team@work 02/2006

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I m Jahr 2000 sorgten die Ergeb- nisse der PISA-Studie für Dis- kussionen in den deutschen Medien. Der Fingerzeig auf die Defizite des Bildungssystems sowie die demografische Entwick- lung im Hinblick auf rückläufige Geburtenzahlen förderte in Nie- dersachsen nicht nur das Zustande- kommen einer Schulstrukturreform, sondern auch die intensivere Aus- einandersetzung mit Themen der Schulbauplanung. Denn auch die vorausschauende Gestaltung der Lernorte trägt zum Erzeugen einer förderlichen Lernatmosphäre maß- geblich bei. Zahlreiche Schulbauten entsprechen in Deutschland auf- Privatisierung macht Schule Schulbauplanung – konventionell oder ÖPP? von Christoph Bierschenk Das Strittmatter-Gymnasium Gransee vereinigt Funktionalität und Ästhetik. grund ihres hohen Alters weder den lernpsychologischen Anforde- rungen, noch den gesundheitlichen, da sie zum Teil mit Altlasten ver- seucht sind. Umfangreiche und kostspielige Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen sind daher an vielen Schulen notwendig. Wenn kommunale Haushalte bei der Instandhaltung von öffentlichen Gebäuden wie Schulen Fehlbeträge von mehreren Millionen Euro auf- weisen, stellt sich die Frage, wie diese kostenintensiven, aber abso- Dipl.-Ing. Christoph Bierschenk ist Geschäftsbereichsleiter Architektur in der pbr Planungsbüro Rohling AG und seit 1987 im Unternehmen. Zu den von ihm betreuten Projekten gehören u. a. die Berufsbildenden Schulen Wechloy, das Gymnasium Carolinum in Osnabrück und das Schulzentrum in Uetze. Kurzvorstellung Fortsetzung auf Seite 3 lut notwendigen Bau- und Sanie- rungsprojekte zukunftssicher finan- ziert werden können. ÖPP im Schulbau Öffentlich-private-Partnerschaften (ÖPP) sind zurzeit ein vielerorts von Kommunen und Ländern favorisier- ter Lösungsansatz für die Finanzie- rungsprobleme beim Bau, der Sanierung und dem Betrieb öffent- licher Gebäude, wie Schulen, Schwimmbädern und Verwaltungs- gebäuden. Private Auftragnehmer finanzieren den gesamten Baupro- zess sowie üblicherweise auch den vollständigen Betrieb des Objekts samt Instandhaltungsmaßnahmen vor. Erst nach der Fertigstellung des Gebäudes erhält der private Auf- tragnehmer vertraglich festgelegte Zahlungen vom öffentlichen Auf- traggeber für die Gebäudenutzung über einen Zeitraum von in der Regel 25 - 30 Jahren. Je nach ÖPP- Variante sind die Besitzverhältnisse nach dieser Laufzeit unterschiedlich geregelt. Eine Studie der Tech- nischen Universität Bergakademie Freiberg zur Wirtschaftlichkeit von ÖPP am Beispiel von Schulbauten kommt zu dem Ergebnis, dass in allen untersuchten Fällen durch ÖPP im Vergleich zu öffentlichen Eigenrealisierungen Einsparungen von 6 - 25 % erzielt wurden. ÖPP bieten gegenüber konventi- onellen Ausschreibungs- bzw. Beschaffungsmethoden weitere Vorteile für die öffentliche Hand, z. B. eine Output spezifizierte Leis- tungsbeschreibung. Dabei gibt der öffentliche Auftraggeber dem privaten Auftragnehmer in einer Wintershall Libyen In der libyschen Wüste wurden für die Wintershall AG bachelor houses und oil pits erbaut sowie Betonsanierungs- arbeiten durchgeführt. Fortsetzung auf Seite 4 Universität Osnabrück In der ehemaligen von-Stein-Kaserne in Osnabrück entstand ein moderner Laborneubau für verschiedene Bereiche der Universität Osnabrück. Fortsetzung auf Seite 5 Geschäftshaus Chemnitz Durch die Sanierung und den Umbau eines denkmalgeschützten Hochhaus- komplexes wurden Einzelhandels- und Büroflächen geschaffen. Fortsetzung auf Seite 5 Editorial Elemente der neuen Redlichkeit im Unternehmen Erstmals Kombi-Werkbericht Informationen der pbr AG Ausgabe 2 | August 2006 Privatisierung macht Schule Schulbauplanung – konventionell oder ÖPP? Wintershall Libyen TLG-Zentrale Berlin Laborneubau der Universität Osnabrück Geschäftshaus Chemnitz Praktikanten – Eine Investition in die Zukunft EMV-gerechte Planung FM-Glossar Das red dot design museum im Kesselhaus der Zeche Zollverein S. 2 Dialog S. 3 Projekte S. 4 Projekte S. 6 Wissen S. 8 Fokus

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Informationen der pbr AG

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Page 1: team@work 02/2006

Im Jahr 2000 sorgten die Ergeb-

nisse der PISA-Studie für Dis-

kussionen in den deutschen

Medien. Der Fingerzeig auf die

Defizite des Bildungssystems

sowie die demografische Entwick-

lung im Hinblick auf rückläufige

Geburtenzahlen förderte in Nie-

dersachsen nicht nur das Zustande-

kommen einer Schulstrukturreform,

sondern auch die intensivere Aus-

einandersetzung mit Themen der

Schulbauplanung. Denn auch die

vorausschauende Gestaltung der

Lernorte trägt zum Erzeugen einer

förderlichen Lernatmosphäre maß-

geblich bei. Zahlreiche Schulbauten

entsprechen in Deutschland auf-

Privatisierung macht Schule Schulbauplanung – konventionell oder ÖPP?von Christoph Bierschenk

Das Strittmatter-Gymnasium Gransee vereinigt Funktionalität und Ästhetik.

grund ihres hohen Alters weder

den lernpsychologischen Anforde-

rungen, noch den gesundheitlichen,

da sie zum Teil mit Altlasten ver-

seucht sind. Umfangreiche und

kostspielige Sanierungs- und

Modernisierungsmaßnahmen sind

daher an vielen Schulen notwendig.

Wenn kommunale Haushalte bei

der Instandhaltung von öffentlichen

Gebäuden wie Schulen Fehlbeträge

von mehreren Millionen Euro auf-

weisen, stellt sich die Frage, wie

diese kostenintensiven, aber abso-

Dipl.-Ing. Christoph Bierschenk ist Geschäftsbereichsleiter Architektur in der pbr Planungsbüro Rohling AG und seit 1987 im Unternehmen. Zu den von ihm betreuten Projekten gehören u. a. die Berufsbildenden Schulen Wechloy, das Gymnasium Carolinum in Osnabrück und das Schulzentrum in Uetze.

Kurzvorstellung

Fortsetzung auf Seite 3

lut notwendigen Bau- und Sanie-

rungsprojekte zukunftssicher finan-

ziert werden können.

