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PROGRAMM & ABSTRACTS

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Page 1: PROGRAMM & ABSTRACTS

PROGRAMM & ABSTRACTS

Page 2: PROGRAMM & ABSTRACTS

PROGRAMM & ABSTRACTS

Veranstaltungsort: HTWK Leipzig, Geutebrück-Bau, Karl-Liebknechtstraße 132, 04277 Leipzig Freitag, 13.04.2018

08:00 -

09:00 Tagungsanmeldung

09:00 -

09:15

Eröffnung durch das HDS

Grußwort der Rektorin der HTWK Leipzig, Rektorin Frau Prof. Dr. Gesine Grande

09:15 -

10:30

Interaktive Keynote mit anschließender Diskussion

Dr. Holger Backhaus-Maul, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Transfer zwischen Hochschulen und (Zivil-)Gesellschaft. Service Learning als Baustein von Transferstrategien

10:30 -

11:00 Kaffeepause

HDS.FORUM 2018: PROGRAMM

Page 3: PROGRAMM & ABSTRACTS

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11:00

- 12:30

Workshop 1

Peer Education als

soziales Engagement:

Übernahme gesellschaftli-cher Verantwortung in der Tätigkeit als studentische*r Tutor*in, Buddy, Mentor*in

oder Coach

Michael Hempel / Stefanie Wiemer

(Universität Leipzig)

Verena Salomon (netzwerk n e. V.)

Forum 1

Gesellschaftliche Verantwor-

tung als Lernziel. Schnittmengen von Service

Learning und Studium Generale und Umsetzungschancen an

HAW

Martin Schubert / Antje Bredemann (HTWK Leipzig)

Vom Credit-Point zum

Engagement: studentische Lehrprojekte im Reallabor als erlebnisorientierter Einstieg in gesellschaftliches Engagement

Ulrich Holzbaur

(Hochschule Aalen)

Kompetenzerwerb durch Enga-gement in öffentlichen

Einrichtungen

Kerstin Keller-Loibl (HTWK Leipzig)

Forum 2

Moderation: Ulrike Bergmann (LiTplus)

Qualifizierte Vorbereitung und

fachliche Betreuung von Lehramtsstudie-renden für die Sprachenförde-

rung von Flüchtlingen

Soheyla Pashang (Universität Göttingen)

Service Learning an der FSU

Jena – Möglichkeiten und Grenzen einer

fakultätsübergreifenden Kooperation

Susanne Volkmar / Steffi Völker

(Universität Jena)

Fakultätsübergreifendes Schlüsselqualifikationsmodul

„Integrationsarbeit im Ehrenamt“

Michaela Vitzky (Universität Leipzig)

Lehramtsübergreifendes

Peer-Learning in kooperativen Praktika im gemeinsamen

Unterricht

Markus Spreer / Steffi Havlitschek

(Universität Leipzig)

Forum 3

Service Learning in der Lehrerbildung konkret

Impulsvortrag Service

Learning in der Lehrerbil-dung: Mehr als Theorie-

Praxis-Verzahnung?

Karl-Heinz Gerholz (Universität Bamberg)

Best-Practice-Beispiele für Service Learning in der be-

ruflichen Lehrerbildung

Karl-Heinz Gerholz / Julia Holzner

(Universität Bamberg) Best-Practice-Beispiele für Service Learning aus dem

Lehramtsstudium Wirtschaft-Technik-Haus-

halt/Soziales (WTH/S)

Jana Markert / Antje Wagner / Antje Goller

(Universität Leipzig)

Forum 4

Forschendes Lernen

Service Learning

durch partizipative Methoden

Andreas Bischof / Vivien Sommer (TU Chemnitz)

Untersuchungen und Forschendes

Lernen im Rahmen von Service

Learning des Professional Centers

der Universität zu Köln

Pia Kollender / Louisa Lönnies

(Universität Köln)

12:30 – 13:30 Mittagspause

Page 4: PROGRAMM & ABSTRACTS

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13:30 -

15:30

Workshop 2

Reallabore: Von großen

Forschungsprojekten zu transdisziplinären

Lehrformaten in der Hochschuldidaktik

Frauke Godat

(Universität Kiel)

Workshop 3

civicOER –

Gesellschaftliche Öffnung von Hochschulen

durch die Verknüpfung offener Bildungsressourcen mit Lernen

durch Engagement

Claudia Bremer (Universität Frankfurt)

Workshop 4

Nachhaltige Verstetigung von Lehr-Lern-Konzepten: Wie Lehrveranstaltungen

von ihren Entwickler_innen losge-

löst werden können

Sebastian Schellhammer (TU Dresden) / Florian Kainer (TU Clausthal)

Forum 5

Impulse aus der Lehrentwicklung

Innovative und

kooperative Projekte laden zum

Austausch ein

Forum 6

Evaluation und nachhaltige Implementierung

Moderation: Ulrike Bergmann (LiTplus)

International Engagiert Studiert: ein Service-Learning Modul mit in-

ternationalen Studierenden

Holger Backhaus-Maul / Leonore Grottker / Christine Sattler

(Universität Halle-Wittenberg)

Institutionelle Voraussetzungen für die Implementierung und

curriculare Verankerung von Ser-vice Learning

Susanne Volkmar (Universität Jena)

Erwerb von Schlüsselqualifikatio-

nen durch Service Learning

Ronny Baierl (HTW Dresden)

Wo sind die zivilgesellschaftlichen Situationen im Service Learning? – Empirische Ergebnisse einer pro-

zessanalytischen Studie

Julia Holzner / Karl-Heinz Gerholz (Universität Bamberg)

15:30 -

16:30 Interaktiver Abschluss des HDS.Forums 2018 mit integrierter Kaffeepause / Ausblick dghd 2019

Page 5: PROGRAMM & ABSTRACTS

PROGRAMM & ABSTRACTS

Inhaltsverzeichnis Abstracts

9:15 – 10:30 Uhr………………………………………………………………………….. 4

Keynote „Transfer zwischen Hochschulen und (Zivil-)Gesellschaft. Service Learning als ein Baustein von Transferstrategien“ 4

11:00 – 12:30 Uhr .................................................................................................... 4

Workshop 1 – Peer Education als soziales Engagement: Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung in der Tätigkeit als studentische*r Tutor*in, Buddy, Mentor*in oder Coach 4

Forum 1 5

Forum 2 7

Forum 3 9

Forum 4 – Forschendes Lernen 10

13:30 – 15:30 Uhr .................................................................................................. 11

Workshop 2 – Reallabore: von großen Forschungsprojekten zu transdisziplinären Lehrformaten in der Hochschuldidaktik 11

Workshop 3 – civicOER: Gesellschaftliche Öffnung von Hochschulen durch die Verknüpfung offener Bildungsressourcen mit Lernen durch Engagement 12

Workshop 4 – Nachhaltige Verstetigung von Lehr-Lern-Konzepten: Wie Lehrveranstaltungen von ihren Entwickler_innen losgelöst werden können 12

Forum 5 – Impulse aus der Lehrentwicklung 13

Forum 6 – Evaluation und nachhaltige Implementierung 15

Abschluss HDS.Forum 2018 ................................................................................. 17

