hcp journal 02/2014

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journal ArbeIt | GeSuNdHeIt | SozIALeS | recHt hcp 5. Jahrgang Nr. 02-2014 ISSN 2190-0930 Heftpreis: 3 € www.hcp-journal.de Kooperationspartner © by Richard Menzies (www.rdmenzies.com) Portrait Burt Munro Rennfahrerlegende trotzt Alter und Krankheit Integrationsamt

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Offizielles Organ der Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen in der Hamburger Wirtschaft

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Page 1: HCP Journal 02/2014

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ArbeIt | GeSuNdHeIt | SozIAleS | recHt

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© by Richard Menzies (www.rdmenzies.com)

Portrait

Burt MunroRennfahrerlegende trotzt Alter und Krankheit

Integrationsamt

Page 2: HCP Journal 02/2014

Berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderung

Stephan A. Böhm · Miriam K. Baumgärtner David J. G. DwertmannB

Best Practices aus dem ersten Arbeitsmarkt

B

B

F

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B

F

Page 3: HCP Journal 02/2014

www.hcp-journal.de 3

5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014 (inhalt)

8 14 12 22

[email protected]

[email protected]

Tel. (040) 36 15 75 - 55

[email protected] Adressänderungen

[email protected] Privat kostenfrei

[email protected]

(inhalt) themenübersicht ........................................................................................................................................ 3

(grußwort) richard Nürnberger .......................................................................................................................... 4

(impressum) HcP Journal ...................................................................................................................................... 5

(editorial) Volker ravenhorst ................................................................................................................................ 5

(intern) Ansprechpartner im Vorstand ............................................................................................................ 6

(redaktion) redaktionstermine 2014/2015 HcP Journal ................................................................... 6

(intern) Aktuelle Mitteilungen aus dem Vorstand ....................................................................................... 7

(inklusion) Inklusion von Menschen mit behinderung gelingt! ............................................................... 8

(arbeit) Gemeinsam mit unternehmen Arbeitsplätze bereitstellen ........................................................... 10

(fortbildung) barrierefreie Veranstaltungen im schönen bad bevensen ........................................ 11

(arbeit) Helikom – das Netzwerk wächst! ....................................................................................................... 12

(jobs) Ihre kostenfreie Jobvermittlung: Stellengesuche und -angebote ............................................ 12-13

(portrait) burt Munro: rennfahrerlegende trotzt Alter und Krankheit ............................................ 14-15

(arbeit) zehn Jahre betriebliches eingliederungsmanagement: eine bestandsaufnahme ..... 16-17

(recht) Interview: die politisch Verantwortlichen müssen sich stärker beteiligen ....................... 18

(arbeit) Hamburger budget für Arbeit: aus Sicht der bIHA eine erfolgsgeschichte .................. 19

(mobilität) Fahrhilfen für mehr Mobilität für beruf, Freizeit und Familie .......................................... 20-21

(gesundheit) Psychische belastungen in der modernen Arbeitswelt ................................................ 22

(gesundheit) Interview: Wichtig ist es, den ersten Schritt zu tun ........................................................ 23

(gesundheit) die rolle der unternehmenskultur für die Gesundheit ................................................. 24-25

(arbeit) Integrationsamt: rückblick Messe Personal Nord 2014 ...................................................... 26

(cartoon) Phil Hubbe: behinderung ist kein tabu ........................................................................................ 27

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4 www.hcp-journal.de

(grußwort) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

Sehr geehrte Vertrauenspersonen,sehr geehrte Leserinnen und Leser des HCP-Journals,

das Bewusstsein dafür, dass Menschen mit Behinderunggleichberechtigt an der Arbeitswelt teilhaben sollen und kön-nen, hat in den letzten Jahren glücklicherweise spürbar zu-genommen. Nicht zuletzt die UN-Behindertenrechtskonventi-on von 2006 hat der Sache starken Auftrieb verliehen. Inklu-sion - vor wenigen Jahren noch ein Fachterminus, ist heutein der Berichterstattung der großen Medien angekommen.Aber auch in der beruflichen Praxis?

Die Situation von schwerbehinderten Menschen hat sich inden letzten Jahren verbessert. Die Zahl der Unternehmen,die Menschen mit Behinderung beschäftigen, wächst. Aberweiterhin haben sie geringere Beschäftigungschancen undsie sind überdurchschnittlich lang arbeitslos. Auf dem Wegzur Inklusion in der Arbeitswelt haben wir wichtige Etappen-ziele erreicht, aber bis zum Ziel haben wir noch einen langenWeg vor uns.

Damit dies gelingt, bleibt es wichtig, sowohl über das Themazu informieren, als auch Inklusion in Unternehmen Wirklich-keit werden zu lassen. Die Arbeitsgemeinschaft der Schwer-behindertenvertretungen in der Hamburger Wirtschaft unddie Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW), das Ham-burger Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulanteberufliche Rehabilitation (BAG abR), ziehen dazu seit Jahrenam selben Strang. Ein besonders erfolgreiches Beispiel die-ser Zusammenarbeit ist die Kampagne …und es geht doch:gerade konnte mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Ep-pendorf (UKE) die Ausrichtung der nächsten Veranstaltungfür den 17.9.2014 zum Thema „Psychische Erkrankungen“vereinbart werden.

Die ARGE SBV - Hamburger Wirtschaft verbindet eine engeZusammenarbeit mit der Beratungsinitiative BIHA der FAW,die sich gemeinsam mit der Arbeitgebervereinigung UV Nordund dem Integrationsamt Hamburg seit über 12 Jahren fürdie Belange von schwerbehinderten Menschen einsetzt. DieRolle der Schwerbehindertenvertretungen kann für die Um-

setzung von Inklusion gar nicht hoch genug eingeschätztwerden. Und nicht zuletzt ihrem Engagement ist es zu ver-danken, dass Hamburg eine Vorreiterrolle in Sachen Inklusi-on einnimmt und über die Grenzen der Hansestadt hinausBeachtung findet.

Die BAG abR hat es sich zur Aufgabe gemacht, Inklusionbundesweit gemeinsam mit Unternehmen Wirklichkeit wer-den zu lassen. Mit dem neuen Projekt "Wirtschaft inklusiv"wollen wir in den nächsten Jahren in Zusammenarbeit mitder Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände(BDA) und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales(BMAS) in acht Bundesländern Unternehmen verstärkt fürdie Ausbildung und Beschäftigung von (schwer-) behindertenMenschen bewegen und das Engagement der Wirtschaft fürInklusion verstärken.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Schwerbehinderten-vertretungen, Arbeitgebern, Politik und BIHA in Hamburg istaus meiner Sicht vorbildlich auch für unsere bundesweite Ar-beit. Sie als Vertrauenspersonen spielen dabei eine wichtigeRolle in unserem Netzwerk - ein wichtiger Baustein auf demgemeinsamen Weg zur Inklusion.

Richard NürnbergerVorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation (BAG abR) e.V.

„Etappensiege – gemeinsam auf dem Weg zur Inklusion“

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www.hcp-journal.de 5

5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014 (editorial)

Liebe Vertrauenspersonen,sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die diesjährige Fortbildungsveranstaltung des Integrationsamtesund die Jahreshauptversammlung der Vertrauenspersonen in denBetrieben der Hamburger Wirtschaft, am 9. Mai 2014, war in je-der Hinsicht ein großer Erfolg. Dieses Jahr konnten wir die hoheTeilnehmerzahl aus dem vorherigen Jahr noch einmal steigern.Ebenso haben viele Organisationen und Firmen die Gelegenheitgenutzt, ihre Beratungsdienstleistungen an unseren Informati-onsständen zu präsentieren.

Das Integrationsamt und der Vorstand der ARGE SBV – Ham-burger Wirtschaft bedanken sich bei den Vertrauenspersonenganz herzlich für ihr Interesse. Allen Beraterinnen und Beraternan den Informationsständen und den Referentinnen und Refe-renten ein Dankeschön für ihr Engagement und ihre Vorträge.

Die Vertrauenspersonen sind die Multiplikatoren in den Betriebenfür ein Gelingen des „Inklusionsgedankens“. Eine vertrauensvolleZusammenarbeit zwischen Arbeitgeber (insbesondere Ge-schäftsführung, Personalabteilung und Führungskräften) undden Vertrauenspersonen ist unabdingbar, um sich diesem Themazu nähern und Positives in den Betrieben zu bewirken. Es ist da-her auch unbedingt notwendig, dass der Vorstand seine Kontak-te zu den Arbeitgeberverbänden intensiviert. Einen guten Kontakthaben wir bereits zum UV Nord Vereinigung der Unternehmens-verbände in Hamburg und Schleswig-Holstein e.V. – lesen Siehierzu den Artikel des Aktionsbündnisses Schleswig-Holstein:„Gemeinsam mit Unternehmen Arbeitsplätze bereitstellen!“.

Ferner haben wir Kontakt zum BDA, Bundesvereinigung derDeutschen Arbeitgeberverbände, aufgenommen. Wir freuen unsauf eine intensive Zusammenarbeit und einen regen Informa-tionsaustausch. Frau Nora Fasse schreibt zum Thema: „Inklusionvon Menschen mit Behinderung gelingt!“.

Veränderungen sind notwendig, um Chancen zu nutzen. Wirtrauen uns! Dass der Begriff „Schwerbehinderung“ nicht mehrzeitgemäß ist, wird auch in Berlin intensiv diskutiert. Der ARGE-Vorstand handelt! Wir freuen uns, dass die Vertrauenspersonenaus den Betrieben der Hamburger Wirtschaft auf der Jahres-hauptversammlung 2014 unseren Vorschlag unterstützen, denNamen der ARGE in Hamburg zeitgemäß anzupassen. DerName der ARGE wird, nach Änderung der Satzung durch denVorstand, wie folgt lauten:

ARGE der Vertrauenspersonen - Hamburger Wirtschaft(Arbeitsgemeinschaft der Vertrauenspersonen der betrieblichenInteressenvertretungen für die Belange von Menschen mit Be-hinderungen in den Betrieben der Hamburger Wirtschaft)

Herzliche Grüße

Volker RavenhorstVorsitzender des Vorstandes

„Gemeinsam viel(e) erreichen“

Impressum

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen in der Hamburger Wirtschaft (ARGE SBV – Hamburger Wirtschaft). Schriftleitung(ehrenamtlich): Volker Ravenhorst, Vorsitzender des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen in der Hamburger Wirtschaft,Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg, E-Mail: [email protected]. Manuskripte: Erbeten an die Schriftleitung. Rechte: Die veröffentlichten Beiträ-ge sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme des Manuskriptes gehen alle Verwertungsrechte für Zeitschriften, wie Nachdruck, auch von Abbildun-gen, Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, auf den Herausgeber über. Vortrag, Funk, Tonträger- und Fernsehsendungen sowie Speicherung in Daten-verarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, behält sich der Urheber vor. Gestaltungs- und Produktionsrechte: © 2014 by Einhorn-Presse Verlag VerwaltungGmbH. Bezugsbedingungen: Der Bezug für Mitglieder der ARGE SBV – Hamburger Wirtschaft ist kostenfrei. Einzelheft: 3 Euro zzgl. Versand. Verlag/Anzeigen: Einhorn-Presse Verlag Verwaltung GmbH, Überseeallee 1, 20457 Hamburg, Tel. (040) 36 15 75 -0, Fax: -15, E-Mail: [email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 6 vom 02.01.2013. Druck auf chlorfrei gebleichtem und umweltfreundlichen Papier. Printed in Germany. ISSN 2190-0930

