klinik für neurologie und klinische neurophysiologie für ein … · 2018-11-19 · neurologie und...
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Für einselbstbestimmtes Leben
KliniK für neurologie und Klinische neurophysiologie
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Inhaltsverzeichnis
Zum Aufenthalt.Vorwort PD Dr. med. Oliver Kastrup
Mit Spitzenmedizin zurück ins selbstbestimmte Leben.Neurologie und klinische Neurophysiologie am Philippusstift
Den Einschnitt meistern.Diagnostik und Therapie des Schlaganfalls
Therapie Multipler Sklerose
Den Schluckreflex gesunden.Diagnose und Therapie von Schluckstörungen (Dysphagie)
Den Verlust lindern.Behandlung von Demenzerkrankungen
Kontrolle zurückerlangen.Behandlung von Bewegungsstörungen
Auf einen Blick.Das Leistungsspektrum
Der Weg zu uns.Anfahrtsplan und Wegbeschreibung
Inhalt.
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Kontakt in Notfällen
112Tagsüber: 0201 6400-1671
Ab 24.00 Uhr: 0201 6400-1670
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Sekretariat der Fachklinik
0201 6400-3351
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0201 6400-3352
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Vorwort
wir möchten Sie herzlich in der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie
am Philippusstift in Essen-Borbeck willkommen heißen.
Eine neurologische Erkrankung ist sowohl ein massiver Einschnitt in das Leben von Patien-
ten und Angehörigen als auch eine Herausforderung an die Medizin. Wie wir arbeiten und
welche Möglichkeiten zu Ihrer Behandlung bereitstehen, das soll Ihnen diese Broschüre
in aller Kürze zeigen.
Das menschliche Nervensystem ist hoch komplex und koordiniert eine Vielzahl von lebens-
notwendigen Prozessen. Alle diese Leistungen bleiben im Normalfall unbemerkt. Erst wenn
das Nervensystem erkrankt, tritt seine Bedeutung deutlich zu Tage. Symptome treten unver-
mittelt auf und alltägliche Dinge gestalten sich mit einem Mal als überaus schwierig. Damit
die Lebensqualität erhalten oder wiedergewonnen werden kann, bietet die Neurologische
Abteilung ein breites Behandlungsspektrum. Neben der medizinischen Akutbehandlung
liegt ein Hauptaugenmerk hierbei auf anschließende, rehabilitierende Therapien, die Sie
befähigen sollen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Damit Sie eine optimale Behandlung erhalten, arbeiten wir eng mit angrenzenden medizini-
schen Fachabteilungen und externen Einrichtungen zusammen. Darüber hinaus wurden
mit einer Spezialabteilung für Schlaganfallpatienten und dem Dysphagiezentrum Essen
interdisziplinäre Einrichtungen ins Leben gerufen, die hoch spezialisiert sind und größt-
mögliche Behandlungserfolge in Aussicht stellen.
Für alle weiteren Fragen steht Ihnen das gesamte Team der Neurologie selbstverständlich
gerne zur Verfügung.
PD Dr. med. Oliver Kastrup
Leitender Arzt der Neurologie und klinischen Neurophysiologie am Philippusstift.
Liebe Patientin, lieber Patient,
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Durch den Zusammenschluss des St. Vincenz Krankenhauses in Essen-Stoppenberg, des Marienhospitals in Altenessen und des Philippusstifts in Essen-Borbeck entstand im Jahre 2004 ein christlich geprägter Klinikverbund, der inzwischen zu den wichtigsten und größten Anbietern medi-zinischer Versorgung in Essen zählt: das Katholische Klinikum Essen. Heute sichert die Einrichtung die Grundversorgung für mehr als 200.000 Menschen.
Die Fachklinik für Neurologie und klinische
Neurophysiologie befasst sich mit Erkran-
kungen des Gehirns, des Rückenmarks,
peripherer Nerven und der Muskulatur. Die
häufigste Erkrankung, die in der Neuro-
logie behandelt wird, ist der Schlaganfall,
der durch eine mangelnde Durchblutung
des Gehirns oder Blutung ins Gehirn aus-
gelöst wird. Das Gehirn ist zusammen mit
dem zentralen Nerven system für eine
Vielzahl von überlebenswichtigen Funktio-
nen des Körpers zuständig, die wir oftmals
nicht bewusst wahrnehmen. Die bekann-
testen sind unsere kognitiven (geistigen)
Fähigkeiten und die Verarbeitung von
Reizen, die über unsere Sinnes organe
aufgenommen werden. Daneben finden
sich im Gehirn auch vegetative – das heißt
unbewusst wirkende – Zentren für die
Steuerung der Herz- und Kreislaufregula-
tion und der Atmung. Nimmt das zentrale
Nervensystem Schaden, wie durch ein
Schlaganfall oder Schädelhirntrauma,
kann das weitreichende Folgen für den
gesamten Körper haben.
