ausgabe0112

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    FRIEDENSEINSATZ 

    IM LIBANON 

    ÄNDERUNGEN 

    AUSLANDSEINSATZ 

    HÖHERE BEZÜGE 

    AB DEM JAHR 2012 

    MILIZnformation für Angehörige der Einsatzorganisation des Bundesheeres

    SCHUTZ  

    & HILFE  www.bundesheer.at

    BUNDESMINISTERIUM FÜR LANDESVERTEIDIGUNG UND SPORT / AUSBILDUNGSABTEILUNG AMärz 1/2012

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    einsatz

    Am Freitag, dem 16. Dezember 2011, fandin Eisenstadt ein militärischer Festakt unterhochrangiger ziviler Beteiligung anlässlich derBeendigung des Assistenzeinsatzes im Grenz-gebiet zur Slowakei und Ungarn statt. Unter denFestrednern waren HBM Mag. Norbert Darabossowie der Landeshauptmann von Burgenlandund der stellvertretende Landeshauptmann vonNiederösterreich.

    „Der Assistenzeinsatz war eine Erfolgsge-

    schichte für das Bundesheer und vor allem fürdie Menschen im Burgenland. Die Soldaten ga-ben ihnen Sicherheit, weil unzählige Verbrechenverhindert werden konnten. Die Bevölkerung inNiederösterreich und im Burgenland kann auchin Zukunft darauf bauen, dass unser Heer Schutzund Hilfe leisten wird, wann immer und wo im-mer es erforderlich ist“, so HBM Mag. Darabos.

    Damit ging der längste und personalintensivsteEinsatz in der Geschichte des ÖsterreichischenBundesheeres zu Ende.

    RückblickIm Jahr 1990 begann der Assistenzeinsatz imBurgenland. Unsere Soldaten sicherten dieGrenze zu Ungarn und der Slowakei.

    Im Jahr 2004 sind diese beiden Staaten derEU und dem Schengenraum beigetreten undim Jahr 2007 entfielen die Grenzkontrollen unddamit der Assistenzeinsatz zur Grenzraumüber-wachung. Während dieses Einsatzzeitraumeserfolgten zirka 90.000 Aufgriffe durch unsereSoldaten.

    IMPRESSUM

    Der sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsatz des

    Bundesheeres gemäß § 2 Abs. 1 lit. b Wehrge-setz 2001 nach der „SCHENGEN-Erweiterung“(AssE/SchE) begann am 22. Dezember 2007 undwurde nach letztmaliger Verlängerung im Jahr2010 zu Jahresende 2011 abgeschlossen.

    Die Soldaten unterstützten dabei die Polizei undstärkten das Sicherheitsgefühl der Bevölkerungvor Ort. Während des AssE/SchE erfolgten zir-ka 2200 Meldungen an die Polizei durch unsereGrenzsoldaten und in 77 Fällen konnte der Be-völkerung durch lebensrettende Maßnahmenbei Notfällen geholfen werden.

    Abschließende BemerkungenNach der Beschlussfassung des Ministerrates

    vom 30. November 2010 zur letztmaligen Ver-längerung des Einsatzes – aber in einem redu-zierten Einsatzraum und in reduzierter Stärke– wurde dieser nach vierjähriger Laufzeit mitAbschluss des Jahres 2011 beendet.

    Das Jahr 2011 war geprägt von den durch denMinisterrat vorgesehenen Reduzierungsschrit- ten in der personellen Struktur der Assistenz- truppe des ÖBH. Lag die Stärke der eingesetztenAssistenztruppe zu Jahresbeginn noch bei zirka750 Soldaten, so leisteten bis zum Einsatzendeim Dezember nur mehr knapp 300 Soldaten denEinsatz unmittelbar im Einsatzraum, der unver-ändert der grenznahe Raum zur SlowakischenRepublik und zur Republik Ungarn war.

    Die Beendigung dieses Assistenzeinsatzes stellt

    für das ÖBH insgesamt einen besonderen Ein-schnitt dar, geht doch damit (gemeinsam mitdem unmittelbar davor von 1990 bis 2007 ge-leisteten Assistenzeinsatz zur Grenzraumüber-

    wachung) der längste und personalintensivsteEinsatz in der Geschichte des ÖBH zu Ende.

    Hiezu wird auch mit Stolz angemerkt, dass nichtnur die Sicherheitsbehörden die Zusammenar-beit mit den Assistenzsoldaten als erfolgreichbeurteilen, sondern auch der Rechnungshofin seinem Prüfbericht die ordnungsgemäßeAuftragserfüllung durch die Soldaten des ÖBHwürdigt.

    Besonders hervorzuheben ist auch die Beteili-gung unserer Kameraden im Milizstand, die inder Stärke von über 3.000 Soldaten und einemAnteil von über vierzehn Prozent der einge-setzten Truppe einen wesentlichen Beitrag zurerfolgreichen Auftragserfüllung geleistet haben,wofür ihnen der besondere Dank und die Aner-

    kennung gebührt.

    Obstlt Harald Hasenmayer, EFü iKOM

    erband für interne Kommunikation

    Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller:

    Republik Österreich/Bundesministerfür Landesverteidigung und SportRoßauer Lände 1, 1090 Wien

    Redaktion:

    BMLVS/Ausbildungsabteilung ARoßauer Lände 1, 1090 WienTelefon: 050201 -10 22 626 DWChefredakteure:

    Aldo Primus und Obst Johannes Viehhauser

    Grundlegende Richtung:

    Die „Miliz Info“ ist eine amtliche Publikation der RepublikÖsterreich/BMLVS und dient zur Grundaus-, Fort- undWeiterbildung der Angehörigen der Einsatzorganisationdes Bundesheeres.Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinungdes Verfassers, nicht aber unbedingt die Meinung desBMLVS oder der Redaktion wieder.

    Erscheinungsjahr/Auflage:

    2012, erscheint vierteljährlich, 30.000 Exemplare

    Fotos: Heeresbild- und Filmstelle (HBF)

    Satz und Druck: BMLVS/Heeresdruckzentrum, 12-8058

    21 Jahre Grenzschutz –

    eine Erfolgsgeschichte desBundesheeres

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    einsatz

    Seit dem Jahr 1978 sind im Auftrag der VereintenNationen im Libanon militärische Kräfte zur Ver-

    hinderung der Wiederaufnahme von bewaffne- ten Auseinandersetzungen zwischen Israel unddem Libanon eingesetzt.

    UNIFIL-Soldaten führen dazu Patrouillen durch,betreiben Checkpoints und arbeiten eng mit denlibanesischen Sicherheitskräften zusammen.Ihr Hauptquartier haben die Friedenstruppen inNaquora im Südwesten des Landes.

    Die Grundlagen für das UN-Mandat dieser Kräf- te bilden die Sicherheitsratresolutionen 425bzw. 426 vom 19. März 1978 sowie die Sicher-heitsratresolution 1701 aus dem Jahr 2006, mitwelcher die Erhöhung der maximalen Truppen-stärke von ursprünglich 2.000 auf bis zu 15.000Soldatinnen und Soldaten beschlossen wurde.Insgesamt umfasst UNIFIL derzeit zirka 12.000

    Personen aus 36 UN-Nationen, von denen 13EU-Mitgliedsstaaten sind.

    Österreichische BeteiligungSeit Ende November 2011 beteiligt sich dasÖsterreichische Bundesheer mit einem Logis- tikkontingent von bis zu 160 Soldatinnen undSoldaten am Friedenseinsatz im Libanon. Dievorgesehene Gesamteinsatzdauer ist gemäßgültigem Ministerratsbeschluss mit dem Jah-resende 2012 festgelegt.

    Die Hauptaufgaben des österreichischen Kon- tingents sind die Planung und Durchführung vonTransporten und Versorgungsmaßnahmen füralle im Rahmen von UNIFIL eingesetzten Kräfte.

    Für die Erfüllung dieser Aufgaben stehen demösterreichischen Kontingent mehr als 100 UN-Fahrzeuge, vom Geländewagen über Omnibussebis hin zu unterschiedlichsten Lastkraftfahrzeu-gen zur Verfügung.

    Wesentliche Aspekte dabei sind neben der Aus-bildung für die jeweilige Funktion die genaueKenntnis und Anwendung der Einsatzregeln

    (Rules of Engagement), die einwandfreie Be-herrschung der persönlichen Bewaffnung, eineaufgabenbezogene Sprachausbildung, das Er-kennen von und der Schutz vor behelfsmäßigenSprengvorrichtungen und besondere Kenntnis-se der Selbst- und Kameradenhilfe.

    Letztere werden im Rahmen von AUTCON/UNIFIL im Österreichischen Bundesheer imAusbildungsziel „Erweiterte Selbst- und Kame-radenhilfe“ erstmalig vermittelt. Alleine dieseAusbildung dauert fünfzig Stunden, in denen alleKontingentsangehörigen lernen, verletzte Ka-meraden bis zum Eintreffen eines Notarzttruppsbestmöglich zu versorgen. Dafür steht den Sol-datinnen und Soldaten im Einsatz eine neuespezielle Erste-Hilfe-Ausrüstung zur Verfügung.

    PersonalaufbringungFür die Sicherstellung der Erfüllung des Auftra-ges von AUTCON/UNIFIL ist eine qualifizierteBesetzung der zahlreichen Spezialfunktionenvon wesentlicher Bedeutung. Die für den Aus-landseinsatzpräsenzdienst zuständige Militär-behörde ist das Heerespersonalamt.

    Für Fragen stehen Ihnen die MitarbeiterInnendes Heerespersonalamtes am Montag von 07.30bis 19.00 Uhr und von Dienstag bis Freitag je-weils von 07.30 bis 16.00 Uhr unter der ServiceLine 0810 810 161 zur Verfügung.

    Mjr Ernst Schwarzenbacher, AusbA

    Unsere Logistikeinheit besteht aus einem Feld-lager-Betriebszug, zwei Transportzügen, einem

    Instandsetzungszug sowie Feuerwehr-Soldatenfür das Camp in Naquora.

    Ausbildung undEinsatzvorbereitungEine bestmögliche Vorbereitung der Soldatinnenund Soldaten nimmt analog anderer österreichi-scher Auslandseinsatzkontingente, abhängigvon den jeweiligen Vorkenntnissen, etwa achtWochen in Anspruch.

    Einsatz im Libanon

    Foto: Pusch 

    Foto: Pusch 

    Naquora

    Einsatzgebiet

    UNIFIL-Hauptquartier

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    information

    DVBH (zE)

    „Die Pionierzügeder Pionierkompanie“VersNr. 7610-14153-0811

    Die DVBH (zE) enthält die Grundlagen, dieEinsatzgrundsätze und Verfahren für den Pio-nier- und den Pioniermaschinenzug sowie dieGrundsätze für deren Ausbildung und Führungim Frieden und Einsatz, wobei eine Zusammen-arbeit beider Züge anzustreben ist, um eine ra-schere Auftragserfüllung insbesondere durchdie Gerätschaften und Elemente des Pionierma-schinenzuges gewährleisten zu können.

    Sie beschreibt eingangs die Aufbau- und Ab-lauforganisation der beiden Züge und regelt dieFührungsmaßnahmen und Tätigkeiten für die

    allgemeinen Aufgaben im Einsatz sowie für dieVerfahren zur Sicherstellung des Einsatzes. ImRahmen der Führung im Einsatz werden einer-seits die infanteristischen und andererseits diepioniertechnischen Aufgaben in den verschie-denen Einsatzarten beschrieben. Die Zusam-menarbeit mit anderen Waffengattungen unddie Sicherheitsbestimmungen beim Sprengenund Brückenbau sowie im Wasserdienst bildenden Abschluss.