ÖPP im Schulbau

Öffentlich-private-Partnerschaften

(ÖPP) sind zurzeit ein vielerorts von

Kommunen und Ländern favorisier-

ter Lösungsansatz für die Finanzie-

rungsprobleme beim Bau, der

Sanierung und dem Betrieb öffent-

licher Gebäude, wie Schulen,

Schwimmbädern und Verwaltungs-

gebäuden. Private Auftragnehmer

finanzieren den gesamten Baupro-

zess sowie üblicherweise auch den

vollständigen Betrieb des Objekts

samt Instandhaltungsmaßnahmen

vor. Erst nach der Fertigstellung des

Gebäudes erhält der private Auf-

tragnehmer vertraglich festgelegte

Zahlungen vom öffentlichen Auf-

traggeber für die Gebäudenutzung

über einen Zeitraum von in der

Regel 25 - 30 Jahren. Je nach ÖPP-

Variante sind die Besitzverhältnisse

nach dieser Laufzeit unterschiedlich

geregelt. Eine Studie der Tech-

nischen Universität Bergakademie

Freiberg zur Wirtschaftlichkeit von

ÖPP am Beispiel von Schulbauten

kommt zu dem Ergebnis, dass in

allen untersuchten Fällen durch

ÖPP im Vergleich zu öffentlichen

Eigenrealisierungen Einsparungen

von 6 - 25 % erzielt wurden.

ÖPP bieten gegenüber konventi-

onellen Ausschreibungs- bzw.

Beschaffungsmethoden weitere

Vorteile für die öffentliche Hand,

z. B. eine Output spezifizierte Leis-

tungsbeschreibung. Dabei gibt der

öffentliche Auftraggeber dem

privaten Auftragnehmer in einer

Wintershall Libyen In der libyschen Wüste wurden für die Wintershall AG bachelor houses und oil pits erbaut sowie Betonsanierungs-arbeiten durchgeführt.

Fortsetzung auf Seite 4

Universität OsnabrückIn der ehemaligen von-Stein-Kaserne in Osnabrück entstand ein moderner Laborneubau für verschiedene Bereiche der Universität Osnabrück.

Fortsetzung auf Seite 5

Geschäftshaus ChemnitzDurch die Sanierung und den Umbau eines denkmalgeschützten Hochhaus-komplexes wurden Einzelhandels- und Büroflächen geschaffen.

Fortsetzung auf Seite 5

EditorialElemente der neuen Redlichkeit im UnternehmenErstmals Kombi-Werkbericht

Informationen der pbr AG Ausgabe 2 | August 2006

Privatisierung macht SchuleSchulbauplanung – konventionell oder ÖPP?

Wintershall LibyenTLG-Zentrale BerlinLaborneubau der Universität OsnabrückGeschäftshaus Chemnitz

Praktikanten – Eine Investition in die ZukunftEMV-gerechte PlanungFM-Glossar

Das red dot design museum im Kesselhaus der Zeche Zollverein

S. 2 Dialog S. 3 Projekte S. 4 Projekte S. 6 Wissen S. 8 Fokus

Page 2: team@work 02/2006

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

unter dem Motto „Architektur macht Schule“ haben die Architekten-

kammern der Länder und die Bundesarchitektenkammer in den

zurückliegenden Monaten zahlreiche Initiativen ergriffen, um das

Thema Architektur zu einem selbstverständlichen Bestandteil des

Schulunterrichts werden zu lassen. Zu den Aktivitäten gehören u. a.

Schulprojekte mit Architekten, die Entwicklung von Unterrichtsma-

terialien und Lehrerfortbildungen. Die Auseinandersetzung mit der

gebauten Umwelt soll das Verständnis für eine qualitäts- und

umweltbewusste Architektur erhöhen. Das gilt in besonderem

Maße natürlich auch für die Schulen als Lernorte selbst. Nur in

modern ausgestatteten und attraktiven Schulbauten lässt sich eine

förderliche Lernatmosphäre erzeugen. Wie wichtig eine hochwer-

tige Architektur für die Schulausbildung ist und welche Rolle öffent-

lich-private Partnerschaften (ÖPP) bei der Lösung von Finanzierungs-

problemen der öffentlichen Hand spielen, beschreibt der Artikel

„Privatisierung macht Schule“.

Welche Herausforderungen ein Bauleiter im libyschen Wüsten-

sand bei der Objektüberwachung von Neubau- und Sanierungs-

arbeiten für die Wintershall AG meistern muss, erläutert Erik Fied-

ler in einem ganz persönlichen Erlebnisbericht. Dabei steht nicht

allein der stark reglementierte Arbeitsablauf im Mittelpunkt seines

Rückblicks, sondern auch andere gewöhnungsbedürftige Besonder-

heiten bei der Organisation des Alltags.

In der vergangenen Ausgabe haben wir über die Ausbildung als

unverzichtbaren Faktor für die Zukunftssicherung des Unterneh-

mens berichtet. Mit einem Beitrag über Praktikanten bei der pbr AG

möchten wir diese Thematik ergänzen. Ein Praktikum bietet für viele

Schüler und Studenten die Chance zum Einstieg ins berufliche

Leben. Die pbr AG stellt traditionell zahlreiche Praktikumsplätze zur

Verfügung, um jungen Menschen praktisches Wissen zu vermit-

teln.

Das red dot design museum in Essen zeigt auf über 4.000 m²

innovative und ungewöhnliche Designhighlights. Das Museum ist

der zentrale Bestandteil des internationalen Designstandortes Zeche

Zollverein. Sabine Schnedler vom red dot design museum beschreibt

den Dreiklang zwischen alter und neuer Architektur sowie den

Designprodukten.

Wir würden uns freuen, wenn wir Ihnen mit der neuen Ausgabe

der team@work Anregungen und hilfreiche Informationen liefern

können. Viel Spaß beim Lesen.

Die Redaktion

Impressum:

Herausgeber:

pbr Planungsbüro Rohling AG

Architekten und Ingenieure

Rheiner Landstraße 9 . 49078 Osnabrück

Telefon (05 41) 94 12 - 0 . Telefax (05 41) 94 12 - 3 45

E-Mail [email protected] . Internet www.pbr.de

Redaktion: Hubert Conrady, Jörg Frenzel, Claudia Klingbeil, Hermann Kuhl, Hartmut Lückemeyer, Michael Walter . Kontakt zur Redaktion: [email protected] . An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Katrin Berger, Christoph Bierschenk, Heinrich Eustrup, Erik Fiedler, Claudia Klingbeil, Hartmut Lückemeyer, Lothar Randel, Stephan Schmees, Sabine Schnedler, Birgit Vieth, Nina Vinke, Michael Walter, Knut Wenke . Fotos: Uwe Brodmann, Design Zentrum Nordrhein-Westfalen, Klemens Ortmeyer, pbr AG, photocase, Vodafone Information Systems GmbH, Steffen Vogt Konzeption, Grafik, Satz und Layout: Kuhl|Frenzel Agentur für Kommunikation, Osnabrück . Druck: Günter Druck, Georgsmarien hütte . Auflage: 900 Exemplare

vor wenigen Wochen erschien das Buch „Die neue

Redlichkeit – Werte für unsere Zukunft“. Die Autoren

Rupert Lay und Ulf D. Posé stellen hier die sogenannte

neue Redlichkeit als Grundlage einer zukunftsstabilen

Unternehmenskultur dar.

