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_________________________Heldendichtung________________ _____________ Heldendichtung ist ein Begriff, der alle Dichtungen bezeichnet, in deren Mittelpunkt eine Figur, bzw. ein Held steht. Die wichtigste deutsche Heldendichtungen sind im frühen Mittelalter entstanden. Am häufigsten stammen diese Dichtungen aus dem Volk und wir wissen nicht genau, wer sie geschrieben hat. Die bekannteste Heldendichtungen sind erst im Spätmittelalter in Volksbücher gesammelt. Die zwei, die eine besondere Rolle spielen sind Hildebrandslied und Nibelungenlied. Das Hildebrandslied ist eines der frühesten Textzeugnisse der deutschen Sprache. Es besteht aus 68 Langversen, in den es um dem Kampf und Gespräch von Vater und Sohn handelt. Diese zwei erkenne einander nicht, weil der Vater seine Frau und sein Kind verlassen hat und erst nach 30 Jahre kehrte er heim. Hildebrand, der Vater, erkennt in einem Moment seinen Sohn Hadubrand und versucht den Kampf irgendwie zu vermeiden, aber wegen seiner Ehre kann er es nicht tun. Hadubrand denkt, dass sein Vater tot ist und will kämpfen, weil es keinen anderen Weg für einen Helden gibt, mit einem Gegner umzugehen. Man kann es auch so verstehen, dass der Kampf zwischen den Beiden auch ein Kampf zwischen jüngere und ältere Generation darstellet. Der gefundene Text bietet kein Ende an, obwohl es noch viele Versionen gibt, wobei in einem der Vater siegt und in anderem der Sohn. Es gibt sogar auch eine Version, wo der Kampf friedlich beendet wird. Das Nibelungenlied ist vielleicht die wichtigste von den Germanen stammende Heldendichtung, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstand. Es wurde in Mittelhochdeutsch geschrieben. Es besteht aus 2400 Strophen, die in verschiedenen Handschriften geschrieben wurden. Im Mittelpunkt des Nibelungenlieds steht der Held Siegfried. Das Nibelungenlied lässt sich in 2 Teile gliedern: Im ersten Teil stehen Kriemhilds erste Ehe mit

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_________________________Heldendichtung_____________________________

Heldendichtung ist ein Begriff, der alle Dichtungen bezeichnet, in deren Mittelpunkt eine Figur, bzw. ein Held steht. Die wichtigste deutsche Heldendichtungen sind im frühen Mittelalter entstanden. Am häufigsten stammen diese Dichtungen aus dem Volk und wir wissen nicht genau, wer sie geschrieben hat. Die bekannteste Heldendichtungen sind erst im Spätmittelalter in Volksbücher gesammelt. Die zwei, die eine besondere Rolle spielen sind Hildebrandslied und Nibelungenlied.

Das Hildebrandslied ist eines der frühesten Textzeugnisse der deutschen Sprache. Es besteht aus 68 Langversen, in den es um dem Kampf und Gespräch von Vater und Sohn handelt. Diese zwei erkenne einander nicht, weil der Vater seine Frau und sein Kind verlassen hat und erst nach 30 Jahre kehrte er heim. Hildebrand, der Vater, erkennt in einem Moment seinen Sohn Hadubrand und versucht den Kampf irgendwie zu vermeiden, aber wegen seiner Ehre kann er es nicht tun. Hadubrand denkt, dass sein Vater tot ist und will kämpfen, weil es keinen anderen Weg für einen Helden gibt, mit einem Gegner umzugehen. Man kann es auch so verstehen, dass der Kampf zwischen den Beiden auch ein Kampf zwischen jüngere und ältere Generation darstellet. Der gefundene Text bietet kein Ende an, obwohl es noch viele Versionen gibt, wobei in einem der Vater siegt und in anderem der Sohn. Es gibt sogar auch eine Version, wo der Kampf friedlich beendet wird.

Das Nibelungenlied ist vielleicht die wichtigste von den Germanen stammende Heldendichtung, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstand. Es wurde in Mittelhochdeutsch geschrieben. Es besteht aus 2400 Strophen, die in verschiedenen Handschriften geschrieben wurden. Im Mittelpunkt des Nibelungenlieds steht der Held Siegfried. Das Nibelungenlied lässt sich in 2 Teile gliedern: Im ersten Teil stehen Kriemhilds erste Ehe mit Siegfried und Siegfrieds Tod im Mittelpunkt, und im 2. Teil Kriemhilds Rache.

_______________________Ottonische Renaissance_________________________

Die ottonische Renaissance bezeichnet die Zeit der Wiedergeburt in der Kunst, die stark von den Ottonen in 10. und 11. Jahrhundert beeinflusst wurde. Die Auswirkungen der ottonischen Renaissance kann man besonders in der Architektur und Goldschmiedkunst bemerken. Dieser Einfluss wurde durch die Heirat Ottos II mit der byzantinischen Prinzessin Teophanu verstärkt, weil sich so die zwei Königreichen von damaligen Italien und Deutschland verschmolzen haben. So entstand die Anknüpfung der germanische an die byzantinische spätantike Kunst. Der kaiserliche Hof war in dieser Zeit das Zentrum des religiösen und geistlichen Lebens. Eine wichtige Figur der ottonischen Renaissance war auch Roswitha von Gandersheim, die die bekanntesten Dramen und Versen dieser Zeit schrieb.

___________________Feudalismus und ritterliche Kultur____________________

Der Ausdruck Feudalismus (von lateinisch feudum ‚Lehen‘ → Lehnswesen) bezeichnet die Gesellschafts- und Wirtschaftsform des europäischen Mittelalters. In dieser Epoche regierten die Könige aus dem Adelsgeschlecht der Salier und der Staufer.

Die Staufer waren erhielten ihren Namen durch ihre Stammburg Hohenstaufen in Schwaben. Sie waren das glänzendste Fürstengeschlecht des Mittelalters und förderten Kunst und Kultur.

Barbarossa (Rotbart) war ein Staufer, der 1155 zum Kaiser gekrönt wurde. Seine lange Herrschaft war der Höhenpunkt des deutschen Kaisertums.

Eine der bedeutendsten Frauen des Mittelalters ist Hildegard von Bingen. Sie schrieb theologische Texte, aber auch Abhandlungen über Medizin und Pflanzenkunde. Selbst Kaiser Barbarossa holte sich bei ihr Rat.

Das Leben der Menschen im Mittelalter war davon abhängig, in welchen Stand sie geboren wurden. Die Kinder wurden das, was ihre Eltern auch waren, ob unfreier Knecht oder Bauer, Handwerker, Kaufmann, Ritter oder Adeliger.

Damals waren die meisten Menschen unfreie Bauern. Ihre Kindern wurden dann ebenfalls als Unfreie geboren. Sie bildeten den ersten Stand der Gesellschaft.

In Deutschland gab es auch Sklaven aus den eroberten Gebieten. Sie hatten keinerlei Rechte und wurden wie Tiere behandelt.

Im 8. Jahrhundert waren die Ritter lediglich unfreie Knechte, die für ihre Herren kämpften, aber schnell entwickelten sie sich zu angesehenen Kämpfer und bildeten einen neuen Stand, der mit Adel verschmolz. (11. Jahrhundert)

Die Ritter hielten in Friedenszeiten Turniere ab, wo si bis ins 14. Jahrhundert mit echten Waffen kämpften, aber später nur mit stumpfen Waffen.