Page 6: HCP Journal 02/2014

6 www.hcp-journal.de

(intern) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

Heft 03/2014 (Sept.): 15.08.2014

Heft 04/2014 (Dez.): 14.11.2014

Heft 01/2015 (März): 13.02.2014

Heft 02/2015 (Juni): 15.05.2014

Verlag: einhorn-Presse Verlag, Überseeallee 1, 20457 Hamburg

tel. (040) 36 15 75 -55, telefax (040) 36 15 75 -15

Versandservice: Postfach 1204, 21452 reinbek

E-Mail: [email protected]

HCP Journal – Redaktions- und Anzeigenschlusstermine 2014/2015

Ihre Ansprechpartner im Vorstand der ARGE SBV – Hamburger Wirtschaft

Jürgen Ehlers KLE Klinik Logistik Eppendorf GmbH Tel. (040) 74 10 - 5 46 89 [email protected]

Martina Bondzio Tchibo GmbH Tel. (040) 6 36 89 - 830 [email protected]

Herbert Fritsch Deutsche Angestellten-Akademie GmbH Tel. (040) 3 50 94 - 172 [email protected]

Jens Nübel Deutsche Telekom Accounting GmbHTel. (040) 30 600 - 41 90 [email protected]

Volker Ravenhorst Vertrauensperson bei derAon Holding Deutschland GmbH Tel. (0151) 19 45 62 39 [email protected]

Bernd Perthun Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbHTel. (040) 27 18 71 15 [email protected]

Holger Tamke Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH Tel. (040) 5 37 54 -502 [email protected]

Manuela Winkler OLYMPUS Europa Holding GmbH Tel. (040) 2 37 73 - 58 70 [email protected]

Heike Wolf Axel Springer AG Tel. (040) 3 47 - 2 19 83 [email protected]

Gabriele RohrAllianz Global Corporate & Specialty AG Tel. (040) 36 17 - 29 52 [email protected]

Page 7: HCP Journal 02/2014

Wahl der Vertrauenspersonen 2014Liebe Vertrauenspersonen, bitte denken Sie daran, uns nachder Wahl zu informieren, wer zukünftig in Ihrem Betrieb Ver-trauensperson ist. Nur so stellen Sie sicher, dass ihr Betriebund ihre Kolleginnen und Kollegen auch weiterhin das HCPJournal zur Kenntnis erhalten. Wichtig ist insbesondere dieEmail-Adresse der gewählten Vertrauensperson. Senden Siedie neuen Daten bitte an: [email protected]

Vorstand (2015 - 2019)2015 steht die nächste Wahl des Vorstandes der ARGE an.Wir haben mit Ihnen gemeinsam viel (e) erreicht! Haben SieInteresse sich als Vertrauensperson / 1. Stellvertreter in derARGE zu engagieren? Melden Sie sich bei uns.

Vorstand (2014)Wir sind derzeit etwas „schmal“ aufgestellt. Aufgrund verschie-dener Umstände hat sich die Zahl der aktiven Vorstände, ins-besondere leider durch Krankheit, sehr reduziert. Wer hat In-teresse auch vor 2015 den Vorstand der ARGE zu unterstüt-zen? Liebe Vertrauenspersonen und 1. Stellvertreter/Innen,auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung haben bereitseinige unserer Kolleginnen und Kollegen Interesse an einerMitwirkung bekundet. Im Juli 2014 plant der Vorstand eine In-formationsveranstaltung für Interessierte. Bitte meldet Euchbei mir, damit ich Euch rechtzeitig über den Termin der Infor-mationsveranstaltung informieren kann. [email protected] oder [email protected]

Der Vorstand gratuliert Ingrid HeinsenFrau Ingrid Heinsen, 1. Vorsitzende und Mit-Gründerin derStiftung Klingelknopf (Hilfe für Kinder und Jugendliche mit

Neurofibromatose), wurde das Bundesverdienstkreuzes ver-liehen. Eine großartige Anerkennung des unermüdlichen Wir-kens von Ingrid Heinsen. Am 08.04.2014 hat es aus diesemAnlass einen Senatsempfang zur Verleihung des Verdienstor-dens der Bundesrepublik Deutschland im Hamburger Rat-haus gegeben. Über die Arbeit der Stiftung hatte wir bereitsim HCP Journal berichtet. Weitere Informationen über die Ar-beit von Ingrid Heinsen finden Sie unter www.stiftung-Klin-gelknopf.de

Das neue Logo der ARGE:

Intern

Aktuelle Mitteilungen aus dem Vorstand

5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014 (intern)

www.hcp-journal.de 7

Gemeinsam machen wir es möglich ...

Der Bergedorfer Impuls bietet berufliche Rehabilitation und Beschäftigungsmög-lichkeiten für Menschen mit psychischer Erkrankung oder Handicaps in folgenden Trainingsbereichen an:

Theaterkompanie Provida Kulinara

Provida direkt

Eine Chance, Ihre Leistungsfähigkeit im eigenen Tempo zu erproben und zu steigern, bietet Impuls Provida mit:

Büroservice Catering Media

Wäscherei Tischlerei

Bergedorfer Impuls GmbH Nagelsweg 10 • 20097 Hamburg Tel: 040 8079196-78 • www.bergedorfer-impuls.de

Berufliches Training und Beschäftigung für Menschen mit psychischer Erkrankung

Ingrid Heinsen (2. v.l.) mit Familie

Page 8: HCP Journal 02/2014

8 www.hcp-journal.de

(inklusion) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

Die Arbeitgeberverbände unterstützenmit Nachdruck das Engagement derArbeitgeber bei der Ausbildung undBeschäftigung von Menschen mit Be-hinderung. Deutlich mehr als eine Mil-lion schwerbehinderte Menschen inBeschäftigung belegen diesen Ein-satz. Menschen mit Behinderung sind- richtig eingesetzt - voll leistungsfähi-ge Mitarbeiter, die vielfach besondersmotiviert ihre Aufgaben erfüllen. Nochmehr Inklusion zu ermöglichen, istnicht nur gesellschaftspolitisch er-wünscht, sondern für Arbeitgeberauch aufgrund des zunehmendenFachkräftemangels betriebswirtschaft-lich sinnvoll und volkswirtschaftlichnotwendig. Überregulierung und Büro-kratisierung des Schwerbehinderten-rechts erschweren Arbeitgebern je-doch oftmals die Beschäftigung vonschwerbehinderten Menschen.

Um das bestehende Engagement der Un-ternehmen bekannter zu machen, Hilfe-stellungen zu geben und zum Nachahmenanzuregen, hat die BDA gemeinsam mit

dem Deutschen Industrie- und Handels-kammertag (DIHK) und dem Zentralver-band des Deutschen Handwerks (ZDH)die Initiative "Inklusion gelingt!" gestartet.Damit möchten die Spitzenverbände derdeutschen Wirtschaft die Inklusion vonMenschen mit Behinderung vorantreibenund Brücken in Ausbildung, Arbeit undGesellschaft bauen. Auf der Websitewww.inklusion-gelingt.de finden sich um-fassende Informationen für Unternehmen,wie z. B. eine Übersicht der Förderinstru-mente und zahlreiche Kontaktadressenwichtiger Dienstleister und Behörden, aberauch Praxisbeispiele, Aktivitäten von Ver-bänden und Kammern, Publikationen undVeranstaltungen sowie die gemeinsameErklärung der Spitzenverbände. Die Bot-schaften der Initiative „Inklusion gelingt“werden auch durch das Ausgleichsfonds-projekt WIRTSCHAFT INKLUSIV, das dieBundesarbeitsgemeinschaft ambulanteberufliche Rehabilitation (BAG abR) e.V.und die hier zusammengeschlossenen Bil-dungseinrichtungen der Wirtschaft durch-führen, in die Regionen und zu den Betrie-ben vor Ort getragen.

Die BDA hat zudem den Leitfaden „IN-KLUSION UNTERNEHMEN“ herausge-bracht. Die Broschüre soll Unternehmengezielt informieren und unterstützen, umdie Ausbildung und Beschäftigung vonMenschen mit Behinderung erfolgreichgestalten zu können. Der Leitfaden enthältermutigende und ideengebende Beispieleaus der Praxis, hilfreiche Tipps und weistauch auf wichtige Ansprechpartner hin.

Gemeinsam mit dem UnternehmensForum, der Bundesagentur für Arbeit undder Charta der Vielfalt verleiht die BDA indiesem Jahr den „Inklusionspreis 2014 -Unternehmen setzen auf Beschäftigungvon Menschen mit Behinderung“. Die Ge-winner der letzten Jahre - vom Klein- biszum Großunternehmen - haben gezeigt,wie die Inklusion von Menschen mit Behin-derung erfolgreich gelingen kann und wel-cher Mehrwert für alle Beteiligten dabeientstehen kann. Auch in Zukunft werdensich die deutschen Arbeitgeber auf vielfäl-tige Weise für eine inklusive Arbeitswelteinsetzen und sich dafür stark machen, diePotenziale von Menschen mit Behinderungnoch besser zu fördern.

Kontakt:Nora Fasse BDA Bundesvereinigung der DeutschenArbeitgeberverbände Breite Straße 29, 10178 Berlin Tel.: (030) 20 33-1414 Fax (030) 20 33-1405 [email protected]

bdA / Arbeitgeberverbände

Inklusion von Menschen mit behinderung gelingt!

Page 9: HCP Journal 02/2014

Institut zur Fortbildung von Betriebsräten KG I Prof.-Becker-Weg 16 I 82418 Seehausen a. Sta� elseeTelefon 0 88 41 / 61 12-0 I Fax 0 88 41 / 61 12-151 I Internet www.sbv-wahl.de

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SBV-Wahl-Hotline:

Page 10: HCP Journal 02/2014

10 www.hcp-journal.de

(arbeit) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

Schleswig-Holstein erprobt im Bereichder Integration von Menschen mitSchwerbehinderung in den ersten Ar-beitsmarkt neue Wege. Das Aktions-bündnis Schleswig-Holstein will ge-meinsam mit den Unternehmen mehrArbeits- und Ausbildungsplätze speziellfür schwerbehinderte Menschen bereit-stellen. Auftraggeberin des aus derAusgleichsabgabe finanzierten Projektsist das Ministerium für Soziales, Ge-sundheit, Familie und Gleichstellung.

Die Vereinigung der Unternehmensverbän-de in Hamburg und Schleswig-Holsteine.V. - UVNord, die Agentur für Arbeit - Re-gionaldirektion Nord sowie die KreiseSchleswig-Flensburg und Nordfrieslandsind Projektpartner. Da in den RegionenHerzogtum Lauenburg, Lübeck, Osthol-stein, Pinneberg und Schleswig-Flensburgdie Arbeitslosigkeit von Menschen mit Be-hinderung besonders hoch ist, hat das Ak-tionsbündnis SH dort seinen Schwerpunkt.In diesen „Modellregionen“ wohnen 2.460der insgesamt in Schleswig-Holstein le-benden 5.672 arbeitslosen Menschen miteiner Schwerbehinderung.