Nachfolgend einige Bestandteile der Überlegungen

von Lay und Posé, deren Übernahme in die ethischen

Verhaltensstandards unseres Unternehmens derzeit

auch in unserem Vorstand diskutiert wird.

Insgesamt wird in dem Buch mit dem Vorurteil auf-

geräumt „Erst kommt das Fressen und dann die Moral“

(B. Brecht) oder „Ethik können wir uns nicht leisten, die

kommt uns zu teuer“.

Vielmehr meinen die Autoren, nur eine ethische

Basierung macht aus Menschen Persönlichkeiten und

aus „Geldverdienmaschinen“ Unternehmungen. Das

ethische Fundament persönlichen und unternehme-

rischen Handelns macht nicht nur die Unterschiede in

den Selbstdarstellungsmöglichkeiten, sondern schafft

auch und vor allem praktische Überlegenheit durch

effektivere Gestaltung der alltäglichen Arbeits-

prozesse.

Hierzu sei als Beispiel der Unterschied zwischen

einer Gruppe und einem Team angeführt: Eine Gruppe,

eine Ansammlung von Menschen / Mitarbeitern ohne

ethische Basierung, ist geprägt durch Hierarchiegeplän-

kel, Freundschaften, Feindschaften, Konferenzrituale

u. ä., kurzum Beziehungen, nicht Lösungen stehen im

Mittelpunkt.

Problemlösungen prägen nach Lay und Posé hinge-

gen ein Team. Im Team gewinnen oder verlieren alle

zusammen. Problemlösungen, Hierarchiefreiheit und

Zielorientierung stehen hier im Mittelpunkt. Eine Hier-

archie braucht es im Team nur für die Verantwortung

der gefundenen Entscheidungen. Hier ist der „Chef“

gefragt. Das Team entscheidet, der Chef setzt durch

und verantwortet. Innerhalb solcher funktionaler Teams

sind durch den Teamleiter (Chef) folgende Typen zu eli-

minieren: Der Ideenkiller = die Vorschläge anderer

seien unbrauchbar, der Recyclist = alte Teammitglieder

raus, neue rein, der Helikopterpilot = gelegentlich auf-

tauchen, Staub aufwirbeln und davon schweben und

der Schwarze Peter-Spieler = der Schuldige und nicht

die richtige Lösung wird gesucht.

Auch wenn die von den Autoren hier ins Zentrum

gerückte Aussage „Handle und entscheide stets so,

dass du durch dein Handeln und Entscheiden eigenes

und fremdes personales Leben, also die persönliche

Entfaltung anderer in emotionaler, intellektueller und

sozialer Hinsicht eher mehrst als minderst“ einiger

Transformationsleistungen bedarf, so überzeugen doch

die angeführten praktischen Beispiele und sollten uns

auf dem Weg zu einer neuen Redlichkeit im Umgang

miteinander und mit unseren Kunden und Geschäfts-

partnern ermutigen.

Für interessierte Mitarbeiter liegt das Buch in den

jeweiligen Sekretariaten aus.

Die neue Redlichkeit im Unternehmenvon Heinrich Eustrup

Vorstand der pbr Planungsbüro Rohling AG

Liebe Leserinnen und Leser,

Erstmals Kombi-Werkbericht

Erstmals werden in einer

Ausgabe des pbr-Werkbe-

richts zwei räumlich und

thematisch eng verbundene

Projekte vorgestellt. Thematisiert

werden der Umbau und die Moder-

nisierung eines historischen Kaser-

nenreitstalls zu einem Hörsaalge-

bäude sowie der Neubau eines

Labors für die Universität Osna-

brück. Auf Seite 5 dieser Ausgabe

der team@work berichtet Michael

Walter ausführlich vom Laborneu-

bau. Der pbr Werkbericht kann wie

alle anderen Exemplare der Reihe

bei Stephanie Pfabe (pfabe.

[email protected]) bestellt wer-

den.

2 Dialog

Page 3: team@work 02/2006

technischen Leistungsbeschrei-

bung nur grob vor, welche Erwar-

tungen er an das fertige Bauobjekt

stellt. Der private Auftragnehmer

muss dann auf diesen Vorgaben

einen eigenen Lösungsweg unter

Einhaltung der wirtschaftlichen Rah-

menbedingungen entwickeln.

Diese Entwürfe der angebotenen

Lösungen werden vom Auftragge-

ber bzw. einer Lenkungsgruppe auf

die Einhaltung der Vorgaben der

technischen Leistungsbeschrei-

bung überprüft. Bei dem Neubau

des Schulzentrums Uetze waren

Architekten und Ingenieure der pbr

Planungsbüro Rohling AG Mitglie-

der einer solchen Lenkungsgruppe,

die unter anderem diese Kon-

trollaufgabe ausübte. Weitere pbr-

Aufgaben waren die Erstellung

einer funktionalen Leistungsbe-

schreibung, die Freigabe der Ent-

würfe zur Ausführungsplanung und

die Qualitätssicherung auf der Bau-

stelle. Die Gemeinde Uetze hatte

Planungs-, Bau- und Finanzierungs-

leistungen als Gesamtlösung an die

Firma Rochlitzer & Rübner aus

Markkleeberg vergeben. Der

Betrieb der Schule bleibt in kommu-

naler Hand.

Für ein vergleichbares Modell

entschied sich die Stadt Castrop-

Rauxel beim Neubau einer Real-

schule und zweier Sporthallen. Bei

diesem Projekt war die pbr AG im

Rahmen eines Investorenwettbe-

werbs für die Entwurfs- und Aus-

führungsplanung im Auftrag des

Investors verantwortlich.

Neubau oder Sanierung –

konventionell oder ÖPP?

Bevor Auftraggeber über die Art der

öffentlichen Baumaßnahmen ent-

scheiden, werden zunächst Bedarfs-

analysen und Wirtschaftlichkeitsstu-

dien erstellt. Diese sind fast immer

auch die Grundlage zur Abwägung

zwischen dem Nutzen einer kon-

ventionellen Eigenfinanzierung oder

einer ÖPP-Variante. So auch in

Schwarzenbek. Hier erstellte die

pbr AG eine Studie zur Weiternut-

zung des vorhandenen Schulzen-

trums, in der verschiedene Nut-

zungsvarianten entwickelt und

bewertet wurden. Die Stadt ent-

schied sich für den Neubau des

Gymnasiums und die Renovierung

des Schulzentrums zur anschlie-

ßenden Weiternutzung durch

andere Schulformen. Der Neubau

wird von privaten Ausführern in

einer ÖPP finanziert und betrieben.

Ende diesen Jahres soll mit den

Bauarbeiten begonnen werden.

Architektur- und Ingenieurbüros

sind mit ihren Erfahrungen in der

Schulbauplanung bei der Optimie-

rung der Wirtschaftlichkeit eines

Gebäudes eine wichtige Stütze.