Die wichtigsten Waffen eines Ritters waren: das bis zu zwei Meter lange Schwert, Lanze, Pfeil und Bogen, Streitaxt, Morgenstern und so weiter.

Nachdem König Rudolf von Habsburg ab 1273 die Städte gegen Raubritter unterstützte ging deren Zeit zu Ende. Im 14. Jahrhundert (mit der Erfindung der Feuerwaffen) endete das Rittertum.

Kreuzzüge – Es waren Kreuzzüge nach Jerusalem, die in Namen des Kreuzes geführt wurden. Fast 200 Jahren lang versuchten die Menschen von Europa das Heilige Land von den „Ungläubigen“ zu befreien. Zwischen 1096 und 1291 fanden sieben Kreuzzüge statt.

_____________Mittelalterliche höfische Literatur und Minnesang_____________

Die Höfische Dichtung in mittelhochdeutscher Sprache entstand ungefähr von 1180 bis 1300.

Mit Heinrichs von Veldeke Eneit und dem etwa gleichzeitig entstandenen Erek Hartmanns von Aue (um 1180) beginnt die klassische mittelhochdeutsche Literatur, in der die höfische Epik neben der Minnelyrik und der Heldendichtung den Schwerpunkt der deutschen Dichtung um 1200 bildet. Den Höhepunkt der Epoche bilden mit ihren Werken die Dichter Wolfram von Eschenbach mit seinem Parzival und Gottfried von Straßburg (Tristan).

Minnesang (Minne, die Verehrung einer meist hochgestellten Dame oder Frau; mhd. minne „liebevolles Gedenken“) nennt man die schriftlich überlieferte, hoch ritualisierte Form der gesungenen Liebeslyrik, die der westeuropäische Adel etwa von der Mitte des 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts pflegte.

Der Sänger war oft wohl gleichzeitig der Dichter, er sang also seine eigenen Lieder – wenn man auch sicher die Lieder anderer Dichter gesungen hat. Er wird in den allermeisten Fällen ein Mann gewesen sein, da eine anständige Frau nicht öffentlich auftreten würde. Der Sänger war entweder ein Adliger, oder es war ein fahrender oder ein am Hof angestellter Dichtersänger.

Die bekannteste Minnesänger waren Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Hartmann von Aue und Heinrich von Meißen (Frauenlob).

__________________________Investiturstreit_____________________________

Investiturstreit bezeichnet die Auseinandersetzungen zwischen den beiden größten Mächten im Mittelalter: der Krone und der Kirche. Der Salierkönig Heinrich IV. stritt sich mit Papst Gregor VII. darum, wer das Recht hätte, Bischöfe einzusetzen (Als Heinrich IV. 1075 trotz Vorhaltungen seitens des Papstes den Erzbischof von Mailand einsetzt, provoziert er den neuen Papst Gregor VII.) . Heinrich erklärte den Papst für abgesetzt, woraufhin der Papst den Bann über ihn aussprach. Damit standen Heinrichs Königreich und sein Leben auf dem Spiel. Er musste den Papst um Verzeihung bitten. Als Zeit des Investiturstreites gelten für gewöhnlich die Jahre ab 1076 (Hoftag in Worms) bis zur Kompromisslösung des Wormser Konkordates im Jahre 1122.

Als Gang nach Canossa bezeichnet man den Italienzug König Heinrichs IV. von Dezember 1076 bis Januar 1077. Er wollte dadurch die Vereinigung von Papst Gregor VII. mit den deutschen Fürsten (Fürstenopposition) verhindern. Papst Gregor VII. befand sich auf dem Weg nach Augsburg, wohin er für Februar 1077 zur Entscheidung über den Konflikt eingeladen war.

Der Papst suchte Zuflucht auf der Burg Canossa der papsttreuen Markgräfin Mathilde von Tuszien. Vor dieser Burg versuchte Heinrich dann, die Lösung seiner Person vom Kirchenbann (Anathema) zu erlangen. Es ist umstritten, ob es tatsächlich zu dem (für Laien vorgesehenen) Ritual der Kirchenbuße kam, da alle historischen Überlieferungen von Parteigängern des Papstes stammen.

____________________________Mystik________________________________

Mystik, die sich im Mittelalter stark entwickelte, lehrte die Menschen, dass sie den Weg zu Gott nicht durch die Kirche finden müssen. Der Höhepunkt der Mystik war das 14.

Jahrhundert. Für Mystik spielten einige Frauen eine große Rolle, und vielleicht die wichtigste von denen war Hildegard von Bingen, die im 12. Jahrhundert lebte. Sie schrieb Hymnen und Sequenzen in lateinischer Sprache und als eine Frau konnte sie im Mittelalter eine wesentliche Position haben, weil sie nicht zu den Theologen, sondern zu den Mystikern gezählt wurde. Ihr bedeutendstes Werk war Scivias (Wisse die Wege). Neben ihr sind Mechtild von Magdeburg und Gertrud von Helfte auch wichtige Vertreterinnen und ihre Mystik ist karakteristisch, weil sie in einer dichterischen Sprache schrieben. Der wichtigste männliche Vertreter war Meister Ekhart. Er dachte, dass ein Mensch sich von der Welt entfernen muss und sich nur auf Gott und Wahrheit konzentrieren soll. Nur so konnte man die Geburt Gottes in seiner eigenen Seele erfahren.

___________________________Scholastik_______________________________

Sowohl im geistigen als auch im politischen Leben war die Kirche im Mittelalter die größte Kraft. Kirche und Glaube prägten das gesamte mittelalterliche Leben und auch das Denken.

Doch im Hoch- und besonders in Spätmittelalter erwuchs dem Glauben ein starker Konkurrent: die Wissenschaft. Ein wichtiger Impuls für das Erblühen des wissenschaftlichen Interesses kam aus dem Osten. Spätantike Schriften über Astronomie, Geografie, oder Geometrie wurden neu übersetzt. Einen besonders wertvollen Dienst erwies der arabische Gelehrte Averröes: Er kommentierte fast das gesamte Werk des Philosophen Aristoteles und legte damit einen der Grundsteine für die Lehren der Scholastik. Scholastik, abgeleitet vom lateinischen Adjektiv scholasticus („schulisch“, „zum Studium gehörig“), ist die wissenschaftliche Denkweise und Methode der Beweisführung, die in der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Mittelalters entwickelt wurde. Bei dieser Methode handelt es sich um ein von den logischen Schriften des Aristoteles ausgehendes Verfahren zur Klärung wissenschaftlicher Fragen mittels theoretischer Erwägungen. Dabei wird eine Behauptung untersucht, indem zuerst die für und die gegen sie sprechenden Argumente nacheinander dargelegt werden und dann eine Entscheidung über ihre Richtigkeit getroffen und begründet wird.

Der Dominikanermönch, der seinen Zeitgenossen als Albert der Deutsche bekannt war, gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter der Scholastik. Albertus kommentierte die Werke Aristoteles' und versuchte sie mit der christlichen Lehre in Einklang zu bringen. Es ging ihm nicht darum, den Glauben durch Wissenschaft zu ersetzen, sondern beide miteinander zu verknüpfen. Auch mit Medizin, Biologie und Geografie beschäftigte sich Albertus Magnus, weshalb er 1941 von Papst Pius XII. zum Schutzpatron der Naturwissenschaftler ernannt wurde.

