stift wilten aktuell sommer 2013
DESCRIPTION
Magazin für Mitbrüder und Freunde des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten.TRANSCRIPT
Stift Wilten AktuellJahrgang 16 ∙ Ausgabe 2/2013
Für Mitbrüder & Freunde
des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten
Sommer 2013
Abt Raimund Schreier
OPraem
Auf der Titelseite dieser Ausgabe sehen Sie
Pilger auf einer Brücke, die auf den Geor-
genberg führt.
Eine Brücke ist ein sehr schönes Symbol für
einen Weg, der Hindernisse überschreitet,
der Menschen zusammenführt. Nicht um-
sonst hat man in der Kirchengeschichte
den Papst den „Pontifex“ genannt, den
„Brückenbauer“, der in alle Erdteile die
Brücken schlagen soll. Sogar im Wappen
unserer Stadt Innsbruck steht die Brücke
als Zeichen der Verbindung untereinander,
als Zeichen, dass Hindernisse überwunden
werden können durch eine Brücke.
Wir haben in diesem Jubiläumsjahr (875
Jahre) Brücken gebaut zwischen den bei-
den Abteien Fiecht und Wilten: Für mich
ein schönes Zeichen der Ordensökumene.
Wir haben gemeinsam auf die Geschich-
te zurückgeschaut und gemeinsam gefei-
ert. So haben unsere Wiltener Sängerkna-
ben bei der Festmesse am 28. April im Stift
Fiecht die „Missa solemnis“ von P. Martin
Goller OSB, einem ehemaligen Konven-
tualen der Abtei Fiecht zum Erklingen ge-
bracht. Diese Messe hat P. Martin Goller
damals dem Stift Wilten gewidmet und
wurde in unserem Musikarchiv wieder aus-
gegraben. So hat sich also der Kreis des
Miteinander und Füreinander wieder ge-
schlossen. Die Predigt im Stift Fiecht durfte
ich halten und in Wilten hat uns bei unserer
Jubiläumsfeier am 5. Mai Abt Anselm OSB
das Wort Gottes ausgelegt und uns an un-
sere Wurzeln erinnert.
Am 13. September werden wir wieder Brü-
cken beschreiten: Die Brücken, die hinauf-
führen auf den Georgenberg, wo wir ge-
meinsam mit unserem Generalabt Thomas
Handgrätinger OPraem Eucharistie feiern
werden. Diese Brücken hinauf auf den
heiligen Berg mögen unsere Abteien mit
all unseren Pfarrgemeinden wieder näher
bringen. Wir werden gemeinsam hinaufpil-
gern und in zwei Stationen unsere beiden
Ordensgründer zu Wort kommen lassen:
den hl. Benedikt und den hl. Norbert.
Ich lade dazu alle Mitchristen der Wil-
tener und Fiechter Pfarreien ein, sowie alle
Freunde, die den beiden Abteien nahe
stehen; letztlich alle, die sich mit uns auf
den Weg machen – über die Brücke – hin
zum gemeinsamen Ziel: Zum Wallfahrtsort
Georgenberg, an dem wir im Geist Jesu
vereint Gott loben und danken und all
unsere Anliegen für die Zukunft unserer
Abteien wie auch für die Weltkirche zum
Himmel schicken.
Ich wünsche allen erholsame Urlaubstage:
Gott segne, beschütze und bewahre Euch
vor allem Schaden und allem Unglück!
LEITWORT
Liebe Freunde unseres Stiftes!
Die Hohe Brücke am
Georgenberg - ein archi-
tektonisches Meisterwerk
aus dem 16. Jahrhundert
LEITWORTLiebe Freunde unseres Stiftes
875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTENDie erste Zeit der Prämonstratenser in Wilten
Wallfahrt der Stiftspfarreien
Stifte St. Georgenberg-Fiecht und Wilten feiern 875. Geburtstag
Gottes lebendige Gegenwart
ACTIOGott hat uns in sein Herz geschrie-ben
Benediktionstag
Öl der Freude
60 Jahre Priester
50 Jahre Priester - 75. Geburtstag
40 Jahre Priester
Silbernes Priesterjubiläum
Unser Gast aus Indien
Fotografieren ohne Kamera
Recollectio
Konventausflug
Betriebsausflug
Generalsanierung Heiligwasser
Leistbarer Wohnraum für Natters
Eine wachsende Gemeinschaft
CONTEMPLATIOZur Geschichte des Stiftes Wilten
Die Sprache der Töne
Künstler zu Gast im Stift Wilten
Geistliche Abendmusik in der Basilika Wilten
COMMUNIO Lange Nacht der Kirchen
Abschluss des JUVE-Jahres
Zeitgemäße Erneuerung
Das Kreuz
Ehrenzeichen der Diözese
Das rechte Mass
10 Jahre Karmel St. Josef in Mühlau
Alt-Landeshauptleute in Wilten
Neue Glockenjoche für die Wiltener Basilika
Feldmesse am Buttererbichl
Schnelle Hilfe für Hochwasseropfer
Hofkirchenkonzerte der Wiltener Sängerknaben
Gottesdienste und Termine
Stift Wilten Aktuell 3
INHALT
2
4
7
8
10
11
11
12
13
13
14
14
15
16
16
17
17
18
19
19
20
22
23
23
24
26
27
27
28
28
29
29
30
30
31
31
32
Impressum
HerausgeberPrämonstratenser-
Chorherrenstift Wilten
Klostergasse 7
6020 Innsbruck
Tel. 0512/58 30 48
www.stift-wilten.at
Redaktion
Reinhold Sigl
Erscheinungshinweis
4 x im Jahr
Titelbild
Pilger auf dem Weg
nach St. Georgenberg
(30. April 2013, Sigl)
Fotos
Stift Wilten;
Reinhold Sigl;
Pfarre Völs
Wiltener Sängerknaben
INHALTSVERZEICHNIS
Weitere Berichte, Predigten, Termine und Bilder finden Sie auf
der Stift Wilten-homepage: www.stift-wilten.at
875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN
Wer war Norbert von Xanten, der Gründer
der Prämonstratenser?
1080/85 ist er als zweiter Sohn eines nie-
derrheinischen Adelsgeschlechtes gebo-
ren und in frühen Jahren für das Kanoni-
kerleben im St. Viktorstift bestimmt worden.
Er erhielt auch eine höhere Ausbildung als
Kaplan am Hof des Erzbischofs von Köln
und am Kaiserhof. In einer Gesellschaft, wo
die Verlockung zu Lebensgenuss und zum
Streben nach Karriere groß war, war sein
Leben viel zu wenig von seiner geistlichen
Berufung geprägt. Im Jahr 1115, gut 30
Jahre alt, wurde er von Gott durch ein er-
schütterndes Erlebnis zu einer radikalen Le-
benswende gerufen. Angeregt durch die
Ideale der damaligen Kirchenreform, be-
gann er ein konsequentes christliches Le-
ben, zuerst als Einsiedler, dann als Wander-
prediger. Schließlich wurde er vom Bischof
von Laon in Nordfrankreich bewogen, sich
mit seinen Anhängern in Prémontré nie-
derzulassen. Mit der Gelübdeablegung zu
Weihnachten 1121 begann endgültig das
Leben des Ordens von Prémontré. Es war
ein Leben in Gebet und Gemeinschaft
nach der Regel des heiligen Augustinus
und bildete die Grundlage für die Seel-
sorge und den Dienst an den Menschen.
Sehr schnell entstanden weitere Klöster in
den heutigen Ländern Frankreich, Belgien
und Deutschland. 1126 wurde Norbert
Erzbischof von Magdeburg, wo damals
die Ostgrenze des Römisch-Deutschen
Reiches verlief. In seinem Einflussbereich
als Erzbischof reformierte er Klöster der Be-
Statue des heiligen Norbert von Xanten in der Stiftskirche Wilten am Norbertisonntag 2013
Die erste Zeit der Prämonstratenser in WiltenDer Brixner Reformbischof Reginbert (1125-1140) hatte 1138 das Schutzpri-
vileg des Papstes Innozenz II. für die Prämonstratenser in Wilten von Rom
mitgebracht. Er dürfte auch selbst den heiligen Norbert gebeten haben, seinen
neu gegründeten Kanonikerorden in Wilten anstelle einer bisherigen Kloster-
gemeinschaft anzusiedeln.
Text:
Klemens H. Halder
OPraem
4 Stift Wilten Aktuell
875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN
nediktiner und gründete erste Klöster der
Prämonstratenser. So bereitete Norbert
maßgeblich die Christianisierung des zu-
künftigen deutschen Ostens vor. Als Erzbi-
schof konnte Norbert auch auf der Ebene
des Reiches für Frieden und Erneuerung
des christlichen Lebens tätig sein. Er starb
am 6. Juni 1134 in Magdeburg.
