interkulturuelle kommunikation
TRANSCRIPT
Teil 1
Interkulturelle Unterschiede
nach Geert Hofstede und Edward Hall
HSBA - Foreign Languages and International Relations
olga stelter©2009
Am Anfang sind wir alle gleich
• Genetische Information
• Äußeres
• Fähigkeiten, Talente
• Gesundheit
Wir werden sozialisiert durch
• Sprache
• Rituale
• Familie
• Soziale Umgebung
• Freunde
• Schule
Wir sind Kulturträger
• Land
• Region (Nord/Süd)
• Stadt / Dorf
• Tätigkeit / Arbeit
• Tradition
Wir sind „kulturalisiert“ - „programmiert“
Geburt Sozialisation Kulturträger
Ein Kind kommt zur Welt,alle Kinder sind ungefähr gleich
Bis zum 12. Lebensjahr wird es sozialisiert: unbewusstes Erlernen von der Sprache,
Helden, Ritualen, Werte
Ein Mensch wird zum Kulturträger
Der Mensch besteht aus
• Natur (Universales: Instinkte, Gene, usw.)
• Umgebung (Erlerntes: Sprachen, Benehmen, Rituale, Soziales)
• Kultur (Vorgegebenes: Land, Nationalität)
Was hat Sie im Leben geprägt?
Sind Sie ein Mann oder eine Frau?
Sind Sie arm oder reich?
Wie groß ist Ihre Familie?
Woher kommen Sie - Stadt oder Dorf?
Sind Sie aus dem Norden oder auf dem Süden?
Welche Sprachen sprechen Sie?
Wie viel Raum bevorzugen Sie?
Wie sind Ihre Arbeitsbedingungen?
Kulturzwiebel - Verschiedene Schichten, ein Kern
BilderImages
Symbole: Sprachsystem, Gestik&Mimik
Status-symbole
Symbolewanderninnerhalb
derKultur
Werte Kulturkern
Rituale: Benehmen
Religiöse Zeremonien
Diskurs: Funktionen
der Sprache,
Stil
Formeln des
Respektes
Helden: reale und ausgedachte,
MythenMärchen
lebende und tote
dienen als Modell des Benehmens
von einer Gruppe
zur anderen
practicsDie Veränderungen sind im Laufe der
Zeit im Bereich der Praktiken möglich.
Werte
• Gut vs. Böse
• Sauber vs. Schmutzig
• Gefährlich vs. Sicher
• Verboten vs. Erlaubt
• Moral vs. Unmoral
• Normal vs. Anormal
• Irrational vs. Rational
Was ist
• Menschen sind nicht von Geburt an fürs Leben bestimmt. Wir überleben durch Sozialisierung
• Bis zum 12. Lebensjahr ist die Sozialisierung (Sprache, soziale Rollen, Rituale, innere Werte) abgeschlossen. Es passiert incidental (unbewusst) durchs Imitieren.
• Jeder Mensch ist ein Träger verschiedener „Programme“ / Schichten, die er während des Lebens erlernt / bekommt
• Kulturschichten, die später im Leben erlernt werden, sind leichter zu ändern
• Die innere Werte bleiben konstant
Zusammenfassung
Teil 2
Interkulturelle Unterschiede:Kulturen und Dimensionen
im Vergleich
Russland - Deutschland
Zeit
• Polychronic Culture - Moment, Prozess ist wichtig
• In Russland sind 11 Zeitzonen vorhanden (von 2. bis 12. z.B. 14:00 in Kaliningrad bis 00:00 in Kamchatka)
• 7 offizielle Feiertage + Weihnachten
• Mit dem Flugzeug - etwa 8 bis 9 Stunden
• Mit dem Zug - etwa 12 Tagen (experim. 7!)