Das Aktionsbündnis SH setzt auf die Be-ratung und Information der Unternehmen,

einen gemeinsam getragenen Integra-tionsprozess sowie die Verzahnung dervorhandenen Unterstützungsstrukturenund Kompetenzen in den Regionen. Diebei UVNord und e.s.a. - Verein zur Förde-rung der Betrieblichen Eingliederung imHandwerk e.V. angesiedelten Fachbera-tungen unterstützen Unternehmen bei derIdentifikation geeigneter Arbeitsplätze fürschwerbehinderte Menschen, der Perso-nalsuche und bei der Beantragung vonFördermitteln. Integrationscoaches bera-ten und coachen die Teilnehmer mit einerSchwerbehinderung, unterstützen bei derKlärung beruflicher Perspektiven und imBewerbungsverfahren. Die Integrations-coaches sind bei der Brücke Schleswig-Holstein, Integra und dem Integrations-fachdienst Schleswig-Flensburg ange-stellt. Zu den Angeboten des Aktions-bündnis SH gehört auch die Beratungund Unterstützung von Unternehmen beider Einführung und Umsetzung des be-trieblichen Eingliederungsmanagementsfür Mitarbeiter mit einer Schwerbehinde-rung. Erste Erfolge kann das Aktions-bündnis bereits nachweisen. ZwischenJuni 2012 und Januar 2014 wurden 862Unternehmen durch die Fachberatungeninformiert und beraten. Akquiriert wurdenrund 160 Arbeits- und Ausbildungsplätze.

250 arbeitsuchende Menschen mit einerSchwerbehinderung wurden durch die In-tegrationscoaches in intensiven Coaching-prozessen auf eine sozialversicherungs-pflichtige Beschäftigung vorbereitet. Ba-bette Dunker, Gesamtkoordinatorin desProjekts, zieht ein erstes Resumée: „DerIntegrationsprozess ist Maßarbeit - ein‚aufeinander hin entwickeln' von Unter-nehmensinteressen, Stellenprofil und Teil-nehmerfähigkeiten.“ Der Zugang der Teil-nehmer ins Projekt erfolgt i.d.R. über dieArbeitsagenturen und die Job- oder So-zialcenter, die ihre Kunden über das frei-willige und kostenlose Angebot des Akti-onsbündnis SH informieren.

„Erfreulich ist, dass mittlerweile vermehrtUnternehmen mit Beratungs- und Perso-nalbedarf aktiv auf die Fachberatungen zu-kommen“, so Gesamtkoordinatorin Babet-te Dunker. Im Aktionsbündnis SH stehensowohl Stellen für Fachkräfte als auch Ni-schenarbeitsplätze im Fokus der Beratun-gen. Peer Gillner, Projektleiter bei der Jo-hann Daniel Lawaetz-Stiftung, die mit derProjektevaluation beauftragt ist, hat fest-gestellt: „Die Teilnehmer im Aktionsbünd-nis SH haben teilweise einen längerenWeg mit Krankheitsphasen und Arbeitslo-sigkeit durchlaufen. Trotz guter Ausbildungund hoher Mobilität haben diese Bewerberoftmals nur geringe Chancen, in Fachar-beiterstellen vermittelt zu werden, vielmehrgeht es in diesen Fällen eher um die Über-nahme von Helfertätigkeiten.“

Unternehmen und arbeitsuchende Men-schen mit einer Schwerbehinderung fin-den auf der Internetseite weiterführendeInformationen und Ansprechpartner.

Kontakt: gefas - Gesellschaft für Arbeitsmarkt- undStrukturpolitik - Institut der Unterneh-mensverbände Nord - e.V. Babette DunkerGesamtkoordinatorin Aktionsbündnis SHParadeplatz 9, 24768 RendsburgTel.: (04331) 13 19-14E-Mail: [email protected]

Aktionsbündnis Schleswig-Holstein

Gemeinsam mit UnternehmenArbeitsplätze bereitstellen

Maßarbeit: Optimierung des Integrationsprozesses in einem Workshop

Page 11: HCP Journal 02/2014

5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014 (fortbildung)

Erfolgreiche Tagungen in barriere-freier Umgebung sind im GästehausBad Bevensen der Fürst Donners-marck-Stiftung selbstverständlich.Ob Urlaub oder Tagung – hier findenGäste eine Auszeit vom Alltag. Kör-per, Geist und Seele erholen sich,um mit neuer Kraft und frischemElan an Tagungen teilzunehmen.

Das Gästehaus Bad Bevensen ist kom-plett barrierefrei gestaltet. Ganz neu istdas Vital-Zentrum mit Bio-Sauna, Sauna,Dampfbad, Entspannungsräumen undGymnastikraum. Hier können die Gäste in

ansprechendem Ambiente entspannenund etwas für ihre Gesundheit tun. Dazubietet die Physiotherapiepraxis ein fach-lich fundiertes Spektrum verschiedenerGesundheitsanwendungen. Ob es einephysiotherapeutische Behandlung ist,eine manuelle Therapie, eine Wohlfühl-massage oder Wärmebehandlungen –hier ist man immer in guten Händen.Vielseitige Entspannungs- und Aktivitäts-programme sorgen für das Wohlbefinden.

Das gemütliche Tagungs- und Urlaubs-hotel verfügt über 43 Einzel- und 35Doppelzimmer, die geschmackvoll, kom-

fortabel und rollstuhlgerecht eingerichtetsind. Es befindet sich in ruhiger Wald-randlage in der Kurstadt Bad Bevensen.Großzügige Gasträume, eine Sonnenter-rasse und ein schöner Waldgarten er-möglichen Erholung in gepflegter Atmos-phäre. Die gute Küche des Hauses bie-tet morgens und abends ein reichhaltigesBuffet und mittags Wahlmenü, aufWunsch mit Diätkost. Zudem wird einumfangreiches Freizeit- und Kulturpro-gramm angeboten.

Kontakt: Gästehaus Bad BevensenFürst Donnersmarck-StiftungAlter Mühlenweg 729549 Bad BevensenTel: (05821) 9 59-0Fax: (05821) 9 [email protected]

Fürst donnersmarck-Stiftung

barrierefreie Veranstaltungenim schönen bad bevensen

Das barrierefreie Hotel in der Lüneburger Heide

Entspannte Tagungen und Seminare im Gästehaus:nur eine Bahnstunde von Hamburg entferntSeminar- und Gruppenräume mit Tagungstechnik78 barrierefreie Zimmer mit Dusche/WC, Telefon, TV, NotrufVital-Zentrum mit Sauna, Bio-Sauna, Dampfbad und Gymnastikraumvielfältiges Gastronomieangebot, auch DiätkostParkplatz und Tiefgarage

Gästehaus Bad BevensenAlter Mühlenweg 7, 29549 Bad Bevensen, Telefon: 05821-959 0

Telefax: 05821-959 160, E-Mail: [email protected], Internet: www.gaestehaus-bad-bevensen.de

13:47

Page 12: HCP Journal 02/2014

Ich (m/32) habe Groß- und Außenhandelskaufmann gelerntund war 12 Jahre als „Technischer Kundenbetreuer“ in derProduktberatung tätig.

Ich habe im Bereich des gesamten Haushalts-, Gesundheits-und Sportsortiments beraten. Nach 12 Jahren suche ich eineneue Herausforderung! Ich bringe sehr gute kommunikativeFähigkeiten mit. Durch meine vielfältigen Erfahrungen im Um-gang mit Kunden, meinen guten EDV-Kenntnissen und mei-nem sicheren Umgang mit den Neuen Medien möchte ich IhrTeam verstärken.

Ich möchte mich Ihnen vorstellen:

12 www.hcp-journal.de

(stellenangebot) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

Technische Kundenbetreuung*

*Ihre kostenfreie Jobvermittlung

Seit HeLiKom.de im Internet zu errei-chen ist, haben sich viele Menschenim Netzwerk angemeldet, um hier-über zu einem Freizeitziel eine Be-gleitung zu finden, oder sich als Be-gleitung anzubieten. Jetzt erweitertsich das Netzwerk auch in andererHinsicht!

München, Berlin, Leipzig, Hannover undMünster sind nur einige Städte, aus de-nen sich Menschen neu bei HeLiKomangemeldet haben. Aber nicht nur dieMitgliederzahl wächst kontinuierlich undverbreitet sich überregional, auch die An-bieter von Freizeitveranstaltungen zeigenein großes Interesse im Netzwerk dabei

zu sein. Das ist eine großartige Entwick-lung, denn durch die Veranstaltungen ge-winnen die Mitglieder viele neue Anre-gungen für mögliche Freizeitaktivitäten.

Neben diesen Erweiterungen ist HeLi-Kom seit kurzem auch für Menschennutzbar, die nicht über einen Internetan-schluss verfügen. Jetzt endlich ist dasNetzwerk für alle zugänglich und ist somitdem Inklusionsgedanken wieder einenSchritt näher gekommen.

Seit Beginn des Jahres gibt es ein Servi-ce-Telefon bei HeLiKom. Unter der Ruf-nummer: (04532) 40 89 122 ist jeweilsDienstag und Donnerstag das HeLiKom

Service-Team in der Zeit von 15:00 bis17:00 Uhr für interessierte Menschen er-reichbar. Am Service-Telefon betreut einengagierter Mitarbeiter von HeLiKom dieAnrufenden rund um Registrierung, Ver-abredungswünsche und wird somit imNamen des Mitglieds im Netzwerk aktiv.

Wer es lieber noch persönlicher mag, derfindet eine Unterstützung bei Frau ErikaRessing. Frau Ressing, wohnhaft inBargteheide, hat über viele Jahre ehren-amtliche Tätigkeiten ausgeübt und ist im-mer noch voller Energie. Sie möchtediese dazu nutzen, Menschen bei derHandhabung des HeLiKom-Portals zuunterstützen. Dazu steht Frau Ressingimmer mittwochs in der Zeit von 15:00bis 16:00 Uhr im Foyer des Seniorendor-fes Bargteheide mit Rat und Tat zur Ver-fügung.

Einer der größten Veränderung ist auch,dass die bisher erhobene Mitgliedsgebühr

HeliKom.de

das Netzwerk wächst!

Kontakt zu Bewerbern/Stellenanbietern erhal-ten Sie als kostenfreien Service. Nennen Sieuns die Nummer der Stellenanzeige und wirvermitteln umgehend den Kontakt.

Wir bitten alle Vertrauens-personen, ihre Personalab-teilung über die Stellenan-gebote zu informieren!

Wir behalten uns vor, eingesendete Angebotebzw. Gesuche zu kürzen bzw. zu modifizieren.Mit Einsendung von Jobangeboten oder -ge-suchen wird der Veröffentlichung zugestimmt.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

HCP Journal Job-Service

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Sofort verfügbar!

Stellenanzeige-Nr. 247.14

Page 13: HCP Journal 02/2014

Ich (w/38) konnte bereits fundierte Erfahrungen in den Bereichen Personalführung und allgemeine Bürotätigkeitensammeln. Zu meinen Aufgaben gehörte u.a. die Bearbeitung und Überwachung der ordnungsgemäßen Abwicklungaller personellen Einzelmaßnahmen, von der Erstellung der Arbeitsverträge bis zu deren Beendigung und Zeugnis-erstellung sowie die Erledigung des damit zusammenhängenden Schriftwechsels, auch mit den Mitarbeitervertre-tungen. Außerdem gehörte das eigenständige Bearbeiten und Erstellen von Stellenanzeigen, einschließlich der damit verbundenen Bewerberkorrespondenz zu meinen Tätigkeiten.

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5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014 (arbeit)

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(portrait) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

Seine Lebensgeschichte ist so faszi-nierend, dass man sie festhaltenmöchte und zum Weitererzählen anre-gen. Sie handelt von einem Mann, dereinen Traum hat und diesen nie aufge-geben hat. Der Traum von einem Renn-fahrer, der den Geschwindigkeitsre-kord für Motorräder bricht. Im Alter von67 Jahren gelang es ihm - trotz etlicherWiedrigkeiten.