Das Schutzprivileg des Papstes vom 30.
April 1138 war vom ersten Propst (Kloster-
vorsteher) Marquard erbeten worden.
Die Klostertradition von Wilten zählt ihn
zu den ersten Regularklerikern Norberts,
die in Prémontré die Gelübde abgelegt
haben. Die Überlieferung bringt ihn mit
Pruntrut (Porrentruy) in der Westschweiz,
Kanton Jura, in Verbindung. Dort könnte
er eine Klostergründung versucht haben,
die nicht gelang. Vielleicht hat er von dort
die erste Gruppe von Klosterangehörigen
mitgebracht. Jedenfalls wurden 1137 und
bald nach 1140 PrämonstratenserInnen
vom Kloster Rot an der Rot in Württemberg
nach Wilten gesandt. Der Abt von Rot
übte bis zur Aufhebung des Klosters Rot
1803 die Rechte des Vaterabtes in Wilten
aus.
Für gewöhnlich waren 12 Kanoniker
(Chorherren) für die Gründung einer Ge-
meinschaft erforderlich. Zu einem Kloster
gehörten damals meistens neben die-
sen Angehörigen des geistlichen Standes
auch eine entsprechende Gruppe von
männlichen und weiblichen Laienmitglie-
dern. So war es auch in Wilten. Es bestand
hier ein Frauenkloster bis zirka 1300. Die
Prämonstratenserinnen lebten in einem
streng abgetrennten Bereich der Kloster-
anlage. Sie nahmen am gemeinsamen
Gottesdienst teil und verrichteten haus-
wirtschaftliche Tätigkeiten für die männ-
lichen Klosterangehörigen. Der landwirt-
schaftliche Besitz des Wiltener Klosters
dürfte am Anfang gering gewesen sein;
er ist von der wahrscheinlich ansehnlichen
Gruppe der Laienbrüder unter Mithilfe der
Kanoniker bewirtschaftet worden.
Als Kirche hatte die neue Prämonstraten-
serInnen-Gemeinschaft die uralte früh-
christliche Laurentiuskirche, deren Fun-
damente anlässlich der Renovierung der
Stiftskirche 2005/06 in Resten freigelegt
wurden. Die Prämonstratenser werden
zunächst im alten Kloster, das ab dem 9.
Jahrhundert bestanden haben dürfte, ge-
wohnt haben.
Wilten hatte wie andere Kanonikerstifte
gewiss von Anfang an auch ein Haus für
Arme und Kranke, Pilger und Reisende.
Vom Kloster Wilten aus wurde die Pfarr-
seelsorge in der Altpfarre Wilten ausge-
übt. Zu ihr gehörte bald das Gebiet des
heutigen Innsbruck westlich der Sill samt
Hötting. Weiters umfasste sie das Gebiet
von Natters, Mutters im westlichen Mittel-
gebirge, auch das Gebiet von Völs und
das hinterste Sellraintal mit St. Sigmund
und Lüsens.
Stift Wilten Aktuell 5
Kupferstich Marquards
von Johann Cyriac
Hakhoffer (1675 - 1731)
Hartmann, der Nachfolger Reginberts
als Bischof von Brixen, setzte das Reform-
werk seines Vorgängers in besonderem
Maße fort. Er war der engste Mitarbeiter
Erzbischofs Konrads I. von Salzburg bei der
kirchlichen Erneuerung gewesen. 1133
hatte ihn dann der Babenberger Markgraf
Leopold III., der Heilige, an seine Residenz
Klosterneuburg gerufen. Er hatte die dor-
tige Gemeinschaft von Weltpriestern als
erster Propst in ein Chorherrenstift umzu-
wandeln. Als Bischof von Brixen (1140 –
1164) rief er schon 1142 von Klosterneuburg
Kanoniker und Laienbrüder, um das Kloster
Neustift bei Brixen zu gründen. Große Be-
deutung erlangte Hartmann als Vertrauter
und geistlicher Begleiter Kaiser Friedrichs I.
Barbarossa (1152 – 1190). Dessen Biograf
bezeichnet Hartmann als „einen Mann,
der damals unter allen Bischöfen Deutsch-
lands durch den Ruf einer einzigartigen
Heiligkeit und durch die Strenge seiner Le-
bensführung hervorragte“.
Hartmann, der bald als Seliger verehrt
und dessen Kult 1784 von Rom bestätigt
wurde, hat sicherlich die neuen Prämon-
stratenser in Wilten unterstützt. Ein Hinweis
darauf ist, dass laut dem Verzeichnis der
Jahrtagsgottesdienste in der Stiftskirche
Wilten von 1317 - so wie für Reginbert am
13. September - auch für ihn jährlich am
19. Dezember ein feierliches Gedenken
gehalten wurde.
Der Beginn am fremden Ort war für die
neuen Prämonstratenser in Wilten sicher
schwierig. Marquard, der erste Propst,
starb schon am 6. Mai 1142 im Alter von
zirka 40 bis 50 Jahren. Eine anatomische
Untersuchung seiner fast vollständig er-
haltenen Gebeine im Jahr 1998 durch die
Universität Innsbruck hat dieses Lebens-
alter und seine Lebenszeit in den ersten
Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts be-
stätigt. Eine radiologische Untersuchung
durch die Universität Wien im Jahr 2001
kam hinsichtlich der Lebenszeit zum sel-
ben Ergebnis.
Propst Marquard wurde von Anfang an
als Seliger verehrt. Seine Gebeine ruhen in
einem alten Holzschrein hinter dem Hoch-
altar der Stiftskirche.
Quellen: - Stiftsarchiv Wilten, A 4/3/1 Adalbert
Tschaveller, Annales Canoniae Wilthinensis
(Manuskript) Band 1, 1730, f. 38.
- Benedikt Stadelhofer, Historia … collegii Ro-
thensis in Suevia. Vol. I, Augsburg 1787, 19, 30;
Hermann Tüchle und Adolf Schahl, 850 Jahre
Rot an der Rot. Sigmaringen 1976, 12; Klemens
Halder, Propst Marquard (vor 1138 – 1142), Abt
Wernher (1302 – 1331) und die ersten zwei Jahr-
hunderte des Prämonstratenserstiftes Wilten.
In: W. Ingenhaeff, R. Staudinger, K. Ebert (Hg.),
Festschrift Rudolf Palme zum 60. Geburtstag. In-
nsbruck 2002 (223-244), 223-229.
- Riedmann Josef, Mittelalter. In: Geschichte des
Landes Tirol 1. Band. Bozen – Innsbruck – Wien
1985 (267-637), 316-318; Stiftsarchiv Wilten,
A 017 I.
875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN
6 Stift Wilten Aktuell
Die Gebeine von Propst
Marquart hinter dem
Hochaltar der Stifts-
kirche Wilten
Bischofsstab des seligen Hartmann, Stift Fiecht
bei Schwaz. Die Silberfassung stammt aus dem
17. Jahrhundert.
www.stift-wilten.at
Benediktinerabtei St. Georgenberg-FiechtPrämonstratenser-Chorherrenstift Wilten
875 Jahre 1138 - 2013
Alle Veranstaltungen und Termine des Jubeljahres finden Sie auf den Webseiten der Stifte.
www.st-georgenberg.at
Freitag, 13. September 2013
19.00 Uhr Treffpunkt bei der Weng
Fackelprozession mit 2 Stationen
20.30 Uhr Eucharistiefeier mit Generalabt
Thomas Handgrätinger OPraem
SängerInnen aus den Stiftspfarreien
und Bläser der Capella Wilthinensis
Die Wiltener Stiftspfarreien organisieren
Busse zur Wallfahrt. Anmeldungen sind
bis 7. September möglich. Wenden Sie
sich dazu bitte direkt an Ihre Pfarre.
Wallfahrt der Stiftspfarreien der beiden Abteien Fiecht und Wilten auf den St. Georgenberg
Die Stiftskirche Fiecht war bis auf den letz-
ten Platz gefüllt. Die Wiltener Sängerkna-
ben sangen die „Missa solemnis in C-Dur“
von Martin Goller (1764-1836) - einem Be-
nediktiner in Fiecht. Die Messe wurde von
P. Martin Goller, als schönes Zeichen der
offensichtlich damals schon existierenden
Ordensökumene, dem Chor von Wilten
gewidmet und seinerzeit auch in Wilten
uraufgeführt.