• Ungenauere Angaben der Zeit; Man erledigt viele Sachen parallel
• Planen ist nur ein grobes Leitfaden, Angaben verändern sich oft, Planen und Handeln sind nicht getrennt
Monochronic Culture - Ziel und Ergebnis ist wichtig
Eine Zeitzone (MEZ)
Feiertage werden nicht wegen WE verlängert
Mit dem Flugzeug - etwa 1,5 Stunde
Mit dem Zug - etwa 10 Stunden
Sehr genauere Angaben der Zeit, alles wird nacheinander erledigt
Zeit wird effektiv benutzt, zuerst Planen dann Handeln (Plan A, Plan B)
Raum
• Russland ist das größte Land der Erde (immer noch!) - 17 Mio km2
• 147 Mio. Einwohner
• Einwohner / km2 - 9
• Wohnraum - ca. 21 m2 pro Person
• 3 Generationen in 2-3 Zimmer Wohnung ist normal
• Die Türe bleiben offen - kein persönlichen Raum nötig - „Betreuung rund um die Uhr“
• Distanz (Intimate - Personal - Sozial - Public) fast wie in Europa, engerer personal Distanz
Fläche von Deutschland 357 022 km2
82 Mio. Einwohner
Einwohner / km2 - 230
Wohnraum - ca. 42 m2 pro Person
3 Generationen in einem Haus - 1% der Bevölkerung
Die Türe bleiben immer zu - ein persönlichen Raum ist notwendig, Platz für sich
Distanz (Intimate - Personal - Sozial - Public), distanzierter als in Italien, enger als in Finnland
• Russland gehört zu high-context Kulturen
• Man fängt nicht gleich mit der Sache an; bloß nicht so direkt, drum herum ist wichtig
• Keine direkte Kritik, Andeutungen, man weiß was gemeint ist
• Gleiche Hintergrundwissen - Zitate, Wortwitze, Anekdoten, Doppelsinn sind sehr beliebt.
• Enge persönliche Kontakte, Austausch mit einander erschaffen geteilte Background, Erfahrung.
• Nicht-offizielle Kommunikation auf der 1. Stelle
KontextDeutschland gehört zu extrem low-context Kulturen
Alles direkt sagen („nein“ bedeutet „nein“)
Viele Details, alles abgehackt
Direkte Kritik möglich, auch erwünscht
Andeutungen und Doppelbedeutungen werden vermieden
Kein Verständnis für Ungesagtes
Offizielle und Private Kommunikation - starke Trennung
Machtdistanz• In Russland extrem groß
• Mehr Rechte für Vorgesetzte (es führt zur Korruption)
• Untergebene erwarten Anweisungen, Kontrolle
• Der ideale Chef ist ein wohlmeinenden Autokrat oder Vater
• Statussymbole sind wichtig und sichtbar
• Respekt für Alter, Eltern, Lehrer, Chef (sogar wenn sie nicht kompetent sind)
In Deutschland ziemlich niedrig
Die Regeln und Gesetze gelten für alle
Initiative wird erwartet, jeder ist für seine Arbeit zuständig / kompetent
Der ideale Chef ist ein einfallsreicher Demokrat
Statussymbole sind verdeckt
Respekt für Kompetenz, Wissen, Fakten
Maskulin / Feminin• Russland ist feminin
• Emotionale, zwischenmenschliche Beziehungen, gutes Klima sind prioritär
• Langmut, Geduld, Durchschnittlichkeit ist normal
• Uneigennützigkeit, hohe Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit
• Reichtum ist verdächtigt
• Arbeiten, um zu leben („Arbeit ist kein Wolf: die läuft nicht in den Wald“)
• Geringere oder keine Gehaltsunterschiede (zw. Mann/Frau)
• Familie vor der Beruf und Karriere
Deutschland - maskulin
Sachlichkeit, Kompetenz sind prioritär
Hohe Leistung, gute Noten, Fleißigkeit, Eifer werden geschätzt
Öffentlicher Erfolg
Reichtum ist ein Zeichen des Erfolges
Leben, um zu arbeiten (Arbeit macht das Leben süß)
Größere Gehaltsunterschiede
Kollektivismus vs.Individualismus
• Russland - Kollektivistisch
• Wir-Gefühl
• Im Geschäftsleben haben persönliche Beziehungen Vorrang vor Aufgabe und Firma (Gute Beziehung – Gute Geschäfte)
• Schlechte Leistung ist ein Grund für andere Aufgaben
• Gruppen- / Familieninteressen
• Berufliches und Privates werden gemischt
Deutschland – Individualistisch
Ich-Gefühl
