10x10 - loyaler dienst am kunden

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ETF haben sich weltweit einen Namen gemacht als einfache und transparente Anlageprodukte. Diese Prämis- sen führten sie zum Erfolg und bescheren ihnen kontinuierlich hohe Wachstumsraten. Für die Anleger jedoch wird es mit der zunehmenden Produktvielfalt immer schwieriger, den Durchblick zu bewahren und die Produk- te zu vergleichen. Dazu kommt, dass die Mehrheit der in der Schweiz angebotenen ETF synthetisch repliziert wird und die effektiven Wertschriftenbestände daher nicht immer bekannt sind. Doch sowohl für Neukunden als auch für langjährige Anleger sollte bei der Produktauswahl gelten: Der Service muss stimmen. Heutzuta- ge sind die wichtigsten Informationsquellen die Internetpräsenzen der Anbieter. Diese wurden darum von der 10x10-Redaktion genauer unter die Lupe genommen und nach zehn Kriterien beurteilt. ++ www.10x10.ch ++ ++ info@10x10.ch ++ ++ 11.02.2011 / 6. Jahrgang ++ EDITORIAL BRENNPUNKT verlinkte Anzeige ETF versus ETC: Philip Knüppel und Stephan Müller geben Antworten. Thomas Merz über Hürden und Herausforderungne bei der Auswahl des richtigen ETF. Franken-Anleger scheitern oft an der Währungskomponente. Was man dagegen tun kann. KOMPAKT GESPRÄCHSSTOFF STANDPUNKTE 06 04 08 INHALT WEITER S. 02 Mehr als nur ein ETF LYXOR ETF: 3 BUCHSTABEN , JETZT 76 LÖSUNGEN www.lyxoretf.ch [email protected] + 41 (0) 58 272 33 44 Bloomberg L Y X O R < G O > Die Prospekte, Statuten, Jahres und Halbjahresberichte der Fonds (Franz. FCPs und Lux. SICAV) können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz, Société Générale, Paris, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz bezogen werden. Unabhängig von Branche und Anlegersegment – auf den Service kommt es an. 10x10 fühlt darum den ETF-Anbietern auf den Zahn und zeigt auf, welche diesem Grundsatz gerecht werden. Loyaler Dienst am Kunden Glaubt man dem Branchenführer BlackRock/iShares, dann dürfte das weltweit in ETF verwaltete Vermögen in den nächsten drei Jahren um rund 20 bis 30 Prozent zunehmen. Hierbei handelt es sich notabene um jährli- che Wachstumsraten. ETF sind bekannt als einfache, kostengünstige und effiziente Indextracker – und dies unter dem Schutzschild einer Fonds- hülle. Doch ETF sind mittlerweile auch ein guter Indikator für Marktgegeben- heiten. Betrachtet man nämlich die monatlichen Zu- und Abflüsse im Detail, spürt man durchaus, wie die Stimmung unter den Anlegern ist. Da ETF bis dato primär von professionel- len Anlegern eingesetzt werden und beim Retail-Investor, zumindest hierzulande, noch nicht überall angekommen sind, sind dies sicher- lich nützliche Indikatoren. Mittlerwei- le haben die grossen und marktbe- herrschenden ETF sogar eine Art Vorbörsen-Indikationsfunktion. So wird in professionellen Anlegerkreisen in den USA der SPDR-S&P-500 bereits heute dem Future als Vorbörsenbaro- meter vorgezogen. Denn dieser ETF wird – wie viele andere übrigens auch – schon vor Börsenbeginn, aber auch nach Börsenschluss, aktiv gehandelt. Die Market Maker stopfen diese Instrumente auch zu diesen Zeiten mit genügend Liquidität. Sie sehen, ETF sind nicht einfach «nur» Anlageinstrumente. Auch im Intra- day-Handel oder als Marktindikator bieten diese Indextracker wertvolle Dienste. Ihr Rino Borini

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Unabhängig von Branche und Anlegersegment – auf den Service kommt es an. 10x10 fühlt darum den ETF-Anbietern auf den Zahn und zeigt auf, welche diesem Grundsatz gerecht werden.

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Page 1: 10x10 - Loyaler Dienst am Kunden

ETF haben sich weltweit einen Namen gemacht als einfache und transparente Anlageprodukte. Diese Prämis-sen führten sie zum Erfolg und bescheren ihnen kontinuierlich hohe Wachstumsraten. Für die Anleger jedoch wird es mit der zunehmenden Produktvielfalt immer schwieriger, den Durchblick zu bewahren und die Produk-te zu vergleichen. Dazu kommt, dass die Mehrheit der in der Schweiz angebotenen ETF synthetisch re pliziert wird und die effektiven Wertschriftenbestände daher nicht immer bekannt sind. Doch sowohl für Neukunden als auch für langjährige Anleger sollte bei der Produktauswahl gelten: Der Service muss stimmen. Heutzuta-ge sind die wichtigsten Informationsquellen die Internetpräsenzen der Anbieter. Diese wurden da rum von der 10x10-Redaktion genauer unter die Lupe genommen und nach zehn Kriterien beurteilt.

++ www.10x10.ch ++ ++ [email protected] ++ ++ 11.02.2011 / 6. Jahrgang ++

E D I T O R I A LB R E N N P U N K T

verlinkte Anzeige

ETF versus ETC: Philip Knüppel und Stephan Müller geben Antworten.

Thomas Merz über Hürden und Herausforderungne bei der Auswahl des richtigen ETF.

Franken-Anleger scheitern oft an der Währungskomponente. Was man dagegen tun kann.

K O M P A K T G E S P R Ä C H S S T O F F S T A N D P U N K T E0604 08

I N H A L T

WEITER S . 02

Mehr als nur ein ETF

L Y X O R E T F : 3 B U C H S T A B E N , J E T Z T 7 6 L Ö S U N G E N

w w w . l y x o r e t f . c hi n f o @ l y x o r e t f . c h+ 41 (0)58 272 33 44Bloomberg L Y X O R < G O >

Die Prospekte, Statuten, Jahres und Halbjahresberichte der Fonds (Franz. FCPs und Lux. SICAV) können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz, Société Générale, Paris, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz bezogen werden.

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Unabhängig von Branche und Anlegersegment – auf den Service kommt es an. 10x10 fühlt darum den ETF-Anbietern auf den Zahn und zeigt auf, welche diesemGrundsatz gerecht werden.

Loyaler Dienst am Kunden Glaubt man dem Branchenführer BlackRock/iShares, dann dürfte das weltweit in ETF verwaltete Vermögen in den nächsten drei Jahren um rund 20 bis 30 Prozent zunehmen. Hierbei handelt es sich notabene um jährli-che Wachstumsraten. ETF sind bekannt als einfache, kostengünstige und effiziente Indextracker – und dies unter dem Schutzschild einer Fonds-hülle. Doch ETF sind mittlerweile auch ein guter Indikator für Marktgegeben-heiten. Betrachtet man nämlich die monatlichen Zu- und Abflüsse im Detail, spürt man durchaus, wie die Stimmung unter den Anlegern ist. Da ETF bis dato primär von professionel-len Anlegern eingesetzt werden und beim Retail-Investor, zumindest hierzulande, noch nicht überall angekommen sind, sind dies sicher-lich nützliche Indikatoren. Mittlerwei-le haben die grossen und marktbe-herrschenden ETF sogar eine Art Vorbörsen-Indikationsfunktion. So wird in professionellen Anlegerkreisen in den USA der SPDR-S&P-500 bereits heute dem Future als Vorbörsenbaro-meter vorgezogen. Denn dieser ETF wird – wie viele andere übrigens auch – schon vor Börsenbeginn, aber auch nach Börsenschluss, aktiv gehandelt. Die Market Maker stopfen diese Instrumente auch zu diesen Zeiten mit genügend Liquidität. Sie sehen, ETF sind nicht einfach «nur» Anlageinstrumente. Auch im Intra-day-Handel oder als Marktindikator bieten diese Indextracker wertvolle Dienste.