Denn sie kennen die besonderen

Anforderungen im Schulbau und

können durch gewerkeübergrei-

fende Sanierungsmaßnahmen

Sy nergieeffekte bei der Energie-

einsparung erzeugen. Bei der Sanie-

rung des Gymnasiums Carolinum in

Osnabrück konnten durch die

Wärmedämmung an Fassaden und

Fenstern bedeutende Energie-

einsparungen erzielt werden. Die

Gesamtplanung der Sanierungs-

maßnahme stammt von der

pbr AG.

Ästhetik für die Lehre

Nicht nur wirtschaftliche Aspekte

beeinflussen den modernen Schul-

bau, sondern Schulen sollen bereits

durch ihre architektonischen

Voraussetzungen Schülern und Leh-

rern ein lernfreundliches Umfeld

schaffen. Daher werden an die

Schulplanung hohe Anforderungen

auch in Hinblick auf die Vereinigung

von Funktionalität und Ästhetik

gestellt. Am Beispiel der Neu-

bauten des Strittmatter-Gymnasi-

ums in Gransee und der Berufsbil-

denden Schule Wechloy in Olden-

burg wird deutlich, wie eine solche

Vereinigung aussehen kann. Zu die-

sen beiden Bauvorhaben erstellte

die pbr AG die Architekturplanung

bzw. die Gesamtplanung.

Es wurde in beiden Projekten

eine klare und übersichtliche Grund-

rissorganisation gewählt. Im Gym-

nasium Gransee wurden Räume

ähnlicher Funktion in direkter Nähe

zueinander platziert. So entstanden

funktionale Einheiten, in denen sich

Schüler und Lehrer leicht zurecht-

finden.

Zur Verbesserung des Lernkli-

mas wurden die Fassaden und

Innenräume des Gymnasiums

Gransee in hellen Gelb-, Orange-

und Rottönen gestaltet. Die fens-

terreichen Fassaden ermöglichen

großzügige Ausblicke. In Kamm-

struktur öffnet sich das neue Schul-

gebäude zum Schulhof.

Die Berufsbildende Schule Wech-

loy gliedert sich mit ihrer orthogo-

nalen Gesamtstruktur maßvoll in

das Siedlungs- und Landschaftsbild

ein. Durch transparente Flächen

und geschlossene Putzfassaden

verliert der Baukörper für den

Betrachter an Schwere. Die Gale-

rien und die offene, helle Pausen-

halle sind Orte der Kommunikation

und Begegnung.

Wem nutzen Öffentlich-private-

Partnerschaften langfristig?

Kurzfristig erwarten die öffentlichen

Auftraggeber eine Entlastung der

öffentlichen Haushalte durch Redu-

zierung der finanziellen Ausgaben

im Schulbau. Denn je nach ÖPP-

Modell zahlt der Auftraggeber

ratenweise für die Nutzung des

Gebäudes. Ob sich die verschie-

denen ÖPP-Modelle langfristig

als wirtschaftlich erweisen, bleibt

abzuwarten, da die Verträge auf

eine Laufzeit von mehreren Jahr-

zehnten ausgelegt sind und

verlässliche Informationen über

Kostenersparnisse noch nicht

vorlie gen.

Brandübungshaus WIS Munster

Auf der grünen Wiese gebaut: Berufsbildende Schulen Oldenburg-WechloyCarolinum Osnabrück

Die großräumige Pausenhalle der Berufsbildenden Schulen Oldenburg-Wechloy

Schulzentrum Uetze

Realschule Castrop-Rauxel

Helle Gelb- und Rottöne verbessern in Gransee das Lernklima.

3Projekte

Page 4: team@work 02/2006

Neuinterpretation historischer Baukunst TLG-Zentrale in neuem Ambientevon Knut Wenke

Das den Berliner Hausvogtei-

platz prägende und denk-

malgeschützte „Haus zur

Berolina“ liegt in historischer Nach-

barschaft zwischen Gendarmen-

markt und der Museumsinsel im

Herzen Berlins. Es wurde im Auf-

trag der TLG Immobilien GmbH in

den Jahren 2003/2004 architekto-

nisch aufwändig restauriert und

modernisiert. Dabei wurden jedoch

in der ersten Stufe des Grundaus-

baus keine Büroraumstrukturen ge-

schaffen, um den Nutzungsanforde-

rungen eines künftigen Mieters

offen gegenüber zu stehen.

2005 wurden diese ungenutzten

Räume ausgebaut. Die pbr AG

wurde zur Vorbereitung und Mitwir-

kung bei der Vergabe für die Bau-

maßnahme sowie mit der Überwa-

chung der Ausführung des Objekts

beauftragt. Zusätzlich wurde das

pbr für die Projektsteuerung ver-

pflichtet. Die Umsetzung der Bau-

leistungen übernahm ein General-

unternehmer. Die Ausführungster-

mine für die bauliche Umsetzung

wurden für den Zeitraum Juli bis

Dezember 2005 vorgegeben, da

der Einzugstermin der TLG auf

Anfang 2006 festgelegt worden

war. In dieser kurzen Bauzeit waren

die Bauhauptgewerke des Ausbaus,

wie Trockenbau, Estrich, Boden-

belag, Maler sowie Elektro- und

Haustechnik, abzuwickeln. Erschwe-

rend kam hinzu, dass im Objekt

bereits Teilflächen vermietet waren

und somit die komplette Baustel-

lenlogistik über eine Materialein-

bringöffnung pro Etage zu erledi-

gen war.

Die zeitgemäße Neuinterpreta-

tion historischer Baukunst in Ver-

bindung mit modernster Gebäu-

deinfrastruktur schafft für die TLG

Immobilien GmbH ein Büro- und

Geschäftsgebäude mit individuel-

ler Ausstrahlung und produktiver

Arbeitsatmosphäre.

Auf Sand gebaut und doch stabilNeubau- und Sanierungsarbeiten für Wintershall in Libyenvon Erik Fiedler

Wieder einmal erhielten

wir den Auftrag zur Rea-

lisierung neuer Projekte

in Jakhira/Libyen für die Wintershall

AG, den größten deutschen Erdöl-

und Erdgasproduzenten. Ich wurde

Teil des Teams und machte mich

nach einer kurzen Vorbereitungszeit

auf nach Jakhira.

Dort eingetroffen konnte ich

mich von der guten Qualität des

Wintershall-Camps überzeugen.

Mir wurde vom Camp-Boss ein

Zimmer im Guesthouse zugeteilt.

Dieses Zimmer kann man sich vor-

stellen wie ein Hotelzimmer mit

Badezimmer, Fernseher und täg-

lichem Wäscheservice. Gegessen

wird grundsätzlich in der mess hall.

Das Essen entspricht bis auf den

Verzicht auf Schweinefleisch dem

europäischen Standard.

Das Arbeiten für Wintershall in

der Wüste unterliegt bestimmten

Regeln. Für die Objektüberwa-

chung stehen zwei Bauingenieure

zur Verfügung. Beide Bauleiter

wechseln sich mit der Objektüber-

wachung vor Ort etwa alle fünf

Wochen ab, wobei es immer einen

Tag zur Projektübergabe gibt.

Dieses System wird von der

Wintershall AG back-to-back-Verfah-

ren genannt. Mein Partner war

Engelbert Frische.