Page 6: PROGRAMM & ABSTRACTS

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Freitag, 13. April 2018

9:15 – 10:30 Uhr

Keynote „Transfer zwischen Hochschulen und (Zivil-)Gesellschaft. Service Learning

als ein Baustein von Transferstrategien“

Dr. Holger Backhaus-Maul (Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg) Der Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Gesellschaft hat in Deutschland gegenüber Forschung und auch Lehre eine nachrangige Bedeutung. Wobei Fachhochschulen hier ambi-tionierter und erfahrener zu sein scheinen als Universitäten. Aber auch in Universitäten ist Transfer zumindest in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern eine Selbstverständ-lichkeit, – wenn auch glanzloser als Grundlagenforschung, dafür aber ressourcengenerierend. Seit einigen wenigen Jahren richtet sich der hochschul- und gesellschaftspolitische Blick auf den Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Zivilgesellschaft. Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft, gefolgt vom Bundesministerium für Forschung und Bildung geben An-regungen und Geld für Strukturbildungen und Innovationen in diesem für öffentliche Hoch-schulen bemerkenswert schwach entwickelten Aufgabenfeld. Im Vortrag soll der Sinn und Zweck des Wissenstransfers zwischen Zivilgesellschaft und Hoch-schule skizziert und am Beispiel von Service Learning als einem Baustein von Transferstrate-gien anschaulich gemacht werden. 11:00 – 12:30 Uhr

Workshop 1 – Peer Education als soziales Engagement: Übernahme gesellschaftlicher

Verantwortung in der Tätigkeit als studentische*r Tutor*in, Buddy, Mentor*in oder

Coach

Michael Hempel / Stefanie Wiemer (Universität Leipzig), Verena Salomon (netzwerk n e. V.) Tutor_innen, Buddys, Mentor_ und Coaches begleiten Mitstudierende (peers) beim Lernen, der Bewältigung des Studienalltags oder bei der Projektarbeit. Im Workshop werden das Tu-toring-Kolleg der Universität Leipzig, das Projekt BeING Inside von der TU Dresden und die Wandercoaches des netzwerk n e.V. vorgestellt. Die qualifizierte Tätigkeit als Tutor*in, Buddy, Mentor*in oder Coach bietet viele Chancen, gesellschaftliche Verantwortung zu erlernen: Die Tutor_innen, Buddys, Mentor_innen und Coaches - übernehmen die Verantwortung für die Begleitung des Lernprozesses einer Person oder Gruppe, - übernehmen die Verantwortung, (internationale) Studierende bei der Orientierung in der neuen Umgebung zu unterstützen, - üben sich in Teamarbeit und der Moderation von Gruppenprozessen, - üben sich in Reflexivität und Empathie und - regen Veränderungen an Hochschulen an, die auf mehr Nachhaltigkeit abzielen. Die in der Tätigkeit angestoßene Entwicklung übertragen die Studierenden häufig auf andere Lebensbereiche (z.B. Familie, Vereinsarbeit, Ehrenamt, Job usw.). Zudem unterstützt das En-gagement nicht nur die Tutor_innen, Buddys, Mentor_innen und Coaches selbst bei Über-nahme gesellschaftlicher Verantwortung – sie wirken zugleich als Modell für ihre peers.

Page 7: PROGRAMM & ABSTRACTS

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Forum 1

Gesellschaftliche Verantwortung als Lernziel –

Schnittmengen von Service Learning und Studium generale und Umsetzungschancen

an HAW

Martin Schubert / Antje Bredemann (HTWK Leipzig) Die wichtigsten Zukunftsbereiche wie nachhaltiges Wirtschaften, Energie, innovative Arbeits-welt und intelligente Mobilität sind durch komplexe Herausforderungen gekennzeichnet. Die Integration gesellschaftlicher und sozialer Perspektiven wird immer wichtiger. In der Ingeni-eursausbildung zählt nicht mehr nur die Frage, was möglich ist, sondern auch, was gesell-schaftlich vertretbar und wünschenswert ist. Das Konzept des Service Learning reagiert auf diese Forderung nach der Übernahme von Verantwortung. In der Konfrontation der erlernten Theorien mit einem realen Umfeld erleben Studierende in der Anwendung der Forschungsergebnisse direkt die Wirkung auf Individuen und Umwelt. Die Verbindung von Theorie und Praxis ist ein besonderes Kennzeichen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW). Ein Praxissemester, das in einem zum Studiengang pas-senden Unternehmen oder einer Organisation verbracht wird, ist üblicherweise Teil des Curri-culums. Insofern sind die Voraussetzungen für eine Einführung von Service Learning an HAW anders gelagert, wenngleich die Notwendigkeit, gesellschaftliche Verantwortung zu überneh-men, bestehen bleibt. Um ein Bewusstsein für die Folgen des eigenen wissenschaftlichen Handelns auszubilden, bedarf es nicht nur der Reflexion der eigenen Kompetenzen, sondern des gesamten Fachge-biets und seiner Methoden, der Prospektion möglicher Entwicklungslinien und der Einbettung in ethische Fragen. Dies geschieht sinnvollerweise im interdisziplinären und überfachlichen Austausch, in dem es möglich wird, das eigene Fach aus fremden Perspektiven zu beleuchten. Das Studium generale bietet Raum für diesen Austausch und die Einbettung in größere ge-sellschaftliche Zusammenhänge. Die Grundgedanken des Service Learning lassen sich also durchaus in die Lehre an HAW integrieren, wenn auf vorhandene inhaltliche Schnittmengen wie dem Studium generale auf-gebaut wird.

Vom Credit Point zum Engagement – studentische Lehrprojekte im Reallabor als erleb-

nis-orientierter Einstieg in gesellschaftliches Engagement

Ulrich Holzbaur (Hochschule Aalen) Lehrveranstaltungsbegleitende Projekte sind eine gute Methode, um den Stoff der Lehrveran-staltung zu vertiefen und Kompetenzen zu vermitteln. Gleichzeitig bewirken sie einen Nutzen für den Projektkunden und bringen die Studierenden in Kontakt mit der gesellschaftlichen Wirk-lichkeit. In den letzten Jahren wurde im Projekt „Wissenschaft erleben, Praxisrelevanz erfahren und nachhaltig lernen in Projekten“ die Projektmethode insgesamt weiterentwickelt und in vielen hochschulinternen und externen Projekten eingesetzt. Vor allem in den externen Projekten wurden dabei Konzepte von Service Learning (Lernen mit dem Nutzen für einen Kunden ver-binden), Community Development (Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung) und Experi-mental Learning (erlebnisorientiertes und erfahrungsbasiertes Lernen) integriert. Die Methode

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PPM – Prepared Projects Method – erlaubt es, einerseits einen Nutzen für Stakeholder und Gesellschaft zu generieren und andererseits den Erwerb von Wissen und Kompetenzen sowie die Förderung von Engagement und Verantwortungsbewusstsein bei den Studierenden syner-getisch zu fördern. Die Studierenden gehen an gesellschaftliche Fragestellungen lösungsori-entiert heran. Durch die Projekte leisten Studierende einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung und werden in diese Prozesse integriert. Sie engagieren sich, werden an gesellschaftliche Frage-stellungen herangeführt und auf die Übernahme von Verantwortung im gesellschaftlichen und beruflichen Bereich vorbereitet.