Ihr Rino Borini

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BEWERTUNG VON ETF – NACH DEM KAUF Quelle: Stoxx Ltd.

CreditSuisse UBS Amundi Lyxor iShares ComStage dbx-trackers ZKB SGAM MarketAccess

Produkt ETFEurostoxx50 ETFEurostoxx50 ETFEurostoxx50 ETFEurostoxx50 ETFEurostoxx50 ETFEurostoxx50 ETFEurostoxx50 GoldETF GoldETF RogersInt.Co.Comm.

Produktsuche ★★ ★★ ★ ★★★ ★★ ★★ ★★ ★★ ✩ ★★

Factsheet(allerelevantenDaten) ★★ ★★ ✩ ★★★ ★★★ ★★★ ★★ ★★ ★ ✩

AktualitätdesFactsheets ★★ ★★ ★ ★★ ★★★ ★★ ★★ ★★ ★★ ✩

Replikationersichtlich ★★ ★★ ★ ✩ ★★ ★★★ ✩ – – ✩

Swapkontrahenten&Zusammen-setzungbekannt(allgemein) ★★ ✩ ★ ✩ ★ ✩ ✩ – – ✩

NAV ★★★ ★★★ ★★ ★★★ ★★★ ★★★ ★★★ ★★ ★★ ✩

Index-Zusammensetzung ★★ ★★ ★★ ★★ ★★★ ★★ ★★ ★★★ ★★★ ★

Dividendenzahlung ★★ ★ ★ ★★ ★★★ ★★ ★★ – – ✩

Service(Broschüre,Begriffserklärung...) ★★ ★ ✩ ★★ ★★ ★★ ★★ ✩ ✩ ✩

Hotline ★★★ ★ ✩ ★★★ ★★★ ★★ ★★ ★★ ✩ ★★

Nichtrelevant:–Ungenügend:✩Genügend:★Gut:★★Sehrgut:★★★

B R E N N P U N K T

SEITE 02

Obenstehende Tabelle fasst die, nicht repräsentative, Bewertung zusammen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Service bei vielen Anbietern bereits heute umfassend ist. Bei einigen bestehen jedoch Lü-cken – Teils kleine, Teils leider auch grosse. Doch eins nach dem anderen ...

Die Guten ins Töpfchen Noch bevor der Ser-vice der ETF-Anbieter beurteilt werden kann, müs-sen deren Webseiten gefunden werden – man-cherorts ist das schwieriger, als man denkt. So zum Beispiel, wenn man von der Corporate- Seite der Credit Suisse zur ETF-Seite gelangen will. Mit mehr als einem halben Dutzend Klicks kommen Interessierte zwar auf das Fund Lab, nicht aber auf die spezifische ETF-Seite der Grossbank. Der bequemere Weg erfolgt über die Suchmaschine Google. Die nächste Ernüchterung folgt auf den Fuss: Die Suchfunktion auf der Seite bringt keinen Mehrwert und führt den Suchenden nicht ans Ziel – sie ist nämlich gar nicht vorhanden. Anderorts wird einem – zumindest als Schwei-zer Privatanleger – das Betreten der Webseite nahezu verweigert, so beispielsweise bei Amun-di. Das Argument, man ziele nur auf professio-nelle Anleger, gilt nicht. Immerhin bewirbt der französische Anbieter seine Produkte gar auf Zürcher Trams. Ebenfalls kompliziert gestaltet

sich der Zugang bei Swiss & Global Asset Ma-nagement (SGAM), nur über mehrere Umwege findet man schliesslich zu Julius Bär Fonds. Auf-grund fehlender Kennzeichnung können die ETF zwischen all den Fondsprodukten nur mühsam ausgemacht werden. Bei der Royal Bank of Scot-land (Market Access) ist immerhin der Weg zur Website kein Problem. Danach gehts jedoch los mit den Schwierigkeiten – ähnlich wie bei SGAM. Denn auch hier befinden sich die ETF nicht in ei-ner gesonderten Kategorie, sondern zwischen zahlreichen Zertifikate-Typen. Auch Sprachbarri-eren können auftreten, denn die Produktdetails werden bei Lyxor und Amundi beispielsweise nur in Deutsch und Französisch angezeigt. Englisch wäre durchaus ein Mehrwert. Ist die erste Hürde genommen, beginnt die Suche im Produktedschungel erst richtig. Vortei-le bieten in jedem Fall einfache Suchfelder wie es beispielsweise Lyxor, ComStage und die Zür-cher Kantonalbank anbieten. Der Weg zum Ziel führt dabei jedoch oft nur über die exakt richti-ge Schreibweise. So zeigt db x-trackers bei der Eingabe «Euro Stoxx» nur zwei Produkte an, den Euro- Stoxx-50-Short-Daily-ETF und der Euro-Stoxx- Select-Dividend-30. Effektiv gibt es jedoch zwei weitere ETF auf diesen Index – beim einen werden die Dividenden ausgeschüttet, beim an-deren reinvestiert. Auch bei Comstage muss

man genauer hinsehen, um die zwei Euro-Stoxx-50-ETF unterscheiden zu können. Erfahrene An-leger enttarnen das NR-Produkt schnell als Net Return. Dank des Factsheets kann auch der Zu-satz «FR» identifiziert werden – Full Replication. Comstage weist damit bereits im Produktnamen auf die Replikationsmethode hin, was für Anleger sicherlich einen Mehrwert darstellt.

Gute Factsheets – schlechte Factsheets Ist kein Suchfeld vorhanden, sind die Produkte durch Kriterien wie Region und Basiswert rela-tiv schnell ausfindig zu machen. Anders hingegen bei der UBS, die neben den Kriterien Anlageka-tegorie, Börse und Währung auch das Produkt-domizil und die Replikationsmethode einbezieht. Die Suche nach einem spezifischen Produkt wird durch diese Kategorien kaum vereinfacht. Eben-falls ungewöhnlich ist die Platzierung der Facts-heets, die nicht unter dem Reiter «Fund Data», sondern unter «Performance» zu finden sind. Dieser Weg führt auf die UBS-Fundgate-Seite, wo man nicht nur Factsheets, sondern zahlreiche weitere Details zu Indizes und ETF finden kann. Bei Amundi verläuft die Suche nach Factsheets ergebnislos, dafür gibt es eine tagesaktuelle Zu-sammensetzung. Ist das passende Produkt mit zugehörigem Factsheet gefunden,

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WEITER S . 03

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B R E N N P U N K T

SEITE 03

Noch vor einem Jahr scheute die Mehrheit der Anleger den japanischen Aktienmarkt. Dank aktuellen Entwicklungen könnte es durchaus lohnen, jetzt wieder ein Auge auf Nippon zu werfen. Auf den ersten Blick spricht nur wenig für japanische Aktien, denn eine hohe Staatsver-schuldung, Deflation und eine alternde Gesell-schaft belasten die Volkswirtschaft stark. Hinzu kommt die kürzliche Herabstufung der Kredit-würdigkeit durch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P). Die Rückstufung fusste zweifels-ohne nicht auf neuen Erkenntnissen.

Zurück zur Stabilität Nach vielen Jahren der Deflation hat es das krisengeschüttelte Japan im vergangenen Jahr geschafft, etwas Stabilität ein-kehren zu lassen. Im dritten Quartal konnte gar ein Wachstum von 3,9 Prozent erzielt werden. Nach diesem robusten Wachstum dürfte das BIP im Schlussquartal 2010 wieder erneut schwach ausfallen, womöglich sogar schrumpfen. Noch steht das Wirtschaftswachstum auf dünnen Beinen. Doch dank des Aufschwungs der Weltwirtschaft, getrieben von den Schwel-lenländern und Rohstoff exportierenden Staa-ten, dürfte Japan wieder auf einen moderaten Wachstumspfad zurückkehren. Das glaubt auch der japanische Zentralbank-Gouverneur Msaa-ki Shirakawa. Kürzlich teilte er mit, dass sich die Wirtschaft im Jahr 2011 schrittweise erholen dürfte.