Großes Behandlungsspektrum
Das Philippusstift hat für Schlaganfall-
patienten eine Spezialstation eingerichtet,
die eine optimale Behandlung auf dem
neuesten Stand der Wissenschaft und
Technik erlaubt: die sogenannte „Stroke-
Unit“ (dt. Schlaganfall-Einheit). Besonderes
Augenmerk wird gelegt auf die Abklärung
sogenannter seltener Schlaganfallursa-
chen, insbesondere bei jüngeren Patienten.
Mit Spitzenmedizin zurück ins selbstbestimmte Leben.neurologie und klinische neurophysiologie am philippusstift
Neurologische Abteilung
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Die Diagnostik geschieht in der Kooperation
mit der Neuroradiologie, Kardiologie und
ggf. Neurochirurgie. Neben der Diagnostik
und Therapie von Schlaganfällen und deren
Folgeerkrankungen, behandelt die Klinik
für Neurologie und klinische Neurophy-
siologie ebenfalls schwerpunktmässig
Gefäßerkrankungen, neuroimmunologische
Erkrankungen wie Multiple Sklerose, ent-
zündliche Polyneuropathien wie GBS und
CIDP und Muskelerkrankungen.
Die Abteilung verfügt über langjährige
Expertise in der Diagnostik und Therapie
von Parkinson-Syndromen und Multisys-
tematrophien. Hier kommen sämtliche
medikamentösen wie auch invasiven
Therapieoptionen zur Anwendung. Neben
der Diagnostik und Therapie von Epilep-
sien und Hirntumoren ist ein weiterer
Schwerpunkt der Behandlung chronischer
Schmerzsyndrome und Kopfschmerzen.
Unser Ärzte sowie unsere medizinischen
Angestellten nehmen regelmäßig an
Fortbildungen teil. Dadurch können wir
Ihnen eine Behandlung bieten, die auf
dem neuesten Stand der Forschung und
Entwicklung ist.
Neurologische Abteilung
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Damit Sie umfassend und optimal behan-
delt werden können, setzt der Fachbereich
Neurologie verstärkt auf interdisziplinäre
Zusammenarbeit. Diese reicht von der
Beratung mit unterschiedlichen Fachklini-
ken, wie der Kardiologie, Neuroradiologie,
Gefäßchirurgie und Neurochirurgie über
die Kooperation mit außerstationären
Einrichtungen, wie der ambulanten Rehabi-
litation, bis hin zur Gründung von interdis-
ziplinären Zentren. Das versetzt uns in die
Lage, eine individuell auf Sie zugeschnit-
tene Behandlung realisieren zu können.
Im Detail heißt das: Je nach Krankheitsbild
werden Sie von verschiedenen konsiliarisch
beauftragten Fachärzten betreut und in
Ihrem Genesungsprozess unterstützt, so
aus den Gebieten HNO (Hals-Nasen- Ohren-
Heilkunde), Dermatologie (Haut-Heilkunde),
Onkologie (Krebs-Heilkunde), Gastroente-
rologie (Magen-Darm-Heilkunde) sowie von
Spezialisten aus den Bereichen Physio-
therapie, Ergotherapie, Sprach therapie, der
Pflege und zur Rehabilitation. Diese gezielte
Bündelung von Fachkompetenzen hilft uns
dabei, Sie bestmöglich zu behandeln.
Kardiologie
Besser als ein Lithium-Akku: Ihr Gehirn vollbringt Groß artiges, und das mit nur 30 Watt.
Um diesem außergewöhnlichen Organ gerecht zu werden, arbeiten unsere Neurologen und Therapeuten in Kooperation daran, Ihre Behandlung so wirkungsvoll wie möglich zu gestalten.
