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Regierungspräsidium Kassel Stephanie Liebscher, Dez. 33.1 Immissions- und Strahlenschutz Michaela Posselt, Dez. 32.1 Abfallwirtschaft 10.11.2015 Anzeige- und Genehmigungsverfahren nach §§ 4, 15, 16 BImSchG Biogas- und Tierhaltungsanlagen

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Regierungspräsidium Kassel

Stephanie Liebscher, Dez. 33.1 Immissions- und Strahlenschutz

Michaela Posselt, Dez. 32.1 Abfallwirtschaft 10.11.2015

Anzeige- und Genehmigungsverfahren nach

§§ 4, 15, 16 BImSchG

Biogas- und Tierhaltungsanlagen

2

Anlagenbegriff nach BImSchG

Anlagen sind

Betriebsstätten oder sonst. ortsfeste Einrichtungen

Maschinen, Geräte und sonstige ortsveränderliche Einrichtungen sowie

Fahrzeuge

Grundstücke, auf denen Stoffe gelagert oder Arbeiten durchgeführt

werden, die Emissionen verursachen können

(§ 3 Abs. 5 BImSchG)

genehmigungsbedürftig sind alle Anlagen,

die aufgrund ihrer Beschaffenheit oder ihres Betriebes in besonderem

Maße geeignet sind, schädliche Umwelteinwirkungen hervorzurufen

(§ 4 Abs. 1 BImSchG)

Regierungspräsidium Kassel

3

Genehmigungsbedürftigkeit nach §§ 4, 16 BImSchG

Maßgeblich ist Anlagenkatalog im Anhang 1 der 4. BImSchV

Erreichen bzw. Überschreiten bestimmter Schwellenwerte

• z. B. die Produktionskapazität bemisst sich nach dem „tatsächlich

und rechtlich möglichen Betriebsumfang“

(§ 1 Abs. 1 letzter Satz der 4. BImSchV)

• Kann eine Anlage vollständig verschiedenen Anlagenbezeichnungen

im Anhang zugeordnet werden, so ist die speziellere

Anlagenbezeichnung maßgebend.

(§ 2 Abs. 2 der 4. BImSchV)

Deutlicher: „Fällt eine Anlage vollständig unter mehrere Ziffern des Anhangs 1 zur 4. BImSchV und

enthält die speziellere Ziffer bestimmte Leistungsgrenzen, dann geht diese Regelung (mit

der Begrenzung der Genehmigungsbedürftigkeit) wegen ihrer Spezialität vor.“ (Jarass, BImSchG, 9. Auflage, 2012, § 4, Rn. 22)

Regierungspräsidium Kassel

4

Was umfasst eine Genehmigung nach

§§ 4, 16 BImSchG? Das Genehmigungserfordernis erstreckt sich auf:

• die Einrichtung der Anlage (die technisch konstruktive

Einrichtung der Anlage)

• den Betrieb (umfasst neben dem eigentlichen Betriebszweck,

Wartung, Unterhaltung, betrieblicher Verkehr)

• den Standort der Anlage (Planungsentscheidung,

d.h. hat Bedeutung für die Raumordnung)

• die Erschließung der Anlage

Konzentrationswirkung nach § 13 BImSchG

• Baugenehmigung

• naturschutzrechtliche Eingriffsgenehmigung

• Zustimmung nach Veterinärrecht, Straßenverkehrsrecht

• Ausnahmegenehmigung, z. B. Baurecht, Wasserrecht

• etc.

Regierungspräsidium Kassel

Antrag

Genehmigungs

behörde

Genehmigungsbescheid

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Genehmigungsvoraussetzungen (Auszug)

Regierungspräsidium Kassel

Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn sichergestellt ist, dass

1. schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren …für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft nicht hervorgerufen werden können …

und

2. andere öffentlich-rechtliche Vorschriften und Belange des Arbeitsschutzes dem Vorhaben nicht entgegenstehen.

(§ 6 Abs. 1 BImSchG)

Bauplanungsrecht

Privilegierung

Erschließung

Baurecht

Brandschutz

BImSchG, IED

UVPG

Bodenschutz

Düngerecht

Abfallrecht

Naturschutz

Wasserrecht

Geruch

Lärm

Explosionsschutz

Störfall

Arbeitsschutz

Tierschutz

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Regierungspräsidium Kassel

Antragsunterlagen nach §§ 4, 16 BImSchG (Auszug)

Erforderliche Gutachten & Prüfungen, u.a.