Stift Fiecht im Tiroler Unterinntal
Stifte St. Georgenberg-Fiecht und Wilten feiern 875. GeburtstagAus diesem Anlass feierten zahlreiche Freunde der Stifte am 28. April 2013
zum Auftakt des gemeinsamen Jubeljahres einen Festgottesdienst mit Abt
Anselm Zeller, Abt Raimund Schreier und Diözesanbischof Manfred Scheuer.
Festgottesdienst in der Stiftskirche Fiecht
875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN
8 Stift Wilten Aktuell
875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN
Stift Wilten Aktuell 9
Im Anschluss an den Gottesdienst prä-
sentierte Abt Anselm Zeller im Notbur-
gasaal des Stiftes das Buch „Geliebter St.
Georgenberg“. Er freute sich besonders
über den gemeinsamen Stiftsgeburtstag
mit dem „Zwillingsbruder Wilten“. Abt Rai-
mund Schreier hatte bereits in der Predigt
des Festgottesdienstes erwähnt, dass die
beiden Stifte neben dem gemeinsamen
Datum einiges verbindet: „Wir haben
viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unter-
schiede. Aber alle Klöster verbindet eines:
Sie sind ein Zeichen der besonderen Ge-
genwart Gottes.“ In den Stiften werden
Brücken gebaut zwischen gottsuchenden
Menschen, so der Prämonstratenserabt.
Menschen haben Sehnsucht nach spiritu-
ellen Orten, nach gottvollen Räumen und
Zeiten. „Solange Gott die Mitte dieses Klo-
sters bleibt, werden Menschen kommen
und die Stimme Gottes hören, die da sagt:
Siehe, ich mache alles neu!“
Bischof Manfred Scheuer würdigte die
Mönchsgemeinschaften in St. Georgen-
berg-Fiecht und Wilten, dass sie in hek-
tischer Zeit für viele Menschen Orte der
Gelassenheit, der Ruhe und des Vertrau-
ens auf Gott sind.
Buchpräsentation „Geliebter St. Georgenberg“
Bischof Manfred Scheuer bei den Dankesworten im Refektorium des Stiftes Fiecht
Festprediger Abt Anselm Zeller OSB
wünschte der Wiltener Kommunität „die
Gegenwart des lebendigen Gottes, das
tiefe Vertrauen in seine Liebe zu euch
und untereinander – ganz im Geiste des
hl. Augustinus, damit euer Zeugnis viele
Menschen anstecke und begleite.“
Die Capella Wilthinensis musizierte unter
der Leitung von Stiftskapellmeister Norbert
Matsch die „Missa solemnis in B“ WAB 29
und „Locus iste“ WAB 23 von Anton Bruck-
ner. Organist Dominik Bernhard spielte an
der Festorgel die „Sonate B-Dur“ op. 65
Nr. 4 von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Nach dem gemeinsamen Gottesdienst
klang das Fest bei herrlichem Wetter mit
der Agape im St. Bartlmägarten aus.
Ein herzliches Vergelt´s Gott allen Mitar-
beiterinnen und Mitarbeitern für die aus-
gezeichnete Vorbereitung und Durchfüh-
rung.
Ein besonderer Dank gilt auch der
Schützenkompanie Wilten für die Bewir-
tung in St. Bartlmä.
875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN
Gottes lebendige GegenwartAm 5. Mai 2013 feierte die Wiltener Gemeinde das 875 jährige Jubiläum des
Stiftes mit einem Pontifikalamt in der Stiftskirche.
10 Stift Wilten Aktuell
Einzug in die Stitskirche Wilten
Agape im St. Bartlmägarten
Festprediger Abt Anselm
Zeller OSB
ACTIO
„Die Botschaft des Herz-Jesu-Festes heißt
also: Wir dürfen alles seinem Herzen anver-
trauen, weil er uns in sein Herz geschlossen
hat“ so Abt Raimund in seiner Predigt.
„Diese wunderbare Botschaft ist vielen
Männern und Frauen ans Herz gewach-
sen, hat sie getroffen und bewegt. Sie
haben sie selber erfahren dürfen und des-
halb weitererzählt, verkündet.
So auch unser Ordensgründer, der hei-
lige Norbert von Xanten. Diese glückbrin-
gende Nachricht hat auch sein Herz ent-
flammt.“
Die Wiltener Sängerknaben unter der
Leitung von Johannes Stecher musizierten
gemeinsam in der Stiftskirche mit dem Or-
chester Concentus Wilthinensis die Krö-
nungsmesse KV 317 von Wolfgang Ama-
deus Mozart.
BenediktionstagAm 21. Juni 2013 betete der Konvent und Freunde des Stiftes gemeinsam die
Mittagshore.
Vor 21 Jahren wurde Raimund Schreier
vom damaligen Bischof Reinhold Stecher
zum 55. Abt des Prämonstratenser-Chor-
herrenstiftes Wilten benediziert.
Im Refektorium dankte Prior Florian im
Namen des Konventes für den großen Ein-
satz zum Wohl der Gemeinschaft.
Generalvikar Jakob Bürgler betonte die
gute Zusammenarbeit des Stiftes mit der
Diözese Innsbruck. Für den Tiroler Land-
tagspräsident Herwig van Staa ist Wilten
im positiven Sinn „unverzichtbar“!
Kruzifix in der Stiftskirche
Gott hat uns in sein Herz geschriebenAm Herz-Jesu-Sonntag feierte die Wiltener Gemeinde mit einem Pontifikal-
amt in der Stiftskirche unseren Ordensgründer, den heiligen Norbert.
Stift Wilten Aktuell 11
Wiltener Sängerknaben,
Concentus Wilthinensis
in der Stiftskirche
Generalvikar Jakob Bürgler spricht im Refektorium des Stiftes
Mittagshore in der Stifts-
kirche
Jause im Kreuzgang
ACTIO
Es sind das der äthiopisch-stämmige
Kidane Korabza sowie drei Ordensmit-
glieder: der in Bad Ischl geborene Franzis-
kaner Fr. Johannes Unterberger OFM, der
Kapuziner mit kroatischen Wurzeln Fr. Miro
Matekic OFM Cap und unser Mitbruder,
der aus Möllbrücke in Kärnten stammende
Maximilian Stefan Thaler OPraem.
In seiner Predigt zitierte Bischof Scheuer
Papst Franziskus, der bei der Chrisammes-
se 2013 den priesterlichen Dienst deutete:
Das kostbare Öl solle sich nicht darauf be-
schränken, dem Priester selbst Duft zu ver-
leihen, sondern es soll sich ausbreiten und
bis in die „Randgebiete“ gelangen. Die
Priesterweihe sei nicht dafür da, uns selber
in Duft zu hüllen, sie eigne sich nicht für
Selbstdarstellung und Selbstinszenierung.
„Wenn die uns anvertrauten Menschen
mit dem Öl der Freude gesalbt werden,
ist das zu merken: zum Beispiel, wenn sie
aus der Messe kommen mit dem Gesicht
dessen, der eine gute Nachricht erhalten
hat. Die Leute mögen es, wenn das Evan-
gelium, das wir predigen, ihr Alltagsleben
erreicht“, so Bischof Scheuer. Und weiter:
Hirten mit dem ‚Geruch der Schafe’ sind
schließlich die ‚Hirten mit Herz’, die nahe
an den Menschen sind.
Unser Primiziant D. Maximilian feierte in
Möllbrücke am Sonntag den 30. Juni seine
Heimatprimiz und das ganzes Dorf feierte
mit. Nach dem Festgottesdienst in der St.
Leonhard-Kirche überbrachten die zahl-
reich anwesenden Vereine ihre Glückwün-
sche.
Für seinen pastoralen Einsatz als Koo-perator in Pradl wünschen wir unserem Jungpriester Maximilian viel Gesundheit, geistlichen Elan und Offenheit für neue Be-gegnungen und Herausforderungen!
Öl der FreudeIm übervollen Dom zu St. Jakob in Innsbruck wurden am 23. Juni 2013 vier
Männer zu Priestern geweiht, darunter auch Mitbruder D. Maximilian Thaler.
V.l.n.r.: Johannes Unterberger, Miro Matekic, Bischof Manfred Scheuer,
Maximilian Thaler, Kidane Korabza
12 Stift Wilten Aktuell
Priesterweihe im Dom
zu St. Jakob
Der Primiziant mit seiner Familie und Freunden vor dem Dom
Stift Wilten Aktuell 13
ACTIO
Bereits mit knapp 19 Jahren folgte D. Ste-
fan seiner Berufung zum Ordenschristen.
Die Einkleidung im Stift Wilten erfolgte am
2. September 1947.
Der gebürtige Innsbrucker war nach
seiner Priesterweihe durch Bischof Paulus
Rusch zuerst als Kooperator in den Stifts-
pfarren Hötting und Pradl tätig.
