schafzucht 17/2011 - dt. schurmeisterschaft 2011
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Ein Artikel aus der Deutschen Schafzucht, Ausgabe 17/11.TRANSCRIPT
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SchafzuchtDas Magazin für Schaf- und Ziegenhalter
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Deutsche schurmeisterschaft
Das sind unsere besten Schafscherer
BetrieBsreportage
Eine neue Schäfergeneration
www.schafzucht-online.de » 10. September 2011
haltungsverfahren
Gemeinsam auf der Weide hat Vorteile
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Schafzucht 17/20116
Schafwolle
D abei konnte der mehrma-lige Deutsche Meister
Rainer Blümelhuber aus Bay-ern seine Erfolgsserie leider nicht fortsetzen. Deutscher Meister in der Profi-Klasse wur-de Emanuel Gulde aus Baden-Württemberg. Im Finale der besten Vier lieferten sich beide mit Felix Riedel (Platz 3) und Christian Benecke (Platz 4) ei-ne spannende Schur.
Insgesamt standen gleich vier Wettbewerbe auf dem Pro-gramm der 13. Deutschen Schafschurmeisterschaft:
Junioren (Hobbyscherer), ➜
Mittelklasse (Schur schwer- ➜
punktmäßig im Nebenerwerb) und
Profiklasse (überwiegend ➜
Berufsscherer) und die 1. Deutsche Meisterschaft ➜
im „Woolhandling“.
Dementsprechend groß war die Beteiligung: Über 60 Sche-rer hatten sich angemeldet. Ge-schoren wurde in allen Wett-kämpfen nach der VDL-Schur-ordnung von 2003, bei der nicht zuerst die Schnelligkeit, der Schur, sondern vor allem auch die Anzahl der Nachzüge, die Sauberkeit und der Um-gang mit den Schafen sowie die Endqualität bewertet wurden.
SchurmeiSterSchaft
Emanuel Gulde wird Deutscher Meister
tabelle 1Die Erstplazierten in der ProfiklasseRang Name/
BundeslandSchurzeit, Min.
Zeitpunkte
Nachzüge
Nachpunkte
Endqualität
Endqualität, Punkte
Total
Finale
1. Gulde, Emanuel Baden-Württemberg
0:11:25 34,25 65,00 6,50 222,00 11,10 51,85
2. Blümelhuber, Rainer Bayern
0:11:46 35,30 104,00 10,40 164,00 8,20 53,90
3. Riedel, Felix Baden-Württemberg
0:12:46 38,30 96,00 9,60 271,00 13,55 61,45
4. Benecke, Christian Niedersachsen
0:17:43 53,15 77,00 7,70 169,00 8,45 69,30
Halbfinale5. Wichmann, Nico
Bayern0:11:49 35,45 76,00 9,50 187,00 11,69 56,64
6. Kauschus, Stefanie Sachsen-Anhalt
0:13:03 39,15 82,00 10,25 163,00 10,19 59,59
7. Schulze, Ingo Thüringen
0:14:28 43,40 107,00 13,38 93,00 5,81 62,59
8. Mogg, Roman Baden-Württemberg
0:13:00 39,00 122,00 15,25 171,00 10,69 64,94
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Schafzucht 17/2011
Mit der Agrar- und Freizeitmesse LandTageNord in Wüsting bei Olden-burg als Veranstaltungsrahmen hatte man eine gute Wahl getroffen. In einer großen Halle wurden die Wettkämpfe einschließlich Vorkämpfe und den Halbfinal-Entscheidungen auf dem bewährten Schafschuranhänger durchgeführt, ebenso wie die 1. Deut-sche Meisterschaft im Woolhandling. So konnten alle Zuschauer die span-nende Wettkämpfe bestens verfolgen.
Michael Gertenbach, Sprecher des VDL-Arbeitskreises Schafwolle und Schafschur, Fred Wachsmuth, ehema-liger Deutscher Meister, und Anette Wohlfarth vom Landesschafzuchtver-band Baden-Württemberg, hatten zu-sammen vielen Helfern die Meister-schaften „meisterlich“ vorbereitet. Den aufmerksamen Beobachtern fiel in Wüsting dann nicht nur der reibungs-losen Ablauf der Wettkämpfe – vor allem auch Dank der vielen großen und kleinen Helfer hinter und vor den Schurplätzen – auf, sondern es darf auch als Ergebnis festgestellt werden, dass diese Meisterschaften auf jeden Fall international bestehen können. So wird in absehbarer Zeit auch die Teil-nahme für Schafscherer aus anderen Schafnationen ermöglicht werden.
Die 14. Deutschen Schafschurmeis-terschaften finden übrigens in zwei Jahren in Bayern statt.