Die Rückkehr Japans wurde auch ermöglicht durch das schnelle Wachstum Chinas. Gemessen an Importen, Exporten und Investitionen zählt China zu den wichtigen Handelspartnern Japans. Die Verschiebung des chinesischen Wachstums von Investitionen hin zu privatem Konsum wird den Unternehmen in ganz Japan wohl weiterhin zugute kommen. Den japanischen Unternehmen geht es bereits jetzt besser, als die niedrigen Aktienkurse vermu-ten lassen. Zahlreiche Analysten prognostizieren hohe Unternehmensgewinne. Zudem sitzen viele Firmen auf enormen Bargeldbeständen – insge-samt 867 Milliarden Dollar, schätzt die amerika-nische Investmentbank Goldman Sachs. Dieses Geld wird teils in die Tilgung von Schulden und teils in Fusionen und Übernahmen fliessen, aber auch den Aktionären in Form von Aktienrückkäu-fen oder Dividenden zugute kommen.

Von Small und Large Caps profitieren Japa-nische Aktien dürften heute das von den interna-tionalen Investoren am stärksten untergewichte-te Segment im MSCI World sein. Für interessierte Anleger stellen ETF auf den japanischen Aktien-markt ein einfaches, kostengünstiges und diver-sifiziertes Anlagevehikel dar. Die Auswahl ist gross und zudem kann die Unternehmenskapita-lisierung taktisch ausgenützt werden. Die Credit Suisse hat entsprechend dazu den MSCI Japan Small Caps und den MSCI Japan Large Caps in-vestierbar gemacht RB

Japanische Aktien kommen wieder

in Mode

interessiert viele Anleger die Metho-de der Replikation. Im Factsheet ist sie aber oft nicht ersichtlich. Bei Amundi muss dazu extra der 47-seitige Prospekt aufgerufen werden, bei Lyxor steht sie unter den Risikofaktoren und bei der Credit Suisse wird man im Produkttext auf der Webseite fündig. Bei iShares findet sich die Replikation leicht in der ausführlichen Beschrei-bung «Fondsdaten». Während die Replikationsmethode mit mehr oder weniger Aufwand immer in Erfahrung zu bringen ist, bleiben die Swapkontrahenten und die Zusammensetzung oft ein Rätsel. Als gu-tes Beispiel geht hier die Credit Suisse voran. Sie veröffentlicht für ihre synthetisch nachge-bildeten ETF täglich die Zusammensetzung des «Substitute Basket». Ein Factsheet bringt jedoch nur einen Nutzen, wenn es aktuell ist. Viele An-bieter passen die Daten monatlich an, einige we-nige sogar täglich.

Die schlechten ins Kröpfchen Bezüglich In-formationsumfang und Bereitstellung ist die Ge-samtsituation also durchaus positiv. Jedoch soll-

te der Zugang zu Informationen über die Art der Replikation erleichtert werden. Die UBS tut ei-nen Schritt in diese Richtung und will in Zukunft diese Information auch bei physisch replizierten ETF im Factsheet angeben, nicht mehr nur wie bislang bei synthetischen. Auch bei der Credit Suisse wird das in Erwägung gezogen. Weiters mangelt es oft an der Übersichtlich-keit, viele Seiten und auch Factsheets sind mit Daten überladen. Andere hingegen sparen zu sehr bei den Details. Die ZKB beispielsweise hält sich sehr kurz und unter «Market Access» konn-ten wichtige Details wie die Dividendenzahlung überhaupt nicht gefunden werden. Einen guten Weg hat unserer Ansicht nach iShares gefunden. Ebenfalls einen zufriedenstellenden Service bie-ten Credit Suisse, Comstage und Lyxor Asset Management. Jedoch könnte die Suche erleich-tert werden durch einheitliche Bezeichnungen. Emittenten, die mehrere Produktarten im Ange-bot haben, sollten ETF gesondert anzeigen oder sogar eigene ETF-Homepages einrichten. Nützlich wären oftmals mehr Hintergrund-informationen, Know-How- oder Wissens-

rubriken. Viele Anbieter vernachlässigen die-se Art von Service sträflich, Market Access und ZKB verzichten sogar völlig darauf. Manchmal sind auch die Kontaktdaten unzureichend be-ziehungsweise das Personal nicht ausreichend geschult. Bei der Informationssuche scheint die Kombination aus Factsheet und Homepage am besten geeignet. Im Bedarfsfall findet man die relevanten Produktdetails auch jederzeit auf der Seite der SIX Swiss Exchange. Fazit: Dank ihrer Transparenz und Einfachheit haben ETF massiv an Popularität gewonnen, und die Banken verdienen gutes Geld mit ihnen. An-leger, ob privater oder professioneller Art, dür-fen darum erwarten, dass die Produkte ohne mühselige und lange Suche gefunden werden können. Klare Factsheets, die alle relevanten In-formationen enthalten, erhöhen die Transparenz und lassen die Branche auch künftig in gutem Licht erscheinen. Argumentationen, die interne IT-Abteilung ha-be zu wenig Kapazitäten, gelten bei solch erfolg- und ertragreichen Produkten nicht. Wir bleiben dran für Sie. BK

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K O M P A K T

SEITE 04

Währungsrisiken als Performancekiller

Franken-Anleger scheitern oft an der Währungskomponente. Die Stärke der Währung im vergangenen Jahr hat die Renditen vieler ausländischer Investments schmelzen lassen. Die Währungskapriolen im letzten Jahr haben vielen Anlegern zu schaf-fen gemacht und damit die Portfoliorendite verringert. Der Euro verlor zum Franken rund 15 Prozent an Wert, der Dollar büsste knapp 10 Pro-zent ein. Ein Desaster für Franken-Investoren, die sich gegenüber Wäh-rungsrisiken nicht abgesichert haben. Eindrücklich lässt sich das am Bei-spiel der Gold-ETF zeigen. Gold notiert in Dollar und konnte im letzten Jahr 29 Prozent an Wert zulegen. Der ZKB-Gold-ETF, der 1:1 die Entwicklung des Goldpreises in Franken abbildet, erreichte dagegen «nur» eine Rendite von knapp 16 Prozent. Währenddessen verbuchte der Gold-ETF der Swiss & Global Asset Management (SGAM) eine Rendite von rund 28 Prozent. Der Unterschied liegt darin, dass die SGAM ihren in Franken notierenden Gold-ETF gegenüber dem Dollar absichert. Für das Franken-Produkt hinge-gen wirkt eine Abschwächung der Heimatwährung positiv auf die Rendite. Diese Problematik ist nicht nur bei den Rohstoff-ETF vorzufinden, son-dern bei fast allen börsengehandelten Indexfonds. Ob nun europäische Aktien und Obligationen, amerikanische Werte oder die immer beliebte-ren Schwellenländer-Investments; bei allen ist die Fondswährung der Euro beziehungsweise der Dollar. Was tun? Ein einfacher und kompakter Weg ist die Ausgestaltung der Fremdwährungs-ETF mit einer integrierten Wäh-rungsabsicherung. Das ist nichts Neues, in der Welt der strukturierten Pro-dukte gehören sogenannte Quanto-Produkte zur Tagesordnung und sind seit vielen Jahren im Angebot. Dass das machbar ist, zeigte die Deutsche Bank kürzlich mit der Lancierung des – gemäss eigenen Angaben – ersten währungsgesicherten ETF auf den S&P-500-Index. RB