Von 1964 bis 1970 war er Pfarrer in Wilten,
um dann von 1970 bis 2005 der Pfarre Am-
ras vorzustehen.
Mit seinem vornehmen wie auch di-
rekten Wesen ist D. Stephan auch in sei-
nem verdienten Ruhestand nach wie vor
ein sehr geschätzter Aushilfspriester und
Seelsorger im Wohnheim Tivoli und in der
Seniorenresidenz Veldidena.
Sei uns auch weiterhin ein Vorbild unserer
prämonstratensischen Gemeinschaft.
50 Jahre Priester - 75. GeburtstagEin doppeltes Jubiläum feierte D. Norbert Gapp OPraem am 11. Mai 2013.
“Ich aber bin mitten unter Euch, wie einer
der dient” (Lukas 22,27), einen treffende-
ren Primizspruch hätte D. Norbert 1963
nicht wählen können, als er am 30. März
zum Priester geweiht wurde.
Nach Einsätzen in mehreren Stiftspfar-
reien kam er schliesslich 1995 nach Patsch.
D. Norbert ist bei den Menschen als eif-
riger und unermüdlicher Kirchenmann
bekannt, der immer für seine Schäfchen
im Einsatz ist. 2009 wurde Pfarrer Norbert
für seine Verdienste um die Kranken- und
Armenseelsorge mit dem Dr.-Reinhold-Ste-
cher-Stiftungspreis ausgezeichnet.
Der Jubilar D. Norbert
Gapp OPraem beim
Einzug zum Dankgottes-
dienst in Patsch
D. Stephan Lang OPraem
60 Jahre PriesterSeit dem 22. März 1953 wirkt D. Stephan Lang OPraem als Priester. Eigent-
lich im Ruhestand ist er noch als Aushilfspriester und Seelsorger tätig.
ACTIO
D. Martin feierte mit den
Gläubigen Eucharistie
in der Klosterkirche St.
Josef in Mühlau
Sein Noviziat im Stift Wilten begann D.
Siard 1967. Es folgte 1969 die einfache Pro-
fess, dann die einfache Profess 1969 und
schließlich1972 die ewige Profess und die
Diakonatsweihe.
Seelsorglich ist er tief mit der Stiftspfarre
Pradl in Innsbruck verwurzelt, wo er 1973
als Kooperator begann. Seit 1984 ist D.
Siard dort als Pfarrer im Einsatz.
In dieser Zeit konnte er zahlreiche Grup-
pen bei ihrer Entwicklung unterstützen,
so zum Beispiel die Vinzenzgemeinschaft
Pradl. Die Frauenkongregation, die Seni-
oren, das Pradler Jugendheim sowie die
Ministranten und deren Ausbildung sind
ihm ein besonderes Anliegen.
Ab dem 1. September 2013 wird D. Siard
von D. Maximilian Thaler als Kooperator
bei seinen Aufgaben unterstützt.
40 Jahre PriesterDer in Schmirn geborene D. Siard Hörtnagl OPraem wurde am 3. Juni 1973
zum Priester geweiht.
1988 vom damaligen Bischof Reinhold
Stecher zum Priester geweiht, begann D.
Martin seine seelsorgliche Tätigkeit als Ko-
operator in Wilten und später dann in Neu-
pradl.
Mitte der 1990er Jahre war D. Martin als
Krankenhausseelsorger in Zams im Einsatz.
Als Pfarrer wirkte er in Lans, war 2004 Pri-
or und Novizenmeister und 2006 Pfarrer in
St. Norbert. Seit 2008 ist D. Martin Pfarrer
in Fließ und Pfarrmoderator in Hochgall-
migg.
Silbernes PriesterjubiläumAm 25. Juni 2013 zelebrierte D. Martin Riederer OPraem anlässlich seines
Silbernen Priesterjubiläums die heilige Messe im Karmel St. Josef.
D. Siard Hörtnagl OPraem segnet D. Maximilian bei der Priesterweihe
14 Stift Wilten Aktuell
Stift Wilten Aktuell 15
ACTIO
Geboren wurde D. Royinson am 16. Au-
gust 1978 in der Nähe von Kerala. Mit den
drei Geschwistern wuchs er in der Land-
wirtschaft seiner Eltern auf.
Bereits mit 15 Jahren trat er zunächst als
Aspirant, dann als Postulant und schließ-
lich als Novize in den Prämonstratenseror-
den ein.
An der Universität in Bangalore studierte
D. Royinson Betriebswirtschaft und Com-
puterwissenschaften und anschließend
Theologie. 2008 beendete er sein Studium
und legte im selben Jahr auch die ewige
Profess ab. Im Dezember wurde er zum
Priester geweiht und arbeitete ein Jahr in
einer Nachbardiözese als Priester.
Zur Kanonie Mananthavady zurückge-
kehrt, bekam er mit einigen Mitbrüdern
die Aufgabe, im Zentrum von Kerala, in
Kochi eine neue prämonstratensische
Gemeinschaft zu gründen. Heute werden
dort von zwei Klerikern und zwei Brüdern
Straßenkinder unterstützt und Pfarrseelsor-
ge betrieben.
2010 übersiedelte D. Royinson nach
Chickmangalur, wo die dortige Prämon-
stratensergemeinschaft ein großes Gebiet
betreut. Im Vordergrund steht der Kampf
für sozialere Arbeitsbedingungen der Be-
völkerung, der Kampf gegen die allge-
genwärtige Armut und die Förderung der
Ausbildung; vor allem der Mädchen und
Frauen. In drei Pfarren wirken dort Prämon-
stratenser auch als Priester. In Chickman-
galur begann er schließlich Deutsch zu
lernen.
Nach Wilten ist D. Royinson gekom-
men, um die Beziehung zwischen den
Gemeinschaften in Indien und Europa zu
vertiefen. Voneinander zu lernen und Er-
fahrungen auszutauschen ist für die noch
relativ jungen, aber personell stark wach-
senden Prämonstratensergemeinschaften
in Indien sehr wertvoll.
„Es ist geplant, dass ich cirka 10 Jahre in
Wilten bleibe. Meine ersten Erfahrungen in
Tirol sind sehr positiv. Die Menschen gehen
freundlich auf mich zu. Mein persönliches
Ziel ist es, dass ich noch in diesem Jahr
meine erste Messe in deutscher Sprache
halten kann“, so D. Royinson.
Herzlich willkommen!
D. Royinson Panachikkal OPraem im Stiftsgarten
Unser Gast aus IndienSein Familienname bedeutet übersetzt „das Haus in der Nähe der Palme“.
Seit April 2013 lebt D. Royinson Panachikkal OPraem von der Kanonie
Mananthavady im südwestindischen Bundesstaat Kerala im Stift Wilten.
Vor wenigen Tagen
musste D. Royinson
einen sehr schmerzhaften
Verlust hinnehmen. Sein
geliebter Vater wurde
von einem Stier tödlich
verletzt.
Seiner Familie und ihm
gilt unser Mitgefühl und
unser Gebet.
„Äußere und innere Bilder“ wurden dabei
„ohne Kamera“ entdeckt und gemein-
sam anschaut. Der Raum der Stiftskirche
wurde in den „Sucher“ genommen, be-
sondere Details und Bilder einander ge-
zeigt und erklärt.
Zeit für spirituelle Impulse, interessante
Gespräche über die Suche „nach der
persönlichen Berufung“ und gemein-
sames Gebet ließen die Stunden zu einer
wertvollen Erfahrung für alle werden.
Ein herzliches Vergelt´s Gott an Sr. Ruth!
16 Stift Wilten Aktuell
ACTIO
Fotografieren ohne KameraUnter der Leitung von Sr. Ruth Pucher MC (Wien) - Kunsthistorikerin und
Kirchenführerin, Ordensfrau bei den Missionarinnen Christi - fand am 19.
April 2013 ein Berufungstag für junge Erwachsene im Stift Wilten statt.
RecollektioAm 21. März 2013 sprach Univ.-Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz im Be-
sinnungszentrum mit dem Konvent über die heilige Edith Stein.
Neue Perspektiven
Mit Sr. Ruth in der
Stiftskirche
Univ.-Prof. Hanna-
Barbara Gerl-Falkovitz
im Besinnungszentrum
ACTIO
Stift Wilten Aktuell 17
Nach einer ersten Kaffeepause in der
„Cascade“ bei Bozen wurde der Konvent
in Tramin von Bürgermeister Werner Dis-
sertori herzlich willkommen geheißen, um
dort anschliessend die neue Genossen-
schafts-Weinkellerei zu besichtigen.
