altabash (17, februar 2006)

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Üz xalqıňnıň kiläçägen, Ütkänen, bügengesen, Qayğısınıň, şatlığınıň, Zurlığın beler öçen, Yıraqqa kitep qara sin, Yıraqqa kitep qara! şit Äxmätcanov Die Ausgabe von Tataren, Baschkiren und Ihren Freunden

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The international Magazin of Tatars and their Friends in Germany and worldwide

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Page 1: Altabash (17, Februar 2006)

Üz xalqıňnıň kiläçägen, Ütkänen, bügengesen, Qayğısınıň, şatlığınıň, Zurlığın beler öçen, Yıraqqa kitep qara sin, Yıraqqa kitep qara!

Räşit Äxmätcanov

Die Ausgabe von Tataren, Baschkiren und Ihren Freunden

Page 2: Altabash (17, Februar 2006)

N r . 2 / 1 7 , 2 0 0 6 A l T a B a s h

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Qäderle uquçılarıbız! СЛОВО К ЧИТАТЕЛЮ

Liebe Leserinnen und Leser!

Каждый месяц, каждый день в году отмечен какой-либо датой. Февраль 2006 года проходит под з н а к о м М у с ы Д ж а л и л я : замечательному сыну татарского народа, поэту-герою исполняется 100 лет. Жизнь республики, татарских диаспор будет отмечена этим событием. Германия, а тем более Берлин никак не могут остаться от этого в стороне: здесь оборвалась жизнь-песня легендарного поэта, где-то здесь покоится его прах.

Время все расставляет по своим местам. Даже после смерти Джалилю приходилось бороться за свою честь. Сначала – годы обвинений в измене, затем – чрезмерное возвеличивание, за которым размылся образ простого человека, в смутные 90-е – вновь сомнения в его подвиге. Оглянувшись сейчас назад, многое видишь иначе. Директор Берлинского мемориала Сопротивления Плётцензее господин Тухель верно заметил: «Джалиль интересен не как персона-монумент, а как обыкновенный человек, с его достоинствами и недостатками, но это не умаляет его подвига». А ведь верно: есть не идеал, а человек, которому свойственно в жизни о ш и б а т ь с я , н о в с а м ы й ответственный момент он делает свой выбор. Свой выбор сделал Джалиль: находясь в плену, он мог бы пойти на сотрудничество с врагом, но не пошел, не смалодушничал, продолжив борьбу в иных условиях и этим внеся свой вклад в приближение победы над фашизмом. Сама его смерть стала подвигом: фашисты казнили его с товарищами, не сломив их веры и воли . Молчаливое доказательство величия простого человека по имени Джалиль – его «Моабитские тетради», каждая строка которых дышит борьбой: в каменном моабитском мешке оружием поэта стали стихи.

Палачу

Не преклоню колен, палач, перед тобою, Хотя я узник твой, я раб в тюрьме твоей. Придет мой час – умру. Но знай: умру я стоя, Хотя ты голову отрубишь мне, злодей. Увы, не тысячу, а только сто в сраженье Я уничтожить смог подобных палачей. За это, возвратясь, я попрошу прощенья, Колена преклонив, у Родины моей.

Редакция АлТаБаш

Jeder Monat, jeder Tag sind durch ein bestimmtes Datum im Jahr besonders hervorgehoben. Der Monat Februar verläuft 2006 unter dem Zeichen von Mussa Dshalil – dem hervorragenden Sohn des tatarischen Volkes, einem Poeten und Helden, dessen 100–jähriges Jubiläum im kommenden Monat begangen wird. Das Leben in der Republik Tatarstan, sowie das der tatarischen Diaspora weltweit wird durch dieses Ereignis gekennzeichnet. Deutschland und Berlin insbesondere werden auf keinen Fall abseits davon bleiben: wie denn sonst – hier verstummte das Lebenslied des legendären Dichters, irgendwo hier ruht auch seine Asche.

Das Leben bringt Ordnung in alle Dinge. Selbst nach dem Tod musste Dshalil um seine Ehre kämpfen. Zuerst kamen die Jahre der Verratsverleumdung, danach Erweisung maßloser Ehre, hinter der die Gestalt eines einfachen Menschen verloren ging, in den Wirrjahren der 90-er wiederum Zweifel an seiner Heldentat. Nach Verlauf der Zeit erscheint vieles in ganz anderem Licht. Herr Tuchel, Leiter der Berliner Gedenkstätte Plötzensee ließ einmal sehr genau verlautbaren: „Dshalil ist interessant für uns nicht als eine Monumentperson, sondern als ein einfacher Mensch, mit seinen Tugenden und Laster, seinen Vorteilen und Nachteilen. All das jedoch wertet seine Heldentat auf keinen Fall irgendwelche Weise ab.“

Es stimmt auch wohl: er ist kein Inbild, kein Ideal, sondern ein Mensch, mit all den Fehlern, die ihm eigen sind. In einem entscheidenden Moment muss jedoch jeder Mensch seine Wahl treffen. Die machte auch Dshalil: in seiner Gefangenschaft könnte er wohl mit dem Feind kollaborieren und sein Leben retten, er beschritt jedoch den Ehrenweg, diese Kleinmütigkeit blieb ihm fern, er setzte den Kampf unter anderen wesentlich schwierigeren Umständen fort und leistete auf diese Art und Weise seinen Beitrag zum Sieg seines Landes über dem Faschismus. Selbst sein Tod war und ist eine Heldentat: die Nazis richteten ihn samt all seiner Freunde hin, vermochten aber nicht, ihr Glauben und ihren Willen zu brechen. Ein schweigender Nachweis für die Größe eines einfachen Menschen namens M. Dshalil ist sein Schriftwerk „Moabiter Hefte“, in dem jede Zeile, jeder Buchstabe den Kampf ein- und ausatmet: im Steinsack von Moabit sind seine Gedichte zur Waffe geworden.

Dem Henker Das lügst du, Henker: ich und niederknien?! Wird mir auch Kerker, Sklavenfron zuteil – Nicht bittend, dass von euch mir sei verziehen, steh ich noch aufrecht, köpft mich schon dein Beil! Dass Scheusale wie dich aus euern Reihen Ich hundert nur, nicht tausend weggemäht, das ist die bittre Schuld, die zu verzeihen

mein eigen Volk ich auf den Knien bät.

Die Redaktion von AlTaBash

Yılnıñ här ayı, här köne nindi dä bulsa data belän bilgelänep ütelä. 2006-nçı yılnıñ fevral' ayı Musa Cälil iseme belän bäyle – tatar xalqınıñ kürenekle ulı, batır – şağirgä 100 yıl tula. Respublikada häm çit többäklärdä yäşäwçe tatarlar arasında bu waqiğa kiñ itep bilgeläp üteläçäk. Almaniyä, bigräk tä Berlin şähäre bu çaralardan çittä qala almıy: biredä legendar batırnıñ tormış cırı özelde, şunda anıñ cäsäde kümelgän.

Waqıt barısın da üz urınına quya. Ülgännän soñ da Cälilgä üzeneñ namusı öçen köräşergä turı kilä. Baştan – xıyänättä ğayıpläp küp yıllarğa suzılğan naxaqqa räncetü yılları, annarı keşe yözen cuyarlıq däräcägä citkerelgän maqtaw, laf oru häm 90nçı yıllarda – yañadan şağirneñ bat ır l ığ ın ş ik ast ına quyu. Ü t k ä n n ä r g ä q a r a s a ñ k ü p närsälärne başqaça kürep bula. Berlindağı Soprotivlenie memorialı direktorı Tuxel' äfände bik döres äytä: “Cälil – monument – şäxes bularaq tügel, ä östenlekläre dä, kimçelekläre dä bulğan ğap-ğadi keşe bularaq qızıqlı. Häm bu sıyfatlar anıñ batırlağan az ğına da kimetmi.” Ä bit çınnan da, keşe bilgele, ber mizgelgä üze öçen xälitkeç adım yasıy. Cälil äsirlektä doşman belän teläkätäşlekkä barmağan, ä şundıy awır şartlarda da köräşep, faşizmnı ciñü öçen üzennän öleş kertkän. Anıñ xätta üleme dä batırlıq ürnäge bulıp tora: faş ist lar Cäli lne häm an ıñ iptäşlären xökem itkändä dä alarnıñ ışanıç häm ixtıyäcların ciñä almıylar. Cälil iseme ğadi keşeneñ mäğrurlığın isbatdauçı dälil bulıp “Moabit däftärläre” tora. Bu däftärdän härber yul köräş därte belän suğarılğan. Çönki bu şiğırlär Cälilneñ taş qapçıqtağı berdänber köräşü qoralı ide.

Qatıylgä:

Min tez çükmäm,katıyl', ineñ alda, Qol itsäñ dä, totqın itsäñ dä, Kiräk ikän, üläm ayägürä, Balta belän başım kissäñ dä.

Meñen tügel, barı yözen genä Yuq itäldem sineñ sıñarnıñ. Häm xalqımnan, qaytqaç, şunıñ öçen Min tezlänep ğafu sorarmın.

AlTaBaş redaktsiyäse

Page 3: Altabash (17, Februar 2006)

Kurze Nachrichten S. 3 S. 4

Mussa Dshalils letzter Wohnort

S. 5

Das Fiasko der Pläne Nazi-Deutschlands...

S. 7 S. 11

Tataren an der Wiege Preu-ßens?

S. 8, 13, 19

Tatarischer Maqui S. 9, 14, 20

Aschur Tag: Wie feiert man Aschir Kunü auf der Krim

S. 10 S. 16

Alle Kinder der Welt lachen gleich

S. 12 S. 17

Ein Baschkire in Deutsch-land— Nisametdin Achmetow

S. 15 S. 18

Tatarische Witze S. 21

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D i e Me inu ng d er

R eda k t ion kann vo n der Me in un g d er A ut o r en de r

A r t i ke l abwe ichen . Be i N a ch dr uck i n Pa p ier - u nd

e l ek t r on isc he r Fo rm i s t de r H in wei s au f d ie A us gabe „A lT a Bash“ un d au f d ie

Au to re n d er Tex te o b l i ga to r i s ch .

D ie Redak t i on behä l t s i ch d as Re ch t vo r , Lese r zu -s c hr i f t en r ed ak t i on e l l zu b ear be i t e n und auszug s -we i se zu ve rö f f en t l i ch en .

Kollage: Lev Gerasimov

In d ieser Ausgabe:

jans“, wie er von Mstislav Rostro-povitch einmal gekrönt wurde. Wir hoffen, dass so ein gemeinsa-mer Abend erst der Grundstein der künftigen freundschaftlichen und engen Kontakte zwischen den Vertretern beider Völker ist.

* * * Am 17. Januar, in der Bib-

liothek der Freien Universität Berlin hielt Herr Ismail Kerimov, Lehrstuhl le i ter fü r Krim-Tatarische und türkische Philolo-gie, Professor an der Taurischen staatlichen Ingenieur- und Päda-gogik-Universität einen Vortrag zum Thema „Krim-Tatarische Periodik seit der Vorkriegszeit bis heute“. Im Vortrag kamen Proble-me zum Vorschein, die von den Krim-Tatarischen Zeitungsverle-gern und den Lesern dieser Aufla-gen in den letzten 100 Jahren zu überwinden waren, sowie die Hin-dernisse, die ungeachtet dessen, dass viele Verbote weggeräumt sind, bis heutzutage aktuell geblie-ben sind. Die Krim-Tatarische Thematik wird vom Institut regel-mäßig aufgegriffen: es sind Vor-träge der Gelehrten aus der Ukrai-ne und der Krim-Insel im monatli-chen Turnus geplant.

AlTaBash-Press

Anfang Januar besuchte Ber-lin der Chef-Redakteur der Zeit-schrift „Tatarstan“ Rifat Fattakhov. Auf dem Treffen mit den Vertre-tern der Redaktion „AlTaBash“ wurden viele Fragen der mögli-chen Zusammenarbeit angeschnit-ten, alltägliche Probleme des Le-bens von Tataren in Deutschland besprochen. Eine Fahrt zum Eh-renfriedhof in Wünsdorf, wo 209 Tataren ihre letzte Ruhe gefunden haben, stand als einer der Höhe-punkte seines Aufenthaltspro-gramms. Neben den Sehenswür-digkeiten der Hauptstadt besichtig-te Herr Fattakhov das Memorial für die Opfer des National-Sozialismus in Plötzensee, wo der berühmte tatarische Dichter Musa Dshalil grauenhaft ermordet wur-de. Kurzer Spaziergang durch die Straße, in der Musa einige Monate gelebt hatte, sowie ein umfassen-des Gespräch mit Herrn Tuchel, dem Leiter der Gedenkstätte Plöt-zensee und Herrn Horst Herrmann, dem Vorstandsmitglied des Ver-eins „Berliner Freunde der Völker Russlands“ schlossen die Reise ab.

* * * Im Januar wurden die Tata-

risch-Kurse wieder aufgenom-men, die von Frau Dr. Phil. Ilmira Miftakhova, Absolventin der Ka-saner Staatsuniversität geleitet werden. Frau Dr. Miftakhova

unterrichtet gleichzeitig Tatarisch im Institut für Turkologie zu Ber-lin. Erfreulicherweise kamen zu dem Lehrgang in diesem Jahr neben den „alten“ Hörern der Tatarisch-Kurse auch die ganz neuen Interessenten. Der Unter-richt selbst verläuft in einer freundlichen und freudigen Atmo-sphäre und bereitet viele angeneh-men Minuten der Geselligkeit für die, die sich die Feinheiten der schönen Sprache von Tukaj eigen machen wollen.

* * * Am 18. Januar in den Räum-

lichkeiten der türkischen Gemein-de in Berlin wurde das wichtigste Fest der Moslems – Kurban-Bajram zusammen von den Tür-ken und den in Berlin lebenden Tataren feierlich begangen. Unse-re Mädels und Frauen haben nicht nur ihre Kochkünste würdig ver-treten, sondern vermochten auch wiederum zu belegen, dass die Tatarinnen zudem auch lustige und fesche Tänzerinnen und Sän-gerinnen sind. Den ganzen Abend erklangen die tatarische Musik, sowie Lieblingslieder. Die Anwe-senden lernten einander kennen und unterhielten sich lebhaft in zwei ziemlich verwandten Spra-chen. Das Schmuckstück des A-bends war der Auftritt von Aydar Gainullin, dem „König des Ba-

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ва, которая в настоящее вре-мя также преподает этот предмет в Институте тюрко-логии. Отрадно отметить, что у Ильмиры наряду со старо-жилами курса появились но-вые ученики. Сами занятия приносят много приятных и радостных минут всем тем, кто осваивает премудрости прекрасного языка Тукая.

* * * 18 января в помещении

турецкой общины Берлина совместно с татарами, про-живающими в Берлине, про-шло празднование праздника Курбан байрам. Наши девуш-ки и женщины показали не только свои кулинарные спо-собности, но и еще раз дока-зали, что татарки – веселые и задорные певуньи и тан-цовщицы. Весь вечер звуча-ли татарские мелодии, всеми любимые песни, люди знако-мились и общались друг с другом. Украшением вечера стало выступление «короля баяна», как его окрестил Мстислав Ростропович – Ай-дара Гайнуллина. Виртуоз-ность его игры по достоинст-ву оценили и наши сопле-менники из Турции. Надеем-ся, этот вечер стал отправ-

ной точкой в установлении добрых и тесных контактов.

* * * 17 января в библиотеке

Института тюркологии Сво-бодного университета Берли-на с докладом на тему «Крымско-татарская перио-дика с довоенных лет до на-стоящего времени» выступил профессор Таврического го-сударственного инженерно-педагогического университе-та, заведующий кафедрой крымско-татарской и тюрк-ской филологии Исмаил Ке-римов. В докладе были осве-щены проблемы, с которыми приходилось сталкиваться тем, кто издавал и читал га-зеты на крымско-татарском языке за последние 100 лет, а также сложности, которые существуют до сих пор, не-смотря на отмену большин-ства запретов. Крымско-татарская тематика будет освещаться Институтом регу-лярно: в ближайшие полгода каждый месяц будут делать-ся доклады учеными из Ук-раины и из Крыма, которые для этой цели будут приез-жать в Берлин.

АлТаБаш-Пресс

В начале января в Бер-лине с визитом побывал главный редактор журнала «Татарстан» Рифат Фатта-хов. Он встретился с пред-ставителями редакции наше-го журнала, были обсуждены вопросы возможного сотруд-ничества, а также проблемы татар, живущих в Германии. Кроме того, Рифат Фаттахов посетил мемориальное клад-бище в Вюнсдорфе, на кото-ром покоится прах 209 татар, а также мемориал жертв фа-шизма в Плётцензее, где погиб Муса Джалиль, улицу, на которой в течении не-скольких месяцев жил поэт, встретился с директором мемориала Сопротивления г-ном Тухелем и членом Прав-л е н и я о р г а н и з а ц и и «Берлинские друзья народов России» Хорстом Херрман-ном.

* * * В январе 2006 года во-

зобновили свою работу кур-сы татарского языка, которые ведет выпускница Казанского государственного универси-тета, кандидат филологиче-ских наук Ильмира Мифтахо-

Новости Nachrichten

Page 4: Altabash (17, Februar 2006)

Den Turkvölkern fällt in der Ge-schichte des Donezkbeckens eine der Schlüsselstellungen zu und gleichzeitig bleibt ihre Geschichte nicht nur für zahlreiche Heimatfor-scher beinahe unbekannt, sondern auch für die Mehrheit der professio-nellen Historiker. Das Donezk-Becken ist eines der bevölkerungsreichsten Gebiete und die multinationalste Region der Uk-raine, wo Vertreter von mehr als 100 Völkern zusammen leben. Die Geschichte dieser Region verschwindet in den grauen Steppen-gräsern, im Rauch und Staub der türkischen und chasarischen Kaga-nate. Der Einfall des mongolisch-

tatarischen Heeres im 13. Jh. bestimmte für lange Zeit das Schicksal der Polowetzker Step-pe – Descht-i Kipt-schak: Steppe der Kipt-schaken, in der das heutige Donbassgebiet liegt. Im Unterschied zu anderen Regionen hat der heutige Donbass eine besondere Ge-schichte der Besiedlung und der Formung der Bevölkerungszusam-mensetzung seit den alten Zeiten bis zur Gegenwart, deren Wesenzug die nationale Vielfältigkeit der Einwoh-ner der Region ist.

