUHAUSER KUNSTMÜHLE in der Mühlstraße 4 ist eine Galerie und hat sich den Charme der Dorfmanufaktur erhalten. Im selben Gebäude ist übrigens das SO WHAT angesiedelt – ein sympathischer Club, der allerdings nur jeden ersten Freitag im Monat seine Pforten öffnet.

LITERATURWer Literatur mag, ist in Salzburg gut aufgehoben – und das nicht nur, weil die Mozartstadt in den letzten 100 Jahren zahlreiche Schriftsteller zu Hasstiraden und Liebesschwürden hingerissen hat: Mit dem LITERATURHAUS in der Strubergasse 23 gibt es eine Institution im besten Sinne. Auch in der STADTBIBLIOTHEK (Neue Mitte Lehen) tut sich viel – oft sind die Veranstaltungen dort sogar kostenlos. Gut eigerichtet hat sich das Stefan Zweig Centre in bester Lage auf dem Mönchsberg – die imposante ED-MUNDSBURG (Mönchsberg 2) teilt man sich mit der Uni Salzburg. Geboten werden regelmäßig Veran-staltungen und eine kleine Ausstellung über den Schriftsteller. Georg Trakl hat von der bewundernden Nachwelt zwar kein Haus am Mönchsberg bekommen, dafür aber eine Galerie in seinem Elternhaus am Waagplatz. Außerdem findet man an vielen Orten in der Stadt Marmortafeln mit Gedichten des Dichters.

JAHRHUNDERTE ALTE WÄLZERDas Stift ST. PETER ist bekannt für seine KATAKOMBEN und den romantischen FRIEDHOF aus der Spätantike. Ein Geheimtipp für Bibliophile aber ist die BÜCHEREI, ihres Zeichens die älteste Österreichs, deren Eingang versteckt in der Nähe der STIFTSBÄCKEREI liegt. Nach Voranmeldung warten 1.000 Handschriften bis 1600, Weltkarten mit Einhörnern und weißen Flecken oder das Verbrüderungsbuch aus dem 8. Jahrhundert auf eine Besichtigung. Bonus: die wunderbaren Deckenfresken.

KULTUR AUS EINER HANDWie so viele Einrichtungen der freien Kulturszene war auch die ARGE in der Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 hart umkämpft: Anfang der 80er pochte eine Protestbewegung gegen die Festspielkultur darauf, eine alte Brauerei freien Künstlern zur Verfügung zu stellen. Als Trostpreis gab es Jahre später ein ehemaliges Schul-gelände im Nonntal, das mit seinen 1.000 Quadratmetern bald viel zu klein war. Heute ist die ARGEkultur ein Betonklotz mit bunten Elementen, der nicht nur Spielstätten für Kabarett oder Konzerte beherbergt, sondern auch freies Radio, NGOs, Proberäume und das ARBEbeisl.

Der salzbeach im sommer ist eine Oase mitten in der stadt - aber ohne konsumzwang.

Isabel Bojanovsky, Jugendbeauftragte der Stadt

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Sollte man tun: Die stadt selbst gestalten, wenn man unzufrieden ist.Jürgen, Freaksound-Vice-President

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kultur

HINTERBÜHNEDas kleine BACKSTAGE (Schallmooser Hauptstraße 44) ist hinter dem großen Rockhouse versteckt. Die Hinterbühne ist in diesem Fall aber auch nicht von schlechten Eltern, sondern ein nostalgisches Plätzchen, in dem die Bar aus Fritz-Kola Flaschen gebastelt wurde und Astra-Bier ausgeschenkt wird. Wenn man will und einem das Glück hold ist, darf man sogar auf der Arztliege sitzen. Arschlöcher, Rassisten und Sexisten müssen gemäß Türschild Gott sei Dank draußen bleiben. Richtig cool wird‘s zur späteren Abendstunde.

GAYSCENESalzburg ist eine zauberhafte Stadt, die vieles zu bieten hat – die LGTB-Clubszene gehört leider nicht dazu. Vier Läden gibt es trotzdem, wo sich die Szene tummelt. Dorthin kann man auch gerne mal mit seiner straighten Maitresse, seiner Mama oder seinen Arbeitskolleginnen hingehen:

PRINCESS (Priesterhausgasse 22): klein, laut, supernett, gleich neben einem Bankomaten.