Burt Munro lebt in “Down Under” und istein sympathischer Mann. Er strahlt Gelas-senheit aus und in ihm ruht die Kraft eines

erfahrenen Mannes und zugleich das Tem-perament eines Kindes. Beides zusammenlässt sich vielleicht als Triebfeder für eineunvergleichbare Geschichte identifizieren.

Burt Munro kaufte sich in den 1920er Jah-ren ein Motorrad der Marke “Indian”, die inden USA hergestellt werden. Seine Begei-sterung für den Motorsport auf zwei Rädernfand kaum Grenzen und so nahm er anzahlreichen Rennveranstaltungen teil. EinenTraum hatte er sich aber noch nicht erfüllt:einmal im Leben auf den Salzsee bei Bon-neville in Amerika. Dies war der Ort, wo

Rennfahrer ihre Fahrzeuge auf einem aus-getrockneten Salzsee zur Höchstgeschwin-digkeit ausfahren konnten. Burt war über-zeugt, seine Indian soweit umbauen zukönnen, dass er damit den Weltrekord inder Höchstgeschwindigkeit brechen könn-te. Trotz seiner überaus sympathischen Artwaren die Menschen in seiner Umgebungzwar durchaus angetan von diesem Vorha-ben, nur zutrauen mochten sie es ihm danndoch nicht. Doch als Burt Munro bereitsüber 60 Jahre alt war, wurde bei ihm eineschwere Herzerkrankung festgestellt, dieden behandelnden Arzt ihn auffordern ließ,sich künftig keine Belastungen mehr zu zu-muten. Angetrieben vom ungebrochenenWillen eines sturen Kindes wollte Burt esnicht zulassen, seinen Traum aufzugeben.Stattdessen begann er, die verbleibendeZeit dafür zu nutzen, diesen einen Traumerst recht zu realisieren. Doch die Hürdenfingen jetzt erst an! Burt Munro war keinwohlhabender Mann und so war er auf denKredit seiner Bank angewiesen. Doch sein

burt Munro

rennfahrerlegende trotzt Alter und Krankheit

Burt Munro bei seinen letzten Start im August 1971 (© by Richard Menzies, www.rdmenzies.com)

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5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014 (portrait)

Bankberater blickte etwas mitleidig zu ihm– schließlich sei er alt und krank und denKredit könne er ihm unmöglich geben!

Burt ließ sich auch davon nicht abhalten,seinen Traum dennoch zu realisieren. Erheuerte auf einem Frachtschiff als Kochan, um die Überfahrt für sich und sein Mo-torrad zu finanzieren. Ob als Schiffskoch,oder Rennfahrer - wo Burt auf Menschentraf, waren sie von seiner sympathischenArt angetan. Sein Blick richtete er stets aufden Menschen und ließ sich vom gesell-schaftlichen Stand nicht im geringsten Be-einflussen. Und so wurde aus flüchtigenBegegnungen bleibende Erlebnisse und Er-innerungen. Endlich in Bonneville ange-kommen, muss Burt abermals feststellen,dass sein Traum sich nicht einfach realise-ren lässt. Die Veranstalter verlangten einevorherige Anmeldung, was ihm weder be-kannt noch bewusst war. Er konnte sichnicht damit abfinden, dass der Anmeldeter-min abgelaufen war und seine lange Reisedamit umsonst. Er gewann unter den ande-ren Teilnehmern nicht nur Sympathie, son-dern auch Fürsprecher, die ihren Einflussauf die Veranstalter geltend machten. Undso sollte es dann doch noch zur ersehntenTeilnahme kommen.

Wir schreiben das Jahr 1967. Das Motor-rad von Burt Munro ist zu diesem Zeitpunktschon über 40 Jahre alt und dessen Fahrerging auf die 70 zu. Dieses Gespann also istnach Bonneville gekommen, um einen Ge-schwindigkeitsweltrekord aufzustellen. BurtMunro legte keinen großen Wert aufs

Äußere - seine Kleidung war nicht mehrzeitgemäß, aber zweckdienlich. Es störteihn nicht, dass sich kaum jemand vorstellenkonnte, dass dieses Vorhaben gelingenkönnte. Eine Petition unter den Rennfah-rern führte schließlich dazu, dass Burt teil-nehmen konnte. Auf der ersten Proberundeüberraschte er die Teilnehmer und Zu-schauer bereits mit einer nicht erwartetenSchnelligkeit. Statt der ursprünglichenHöchstgeschwindigkeit von 60 Meilen inder Stunde erreichte er knapp 160 Meilen.Doch sein Traum war es, die 200 Meilen-Grenze zu überschreiten. Im nächsten An-lauf fuhr er die Indian bis an ihre Grenzeund passierte tatsächlich die 200 Meilen.Sein ungebrochener Wille und Mut mach-ten außergewöhnliche Ergebnisse möglich.Burt wurde von den Teilnehmern gefeiert

und zum Ehrensieger der Veranstaltung er-klärt. Statt Pokal sammelten alle Rennfah-rer für Burt Munro, damit ihm die Rückreisemöglich würde. Dieses außerordentliche Er-lebnis verlieh Burt Munro viel Zuspruch undMotivation, seinen Traum zu wiederholen.Insgesamt fuhr er neun Mal nach Bonnevil-le und stellte zuletzt 1967 einen Weltrekordauf, der bis heute noch Gültigkeit besitzt!

In der Geschichte von Burt Munro spiegelnsich unterschiedliche Aspekte der Inklusionwieder. So musste er einst Krankheit, Alter,mangelnde finanzielle Mittel und Unterstüt-zung mit Mut, Sympathie und unbändigerTatkraft überwinden, um zu seiner gesell-schaftlichen Teilhabe zu gelangen.

von Alexander Främcke

Burt Munro aus Invercargill (Neuseeland) wurde 1899 geboren und stellte 1967 in der

Salzwüste in Utah mit seiner modifizierten 1920er Indian Scout den Land-Geschwindigkeits-

weltrekord auf. Er hatte bereits 1926 damit begonnen, sein Motorrad weiterzuentwickeln und

umzubauen. Zu seiner Rekordfahrt trat er mit einer abenteuerlich anmutenden Konstruktion

aus selbstgebauten Teilen an, die nach jeweils 10 Minuten Fahrt auseinandergebaut und wie-

der in Stand gesetzt werden musste. Die „Munro Special“ war dazu gebaut, hohe Geschwin-

digkeiten zu erzielen. Er stellte mit diesem Gefährt den offiziellen Land-Geschwindigkeitsre-

kord von 295,453 km/h (183,586 mph) auf und erzielte eine inoffizielle Spitzengeschwindig-

keit von 330,98 km/h (205,67 mph). Munros legendäre Hartnäckigkeit inspirierte zum 2005

gedrehten Film „The World’s Fastest Indian“. Acht Jahrzehnte, nachdem Burt Munro seinen

ehrgeizigen Plan anging, mit seiner geliebten, eigentlich für eine Höchstgeschwindigkeit von

90 km/h (55 mph) gebauten Indian einen Geschwindigkeitsweltrekord aufzustellen, wurde er

zur Würdigung dieser Leistung 2006 in die „AMA Hall of Fame“ (Ehrengalerie des US-Motor-

radverbandes) aufgenommen. Burt Munro verstarb 1978 im Alter von 79 Jahren.

Mit der stark modifizierten Indian Scout von 1919 gelang Munro 1967 der Weltrekord

© by Richard Menzies (www.rdmenzies.com)

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(arbeit) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

Die demografische Entwicklung in der Bun-desrepublik wirkt sich inzwischen deutlichauf die Arbeitswelt aus. Und mit der Steige-rung der physischen und psychischen Bela-stungen am Arbeitsplatz nehmen die Lang-zeiterkrankungen zu. Deutschland ist daseinzige Land in Europa, das die Eingliede-rung von langzeiterkrankten Beschäftigtenin ein Gesetz gefasst hat. Alle Beschäftig-ten, die länger als 6 Wochen am Stückoder unterbrochen arbeitsunfähig erkranktsind, haben das Recht auf Unterstützunginnerhalb eines Betrieblichen Eingliede-rungsmanagements.

Zehn Jahre BEM - ein Grund zum Fei-ern!Seit dem 15. April 2004 gibt es den § 84II SGB IX - seit 10 Jahren also. Nach bis-herigen Erfahrungen scheint sich das BEMlangsam als betriebliche Handlungsoptiondurchzusetzen: In einer zunehmenden Zahlvon Betrieben werden BEM-/Integrati-onsteams gebildet und entsprechende Be-triebsvereinbarungen getroffen.

Welche Ziele verfolgt das BEM?Das Betriebliche Eingliederungsmanage-ment begründet eine Initiativpflicht des Ar-beitgebers. Das BEM stellt dieMitarbeiter/innen ins Zentrum unterstüt-zender Maßnahmen, die das Ziel haben,den Arbeitsplatz und die Arbeitskraft mög-lichst zu erhalten oder geeignete Alternati-ven zu ermitteln und umzusetzen. DasBEM selbst macht nicht gesund, aber dieRahmenbedingungen am Arbeitsplatz kön-nen verbessert werden. Vor dem Hinter-grund des demografischen Wandels wirdder Druck wachsen, die Menschen im Be-trieb zufrieden, gesund und leistungsfähigzu erhalten. Die Umsetzung des BEM istkomplex und geht einher mit Fragen, Stol-persteinen und Grenzen. Aber es eignet

sich als Instrument zur Lösung vieler sensi-bler, betrieblicher Alltagsprobleme, bei de-nen es um die Gesundheit und die Einsetz-barkeit erkrankter Beschäftigter geht. AmEnde stehen win-win-Situationen, von de-nen alle Beteiligten profitieren.

Mindestanforderungen an die betriebli-che Umsetzung eines BEMsKonkretisiert werden Anforderungen imBEM-Verfahren durch ein BAG-Urteil vom10.12.2009, Aktenzeichen 2 AZR400/08, wie sie in den folgenden drei Ori-entierungssätzen zum Urteil von WolfhardKohte dokumentiert sind:1.Den Arbeitgeber, der kein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) nach§ 84 II SGB IX durchführt, treffen erhöh-te Anforderungen an die Darlegungs-und Beweislast im Kündigungsschutz-prozess. Das Gleiche gilt, wenn der Ar-beitgeber ein Verfahren durchgeführthat, das nicht den gesetzlichen Mindest-anforderungen entspricht.

2.Das BEM ist ein rechtlich regulierterSuchprozess, mit dem der Anpassungs-und Änderungsbedarf der betroffenenArbeitsplätze ermittelt und realisiert wer-den soll.

3.Für ein ordnungsgemäßes BEM-Verfah-ren ist es erforderlich, dass alle zu betei-ligenden Stellen, Ämter und Personeneinbezogen werden, dass keine vernünf-tigerweise in Betracht zu ziehende Mög-lichkeit ausgeschlossen wird und die vonTeilnehmern eingebrachten Vorschlägesachlich erörtert werden.