Ziel des Beitrags: Die Teilnehmenden sollen ein Konzept für den Einsatz lehrveranstaltungs-begleitender Projekte im Bereich der Nachhaltigen Entwicklung und gesellschaftlichen Verant-wortung vermittelt bekommen. Kompetenzerwerb durch Engagement in öffentlichen Einrichtungen

Kerstin Keller-Loibl (HTWK Leipzig) Wie kann ein Transfer zwischen Hochschule und Gesellschaft gelingen? Am Beispiel der Pro-fillinie Bibliothekspädagogik im Masterstudiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft der HTWK Leipzig wird dargestellt, wie durch eine enge Verknüpfung von Lehre und Praxis ein Einstieg in gesellschaftliches Engagement ermöglicht wird. Ausgangspunkt für das Lehrprojekt sind die Lernziele: Bibliothekspädagogische Arbeit bedarf pädagogischer Kompetenzen im sozialen und kommunikativen Umgang mit Menschen. Diese werden am besten in der Interaktion erworben. Nach einer theoretischen Fundierung entwi-ckeln die Studierenden im Seminar ein didaktisches Konzept zur Vermittlung von Lese- und Informationskompetenz und erproben dieses in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Bibliotheken. Für Kinder fanden beispielsweise Kamishibai-Erzähltheater statt, für Jugendliche wurden Veranstaltungen zu Themen wie Vorurteile, Identität und Soziale Netz-werke erprobt. Nach der Durchführung der Konzepte im Reallabor erfolgt im Seminar eine Reflektion und Auswertung der Veranstaltungen. Das Engagement ist somit Teil des fachli-chen Lernens und wird geplant und reflektiert. Für einige Studierende ist diese Erfahrung der Einstieg in ein freiwilliges Engagement in öffentlichen Einrichtungen oder Vereinen. Die Projektvorstellung verfolgt das Ziel, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Bedin-gungen und positiven Faktoren des Gelingens von Service Learning von der organisatorischen Planung bis zur Umsetzung zu diskutieren. Dazu wird nicht nur die Perspektive der Lernenden, sondern auch die der Lehrenden und der Praxispartner betrachtet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten Anregungen und Ideen für die eigene Arbeit und können einen Transfer des vorgestellten Projektes in die eigene Lehre besprechen.

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Forum 2

Qualifizierte Vorbereitung und fachliche Betreuung von Lehramtsstudierenden für die

Sprachenförderung von Flüchtlingen

Soheyla Pashang (Universität Göttingen) Im Rahmen eines Posters / Kurzvortrags möchten wir die Praxiserfahrungen des Service Lear-ning Projekts über die (fachliche und überfachliche) Qualifizierung der Studierenden sowie die Kooperation mit Göttinger Schulen und Einrichtungen präsentieren. Es wird auf die Themen-schwerpunkte der Qualifizierungen eingegangen und einen Überblick über die inhaltliche und strukturelle Entwicklung des Projekts vermittelt. Die Zielsetzung des Projekts ist die Qualifizierung der Studierenden im Bereich der Sprach- und Integrationsförderung geflüchteter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener sowie die Aus-einander-setzung mit den Schwerpunkten „Heterogenität, Diversität, Mehrsprachigkeit und In-terkulturalität“ in der ersten Phase der Lehrerbildung.

Service Learning an der FSU Jena – Möglichkeiten und Grenzen einer fakultätsübergrei-

fenden Kooperation

Susanne Volkmar / Steffi Völker (Universität Jena)

Die Stärken von Kindern fördern ist das gemeinsame Ziel von Kitas, Familienhilfe und Famili-enzentren, den ehrenamtlichen Paten im Projekt Schatzheber der Bürgerstiftung Jena sowie dem Institut für Erziehungswissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena. Über die Bürgerstiftung in Zusammenarbeit mit dem Institut werden Studierende in Jenaer Kinder-tagesstätten und sonstige Einrichtungen der Jugendhilfe vermittelt. Dort werden Kinder im Al-ter von drei bis sechs Jahren in ihren individuellen Kompetenzen und Talenten gefördert. Vor allem sollen Kinder von diesem Projekt profitieren, deren Umfeld dies mit eigenen Ressourcen nicht leisten kann. Seit dem Wintersemester 2012/13 besteht für die Studierenden des Bachelorstudienganges Erziehungswissenschaft die Möglichkeit, sich nicht nur ehrenamtlich in dieses Projekt einzu-bringen, sondern ihr Engagement auch mit ihrem Studium zu verbinden. So können sich die Studierenden durch den Besuch von thematischen Veranstaltungen sowie dem Nachweis von einem bzw. zwei Semestern ehrenamtlicher Arbeit entsprechend Leistungspunkte für das Mo-dul „Allgemeine Schlüsselqualifikationen“ anrechnen lassen. Neben dem Ausbau und der Er-weiterung persönlicher Kompetenzen hat dies auch zu einer stärker inhaltlichen Verknüpfung von Theorie und Praxis geführt, was unter anderem durch die Studienzufriedenheit der Stu-dierenden zum Ausdruck kommt. So steht Service Learning an der FSU Jena sicherlich noch in den Anfängen, hat sich aber innerhalb der kurzen Zeit für die Studierenden des Bachelors Erziehungswissenschaft zu ei-nem fest verankerten Angebot etabliert. Dabei stehen die tätigkeits- und berufsqualifizierende Funktion von Service Learning sowie der Erwerb von Schlüsselqualifikationen noch eindeutig im Vordergrund. Entwicklungspotential wird von den Projektbeteiligten vor allem hinsichtlich des Zuwachses von fachspezifischen Kompetenzen der Studierenden im Umgang mit und der Entwicklung von kleinen Kindern durch thematische Angebote der Bürgerstiftung gesehen. Durch das Engagement von Lehrenden hinsichtlich der Durchführung von Grundlagenwissen vermittelnden Veranstaltungen wird die Möglichkeit eröffnet, das hochschuldidaktische Poten-zial von Service Learning zu nutzen.