__________________________Sankt Augustin____________________________

Sankt Augustin, auch als Augustinus bekannt, war ein epochaler Autor und einer der vier lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike und ein wichtiger Philosoph an der Epochenschwelle zwischen Antike und Mittelalter. Die Werke von Sankt Augustin bilden 3 Gruppen, die seinen Lebensabschnitten entsprechen. Augustinus war literarisch sehr produktiv. Die erste Gruppe

umfasst unter allem im klassischen Stil abgefasste Dialoge gegen die Skeptiker und auch ein Selbstgespräch. In 2. Gruppe befinden sich seine wichtige Schriften „Über den freien Willen“; „Über den Lehrer“ und „Über die wahre Religion“. Zu der letzten Gruppe gehören seine berühmte „Bekenntnisse“ und die Bücher „Über die geistliche Lehre“; „Dreieinigkeit“ und vielleicht sein größtes Werk „Der Gottes Staat“. Sein Werk zeigt eine enorme Vielfalt an Motiven und Traditionslinien. Er lehrte selbst über die Zweispaltigkeit der Welt. Für ihn war all das, was dem Gottes Willen entspricht das Gute, und das, was aus der Subjektivität der Menschen entsteht das Böse. _______________________________

_Romanik________________________________

Der Begriff Romanik (auch: romanischer/vorgotischer Stil) beschreibt die kunstgeschichtliche Epoche in der europäischen mittelalterlichen Kunst zwischen der Vorromanik und der nachfolgenden Gotik in Malerei, Plastik und Architektur.

Diese Epoche kann man in drei verschiedenen Phasen teilen: Frühromanik, Hochromanik und Spätromanik.

Als „typische“ Erkennungsmerkmale romanischer Bauten gelten Rundbögen, Rundbogenfenster, Säulen mit blockartigen Kapitellen und Wände mit betont wuchtigen Steinmassen. Werke der Romanik zeichnen sich vor allem durch einen geringen Naturalismus und hohen Symbolismus aus. Die Skulpturen und Malereien zeigen oftmals drastische Motive. Besonders in der Wandmalerei wurden häufig hierarchische Strukturen durch die Bedeutungsperspektive und abgestufte Anordnung dargestellt.

Die Stilepoche der Romanik erhielt seinen Namen wegen der Wiederverwendung von den in der römischen Antike verwendeten Stilelemente, wie Säulen, Pfeiler und Rundbögen. Deshalb ist das entscheidendste Merkmal des romanischen Baustils zweifellos der Rundbogen. Typisch für die Romanik sind ebenfalls dickes festungsartiges Mauerwerk, große Wandflächen mit kleinen Türen und Fenstern, wodurch die Bauwerke eine ziemlich wuchtige Wirkung haben. Kleine, meist gedrungene Türme zierten die Bauten. Die Rundbögen befanden sich an den Portalen und Fenstern. Die Deckenkonstruktion war zu Beginn der Epoche eine reine Balkendecke und wurde später durch Kreuzgrat- und Kreuzrippengewölbe abgelöst.

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_Gotik________________________________

Die Gotik ist eine Epoche der europäischen Architektur und Kunst des Mittelalters. Sie entstand um 1140 in Paris und Umgebung und währte nördlich der Alpen bis etwa 1500–1550. Der zuvor vorherrschende Bau- und Kunststil ist als Romanik, der nachfolgende als Renaissance bekannt. In der Nachgotik lebte der gotische Baustil auch außerhalb seiner Epoche bis in die Barockzeit weiter fort

Die Gotik war eine Epoche der Verbildlichung der christlichen Ideenwelt und bediente sich dabei in großem Umfang der Symbolik und Allegorie. Herausragende Kunstschöpfung ist

die gotische Kathedrale, die als Gesamtkunstwerk Architektur, Plastik und (Glas-)Malerei des Mittelalters vereint

Mit der Gotik kam die Ablösung der romanischen Rundbögen, die in der gotischen Epoche als Spitzbögen geformt waren. Durch die Spitzbögen war es erstmals möglich, hohe Fenster zu bauen, durch die die Bauwerke Licht durchflutet wurden. Durch die in der Gotik neu angewendete Formung der Decken als Kreuzrippengewölbe und die Nutzung von Strebepfeilern, konnte man auf dickes und massives Mauerwerk teilweise verzichten. Die Folge waren höhere Räume ohne viele Stützwände, die in Verbindung mit den Spitzbögen der Fenster heller und freundlicher wirkten. Durch diesen Umstand, wurde in der Spätgotik die Basilika zunehmend von der Hallenkirche Abgelöst. Ebenso kamen vereinfachte Zierelemente dazu.

ABSOLUTISMUS

Als Absolutismus bezeichnet man eine Regierung, bei der nur ein Mann die ganze Macht hat, und herrscht allein ohne anderen politischen Mitwirkungen. Der bekannteste absolutistische Herrscher, der auch ein Gründer dieser Herrschaftsform ist, ist der französische König Ludwig 14, der auch Sonnenkönig genannt wurde. Er wurde Sonnenkönig genannt, weil in seiner Herrschaft alles sich nur um ihn gedreht hat. Für die Zeit des Absolutismus war es üblich, dass Höfe ganz reich waren und teuer gestaltet und fast alle Bauwerke wurden in Barockstil gebaut. Ein wichtiger Begriff ist auch der höfische Absolutismus. Im Begriff des „höfischen Absolutismus“ wird dem König eine absolute Herrschaft über seinen Staat durch Gottes Gnade zugesprochen. Danach lebt er an einem prunkvollen Hof und bestimmt die Religion seiner Untertanen. Er bemüht sich, die Adligen seines Landes an seinen Hof zu ziehen und sie dadurch nicht nur unter seine Kontrolle zu bringen, sondern auch durch das kostspielige Hofleben, das sich die meisten nur durch großzügige Schenkungen des Monarchen leisten konnten, in eine Abhängigkeit von ihm zu treiben.

Der bekannteste deutsche absolutistische Herrscher war August der Starke (Friedrich August I. von Sachsen, häufig genannt August der Starke (* 12. Mai 1670 in Dresden; † 1. Februar 1733 in Warschau)), der sächsische Fürst. Sein im Barockstil gestalteter Hof befand sich im Dresden. Er war ein absolutistischer Herrscher, aber trotzdem entwickelte sich Dresden in seiner Zeit sehr schnell, und manche Bauwerken dieser Zeit sind heute sehr beliebte Sehenswürdigkeiten. Später ist er ein Herrscher in Polen geworden, dadurch dass er dieses Privileg kaufte.

Architektur des Barocks – Dresden

Die in den anderen europäischen Ländern gleichmäßig verlaufende Entwicklung der Künste wurde in Deutschland fast ein halbes Jahrhundert lang durch Krieg unterbrochen, nach dessen Ende die Macht des Adels gegenüber den Städten genügend gewachsen war, um die höfische Kunst des Barock zur Blüte zu bringen.

Während die Kunst der Renaissance sich vor allem in den großen Handelsstädten mit wohlhabendem Bürgertum und reichen Handelshäusern entwickelt hatte, verlagerte sich die Machtstruktur mit Beginn der Barock Epoche nun zugunsten der fürstlichen Residenzen, von denen vor allem München, Dresden und Berlin erwähnenswert sind.