Formulare und Arbeitshilfen -

Downloads beim HLUG: http://www.hlug.de/downloads.html

Immissionsschutz Geruchsprognose

Lärmgutachten

Keimgutachten

Schornsteinhöhenberechnung

Baurecht Bauordnungs- /

Bauplanungsrecht

Eigentumsnachweis

Statik

Gesellschafter-Vertrag

Naturschutz Eingriff- / Ausgleichsplan

FFH-Verträglichkeit

Anlagensicherheit Alarm- / Gefahrenabwehrplan

Brandschutzkonzept

Blitzschutzkonzept

Störfallkonzept

Sonstiges Prüfung der Umweltverträglichkeit

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Verfahrensarten und Verfahrenszeiten nach

§§ 4, 16 BImSchG

Vereinfachtes Verfahren (Verfahrensart V)

nur behördenintern - ohne Öffentlichkeitsbeteiligung

gesetzlich vorgegebene Verfahrensfrist: 3 Monate (§§ 4, 16)

Förmliches Verfahren (Verfahrensart G)

Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung

oder wenn Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erforderlich ist bzw. wenn

freiwillig beantragt durch Antragsteller

gesetzlich vorgegebene Verfahrensfrist: 7 Monate (§ 4) bzw. 6 Monate (§ 16)

Kennzeichnung für Anlagen nach der IE-Richtlinie mit einem „E“

„E“ gekennzeichnete Anlagen sind im förmlichen Verfahren zu

genehmigen

höchste Prüfanforderungen (BVT), Auswirkung in der Überwachung

Verfahrensvorschriften richten sich nach der 9. BImSchV

Regierungspräsidium Kassel

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Beteiligte im Genehmigungsverfahren

nach §§ 4, 16 BImSchG

Regierungspräsidium Kassel

Genehmigungs

behörde Antragsteller

Öffentlichkeit

Regierungspräsidium Kassel • Landwirtschaft

• Veterinäre

• Wasserbehörde

• Naturschutz

• Immissionsschutz

• Arbeitsschutz

• Abfallwirtschaft

• Forst

• Regionalplanung

Kreisausschuss • Bauaufsicht

• Brandschutz

• Gesundheitsamt

• Wasserbehörde

andere Stellen • HLUG

• Gemeinde

• Straßenverkehrsbehörde

Auslegung

Einwendung

Erörterungs-termin

Antrag

Bescheid

Frist zur

Beteiligung je 1 Monat

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Betreiberpflichten genehmigungsbedürftiger

Anlagen (Auszug)

Genehmigung einholen (vor Errichtung und Betrieb § 4, vor Änderung § 16)

Änderungen anzeigen (§ 15 Abs.1)

Betriebseinstellung anzeigen (§ 15 Abs. 3)

Anzeige des bei Gesellschaften Verantwortlichen für die Betreiberpflichten

(§ 52 b Abs. 1)

Mitteilung zur Betriebsorganisation (§ 52 b Abs. 2)

Regierungspräsidium Kassel

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Betreiberidentität

Regierungspräsidium Kassel

Antragsteller eines Vorhaben erhält die Genehmigung

ein Betreiberwechsel ist der Genehmigungsbehörde immer anzuzeigen

(Betreiberpflicht)

es ist zu prüfen, ob für den neuen Betreiber die Genehmigungs-

voraussetzungen vorliegen (z. B. Privilegierung)

Rechten und Pflichten aus der Genehmigung gehen auf den neuen

Betreiber über

Nichtanzeige führt formal zur „Illegalität“ der Anlage

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geplante Änderung einer Anlage

hinsichtlich der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebes

Ausnahme: Ersatz, Austausch, Reparatur

Änderung genehmigungsbedürftiger Anlagen Anzeige nach § 15 Abs. 1 BImSchG

1 Monat vor geplanter Änderung

Anzeige bei der Behörde

Prüfung

nachteilige

Umweltwirkungen sind möglich

Änderungsgenehmigungsverfahren

nach § 16 BImSchG erforderlich

nachteilige

Umweltwirkungen sind nicht zu erwarten

Regierungspräsidium Kassel

Sind Umweltwirkungen auf die Schutzgüter möglich?