BERNSTEIN (Giselakai 9): am Salzachufer, gleich neben dem Das Kino, und somit der perfekte Ort, um sich nach dem Film einen Drink zu genehmigen.

3STEIN (Glockengasse 4d): ein bisschen versteckt in der Glockengasse. Wer BravoHits mag, wird es hier lieben. Perfekt gelegen für eine Beisl-Tour in Kombination mit Backstage, Freaksound oder Rockhouse.

MEXXX (Schallmooser Hauptstraße 20): bezeichnet sich selbst als die heißeste Gaybar in Town. Ob das zutrifft, findest du am besten selbst heraus. TIPP: Mit dem VEREIN HOSI hat Salzburgs LGTB-Community eine engagierte Interessensvertretung. Legendär sind die Sommerfeste. Homepage checken: www.hosi.or.at

BIERLOKALEIn Salzburg gibt es viele öffentliche Orte, an denen man nach Herzenslust mitgebrachtes Dosenbier genießen kann. Wen es trotzdem in einen der vielen Gastgärten zieht, der genießt sein Bier am besten hier:

AUGUSTINERBRÄUDie Klosterbrauerei in der Lindhofstraße 7 hat sich trotz hoher Beliebtheit ihren urigen Charme erhalten. Das Bier kommt aus dem Holzfass direkt in den Steinkrug, den man davor selbst auswaschen muss. Das Essen an den zahlreichen Ständen ist ziemlich teuer, allerdings ist das Müllnerbräu der einzige Biergarten Salzburgs, in den man selbst seine Jause mitbringen darf. Also investier dein Geld lieber in das ziemlich preiswerte Bier der Mönche.

DIE WEISSE kleine Salzburger Traditionsbrauerei in der Rupertgasse 10 , die sich ganz auf Weißbier spezialisiert hat. Dazu netter Gastgarten und gutes Essen – eine runde Sache. STIEGLKELLERDer Name täuscht, denn hier sitzt man nicht im Keller, sondern am Fuße des Festungsberges in der Festungs-gasse 10 mit herrlichem Blick auf die Altstadt. Zu trinken gibt es Stiegl-Bier – vor allem als Start in den Abend zu empfehlen.

ST. PAUL STUBEWenige Meter neben dem Stieglkeller liegt die „Pauli-Stubm’” in der Herrengasse 16 . Der Ausblick ist weniger beeindruckend, dafür ist hier alles ein bisschen weniger touristisch.

TRUMEREIDas ehemalige Scherbenviertel Lehen wird je nach Sichtweise langsam lebenswert oder Zug um Zug von Bobos versaut. Sichtbarstes Zeichen dafür ist die Trumerei (Strubergasse 26): ein Craft-Beer-Beisl der Salzburger Privatbrauerei Trumer. Von den Gartenmöbeln aus Europaletten bis zu den Shabby-Chic-Regalen ist hier alles ziemlich cool nach Konzept.

SPERRSTUNDENVERLÄNGERUNGVier Uhr morgens, immer noch durstig und niemanden zum Knutschen? Keine Panik – da geht noch was:

MIRJAM‘S PUB (Schallmooser Hauptstraße 12): Die ziemlich uncharmante Wettcafé-Einrichtung schreckt Neulinge ab. Wenn man sich daran erstmal gewöhnt hat, ganz nett.AFTER V (Ursulinenplatz 2): Nomen est omen – sperrt erst um 5 Uhr morgens auf! Trotzdem immer gut besucht am Wochenende. Hierher kommen die, die‘s wirklich nötig haben.

OBA VOM GAS!„Trudle durch die Welt, sie ist so schön” – dem Wirt Manfred Kandolf hat dieser Gedanke von Kurt Tucholsky so gut gefallen, dass er ein Lokal eröffnet hat, in dem es sich richtig schön trudeln lässt: Im JAMBO in der Krotachgasse 7 gibt es deshalb schummriges Licht, bunte Wände, Weltmusik und ziemlich alles ist bio und Fairtrade. PLUS: Craft-Beer aus dem Gusswerk.

