26.11.2013 – langsam gesprochene nachrichten

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26.11.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten *** Die USA drohen Afghanistan mit dem vollständigen Abzug ihrer Truppen. Dies kündigte US-Sicherheitsberaterin Susan Rice für den Fall an, dass der afghanische Präsident Hamid Karsai das neue Sicherheitsabkommen nicht bis Ende des Jahres unterzeichne. Ein Sprecher Karsais sagte, vor einer Unterzeichnung müsse das US- Militär die Einsätze gegen Zivilisten einstellen und alle afghanischen Häftlinge aus dem Gefangenenlager Guantanamo heimkehren lassen. Am Wochenende hatte Afghanistans große Ratsversammlung, die Loja Dschirga, dem Abkommen mit Blick auf die angespannte Sicherheitslage im Land zugestimmt und Karsai zur raschen Unterschrift aufgefordert. Das Sicherheitsabkommen sieht die Stationierung von bis zu 15.000 ausländischen Soldaten von 2015 bis 2024 in Afghanistan vor. Sie sollen als Unterstützer und Ausbilder arbeiten. *** In Thailand haben die regierungskritischen Demonstranten ihre Proteste ausgeweitet und zusätzliche Ministerien in der Hauptstadt Bangkok belagert. Sie versammelten sich vor dem Innenministerium und forderten die Mitarbeiter auf, das Gebäude zu verlassen. Auch das Tourismusministerium sowie das Transport- und das Landwirtschaftsministerium sind von Demonstranten umstellt. Sie wollen damit gegen die Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra protestieren. Die Opposition im Parlament stellte einen Misstrauensantrag gegen die Regierungschefin, dem jedoch kaum Chancen eingeräumt werden. Denn die Koalition um die Partei Pheu Thai verfügt über eine absolute Mehrheit. Formell geht es unter anderem um die umstrittene Politik garantierter Reispreise für Bauern. Ziel ist aber, die Regierung wegen ihrer Nähe zu dem 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra zu stürzen. Die jetzige Regierungschefin ist seine Schwester. *** Ein Mann aus dem Pazifik-Inselstaat Kiribati ist mit seinem Versuch gescheitert, als erster Klimaflüchtling der Welt anerkannt zu werden. Ein Gericht in Neuseeland befand, die von Ioane Teitiota vorgebrachten Argumente seien "nicht überzeugend". Der 37-Jährige hatte gegen eine bevorstehende Abschiebung geklagt, weil seine Heimatinsel durch den steigenden Meeresspiegel bedroht sei. Das Gericht in Auckland räumte in der Urteilsbegründung zwar ein, dass

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28.11.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

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26.11.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

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Die USA drohen Afghanistan mit dem vollständigen Abzug ihrer Truppen. Dies kündigte US-Sicherheitsberaterin Susan Rice für den Fall an, dass der afghanische Präsident Hamid Karsai das neue Sicherheitsabkommen nicht bis Ende des Jahres unterzeichne. Ein Sprecher Karsais sagte, vor einer Unterzeichnung müsse das US-Militär die Einsätze gegen Zivilisten einstellen und alle afghanischen Häftlinge aus dem Gefangenenlager Guantanamo heimkehren lassen. Am Wochenende hatte Afghanistans große Ratsversammlung, die Loja Dschirga, dem Abkommen mit Blick auf die angespannte Sicherheitslage im Land zugestimmt und Karsai zur raschen Unterschrift aufgefordert. Das Sicherheitsabkommen sieht die Stationierung von bis zu 15.000 ausländischen Soldaten von 2015 bis 2024 in Afghanistan vor. Sie sollen als Unterstützer und Ausbilder arbeiten.

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In Thailand haben die regierungskritischen Demonstranten ihre Proteste ausgeweitet und zusätzliche Ministerien in der Hauptstadt Bangkok belagert. Sie versammelten sich vor dem Innenministerium und forderten die Mitarbeiter auf, das Gebäude zu verlassen. Auch das Tourismusministerium sowie das Transport- und das Landwirtschaftsministerium sind von Demonstranten umstellt. Sie wollen damit gegen die Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra protestieren. Die Opposition im Parlament stellte einen Misstrauensantrag gegen die Regierungschefin, dem jedoch kaum Chancen eingeräumt werden. Denn die Koalition um die Partei Pheu Thai verfügt über eine absolute Mehrheit. Formell geht es unter anderem um die umstrittene Politik garantierter Reispreise für Bauern. Ziel ist aber, die Regierung wegen ihrer Nähe zu dem 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra zu stürzen. Die jetzige Regierungschefin ist seine Schwester.

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Ein Mann aus dem Pazifik-Inselstaat Kiribati ist mit seinem Versuch gescheitert, als erster Klimaflüchtling der Welt anerkannt zu werden. Ein Gericht in Neuseeland befand, die von Ioane Teitiota vorgebrachten Argumente seien "nicht überzeugend". Der 37-Jährige hatte gegen eine bevorstehende Abschiebung geklagt, weil seine Heimatinsel durch den steigenden Meeresspiegel bedroht sei. Das Gericht in Auckland räumte in der Urteilsbegründung zwar ein, dass Kiribati unter dem Klimawandel leide. Kriterium für eine Anerkennung als Flüchtling sei laut UN-Konvention aber, dass der Antragsteller in seinem Heimatland Verfolgung fürchten müsse. Dies sei bei Teitiota nicht der Fall. Kiribati besteht aus rund 30 Korallenatollen nahe dem Äquator, die zum Teil nur wenige Meter aus dem Wasser ragen.