Der Vesper im Kirchlein St. Mauritius folgte
die Weiterfahrt nach Klausen zum Torggl-
keller, wo vor der Rückfahrt noch eine gute
Südtiroler Marende kredenzt wurde.
KonventausflugIm heurigen Jahr führte der Konventausflug nach Südtirol.
BetriebsausflugDie Mitarbeiterinnen und Mitarbeites des Stiftes fuhren am 12. Juni 2013
zuerst nach Stenico, nordwestlich des Gardasees, um dort das gleichnamige
Castell zu besichtigen.
Gruppenbild in Stenico
Das neue Heim des Gewürztraminers
Weiter ging die Fahrt nach Limone, wo
eine Andacht bei den Comboni Missio-
naren in der „Casa Natale di San Daniele
Comboni“ gefeiert wurde.
Andacht in Limone
18 Stift Wilten Aktuell
ACTIO
Das Stift Wilten als Eigentümer des be-
liebten Ausflugsgasthauses bei der Wall-
fahrtskirche Heiligwasser in Igls ist auf der
Suche nach einem neuen Pächter fündig
geworden. Mit der Familie Ribis, die auch
den Grünwalderhof in Patsch führt, konn-
te ein Pachtvertrag unterschrieben wer-
den. „Wir sind sehr froh darüber, dass das
Gasthaus wieder von einer Familie geführt
wird, die noch dazu Heiligwasser gut kennt
und mit dem Grünwalderhof ganz in der
Nähe bereits einen Betrieb hat“ erklärte
Abt Raimund Schreier.
Durch den Rückzug der jahrzehntelang
tätigen Pächterfamilie war es für das Stift
Wilten notwendig, zu einer guten, nach-
haltigen Lösung für den sanierungsbedürf-
tigen Gastbetrieb zu kommen.
Da der Wallfahrtsort Heiligwasser mit der
Kirche und dem dazugehörigen Gasthof
dem Konvent des Stiftes Wilten sehr am
Herzen liegt, wurde umgehend versucht
eine zukunftsorientierte, optimale Lösung
zu erarbeiten. Verhandlungen mit einem
renommierten Partner konnten nicht ab-
geschlossen werden. Der Abtrat entschied
daraufhin die notwendigen Investitionen
durch das Stift selbst zu tätigen.
Seit Anfang Mai ist die Generalsanierung
des beliebten Igler Ausflugszieles in vollem
Gang. Der Gastbetrieb wird im Rahmen
der Sanierungs- und Umbauarbeiten um-
fassend neu hergestellt und teilweise im 1.
Obergeschoss erweitert. Der Sanierungs-
bedarf in der Küche, dem Lager, den
Sanitärräumen und Gaststuben ist erheb-
lich. Der Einbau einer Heizungsanlage, die
komplette Erneuerung des Küchen- und
Sanitärbereiches und auch die Errichtung
einer notwendigen Trafostation – da die
Stromkapazität für den weiteren Betrieb zu
gering ist – stehen am Bauplan.
Im Zuge der Planung hat sich auch die
Notwendigkeit herauskristallisiert, die Trink-
wasserversorgung des Gastbetriebes und
damit auch die des beliebten Heiligwas-
serbrunnens vor der Wallfahrtskirche si-
cherzustellen, was durch die sensible Geo-
logie hinter dem Gebäude ein schwieriges
Unterfangen darstellt.
Es bleibt zu hoffen, dass die Arbeiten gut
und vor allem unfallfrei erledigt werden.
Das Gasthaus „Heiligwasser“ wird am
Samstag, den 19. Oktober 2013 um 11.00
Uhr wiedereröffnet.
Generalsanierung HeiligwasserDie Familie Ribis ist neuer Pächter des beliebten Gasthofes.
Vertragsunterzeichnung:
v. l. n. r.: Hansjörg Ribis,
Hans Ribis, Abt Raimund
Schreier, Rudolf Mair
(Verwalter Stift Wilten),
Armin Zelinka (Rechtsan-
waltskanzlei Nuener)
Die Stube im 1. Stock
Das Schild beim Stamm-
tisch freut sich schon auf
die Gäste.
Im ganzen Gebäude wird
geschremmt ...
... und werden Wände
trockengelegt.
Baubeginn: Bgm. Stefan
Moisi, NHT-Dir. Hannes
Gschwentner und
Pfarrer D. Tomas
Ostarek OPraem beim
Spatenstich
ACTIO
Stift Wilten Aktuell 19
Neue Heimat Tirol-Direktor Hannes
Gschwentner: „Dieses neue Wohnprojekt
in Natters ist ein Musterbeispiel dafür, wie
durch das konstruktive Zusammenwirken
von Gemeinde, Tiroler Bodenfonds und
dem Stift Wilten sowohl die Nachfrage
nach Miet- wie auch nach Eigentums-
wohnungen in Natters befriedigt werden
kann.“
Bürgermeister Dr. Stefan Moisi: „Durch
die Errichtung der Miet- und Eigentums-
wohnungen kann der dringende Wunsch
der Natterer Bevölkerung nach leist-
barem Wohnraum erfüllt werden.
Leistbarer Wohnraum für NattersSeit 4. Juni 2013 entstehen am Natterer Hinteranger - auch auf einem Bau-
rechts-Grundstück des Stiftes Wilten - Miet- und Eigentumswohnungen.
Eine wachsende GemeinschaftIm Sommer gibt es jeden Samstag um 16.00 Uhr beim Waldhüttl am Innsbru-
cker Mentlberg eine Führung von Haus und Garten. Jeder ist willkommen!
Seit Gründung der
„Vinzenzgemeinschaft
Waldhüttl“ im November
2012 leben hauptsächlich
slovakische Roma wäh-
rend ihrer Tiroler Arbeit-
saufenthalte im vom Stift
Wilten zur Verfügung
gestellten Haus.
Es hat sich eine bunte,
positive Gemeinschaft
entwickelt, die auch den
Garten zum Wachsen
und Blühen bringt.
20 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
Text:
Klemens H. Halder
OPraem
Teil 2 - Auch abgesehen von Wilten wur-
den im heutigen Stadtgebiet von Inns-
bruck zahlreiche Funde aus der Römerzeit
gemacht. Es dürfte eine bemerkenswert
dichte Besiedlung gegeben haben, die
im Wesentlichen durch zahlreiche Einzel-
gehöfte geprägt war. Am Goarmbichl in
Vill wurde neben zwei Häusern aus der
jüngeren Eisenzeit ein Steinbau aus der
Römerzeit freigelegt. Auf den sonnigen
Hängen nördlich des Inn darf mit einer
dichteren Besiedlung gerechnet werden,
als es die Einzelfunde vermuten lassen.
Funde gibt es aus Hötting und Mühlau;
das Umfeld des Kalvarienberges in Arzl
dürfte in der Römerzeit besiedelt gewesen
sein. 2004 konnte durch archäologische
Grabungen festgestellt werden, dass der
Kalvarienberg selbst von der Bronzezeit
bis in die Spätantike besiedelt war. Funde
lassen vermuten, dass es in Amras, im Be-
reich von Geyrstraße 51, eine auf Land-
wirtschaft ausgerichtete villa rustica gab.
Zu beachten sind auch die zahlreichen
antiken Siedlungsstellen in den Umlandge-
meinden von Innsbruck, einerseits auf den
Mittelgebirgsterrassen – und zwar im Ge-
biet von Ampass, Aldrans und Natters, und
andererseits auch im Talbodenbereich –
am Michelfeld bei Kematen und in Völs.
Unter der alten Völser Pfarrkirche wurde
ein spätrömischer Bau entdeckt.
Im Zusammenhang mit dem Ausbau der
Brennerstrecke und der Einrichtung von
Straßenstationen in Wilten (Veldidena)
und im Michelfeld bei Kematen (Vetoni-
na) im 2. Jahrhundert brauchte man auch
Weide- und Wiesenland für die Transport-
tiere. Im Zuge der diokletianisch-konstan-
tinischen Reichsreform im ersten Viertel
des 4. Jahrhunderts erfolgte in Wilten eine
Stationierung von Militär. Hauptsächlich
für dessen Bedarf mussten ausgedehntes
Nutzland und Gewerbebetriebe im Groß-
Zur Geschichte des Stiftes Wilten3. Kapitel - Wilten und der Großraum Innsbruck vom 3. Jahrhundert bis zum
Ende des Römischen Reiches (476 n. Chr.).