    Im Beilagenteil sind unter anderem enthalten:verschiedene Befehlsschemata, die Leistungs-parameter für das Errichten und Überwindenvon Sperren, der Stellungsausbau und dasÜberwinden von Gewässern.

    DVBH

    „Lasersicherheit“VersNr. 7610-11179-0611

    Die DVBH bildet die Grundlage für die sichereAnwendung militärischer Laser-Einrichtungenim Rahmen der allgemeinen und unmittelbarenEinsatzvorbereitung sowie der Wahrnehmungvon Einsatzaufgaben einschließlich der notwen-digen Abschlussmaßnahmen nach Beendigungeines Einsatzes.

    Im Einzelnen sind Begriffsbestimmungen undfachspezifische Erläuterungen, die Regelungenzur Verwendung für die im ÖBH eingeführtenLaser-Einrichtungen enthalten sowie die zu tref-

    fenden Maßnahmen bei gemeinsamen Übungenund Operationen multinationaler Kräfte.

    Außer Kraft gesetzt wird mit der Ausgabe derDVBH der Abschnitt Q (Sicherheitsbestimmun-gen beim Betrieb von Laser-Einrichtungen) in derDVBH „Sicherheitsbestimmungen für das Scharf-schießen mit allen Waffen (Ausgabe 2007)“.

    Trotz der Beachtung der Forderung nach multi-nationaler Interoperabilität wurde auf eine weit-gehende Erhaltung bewährter österreichischerEigenarten und etablierter nationaler VerfahrenWert gelegt. Sie ist somit als Querschnittsvor-schrift zu verstehen, aus der sich die entspre-chenden Beiträge für alle waffengattungsspe-zifischen Dienstvorschriften abzuleiten haben.

    Im umfangreichen Beilagenteil sind unter an-

    derem zahlreiche ABC-spezifische Begriffsbe-stimmungen sowie die Leistungsparameter derABC-Abwehrtruppe enthalten. Weiters werdender aus vier Einzelplänen bestehende ABC-Ab-wehrplan (ABC-Aufklärung, Dekontamination,Rette- und Berge/Brandschutz und Wasserauf-bereitung), die ABC-Bedrohungsstufen und dielageangepassten Individualschutzstufen sowieder Einsatz unter Strahlenbelastung und dieKennzeichnung gefährlicher Stoffe beschrieben.

    Außer Kraft gesetzt wird mit der Ausgabe derDVBH (zE) das mit der VersNr. 7610-16133-0902herausgegebene MBlBH „Die ABC-Abwehr imÖsterreichischen Bundesheer“.

    DVBH

    „Luftfahrzeug-erkennungsdienst“VersNr. 7610-18302-0111

    Die DVBH enthält die Regeln für die Anspra-che von Luftfahrzeugen, wobei hier zwischenFlugzeugen, Hubschraubern und unbemanntenLuftfahrzeugen (Unmanned Areal Vehicle; UAV)unterschieden wird und die Hoheitszeichen derNationen Europas.

    In einem eigenen Abschnitt sind die Flugzeugeund Hubschrauber des ÖBH, des Innenministe-riums und der Flugrettung sowie internationaleLuftfahrzeuge anhand von Typenblättern darge-stellt.

    Außer Kraft gesetzt wird mit der Ausgabe derDVBH der mit der VersNr. 7610-18302-1199 he-rausgegebene gleichnamige DBBH.

    ADir RgR Obstlt Hans Bundschuh, Vor 

    DVBH (zE)

    „Leitungsbau“VersNr. 7610-42901-0511Die DVBH (zE) enthält die Richtlinien für dasHerstellen, Halten und Unterhalten von Verbin-dungen mit Lichtwellenleiter, Mehrfachkabelund Feldkabel, wobei zunächst die Kabeleigen-schaften und die Ausrüstungs-, Geräte- und Er-gänzungssätze beschrieben werden.

    Die Darstellung der Bauarten und Bauweisensowie die Regelungen für die Bauausführungbilden die nächsten Inhalte. In weiterer Folgewerden die Gliederung, die Verantwortung unddie Aufgaben der verschiedenen Bautrupps be-schrieben sowie die Sicherheitsbestimmungenim Zusammenhang mit dem Leitungsbau fest-

    gelegt.Außer Kraft gesetzt wird mit der Ausgabe derDVBH (zE) die mit der VersNr. 7610-04012-0905herausgegebene DVBH „Der Feldkabelbau undder Feldkabeltrupp“.

    Bei den im Folgenden dargestellten DVBH han-delt es sich um eine Neuauflage, die auf Basisvon eingeforderten Erfahrungsberichten oderauf Grund erforderlicher inhaltlicher Änderun-gen überarbeitet wurden

    DVBH

    „Kampfmittelabwehr“

    VersNr. 7610-01041-0711Die DVBH definiert und regelt die Bereiche derKampfmittelabwehr im ÖBH und ordnet sie alsHauptaufgaben bestimmten Organisationsele-menten zu. Sie dient als Führungsvorschrift fürKommandanten und deren Stäbe. DetaillierteDurchführungsregelungen werden in der DVBH„Der Kampfmittelabwehrzug“ festgelegt.

    Die Behandlung und Beseitigung von Munitionbei Ausbildungsvorhaben und Übungen sindkein Teilbereich der Kampfmittelabwehr undwerden daher in der DVBH „Kampfmittelbesei- tigung“ und in den entsprechenden Munitions-vorschriften geregelt.

    Außer Kraft gesetzt wird mit der Ausgabe derDVBH die mit der VersNr. 7610-01041-0708 he-rausgegebene DVBH (zE) „Kampfmittelabwehrim ÖBH“.

    DVBH (zE)

    „Die ABC-Abwehr“VersNr. 7610-01041-0711

    Die DVBH (zE) beschreibt das System der ABC-Abwehr im Österreichischen Bundesheer undbildet die Führungsgrundlage für die ABC-Ab-wehr aller Truppen und die ABC-Abwehrtruppebei Bedrohungen durch ABC-Kampfmittel undABC-Gefahrstoffen zivilen Ursprungs.

    Sie enthält die Grundlagen, Grundsätze und Ver-

    fahren für die ABC-Abwehr sowohl im Friedenals auch im Einsatz unter Berücksichtigung derVorgaben aus nationalen Aufgaben und interna- tionalen Verpflichtungen sowie neuer Konzepte.

    Dienstvorschriften

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    information

    GrundwehrdienstSoldaten gebühren während des Grundwehr-dienstes folgende Bezüge:

    außerhalb eines Einsatzes nach§ 2 Abs. 1 lit. a bis c WG 2001Monatsgeld nach§ 3 Abs. 1 HGG 2001: ......................................198,11

    oder während eines Einsatzes nach§ 2 Abs. 1 lit. a bis c WG 2001Monatsgeld nach§ 3 Abs. 2 HGG 2001: ......................................455,93

    Zusätzlich monatlich:

    Grundvergütung nach§ 5 Abs. 1 HGG 2001 .......................................103,27

    Dienstgradzulage nach § 4 HGG 2001,

    Fahrtkostenvergütung nach § 7 HGG 2001,

    Freifahrt nach § 8 HGG 2001,

    Auslandsübungszulage nach § 10 HGG 2001.

    Einmalige Erfolgsprämie nach§ 5 Abs 2 HGG 2001 bei erfolgreichemAbschluss der VorbereitendenMilizausbildung (VbM): .................................462,25

    Allenfalls besteht nach § 25 HGG 2001 ein An-spruch auf Familien- bzw. Partnerunterhalt (ma-ximal 80% der Bemessungsgrundlage) und nach§ 31 HGG 2001 auf Wohnkostenbeihilfe (maximal30% der Bemessungsgrundlage).

    Die Bemessungsgrundlage richtet sich nachdem jeweiligen Einkommen vor der Wirksamkeit

    der Einberufung (Zustellung des Einberufungs-befehles oder allgemeine Bekanntmachung derEinberufung) und beträgt mindestens 1.124,02 und höchstens 5.104,91.

    PräsenzdiensteSoldaten gebühren folgende Bezüge bei denPräsenzdienstleistungen

    - Milizübungen gemäß § 21 WG 2001,

    - freiwillige Waffenübungen oder Funktions-dienste gemäß § 22 WG 2001,

    - außerordentliche Übungen gemäߧ 24 Abs. 4 WG 2001.

    Monatsgeld nach§ 3 Abs. 1 HGG 2001: ......................................198,11

    oder im- Einsatzpräsenzdienst gemäß § 19 Abs. 1 Zif. 6WG 2001 bzw. während eines Einsatzes in densonstigen Präsenzdiensten

    Monatsgeld nach§ 3 Abs. 2 HGG 2001: ......................................455,93

    Zusätzlich monatlich:

    Dienstgradzulage nach § 4 HGG 2001,

    Fahrtkostenvergütung nach § 7 HGG 2001,

    Auslandsübungszulage nach § 10 HGG 2001,

    Einsatzprämie nach § 9 HGG 2001:In Einsätzen nach § 2 Abs. 1 lit. a bis c WG 2001während freiwilliger Waffenübungen und Funk- tionsdiensten gebührt Anspruchsberechtigtenfolgende Einsatzprämie:

    Einsatz nach § 2 Abs. 1 lit. a WG 2001:

    Rekruten und Chargen:  ..............................1.270,84(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 635,42)

    Unteroffiziere:  .............................................1.633,80(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 816,90)

    Offiziere:  ......................................................2.118,07(bei Einsatzvorbereitung: ..........................1.059,04

    Einsatz nach § 2 Abs. 1 lit. b und c WG 2001:

    Rekruten und Chargen:  ..............................1.137,83(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 568,92)

    Unteroffiziere:  .............................................1.440,38(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 720,19)

    Offiziere:  ......................................................1.875,94

    (bei Einsatzvorbereitung: ........................... 937,97)Pauschalentschädigung pro Monatnach § 36 Abs. 1 HGG 2001: .......................1.124,02

    Die Entschädigung kann, wenn die Pauschalent-schädigung den Verdienstentgang nicht deckt,nach § 36 Abs. 2 HGG 2001 pro Monat maximal8.430,12 betragen.

    MilizprämieZusätzlich gebührt Anspruchsberechtigten, dieeine Milizübung leisten, eine Milizprämie nach§ 9a HGG 2001.

    Die Höhe der für einen Kalendermonat gebüh-renden Milizprämie beträgt für

    Rekruten und Chargen 14,34 vH ............. (335,80),

    Unteroffiziere  18,36 vH ............................. (429,94),Offiziere 23,66 vH ........................................ (554,05)

    des Bezugsansatzes.

    Ausbildungsdienst

    bis 12 MonateSoldaten gebührt während dieses Wehrdienstes:außerhalb eines Einsatzes nach§ 2 Abs. 1 lit. a bis c WG 2001

    Monatsgeld nach§ 3 Abs 1 HGG 2001: .......................................198,11

    oder während eines Einsatzes nach§ 2 Abs 1 lit. a bis c WG 2001Monatsgeld nach§ 3 Abs. 2 HGG 2001: ..................................... 455,93

    und Monatsprämie nach§ 6 Abs. 1 HGG 2001: ......................................772,53

    Zusätzlich monatlich:

    Dienstgradzulage nach § 4 HGG 2001,

    Fahrtkostenvergütung nach § 7 HGG 2001,Freifahrt nach § 8 HGG 2001,

    Auslandsübungszulage nach § 10 HGG 2001.