URIG-EXOTISCHWarum ausgerechnet in der Bierstadt Salzburg eine Weinstube steht, die noch dazu nach einem Tiroler be-nannt ist, musst du schon selbst herausfinden! Ein Besuch in der ANDREAS HOFER WEINSTUBE in der Steingasse 65 lohnt sich aber auf alle Fälle: Eine Jukebox, die die Hits deiner Kindheit kennt (Kleingeld bereithalten!), moderate Preise (Den Hauswein bestellen!) und uriges Flair! Reservieren lohnt sich immer! Tel.: +43/(0)662/872769.

BIERIGE QUAL DER WAHLDer ALCHIMISTE BELGE ist nichts für militante Nichtraucher: Sobald um 22 Uhr der Gastgarten schließt, entwickelt sich drinnen das ganz besondere Odeur vollgesteckter Lokale. Aber bei der legendären Bierauswahl – vom mit Schnaps Gegorenem mit vielen, vielen Prozenten bis hin zum kühlen Blonden mit Kirschgeschmack – ist das schnell vergessen. Tipp: Nach Bier in hübschen Flaschen zum Mitnehmen fragen. Anti-Tipp: Nach Saft fragen – dann folgt eine unwirsche Antwort. Bergstraße 13.

DIE NACHT WEGTANZENWer in Salzburg zu Elektro tanzen will, der nicht auch in der H&M-Filiale seines Misstrauens aus den Laut-sprechern dröhnt, ist im FREAKSOUND KLUBHAUS bestens aufgehoben. Das geheime und vor allem private Hauptquartier der lokalen DJ-Elite bietet tagsüber Workshops und nächtens Party. Drin ist, wer über die nötigen Connections zum Verein verfügt – gern auch über die Facebook-Gruppe – und zehn Euro Eintritt löhnt. Schallmooser Hauptstraße 48.

IM KELLER FICKENWer im feuchten Keller eines gediegenen Bürgerhauses an der Linzer Gasse feiern will, braucht schon eine Ein-ladung oder muss genau wissen, wann man reinkommt – nur freitags nämlich. Wer diese Hürde gemeistert hat, darf eintauchen in eine Welt voller Polsterecken, Schimmelgeruch und heimeligem Geschrammel – noch dichter am Geschehen ist, wer Einlass in das legendenumwobene Fickkammerl des JAZZKELLERS am Anfang der Wolf-Dietrich-Straße bekommt. Die Frage ist: Will man das?

TRINKEN, SCHLÄGERN, FREMDSCHÄMENDir steht der Sinn nach einer Barschlägerei und das zu einer Zeit, zu der in anderen Städten gerade einmal das Vorglühen beginnt? Dann bist du am RUDOLFSKAI richtig – und völlig ungestört. Die Videokameras, die bis vor kurzem Raufbolde mit Argusaugen beobachteten, wurden inzwischen aus Kostengründen abgestellt. Und solltest du dich nur volllaufen lassen wollen, findest du hier bestimmt eine Bar nach deinem Geschmack: Irish Pubs, Karaokebeisln oder Schuppen voller Minderjähriger.

PARTY UND DISKURSDas DENKMAL in der Nonntaler Hauptstraße 1 hat sich „Freiraum für Kommunikation, Kunst und Kultur“ auf die Fahnen geschrieben. Früher war natürlich alles besser und auch der Diskurs ausufernder – dafür hat sich der Widerstand der Stadt verflüchtigt, der immer wieder für die Schließung des Vereinslokals gesorgt hatte. Heute ist die gemütliche Bar vor allem Austragungsort von Studentenfesten und oft sehr guten Kon-zerten von Couchsurf-Barden. Auch wenn die provisorischen Sitzgelegenheiten Ikeamöbeln wichen, ist etwas charmant Ranziges geblieben und die Getränke sind günstig wie kaum wo.