Eine weitere angenehme Beobach-tung am Rande war auch diesmal wie-der die große Solidarität unter den Teilnehmern.
Die jeweiligen Endergebnisse der Wettbewerbe sind den Tabellen zu entnehmen. Der Erst- und Zweitplat-zierte der Deutschen Meisterschaft, Emanuel Gulde und Rainer Blümelhu-ber, qualifizierten sich für die Teilnah-me an den Schurweltmeisterschaften „Golden Shears 2012“ vom 29. Febru-ar bis 3. März in Masterton/Neusee-land.
Bei den Grußworten zur Eröffnung und zur Siegerehrung wurde die Be-
Spannung bis zum letzten Schurzug erlebten die Zuschauer und akteure bei der 13. Deutschen Schur meisterschaft mitte august in Wüsting bei Oldenburg/Niedersachsen.
Bild 1: An der 13. Deutschen Schafschurmeister-schaft nahmen 60 Schafscherer teil.Bild 2: Siegerehrung der Profiklasse: 1. Emanuel Gulde, 2. Rainer Blümelhuber, 3. Felix Riedel. Bild 3: Eberhard Gast bekam für die sauberste Schur der Meisterschaft einen Ehrenpokal.Bild 4: Michael Gertenbach, Sprecher des VDL-Ar-beitskreises Schafwolle, und Dieter Brockhoff (rechts) moderierten die Schurmeisterschaften auf spannende und unterhaltsame Weise.Bild 5: Die Wettkampfhalle war ständig gefüllt, das Publikum sorgte für die nötige Stimmung. Bild 6: Anke Mückenheim belegte als beste Frau in der Juniorklasse Platz 5. Bild 7: Heiko Schmidt, stellvertetender VDL-Vorsitz-tender, bei der Begrüßung. 2
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Foto
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Farbe
Schafzucht 17/20118
Schafwolle
deutung und die Vorzüge der Schafwolle deutlich hervorge-hoben. Sowohl der stellvertre-tende VDL-Vorsitzende und Vorsitzende des Landes-Schafzuchtverbandes Weser-Ems, Heiko Schmidt, als auch Michael Gertenbach als Spre-cher des VDL-Arbeitskreis
Schafschur und Schafwolle bedauerten den geringen Wert des nachwachsenden Rohstoffs Schurwolle, dem herausragende Eigenschaften gegenüberstehen:
Einsatz in der Bauindustrie ➜
zur ökologischen Wärme- und Schalldämmung,
die Nutzung von Wolle zur ➜
Sanierung schadstoffbelaste-ter Innenräume (Wolle bindet u. a. Formaldehyd, Stickoxide und Ozon),
Einsatzmöglichkeit als Ver- ➜
packungsmaterial für emp-findliche elektronische Geräte (Wollfasern haben ein sehr
tabelle 2Die Erstplazierten in der Mittelklasse.Rang Name/
BundeslandSchurzeit, Min.
Zeitpunkte
Nachzüge
Nachpunkte
Endqualität
Endqualität, Punkte
Total
Finale
1. Würfl, Peter Bayern
0:13:54 41,70 81,00 11,57 125,00 8,93 62,20
2. Schober, Thomas Bayern
0:13:36 40,80 83,00 11,86 154,00 11,00 63,66
3. Walczok, Thorsten Nordrhein- Westfalen
0:13:35 40,75 75,00 10,71 186,00 13,29 64,75
4. Köpke, Wolfgang Thüringen
0:15:25 46,25 87,00 12,43 93,00 6,64 65,32
Halbfinale5. Stamm, Leo
Bayern0:12:54 38,70 78,00 13,00 70,00 5,83 57,53
6. Hartmann, Dirk Nordrhein- Westfalen
0:11:11 33,55 78,00 13,00 142,00 11,83 58,38
7. Hagenrainer, Robert Bayern
0:12:56 38,80 60,00 10,00 121,00 10,08 58,88
8. Seywald, Jürgen Baden-Württemberg
0:14:04 42,20 98,00 16,33 126,00 10,50 69,03
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9Schafzucht 17/2011
Schafwolle
gutes Feuchtigkeitsbindungs-vermögen),
Verwendung als Füllmateri- ➜
al für Bettdecken, Matratzen, Polstermöbel und dergleichen,
Erzeugung von wertvollen ➜
Düngemitteln aus Wolle. Bei all diesen Anwendungs-
möglichkeiten kommt dem Rohstoff Schafwolle zugute, dass sie auch nach Gebrauch unproblematisch entsorgt wer-den kann (natürliche Abbau-barkeit, keine Umweltbelas-tung).