Für den deutschen Adel war der Pariser Hof Ludwigs XIV. das Vorbild höfischer Etikette und das Barock Schloss Versailles mit seiner prachtvollen, imponierenden Innenausstattung der Maßstab in allen Fragen der Kunst und Gestaltung.

Zu einer der schönsten barocken Residenzstädte entwickelte sich Dresden im 17. und 18. Jahrhundert. Die Stadtsilhouette war lange UNESCO Weltkulturerbe - bevor Dresden der Status im Streit um eine Brücke wieder abgenommen wurde. Wunderschön bleibt sie trotzdem, besonders eindrucksvoll vom berühmten Canaletto-Blick aus betrachtet. Geprägt wird das Bild vom neuen alten Wahrzeichen Dresdens, der Frauenkirche. Sie steht symbolisch für das Schicksal der Stadt. Nach der verheerenden Bombardierung Dresdens im Februar 1945 war ihre Kuppel eingestürzt. Erst nach dem Fall der Mauer und der Wende wurde sie dank vieler internationaler Spender wieder vollständig aufgebaut. Seit 2005 schmückt die Kuppel wieder das Stadtbild und gilt als Zeichen der Versöhnung.

Besonders unter August dem Starken erblühte Dresden im 18. Jahrhundert mit immer neuen Bauwerken. Als Meisterwerk des höfischen Barocks gilt der Zwinger, der früher den Fürsten zu repräsentativen Zwecken diente. Heute sind im Zwinger eine der größten Porzellanausstellungen der Welt und die Gemäldegalerie Alte Meister beheimatet. In deren Sammlung mit Hauptwerken der europäischen Malerei des 15. bis 18. Jahrhunderts ist Raffaels "Sixtinische Madonna" herausragend. Spektakulär ist auch das größte Porzellanbild der Welt an einer Wand in der Augustusstraße. Auf 24.000 Meissner Porzellanfliesen sind die sächsischen Herrscher der vergangenen Jahrhunderte zu sehen.

An der Brühlschen Terrasse an der Elbe, dem "Balkon Europas", steht Dresdens Museum mit der längsten Geschichte, das Albertinum. Sein Innenleben wurde 2010 neu sortiert. Jetzt trifft die Antikensammlung auf zeitgenössische Kunst, auch auf Gemälde von Gerhard Richter.Im ehemaligen Residenzschloss zeigt das Neue Grüne Gewölbe, mit welch prächtiger Goldschmiede- und Edelsteinkunst der sächsische Adel sich einst ausstatten ließ. Orientalische Kostbarkeiten sind in der "Türckischen Cammer" zu bewundern.

Eine gute Sicht über die Altstadt bietet der Hausmannturm - kaum zu glauben, dass fast die komplette Altstadt 1945 in Trümmern lag: das Schloss, der Zwinger und die Semperoper. Das Opernhaus gilt heute wieder als Höhepunkt europäischer Theaterarchitektur. Im Inneren findet alljährlich Dresdens Opernball statt, draußen auf dem Vorplatz steigt gleichzeitig der größte Open-Air-Ball der Welt.Einen völlig neuen Blick auf Geschichte ermöglicht das im November 2011 wiedereröffnete Militärhistorische Museum mit seinem spektakulären Anbau des Stararchitekten Daniel Libeskind - ein großer Zacken, der sich wie ein riesiger Bombensplitter in das Gebäude bohrt, es sechs Meter überragt und am höchsten Punkt den Blick auf Frauenkirche, Zwinger und Semperoper öffnet.

Dresden ist aber keine bloße Museumsstadt, schließlich hat die sächsische Landeshauptstadt mehr als eine halbe Million Einwohner. In der Dresdner Neustadt lässt sich prima von Kneipe zu Kneipe ziehen - und die Sommerabende auf den breiten Elbwiesen sind legendär.

Und es spricht wirklich nicht gegen die Stadt, dass auch der Weg aus Dresden heraus wunderschön ist - zumindest auf dem Wasser. Bei der Fahrt mit einem historischen

Schaufelraddampfer von Dresden aus die Elbe abwärts lässt sich die einzigartige Kulturlandschaft des Elbtals genießen. Wie an einer Perlenkette ziehen am Ufer romantische Schlösser umgeben von Weinbergen vorbei - und in die andere Richtung elbaufwärts wartet die mythische Welt des Elbsandsteingebirges.

LITERATUR DES BAROCKS

Geschichtlicher Hintergrund: Die Zeit des Barock war geprägt von Krieg und Religion. Dass Martin Luther in dieser Zeit die Ideen der Reformation verbreitete, hatte verschiedene Auswirkungen. Zum Einen hatte es die Spaltung der Kirche zur Folge und damit verbunden war auch der 30-jährige Krieg zwischen den Reformierten und den Katholiken. Da Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte, wurde die deutsche Sprache zu Literatursprache Nummer eins und löste damit in der Epoche des Barock das Latein ab. Doch nicht nur die übersetzte Bibel von Luther hatte grossen Einfluss auf die Verbreitung der Literatur in der Gesellschaft, sondern auch der Buchdruck, der von Johann Gutenberg erfunden wurde. Damit war es möglich, Texte schneller und mehrmals hintereinander zu drucken und so ein viel höhere Auflagenzahl zu erreichen. Neben der Kirche und ihren Problemen in dieser Zeit wurde der grösste Teil Europas noch immer absolutistisch regiert und die Ständegesellschaft war nach wie vor vorhanden.

Themen der Epoche: In der Epoche des Barock gab es sehr viele verschiedene Themen, die von den Dichtern und Autoren immm wieder angeschnitten wurden. Durch den 30-jährigen Krieg wurde zum einen die Vergänglichkeit (lat. vanitas) und zum anderen der Glaube zu zentralen Bestandteilen des gesellschaftlichen Lebens. Aus der Erkenntnis, dass das Leben vergänglich ist, entstand die Philosophie des "carpe diem" (Halte den Tag fest, als wäre es der letzte) und des "memento mori" (Gedenke des Todes). Wie man schon an den Themen memento mori und carpe diem erkennt, war der Barock geprägt von viele Gegensätzen (Diesseits - Jenseits, Krieg - Ordnung, Leben - Tod, Lebensfreude - Todessehnsucht, Volk - Fürst). Einige anderen Themen, die im Barock eine wichtige Rolle spielten waren die Eitelkeit, der Tod, die Taten antiker Helden und Ritter, die christliche Märtyrer, die Reinheit und die Schönheit.

