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mediX zürich AG Sumatrastrasse 10 8006 Zürich 044 366 50 60 [email protected] www.medix.ch März 2018 Qualitätsbericht mediX zürich AG Geschäftsjahr 2017

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Page 1: 2017 QB mediX zuerich AG · Das Wichtigste auf einen Blick • Wachstum - Im Jahr 2017 hat die mediX zürich AG mit 21 Grundversorgern und einem Spezialisten neue Partnerschaftsverträge

mediX zürich AG

Sumatrastrasse 10

8006 Zürich

044 366 50 60

[email protected]

www.medix.ch

März 2018

Qualitätsbericht mediX zürich AG Geschäftsjahr 2017

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Das Wichtigste auf einen Blick • Wachstum - Im Jahr 2017 hat die mediX zürich AG mit 21 Grundversorgern und einem

Spezialisten neue Partnerschaftsverträge abgeschlossen. Im gleichen Zeitraum sind 7 Grundversorger und ein Spezialist vorwiegend altershalber aus dem Netz ausgetreten. Per Ende 2017 zählt die mediX zürich AG 150 Grundversorgen und 13 Spezialisten, ver-teilt auf 70 Praxisstandorte. Im Jahresdurchschnitt waren 79‘158 Versicherte in das Hausarztmodell mit der mediX zürich AG eingeschrieben. Der Versichertenbestand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 6.7% verringert.

• Versichererpartner - Auch im Jahre 2017 pflegte die mediX zürich AG im Rahmen der integrierten Versorgung mit fast allen grösseren Krankenversicherern vertraglich geregel-te Kooperationspartnerschaften. Der Vertrag mit Group Mutuel musste wegen anhalten-den Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit per 31.12.2016 gekündigt werden.

• Qualitätszirkel für Ärzte - Die mediX zürich AG umfasst 11 Qualitätszirkelgruppen für Netzärzte. Insgesamt hat das Netz im Jahr 2017 346 Qualitätszirkel-Sitzungen plus eine Gesamtnetzveranstaltung (mediX Tag) durchgeführt. Im Durchschnitt hat jeder Netzarzt an 22 QZ-Sitzungen teilgenommen.

• Qualitätszirkel und Fortbildungen für MPAs - Die mediX zürich AG umfasst 7 Quali-tätszirkelgruppen für MPA. Diese finden in regelmässigen Abständen statt und werden ebenfalls von ausgebildeten Moderatorinnen geleitet. Im Jahr 2017 haben aus den 70 Netzpraxen insgesamt 213 MPA von diesem QZ-Angebot Gebrauch gemacht. Zusätzlich fanden MPA-Fortbildungen zu neun verschiedenen Themen statt.

• Guidelines - Die mediX zürich AG verfügt über 68 Guidelines, fünf Factsheets und drei Merkblätter, welche im Verbund mit dem Verein mediX Schweiz und gemeinsam mit sie-ben weiteren Partnernetzen erstellt und in regelmässigen Abständen überarbeitet wer-den. Sie fundieren einerseits auf evidenzbasierten, wissenschaftlichen Erkenntnissen und andererseits auf der praktischen Erfahrung sämtlicher an der Bearbeitung beteilig-ten Ärzte. Im Jahr 2017 wurde eine neue Leitlinie erstellt und 18 überarbeitet.

• Gesundheitsdossiers für Patienten - Die 20 Gesundheitsdossiers dienen der über-sichtlichen und fundierten Patienteninformation und stellen so eine Alternative zu „Dr. Google“ dar. Im Jahr 2017 wurde ein Dossier neu erstellt und fünf überarbeitet.

• Medikamentenoptimierung - Infolge Patentabläufen konnte im Jahr 2017 in den beiden Therapiekonsensen «Antihypertensiva» und «Statine» auf kostengünstigere Generika umgestellt werden.

• EQUAM - Das Ärztenetz mediX zürich AG wie auch seine Partnerpraxen sind nach den Qualitätsstandards von EQUAM zertifiziert. Aktuell verfügen 44 Praxen über das Zertifikat Modul A (neu Modul Grundversorgerpraxis). Zusätzlich verfügen 62 Netzärzte über das Zertifikat Modul C (neu Modul Behandlungsqualität).

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Aus Gründen der Lesbarkeit sind personenbezogene Bezeichnungen bewusst nicht geschlechtsneutral formuliert. Sämtliche Bezeichnungen gelten jedoch stets für beide Geschlechter.

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1 Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und weitere Mitarbeiter

1.1 Verwaltungsrat

Dr. med. Felix Huber VR-Präsident

Dr. med. Anne Sybil Götschi Mitglied des VR

Dr. med. Andreas Weber Stv. VR-Präsident

Dr. med. Othmar Suter Mitglied des VR

1.2 Geschäftsleitung

Dr. med. Felix Huber Geschäftsführer, Medizinischer Leiter

Dr. med. Leander Muheim Mitglied der GL, Stv. Medizinischer Leiter, Leiter QZ

Dr. Longin Korner Mitglied der GL a.i. Administration, Finanzen

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1.3 Weitere Mitarbeitende

Judith Glarner Leitung Bereich CCM/MPA

Valeria Maissen Leitung Bereich MPA-QZ und -Fortbildung

Dr. med. Andreas Burkard Behandlungsinnovationen

Robin Schmidt Leiter Bereich Praxispro-jekte

Sylvia Kost Support Praxisprojekte

Maximilian Sirenko Leiter Bereich IT

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2 Partner und Aufnahmekriterien

2.1 Netzärzte und Netzpraxen

Ärzte

Eintritte in 2017 22

davon Grundversorger 21

davon Spezialisten 1

Austritte in 2017 8

davon Grundversorger 7

davon Spezialisten 1

Total Partner am 31.12.2017 163

davon Grundversorger 150

davon Spezialisten 13

Die 163 Partnerärzte verteilen sich auf 22 Einzelpraxen, 20 Doppelpraxen, 19 Gruppenpraxen (3 – 5 Ärzte) und 9 Grosspraxen (ab 6 Ärzte).

