notiz über die condensation von mandelsäurenitril mit phenolen

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Page 1: Notiz über die Condensation von Mandelsäurenitril mit Phenolen

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472. A. Bis trsycki und H. Simonis: Notie uber die Conden- sation von Mandelslurenitril mit Phenolan.

(Eingegongen am 28. October.) Die grosse Leichtigkeit , mit der einerseits das Mandelsaurenitril

durcb Mineralsauren zur entsprechendm S a m e verseift werden kann, und mit welcber andererseits fertige Mandelsaure vermittelst 73-procen- tiger Schwefelsaure mit Phenolen condensirbar l) ist, liess erwarten, 11 ass das Nitril linter dem Einfluss des genannten Condensationsmittels in der gleichen Weise wie die Saure selbst reagiren wiirde.

Bei den daraufhin angestellten Versuchen erwies es sich ale zweckmassig, die Reagentirn in demselben Molekdarrerhiiltniss auf einander wirken zu lassen, welcbes bei der Condensation von Mandel- s a u r e mit Phenol angewandt worden war. Nur wurde die Menge der Schwefelsaure urn je en1 Molekiil auf ein Molekiil des Nitrils rermehrt. - Dem eiitsprechend wurde ein Gemisch, von 13.3 g kauf- licbem, schwarzbraunem Mandelsaurenitril, 21.3 g Phenol und 74.2 g (= 45 ccm) 73-procentiger Schwefelsiiore bis zum einmaligen Auf- kochen (bei 140- 145") erhitzt und das rrhaltene Reactionsproduet, vine nuf der Saure schwimmende Oelschicht, genau so weiter ver- nrbeitet, wie es ron B i s t r z y c k i nnd F l a t n u (a- a. 0. S. 124) bereits angegeben worden ist. So wurden 5.3-9 3 g , d. h. 39-43 pCt. der tbeoretiscli miiglichen Ausbeutr an rohem n - O x y d i p b e n y l e s s i g - s 5 u r e l a c t o n und 3.5 g (= 15 pCt.) ari p - O x y d i p h e n y l r s s i g s a u r e e rhalten.

Bei Verwendung VOII Mandrl sa u r e wurden bisher im Maximum 39 pCt. Lacton und 32 pCt. Siiure erzielt. Dn das ktiutliche Nitril halb so billig wie die Siiure ist, ist, wie man sirht, die Verwendung des Nitrils vortheilhafter, wenn es sich nur um die Darstellung von gr6sseren Mengen des Lactons handelt. Zur Gewinnung kleiner Mengen \ on Lacton empfiehlt sich aber doch die Anwendung von Mandel- h a u r e , da mit ibr die Reaction s i c h e r e r zu reinen Producten fiihrt, wabrend, wenn das kiiuflicbe Nitril stark verunreinigt ist, die Reini- gung des erhaltenen Lactons Schwierigkeiten bereiten kann.

1st das Nitril ganz rein (bellgelb), so ~ e r l a u f t die Reaction schoii beim Erwlrmen im Wasserbade. In dieser Form hat sie sich beim p-Kresol und besoiiders beiin p-Naphtol bewahrt').

Bei dieser Gelegeiiheit wi benierkt, dass sowohl das Lacton wie auch die Saure (nls Xatrinmsalz) in Gabrii voii 3-5 g pro Tag sich

1) B i s t r z y c k i und Fla t au , dicse Berichtu %X, 459 u. 30, 114. 2, Vergl. die folgende Abhandlung von H. S i m o n i - .

Page 2: Notiz über die Condensation von Mandelsäurenitril mit Phenolen

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ale ohne jede wahrnehmbare Einwirkuiig auf Hunde erwiesen haben, eine Feststellung, fiir die wir dem Wirklichen Staatsrath Hm. Prof. Dr. M. v. N e n c k i in Petersburg zu bestem Danke verpflichtet sind.

F r e i b u r g i. d. Schweiz, I. chernisches Laboratorium der Uni- versitat.

473. G u s t a v Cramer: Ueber ?-Lactone van Phenolsaurenl). (ITorgetrsgen in der Sitzung vom 1'2. April 1895 von Hrn A. Bistrzycki . )

(Eingegangen am 28. Octobrr.) Wahrend die y-Lactone von aliphatischrn wie auch aroinatischeir

A l k o h o l s a u r e n sehr eingehend untersucht worden Bind, ist iiber das Verhalten der 7-Lactone von P h e n o 1 sauren sehr wenig bekannt und zwar deshalb, weil letztere Lactone bisher zu schwer zughgl ich warm. Diese Schwierigkeit ist nunnrehr gehoben, d a vor Korzem B i s t r z y c k i und F l a t a u g ) eine Reihe von Phenolsllure-y-Lactonen aus Mandelsaure und Phenolen leicht und in beliebigen Meogen dar- zostellen gelehrt haben. - Auf Veranlassung dee Hrn. Prof. Dr. A. B i s t r z y c k i habe ich rnich daher alsbald der Aufgabe unterzogen, das Verhalten dieser Lactone naher zu etudiren und es mit dem be- kannten von Alkobolsaure-y-Lactonen zu rergleichex Daran echloaeen sich einige Vrrsuchr mit dem brornirten o-Oxydiphenylessigeiurelacton,

CaH,. CBr. CsH, co-0 '

dessen Bromatom, wic B i s t r z y c k i und F l a t a u bereits gezeigt haben, auffallend leicht beweglich. z. B. gegen die Aethoxygruppe austausch- bar, iet. Es sollte verbucht werden, dns Brorn durch noch andere Radicale zu ersetzen.

I. Derivcite des o-Oxydiphenyleesiq8aurelactan~. o - O x y d i p h e n y l r s s i g s i u r e a t h y l e s t rr.

(2)

C O O C z H 5 OH(]) G H a . CH- ~ -CsH,

Siittigt man eine absolut-alkoholische Liisung von o-Oxydiphenyl- eaeigeiiiirelacton untrr starkern .4bkiihlen rnit trocknem Salzsauregas urrd dampft d a m , iiach rinigem Stetien der Liisung, den griissten Theil des Alkohols ab, so scheidet sich auf Zusatz von Wasser der o-Oxydiphenylessigsaureathplester krystallinisch ab. Aus B e n z o l - L i p i n

') Vergl. G. Crarner , 1naug.-Dissert. 2, Diese Berichte 28, 989 und 30. 1?4. Siehe auch die folgende Ab-

Freiburg i . d. Schweiz, 1897.

bandlung von H. Sirnonis.