Ölpreis erklimmt 100-Dollar-Marke

Positive Konjunktursignale und Angebotsängste treiben die Ener-giepreise nach oben. Dank der weiterhin wachsenden Nachfrage dürfte der Aufwärtstrend anhalten. Die Rohstoffmärkte sind gut ins neue Jahr gestartet. Kupfer markierte bei über 10 100 Dollar ein neues Rekordhoch und Silber erreichte mit mehr als 31 Dollar je Feinunze die höchsten Preise seit 1980. Unerwartet stark fiel der Anstieg beim Öl aus. Brent (Europas wichtigste Rohölsorte) kletterte auf über 103 Dollar je Barrel, WTI auf 93 Dollar. Damit notiert Öl erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder über 100 Dollar. «Nachdem diese psychologisch wichtige Marke genommen wurde, könnte es zu Anschlusskäufen kommen, welche den Preis noch weiter nach oben treiben», so die Commerzbank. Ein Anstieg auf 110 Dollar sei möglich. Hintergrund sind Befürchtungen, dass die Unruhen in Ägypten zu einer Beeinträchtigung des Ölangebots führen könnten. Ägypten ist ein wichtiges Transitland für den Ölhandel. Bei einer Angebotsverknappung, will die Opec die Förderquoten anheben. Durch die anhaltende wirtschaftliche Erholung und die damit verbunde-ne wachsende Nachfrage der Schwellen- und Industrieländer werden die Preisanstiege zusätzlich unterstützt. 2010 stieg der weltweite Ölverbrauch um 2,2 Millionen auf 86,6 Millionen Barrel. Gemäss der US Energy Informa-tion Administration (EIA) wird der Bedarf 2012 wieder auf das Niveau von vor Ausbruch der Krise zurückkehren. Für das erste Quartal erwartet die EIA einen durchschnittlichen Ölpreis von 92 Dollar, für den Rest des Jahres von 93 Dollar. Für 2012 rechnet die EIA mit durchschnittlich 98 Dollar. Anle-ger können von den guten Aussichten mit Branchen-ETF profitieren. Lyxor führt ein Produkt auf den Stoxx-600-Oil&Gas-Index und Comstage auf den Stoxx-Europe-600-Oil&Gas-Index. ETF auf rolloptimierte Indizes sind der db-Commodity-Booster-Light-Energy-Benchmark-ETF und der DBLCI-OY-Balanced-ETF, sowie der UBS-ETF auf den CMCI-Oil-Index. BK

> Neue Staatsobligationen-ETF Als erster Anbieter im Jahr 2011 meldete sich Lyxor Asset Management. Der französische ETF-Anbieter lanciert drei neue Obligationen-ETF auf den iBoxx-$-Treasuries. Diese drei neuen US-Staats-anleihen-Indexfonds bilden die Laufzeiten 1 bis 3 Jahre, 5 bis 7 Jahre sowie 10 Jahre und länger ab. Die Produkte werden mit der synthetischen Replikationsmethode abgebildet und weisen jeweils eine Total-Expense-Ratio von 0,165 Prozent auf.

> And the Winner is … Weltweit betrachtet ist der SPDR-S&P-500 der grösste ETF. Per Ende 2010 verwaltete er ein Vermögen von 89,9 Mil-liarden Dollar. An zweiter Stelle liegt der von iShares begebene ETF auf den MSCI-Emerging-Markets- Index mit 47,5 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr konnte der Vanguard-Emer-ging-Markets-ETF am meisten Geld einsammeln, insgesamt 25 Milliarden Dollar. Auch ein Schwei-zer ETF schaffte es auf eine Top-Liste. Bezüglich der zugenommenen Vermögen liegt der ZKB-Gold-ETF (CHF) unter den Top 20, weltweit.

> Lyxor feiert Geburtstag Alles begann im Jahr 2001. Damals listete Lyxor den ersten ETF auf den französischen Leitindex CAC 40 an der Pariser Börse. Damit begann die nunmehr zehn-jährige Erfolgsgeschichte. Heute betreut der ETF-Anbieter rund 44,7 Milliarden Euro. Damit ist Lyxor der viertgrösste ETF-Anbieter weltweit und die Nummer zwei in Europa. Die Produkt-palette umfasst die grössten internationalen Aktien-, Rohstoff-, Fixed-Income- und Real- Estate-Indizes. An der Schweizer Börse SIX hat Lyxor 76 Produkte gelistet.

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K O M P A K T

SEITE 05

ETF schreiben Erfolgsgeschichte weiter

2010 war geprägt von hohen Wachstumsraten, neuen Anbietern und Produktinnovationen. Die Zeichen stehen weiter auf grün. ETF haben ihren Siegeszug 2010 fortgesetzt. Das Handelsvolumen an der SIX Swiss Exchange stieg im Vergleich zum Vorjahr um 41,8 Prozent auf 71,7 Milliarden Franken. Gewachsen ist auch die Produktvielfalt: 329 neue ETF haben den Weg an die Börse gefunden, davon 100 in zusätzlichen Han-delswährungen. Das starke Wachstum lockt immer neue Emittenten auf das hiesige Börsenparkett. 2010 haben Amundi und HSBC ihre ersten In-dexfonds lanciert. Das Wachstum auf Anbieterseite und Produktebene hat aber nicht nur Vorteile. Für die breite Anlegerschar wird die Auswahl des richtigen ETF zu einer Herkulesaufgabe. Erschwerend kommt hinzu, dass die Mehrheit der in der Schweiz angebotenen Indexfonds nach der synthe-tischen Replikationsmethode abgebildet wird. Viele Emittenten versuchen trotzdem, transparent zu bleiben und zeigen, wie der effektive Wertschrif-tenbestand zustande kommt oder erwähnen die Replikationsart bereits im Produktnamen. Auch die Schweizer Börse hat mit der Einführung der Mar-ket Quality Metrics (MQM) zur Transparenzerhöhung beigetragen.

Wachsende Vielfalt Mittlerweile sind alle wichtigen Anlageklassen, aber auch Themen wie Länder, Branchen und Strategien investierbar. Verbrei-tert wurde auch das Angebot an Sektoren-ETF. Comstage bietet Produkte auf alle wichtigen Stoxx-600-Branchenindizes an. Lyxor Asset Management hat börsengehandelte Indexfonds auf die MSCI-World-Sektorenindizes ge-listet. Damit können sich Anleger die Unterschiede der globalen und regio-nalen Brancheneigenheiten zu Nutze machen. Das Thema Gold war 2010 omnipräsent. Dies widerspiegelt sich auch in der Entwicklung der Edelme-tall-ETF. Einerseits sind die investierten Vermögen in diesen Rohstoff-Vehi-keln gestiegen, andererseits haben weitere Indexfonds auf Edelmetalle den Weg an die Börse gefunden. Bewegung ist auch in die Anlageklasse Fixed Income gekommen. Im Bereich der deutschen, schweizerischen, amerika-nischen und europäischen Staats- und Unternehmensanleihen sind neue Indexvehikel zugelassen worden. Einen regelrechten Wachstumsschub hat der Bereich Strategie-Indizes erfahren. Den Startschuss lieferte die Deutsche Bank mit dem ersten Short-ETF auf den SMI. Kurz danach lancierten Amundi, Commerzbank und Lyxor ebenso Short- und Leverage-ETF. Mit diesen Indexfonds können Anleger überproportional von steigenden und sinkenden Indexnotierungen profi-tieren. Einige Produkte sind so ausgestattet, dass sogar doppelt an der In-dexperformance profitiert werden kann. Diese sind jedoch nur für kurzfris-tig orientierte und erfahrene Anleger geeignet. Ende Oktober 2010 hat die Deutsche Bank eine weitere Innovation in die Schweiz gebracht, ETF auf Kreditderivate. Die verschiedenen iTraxx-Indizes bilden Kreditrisiken be-stimmter Sektoren der europäischen Wirtschaft ab. Angebot wächst weiter Das Ende der Fahnenstange ist jedoch nicht erreicht. Die Produktzahl wird auch 2011 weiter wachsen. Potenzial sieht Alain Picard, Head of ETF & other Financial Products Sales von SIX Swiss Exchange, bei Nischenthemen, bei Bonds wie beispielsweise Emerging-Market-Obligationen und im Währungsbereich. Im Commodity-Bereich, besonders bei Basismetallen, dürfte das Angebot ebenso ausgebaut wer-den. Für das Jahr 2011 ist die Branche optimistisch. Picard erwartet ein Um-satzplus von rund 20 Prozent. Deborah Fuhr, ETF-Strategin bei BlackRock, rechnet mit einem weltweiten Anstieg der verwalteten Vermögen um 20 bis 30 Prozent. Gemäss eines Ausblicks der Deutschen Bank werden vor al-lem Produkte Erfolg haben, die das Risikomanagement betreffen, Zugang zu neuen Märkten ermöglichen oder Chancen bieten, kosteneffizient Alpha zu generieren. ETF, die einen «me-too»-Ansatz verfolgen, seien weniger chancenreich. Aber nicht nur die Produktvielfalt wird weiter wachsen, auch neue Anbieter werden in diesem Jahr den Weg in die Schweiz finden. BK