Stationen:
2
Patienten pro Jahr:
3.600
Betten:
62
Ärzte:
15, davon 5 Oberärzte
Fälle pro Facharzt/Jahr:
500
Pflegekräfte:
32
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Neurologische Erkrankungen und Ihre Begleiterscheinungen verändern das Leben von Betroffenen zumeist tiefgreifend. Sind das zentrale Nervensystem und die ange-schlossene Motorik und Muskulatur beein-trächtigt, fallen alltägliche oder unbewusste Handlungen mit einem Mal überaus schwer. Eine dieser schwerwiegenden Erkrankungen ist der Schlaganfall. Wir helfen Ihnen dabei, Ihre verlorengegangene Lebensqualität wieder zurückzugewinnen.
Als Schlaganfall bezeichnet man eine
plötzlich auftretende Erkrankung des Ge-
hirns, bei der es oft zu einem anhaltenden
Ausfall von Funktionen des Nervensystems
kommt. Die Ursache dafür kann eine ge-
störte Durchblutung oder eine Blutung im
Gehirn sein. Der am häufig sten auftretende
Grund ist dabei der Ver schluss eines zum
Gehirn führenden Blutgefäßes. Symptome
wie Sehstörungen oder Schwindel treten
unverhofft auf und lassen mit Sprach- oder
Bewegungsstörungen häufig schwer-
wiegende Beeinträchtigungen folgen. Zur
Durchführung einer modernen und leitlini-
engerechten Schlaganfallakutbehandlung,
werden alle Patienten mit Symptomen einer
Durchblutungsstörung im Philippusstift
auf einer Spezial station für Schlaganfälle
behandelt („Stroke- Unit“). Hier werden Sie
intensiv beobachtet und von verschiedenen
Ärzten therapiert. Ein weiterer Vorteil der
Station ist, dass unmittelbar nach einem
erlittenen Schlaganfall bereits Rehabili-
tationsmaßnahmen eingeleitet werden
können. Mit diesen Möglichkeiten und den
zahlreich vorhandenen diagnostischen und
therapeutischen Verfahren erlangte unsere
Spezialstation 2009 die Zertifizierung und
2015 die Rezertifizierung durch die „Deut-
sche Schlaganfall- Gesellschaft“ und die
„Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe“.
Optimale Behandlung und Therapie
Neben der kontinuierlichen Überwachung
von Blutdruck, Herzfrequenz, EKG, Sauer-
stoffsättigung im Blut, Atmung, Labor para-
metern und Körpertemperatur stehen uns
alle Methoden der Ultraschalldiagnostik
sowie der apparativen neuroradiologischen
Diagnostik zur Verfügung. Unter letzterem
Schlaganfall
Den Einschnitt meisterndiagnostik und Therapie des schlaganfallsund der Multiplen sklerose
Schlaganfall / Multiple Sklerose
versteht man bildgebende Verfahren, wie
zum Beispiel die Computertomographie
und Magnetresonanztomographie, die
einen detaillierten Einblick in Ihren Körper
zulassen und somit eine sichere Diagnose
ermöglichen. Sobald die Ursache Ihrer Er-
krankung festgestellt wurde, kann mit der
Therapie begonnen werden, die heute in
einer systemischen oder lokalen Gerinnsel-
auflösung (Thrombolyse, Thrombektomie)
besteht. Je nach Krankheitsbild erfolgt die
weitere Behandlung medikamentös oder
auch rehabilitativ. Um eine bestmögliche
Behandlung und somit auch Genesung
zu ermöglichen, arbeitet in diesem Fall
ein interdisziplinäres Team, bestehend
aus Physiotherapeuten, Ergotherapeuten,
Sprachtherapeuten, Neuropsychologen
und Pflegekräften, mit Ihnen an einem
individuell festgelegten Rehabilitationsziel.
Bei Bedarf erfolgt die Akutrehabilitation
im Haus oder wird extern stationär oder
ambulant fortgeführt.
Therapie Multipler Sklerose
Die Multiple Sklerose ist die häufigste auto-
immunentzündliche Erkrankung von Hirn
und Rückenmark. Insbesondere junge
Patienten sind betroffen. Die Symptome
sindvielfältig und umfassen Sehstörungen,
Schwindel, Gangunsicherheit oder Läh-
mungen. Patienten mit Multipler Sklerose
werden stationär zur Diagnosestellung,
Schubbehandlung und Indikationsstel-
lung für eine Intervalltherapie behandelt.