Татары в мире: в объективе – Австралия.

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Yañalıqlar

Zu Problemen der Tataren, Kasachen, Türken, Tschuwaschen und anderer Völker-schaften des Donbass in Geschichte und Gegen-wart aus ethnologischer und philologischer Per-spektive wird Frau Dr. Aliye Yasyba Fakten und Quellen aufzeigen, die veranschaulichen

werden, warum der Donbass heute trotz enormer sozio-ökonomischer Probleme als Vorbild für künftige Zivilisationen dienen kann. Frau Dr. Yasyba forscht an der

Nationalen Universität Donezk zu regionaler Linguistik, Onomastik und Lexikologie am Lehrstuhl für historische Linguistik.

Ort: Gesellschaft für Osteuropa-Förderung, Mühlenstrasse 62-65 Berlin-Pankow Datum: 21. Februar 2006 Zeit: 19.30 Uhr

Musikalische Umrahmung – Ildar Kharissov: Tatarische Weisen am Klavier Vernissage: Fotografien zu „Kultur der Turkvölker der Krim“ von Ale-xander Sokolkov, Ildar Kharissov und Irina Romodina.

* * * 17 ğınwar'da Berlinnıñ İrek universitetı

Türkologiyä institutı kitapxanäsendä “Suğıştan soñğı häm xäzerge waqıtqa qädär qırım tatarları basmaları” digän doklad belän Tavriyä däwlät injener-pedagogika universitetı professorı, qırım tatarları häm törek filologiyäse kafedrası citäkçese İsmail Kerimov çığış yasadı.

Dokladqa soñğı 100 yıl eçendä qırım tatarları telendä gazetalar çığarğan häm uqığan keşelärneñ problemaları, küpçelek tıyular, yuqqa çığaruğa qaramastan äle haman da yäşäp kilüçe qıyınlıqlar turında süz bara. Qırım tatarları probleması yuğarıda alınğan İnstitut tarafınnan daimi küzätelep baraçaq, häm yartı yıl sayın Uqraina häm Qırım ğälimnäre tarafınnan bu temağa dokladlar yasalaçaq.

AlTaBaş-Press

Ğınwar başında Berlinda “Tatarstan” journalı baş möxärrire Rifat Fattaxov bulıp kitte. Ul bezneñ journal wäkilläre belän oçraştı, xezmättäşlek itü mäsäläläre häm Almaniyädä yäşäwçe tatarlar problemaları turında fiker alışuda qatnaştı. Şulay uq, Rifat Fattaxov 209 tatar keşese kümelgän Wünsdorfedağı memorial' ziratta häm Plötsenzeedağ ı faş is tlar qorbannarı memorialında buldı, Musa Cälil yäşägän uram belän tanıştı häm Soprotivlenie memorialı direktorı Tuxel', “Rossiyä xalıqlarınıñ Berlindağı dusları” oyışmasınıñ İdarä äğzası Horst Herrmann belän oçraştı.

* * * 2006 yılnıñ ğınwarenda tatar telen öyränü

kursları qabat eşli başladı. Kurslarnı Qazan däwlät universitetın tämämlağan filologiyä fännäre kandidatı İl'mira Miftaxova alıp bara.

Şulay uq Türkologiyä institutında da älege predmetnı uqıta. İl'miranıñ yaña uquçıları barlıqqa kilü söyeneçle küreneş. Bu däreslär Tuqay telen töşenergä telägännär öçen küp şatlıqlı häm quanıçlı mizgellär büläk itä.

* * * 18 ğınwar könne Berlinnıñ törek

camğıyatı binasında Qorban bäyrämen bilgeläp itelde. Bezneñ tatar xatın-qızları üzläreneñ osta peşekçelär genä tügel, därtle cırçılar häm biyüçelär ikänleklären dä tağın ber qat isbatladılar. Kiç buyı barıbız da yaratqan tatar moñnarı yañğırap tordı, keşelär ber-berse belän tuğan tellärendä aralaştı. Kiçäneñ yözek qaşı bulıp bayançı Aydar Ğaynullin çığışı buldı. Bäyrämdä qatnaşuçı Törkiyä tatarları da anıñ çığışın bik yaxşı bäyäläde. Bu kiçä qan-qärdäşlär belän tağın da nığraq aralaşuğa yärdäm itär dip ömetlänäbez.

Frau Dr. Aliya Yasyba „Türkische Ethnien im Donbass: - Vergangenheit und Gegenwart“

Tataren in der Welt: Australien im Visier

В декабрьском номере нашего журнала мы уже познакомили наших читателей с татарами из Австралии. А вот что недавно написала нам Диляра Валифф, которая живет на юге Австралии.

In der Dezember-Ausgabe unserer Zeitschrift haben wir unsere Leser bereits mit den Tataren aus Australien bekannt gemacht. Hier ist noch eine Mitteilung von Dilyara Valiff, die im Süden Australiens lebt.

«В 2005 году в австралий-ской провинции Аделаида мы провели в апреле Сабантуй и Нав-руз. В празднике приняли участие не только татары, но и узбеки, уйгуры, турки, одним словом, самые разные тюркские народы.

В течение нескольких меся-цев мы готовили к публикации книгу, посвященную Сабантую. И, наконец, эта книга появилась. На презентацию этой книги были приглашены представители мест-ной власти, департамента по обра-зованию.

25 апреля – так называемый день памяти АНЗАК. Мы отмеча-ли его вместе с представителями турецкой общины: именно в этот

день произошло вторжение объе-диненной армии Австралии и Но-вой Зеландии (АНЗАК) в Турцию. Этот день также отмечается и в Австралии – как дань памяти и уважения храбрецам АНЗАКа, а также тем, кто защитил свою стра-ну.

В августе представители на-шего общества во главе с руково-дителем Шохратом Валиффом ездили в Татарстан на празднова-ние 1000-летия Казани. Кроме того, в общине регулярно прово-дятся спортивные мероприятия для татарской молодежи. И, конеч-но же, обязательно празднуются традиционные праздники – Кур-бан байрам и Рамазан байрам».

„Im April 2005 veranstalteten wir in der australischen Provinz Ade-laida Sabantuj- und Nawruz-Feste. An diesen Festen nahmen nicht nur Tataren, sondern auch Usbeken, Uiguren, Türken sowie andere türki-sche Völker teil.

Mehrere Monate lang dauerte unsere Vorbereitungsarbeit zur Ver-öffentlichung des Buches, das dem uralten tatarischen Fest Sabantuj gewidmet war. Schließlich erschien dieses Buch. Vertreter der Ortsregie-rung und des Ausbildungsdepart-ments wurden zur Präsentation dieses Buches eingeladen.

Der 25. April ist der sogenann-te AZNAK-Tag. Wir feierten ihn gemeinsam mit unseren Freunden

aus der Türkischen Gemeinde: an diesem Tag fiel die Vereinigte Ar-mee Australiens und Neuseelands (AZNAK) in die Türkei ein. Dieser Tag ist auch der Gedenktag an die Helden von AZNAK und an diejeni-gen, die ihre Heimat vor dem Feind verteidigten.

Im August besuchten Reprä-sentanten unserer Gemeinde anläss-lich des 1000. Jahrestages von Kasan Tatarstan. Außerdem werden in un-serer Gemeinde regelmäßig Sport-veranstaltungen für unsere Kinder und Jugendlichen organisiert. Und natürlich feiern wir auf jeden Fall unsere traditionellen Feste Kuraban Bajram und Ramasan Bajram“.

Übersetzung: Anna Thyrolf

VORTRAG

Es laden ein: Ildar Kharissov & Irina Romodina

Page 5: Altabash (17, Februar 2006)

Муса Джалиль: Последнее место, где проживал поэт в Берлине

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польной работы любую возможность. Не-которое время он работал также и для издававшейся в легионе газеты «Идель-Урал», которая выпускалась на средства Шафи-Алмаса. Он не боялся опасности, которая угрожала ему, даже когда он жил «в волчьем логове».

Дом Шафи-Алмаса, в котором одно время жил Муса Джалиль, был разрушен еще во время войны. На его месте сегодня построено современное здание.

Примечания: (1) В «Новом Брокгаузе, Лейпциг 1936»

можно прочесть: Георг граф фон Арко, род. 30 авгу-

ста 1869 года в Гроссгоршютце возле Ратибора, принял самое непосредст-венное и деятельное участие в разви-тии радиодела в немецком рейхе; дол-гое время руководил компанией «Телефункен».

В «Универсальном лексиконе БИ, Лейпциг, 1988» стоит:

Георг граф фон Арко, физик, 30.8.1869 – 5.5.1940; пионер в беспро-водной передаче сообщений.

(2) Себастиан Цвиклински: Волга на Шпрее. Татары и башкиры в Берлине. Берлин 2000.

Хорст Херрманн, Берлин

В официальном немецком документе, свидетельствующем о его смерти, написа-но:

«место жительства – Берлин-Шарлоттенбург, Хафелштрассе 9»

На сегодняшней карте Берлина можно найти только одну Хафелштрассе, в бер-линском районе Шпандау. Если сравнить ее с планом города, составленным в 1940 году, то выяснится, что тогдашняя Хафелшт-рассе носит сегодня название Аркоштрас-се. Улица, которая с 1897 года называлась Хафелштрассе, была переименована 30 Марта 1950 года. (1)

В адресной книге Берлина за 1942 год, в которой указаны все жители города в соответствии с названиями улиц и номера-ми домов, однако нет имени Джалиля по адресу Хафелштрассе 9. Это легко объяс-нить, потому что Муса Джалиль попал в плен только летом 1942 года.

Дом номер 9 стоял на углу улиц Хафел-штрассе и Шарлоттенбургер Уфер, 25. По обоим адресам в адресной книге за 1942 год указано имя

Шафи, А., Кфм. с добавлением буквы Е., то есть владелец дома, и Т., указывав-шей на наличие телефона, буквы Кфм. обо-значали, что этот человек по профессии коммерсант, торговец.

Абдурахман Шафи-Алмаз был родом

из купеческой семьи из Казани и работал одно время в турецком посольстве в Моск-ве, прежде чем он познакомился с Аминой Казакофф, которая также происходила из купеческой семьи, время от времени жив-шей в Берлине, где у Казаковых было своё дело, и женился на ней. В 1928 году семья Шафи-Алмаз (у супругов было три дочери) приехала в Берлин, где ей принадлежал шес-тиэтажный дом на Хафелштрассе 9, неда-леко от площади Рихарда Вагнера. Шафи-Алмаз жил за счёт экспортно-импортных торговых операций, и в 30-е годы в эмиг-рантском журнале «Яна милли юл» в Берли-не появились его коммерческие объявления.

После нападения Германии на СССР летом 1941 года Шафи-Алмаз инспектиро-вал лагеря для военнопленных, отбирая для работы татарских и башкирских красноар-мейцев, попавших в плен. В 1942-1943 гг. он был председателем «Татарского союза борьбы», который с одобрения немцев хо-тел добиться независимости Волго-Уральского региона. Будучи руководителем Союза борьбы, он издавал публикации союза и проводил переговоры с немецкими властя-ми. В начале 1945 года Шафи-Алмаз, когда поражение Германии в войне стало очевид-ным, эмигрировал с семьёй в Турцию, где скончался в 1954 году.(2)

Муса Джалиль использовал для под-

Mussa Dshalils letzter Wohnort

Anmerkungen: (1) In „Der Neue Brockhaus, Leipzig 1936“

kann man lesen: Georg Graf von Arco, Radiotechniker, geb. 30. August 1869 in Großgorschütz bei Ratibor, war in hervorragendem Maße an der Entwicklung des Funkwesens im Deutschen Reich beteiligt; leitete lange Zeit die Telefunken-Gesellschaft. Im „BI Universallexikon, Leipzig 1988“ steht Georg Graf von Arco, Physiker, 30.8.1869 – 5.5.1940; Pionier der draht-losen Nachrichtenübertragung.

(2) Sebastian Cwiklinski: Die Wolga an der Spree, Tataren und Baschkiren in Berlin. Berlin 2000

Horst Herrmann, Berlin

Im amtlichen deutschen Dokument über seinen Tod steht:

„wohnhaft in Berlin-Chalrolltenburg, Havel-straße 9“

Der aktuelle Stadtplan von Berlin enthält nur eine Havelstraße in Berlin-Spandau. Ein Vergleich mit einem Berliner Stadtplan aus dem Jahr 1940 ergibt, dass die damalige Ha-velstraße in Berlin-Charlottenburg heute Ar-costraße heißt. Die Straße, die seit 1897 Ha-velstraße hieß, wurde am 30. März 1950 um-benannt. (1)

Im Berliner Adressbuch aus dem Jahr 1942, das nach Straßen und Hausnummern geordnet alle gemeldeten Einwohner verzeich-net, findet sich im Haus Nummer 9 der Havel-straße aber nicht der Name Dshalil. Das ist erklärlich, denn Mussa Dshalil geriet erst im Sommer dieses Jahres in deutsche Kriegsge-fangenschaft.

Das Haus Havelstraße 9 war ein Eckhaus zusammen mit dem Haus Nummer 25 der Straße Charlottenburger Ufer. In beiden Häu-sern verzeichnet das Berliner Adressbuch 1945 den Namen

Chafi, A., Kfm. mit den Zusützen E. für Eigentümer und T. für Telefon, Kfm. heißt Kaufmann.

Abdurrahman Schafi-Almas stammte aus einer Kaufmannsfamilie in Kasan und hatte zeitweilig in der Türkischen Botschaft in Mos-kau gearbeitet, ehe er Emine Kasakoff aus der zum Teil auch in Berlin ansässigen Kauf-mannsfamilie heiratete. 1928 kam die Familie

Schafi-Almas (das Ehepaar hatte drei Töchter) nach Berlin, wo ihr ein sechsstöckiges Haus gehörte. Schafi-Almas lebte vom Export-Import-Handel. In den dreißiger Jahren er-schienen Geschäftsanzeigen von ihm in der in Berlin erschienenden Exilzeitschrift „Yana Milli Yul“. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Sommer 1941 inspizierte er Kriegsgefangenenlager und wählte tatari-sche und baschkirische Kriegsgefangene für eine Wolgatatarische Legion aus. 1942/43 wurde er Vorsitzender des „Tatarischen Kampfbundes“, der mit deutscher Billigung die Unabhängigkeit des Wolga-Ural-Gebietes erreichen wollte. Er gab Publikationen des Kampfbundes heraus und verhandelte mit den deutschen Behörden. Anfang 1945, als sich die Niederlage Nazi-Deutschlands abzeichnete, flüchtete Schafi-Almas mit seiner Familie vor der heranrückenden Roten Armee in die Tür-kei, wo er 1954 starb. (2)

Mussa Dshalil nutzte jede Gelegenheit zur illegalen Arbeit. Er arbeitete auch zeitwei-lig für die Legionärzeitung „Idel-Ural“, die von Schafi-Almas mit herausgegeben wurde. Dabei scheute er nicht die Gefahr, die für ihn bestand, wenn er sogar gewissermaßen in der Höhle des Löwen“ wohnte.

Das Haus von Schafi-Almas, in dem Mussa Dshalil zuletzt wohnte, wurde noch im Krieg zerstört. An seiner Stelle steht ein mo-derner Neubau.

Память Memory

Xater

Im Hintergrund: Karte von Berlin, 1940 Im roten Kreis: Musa Dshalils letzter Wohnort

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Bahar havasını duyub oxudum, Döyüşlärä düşdüm... İndisä, heyhat! Budur, son şe’rimi yazdığım zaman Başımın üstündä dayanıb çällad...

Çäkdı azadlığa mäni näğmälär, Azadlıg mahnısı açdı dilimi... Ölüm, xäbärim dä yellär içindä Yaşar, mübärizä näğmäsi kimi...

Näğmälär, gälbimdä galdınız... İndi Yeldä çiçäk açın, täzä-tär olsun. Nä gädär härarät vermişäm sizä, Yaşamag haggınız o gädär olsun!

Hissimi, duyğumu äsirkämädim, İsti köz yaşım da sizdädir hälä. Ölsäniz, sizinlä ölüb kedäräm, Galsanız, yaşaram män dä sizinlä.

Xalğımın, könlümün hökmü oldunuz, Könüllär fäth yetdim, könüllär aldım, Neçä yol düşmänä gäläbä çaldım!

Yalançı, färähi, yünkül sevinçi Sevmädim, közümdä onlar uçuzdur. Hägigätdän doğur äsil näğmälär, - Mänim ye’tigadım, inamım budur.

Ähdimä düz çıxdım, çäbhälärdä män Son näfäsä kimi cinämi kärdim. Vätänä şä’rimi vermişdim o kün, İndi dä yolunda çanımı verdim.

Musa Cälil Mänim näğmälärim

Moabit däftärlärdän Из «Моабитских тетрадей» Aus den „Moabiter Heften“

Mussa Dshalil Meine Lieder

Муса Джалиль Мои песни

Tief seid ihr, Lieder, dem Herzen entsprungen. Fliegt, dass die Heimat in Obhut euch nimmt! Seid ihr von Freiheit und Flamme durchdrungen, ist euch ein Leben von Dauer bestimmt.