Um zu gewährleisten, dass

die ablösende Person auf dem glei-

chen Kenntnisstand ist, muss man

sehr diszipliniert arbeiten. Das

beginnt mit einer kontinuierlichen

Akten ablage und endet mit dem

täglichen Fortschreiben eines hand-

over-reports.

Alle Tätigkeiten bei Wintershall

sind durch interne Formalien gere-

gelt. Das beginnt mit der täglichen

Erstellung von work permits und

geht weiter bis zur ständigen Über-

prüfung der Materiallisten sowie

der Kontrolle der Qualität und der

Menge des gelieferten Materials

vor Ort. Die Überprüfung muss mit

besonderer Sorgfalt durchgeführt

werden, da fast alle Materialien für

die Bauvorhaben aus Europa impor-

tiert werden müssen. Eine Material-

nachlieferung bedeutet einen Zeit-

verlust von etwa drei Monaten.

Während meiner vier Trips nach

Jakhira wurden zwei neue bachelor

houses im Camp gebaut, Betonsa-

nierungsarbeiten in verschiedenen

Produktionsbereichen durchgeführt

und zwei neue oil pits, offene Auf-

fangbehälter von ölhaltigen Stoffen,

erstellt. Die bachelor houses sind

die Unterkunftsgebäude der Mitar-

beiter vor Ort. Neu an ihnen ist das

hot bedding-Verfahren, das von den

Off-shore-Ölfördertürmen über-

nommen worden ist. Es bedeutet,

sämtliche der 16 Wohneinheiten

werden im Wechsel von zwei Mit-

arbeitern genutzt.

Die Arbeit beginnt an jedem der

sieben Wochen arbeitstage um

6:30 Uhr und endet abends um

18:00 Uhr.

Nach dem Arbeitstag hat man

zum Ausgleich die Möglichkeit, sich

sportlich zu betätigen. Hierfür ste-

hen ein Fitnessstudio, zwei Tennis-

plätze, ein Volleyballplatz, ein Fuß-

ballplatz sowie ein Schwimm-

becken zur Verfügung. Auch das

Joggen in der Wüste zählt zu einer

beliebten Feierabendbeschäftigung.

Die Freizeitangebote werden von

vielen Campbewohnern gerne

angenommen.

Die Temperaturen liegen in den

Sommermonaten teilweise über

50° C in der Sonne, im Schatten an

die 40° C. Im Frühjahr und im

Herbst kann es Sandstürme mit

Geschwindigkeiten von über

150 km/h geben. Als Bauleiter unter

diesen Bedingungen zu arbeiten,

stellt physisch und psychisch eine

beachtliche Herausforderung dar;

die fachtechnischen Anforderungen

stehen dabei hinten an.

Zu Sylvester und zum Geburts-

tag mit Apfelschorle mit den Kolle-

gen anzustoßen, ist schon etwas

gewöh nungsbedürftig. Anderseits

liegt in der Besonderheit auch der

Reiz dieser Aufgabe. Wenn im

Januar voraussichtlich neue Pro-

jekte in Libyen anstehen, unter

anderem das von uns geplante

Schulungszentrum, werde ich mich

wieder auf den Weg nach Jakhira

machen.

Baustellenteam mit Engelbert Frische (4. von rechts) und Erik Fiedler (rechts)

4 Projekte

Page 5: team@work 02/2006

Justiz und Einzelhandel hinter historischen Mauern Sanierung und Umbau eines denkmalgeschützten Hochhausesvon Lothar Randel

Die sächsische Industriestadt

Chemnitz ist heute der Ver-

waltungssitz des gleichna-

migen Regierungsbezirkes. In den

Jahren 1964 - 1967 entstand dort

ein Hochhauskomplex, der als

Hauptpostamt des damaligen DDR-

Bezirkes Karl-Marx-Stadt genutzt

wurde. Er galt als beispielhafter Ver-

waltungsbau der sozialistischen

Moderne, integriert in ein

s tädtebau l iches En -

semble. Als Reprä-

sentant einer ei-

genständigen

s t ä d t e b a u l i -

chen Entwick-

lung im Bereich

der ehemaligen DDR wurde das

Gebäude unter Denkmalschutz ge-

stellt.

Im Zuge der Privatisierungsmaß-

nahmen der Deutschen Post wur-

den Gebäudeflächen frei, die in

baulichen, bauphysikalischen und

sicherheitstechnischen Fragen nicht

mehr den Anforderungen an ein

Hochhaus gerecht wurden. Da

auch die Raumausstattung

nicht markt- und zeitgerecht

war, konnten kaum Nachmieter

gefunden werden.

Durch die Initiative eines

Ham burger Investors und die

Ent scheidung des Amtsge-

richtes Chemnitz zur Anmie-

tung wesentlicher Gebäudeflä-

chen wurde jedoch der Weg zu

Umbau und Neugestaltung geeb-

net. Den Realisierungsauftrag als

General übernehmer erhielt die

MBN Montagebau GmbH, Magde-

burg. Die Planung der Ausführungs-

unterlagen als Komplettleistung in

Architektur, Tragwerks planung,

Heizung, Lüftung, Sanitär und Elek-

tro wurde an die pbr Planungsbüro

Rohling AG, Magdeburg, vergeben.

Es galt, in städtebaulich expo-

nierter Lage den denkmalge-

schützten Hochhauskomplex mit

erforderlichen Ergänzungsbauten

kurzfristig zu beplanen. In Abstim-

mung mit der Denkmalschutzbe-

hörde wurde bei der Wiederher-

stellung der Fassade und des Innen-

ausbaues großer Wert auf die Wah-

rung vorhandener Proportionen und

auf eine authentische Material- und

Farbgestaltung gelegt.

Ein Ziel war auch, das Bauobjekt

gestalterisch in das städtebauliche

Umfeld einzufügen, um dessen

heterogenem Charakter entgegen-

zuwi rken . Fe rne r muss ten

Anschlusslösungen an vorhandene

Gebäude fremder Eigentümer ent-

wickelt werden. Neben gestalte-

rischen Aspekten waren hierbei vor

allem auch sichere Lösungen der

Tragwerksplanung gefragt.

Zur Steigerung der städte-

baulichen Attraktivität erfolgte die

Eingliederung zweigeschossiger

Handelsflächen für gehobene

Ansp rüche . Nachdem zum

Jahreswechsel 2005 / 2006 die zwei

wesentlichen Ankermieter Amtsge-

richt und Deutsche Post eingezo-

gen waren, hat der letzte Haupt-

mieter Esprit im Juli 2006 seine

Räume übernommen.

Bezüge zu Vergangenem herstellen Laborneubau der Universität Osnabrück von Michael Walter

Alte Gebäude, selbst wenn

sie nicht unter Denkmal-

schutz stehen, können Zeu-

gen vergangener Zeiten sein. Wenn

sie abgerissen werden, verschließt

man damit auch historische Quel-

len. Die moderne Architektur kann

alten Formen Tribut zollen und das

Gedenken an sie bewahren, indem

sie ihre Formen in neuen Bauobjek-

ten widerspiegeln lässt. Wo einst

ein Reitstall der ehemaligen von-

Stein-Artilleriekaserne in Osnabrück

stand, wurde nun ein Laborneubau

errichtet. Die pbr Planungsbüro

Rohling AG hat im Rahmen der

Umnutzungsmaßnahmen die Archi-

tektur- und Tragwerksplanung für

den Laborneubau sowie für die

Sanierung eines historischen Reit-

stalls zur Hörsaalnutzung durchge-

führt und die Außenanlagen ge-

plant. Der Laborneubau wird vom

Fachbereich Biologie, dem Institut

für Umweltsystemforschung und

der Mühlenhoff-Stiftungsprofessur

für Biochemie genutzt.