Sämtliche Leitliniengestützten Akutbehand-
lungen (Pulstherapie, Plasmapherese), die
Indikation einer Intervalltherapie oder auch
Eskalationstherapie mit Immunmodu-
latoren oder Antikörpern sowie intrathekale
Volon-A Therapie stehen zur Verfügung. In
der multimodalen rehabilitativen Therapie
kommen psychologische Verfahren bei kog-
nitiven Störungen oder Fatigue zum Einsatz,
häufige auftretende Blasenprobleme wer-
den in Kooperation mit der Abteilung für
Urologie und Neurourologie therapiert.
Sprachtherapie-Ambulanz
Schlaganfälle, Schädel-Hirnverletzungen und andere neurologische Erkrankungen können zu akut auftretenden Störungen der Sprachverarbeitung, der Sprechverständlichkeit oder zu Schluckstö-rungen führen. Die Sprachtherapie und Neurologie bieten für Menschen mit Sprachverarbeitungs-störungen (Aphasie) oder Störungen der Sprechplanung (Sprechapraxie) ein Intensiv-Intervall- Therapieprogramm an. Das Therapieangebot (4 bis 5-mal pro Woche) orientiert sich an wissenschaft-lichen Studien, die belegen, dass eine hohe Therapiefrequenz anhaltende Erfolge ge währleistet. Dabei kommen unter anderem Therapiekonzepte wie Taktkin und rhythmus- und musikorientierte Therapieansätze in Kombination mit linguistisch fundierten stör ungs spezifischen Therapiekonzepten zum Einsatz – jeweils individuell auf den Patienten zugeschnitten.
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Schluckstörungen
Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie ein Schlaganfall, Parkinsonsyndrome, onkologische Erkrankungen, Hals- Nasen- oder gastroenterologische Erkrankungen können zu Schluckstörungen führen. Mehr als die Hälfte aller Menschen, die Opfer ei-nes Schlaganfalls werden, leiden anfänglich darunter, ein Viertel sogar dauerhaft. Um diesen Menschen zu helfen, wurde das Dysphagiezentrum Essen geschaffen.
Bei der Schluckstörung (Dysphagie) be-
steht die Gefahr, dass die Nahrung in die
Luftröhre gelangt – dann befindet sich
die betroffene Person in einer lebensbe-
drohlichen Situation. Tritt dieser Fall ein,
muss unmittelbar nach der Diagnose mit
einer umfassenden Behandlung begonnen
werden.
Dysphagiezentrum Essen
Um Betroffenen einer Schluckstörung
ideal helfen zu können, hat das Philippus-
stift das in Essen einzigartige Interdiszi-
plinäre Dysphagiezentrum Essen (kurz
IDE) ins Leben gerufen. Dort erhalten
Sie detaillierte Diagnosen und Beratun-
gen zum Themenfeld Schluckstörung.
Erfahrene Therapeutinnen der Abteilung
für Sprachtherapie und Neurologen
untersuchen Sie eingehend klinisch und
erstellen eine Befund. Soweit erforder-
lich werden weiterführende technische
Untersuchungen, wie die Videoendosko-
pie oder das Röntgen (Videofluroskopie),
vorgenommen, um zu einem eindeutigen
Untersuchungsergebnis zu gelangen
oder Therapieverläufe zu beurteilen.
In speziellen Fällen wird die Expertise
anderer Abteilungen wie der Onkologie,
Radiologie, Pneumologie oder Gastroen-
terologie hinzugezogen. Spezialisten aus
allen Fachbereichen können und werden
so Ihre Gesundung unterstützen. Nach
der umfassenden Untersuchung wird
mit Ihnen ein detaillierter Therapieplan
entwickelt, der auf Ihre individuellen
Bedürfnisse abgestimmt ist. So lassen
sich mögliche Folgen einer Dysphagie
minimieren oder komplett vermeiden.
Den Schluckreflex gesunden.diagnose und Therapie von schluckstörungen (dysphagie)
Gynäkologische Station
Unsere Neurologen und Sprachtherapeuten arbeiten mit Ihnen daran, diese lebenswichtige Funktion zu erhalten und ein Stück Lebensqualität für Sie zurückzugewinnen.
Ihre Muskeln machen Sie satt: 26 Paare ermöglichen das Schlucken von Nahrung.
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Demenz
Demenz ist eine Erkrankung, die nicht nur das Leben des Betroffenen, sondern auch das der Angehörigen nachhaltig verändert. Die erlittenen Symptome können, genau wie ihre Ursachen, vielfältig sein. Um eine optimale Behandlung zu ermöglichen, sind unsere Behandlungsmöglichkeiten und Therapien sehr breit gefächert. Denn in einem begrenzten Maße kann die Krank-heit behandelt und ihr Fortschreiten sogar verlangsamt werden.