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Wenn Derivate reguliert werden …

Welche Auswirkungen hat eine schärfere Regulierung von Derivaten auf ETF? In den USA verzichten bereits jetzt immer mehr ETF-Anbieter auf den Einsatz von Derivaten. Grund dafür ist eine möglicher-weise bevorstehende schärfere Regulierung von Finanzinstru-menten. Zuletzt hat der amerikanische Anbieter T. Rowe Price in einem Antrag an die US-Finanzmarktaufsicht SEC Futures und Optionen seines ersten aktiv gemanagten ETF ausgeschlossen. In einem ersten Antrag für solche Produkte von Ende 2009 wa-ren noch verschiedene Derivate wie Futures, Optionen, Forwards und verschiedene Arten von Swaps im ETF-Anlageuniversum be-rücksichtigt. Der neue Antrag schliesst nur noch verbriefte, forde-rungsbesicherte Kreditderivate und wenige Swap-Strukturen mit ein. Bereits in den vergangenen Monaten zeigte sich bei anderen ETF-Emittenten eine ähnliche Entwicklung. Legg Mason, JP Mor-gan und Van Eck haben Derivate bei der Anmeldung ihrer neuen Produkte ausgeschlossen. Mit diesen Massnahmen reagieren die Anbieter scheinbar auf frühere Ankündigungen der SEC, wonach der Einsatz von Derivaten in ETF und anderen Investmentfonds überprüft werde. Das Ziel eines solchen Schrittes sei es, die mit Derivaten verbundenen Risiken zu reduzieren. In europäischen Ländern ist der Einsatz von Derivaten weit ver-breitet und hat sich schon länger bewährt. Durch UCITS III darf der Swap-Anteil nur maximal zehn Prozent des Nettoinventar-wertes des Fonds betragen. Jedoch haben die Regulatoren der verschiedenen europäischen Staaten prinzipiell das Recht, Ände-rungen vorzunehmen. Die Schweizer Finma wird kaum mit einer solchen Entscheidung vorpreschen, sondern sich eher den Vor-gaben und Änderungen europäischer Länder anpassen. Mit einer schärferen Regulierung würden jedenfalls viele Produkte von der Bildfläche verschwinden. Direkte Auswirkungen auf Schweizer An-leger und ETF haben die Änderungen der US-ETF nicht. Jene In-vestoren, die auch US-Produkte im Depot haben, sollten deren Zusammensetzungen überprüfen. BK

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den. Denn der ETF kann je nach Domizil und Re-plikationsmethode im besten Fall 100 Prozent der Dividendenbesteuerung zurückholen und damit mit grosser Wahrscheinlichkeit eine über-legene Rendite erwirtschaften.

Wie können die Produkte verglichen werden? Welche Merkmale eignen sich, welche weniger? Hier gibt es bereits eine Vielzahl von Heu-ristiken. Meiner Meinung nach wenden jedoch die meisten Selektionsansätze entweder zu vie-le oder zu wenig aussagekräftige Kennzahlen in ihren Auswahlprozessen an. Denn die Qua-lität besteht bei einem ETF aus drei Merkma-len: Qualität der Asset-Management-Leistung (Abbildungsgüte), Qualität der Handelbarkeit (Liquiditätsqualität) und die Qualität in Bezug auf die inhärenten Risiken der Replikationsme-thode. Wenn Anleger diese drei Qualitätsberei-che anschauen und bewerten, können sie mit guter Treffsicherheit den für sie optimalen ETF auswählen. Für die Abbildungsgüte sollten An-leger die zur Benchmark relative Performance, den Tracking Error und den Korrelationskoeffizi-enten anschauen. Zur Bestimmung der Liquidi-tät betrachtet man am besten die durchschnitt-liche Geld-Brief-Spanne. Zuletzt sollte man sich eine qualitative Beurteilung der allfälligen Gegenparteirisiken vor Augen führen und ent-scheiden, welches Risiko man zu tragen gewillt ist. Für eine strategische Position würde ich den physisch replizierenden ETF den Vorrang geben, bei Beimischungen (Satellitenpositionen) spielt das Swap-Gegenparteirisiko weniger eine Rolle, da solche Positionen in der Regel kurzfristiger gehalten werden.

ETF können wie Aktien gehandelt werden – stimmt diese Behauptung? Ja, so wie die Aussage formuliert ist, stimmt sie. Was jedoch bei ETF nicht stimmt, ist, dass die Liquidität mit dem gehandelten ETF-Volu-men oder der Grösse des ETF in Zusammenhang stünde. Da ETF-Preise von einem oder mehre-ren Market Makern als Geld- und Briefkurse kontinuierlich an der Börse gestellt werden, kommt deren Liquidi-tät nicht von bezahlten ETF-Kursen, sondern ist abgeleitet von der zu Grunde liegenden Index-liquidität. Die ETF-Liquidität ist ein Abbild des-sen, wie effizient sich ein Market Maker gegen Kursschwankungen des Cash-Marktes absichern kann. Dies definiert die Breite der Geld-Brief-Spanne und letztlich die Liquidiät des ETF. BK

Herausforderungen bei der ETF-Auswahl mit Thomas Merz

Welche Probleme ergeben sich durch die wach-sende Anzahl Produkte? Probleme sehe ich keine, jedoch einige Heraus-forderungen für Anleger, die für sich passende ETF in ihr Portfolio legen möchten. Nicht jeder ETF ist von gleicher Qualität. Unterschiede zeigen sich teilweise deutlich in der Performance. Wird das Angebot immer grösser, steigt auch der Selekti-onsaufwand für einen strukturierten und saube-ren ETF-Auswahlprozess.

Ist dies einer der Gründe, warum dieser Markt vie-le Privatanleger abschreckt? Ich glaube nicht, dass private Investoren da-durch abgeschreckt werden, jedoch wächst das Bewusstsein, auch bei ETF genau hinzuschauen. Denn ein falsch ausgewählter ETF wird nicht in der Lage sein, das gewünschte Rendite-Risiko-Profil zu liefern. Dies einerseits, weil allenfalls die für den entsprechenden Index gewählte Indexre-plikationsstrategie nicht optimal ist, andererseits weil das Fondsdomizil einen steuerlichen Nach-teil beinhaltet. Investoren sind gut beraten, hier-bei auf die einzelnen Anbieter zuzugehen und all-fällige Unsicherheiten vor dem Kauf abzuklären.