Euch hab ich anvertraut heißestes Streben, heimliche Tränen und mächtigen Zorn. Sterbt ihr, bleibt unnütz, vergessen mein Leben, lebt ihr, bin ich in euch wiedergeborn!

Habe im Lied eine Flamme entzündet, wie es mein Herz mit, mein Volk mit befahl. Oft hat mein Lied von der Freundschaft gekündet, oft traf die Feinde vernichtend sein Stahl.

Niedere Freuden, Behagen des Wurmes Hab ich verspottet seit frühester Zeit. Lieder der Wahrheit und Lieder des Sturmes, steht ihr im Kampf, dem mein Leben geweiht!

Noch mit dem Herzschlag der letzten Sekunde Sei denn mein heiliger Treueid erfüllt: Geb dir mein Leben in schrecklicher Stunde, Heimat, der ewig mein Dichterwort gilt.

Frühlingsfroh sang ich im Kreise der Brüder, sang, als mein Land mich ins Schlachtfeld geschickt. Heute nun schreib ich das letzte der Lieder, da schon der Henker sein Beil hält gezückt.

Lied, du hast Freiheitsdrang früh mir gegeben. Sterben als Streiter, so heißt dein Gebot. Stolz klang als Lied einst im Volke mein Leben, und als ein Kampflied ertöne mein Tod!

Cırlarım, sez, şıtıp yörägemdä, İl qırında çäçäk atığız! Küpme bulsa sezdä köç häm yalqın, Şulqaderle cirdä xaqqığız!

Sezdä minem böten toyğılarım, Sezdä minem kersez yäşlärem. Sez ülsägez, min dä ontılırmın, Yäşäsägez, min dä yäşärmen.

Min qabızdım cırda yalqın itep Yöragem häm xalıq quşqannı. Cırım belän dusnı irkälädem, Cırım belän ciñdem doşmannı.

Aldıy almas mine tübän läzzät, Vaq tormışnıñ çuar pärdäse, Şiğremdäge çınlıq, ut häm söyü – Yäşäwemneñ böten mäğnäse. Ülgändä dä yöräk turı qalır Şiğremdäge izge antına. Bar cırımna ilgä bağışladım, Ğomremne dä biräm xalqıma.

Cırlap üttem danlı köräş qırın, Cırlap kildem tormış yazıma. Soñğı cırım palaç baltasına Başnı totqan kileş yazıla.

Cır öyrätte mine xör yäşärgä Häm ülärgä qıyu ir bulıp. Ğomerem minem moñlı ber cır ide, Ülemem dä yañrar cır bulıp.

Песни, в душе я взрастил ваши всходы, Ныне в отчизне цветите в тепле. Сколько дано вам огня и свободы, Столько дано вам прожить на земле!

Вам я поверил свое вдохновенье, Жаркие чувства и слез чистоту, Если умрете – умру я в забвенье, Будете жить – с вами жизнь обрету.

В песне зажег я огонь, исполняя Сердца приказ и народа приказ. Друга лелеяла песня простая. Песня врага побеждала не раз.

Низкие радости, мелкое счастье Я отвергаю, над ними смеюсь. Песня исполнена правды и страсти – Тем, для чего я живу и борюсь.

Сердце с последним движением жизни Выполнит твердую клятву свою: Песни всегда посвящал я отчизне, Ныне отчизне я жизнь отдаю.

Пел я, весеннюю свежесть почуя, Пел я, вступая за родину в бой. Вот и последнюю песню пишу я, Видя топор палача над собой.

Песня меня научила свободе, Песня борцом умереть мне велит. Жизнь моя песней звучала в народе, Смерть моя песней борьбы прозвучит!

Musa Cälil Cırlarım

Im Hintergrund: Gedenkstätte Plötzensee, Berlin.

Hinrichtungsort von Dshalil. Foto: R. Galeev

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100-летию со дня рождения татарского поэта и антифашиста Мусы Джалиля посвящается

Провал планов нацистской Германии по использованию татар

в войне против Советского Союза (февраль 1943 года)

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ИСТОРИЯ

(Продолжение; начало см. № 1/16) Вторая группа расхождений касается

количества перешедших на сторону парти-зан. Называются цифры от 506 до 900-930 человек, которые основываются на показа-ниях партизанских командиров. Такие раз-ночтения в освещении перехода 825-го батальона на сторону партизан вынудили нас прибегнуть к историческим источни-кам.

Ниже мы публикуем донесение ко-миссара 1-го партизанского отряда Исака Гр. Григорьева комиссару 1-й Витебской партизанской бригады Владимиру Хабаро-ву о приеме в свой отряд личного состава 825-го батальона, датированное 5-ым мар-та 1943 года (оригинал этого документа хранится в Витебском областном музее партизана М. Шмырева ).

Донесение комиссара отряда Григорьева И.Г. в бригаду.

Согласно Вашего указания информи-рую Вас о разложении и переходе в наш отряд [из] Волго-Татарского легиона 825-го батальона. Волго-Татарский легион состоял из наших военнопленных татар, взятых в плен немецкими войсками в 1941 и начале 1942 годов в городах Белостоке, Гродно, Львове, Керчи, Харькове. До мая 1942-го они находились в лагерях военнопленных и переносили голод и зверства со стороны немецких солдат и офицеров. 19-20 июня 1942 года со всех лагерей военнопленных немцы начали концентри-ровать татар в гор.Седлице, после чего направили под усиленной охраной в гор.Радом, разбили на 3 группы по 900 человек, т.е. на 3 батальона. Выступил с речью посланец Гитлера генерал-лейтенант Восточных легионов: "Вас, татар, Гитлер из плена освобо-ждает, создает вам хорошие условия и создает легион, которому входит в задачу освободить от большевиков свою Татар-скую республику... Власть большевиков окончательно разгромлена немецкими вой-сками, вас вооружаем и направляем на учебу. После учебы вы, освобожденный народ, должны очистить свою националь-ную территорию от скрывающихся в ле-сах и болотах большевиков-партизан, ко-торые наносят вред нашей армии". С июля 1942 года по февраль 1943 года они проходили учебно-боевую подготовку по борьбе с партизанами. В начале февра-ля был экзамен. Более отличившихся в уче-бе назначили командирами взводов, отде-лений, придав в этот батальон майора

Зекс [на самом деле - Цёк - Г.Р.]. Данный легион был направлен в распоряжение 82 дивизии, располагавшейся в Витебске. 19 февраля разведчица негласной груп-пы "В" партизанка Буйниченко Нина доло-жила, что из Радома прибыл Волго-татарский легион 825-го батальона по борьбе с партизанами в треугольнике Су-раж-Витебск-Городок. Данный батальон будет размещаться в деревнях Сенькове, Сувары и Гралево Витебского района (где находилось несколько рот партизан). 20 февраля я взял двух бойцов с развед-ки и в ночной период времени, пробравшись через Двину в деревню Сеньково, дал зада-ние нелегальной партизанской группе, ко-торую возглавляла Нина Буйниченко: ко-гда прибудет этот легион – узнать их моральное состояние, обрисовать поло-жение на фронтах. Если будет положи-тельный результат – выслать в отряд заложников, желательно офицерский со-став. 21-го февраля 1943 года этот ба-тальон был расположен в вышеуказанных деревнях. В доме нашей нелегальной пар-тизанки Нины Буйниченко расположился врач батальона Жуков, с которым быстро начались откровенные разговоры. Жуков ей сообщил, что у него возникла мысль перейти на сторону Красной Армии в гор. Радоме. У него есть 6 человек из команд-ного состава, которые также думают о переходе и назвал их должности и фами-лии: адъютант к-ра батальона майора Зекса – Таджиев, командир штабной роты Мухамедов, пом. командира -"-"- Латыпов, командиры взводов Исупов [Юсупов – Г.Р.], Галиев, Трубкин и (комвзвода) их хозчасти Рахимов. После этих разговоров Жуков просил Нину ускорить связь с партизанами. Нина посоветовала Жукову направить четырех человек татар в наш отряд для перегово-ров, а равно и посоветовала взять провод-ником жителя деревни Сувары Михальчен-ко, переодев его в их форму, чтобы не ос-тавить никаких следов. Жуков внимательно выслушал, быстро ушел к товарищам, с которыми имел раз-говор. В 19 часов [вероятно, 22 февраля – Г.Р.], придя домой, Нине Жуков сообщил, что с Михальченко, переодетым в немец-кую форму, посланы Трубкин, Лутфулин, Галиев и Фахрутдинов. Предупредил Нину, что если партизаны их обстреляют, то она несет персональную ответствен-

ность. Нина ответила, что о месте встречи мною согласовано с комиссаром отряда Григорьевым, их будут встречать. Наша засада в условленном месте встре-тила представителей и доставила в штаб отряда. Представители попросили дать одну ракету, обозначающую: "Приняли хорошо. Начать подготовку". Ракета бы-ла дана.

Штабом нашего отряда поставлена перед представителями задача – уничто-жить весь немецкий офицерский состав и предателей из татар, вывести весь люд-ской состав с полным вооружением, обо-зом и боеприпасами. После уничтожения штабов подтянуть [личный состав] к берегу Западной Двины и свалкам завода Руба, дать 3 красные ракеты, которые обозначили бы: "К переходу готовы, при-нимайте", 3 сигнала фонариком: "белый, красный, зеленый", что обозначает: "Представитель вышел на середину Запад-ной Двины", где я должен его встретить.

(Продолжение следует)

Гайнетдинов Рустэм, кандидат историческиx наук,

(Республика Татарстан)

(Deutsch auf S. 11)

Im Hintergrund: General-Leutnant H. Helmich inspiziert Bataillone der Wolga-Tatarischen Legion. Sommer 1943.

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Tataren an der Wiege Preußens?

1 Symposium „Turcic Civilizations and Globalization“, am 10/11. November am Center for Turcic Civilizations Studies der Manas-University Bishkek, Kirgistan halten durfte. Auf deutsch erscheint eine Langfassung noch in diesem Jahr in Materialia Turcica. ² Auch ein Teil der slawischen Minderheit im äußersten Osten der heutigen Bundesrepublik Deutschland, im Spreewald und der Lausitz nennt sich Wenden. Der andere Teil bezeichnet sich als Sorben. ³ Peter B. Golden in Encyclopaedia of Islam², Vol. X, S. 370a.

Thematik Tataren / Tatern. Dies betrifft Selbst-zeugnisse von altmärkischen Adligen, Stadt-chroniken und militärgeschichtliche Dokumen-te genau so wie den reichen Sagen- und Legen-denschatz der Altmark sowie Periodika (Flugblätter, Tageszeitungen, Kalender).

Realität und Imagination

Im Bewusstsein der Altmärker Bevölke-rung, bzw. in den Werken von Heimatfor-schern, Literaten, Journalisten und Historikern aus der Altmark der letzten drei Jahrhunderte sind Ansichten, Bilder und Äußerungen über Fremde zahlreich bezeugt. Ich wende mich hier vor allem dem zu, was in dem Kontext diffus als Tater/Tartar/Tatar bezeichnet wurde und wird.

Im ersten schriftlichen Bericht vom Ein-fall der Ungarn im Jahre 938 beschreibt der Mönch Widukind den Zug der Ungarn durch die Altmark. In späteren Quellen wird dies als „Einfall der Hunnen“ bzw. „Awaren“ wie-dergegeben, obwohl diese nomadischen Step-penföderationen bereits einige Jahrhunderte früher Mitteleuropa erreichten. Im Volksmund werden diese ebenso als Tataren bezeichnet wie Zigeuner, Rumänen und Fahrende.

Toponyme und Legenden der Altmark verweisen auf eine slawisch-deutsche Sied-lungsgeschichte. Andere Altmärker Toponyme wie Tatarenberg, Taterberg, Taterbusch, Ta-tern, Taternburg, Taterndorp und Kettelböter verweisen in ihren Legenden auf „Tartaren“, „Zigeuner“ und „Tatern“. (Siehe Fotos 4 & 5, auch hier gehen die Schreibungen Tartar und Tatar wild durcheinander). Auch in anderen Bundesländern sind „tatarische“ Toponyme belegt, so etwa das Dorf Tatern unweit der Altmark bei Uelzen, Niedersachsen im Wend-land (also ehemals das „Land der Wenden“). Desweiteren gibt es: Taterborn, Taterphal und Taterbusch (Schleswig-Holstein), Tatern-Berg (Niedersachsen) sowie Taternkopfe (Sachsen-Anhalt). (Bild 6)

Hier illustrieren einige Belegstellen die Herleitung der „tatarischen“ Toponyme: - Gustav Palis und Bernhard Peitschner

berichten in ihrem Buch „Der Drömling. Vom Moor zur Kulturlandschaft“ vom Dorf „Taterberg, Dorf im Drömling (Sumpfgebiet), Südwest-Altmark.“ und weiter: „…Der Name Taterberg ist auf hier öfter lagernde Ziegeuner, die man als „Tatern“ bezeichnete, zurückzuführen. (Tatern bedeutet eigentlich wanderndes Volk, Marketender, darunter auch Zigeu-ner.) Auf dem Taterberg legten früher die Reisenden meistens eine Rast ein, ehe sie den beschwerlichen Weg über den Knüp-peldamm in Angriff nahmen“.

- Franz Mertens schrieb in seinem Heimat-buch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung 1955, 256. S.: „…Dabei: Taterberg, d.h. Zigeunerberg (Tartaren). Dienstpflichtig an die v. Al-vensleben, Zichtau. 1832: 45 Feuerstel-len, 406 Einw.; 1946: 1235 Einw.“

(Fortsetzung auf S. 19)

Für die Altmark – das nördlichste Gebiet des deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalt – sind Tataren immer wieder als Ethnonym in Dokumenten und Legenden bezeugt. Doch wer waren diese Tataren, die in Toponymen der „Wiege Preußens“ und ihren Legenden ihre Spuren hinterlassen haben? Woher kommt die ungewöhnliche Häufung tatarischer Toponyme in der Altmark, wo eine tatarische Wohnbevöl-kerung – im Gegensatz zu (Ost-)Preußen – nicht überliefert ist?

Der Begriff Tatar übernimmt dabei später im Volksmund scheinbar die Funktion eines pejorativen Sammelbegriffes. Tatar – dies Ethnonym wurde bis in die jüngere Geschichte immer noch mit reitenden, brandschatzenden Horden assoziiert. Das Fremde als Bedrohung und zerstörende Kraft wurde wohl keinem an-deren Ethnonym so sehr aufoktroyiert wie dem der Tataren. Auch noch im 20. Jahrhundert hielt sich dieses diffuse Bild vom kühnen, wil-den, bedrohlichen Tataren. (hier Foto 1 & 2) Was könnten die Ursachen dafür sein und gibt es auch andere Darstellungen des Fremden in Überlieferungen aus der Altmark?

Dieser Artikel ist die gekürzte Fassung eines Aufsatzes, der auf einem Vortrag fußt, den ich in Bishkek (Kirgistan) halten durfte und der dort auf türkisch erscheint. Er möchte aus kulturologischer und turkologischer Sicht auf dieses Phänomen und seine realen sowie imaginären Hintergründe eingehen.

Begriffsklärung Der nördliche Bereich des Bundeslandes

Sachsen-Anhalt zwischen Elbe und Nieder-sachsen, zwischen Wendland und Colbitz–Letzlinger Heide wird Altmark genannt. Bis in das 13. Jahrhundert als Nordmark bezeichnet ist die Altmark das älteste Stammland der spä-teren Kurmark Brandenburg und wird auch als die Wiege des Königreichs Preußen betrachtet.

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Bild 3

Bild 1 Bild 2

In das ehemals von den germanischen Stäm-men der Langobarden (Sueben/Schwaben), Hermunduren (Thüringer) und Sachsen be-wohnte Gebiet übersiedelten zwischen 800 und 1100 u.Z. – Teils auf Wunsch der herrschenden Stämme – slawische Stämme. Diese Slawen wurden von den Germanen Wenden genannt. In der historischen Anthropologie sind sie als Polaben bekannt – nach slawisch „Labe“ gleich Elbe. Im 12. Jahrhundert kamen auf Betreiben von Albrecht dem Bär noch flämische Neu-siedler hinzu, die nach einer Sturmflut heimat-los geworden waren. Sie sollten wie vorher Schwaben und Slawen bei der Urbarmachung der fruchtbaren Landschaft nützlich sein und das germanische Element stärken, da nach an-fänglichem Nebeneinander von Slawen und Germanen die Christianisierung und Bekrie-gung der Slawen begonnen hatte.

Einiges zum Ethnonym tatar: Laut Deutschem Duden ist Tatar ur-

sprünglich das Ethnonym für eine „(türkische) Mischbevölkerung im Wolgagebiet Südruss-lands, der Ukraine und Westsibiriens“.

In der Turkologie wird heute als Tatare bezeichnet, wer Angehöriger einer ethnischen Gruppe ist, die sich selbst als Tataren bezeich-nen. Tatarisch im heutigen Sinne gehört zur Sprachfamilie der Turksprachen, innerhalb dieser zur Nordwest- bzw. Kıpçakgruppe. Im 8. Jahrhundert (732 u.Z.) werden die Tataren das erste Mal als aufständiger Stamm in den legendären Orchon-Inschriften erwähnt. Im 12./13. Jahrhundert sind sie als Teil der Mon-golenheere des Dschingis Khan aktiv am Er-obern des Weltreiches der Dschingisiden betei-ligt.

Dem Tatar wurde in Mitteleuropa, wohl in Anlehnung an das griechische Wort für Höl-le, tartarus, oft noch ein gefährlich klingendes, rollendes „R“ hinzugefügt. Dies assoziierte man mit gefürchteten tatarischen Reitern, und brachten die Tataren, aus dem Osten kom-mend, nicht wirklich Tod und Verdammnis mit sich?