Der Laborneubau befindet sich

in direkter Nachbarschaft zu wei-

teren Gebäuden der Universität

Osnabrück. Kurze Wegstrecken zwi-

schen Vorlesungs- und praktischen

Übungsräumen ermöglichen Leh-

renden und Studierenden einen

schnellen und bequemen Orts-

wechsel.

Der H-förmige, zweigeschossige

Laborneubau ist streng symme-

trisch auf der Mittelachse der Kaser-

nenanlage platziert. Derart ergän-

zen die parallel angeordneten und

durch einen Verbindungsbau anein-

ander geschlossenen Gebäudeflü-

gel die Mittelachse sinnfällig. Den

voneinander unabhängigen For-

schungsabteilungen ist jeweils ein

Geschoss eines Gebäudeflügels

zugeordnet.

Das Regelgeschoss ist als Zwei-

bund konzipiert: An der Gebäudeau-

ßenseite sind die Diensträume und

zentral Nebenräume angeordnet.

Zur Innenseite sind die Laborräume

sowie im Kernbereich Funktions-

und Kühlräume posit ioniert .

Bei den Laborräumen handelt es

sich um chemische Labore der

Klasse S1.

Das sandfarbene Verblend mauer-

werk orientiert sich farblich an der

Natursteinfassade des Hörsaalge-

bäudes und wurde eigens für den

Laborneubau entwickelt und im

Handstrichverfahren hergestellt.

Die Gebäudehöhe des zweige-

schossigen Neubaus bezieht sich

auf die Traufhöhe des benachbar-

ten Hörsaalgebäudes. Die Gliede-

rung der Fassade durch die stehen-

den Fensterformate und die offe-

nen Ecktreppenhäuser stellt Bezüge

her zum ehemaligen Stallgebäude,

das durch den Neubau ersetzt

wurde.

Städtebauliche Anordnung, Kuba-

tur, Fassadengliederung und Mate-

rialwahl ordnen sich in das beste-

hende Gesamtensemble der Kaser-

nenanlage ein und ergänzen diese

harmonisch.

5Projekte

Page 6: team@work 02/2006

Rothenseer Generatoren-fertigung MagdeburgIm Frühjahr 2006 ist nach etwa ein-jähriger Bauzeit der Neubau für die Rothenseer Generatorenfertigung GmbH fertig gestellt worden. Neben dem auf Wärmepumpen basierenden Heizsystem und der Wassernebel-Brandbekämpfungsanlage zeichnet sich das vom Planungsbüro Baumert & Peschos entworfene Gebäude durch seine ungewöhnliche Form aus, die eine Sinuswelle symbolisiert. Leistungen pbrTechnische AusrüstungTragwerksplanung

XLAB — Göttinger Experimentallabor für junge LeuteIm Juli 2006 wurden die diesjährigen Preisträger des von der Messe Frank-furt ausgelobten „European Architec-ture and Technology Award“ ausge-zeichnet. Die Hauptpreise gingen an das Kunsthaus Graz und den Verwal-tungsneubau der SOKA-Bau in Wies-baden. Eine besondere Anerkennung erhielt das XLAB Experimentallabor Göttingen, an dessen Planung auch die pbr AG beteiligt war.Leistungen pbr Technische Ausrüstung

Institut für Fischereiökolo-gie BremerhavenBei einem Wettbewerb zum Entwurf eines Neubaus für das Institut für Fischereiökologie Bremerhaven hat die pbr AG den fünften Platz erreicht. Der Entwurf der pbr AG sah vor, Fischtechnik, Labore, Lagerflächen und Haustechnik in einem gestreck-ten eingeschossigen und die Insti-tutsräume in einem orthogonalen viergeschossigen Baukörperteil unter-zubringen. Mit seinem äußeren Erscheinungsbild sollten Betrachter die Formen eines Schiffes assoziie-ren können.

Georgsmarienhütte GmbHIm September 2006 feiert die Georgs-marienhütte GmbH ihr 150-jähriges Bestehen. Zu den Projekten, die im Jubiläumsjahr abgeschlossen wurden, gehört auch die Sanierung eines Bürogebäudes für die GMH Systems. Die pbr AG war als Gesamtplaner für den Umbau tätig. Weitere Baumaß-nahmen der GM-Hütte GmbH, an denen die pbr AG beteiligt ist, sind der Neubau eines Hubbalkenofens, die Erneuerung der Hauptzufahrt, die Blankstahlbetriebserweiterungen, die Gießhallenverlängerung sowie die Konzeptplanung für eine Feuerwache und ein Besucherzentrum.

Projekt-Telegramm

Eine Investition in die ZukunftPraktikanten im pbrvon Claudia Klingbeil

Um jungen Menschen die

Möglichkeit zu geben, sich

einen Einblick in den beruf-

lichen Alltag eines bestimmten Be-

rufsfeldes zu verschaffen, ist ein

Praktikum optimal. Während der

Regelschulzeit sollen die Schüler

deshalb ein bzw. zwei Betriebsprak-

tika für die Dauer von zwei bis drei

Wochen absolvieren.

Auch in zahlreichen Studiengängen

sind so genannte Semesterpraktika

vorgesehen, die dann allerdings

mehrere Monate umfassen. In die-

ser Zeit sollen die Studenten ihr

theoretisch erworbenes Wissen in

die Praxis umsetzen. Je nach Studi-

umsfortschritt sind sie oft schon

eine wichtige Hilfe bei der Bearbei-

tung von Projekten.

Da sich die Lage auf dem Arbeits-

markt noch nicht entspannt hat,

gestaltet sich die Suche nach einem

geeigneten Platz für die Schüler

und auch für die Schulen schwierig.

In Zeiten, in denen der Kampf um

Aufträge den Arbeitstag bestimmt,

wollen sich viele Firmen nicht mit

der Betreuung eines Praktikanten

befassen. Die pbr AG bemüht sich,

möglichst viele Plätze zur Verfü-

gung zu stellen. Von den Schulen

erhalten wir dafür eine sehr posi-

tive Resonanz.

Die Durchführung eines Praktikums

bietet Vorteile für beide Seiten: Der

Praktikant erfährt, wie der Arbeits-

tag in dem von ihm gewählten

Berufszweig abläuft. Dies hilft ihm

bei der Suche nach dem richtigen

Beruf. Während der Zusammenar-

beit lernen sich Praktikanten und

Arbeitgeber persönlich kennen. Aus

dem Praktikum entstehen oft

Ausbildungs verhältnisse, weil beide

Seiten wissen, worauf sie sich ein-

lassen. Wenn man Studenten keine

Möglichkeit eröffnet, praktische

Erfahrungen im Studium zu sam-

meln, fehlt ihnen u. U. das prak-

tische Wissen beim Einstieg in das

Berufsleben.