59 Praxen liegen im Kanton Zürich, davon 20 in der Stadt Zürich. 10 Praxen befinden sich im Kanton Aargau und eine im Kanton Schwyz.

2.2 Aufnahmekriterien

Die mediX zürich AG versteht sich als eine selektive Organisationsgemeinschaft (Ärztenetz). Von den Netzärzten fordert sie einen vergleichsweise hohen Grad an Verbindlichkeit ein. Dies ist eine wesent-liche Voraussetzung für ein erfolgreiches Qualitätsmanagement innerhalb des Netzes. Voraussetzun-gen für eine Partnerschaft mit der mediX zürich AG sind:

• Facharzttitel mit Einhaltung der Fortbildungsanforderungen

• Medizinische Grundversorgung mit Hausbesuchen wo notwendig (Grundversorger)

• Bereitschaft, Zuweisungen aus dem Netzwerk nach Möglichkeit zeitlich bevorzugt zu behan-deln (Spezialisten)

• Teilnahme an mindestens 20 (Grundversorger) bzw. 3 (Spezialisten) mediX-Qualitätszirkeln pro Jahr

• Bereitschaft, die Praxis gemäss den EQUAM-Standards zu zertifizieren

• Bereitschaft, nach Guidelines zu arbeiten, Preferred Provider und Vorzugsmedikamente von mediX zu berücksichtigen und an Netzprojekten teilzunehmen

• Sorgfältiger Umgang mit finanziellen Ressourcen im Gesundheitswesen

• Bereitschaft, eigene Behandlungs- und Abklärungsstrategien kritisch zu reflektieren

• Betreuung von Patienten in der Hausarztversicherung (Grundversorger)

• Bereitschaft, Praxismitarbeiter durch mediX schulen zu lassen (z.B. Einsatz BlueEvidence)

• PC mit Internet in der Praxis, HIN-Adresse

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3 Versichererpartner und Bestand Hausarztmodellversicherte

Im Jahre 2017 hat mediX zürich mit den wichtigsten Krankenversicherungen Verträge über die haus-ärztliche Versorgung gemäss Paragraph 41 Abs. 4 KVG abgeschlossen. Dies sind namentlich Atupri, Concordia, CSS, EGK, Helsana Gruppe, RVK Gruppe, Sanitas Gruppe, SLKK, Swica und die Visana Gruppe.

Im Jahresdurchschnitt waren über diese Verträgen 79‘158 Versicherte in das Hausarztmodell einge-schrieben. Der Versichertenbestand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 5‘639 Versicherte bzw. 6.7% wertmässig verringert. . Dieser Rückgang ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass der MC-Kooperationsvertrag mit Group Mutuel auf Ende 2016 gekündigt wurde.

4 Qualitätszirkel für Ärzte

Die Qualitätszirkel (QZ) sind zentrale Bestandteile der mediX zürich AG. Sie bieten den Netzärzten eine ideale Plattform, um gemeinsam die eigenen Arbeit zu analysieren, bezüglich der Qualität zu bewerten und daraus Massnahmen zur laufenden Qualitätsverbesserung abzuleiten. Darüber hinaus bieten die QZ den Netzärzten die Möglichkeit, individuelle Anliegen und Erfahrungen aus dem Praxis-alltag mit Kollegen aus dem Ärztenetz zu diskutieren.

4.1 Struktur

Aufgrund des starken Zuwachses an neuen Netzärzten wurden im Jahr 2017 zwei neue QZ gegrün-det. Die mediX zürich AG zählt somit aktuell insgesamt 12 QZ-Gruppen. Die QZ finden in der Regel alle zwei Wochen statt und zählen aktuell zwischen 6 und 23 Mitglieder. Sie werden protokolliert und von ausgebildeten Moderatoren (Netzärzten) geleitet. I.d.R. schliesst sich jeder Netzarzt über längere Zeit oder auch dauerhaft einem bestimmten QZ an. Um einen Austausch zwischen den QZ zu fördern, haben Netzärzte die Möglichkeit, in Absprache mit dem jeweiligen Moderator auch an Sitzungen an-derer QZ teilzunehmen. Die Teilnahme an den QZ wird von der SGAIM als Fortbildung anerkannt.

Zweimal pro Jahr findet zwecks netzinterner Koordination und Austausch mit der Netzleitung ein Tref-fen der QZ-Moderatoren statt.

4.2 QZ-Moderatoren

Ort Moderation

Adliswil Dr. med. Urban Senn, Au-Wädenswil

Aarau Dr. med. Fritz Weber, Ärztezentrum Buchs Dr. med. Ivo Bugmann, Ärztegemeinschaft Suhr

Dübendorf Dr. med. Andreas Hüper, Dübendorf

Knonaueramt Dr. med. Michael Bischoff, Bonstetten

Rüti Dr. med. Christoph Zeller, Praxis am Bahnhof, Rüti

Seengen Dr. med. Verena Gantner, Muri

Wetzikon Daniel Ambauen, Praxis Quellen, Uster Dr. med. Elisabeth Blöchlinger, Wetzikon

Zürich-Altstetten Dr. med. Andreas Burkhart, mediX praxis altstetten, Zürich Dr. med. Daniela Puhan, mediX praxis altstetten, Zürich

Zürich-Schauspielhaus Prof. Dr. med. Oliver Senn, Medizin im Schauspielhaus, Zürich