Quellenlage Als Quellen für diese Betrachtung stan-

den mir volkskundliche Literatur aus Drömling und Altmark, frühe Versuche wissenschaftli-cher Literatur (z.B. Parisius, Zahn, siehe Foto 3) und neueste Fachliteratur (Höppner, Gilsen-bach, Schukalla) zur Verfügung. Weitere zeit-genössische Archivalien in der Altmark selbst bedürfen noch der Durcharbeit hinsichtlich der

D I E Ä LT E R E U N D J Ü NG E R E G E S C H I C HT E

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или кто был на самом деле Петро Гусиньяк

Татарский маки

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Он приехал в районный центр Кузнечиху, и его почти сразу же назначили завучем (а было ему тогда 20 лет). В 39-ом стали воз-вращаться из тюрем учителя: за недоказан-ностью вины, за отсутствием состава пре-ступления. Сколько невинных людей по-страдало в те годы! А 40-м году призвали в армию нашего героя. Служить довелось ему в Сумской и Полтавской областях, так что, когда 22 июня 1941 года началась вой-на, он с первого дня оказался в пекле собы-тий, будучи командиром отделения авто-матчиков в стрелковой бригаде. В ходе тяжелых боев он был ранен, провел пять месяцев в госпитале и был на год комиссо-ван. Весь этот год он проработал в школе в своей деревне, а осенью 1942 года его опять призвали в армию, и он попал прямо под Сталинград. После победы под Сталин-градом их соединение перебросили под Днепропетровск, и вот здесь, у Павлограда, военная фортуна отвернулась от него: он попал в плен, когда возвращался из развед-ки и был ранен. «Условия пребывания бы-ли ужасающие, - вспоминает Рауф абый, - холод, грязь, болезни, жестокое обращение. Так и везли нас: Золучев, Брест, другие пересыльные лагеря. И привезли однажды в Па де Кале».

Так наш герой попал во Францию. Немцы свозили туда пленных на строитель-

ство укрепительного Атлантического вала, чтобы воспрепятствовать высадке союзни-ков с моря. На перроне в Па де Кале их высадили. Там стояли французские девуш-ки и женщины. Увидев измученных плен-ных солдат, они подбегали и совали им в руки еду. Охранники отгоняли их, но они не повиновались и вновь пытались хоть как-то помочь несчастным пленникам.

Во время работы на строительстве вала Рауф пригляделся к местности и отме-тил про себя, что охрана во Франции не такая бдительная, как в Польше или Герма-нии, а совсем рядом – густой лес. И как-то, улучив момент, он бежал в лес вместе с товарищем – Хафизом из Зеленодольского района. Там они спрятались, а к ночи вы-шли на какую-то ферму. Хозяином фермы оказался француз. Он сразу понял, что за гости пожаловали к нему, переодел их, на-кормил и спрятал на чердаке. На второй день пришел еще один француз в берете. «Здравствуйте, товарищи!» - сказал он по-русски; изумлению беглецов не было пре-дела. Оказалось, что

(Продолжение на стр. 20)

В тот холодный февральский вечер командир поставил задачу: провести раз-ведку, узнать, где располагаются огневые точки противника. Наши готовились к на-

ступлению. Рауф с товарищами вниматель-но выслушал командира, они уточнили кое-какие детали и уже собрались было ухо-дить. Но командир подошел к каждому, обнял и по-отечески сказал: «Берегите себя, сынки. Оденьтесь потеплей, мороз-то вон какой. И с Богом. Праздник все же завтра, 23 февраля».

В разведку обычно уходили ночью, пока темно и можно незаметно пробраться на вражеские позиции.

Надев маскахалаты, разведчики отпра-вились на задание... Прошло несколько часов. Уже на обратном пути, когда до сво-их оставалось рукой подать, группу случай-но обнаружили. Завязалась перестрелка. Надо было срочно возвращаться. Рауф ос-тался прикрывать отход группы. Он отстре-ливался, стараясь как можно дольше задер-жать противника. И вдруг тело пронзила жгучая боль, в глазах поплыло красное ма-рево, и Рауф провалился в небытие.

Очнулся он в каком-то сарае, сквозь шум в ушах слышалась немецкая речь. «Плен!», – мелькнула в мозгу горькая мысль. Потянулись дни допросов, а потом с толпой оборванных советских пленных

солдат его отправили на Запад. Трясясь в промерзшем товарном вагоне, морщась от боли – рана ныла и давала о себе знать – он прокручивал в голове годы жизни...

В 1918 году 19 сентября в семье Хай-руллы муллы в цветущей деревне, что в Спасском районе Татарстана, родился сын, которому нарекли имя Рауф. Время было смутное. Через три года отца не стало, и мать осталась с двумя детьми на руках – с Рауфом и младшим Габдрахманом. В 1923 году мать вышла замуж за славного джиги-та, и отчим принял мальчишек как родных детей. Детство, речка, луга, ночное, по-том – школа. После окончания четырехлет-ки смышленный парнишка отправился учиться дальше в соседнюю деревню. Все учителя отмечали цепкий ум Рауфа, а ди-ректор школы Хафиз абый Низамиев по-вторял, что ему непременно надо получить образование. Но в 1935 году в семью при-шла беда: приехав однажды домой, Рауф узнал, что отчим сильно заболел. Прибыла бригада санитаров, в доме проводили де-зинфекцию: это был тиф. Потом заболела вся семья. Особенно плоха была мать, и ее пришлось увезти в больницу. Через пару дней Рауф с братишкой и отчимом отпра-вились в больницу навещать мать. Там их настигла горестная весть: мать умерла, и ее похоронили, даже не дождавшись родных.

Но надо было продолжать учебу, и Рауф вернулся в деревню, где была школа. Там он жил у родных. Время было неимо-верно голодное. Учителя подкармливали парнишку и помогали кто чем мог. Много мытарств пережил Рауф: приходилось про-сить милостыню, от недоедания у него на-чалась куриная слепота. Некоторое время он жил в деревне Звезда у людей, которые подобрали его, ослепшего, с младшим бра-тишкой. Оправившись от недуга, он отпра-вился на пароходе в Куйбышев поступать в кооперативный техникум. К счастью или нет, но этого техникума он не нашел и уже хотел было уехать обратно, да кто-то под-сказал ему, где находится педагогический техникум. Так он стал студентом педтехни-кума. Будучи активным по натуре, он был заводилой среди ребят: комсорг, староста, выпускал стенгазету. Окончание техникума пришлось на конец 30-х годов – в стране царил страх, люди боялись даже своей те-ни. Кругом шли чистки, многие учителя были арестованы, в школах ощущалась сильная нехватка педагогических кадров. И Рауфа срочно отправляют на педагогиче-ские курсы, а потом в школу в селе Салман.

Rauf Hajrullin. Foto aus dem Archiv der Familie Hajrullin

Когда 22 июня 1941 года началась война, он с первого дня оказался в пекле событий, будучи командиром отделения автоматчиков в стрелковой бригаде.

ЛИЦО НОМЕРА

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Am 10. Tag des Monats Mucharram (auf Krimtatarisch: Aschir Ay) begeht man festlich den Aschur-Tag (bei den Krim-tataren: Aschir Kunü). Dieser Tag folgt nach dem Aschir Gedshesi (Aschur-Nacht) und wird in diesem Jahr am 9. Febru-ar gefeiert. Der Aschur-Tag wur-de schon zu Zeiten des Prophe-ten Muchammad als segensrei-cher Gedenktag der Propheten Allahs geachtet, da wichtige Er-eignisse aus dem Leben vieler Propheten gerade mit diesem Tag verbunden sind.

An diesem Tag bereute der Prophet Adam und wurde von seinen Sünden befreit, und der Allerhöchste Allah begnadigte ihn. Der Prophet Nuh (Noah) trat nach der Sintflut aus der Arche hinaus auf das Land, und der Prophet Idris (Jenoh) bekam eine höhere Stelle bei Allah, der Pro-phet Ibrahim (Abraham) rettete sich aus dem Feuer, dem Prophe-

ten Mussa (Moses) wurde an die-sem Tag von Allah das Tora-Buch beschert, der Prophet Ajub (Jow) wurde von seiner Krankheit geheilt, Prophet Junus (Jona) trat aus dem Bauch eines riesigen Fisches hinaus, Israels Söhne be-freiten sich an diesem Tag und gelangten über das Rote Meer zum Gelobten Land, der Prophet Davud (David) wurde begnadigt, der Große Sulejman (Solomon) bekam Reichtum und Weisheit und wurde zum Herrscher. Man glaubt, dass der Allerhöchste Al-lah an diesem Tag dem Propheten Muchammad alle großen und kleinen Sünden verzieh. Der A-schur-Tag – das ist auch der Tag der Erschaffung der Welt durch den Großen Allah. An diesem Tag regnete es zum ersten Mal auf der Erde. So ist es zu verste-hen, wie wichtig und bedeutsam der Aschur-Tag ist.

Der Prophet Muchammad fastete an diesem Tag. Bei seiner Ankunft in Medina sah er, dass die Juden an diesem Tag zu Ehren der Befreiung der Söhne Israels vom Pharao fasteten. Als der Prophet die Ursache des Fastens erfuhr, bestätigte er seinen Mitkämp-fern, dass das Fasten an die-sem Tag erwünscht ist, und fügte hinzu, dass es belohnt wird, man kann die Sünden eines Jahres damit büßen. Die Araber-Beduinen fasteten an diesem Tag schon vor dem Beginn der prophetischen Mis-sion Muchammads und wech-selten die Kaaba-Decke gerade an diesem Tag. Später bürger-te sich das Aschur-Fest ein, bei den Schiiten besonders als Trauertag zum Andenken an den Märtyrertod des Enkels vom Propheten Muchammad Hussein, der im Irak im Jahr 680 ermordet wurde. Die Krimtataren gedenken an die-sem Tag in Ehren der umge-kommenen Söhne des Imams Ali, die gleichzeitig Enkel des Propheten Muhammad waren: Use’in und Asan (Hussein und Hassan). Im Unterschied zu den Schiiten geben die Mos-lems-Sunniten keine Details der Ermordung wieder, sie zünden nur Kerzen an und lesen Gebete.

Im Monat Aschir Ay kocht man ein rituelles Ge-richt, genannt Aschir Asch (Essen am Aschir Tag), man trinkt klares Quell- und Brun-nenwasser. Nach einer Legen-de der Krimtataren wurden moslemische Kämpfer wäh-rend eines Krieges gegen Hei-den eingekesselt. Das Essen ging zu Ende, man hungerte. Da suchten alle in ihren Ta-schen nach Essbarem. So fan-den sich bei sieben Kämpfern Reste von verschiedenen Le-bensmitteln: Weizen, Bohnen, Mais, Erbsen, Wallnüsse, Tro-ckenobst. Daraus kochten sie Essen, das für alle reichte, und

dank diesem Essen verhunger-ten sie nicht. Zum Andenken an dieses Ereignis nimmt man für die Vorbereitung dieses Gerichtes sieben Zutaten, die unbedingt benutzt werden müssen: Mais, Weizen, Krim-erbsen, Bohnen, verschiedenes Trockenobst, Wallnüsse, Si-rup. Man kocht alle Zutaten getrennt, und nach dem Ko-chen bewahrt man sie genauso getrennt auf; sie werden erst vor dem Essen in einer Email-leschale vermischt und mit Wasser so verdünnt, dass dar-aus eine Suppe wird, dann fügt man den Sirup und nach Ge-schmack eine Prise Salz hinzu. Am Tisch streut man noch geriebene Nüsse auf das Es-sen. Mit diesem Schmaus be-wirtet man zuerst Nachbarn und diejenigen, die keine Möglichkeit haben, so etwas selbst vorzubereiten. Nach dem Essen bedankt man sich mit den Worten: „Asan, U-se’in dshanyna tijsin!“, was bedeutet: „Für Asans und U-se’ins Seelenheil!“. An diesem Tag besuchen die Krimtataren heilige Orte – Asisy, und ge-denken aller Verstorbenen.

Zum Feiertag gehört, vie-le verschiedene Lebensmittel einzukaufen. Wünschenswert ist es, den Armen zu helfen, Sadaka (Almosen) zu vertei-len, Nachbarn und Verwandte zu bewirten. Das bringt Gutes und Reichtum im Laufe des Jahres. Notwendig ist auch das Fasten an diesem Tag und das Beten während der ganzen Nacht. Das bringt Lohn und Gnade vom Allerhöchsten Al-lah. Fasten muss man am 9.-10. oder 10.-11. des Monats Mucharram (in diesem Jahr sind es der 8.-9. oder der 9.-10. Februar).

Ayschat Sijadin, Krim

Speziell für AlTaBash Übersetzung: Horst Herrmann

(Russisch auf S. 16)

K o l l a g e : M i k h a i l U s t a e v

ASCHUR TAG Wie feiert man Aschir-Kunü auf der Krim

T R A D I T I O N E N

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Dem 100. Geburtstag des tatarischen Dichters und Antifaschisten Mussa Dshalil gewidmet

Das Fiasko der Pläne Nazi-Deutschlands, im Kampf gegen die Sowjetunion

Tataren einzusetzen (Februar 1943)

Aufgabe: wenn diese Legion ankommt, sol-len sie sich über den moralischen Zustand der Legionäre und über die Lage an der Front informieren. Falls das Ergebnis positiv sei, so sollen sie aus der Abteilung Geiseln bringen, wünschenswert wären Offiziere.

Am 21. Februar 1943 wurde dieses Bataillon in den obengenannten Dörfern untergebracht. Im Hause unserer illegalen Partisanin Nina Bujnitschenko war der Ba-taillonsarzt Shukow einquartiert, mit dem schnell offene Gespräche begannen. Shukow teilte ihr mit, dass ihm in der Stadt Radom der Gedanke kam, zur Roten Armee überzu-laufen. Im Kommando des Bataillons gäbe es 6 weitere Personen, die ebenso an einen Übertritt denken. Shukow nannte ihre Dienstgrade und Namen.

Adjutant des Bataillons-Kommandeurs Major Seks – Tadshijew,

Kommandeur der Stabskompanie, Mu-chamedow,

Assistent des Kommandeurs der Stab-kompanie, Latypow,

Kommandeure der Züge Isupow (Jusupow – R. G.), Galijew, Trubkin und der Kommandeur des Zuges der Wirtschaftsab-teilung, Rachimow.

Nach diesen Gesprächen bat Shukow Nina um eine baldige Verbindung zu den Partisanen. Nina empfahl Shukow, vier Ta-taren zu Gesprächen in unsere Abteilung zu schicken, und gab auch den Rat, als Führer den Bewohner des Dorfes Suwary Michalt-schenko mitzunehmen. Um keine Spuren zu hinterlassen, zog er ihre Uniform an.

(Fortsetzung auf S. 20)

(Fortsetzung. Anfang sieh Nr. 1/16) Weitere Widersprüche betreffen die

Zahl der Legionäre, die zu den Partisanen übertraten. Man nennt von 506 bis 900-930 Mann, wobei sich diese Zahlen auf die An-gaben der Partisanen-Kommandeure stützen. Solche Differenzen bei der Betrachtung des Übertritts des 825. Bataillons zu den Partisa-nen ließen uns historische Quellen gründli-cher erforschen.

Nachfolgend veröffentlichen wir die

Meldung des Kommissars der 1. Partisanen-abteilung Isak Grigorjew vom 5. März 1943 an Wladimir Chabarow, den Kommissar der 1. Witebsker Partisanenbrigade, über die Aufnahme des 825. Bataillons in seine Ab-teilung (das Original des Berichtes befindet sich im Witebsker Gebietsmuseum "Partisan M. Schmyrew").

Meldung des Kommissars der Abtei-

lung I. G. Grigorjew an die Brigade

Laut ihrer Anweisung informiere ich Sie über die Auflösung und den Übertritt des 825. Bataillons (aus) der Wolga-Tatarischen Legion in unsere Abteilung.

Die Wolga-Tatarische Legion bestand aus unseren kriegsgefangenen Tataren, die von deutschen Truppen im Jahre 1941 und Anfang des Jahres 1942 in den Städten Be-lostok, Grodno, Lwow, Kertsch, Charkow gefangen genommen worden waren. Bis zum Mai 1942 befanden sie sich in den Kriegsgefangenenlagern und erduldeten Hunger und Gräueltaten der deutschen Sol-daten und Offiziere.

Am 19.-20. Juni begannen die Deut-schen, Tataren aus allen Kriegsgefangenen-lagern in der Stadt Sel’cy, zu konzentrieren und sie dann unter verstärktem Wachschutz in die Stadt Radom zu schicken. Dort wur-den sie in 3 Gruppen zu je 900 Mann, d.h. in drei Bataillone, aufgeteilt.

Hitlers Gesandter, der General-Leutnant der Ostlegionen, hielt vor ihnen eine Rede:

„Euch, Tataren, befreit Hitler aus der Gefangenschaft, schafft euch gute Bedin-gungen und gründet eine Legion, deren Auf-gabe es ist, eure tatarische Republik von den Bolschewisten zu befreien... Die bolsche-wistische Macht wurde von den deutschen Truppen völlig vernichtet, wir bewaffnen euch und schicken euch zur Ausbildung. Nach der Ausbildung müsst ihr, das befreite Volk, euer Nationalterritorium von den bol-schewistischen Partisanen säubern, die sich in den Wäldern und Sümpfen verbergen und unserer Armee Schaden zufügen“.