    Einmalige Erfolgsprämie nach§ 5 Abs 2 HGG 2001 bei erfolgreichemAbschluss der VorbereitendenMilizausbildung (VbM): .................................462,25

    Allenfalls besteht auch nach § 25 HGG 2001 einAnspruch auf Familien- bzw. Partnerunterhalt(maximal 80% der Bemessungsgrundlage) undnach § 31 HGG 2001 auf Wohnkostenbeihilfe(maximal 30% der Bemessungsgrundlage). Hin-sichtlich der Bemessungsgrundlage siehe dieSpalte Grundwehrdienst.

    Bei Einsätzen nach § 2 Abs. 1 lit. a bis c WG 2001

    gebührt den Soldaten im Ausbildungsdienstzusätzlich folgende Einsatzvergütung  nach § 6Abs. 2 HGG 2001:

    Einsatz nach § 2 Abs. 1 lit. a WG 2001:

    Rekruten und Chargen: ............................. 1.155,39(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 577,70)

    Unteroffiziere: ............................................. 1.485,34(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 724,67)

    Offiziere:  ......................................................1.925,58(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 962,79)

    Einsatz nach § 2 Abs. 1 lit. b und c WG 2001:

    Rekruten und Chargen:  .............................1.034,33(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 517,17)

    Unteroffiziere:  .............................................1.309,48(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 654,74)Offiziere:  ......................................................1.705,46(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 852,73)

    Die neuen Bezüge Nach dem Heeresgebührengesetz 2001 (HGG 2001) und der Ver-ordnung über die Dienstgradzulage bestehen ab 1. Februar 2012

     folgende Ansprüche (alle Betragsangaben in Euro):

    Anlassfälle für einen Einsatz

    lit. a) militärische Landesverteidigung(siehe hiezu § 2 Abs. 2 WG 2001);

    lit. b) Schutz der verfassungsmäßigenEinrich tungen und ihrer Handlungs-fähigkeit und der demokratischenFreiheiten der Einwohner sowie zurAufrechterhaltung der Ordnung undSicherheit im Inneren überhaupt(sicherheitspolizeilicher Assis tenz-

    einsatz);lit. c) Hilfeleistung bei Elementarereignis-

    sen und Unglücksfällen außerge-wöhnlichen Umfanges (Assistenz-einsatz zur Katas trophenhilfe).

    F o r t s e t z u n g S e i t e 6  

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    information

    Zeitsoldat („kurz“)Soldaten gebühren während des Wehrdienstesals Zeitsoldat („kurz“):

    Monatsgeld nach§ 3 Abs 1 HGG 2001: ....................................... 198,11

    oder während eines Einsatzes nach§ 2 Abs 1 lit. a bis c WG 2001Monatsgeld nach§ 3 Abs. 2 HGG 2001: ...................................... 455,93

    und Monatsprämie nach§ 6 Abs. 1 HGG 2001: ...................................... 772,53

    Zusätzlich monatlich:

    Dienstgradzulage nach § 4 HGG 2001,

    Fahrtkostenvergütung nach § 7 HGG 2001,

    Freifahrt nach § 8 HGG 2001,

    Auslandsübungszulage nach § 10 HGG 2001.

    Allenfalls besteht nach § 25 HGG 2001 ein An-spruch auf Familien- bzw. Partnerunterhalt (ma-ximal 80% der Bemessungsgrundlage) und nach§ 31 HGG 2001 auf Wohnkostenbeihilfe (maximal30% der Bemessungsgrundlage).

    Die Bemessungsgrundlage richtet sich nachdem jeweiligen Einkommen vor der Wirksamkeitder Einberufung (Zustellung des Einberufungs-befehles oder allgemeine Bekanntmachung derEinberufung) und beträgt mindestens 1.124,02 und höchstens 5.104,91.

    Bei Einsätzen nach § 2 Abs. 1 lit. a bis c WG 2001gebührt den Soldaten zusätzlich folgende Ein-satzvergütung nach § 6 Abs. 2 HGG 2001:

    Einsatz nach § 2 Abs. 1 lit. a WG 2001:

    Rekruten und Chargen:  ..............................1.155,39(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 577,70)

    Unteroffiziere: ............................................. 1.485,34(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 724,67)Offiziere:  ......................................................1.925,58(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 962,79)

    Einsatz nach § 2 Abs. 1 lit. b und c WG 2001:

    Rekruten und Chargen:  ..............................1.034,33(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 517,17)

    Unteroffiziere:  ..............................................1.309,48(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 654,74)

    Offiziere:  ......................................................1.705,46(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 852,73)

    Ausbildungsdienstab dem 13. Monat

    Soldaten gebührt während dieses Wehrdienstes:außerhalb eines Einsatzes nach§ 2 Abs. 1 lit. a bis c WG 2001Monatsgeld nach § 3 Abs 1 HGG 2001: ...... 198,11

    oder während eines Einsatzes nach§ 2 Abs 1 lit. a bis c WG 2001Monatsgeld nach § 3 Abs. 2 HGG 2001: ..... 455,93

    und Monatsprämie nach§ 6 Abs. 1 HGG 2001: ...................................1.129,40

    Zusätzlich monatlich:

    Dienstgradzulage nach § 4 HGG 2001,

    Fahrtkostenvergütung nach § 7 HGG 2001,

    Freifahrt nach § 8 HGG 2001,

    Auslandsübungszulage nach § 10 HGG 2001.

    Einmalige Erfolgsprämie nach § 5 Abs 2 HGG 2001bei erfolgreichem Abschluss der VorbereitendenMilizausbildung (VbM): .................................462,25

    Allenfalls besteht auch nach § 25 HGG 2001 einAnspruch auf Familien- bzw. Partnerunterhalt(maximal 80% der Bemessungsgrundlage) undnach § 31 HGG 2001 auf Wohnkostenbeihilfe(maximal 30% der Bemessungsgrundlage). Hin-sichtlich der Bemessungsgrundlage siehe dieSpalte Grundwehrdienst.

    Bei Einsätzen nach § 2 Abs. 1 lit. a bis c WG 2001gebührt den Soldaten im Ausbildungsdienstzusätzlich folgende Einsatzvergütung nach § 6Abs. 2 HGG 2001:

    Einsatz nach § 2 Abs. 1 lit. a WG 2001:

    Rekruten und Chargen: ............................. 1.155,39(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 577,70)

    Unteroffiziere:  .............................................1.485,34(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 724,67)

    Offiziere:  ......................................................1.925,58(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 962,79)

    Einsatz nach § 2 Abs. 1 lit. b und c WG 2001:

    Rekruten und Chargen:  .............................1.034,33(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 517,17)

    Unteroffiziere:  .............................................1.309,48(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 654,74)

    Offiziere:  ......................................................1.705,46(bei Einsatzvorbereitung: ........................... 852,73)

    Weiters kann eine Ausbildungsprämie währendder Truppenoffiziersausbildung in Höhe von295,05  bzw. während der Unteroffiziersausbil-dung in der Höhe von 102,10 gebühren. Darüberhinaus kann eine Journaldienstvergütung  inHöhe von 134,88 (Werktag) bzw. 269,76 (Sonntagbzw. Feiertag) in Betracht gezogen werden.

    AufschubpräsenzdienstNach § 52 HGG 2001 gebühren Anspruchsbe-rechtigten, die einen Aufschubpräsenzdienstleisten, die Ansprüche im gleichen Umfang undnach den gleichen Bestimmungen wie für jenenWehrdienst, aus dem die Entlassung vorläufigaufgeschoben wurde.

    DienstgradzulageNach § 4 HGG 2001 iVm der Verordnung über dieDienstgradzulage beträgt die Dienstgradzulage:

    Gefreiter............................................................. 53,39

    Korporal .............................................................66,74

    Zugsführer .........................................................79,85

    Wachtmeister .................................................109,59

    Oberwachtmeister .........................................122,71

    Stabswachtmeister........................................ 136,05

    Oberstabswachtmeister ...............................149,17

    Offiziersstellvertreter..................................... 162,51

    Vizeleutnant ....................................................175,63

    Fähnrich ...........................................................195,77

    Leutnant ...........................................................208,88

    Oberleutnant ...................................................221,76

    Hauptmann ......................................................248,45

    Major ................................................................278,19

    Oberstleutnant ................................................304,42

    Oberst............................................................... 331,12

    Brigadier ..........................................................360,86

    Generalmajor ..................................................370,69Generalleutnant.............................................. 380,53

    General ............................................................390,60

    Auslandsübungszulagenach § 10 HGG 2001.

    Die Auslandsübungszulage, die unter Anwendungdes mit 1. April 1999 in Kraft getretenen Auslands-zulagen- und Hilfeleistungsgesetzes – AZHG be-

    messen wird, besteht aus einem Sockelbetrag beia) Entsendung zu Übungen und Ausbildungs-maßnahmen gemäß § 1 Z 2 KSE-BVG(40 % des Sockelbetrages):

    Rekrut ...............................................................370,93

    Gefreiter, Korporal, Zugsführer .............. ......535,78

    Wachtmeister, Oberwachtmeister,Stabswachtmeister........................................ 659,42

    Oberstabswachtmeister, Offiziers-stellvertreter, Vizeleutnant ..........................865,49

    Fähnrich, Leutnant, Oberleutnant, Hauptmann,Major, Oberstleutnant, Oberst, Brigadier, General-major, Generalleutnant und General ......... 1.071,56

    b) Entsendung zu Übungen und Ausbildungs-maßnahmen gemäß § 1 Z 1 lit. d KSE-BVG(75 % des Sockelbetrages):

    Rekrut ...............................................................695,48

    Gefreiter, Korporal, Zugsführer ............. ....1.004,59

    Wachtmeister, Oberwachtmeister,Stabswachtmeister..................................... 1.236,42

    Oberstabswachtmeister, Offiziers-stellvertreter, Vizeleutnant .......................1.622,80

    Fähnrich, Leutnant, Oberleutnant, Hauptmann,Major, Oberstleutnant, Oberst, Brigadier, General-major, Generalleutnant und General ......... 2.009,18

    und aus Zuschlägen, die sich nach Ort und Um-ständen der Auslandsübung richten. Bei Vorlie-gen der jeweiligen Voraussetzungen können inBetracht kommen:

    - Zonenzuschlag: ...............206,07 bis max. 618,21- Funktionszuschlag: .........154,55 bis max. 515,17

    - Unterkunfts- und Verpflegszuschlag

    Ein Klima-, Krisen-, Ersteinsatz- oder Gefahren-zuschlag kommt bei der Durchführung einerAuslandsübung nicht in Betracht.

    ÜbersichtBei Übungen im Ausland gebühren:

    RechtsverteidigungNotwendige Kosten zur zweckentsprechendenRechtsverteidigung können nach § 17 Abs. 4

    HGG 2001 bis höchstens 7.025,10 ersetzt werden.

    Mag. Christoph Ulrich, DiszBW 

    Berufssoldaten(Bedienstete des

    BMLVS)Soldaten im Präsenz-

    oder Ausbildungsdienst

    Monatsbezugnach Gehaltsge-setz 1956 bzw.Monatsentgeltnach Vertrags-bedienste ten-gesetz 1948 undAuslandszulage(steuerbefreit!)nach AZHG.

    Bezüge nach HGG 2001(nach Art des Wehrdiens-

     tes) und Auslandsübungs-zulage nach HGG 2001 beisinngemäßer Anwendungdes AZHG (beide grund-sätzlich steuerbefreit;Pauschalentschädigung,Entschädigung desVerdienstentganges undFortzahlung der Bezügenach dem 6. HauptstückHGG 2001 sind jedochsteuerpflichtig!)