Zürich-Stauffacher * Dr. med. Felix Huber, mediX praxis altstetten, Zürich

Zürich Wipkingen (Di) Dr. med. Felix Huber, mediX praxis altstetten, Zürich

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Zürich-Wipkingen (Fr) * Dr. med. Felix Huber, mediX praxis altstetten, Zürich

* Neu seit Mitte 2017

4.3 Inhalt und thematische Schwerpunkte

Ein wesentlicher Bestandteil der QZ stellt die Guidelinearbeit dar. Seit 2013 engagiert sich die mediX zürich AG gemeinsam mit anderen Ärztenetzen aktiv an der Erstellung und regelmässigen Überarbei-tung der Guidelines und Gesundheitsdossiers des Vereins mediX. Dies geschieht vorwiegend im Rahmen sogenannter Vernehmlassungszyklen, an denen die QZ der einzelnen Ärztenetze beteiligt sind (siehe Grafik unten). Auf diese Weise wird sichergestellt, dass zum einen das Wissen der prakti-zierenden Ärzteschaft abgeholt wird und zum anderen die Guidelines auf die spezifischen Bedürfnisse der Grundversorger abgestimmt sind (für weitere Details siehe auch Punkt 8).

Die Bearbeitung der der Guidelines und Gesundheitsdossiers erfolgt nach folgendem Schema (Ver-nehmlassungszyklus):

Arbeitsschritte:

1. Erarbeitung der mediX Guidelines durch Redaktion • Systematische wissenschaftliche Literaturrecherche • Erstellung kurzer, prägnanter, praxisbezogener Texte, die vom Standpunkt des Hausarztes ge-

schrieben sind unter Angabe sämtlicher Quellen und der Evidenz • Einbezug von weiteren Ärzten (Grundversorger und Spezialisten) bei Erstellung falls nötig

2. Diskussion/Vernehmlassung der Guideline in den Netzen

Erarbeitung der mediX Guidelines durch Redatkion

Diskussion der Guidelines in Qualitätszirkeln und mit

Spezialsiten mit detaillierter RückmeDiskussion/Vernehmlassung der Guideline in

den Netzen

Rückmeldungen an Autoren Verarbeitung der

Rückmeldung

Aufschaltung der definitiven Guideline im Internet

Revision/Überprüfung der Guidelines

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• Ziel: Prüfung der Praxistauglichkeit der Guideline; Wissensvermittlung für Ärzte • Zur Unterstützung der QZ werden Einstiegsfragen und Fallvignetten erstellt • Bei Bedarf zusätzliche Vernehmlassung bei Spezialisten

3. Rückmeldungen an Autoren Verarbeitung der Rückmeldung

• QZ-Rückmeldungen und Rückmeldungen einzelner Ärzte mit strukturiertem Fragebogen • Jede Rückmeldung wird einzelnen geprüft, allenfalls mit Autoren besprochen und bei positivem Ent-

scheid in die Guideline aufgenommen • Nochmaliger Versand der definitiven Version an alle Netz-QZ und Ärzte

4. Aufschaltung der definitiven Guideline im Internet

• Alle Guidelines sind über www.medix.ch öffentlich einsehbar

5. Revision/Überprüfung der Guidelines • spätestens alle 5 Jahre (Überprüfung auf aktuellen Stand des Wissen)

Zusätzlich zur strukturierten Guideline-Arbeit wird in jeder QZ-Sitzung auch Raum für die Bespre-chung kritischer medizinischer Ereignisse (CIRS), medizinischer Fallbesprechungen und das Über-weisungs- und PPO-Management geboten.

4.4 Anzahl QZ-Sitzungen und QZ-Teilnahme der Partnerärzte

QZ Anzahl durchge-führte Veranstal-tungen

Anzahl Mitglie-der

Durchschnittli-che QZ-Teilnahme pro Arzt im Schnitt

Teilnahme Spe-zialisten

Aarau 31 16 23 Ja (1)

Adliswil 30 23 21 Nein

Dübendorf 36 20 23 Nein

Knonaueramt 28 8 22 Nein

Rüti 29 11 12 ** Nein

Seengen 32 7 18 Ja (1)

Wetzikon 29 17 21 Ja (1)

Zürich-Altstetten 31 6 25 Ja (2)

Zürich-Schauspielhaus 32 9 24 Ja (3)

Zürich-Stauffacher * 14 7 14 Nein

Zürich Wipkingen DI 36 17 21 Ja (3)

Zürich-Wipkingen FR * 18 9 27 Ja (3))

Total 346

* Neu seit Mitte 2017 ** viele unterjährige Neuzugänge

5 Fortbildungen für Ärzte

Die seit 2016 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich durchge-führte Fortbildungsreihe für mediX-Ärzte und Teilnehmer des Hausarzt-Curriculums fand auch 2017 wieder im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe („Careum“) statt. Thematisch wurden wie gewohnt

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Praxis- und Patienten-relevante Themen der Grundversorgung aufgegriffen. Im vergangenen Jahr waren dies „Polypharmazie – Umgang mit dem (Un)-Vermeidbaren“, Akut-Hospitalisationen im Alter, Pitfalls in Sozial- und Arbeitsmedizin aus juristischer und medizinischer Sicht, die neuen Therapie-möglichkeiten in der Diabetologie sowie Nahrungsmittelallergien und –intoleranzen in der Hausarzt-praxis aus allergologischer Sicht. Verteilt auf vier Nachmittage verzeichneten wir jeweils 30-50 Teil-nehmer. mediX beabsichtigt diesen Anlass weiterzuführen, weiterzuentwickeln und damit auch künftig unabhängige Akzente in der ärztlich-akademischen Fortbildung zu setzen.

