mit der papierchromatographischen charakterisierung der natürlichen prinzipien der vanille und...

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1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliche. 281 saure empfohlen und f/Jr salzsaureunlSsliche Farbstoffe ein Acetatpuffer vom pH-Wert 4,5. In einer Tabelle wird ftir eine Reihe yon Farbstoffen der jeweilige Puffer und die entsprechende Wellenlinge zur colorimetrischen Bestimmung ange- geben. Einzelheiten der Verfahren mSgen der Originalarbeit entnommen werden. DoRIs HEILIGSIANN. Zur Bestimmung yon ~itherischen (}len in Gewiirzen empfiehlt H. HADORN 1 die Anwendung der Oxydationsmethode in einem speziell dafiir konstruierten kleinen Apparat. Als Oxydationsmittel dient eine Dichromat-SchwefclsaurelSsung, deren unverbrauchter Oberschug jodometrisch bestimmt wird. Als Reaktions- temperatur wird 105 ~ C angegeben. DoRIs I-IEILIO2r Mit der papierchromatographischen Charakterisierung der natiirlichen Prin- zipien der Vanille und ihrer Unterscheidung ~ yon Afllylvanillin haben sich S. STOLL und u BOUTEVILLE 2 besehiftigt. Sie ziehen dabei die wirksamen Anteile aus Vanilleextrakten auf folgende Weise aus: Abdampfen des Alkohols unter laufendem Ersatz dutch Wasser, mn die Konzentration konstant zu halten, Kl~iren und Entfernen stSrender Substanzen mit basischem Bleiacetat, das man mindestens 12 Std einwirken l~gt, Zentrifugieren und Ausschfitteln der klaren LSsung mit 24ther. Dieser nimmt dann folgende Substanzen auf: Vanillin, ~_thylvanillin, Vanillins~ure, Piperonal, Cumarin. Im Scheidetrichter werden durch Behandlung mit Ammoniak Vanillin, ~thylvanillin, Vanillins~ure und ein Teil des Piioeron~l abgetrennt, w~hrend der Rest yon Piperonal and Cumarin im J~ther bMben. Die in die ammoniakalische L5sung fibergehenden Substanzen werden naeh Ans~uern mit Salzs~ure mit Jither wieder extrahiert. Arts den beiden/~therischen LSsungen werden die Substanzen in alkoholisehe LSsungen iibergeftihrt. Fiir die davon auf das Papier aufzutragenden Mengen gilt als Anhaltspunkt, dab die einzelnen KOmlOonenten mit 10--20 #g vorliegen sollten. Es wird nach der aufsteigenden Methode mit Butanol- Ammoniak als FlieBmittel gearbeitet. Zum Vergleich wird eine Mischung der zu erwartenden Substanzen mit aufgetragen. Bei der Anwendung der fiir diese alde- hydischen Substanzen geeigneten Entwiekler wie Ammoniakgas, 2,4-Dinitrophenyl- hydrazin, Benzidinehlorhydrat ergab sich der zun/tehst unverstiindliche Befund, dag auch die eehten Vanilleextrakte einen Flecken tieferten mit dem gleichen t%-Wert und der gMchen F~rbung wie Xthylvanillin, der sich bei Zugabe yon ]~thylvanillin nur noeh verstirkte. Erst bei Entwicklung mit Hydrazinsulfat nach K. G. BE~C~E!a und I-I. Ssn~nIcJ~ s zeigte der fragliche Flecken im UV-Licht deut- liche Unterschiede in der Farbe (gelbgriin) im Vergleieh mit dem ]~lecken aus reinem Xthylvanillin (gelbbraun). Diese Untersehiede waren auch bei gleiehzeitiger Azlwesenheit der beiden Substanzen zu erkennen. Nattirlicher Vanilleextrakt ist danach frei yon Athylvanillin. Mit Hilfe der papierehromatographischen Methode und der Entwieklung mit Hydrazinsulfat ist es also mSglich, den Zusatz yon ~thyl- vanillin zu Vanilleextrakten zu erkennen. In einer weiteren Untersuchung haben P. C~ovIN, S. STOLL und Y. BOUTE- VILLE~ den Inhaltsbestandteil der natiirlichen Vanilleextrakte, der im R~-Wert und in einigen Farbreaktionen mit )ithylvanillin iibereinstimm~, niher untersuch~. Er konnte durch Reaktionen der Aldehyd-, der phenolischen ttydroxylgruppe, durch Elementaranalyse, ultrarotspektrographisch, durch Schmelzpunkt und Misch- sehme]zpunkt als p-Oxybenzaldehyd identifiziert werden. L. AO~Ea. i Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. Hyg (Bern) 45.71--72 (1954). Basel. 2 Ann. Falsificat. Fraudes 47, 183--187 (1954). Lab. Munic., Prefect. de Police. Dtsch. LebensmitteLRdsch. 47, 134 (1951). Ann. Falsificat. Fraudes 47, 187--191 (1954).

