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Sara Häusermann
Dipl. Pflegefachfrau HF/BScN, cand. MSc Palliative Care, MAS in Onkologischer Pflege, Berufsschullehrerin im Gesundheitswesen, Dozentin Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Was ist Palliative Care?Impulsnachmittag Care Gastronomie 2016:
Essen und Trinken am Ende des Lebens
Careum Weiterbildung | Impulsveranstaltung | Aufgaben und Möglichkeiten der Care Gastronomie in der Palliative Care | 2.2.2016 1
Definition Palliative Care
• Von lat. «palliare», mit einem Mantel bedecken; Linderung von
Krankheitsbeschwerden, ohne deren Ursache zu beheben (Duden,
1998).
• «Palliative Care bietet bestmögliche Lebensqualität bei einer
unheilbaren Krankheit. Sie umfasst medizinische
Behandlungen, aber auch Pflege sowie psychologische, soziale
und spirituelle Unterstützung. Palliative Care trägt auf diese
Weise dazu bei, trotz vielfältiger Beschwerden eine gute
Lebensqualität und ein würdevolles Sterben zu ermöglichen» (BAG, palliative ch & GDK, 2014).
• Palliative Care bezieht auf Wunsch auch
die Angehörigen ein, unterstützt und
begleitet sie (Palliative ch, 2015)
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Unheilbare Erkrankung
• Erkrankung, die nicht geheilt werden kann; an der betroffene
Person mit grosser Wahrscheinlichkeit stirbt
• Verschiedenste Erkrankungen, nicht nur Krebs: u.a. auch
Demenz, Organkrankheiten (Herz, Nieren, Lunge),
Nervenkrankheiten (Multiple Sklerose)
• Palliative Care beginnt mit der Diagnose der
lebensbeschränkenden Erkrankung – schon Jahre, Monate
oder Wochen vor dem Tod. Bedeutet nicht «nur» Betreuung in
der Sterbephase.
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Aus der Praxis:
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CURAVIVA Schweiz & BAG, 2013
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Bestmögliche Lebensqualität
• «Versuchen Sie nie «Lebensqualität» zu definieren!» (Popper, mdl. Mitteilung an H. Troidl, 1988)
• Lebensqualität: Hoch individuell, sich verändernd (King & Hinds,
2001)
• 5 Dimensionen von Lebensqualität:
(1) körperliche, (2) psychische, (3) soziale,
(4) krankheits- und behandlungsbezogene,
(5) spirituelle (King & Hinds, 2001)
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Körperlich, psychisch, sozial, spirituell!
Der Mensch besteht nicht nur aus seinem Körper!
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Mögliche Symptome in der Palliative Care (Auswahl)
• Schmerzen, Atemnot, Angst, Müdigkeit, Schwäche,
Appetitlosigkeit, Schluckprobleme, Depression, Unsicherheit,
Verzweiflung, Wut, Trauer, Verwirrung, Übelkeit, Erbrechen,
Verstopfung, Durchfall, Nervosität, Bewegungseinschränkung,
Schlafprobleme, Wunden, Juckreiz, Belastung der Angehörigen,
belastende familiäre Situation, ungelöste Betreuungssituation,
finanzielle Belastung, Versicherungsprobleme, Wohnprobleme,
belastete Sinnfindung, belastete Religiosität etc.
• Viele Symptome haben gleichzeitig körperliche, psychische,
soziale und spirituelle Anteile (z.B. Schmerz).
• Viele Symptome treten zusammen in so genannten
Symptomclustern auf (z.B. Atemnot & Angst)
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Beteiligung von verschiedenen Berufen (Palliative ch, 2012)
Aus rechtlichen Gründen wurden die Bilder entfernt.
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Interprofessionelles
Team
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Würdevolles Sterben
• Autonomie: „Fähigkeit einer Person, ihren Willen
auszudrücken und in Übereinstimmung mit ihren Werten und
Überzeugungen zu leben“ (Schweizerische Akademie der Medizinischen
Wissenschaften [SAMW], 2013).
• Würde des Patienten
• unverlierbar
• muss bedingungslos respektiert werden – unabhängig von
seiner Bewusstseinslage
• Respektieren der Autonomie des Betroffenen (SAMW, 2013)
• „Best Supportive Care“: Bestmögliche Kontrolle von
körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen
Symptomen
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Angehörige / Familie / Bezugspersonen
• Der Mensch steht im Mittelpunkt, zusammen mit seinen
Bezugspersonen.
• Nicht nur die kranke Person ist betroffen, auch die
Bezugspersonen: «Krebs ist eine Familien-Erfahrung» (Speice et
al., 2000).
• Bezugspersonen werden aktiv angesprochen und mit
einbezogen.
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Palliative Care in der Schweiz
Ziel des Bundes: Alle
schwerkranken und sterbenden
Menschen in der CH erhalten
ihrer Situation angepasste
Palliative Care (PC) und ihre
Lebensqualität wird verbessert.