Die häufigste Demenzform ist die Alzheimer
Demenz, eine degenerativer Verlust von Hirn-
zellen. Orientierungs-, Merkfähigkeits- und
Sprachstörungen sind die Folge. Antide-
mentive Medikamente können den Verlauf
lindern. Auch Demenzerkrankungen können
Folge einer mangelhaften Durchblutung des
Gehirns sein. Wird das Gehirn unterversorgt
und nimmt infolge dessen Schaden, dann
spricht man von einer vaskulären Demenz.
Diese ist nach der Alzheimer-Krankheit die
zweithäufigste auftretende Demenzform. Sie
beeinträchtigt das Gedächtnis, das Denk-
und Sprachvermögen, die Urteilskraft sowie
die Konzentrations- und Lernfähigkeit.
Die Demenz ist gegenwärtig nicht heilbar,
allerdings lässt sich das Fortschreiten
durch gezielte medikamentöse Behandlung
verzögern. In der Neurologischen Klinik wird
begonnen, mit rehabilitativen Maßnahmen
noch erhaltene kognitive Fähigkeiten zu
stärken und zu verbessern.
Dabei kommen Behandlungen wie die Logo-
pädie, die Ergotherapie, die Physiotherapie
und die Neuropsychologie zum Einsatz.
Richtiges Handeln bei eintretender Demenz
Für Betroffene und Angehörige ist es wich-
tig zu beachten, dass viele Medikamente
– darunter auch frei verkäufliche – die De-
menz verschlimmern können. Dazu zählen
beispielsweise Schlafmittel, Mittel gegen
Erkältungen, angstlösende Medikamente
oder Mittel gegen Depressionen. Wir raten
dringend dazu an, vor jeder Verabreichung
von Medikamenten mit dem behandelnden
Arzt zu sprechen.
Den Verlust lindern.Behandlung von demenzerkrankungen
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Parkinsonsche Krankheit
Ein weiterer Schwerpunkt der Neurologie und klinischen Neurophysiologie ist die Diagnose und Behandlung von Bewegungs-störungen, darunter insbesondere die Früh-erkennung von Parkinsonerkrankungen. Parkinson betrifft die Gebiete des Gehirns, die an der Kontrolle der willkürlichen und unwillkürlichen Bewegung beteiligt sind. Früh erkannt, kann der Krankheit gut ent-gegengewirkt werden, da sie vergleichsweise langsam fortschreitet.
Erste Hinweise auf das Parkinsonsyndrom
können neben Bewegungsverlangsamun-
gen auch Schmerzen, Riech störungen
oder Störungen der Margen-Darm-Funk-
tion sein. Die Früherkennung ist für eine
optimale Behandlung besonders wichtig.
Dabei werden Medi kamente verabreicht,
die den Spiegel des Überträgerstoffes
D opamin erhöhen beziehungsweise
diesen ersetzen. Ist die Parkinsonsche
Krankheit bereits fortgeschritten, ist
meist ein fachübergreifender Therapie-
ansatz nötig. Dieser ist mit medikamen-
tösen, rehabilitativen und alternativen
Maßnahmen ganzheitlich angelegt.
Fachübergreifende Kooperation
Alle Behandlungen werden in enger Ko-
operation mit internistischen Abteilungen,
der gastroenterologischen Klinik und der
psychiatrischen Klinik des Philippusstifts
durchgeführt. Auch mit der deutschen
Parkinsonvereinigung Nordrhein-Westfa-
len besteht eine enge Zusammenarbeit.
Die ganzheitliche Behandlung von erkrank-
ten Patienten umfasst neben der medi-
kamentösen Therapie eine Rehabilitation
durch Physiotherapie, Logopädie, Ergo-
therapie, psychologische Betreuung und
alternative Therapien wie Schmerzthera-
pien, Magnetfeldtherapien oder Musik- und
Aromatherapien. Darüber hinaus besteht
eine Zusammenarbeit mit dem Wohnpro-
jekt „Parkinsonne und Mehr“, eine gemein-
schaftliche Wohnform für Menschen mit
neurologischen Erkrankungen, die durch
den Verein „Integrationsmodell e. V." betrie-
ben wird und unter Betreuung Eigenstän-
digkeit fördert.