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Page 1: Mit der papierchromatographischen Charakterisierung der natürlichen Prinzipien der Vanille und ihrer Unterscheidung von Äthylvanillin

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliche. 281

saure empfohlen und f/Jr salzsaureunlSsliche Farbstoffe ein Acetatpuffer vom pH-Wert 4,5. In einer Tabelle wird ftir eine Reihe yon Farbstoffen der jeweilige Puffer und die entsprechende Wellenlinge zur colorimetrischen Bestimmung ange- geben. Einzelheiten der Verfahren mSgen der Originalarbeit entnommen werden.

DoRIs HEILIGSIANN.

Zur Bestimmung yon ~itherischen (}len in Gewiirzen empfiehlt H. HADORN 1 die Anwendung der Oxydationsmethode in einem speziell dafiir konstruierten kleinen Apparat. Als Oxydationsmittel dient eine Dichromat-SchwefclsaurelSsung, deren unverbrauchter Oberschug jodometrisch bestimmt wird. Als Reaktions- temperatur wird 105 ~ C angegeben. DoRIs I-IEILIO2r

Mit der papierchromatographischen Charakterisierung der natiirlichen Prin- zipien der Vanille und ihrer Unterscheidung ~ yon Afllylvanillin haben sich S. STOLL und u BOUTEVILLE 2 besehiftigt. Sie ziehen dabei die wirksamen Anteile aus Vanilleextrakten auf folgende Weise aus: Abdampfen des Alkohols unter laufendem Ersatz dutch Wasser, mn die Konzentration konstant zu halten, Kl~iren und Entfernen stSrender Substanzen mit basischem Bleiacetat, das man mindestens 12 Std einwirken l~gt, Zentrifugieren und Ausschfitteln der klaren LSsung mit 24ther. Dieser nimmt dann folgende Substanzen auf: Vanillin, ~_thylvanillin, Vanillins~ure, Piperonal, Cumarin. Im Scheidetrichter werden durch Behandlung mit Ammoniak Vanillin, ~thylvanillin, Vanillins~ure und ein Teil des Piioeron~l abgetrennt, w~hrend der Rest yon Piperonal and Cumarin im J~ther bMben. Die in die ammoniakalische L5sung fibergehenden Substanzen werden naeh Ans~uern mit Salzs~ure mit Jither wieder extrahiert. Arts den beiden/~therischen LSsungen werden die Substanzen in alkoholisehe LSsungen iibergeftihrt. Fiir die davon auf das Papier aufzutragenden Mengen gilt als Anhaltspunkt, dab die einzelnen KOmlOonenten mit 10--20 #g vorliegen sollten. Es wird nach der aufsteigenden Methode mit Butanol- Ammoniak als FlieBmittel gearbeitet. Zum Vergleich wird eine Mischung der zu erwartenden Substanzen mit aufgetragen. Bei der Anwendung der fiir diese alde- hydischen Substanzen geeigneten Entwiekler wie Ammoniakgas, 2,4-Dinitrophenyl- hydrazin, Benzidinehlorhydrat ergab sich der zun/tehst unverstiindliche Befund, dag auch die eehten Vanilleextrakte einen Flecken tieferten mit dem gleichen t%-Wert und der gMchen F~rbung wie Xthylvanillin, der sich bei Zugabe yon ]~thylvanillin nur noeh verstirkte. Erst bei Entwicklung mit Hydrazinsulfat nach K. G. BE~C~E!a und I-I. Ssn~nIcJ~ s zeigte der fragliche Flecken im UV-Licht deut- liche Unterschiede in der Farbe (gelbgriin) im Vergleieh mit dem ]~lecken aus reinem Xthylvanillin (gelbbraun). Diese Untersehiede waren auch bei gleiehzeitiger Azlwesenheit der beiden Substanzen zu erkennen. Nattirlicher Vanilleextrakt ist danach frei yon Athylvanillin. Mit Hilfe der papierehromatographischen Methode und der Entwieklung mit Hydrazinsulfat ist es also mSglich, den Zusatz yon ~thyl- vanillin zu Vanilleextrakten zu erkennen.

In einer weiteren Untersuchung haben P. C~ovIN, S. STOLL und Y. BOUTE- VILLE ~ den Inhaltsbestandteil der natiirlichen Vanilleextrakte, der im R~-Wert und in einigen Farbreaktionen mit )ithylvanillin iibereinstimm~, n iher untersuch~. Er konnte durch Reaktionen der Aldehyd-, der phenolischen ttydroxylgruppe, durch Elementaranalyse, ultrarotspektrographisch, durch Schmelzpunkt und Misch- sehme]zpunkt als p-Oxybenzaldehyd identifiziert werden. L. AO~Ea.

i Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. Hyg (Bern) 45.71--72 (1954). Basel. 2 Ann. Falsificat. Fraudes 47, 183--187 (1954). Lab. Munic., Prefect. de Police.

Dtsch. LebensmitteLRdsch. 47, 134 (1951). Ann. Falsificat. Fraudes 47, 187--191 (1954).