Gibt es die perfekte Indexreplikationsstrategie? Nein, die gibt es in dieser Absolutheit nicht. Es gibt aber einige wenige grundlegende Regeln, nach welchen Anleger einzelne ETF vergleichen sollten. Bezüglich Replikationsmethode ist im Endeffekt die im Fonds generierte Wertentwick-lung entscheidend. Diese sollten Investoren den allfällig durch die Replikation hervorgerufenen Gegenparteirisiken gegenüberstellen. Dabei hilft folgende Überlegung: Einfache und sehr liquide Indizes wie beispielsweise SMI, S&P500 oder Eurostoxx 50 können sehr effizient und gut ohne Derivate abgebildet werden. Das heisst, hier zahlen sich Gegenparteirisiken durch eine swapbasierte Replikation kaum aus. Geht es je-doch um die Nachbildung von schwer zugäng-lichen Märkten wie beispielsweise China oder Taiwan, wird der Zugang mittels eines syntheti-schen ETF überhaupt erst ermöglicht.

Welche Rolle spielen Dividenden? Indizes werden im Grundsatz in drei verschie-denen Varianten gerechnet. Dabei enthalten Total-Return-Net- und Total-Return-Gross-Indi-zes entsprechende Dividendenausschüttungen; Bei ersteren wird eine mit dem durchschnittli-chen Quellensteuersatz belastete Nettodivi-dende dazugerechnet. Beim zweiten Fall wer-den die Dividenden vor Steuern zur Indexrendite addiert. Anleger sollten sich also bereits bei der Indexauswahl im Klaren sein, wie allfällige Divi-denden in der Benchmarkrendite behandelt wer-

«Wird das Angebot immer grösser,

steigt auch der Selektionsaufwand

für einen strukturierten und

sauberen ETF Auswahlprozess.»

Thomas Merz ist seit 2006 als Director für das

Asset Management der Credit Suisse in Zürich

tätig. Seit März 2008 arbeitet er als Senior ETF

Spezialist im Bereich Indexed Solutions, wo er als

Head ETF Switzerland/Liechtenstein tätig ist. Merz

studierte an der Universität Zürich Naturwissen-

schaften mit Schwerpunkt Erdwissenschaften

und Mathematik. Nach seinem Studium in Zürich

studierte er Volks- und Betriebswirtschaft an der

Universität Basel.

Page 7: 10x10 - Loyaler Dienst am Kunden

F A C H B E R I C H T

SEITE 07

Die Diskussion um Retrozessionen erreichte mit dem Entscheid des Bundesgerichts vom 22. März 2006 einen neuen Höhepunkt. Das Bundesge-richt entschied, dass Retrozessionen, die ein Ver-mögensverwalter von der Depotbank eines Kun-den erhalten hatte, dem Kunden offen zu legen und abzuliefern sind. Es sei denn, der Kunde habe ausdrücklich darauf verzichtet. Das Bundesgericht hielt weiter fest, dass – vorbehältlich eines gülti-gen Verzichts – alle Vermögenswerte, die in einem inneren Zusammenhang mit dem Vermögensver-waltungsauftrag erlangt wurden, dem Kunden he-rauszugeben sind. Behalten dürfe der Beauftragte nur, was er lediglich bei Gelegenheit der Auftrags-ausführung, ohne inneren Zusammenhang mit dem erteilten Auftrag, von Dritten erhält. Im Nachgang zum Bundesgerichtsentscheid erliess die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma ihr Rundschreiben 2009/1 «Eckwerte zur Vermögensverwaltung», welches Anfang 2009 in Kraft trat. Es enthält unter anderem aufsichts-rechtlich verbindliche Mindeststandards für die Vermögensverwaltung. Eine Selbstregulierung muss demnach unter anderem mindestens vor-sehen, dass der schriftlich abzuschliessende Ver-mögensverwaltungsauftrag den Umfang der Befugnisse des Vermögensverwalters, dessen Ent-schädigung, die Anlageziele und -beschränkungen sowie die Rechenschaftsablage festhält. Der Vermögensverwalter muss Gewähr für eine einwandfreie Geschäftstätigkeit bieten. Im Rah-men seiner Treuepflicht muss er die Interessen

Die Diskussion um Retrozessionen geht auch nach dem Inkrafttreten der revidierten Richtlinien für Vermögensverwaltungsaufträge weiter.

Retrozessionen im Regulierungsfokus

Dr. Alain P. Röthlisberger ist Country General Counsel der General Electric und

Mitglied der Geschäftsleitung der GE Money Bank AG in Zürich

beträgt die Menge Gold, die der weltgrösste Gold-ETF, der SPDR-Gold-Trust, seit dem Allzeithoch im Juni 2010 eingebüsst hat. Aktuell hält der SPDR-Gold 1224 Tonnen – damals waren es 1320. Ein solch niedriger Bestand wurde zuletzt im Mai 2010 gemessen. Per Ende Januar gerech- net entspricht die Abnahme um 96 Tonnen Gold einem Wert von vier Milliarden Dollar. Apropos Gold: Im letzten Jahr hat alleine die russische Zentralbank insgesamt 135 Tonnen Gold gekauft und auch 2011 sind weitere Zukäufe geplant.

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Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und infor-mativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten der Fonds aufzulisten. Die Daten stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. SG und Lyxor übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb der in dieser Anzeige beschriebenen Fonds ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass die Fonds Risiken beinhalten und die Rückzahlung unter Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen

kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Vergangene Wertent-wicklung ist keine Garantie für zukünftige Wertentwicklung. Der Fond Lyxor ETF MSCI Europe ist zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat Société Générale, Paris, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle der Fonds in der Schweiz bewil-ligt. Die entsprechenden Prospekte, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte der Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr auf Rechnung der Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Paris Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.

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seiner Kunden wahren und sich so organisieren, dass Interessenkonflikte (auch bei der Entschä-digung) vermieden werden. Bei unvermeidbaren Interessenkonflikten ist der Kunde zu informie-ren. Das Rundschreiben enthält zudem ein eige-nes Kapitel zur Entschädigung des Vermögens-verwalters, in dem verlangt wird, dass im Vertrag mit dem Kunden Art, Modalitäten und Elemente der Entschädigung festzuhalten sind. Daneben ist auch zu regeln, wem Leistungen von Dritten zu-stehen, die der Vermögensverwalter in Zusam-menhang mit dem Vermögensverwaltungsauf-trag oder bei Gelegenheit der Ausführung erhält. Damit übernimmt die Finma die Terminologie des Bundesgerichts zum inneren Zusammenhang. Weiter sind die dem Kunden mit vernünftigem Aufwand zuordenbaren bezogenen Leistungen von Dritten auf Anfrage offen zu legen. Ergeben sich aus der Annahme solcher Leistungen Interes-senkonflikte, so muss der Kunde darauf aufmerk-sam gemacht werden.

Neue Richtlinien Für Banken und Effektenhänd-ler sind die Richtlinien für Vermögensverwaltungs-aufträge der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) massgebend, deren aktuelle Fassung 2011 in Kraft trat. Diese besagen, dass schriftlich fest-

zuhalten ist, wem allfällige Leistungen Dritter zu-stehen, die der Bank im inneren Zusammenhang mit dem Vermögensverwaltungsauftrag oder bei Gelegenheit seiner Ausführung zukommen. Wei-ter wird festgehalten, dass für den allfälligen An-spruch des Kunden auf Erstattung von Leistungen Dritter an die Bank Art. 400 Abs. 1 Obligationen-recht (OR) bzw. die vertragliche Regelung massge-bend sind. Unter Verweis auf die bundesgerichtli-che Rechtsprechung wird weiter aufgeführt, dass unter Art. 400 Abs. 1 OR Leistungen fallen, die in einem inneren Zusammenhang zu einem erteilten Auftrag stehen, und dass diese unter dem Vorbe-halt einer anderen vertraglichen Regelung abliefe-rungspflichtig sind. Umgekehrt fallen Leistungen, welche die Bank einzig bei Gelegenheit der Auf-tagsausführung erhält, nicht unter Art. 400 Abs. 1 OR, sind also nicht ablieferungspflichtig. Mit dem Inkrafttreten der revidierten Richtli-nien für Vermögensverwaltungsaufträge hat die Diskussion um Retrozessionen jedoch kein En-de gefunden. Die Finma hielt denn auch bereits in ihrer Untersuchung zum Madoff Betrug und zum Vertrieb von Lehman-Produkten fest, die Fra-ge der Herausgabepflicht von Retrozessionen mit Blick auf einen möglichen Regulierungsbedarf ver-tieft abzuklären. Im November 2010 lancierte sie schliesslich ein Projekt zur Überprüfung der be-stehenden Vertriebsregeln, einschliesslich den Regeln zu Vergütungen. Damit bleiben Retrozes-sionen auch weiterhin im Regulierungsfokus.