Mir ist nichts widerlicher, als ein forciertes betonen der Gemütlichkeit.

Georg Trakl, Schriftsteller (1887–1914)

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Der AnfängerFehler? Am RUDOLFSKAI FORTGEHEN.

Simon Hofbauer, Jungpolitiker

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ausgehen

Impressum

MedieninhaberVerein der Freunde und Förderer zur Aktivierung des Urbanen RaumesHerrengasse 14, 5020-SalzburgVorstand: Sandra Bernhofer, Matthias Gruber, Eva Krallinger

Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn ausgerichtet ist, bezweckt die Förderung kultureller Ausdrucksformen in der Stadt Salzburg, insbesondere der Jugend-, Studenten- und Alternativkultur. Der Verein bezweckt außerdem eine Steigerung der Attrakti-vität der Stadt Salzburg für Studenten, junge Menschen und Touristen.

Die Artikel geben die freie Meinung der Autoren wieder. Für die Richtigkeit der Angaben wird keine Haftung übernommen.

Texte: Sandra Bernhofer, Matthias Gruber, Eva KrallingerGrafik: Kerstin Maria GatterbauerLayout: Eva KrallingerKarte: © Open Street Map Contributors, Joachim Ungar, http://maps.eox.at Besonderer Dank an: Joachim Ungar, Alexander Wittek

FRÄULEIN FLORA DANKT

fraeuleinflora.com

Page 2: Fräulein Floras Favourite Hangouts

BUNTES BABYZEUGSJa, die Getreidegasse hat alles, was ein globalisiertes Shopping-Herz höherschlagen lässt. Wagt man einen Schritt in Richtung Sigmund-Haffner-Gasse 7, sticht ein Minishop mit dem Namen CRAI ins Auge. Die Auslage ist voll mit frechen Babystramplern und Einzelstücken für Damen, die es gerne bunt treiben. Trotz der recht hohen Preise zahlt sich ein Besuch aus.

BUCHIVERSUMWer Online-Buchhändlern nicht in die Tasche arbeiten möchte und den Duft von Büchern liebt, wird sich in der Buchhandlung HÖLLRIGL – der ältesten Österreichs – wohlfühlen: In der Sigmund-Haffner-Gasse 10 findet man Auswahl auf zwei Geschoßen, kompetentes Personal und ein ausgezeichnet geführtes Sortiment. Aufgrund der Lage leider aber auch viele Touristen und dazu passend recht viele Salzburg-Reiseführer.Etwas ruhiger geht es in der ebenfalls sehr sympathischen RUPERTUSBUCHHANDLUNG zu. Die befin-det sich nicht unmittelbar am Touri-Trampelfad (Dreifaltigkeitsgasse 12) und hat deshalb ein bisschen mehr Platz für Geschriebenes abseits der touristischen Wertschöpfungskette.Der Besitzer der STIERLE-BUCHHANDLUNG in der Kaigasse 1 blickt auf eine buchreiche Vergangenheit zurück und dass er auch mit über 70 Jahren noch im Geschäft steht, zeigt seine Leidenschaft fürs Buchiversum. Gesellschaft leistet ihm dabei die Bücherkatze Kira, die vor Ort die Stellung hält.

HANDWERKS-SALZBURGStricken ist wieder in. Alles wird urban-geknitted und zwar im kleinen, feinen WOLLZIMMER in der Schanzlgasse 10 beim Kajetanerplatz: leicht zu erkennen durch den blau angemalten Baum vor der Haustüre. Gearbeitet wird aber gleich an zwei Standorten: Strickkurse, freie Strickrunden und Late-Night-Shopping laden in der Münchner Bundesstraße 45 ein, sich frei nach Oma wieder einmal der guten, neo-alten Handarbeit hinzugeben.

KULTIGES GERÜMPELDass man Gerümpel zum Kultobjekt machen kann, wenn man es Vintagemobiliar nennt, weiß Wolfgang Drechs-ler nicht erst seit die Retrowelle über Berlin hereinbrach. Im JETLAG in der Herrengasse 28a bietet er Möbel aus den 50er Jahren bis Mitte der 70er Jahre feil, dazu passend eine kleine Plattenecke mit viel Funk und Soul und Accessoires, die man für Fotoshootings oder Filmproduktionen auch mieten kann. Nebenbei bekommt man im Jetlag auch einwandfreien Kaffee.