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Fakultätsübergreifendes Schlüsselqualifikationsmodul „Integrationsarbeit im Ehren-

amt“

Michaela Vitzky (Universität Leipzig) Seit der Flüchtlingskrise 2015 übernehmen Studierende aller Fächergruppen der Universität Leipzig gesamtgesellschaftliche Verantwortung mit ehrenamtlicher Tätigkeit in der Integrati-onsarbeit und Flüchtlingshilfe. Ein neues fakultätsübergreifendes Schlüsselqualifikationsmo-dul verfolgt den grundsätzlichen Ansatz, diese ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich der Integra-tionsarbeit anzuleiten, zu begleiten und an verschiedenen Fixpunkten theoretischen Input, Feedback, Erfahrungsaustausch und Reflexionsraum anzubieten. Neben einer semesterbegleitenden Tätigkeit innerhalb einer Institution oder Initiative zur Hilfe für bzw. Integration von Migrant_innen umfasst das Modul Präsenzveranstaltungen zur Vor-bereitung, Zwischenevaluation und abschließenden Auswertung, die als Blockveranstaltungen in Zusammenarbeit mit Praxispartner_innen angeboten werden. Zwischen den Blockveran-staltungen arbeiten die Studierenden in peer-groups. Sie entwickeln und reflektieren während des Moduls ihre interkulturelle und soziale Kompetenz in der Arbeit mit und für Migrant_innen. Grundlage hierfür sind die eigene Erfahrung im Ehren-amt und Beiträge der Praxispartner_innen zu Asylrecht, Psychohygiene, Trauma-Awareness sowie Debatten zum Integrations- und interkulturellen Kulturbegriff. Die Studierenden sind nach dem erfolgreichen Abschluss des Moduls in der Lage, spezifische Herausforderungen der Integrationsarbeit zu benennen und selbständig Strategien für eine erfolgreiche längerfris-tige Arbeit auf diesem Gebiet zu entwickeln. Lehramtsübergreifendes Peer-Learning in kooperativen Praktika im Gemeinsamen Un-

terricht

Markus Spreer / Steffi Havlitschek (Universität Leipzig) Das im Rahmen der LaborUniversität Leipzig umgesetzte Projekt folgt der Idee, die frühzeitige, selbstverständliche kooperative Zusammenarbeit von Lehrkräften (Studierenden) aus Grund-schule und Sonderpädagogik bereits in der ersten Phase der Lehramtsausbildung umzusetzen – an der Schnittstelle der integrativen/inklusiven Beschulung von Kindern mit Unterstützungs-bedarf in der Regelgrundschule. So konnten Lehramtsstudierende der Sonderpädagogik und des Grundschullehramts an der Uni- versität Leipzig erstmals im SoSe 2017 innerhalb eines konkreten integrativen/inklusiven Praxis- Settings (im Rahmen der Schulpraktischen Studien) interprofessionell inklusive Ler-narrangements im Gemeinsamen Unterricht an Leipziger Regelgrundschulen planen, durchführen und reflektieren. Dazu fanden sich die Studierenden beider Lehrämter in Lernta-ndems zusammen. Diese symmetrische, kooperative und reflexive Lernaktivität der Studieren-den wurde durch die Pro- jektmitarbeiter_innen/Betreuer_innen des Praktikums und entspre-chende Gastvorträge unterstützt. Die Evaluation des Projekts, zu der u.a. die Erfassung der Einstellung und der Selbstwirksamkeit von Lehramtsstudierenden zum inklusiven Unterricht (Bosse & Spörer 2014) im Prä-Post-Design erfasst wurde, wird aktuell ausgewertet und wird dokumentieren, inwieweit diese Form der Praktikumsgestaltung die gestellten Ziele erfüllt. Durch das Projekt erwerben Studierende Kompetenzen, entsprechende Bildungs- und Unter-stützungsangebote für die (integrativ) beschulten Schüler_innen an Grundschulen gemeinsam und selbständig zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. Eine Wissensvertiefung und -verbreiterung erfolgt durch die Verschmelzung beider Studierendengruppen innerhalb der lehramtsübergreifenden Praktika, v.a. hinsichtlich selbstgesteuerten und kooperativen Ler-nens. �

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Forum 3

Service Learning in der Lehrerbildung konkret

Impulsvortrag Service Learning in der Lehrerbildung: Mehr als Theorie-Praxis-Verzah-

nung?

Karl-Heinz Gerholz (Universität Bamberg) Service Learning verbindet curriculare Ansprüche mit realen zivilgesellschaftlichen Herausfor-derungen einer Kommune. Neben der fachlich-methodischen Kompetenzentwicklung sollen die Studierenden für zivilgesellschaftliche Belange sensibilisiert werden. Für die Lehrerbildung ist eine Theorie-Praxis-Verzahnung nicht neu. Neu hingegen ist die Modellierung des Praxis-feldes im Service Learning: die Zivilgesellschaft. Im Impulsvortrag wird dabei der Frage nach-gegangen, welchen Beitrag Service Learning für die Professionalisierung von Lehrkräften leis-ten kann (und nicht leisten kann) und welche Anforderungen sich daraus an das zivilgesellschaftliche Praxisfeld stellen. Best-Practice-Beispiele für Service Learning in der beruflichen Lehrerbildung

Karl-Heinz Gerholz & Julia Holzner (Universität Bamberg) Wirtschaftspädagogik ist ein polyvalenter Studiengang. Studierende haben nach dem Studium die Option, den Weg des Lehramts an beruflichen Schulen oder in das betriebliche Bildungs-management einzuschlagen. Berufliche Lehrerbildung zeichnet sich hierbei durch eine dop-pelte Theorie-Praxis-Verzahnung aus, nämlich durch berufliche Fachpraxis und fachdidakti-sche Bildungspraxis. Im Studiengang Wirtschaftspädagogik wird diesem durch zwei Module Rechnung getragen. Das Modul Betriebspädagogik wird als Service Learning-Arrangement umgesetzt, indem die Studierenden betriebspädagogische Konzepte durch die Bearbeitung realer Probleme mit gemeinnützigen Organisationen erkunden (z.B. Durchführung eines Workshops zur Sozialraumorientierung mit Führungskräften in caritativen Organisationen). Das Modul ‚Didaktik der Wirtschaftswissenschaften’ ist projekt- und forschungsorientiert ge-staltet und hat als Praxispartner berufliche Schulen. Für Studierende mit Berufsziel im betrieb-lichen Bildungsmanagement kann dies als Service Learning wahrgenommen werden. Beide Module werden hinsichtlich Zielstellung, didaktischer Gestaltung und Prüfungsformen vorge-stellt. Ziel ist es, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops in Diskussion zu kommen, was die Charakteristika von Service Learning in der Lehrerbildung sein müssen. Die Differenz der vorgestellten Module soll hierfür Ausgangspunkt sein.