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    Kameradschaft – Spaß – Internat„Bildungsvermittlung“ geschieht unter ganz

    besonderen Rahmenbedingungen und mit einerganz besonderen Ausrichtung. Dass die Zöglin-ge auch gemeinschaftlich und unter Aufsichteines Erzieheroffiziers lernen, fördert die sozialeBildung.

    Bildung ist nicht Auswendiglernen und mecha-nistische Anwendung von Angelerntem, son-dern die Voraussetzung einer Charakterbildunghin zu freien, selbstbewussten, verantwortlichhandelnden Menschen.

    Trotzdem entsteht eine möglicherweise belas- tende Diskrepanz zwischen institutionalisiertgeleiteter schulischer Ausbildung sowie militä-rischem Führen und Geführt-Werden im Internateinerseits und der Heranbildung zur Selbststän-digkeit andererseits, was die Notwendigkeit ei-

    ner ganzheitlichen Bildung unterstreicht.Zu einer solchen gehören nicht unwesentlichauch eine intensive Sportausbildung und einevormilitärische Ausbildung, die in spezifischerWeise die emotionale Ebene anspricht. Geradeauch mit der vormilitärischen Ausbildung erhältdie Erziehung am MilRG eine hohe Praxisnähe.

    Wenn die Zöglinge im Rahmen der vormilitäri-schen Ausbildung im Sportunterricht oder beieinem mehrtägigen Orientierungsmarsch anihre eigenen wie auch an die Leistungsgrenzenihrer Kameraden herangeführt werden, dannführt das – mehr als in anderen Schulen – auchzu Menschen- und Selbstkenntnis. Die vormilitä-rische Ausbildung trägt in diesem Fall auf diffe-renzierte Weise zur Persönlichkeitsentwicklungder Zöglinge bei.Das Fundament, auf dem jegliche Erziehung imMilitärrealgymnasium aufgebaut ist, wird durch

    die Vermittlung von Werten, Normen und geis- tig-kulturellen Grundhaltungen des humanisti-schen Weltbildes gelegt. So werden am MilRGauch in diesen Bereichen Schwerpunktsetzun-

    gen geboten und Zöglinge nehmen an Podiums-diskussionen, Redewettbewerben, religiösenVeranstaltungen, Theater- und Konzertfahrtenoder diversen natur- und geisteswissenschaft-lichen Exkursionen teil.

    Stark empfunden wird von den Zöglingen, dasssie in einer langen, auch identifikationsstiften-den Tradition stehen. Vor allem aber stärkt die„Burg“ mit der 1752 gegründeten ältesten akti-ven Militärakademie der Welt das Bewusstseinder Zöglinge, Teil einer langen Militär- und Bil-dungsgeschichte zu sein.

    Die Zöglinge des Militärrealgymnasiums kom-men aus allen Bundesländern Österreichs. Indiesem Zusammenhang bekennt der Akademie-kommandant: „Auch mir, dem ehemaligen Zög-

    ling Norbert Sinn, wurde hier Verständnis für dieVielfalt unserer Heimat und ihrer Menschen so-wie die Einübung in ein tolerantes Zusammenle-ben und in kameradschaftliche Zusammenarbeitbeigebracht“. Die dabei gebildeten sozialen Be-ziehungen bleiben im Normfall selbst noch langenach dem schulischen Abschluss bestehen.

    BildungsangebotIm schulischen Angebot ist die naturwissen-schaftliche Schwerpunktsetzung markant, mitvermehrtem Unterricht aus Mathematik, Biolo-gie und Umweltkunde, Physik und Chemie.

    Ein besonderer Stellenwert kommt an der Schu-le auch dem Erwerb von Fremdsprachenkom-

    petenzen zu. Die vielen sportlichen Angebotedurch qualifizierte Lehrer entsprechen sowohlden Bedürfnissen des Anfängers als auch de-nen des Wettkämpfers. Die unverbindlichen

    Das Militärrealgymnasium in Wiener Neustadtist eine außergewöhnliche Bildungsinstitution.In den mehr als vier Jahrzehnten seit der Grün-dung im Jahr 1965 hat sich diese Schule denaktuellen Gegebenheiten laufend angepasstund blieb doch stets ihren „Vorbildern“, denKadettenanstalten der Monarchie, treu, jungenMenschen die Möglichkeit zu bieten, neben ei-ner militärisch orientierten Internatserziehungjene schulischen Voraussetzungen zu erarbei- ten, die für eine militärische Offiziersausbildungnotwendig sind. Österreichische Staatsbürge-rInnen nach der achten Schulstufe können sich

    um eine Aufnahme bewerben.Das Spezifische: Bildung „auf Militärisch“ undvormilitärische Ausbildung.

    Direktor Mag. Manfred Schwanzer beschreibtgezielt die Verflechtung zwischen Militär undPädagogik am Militärrealgymnasium: „JungeMenschen sollen unter außergewöhnlichenRahmenbedingungen, vorgegeben durch einmilitärisch geführtes Internat, das besondereAkzente im Bereich der vormilitärischen Aus-bildung setzt, an unserer Schule eine fundierteAllgemeinbildung erhalten. Sie sollen befähigtwerden ein Studium zu absolvieren, aber auchWerthaltungen vermittelt bekommen, die für dasZusammenleben mit den Mitmenschen entschei-

    dend sein können. Durch die Einbettung in einenmilitärischen Rahmen soll das Interesse an derAusbildung zum Offizier entfacht werden“.

    Die schulische Ausbildung, die durch ein Pro-fessorenkollegium erfolgt, unterscheidet dasMilRG nicht wesentlich von anderen Schulen,auch wenn hier schon ein gewisser militäri-scher Einschlag bemerkbar ist, sehr wohl aberdas Internat und die vormilitärische Ausbildung.

    Militärrealgymnasium Im Folgenden wird das Militärrealgymnasium (MilRG) in Wie-ner Neustadt vorgestellt. Diese Ausbildung mit Abenteuer und

     Matura ist einmalig in der österreichischen Bildungslandschaft.

    F o r t s e t z u n g S e i t e 8  

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    Übungen (Fußball, Volleyball, Ausdauersport,Leichtathletik, Rettungsschwimmen und Orien- tierungslauf) werden durch den Internatssport(Alpinistik, Judo, Kraftsport, Tennis und Reiten)ergänzt und auch in der Freizeit können diverseSportarten individuell ausgeübt werden.

    „Mein WM-Titel 2002 im militärischen Fünf-kampf, 4 Jahre nach absolvierter Matura, wardas Resultat meines persönlichen Engage-ments und der breit gefächerten sportlichenAusbildung im MilRG. Diese Schule bietet alleMöglichkeiten, Körper und Geist im gesundenEinklang zu fördern und zu fordern. Es bleibtlediglich dem Einzelnen überlassen, ob er dieseChancen erkennt und nützt“, schildert der Welt-meister Stefano Palma.

    Ein vierjähriges Flugsportschulungsprogrammwird im Rahmen des Internatssportes ange-boten, dieses umfasst eine Segelflugsport- undMotorflugsportausbildung und endet mit demPrivatpilotenschein.

    Ebenfalls nicht zu kurz kommt der musisch

    kreative Bereich. Im Rahmen der „Spielmusik“beispielsweise werden von den Schülern Mu-sikstücke einstudiert und dann bei besonderenAnlässen aufgeführt. Das Bläserensemble er-bringt beachtliche Leistungen.

    MilRG internationalDas Militärrealgymnasium führt mit seinen zweiausländischen Schulpartnern, dem Welbeck –The Defence Sixth Form College in Woodhouse,Leicestershire, Großbritannien, und dem Lycéemilitaire de Saint Cyr bei Paris, Frankreich, einesehr enge Zusammenarbeit: Zöglinge mit Erzieher-offizieren nehmen an militärischen aber auch ansportlichen Wettkämpfen oder an einer Intensiv-sprachwoche teil. An der MilRG-Wintersportwo-

    che sind immer ausländische Zöglinge mit dabei.

    Gymnasiast in UniformKaum ein anderes Schülerleitbild ist so vielfältigwie das eines MilRG-Zöglings. Die „menschli-chen Faktoren“ werden herangebildet, im Sin-ne der Erreichung einer umfassenden sozialenKompetenz wie Kooperationsfähigkeit (die Be-reitschaft zur Zusammenarbeit, Mitarbeit undTeamfähigkeit), Konfliktfähigkeit (das Überden-ken eigener Standpunkte und die kontrollierteForm der Austragung von Konflikten) sowieKommunikationsfähigkeit in einem kamerad-schaftlichen Klima. Jährlich werden dazu Klas-senseminare angeboten.

    BerufsorientierteFachkompetenzIn der vormilitärischen Ausbildung erlernen dieZöglinge grundlegende Verhaltensweisen einesmilitärischen Uniformträgers in Theorie undPraxis. Sie werden nicht zu Soldaten ausgebil-det, aber auf eine zukünftige Qualifikation alsOffiziere vorbereitet.

    Nach Beendigung der vormilitärischen Basis-ausbildung der 5. Klasse soll der Zögling denmilitärischen Formaldienst und grundlegendeAusbildungsthemen beherrschen: u. a. militä-rischer Dienstbetrieb, Exerzierdienst, Fernmel-dedienst, Selbst- u. Kameradenhilfe, Karten- u.Geländekunde.

    In der 6. Klasse sollen die Zöglinge nach Been-digung der vormilitärischen Feld- und Erlebnisaus-bildung die praktische Anwendung ausgewähltermilitärischer Themen, u. a. Leben im Felde, Alpin-dienst, ABC-Dienst im Rahmen der semesterab-schließenden Geländespiele durchführen können.

    Durch eine gezielte Persönlichkeitsbildung soll

    der Zögling der 7. Klasse als unmittelbarer Vor-gesetzter im Rahmen der Aspirantenausbildungeigenverantwortlich und eigenständig im Sinnedes Auftrages als Hilfsausbildner seine erstenErfahrungen im Führen sammeln.

    Zu den Ausbildungsthemen gehören u. a. Rhe- torik, Gesellschaftsformen, „gutes Benehmen“,Führungsverhalten und Ausbildungsmethodik,Führungsverfahren und Befehlsschema, Ver-bundenheit mit Österreich und seiner Armeeund Truppenbesuche.

    Schulische, sportliche undmedizinische Aufnahme-bedingungenFür die Aufnahme in die drei fünften Klassendes Gymnasiums und in das Vollinternat müssensich die interessierten österreichischen Staats-bürger bis 15. April 2012 bewerben. Neben derBereitschaft in einem Internat zu leben und zustudieren, sind Schulzeugnisse sowie ärztlicheBefunde gemäß Aufnahmeunterlagen (http://www.milrg.at/pdf/Infos_Aufnahmeunterla-gen_2011.pdf) vorzulegen.

    An drei Tagen im Mai werden dann alle zukünf- tigen Militärgymnasiasten zu einer sportlichenÜberprüfung und einem Vorstellungsgesprächnach Wiener Neustadt eingeladen. Es werdennur zwei leicht trainierbare Disziplinen getestet;die Mindestanforderung in 100m Schwimmenbeträgt 2,42min (m) und 2,57min (w) und im 2000m

    Laufen 9,30min (m) und 10,36min (w). Bei besse-ren Leistungen ergibt sich eine höhere Punkte-

    zahl für die Rangordnung bei der Aufnahme.Vor der Aufnahmekommission wird ein Ge-spräch über das bisherige Leben, die persön-lichen Interessen, die Motivation usw. geführt.Die Feststellung der körperlichen Eignungerfolgt durch den Militärarzt der Theresiani-schen Militärakademie; berücksichtigt werdendabei die in Schule und Internat vorgeseheneverstärkte sportliche Betätigung und die vor-aussichtliche körperliche Offizierseignung. DieAufnahmewerber unterziehen sich einem in- ternen Ranking, bei dem auch die letzte Schul-nachricht mit einbezogen wird. Der erfolgreicheAbschluss der 8. Schulstufe bleibt Grundvor-aussetzung. Für die Festlegung allfälliger Auf-nahmeprüfungen zählt aber das Jahreszeugnis.