Formale Besonderheiten: Die Literatur des Barock war geprägt von einer sehr strengen Regelpoetik, was bedeutete, dass die Dichter und Autoren jener Zeit sehr klare Regeln zu befolgen hatten. Im Vergleich zum Mittelalter versuchten sie nun aber innerhalb dieser Regeln die Inhalte so kunstvoll wie möglich zu verpacken. Dies führte dazu, dass die barocken Texte häufig sehr schwülstig klingen und von einer grossen Metaphorik geprägt sind. Zusätzlich wurden viele Stilmittel aus der traditionellen Rhetorik der Antike verwendet. Die Gegensätze, die im Barock eine zentrale Rolle spielten, wurden in den literarischen Werken häufig durch Listen und Häufungen zum Ausdruck gebracht.Ebenfalls sehr beliebt waren in dieser Zeit die Emblemata. Aus diesen Bilder wurden aus verschiedenen Materialien Sinnbilder angefertig, welche immer aus drei Teilen bestanden: Inscriptio (Überschrift), Imago (Bild) und Subscriptio (Unterschrift). Die Überschrift war der Titel des Sinnbildes, der oftmals in lateinisch oder griechisch verfasst war. Das Bild stammte entweder aus der Mythologie, der christlichen Liturgie oder der Natur. Die Unterschrift

versuchte den Sinn des Bildes in Gedichtform zu erläutern und dem Betrachter eine Moral mit auf den Weg zu geben.

Repräsentative Werke und Autoren: "Herr Peter Squenz" von Andreas Gryphius, "Buch von der Deutschen Poeterey" von Martin Opitz, "Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch" von Grimmelshausen...

RUBENS

Peter Raul Rubens war ein flämischer Maler, Unternehmer und Diplomat der spanisch-habsburgischen Krone. Wie bei kaum einem anderen Künstler aus der Zeit des Barock wurde sein Name zum Synonym einer ganzen Epoche. Die ersten zehn Jahre seines Lebens verbrachte er in Köln, wohin seine aus Antwerpen stammenden Eltern im Jahr 1568 emigriert waren.Peter Paul Rubens wurde am 28.6.1577 als sechstes von sieben Kindern des Anwalts Jan Rubens (1530-1587) und dessen Ehefrau Maria Pypelincx (1538-1608) in Siegen geboren. Beide Elternteile entstammten der Antwerpener Oberschicht, hatten aber 1568 aus religiösen Gründen - Jan Rubens stand den Calvinisten nahe - aus ihrer Heimatstadt fliehen müssen. Wie viele ihrer Landsleute fanden sie in der Reichsstadt Köln Exil. 1571 wurde Jan Rubens wegen des Verdachts einer Affäre mit Anna von Sachsen (1544-1577), der Ehefrau Wilhelms I. von Oranien-Nassau (1533-1584), als deren Berater er seit 1569 tätig gewesen war, auf der Festung Dillenburg gefangen gesetzt. Maria Rubens erwirkte jedoch, dass ihr Mann 1573 aus der Haft entlassen und in Siegen unter Hausarrest gestellt wurde. Erst nach dem Tod Anna von Sachsens wurde Jan Rubens offiziell begnadigt; die Familie konnte 1578 nach Köln zurückkehren.Das Wissen um die Kindheitsjahre Rubens’ in Köln ist spärlich, die Quellen geben nur wenige Einzelheiten preis. Die nach wie vor vermögenden Eltern hatten ihren Wohnsitz im so genannten Groensfelderhof genommen, einem vornehmen Haus in der Sternengasse 10, in dem später auch die verbannte französische Königin Maria de Medici (1575-1643) lebte und starb. Peter Paul Rubens wurde in der Pfarr- und heutigen Jesuitenkirche St. Peter getauft und dürfte in Köln auch die ersten Jahre schulischer Bildung genossen haben. Zweifellos werden die vielfältigen kulturellen Eindrücke der rheinischen Metropole nicht ohne Wirkung auf ihn geblieben sein. Jedoch übersiedelte er bereits 1589, zwei Jahre nach dem Tod des Vaters, mit seiner Mutter und den Geschwistern nach Antwerpen.Der Beginn seiner künstlerischen Ausbildung datiert in die beginnenden 1590er Jahre. Rubens hatte bis dahin eine seinem Stand gemäße Ausbildung genossen, in Antwerpen die renommierte Lateinschule des Rumoldus Verdonck (1541-1620) besucht und für einige Monate als Page in den Diensten der Gräfin Marguerite de Ligne (1552-1611) gestanden. Eine akademische oder diplomatische Karriere schien vorgezeichnet. Daher mag die, auch von der Mutter gebilligte, Entscheidung das Malerhandwerk zu erlernen, zunächst überraschen. Über die Gründe schweigen sich die Quellen aus, das außergewöhnliche Talent des jungen Rubens dürfte natürlich eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben. In den folgenden Jahren wurde er

Schüler der Antwerpener Meister Tobias Verhaecht (1561-1631), Adam van Noort (1562-1641) und Otto van Veen (1556-1629). 1598 wurde er als Freimeister in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen.Im Jahr 1600 begab sich Rubens für mehrere Jahre nach Italien, um hier die kulturellen Hinterlassenschaften der klassischen Antike zu studieren. Nach einem kurzen Aufenthalt in Venedig trat er in Mantua in den Dienst des kunstsinnigen Herzogs Vincenzo Gonzaga (1562-1612), der sein Talent erkannte und förderte. So entsandte er ihn zur Vertiefung seiner Studien unter anderem nach Genua und Rom. Rubens kopierte die Werke bedeutender Meister der Renaissance, vor allem von Tizian (1477-1490), Paolo Veronese (1528-1588) und Michelangelo (1475-1564). Darüber hinaus porträtierte er Angehörige der italienischen Aristokratie. Im Jahr 1603 schickte ihn Gonzaga als Abgesandten an den spanischen Hof nach Valladolid, um den Transport einer Reihe von Gemälden zu begleiten. Vor Ort fertigte Rubens weitere Gemälde an, unter anderem das berühmte Reiterbild des Herzogs von Lerma Francisco Gómez de Sandoval y Rojas (1553-1625). Nach seiner Rückkehr aus Spanien hielt sich Rubens zunächst nochmals über einen längeren Zeitraum in Mantua auf, zwischen 1606 und 1608 weilte er bei seinem Bruder Philipp (1574-1611) in Rom.Zweifelsohne erwiesen sich die Jahre in Italien für sein ästhetisches Empfinden und für die Entwicklung seines charakteristischen Malstils als prägend. Die Lehren der griechischen Klassik und der Renaissance von der idealisierten Ebenmäßigkeit körperlicher Darstellung wurden von ihm durchaus übernommen, in ihrer Anwendung zeigte er sich jedoch alles andere als dogmatisch. Er verstand sie als Vorlagen zu nutzen, vor allem aber sie zu variieren. In Italien waren es nicht zuletzt die Schlachtendarstellungen auf antiken Sarkophagen, die ihn nachhaltig inspirierten, aber auch an die von außergewöhnlicher Körperlichkeit und von Dynamik durchdrungenen Hauptwerke des Hellenismus, wie die Laokoon-Gruppe oder der so genannte farnesische Stier des Apollonius von Tralleis. Es waren nicht zuletzt diese Eindrücke, die Rubens zu einem unübertroffenen Meister der bildlichen Erzählkunst werden ließen. Bei den Darstellungen von nackten Körpern, Orgien und Vergewaltigungen zeichnete sich Rubens durch einen schonungslosen, von seinen Auftraggebern durchaus gefürchteten Realismus aus.Der Tod seiner Mutter veranlasste Rubens, der längst als Künstler von europäischem Rang anerkannt war, im Jahr 1608 nach Antwerpen zurückzukehren und sich dauerhaft dort niederzulassen. Am 23.9.1609 wurde er von den Regenten der spanischen Niederlande Erzherzog Albert VII. von Österreich (1559-1621) und der Infantin Isabella Clara Eugenia von Spanien (1566-1631) zum Hofmaler berufen. Mit seiner Ernennung verband sich nicht nur eine jährliche Honorierung von 500 Gulden, sondern auch die Befreiung von sämtlichen Steuerverpflichtungen. Zudem erhielt er das Recht, seinen Wohnsitz frei wählen zu können. Zwei Wochen später, am 3.10.1609 heiratete Rubens Isabella Brant (1591-1626), die Tochter eines angesehenen Antwerpener Anwalts. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.1610 schuf Rubens mit der „Geißblattlaube“ eines der bedeutendsten autobiographischen Bilder des 17. Jahrhunderts. Es zeigt ihn und seine Ehefrau, standesgemäß elegant gekleidet, jedoch in entspannter Haltung und sich zärtlich berührend vor dem Hintergrund einer Gartenszene. Losgelöst von den formalen kompositorischen Zwängen, denen die Maler jener Zeit bei vergleichbaren Auftragsarbeiten unterworfen waren, entwickelte er hier eine stilbildende neue Ausdrucksform zum Thema Liebe.Rubens hatte sich mit seiner Heirat endgültig in der städtischen Oberschicht Antwerpens etabliert und wusste auch die mit seiner Stellung als Hofmaler verbundenen Privilegien geschickt für sich zu nutzen. Stets erwies er sich nicht nur als genialer Künstler, sondern auch als ein versierter, die