Änderungsanzeige

nach § 15 Abs. 1 BImSchG ausreichend

ggf. zusätzliche

Genehmigungen

erforderlich:

Baugenehmigung,

naturschutzrechtliche

Genehmigung, u. ä.

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Änderung genehmigungsbedürftiger Anlagen Anzeige nach § 15 Abs. 1 BImSchG

Nicht wesentliche umweltrelevante Änderungen:

Maßnahmen zur Verbesserung der Emissionssituation, z. B.

- Verminderung des Tierbestandes

- Abdeckung von Güllebehältern

- verbesserte Ausbringtechnik

Austausch von Anlagenteilen (anderes BHKW) i. R. des genehmigten

Bestandes

Änderung der Betriebsstoffe ohne geändertes Emissionsverhalten (z. B.

zusätzlicher Einsatz von Pferdemist zu genehmigtem Rindermist in

Biogasanlage)

Verlagerung von Betriebseinrichtungen, z. B. Fahrsilo

Regierungspräsidium Kassel

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Änderung genehmigungsbedürftiger Anlagen

wesentliche umweltrelevante Änderungen:

Erweiterung der Anlagenkapazität (Erhöhung der Tierplätze, Erhöhung der

Einsatzstoffe / Produktionskapazität)

Änderung der Tierart (z. B. vorh. Schweinemast wird durch Sauenhaltung mit

Ferkelaufzucht ergänzt bei gleichem Tieräquivalent)

Änderung der Lüftungstechnik

zusätzliche Anlagenteile mit eigenem Emissionsverhalten (Gärrestlager, BHKW)

Genehmigung nach § 16 BImSchG erforderlich

Regierungspräsidium Kassel

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Regierungspräsidium Kassel

Genehmigungsbedürftigkeit bei Tierhaltung (Auszug Anhang 1 der 4. BImSchV)

Nr. Anlagenbeschreibung Verfahrensart

Anlage gem. Art.

10 der RL

2010/75/EU

a b c d

7.1 Anlagen zum Halten und zur Aufzucht

7.1.1

7.1.1.1 40 000 oder mehr Hennenplätzen G E

7.1.1.2 15 000 bis weniger als 40 000 Hennenplätzen V

7.1.3

7.1.3.1 40.000 oder mehr Mastgeflügelplätzen G E

7.1.3.2 30.000 bis weniger als 40.000 Mastgeflügelplätzen V

7.1.7

7.1.7.1 2.000 oder mehr Mastschweineplätzen G E

7.1.7.2 1.500 bis weniger als 2.000 Mastschweineplätzen V

7.1.8

7.1.8.1. 750 oder mehr Sauenplätze G E

7.1.8.2 560 bis weniger als 750 Sauenplätze V

7.1.11

7.1.11.1 i.d. Nrn. 7.1.1.1, 7.1.2.1, 7.1.3.1, 7.1.4.1, 7.1.7.1 oder 7.1.8.1 G E

7.1.11.2 i.d. Nrn. 7.1.1.1, 7.1.2.1, 7.1.3.1, 7.1.4.1, 7.1.7.1, 7.1.8.1 …., soweit nicht von 7.1.11.1 erfasst, G

7.1.11.3i.d. Nrn. 7.1.1.2, 7.1.2.2, 7.1.3.2, 7.1.4.2, 7.1.5, 7.1.6, 7.1.7.2, 7.1.8.2, 7.1.9.2 oder 7.1.10.2, soweit

nicht von 7.1.11.1 oder 7.1.11.2 erfasst;V

Hennen mit

Mastgeflügel mit

Mastschweine (≤ 30 kg Lebendgewicht) mit

Sauen einschließlich Ferkelaufzuchtsplätze (Ferkel > 30 kg) mit

gemischte Bestände nach ihren jeweilen Anteilen an der Ausschöpfung der Platzzahlen

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Regierungspräsidium Kassel

Genehmigungsbedürftigkeit bei Tierhaltung

Kriterium des Genehmigungstatbestandes ist die Tierplatzanzahl

für gemischte Tierhaltungen werden Schwellenwerte rechnerisch

ermittelt nach Nr. 7.1.11ff der 4. BImSchV:

Die Platzzahlen der jeweiligen Tierart werden durch die Schwellenwerte

dividiert und die Quotienten addiert.