    Innerhalb von vierzehn Tagen nach der sportli-chen Überprüfung und dem Vorstellungsgesprächwerden die Erziehungsberechtigten über das Er-gebnis informiert. Nach Vorlage des Jahreszeug-nisses (bis 15. Juli) werden den Eltern allfälligeAufnahmeprüfungen entsprechend den schul-gesetzlichen Aufnahmebestimmungen mitgeteilt.Ende August findet eine vorgezogene Internats-woche vor dem offiziellen Schulbeginn statt.

    Weitere Informationen finden Sie auf unsererHomepage unter www.milrg.at

    Hptm Prof. Mag. Serge CLAUS,Pressereferent MilRG & BRGfB/MilAk© Bild(er) MilRG,

    E-Mail: [email protected]

      BEWERBUNGSMÖGLICHKEITDie Chance beim Österreichischen Bundesheer: Freie Arbeitsplätze alsErzieheroffizier am Militärrealgymnasium in Wiener Neustadt.

    Sind Sie Milizoffizier, Leutnant bis Hauptmann oder MO-Anwärter, im Alter zwischen 25 bis 35 Jahre? Haben Sie Freude an der Arbeitmit jungen Menschen sowie pädagogische Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen? Mögen Sie eine abwechslungsreiche Arbeitszeitvon 12:45 bis 21:00 Uhr mit entsprechender Verdienstmöglichkeit und zusätzlichem Nachtdienst? Dann haben Sie die Möglichkeit, eineinteressante und verantwortungsvolle Aufgabe als männlicher und weiblicher Erzieheroffizier am Militärrealgymnasium zu erfüllen!

    Als Hauptaufgabe gilt die pädagogische Betreuung der Militärgymnasiasten mit Vorbildwirkung: Unterstützung und Hilfestellung bei ihrem Studium, Er-kennen der Lernschwächen und Einleitung der Fördermaßnahmen; Hilfestellung bei der Zeitplanung; Anhalten zur gesunden Lebensführung, Förderungvon Ordnung, Sauberkeit und Disziplin; positive Beeinflussung der persönlichen Entwicklung, Motivation der Schüler; Gestaltung einer sinnvollen Freizeit,Teamgeist fördernde Aktivitäten; Förderung der Kommunikation und der Kooperation, Konflikterkennung und -lösung; Ansprechpartner bei Problemen jederArt; und die Gestaltung und Durchführung einer zielorientierten vormilitärischen Ausbildung in Theorie und Praxis, von Exkursionen und Truppenbesuchenund vom Abschlussmarsch, Vorbereitung auf den Offiziersberuf durch Übermittlung von grundlegendem militärischem Wissen.

    Als Nebenaufgabe steht die Koordination und Kommunikation durch enge Zusammenarbeit mit Elternhaus, Schule und Internat sowie die Mithilfe bei schu-

    lischen Veranstaltungen. Sollten Sie Interesse haben, so wenden Sie sich an uns: [email protected], Militärrealgymnasium, Burgplatz 1, 2700 Wiener Neustadt,Telefon: 050 201 20 29650 DW.Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

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    Ist für die tatsächliche Verwendung im Auslandeine niedrigere Zulagengruppe vorgesehen, alsder Verwendungs(Entlohnungs)gruppe einesBediensteten im Inland entspricht, so ist der Be-dienstete in die nächstniedrigere Zulagengrup-pe einzureihen.

    Neuerungen ab 2012Mit der erfolgten Novellierung des Auslandszu-lagen- und -hilfeleistungsgesetzes sind insbe-sondere folgende Neuregelungen zu beachten:

    50 % des Sockelbetrags nur bei konkreter Aus-landseinsatzvorbereitung

    Aufgrund der neuen Rechtslage wird ausdrück-lich festgehalten, dass Soldaten, die Dienst inEinheiten mit hohem Bereitschaftsgrad ver-sehen, eine Auslandszulage in Höhe von 50 %des Sockelbetrages nur dann erhalten, wennsie sich konkret in einer Vorbereitung zu einemAuslandseinsatz befinden, d.h. in einer inländi-schen Vorbereitung in unmittelbarem zeitlichenund sachlichen Zusammenhang zur Entsendungstehen.

    Umbenennung der „mission subsistence allo-wance“ in „Taggeld und/oder Urlaubsgeld“Durch die 2. Dienstrechts-Novelle 2009 wurdeeine neue Bestimmung eingeführt, nach derBeträge der Vereinten Nationen, die als „mis-sion subsistence allowance“ bis zu einer Höhe

    von einer Werteinheit ausbezahlt werden, beieiner Refundierung außer Betracht bleiben. ImGegenzug verringert sich gemäß § 12 Abs. 5 dieAuslandszulage für Missionen der VereintenNationen, bei denen eine „mission subsistenceallowance“ bezahlt wird, um 12,5 % einer Wert-einheit. Um im Vollzug aufgetretene Unklar-heiten zu beseitigen, wurde dieser Begriff nundurch „Taggeld und/oder Urlaubsgeld“ ersetzt.

    Entfall des Begriffes „Krisenzuschlag“ undentsprechende Neugestaltung des Einsatz-zuschlagesDie Vergangenheit zeigte, dass die rein sprach-liche Differenzierung zwischen dem perso-nenbezogenen Gefahrenzuschlag und demeinsatzraumbezogenen Krisenzuschlag zu Un-klarheiten führte. Mit der erfolgten Änderungder Bezeichnung des Krisenzuschlages in denEinsatzzuschlag wurde Klarheit geschaffen. Dervormalige Krisenzuschlag wurde folglich unterdem Titel Einsatzzuschlag einer detaillierterenDifferenzierung unterzogen. Dies entspricht denderzeitigen und künftigen Einsatzszenarien desÖsterreichischen Bundesheeres. Nach demKonzept Auslandseinsätze unterstützen öster-reichische Einheiten im Ausland insbesonderedie von den Vereinten Nationen oder der EUgeführten „klassischen“ Peacekeeping-Einsätzeüber die internationalen Maßnahmen bei der mi-litärischen Bekämpfung von Bedrohungen durchinternationalen Terrorismus, bis zum Kampf derverbundenen Waffen im Rahmen des – seit dem

    Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon – ge-samten Spektrums der Petersberg-Aufgaben(bis zur Friedensdurchsetzung mit militärischenMitteln).

    Es werden nunmehr folgende Arten des Einsatz-zuschlages auf Grund der besonderen Umstän-de im Einsatzraum zur Anwendung gelangen:

    Art des

    Einsatzzuschlages

    Höhe

    bei einem Einsatz in Kri-sengebieten mit aktuellanhaltenden bewaffne-

     ten Konflik ten

    10 Werteinheiten

    bei einem Einsatz inKrisengebieten mit wie-derholt aufflammendenbewaffne ten Konflikten(„post-war“)

    7 Werteinheiten

    bei einem Einsatz inKrisengebieten mitwiederholt gegen dasLeben von Personen

    gerichteten terroristi-schen Anschlägen

    5 Werteinheiten

    bei einem Einsatz aufehemals von einembewaffneten Konflikterfassten Gebiet undeiner damit verbunde-nen Gefährdung durchzurückgebliebene, ver-borgene oder nicht er-kennbare Kampfmittel

    4 Werteinheiten

    bei einem Einsatz zurKatastrophenhilfe so-wie zu Such- und Ret-

     tungsdiensten

    3 Werteinheiten

    bei einem Einsatz zurhumanitären Hilfe 2 Werteinheiten

    AllgemeinesZum Auslandseinsatzpräsenzdienst dürfenWehrpflichtige und Frauen, die zum Ausbil-dungsdienst oder zu Miliztätigkeiten heran-ziehbar sind, auf Grund schriftlicher freiwilligerMeldung und nach Maßgabe militärischer Inter-essen herangezogen werden. Eine freiwilligeMeldung darf erst nach Vollendung des 18. Le-bensjahres eingebracht werden. Soldaten, dieeinen Auslandseinsatzpräsenzdienst nach § 19Abs. 1 Z 9 des Wehrgesetzes 2001 (WG 2001)leisten, haben für die Dauer dieses Präsenz-dienstes Anspruch auf:

    • Besoldung gemäß Auslandseinsatzgesetz2001 (AuslEG 2001) in Form eines Grundbetra-ges und der Auslandseinsatzzulage;

    • Fahrtkostenvergütung bei Antritt und bei Been-digung des Präsenzdienstes nach § 7 Abs. 1 Z 1des Heeresgebührengesetzes 2001 (HGG 2001);

    • Sachleistungen und Aufwandsersatz nachdem 3. Hauptstück HGG 2001, das sind Be-waffnung, Bekleidung und Ausrüstung, Unter-bringung sowie Verpflegung (mit Ausnahmeder Ansprüche anlässlich des Verlassens desGarnisonsortes nach § 15 HGG 2001);

    • Leistungen bei Erkrankung oder Verletzungwie ärztliche Betreuung sowie Leistungen imFalle des Ablebens nach dem 4. HauptstückHGG 2001, dem Heeresversorgungsgesetz

    (HVG) und dem Auslandszulagen- und -hilfe-leistungsgesetz (AZHG).

    Grundbetrag undAuslandseinsatzzulageDer Grundbetrag richtet sich nach dem Dienst-grad. Er ist vom Bundesminister für Landes-verteidigung und Sport mit Verordnung inHundertsätzen des Bezuges vergleichbarerMilitärpersonen festzusetzen. Die Auslandsein-satzzulage setzt sich aus einem Prozentsatzdes Sockelbetrages und allfälligen Zuschlägenzusammen.

    • 100% des Sockelbetrages und Zuschläge ge-bühren bei Entsendung von Einheiten und Ein-

    zelpersonen in das Ausland;• 50% des Sockelbetrages gebühren bei inländi-

    scher Vor- und Nachbereitung zur Entsendungin den Auslandseinsatz;

    • 75% des Sockelbetrages und Zuschläge ge-bühren bei Entsendung zu Übungs- und Aus-bildungsmaßnahmen im Ausland;

    • 40% des Sockelbetrages und Zuschläge ge-bühren bei Entsendung zu Übungen und Aus-bildungsmaßnahmen gemäß § 1 Z 2 KSE-BVG.

    Die Höhe des Sockelbetrages und der Zu-schläge ist in Werteinheiten festgesetzt. EineWerteinheit entspricht 4,4% des Gehaltes (ein-schließlich allfälliger Teuerungszulagen) derGehaltsstufe 2 der Dienstklasse V eines Beam-

     ten der Allgemeinen Verwaltung. Der Sockelbe- trag wird durch die Zulagengruppe bestimmt, indie der Bedienstete auf Grund seiner tatsächli-chen Verwendung im Ausland einzureihen ist.