6 Qualitätszirkel für MPA

6.1 Struktur

Die mediX zürich AG hat im Jahr 2017 an sechs Standorten Qualitätszirkel für MPAs angeboten. Die QZ sind auf die Bedürfnisse von MPAs ausgerichtete, werden protokolliert und von ausgebildeten Moderatorinnen geleitet. Im Gegensatz zu den Netzärzten ist die QZ-Teilnahme für MPAs optional. Vom Ärztenetz erhalten die MPAs eine schriftliche Teilnahmebestätigung als Fortbildungsnachweis.

Das Ziel der MPA-QZ besteht darin, die Fachkraft MPA in die Netzarbeit zu integrieren. Ferner soll den MPA eine Plattform geboten werden, auf der sie sich gemeinsam und strukturiert mit medizini-schen und administrativen Fragestellungen aus ihrem Arbeitsalltag auseinandersetzen können.

6.2 Moderation

Ort Moderation Praxis

Adliswil Selina Oester Nathalie Schnider Mariangela Vignola

mediX Gruppenpraxis, Zürich Dr. med. Urban Senn, Au-Wädenswil mediX praxis am bad, Adliswil

Aarau Rea Lehmann Tanya Wagner

Ärztegemeinschaft Suhr Ärztegemeinschaft Suhr

Dübendorf Claudia Küchlin Sandra Kunz

Hausarztpraxis Volketswil

Knonaueramt Karin Kuhn Kathrin Aeschbach

Praxis «Im Rosenfeld», Affoltern a. A. Dres. Schmidt & Caprez, Affoltern a. A.

Wetzikon Andrea Marzan Florence Debrunner

Dr. med. Danièle Hopkirk, Wetzikon Praxis Quellen, Uster

Zürich-Wipkingen Angelika Stöckli Selina Oester

mediX Gruppenpraxis, Zürich mediX Gruppenpraxis, Zürich

Zürich-Wipkingen (Spezial-QZ «Chronic Care Management»)

Judith Glarner mediX zürich AG

6.3 Inhalt und Themen

Im Jahr 2017 wurden im Rahmen der MPA-QZ nebst den stehenden Traktanden Burning Issues, CIRS und Fallbesprechungen u.a. folgende Themen behandelt: • Rekrutierung und Begleitung von Lernenden in der Arztpraxis - (k)eine Chefsache

• Notfalltriage am Telefon

• Wundversorgung und Verbände

• Dosisintensives Röntgen, Strahlenschutz

• Umgang mit Dauerkatheter, Port und PEG

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6.4 MPK/MPA-QZ Chronic Care Management (CCM)

Die mediX zürich AG bietet MPA, welche die Weiterbildung zur medizinischen Praxiskoordinatorin (MPK) absolvieren, finanzielle Unterstützung. Im Gegenzug verpflichten sich die angehenden MPK, sich innerhalb der mediX zürich AG im Rahmen von CCM-Aktivitäten (z.B. Durchführung von Patien-tenschulungen/-coachings; Wissensvermittlung im Rahmen der MPA-QZ; Arbeitsgruppen zwecks Weiterentwicklung des CCM-Konzepts; etc.) zu engagieren. Im Jahr 2017 haben 10 MPA aus ver-schiedenen Netzpraxen von diesem Angebot gebraucht gemacht.

Durch die Mitbetreuung von chronisch kranken Patienten durch entsprechend ausgebildete MPAs kann der Hausarzt im Praxisalltag effektiv entlastet werden. Um die Absolventinnen dieser noch jun-gen Ausbildung in ihrer neuen Tätigkeit zu unterstützen, bietet die mediX zürich AG seit 2016 speziel-le QZ für beratende MPA und MPK an. Moderiert werden diese QZ von Frau Judith Glarner.

Im Jahr 2017 wurden vier QZ à drei Stunden Dauer durchgeführt. An diesen QZ haben jeweils zwi-schen 12 und 15 MPA/MPK teilgenommen. Folgende Themen wurden behandelt:

• Anatomie einer Fachberatung

• Diabetes und Füsse

• COPD

• Motivierende Gesprächsführung & Diabetes zum Anfassen

7 Fortbildungen für MPAs

Die mediX zürich AG bietet regelmässig Fortbildungen für die MPAs der Partnerpraxen an. Das Pro-gramm wird halbjährlich ausgeschrieben. Die Themen beziehen sich entweder direkt auf den Praxis-alltag oder auf die neu erarbeiteten bzw. revidierten Guidelines und Gesundheitsdossiers von mediX. So soll eine optimale Vernetzung von Arzt und MPA unterstützt werden. Im Jahr 2017 fanden unter Begleitung von ausgewiesenen Fachpersonen folgende Veranstaltungen statt:

Thema Leitung

Moderne Texte Schreiben Guido Bruggmann

Gipsworkshop Petra Brütsch

CPR-Repetitionskurs Daniel Schwendener

Ernährung im Seniorenalter Stephanie Sprecher

Hausarztmodell mit mediX zürich Corinne Achermann

Demenzbeurteilung bei verkehrsmedizinischen Untersuch Mirjam Stalder

Reisekrankheiten und Prophylaxe Rolf Soler

Allergietests und Desensibilisierung Elisabeth Toszeghi

Therapiemöglichkeiten in der Psychologie und Psychiatrie Barbara Zwinggi

Möglichkeiten in der Wundbehandlung Sonja Friedrich

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8 Medizinische Qualitätsmassnahmen

8.1 Guidelines

Die Guidelines, Factsheets und Merkblätter von mediX fundieren auf evidenzbasierten wissenschaftli-chen Erkenntnissen. Sie werden vom Verein mediX verlegt und jeweils in den QZ der mediX zürich AG und deren Partnernetzen vernehmlasst. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass zum einen auch das Wissen der praktizierenden Ärzteschaft abgeholt wird und zum anderen die Guidelines auf die spezifischen Bedürfnisse der Grundversorger abgestimmt sind.