1. Deutsche Meisterschaft im Woolhandling
Das Sortieren der Schafwolle direkt bei der Schur hat eine lange Tradition. Die Wollparti-en der einzelnen Körperteile haben sehr unterschiedliche Qualitäten bedingt durch gene-tische Veranlagung (Haardicke, Haarkräuselung, Haarfarbe) und äußere Einflusse wie Ver-schmutzung, Reibung, Druck, Feuchtigkeit.
Bei der Sortierung während der Schur werden die Partien der Bauchwolle, der Schwanz-wolle, der Beinwolle und der Kopf/Nackenwolle sowie uner-wünschte pigmentierte Haare
aus dem Vlies heraussortiert. Das Vlies ohne diese (oft ver-schmutzten) „Randpartien“ wird separat gelagert bzw. ver-packt. Die Technik des Sortie-rens beim Scheren und das Ver-packen (Einwickeln des Vlie-ses) bezeichnet man im Engli-schen als Woolhandling.
Um die alte Tradition der Wollsortierung bei der Ernte der Schafschurwolle zu de-monstrieren und wieder zu be-leben, organisierte der VDL Arbeitskreis „Schafschur und Schafwolle“ nunmehr die erste Deutsche Woolhandling Meis-terschaft.
Woolhandling ist in Neusee-land, Australien und GB nicht nur ein gut bezahlter Job, es ist auch eine Wettkampfdisziplin der dortigen Schafschurmeis-terschaften.
Die erste Deutsche Meister-schaft war gleichzeitig auch der Qualifikationswettkampf für die Teilnahme an der WM in Neuseeland.
In jeder Runde musste ein Teilnehmer für zwei Schurplät-ze die Wolle wegräumen. Da-bei arbeiteten die zwei Scherer eines Teilnehmers zeitversetzt, sodass nicht gleichzeitig an den zwei Schurständen die gleichen Sortierarbeiten anfallen:
Vliese zusammenrollen, Schurplätze reinigen und Woli-reste sortieren. Hat der Teil-nehmer alle Arbeiten erledigt und hebt den Arm, wird seine Zeit gestoppt. Wie beim Sche-ren geht es um Technik, Sau-berkeit und Zeit.
Die Platzierung der 1. Deut-sche Meisterschaft im Wool-handling:
Stefanie Kauschuss aus ➜
Sachsen-Anhalt Cordula Ihring aus Hessen ➜
Jan-René Hartmann aus ➜
Baden-Württemberg. Herzlichen Glückwunsch al-
len Teilnehmern. Günther Dierichs
tabelle 3Die Erstplazierten in der Juniorklasse.Rang Name/
BundeslandSchurzeit, Min.
Zeitpunkte
Nachzüge
Nachpunkte
Endqualität
Endqualität, Punkte
Total
Finale
1. Stotz, DietmarBaden-Württemberg
0:10:10 30,50 66,00 13,20 64,00 6,40 50,10
2. Voigt, Sven Baden-Württemberg
0:10:32 31,60 74,00 14,80 77,00 7,70 54,10
3. Voigt, Ralf Baden-Württemberg
0:11:21 34,05 94,00 18,80 65,00 6,50 59,35
4. Hartmann, Jan Rene Baden-Württemberg
0:13:29 40,45 62,00 12,40 73,00 7,30 60,15
Halbfinale5. Mückenheim, Anke
Schleswig-Holstein 0:10:54 32,70 62,00 15,50 36,00 4,50 52,70
6. Schmidt, Sebastian Mecklenburg-Vorp.
0:08:01 24,05 90,00 22,50 56,00 7,00 53,55
7. Gast, Eberhard Brandenburg
0:11:04 33,20 65,00 16,25 35,00 4,38 53,83
8. Ihring, Cordula Hessen
0:12:21 37,05 83,00 20,75 55,00 6,88 64,68
Bild 8: Emanuel Gulde in Aktion.Bild 9: Sven Voigt, mit 17 Jahren der jüngste Teilnehmer, belegte Platz 2 in der Juniorklasse.Bild 10: Die beste Schererin im ge-samten Wettkampf: Stefanie Kau-schus, Platz 6 in der Profiklasse.Bild 11: Dietmar Stotz aus gewann die Juniorklasse.Bild 12: Spannendes Finale zwischen Rainer Blümelhuber (links) und Ema-nuel Gulde.Bild 13: Peter Würfl aus Bayern siegte in der Mittelklasse.Bild 14: Siegerehrung in der Disziplin „Woolhandling“: 1. Stefanie Kauschus, 2. Cordula Ihring, 3. Jan Rene Hart-mann.Bild 15: Die fleißigen Helfer sorgten während der Wettkämpfe für einen reibungslosen Ablauf.Bild 16 und 17: Das international be-setzte Team der Preisrichter sorgte für eine faire Beurteilung der gezeigten Schurleistungen, insbesondere was die Sauberkeit der Schur und den Umgang mit den Schafen angelangt.
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