Beispiel:

300 Sauen 300 : 560 = 0,5

950 Mastschweine 950 : 1.500 = 0,6 ∑ = 1,1

Schwellenwert Nr. 7.1.11.3, Spalte V des Anhang 1 überschritten

zur genehmigungsbedürftigen Tierhaltungsanlage gehören:

- Nebeneinrichtungen ngb / gb

(z. B. Flüssiggaslager ≥ 3 t nach Nr. 9.1.1.2 der 4. BImSchV)

- Altbestand (vorhandene Tierhaltung)

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Tierhaltungsanlagen wesentliche Aspekte

Regierungspräsidium Kassel

Privilegierung

Prüfung ob Vorhaben Landwirtschaft i. S. des § 201 BauGB ist

steht dem Betrieb nicht ausreichend Fläche zur Verfügung, fehlen

bauplanungsrechtliche Voraussetzungen

(Genehmigungsvoraussetzung)

Gemeindliches Einvernehmen

Einvernehmen nach § 36 BauGB ist im Außenbereich erforderlich

Voraussetzungen:

privilegierte Tierhaltungsanlagen nach § 35 Abs. 1 Nr. 1 BauGB,

Erschließung ist gesichert

die Standortgemeinde entscheidet hierüber

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Regierungspräsidium Kassel

Genehmigungstatbestände von Biogasanlagen

Nachwachsende Rohstoffe

Kofermente/Bioabfälle

Schaubild Biogasanlage mit

Anlagenteilen/Nebeneinrichtungen

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Regierungspräsidium Kassel

Genehmigungstatbestände von Biogasanlagen

Allgemein:

Im Rahmen der Neuordnung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallrechts wurde

zum 01.06.2012 u. a. die 4. BImSchV und deren Anhang geändert. Es wurden

eigene Genehmigungstatbestände für Biogasanlagen eingeführt.

Mit der Verordnung zur Umsetzung der Richtlinie über Industrieemissionen vom

02.05.2013 wurde die 4. BImSchV und deren Anhang komplett neu gefasst. Auch die Genehmigungstatbestände für Biogasanlagen wurden nochmals angepasst.

Die Zuordnung zu einer Ziffer ist abhängig von:

Art der Einsatzstoffe (Gülle, NaWaRo`s, Abfälle/Bioabfälle)

Durchsatzkapazität an Einsatzstoffen

Produktionskapazität von Rohgas

Lagerkapazität an Gülle/Gärresten

Es wird abgestellt auf den „rechtlich und tatsächlich möglichen Betriebsumfang“ (§ 1 Abs. 1 letzter Satz 4. BImSchV).

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Regierungspräsidium Kassel

Genehmigungstatbestände von Biogasanlagen

Auch hier gilt zunächst:

§ 4/16 BImSchG 4. BImSchV Anhang 1 der 4. BImSchV

grundsätzlich:

Nr. 8.6.3 und 1.15 aber auch:

Nr. 8.6.2, 8.6.1, 1.16

und Nebeneinrichtungen:

Nr. 8.13/9.36, 1.2.2

Die Nr. 8.6.3 und Nr. 1.15 sind seit 01.06.2012 die zentralen Genehmigungs-

tatbestände für Biogaserzeugungsanlagen.

Wenn Gülle eingesetzt wird, ist die Nr. 8.6.3 (biologische Behandlung von Gülle)

einschlägig.

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Regierungspräsidium Kassel

Genehmigungstatbestände von Biogasanlagen

Sondertatbestand für den Einsatzstoff „Gülle“, unabhängig davon, ob Gülle als Abfall (§ 2 Abs. 2 Nr. 2 KrWG) oder als Nebenprodukt (§ 4 KrWG) eingestuft

wird

Gülle als Regelinputstoff auch bei lediglich geringen Mengen (z. B. Animpfung)

macht Einstufung erforderlich

als Gülle gilt auch Festmist

es wird nicht auf den ausschließlichen Einsatz von Gülle abgestellt; auch ein Mix