Von Juli 1942 bis Februar 1943 fanden Militärausbildungskurse für den Kampf ge-gen die Partisanen statt. Anfang Februar waren Prüfungen. Die mit den besten Leis-tungen wurden zu Kommandeuren der Züge und Abteilungen ernannt, Major Seks (in Wirklichkeit – Zöck, R.G.) leitete das Ba-taillon. Diese Legion wurde der 82. Division in Witebsk zur Verfügung gestellt.

Am 19. Februar meldete die Partisanin Nina Bujnitschenko, Aufklärerin der Ge-heimgruppe „W“, dass aus Radom das 825. Bataillon der Wolga-Tatarischen Legion angekommen sei, das gegen die Partisanen im Dreieck Surash-Witebsk-Gorodok kämp-fen soll. Dieses Bataillon wird in den Dör-fern Senkowo, Suwary und Gralewo des Witebsker Gebietes unterkommen (wo sich einige Partisanenkompanien befanden).

Am 20.Februar nahm ich zwei Aufklä-rer mit und in der Nacht die Dwina überque-rend erreichten wir das Dorf Senkowo, ich übertrug der illegalen Partisanengruppe, die von Nina Bujnitschenko geleitet wird, die

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M.F . B i r j u l i n , Ko mmandeur der 1 . W i t ebsker Par t isanenb r igade .Fo to aus dem Ar ch iv des Museums in W i t ebsk

GESCHICHTE

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(Новый год для детей из детских домов)

остальное мы сами!». Новогодняя поездка состоялась и в

детский дом г. Подольска (ул. Свердлова, 45А. тел. код +7 827-543077). Там очень были удивлены тем, что мы приехали со множеством вещей в понедельник рано утром, да еще из Москвы. Несмотря на то, что детдом находится в 8 км (!) от столицы, москвичи приезжают редко, да еще сами от себя, а не от организации. Нас провели по всему детдому и показа-ли комнаты детей. Мы поговорили с де-тишками и узнали об их нуждах. Плава-тельные жилеты и доски, ласты, шарики для настольного тенниса и ремонт сануз-ла – вот их пока несбывшиеся мечты. Действительно, ванна и туалет требуют срочного ремонта, замены, хотя бы, ванн. Приятно отметить, что поездка удалась и потому, что часть вещей будет передана в Рязанский детский дом, так как осущест-вляется взаимопомощь между этим дет-домом и Рязанским.

Таким образом, благодаря отзывчи-вым людям, при полном отсутствии фи-нансирования и поддержки каких-либо организаций, по личной инициативе и на собственном транспорте, были собраны необходимые вещи и переданы новогод-ние подарки для воспитанников четырех детских домов в Нижегородской области, в Москве, Подольске и Видном! Из них трижды состоялась поездка к детям в се-ло Салганы Нижегородской области! От имени всех детей и от себя лично хотела бы передать благодарность, искреннее «спасибо» и поблагодарить за поддержку тех, кто оказал помощь и остался нерав-нодушным к проблемам обездоленных детей! Именно эти люди выступили в роли добрых Фей и Дедов Морозов, не пожалели собственного времени и сил и передали частичку своего доброго серд-ца! СПАСИБО ВАМ!

P.S. К сожалению, данная акция при-

останавливается на неопределенное вре-мя не из-за того, что это требует больших личных финансовых затрат, а из-за того, что надо было найти транспорт; что были равнодушны руководители органов вла-сти, многоуважаемые видные татарские деятели и бизнесмены, многие политиче-ские партии (и даже в преддверии выбо-ров); хотелось бы, чтобы такие поездки осуществлялись чаще и проводились не частными лицами в узкой форме, а на государственном уровне.

Марьям Калинкина, Москва-Гамбург

(Deutsch auf S. 17)

Осенью 2004 года была опубликова-на статья об острой необходимости по-мочь детям из Социального приюта для детей и подростков в селе Салганы Ниже-городской области. В этом приюте нахо-дилось 11 детей, в основном, татарской национальности. Добрые люди откликну-лись. Благодаря общим усилиям была дважды организована и доставлена гума-нитарная помощь. Вещи и игрушки едва уместились на двух машинах. Это собы-тие было одним из ярких и радостных для детишек 2004 года. Ребятки попроси-ли навестить их еще и привезти, по воз-можности, подарки на свои День рожде-ния. Мы не могли оставаться равнодуш-ными и в этой связи продолжили данную акцию.

В уходящем 2005 году были собраны одежда, книги, школьные принадлежно-сти, обувь и прочие вещи. Откликнулся также и наш соотечественник в Америке, журналист, Рушан Садеков, и прислал ребятишкам одежду по возрасту и школь-ные принадлежности. Оказали информа-ционную поддержку соотечественники из Германии и Голландии, а также добрый души человек, руководитель татарского сайта – Тимур Сулейманов. Именно он, первый, не задумываясь о рейтинге ново-сти, мгновенно отреагировал и разместил информацию на сайте tatarlar.ru. Добрых людей оказалось много. Звонили и писа-ли. К сожалению, всех поименно не пере-числишь, к тому же многие предпочитали оставаться инкогнито.

В канун Нового 2006 года, в третий раз, была организована по личной ини-циативе и на собственном транспорте новогодняя поездка к детям из социаль-ного приюта села Салганы Нижегород-ской области (Краснооктябрьский район,

тел. код. +7 83194 46376). Как Вы помни-те, погода была снежная, дорога трудная, поэтому поездка заняла 2 дня. Добрались мы только в воскресение, 18 декабря, в 11 часов утра. Если бы Вы видели радость детей! Счастливые детишки смеялись и радовались игрушкам, комплектам уни-формы из Америки, теплой одежде. За год многое изменилось. Ребята выросли и повзрослели. Ухоженные и чистенькие. В приюте сделан капитальный ремонт. В комнатах тепло, светло и уютно. О 15 детишках заботятся отзывчивые и милые воспитатели. К сожалению, их благород-ный и полезный труд очень низко опла-чивается. Одним словом, стоило проехать в общей сложности более 1500 км, чтобы передать новогодние подарки, создать

атмосферу новогоднего праздника, навес-тить детей, доставить им радость и уви-деть счастливые улыбки на их лицах.

В связи с тем, что добрые люди от-давали вещи самых разных размеров, для грудничков и взрослых, конечно, накопи-лось много вещей. Именно поэтому была организована помощь еще в три детских дома в Москве, Подольске и Видном.

Ср е д и ни х д е т с к ий д ом (коррекционный) г. Москвы № 18. У это-го детдома даже есть собственный сайт.

В декабре 2005 года был еще один новогодний праздник для детишек: была доставлена еще одна гуманитарная по-мощь в Дом ребенка г. Видное (ул. Школьная, 91, тел. код +7 495-5410676). Малыши с нарушениями ЦНС, а также рядом тяжелых заболеваний (синдром Дауна и прочее) в возрасте от 2 лет до 5 очень обрадовались нашему приезду. На вопрос «В чем Вы больше всего нуждае-тесь?», нам ответили: «Нужны детям под-гузники, ведь их нам хватит ненадолго, а

Все дети мира смеются на одном языке

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Zu Besuch bei den Kindern im Kinderheim. Foto: M. Kalinkina

ЭТОТ БОЛЬШОЙ МИР...

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Татары у колыбели Пруссии? (информационные листки, газеты, календа-ри).

РЕАЛЬНОСТЬ И ВЫМЫСЕЛ

Каков же он, этот «чужак»? Как он выглядит? Что думает о нем местное насе-ление? Его образ в сознании местных жите-лей, а также многочисленные работы крае-ведов, литераторов, журналистов и истори-ков Альтмарка за последние три века отчас-ти дают ответ на эти вопросы. Здесь я исхо-жу прежде всего из того, что в этой связи расплывчато обозначается как «татер/тартар/татар».

В первом письменном упоминании о нападении венгров в 938 году монах Виду-кинд описывает поход венгров через Альт-

марк. В более поздних источниках об этом сообщается как о «нападении гуннов» или «аваров», хотя эти степные союзы кочевых племен добрались до Центральной Европы еще несколькими столетиями раньше. В народе их также называли татарами, равно как и цыган, румын и бродяг.

Топонимы и легенды Альтмарка ука-зывают на славянско-немецкие корни исто-рии поселений. А вот другие топонимы, такие как Татаренберг (Татарская гора), Татерберг, Татербуш, Татерн, Татаренбург, Татерндорп и Кеттельбётер (на нижненем. диалекте слово «кессельхайлер», т.е. лу-дильщик, жестянщик, медник – это были типичные профессии «бродяг») указывают в своих легендах на «тартар», «цыган» и «татров». Это понятие становится позже собирательным (см. рис. 4, 5; здесь также видно, что написание «Татар» и «тартар» постоянно перемежается). В других феде-ральных землях также постоянно встреча-ются татарские топонимы, например, дерев-ня «Татерн» недалеко от Альтмарка, возле местечка Ульцен, что в Нижней Саксонии в Вендланде. Далее видим: Татерборн, Татер-фаль и Татербуш (в Шлезвиг-Голштинии), Татернберг (в Нижней Саксонии, а также Татернкопфе (Саксония-Анхальт). (рис. 6)

(Продолжение на стр. 19)

В маркграфстве Альтмарк – самой се-верной провинции федеральной земли Сак-сония-Анхальт, имя «татар» постоянно встречается и находит свое подтверждение как этноним в многочисленных документах и легендах. Так кто же они были на самом деле, эти татары, оставившие свой след в топонимических названиях «колыбели Пруссии»» и в легендах? Откуда берет свое начало необычайно частое повторение на-званий с татарским корнем на карте этой местности, где, в отличие от Восточной Пруссии, татарского населения не сохрани-лось?

Понятие «татар», очевидно, позже при-нимает в народной речи функцию уничижи-тельного собирательного слова. Татар! – до недавнего времени этот этноним всегда ассоциировался с мчащимися ордами, нес-шими с собой огонь и разрушения и соби-равшими дань с порабощенных народов.

Пожалуй, никакой другой образ чужа-ка как грозной и разрушительной силы не навязывался так настойчиво как образ тата-рина. И даже еще в ХХ веке сохранился этот расплывчатый портрет – отважного, дикого, грозного татарина (рис. 1, 2). Како-вы же были причины для такого представ-ления и есть ли другие образы чужака в преданиях Альмарка?

Эта статья представляет из себя крат-кий обзор доклада, с которым я выступил в Бишкеке (Кыргызстан), и который был опубликован на турецком языке. „Татарский феномен» рассматривается в этом докладе с культурологической и тюр-кологической точек зрения и останавливает-ся как на реальных, так и на вымышленных причинах.

ОПРЕДЕЛЕНИЕ ПОНЯТИЯ

Северная область федеральной земли Саксония-Анхальт, что лежит между Эль-бой и Нижней Саксонией, между Вендлан-дом (землей вендов) и Кольбицем-Летцлингеровой пустошью (Letzlinger Hei-de), называется Альтмарком (примерный перевод: «старое маркграфство»). Вплоть до ХIII века Альтмарк назывался Нордмарком (Северным маркграфством), и на сегодня это самый древний регион, из которого впо-следствии образовался Курмарк Бранден-бург; его также называют колыбелью Прус-ского королевства. В эту область, которая была обжита германскими племенами лан-гобардов (суэбов/швабов), гермундуров (тюрингцев) и саксонцев, в период с 800 по 1100 гг. н. э. переселились славянские пле-мена (отчасти по желанию господствовав-ших там племен). Этих славян германцы называли венды. В исторической антропо-логии они известны под именем полабов – от славянского названия Эльбы «Лаба». В ХII в. по настоянию Альбрехта Медведя сюда переселились также фламандские пле-мена, поселения которых размыло после разрушительного наводнения. Так же, как ранее швабы и славяне, они пригодились при распашке нови плодородной земли, равно как для укрепления германского эле-

мента, так как после первоначального пе-риода мирного сосуществования германцев и славян началась христианизация и завое-вание последних.

КОЕ-ЧТО ОБ ЭТНОНИМЕ «ТАТАР»

Немецкий энциклопедический словарь «Дуден» дает следующее определение этно-ниму «татар»: «ранее – представители раз-личных тюркских народов Поволжья на юге России, на Украине и в Западной Сибири».

В сегодняшней тюркологии под тата-рами понимают людей, которые называют себя татарами и относятся к одной этниче-ской группе. Сегодняшний татарский язык относится к тюркской семье языков, а внут-ри этой семьи – к т.н. северо-западной, или кыпчакской группе. В VIII в. н.э. (в 732 г.)татары впервые упоминаются в легендар-ных Орхонских письменах как мятежное племя. В XII-XIII вв., будучи частью огром-ного монгольского войска Чингиз-Хана, они активно принимают участие в завоевании западных областей империи Чингизидов. К слову «татар» в Центральной Европе – ви-димо, проводя фонетические параллели с греческим словом «тартар», что означает «ад», - нередко добавляли еще один грозно звучащий, громыхающий звук «р». Это ас-социировалось с татарскими всадниками, нагонявшими страх; а разве татары, при-шедшие с востока, не несли с собой и в са-мом деле смерть и проклятья?

НЕМНОГО ОБ ИСТОЧНИКАХ Источником для этого исследования

мне послужила фольклорная литература из Дрёмлинга и Альтмарка, ранние попытки представителей научной литературы (Парисиус, Цан, см. рис. 3) и новейшая спе-циальная литература (Хёппнер, Гильзенбах, Шукалла). В современных архивах Альт-марка есть еще немало источников по теме «Татары/татерны/татры», которые нужда-ются в дальнейшем исследовании и ждут своего часа. Это касается как свидетельств альтмаркского дворянства, городских хро-ник и военно-исторических документов, так и многочисленных сказаний и легенд Альт-марка, а также периодических изданий

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Bild 4 Bild 5

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История далекая и близкая

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oder wer war in Wirklichkeit Petro Gussinjak

P O RT R Ä T

der MPi-Schützen in der Schützenbrigade war. Im Verlauf der schweren Kämpfe wurde er verwundet und verbrachte 5 Monate im Spital, danach wurde er unfähig für den Militärdienst für ein Jahr befreit. Das ganze Jahr arbeitete er als Lehrer im Heimatdorf, und im Herbst 1942 wurde er wieder einberufen, und so geriet er nach Stalingrad, wo sich damals die Haupter-eignisse des Krieges entfalteten. Nach dem Sieg um Stalingrad wurde sein Truppenver-band nach Dnepropetrowsk verlegt. Und hier, in der Nähe von Pawlograd, hat ihm das Glück den Rücken gekehrt: er wurde gefangengenom-men, als er von der Aufklärung zurückkam und verwundet wurde. „Die Aufenthaltsbedingun-gen waren unmenschlich“, erinnert sich Rauf Hajrullin, „der Hunger, die Schläge und Er-niedrigungen, die Kälte. So beförderte man uns in Gefangenentransportern über Solutschew, Brest, andere Zwischenstationen. Und eines Tages brachte man uns schlussendlich nach Pas de Calais“.

Rauf verstand, er wäre in Frankreich. Deutsche brauchten dort die Gefangenenkraft, um die Atlantikfestigung zu errichten, die die Landung der Alliierten verhindern sollte. Die Gefangenen wurden auf dem Bahnsteig in Pas de Calais abgesetzt. Dort standen französische Mädchen und Frauen. Als diese die erschöpf-

ten gefangenen Soldaten erblickten, liefen sie auf sie zu und steckten ihnen etwas zu Essen zu. Die Wache versuchte sie wegzujagen, aber die Frauen gehorchten nicht und versuchten wieder, den gequälten Gefangenen zu helfen.

Während der Arbeit am Bau der Festung betrachtete Rauf aufmerksam die Gegend und merkte, dass die Wache in Frankreich nicht so achtsam wie in Polen oder Deutschland war, und in der Nähe lag dichter Wald. Einst passte Rauf eine günstige Minute ab und flüchtete mit seinem Kamerad Hafis, der aus der Stadt Sele-nodolsk (Tatarstan) kam, in den Wald. Dort versteckten sie sich, und in der Nacht kamen sie zu einer Farm. Der Farmer war Franzose. Sofort verstand er, was für Gäste kamen zu ihm zu Besuch. Er gab ihnen Zivilkleidung, auch etwas Speise und Trank und versteckte sie, damit niemand sie finden könnte. An ande-rem Tag kam noch ein Franzose mit Basken-mütze auf dem Kopf. „Guten Tag, Genossen!“, sagte er auf Russisch und setzte die Flüchtlinge in Staunen. Es stellte sich heraus, dass dieser Franzose vor dem Krieg zeitweilig in der Sow-jetunion arbeitete und dort Russisch lernte. Er schaffte Rauf und Hafis in den Wald zu Ma-quis (Partisanen in Frankreich), da er deren Verbindungsmann war. Einige Wochen lang kämpfte Rauf in den Reihen des französischen Widerstandes – un combattant de la Résistan-ce.

(Fortsetzung auf S. 21)

An jenem kalten Februarabend stellte der Kommandeur die Aufgabe: sie sollten Aufklä-rung durchführen und erfahren, wo die Feuer- und Richtnester des Gegners waren. Unsere Truppen bereiteten eine Offensive. Rauf hörte mit den Kameraden dem Kommandeur auf-merksam zu, dann klärten sie noch ein paar Details und hatten schon die Absicht zu gehen. Da näherte sich der Kommandeur, umarmte jeden väterlich und sagte: „Seid vorsichtig, Söhnchen! Zieht euch warm an, draußen ist klirrender Frost. Und behüte euch Gott. Mor-gen ist doch Feiertag, der 23. Februar“.

Zur Aufklärung machte man sich ge-wöhnlich in der Nacht, da man sich in der Dun-kelheit unbemerkt auf die Position des Gegners durchschleichen konnte.