Chancen des Marktes erfassender Geschäftsmann. In den Jahren nach 1609 gelang es ihm, sich ein florierendes Wirtschaftsunternehmen aufzubauen und mit den Erzeugnissen seiner Werkstatt, in der er bedeutende flämische Maler seiner Zeit wie Anthonis van Dyck (1599-1641) oder Abraham von Diepenbeeck (1596-1675) beschäftigte, den gesamten europäischen Kunstmarkt zu bedienen.nach obenRubens’ mehr als 3.000 Arbeiten umfassendes Gesamtwerk ist von einer außerordentlichen Vielfalt geprägt. Ein bislang nicht bekanntes Spiel mit Licht und Farben machten ihn ebenso unverwechselbar wie die Lebendigkeit seiner Figuren und seine die Grenze zum Vulgären oft überschreitende Umsetzung mythologischer Motive. Dabei sind seine Bilder nicht allein Ausdruck barocker Sinnesfreuden, sondern oft auch Spiegelbild einer von Krieg und Elend gezeichneten Epoche. Ein eindrucksvolles Zeugnis legt das 1638 vollendete allegorische Gemälde „Die Schrecken des Krieges“ ab, in dem Rubens wohl auch sein eigenes Scheitern als Diplomat zu Beginn der 1630er Jahre zu verarbeiten suchte.Im Jahrzehnt nach seiner Rückkehr nach Antwerpen entstanden zahlreiche bedeutende Auftragsarbeiten, wie das zwischen 1611 und 1614 geschaffene Triptychon in der Antwerpener Kathedrale mit der „Kreuzabnahme“ als Mittelbild oder die Gemälde für die Antwerpener Jesuitenkirche. 1622 übernahm Rubens einen Auftrag des französischen Königshauses zur Ausschmückung der Längswände in den Galerien des Palais du Luxembourg in Paris, dem Maria-de-Medici-Zyklus, den er im Februar 1626 vollenden konnte. Auf den künstlerischen und geschäftlichen Triumph folgte noch im gleichen Jahr eine private Tragödie: Bei der Rückkehr nach Antwerpen erkrankte Isabella Rubens an der Pest, der sie im Alter von nur 35 Jahren erlag.Es folgten die Jahre, in denen Rubens über seine künstlerische und unternehmerische Tätigkeit hinaus als erfolgreicher Vermittler zwischen den rivalisierenden Großmächten Spanien und England auftrat. Zur Beendigung des seit 1624 herrschenden Kriegszustandes begab er sich im Auftrag der Infantin Isabella im Jahr 1628 zunächst an den spanischen Königshof, wo er neben seinen diplomatischen Aktivitäten auch Porträts von König Philipp IV. (Regierungszeit 1621-1665) und anderen Mitgliedern der königlichen Familie anfertigte. 1629 reiste Rubens als Unterhändler Philipps IV. an den Hof des englischen König Karls I. (Regierungszeit 1625-1649) nach London. Der schließlich im November 1630 zwischen Spanien und England geschlossene Waffenstillstand war nicht zuletzt sein Verdienst. 1630 wurde Rubens von Karl I. in den englischen Adelsstand erhoben und zum Ehrendoktor der Universität Cambridge ernannt.1630 kehrte Peter Paul Rubens nach Antwerpen zurück, wo er, mittlerweile 53 Jahre alt, am 9. Dezember die erst 16-jährige Hélène Fourment (1614-1673) heiratete. Die Tochter des Seidenhändlers Daniel Fourment sollte ihm nicht nur bei vielen seiner Werke Modell stehen, sondern mehr noch zum Inbegriff jenes von ihm favorisierten Frauentypus werden, mit dem Rubensbilder heute im Wesentlichen assoziiert werden. Sie wirkte inspirierend auf ihn, ihr Gesicht und Körper wurden zum beherrschenden Motiv seiner künstlerischen Spätphase. Fünf Kinder gingen aus der Beziehung hervor, das letzte von ihnen kam erst acht Monate nach dem Tod des Vaters zur Welt. Nach einigen Misserfolgen auf diplomatischem Parkett zog sich Rubens 1633 endgültig von der Politik zurück und widmete sich fortan wieder ganz der Malerei. 1635 erwarb Rubens das Landschloss Steen nahe Antwerpen, in die 1630er Jahre fallen auch seine bedeutendsten Landschaftsgemälde.Inmitten der Wirren des Dreißigjährigen Krieges vollendete Rubens 1638 die „Kreuzigung Petri“ für den Hauptaltar seiner Taufkirche St. Peter in Köln, in der auch sein Vater beigesetzt worden war. Rubens zeigt hier mit der ihm typischen Dramaturgie das Martyrium des Apostels Petrus in seiner ganzen Brutalität. Das Gemälde erfüllt einen programmatischen Zweck, ist als bildgewaltige Allegorie für das Leiden der römischen Kirche in den religiösen

Auseinandersetzungen des 17. Jahrhunderts zu verstehen. Gleichsam wird, symbolisiert durch den herab fliegenden Engel mit Lorbeerkranz und Siegespalme, der letztliche Triumph über die Gegner der römischen Kirche, hier dargestellt durch die mordlüsternen Folterknechte, propagiert.Bei der Annahme des Auftrags für die „Kreuzigung Petri“ hatte Rubens unter anderem geäußert, dass er eine „große Liebe zu Köln“ empfunden habe. Das Gemälde kann somit auch als spätes Zeugnis seiner nie erloschenen emotionalen Bindung zur Stätte seiner Kindheit verstanden werden, die er jedoch niemals wieder sehen sollte.Peter Paul Rubens starb am 30.5.1640 in Antwerpen an der Gicht. Am 2.6.1640 wurde er in der Gruft der Familie Fourment in der Antwerpener St. Jakobskirche beigesetzt.