Luftansicht der alten Pfarrkirche von Völs
Stift Wilten Aktuell 21
CONTEMPLATIO
raum Innsbruck geschaffen werden. Über
ihre Lage und Beschaffenheit können alte
Namen lateinisch-romanischen Ursprungs,
die ihren Niederschlag in Orts- und Flurna-
men fanden, Auskunft geben. Demnach
gab es ausgedehntes Wiesen- und Wei-
degebiet in Pradl und Saggen, außerdem
Pferdeweiden im Mittelgebirge bei den
Wiesenhöfen, Gemeinde Aldrans. Land-
wirtschaftliche Höfe gab es in Vill, auch in
Arzl (Flurname „in der Vill“). Zentraler Müh-
lenort war Mühlau. Zwischen Arzl und Rum
dürfte es Schmiedewerkstätten, vielleicht
Töpfereien/Ziegeleien gegeben haben.
Östlich von Thaur wird Schafwolle zu Lo-
den für Militärmäntel verarbeitet worden
sein. Bei Hall-Heiligkreuz wird ein militä-
risches Übungsgelände vermutet. Auch
die Salzgewinnung im Halltal dürfte eine
Rolle gespielt haben. Der Großraum Inns-
bruck war auch insofern von Bedeutung,
als der Inn ab Innsbruck beziehungsweise
Ampass/Hall schiffbar war. Westlich von
Innsbruck dürften die Fluren in Afling und
am Michelfeld bei Kematen der Versor-
gung des Militärstützpunktes Zirl (Teriolis)
am Martinsbühel gedient haben.
Die römischen Organisationsschwer-
punkte im Inntal liegen ausnahmslos an
verkehrstechnisch wichtigen Stellen wie
Flussübergängen, den Kreuzungen von
Seitentälern mit dem Inntal und dem Ein-
tritt von Passstraßen in den Talboden. Au-
ßer Wilten und Zirl (Teriolis) waren solche
Orte Pfaffenhofen/Telfs, Münster/Brixlegg,
Angath/Wörgl und Kufstein.
Angefügt seien hier noch Bemerkungen
über die Herkunft des Namens Wilten. Wie
einige andere Namen in Innsbruck und
Umgebung ist er vorrömischen, also breo-
nischen Ursprungs. Seine Bedeutung kann
nicht mehr sinnvoll erklärt werden. Die Rö-
mer haben ihn für das römische Kastell Vel-
didêna übernommen. Die Endung –êna
ist wie bei Vipitênum (Sterzing) der Hinweis
auf vorrömischen Ursprung. Von Vipiten-
um leitet sich auch der Name Wipptal ab.
Noch bis zum 10. Jahrhundert vor der end-
gültigen Eindeutschung ist die romanische
Endbetonung in der Form „Wiltéin“ erhal-
ten geblieben.
Das weströmische Reich fand 476 sym-
bolisch sein Ende, als der ostgermanische
Söldnerführer Odoakar den letzten west-
römischen Kaiser Romulus Augustulus ab-
setzte und selbst die Herrschaft ergriff.
Quellen:
- Anton Höck, Römerzeit und Frühmittelalter
in Innsbruck. In: Ur- und Frühgeschichte von
Innsbruck. 2007, 95-98; Dietrich Feil, Archäo-
logische Untersuchungen auf dem Kalvarien-
berg bei Arzl. In: Ur- und Frühgeschichte von
Innsbruck, 127.131. Udo R. Zeilinger, Kirche in
Völs miteinander unterwegs. Eigenverlag Pfarre
Völs 2007, 6.
- Gerhard Rampl, Christian Chapman, Sied-
lungsgeschichte von Innsbruck anhand der Orts-
und Flurnamen. In: Ur- und Frühgeschichte von
Innsbruck (171-177), 176.
Der Kalvarienberg in
Arzl, im Hintergrund der
Patscherkofel.
Das Prämonstratenser-Chorherrenstift Wil-
ten feiert heuer sein 875-Jahr-Jubiläum.
Abt Raimund Schreier betont, dass das
Jubiläum nicht bloß mit einem geschicht-
lichen Rückblick gefeiert werden dürfe.
„Als Ort des Dialoges, als geistliches und
kulturelles Zentrum müssen wir mit den
Menschen von heute in Kontakt bleiben“,
so Abt Raimund.
Christliche Feste, im Besonderen die hei-
lige Eucharistie werden seit jeher mit Mu-
sik begangen. Neben der Sprache der
Worte ist daher die „Sprache der Töne“
ein zentrales Element der Verkündigung,
des Dialoges. Daher sieht es Abt Raimund
Schreier als „unseren Auftrag, den Schatz
der Kirchenmusik zu bewahren; aber auch
danach zu streben, diesem stetig neue
Werke hinzuzufügen.“
Kirchenmusikalische Uraufführungen
- Kurt Estermann, der Stiftsorganist des
Stiftes Wilten und Ordinarius für Kirchliche
Komposition am Mozarteum Salzburg ge-
hört zu den wesentlichen Komponisten
des Landes. Sein neuestes großes Werk,
ein Proprium für das Pfingstfest, erlebte
am Pfingstsonntag, den 19. Mai 2013 in
der Stiftskirche Wilten seine Uraufführung.
Dem Künstler war es ein Anliegen, seine
Komposition ganz in den Dienst der litur-
gischen Feier zu stellen. Dabei wurde der
feiernden Gemeinde nicht nur das bloße
Zuhören überlassen, sie wurde vielmehr
unter Verwendung bekannter Gemein-
delieder auch singend in die Neukom-
position einbezogen. Subtiles Wissen über
die liturgischen Abläufe stand nie im Vor-
dergrund, wurde aber während der Feier
spürbar.
Kurt Estermann schrieb sein Werk auch
in musikalisch technischer Hinsicht für die
Stiftskirche. So verwendete er beide neu-
en Orgeln und stellte diesen ein Vokalen-
semble sowie ein Holzbläserquartett ge-
genüber. Die Verbindung aus bekannten
Gesängen, die der Gesamtkomposition
zugrunde liegen, und einer zeitgemäßen
Harmonik standen im Zentrum des Pfingst-
gottesdienstes.
Neben der Capella Wilthinensis unter
der Leitung von Stiftskapellmeisters Nor-
bert Matsch musizierten die beiden haus-
eigenen Organisten. Der Zweite Organist
Dominik Bernhard übernahm den aufwän-
digen Part an der Festorgel, der Kompo-
nist selbst war an der Chororgel zu hören.
Nachwuchsförderung - Ein Student des
Komponisten, Lukas Wegleiter, beendete
sein Kirchenmusikstudium in Salzburg mit
der öffentlichen Aufführung seiner Ab-
schlusskomposition „Te Deum“ - am 21.
Juni um 19.30 Uhr, ebenfalls in der Stifts-
kirche Wilten. Auch er berücksichtigte
die besondere Wiltener Orgelsituation
und vertraute den Vokalpart der Capella
Wilthinensis an.
Passion - Bereits am 17. März musizierte
die Capella Wilthinensis das Oratorium
„Die sieben letzten Worte unseres Erlösers
am Kreuze“ von Josef Haydn. In Symbio-
se mit der Musik wurden die zarten Zeich-
nungen des Rosenheimer Bildhauers Josef
Hamberger gezeigt, die er zur Vollendung
der neugestalteten Chorkapelle im Prä-
monstratenser-Stift Wilten in Innsbruck zum
selben Thema entworfen hat.
CONTEMPLATIO - MUSICA SACRA
Die Sprache der TöneSeit es Menschen gibt, werden Feste mit Musik gefeiert - auch christliche.
Musik ist eine Sprache, die unsere Herzen anrührt.
Kurt Estermann
Stiftsorganist
Die Capella Wilthinen-
sis bei der Passion 2013
unter der Leitung von
Stiftskapellmeister
Norbert Matsch
22 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO - MUSICA SACRA
Geistliche Abendmusik in der Basilika Wilten29. Juli Erste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika
5. August Zweite Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Trompete in der Basilika
12. August Dritte Geistliche Abendmusik20.30 Uhr Orgel und Querflöte in der Basilika
Das gesamte, detaillierte musikalische Programm finden Sie auf unserer Stiftshomepage: www.stift-wilten.at
19. August Vierte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Violoncello in der Basilika
26. August Fünfte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Ensemblekonzert in der Basilika
2. September Sechste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika
D. Rupert Gottfried Frieberger OPraem, Schlägl
Die Organisten der Wegleiter-Uraufführung: Dominik Bernhard, Yevhen Vereshchahin, Lukas Ausserdorfer, Kamil Kulawik
Bine Kathrine Bryndorf, Kopenhagen
Wolfgang Zerer, Hamburg
Barockensemble Ursula Wykypiel
Künstler zu Gast im Stift Wilten
Rund 28.000 Menschen – eine weitere
deutliche Steigerung gegenüber dem
Vorjahr - nützten heuer das vielfältige An-
gebot in der „Langen Nacht der Kirchen“,
um aus der Hektik des Alltags auszustei-
gen.