VOM POP-UP-STORE ZUM RARITÄTEN-TANDLERDie Nase voll von Ikea? Dann wirst du in der Neutorstraße 14 bestimmt fündig: Mit einem Pop-up-Store in einem Abrisshaus fing für Suse Mayer und Christian Mitterer 2013 alles an: Inzwischen sind die beiden sesshaft geworden und zeigen in ihrer WERKSCHAU Möbel und Accessoires, die Witz haben und in Österreich rar sind. Und das zum vertretbaren Preis. Außerdem helfen die beiden ihren Kunden bei der Suche nach kreativen Ideen und Konzepten.

HERUMKOMMEN

… MIT DEM FAHRRAD!Echte Salzburger fahren Rad! Kein Wunder: Die Stadt ist klein und dank gut ausgebauter Radwege muss man nicht um sein Leben fürchten. Wer ein paar Hundert Euro übrig hat, kauft bei KLOSSRAD (Neutorstraße 16) oder MARONÉ (Nonntaler Hauptstraße 26) – dort bekommt man den Mercedes Benz unter den Bikes. Schmalere Börsen kaufen oder leihen beim RADHAUS IM STADTWERK LEHEN (Inge-Morath-Platz 18). Dort wird übrigens auch repariert – und zwar für den guten Zweck! Für Reisende gibt es bei TOPBIKE

an der Staatsbrücke Leihräder zu relativ günstigen Preisen. … MIT DEM BUS!Wer viel Zeit und Geld übrig hat, nimmt den Bus – am günstigsten mit Einzel- oder Tagestickets im Vorverkauf aus der Trafik. Aber Achtung: Um spätestens 24.00 Uhr ist Schluss mit Busfahren. Am Wochenende (Fr.–So.) und vor Feiertagen gibt es einen Nachtbus. Er startet jeweils um 23.15 Uhr, 23.45 Uhr, 0.15 Uhr und 0.45 Uhr von RATHAUS , HANUSCHPLATZ oder THEATERGASSE und verkehrt auf den Linien 1–7.

… PER PFERDEGESPANN!Wer Salzburg auf die traditionelle Weise kennenlernen will, tut das mit zwei Pferdestärken. 1852 gab es den ersten Fiaker, der damals die Erzbischöfe kutschierte, heute karrt ein gutes Dutzend vor allem Touristen durch die Stadt und erklärt in mehreren Sprachen die Sehenswürdigkeiten. Das Insiderwissen der trachtigen Gesellen hat seinen Preis: 40 Euro kostet das Gespann für 20 Minuten ab Residenzplatz. Damit die Stadt sauber bleibt, sammelt ein „Rossknödelsammler” auf den Spuren der Fiaker den Pferdemist ein – 200 Kilo täglich.

ÜBER DIE RUNDEN KOMMEN

ESSEN:Salzburg ist ein teures Pflaster. Wer sich den Magen für kleines Geld vollschlagen will, muss schon wissen, wo: Heißer Tipp sind die Mensen. Mit einer ÖH-Mensakarte gibt es für Studierende zusätzlich Prozente. Besonders nett: die Mensa im Innenhof (Churfürststraße 1) der JURIDISCHEN FAKULTÄT . Donnerstagabends wird in der veganen Volxküche des Kulturzentrums MARK (Hannakstraße 17) aufgekocht. Kosten: 2,50 Euro. TIPP: Auf der SCHRANNE oder dem GRÜNMARKT versuchen die Standler gegen Schichtende, ihre Ware günstiger loszuwerden

CHILLEN:Im Sommer werden die Salzach und der KURPARK im Mirabellgarten zum neuen Zuhause der Youngs-ters: Bier ist nirgendwo billiger als frisch aus dem Supermarkt, das (Musik-)Programm und die Gesellschaft lassen sich selbst zusammenstellen. Auch nicht schlecht: der ÜBERFUHRSTEG , der unlängst renoviert wurde, um der Salzburger Jungbevölkerung weiter ein Lotterleben zu ermöglichen.