Die Aufklärer zogen ihre Schneehemden über und gingen hinaus in die Dunkelheit... Die Zeit verging, einige Stunden waren schon vor-bei. Als die Aufklärergruppe auf dem Rückweg nur einen Steinwurf weit von unserer Position entfernt war, wurde sie per Zufall entdeckt. Das Geplänkel ging los. Man sollte dringend zurückkehren. Es war Rauf, der hier blieb, um den Rückzug der Gruppe zu decken. Er vertei-digte sich durch Schießen und versuchte den

Feind möglichst lange aufzuhalten. Plötzlich durchstach brennender Schmerz seinen ganzen Körper, es wurde ihm rot vor Augen, und Rauf verlor das Bewusstsein.

Er wurde wieder wach in einem Stall, durch Ohrensausen hörte er jemanden deutsch reden. „Gefangen!“, schießt es durch den Kopf. Danach kamen lange Tage des Verhörs, und dann beförderte man ihn mit vielen anderen zerlumpten sowjetischen Kriegsgefangenen nach Westen. Der eiskalte Güterwagon rumpel-te und schüttelte sie durch, Rauf verzog sein Gesicht vor Schmerz – die Wunde gab ihm keine Ruhe – und erinnerte sich an seine Le-bensjahre...

Am 19. September 1918 wurde in der Familie von Hajrulla Mullah, der in einem Blumendorf in Spasskij Rayon wohnte, ein Junge geboren, dem der Name Rauf gegeben worden war. Das war keine ruhige Zeit. Drei Jahre später starb der Vater, und so blieb seine Witwe mit zwei Kindern allein: mit Rauf und seinem jüngeren Bruder Gabdrahman. 1923 heiratete die Mutter einen guten Burschen, und der Stiefvater ersetzte den Kindern den eigenen Vater. Die Kindheit, das Flüsschen in der Nä-he, Wiesen, nächtliches Weiden der Pferde, und später – die Schule. Nach der Beendigung der vierjährigen Grundschule kam der aufge-weckte Junge ins Nachbarndorf, um weiter zu lernen. Alle Lehrer bemerkten die Aufgeweckt-heit des Jungen, und der Schuldirektor Hafis Nisamijew wiederholte ständig, dass Rauf wei-

ter studieren musste. Aber im Jahre 1935 kam das Unglück in die Familie: als Rauf eines Tages nach Hause zu Besuch kam, erfuhr er, dass der Stiefvater schwer krank ist. Eine Sani-täterbrigade wurde ins Dorf geschickt und des-infizierte das ganze Haus: Das war Typhus. Dann erkrankte die ganze Familie. Besonders schlimm ging es der Mutter, sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Einige Tage später wollten Rauf, sein Stiefvater und sein Bruder die Mutter im Krankenhaus besuchen. Aber dort wurden sie von einer traurigen Nachricht erreicht: Die Mutter war gestorben und wurde schon begraben – man hatte keine Zeit, auf die Verwandten zu warten.

Aber man sollte weiter lernen, und so kam Rauf ins Dorf, wo die Schule war, zurück. Dort wohnte er bei den Verwandten. Das war die Zeit, wo Hunger über ganz Russland herrschte. Die Lehrer nährten Rauf soviel sie konnten und halfen ihm. Rauf musste viele Widerwärtigkeiten durchleben: er war gezwun-gen, um Almosen zu bieten, als Folge der Un-terernährung litt er unter Nachtblindheit. Eini-ge Zeit lang wohnte er bei den barmherzigen Menschen im Dorf Swesda, die den blinden Jungen mit dem jüngeren Bruder aufsammel-ten. Als Rauf wieder auf den Beinen war, machte er sich nach Kujbyschew mit dem

Flussdampfer, um sich ins Kooperativ-Technikum aufnehmen zu lassen. Niemand weiß jetzt, ob es sein Glück oder nicht war, dass er dieses Technikum damals nicht fand. Er wollte schon zurückkehren, aber da sagte ihm jemand, wo sich das pädagogische Technikum befand. So wurde er Student des Pädtechni-kums. Rauf war von Natur aus sehr aktiv, und so wurde er zum Anführer unter den Studen-ten: er war Komsomolorganisator, Gruppenäl-tester, machte die Wandzeitung. Ende 30er Jahren beendete Rauf seine Lehrjahre: Angst herrschte über das ganze Land, Menschen hat-ten Angst sogar vor ihrem eigenen Schatten. Überall wurden die sogenannten „Säuberungen“ durchgeführt, viele Lehrer wur-den verhaftet, es bestand sehr großer Mangel an Lehrern in allen Schulen. Rauf wurde drin-gend zur pädagogischen Weiterbildung ge-schickt, und danach – in die Schule im Dorf Salman. So kam er ins Rayonzentrum Kusnet-schicha und wurde beinah vom Fleck weg zum stellvertretenden Direktor für Unterricht einge-setzt. (Er war damals 20 Jahre alt). 1939 kehr-ten viele Lehrer aus dem Gefängnis zurück: wegen unbewiesener Schuld, aus Mangel des Tatbestand eines Verbrechens. Wie viele Leute litten damals! 1940 wurde der Held unserer Erzählung in die Armee einberufen. Seinen Militärdienst versah er im Sumy- und Poltawa-Gebiet in der Ukraine, also war er am 22. Juni 1941, als der Krieg begann, gerade im hölli-schen Feuer, da er Kommandeur der Abteilung

Also war er am 22. Juni 1941, als der Krieg begann, gerade im höllischen Feuer, da er Kommandeur der Abteilung der MPi-Schützen in der Schützenbrigade war.

Tatarischer Maqui

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Fortsetzung; Anfang in Nr. 1/16

Ein Baschkire in Deutschland - Nisametdin Achmetow. Lyrik für Frieden, Liebe und Freiheit.

LITERATURSEITE

sammelt Tannenzapfen für den Samowar und brüht sich wie damals im Lager Tschifir, einen starken Teesud, der den Hunger ver-treibt und den Kopf klar macht. In Atama-nowka hat Achmetow viel Zeit über sich und sein Land nachzudenken, berichtet Suzanne Bontemps.

Mit dem ersten Tageslicht setze sich Achmetow an die Schreibmaschine und schreibt an seinem neuen Roman, einem Buch über seine Kindheit und Jugend im Südural, wo seine Eltern an der Bahnstation 91. Kilometer – so der offizielle Ortsname – als Streckenwärter arbeiteten. Er erinnert sich gern an seine Kindheit, die besten Jahre in seinem Leben. Er kennt sie noch heute, die baschkirischen Legenden und Mythen, die ihm seine gute Urgroßmutter Schamsija über Wasser und Steine erzählte, erinnert sich an die langen, langen traurigen Balladen seiner baschkirischen Heimat, die seine Mutter bei besonderen Festen gesungen hatte.

Aufrecht und stolz bewältigt Achmetow sein ärmliches Leben, versucht dem Tag fes-te Strukturen zu geben. Achmetow verdient fast keinen Rubel. Seine Mutter, die noch immer im Ural lebt, hat vergeblich versucht, ihn zu überreden, er solle eine Invalidenrente beantragen. Doch das hat ihm sein Stolz ver-boten, genauso wie er es ablehnt, um eine Wiedergutmachung für die zwanzigjährige Lagerhaft zu bitten. Wovon er lebt? Es bleibt sein Geheimnis. Das Geld, das ihm Freunde aus dem Westen ab und zu schicken, reicht sicher nicht. Die Fische im Fluss Ingoda bei-ßen nicht immer, aber die Kartoffeln im Gärtchen sind groß und wohlschmeckend Doch der Vorrat geht bald zur Neige. Der ständige Geldmangel ist jedoch nicht Ach-metows größtes Problem. Sein Unglück be-steht darin, dass er sich nur schlecht in sei-nem neuen Leben, in der Freiheit, eingerich-tet hat.

„Es gab eine Frage, ob mich das Lager kaputt gemacht hat. Nein. Im Gegenteil! Die Freiheit konnte einen fertig machen. Wie Schalamow bin ich in der Freiheit kaputt gegangen. In der Freiheit, wenn er aus dem GULAG befreit ist, kann der Mensch schnell zerbrochen werden. Und vielleicht bin ich auch schon gebrochen. Ich bin mit 38 Jahren aus dem Lager gekommen. Wenn ich gleich, nach zwei, drei Jahren, begriffen hätte, dass ich selbst handeln muss, dann hätte vielleicht noch alles geklappt. Mit vierzig Jahren kann man noch alles erreichen. Aber heute ist es für diese Erkenntnis ziemlich spät,“ so Ach-metow.

Mieste Hotopp-Riecke,

Institut für Turkologie, Berlin

(Fortsetzung folgt)

Russisch auf S. 18

Heimat oder Freiheit

Amnesty International und namhafte Politiker wie Willy Brandt, Francois Mitter-rand und Bischof Desmond Tutu setzen sich für seine Freilassung ein. Am 4. Juni 1987 ist Nisametdin Achmetow frei und begibt sich wenig später auf Einladung einer Heidelber-ger Professorin nach Deutschland – in ein Land, das er nicht kennt, dessen Sprache er nicht spricht. Die Hamburger Stiftung für Politisch Verfolgte gewährt ihm ein Stipen-dium, er selbst gibt aber keine Interviews zur politischen Lage in der Sowjetunion. Auf der Buchmesse in Frankfurt am Main wird sein Buch "Die Straße der Freiheit" vorgestellt. Fernsehauftritte, Radiosendungen, Interviews folgen. Die Presse interessiert sich für diesen Autor. Viele Lesungen und Empfänge absol-viert er. Der Exot aus dem GULAG wird herumgereicht, bestaunt und bewundert. Achmetow ist dieser Medienrummel unheim-lich. Er fühlt sich wie auf einer Leistungs-schau, wo clevere Pferdehändler Gebiss und Fesseln prüfen, um festzustellen, ob der Gaul auch seinen Preis wert ist, beschreibt Suzan-ne Bontemps, eine Spezialistin für russisch-deutsche Literaturbeziehungen, die bitteren Eindrücke Achmetows. „Als ich mich dann plötzlich in der Freiheit wiederfand, im Stru-del des Lebens, wurde ich von ihm grausam zu Fall gebracht, alle meine Grundüberzeu-gungen waren im Nu zertrümmert: dieses Leben brauchte mich einfach nicht, ich war überflüssig, mir war zumute, als sei ich zu Besuch gekommen und werde aufgespießt von den verständnislosen Blicken wildfrem-der Leute“, so Achmetow in Strasse der Freiheit.

„Keinen Glücksrausch, keine Euphorie, sondern unendliche Müdigkeit empfindet Nisametdin Achmetow am Tag seiner Haft-entlassung im Jahr 1987. 19 Jahre, 8 Monate und 22 Tage hat Achmetow auf diesen Tag gewartet. Als Student wurde er zu zwei Jah-ren Haft verurteilt, weil er den Namen seines Freundes nicht preisgeben will, der aus ei-nem Lager Sektflaschen gestohlen hat und die Achmetow leeren hilft. Achmetow ist jung, 18 Jahre alt, unpolitisch, aber mit fes-ten moralischen Grundsätzen. Man verrät keinen Freund, auch nicht für zwei Jahre Knast. Gelassen nimmt er die Strafe an. Im Gefängnis wird aus dem sorglosen jungen Mann ein kluger, wachsamer Beobachter. Die menschenunwürdige Behandlung kann er nicht hinnehmen. Scharfzüngig kritisiert er die Zustände im GULAG, später das ganze politische System. Seinen Einspruch gegen die Erniedrigung bezahlt er mit neuen Haft-strafen. Fast 20 Jahre verbringt er in russi-schen Gefängnissen, Lagern und psychiatri-schen Anstalten. Mit 38 Jahren kann er den GULAG verlassen.“ So beschreibt Bontemps den Lebensweg des Lyrikers.

In Deutschland kann Achmetow nach

etwa drei Jahren nichts mehr halten. Von seiner Freundin, die er hier fand, hat er sich getrennt. Das Stipendium war abgelaufen.

„Für mich war es nicht einmal krän-kend, sondern vielmehr traurig, dass bei Le-sungen, nachdem Die Straße der Freiheit herausgekommen war, die Zuhörer selten über mein Buch, über meine Gedichte ge-sprochen haben. Alle ihre Fragen betrafen mich: Sie sahen in mir nur ein Opfer des politischen Systems, und man stellte mir Fragen, als sei ich ein großer Politiker. Ich sollte irgendwelche Ereignisse analysieren oder Vermutungen über die Zukunft anstel-len. Doch was bin ich schon für ein Politi-ker? Ich würde noch nicht einmal behaupten, dass ich verstanden habe, was Demokratie ist. Also viel lieber hätte ich mit ihnen als Mensch gesprochen, und noch lieber als Schriftsteller. [...] Ich galt zwar als politi-scher Gefangener. Man hat mich aus politi-schen Gründen eingesperrt, und wegen dieser Politik, die jetzt oder bald der Vergangenheit angehören wird, habe ich gelitten. Aber nie-mals wollte ich über diese Politik schreiben. Ich schrieb geheimnisvolle Verse, die An-fang dieses Jahrhunderts unsere Symbolisten verfasst haben.“ beschreibt Achmetow seine Unzufriedenheit. Und: „Nun, ich denke, man muss einfach schön schreiben. Schönheit und Wahrheit passen doch zusammen. Schönheit ist auch Gerechtigkeit. Kunst muss ohne Falsch sein, man muss einfach ohne falsche Töne schreiben.“.

Heimlich, illegal macht er sich auf in die UdSSR, nachts will er über die Grenze, denn in einem Anfall von Zorn hat er seinen Pass in der Alster versenkt. Die Freunde kön-nen ihn nicht zurückhalten, können ihn nur noch mit Geld und guten Wünschen verse-hen.

Fünfzehn Jahre sind seit Achmetows Rückkehr in die Heimat vergangen, für die er trotz Folter und GULAG viel empfindet: „Ich kann meine Heimat nicht in mir tragen, dazu ist sie zu groß. […] Auch wenn mich mit meiner Heimat lange Jahre hindurch nur vielfaches Unglück verband, so bedeutet das nur, dass diese Bindung eine wirkliche ist und keine erdachte. […] Das Land ist mir nicht fremd. Nein! Russland ist mein Vater-land. Die Menschen sind mir nicht fremd. Nein! Ich weiß, es sind meine Landsleute. Wirklich! Aber ich bin ein Fremder für sie. Viele Physiker, Dichter, Professoren sind einfach Geschäftsleute geworden und schä-men sich nicht, sie schämen sich nicht. Aber so etwas mache ich nicht. Und ich bin stolz auf meine Scham, und diese Scham ist ein reine Frucht der Lagerhaft.“ Mit 51 Jahren hat sich Achmetow in Atamanowka einge-richtet, einem winzigen Flecken, der ein we-nig dem Dorf seiner Kindheit ähnelt. Dort, jenseits des Baikals, lebt der Dichter wie im l9. Jahrhundert: Er hackt Holz für den Ofen,

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ДЕНЬ АШУРА ПРАЗДНОВАНИЕ АШИР КУНЮ В КРЫМУ

искать по карманам, не осталось ли каких-нибудь продуктов. И вот в карманах семе-рых воинов нашлись различные продукты: зерна пшеницы, фасоли, кукурузы, гороха, грецкий орех, сухофрукты. Собрав все, сварили еду, которой хватило на всех, и благодаря этой пище воины не погибли с голоду. В память об этом событии при приготовлении этого блюда используются семь обязательных компонентов: кукуруза (мысырбогъдай), очищенная и специально обработанная пшеница (богъдай), крым-ский горох (нохут), фасоль (бакъла), раз-ные сухофрукты (къуру), грецкий орех (джевиз), патока (бекмез). Способ приго-товления: все компоненты варятся отдель-но, после варки хранятся в отдельных по-судах, смешиваются непосредственно пе-ред употреблением в эмалированной посу-де и разводятся кипяченой холодной водой до консистенции супа, добавляется патока и щепотка соли по вкусу. При подаче на стол блюдо посыпается толчеными ореха-ми. Им, в первую очередь, угощают сосе-дей, затем тех, кто не в состоянии пригото-вить его сам. Это угощение разносится, проживающим рядом (3-7 семьям). Поев, благодарят словами: «Асан, Усеининъ джанына тийсин!», что означает: «За упо-кой души Асана, Усеина!» В этот день крымские татары посещают святые места – азизы, поминают всех усопших.

Ко дню праздника хорошо покупать для дома много разных продуктов. Жела-тельно помогать бедным, раздавать садака (милостыню), угощать соседей и родствен-ников. Это принесет добро и изобилие в течение года. А также необходимо по-ститься в этот день и молиться всю ночь. Это принесет награду и милость Всевыш-него Аллаха. Нужно соблюдать пост 9-10 или 10-11 числа месяца мухаррам (в этом году дни поста: 8-9 февраля или 9-10 фев-раля).

Айшат Зиядин, Крым Специально для АлТаБаш

(Deutsch auf S. 10)

Десятый день месяца мухаррам (по-крымскотатарски: ашир ай) – празднова-ние Дня Ашура (у крымских татар: Ашир Куню). Этот день наступает после Ашир Геджеси (Ночи Ашура) и празднуется в этом году 9 февраля. День Ашура почита-ли и отмечали еще во времена Пророка Мухаммада, как благословенный день па-мяти пророков Аллаха, поскольку важные события из жизни разных пророков связа-ны именно с этим днем.

В этот день раскаялся и очистился от грехов пророк Адам, и Всевышний Аллах помиловал его. Пророк Нух (Ной) вышел из ковчега на землю после всемирного пото-па, а пророк Идрис (Енох) получил повыше-ние на большее место при Аллахе, пророк Ибрагим (Авраам) спасся от огня, пророку Мусе (Моисею) в этот день Аллах ниспос-лал Тору, пророк Аюб (Иов) исцелился от болезни, пророк Юнус (Иона) вышел из живота огромной рыбы, в этот день ос-вободились сыны Израиля и перешли через Красное море на Землю обетованную, про-рок Давуд (Давид) был помилован, Великий Сулейман (Соломон) получил богатство и мудрость и стал правителем. Считается, что все большие и маленькие грехи проро-ка Мухаммада были прощены в этот день Всевышним. День Ашура – это и день соз-дания мира Великим Аллахом. Именно в этот день на земле пошел первый дождь. Вот насколько важен и значителен День Ашура.