Im Geschäftsleben haben Aufgabe und Firma Vorrang vor persönlichen Beziehungen (Gute Geschäfte – Gute Beziehung)
Schlechte Leistung ist ein Grund für Entlassung
Eigene Interessen
Berufliches und Privates sind strikt getrennt
Unsicherheitsvermeidung-Index
• In Russland ist sehr hoch
• Was fremd ist, ist gefährlich (Minderheiten)
• Gesetze sind da, um sie umzugehen („Das Gesetz ist wie eine Deichsel: wohin nam es dreht, dahin weist es“
• Unterschrift vom Chef ist notwendig, Stempeln und Siegel sind wichtig
• Emotionen sind viel stärker gezeigt: Expressiv und Aggressiv
• Freundlich für Bekannte, unfreundlich für Fremde
In Deutschland ist niedriger
Alle Lebensbereiche sind reglamentiert
Gesetze werden durchgeführt, ein Verbot ist ein Verbot
Unterschrift kann auch vom Kollegen sein, Stempeln und Siegeln sind mehr als Hilfs- und Ordnungsmitteln da
Was fremd ist, wird toleriert
Emotionen sind verdeckt, neutral
Freundlich für alle
Langzeitorientierung
• Russland ist kurzfristig orientiert
• Leben im Hier und Jetzt oder in die Vergangenheit orientiert
• Was schwierig erscheint, wird „morgen“ erledigt vs. lieber heute als morgen
• Detailplanung ist nicht möglich
• Inflation ist hoch, instabile Wirtschaft
• Gott weiß, was morgen kommt; Fatalismus
Deutschland ist eher langfristig orientiert
Handeln wird an die Zukunft eingerichtet
Beharrlichkeit, Ausdauer
Geplant wird in Details und langfristig
Sparsamkeit (Ressourcen, Geld)
Alles in unseren Händen, selbstbewusstes Handeln
Einige Tipps
• Mehr auf persönlicher, emotionale (vs. sachliche) Ebene kommunizieren
• Persönliche Netzwerke aufbauen: Gute Kontakte = gute Geschäfte
• Mehr Zeit für die Planung und Organisation, sich immer auf Veränderungen einstellen
• Die Deadline bedeutet nicht, dass an dem Termin es tatsächlich alles fertig wird
• Mehr Kommunikation und Fragen, ob alles gut läuft; Kontrolle
• Hierarchisches Denken, mehr Kontrolle für die Leistung von Vorgesetzen
• Mehr Budget einplanen, als gerade notwendig
• Gute Beratung ist notwendig (schwierige Fragen: Korruption, Gesetze)
Teil 3
Interkulturelle Kommunikation -
Wertequadrat
Kulturquadrat nach F. Schulz von Thun
Beziehungs-orientierung
Sach-orientierung
unsachlich, unkompetent
unhöflich, respektlos, der andere wird
benutzt
VorwürfeInter
kulturelles
Lernen
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Teil 4
Russischenonverbale Kommunikation
• Anschauen: nicht lang, nicht zu direkt
• Mimik: sehr emotional, ehrlich, kein Lächeln
• Pose: keine große Vielfalt, negativ - auf dem Boden sitzen
• Physischer Kontakt: viel enger als im Westen
• Gestik: Finnen 1, Russen 40, Italiener 80, Franzosen 120, Mexikaner 180 pro Stunde
Was bedeutet diese Gestik?
• утвердительный кивок• отрицательный поворот головы• пожатие плеч (не знаю)
• ассимметрия жестикуляции руками
Andere Gestik
I. Am meisten verbreitete:
II. Russische nonverbale Signale:
• Начальство, власть - указательный палец вверх
• Сыт по горло - имитация указания на сколько по горлу
• Чуть-чуть - изображение щепотки• Ненормальный - колебательное движение ладони с указательным пальцем, упертым в висок
• Категорический отказ - кукиш• Тише! - указательный палец к губам
• Дай закурить - двукратное движение двумя пальцами с якобы зажатой в них сигаретой к себе и от себя у рта
• Выпьем! - стук указательным пальцем по горлу
• Громче! - рупор из рук ко рту• Умоляю! Очень прошу - руки ладонями друг к другу в форме молитвы
• Позвони! - рука с растопыненными пальцами к уху
III. Magische Signale:
• не сглазить - стук по дереву • не сглазить - иммитация плевка через левое плечо
• посидеть перед дорогой
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
olga.stelter [at] pastili.de