BAROCKMUSIK

EinordnungZeitlich wird die Barockmusik meist in die allgemeinen Kunstepochen des Barocks eingeordnet. Für die musikalische Epoche wurden zunächst die Schaffenszeit Monteverdis am Anfang des 17. Jahrhunderts als Beginn sowie der Tod Johann Sebastian Bachs 1750 als Ende angesehen. Die Musik des Barocks folgte demnach auf die Renaissance und wurde von der Wiener Klassik abgelöst. Der Frühbarock stand stark unter italienischen Einflüssen, während der Hochbarock vor allem von französischer Musik dominiert wurde. In diesen Phasen sind größere regionale Unterschiede in der zeitlichen Abfolge der Entwicklung erkennbar. So dominierte in Frankreich die Tanzbegeisterung am Hof Ludwig XIV. die Musik, während Deutschland vor allem durch Orgelmusik geprägt war. Die verschiedenen Stile der Länder näherten sich dann im Spätbarock immer weiter aneinander an.

MerkmaleDie Musik des Barocks trägt die gleichen Züge, die alle Lebensbereiche des Zeitalters kennzeichnen. Mit den modernen Tonarten Dur und Moll, aus den zahlreichen Kirchentonarten erwachsen, schuf sie sich die Möglichkeit, Gegensätze und Spannungen auszudrücken. Nicht mehr das in sich beruhigte Beieinander, sondern das Gegeneinander leidenschaftlicher Bewegtheit und aus diesem sich erhebend der Gewinn der höheren Einheit wurde zum Ziel der musikalischen Entwicklung. Dies erklärt die Hinwendung zum monodischen Stil, instrumental begleiteten Einzelgesang im Gegensatz zur chorischen Polyphonie.

Zugleich entstand eine ganz neue Art des Hörens. Nur die obere (Diskant) und die untere Stimme (Bass) wurden notiert, während die ganze Fülle der Mittelstimmen der Improvisation, das heißt dem Umspielen der Melodie, überlassen blieb. Diese Art des Musizierens wird als Generalbassspiel bezeichnet, weshalb man die Musik des Barocks vielfach auch die des Generalbass-Zeitalters nennt. Die verwendeten Bassinstrumente waren Cembalo, Laute oder Theorbe, aber auch Fagott und Cello. Weitere wichtige Musikinstrumente im Barock sind die Orgel und barocke Versionen der noch heute bekannten Streich- und Holzblasinstrumente. Diese klangen leiser und weicher als die heutigen Formen und entsprachen damit dem vorherrschenden Ideal möglichst ähnlich der menschlichen Stimme zu klingen.

Typische Formen der Barockmusik sind die Oper, die Kantate, das Oratorium, die Fuge, die Suite, die Sonate. Zum Wesen der Barockmusik gehört, dass sie Einzelteile zu einem größeren Ganzen vereinigt. So werden Tänze zu Suiten (französisch suite, „Folge“) zusammengefasst, Lieder und Chöre zu Kantaten (italienisch cantata, „Singstück“). Am großartigsten verwirklichte sich das Zusammenspiel der Künste in der Oper mit ihrer Einheit aus Wort, Musik, Handlung und Bühnenbild.

Wichtige BarockkomponistenMit Hans Leo Haßler (1564–1612), Michael Praetorius, (1571–1621), Johann Hermann Schein (1586–1630), Samuel Scheidt (1587–1654) und Heinrich Schütz (1585–1672) zieht die Größe des protestantischen Barocks herauf. Von ihnen und dem Niederländer Jan Pieterszoon Sweelinck (1562–1621), dem Italiener Girolamo Frescobaldi (1583–1643), dem Nürnberger Johann Pachelbel (1653–1706) empfing die Orgelkunst gewaltige Antriebe. Als größter dieser Meister darf der Lehrer Johann Sebastian Bachs, der Lübecker Organist Dietrich Buxtehude (1637–1707), gelten. Ebenso uneingeschränkte Gültigkeit für die Gegenwart haben die Instrumentalschöpfungen des Italieners Arcangelo Corelli (1653–1713), der stark auf Händel und Bach wirkte. Englands erster Meister des 17. Jahrhunderts war Henry Purcell (1659–1695). Was auf dem Gebiet der Oper Claudio Monteverdi (1567–1643) in Italien leistete, das bedeutete für Deutschland Heinrich Schütz, dessen „Dafne“ (1627) leider verloren ging. Von Monteverdi führt dann die Entwicklung über die Neapolitaner Alessandro Stradella (1639–1682) und Alessandro Scarlatti (1660–1725), über die Franzosen Jean-Baptiste Lully (1632–1687), François Couperin, Le Grand (1668–1733), Jean-Philippe Rameau (1683–1764) und den Italiener Giovanni Battista Pergolesi (1710–1736) zu Christoph Willibald Gluck (1714–1787) und seiner Opernreform.

Ihren krönenden Abschluss findet die Barockmusik mit Johann Sebastian Bach (1685–1750) und Georg Friedrich Händel (1685–1759). In ihren Persönlichkeiten laufen alle musikalischen Bestrebungen der Zeit zusammen und gewinnen höchst persönlichen Ausdruck. Im Umkreis von Bach und Händel stehen Meister wie Antonio Vivaldi (1678–1741) in Italien, Johann Adolph Hasse (1699–1783) in Dresden, Georg Philipp Telemann (1681–1767) in Hamburg. Einige der Bach-Söhne und viele andere gehören schon nicht mehr unmittelbar dem Barock an, sondern bilden den Übergang des sogenannten galanten und empfindsamen Stils zur Klassik Haydns und Mozarts.

ALBRECHT D.

Dürers Vater Albrecht war Goldschmiedemeister und stammte aus Ungarn. Seine Mutter Barbara stammte aus einer Nürnberger Kaufmannsfamilie und hatte 18 Kinder. Der Maler Albrecht Dürer war das dritte Kind und wurde am 21 Mai 1471 in Nürnberg geboren. Er besuchte die Lateinschule und ging dann bei seinem Vater in die Lehre und lernte Goldschmied. Als der Vater seine Begabung zum Malen entdeckte, schickte er ihn zu Nürnbergs berühmtesten Maler Michael Wohlgemut. Hier lernte er neben dem Zeichnen auch Holzschnitt, Aquarell- und Ölmalerei. Im Jahr 1490 begab er sich auf Wanderschaft nach Colmar (Vogesen-Frankreich), um den Kupferstich zu lernen. 1494 wanderte er nach Nürnberg zurück und heiratete die Kaufmannstochter Agnes Frey. Kurz darauf reiste er über den Brenner nach Italien, um dort südliche Landschaften zu malen und die Werke italienischer Künstler zu studieren. In dieser

Zeit brach in Nürnberg die Pest aus. Als er wieder zu Hause war, richtete er sich seine eigene Künstlerwerkstatt ein. 1505 wandert er ein zweites Mal nach Italien. Als er 1506 nach Nürnberg zurückkehrte, war er schon so berühmt, dass er viele Aufträge bekam. Er verdiente mit seinen Kupfer stichen und Holzschnitten so viel Geld, dass er sich das Haus unterhalb der Nürnberger Burg kaufen konnte. Für den Kaiser entwirft er den “Triumpfwagen”, und von der Pest beeindruckt entsteht 1513/14 sein Bild “Ritter, Tod und Teufel”. Im Jahr 1517 schlägt Martin Luther seine Thesen gegen den Missbrauch der christlichen Lehre an die Schlosskirche in Wittenberg. Auch Dürer bekennt sich zur biblischen Lehre Luthers. Nach einer Reise in die Niederlande erkrankte Albrecht. Wieder in Nürnberg malte er “Die Apostel”. Am 6. April 1528 starb er. Albrecht Dürer hinterließ der Menschheit ein weltweit anerkanntes künstlerisches Werk: 900 Handzeichnungen, 70 Gemälde, 100 Kupferstiche, 350 Holzschnitte;

Georg Friedrich Händel

Ludwig van Beethoven soll ihn als den größten Komponisten bezeichnet haben, der je gelebt hat. Die Londoner Bürger errichteten ihm in Vauxhall Gardens – einem Vergnügungspark – schon zu Lebzeiten ein Denkmal. Manch einem Zeitgenossen galt er als Gigant unter den europäischen Barockkomponisten. Doch der Weg zu seinem Ruhm blieb für Händel nicht ohne Hindernisseund trieb den Komponisten quer durch Europa.