Ein paar rechtliche EckdatenDer § 84 II SGB IX konstituiert einenrechtlichen Anspruch des Arbeitnehmersauf unterstützende Maßnahmen durch denArbeitgeber. Dieser muss eine Einladungzur Aufnahme eines BEM-Verfahrens aus-

sprechen. Die Teilnahme des Arbeitneh-mers ist allerdings freiwillig. Aus den Urtei-len der Arbeitsgerichte ergeben sich recht-lich abgesicherte Verfahrensweisen zumBEM. Weitgehend geklärt sind die folgen-den Kriterien: Das BEM muss allen (BAG v. 12.07.07)Mitarbeiter/innen angeboten werden, dieinnerhalb der letzten 12 Monate insgesamt(ununterbrochen oder durch wiederholteFehlzeiten) länger als 6 Wochen arbeitsun-fähig waren. An einem BEM-Gesprächnehmen in der Regel ein/e Arbeitgeberbe-auftragte/r (Vertretung), der/die berechtig-te Beschäftigte, die Interessenvertretung(BR/PR/MAV), die Schwerbehindertenver-trauensperson (bei Schwerbehinderungund Gleichstellung) und optional Betriebs-arzt oder externe Berater/Partner teil.

Das BEM ist keine Grundlage fürkrankheitsbedingte KündigungenDas Gesetz verpflichtet alle Arbeitgeber zurDurchführung eines BEM. Kommen diesedem nicht nach, folgen zwar keine Sanktio-nen, aber eine krankheitsbedingte Kündi-gung des Betroffenen würde in einer arbeits-gerichtlichen Auseinandersetzung wesentlicherschwert. Das BEM ist im § 84 II, S. 1 - 7SGB IX ein förmlich ausgestaltetes Verfah-ren. Nur wenn es den gesetzlichen Vorgabenentspricht, kann es als BEM angesehenwerden (Hanns-Uwe Richter in: Hahn/ Bau-meister Hrsg.: Betriebliches Eingliede-rungsmanagement im Unternehmen, S. 61,2008). Das BEM ist eine Verfahrenspflichtund verlangt als solche die Etablierung einesunverstellten, verlaufs- und ergebnisoffenenSuchprozesses. Festzuhalten bleibt, dassdas BEM grundsätzlich keine Voraussetzungfür eine krankheitsbedingte Kündigung ist.Es verlagert vielmehr die Beweislast für de-ren Begründung stärker auf die Arbeitgeber.Nur in Fällen, in denen ein BEM von vorn-

beratungsstelle handicap

zehn Jahre betriebliches eingliederungs-management (beM): eine Bestandsaufnahme

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5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014 (arbeit)

herein aussichtslos gewesen wäre, muss derArbeitgeber kein BEM durchführen. DieseAussichtslosigkeit hat der Arbeitgeber nach-zuweisen.

Datenschutz im BEMGanz wichtig: Im Rahmen eines jedenBEM-Verfahrens werden äußerst sensiblepersonenbezogene Gesundheitsdaten the-matisiert. Der Umgang mit ihnen fällt somitunter die Regelungen des Bundesdaten-schutzgesetzes (BDSG).• Zur Datenerhebung wird die Zustimmungdes Betroffenen benötigt.

• Die Daten dürfen nur zweckgebunden(im Sinne des BEM) verwendet werden.

• Die erhobenen Daten dürfen nicht für ar-beitsvertragsrechtliche Zwecke verwen-det werden.

• Die BEM-Akte muss von der Persona-lakte getrennt bleiben.

• In die Personalakte dürfen nur Hinweisedarauf aufgenommen werden, dass einBEM angeboten, angenommen oder ab-gelehnt wurde und dass es stattgefundenhat und abgebrochen oder beendet wurde.

RESUMÉEDas Betriebliche Eingliederungsmanage-ment ist gut geeignet für Arbeitnehmer/in-nen mit gesundheitlichen Beeinträchtigun-gen. Seine Anwendung ist gerade im Hin-blick auf einen prognostizierten Fachkräfte-mangel und die Folgen des demografi-schen Wandels sinnvoll. Das BEM - richtigumgesetzt - spart Zeit und Geld, wirkt sichpositiv auf die Beschäftigten aus undmacht das Unternehmen als Arbeitgeberattraktiver!

Dr. Regina RichterBeratungsstelle handicap

Wir beraten betriebliche Interessenvertretungen in der Metropol-region Hamburg mit dem Fokus auf schwerbehinderte Beschäf-tigte zu den Themen:

Schwerbehindertenförderung und -politik in den BetriebenBeratung und Umsetzung: Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)Qualifizierungsberatung Demografischer Wandel

Unsere Beratungen sind für die betrieblichen Interessenvertretungen kostenfrei!

handicap wird gefördert durch das Integrationsamt der Freienund Hansestadt Hamburg.

Kontakt:Arbeit und Leben DGB/VHS e.V.Besenbinderhof 60, 20097 HamburgTel. 040/ 284016-50handicap@hamburg.arbeitundleben.dewww.handicap-hamburg.de

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ARBEIT | GESUNDHEIT | SOZIALES | RECHT

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© by Richard Menzies (www.rdmenzies.com)

Portrait

Burt MunroRennfahrerlegende trotzt Alter und Krankheit

Integrationsamt

Kostenfreiaber nicht kostenlos

Das HCP Journal wird kostenfreiverteilt und finanziert sich nur durchWerbeeinnahmen. Damit dies mög-lich ist, möchten wir den Geschäfts-führungen in den Hamburger Betrie-ben die Aufnahme des HCP Jour-nals in den Werbeetat vorschlagen.

Reichweite mit WirkungDas HCP Journal wird durch dieVertrauenspersonen an alle Be-schäftigten in den Betrieben aufelektronischen Weg verteilt. PerE-Mail oder mittels hausinternem In-tranet, wie z.B. bei der DeutschenTelekom, Flughafen Hamburg oderDeutsche Bank. Die Reichweite desHCP Journals beträgt damit bis zu400.000 Beschäftigte.

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(recht) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

18 www.hcp-journal.de

Im Septemberprüft der UN-Ausschuss für dieRechte von Men-schen mit Behin-derungen erst-mals in einem in-ternationalen Ver-fahren, wie

Deutschland die UN-Behindertenrechts-konvention umsetzt. Valentin Aichele, Lei-ter der Monitoring-Stelle zur UN-Behin-dertenrechtskonvention, über die Bedeu-tung dieses Verfahrens für Menschen mitBehinderungen in Deutschland.

Herr Aichele, welche Bedeutung hatdas internationale Prüfverfahren fürMenschen mit Behinderungen inDeutschland?Valentin Aichele: In diesem Jahr wird zumersten Mal in einem internationalen Ver-fahren geprüft, ob Deutschland die Men-schenrechte von Menschen mit Behinde-rungen achtet und wie es die Verpflichtun-gen aus der Behindertenrechtskonventionumsetzt. Erstmals muss sich Deutschlanddem internationalen Vergleich stellen, dasist schon eine besondere Situation. DieWelt wird auf Deutschland schauen.

Wie kann dadurch die Situation derbetroffenen Menschen konkret ver-bessert werden?Aichele: Der UN-Ausschuss wird voraus-sichtlich Anfang Oktober Empfehlungenaussprechen, in welchen Bereichen erakuten Handlungsbedarf in Deutschlandsieht. Diese Anregungen - ausgespro-chen von einem Gremium mit internatio-naler Perspektive - werden die Aufmerk-samkeit von Politik und Medien auf die Si-tuation von Menschen mit Behinderungenrichten und Handlungsdruck erzeugen.Zudem bietet das Verfahren die Chance,Punkte, über die politisch in Deutschland

gestritten wird, beispielsweise inklusiveBildung, vor einem internationalen Gremi-um zu klären und dadurch neue Impulsefür die weitere Umsetzung der Konventionzu bekommen.Die Monitoring-Stelle fordert die Bun-des- und Landesregierungen in einerheute erschienenen Publikation auf,das Verfahren aktiv mitzugestalten.Messen diese der Staatenberichts-prüfung bislang die nötige Aufmerk-samkeit bei?Aichele: Teile der Bundesregierung neh-men die Sache sehr ernst, das weiß ich.Aber ich vermute, dass das UN-Verfahrenbeispielsweise in den Ländern noch nichtbekannt genug ist. Da sie aber bei derUmsetzung der UN-Behindertenrechts-konvention eine zentrale Rolle spielen -für die Bereiche Bildung, Wohnen, Arbeitoder Mobilität sind größtenteils die Länderzuständig - müssen die politisch Verant-wortlichen sich stärker beteiligen. Wir for-dern deshalb unter anderem die Landes-regierungen auf, sich der deutschen De-legation anzuschließen, die im Septemberdem UN-Ausschuss in Genf Rede undAntwort steht.

Welche Rolle spielen Menschen mitBehinderungen im Verfahren?Aichele: Sie haben eine zentrale Rolle:Alle Mitglieder des UN-Ausschusses ha-ben persönliche Erfahrung mit Behinde-rungen. Und das Verfahren bietet Selbst-hilfeorganisationen, Vereinen und Verbän-den von und für Menschen mit Behinde-rungen die Möglichkeit, den UN-Aus-schuss über ihre Sicht der Dinge zu infor-mieren. Von diesem Recht hat die deut-sche Zivilgesellschaft in den letzten Mona-ten engagiert Gebrauch gemacht.

Haben Sie Vermutungen, wie die Kri-tik der UN an Deutschland ausfallenwird?

Aichele: Gemischt. Der Ausschuss hat inden letzten Jahren schon andere Staaten,beispielsweise Australien und Österreichüberprüft und anschließend immer Lobund Tadel geäußert. So hat er die Regie-rungen für die Bereiche gelobt, in denensie die UN-Konvention gut umgesetzt ha-ben. Er hat aber auch die kritischenPunkte angesprochen. Das wird vermut-lich auch in Bezug auf Deutschland derFall sein. Wir müssen sehen, dass jedesLand in Bezug auf die Rechte von Men-schen mit Behinderungen große Heraus-forderungen bewältigen muss, so auchDeutschland. Konkret vermute ich, dasssich der Ausschuss kritisch zur Achtungder freien und informierten Entscheidungäußern und mehr Unterstützung im per-sönlichen Handeln von Menschen mit Be-hinderungen fordern wird.

Wie wird sich die Monitoring-Stelleam Verfahren beteiligen?Aichele: Die Monitoring-Stelle wird alleMöglichkeiten nutzen, sich aktiv an die-sem Verfahren zu beteiligen. Bis Augusterstellen wir einen so genannten Parallel-bericht, in dem wir aufzeigen, welche Pro-bleme für Menschen mit Behinderungenunserer Meinung nach dringend angegan-gen werden müssen. Wenn der UN-Aus-schuss im September in Genf den Berichtder Bundesregierung prüft, wird auch dieMonitoring-Stelle vor Ort sein. Außerdemplanen wir eine große "Follow Up"-Veran-staltung im Frühjahr 2015, auf der wir dieEmpfehlungen des Ausschusses und kon-krete Schritte für ihre Umsetzung inDeutschland diskutieren werden.

(Interview: U. Sonnenberg)

Kontakt:Deutsches Institut für MenschenrechteMonitoring-Stelle Zimmerstraße 26/27, 10969 BerlinTel.: (030) 25 93 59-450Fax: (030) 25 93 [email protected]

deutsches Institut für Menschenrechte

"die politisch Verantwortlichenmüssen sich stärker beteiligen"

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Menschen aus der Werkstatt für behinderte Menschen lei-sten gute Arbeit. Das sieht nicht nur die BeratungsinitiativeHamburg (BIHA) so. Offenbar empfinden das auch vieleUnternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen. Im-mer mehr Arbeitsverträge werden abgeschlossen.