Page 8: 10x10 - Loyaler Dienst am Kunden

Philip Knüppel ist seit 2010 im Produktmanagement der db ETC. Zwischen 2005 und

2009 war er bei der ABN Amro Bank im Bereich Delta One Products Commodities & Emerging

Market tätig. 2005 machte er den Master of Economics an der Universität Konstanz.

Stephan Müller trat im November 2007 bei Swiss & Global (vormals Julius Bär Asset

Management) ein. Müller ist im Product Management and Development tätig und auf

alternative Anlagen spezialisiert. Zuvor war er während sieben Jahren bei der ZKB.

S T A N D P U N K T E

SEITE 08

Gold-ETF versus ETC

Philip Knüppel Generell ist die Meinung der Deut-schen Bank, dass der Goldpreis auf rund 2000 Dol-lar je Unze steigen muss, bevor von einer möglichen Übertreibung auszu-gehen ist. Wenn man dann noch bedenkt, dass China lediglich 1,7 Prozent seiner Reserven in Gold hält, während jedoch der Weltdurchschnitt von Gold-Reserven an den Gesamt-Reserven bei 11 Prozent liegt, so lässt sich möglicherweise wieder eine neue Investorengruppe identifizieren, welche den Goldpreis unterstützen könnte: Die Zentralbanken.

PK Gold hat durchaus ein Alleinstellungsmerkmal als Wertaufbewahrungsmittel. Bei einem deutlichen Anziehen der Konjunktur dürfte vor allem aber der Silberpreis weiter profi-tieren. Auch eher kleinere Edelmetalle wie Rhodium könnten mit erstmals erscheinenden physisch hinterlegten Produkten dieses Jahr deutlich stärker werden. Platin und Palladium dürften vor allem durch eine weiterhin starke Kraftfahrzeug-Nachfrage aus China profitieren, da diese Metalle im Wesent-lichen für die dringend nötigen Katalysatoren verwendet werden.

PK Generell ist der technische Unterschied mini-mal. Beide Anlageformen sind physisch hinterlegt und «ring fenced» also insolvenzgeschützt. Der wesentliche Unterscheid liegt in der rechtlichen Ausgestaltung. So sind ETF auf Edelmetalle in der EU nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen, da sie nicht den Anforde-rungen von UCITS III, also dem regulativen Rahmen, entsprechen.

PK Tatsächlich ist die Konstruktion beider Vehikel ökonomisch sehr gleich, auch wenn die rechtliche Struktur deutlich un-terschiedlich ist. Die Konkurrenz ergibt sich eigentlich nicht. So sind Edel-metall ETC mit physischer Hinterlegung zum öffentlichen Vertreib in der Schweiz und der EU zugelassen, während Schweizer Edelmetall ETF diesen Status eben nur in der Schweiz besitzen. Somit ergänzen sich beide Vehikel in ihrer Einsatzmöglichkeit für Kunden.

Stephan Müller Im kommenden Jahr halte ich eine Kursentwicklung von 1300 bis 1700 Dollar für

realistisch, weil eine Lösung der globalen Schuldenkrise nicht in Sicht ist und der internationale Währungskrieg Anlagen wie Gold begünstigt. Die positive Goldprognose muss dann korrigiert werden, wenn nachhaltiges Wirtschaftswachstum den Schuldenabbau ermöglicht oder signifikante neue Goldvorkommen erschlossen werden können.

SM Klassische Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium können aufgrund ihrer industriellen

Applikationen von der zunehmenden Wirtschaftsnachfrage profitieren. Silber wird neben Gold als unverschuldeter Geldersatz gehandelt. Die Pla-tin- und Palladiumproduktion wird zu rund 50 Prozent von der Automobil-industrie absorbiert. Insbesondere der Rohstoffhunger der Schwellenlän-der und die Investitionsnachfrage unterstreichen die positive Prognose für die weissen Edelmetalle.

SM Gold-ETF nach Schweizer Recht sind konkurs-privilegierte und transparente Anlagefonds, die voll-

ständig mit physischem, alloziertem Gold hinterlegt sind. Sie sind von der Prosperität der Emittentin unabhängig und bieten maximalen Anlager-schutz. Bei Gold-ETP handelt es sich um Schuldverschreibungen und nicht um Anlagefonds. Diese fallen nicht unter das Kollektivanlagengesetz (KAG) und werden nicht von der Finma beaufsichtigt.

SM Es geht hier weniger um Konkurrenz, sondern um Transparenz zugunsten der Anleger. Viele ETP-Anbieter assoziieren sich gerne mit dem Terminus ETF im Sinne der Fondshülle, auch wenn ihre ETP keine konkursprivilegierten Sondervermögen sind. Dieses zweifelhafte Auf-treten ist insbesondere im Bereich der Goldinvestments höchst fragwürdig, da diese Anlagen maximale Sicherheit stipulieren. In der Summe sind Gold-ETP keine Alternative zu regulierten Fonds im Sinne veritabler ETF. BK

Welche Entwicklung erwarten sie für den Goldpreis und warum?

Wie sind die Aussichten für die anderen Edelmetalle?

Worin besteht der Unterschied zwischen Gold-ETF und Gold-ETP?

Konkurrenzieren sich ETF und ETP?

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P R O D U K T E

SEITE 09

Top Flop Februar 2011 Quelle: 10x10.ch / Stand: 8.2.2011

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AINDEX

SMI Preis 20 5 -15.53 0.67DAX Performance 30 3 3.29 2.36FTSE100 Preis 100 6 12.19 -0.55EuroStoxx50 Preis 50 10 -13.63 5.96S&P500 Preis 500 7 -6.70 2.26Nikkei225 Preis 225 2 -24.68 0.09MSCIWorld Preis 924 4 -10.79 2.19

AKTIEN (ENTWICKELTE MÄRKTE)

MSCIWorldEnergyTR Return 113 2 5.22 6.27MSCIWorldFinancialsTR Return 342 2 -29.98 4.08 DJWorldWaterCW Preis 20 1 -8.70 -4.92MSCIWorldMaterialsTR Performance 160 1 -2.41 EuroStoxx50Leveraged Preis 50 4 -56.32 11.50CAC40Leveraged Performance 40 1 -50.33 10.44 EuroStoxx50DailyDoubleShort Performance 50 1 -34.90 -11.61StoxxEurope600BanksDailyShort Preis 54 1 -3.89 -8.45 S&P5002xLeveragedDaily Performance 500 1 -29.01 4.62Nasdaq100 Preis 100 4 23.92 2.89 S&P5002xInverseDaily Performance 500 1 -52.34 -4.76Russell2000 Performance 2000 1 12.88 -0.27