SPORTELN:Fußball spielen im DONNENBERGPARK , Beachvolleyball am SALZBEACH im Volksgarten, jog-gen und klettern auf den Stadtbergen – und das alles kostenlos! KULTUR:Gratis-Hochkultur an der frischen Luft: Siemens Festspielnächte auf dem KAPITELPLATZ . Günstige Le-sungen und Konzerte gibt es regelmäßig im SO WHAT , DENKMAL , MARK . GRANTELN:Gratis und sehr salzburgerisch: über das Wetter schimpfen – zu heiß, zu kalt oder zu verregnet ist es ja schnell einmal.

WLAN-SPOTS:„Salzburg Surft” lautet der Beitrag unserer Stadtmütter und -väter zur digitalen Freiheit im urbanen Raum. Das kostenlose WLAN funktioniert an vielen prominenten Punkten der Stadt und wird weiter ausgebaut. Alle Zugangspunkte findest du unter www.salzburg-surft.at.

SÜSSE ENTDECKUNGSREISEEigentlich war Joerg Westphal Architekt – bis er sich den Kampf gegen billige Milchschokolade auf die Fahnen schrieb und anfing, mit Chili und weißer Schokolade zu experimentieren. Heute betreibt der Schokoladensom-melier, der klarerweise braunes Gold aus der Schweiz von solchem aus Italien unterscheiden kann, mit BRAUN-PUNKT einen Schoko-Laden in der Judengasse 1 und ein Testgelände in der Pfeiffergasse – dort kommen einmal im Monat Schokoladenliebhaber zum Verkosten und Ausprobieren zusammen.

ANTIQUITÄTEN AUF PALETTEN

Der schicke Antiquitätenladen in der Neutorstraße 46 kommt ganz ohne Modergeruch aus: Podeste aus Palet-ten und Spots rücken Räder aus den 50ern, Möbel aus dem Biedermeier und Geschirrunikate ins rechte Licht. Manchmal ist bei SHABBY & CHIC sogar ein echtes Schnäppchen zu ergattern.

MOZART MUSS DRAUSSEN BLEIBENWer nicht das „Evil Empire” unterstützen will und Musikalien lieber offline beim Plattendealer des Vertrauens kauft, ist im MUSIKLADEN in der Linzergasse 58 richtig: Dort gibt es immer Aktuelles und Interessantes, Legendäres und Extraordinäres. Die Ansprechpartner vor Ort sind authentisch, wissen wovon sie reden, spielen selbst in Bands – und bewahren auch vor etwaigen Fehlgriffen.

STRIZIALM„Da war doch noch was?” – Genau, die lästige Sache mit dem Mitbringsel. In delightful Salzburg ist diese leicht zu lösen: Auf in die „STRIZIALM” mit der delikaten Anschrift Linzergasse 72a, wo man Alpenchic kaufen kann. Schrammt hautnah an der Grenze zu Kitsch, hält sich aber – selbst für den Geschmack von Salzburgern – immer ganz bravourös auf der “eigentlich cool”-Seite. Und wenn man ein guter Onkel oder eine gute Freundin von frischgebackenen Eltern sein will, gibt‘s dort Minilederhosen, in denen man die Kleinen anschmachten kann.

PUR PURGlückwunschkarten, Geschenkpapier, fantasievoll geblümtes Geschirr und Dekoartikel für den gut sortierten Haushalt – in Gerda Buttenhausers PUR PUR findet sich alles, was lieben Menschen ganz viel Freude bereitet. Kaigasse 27.

PREISE IN SALZBURG:

CAPPUCCINO: Euro 3,60BIER 0,5L: ca. Euro 3,80MINERALWASSER 0,33l: Euro 2,90

MITTAGSMENÜ: ca. Euro 10,00BUSTICKET: Euro 2,50WARMMIETE/QUADRATMETER: Euro 13,60

Daran kann ich mich nie gewöhnen: An die KOntaktscheue der Salzburger.