Karin Bauer, Leiterin des Referates für Öf-
fentlichkeitsarbeit der Diözese Innsbruck,
zeigt sich vom Besuch bei der Langen
Nacht 2013 beeindruckt: „Die Kirchen in
Tirol haben in der Langen Nacht ein kräf-
tiges Lebenszeichen gegeben.“ Gleichzei-
tig dankte Bauer den vielen Mitarbeitern
und Initiativen, die ein so tolles Programm-
angebot möglich machten.
Eröffnung mit ökumenischen Gottes-dienst - Mit Glockengeläut in ganz Tirol
und einem ökumenischen Gottesdienst
im offenen evangelischen Zentrum der
Christuskirche in Innsbruck startete die
sechste „Lange Nacht der Kirchen 2013“
in der Diözese Innsbruck. Superintendent
Olivier Dantine verwies in seiner Predigt
auf die vielen kleinen Lichter, die das oft
Unscheinbare sichtbarer machen. Die Kir-
chen müssten aufzeigen, dass „hellleucht-
ender Wohlstand die Armut verdeckt“.
Trotzdem sei er überzeugt davon, dass
die Welt besser werden könne. Der serb.-
orthodoxe Pfarrer Vidoslav Vujasin äußerte
den Wunsch, dass die Kirche im Leben der
Menschen wieder mehr in die Mitte rückt.
Vujasin rief dazu auf, trotz gelebter Öku-
mene in Tirol den Blick über den eigenen
Tellerrand noch weiter hinaus zu wagen –
„als Zeugen des einen Evangeliums“.
Bischof Manfred Scheuer zeichnete das
vielfältige Bild von Kirchenräumen, die
unter anderem Orte der Begegnung, der
Freundschaft, der Kommunikation und
des Wortes seien. Die Lange Nacht der
Kirchen sei eine wertvolle Einrichtung, um
Kirchenraum in vielen Facetten erleben zu
können.
Für jeden etwas - Die Buntheit der An-
gebote, auch in zahlreichen Stiftspfarren,
COMMUNIO
Lange Nacht der Kirchen28.000 begeisterte Besucher folgten Aufruf des Bischofs: „Schau hin, mach die
Augen auf, nimm wahr!“
Taizé-Gebet in Mutters Jugendchor Aldrans
24 Stift Wilten Aktuell
Die Mitwirkenden in Völs
Stift Wilten Aktuell 25
COMMUNIO
ließen die Kirchen in einem scheinbar sehr
kontroversiellen Licht erscheinen. Die Be-
sucher konnten vielfach auswählen. Die
Programmpunkte reichten von besinn-
lichen Akzenten, Kanzelpredigten, Kon-
zerten, Lesungen und Diskussionen bis hin
zu Theateraufführungen, kulinarischen Ge-
nüssen, kreativem Schaffen im Geiste Jesu
und spirituellen Wanderungen.
Diskussion mit Bischof Scheuer und Wis-senschaftsminister Töchterle - Die Pfarre
Hall lud in die Pfarrkirche St. Nikolaus zu
einer nächtlichen Diskussion zum Thema
„Große Fragen des Glaubens“. Das Ge-
spräch mit Bischof Manfred Scheuer und
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle
beschäftigte sich mit den Fragen nach
Gott, nach Jesus Christus und nach der Kir-
che und nach einem christlichen Leben.
Der Altphilologe Töchterle gestand ein:
„Ich ringe mit meinem Glauben. Ich tue
mich auch mich manchen Stellen in der
Bibel schwer, doch es gibt darin sensatio-
nelle Schriftstücke, die es wert sind, gehört
und angewandt zu werden.“ Als Beispiel
nannte Töchterle die Bergpredigt.
Bischof Manfred Scheuer ermunterte die
Besucher: „Ich bin überzeugt, in der Ge-
genwart sind die Spuren Gottes genauso
zu finden wie vor Jahrhunderten.“ Die Ge-
genwart sei allerdings in einem Umbruch,
die Form der Glaubensweitergabe habe
sich verändert. Viele Menschen seien
heute Konvertiten, die ihre Umkehrerfah-
rungen machen. „Es glauben mehr an
Gott, als in der Öffentlichkeit dargestellt
wird.“
Jugendchor Pradl Choropax in der Basilika Wilten
Ikonenaustellung in der Stiftskirche Wilten Der Schneidergang im Stift Wilten Die Schola Gregoriana
Wilthinensis bei der
Complet in der Stifts-
kirche Wilten
Eine besondere Nacht!
26 Stift Wilten Aktuell
COMMUNIO
Die drei weiblichen Nothelferinnen stan-
den im Mittelpunkt der Jugendvesper zum
Abschluss des Jahres im St. Bartlmäkirch-
lein am 10. Juni 2013. Passend zum Jahres-
motto „Frauenpower - Powerfrauen in der
Bibel“ wurde das Leben der Märtyrerinnen
vorgestellt.
Der Überlieferung nach wurde Barbara in
einem Turm eingesperrt, misshandelt und
enthauptet.
Kernstück der griechischen Urfassung der
Katharina-Legende ist das Martyrium un-
ter Kaiser Maxentius im Anschluss an einen
theologischen Disput. Da das Rad zer-
brach, auf dem sie gerädert werden sollte,
wurde sie mit dem Schwert enthauptet.
Margareta wurde um 305 unter Diokletian
enthauptet; in der Kirchenmalerei wird sie
oft mit einem Drachen als Symbol des
Teufels, den sie überwunden hat, darge-
stellt.
Mit dem traditionellen Abschlussgrillen
feierten die Jugendlichen anschließend
das zu Ende gegangene JUVE-Jahr und
dankten D. Maximilian Thaler für die Vor-
bereitung und Leitung während es Jahres.
Da er ab 1. September als Kooperator in
Pradl vor neuen Herausforderungen steht,
übernimmt die Völser Jugendleiterin Ka-
tharina Baumgartner organisatorische
Aufgaben bei der Jugendvesper.
Wir freuen uns schon jetzt auf Eure Unter-
stützung und die Teilnahme bei der ersten
JUVE im Herbst 2013!
Abschluss des JUVE-JahresBarbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl -
das sind die heiligen drei Madl.
Eine verdiente Jause
Im St. Bartlmäkirchlein
Stift Wilten Aktuell 27
COMMUNIO
Er beleuchtete in seinen sehr kompe-
tenten Ausführungen die Impulse und Aus-
wirkungen des 2. Vatikanischen Konzils auf
das geweihte Lebens als Ordenschrist.
Eine besondere Herausforderung stellt
für em. Univ.-Prof. Weismayer dabei die
zeitgemäße Erneuerung des Ordensle-
bens dar.
Zeitgemäße ErneuerungAm 13.05.2013 referierte der emeritierte Ordinarius für Dogmatik der Ka-
tholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien, Josef Weismayer, im
Rahmen der Regional- und Superiorenkonferenz im Stift Fiecht.
Das Kreuz soll die Firmlinge immer daran
erinnern, dass es das Zeichen unseres
christlichen Bekenntnisses, das Zeichen
der Nächstenliebe und das Zeichen der
Vergebung ist.
Die Eltern, Patinnen und Paten forderte
Abt Raimund auf Vorbilder zu sein; im ehr-
lichen Bekenntnis zum gekreuzigten und
auferstandenen Christus und durch das
Zeugnis im täglichen Leben.
Das KreuzNach der Firmspendung erhielten die Firmlinge heuer ein T-Kreuz. Die
Kreuze aus Olivenholz wurden in Assisi gefertigt.
Wer mein Jünger sein
will, der verleugne sich
selbst, nehme täglich sein
Kreuz auf sich und folge
mir nach“ (Lk 9,23)
em. Univ.-Prof. Josef Weismayer im Stift Fiecht
28 Stift Wilten Aktuell
COMMUNIO
Ehrenzeichen der DiözeseIm Haus der Begegnung in Innsbruck wurde am 26. April 2013 die Ehren-
zeichenverleihung der Diözese Innsbruck vorgenommen.
Bischof Manfred Scheuer dankte in seinem
Grußwort den Geehrten für ihren Einsatz:
„Menschen entscheiden sich für ein frei-
williges und solidarisches Engagement. Sie
treffen damit eine Entscheidung, die sie
frei und offen macht für die Not von Men-
schen und für Anliegen der Gerechtigkeit,
des Lebensschutzes und der Bewahrung
der Schöpfung. Als Kirche sind wir beson-
ders gerufen, diesem Tun unsere Anerken-
nung, unsere Aufmerksamkeit und unsere
Wertschätzung auszudrücken.“
Beim Festakt wurden
durch Bischof Manfred
Scheuer und Generalvi-
kar Jakob Bürgler neben
zwei goldenen und 16
silbernen Ehrenzeichen
auch einmal der Petrus
Canisius-Orden in Gold
an Inge Partl vergeben.