Folgende 19 Guidelines, Factsheets und Merkblätter wurden im Jahr 2017 im Rahmen der Vernehm-lassungszyklen überarbeitet bzw. neu erstellt:

Guideliens

• Hörsturz

• Infektiologie-Therapieempfehlungen

• Thromboembolie

• Vorhofflimmern

• Karpaltunnelsyndrom

• Hepatitis

• COPD

• Asthma bronchiale

• VTE-Prophylaxe (neu)

• Nahrungsmittel-unverträglichkeit

• Demenz

• Schlafstörungen

• Diabetes + Diabetes-Kontrollblatt

• Gicht

• Schilddrüsenerkrankungen

• Männliche Infertilität

• Urolithiasis

Factsheets

• Verkehrsmedizin

Merkblätter

• Impfplan 2017

Aktuell bestehen insgesamt 68 Guidelines, 5 Factsheets und 3 Merkblätter. Sämtliche aktuellen Do-kumente sind im Internet unter www.medix.ch/wissen/guidelines frei zugänglich.

8.2 Gesundheitsdossiers (Patienteninformationen)

Die Gesundheitsdossiers dienen der übersichtlichen und fundier-ten Patienteninformation und stellen eine sehr hilfreiche Alterna-tive zu „Dr. Google“ dar. Aktuell decken die Gesundheitsdossiers 20 unterschiedliche Themenfelder ab. Den Netzpraxen stehen sie in gedruckter Form zur Auflage in den Wartezimmern zur Verfügung. Zudem sind auch diese Dokumente im Internet unter www.medix.ch/wissen/gesundheitsdossier frei zugänglich. 2017 wurden folgende Dossiers überarbeitet bzw. neu erstellt:

• Rückenschmerzen

• Depression

• Schlafstörungen

• Kopfschmerzen

• Bewegung

• Nahrungsmittelunverträglichkeit (neu)

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8.3 Risikovisualisierungen

In der Praxis ist es oftmals schwierig, den Patienten den Nutzen und die Risiken einer bestimmten Intervention anschaulich und damit verständlich zu erklären. Hierbei bieten die selbst erarbeiteten Risikografiken den Ärzten wie auch den Patienten entsprechende Unterstützung. Diese sind im Inter-net unter www.medix.ch/wissen/fakten-verstaendlich-erklaert ebenfalls frei zugänglich.

Aktuell bestehen Visualisierungen zu folgenden sieben Themen:

• Prostatakrebs-Früherkennung mittels PSA-Bestimmung

• Brustkrebs-Früherkennung durch Mammographie

• Lungenkrebs-Früherkennung

• Perkutane koronare Intervention (PCI) bei stabiler KHK

• Weiterrauchen oder aufhören?

• Was bringen Check-ups?

• Cholesterinsenkende Medikamente für Gesunde?

8.4 Chronic Care und Disease Management

8.4.1 Diabetes Mellitus

In mediX-Praxen betreuen speziell weitergebildete MPA (sogenannte Medizinische Praxiskoordinato-rinnen, MPK) weiterhin aktiv mehrere hundert Diabetes-Patienten, je nach Patientensituation und Pra-xis auch in selbstständig geführten Sprechstunden. Die Beratungsthemen umfassen:

• Praktische Themen wie die Handhabung Blutzucker-Messgerät / Werte interpretieren, Insulin-Injektionen, Hypo-Hyper-Schulung

• Präventive Aspekte wie Ernährung, Bewegung / Sport, Fusspflege, Autofahren / Reisen,

• Strukturiertes Monitoring von Routineparametern

8.4.2 COPD

Reguläre Patientenschulungen zum Thema COPD wurden weiterhin netzübergreifend durchgeführt. Die Erkenntnis der Unterversorgung von COPD-Patienten zeigt sich darin, dass COPD-Patienten erst bei Exazerbationen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Durch das Ampel-Schema lernen die Patienten frühzeitig und autonom die Therapie anzupassen. Diese Selbstkompetenz ermöglicht eine bessere Lebensqualität, verhindert Hospitalisationen und damit hohe Kosten. Auch für COPD-Patienten werden in mediX-Praxen CCM-Sprechstunden durch MPA/MPK angeboten und weiterhin ausgebaut.

8.5 Teilnahme an Studien und Forschungsprojekten

8.5.1 FIRE

FIRE steht für «Family medicine ICPC Research using Electronic medical records» und bezeichnet ein zeitlich unbegrenztes Forschungsprojekt unter Leitung des Instituts für Hausarztmedizin der Uni-versität Zürich (IHAMZ). Das Akronym fasst die Zielsetzung des Projekts zusammen: Der Aufbau einer Datenbank für Forschung in der Hausarztmedizin auf der Basis von medizinischen Routinedaten aus elektronischen Krankengeschichten, wobei Diagnosen nach der International Classification of Primary Care (ICPC) klassifiziert werden. Mehr Informationen hierzu findet sich unter: www.hausarztmedizin.uzh.ch/fire2

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Zurzeit bieten sechs Praxisinformationssysteme (PIS) die Möglichkeit, via eine Schnittstelle regelmäs-sig vollständig anonymisierte, klinische Routinedaten an die FIRE-Datenbank zu senden.

8.5.2 Chronic-Care-Studie

In der Hausarztpraxis sind multimorbide, polypharmazierte Patienten an der Tagesordnung. Für jede Krankheit besteht eine andere Richtlinie und eine zusätzliche Therapie. Oft ist es schwer, zwischen Nutzen und Schaden, zwischen Richtlinie, klinischer Erfahrung und Patientenpräferenz zu entschei-den. In der Studie des IHAMZ wird überprüft, ob eine Schulung der Hausärzte zu einer besseren Ver-sorgung der multimorbiden Patienten führt, ohne dabei eine Verschlechterung von Lebensqualität und Krankheitsverlauf zu verursachen.