Kathrin Röggla, Schrifstellerin>>

Der Salzburger Anfängerfehler? Busfahren. Abgesehen von den saftigen Preisen kommt man

überall gut zu fuss hin.Scheibsta, Rapper

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GUT UND GÜNSTIG

YOHO : Wer auch im kleinen Salzburg die große Backpacker-Experience sucht, sollte im YOHO einkehren – dem ersten Haus am Platz in Sachen juveniles Wohlstandsnomadentum. Das Hostel bietet alles, was das Backpacker-Herz begehrt: Gratis WLAN, Waschmaschinen, eine Bar, warmes Abendessen und jede Menge andere Reisende, die nur darauf warten, mit dir Reisestories und One Night Stands zu teilen. Im Achtbettzimmer schläfst du ab 17 Euro. JUFA – Das Jugend- und Familiengästehaus vermittelt zwar auf den ersten Blick etwas weniger Backpacker-Feeling, hat dafür aber eine exzellente Lage mitten in der Stadt. Damit eignet sich das Haus nicht nur für den Junggesellenabschied mit den Mädels, sondern auch für den 3-Generationen-Städtetrip mit Mutti und Omi. Preise für ein Bett ab 21,40 Euro. STADTALM : Wer gleich zum Frühstück den Panoramablick über die Salzburger Altstadt genießen will, der ist in der Stadtalm am Mönchsberg gut aufgehoben. Ein Bett mit Frühstück und traumhafter Aussicht gibt es schon ab 20,50 Euro. CAMPING : Wenn du dir in der gefühlt regenreichsten Stadt Mitteleuropas das Zelten antun willst, bist du im Camping Salzburg-Nord gut aufgehoben. „Nord“ ist in diesem Fall das Codewort für „etwas außerhalb des Zentrums“. Macht aber nichts – denn mit Rad (gibt es vor Ort auszuleihen) oder Bus ist man in wenigen Minuten im Zentrum.

NOBLESSE OBLIGE

SCHLOSS LEOPOLDSKRON : Touristen kennen das Schloss Leopoldskron vor allem wegen seiner Sta-tistenrolle in der Hollywoodoperette Sound of Music. In der Zwischenkriegszeit wurde es nicht einer singenden Spießerfamilie bewohnt, sondern vom Festspielgründer Max Reinhard. Er hat das Märchenschloss mit viel Liebe in ein Zauberreich verwandelt, mit einer Bibliothek, in der die Zeit still steht und einem Park, der aus Shakes-peares Sommernachtstraum stammen könnte. Das Schloss ist allerdings nicht offen zugänglich – es sei denn, man nimmt sich ein Zimmer im dazugehörigen Hotel. Ab 80 Euro pro Person in Doppelzimmer kann man dort nach Herzenslust in Weltvergessenheit schwelgen.

KOBENZL : Wie das Schloss Leopoldskron ist auch das Kobenzl eine alternde Diva. In den 60er Jahren war das Hotel am Gaisberg der Treffpunkt für die Salzburger Schickeria – es folgten einige Jahrzehnte Dornröss-chenschlaf. Seitdem hat das Haus etwas Patina angesetzt, was dem Charme keineswegs geschadet hat. Auch was den Preis betrifft ist das Kobenzl eine fordernde Geliebte: Übernachten darf am Zauberberg, wer 68 Euro pro Person im Doppelzimmer berappen kann. Allerdings nur, wenn man sich an die Hausregeln hält: Jeder Gast muss eine Flasche Wein und ein Taschenbuch für die Hausbibliothek mitbringen.

Mein Tipp: Ins kobenzl kommt nur rein, wer eine Flasche wein und ein Buch mitnimmt.

Fräulein Flora, zuhause auf fraeuleinflora.com

über Nacht bleiben

Klug sein hat noch nie einen Menschen an dummheiten gehindeRT.

Stefan Zweig, Schriftsteller (1881–1942)>>

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87

Gaisberg

112

Waldbad Anif

98

Cage

99

Hellbrunn

101

Untersberg

100

ehem. »Zigeuner-lager« Maxglan

103