Sehen wir das Praktikum als

„Investition für die Zukunft“ und

eröffnen wir jungen Menschen eine

Chance.

Beim pbr Osnabrück „im Praktikum“: (v. l. n. r.) Michael Stermann (Bauleitung), Claudia Niemeyer (Architektur), Julian Kellermeier (Versorgungstechnik), Ursula Rücker (Architektur), Elisabeth Teipel (Architektur). Es fehlt: Christine Westmeyer (Architektur)

6 Wissen

Page 7: team@work 02/2006

Fortsetzung der Serie: Facility Management „Glossar von A – Z“In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen einige Fachbegriffe aus dem Bereich „Facility Management“ der Buchstaben O – S vor.

O

Objektbuchhaltung

Kaufmännische Dienstleistung

Organisation

Querfunktion über alle Bereiche

des Facility Managements

P

Pauserei

Infrastrukturelle Dienstleistung: Ver-

vielfältigung von Zeichnungen und

Plänen wie Revisionsplänen,

Bestandsplänen usw.

Pflege der Außenanlagen

Infrastrukturelle Dienstleistung:

Pflege der Außenanlagen wie Park-

plätze, Grünflächen und nicht öffent-

licher innerbetrieblicher Straßen

und Wege

Potenzialabschätzung

Abschätzung des vorhandenen Ein-

sparungspotenzials

Projektmanagement Bau und

TGA

Aufgabe des Gebäudemanage-

ments zur Durchführung und Steue-

rung von FM-Projekten, insbeson-

dere bei Neu- und Umbaumaßnah-

men

Prozess

Ein Prozess ist eine ablauforganisa-

torische Zusammenfassung von

Elementaraufgaben.

R

Reinigung

Infrastrukturelle Dienstleistung:

Regelmäßiger Reinigungsdienst

Reinigungsmanagement

Aufgaben des Gebäudemanage-

ments zur Überwachung und Steu-

erung der Reinigungsmaßnahmen

und zur Gewährleistung der regel-

mäßigen Reinigung der Gebäude

Reports

Erstellung von Berichten in regel-

mäßigen Zyklen (jährlich, viertel-

jährlich und monatlich) für die

Objektleitung bzw. für das Manage-

ment des Unternehmens

S

Schnittstellen

Organisatorische und systembe-

dingte Schnittstellen resultieren

aus den vorhandenen Organisati-

onsstrukturen, Prozessen und Ab-

läufen.

Service-Level-Agreement

Definition von Standards für die Er-

bringung von Dienstleistungen er-

gebnis- bzw. leistungsorientiert, die

in Leistungsverzeichnissen für mög-

liche Ausschreibungen zu Grunde

gelegt werden

Sicherheitsdienst

Infrastrukturelle Dienstleistung:

Gewährleistung der Objektsicher-

heit

Sicherheitsmanagement

Aufgaben des Gebäudemanage-

ments zur Gewährleistung der

Objektsicherheit

Schließmanagement

Aufgabe des Gebäudemanage-

ments zur Schlüsselverwaltung und

Regelung der Zutrittsberechtigun-

gen für die Räumlichkeiten des Ge-

bäudes, auch als Accessmanage-

ment bezeichnet

Störfallmanagement

Aufgabe des Gebäudemanage-

ments zur Verwaltung von Störmel-

dungen, Durchführung und Steue-

rung der Störfallbehebung

Strategische Entscheidungsfin-

dung

Findung von Lösungsansätzen zur

strategischen Ausrichtung des Faci-

lity Managements als Entschei-

dungshilfe für die Einbettung des

FM in die Gesamtstrategie des

Unternehmens

EMV-gerechte PlanungSeminarbericht aus Neussvon Stephan Schmees

Der in der Branche als EMV-

Experte bekannte Sachver-

ständige Karl-Heinz Otto

veranstaltet Seminare zum Thema

Elektromagnetische Verträglichkeit

(EMV) . S tephan Schmees ,

Geschäftsbereichsleiter der pbr AG

für den Bereich Elektrotechnik, ist

seit vielen Jahren Gast auf den

Seminaren und selbst in der Begut-

achtung von elektrischen Anlagen

unter EMV-Gesichtspunkten tätig.

Bei dem Seminar am 19. und

20.06.2006 in Neuss hat Stephan

Schmees auch als Referent mitge-

wirkt.

Der Besucherkreis der Seminare

setzt sich äußerst unterschiedlich

zusammen. Überwiegend sind es

jedoch Betreiber von elektrischen

Anlagen, gerade im Bereich von

Rechenzentren. Immer größer wird

auch das Interesse der Energieer-

zeuger, die zunehmend mit den

Problemen der Oberwellen und

vagabundierenden Ströme zu tun

bekommen. Zu den Teilnehmern

des in Neuss durchgeführten Semi-

nars zählten u. a. die Deutsche

Bank, die Volkswagen AG, IBM,

mehrere Stadtwerke und Versiche-

rungen, Betreiber von Rechenzen-

tren sowie einige Sach verständige

Im Bereich der Planung elektrotech-

nischer Anlagen sind bislang sehr

wenige Kollegen aktiv. Viele der auf-

tretenden Probleme lassen sich

jedoch bereits durch eine voraus-

schauende Planung verhindern. Aus

diesen beiden Befunden entstand

die Idee zum Neusser Seminar mit

dem Inhalt „EMV-gerechte Pla-

nung“. Das Seminar war aufgeteilt

in die Bereiche aktuelle Vorschrif-

tenlage, EMV-gerechte Planung,

Möglichkeiten der Berech-nungen,

neue Messtechnik und natürlich

auch Probleme und Erfahrungen

aus der Praxis.

Für den Bereich EMV-gerechte

Planung hatte die pbr AG einen Vor-

trag mit entsprechender Präsenta-

tion vorbereitet, den alle Seminar-

teilnehmer auch auf CD erhielten.

Stephan Schmees verwies in sei-

nem Vortrag auf die wichtigsten

Aspekte bei der Errichtung EMV-

gerechter Anlagen: Der Vortrag

beinhaltete u. a. Aus-

führungen zur Notwen-

digkeit von über die

Norm re i chenden

Erdungsmaßnahmen,

zur Auswahl der rich-

tigen Netzform beim

EMV-gerechten Schalt-

schrankaufbau und zur

Ermittlung angemes-

sener Leuchtmittel

sowie notwendiger

Vorschaltgeräte. Auch

wurden Ausschrei -

bungstexte vorgestellt

und diskutiert. Dabei handelte es

sich um Texte, die von der pbr AG,

von K.-H. Otto oder teilweise auch

von Seminarteilnehmern erstellt

wurden. Da wir uns noch in einem

Entstehungsprozess befinden,

liegen hier noch keine Patentlö-

sungen vor.

Zu den weiteren Referenten des

Seminars gehörten Stefan Fassbin-

der vom Kupferinstitut, Prof. Dr.

Zeise von der FH Düsseldorf,

K.-H. Otto sowie der Sachverstän-

dige H.-J. Otto.