8.5.3 HWI-Studie

Unkomplizierte Harnwegsinfekte werden in der Hausarztpraxis in der Regel empirisch antibiotisch behandelt, d.h. nach Nachweis einer Entzündung im Urin, aber ohne Nachweis eines spezifischen bakteriellen Keims und dessen Resistenzmuster. In dieser Studie des Instituts für Hausarztmedizin, bei welcher zahlreiche mediX-Ärzte teilnahmen, wurde bei allen HWI-Patienten eine bakteriologische Untersuchung zum Keimnachweis durchgeführt. Damit wird nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Ver-ständnis der lokalen Keim- und Resistenzen-Landkarte geleistet, sondern auch die Möglichkeit vom Einsatz anderer und weniger kostenintensiver Antibiotika evaluiert.

8.6 Preferred Provider

Im Jahr 2013 hat mediX die ersten Spezialisten, mit denen bereits eine gute Zusammenarbeit be-stand, ins Netz aufgenommen. Mit diesem Schritt sollte die vertikale Integration vorangetrieben wer-den. In den folgenden Jahren gingen diese Bemühungen weiter. Heute sind folgende Fachrichtungen vertreten: • Chirurgie

• Orthopädie

• Pädiatrie

• Gastroenterologie

• Rheumatologie

• Gynäkologie

• Onkologie

• Dermatologie

• Oto-Rhino-Laryngologie

• Psychiatrie

Jeder Qualitätszirkel verfügt über eine Preferred-Provider-Liste. Diese beruhen auf Qualitätserfahrun-gen und Kosteneinschätzungen und werden einmal jährlich aktualisiert. Im November 2017 wurde der Grundstein zur Weiterentwicklung des Preferred-Provider-Konzepts gelegt. In Zukunft wird die Bewer-tung von Spezialisten damit strukturierter, transparenter und damit vergleichbarer werden.

8.7 Medikamentenoptimierungen

Das Jahr 2017 war geprägt von einigen namhaften Patentabläufen bei den Originalmedikamenten. In der Folge konnte bei den beiden Therapiekonsensen «Antihypertensiva» und «Statine» auf kosten-günstigere Generika umgestellt werden.

Im Frühjahr lief das Patent von Exforge®, einem Antihypertensiva von der Novartis Pharma Schweiz AG, ab. Auf Mitte des Jahres wurde auch das Exforge HCT® (Novartis Pharma Schweiz AG) gene-risch. Zeitgleich endete der Patentschutz von Crestor®, dem Original-Rosuvastatin von der AstraZene-ca AG.

Berücksichtigt man das 2. Semester 2017, so wurde bereits in 43% der Fälle vom Crestor® auf eines der kostengünstigeren Generika umgestellt. Gemessen am Gesamtumsatz dieser Medikamenten-

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gruppe, haben die Rosuvastatine einen Anteil von 30%. Das Atorvastatin ist bei den Cholesterinsen-kern nach wie vor die wichtigste Substanz.

Für dieselbe Betrachtungsperiode wurde das Exforge® in 34% der Fälle durch ein Amlodipin-Valsartan-Generikum ersetzt und das Exforge HCT® zu 18% durch ein generisches Amlodipin-Valsartan-Hydrochlorothiazid Kombipräparat. Diese beiden Kombipräparat-Gruppen haben einen Um-satzanteil von 5.0% resp. von 5.9%. Die Umstellung wird weiterhin fokussiert.

Im Referenzkollektiv wurde das Crestor® zu 50% durch ein Generikum ersetzt, das Exforge® zu 18% und das Exforge HCT® zu 13%.

mediX zürich konnte durch die gezielte Abgabe von Generika in den vier Therapiekonsensen Antihy-pertensiva, PPI, Statine und Antidepressiva Einsparungen von rund CHF 1.27 Mio. für das Behand-lungsjahr 2016 ausweisen.

2017 wurden aber nicht nur einige wichtige Wirkstoffe generisch, auch auf der gesundheitspolitischen Ebene haben sich grössere Veränderungen abgezeichnet. Die Revision des Heilmittelgesetztes, inkl. der KVG Anpassung wurde mit der Vernehmlassung der Verordnung in die letzte Runde geschickt.

Mit Inkrafttreten der beiden Gesetze wird es möglich, Rabatte mit Medikamentenherstellern offiziell zu verhandeln. Die Rabatte müssen nun nur noch mehrheitlich (> 50%) an die Versicherungen weiterge-geben werden und die nicht weitergegebenen Rabatte müssen nachweislich zur Verbesserung der Qualität der Behandlung eingesetzt werden (rev. KVG Art. 56 Abs. 3). Leider sieht das BAG so hohe Umsetzungshürden vor, dass eine vernünftige Umsetzung der Kooperationsvereinbarungen mit Her-stellern und Versicherern unmöglich wird. Wir danken dem Dachverband medswiss.net für seine Stel-lungnahme1 im Rahmen des Vernehmlassungsprozesses und hoffen, dass die Verwaltung anerkennt, dass sie mit der vorgelegten Verordnung eine Umsetzung der Kooperation verhindern.

1 Siehe http://medswiss.net/fileadmin/user_upload/Politik/2017_10_20_Vernehmlassungsantwort_HMV_VITH_medswiss.net.pdf

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8.8 Lernschlaufen und Fallvignetten

Die Revision der Guideline Asthma wurde mit einer Lernschlaufe begleitet. Eine Fallvignette mit zehn Fragen wurde auf www.onlineumfragen.com aufgeschaltet und alle Netzärzte wurden vor dem Ver-sand der revidierten Guideline aufgefordert, diese zu bearbeiten. Anschliessend wurde die Fallvignette auch in den QZ besprochen. Drei Monate später wurden den Netzätzten die gleichen Fragen noch-mals vorgelegt. Die Resultate beider Befragungen wurden miteinander verglichen. Es zeigte sich ein signifikanter Lernerfolg.