Пророк Мухаммад постился в этот

день. Во время пребывания Посланника Божьего в Медине он увидел, что иудеи постятся в этот день в честь освобождения сынов Израиля от фараона. Узнав причину, Пророк подтвердил своим сподвижникам желательность поста, оговорив, что это вознаграждаемо и является причиной иску-пления прегрешений одного года. Более того, арабы-бедуины постились в этот день еще до начала пророческой миссии Му-хаммада и меняли покрывало Каабы имен-но в этот день. Позже праздник Ашура утвердился, особенно у шиитов, как траур-ный день – в память о мученической смер-ти внука Пророка Мухаммада Хусейна, убитого в Ираке в 680 году. Этот день крымские татары чтят как день памяти погибших сыновей имама Али, внуков Пророка Мухаммада: Усеина и Асана (Хусейна и Хасана). В отличие от шиитов, мусульмане-сунниты не воспроизводят детали убийства, а ограничиваются зажи-ганием свечи и чтением молитвы.

В месяц ашир ай готовят и употребля-ют ритуальное блюдо, известное под на-званием ашир аш (пища в День Ашура), пьют чистую родниковую или колодезную воду. По легенде крымских татар, во время одной из войн против язычников воины-мусульмане попали в окружение врага. Кончилась еда, начался голод. Все стали

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ТРАДИЦИИ

Дуа, читаемое в День Ашура. Читают 70 раз. Транскрипция: Хасбуна ллаhу ва ни'маль вакилю ни'маль мауля ва ни'ман-насир.

Перевод: Нам достаточен Аллah, Он наилучший как опора, как господин, как помощник.

K ol lage : Mikhai l Ust aev

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(Das Neujahrsfest für die Kinder aus den Kinderheimen)

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Alle Kinder der Welt lachen gleich hell und gemütlich. Verständnisvol-le und nette Erzieherinnen sorgen für die Kinder. Schade, dass diese wichtige und dankbare Arbeit so ge-ring bezahlt wird. Kurz gesagt, es hat sich gelohnt, insgesamt 1500 Km hinter uns zu lassen, um die Kinder zu besuchen, ihnen Freude und Neujahrsgeschenke zu bringen, sie lächeln zu sehen und festliche Atmosphäre zu schaffen.

Die Menschen brachten alles Mögliche in verschiedenen Größen: So sammelten wir eine große Menge an Sachen, dass es sogar möglich wurde, diese Humanitärhilfe noch in drei weitere Kinderheime in Mos-kau, Podolsk und Widnoje zu brin-gen.

In Moskau besuchten wir das Korrektionskinderheim Nr. 18. Die-ses Heim hat eine eigene Webseite im Internet.

Das Neujahrsfest fand im De-zember 2005 im Kinderheim in der Stadt Widnoje statt (Schkolnaja ulit-sa, 91, Tel. +7 495 541 0676). Hier befinden sich die Kinder mit den Störungen des Zentralnervensystems und mit anderen schweren Erkran-kungen (Down-Syndrom usw.). Die Kleinen im Alter von 2 bis 5 Jahren freuten sich sehr über unseren Be-such. Auf unsere Frage an die Lei-tung des Heimes, was sie besonders benötigen, antwortete man, sie brau-chen Windeln, mit dem Übrigen kommen sie selbst zurecht.

Die Neujahrsreise brachte uns ins Kinderheim der Stadt Podolsk (ulitsa Sverdlova, 45A, Tel. +7 827 543 077). Man war sehr verwundert, dass wir aus Moskau am Montag frühmorgens mit vielen Sachen ka-men. Obwohl dieses Heim nur 8 (!) Km entfernt von der Hauptstadt liegt, kommen Moskauer hierher selten. Und besonders ungewöhnlich war es für die Heimleitung, dass

(Fortsetzung auf S. 20)

Im Herbst 2004 wurde der Arti-kel über die dringende Notwendig-keit, den Kindern aus dem Sozial-kinderheim im Dorf Salgany in Ge-biet Nishni Nowgorod zu helfen, veröffentlicht. 11 Kinder waren da-mals in diesem Heim. Die meisten von ihnen waren Tataren. Barmher-zige Menschen leisteten diesem Fol-ge Ruf. Dank den gemeinsamen Be-mühungen wurde schon zweimal dorthin humanitäre Hilfe geleistet.

Das war eines der schönsten Ereig-nisse für die Kinder im Jahre 2004. Sie baten uns, sie wieder zu besu-chen und ihnen Geschenke (je nach Möglichkeit) zu ihren Geburtstagen zu bringen. Gleichgültig konnte man nicht bleiben, also setzten wir diese Aktion fort.

Im vorigen Jahr 2005 sammelte man Kleidung, Schuhe, Bücher, Schulsachen und noch vieles mehr. Unser Landsmann, Journalist Ru-schan Sadekov, der jetzt in Amerika tätig ist, reagierte genauso und schickte für die Kinder Kleidung und Schulsachen. Unsere Landsleute aus Deutschland und Holland, und der Leiter der tatarischen Webseite Timur Suleimanov – ein Mensch

mit großem Herz – leisteten uns In-formationshilfe. Timur veröffent-lichte als erster diese Information auf seiner Seite www.tatarlar.ru. Man kann sich kaum vorzustellen, dass es so viele mitfühlende Men-sche gibt. Man rief und schrieb uns an. Leider können wir jetzt alle Na-men nicht nennen, außerdem halfen uns viele Menschen inkognito.

In den letzten Tagen des Jahres 2005 besuchten wir die Kinder im

Heim in Salgany in Gebiet Nishni Nowgorod (Rayon Krasnookt-jabrski, Telefon +7 83194 46376) zum dritten Mal – auf eigene Initia-tive und mit eigenem Transport. Es hat sich viel geschneit, und der Weg war nicht leicht. So dauerte unsere Reise 2 Tage. Wir erreichten das Heim am Sonntag, 18. Dezember, um 11 Uhr am Vormittag. Die Freu-de der Kinder musste man sehen!! Die Knirpse lachten und waren glücklich über das Spielzeug, Uni-formen aus Amerika und warme Kleidung. Vieles änderte sich in die-sem Jahr. Kinder sind größer und erwachsener geworden, sie sind ge-pflegt und sauber. Das Heim wurde saniert. In den Zimmern ist es warm,

DIESE GROßE WELT...

M. Ka l i nk ina ( rech ts ) im K inderhe im. Fo to : R . G i r f anov

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Низаметдин Ахметов – судьба башкира в Германии. Тема мира, любви и свободы в его лирике.

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ЛИТЕРАТУРНАЯ СТРАНИЧКА

(Продолжение; начало в № 1/16)

Байкала, поэт живет как в 19 веке: он колет дрова для печи, собирает еловые ветви, на-поминающие мохнатые зеленые лапы, для своего самовара и как тогда, в лагере, зава-ривает себе чифирь – крепкий чай, который подавляет чувство голода и придает голове ясность. В Атамановке Ахметову никуда не надо спешить – у него достаточно времени, чтобы поразмышлять о себе и своей стране, рассказывает Сюзанна Бонтам.

С первыми лучами солнца Ахметов садится за пишущую машинку и работает над новым романом – книге о своем детстве и юности, прошедшим на Южном Урале, где его родители работали на 91-ом кило-метре – таково было официальное название местности – путевыми обходчиками. Он охотно вспоминает о своем детстве – это были лучшие годы в его жизни. Он до сих пор не забыл башкирские легенды и мифы о воде и камнях, которые ему рассказывала его добрая прабабушка Шамсия, он вспоми-нает протяжные печальные баллады своей башкирской родины, которые во время осо-бых праздников пела его мать.

Живя в стесненных обстоятельствах, Ахметов стойко и гордо преодолевает труд-ности своей нелегкой жизни, пытаясь упо-рядочить свой день. Он не зарабатывает ни рубля. Его мать, которая до сих пор живет на Урале, тщетно пыталась уговорить сына выхлопотать пенсию по инвалидности. Это не позволила ему его гордость, по этой же причине от отклонил предложение о подаче заявления на возмещение ущерба за 20 лет пребывания в лагерях. На какие средства он живет? Это остается тайной. Денег, которые ему время от времени посылают друзья из Европы, определенно не хватает. Рыба в реке Ингода клюет не всегда, однако кар-тошка в огороде растет крупная и вкусная. Но запасы быстро заканчиваются. Постоян-ная денежная нужда – еще не самая боль-шая проблема Ахметова. Его несчастье в том, что он плохо устроился в своей новой жизни, на свободе.

«Мне задавали вопрос, сломал ли меня лагерь. Нет. Напротив!!! Свобода могла уничтожить любого. Я, как и Шаламов, сло-мался на свободе. На свободе, если человек выходит из ГУЛАГа, он скоро не выдержи-вает этого. Наверное, я тоже не выдержал. Я вышел из лагеря тридцативосьмилетним. Если бы я сразу, через 2-3 года понял, что мне надо действовать, тогда, может быть, все было бы иначе. В 40 лет еще можно чего-то добиться. Но сегодня уже слишком поздно». Вот таков он, Ахметов.

Мисте Хотопп-Рике,

Свободный университет, Берлин

(Продолжение следует)

(Deutsch auf S. 15)

Родина или свобода

Организация «Международная Амни-стия» (Amnesty International) и видные по-литики, такие как Вилли Брандт, Франсуа Миттеран и епископ Десмон Туту выступи-ли в защиту Ахметова и с требованиями освободить его. 4 июня 1987 года Низамет-дина Ахметова освобождают, и вскоре по-сле этого он уезжает в Германию по пригла-шению некоей женщины – профессора из Хайдельберга – уезжает в страну, которую он совсем не знает, язык которой ему незна-ком. Гамбургский фонд для лиц, подверг-шихся политическим преследованиям, пре-доставляет ему стипендию, но сам Низамет-дин не дает никаких интервью о политиче-ском положении в Советском Союзе. На книжной ярмарке во Франкфурте на Майне проходит презентация его книги «Улица Свободы». Затем следует череда выступле-ний на телевидении, радиопередачи, интер-вью. Этот автор становится объектом инте-реса для прессы. Он выступает с лекциями и бывает на многочисленных приемах. Это-го экзота – бывшего заключенного ГУЛА-Га – повсюду приглашают, ему удивляются, им восхищаются. Ахметов чувствует себя неуютно – ему претит вся эта шумиха в прессе. «Это напоминает ему выводку ло-шадей, где знатоки оценивают прикус и умение ходить под седлом, чтобы удостове-риться, что иноходец и в самом стоит тех денег, которые за него запрашивают», - так Сюзанна Бонтам, специалист в области рус-ско-немецких литературных связей, описы-вает горькие впечатления Ахметова. «Когда я вновь обрел свободу и оказался в гуще жизни, эта жизнь оглушила меня и сбила с ног, все мои убеждения были разрушены в мгновение ока: я просто был не нужен в этой жизни, я был чем-то излишним, я чув-ствовал себя так, словно я пришел в гости и оказался пробуравленным непонимающими взглядами совершенно чужих людей», – написал Ахметов в «Улице Свободы».

«Никакого ощущения свободы, ника-кой эйфории, вместо этого – бесконечная усталость охватывает Низаметдина Ахмето-ва в день освобождения из заключения в 1987 году. 19 лет, 8 месяцев и 22 дня ждал Ахметов этого дня. Будучи студентом, он был осужден на 2 года, потому что не захо-тел выдать имени своего товарища, украв-шего со склада бутылки с шампанским, ко-торые Ахметов помог ему опорожнить. То-гда Ахметов был молод, ему было всего 18 лет, но у него была твердая нравственная позиция. Друзей не выдают, даже если тебе грозят 2 годы тюрьмы. Он невозмутимо принимает это наказание. А в тюрьме из беспечного молодого человека он превра-щается в умного, зоркого наблюдателя. Он не может смириться с нечеловеческим обра-щением. Он язвительно критикует порядки в ГУЛАГе, а позднее – и всю политическую

систему. За свой протест против унижений он получает новые сроки. Почти 20 лет он проводит в советских тюрьмах, лагерях и психиатрических лечебницах. В 38 лет он, наконец, покидает ГУЛАГ». Так Бонтам описывает жизненный путь поэта-лирика.

После трех лет пребывания в Германии Ахметов больше не мог здесь оставаться. Он расстался со своей подругой, которую нашел было здесь. Стипендия кончилась.

«Для меня было не столько болезнен-но, сколько грустно, что во время лекций – после того как вышла «Улица Свободы», слушатели редко говорили о моей книге, о моих стихах. Все их вопросы касались, пре-жде всего, меня: они видели во мне новую жертву политической системы, и мне зада-вали такие вопросы, словно я был полити-ком. Я должен был давать анализ каким-либо событиям или выстраивать предполо-жения. Но какой же из меня политик? Я бы никогда не стал утверждать, что я понял, что же такое демократия. Я бы с большим удовольствие поговорил бы с ними как че-ловек, гораздо более охотно чем как писа-тель. [...] я считался политическим заклю-ченным. Меня посадили по политическим мотивам, я страдал из-за той политики, ко-торая сейчас или в скором будущем станет достоянием истории. Но я никогда не хотел писать про эту политику. Я писал стихи, полные тайн и таинственного, какие созда-вали в начале нашего века (ХХ в.) наши символисты», - описывал свое недовольство Ахметов. И : «Я думаю, надо просто краси-во писать. Красота и правда так подходят друг к другу. Красота – это тоже справедли-вость. Искусство должно быть без фальши, надо просто писать без фальшивых тонов».

Тайно, нелегально он вновь отправля-ется в СССР, ночью он намеревается перей-ти через границу, так как однажды, в при-падке гнева, он утопил в озере Альстер (в Гамбурге; прим. перев.). Друзья не могут его удержать; все, что они могут сделать – снабдить Низаметдина деньгами и поже-лать ему всего доброго.

Прошло 15 лет со времени возвраще-ния Ахметова на родину, к которой он, не-смотря на пытки и лагеря, испытывает глу-бокие чувства: «Я не могу просто нести родину в себе, для этого она слишком вели-ка.[...] Даже если меня с моей родиной на протяжении долгих лет связывало только несчастье, это значит, что эта связь – истин-ная, а не выдуманная.[...] эта страна мне не чужая. Нет! Россия – мое отечество. Люди мне не чужие. Нет! Я знаю, это мои сооте-чественники. В самом деле! Но я для них – чужак. Многие физики, поэты, профессора стали простыми бизнесменами и не стесня-ются этого, нет, не стесняются. Но я этого не делаю. И я горжусь стыдом, этот стыд – плод лагерного заключения». В 51 год Ах-метов поселился в Атамановке, в крохотном поселке, который немного напоминает ему деревню из его детства. Там, по ту сторону

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Tataren an der Wiege Preußens?

4 Die Stammesföderation, die als Hun bezeichnet wurde, erreichte Europa in den Jahren 370 bis 367 u.Z.; Awaren erreichten Mitteleuropa (Frankenreich) um 560 u.Z. 5 Niederdeutsch für „Kesselheiler“. Das waren Blechschmiede, Kupferschmiede, Kesselma-cher, typische Berufe der `Fahrenden`. 6 Der Knüppeldamm war ein durch aneinander gelegte Baumstamme und Äste (Knüppel) gebildeter Übergang vom nordöstlichen zum südwestlichen „Ufer“ des Drömlings.

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«представители тюркского народа», а в более широком смысле как чужаки, цыгане, бродя-ги, маркитанты. Но это только косвенно со-ответствует действительности. Обозначение тартар/татар/татер/татерн (татры) в разных регионах различалось по семантическому значению. В то время как в северных облас-тях Центральной Европы под этим именем понимали бродячий народ, то в Южной Ев-ропе этот этноним подразумевал прежде всего татар, обитавших в Добрудже, Бессара-бии или в Семигорье. В одном из преданий Семигорья описывается следующее: в 1658 г. [ ] у Ширканьи поселились несколько татар-ских семей и основали здесь хутор. Они по-строили также водяную мельницу, потому что возведенная еще в 1520 году жителями городка Кронштадт мельница после наводне-ния перестала работать, так как река измени-ла свое русло. Это место до сих пор называ-ется «У татарской мельницы» (Bei der Tatern-mill, La Moara Tätarului). Татары быстро ос-воились, вскоре они уже хорошо говорили на саксонском наречии и были своими людьми в общине. К сожалению, у семигорцев был и печальный опыт общения с настоящими та-тарами: «В пасхальное воскресенье сего года (1241) татары разрушили ярмарку Ноза (Нёзен/Быстриц)».

Мисте Хотопп-Рике, Институт тюркологии, Берлин

(Deutsch auf S. 8)

(Продолжение. Начало на стр. 13)

Вот некоторые из цитат, иллюстрирую-щие происхождение татарских топонимов: - Густов Палис и Бернхард Пайчнер сооб-

щают в своей книге «Дрёмлинг. От бо-лот к культивированному ландшафту» о деревне «Татерберг, деревня в Дрём-линге (болотистая местность), юго-запад Альтмарка», и далее: «Название Татерберг привело нас к цыганам, часто встающих здесь табором, и которых называли «татерн/татры» (вообще, «татры» - это обозначение для бродяче-го народа, маркитантов, в т. ч. и цыган).в Татернберге путешественники раньше часто останавливались на отдых, преж-де чем отправиться в нелегкий путь через Кнюрпельдамм (лежневой бревен-чатой дороге, служившей переходом с северо-восточного «берега» Дрёмлинга на юго-восточный)».