So konnten in einer Vielzahl von Beratungsgesprächen fast100 offene Stellen an die Partner des Programmes zur Beset-zung entsprechender Vakanzen mitgeteilt werden. Seit Januardiesen Jahres stieg die Zahl dynamisch von 30 auf nunmehr99 Arbeitsplätze, so Herr Gillmann, Leiter der Beratungsinitiati-ve Hamburg. Nicht alle Positionen konnten dabei mit geeigne-ten Bewerbern besetzt werden, aber die Zahl verdeutlicht ein-drucksvoll die steigende Nachfrage.

„Mit dem Hamburger Budget können wir Menschen, die bislangin einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten mussten,langfristig bei uns beschäftigen und wir profitieren sogar da-von“, ist die Einschätzung vieler Betriebe. Die Einsatzmöglich-keiten sind dabei vielfältig. Sie reichen von A wie Archivtätigkei-ten bis Z wie Zustellung von Sendungen aller Art.

Das UKE (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) hat sichzum Ziel gesetzt ca. 20 Menschen aus der Werkstatt für behin-derte Menschen in den regulären Arbeitsbetrieb zu integrieren.Mit Erfolg konnten Beschäftigte in den unterschiedlichsten Auf-gaben eingesetzt werden. Beispielsweise im Bereich der Ge-bäudereinigung, für einfache Helfertätigkeiten wie das leerenvon Mülleimern, das Aufsammeln von Papier sowie in der Bet-tenzentrale, im Küchenbereich und im Bereich der Pflege desGarten- und Außengeländes.

Auch in anderen Unternehmen konnten erfolgreich Vakanzenermittelt werden. Insbesondere als Hausmeisterhelfer in einemKindergarten, als Packhelfer für leichte Paket- und Versandar-beiten, als Servicekraft in einem Hotel, als Mechaniker in einerkleinen Fahrradwerkstatt und als Textilpflegerin in einer Wä-scherei. Darüber hinaus gab es im IT-Bereich Anfragen einesUnternehmens, das die vorhandenen logisch-analytischen Stär-ken von Menschen im Autismus-Spektrum bei der Musterer-kennung und Fehlersuche mittelfristig für sich gewinnen möch-te. Die positive und unkomplizierte Zusammenarbeit mit denNetzwerkpartnern des Programmes darf hier besonders hervor-gehoben werden. Unter anderem begründet durch die zuverläs-

sige und professionelle Unterstützung und Begleitung der je-weiligen Beschäftigungsverhältnisse im notwendigen bzw. ge-wünschten Umfang.

Das Hamburger Budget zeigt: Inklusion ist viel mehr als sozialeVerantwortung oder gesetzlicher Auftrag. Inklusion ist ein Ge-winn für alle.

Kontakt:Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbHBIHA - Beratungsinitiative HamburgSpohrstraße 6, 22083 HamburgMatthias Gillmann, Projektleitung BIHATel. (040) 63 64 62 -72E-Mail: [email protected]

5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014 (arbeit)

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bIHA – beratungsinitiative Hamburg

Hamburger budget für Arbeit – aus der Sichtder bIHA eine Erfolgsgeschichte

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(mobilität) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

Auf der diesjährigen Jahreshauptver-sammlung der Arbeitsgemeinschaftder Schwerbehindertenvertretungen inder Hamburger Wirtschaft am 9. Maihat die Mercedes-Benz NiederlassungHamburg Herrn Frank Rennhack alsAnsprechpartner für Fahrzeuge mitFahrhilfen vorgestellt. Zugleich wurdeein Mercedes-Benz E 250 präsentiert,der mit umfangreichen Fahrhilfen aus-gestattet ist. Dieses Fahrzeug wirdvon Frank Rennhack gefahren, derselbst Rollstuhlfahrer und Spitzen-sportler im Eishockey (Sledge-Hockey) in der Bundesliga ist. Für dieLeser des HCP Journals, die nicht ander Jahreshauptversammlung teilneh-men konnten, stellen wir Herrn Renn-hack im Rahmen eines Interviews vor.

Als Aussteller auf der diesjährigenJahreshauptversammlung habenSie sich bereits den Vertrauens-personen vorgestellt. Mögen Siedies für diejenigen wiederholen,die nicht dabei sein konnten?Rennhack: Sehr gern. Seit März die-ses Jahres bin ich bei der Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg für dasThema More Mobility/Fahrhilfen abWerk zuständig. Das heißt, dass ichpotenzielle Kunden sowie Kostenträgerüber das Thema informiere, an Veran-staltungen der Zielgruppe teilnehmeund unsere Kunden bei der Auswahlder Fahrhilfen berate. Neben demThema Beratung zur Auswahl derFahrhilfen, ist mir wichtig, dass unsereKunden eine ganzheitliche Beratungbekommen. Das heißt, ich nenne Ih-nen die zuständigen Kostenträger, beidenen finanzielle Zuschüsse beantragtwerden können, wie läuft das ThemaFührerscheinbeantragung und Fahr-

schule ab, welcher Fahrzeugtypkommt in Frage, wo kann ich Umbau-ten herbekommen, die Mercedes nichtanbietet usw.. Der Kunde soll bei unsdas rundum sorglos Paket vorfinden.

Als Rollstuhlfahrer und Spitzen-sportler kennen Sie die Bedürfnis-se Ihrer Kunden besonders gut –welche Vorteile entstehen da-durch?Rennhack: Der Vorteil ist auf jedenFall, dass ich mich sehr gut in die Si-tuation der Kunden hinein versetzenkann und deren Bedürfnisse ganz ge-nau kenne. Darüber hinaus, ist geradebei „frischen“ Rollstuhlfahrern von An-fang an eine ganz andere Vertrauens-basis da, da man sich neben demThema Autofahren auch über Alltags-probleme usw. austauschen kann.

Fahrzeuge mit Fahrhilfen aus demHause Mercedes-Benz: in welchenModellklassen sind die Fahrhilfenverfügbar?Rennhack: Die Fahrhilfen ab Werksind für folgende Modellklassen ver-fügbar: A-Klasse, B-Klasse, C-Klasse,GLK, E-Klasse, SLK, CLS und die S-Klasse.

Wo liegt der Unterschied zwischenFahrhilfen ab Werk und nachträgli-chen Umbauten?Rennhack: Der Unterschied ist ganzklar, dass der Kunde einen festen An-sprechpartner hat und eine Rechnungbekommt. Somit bekommt er alles auseiner Hand. Ein weiterer Vorteil ist,dass auch auf die Fahrhilfen die volleWerksgarantie gilt. Bei nachträglichenUmbauten, muss eine externe Umbau-firma beauftragt werden, auf deren

Funktionalität Mercedes-Benz keineGarantie geben kann. Das heißt, wennan den Fahrhilfen etwas defekt seinsollte, muss der Kunde zur Umbaufir-ma fahren und kann diese nicht durchuns warten bzw. reparieren lassen.

Welche Bedeutung hat Mobilitätfür Sie persönlich im Arbeitsall-tag?Rennhack: Das Thema Mobilität spieltfür mich eine sehr große Rolle. Denngerade wenn Veranstaltungen bzw.Termine außer Haus stattfinden oderKunden körperlich oder logistisch nichtin der Lage sind zu uns ins Autohauszu kommen, muss ich in der Lagesein, dorthin zu fahren und vor Ort zusein.

(Interview: A. Främcke)

Kontakt:Frank Rennhack Key Account Manager “Fahrhilfen ab Werk“ Mercedes-Benz Ndl. HamburgKollaustraße 171, 22453 HamburgTel.: (040) 69 41-43 25Mobil: (0176) 30 90 81 33E-Mail: [email protected]

Mercedes-benz Niederlassung Hamburg

Fahrhilfen für mehr Mobilitätfür beruf, Freizeit und Familie

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5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014 (mobilität)

Aussteller auf der Jahreshauptversammlung: Frank Rennhack (Manager für “Fahrhilfen ab Werk“ der Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg)

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(gesundheit) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

Die Gefährdungsbeurteilung - ein pra-xisnaher Einstieg zum Umgang mit psy-chischen Belastungen am Arbeitsplatz.

Das wesentliche Instrument, um möglicheGefährdungen und Belastungen im Unter-nehmen zu identifizieren, ist die Gefähr-dungsbeurteilung. Zur Durchführung einersolchen Gefährdungsbeurteilung und zurUmsetzung daraus abgeleiteter Maßnah-men sind alle Unternehmen laut Arbeits-schutzgesetz nun verpflichtet. Wichtig undsinnvoll ist es, bei der Erhebung psychi-scher Belastungen am Arbeitsplatz die Mit-arbeiter eines Betriebes in den Prozess miteinzubinden. Idealerweise werden Mitarbei-ter persönlich gehört, sei es mit Hilfe vonFragebögen oder Interviews. Viele Unter-nehmen sind im Umgang mit dem Themapsychische Belastung unsicher, daher istes für eine seriöse Analyse hilfreich, dieseextern begleiten zu lassen.

So funktioniert es. Methoden und Ab-lauf der psychischen Gefährdungsbeur-teilung:Eine GBU beginnt mit der Planungsphase, inder zunächst die Methode abgestimmt wird.Anschließend kann die GBU in einem Pilot-projekt, d. h. in einer Abteilung oder stich-probenartig, durchgeführt werden. Eine Risi-kobewertung der Belastungen dient dazu, imnächsten Schritt geeignete Maßnahmen fürderen Vermeidung zu finden. Bei der Umset-zung dieser Maßnahmen besteht für alle Mit-arbeiter die Pflicht, daran mitzuwirken. Dieabschließende Evaluation und Dokumentati-on zeigt auf, welche Maßnahmen bereits er-folgreich umgesetzt wurden und an welchenPunkten weiter gearbeitet werden sollte.Entscheidend für eine effiziente GBU ist eineausreichende Qualität in jedem Schritt. DieDurchführung einer GBU erfolgt feder-führend durch einen Betriebsarzt und dieFachkraft für Arbeitssicherheit. Bei der Ana-

lyse psychischer Belastungen garantierenexterne Dienstleister, insbesondere Betriebs-psychologen, valide Methoden mit ansch-ließender kompetenter Beratung. Die Ex-perten von TÜV Rheinland nutzen verschie-dene Instrumente zur Erfassung psychischerBelastungen.

Dazu gehören u. a.:• Einzelinterviews (Checklisten)• Gruppeninterviews • Die Interviews werden getrennt nach Hier-archieebenen, ressourcen- und lösungsori-entiert sowie unter Anleitung eines Mode-rators durchgeführt.

• Fragebogenaktionen• Hierbei arbeitet TÜV Rheinland mit einemstandardisierten, wissenschaftlich geprüf-ten und validen Fragebogen. Eine Daten-bank mit Referenzwerten steht zur Verfü-gung und ermöglicht ein betriebsinternesbzw. externes Benchmarking. Die Befra-gung kann online oder als Papier-Bleistift-Version durchgeführt werden.

Gemeinsam mit dem jeweiligen Unter-nehmen legen die Betriebspsychologenvon TÜV Rheinland die Vorgehensweisebei der Analyse der psychischen Bela-stungen fest. Sie unterstützen bei derKommunikation im Unternehmen, leistenHilfe bei der Ergänzung unternehmens-spezifischer Fragestellungen, überneh-men die Durchführung und Auswertungsowie die Erstellung der Berichte und be-gleiten bei der Kommunikation der Er-gebnisse an Entscheidungsträger undBelegschaft. Zudem unterstützen sie beider Ableitung und Umsetzung geeigneterMaßnahmen. Die Ergebnisse und diedaraus resultierenden Maßnahmen wer-den nach ca. 2 Jahren evaluiert.