Im Zusammenspiel zwischen

Hersteller, Errichter und Betreiber

müssen zukünftig auch die Planer

elektrotechnischer Anlagen aktiv

mitwirken. Sie tragen dazu bei,

dass die Anlagen EMV-gerechter

errichtet werden und somit ein

möglichst störungsfreies, sicheres

elektrisches Netz entsteht. Dies ist

für viele Nutzer, z. B. Rechen-

zentren, mittlerweile unerlässlich,

da ein Ausfall der Anlagen sehr

hohe Kosten verursachen kann.

Informationen zum Thema können

bei der pbr AG angefordert werden.

Stephan Schmees (Te le fon

0541 / 9412-621) steht als Ansprech-

partner gerne zur Verfügung.

Auch im Vodafone-Rechenzentrum in Ratingen spielte die EMV-gerechte Planung eine wichtige Rolle.

Neu entwickelter TN-S-Netzanalysator

Rechenzentrum COLT Telecom Kopenhagen

7Wissen

Page 8: team@work 02/2006

Das red dot design museum im Kesselhaus der Zeche Zollvereinvon Sabine Schnedler, Design Zentrum Nordrhein Westfalen

Tief im Westen, im Herzen des

Ruhrgebiets, im ehemaligen

Kesselhaus der Essener Zeche

Zollverein ist das red dot design

museum (www.red-dot.de) behei-

matet. Die Ausstellung verschie-

denster Designinnovationen kann

mittlerweile auf eine fünfzigjährige

Geschichte zurückblicken. Seit 1955

wechselte die Ausstellung mehr-

mals ihren Standort, bevor das ehe-

malige Kesselhaus der Zeche Zoll-

verein eigens im Jahr 1997 für das

red dot design museum umgestal-

tet wurde.

Das imposante Kesselhaus, auch

„Kathedrale der Industriekultur“

genannt, gilt als eines der beeindru-

ckendsten Industriegebäude des

20. Jahrhunderts. Es war das erste

Gebäude, das in der Schachtanlage

XII fertiggestellt wurde, und war

mit seiner Funktion als Energiezen-

trale zugleich das Herz der Anlage.

Vom Sinnbild der Montange-

schichte zur modernen Design-

ausstellung

An diesem Ort der Geschichte zeigt

das red dot design museum heute

auf einer Fläche von über 4.000 m²

modernste Designprodukte, die in

einem bewussten Kontrast zu den

erhalten gebliebenen Spuren des

historischen Kohlebergbaus insze-

niert werden. 120.000 Menschen

besuchen jährlich die weltweit

größte und wohl auch ungewöhn-

lichste Ausstellung von mehr als

1.000 Exponaten der Alltags- und

Produktkultur. Alle Produkte sind

ausgezeichnet mit dem Design-

preis „red dot“. Der „red dot design

award“ ist einer der größten und

international renommiertesten

Designwettbewerbe. Die Sonder-

auszeichnung „red dot: best of the

best“ wird zusätzlich an besonders

herausragende Designprodukte

verliehen. Jedes Jahr kommt eine

ausgewählte Jury zusammen, die

eingereichte Produkte auf ihren

Innovationsgrad, ihre Designqualität

und ihre Funktionalität hin beurteilt.

Im Rahmen der alljährlichen Preis-

verleihung zum „red dot award: pro-

duct design“ wird außerdem regel-

mäßig ein Design Team des Jahres

gewählt. Die Auszeichnung, den

Wanderpokal „Radius“, konnten

bereits die Design Teams namhafter

F i rmen wie adidas, Apple,

Mercedes-Benz, Nokia, Philips oder

Siemens in Empfang nehmen.

Die schönste Zeche der Welt

Der Gebäudekomplex der Zeche

Zollverein wurde von 1928 bis 1932

von den Architekten Fritz Schupp

und Martin Kremmer in Anlehnung

an den Bauhausstil erbaut. Die

Architekten setzten mit ihrem Ent-

wurf für die neue Zeche Maßstäbe

in der modernen Industriearchitek-

tur. So war Schacht XII beispiels-

weise die erste Zeche, die vollstän-

dig als Stahlskelettbau errichtet

wurde.

Schupp und Kremmer kombi-

nierten die Gebäude so, dass sie

optimal auf Form und Funktion aus-

gerichtet waren. Die kubischen

Bauwerke sind auf zwei Achsen

angeordnet, die im Eingangsbe-

reich den repräsentativen Ehrenhof

mit dem ungewöhnlich hohen, mas-

siv gestalteten Förderturm bilden.

Die Anlage der Zeche erinnert an

die frühindustrielle Epoche, als

Fabriken nach dem Vorbild barocker

Schlossanlagen errichtet wurden.

Die Umgestaltung

Als einzigartiges Zeugnis der Indus-

triekultur, die seit der Mitte des 19.

Jahrhunderts bis zum Ende des

20. Jahrhunderts das Leben im

Ruhrgebiet prägte, gehört die Zeche

Zollverein seit 2001 zum UNESCO-

Weltkulturerbe. Die unter Denkmal-

schutz stehende Schachtanlage

wurde nach der Stilllegung der

Zeche im Jahr 1986 saniert und

nach und nach zu einem neuen kul-

turellen Zentrum ausgebaut. Star-

architekt Lord Norman Foster

wurde ausgewählt, das ehemalige

Kesselhaus eigens für das red dot

design museum umzugestalten.

Die Sanierung des Kesselhauses

begann 1994. Die ursprüngliche

Architektur blieb dabei fast vollstän-

dig erhalten. Die nicht denkmalge-

schützten Bereiche wurden ent-

kernt. Komplett erhalten blieb der

erste Kessel, der eigens für die

Ausstellung umgebaut wurde.

Besucher können jetzt hindurchge-

hen und zwischen dem Gewirr von

Rohrleitungen modernste Design-

stücke bewundern.

Bei seinem Entwurf für die

Umgestaltung des Kesselhauses

arbeitete Foster mit Materialien wie

Glas oder Beton, um die modernen

Elemente deutlich von den origi-

nalen Bauteilen abzugrenzen. Die

Galerien, die durch die Verwendung

von Glas und Edelstahl eine kühle,

zurückhaltende Eleganz ausstrah-

len, wurden von den massiven

Stahlträgern an dünnen Drahtseilen

abgehängt.

Die Schürerhalle

Einen nahezu sakralen Eindruck ver-

mittelt die architektonische Konzipie-

rung der Schürerhalle im Herzen

des Kesselhauses. An den verblie-

benen historischen Geräten im

Schürerstand erkennt man heute

noch die Schatten der Vergangen-

heit, die einen kontrastreichen Rah-

men für die Designprodukte der

Ausstellung bieten. Der futuristische

Eindruck der Exponate vor dem Hin-

tergrund eines Relikts vergangener

Zeit wird besonders deutlich an der

Aluminium-Karosserie des Audi A8,

die im Schürerstand inmitten der

Schürerhalle zu schweben scheint.

Der Dreiklang zwischen alter und

neuer Architektur und den Pro-

dukten ist im red dot design

museum allgegenwärtig.

8 Fokus