Best-Practice-Beispiele für Service Learning aus dem Lehramtsstudium Wirtschaft-

Technik-Haushalt/Soziales (WTH/S)

Jana Markert / Antje Wagner / Antje Goller (Universität Leipzig) Der Fächerverbund WTH am Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig vereint die Wirtschaftswissenschaft, Technikwissenschaft und Ökotrophologie sowie deren Didaktiken in einem Lehramtsstudiengang. Durch die dem Fächerverbund immanente Interdisziplinarität be-stehen vielfältige fachliche Ansatzpunkte für die didaktische Aufbereitung aktueller gesell-schaftlich relevanter Problemstellungen. Das auf die Fachwissenschaften bezogene Lernen

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der angehenden Lehrkräfte wird bereits während der universitären Ausbildung im Sinne des Lernens durch Engagement (LdE) und in enger Kooperation mit regionalen Akteuren verknüpft mit dem gesellschaftlichen Engagement der Studierenden. So stellten WTH-Studierende im Wintersemester 2016/17 innerhalb des Moduls „Ökotrophologie I“ textile Werkstücke zur Aus-gestaltung des Geschwister-Spielzimmers des „Kinderhospiz Bärenherz e.V. Leipzig“ her. Im Sommersemester 2017 engagierten sich die Studierenden im Modul „Ökotrophologie III“ bei der Neuanlage einer Streuobstwiese gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Nord-sachsen. Die Integration des LdE-Konzepts in die akademische Lehramtsausbildung stellt die Weichen für eine nachhaltige Implementation dieses potentiell gesellschaftlich wirksamen Lehr-Lern-Konzepts in den allgemeinbildenden Schulunterricht. Wie eine Integration von LdE in die Lehramtsausbildung aussehen kann zeigt der Fächerverbund WTH der Universität Leipzig anhand der hier vorgestellten Best-Practice-Beispiele auf. Ziele des Beitrags: Die Teilnehmenden kennen und diskutieren das Konzept des Lernens durch Engagement (LdE) sowie Best Practice Beispiele der Umsetzung des LdE in der Lehr-amtsausbildung im Fächerverbund WTH. Sie erhalten im Austausch Anregungen, eigene An-sätze des LdE zu entwickeln.�� Forum 4 – Forschendes Lernen

Service Learning durch partizipative Methoden

Andreas Bischof / Vivien Sommer (TU Chemnitz) Der Beitrag rekapituliert die Ergebnisse des Lehr-Lern-Projekts „Medien und Asyl“, das zwi-schen Februar 2015 und Dezember 2016 an der TU Chemnitz durchgeführt wurde. Ziel des Projekts war es zum einen Studierenden durch die praktische Durchführung eigener qualitati-ver Feldforschungsprojekte zu einem gesellschaftlich relevanten Gegenstandsbereich Kom-petenzen in der Konzeption, Durchführung und Evaluation qualitativer Sozialforschungsme-thoden gewinnen zu lassen. Zum anderen entstand in der Kooperation mit Geflüchteten aus Chemnitz ein konkretes Medienangebot für Asylbewerber_innen in der Stadt. Dieses Medien-angebot wurde vor allem durch die partizipative Einbindung der Geflüchteten in Workshop-Formaten möglich. Im Beitrag werden die sozialwissenschaftlichen methodischen Innovationen und Adaptionen im Rahmen des Lehr-Lern-Projekts, sowie die dadurch gewonnenen Ergebnisse ausführlich dargestellt und methodologisch diskutiert. Dies geschieht mit besonderem Fokus auf die Her-ausforderungen und Chancen der Verwendung von partizipativen Methoden zur Einbindung von Geflüchteten im Rahmen eines Lehr-Lern-Projekts. Abschließend soll der Beitrag eine Einordnung des Potentials partizipativer Methoden für Ser-vice Learning-Projekte im Rahmen der Hochschuldidaktik vornehmen. Dabei wird vom darge-stellten Projekt und dessen Ergebnissen abstrahiert.

Untersuchungen und Forschendes Lernen im Rahmen von Service Learning des Pro-

fessionalCenters der Universität zu Köln

Pia Kollender / Louisa Lönnies (Universität Köln) Seit dem WiSe 2010/11 haben Studierende der Universität zu Köln und der Technischen Hochschule Köln die Möglichkeit, sich im Rahmen von Service Learning ein Semester lang

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projektbasiert in einer gemeinnützigen Organisation zu engagieren. In interdisziplinären Pro-jektteams erforschen sie Bedarfe der Projektpartner und/oder setzen diese um. In den Projek-ten sammeln die Studierenden Erfahrungen im Projektmanagement, erweitern berufsrelevante sowie persönliche Kompetenzen und setzen sich sowohl mit gesellschaftlichen Problemen als auch persönlichen Wertefragen auseinander. Im Vortrag werden zum einen die didaktische Umsetzung und zum anderen Ergebnisse zur Motivation von Studierenden und Projektpartnern zur Teilnahme an Service Learning vorge-stellt. Diese wurden anhand von Anmelde-/Evaluationsbögen im Zeitraum WiSe 2015/16 bis SoSe 2017 erhoben und mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Darüberhinaus wird ein Projekt des Forschenden Lernens vorgestellt, in dem fünf Studierende sich gemeinsam mit der Kölner Freiwilligen Agentur mit dem monetären Wert des Engage-ments des Vorleseprojekts „LeseWelten“ in Form einer Wertebeitragsanalyse auseinanderge-setzt haben. Mit den Ergebnissen sollen langfristige Sponsoren und Investoren gewonnen werden. Das Projekt zeigt, dass Forschendes Lernen eine von vielen möglichen Ausprägun-gen von Service Learning sein kann und ist zudem ein sehr gelungenes Beispiel, das allen Beteiligten die Vorteile verdeutlicht.

Ziele des Beitrags: - Vorstellung des didaktischen Konzepts - Vorstellung der Motivation zur Teilnahme an Service Learning aus Sicht der Studierenden und Projektpartner - Austausch über Erfahrungen der Teilnehmenden des Forschungsforums 13:30 – 15:30 Uhr

Workshop 2 – Reallabore: von großen Forschungsprojekten zu transdisziplinären

Lehrformaten in der Hochschuldidaktik

Frauke Godat (Universität Kiel)

Aktuell werden Reallabore in der Hochschullandschaft vermehrt gefördert und diskutiert. Ur-sprünglich als größere Forschungsprojekte konzipiert findet immer mehr die Verknüpfung mit Lehrformaten statt. Das Reallabor-Seminar, organisiert und durchgeführt von PerLe – Projekt erfolgreiches Lehren und Lernen an der Universität Kiel, sieht das Reallabor als einen Gestal-tungsraum, der eine Verbindung zwischen Studierenden, der Wissenschaft und Akteuren der Zivilgesellschaft schafft. Durch Realexperimente sollen Erkenntnisse zu aktuellen gesell-schaftlichen Herausforderungen sowohl für die Praxis, als auch für die Wissenschaft generiert werden. Reallabore verfolgen das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung und setzen Impulse für einen gesellschaftlichen Wandel. Innerhalb eines transdisziplinären Rahmens ist die Zivil-gesellschaft Partner und Entscheider von Beginn an, um kollaborativ relevante Probleme zu identifizieren, Forschungsfragen zu formulieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Im Sommersemester 2017 haben wir zu folgender zentraler Ausgangsfrage gearbeitet: Wie können wir demokratische Prozesse in Kiel gestalten, um ein gutes Leben für alle zu garan-tieren? Basierend auf den Grundlagen transformativer Forschung (Reallabore nach Schneidewind) haben Studierende eigene Konzepte für Interventionen im öffentlichen Raum auf der Kieler Woche 2017 entwickelt und erprobt. Ablauf des Workshops:

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1. Kurzvorstellung der Erkenntnisse, Lehrmaterialien und Reflexionsergebnisse der Real-

labor- Lehrveranstaltung an der Universität Kiel im Sommersemester 2017

2. Diskussion des Formats Reallabor als offener Prozess in der Lehre: Chancen und Her-ausforderungen

3. Transfer der Erkenntnisse in den eigenen Hochschulkontext

Workshop 3 – civicOER: Gesellschaftliche Öffnung von Hochschulen durch die Ver-

knüpfung offener Bildungsressourcen mit Lernen durch Engagement

Claudia Bremer (Universität Frankfurt)

Beim Lernen durch Engagement handelt es sich um eine Lehr-/Lernform, in der fachliches und überfachliches Lernen mit gesellschaftlichem Engagement verbunden wird. Das Lernen durch Engagement resultiert dabei in einem Dienst am Gemeinwohl und dient sowohl der Wertebil-dung der Studierenden als auch einem aktiven Beitrag zur Zivilgesellschaft. Dieses Engage-ment von Studierenden für gemeinnützige Projekte wird dann als „Service Learning“ bezeich-net, wenn deren Aktivitäten in diesem Kontext intentional als Lernprozess gestaltet sind und eine Reflexion der Erfahrungen, die dabei entstehen, hinsichtlich der Lernziele erfolgt. Dieser Aspekt wird bisher jedoch noch selten mit dem Einsatz digitaler Medien in Verbindung ge-bracht. Doch gerade die Nutzung, Erstellung und Weiterverbreitung von Open Educational Resources (OER) kann zu einer zivilgesellschaftlichen Öffnung von Bildungsinstitutionen bei-tragen. Da OER auf dem Engagement von Lehrenden und Lernenden basiert, welche digitale Lernmaterialien und -werkzeuge sowie Lehr-, Projekt-, Mediennutzungs-, und Prüfungskon-zepte nutzen, (weiter-)entwickeln, kombinieren und diese Ressourcen unter freier Lizenzie-rung zur Verfügung stellen, verkörpern sie einen Bildungsansatz, der bei der Verbesserung des Lehrens und Lernens auf Partizipation und Mitgestaltung setzt. Im Rahmen des Workshops soll das Potential von OER für eine „Civic Education“ und damit die Chancen für eine Verknüpfung des Lernens durch Engagement und des Lernens mit digi-talen Medien untersucht werden. Anhand von Beispielen guter Praxis sollen Umsetzungsmög-lichkeiten aufgezeigt und Strategien der Umsetzung und Verbindung diskutiert werden. Der Workshop sensibilisiert an Service Learning Interessierte für die Nutzung digitaler Medien und vor allem offener Bildungsressourcen und zeigt Potentiale für die Verknüpfung der beiden Ansätze auf. Zudem sollen Optionen für die zivilgesellschaftliche Öffnung von Hochschulen durch digitale Medien und OER diskutiert werden.

Workshop 4 – Nachhaltige Verstetigung von Lehr-Lern-Konzepten: Wie Lehrveranstal-

tungen von ihren Entwickler_innen losgelöst werden können

Sebastian Schellhammer (TU Dresden) / Florian Kainer (TU Clausthal)

Zwar sind die Hochschulen reich an vielfältigen, facettenreichen und erfolgreichen Lehr-Lern-Konzepten, jedoch stehen und fallen diese oft mit den Personen, welche sie entwickelt haben. Dies gilt insbesondere im Service Learning, wo didaktisch-methodische Fragestellungen an Wertefragen gekoppelt sind und das dafür nötige didaktische Engagement den üblichen Ar-beitsaufwand übersteigt. In unserem Workshop wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmenden Strategien entwickeln, welche zur Verstetigung solcher Lehr-Lern-Konzepte notwendig sind. Ausgangspunkt sind hierbei die unterschiedlichen Erfahrungen der Dozenten und

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Teilnehmenden. Darauf aufbauend werden in einem World Café die Rollen unterschiedlicher Stakeholder beleuchtet und für diese Handlungsempfehlungen entwickelt. Diese gilt es an-schließend in die tägliche Arbeit zu tragen, um perspektivisch zu einer Verbesserung der Lehr-kultur beizutragen. Ziele des Workshops: - Entwicklung und Diskussion von Strategien, welche zur erfolgreichen Verstetigung von be-sonderen Lehr-Lern-Konzepten, wie zum Beispiel Service Learning oder forschendes Lernen, beitragen; Besonderer Fokus liegt hierbei auf der Frage, wie unterschiedliche Stakeholder (z.B. Lehrende selbst, Lehrstuhlinhaber_innen, gesellschaftliche Akteur_innen, Hochschuldi-daktiker_innen oder Hochschulleitungen) zu einem Gelingen beitragen können. - Sammeln von Gründen für eine nicht erfolgreiche Verstetigung von besonderen Lehr-Lern-Konzepten sowie Entwicklung und Diskussion von Strategien zur erfolgreichen Verstetigung von besonderen Lehr-Lern-Konzepten - Formulierung von Handlungsempfehlungen für verschiedene Stakeholder (z.B. Lehrende, Lehrstuhlinhaber_innen, gesellschaftliche Akteur_innen, Hochschuldidaktiker_innen oder Hochschulleitungen) Forum 5 – Impulse aus der Lehrentwicklung

Innovative und kooperative Projekte laden zum Austausch ein

Auf dem Weg zur Schreibfitness. Die erfolgreiche Synergie aus Kolloquium und

Schreibworkshop

Nathalie Freitag (TU Chemnitz) Viele Lehrende klagen über ein Nachlassen der Qualitäten von Seminararbeiten, aber auch von Haus- oder Abschlussarbeiten. Darüber hinaus gibt ein Großteil der Studierenden meist überhaupt keine Arbeiten ab. Eine intensive und aufwendige (Einzel-)Betreuung der Arbeiten ist in den meisten Fällen weder zeitlich vereinbar noch vorgesehen. Im Rahmen des Beitrags soll dazu eine Alternative aufgezeigt und ein erfolgreiches Modul-3-Projekt vorgestellt werden, mit dessen Hilfe sowohl der Studienerfolg erhöht als auch die „Ab-brecherquote“ reduziert werden konnte – bei gleichzeitig vermindertem Betreuungsaufwand der Lehrenden. Im Projekt ging es um die Implementierung eines semesterbegleitenden Kol-loquiums mit Bestandteilen eines Workshops zum wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben in ein bestehendes Fachseminar. Ziel dessen war es, die Studierenden in ihrem Schreibpro-zess zu begleiten, zu beraten und zu motivieren. Der Workshop diente dazu, die Schreibkom-petenzen der Studierenden zu verbessern, den Schreibprozess zu unterstützen und den fach-lichen Austausch zu fördern. Die Präsentation des Projektes gibt Einblicke in den Workshop und liefert Anregungen für eine mögliche Umsetzung, wobei eine Adaption sowohl für Semi-nar-, als auch für Haus- und Abschlussarbeiten, möglich wäre. „Human-Computer Interaction in the Wild.“ Interdisziplinäres Lehr-Lern-Projekt für die

Mensch- Computer-Interaktion.

Andreas Bischof (TU Chemnitz) Ausgangspunkt des Lehr-Lern-Projekts ist der wachsende Bedarf interdisziplinärer Kooperati-onen insbesondere im Anwendungsfeld „Human Computer Interaction“ bzw. Mensch-Technik-Interaktion. Sowohl auf Seiten der Forschungsförderung als auch in der Industrie herrscht mitt-lerweile Einigkeit darüber, dass die Herausforderungen der Entwicklung von technologischen

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Lösungen für soziale Alltagswelten nur interdisziplinär angegangen werden können. Leider ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit dabei weder in technischen, noch in geistes- und sozial-wissenschaftlichen Studiengängen ein relevantes Thema der Hochschullehre. Zudem wird in-terdisziplinäre Zusammenarbeit häufig auf einer inhaltlichen bzw. kognitiven Ebene problema-tisiert, während affektive Herausforderungen in der interdisziplinären Praxis mindestens ebenso groß sind: Es geht nicht nur darum, Wissensbestände abzugleichen und gemeinsame Modelle zu entwickeln, sondern auch die konkrete Praxis des Zusammenarbeitens muss ge-staltet werden. Das vorgestellte Lehr-Lern-Projekt versucht, diese Lücke durch zwei Lernziele zu adressie-ren: • Die Studierenden erleben durch gemeinsame Lehrforschung unterschiedliche Perspektiven auf den gemeinsamen Gegenstand Mensch-Computer-Interaktion und können diese reflektie-ren und explizieren. • Die Studierenden sind fähig, eigene Annahmen und Ziele zu reflektieren und methodisch kontrolliert mit den Lebenswelten der Verwender abzugleichen, indem sie eigene Feldfor-schungsprojekte konzipieren und probeweise durchführen. Inverted Seminar. Pilot eines Seminars nach dem Inverted Classroom Modell

Manuela Engel (Universität Leipzig) Auf dem Poster wird ein Modul 3-Projekt abgebildet, das im Rahmen des HDS-Zertifikatspro-gramms umgesetzt wurde. Es wurde dabei ein Seminar im Rahmen eines Pflichtmoduls für Studierende im Lehramt Sonderpädagogik als Pilot-Seminar nach dem Inverted Classroom Modell entwickelt und im Sommersemester 2017 durchgeführt und evaluiert. Auf dem Poster werden das Seminarkonzept und Aspekte der Durchführung dargestellt. Au-ßerdem werden das Evaluationsdesign und Evaluationsergebnisse vorgestellt. Diese bezie-hen sich vor allem auf das Nutzungsverhalten der Studierenden und deren Bewertung von Elementen des Inverted Seminars. Schlussfolgerungen für die hochschuldidaktische Praxis und Implikationen für den Transfer in andere Fachbereiche werden als Ergebnisse des Pro-jekts zur Diskussion gestellt. Das Inverted Classroom Modell wird als ein didaktisches Rahmenkonzept für akademische Lehrveranstaltungen verstanden, welches insbesondere ermöglicht, die Lernzeit in Lehrveran-staltungen für gemeinsame Aktivitäten zu nutzen. Damit schafft es ebenso Raum, Lernen durch Engagement in ein solches Konzept einzubinden. Umgestaltung einer klassischen Lehrveranstaltung in den Ingenieurwissenschaften un-

ter Einbezug digitaler Methoden

Thomas Reimann / Rudolf Liedl (TU Dresden) Der Beitrag dokumentiert die Umgestaltung einer klassischen Lehrveranstaltung in den Inge-nieurwissenschaften unter dem konsequenten Einbezug digitaler Methoden, wie sie z. B. durch Online-Plattformen wie OPAL (BPS GmbH) zur Verfügung gestellt werden. Die Umge-staltung orientierte sich an verschiedenen didaktischen Konzepten mit dem Fokus auf „Constructive Alignment“. Ebenfalls verstärkt wurden Feedback-Möglichkeiten, mit denen die Studierenden ihren Wissensstand überprüfen können. Daneben hatte das Projekt, welches im Rahmen von Modul 3 des HDS Zertifikatsprogramms durchgeführt wurde, zum Ziel, die Wirk-samkeit und Effizienz der eingesetzten Methoden zu testen.

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Die Ergebnisse des Projekts zeigen deutlich, dass mit Hilfe moderner Online-Techniken eine klassische Lehrveranstaltung mit vertretbarem zeitlichen Aufwand erfolgreich aufgewertet wer-den kann. Die im Rahmen der schriftlichen Abschlussklausur erzielten Leistungen waren deut-liche besser als in den vorangegangen Jahren. Ein E-Assessment, welches zur Prüfungsvor-bereitung durchgeführt wurde, zeigte vergleichbare Ergebnisse wie die Abschlussklausur und demonstriert gleichzeitig, dass mit den vorhandenen Online-Methoden die Effizienz der Lehre gesteigert werden kann (ähnliche Ergebnisse bei stark reduziertem Aufwand für die Auswer-tung). Eine zum Abschluss durchgeführte Umfrage unter den Studierenden unterstreicht noch-mals den Erfolg der durchgeführten Maßnahmen und gibt Hinweise für die zukünftige Gestal-tung der Lehrveranstaltung. In Forum 5 stellen sich außerdem geförderte Projekte aus dem Verbundprojekt „Lehr-

praxis im Transfer plus“ (LiTplus) vor.

Forum 6 – Evaluation und nachhaltige Implementierung

International Engagiert Studiert: ein Service-Learning Modul mit internationalen Stu-

dierenden

Holger Backhaus-Maul / Leonore Grottker / Christine Sattler (Universität Halle-Wittenberg) „International Engagiert Studiert“ ist ein richtungsweisendes Studienmodul im Bereich der „All-gemeinen Schlüsselqualifikationen“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, bei dem internationale Studierende und Studierende aus Deutschland gemeinsam Engagement-Projekte in Non-Profit-Organisationen realisieren. In begleitenden Seminaren werden sie dafür methodisch vorbereitet, zur Reflexion ihrer Erfahrungen angeleitet und wissenschaftlich unter-stützt. „International Engagiert Studiert“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen Universität und lokaler Zivilgesellschaft, das in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. seit zehn Jahren vorbereitet, durchgeführt und evaluiert wird. Während des Semesters setzen die Studierenden in international gemischten Teams gesellschaftlich anspruchsvolle Projekte in Non-Profit-Organisationen um. Mit dem Studienmodul werden die Teilhabechancen internati-onaler Studierender gefördert, indem ihnen Zugänge zu fachlichen und sozialen Netzwerken eröffnet werden und sie damit aktiver und selbstbestimmter am universitären und gesellschaft-lichen Leben teilhaben können. Für die Studierenden aus Deutschland ermöglicht die Lehr-veranstaltung eine „Internationalisierung zu Hause“, bei der wichtige interkulturelle Erfahrun-gen gesammelt werden. Aufgrund seiner Verortung im Service Learning zeichnet sich „International Engagiert Studiert“ durch die konzeptionelle Verankerung von Reflexion aus mit dem Ziel, dass die Studierenden sich ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenzen, Potentiale und (interkulturellen) Vorstel-lungen bewusster werden und diese weiterentwickeln können. Die Lehrveranstaltung wurde und wird dabei kontinuierlich evaluiert. Der Beitrag stellt das Konzept von „International Engagiert Studiert“ sowie ausgewählte Refle-xionsinstrumente und Evaluationsergebnisse vor.