Typische Maßnahmen sind:• Seminare zum Stressmanagement undzum gesunden Führen

• Beratungen zur ergonomischen Arbeits-platzgestaltung

• Teamentwicklungsmaßnahmen• Hospitationen in anderen Abteilungen desUnternehmens

• Professionalisierung von Teammeetingsund ein besseres Zeitmanagement

• Individuelle Coaching-Angebote

tÜV rheinland

Psychische Belastungen in dermodernen Arbeitswelt

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Iris Dohmen istFachgebietsleiterinArbeits-, Betriebs-und Organisati-onspsychologiebei TÜV Rhein-land. Die Diplom-Psychologin berätseit 20 Jahren

bundesweit Unternehmen zu betriebspsy-chologischen Themen. Im Interview erläutertsie die Auswirkungen der Gesetzesände-rung zur Gefährdungsbeurteilung von psy-chischen Belastungen bei der Arbeit undgibt Tipps zur Durchführung.

Frau Dohmen, gibt es seit der Ge-setzesänderung eine verstärkte Nach-frage von Unternehmen nach Gefähr-dungsbeurteilungen zu psychischenBelastungen?Dohmen: Ja, definitiv. Vor der Gesetzesän-derung haben sich Unternehmen eher spo-radisch mit dem Thema beschäftigt; meistnur dann, wenn ein gewisser Leidensdruckbestand. Seit September 2013 ist derWunsch nach Aufklärung groß, um Un-sicherheiten im Umgang mit der Thematikauszuräumen. Die Änderung betrifft alleBranchen und Unternehmensgrößen, dahersteht jetzt jede Unternehmensleitung in derPflicht, eine GBU durchzuführen.

Unabhängig von der gesetzlichen Ver-pflichtung, welchen Nutzen hat ein Un-ternehmen davon, sich mit der Thema-tik zu befassen?Dohmen: Mit der Gefährdungsbeurteilungund den daraus abgeleiteten Maßnahmentragen Unternehmen zur Gesunderhaltung,Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitar-beiter bei. Das bewirkt u.a. eine geringereFluktuation von Leistungsträgern und min-dert generell das motivationsbedingte Fern-bleiben vom Arbeitsplatz. Der Einsatz für die

Gesundheit der Mitarbeiter trägt zur Bildungeiner attraktiven Arbeitgebermarke bei. Dasist in Zeiten des Fachkräftemangels eben-falls ein wichtiger Aspekt.

Ist es sinnvoll, die Analyse von externenDienstleistern begleiten zu lassen?Dohmen: Dafür sprechen verschiedeneGründe: Ein externer Dienstleister garan-tiert, dass bei der Durchführung valide Me-thoden verwendet und die Ergebnisse vonden Behörden anerkannt werden. Je nachGröße und Vorerfahrung des Unternehmensstehen quantitative Methoden, wie eine Mit-arbeiterbefragung, oder qualitative Ansätzein Form von Interviews zur Auswahl. Da ihreAnonymität gewahrt wird, antworten Mitar-beiter bei einer Befragung durch Externe oftoffener. Auch unangenehme Wahrheiten,wie beispielsweise Belastungen durch dasFührungsverhalten im Unternehmen, kön-nen Außenstehende einfacher ansprechen.

Welche Bedenken oder Befürchtungenhaben die Unternehmen im Umgangmit der Thematik?Dohmen: Vorbehalte beziehen sich oft dar-auf, dass bei Mitarbeitern Erwartungen ge-weckt werden, die nicht erfüllt werden kön-nen. Ein weiteres Thema sind die Kostenfür die Gefährdungsbeurteilung und die dar-aus abgeleiteten Maßnahmen. Führungs-kräfte sind zudem unsicher, welche Folgenes für sie hat, wenn das Führungsverhaltenkritisiert wird. Die Verpflichtung, den gesam-ten Prozess zu dokumentieren, schafft eineVerbindlichkeit, an dem Thema nachhaltigweiterzuarbeiten.

Was tun und sagen Sie, um diese Be-denken auszuräumen?Dohmen: Wichtig ist, dass die Unternehmenden ersten Schritt tun. Dabei lässt sich derAufwand gut begrenzen, beispielsweise in-dem im Rahmen eines Pilotprojekts mit der

Analyse einer Abteilung begonnen wird.Auch ist es durchaus legitim, eine Befra-gung in Form einer Stichprobe durchzu-führen und daraus Rückschlüsse auf die ge-samte Profession zu ziehen. Sehr praxisori-entierte und durchaus kostenbewusste Ver-besserungsvorschläge kommen häufig vonden Mitarbeitern, da sie die Experten fürihren Arbeitsplatz sind. Eine gute Kommuni-kation zum Vorgehen und zum Verlauf derMaßnahme motiviert zur Mitarbeit und trägtzu realistischen Erwartungen in der Beleg-schaft bei. Wir von TÜV Rheinland unter-stützen nicht nur bei der Durchführung derGefährdungsbeurteilung, sondern beratenauch zum Umgang mit den Ergebnissenund dazu, welche Maßnahmen abgeleitetwerden können.

Welche praktischen Tipps können SieUnternehmern für eine erfolgreicheAnalyse psychischer Belastungen ge-ben?Dohmen: Voraussetzung für den Erfolg ist,dass Unternehmensleitung, Betriebsrat,Personalabteilung und Führungskräfte dieMaßnahme mittragen. Darüber hinaus musseine valide, zum Unternehmen passendeMethode gewählt werden. Wir haben guteErfahrungen damit gemacht, beispielsweisemit der Personalabteilung oder dem Be-triebsrat zu beginnen. Erachten diese Grup-pen den Prozess als glaubwürdig und sinn-voll, schafft das Akzeptanz bei den Mitarbei-tern. Eine klare Zeitschiene zeigt eine Ver-bindlichkeit auf: Die Mitarbeiter wissen, inwelchem Schritt des Prozesses sie sich be-finden und an welchen Maßnahmen gear-beitet wird.

Ergänzend zur internen Kommunikationkönnen die Verbesserungsmaßnahmen zu-dem nach außen dargestellt werden und sozu einem positiven Image des Unterneh-mens beitragen.

Kontakt:Diplom-Psychologin Iris DohmenE-Mail: [email protected]ÜV Rheinland Group - AMD TÜV Arbeitsmedizinische Dienste GmbHErika Girnus/Mathias KasprzackTel. 040/378 7904 - 937 oder 63Julius-Vosseler- Str. 42, 22527 Hamburg

Interview

Wichtig ist es, den ersten Schritt zu tun

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Die aktuelle Situation in DeutschlandNeueste Zahlen zur Gesundheits- bzw.Krankensituation in Deutschland lassenaufhorchen: So ist nach dem aktuellenGesundheitsreport der Techniker Kran-kenkasse fast jeder sechste Krankschrei-bungstag in Deutschland psychisch be-dingt verbunden mit einem großen An-stieg an der Verordnungsmenge vonAntidepressiva. 42 Prozent der Frühren-ten sind gemäß Bundespsychotherapeu-tenkammer inzwischen psychisch verur-sacht. Als Gründe hierfür werden vor al-lem drei Ursachen genannt, die seit2001 markant zugenommen haben: De-pressionen (um 96 Prozent), Persönlich-keits- und Verhaltensstörungen (um 74Prozent) sowie Suchterkrankungen (um49 Prozent).

Auch eine Befragung von mehr als 9000Fach- und Führungskräften zeigt ein be-sorgniserregendes Bild von der aktuellenArbeitssituation in Deutschland: 24 Pro-zent der Fach- und Führungskräfte ver-

spüren deutliche körperliche und seeli-sche Erschöpfungssymptome, die sie aufArbeitsstress zurückführen, und 32 Pro-zent der Befragten geht der erhöhte Ar-beitsdruck zunehmend an die Reserven.Zwar erleben immerhin 44 Prozent derBefragten keinen Stress bei der Arbeit,die Tendenz ist hierbei jedoch abneh-mend. Eine Expertenschätzung geht da-von aus, dass ca. neun Millionen Be-schäftigte an Burnout leiden mit anfängli-chen Symptomen wie Magen-Darm Pro-blemen, Rückenschmerzen und Tinnitus.Dies verursacht geschätzte 6,3 MilliardenEuro Kosten, wobei drei Milliarden Euroauf die Behandlungen zu verbuchen sindund 3,3 Milliarden Euro für den Produkti-onsausfall. Nach Berechnungen derWelt-Gesundheitsorganisation WHO ver-ursacht ein Burnout-Fall ca. 30,4 Krank-heitstage im Jahr. Doch auch währendder Arbeitszeit werden aufgrund von psy-chischen Beschwerden bei einem Acht-stundentag ca. 90 Minuten nicht produk-tiv genutzt.

Mögliche UrsachenWarum macht Arbeit derart krank mit ra-sant wachsender Tendenz? MöglicheGründe liegen in der generellen Verdich-tung und Beschleunigung der Arbeit wieauch in dem Gefühl, ständig erreichbarsein zu müssen. Dies kann zu einem ho-hen erlebten Druck auf Seiten der Be-schäftigten führen verbunden mit demGefühl, gar nicht mehr abschalten zukönnen. Dadurch können sich Fehler ein-schleichen, die auch zu Unfällen führenkönnen. Die bestehende Unternehmens-kultur und Art der Führung können hier-bei - je nach konkreter Ausgestaltung -verstärkend, aber auch als Puffer ge-genüber diesen negativen Auswirkungenagieren.

Unternehmenskultur und Führung alsPuffer oder VerstärkerUnter Unternehmenskultur versteht man„die von einer Gruppe gehaltenen grund-legenden Überzeugungen, die derenWahrnehmung, Denken, Fühlen undHandeln bestimmen und insgesamttypisch für die Gruppe sind.“ D.h. Unter-nehmenskultur ist ein kollektives Phäno-men, das bei größeren Organisationenaus mehreren Subkulturen bestehenkann. Wie die nachstehende Abbildungzeigt, sind Artefakte, Regeln und Wertezwar Ausdruck einer Unternehmenskul-tur, doch ist das Wesentliche der Unter-nehmenskultur in den Köpfen der Mitar-beiter und Führungskräfte verankert unddamit nicht direkt sichtbar bzw. erfassbar.Diese nicht sichtbaren grundlegendenÜberzeugungen wirken handlungsbestim-mend. Damit beeinflussen Unterneh-menskultur - neben einer Reihe andererFaktoren - auch die Einstellung bzw. Hal-tung eines Unternehmens zu Arbeits-sicherheit und Gesundheit sowie die Artund Weise, wie Arbeitssicherheit und Ge-sundheit in einem Unternehmen konkretgelebt werden.

Unternehmenskultur und Arbeits-sicherheitJe nach inhaltlicher Ausgestaltung derUnternehmenskultur kann Arbeitssicher-heit für das Unternehmen, seine Arbeits-gruppen und Mitarbeiter eine sehr wichti-

Institut für entwicklung zukunftsfähiger organisationen

die rolle der Unternehmens-kultur für die Gesundheit

Abb.: Gesundheitskultur im Unternehmen

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ge, aber auch unwichtige Rolle spielen -egal, was in Hochglanzbroschüren, Mitar-beitermitteilungen oder Vorschriftenschriftlich festhalten ist. Inwieweit wer-den die vorhandenen Vorschriften ein-und nachgehalten? Was passiert beiMissachtung vorhandener Vorschriften.Inwieweit und wie werden sie sanktio-niert? Wenn ein Unfall passiert, welcheMaßnahmen werden eingeleitet, damitnicht nur die Folgen des Unfalls bearbei-tet werden, sondern künftig ein solcherUnfall gar nicht mehr passieren kann?Wie verhalten sich die vorhandenenFührungskräfte in Bezug auf die Einhal-tung der vorhandenen Vorschriften beiihren Mitarbeitern, aber auch bei sichselbst?