AKTIEN (AUFSTREBENDE LÄNDER) FTSERAFIEmerging Preis 356 1 14.27 -0.73S&PSelectFrontierTR Performance 40 1 -40.90 -1.36 DAXglobalBRIC Performance 40 1 5.97 -5.44MSCIEMEMEA Preis 136 1 -5.57 -4.58 SETX Preis 20 1 -46.48 6.09DJRUSTitans10 Preis 10 1 -9.38 5.72 MSCITurkey Preis 20 1 -1.85 -9.87DJTurkeyTitans20 Preis 20 2 12.42 -8.95 FTSEVietnamTR Performance 32 1 -53.96 4.74MSCITaiwanTR Performance 118 2 34.83 3.20 MSCIIndiaTR Performance 60 1 -11.95 -13.06MSCISouthAfrica Preis 45 1 32.97 -12.22 MSCIMexicoTR Performance 21 1 12.28 -2.84BOVESPA Performance 63 1 11.91 -3.94 MSCIChile Preis 30 1 58.93 -9.11MSCIEMLatinAmerica Preis 115 2 6.90 -4.57

OBLIGATIONEN & GELDMARKT DBEuroInflSwap5YTR Performance 2 1 0.20 1.06EuroMTSInflationLinked Performance 24 1 9.89 0.89 iBoxxEURLiquidSov.Div. Performance 44 1 25.22 -2.01iBoxxUSDTraesuryBond10+TR Performance 36 1 12.79 -1.62

ROHSTOFFE S&PGSCIAgricultureTR Performance 8 3 4.86 5.96RogersInt'lAgric.TR Performance 20 1 1.97 5.67 NYSEArcaGoldBUGSTR Performance 15 2 10.28 -11.71SilverFixPM1Unze Cash 1 11 65.77 -9.40

IndexTyp Anzahl AnzahlETF Performance Performance Titel aufdenIndex 3Y% YTD%

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Eine Übersicht aller in der Schweiz kotierten ETF finden Sie auf www.10x10.ch

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Energiebranche im Aufwind Die Energiepreise sind in den vergan-genen Monaten deutlich gestiegen.Für die Unternehmen in diesem Sektor bedeutet dies rosige Zeiten. Die stei-genden Preise haben Auswirkungen auf die Entwicklung des MSCI World Energy Index, der die Wertentwicklung der weltweit grössten Energiekonzer-ne abbildet. Das Index-Schwergewicht ist Exxon mit rund 15 Prozent, gefolgt von Chevron, BP und Royal Dutch Shell. Exxon meldete erst kürzlich, dass der Überschuss im vierten Quartal um 53 Prozent auf 9,25 Milliarden Dollar ge-stiegen sei.

Südosteuropa erholt sich In den vergangenen Jahren mussten die südosteuropäischen Märkte her-be Verluste hinnehmen. Der Start ins 2011 verlief nun aber deutlich besser, der SETX liegt rund sechs Prozent im Plus. Im SETX finden sich Titel, die an den Börsen von Bukarest, Zagreb, Lai-bach, Sofia und Belgrad gelistet sind. Am stärksten gewichtet sind das kroa-tische Telekomunternehmen Hrvatski Telekom, das slowenische Pharmaun-ternehmen Krka und der rumänische Finanzkonzern BRD-Groupe SG.

Besser diversifiziert Die globalen Preise für Getreide und Ölsaaten befinden sich im Aufwind. In den aufstrebenden Märkten steigt die Nachfrage durch die wachsende Bevölkerung und die steigenden Ein-kommen. Als Folge davon hat sich der Weizenpreis innerhalb eines Jahres ver-doppelt. Die Märkte sind jedoch stark von der Wettersituation abhängig und darum besonders volatil. Investitionen in einzelne Märkte sind daher risiko-reich, besser geeignet sind ETF auf In-dizes wie beispielsweise den S&P GSCI Agriculture.

Page 10: 10x10 - Loyaler Dienst am Kunden

Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos!(Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez)

Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: [email protected], Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Cyril Schicker (CS), Barbara Kalhammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer

Haftungsausschuss: 10x10, das PDF-Magazin über Exchange TradedFunds, stellt aus-drücklich keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die erwähnten Anlageinstru-mente können je nach Risikofähigkeit, Anlageziel und Anlagehorizont für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Vor dem Erwerb eines Exchange Traded Funds lohnt sich die Konsultation des Finanz- oder Anlageberaters. Die in diesem Newsletter enthalte-nen Informationen wurden von der Redaktion nach bestem Urteilsvermögen geprüft und entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Newsletters. financialmedia AG schliesst jede Haftung aus. Auszüge aus 10x10 dürfen nur mit schriftlicher Geneh-migung des Verlages vervielfältigt werden. © financialmedia AG

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Neue Emissionen Quelle: 10x10.ch

AKTIEN (ENTWICKELTE MÄRKTE)

FTSE100 8H81 COST GBP 0.25% 20.12.10

FTSE100 8H81 COST CHF 0.25% 20.12.10

FTSE100LeveragedDaily 8H84 COST GBP 0.45% 20.12.10

FTSE100LeveragedDaily 8H84 COST CHF 0.45% 20.12.10

FTSE100ShortTR 8H83 COST GBP 0.45% 20.12.10

FTSE100ShortTR 8H83 COST CHF 0.45% 20.12.10

FTSE250 8H82 COST GBP 0.30% 20.12.10

FTSE250 8H82 COST CHF 0.30% 20.12.10

FTSEAll-Share 8H80 COST GBP 0.35% 20.12.10

FTSEAll-Share 8H80 COST CHF 0.35% 20.12.10

OBLIGATIONEN

CBBund-FutureStrategie 5X60 COST CHF 0.20% 20.12.10

CBBund-FutureStrategie 5X60 COST EUR 0.20% 20.12.10

CBBund-FutureStrategieDoubleShort 5X63 COST CHF 0.20% 20.12.10

CBBund-FutureStrategieDoubleShort 5X63 COST EUR 0.20% 20.12.10

CBBund-FutureStrategieLeveraged 5X61 COST CHF 0.20% 20.12.10

CBBund-FutureStrategieLeveraged 5X61 COST EUR 0.20% 20.12.10

CBBund-FutureStrategieShort 5X62 COST CHF 0.20% 20.12.10

CBBund-FutureStrategieShort 5X62 COST EUR 0.20% 20.12.10

iBoxxUSDTraesuryBond10+TR LYUS10 LXR USD 0.17% 25.01.11

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DJ-UBSCI DCUSIS UBSE USD 0.45% 18.01.11

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UK in seiner ganzen Vielfalt Der FTSE-100-Index ist das wichtigste britische Aktienbarometer. Darum sind entsprechende ETF an der Schweizer Börse seit vielen Jahren zugelassen. Dieser Leitindex repräsentiert die 100 grössten und umsatzstärksten Un-ternehmen an der London Stock Ex-change. Mit dem ETF auf den FTSE-250-Index haben Anleger die Möglichkeit, in mittelgrosse Firmen zu investieren.

Steigende Zinsen, was nun? Der Euro Bund Future ist einer der li-quidesten Futures der Welt. Er dient als wichtigster Indikator für das langfristige Euro-Zinsniveau. Mit den neuen Strate-gie-ETF (Leveraged und Double Short) kann ein kurzfristig orientierter Investor auf sinkende oder steigende Zinsen set-zen. Konkret werden die ETF eingesetzt, wenn von einem steigenden Euro-Zins-niveau ausgegangen wird. Die Produkte eignen sich nur für erfahrene Anleger.

Rollverluste eliminieren Das Dilemma der Rohstoff-Indizes ist bekannt: Die Rollverluste fressen die Rendite auf. Der UBS-Bloomberg-Con-stant-Maturity-Commodity-Index (CMCI) geht darum über Futures-Kon-trakte mit kurzen Laufzeiten hinaus und streut die Anlage über die gesamte Laufzeit, was allfällige Rollverluste re-duziert. Energie, Landwirtschafts- und Edel-/Industriemetalle sind mit je rund 30 bis 34 Prozent gewichtet.

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