    F o r t s e t z u n g S e i t e 1 0  

    Neuerungen in der

    Auslandseinsatzbesoldung

    Foto: Pusch 

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    Die ersten vier Fälle beziehen sich auf Einsätzein Krisengebieten, in denen bewaffnete Konfliktestattfinden oder stattgefunden haben. Um einenfriedensdurchsetzenden Einsatz in einem Kri-sengebiet mit anhaltenden bewaffneten Konflik- ten mit deutlichem Abstand abbilden zu können,wurde dieser separat dargestellt. Als Spezialtat-

    bestand wird mit einem Einsatz in Krisengebie- ten mit wiederholt gegen das Leben von Perso-nen gerichteten terroristischen Anschlägen einneues Szenario formuliert. Hier kommt es daraufan, dass es sich grundsätzlich bereits um einKrisengebiet handelt und die Lage durch terro-ristische Anschläge (vor allem auch gegen dieeingesetzten Streitkräfte) eskaliert.

    Erhöht sich die Intensität eines Einsatzes durchvermehrte direkte Gewaltanwendung gegenentsendete Personen in einem der angeführ- ten Fälle – mit Ausnahme des ersten – erhöhtsich der jeweilige Einsatzzuschlag um eineWerteinheit. Hier wurde für die Beurteilungvon Lageentwicklungen in den Einsatzräumendurch die nationalen Verantwortungsträger ein

    Spielraum geschaffen, wonach die angeführtenSzenarien entsprechend einer aktuellen Lage-bildentwicklung (erhöhte Intensität, nicht nurvereinzelte Vorfälle) um eine Werteinheit ange-hoben werden können.

    Treffen bei einem Einsatz mehrere Vorausset-zungen zusammen, so gebührt der Einsatzzu-schlag für die jeweils am höchsten abzugelten-de Voraussetzung.

    Ersteinsatzzuschlag auch für Einzelpersonen

    Nach der vorherigen Rechtslage gebührte einErsteinsatzzuschlag nur einer geschlossenenEinheit. Es stellte sich jedoch heraus, dassvermehrt auch Einzelpersonen, die zwar nichtim Rahmen eines österreichischen Einsatzes

    in ein Krisen- bzw. Katastrophengebiet fahren,sondern direkt von den Vereinten Nationen ge-sendet werden, aber stets vor den nationalenKontingenten eintreffen und deren Einsatz orga-nisatorisch und infrastrukturell vorbereiten, ent-sandt werden. Um dieser Ungleichbehandlungentgegenzutreten, wurde der Anspruch auf Er-steinsatzzuschlag auf Einzelpersonen erweitert.

    Da sich in der Vergangenheit zeigte, dass Ein-zelpersonen kürzer im Einsatzraum verbleibenals geschlossene Einheiten, wurde jedoch derZeitraum der Gebührlichkeit für Einzelpersonenherabgesetzt.

    Massive Neuerungen beim Funktionszuschlag

    Die vormaligen Regelungen des Funktionszuschla-ges waren aufgrund grundlegender Änderungenim Bereich der Struktur des ÖsterreichischenBundesheeres nur noch sehr schwer vollziehbarund wurden in mehrfacher Hinsicht geändert.

    Art desFunktionszuschlages

    Höhe

    Kommandantin oder Kom-mandant großer Verband 10 Werteinheiten

    Kommandantin oder Kom-mandant kleiner Verband 8 Werteinheiten

    Kompaniekommandantinoder Kompaniekommandant 6 Werteinheiten

    Zugskommandantin oderZugskommandant 4 Werteinheiten

    Halbzugskommandantinoder Halbzugskommandant 3 Werteinheiten

    Gruppenkommandantinoder Gruppenkommandant 2 Werteinheiten

    Kommandogruppenkomman-dantin oder -kommandant 2 Werteinheiten

    Administratorin oder Admi-nistrator einer Einheit 3 Werteinheiten

    Der Funktionszuschlag vermindert sich für Stell-vertreterinnen oder Stellvertreter in den erstendrei Fällen um zwei Werteinheiten.

    Durch das dargestellte System wird wie bisherder Verantwortlichkeit der Kommandantin oderdes Kommandanten Rechnung getragen. Die imAuslandseinsatz hervorgehobene persönlicheund dienstliche Alleinverantwortung militäri-scher Vorgesetzter soll hier weiterhin abgebil-det werden. Diese Zuschläge gelten auch fürjene Elemente, die ihrer Bedeutung und ihrer

    Stellung in der österreichischen Heeresglie-derung nach mit jenen im Zuschlagskataloggenannten Elementen vergleichbar sind (z.B.Batterie oder (Flieger-)Staffel als Kompanie-äquivalent). Weiters gibt es im Einsatz auch„hauptamtliche“ Stellvertreterinnen oder Stell-vertreter, wie jene/jener der Kompaniekomman-

    dantin oder des Kompaniekommandanten, die/der aufgrund des erforderlichen „24 Stunden/7Tage pro Woche Dienstes“ der Kompanien dieKompaniekommandantin oder den Kompanie-kommandanten in der Führung der Einheit ablöstund entlastet. Dieser Ansatz wird bis zur EbeneKompanie umgesetzt.

    Züge werden im Auslandseinsatz zur taktischenAuftragserfüllung in zwei Halbzüge aufgeteilt.Die Kommandantin oder der Kommandant desHalbzuges ist gleichzeitig stellvertretende Zugs-kommandantin oder stellvertretender Zugskom-mandant und übernimmt dabei selbständigeVerantwortung für diese Auftragserfüllung.Weiters erhält die oder der Vorgesetzte derentsandten Einheit einen (addierbaren) Funkti-

    onszuschlag in der Höhe von zwei Werteinhei- ten, wenn diese/dieser die Funktion neben eineranderen Funktion ausübt und für diese ebenfallsein Funktionszuschlag gebührt.

    Bisher machte es keinen Unterschied, ob derVorgesetzte einem bataillonsstarken Kontingentvorstand oder lediglich einer Gruppe.

    Art desFunktionszuschlages Höhe

    Chefin oder Chef des Sta-bes im Kommando einesgroßen Verbandes

    6 Werteinheiten

    Fachexpertin oder Fach-experte mit einem ein-schlägigen abgeschlosse-nen Universitätsstudium

    6 Werteinheiten

    Leitende Offizierin oderleitender Offizier einesSachbereiches im Kom-mando eines großen Ver-bandes

    4 Werteinheiten

    Fachoffizierin oder Fach-offizier und Fachunterof-fizierin oder Fachunterof-fizier im Kommando einesgroßen Verbandes

    3 Werteinheiten

    Zur Gruppe der „Fachexpertinnen oder Fach-

    experten“ gehören jedenfalls Funktionen wieÄrztinnen oder Ärzte, Chemikerinnen oderChemiker, Psychologinnen oder Psychologen,Rechtsberaterinnen oder Rechtsberater, Mi-litärseelsorgerinnen oder Militärseelsorgeroder Veterinärinnen oder Veterinäre. Dane-ben sind jedenfalls jene Fachexpertinnen oderFachexperten umfasst, die im innerhalb desBundesheeres definierten „ExpertInnenpool“aufgenommen wurden. Diesen Funktionen istgemeinsam, dass zur Ausübung ein einschlägigabgeschlossenes Universitätsstudium notwen-dig ist. Die herausragende Position der Chefinoder des Chefs des Stabes im Kommando einesgroßen Verbandes erhält dabei aufgrund deshervorgehobenen Verantwortungsbereiches

    eine entsprechende finanzielle Abgeltung.Früher erhielt ausschließlich der leitende Of-fizier des Sachbereiches Logistik (S 4) einenFunktionszuschlag.

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    information

    Dieser Ungleichbehandlung tritt nun der dritteAnwendungsfall entgegen, welcher nunmehralle leitenden Offizierinnen und Offiziere einesStabsbereiches zusammenfasst.

    Der vierte Fall fasst Fachoffizierinnen oderFachoffiziere und Fachunteroffizierinnen oder

    Fachunteroffiziere zusammen. Um mit diesemneuen Funktionszuschlagssystem jene Offiziereund Unteroffiziere zu erfassen, deren Aufgaben-gebiet einen hervorgehobenen Verantwortungs-bereich umfasst, wird diese Kategorie erst abEbene Brigade eingeführt (Befehlsbereich übermehrere internationale Bataillone). Offizierinnenoder Offiziere und Unteroffizierinnen oder Unter-offiziere sollen einen finanziellen Anreiz erhal- ten, um sich dem fordernden Dienst innerhalbeines multinationalen Stabes zu stellen.

    Ein weiterer Vorteil dieser Regelung liegt imvereinfachten und transparenten Verwaltungs-vollzug. Bei der Ausübung von mehr als einerFunktion in den ersten drei Fällen gebührt derFunktionszuschlag für die am höchsten abzugel-

     tende Funktion.

    Art des Funktionszu-schlages für eine Beob-achtertätigkeit bei einereigenständigen Mission

    Höhe

    Sektorkommandantin oderSektorkommandant(Der Funktionszuschlag ver-mindert sich für Stellvertre-

     terinnen oder Stellvertreterum zwei Werteinheiten.)

    4 Werteinheiten

    Kommandantin oder Kom-mandant eines Beobach-

     terteams2 Werteinheiten

    Österreich hat sich bei der Ausbildung unddem Einsatz von Beobachteroffizieren interna- tional eine ausgezeichnete Reputation erwor-ben. Funktionen wie Sektorkommandantin oderSektorkommandant („Sector commander“)oder Kommandantin oder Kommandant einesBeobachterteams („Teamleader“) werden erstim Einsatzraum nach einem internationalenHearing durch das „Force Command“ festge-legt, weil es hier aufgrund der selbstverantwort-lichen Tätigkeit der eingesetzten Beobachter ineinem höchst sensiblen Einsatzraum – in poli- tischer wie auch militärischer (z.B. besondershohe Minengefahr) Hinsicht – besonders darauf

    ankommt, die jeweils qualifiziertesten Kandida- tinnen oder Kandidaten herauszufiltern. Dieseinternational hervorgehobenen Funktionen wer-den nunmehr auch mit einem Funktionszuschlagbedacht.

    Wird ausschließlich die Tätigkeit als Vorgesetz- te oder Vorgesetzter eines nationalen und/oderinternationalen Kontingentes wahrgenommen,beträgt der Funktionszuschlag bei:

    Art des Funktions-zuschlages bei aus-schließlicher Tätig-keit als Vorgesetzteoder Vorgesetzter ei-nes nationalen und/ oder internationalenKontingentes

    Höhe

    Kontingenten ab der Stärkeeines großen Verbandes 12 Werteinheiten

    Kontingenten ab der Stärkeeines kleinen Verbandes 10 Werteinheiten

    kompaniestarkenKontingenten 8 Werteinheiten

    zugsstarken Kontingenten 6 Werteinheiten

    Der Funktionszuschlag vermindert sich fürStellvertreterinnen oder Stellvertreter der ge-nannten Tätigkeiten um zwei Werteinheiten.Diese Tabelle betrifft den Fall, dass Personen alsVorgesetzte eines internationalen Verbandes imAusland verwendet werden. Da es vorkommenkann, dass diese weder Vorgesetzte einer öster-reichischen Einheit noch eine direkte Komman-dantenfunktion über österreichische Truppenhaben, waren sie bisher nicht von den Funkti-onszuschlägen erfasst.

    Für den gesamten Funktionszuschlag gilt, dasser bei Entsendung gemäß § 1 Abs. 1 Z 3 und 4

    AZHG (bei der sonstigen Vor- und Nachberei- tung sowie bei den Übungen und Ausbildungs-maßnahmen nach KSE-BVG) in halber Höhegebührt.

    Erweiterung des Gefahrenzuschlages

    Die Neuregelung erweitert den Anspruch aufGefahrenzuschlag insofern, als Personen, die ineinem Einsatz überwiegend und unmittelbar mitder Bekämpfung von Seuchen beauftragt sindbzw. mit Aufgaben der Spezialaufklärung beauf- tragt sind, sofern diese Aufgaben mit einer au-ßergewöhnlichen Gefährdung für Leib und Lebenverbunden sind, Anspruch auf einen Zuschlag inder Höhe von vier Werteinheiten haben.

    Grundsätzlich werden unter dem Gefahrenzu-schlag „höchstpersönliche“ Zuschläge verstan-den, um die besondere Lebensgefahr in die sichdie Person befehlsgemäß begibt, abzugelten.Hier handelt es sich z.B. um Personen, die mitder Beseitigung von Minen beauftragt sind. Derkonkrete Einsatz zur Seuchenbekämpfung wirdsich zumeist im Rahmen eines Katastrophen-hilfseinsatzes ergeben. Es sollen nur diejenigenden konkreten Seuchenbekämpfungszuschlagbekommen, die dafür ausgebildet sind, bzw. sichbefehlsgemäß in diese Gefahr begeben.

    Um dem System dieser Unterscheidung auchformal Rechnung zu tragen, findet diese Ge-fährdungsquelle nunmehr in den Normen überden Gefahrenzuschlag ihre Berücksichtigung.

    Erfahrungen bei vergangenen und laufendenAuslandseinsätzen, wie z.B. im Tschad oderim Kosovo, haben gezeigt, dass Aufgaben derSpezialaufklärung mit einer besonderen undaußergewöhnlichen Gefährdung für Leib undLeben einhergehen können, die über das mitdem Einsatzzuschlag abgegolte-ne Gefähr-dungspotential hinaus gehen. Angehörige derSpezialeinsatzkräfte können beispielsweisebeauftragt werden, befehlsgemäß aktiv Ge-fahren, wie z.B. Geiselbefreiungen, Zugriff aufpotentielle Kriegsverbrecher oder Informati-onsbeschaffung im unmittelbaren Umfeld derorganisierten Kriminalität aufzusuchen. DieserGefahrenzuschlag gilt nicht, wenn diese beson-dere Gefährdung bereits durch eine spezifischepauschalierte Nebengebühr im Auslandseinsatz

    abgegolten wird.

    Mag. Christoph Ulrich, DiszBW 

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    ausbildung

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    Die Heerestruppenschule ist die zentrale Ausbil-dungsstätte für die Kommandanten der Kampf- truppe im Bundesheer. Die Grundaus- undWeiterbildung erfolgt für die WaffengattungenJäger-, Aufklärungs-, Pionier- und Artillerietrup-pe sowie die Mechanisierte Truppe.

    Die ständige Anpassung der Ausbildung und desAusbildungsangebots für die Kommandantenverschiedener Ebenen ist für die Heerestrup-penschule ein Gebot der Stunde.

    Einsatzerfahrungen einerseits und internationa-le Zusammenarbeit andererseits erfordern einständiges Überarbeiten der Ausbildungsgrund-lagen.

    Überdies stellt die waffengattungsübergreifen-de Ausbildung einen wesentlichen Faktor derVorbereitung auf ein Gefechtsfeld des 21. Jahr-hunderts dar und wird in den Seminaren derWaffengattung stets berücksichtigt.

    Die Abstimmung zwischen kurzer theoretischerund intensiver praktischer Ausbildung ist über-dies ein Markenzeichen der Heerestruppen-schule. Auch die Messbarkeit von Ausbildungs-ergebnissen hat an der Heerestruppenschulemit der Verwendung der Duell-Simulationsaus-wertung unter Echtzeit eine große Verbesse-rung der Ausbildungsergebnisse gebracht.

    Das gesamte Ausbildungsangebot für unsereKameraden im Milizstand ist dem Bildungsan-

    zeiger, der jährlich mit der Ausgabe Nr. 3 derZeitschrift Miliz Info im September des Vorjah-res herausgegeben wird, zu entnehmen.

    Im Folgenden werden Waffengattungsseminarebeim Institut Jäger vorgestellt, die die Komman-danten der Jägertruppe im Laufe ihres Werde-ganges zu absolvieren haben.

    Das Seminar wurde von 16. bis 20. Jänner 2012beim Institut Jäger angeboten und ist zur Errei-chung des Dienstgrades Hauptmann erforderlich.

    Dieses Seminar zielt auf die Schulung der Füh-rung einer Einheit ab und vertieft die Ziele des Ein-heitskommandantenkurses, wobei Neuerungenund neueste Erfahrungen aus Ausbildung undEinsatz Berücksichtigung finden. Aktuelle Ein-satzszenarien für die Einheit bilden die praktischeGrundlage und werden in Planspielen und im Ge-lände mit Ausbildungsunterstützung umgesetzt.

    Seminar FortbildungEinsatzführung in derWaffengattungan der Waffengattungsschule gemäß DBMOWbldg.

    Dieses Seminar wird ebenfalls unter der Be-

    zeichnung „Fortbildungsseminar Einheitskom-mandant Jägertruppe“ von18. bis 22. Juni 2012  beim Institut Jäger ange-boten und ist zur Erreichung des DienstgradesMajor erforderlich.

    Im Fortbildungsseminar Einsatzführung in derWaffengattung Jägertruppe werden die Grund-lagen der Führung einer Einheit im Zusammen-hang mit der nächsten Führungsebene, demBataillon, in Zusammenhang gebracht und derEinstieg auf eine Stabsfunktion in dieser Ebenevorbereitet.

    Die Voraussetzungen, Teilnahmemöglichkeitenund tatsächliche Abläufe (Curricula) sind imDetail dem KURSIS zu entnehmen bzw. über denSachbearbeiter personelle Einsatzvorbereitungdes mobvKdos abzuklären.

    Obstlt Klaus E. Jonach, HTS 

    Seminar Führung im Gefecht(01) – Einsatztraining Zugfür Offiziersanwärter gemäß DBMOA.Dieses Seminar wird vom24. bis 26. April 2012beim Gebirgskampfzentrum,

    04. bis 06. Juni 2012 beim Institut Jäger und

    18. bis 20. September 2012beim Gebirgskampfzentrum

    angeboten und ist ein begleitendes Seminar zuden Zugskommandantenlehrgängen.

    Bei diesem Seminar werden dem Offiziersan-wärter jene Fähigkeiten vermittelt, die in ver-schiedenen Gefechtssituationen zur Führungeines Jägerzuges erforderlich sind, um lagean-gepasst nach neuesten Erfahrungen verschie-

    denste Aufträge erfüllen zu können.Nach der Vermittlung von theoretischen Grund-lagen wird im zweiten Teil des Seminars dieGefechtstechnik anhand des Modells Jägerzuglage- und auftragsangepasst praktisch vermittelt.

    Ziel sind die Sicherstellung des Verfahrensbeim Einsatz Marsch und Sicherung. Systema- tisch werden die Teilnehmer des Seminars aufdie Anwendung des Gefechtstechnischen Füh-rungsverfahrens hingeleitet.

    Seminar Einsatzführungin der Waffengattungan der Waffengattungsschule gemäß

    DBMOWbldg. Dieses wird unter der Bezeich-nung „Fortbildungsseminar Einheitskomman-dant Jägertruppe“ für Offiziere mit FüLG1, Allg.Teil und allenfalls Fachteil durchgeführt.

    Seminare an der

    Heerestruppenschule

    Foto: HTS 

    Foto: HTS 

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    ausbildung

    AufgabenDer Fluglotse hat die Aufgabe, den Flugverkehrsicher, ordnungsgemäß, flüssig und ökonomischzu lenken. Er überwacht den Luftraum und leitetalle Luftfahrzeuge in seinem Zuständigkeitsbe-reich, soweit sie seiner Kontrolle unterliegen, umZusammenstöße zu vermeiden (Flugsicherung).

    Dem Fluglotsen stehen unter anderem folgendeHilfsmittel zur Verfügung:

    • eingereichter Flugplan des Flugzeugführers,

    • direkter Sichtkontakt,

    • elektronische Planungsinstrumente

    sowie• Positionsmeldungen,

    • Wettermeldungen,

    • Radar und Flugfunk.

    Österreich betreibt die Flugsicherung im zivilenBereich (Austro Control GmbH) und im mili- tärischen Bereich. Die Fluglotsen des Öster-reichischen Bundesheeres arbeiten an denMilitärflugplätzen in Zeltweg, Langenlebarn,Wr. Neustadt und Aigen sowie im Military Con- trol Center in Wien.

    Die Organisation der gemeinsamen Nutzung desösterreichischen Luftraums durch die Zivil- undMilitärluftfahrt gilt im internationalen Vergleichals überaus effizient und flexibel. Auf Basis der

    langjährigen Erfahrung in der Zusammenarbeitzwischen ziviler und militärischer Flugsicherunggilt diese Art der Abwicklung des Flugverkehrsheute als Vorzeigemodell.

    AusbildungNeben einem selektiven psychologischen undmedizinischen Auswahlverfahren muss derangehende österreichische Militärfluglotse dieAusbildung zum Berufsoffizier an der Theresia-nischen Militärakademie absolvieren.

    zurück in Österreich an dem für den Lehrgangs- teilnehmer vorgesehenen Militärflugplatz eineArbeitsplatzbefähigung (Rating) in der Dauervon zirka 6 Monaten zu erlangen.

    Im Anschluss daran beginnt der dritte Teil der

    Ausbildung. Hier werden wiederum in 18 Wo-chen die noch fehlenden praktischen Kenntnis-se im Bereich Radar oder Tower vermittelt, umdann nach weiteren etwa 6 Monaten Schulungam heimischen Platz das zweite Rating zu absol-vieren und somit die komplette Ausbildung zumMilitärfluglotsen zu beenden.

    Das gegenseitige Einvernehmen mit den deut-schen Kameraden der Militärflugsicherung istausgezeichnet und ist sowohl in fachlicher alsauch in sozialer Hinsicht eine gegenseitige Be-reicherung.

    Ein weiterer Schritt der Zusammenarbeit istzukünftig auch die Ausbildung unseres Flugbe-ratungspersonals in Kaufbeuren sowie die Aus-bildung zum Verfahrensbearbeiter, an der auch

    österreichisches Lehrpersonal maßgeblich be- teiligt ist.

    In Summe werden dem angehenden Militärflug-lotsen sowohl an der Technischen Schule derLuftwaffe 1, als auch beim Erwerb der Arbeits-platzbefähigung an den österreichischen Mi-litärflugplätzen, Fertigkeiten und „Know-how“auf höchstem Niveau vermittelt.

    Die Länge der Ausbildung (Theorie und Praxiszirka 3 Jahre) ist unumgänglich, um als zukünf- tiger Militärfluglotse im österreichischen Luft-raum einen sicheren, geordneten und flüssigenAblauf des Flugverkehrs zu gewährleisten.

    Mjr Roman Janoschek, FlFlATS 

    Die eigentliche Fachausbildung zum Militärflug-lotsen an der Flieger- und Fliegerabwehrtrup-penschule in Langenlebarn und an der Tech-nischen Schule der Luftwaffe 1 in Kaufbeuren(Ostallgäu, BRD) erfolgt nach der Ausbildungzum Berufsoffizier an der TherMilAk.

    Um die Aufgaben als Militärfluglotse bestmög-lich erfüllen zu können, bedarf es einer fun-dierten Ausbildung gemäß den internationalenRegeln der ICAO (International Civil AviationOrganisation), die auch bei der österreichischenMilitärflugsicherung zu berücksichtigen sind.