8.9 EQUAM-Zertifizierung

In regelmässig wiederkehrenden Abständen (Dreijahreszyklen) unterziehen sich die die mediX zürich AG und ihre Netzpraxen einer fortlaufenden Qualitätsprüfung. Diese richtet sich nach den Vorgaben der eidgenössisch akkreditierten Zertifizie-rungsstelle EQUAM (www.equam.ch). Das erfolgreiche Absol-vieren eines Zyklus wird mit der Vergabe eines Qualitätszertifi-kats bestätigt.

Die Ärzte und Praxen haben folgende EQUAM-Module absol-viert:

• Strukturqualität (EQUAM A): 44 Praxen

• Hypertonie (EQUAM C1): 6 Ärzte

• Diabetes (EQUAM C2): 11 Ärzte

• KHK (EQUAM C3): 7 Ärzte

• Medikationssicherheit (EQUAM C5): 38 Ärzte

8.10 Programm «Röntgenqualität in der Arztpraxis (RQA)»

In Zusammenarbeit mit radiologie24.ch (swissradiology consulting), haben seit 2016 15 Praxen mit über 50 Ärzten und unter Einbezug der jeweiligen MPA die Qualität ihrer Röntgenaufnahmen beurtei-len und differenziert bewerten lassen. Die zertifizierten Praxen sind unter www.röntgenqualität.ch auf-gelistet.

Ziel des Programmes ist es, die Qualität der Röntgenaufnahmen in Hausarztpraxen bezogen auf die Einstelltechnik und radiologische Beurteilbarkeit zu bewerten und durch die Umsetzung konkreter Vorschläge zu verbessern. Auf der Basis des „Einheitlichen Bewertungssystems“ der swissradiology consulting unter Anwendung von acht Einzelbewertungskriterien (vgl. Tabelle) und der Zuordnung jeder Röntgenaufnahmen aufgrund des Gesamteindrucks in eine von vier Qualitätsgruppen (vgl. Ta-belle) wird eine Gesamtbeurteilung erstellt und zertifiziert.

12 Praxen haben die Anforderungen erfüllt und erhielten ein «Zertifikat Röntgenqualität». 3 Praxen wurden unter Einbezug des ganzen Teams (Ärzte und MPA) für unabhängige, zusätzliche Röntgen-kurse durch eine ausgewiesene Spezialisten auf diesem Gebiet verpflichtet (www.roentgenkurse.ch). Für weitere Praxen wurden trotz Erlangen des Zertifikats solche Kurse auf freiwilliger Basis finanziert. Im Einklang mit der revidierten Strahlenschutzverordnung beabsichtigt mediX die Fortbildung in die-sem Bereich, insbesondere auch für MPA, weiterzuführen und weiterzuentwickeln.

8.11 Ombudsarzt

Bei Unzufriedenheit mit der medizinischen Betreuung oder Versorgung haben Patienten von Netzpra-xen die Möglichkeit, sich an die neutrale Ombudsstelle von EQUAM zu wenden. In einem Konfliktfall

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vermittelt der Ombudsarzt zwischen der Netzpraxis und dem jeweiligen Patienten. Das Ziel der Om-budsstelle ist die Entschärfung oder Schlichtung von solchen Konflikten oder Uneinigkeiten. Netzpati-enten werden mittels Infobroschüren sowie auf der netzeigenen Webseite auf diese Dienstleistung aufmerksam gemacht.

Nähere Angaben zur EQUAM-Ombudsstelle finden sich unter: www.equam.ch

9 Patientensteuerung

9.1 Gatekeeping

Im Rahmen der integrierten Versorgung pflegt die mediX zürich AG, abgestützt auf KVG Art. 41 Abs. 4, mit ausgewählten Krankenversicherern sog. MC-Kooperationspartnerschaften. Für die Netzärzte und deren Praxisteams haben diese Verträge, wie nachfolgend beschrieben, diverse verpflichtende Auswirkungen:

• Bei gesundheitlichen Problemen erbringt oder veranlasst der Netzarzt für die Versicherten, die ihn als Gatekeeper gewählt haben, die notwendigen medizinischen Leistungen. Zudem ist er zustän-dig für eine optimale Koordination innerhalb der gesamten Behandlungskette.

• Der Netzarzt berücksichtigt dabei Qualitätssicherungsmassnahmen und soweit als möglich Be-handlungsrichtlinien und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen, die innerhalb des Ärztenetzes entwi-ckelt oder von diesem empfohlen werden.

• Durch präzis formulierte Überweisungen und regelmässigen Informationsaustausch mit Spezialis-ten, Therapeuten und stationären Institutionen ist er darum bemüht, die Behandlungsprozesse op-timal zu beeinflussen

• Wo therapeutisch angezeigt und angemessen, verpflichtet sich der Netzarzt Generika und/oder Produkte einer Konsensliste einzusetzen.

9.2 Administratives Überweisungsmanagement und Kostenkontrolling

Die Verwaltung der Bestandes- und Leistungsdaten der Hausarztmodell-Versicherten (Überwei-sungsmanagement und Kostenkontrolling) erfolgt mittels der Software Blue-Evidence. Um die korrekte Anwendung der Software sicherzustellen, werden die Teams sämtlicher neu eingetretenen Netzpra-xen (Ärzte und MPAs) von Mitarbeitern des Managementpartners MedSolution geschult. Zusätzlich bietet MedSolution den Netzpraxen im Zusammenhang mit dem Überweisungsmanagement diverse Supportdienstleistungen an.