Unternehmenskultur und GesundheitÄhnlich sieht es im Umgang mit Gesund-heits bzw. Arbeitsbelastung aus. So hateine Studie von Badura et al. (2008) auf-gedeckt, dass das Ausmaß an Mitarbei-terorientierung und das subjektiv emp-fundene Führungsverhalten sich direkt imWohlbefinden der Mitarbeiter nieder-schlägt. Je höher das Zusammen-gehörigkeitsgefühl im Team war, destoweniger Fehlzeiten wurden verbucht.Auch die subjektiv empfundene Unter-nehmenskultur, die wahrgenommene Be-teiligung und Einbindung der Mitarbeiterpufferte sie gegenüber psychosomati-schen Krankheiten ab: Je besser die ge-lebte Unternehmenskultur empfundenwurde, desto weniger Mitarbeiter wurdendepressiv.

Doch können, je nach konkreter inhaltli-cher Ausprägung der Unternehmenskul-tur und der Art der Führung, auch ent-sprechend negative Effekte auftreten, dieeingangs geschildert wurden. So ergabeine unternehmensinterne Studie imBertelsmann Konzern (Netta, 2009),dass Mitarbeiter, die sich mit ihrer Firmaschwach identifizierten und wenig zufrie-den mit der Führung waren, eine 104Prozent höhere Krankenquote und dop-pelt so hohe Krankheitstage im Vergleichzu denjenigen Firmen aufwiesen, bei de-nen Mitarbeiter eine hohe Identifikationmit der Firma und hohe Zufriedenheit mit

der partnerschaftlichen Führung zeigten.Eine Hochrechnung ergab, dass 41 Mil-lionen Euro an Personalkosten einge-spart werden könnten, wenn die Krank-heitstage ausschließlich von den Firmendes Konzerns in Deutschland auf das Ni-veau der Firmen mit hoher Identifikationgesenkt werden würden.

Auch die vom Bundesministerium fürArbeit und Soziales initiierte Studie zurUnternehmenskultur ergab, dass bei denbesten Arbeitgebern Deutschlands

• 83 Prozent gern ins Unternehmenkommen,

• 77 Prozent an einem Strang ziehen,• 76 Prozent sich als Person anerkanntfühlen und ein Interesse an der eigenenPerson wahrgenommen wird,

• 73 Prozent ihre Arbeitsleistung respek-tiert sehen,

• 71 Prozent besondere Sozialleistungenerhalten,

• 69 Prozent ihre Bezahlung als ange-messen ansehen,

• 69 Prozent sich zu einer soliden Work-Life-Balance ermutigt fühlen,

• 65 Prozent eine angemessene Beteili-gung an den Gewinnen erhalten.

Interessanterweise waren die entspre-chenden Werte in Unternehmen mit mit-telmäßiger Kultur 20-30 Prozent niedri-ger.

Plädoyer für eine gesundheitsförder-liche UnternehmenskulturDiese Studienergebnisse legen nahe,dass Unternehmenskultur sowie die kon-krete Art der Führung präventiv bezüglichpsychischer Erkrankungen wirken undden zunehmenden Arbeitsdruck aufgrundvon Arbeitsverdichtung und Beschleuni-gung abfedern können. Eine solche ge-sundheitsförderliche Unternehmenskulturwäre geprägt von offener, direkter Kom-munikation auf Augenhöhe in Verbindungmit konstruktivem Feedback. Vertrauens-basierte Zusammenarbeit, partnerschaft-licher Umgang miteinander sowie part-nerschaftlicher Führung wären wichtigeBausteine. Die Mitarbeiter hätten dieMöglichkeit, sich sowohl in den Aus- und

Weiterbildungsmaßnahmen wie auch mitHilfe von Coaching- und Mentoring-Maß-nahmen weiterzubilden. Mitarbeiter er-führen gegenseitige Wertschätzung underlebten eine Anerkennung ihrer Leistungauf der Basis eines adäquaten Fordernsund Förderns, das weder zu Burn-outdurch Überforderung noch zu Bore-outdurch Unterforderung führte. In einer sol-chen gesundheitsförderlichen Unterneh-menskultur könnten die Mitarbeiter diefür sie in der jeweiligen Lebensphase alsadäquat empfundene Balance zwischenArbeit, Familie und Freizeit leben. Einsolches Unternehmen wäre geprägt vonhoher Leistungsfähig auf allen Ebenen -dem einzelnen Mitarbeiter, den Arbeits-gruppen wie auch der Gesamtorganisati-on auf der Basis eines hohen Ausmaßesan Achtsamkeit und Sensibilität.

Kontakt:

Prof. Sonja A. Sackmann, Ph.D. Institut für Entwicklung zukunftsfähiger OrganisationenForschungszentrum für Strategie,Führung, Unternehmenskultur und PersonalmanagementFakultät für Wirtschafts- und OrganisationswissenschaftenUniversität der Bundeswehr MünchenWerner-Heisenberg-Weg 36D-85577 NeubibergTel.: (089) 60 04-26 97Fax: (089) 60 04-32 93E-Mail: [email protected]

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(arbeit) 5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014

Zum zweiten Mal nach 2013 warendas Integrationsamt, der Integrations-fachdienst und die BeratungsinitiativeHamburg (BIHA) angetreten, um aufeinem gemeinsamen Stand Unterneh-men und deren Personalentscheiderüber die Themen „inklusive“ Arbeits-welt, Betriebliches Eingliederungs-management, Gesundheitsförderungund Prävention zu informieren.

Offene Kommunikation und umfangreicheAusstellungsschwerpunkte aus den Berei-chen Personal- und Unternehmensbera-tung, Personaldienstleistung, Personal-entwicklung u.v.m. prägten neben bran-chenspezifischen und technischen Zu-kunftstrends den thematischen Charakterder Messe.

Mit vielen guten Ideen für die Zukunft ih-rer Unternehmen im Gepäck, kamen diePersonalentscheider aus ganz Nord-deutschland zu dieser Messe. Sie nutztendas gebotene Forum um sich über aktuel-le Themen der Personalwirtschaft zu in-formieren und diese zu diskutieren.

Die Schwerpunkte im Personalmanage-ment liegen aktuell auf einer hohen Mitar-beiterzufriedenheit und einem präventivenund aktiven Gesundheitsschutz, um einelängere Betriebszugehörigkeit zu erzielen.Thema Nr. 1 ist nach wie vor der Fach-kräftemangel. 243 Aussteller zeigten dazuihre aktuellen Produkte und Dienstleistun-gen. Daneben wurde zu den genanntenThemen eine Vielzahl von Vorträgen inden Praxisforen und verschiedenen Akti-onsflächen angeboten.

Nach Aussage des Veranstalters konntedabei die Teilnehmerzahl gegenüber demVorjahr leicht gesteigert werden. Obgleichsich diese Steigerung kaum wahrnehmenließ, konnten wieder interessante Ge-spräche zu den unterschiedlichen The-menfeldern der Beschäftigung schwerbe-hinderter Menschen geführt werden.

Die Gespräche mit Personalverantwortli-chen aus Unternehmen, Verwaltungen undInstitutionen führten zum Abbau von Bar-rieren in Bezug auf die Beschäftigung vonMenschen mit Behinderung. Dazu trug

auch der Vortrag „Hamburger Budget fürArbeit - Raus aus der Werkstatt, rein inden Betrieb“ bei, welcher gemeinsam vonCharlotte Körner, Mitarbeiterin der Ham-burger Arbeitsassistenz und HerrnMatthias Gillmann, Leiter der Beratungsi-nitiative Hamburg (BIHA), gehalten wurde.

Obgleich die fehlende Bekanntgabe desVortrages im Veranstaltungsflyer zu einerReduzierung der Teilnehmerzahl führte,wurde in den dargestellten Beispielen gut-er Praxis sehr plastisch, die Reichweitedes Programmes und die notwendigenRahmenbedingungen, welche bei der Be-schäftigung von Menschen aus der Werk-statt für behinderte Menschen (WfbM) inden Betrieben des 1. Arbeitsmarktes vor-handen sein müssen, darstellt. BesondereAufmerksamkeit fand dabei der Umstand,dass das Modellvorhaben unter anderemeinen dauerhafte Lohnkostenzuschussvon 70 Prozent, mindestens jedoch 50Prozent an Arbeitgeber gewährt.

Nicht minder interessant waren auch diedargestellten Beispiele, die in eindrückli-cher Weise verdeutlichten, wie vielfältigdie Einsatzmöglichkeiten von „Werkstatt-angehörigen“ im regulären Arbeitsbetriebin sowohl Klein-, Mittel- als auch Großbe-trieben unterschiedlichster Branchen sind.Alle Gäste am Messestand erfreuten sichbei der Beratung und den Diskussionenüber die Einladung zu einem alkoholfreienCocktail, der liebevoll an der eingerichte-ten Bar durch das Integrationsprojekt„Haus 5“ vorbereitet und serviert wurde.

Auch in diesem Jahr konnten neue Kundenfür die Beschäftigung schwerbehinderterMenschen gewonnen und begeistert wer-den, obwohl im Vergleich zum letzten Jahrder „große“ Besucheransturm ausblieb.Auch die verteilten Freikarten durch das In-tegrationsamt und die BIHA blieben wei-testgehend ungenutzt. Vor diesem Hinter-grund prüfen wir derzeit die Teilnahme ander Messe Personal Nord 2015.

Informationen:www.hamburg.de/integrationsamt

Integrationsamt Hamburg

rückblick MessePersonal Nord 2014

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5. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2014 (cartoon)

Die Cartoons im HCP Journal sind vonPhil Hubbe – Jahrgang 1966, nicht nurbehindert, sondern auch Magdeburger,Ehemann und Vater. Er zeichnet fürmehrere Tageszeitungen, Zeitschriftenund Anthologien. Nach Abitur, Grund-wehrdienst, abgebrochenem Mathema-tikstudium, Schichtarbeit im Keramik-werk und Ausbildung zum Wirtschafts-kaufmann hat er 1992 aus der Zeichne-

rei einen Beruf gemacht. 1985 erkrank-te er an Multipler Sklerose (MS). VonFreunden ermutigt, machte er schließlichauch seine Krankheit zum Thema derCartoons. „…Reaktionen auf die Bücherbeweisen, dass es vor allem Behinderteselbst sind, die sich daran ergötzen,dass sie statt Mitleid endlich einmalSpott ernten. Auch das scheint ein ver-misstes Stück Normalität zu sein.“

Die Resonanz auf die Cartoons ist großund gerade aus dem Kreis der Betroffe-nen sehr positiv, da frei von Betroffen-heitsgetue. Die Bilder sind in zahlreichenAusstellungen bundesweit zu sehen.Weitere Infos unter:

www.hubbe-cartoons.de

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Beratung | Integration | Prävention

Ihr Ansprechpartner für Schwerbehinderung im Arbeitsleben:

Integrationsamt

Hamburger Straße 47

22083 Hamburg

Telefon 040 - 428 63 - 28 59

Fax 040 - 427 31 10 22

[email protected]

www.hamburg.de/integrationsamt