von Gülle und anderen Stoffen, die keine Abfälle sind (z. B. NaWaRo`s) fällt

hierunter

Anhang 1

zur 4. BImSchV Einsatzstoffe

Durchsatzkapazität

Produktionskapazität

Art des

Verfahrens

IED-

Anlage

Ziffer Unterziffer G V E

8.6.3 8.6.3.1 Gülle > 100 t/d X X

8.6.3.2 Gülle

Rohgas

< 100 t/d

> 1,2 Mio. Nm³/a X

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Regierungspräsidium Kassel

Genehmigungstatbestände von Biogasanlagen

Anhang 1

zur 4. BImSchV Einsatzstoffe Produktionskapazität

Art des

Verfahrens

IED-

Anlage

Ziffer Unterziffer G V E

1.15 - Rohgas > 1,2 Mio. Nm³/a X

es werden (nur) NaWaRo`s eingesetzt und keine Gülle und/oder Abfälle

NaWaRo`s sind im Wesentlichen: land- und forstwirtschaftlich erzeugte Produkte,

die nicht als Nahrungs- oder Futtermittel Verwendung finden, sondern stofflich

oder zur Erzeugung von Wärme, Strom oder Kraftstoffen genutzt werden

(z. B. Mais, Gras, Getreide, Grünroggen, GPS)

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Regierungspräsidium Kassel

Genehmigungstatbestände von Biogasanlagen

ein Gemisch aus Abfällen und Nicht-Abfällen wird insgesamt immer als Abfall

eingestuft

hierzu gehören Kofermente (z. B. Bioabfälle); dazu zählen Abfälle aus der

Lebensmittelindustrie, Futtermittelabfälle, Abfälle aus Garten-/Parkabfällen, etc.

unabhängig von der eingesetzten Menge wird auch der Gärrest zu Bioabfall, so dass ergänzend Bestimmungen und Vorgaben der BioAbfV, der DüngV, des

KrWG und der NachwV zu beachten sind

Anhang 1

zur 4. BImSchV Einsatzstoffe

Durchsatzkapazität

Produktionskapazität

Art des

Verfahrens

IED-

Anlage

Ziffer Unterziffer G V E

8.6.2 8.6.2.1 nicht gef. Abfälle > 50 t/d X X

8.6.2.2 nicht gef. Abfälle > 10 t/d bis < 50 t/d X

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Regierungspräsidium Kassel

Weitere Genehmigungstatbestände

Anlagen zur biologischen Behandlung von gefährlichen Abfällen > 1 t/d

(Nr. 8.6.1 Anhang 1 der 4. BImSchV)

Anlagen zur Aufbereitung von Biogas mit Verarbeitungskapazität > 1,2 Mio. Nm³/a

(Nr. 1.16 Anhang 1 der 4. BImSchV)

Anlagen zur Lagerung von Gülle und Gärresten > 6.500 m³

(Nr. 8.13 bzw. Nr. 9.36 Anhang 1 der 4. BImSchV)

Anlagen zur Erzeugung von Strom in einer Verbrennungsanlage (BHKW) durch

den Einsatz von gasförmigen Brennstoffen (Biogas) mit FWL > 1 MW

(Nr. 1.2.2 Anhang 1 der 4. BImSchV)

für Biogasanlagen:

für genehmigungsbedürftige Nebeneinrichtungen:

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Regierungspräsidium Kassel

Besonderheiten im Rahmen der Antragstellung

Planungsrechtliche Voraussetzungen

Zulässigkeit von Biogasanlagen:

- im beplanten Innenbereich (z. B. Industriegebiet)

- vorhabenbezogener B-Plan (Sondergebiet „Biogaserzeugung“) - Privilegierung im Außenbereich (§ 35 Abs. 1 Nr. 6 BauGB, Abgabe einer

Rückbauverpflichtung, Absicherung durch Eintragung einer Baulast)

Gemeindliches Einvernehmen Einvernehmen nach § 36 BauGB im Außenbereich bei privilegierten Anlagen

erforderlich

Tatbestände nach dem UVPG standortbezogene Vorprüfung / allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls

Anwendbarkeit der Störfallverordnung

Biogasanlage ist Betriebsbereich ab einer Lagermenge von 10.000 kg Biogas

(Vorlage Störfallkonzept)

Immissionsschutzrechtliche, wasserrechtliche, landwirtschaftliche, arbeits-schutzrechtliche, veterinärrechtliche Vorgaben, etc.

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Regierungspräsidium Kassel

Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit der Genehmigungsbehörde

(schon im Planungsstadium) wird empfohlen, um unangenehme

Überraschungen im Genehmigungsverfahren zu vermeiden!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !