02_zusammenfassung_wirtschaftsinformatik
Post on 20-Jan-2016
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Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik - Wirtschaftsinformatik
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Perspektiven auf Unternehmen
- Strukturorientierte Perspektive
o Formale und soziale Struktur
o Betrachtet wird Kapital, Arbeitskraft und die Transformationsprozesse und der
Output
Verhaltenstheoretische Perspektive
- Das Unternehmen ist eine Sammlung von Rechten, Privilegien, Verpflichtungen und
Verantwortlichkeiten
- Konflikt und Konfliktbewältigung
Systemtheoretische Perspektive
- Betrachtet werden Informationssysteme
- Wechselwirkung Mensch, Aufgabe und Technik
- System kommt von „Systema“: Zusammenstellung/-ordnung
- Umweltbeziehungen, Organisation, Funktion, Struktur
- Dynamik und Komplexität
Informationssysteme als soziotechnische Systeme
- Haben menschliche und maschinelle Komponenten
- Erfordern Soziale, organisatorische, personelle und intellektuelle Investitionen
- Sollten strategisch eingebunden sein
- Ziehen Verwaltungsaufwand und vielfältige Auswirkungen nach sich
daher ist die Wirtschaftsinformatik ein interdisziplinäres Feld
Wirtschaftsinformatik
- Wissenschaft, die sich mit der Beschreibung, Erklärung, Gestaltung und Vorhersage
rechnergestützter Informationssysteme und deren Einsatz in Wirtschaft und Verwaltung
befasst
- Sie versteht sich als eigenständiges interdisziplinäres Fach im Wesentlichen zwischen
BWL und Informatik
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Typische Bereiche der Wirtschaftsinformatik
- Anwendungen
o Branchen: Industrie, Handel
o Electronic Commerce: Elektronische Marktplätze
o Funktionen: Entscheidungsunterstützung, integrierte Systeme
- Daten
o Modellierung: Geschäftsprozessmodellierung, Architekturen
- Informationstechnik
o Automation: Roboter
o Speicherung: Datenbanken
o Kommunikation: Internet
o Transformation: Prozedurale Sprachen, KI
- Prozesse
o Prozessunterstützung: Projektmanagement, Systementwurf
Forschungsziele
- Schaffung verbesserten Wissens über die Beherrschung von Komplexität in Informations-
und Kommunikationssystemen
- Über Netzmärkte und virtuelle Märkte
- Über Anwender-/ Mensch-Maschinen-Schnittstellen
- Über Informations- und Wissensmanagement
- Über die Architektur von Informationssystemen
Ziele der WI nach Becker und Forschungsmethoden
- S. Folie 02_Wirtschaftsinformatik; Seite 15ff.
Ist-Analyse
- Begriff aus dem Projektmanagement. Sie stellt die Phase eines Vorgehensmodells dar,
die der objektiven Ermittlung eines aktuellen Problems („Ist-Zustand“) – möglichst ohne
Bewertung oder Verzerrung – dient. Die Wertung erfolgt in der nachfolgenden Phase der
Ist-Kritik. Da eine Ist-Aufnahme meist zeit- und kostenintensiv ist, wird nach
Möglichkeiten gesucht, diesen Aufwand zu minimieren.
(Quelle: Wikipedia)
Aufgaben der Ist-Analyse
- Methoden zur Erfassung des Istzustandes
- Methoden zur Darstellung des Istzustandes
- Analyse des Istzustandes (Potenzialanalyse)
Inhalte der Ist-Analyse
- Folgende Punkte können zur Beurteilung der Vollständigkeit dienen:
o Allgemeine Unternehmensdaten, Aufbauorganisation, Ablauforganisation,
Mengengerüst, Derzeitiger EDV-Einsatz
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Erhebungsmethoden
- Primärerhebung
o Interviewmethode, Fragebogenmethode, Berichtmethode, Beobachtung
- Sekundärerhebung
o Inventurmethode
Hinweise für Interviews
- Bei der Gestaltung der Fragen bzw. bei der Fragestellung sind im Wesentlichen folgende
Punkte zu berücksichtigen:
o Fragen stellen, die eine sachliche Antwort ermöglichen
o Erfassung eines Sachverhalts evtl. besser durch offene oder geschlossene Fragen
o Schwierige Tatbestände sollten durch indirekte Fragen erfasst werden
o Suggestivfragen vermeiden
o Kommentare o. Gefühlsäußerung vermeiden
o Nachfragen bei passiv formulierten Antworten
o Interview nicht zu schnell
o Fragen und Begriffe dem Niveau der Gesprächspartners anpassen
Bewertung der Interviewmethode
- Vorteile
o Erfassung auch qualitativer Einflussgrößen
o Abbau negativer Einstellung während des Gesprächs möglich
o Angaben für die künftige Entwicklung können erfragt werden
o Erfassung von Unternehmensstruktur und Arbeitsablauf
- Nachteile
o Erfordernis qualifizierter Interviewer
o Zeitaufwändiges Verfahren
o Starke Beeinflussung d. Betriebsablaufs
o Kostenintensive Methode
o Angaben zu Mengen und Bearbeitungszeiten sind subjektiv
Hinweise für den Aufbau von Fragebögen
- Einführungsfragen
- Kontrollfragen, um den Wahrheitsgehalt der Aussagen zu überprüfen
- Test der Fragebogen auf
o Eindeutigkeit und Vollständigkeit
- Festlegung der Bearbeitungszeit
- Bedingung: Vertrauensverhältnis muss vorhanden sein
- Das Anwenden von Passivsätzen ist zu vermeiden
- Präzise Fragen
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Bewertung der Fragebogenmethode
- Vorteile
o Fragebogenmethode eignet sich besonders gut für die Aufnahme der
Organisationsstruktur und der Arbeitsabläufe
- Nachteile
o Antworten auf Fragen nach Arbeitsmengen und –zeiten sind mit besonderer
Vorsicht zu genießen
o Es besteht verstärkte Manipulationsmöglichkeiten
Berichtsmethode
- Berichtsmethode ist vom Vorgehen und von der Durchführung mit Fragebogenmethode
verwandt
- Ausführliche Beschreibung der in Frage kommenden Arbeitsgebiete wird verlangt
- Völlige Formfreiheit oder Vorgabe gewisser Richtlinien, die z.B. den Aufbau des Berichts
und bestimmte Mindestbestandteile vorschreiben
- Abgabe der Berichte nach Frist
Bewertung der Berichtsmethode
- Vorteile
o Genauere Beschreibung der Arbeitsgebiete
o Betroffene sind aktiv beteiligt und können Lösungsvorschläge und
organisatorische Anregungen unterbreiten
- Nachteile
o Individuelle Erfassung
o Mengen- und Zeitangaben sind kritisch zu betrachten
Beobachtung
- Tatbestände und Prozesse werden durch sinnliche Wahrnehmung unmittelbar im
Zeitpunkt ihres Geschehens aufgenommen und anschließend interpretiert
- Nach dem Verhältnis zwischen Beobachtungsgegenstand und Beobachter können
verschiedene Beobachtungsformen unterschieden werden:
o Offen u. verdeckte Beobachtung
o Direkte und indirekte Beobachtung
o Strukturierte und unstrukturierte Beobachtung
Multimoment- Verfahren
Strukturierte Beobachtung: Multimoment-Verfahren
- Bei der Vorbereitung des Multimomenthäufigkeitsverfahrens müssen folgende Schritte
vorgenommen werden
o Sinn und Zweck des Verfahrens und der Vorgehensweise der Mitarbeiter
o Festlegung der Tätigkeiten bzw. Zustände
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o Festsetzung der Zahl der Notierungen (Beobachtungen)
o Bestimmung der Notierungen mit Hilfe eines Nomogramms
o Erstellen eines Zeitplans
o Reihenfolge der Beobachtungen und der Beobachtungsstandpunkte festlegen
o Entwurf und Vervielfältigung der Aufnahmelisten
Multimoment-Verfahren
- Kann in zwei Formen angewendet werden
o Häufigkeitszählverfahren:
Zeitverbrauchende Tätigkeiten an zufällig bestimmten Zeitpunkten
werden gezählt. Das Ergebnis ist die Auskunft über absolute oder
prozentuale Häufigkeiten von Vorgängen
o Zeitmessverfahren:
Zufallsbestimmte Festlegung der Zeitmesspunkte – Zeitwerte in Minuten
oder Stunden werden ermittelt
- Ziel: Stichprobe auf Gesamtheit aller Ergebnisse schließen
Bewertung von Multimoment-Verfahren
- Vorteile:
o Betriebsablauf wird nicht gestört
o Auslastung von Mitarbeitern, Arbeitsplätzen und Maschinen kann sehr gut
erfasst werden
o Störung im Arbeitsablauf werden sichtbar
o Bereich, der durch das Verfahren erfasst werden kann, ist beinahe unbegrenzt
- Nachteile:
o Ist-Zustände werden in einer sehr unpersönlichen Art aufgenommen
o Mengengerüste der Daten und Ablauf der Arbeitsprozesse können nicht
beschrieben werden
o Durch Beobachtung werden bestehende Verhältnisse, keine Ursachen registriert
Unstrukturierte Beobachtung
- Begehungen, Film- und Fotoaufnahmen
o Beobachter macht sich Notizen oder spricht auf ein Diktiergerät
- Beobachtungen über mehrere Tage, mindestens eine Woche
- Beobachtet werden Arbeitsgänge, -abläufe, Handgriffe, Ereignisse, Umwelteinflüsse und
Störungen
Bewertung der Dauerbeobachtung
- Vorteile:
o Arbeitsablauf wird bei dieser Methode nicht behindert
o Verfahren besonders vorteilhaft, wenn es sich um die Ermittlung von
Arbeitsauslastungen, Fehlerquellen im Ablauf und Auswirkungen von
Umwelteinflüssen handelt
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- Nachteile:
o Beobachtung ist mit einem großen Zeitaufwand verbunden Beobachter kann
seinen Posten nicht verlassen
o Für Erfassung eines Mengengerüst ist die Methode weniger geeignet
Inventurmethode
- Aufnahme-Team
- Informationen und Daten werden gezählt
Werden am Arbeitsplatz während der Arbeitszeit als auch außerhalb des
Arbeitsplatzes bzw. der Arbeitszeit
- Studium schriftlicher fixierter Unterlagen (Dokumentenanalyse)
Herkunft der Informationen
- Folgende Unterlagen können bspw. herangezogen werden
o Organigramme, Stellen- und Arbeitsplatzbeschreibung, Arbeitsablaufdiagramme,
Bilanzen, Kennzahlen, Inventurverzeichnis, Telefonverzeichnisse, Raumpläne
Bewertung der Inventurmethode
- Vorteile:
o Wenige Störungen des Betriebsablaufs
o Gute Erfassung von Mengengerüsten
o Objektive Aussagen
o Kostengünstig
- Nachteile:
o Datenfluss und Prozessablauf schwer erfassbar
o Gültigkeit für die Zukunft unsicher
o Kein Abbau negativer Erstellung der Belegschaft möglich
o Qualifiziertes Untersuchungsteam möglich
Potentialanalyse
- Aufdeckung der Schwachstellen
- Quantifizierung der Bewertung der gefunden Schwachstellen (wirtschaftl.
Rechtfertigung)
- Formulierung von Verbesserungsvorschlägen aus den ermittelten Schwachstellen
Problemkreise
- Personalprobleme: Häufiger Personalausfall, Personalüberlastung
- Organisationsprobleme: Mehrfache Erfassung, Hohe Fehlerzahl
- Terminprobleme: Häufige Arbeitsrückstände, Warteschlange, Stoßbelastungen
- Informationsprobleme: zu wenig/ später Informationen
- Organisationsniveau und Führungsstil: Leistungshemmender Führungsstil, Schlechts
Betriebsklima
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Gliederungskriterien für die Potenzialanalyse
- Techn. Schwachstellen
- Informationelle Schwachstellen
- Organisatorische Schwachstellen
Bewertung der Potenzialanalyse
- Folgen der einzelnen Schwachstellen werden, soweit möglich, quantifiziert und bewertet.
- Als Quantifizierungskriterien geeignet sind
o Zeiten, Mengen Personenangeben
- Bewertungsprobleme
o Unvollständige, inkonsistente oder redundante Datenbestände
o Unzureichende Aussagefähigkeit der Datenbestände
o Mangelnde Aktualität der Daten
o Fehlende Führungsinformationen
o Ungenügende Kostenkontrolle
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