• Genügend PC-Angebote in der
ganzen Schweiz
• Zugang unabhängig von sozio-
ökonomischem Status
• Bevölkerung weiss um Nutzen
von PC und kennt Angebote
• Fachpersonen/Freiwillige haben
erforderliche Kompetenzen
• Forschung zu PC ist etabliert
• Geeignete Instrumente zur
Umsetzung sind vorhanden
(z.B. Guidelines, Richtlinien) (Bundesamt für Gesundheit, 2010)
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Versorgungsstrukturen in der Schweiz (1/2)
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BAG, palliative ch & GDK, 2014
ca. 80 %
ca. 20 %
Aus rechtlichen Gründen wurden die Abbildungen
entfernt.
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Versorgungsstrukturen in der Schweiz (2/2)
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BAG, palliative ch & GDK, 2014
Aus rechtlichen Gründen wurden die Abbildungen
entfernt.
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Leistungen der allgemeinen Palliative Care
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Aus rechtlichen Gründen wurden die Abbildungen
entfernt.
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Was genau braucht es?
Palliatives Assessment: SENS
1.Symptommanagement: Beste Möglichkeiten der
Symptombehandlung und Stärkung der Betroffenen zur Selbsthilfe
in der Symptombehandlung.
2.Entscheidungsfindung: Definition der eigenen Ziele und
Prioritäten, schrittweise, selbstgesteuerte Entscheidungsfindung
und präventive Planung für mögliche Komplikationen.
3.Netzwerk: Aufbau eines Betreuungsnetzes unter
Zusammenführung von ambulanten und stationären
Strukturen
4.Support: Aufbau von Unterstützungssystemen für
die Angehörigen, auch über den Tod hinaus;
Unterstützungsmöglichkeiten auch für die
beteiligten Fachpersonen (Eychmüller, 2012)
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Palliative Care und Essen: Was genau braucht es?
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Aus rechtlichen Gründen wurden die Abbildungen
entfernt.
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Unterstützung auch für Fachpersonen: Was genau
braucht es?
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CURAVIVA Schweiz & BAG, 2013
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Palliative Care in drei Zitaten
• Den Tagen Leben geben, nicht dem Leben Tage.Cicely Saunders
• Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu
tun!Heller, Heimerl, Husebo
• Die Würde des Menschen besteht in der Wahl. Max Frisch
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Fragen? [email protected]
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Bundesamt für Gesundheit (BAG) und Schweizerische Konferenz der kantonalen
Gesundheitsdirektorinnen und –direktoren (GDK). (2010). Nationale Leitlinie
Palliative Care. Retrieved October 05, 2010, from
http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/13764/13778/index.html?lang
=de.
Bundesamt für Gesundheit (BAG), palliative ch und Schweizerische Konferenz der
kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und –direktoren (GDK). (2014). Palliative
Care. Das Wichtigste in Kürze. Retrieved December 17, 2015 from
http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/13764/13768/13785/index.htm
l?lang=de.
Bundesamt für Gesundheit BAG, Schweizerische Konferenz der kantonalen
Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren GDK und palliative ch (2015):
Allgemeine Palliative Care. Empfehlungen und Instrumente für die Umsetzung.
Retrieved December 17, 2015, from
http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/13764/13778/index.html?lang
=de.
CURAVIVA Schweiz, & Bundesamt für Gesundheit (BAG). (2013). Menschen am
Lebensende begleiten. Geschichten zu Palliative Care in Alters- und
Pflegeinstitutionen. Retrieved December 17, 2015, from
http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/13764/13778/index.html?lang
=de.
Literaturangaben (1/2)
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Careum Weiterbildung | Impulsveranstaltung | Aufgaben und Möglichkeiten der Care Gastronomie in der Palliative Care | 2.2.2016
Duden. (1998). Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke (6. Aufl.). Mannheim:
Duden.
Eychmüller, S. (2012). SENS macht Sinn – der Weg zu einer neuen Assessment-
Struktur in der Palliative Care. Therapeutische Umschau ,69(2), 87-90.
King, C. R., & Hinds, P. S. (2001). Lebensqualität. Pflege- und
Patientenperspektiven, Theorie - Forschung - Praxis. Bern: Huber.
Palliative ch (2012). Kompetenzen für Spezialisten in Palliative Care. Retrieved
November 11, 2014, from
http://www.palliative.ch/fileadmin/user_upload/palliative/fachwelt/E_Standards/Kom
petenzkatalog_DE.pdf.
Palliative ch (2015). Palliative Care – Philosophie. Retrieved May 25, 2015, from
http://www.palliative.ch/de/palliative-care/was-bedeutet-palliative-care/.
Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW). (2013).
Palliative Care. Medizinisch-ethische Richtlinien und Empfehlungen. Basel:
SAMW.
Speice, J., Harkness, J., Laneri, H., Frankel, R., Roter, D., Kornblith, A. B., …, &
Holland, J.C. (2000). Involving family members in cancer care: focus group
considerations of patients and oncological providers. Psychooncology, 9(2), 101-
112.
Literaturangaben (2/2)
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