Zwecks Kennzeichnung der Krankengeschichten werden die Bestandesdaten in BlueEvidence in den Netzpraxen mindestens einmal pro Monat überprüft. Im Falle von elektronischen Krankengeschichten und bei Vorhandensein entsprechender Schnittstellen kann diese Kennzeichnung mittlerweile auch automatisiert erfolgen. Ebenso führt die Netzpraxis mindestens einmal im Monat das Kostenkontrolling durch.

10 Weitere Netzaktivitäten

10.1 mediX Tag

AM 29. Juni 2017 fand der alljährlich stattfindende mediX zürich Tag in Zürich statt. Eingeladen sind jeweils Partnerärzte wie auch MPA der Partnerpraxen.

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Thema Referent

19. ordentliche Generalversammlung der mediX zürich AG

Managed Care 3.0: Was werden die Krankenversicherungen in Zukunft von uns verlangen? Wie messen wir Versorgungsindikatoren?

Felix Huber Oliver Strehle

mediX Behandlungsinnovationen

Andreas Burkard

Einheitliche Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen (EFAS) Pius Zängerle (curafutura)

Workshops für Ärzte - Qualitätsindikatoren - Medikationssicherheit - Behandlungsinnovationen - IT-Projekte der mediX zürich AG

Felix Huber Christian Marti Andreas Burkard Andreas Meer

Workshops für MPA - Essen & Geniessen - Der Psyche Sorge tragen

Natalie Zumbrunn Brigitta Wössmer

10.2 Strategieretraite der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates

Der Verwaltungsrat traf sich zu zwei Strategieretraiten und legte in folgenden fünf Geschäftsfeldern die Stossrichtungen für das Netz fest:

• Marktposition

• Wachstumsstrategie

• Acquisition von Ärztinen und Ärzten

• MediX-Praxis-IT-Lösung

• mediX zürich als Praxisbetreiber

11 Informations- und Kommunikationstechnologie

11.1 Rocket Health / Elexis

In den neuen mediX Praxen kommt das Rocket Health-Programm von Helmedica mit einer Schnitt-stelle zu Elexis von Medelexis zum Einsatz. Diese neue Kombination hat ein grosses Zukunftspotenti-al. Dementsprechend wird die Weiterentwicklung mit einem grossen Mitteleinsatz vorangetrieben. mediX zürich will in 5 Jahren mindestens 70% der Netzpraxen auf diese neue Praxissoftwarelösung migriert haben.

11.2 Elektronisches Patientendossier

Mit dem Ziel einer möglichst einheitlichen IT-Lösung im ganzen Netzwerk wird sich der praxisübergrei-fende Datenaustausch massiv beschleunigen. Gleichzeitig werden wir die Beteiligung des Patienten an der Informationseingabe in seine Krankengeschichte fördern. Längerfristig streben wir im Sinne von open notes die vollständige Einsicht des Patienten in sein Dossier und seine Co-Autorenschaft an. Die Beteiligung am elektronischen Patientendossier wird damit zur Selbstverständlichkeit.

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12 Marketing

12.1 mediXblog

Im mediXblog berichten Ärzte und medizinische Fachleute regelmässig über Entwicklungen in der Welt der Gesundheit, über Krankheiten und was man dagegen unternehmen kann sowie über wichtige Entwicklungen in der Schweizer Gesundheitspolitik. Er kann unter medixblog.ch abonniert werden. Über 8000 newsletter-Empfänger werden monatlich über die Beiträge informiert. Der Bloginhalte wer-den oft von anderen Gesundheitsplattformen übernommen und führen dort zu vertiefter Auseinander-setzung mit unseren Themen.

12.2 Informationsunterlagen für Hausarztmodell-Versicherte

Was Adressat Inhalt

Ärztenetz-Flyer • Versicherte/Patienten, die noch nicht oder erst ganz neu im Hausarztmodell mit mediX versichert sind

• Versicherungsagenturen

• Portrait des Ärztenetzes • Erklärung des Hausarztmodells (Vorteile, Re-

geln etc.)

Werbeplakat • Versicherte/Patienten, die noch nicht oder erst ganz neu im Hausarztmodell mit mediX versichert sind

Begrüssungsschreiben mit Regelflyer

• Versicherte, die neu in das Hausarztmodell mit mediX eingetreten sind

• Bestätigung des gewählten Gatekeepers • Erinnerung an Regeln des Hausarztmodells

Liste der Versicherungspartner und deren Versicherungspro-dukte

• Netzpraxen • bestehende und neue Versi-

cherte

• Übersicht über das mit mediX im Zusammen-hang stehende alternative Versicherungsange-bot

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13 Öffentlichkeitsarbeit, Referate und Auszeichnungen

13.1 Die wichtigsten Referate

• Vorlesung bei den Medizinstudenten der Uni Zürich, 3. und 4. Studienjahr (Mantelstudium) zum Thema „Praxisformen“ (Leander Muheim)

• Dozent am WIG CAS Case Management: Modelle der Intergrierten Versorgung und Disease Ma-nagement (Felix Huber)

• Workshop am Lunge-Kongress in Davos zum Thema Müdigkeit (Felix Huber)

13.2 Publikationen

• F. Huber, L. Muheim: Tribüne in NZZ: MC als Erfolgsgeschichte

• F. Huber et al: Gastkommentar in NZZ zum Thema EFAS und MC

• F. Huber: Artikel in der Zeitschrift Therapeutische Umschau: Medizin und Ökonomie widerspre-chen sich nicht – Managed Care macht es vor (Therapeutische Umschau (2017), 74(1), 791–795)