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Wo sind die zivilgesellschaftlichen Situationen im Service Learning? – Empirische Er-

gebnisse einer prozessanalytischen Studie

Julia Holzner & Karl-Heinz Gerholz (Universität Bamberg) Für eine funktionierende Demokratie sind engagierte Bürger essentiell. Folglich müssen Bil-dungsprozesse das aktive Engagement der Bürger fördern. Dies kann durch das Konzept des Service Learning ermöglicht werden. Empirische Studien zur Wirksamkeit von Service Learn-ing illustrieren positive Effekte in Bereichen wie Selbstwirksamkeit, analytische Fähigkeiten, Motivation (u. a. Yorio & Ye 0212), allerdings sind die Ergebnisse hinsichtlich der Sensibilisie-rung der Lernenden für zivilgesellschaftliche Bedürfnisse und das Engagement uneinheitlich (u. a. Gerholz et al. 2017, Prentice & Robinson 2010, Reinders 2010). Aber gerade hier liegt der Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung und die Abgrenzung zu anderen didaktischen For-maten wie problem- oder projektbasiertes Lernen (Gerholz 2015). Die Uneinheitlichkeit liegt u. a. darin begründet, dass in bisherigen Prä-Post-Untersuchungsdesigns retrospektive Erhe-bungen zu Verzerrungen führen können und das Konstrukt ‚Persönlichkeitsentwicklung’ (u. a. Skala ‚Engagementeinstellung’ Mabry 1998) nur in Konturen bestimmt ist. Die vorliegende Un-tersuchung wählt deshalb einen explorativen, prozessanalytischen Weg, indem Lehramtsstu-dierende in einem Service Learning-Modul Situationen, die sie zum Nachdenken über zivilge-sellschaftliches Engagement angeregt haben, zeitnah in einem Wochenjournal dokumentierten. Die Situationen (n = 127) wurden inhaltsanalytisch induktiv kategorisiert. In der deskriptiven Auswertung zeigt sich, dass zwischen Situationstypen ‚Erfahrungen im zivil-gesellschaftlichen Feld’, ‚Kommunikation mit Peers’ und ‚Wissenschaftliche Modellierung des Service-Projektes’ zu differenzieren ist und insbesondere Beratungsphasen zwischen Dozen-ten und zivilgesellschaftlichen Partnern bei den Studierenden Situationen zum Nachdenken hervorrufen. Kontingenzanalysen zeigen, dass signifikante Zusammenhänge zwischen den Situationstypen und den Gründen zum Nachdenken hinsichtlich Einsichten und personalen Positionierungen zum zivilgesellschaftlichen Engagement liegen, aber weniger zu Engage-mentaktivität (Chi2(df=10) = 20.844; p = .022) (Gerholz, Holzner & Rausch, in Begutachtung). Die Ergebnisse liefern Hinweise darauf, dass Studierende in Service-Learning-Kursen mehr dazu angeregt werden können, ihre eigene Rolle in einer Gesellschaft und Position in Bezug auf bürgerschaftliches Engagement zu finden, aber weniger, um die Bereitschaft zu Engagement zu fördern Literatur: Gerholz, K.-H., Liszt, V. & Klingsieck, K. (2017). Effects of learning design patterns in service learning courses. Active Learning in Higher Education. DOI: 10.1177/1469787417721420 Mabry, J. B. (1998): Pedagogical Variations In Service-Learning And Student Outcomes: How Time, Contact, And Reflection Matter. In: Michigan Journal Of Community Service Learning, 5, 32-47. Prentice, M./Robinson, G. (2010): Improving Student Learning Outcomes with Service Learn-ing. American Association of Community Colleges, Online: http://www.aacc.nche.edu/Re-sources/aaccprograms/horizons/Documents/slorb_jan2010.pdf (17.03.2015). Reinders, H. (2010): Lernprozesse durch Service Learning an Universitäten. In: Zeitschrift für Pädagogik, 56 (4), 531-547. Yorio, P.L./Ye, F. (2012): A Meta-Analysis on the Effects of Service-Learning on the Social, Personal, and Cognitive Outcomes of Learning. In: Academy of Management Learning & Education, 11(1), 9-27.

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Institutionelle Voraussetzungen für die Implementierung und curriculare Verankerung

von Service Learning

Susanne Volkmar (Universität Jena) Der Vortrag möchte dazu beitragen, die verschiedenen institutionellen Voraussetzungen von Service Learning sowie dessen Implementierung und curriculare Verankerung an den Hoch-schulen aufzuzeigen und zu bündeln. Zudem sollen Möglichkeiten und Grenzen von Service Learning für Studierende und Lehrende sowie eine fachbereichsübergreifende Kooperation thematisiert und diskutiert werden. Nachfolgende Fragen sollen beantwortet werden: Ist eine curriculare Verankerung sinnvoll? Lassen sich fachspezifisch übergreifende Effekte bei den Studierenden feststellen? Wie lässt sich Service Learning sinn- und wirkungsvoll in ein beste-hendes Curriculum einbauen? Ziel des Beitrags: Diskussion und Austausch; Sammeln unterschiedlicher Ansätze, Suche nach Optimierungspotenzial

Erwerb von Schlüsselqualifikationen durch Service Learning

Ronny Baierl (HTW Dresden) Schlüsselqualifikationen sind aus der heutigen Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Studierende werden – insbesondere wenn sie ihr Studium unmittelbar nach dem Abitur aufge-nommen haben – in der Regel bei der Suche nach ihrem ersten Praktikumsunternehmen mit deren Forderung nach Soft Skills konfrontiert. Viel zu häufig verhallten bis zu diesem Zeitpunkt die vielfältigen Aufforderungen von Lehrer_innen, Dozent_innen, Professor_innen und ande-ren Wegbegleiter_innen. Umso relevanter ist es für Hochschulen, ein systematisches Bil-dungsangebot zur Stärkung der Employability zukünftiger Absolventen auf- und auszubauen. Hierbei kommt dem Service Learning eine besondere Rolle zu. Jenseits von akademischen Diskussionen zur Kategorisierung der unterschiedlichen Kompe-tenzbereiche soll im Rahmen des Beitrags ein Gliederungsvorschlag mit jeweils vier beson-ders prägnanten Schlüsselqualifikationen angeboten werden. In der Konsequenz sollte damit ein eigenständiges Konzept zur Verankerung von Schlüsselqualifikationen auf curricularer und extracurricularer Ebene etabliert werden, um den Studierenden die fortwährende Notwendig-keit zum Ausbau der eigenen Schlüsselqualifikationen vor Augen zu halten. Ziel der Vorstellung des Frameworks ist es, durch vielfältige Diskussionsbeiträge der Teilneh-menden potenzielle Dimensionen der Weiterentwicklung dieser Überlegungen unter explizitem Bezug zum Service Learning zu generieren. 15:30 – 16.30 Uhr

Abschluss HDS.Forum 2018 / Ausblick dghd 2019