Aus der Stiftspfarre Gries
im Sellrain erhielt Elisa-
beth Huter das Ehrenzei-
chen in Gold.
Für die persönliche und private Zukunft
wünschte Abt Raimund ihnen stets „das
rechte Mass“ zu finden.
Direktor Christian Grote und seinem
Team dankte er besonders für die gute,
nachbarschaftliche Zusammenarbeit.
Das rechte MassBei der Diplomverleihung des Tourismuskolleg Innsbruck am 29. Mai 2013 im
Norbertisaal gratulierte Abt Raimund den Absolventinnen und Absolventen.
Christian Grote begrüßt
die Gäste im Norbertisaal
Stift Wilten Aktuell 29
COMMUNIO
„In dankbarer Freude über unser so schö-
nes Kloster, und für all Ihre Mühe und Um-
sicht beim Planen und Bauen, für Ihr Einfüh-
lungsvermögen und für allen persönlichen
Einsatz bleiben wir Ihnen im Gebet und in
froher Erinnerung allezeit herzlich verbun-
den“, so die Priorin und der Konvent des
Karmel St. Josef.
10 Jahre Karmel St. Josef in MühlauAm Herz-Jesu-Fest, dem 7. Juni 2013, feierte der Konvent des Karmel und
zahlreiche Gläubige einen feierlichen Dankgottesdienst.
Abt Raimund führte die geschätzten Gä-
ste in die Stiftskirche, wo Dominik Bernhard
das Klangspektrum der Chororgel und der
Festorgel vorstellte.
Nach einem gemeinsamen Gebet wur-
de noch das Stiftsmuseum besucht.
Alt-Landeshauptleute in WiltenAm 13. Juni 2013 konnten die Alt-Landeshauptleute von Vorarlberg, Tirol,
Kärnten und Öberösterreich mit ihren Gattinnen im Stift Wilten begrüßt werden.
Die Alt-Landeshaupt-
leute Peter Ambrozy,
Josef Ratzenböck, Alois
Partl und Herbert Keßler
mit ihren Gattinnen und
Abt Raimund Schreier in
der Stiftskirche (v. l. n. r.)
Dankgottesdienst in der Klosterkirche
P. Provinzial Paul
Weingartner OCD dankt
allen Anwesenden für das
Gebet
Der Konvent mit P. Paul
COMMUNIO
30 Stift Wilten Aktuell
Feldmesse am Buttererbichl Am 30. Juni 2013 zelebrierte D. Wernher Seifert im Rahmen der Feierlichkeiten „200 Jahre Stadt-
musikkapelle Hötting“ den Festgottesdienst.
Johannes Grassmayr mit seinem Team am Glockenturm der Basilika
Neue Glockenjoche für die Wiltener BasilikaAls Zeichen der Verbundenheit mit der Pfarre Wilten ersetzte die Glockengiesserei Grassmayr am
26.März 2013 die Glockenjoche aus Metall durch neue aus Holz.
Johannes Grassmayr zum Aus-
tausch: „Nach dem Zweiten Welt-
krieg war es eine weit verbreitete
Entwicklung die alten, hölzernen
Glockenjoche durch moderne,
metallene zu ersetzen. In der Zwi-
schenzeit wissen die Experten, dass
die Haltbarkeit der Glocken und
vor allem auch der klare Glocken-
klang mit der über Jahrhunderte
bewährten Technik aus Holz am Be-
sten gewährleistet wird.“
Ein herzliches Vergelt´s Gott für
die großzügige Spende zu Ehren
der Verkündigung Gottes!
COMMUNIO
Am Donnerstag, den 14. Juni konn-
te Johannes Stecher gemeinsam
mit zwei Sängerknaben dem Bür-
germeister von Kössen einen sym-
bolischen Scheck über € 12.000,-
überreichen. Ein Drittel des Betrages
stammt aus den Konzerteinnahmen
(Eintrittsgelder und Spenden), ein
Drittel hat das Stift Wilten beigetra-
gen und weiteres Drittel die Stadt
Innsbruck.
Die Gemeinde Kössen wird das
Geld direkt an die betroffenen Fa-
milien weiterleiten!
Wiltener Sängerknaben übergeben Spende an Kössener Bürgermeister
Schnelle Hilfe für HochwasseropferNach dem Motto „Schnell helfen“ haben die Wiltener Sängerknaben spontan ihr traditionelles Kon-
zert im Rahmen des Innsbrucker Kultursommers, das am 8. Juni in der Stiftskirche Wilten statt-
fand, zu einem Benefizkonzert für die Hochwasserhilfe umgewidmet.
Hofkirchenkonzerte der Wiltener Sängerknaben
Karten sind bei der Innsbruck In-
formation (Tel.: 0512/5356), bei al-
len Raiffeisenbanken und sonstigen
Ö-TICKET-Vorverkaufsstellen sowie
an der Abendkasse erhältlich. Kin-
der bis zum vollendeten 14. Lebens-
jahr haben freien Eintritt, benötigen
aber eine Platzkarte.
Termine:10., 17., 24., 31. August 2013
7., 14., 21. September 2013
jeweils um 18.30 Uhr
in der Innsbrucker Hofkirche
Universitätsstrasse 2, Innsbruck
Johannes Stecher hat für die dies-
jährigen Sommerkonzerte wieder
ein neues, attraktives Programm zu-
sammengestellt.
Beginnend mit der Gregorianik
über beliebte Motetten aus ver-
schiedenen Epochen setzen die
Wiltener Sängerknaben heuer ihren
Schwerpunkt auf Kompositionen
des berühmten zeitgenössischen
estnischen Komponisten Arvo Pärt,
dessen meditativ wirkende Chor-
werke in der altehrwürdigen Hofkir-
che eine besondere Stimmung ver-
mitteln werden.
Getragene alpenländische Volks-
lieder mit ihren mystischen Jodlern
schließen daran an. Den Schluss-
punkt bildet traditionellerweise das
Innsbruck-Lied von Heinrich Isaac.
Auch in diesem Sommer sind die Wiltener Sängerknaben wieder regelmäßig in der traditionsreichen
Innsbrucker Hofkirche zu hören.
22. Juli Hl. Magdalena - Patrozinium11.00 Uhr Eucharistiefeier in Lüsens
29. Juli Erste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika
5. August Zweite Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Trompete in der Basilika
10. August Festwochen-Konzert im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik20:00 Uhr Konzert in der Stiftskirche
11. August Hl. Laurentius - Patrozinium der Stiftskirche 18:00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche
19.00 Uhr Hochamt in der Stiftskirche
12. August Dritte Geistliche Abendmusik 20:30 Uhr Orgel und Querflöte in der Basilika
15. August Mariä Aufnahme in den Himmel10.30 Uhr Hochamt in der Basilika
18:00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche
19. August Vierte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Violoncello in der Basilika
24. August Hl. Bartholomäus - Patrozinium des Bartlmäkirchleins 19:00 Uhr Pontifikalmesse in Bartlmä
25. August Hl. Vater Augustinus Festgottesdienst im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik10:30 Uhr Pontifikalmesse in der Stiftskirche
26. August Fünfte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Ensemblekonzert in der Basilika
2. September Sechste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika
13. September Wallfahrt der Stiftspfarreien auf den St. Georgenberg19:00 Uhr Treffpunkt bei der Weng
20.30 Uhr Eucharistiefeier mit Generalabt
Thomas Handgrätinger OPraem
15. September Abschluss des Säkulums19:00 Uhr Pontifikalmesse in der Basilika
6. Oktober Rosenkranzsonntag 10:30 Uhr Hochamt in der Stiftskirche
Gottesdienste und Termine
Achtung - Beachten Sie bitte die seit dem 1. September 2012 gültige neue Wiltener-Gottesdienstordnung.An einzelnen Sonntagen (Hochfesten) findet die Eucharistiefeier nach alter Tradition um 10:30 Uhr in der Stiftskirche statt. Die Abendmesse um 19:00 Uhr wird dann in der Basilika gefeiert. Beachten Sie bitte die jeweiligen Mitteilungen unter www.stift-wilten.at, im Wiltener Pfarrblatt, im Stift Wilten Aktuell oder in der Tiroler Tageszeitung.
Das Jahresprogramm 2013 der Musica Sacra Wilthinensis ist in gedruckter Form und auf der Stift Wilten-homepage (www.stift-wilten.at/Musik) verfügbar.