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Frankreich will offenbar weitere 800 Soldaten in die Zentralafrikanische Republik entsenden. Diplomaten in New York zufolge strebt die französische Regierung außerdem eine Resolution im UN-Sicherheitsrat an, die eine afrikanische Eingreiftruppe für das Land erlauben würde. Seit dem Staatsstreich gegen Präsident François Bozizé im März haben bewaffnete Milizen und Rebellen die Kontrolle über mehrere Landesteile übernommen. Die UN sieht die Gefahr des Völkermordes, Übergangspräsident Nicolas Tiangaye spricht von bereits verübten Kriegsverbrechen. Frankreich hat derzeit 410 Soldaten in Zentralafrika stationiert. Die Zentralafrikanische Republik ist reich an Bodenschätzen.

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Die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko ist in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Sie will damit nach eigenen Angaben erreichen, dass Präsident Viktor Janukowitsch das Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit der EU doch noch unterzeichnet. Am Montag versammelten sich erneut Anhänger der Opposition zu proeuropäischen Protesten. Janukowitsch forderte dazu auf, Frieden und Ruhe zu bewahren. Am Freitag hatte seine Regierung auf Druck Russlands hin das Assoziierungsabkommen mit der EU überraschend auf Eis gelegt.

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Spitzenvertreter von Union und SPD setzen an diesem Dienstag ihre Koalitionsverhandlungen fort. Zu den Streitthemen gehören die Einführung einer PKW-Maut, eines flächendeckenden Mindestlohns, der doppelten Staatsbürgerschaft und der abschlagsfreien Rente ab 63 Jahren. Bei den Beratungen am Montag habe man sich bereits in kleineren Streitfragen geeinigt, hieß es aus Verhandlungskreisen.

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The U.S. threatens Afghanistan with the complete withdrawal of its troops. This was announced by U.S. National Security Advisor Susan Rice to the case that Afghan President Hamid Karzai not sign the new security agreement by the end of the year. A spokesman for Karzai said before signing the U.S. military had to set the operations against civilians and allow all Afghan prisoners return home from the Guantanamo prison. The weekend had great council of Afghanistan, the Loya Jirga, approved the agreement with a view of the tense security situation in the country and Karzai invited to rapid signature. The security agreement provides for the deployment of up to 15,000 foreign soldiers in Afghanistan from 2015 to 2024. They should work as supporters and trainers.

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In Thailand, the anti-government protesters have stepped up their protests and besieged additional ministries in the capital Bangkok. They gathered outside the Interior Ministry and demanded the employees to leave the building. Also, the Ministry of Tourism as well as the transport and the Department of Agriculture are surrounded by protesters. They want to protest against the government of Prime Minister Yingluck Shinawatra. The opposition in Parliament presented a motion of censure against the Prime Minister, which, however, hardly any chance be given. For the coalition to the Pheu Thai Party has an absolute majority. Formally, it is among other things to the controversial policy of guaranteed rice prices for farmers. Goal, however, is to overthrow the government because of their proximity to the 2006 ousted Prime Minister Thaksin Shinawatra. The current prime minister is his sister.

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A man from the Pacific island nation of Kiribati is with his attempt failed to be recognized as the first climate refugees in the world. A court in New Zealand was that put forward by Ioane Teitiota arguments were "not convincing". The 37-year-old had appealed against deportation is imminent because his home island is threatened by rising sea levels. The court in Auckland admitted in the court's opinion, while accepting that Kiribati suffer from climate change. Criterion for recognition as a refugee is according to the UN Convention, however, that the applicant must fear persecution in his home country. That is not the case with Teitiota. Kiribati consists of 30 coral atolls near the equator, just a few feet protrude partly out of the water.

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France apparently wants to send an additional 800 troops to the Central African Republic. Diplomats in New York, according to the French government will also seek a resolution in the UN Security Council that would allow an African intervention force for the country. Since the coup d'etat against President François Bozizé in March armed militias and rebels have taken control of several parts of the country. The UN sees the danger of genocide, transitional President Nicolas Tiangaye speaks of already committed war crimes. France has stationed currently 410 soldiers in Central Africa. The Central African Republic is rich in mineral resources.

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The jailed Ukrainian opposition leader Yulia Tymoshenko has entered into an indefinite hunger strike. Its efforts are aimed by its own account, that President Viktor Yanukovych, the association and free trade agreement with the EU but not yet signed. On Monday, opposition supporters gathered again to pro-European protests. Yanukovych called on to preserve peace and tranquility. On Friday his

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government had put pressure on Russia through the Association Agreement with the EU surprising on ice.

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Top representatives of the Union and SPD put this Tuesday continued their coalition negotiations. The dispute Topics include the introduction of a car toll, a nationwide minimum wage, dual citizenship and the unreduced pension from 63 years. During the deliberations on Monday they had already agreed in smaller issues, BelTA learned from negotiating circles.