Kontrolle zurückerlangen.Behandlung von Bewegungsstörungen
Parkinsonsche Krankheit
Bei Patienten im fortgeschrittenen Sta-
dium mit Wirkfluktuation, On-Off-Phasen
und Hyperkinesen und ggf. psychiatri-
schen Komplikationen mit Halluzinationen
oder Wahnvorstellungen sowie Schlafstö-
rungen kann zur Neueinstellung und The-
rapieoptimierung eine Parkinson-Kom-
plex-Behandlung durchgeführt werden.
Es handelt sich dabei um eine multimoda-
le Komplexbehandlung mit einer indivi-
duell auf den Patienten zugeschnittenen
Therapie, die durch ein multiprofessiona-
les Team durchgeführt wird und aktivie-
rende Therapieansätze in den Vorder-
grund stellt.
Die stationäre Behandlungsdauer beträgt
mindestens 14 Tage. Dabei kommen
Kombinationen von Einzeltherapien zur
Anwendung, darunter physiotherapeuti-
sche, ergotherapeutische, logopädische,
sporttherapeutische und neuropsycholo-
gische Behandlungen.
Parkinson- Komplex- Behandlung
Begleitende Maßnahmen
In jedem, aber insbesondere in den fort-
geschrittenen Stadien des Parkinson-
Syndroms, sind intensive flankierende
Maßnahmen mit Physiotherapie, Ergo-
therapie und Logopädie erforderlich. Die
Klinik für Neurologie und Neurophysiologie
am Philippusstift Essen bietet hier ein
intensives und spezialisiertes Angebot.
Dieses wird ergänzt durch das interdiszi-
plinäre Dysphagie-Zentrum (IDZ). Schluck-
störungen sind ein häufiges und im Alltag
sehr belastendes Phänomen für Patienten
mit Morbus Parkinson. Es kann hier eine
gezielte Schluckdiagnostik mit FEES- und
Videofluoroskopie sowie nachfolgender
logopädisch-schlucktherapeutischer Bera-
tung erfolgen.
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Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Straßenbahnlinien 101 und 103, Buslinien 170 und 186 (Haltestelle Philippusstift) Regionalexpress RE 14, S-Bahnlinie 9, Buslinie 140, 143, 160, 170, 185 (Haltestelle Bhf. Essen-Borbeck, dann weiter mit Straßenbahnline 103 oder Buslinie 186 bis Haltestelle Philippusstift) Mit dem Pkw: A 42, Abfahrt Bottrop-Süd, über die Borbecker Straße/Bottroper Straße (L 631), Alte Bottroper Straße und Weidkamp in die Hülsmannstraße A 40, Abfahrt Mülheim- Winkhausen, über die Aktienstraße, Frintroper Straße (B 231), dann Bocholder Straße und Otto-Brenner-Straße zur Hülsmannstraße
Anfahrt
Der Weg zu uns.G
ladbecker Straße
Stolberg-
Straße
Hans-Böckler-
Straße
Bocholder
Straße
Otto-Brenner-Straße
Frintroper Straße
Hül
sman
nstr
aße
DUISBURG-RUHRORT
HERNE
BOCHUM/DORTMUNDMÜLHEIM
Akt
iens
traß
e
Alte Bottroper Straße
Altendorfer Straße
Weidkamp
Bottroper Straße
Borbecker Straße
A 42
A 40
B 224
Philippusstift
Grillostra
ße
B 231
Auf einen Blick
Neurologische und neurophysiologische Diagnostik und Behandlungen
Aufzeichnung der Hirnströme (EEG-Labor)
Funktionsuntersuchung der Muskeln und Nerven (EMG-NLG-Labor)
Funktionsuntersuchung der Nervenbahnen (EVOP-Labor)
Testung des Gleichgewichtsorgans – Nystagmographie/Vestibulometrie
Beurteilung des Schlaganfallrisikos (Doppler-Duplex-Labor)
Labor für autonome Funktionsuntersuchung
Neuropsychologische Abteilung
Labor für kortikale Sehstörungen
Labor für Schluckstörungen (FEES, Videofluoroskopie)
Abteilung für Sprachtherapie
Ergotherapeutische Abteilung
Physiotherapeutische Abteilung
Aphasikerzentrum NRW e. V. (außerstationär)
Auf einen Blick.das leistungsspektrum
Philippusstift Hülsmannstraße 17 • 45355 Essen
Fon 0201 6400-1370 • Fax 0201 6400-1390
Mail [email protected] • www.kk-essen.de AK
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2018