Als Sohn des Wundarztes und Kammerdieners Georg Händel wird Georg Friedrich Händel am 23. Februar 1685 in Halle an der Saale geboren. Bei einem Besuch am Hofe des Herzogs Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels zu Beginn der 1690er Jahre bemerkt der Herzog der Legende nach das musikalische Talent des Jungen und drängt den Vater, Georg Friedrich eine musikalische Ausbildung zu gewähren. Kurz darauf beginnt Friedrich Wilhelm Zachow, Komponist und Organist der Halleschen Marktkirche, Georg Friedrich zu unterrichten. Sein Vater wünscht sich jedoch, dass der Sohn einen Beruf wählt, der angesehener und weniger ungewiss ist als der des Musikers. Der Vater stirbt 1697, trotzdem beginnt Händel im Februar 1702 ein Jura-Studium in Halle und wird dem Wunsch seines Vaters zunächst gerecht. Das Studium bricht er aber nach nur einem Monat ab und widmet sich wieder der Musik. Am 13. März desselben Jahres erhält er eine Stelle als Organist am calvinistischen Dom in Halle. Händel und König Georg I. auf der Themse

Wirklich fest binden will sich Georg Friedrich Händel nicht und reist als Musiknomade durch Europa. Nach zwei Jahren Festanstellung am Hallenser Dom verlässt er die Stadt und geht auf Drängen des Hamburger Opernleiters nach Hamburg. Dort arbeitet Händel zunächst als Geiger, dann als Cembalist. Schnell stellen sich die ersten Erfolge ein. 1705 werden in Hamburg Händels Opern "Almira, Königin von Kastilien" und "Nero" uraufgeführt. Doch schon ein Jahr später reist Händel auf Einladung der Familie de Medici nach Italien und lebt bis 1710 in Florenz, Venedig, Neapel und Rom. In dieser Zeit schreibt der Komponist etwa hundert Kantaten 1710 reist Händel nach Hannover und wird Kapellmeister des Kurfürsten Georg Ludwig von Hannover, dem späteren König Georg I. von England. 1712 verlässt der Komponist den Kurfürstenhof wieder und zieht nach England. 1727 wird Händel britischer Staatsbürger. Von Besuchen auf dem Kontinent abgesehen, lebt er bis zu seinem Tod am 14. April 1759 in London

und wird in der "Westminster Abbey" begraben, der Grabstätte der englischen Monarchen und vieler britischer Dichter und Denker.

Georg Friedrich Händel hat nicht nur Sinn für die Musik, sondern auch für das Geschäft. Bei seinem Tod hat der Komponist etwa 20.000 Pfund Sterling, damals ein Vermögen. Zu Geld kommt er, weil er die Opern komponiert und verkauft, die den Zeitgeschmack treffen. Händel hat sein musikalisches Schaffen als Handwerk und nicht als Kunst betrachtet. Die italienische "oper seria", die mit ihren mythologischen und heroischen Stoffen dem Selbstbild des Adels entspricht und den barocken Vorstellungen einer pompösen Inszenierung gerecht wird, sind Verkaufsschlager im Europa des frühen 18. Jahrhunderts. In den 1730er Jahren geht es mit Händels Erfolg und Vermögen jedoch bergab. Er muss mit der Operngesellschaft "Opera of Nobility" (Oper des Adels) konkurrieren, die von Prinz Frederick – dem Prince of Wales –unterstützt wird. Nach Ablauf seines Vertrages mit dem "Haymarket Theatre" in London verliert Händel seine bevorzugte Bühne an die 1733 gegründete Gesellschaft.Händel weicht auf das neue Schauspielhaus in Covent Garden aus. Durchden Tod König Georgs I. im Jahr 1727 hat Händel zuvor seinen Gönner imHochadel verloren. Zudem sind seine barocken Opern in der zunehmendbürgerlichen Gesellschaft Englands ohnehin nicht mehr gefragt.Gleichzeitig behindern gesundheitliche Probleme die Arbeit desKomponisten.All diese Niederlagen zehren sein Vermögen allmählich auf, bis Händel1743 beginnt, Oratorien auf die Bühne zu bringen. Das Oratorium alsnicht-szenische Oper mit christlichem Inhalt entspricht eher demprotestantischen Geist des englischen Bürgertums als die theatralische"oper seria". Mit dem künstlerischen Erfolg stellt sich auch der finanzielleein. Händel schreibt in seinem Leben 25 Oratorien, davon 16 nach 1740.Eines seiner bekanntesten Oratorien ist der "Messias", das er in nur dreiWochen komponiert und das 1742 in Dublin uraufgeführt wird.Karikatur des Kastratensängers SenesinoMit Cäsar zum ErfolgEines der bekanntesten Musikstücke, das Händel noch im Stil derbarocken italienischen Oper schreibt, ist "Giulio Cesare in Egitto" – "JuliusCäsar in Ägypten". Die Oper wird 1724 in London uraufgeführt und stehtganz in der Tradition der "oper seria": Der antike Held rettet die Frau, dieer liebt, und dazu gleich ein ganzes Königreich. Feldherr Julius Cäsarkämpft in Ägypten für Cleopatra gegen deren intriganten BruderPtolemäus und ist über alle politischen Intrigen erhaben, die derErmordung des ehemaligen Widersachers Cäsars, Pompejus, folgen.Bezeichnend für die Barockoper ist die Besetzung des Cäsar in derUraufführung. Der Kastratensänger Francesco Bernardi, Senesinogenannt, singt die Rolle des starken Feldherrn. Die Besetzung desrömischen Imperators Cäsar mit einem Kastraten erscheint merkwürdigaus heutiger Sicht. Im Barock entsprach sie jedoch der Ästhetik desZeitalters. Die Rolle der Cleopatra kommt der bekannten SopranistinFrancesca Cuzzoni zu.Die Oper ist in London ein großer Erfolg. Zwischen 1724 und 1732 wird siedort 38 Mal aufgeführt. Und auch in Hamburg und Paris begeistert "Giulio

Cesare" das Publikum. In seinem Leben schreibt Händel insgesamt 42Barockopern, darunter "Agrippina" (1709), "Alcina" (1735) und "Xerxes"(1737). Sein Gesamtwerk umfasst über 600 Stücke.Stephanie Hagemann, Stand vom 28.08.2014

BACH