- Франц Мертенс писал в своей «Местной книге округа Гарделеген и ближайших окрестностей», 1955, на стр. 256: «Здесь: Татернберг, т.е. «гора цыган» (тартары). Военнообязанные в подчине-нии фон Альвенслебена, Цихтау. В 1832 г. 45 очагов (т.е. домов), 406 жителей; в 1946 г. – 1235 жителей».

- В книге «Эскизы Альтмарка» Ганса Ф. Шмидта читаем: «Татерберг был осно-ван по приказу Фридриха II, и он же указал зодчему, отвечавшему за строи-тельство, чтобы тот там поселился и жил. О тех временах напоминает коло-дец, сложенный из булыжника, с высо-ким колодезным журавлем, с цепью и ведрами (рис. 7). Дрёмлингские кресть-яне по праву говорили о себе вплоть до того времени [как началось строитель-ство], что они были свободными. ...Они были недосягаемы для прусской адми-нистрации в непроходимой, болотистой местности...» «...Поскольку у назначенных строите-

лей не было сколько-нибудь приличного жилья, и они вынуждены были со всеми своими инструментами, картами и планами ночевать либо под открытым небом, либо ютиться в лачугах, то 16 апреля [1787] ко-миссия поручила построить два небольших дома в «Тартарберге»; разрешение было по-лучено, и уже 13 июня был построен [первый] дом», - сообщал В. Цан в своей работе «Дрёмлинг» в 1905 г. (рис. 7)

И хотя уже в XIX в. была предложена альтернативная этимологическая интерпре-тация Татерберга как «Тартарберга», в Альт-марке до сегодняшнего дня остается попу-лярным «татарское» толкование. Оно, конеч-но, полностью в духе объяснений Палиса/Пайчнера. Татары здесь не подразумеваются в тюркологическом смысле как

mark die populäre „tatarische“ Deutung. Dies allerdings im Sinne der Interpretation von Pa-lis / Peitschner. Tataren im turkologischen Sin-ne von „Angehörigen eines Türkvolkes“ sind damit also nicht gemeint, sondern im weitesten Sinne Fremde, Zigeuner, Fahrende, Marketen-der. Doch diese Deutung trifft wohl nur mittelbar zu. Die Bezeichnung Tartar/Tatar/Tater/Tatern war regional semantisch unterschiedlich belegt. Während im nördlichen Mitteleuropa damit vor allem fahrendes Volk gemeint war, meinte dieses Ethnonym im südöstlichen Europa auch durchaus Tataren, die etwa in der Dobrudscha, Bessarabien oder Siebenbürgen siedelten. In einer Überlieferung aus Siebenbürgen wird folgendes geschildert: Im Jahr 1658 […] sie-delten sich bei Schirkanyen einige tatarische Familien an und gründeten hier einen Weiler. Sie bauten auch eine Mühle, weil die 1520 von den Kronstädtern errichtete Mühle nach einem Hochwasser „auf dem `Trocknen` geblieben war. Die Stelle heißt auch heute noch `Bei der Tatarenmühle` (Bei der Taternmill, La Moara Tätarului). Die Tataren sprachen bald gut säch-sisch und „gingen in der Gemeinde aus und ein“. Aber auch negative Erfahrungen mit ech-ten Tataren gab es im Raum Siebenbürgen: „am Osterdienstag dieses Jahres (1241) zerstö-ren die Tataren den Markt Nosa (Nösen/Bistritz)“.

Mieste Hotopp-Riecke, Institut für Turkologie, Berlin

(Russisch auf S. 13)

(Fortsetzung. Anfang auf S. 8) - Bei Hans H.F. Schmidt heißt es im

Buch „Skizzen aus der Altmark“: „Taterberg wurde auf Geheiß Friedrichs II. gegründet, und er wies dem verantwortli-chen Baumeister dort den Wohnsitz an. Ein alter Feldsteinbrunnen mit langem Hebebaum samt Kette und Eimer erinnert noch an jene Zeit. (Bild 7) Die Drömlin-ger Bauern sagten von sich bis zu jener Zeit mit Berechtigung, dass sie frei wä-ren. … Die preußische Administration erreichte sie im weglosen Gebiet nicht…“

- "...Da es den Bauoffizianten an jedem Unterkommen fehlte und sie doch nicht mit ihren Instrumenten, Karten und Plä-nen immer im Freien oder Nothütten blei-ben konnten, beantragte die Kommission am 16. April [1787] den Bau von zwei kleinen Häusern auf dem "Tartarberge", es wurde genehmigt und bereits am 13. Juli ist ein Haus fertig gestellt." berichtet

W. Zahn in seinem Werk Der Drömling von 1905. (Bild 7) Obwohl bereits im 19. Jahrhundert eine

alternative etymologische Interpretation (Zitat 2) zu der von Taterberg als `Tartarenberg` an-geboten wurde, hält sich bis heute in der Alt-

Bild 7

Татары у колыбели Пруссии?

Page 20: Altabash (17, Februar 2006)

Alle Kinder der Welt lachen gleich

Татарский маки

eigene Zeit und schenkten einen Teil ihrer Seele den Kindern. ICH DANKE EUCH!

P.S. Leider muss jetzt diese Aktion für unbestimmte Zeit ausgesetzt werden: Es ist nicht leicht, Transporte zu finden, viele Ver-treter der Macht, bekannte tatarische Funkti-onäre und Geschäftsmänner, politische Par-teien (sogar vor den Wahlen) waren gleich-gültig. Wir wünschen, dass solche Besuche nicht nur von privaten Personen, sondern auch auf der staatlichen Ebene organisiert werden.

Marjam Kalinkina, Moskau-Hamburg

Übersetung: B. Kittler

(Russisch auf S. 12)

(Fortsetzung. Anfang auf S. 17) wir auf eigene Initiative da waren. Man zeigte uns das Gebäude, wir unterhielten uns mit den Kindern und erfuhren über ihre Probleme. Sie träumen über Schwimmwes-ten und –brette, über Schwimmflossen und Bälle für Tischtennis, auch über die Sanie-rung der Sanitäranlagen. Wirklich müssen die Wanne und die Toilette dringend repa-riert oder ersetzt werden. Diese Reise ist auch deswegen gelungen, dass ein Teil der Sachen, die wir brachten, in das Kinderheim in der Stadt Rjasan’ übergeben wird: Dieses Heim unterstützt Kontakte mit dem Rjasaner

Heim. Dank der Gutherzigkeit der Menschen

wurden viele notwendige Sachen und Neu-jahrsgeschenke für die Kinder in 4 Kinder-heimen gesammelt, ohne Finanzierung und Unterstützung von Organisationen und Fir-men, auf eigene Initiative und mit eigenem Transport. Dreimal besuchten wir Kinder im Heim in Salgany. Im Namen aller Kinder und in eigenem Namen bedanke ich mich herzlich bei allen, die uns Hilfe leisteten und zu den Problemen der vom Schicksal ge-zeichneten Kinder nicht gleichgültig waren. Diese Leute waren gute Feen und Weih-nachtsmänner, scheuten keine Mühe und

живет в Казани. Увы, почти никто в Та-тарстане не знает, что этот человек был бойцом Французского Сопротивления. Скромность не позволяет Рауфу абый выпячивать свои заслуги, а отделы на-родного образования Казани даже забы-вают поздравить его с праздниками, мо-тивируя это тем, что он был учителем в другом районе республики. Но его не забывают благодарные французы. Не-сколько лет назад журналистка издания «Нотр мюзе» Каролин Моранж встреча-лась с Рауфом Хайрулловичем, о нем пи-сали французские газеты, его имя занесе-но в почетные списки борцов Сопротив-ления.

Оглянитесь! Герои не только в кос-мосе и на постаменте. Они – рядом.

Чулпан Усманова,

Казань

(Deutsch auf S. 14)

(Продолжение. Начало на стр. 9) до войны этот камарад работал в Со-ветском Союзе и выучил русский язык. Он-то и переправил Рауфа и Хафиза к партизанам, так как был их связным. Не-сколько недель Рауф сражался в рядах французского Сопротивления.

Однажды завязался тяжелый бой с крупным отрядом эсэсовцев, которые были посланы с карательной операцией против партизан – маки. Силы были не-равны, и к несчастью, Рауф вновь попал в плен. Когда его привели на допрос, он сказал, что он – поляк (к полякам отно-шение было менее жестоким чем к совет-ским солдатам). Тогда немцы, чтобы про-верить, что это за «поляк», пригласили настоящего поляка, который выполнял какие-то хозяйственные работы в этом гарнизоне. Вероятно, фронтовое братст-во – вещь не гипотетическая, потому что этот честный человек, имя которого, к

сожалению, осталось неизвестным, не выдал Рауфа, напротив, даже подтвердил, что он действительно поляк, сказав: «Это мой несчастный соотечественник!» Так Рауф назвался Петром Гусиньяком. Для дальнейшего разбирательства его напра-вили в комендатуру городка Конш, а дальше события развивались стремитель-но: на Атлантическом побережье уже высадились союзники, и вскоре Конш был занят американцами, которые осво-бодили всех пленных. После этого Рауф пришел в советское посольство в Пари-же, рассказал о себе...

После возвращения на родину его несколько месяцев проверяли, таскали на допросы в военкомат, в милицию. А в 1946 году, после многочисленных прове-рок, наконец разрешили приступить к работе. В РОНО он получил направление в школу родной деревни Старый Баран Кузнечихинского района, где трудился до выхода не пенсию. Сейчас Рауф абый

Vernichtung des Stabes soll der Mann-schaftsbestand zum Ufer der Westdwina vorrücken bis zum Schuttablageplatz des Rub-Werkes und 3 rote Leuchtkugen ab-schießen, die bedeuten: „Zum Übersetzen bereit, empfangt uns", 3 Signale mit der Ta-schenlampe „weiß, rot, grün“ bedeuteten "Der Vertreter begibt sich zur Mitte der Westdwina", wo ich ihn treffen sollte.

(Fortsetzung folgt)

Dr. Rustem Gaynetdinow, Republik Tatarstan

Übersetzung: Cilly Keller, Horst Herrmann

(Russisch auf S. 7)

(Fortsetzung. Anfang auf S. 11) Shukow hörte aufmerksam zu, ging

dann schnell zu seinen Kameraden, mit de-nen er ein Gespräch hatte.

Um 19 Uhr (wahrscheinlich am 22. Februar – R. G.), kam Shukow zurück und teilte Nina mit, dass mit dem in deutsche Uniform gekleideten Michaltschenko auch Trubkin, Lutfulin, Galijew und Fachrutdi-

now geschickt werden. Er warnte Nina, falls diese Gruppe von Partisanen beschossen wird, wird Nina dafür persönlich verant-wortlich sein. Nina antwortete, die Begeg-nungsstelle ist mit dem Abteilungskommissar Grigorjew abgesprochen, sie werden emp-fangen. Unsere Kämpfer, die im Versteck an der abgesprochenen Stelle waren, holten die Vertreter ab und brachten sie in den Abtei-lungsstab. Die Vertreter baten um eine Leuchtkugel, die bedeutete: „Wir sind gut aufgenommen worden. Bereitet euch vor“. Sie erhielten die Leuchtmunition.

Der Stab unserer Abteilung stellte den Vertretern des Bataillons die Aufgabe, alle deutschen Offiziere und die tatarischen Ver-räter zu vernichten sowie die gesamte Mannschaft mit allen Waffen, der Munition und dem Tross herauszuführen. Nach der

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Page 21: Altabash (17, Februar 2006)

Die Ausgabe von Tataren, Baschkiren und Ihren Freunden

ISSN 1614-9432

Die Ausgabe AlTaBash wird in Berlin als elektronische Medien und als Druckausgabe herausgegeben.

Ilhan garmun uynıy Foto: Gölüzä Ziatdin

A l Ta B a s h Impessum

Kontaktadresse „AlTaBash“

Postfach: 70 01 07 10321 Berlin

www.altabash.tk

Weitere Beteiligte bei dieser Ausgabe: Horst Herrmann, Cilly Keller, Rustäm Gay-

netdinov, Marijam Kalinkina, Ajschat Sijadin, Barija Kittler, Tschulpan Usmanova, Mieste Hotopp-Riecke, Dilyara Valiff, Anna Thyrolf

So gingen die Reisegefär-ten ohne Feigen und ohne Säcke davon.

Medina Mamleew. Witz und Weisheit der

Tataren. Leipzig, 2004. S. 55-56

***

Уже поздно

Маленькая Фарида игра-ла с мячом. Неожиданно мяч закатился под кровать. Фарида сунула туда голову и тут же отпрянула. - Ты почему мяч не дос-

таешь? – спросила ее мать.

- Поздно! Там уже ночь наступила! – ответила девочка.

Гомер Баширов. Веселая россыпь.

Москва, 1974. с. 118

Änise irtän İlhannı baqçağa iltä, yulda pesi oçrıy. Äni: Ulım, qara! - pesi, miiiyau… İlhan: İşetmi, kolağı qatı buğay…Qayber pesilär-neñ qolaqları qaty bulmıy.

İlhan irtälären bik irtä yoqıdan uyana häm kitap uqırğa yarata. Bu könne dä şulay irtän-ge 4-tä uq torıp kitabın qultıq astına qıstırıp äti-änineñ bülmäsenä kerep utnı çalt itep qabıza. Yoqığa isergän äti: Äy, ulım, nigä dip sin bolay irtä torasïñ? İlhan: Uqırğa dip. (Äti-äni arasına, bergäläp kitap

uqırğa kerep yata).

Yazğan häm cibergän, Gölüze Ziatdin, Stokholm,

Şvetsiyä ***

Zum Kadi kamen zwei Männer und klagten gege-neinander. Gemeinsam wa-ren sie in Persien, kauften dort jeder einen Sack Feigen und transportierten diese in einem Teppich. Unterwegs jedoch ernährten sie sich heimlich aus dem Sack des anderen. Als sie ankamen, so fand jeder seinen Sack leer. “Nun”, enschied der Kadi, “so ist es gerecht, wenn ihr jetzt die Säcke tauscht. So-mit hat sich jeder aus seinem Sack ernährt. Für meine Be-mühungen bezahlt jeder von euch mit seinem leeren Sa-cke. Gebt sie her!”

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Redaktion (in alphabetischer Reihenfolge)

Fax: +49 (0)40 3603 912039 E-Mail: [email protected]

V e n e r a V a g i z o v a — C h e f - R e d a k t e u r B a r i D i a n o v E l i f D i l m a c

L e v G e r a s i m o v I l m i r a M i f t a k h o v a

A l b i n a N u r u t d ı n o v a M i k h a i l U s t a e v

A l i y e Y a s y b a

MÄZÄKLÄR

de, dass fast niemand in Ta-tarstan weiß, dass dieser Mensch Kämpfer des franzö-sischen Widerstandes war. Bescheidenheit erlaubt es ihm nicht, sich hervorzuhe-ben, und Mitarbeiter der Volksbildungsabteilungen in Kasan vergessen es sogar, ihm zu Feiertagen zu gratu-lieren; er war Lehrer in einem anderen Rayon der Republik, so die Beamten. Aber die dankbaren Franzosen verges-sen ihn nicht. Vor ein paar Jahren besuchte eine Journa-listin der Zeitschrift „Notre musée“ Caroline Morange Rauf Hajrullin in Kasan, französische Zeitungen be-richteten über ihn, sein Name ist in die Ehrenliste der Wi-derstandskämpfer eingetra-gen.

Blickt um Euch! Die Helden sind nicht nur im Kosmos und auf dem Posta-ment. Sie sind unter uns.

Tschulpan Usmanova, Kasan Übersetzung:

M. Hotopp-Riecke

(Russisch auf S. 9)

(Fortsetzung. Anfang auf S. 14) Eines Tages ging ein

schweres Gefecht mit einem großen SS-Trupp los, der mit einer Vergeltungsoperation gegen Maquis geschickt wur-de. Die Kräfte waren un-gleich, und so geriet Rauf wieder in die Gefangen-schaft. Als er zum Verhör gebracht wurde, sagte er, er wäre Pole ( Polen wurden nicht so hart behandelt als sowjetische Soldaten). Um dies zu prüfen, was für ein Pole er sei, hat man einen richtigen Polen eingeladen, der in dieser Garnison arbei-tete. Vielleicht, ist die Kriegsbruderschaft kein hypothetischer Begriff, da dieser ehrlicher Mensch, de-ren Name unbekannt blieb, Rauf nicht verriet, und sogar umgekehrt, er bestätigte, Rauf wäre Pole. „Das ist mein unglücklicher Lands-mann!“, sagte er. So wurde Rauf Petro Gussinjak ge-

nannt. Für eine weitere Un-tersuchung brachte man ihn in die Kommandantur der Stadt Konche. Und dann ent-wickelten sich die Ereignisse blitzschnell: die Alliierten landeten an der Atlantikküs-te, und bald danach wurde Konche von den amerikani-schen Truppen besetzt, die alle Gefangenen befreiten. Später kam Rauf in die sow-jetische Botschaft in Paris, erzählte alles, was ihm pas-sierte...

Nach der Rückkehr nach Hause wurde er im Laufe einigen Monaten geprüft, man hat ihn mehrmals im Militärkommissariat und in der Miliz verhört. 1946, nach vielen Nachprüfungen, wurde ihm endlich erlaubt, an die Arbeit anzutreten. In der Volksbildungsabteilung be-kam er die Arbeitsüberwei-sung in die Schule des Hei-matdorfes, an der er bis zur Rente tätig war. Jetzt wohnt Rauf efendi in Kasan. Scha-

Tatarischer Maqui

Gestaltung der Titelseite: Mikhail Ustaev