    Seit dem Jahr 1999 besteht für angehende ös- terreichische Militärfluglotsen die Möglichkeit,die Ausbildung an der Technischen Schule derLuftwaffe 1 in Kaufbeuren zu absolvieren.

    Bisher wurden 18 Fluglotsen und somit etwa einViertel der aktiven österreichischen Militärflug-lotsen in Kaufbeuren ausgebildet.

    Im Gegenzug wird das hoch qualifizierte deut-sche Lehrpersonal durch mindestens einen

    ausgebildeten und erfahrenen österreichischenMilitärfluglotsen in der Rolle als Gastlehrer imSimulatorbetrieb unterstützt.

    Die Ausbildung zum militärischen Fluglotsen ander Technischen Schule der deutschen Luftwaf-fe dauert 54 Wochen. Dabei ist die Ausbildung indrei Abschnitte aufgeteilt.

    Im ersten Abschnitt (18 Wochen) werden demLehrgangsteilnehmer allgemeine theoretischeKenntnisse vermittelt. Nach den Lehrfächern 1bis 4 erfolgt die theoretische Abschlussprüfung,bei der für einen positiven Erfolg mindestens75 Prozent der Aufgaben richtig gelöst werdenmüssen.

    Im zweiten Abschnitt der Ausbildung (18 Wo-

    chen) erlernen die Lehrgangsteilnehmer im Si-mulatorbetrieb praktische Kenntnisse entwederim Bereich der Flugplatzkontrolle (Tower) oderder Anflugkontrolle (Radar), um anschließend

    Militärfluglotsen Im folgenden Beitrag werden die Aufgaben und die Ausbildung der österreichischen Militär- fuglotsen vorgestellt.

    Towersimulator

    Foto: FlFlATS 

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    ausbildung

    Die Nutzung von Simulatoren, Simulation und Si-mulationssystemen im Ausbildungsbetrieb stelltim Österreichischen Bundesheer nichts Neuesund auch keine Besonderheit dar. Gerade imletzten Jahrzehnt wurden nicht unbeträchtlicheMittel in diesen Bereich investiert und der Trup-pe, aber auch der Schulorganisation, bestmög-liche Ausbildungsmittel zur Verfügung gestellt.

    Die Thematik ist aktuell, weil neben den reinenAusbildungsaufgaben mit nahezu allen Simula- toren auch Aufgaben der Forschung, der Ein-satzvorbereitung und der Entscheidungsunter-stützung wahrgenommen werden können. Die technischen Entwicklungen gewährleisten dieszunehmend auch im internationalen Verbund.

    Unterstützung der AusbildungDie Qualität der Ausbildung zu verbessern sowieZeit und Kosten zu sparen sind grundsätzlicheZiele einer Ausbildungsunterstützung mit Simu-latoren, Simulationen und Simulationssystemen.

    Die Verringerung der Ausbildungsdefizite istdurch zeit-, wetter- und umweltunabhängigeSimulatorausbildung in Bereichen möglich, diebisher nur lückenhaft vermittelt werden konn- ten. Sie ist ein Weg, komplexe Aufgabenstel-lungen abzubilden und ein günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erreichen.

    Außerdem können Situationen mit hohem Gefah-renpotenzial ungefährdet geübt werden. Erfor-derliche Ausbildungen oberhalb der taktischenEbene oder bei zu geringen Mengengerüsten,für welche Kosteneffizienz nicht erwartbar bzw.deren Strukturen im ÖBH nicht vorhanden sind,können mit Partnern ermöglicht werden. Hierbeisteht die realistische Gestaltung der Ausbildung,soweit diese besonders aus Sicherheitsgründenauf Truppenübungsplätzen und im freien Gelän-de nicht erreicht werden kann, im Vordergrund.

    Damit soll eine Einsparung von Betriebskostendurch geringeren Bedarf an Betriebsmittel undErsatzteilen erreicht werden. Natürlich soll auchdie Belastung der Umwelt durch verringerten

    aber konzentrierten Einsatz von Großgerät aufTruppenübungsplätzen, Schießbahnen und inÜbungsräumen entlastet werden. Somit kanndie Erhaltung der Einsatzbereitschaft und Ver-

    Überblick derSimulation im ÖBHKlassifizierung

    Simulatoren lassen sich danach klassifizieren,ob der Bediener oder das Waffensystem realoder simuliert ist. Zu unterscheiden ist

    • die Live Simulation mit realem Bediener amrealen Waffensystem in einer simulierten Um-welt,

    • die virtuelle Simulation mit realem Bediener imsimulierten Waffensystem und

    • die konstruktive Simulation mit simuliertemBediener am simulierten Waffensystem.

    Die militärischen Nutzer können unter Einsatzvon Constructive-, Virtual- und Live-Simulationihre Missionsanforderungen und ihre taktischenAnforderungen sehr effizient und schnell überdie verfügbare Technologie in genaue Einzel-darstellungen umsetzen, deren Realisierbarkeitdurch den Einsatz von Simulation verifiziert ist.

    Simulationsklassen

    längerung der Nutzungsdauer des Einsatzgerä- tes auf Grund der geringeren Ausbildungsbelas- tung unterstützt werden.

    Sichere Vermittlung von Ausbildungsinhalten,indem durch objektivierte, automationsunter-stützte Kontrolle Fehlverhalten deutlich ge-macht und umgekehrt das Beherrschen desWaffensystems bestätigt wird, sind im Rahmender Einsatzvorbereitung von entscheidenderBedeutung.

    Im Ausbildungs- und Schulbetrieb ist die An-wendung einer effizienten, aktuellen und pro-fessionellen Ausbildungsmethodik und Didaktikzwingend. Gerade durch Drillausbildung an Si-mulatoren können die Auszubildenden schnellund tiefgehend zu höchsten Anforderungen ge-führt werden.

    Durch Simulation von Fehlleistungen und derMöglichkeit, das richtige Verhalten im Rahmender Simulatorausbildung zu trainieren, ist eineReduktion von Fehlern und damit von Unfällenim Umgang mit dem Einsatzgerät zu erwarten.

    Letztendlich eignet sich Simulation dazu be-stimmte Ausbildungen auch im Einsatz(raum) zuermöglichen.

    GrundsätzlicheAnforderungenDie Simulatoren, Simulationen und Simulations-systeme müssen den zur Erreichung des Ausbil-dungsziels erforderlichen Grad an Qualität,Realitätsnähe, Detaillierung und Transparenzaufweisen.

    Weiters ist durch intensive Ausbildung derNutzer und des Führungspersonals der Kennt-nisstand über Möglichkeiten und Grenzen derSimulatoren, Simulationen und Simulationssys- teme sicherzustellen. Die Akzeptanz der Anwen-dungen dieser Systeme sowie der Ergebnissehängt entscheidend von der Erfüllung vorste-hender Forderungen ab.

    Simulatoren, Simulationen und Simulationssys- teme mit mehreren Anwendungsmöglichkeitensollen über Fähigkeiten verfügen, die es ermög-

    lichen, sie sowohl am Arbeitsplatz des Entwick-lers oder Nutzers, als auch im operativen Umfeldwie zum Beispiel Gefechtsstände und Operati-onszentralen einzusetzen.

    Simulatoren, Simulation

    und Simulationssysteme Die Ausbildung der Soldaten im Österreichischen Bundesheer hat sich in den letzten Jahren ver-ändert, sie ist ständig an neue Einsatzerfordernisse anzupassen. Zugleich haben sich die Rah-menbedingungen unter denen die Ausbildung erfolgt, gewandelt. Insbesondere gilt das für Aus-bildungsmittel wie Simulatoren, Simulationen und Simulationssysteme, deren technische undanwendungsbezogene Möglichkeiten sich sehr schnell weiterentwickeln. Es ist daher erforderlichvon der bisherigen Sicht eines Stufenbaus der Ausbildungsmittel mit Simulatoren, Simulationenund Simulationssysteme abzugehen. In den Mittelpunkt der Bearbeitungen wird nun ein Netzwerkvon Simulatoren, Simulationen und Simulationssystemen gestellt, in dem sich diese Ausbildungs-mittel überlappen, ergänzen und verbinden lassen.

    LIVE

    Reale SoldatenReale WaffenReales GeländeVirtuelle Effekte

    VIRTUAL

    Reale SoldatenVirtuelle WaffenVirtuelles GeländeVirtuelle Effekte

    CONSTRUCTIVE

    Virtuelle SoldatenVirtuelle WaffenVirtuelles GeländeVirtuelle Effekte

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    ausbildung

    Zunehmend lassen sich diese Klassen vonein-ander nicht klar abgrenzen. Dies liegt einerseitsan der technischen Entwicklung der Simulato-ren und anderseits an der internationalen Wett-bewerbssituation. So werden eindeutig als Con-structive Simulation entwickelte Simulatorendurch Erweiterung mit vereinfachten virtuellen

    Datenbanken zur Erhöhung der Anwendungs-möglichkeiten aufgerüstet und stellen dannMischformen dar.

    Landstreitkräfte

    In den letzten Jahren wurde überwiegend in dieLive-Simulation investiert. Diese stellt sich nun-mehr als international vergleichbar und zeitge-mäß dar.

    Derzeit wird angestrebt die Interoperabilität zuPartnern zu erhalten. Offen bleibt vorerst diezusätzlich erforderliche Ausstattung zur Abde-ckung von Szenarien in verbautem Gebiet.

    Im Bereich der Virtual Simulation sind überwie-gend Insellösungen von Simulatoren vorhan-

    den. Derzeit können die verfügbaren virtuellenSimulatoren, bis auf Ausnahme einzelner, nichtmiteinander vernetzt werden. Damit kann derEinsatz der verbundenen Kräfte bzw. der Kampfder verbundenen Waffen bezogen auf Waffen-systeme oder Ebenen (insbesondere Gruppe bisKompanie) noch nicht am Simulator ausgebildetwerden. Daher werden die Bestrebungen indie Richtung eines virtuellen Simulators „Kp+“gelegt, welche auch dem Trend in den meistenanderen Armeen entsprechen.

    Luftstreitkräfte

    Simulatoren für die Luftstreitkräfte sind im ÖBHwenige vorhanden. Ausnahmen sind jene fürdas Luftraumüberwachungsflugzeug Eurofigh- ter und ein mit einem neuen Visualisierungs-

    system versehener Flugsimulator für das Schu-lungsflugzeug PC 7.

    Beeinflusst wird dies von der Kosteneffizienzaufgrund geringer eigener Mengengerüste, vonder daraus resultierenden auslandsorientiertenAusbildung der Luftstreitkräfte, dem Alter derLuftfahrzeuge und den eigenen budgetären Rah-menbedingungen.

    Das Fehlen von Live, Virtual und Constructive Si-mulation, welche für die Ausbildung notwendigist, bedingt den erhöhten Einsatz des Echtgerä- tes in der Ausbildung und das Ausweichen aufausländische Ausbildungseinrichtungen.

    Führungssimulatoren

    Die eingeführten Führungssimulatoren (Con-structive Simulation) sind mit Schwergewichtan den Erfordernissen der Landstreitkräfte ori-entiert und bilden in eingeschränkten Umfangauch Wirkmittel der Luftstreitkräfte ab.

    Die nationalen Führungssimulatoren habennoch nicht die Fähigkeit Joint und Combined invollem Umfang darzustellen. Ein Fehl stellt dieinternationale Vernetzung dar, welche aber inAbstimmung mit Partnern erfolgen muss. Erstdamit wird ein integriertes und vergleichbaresinternationales Training von Stäben, Komman-danten und Lehrgängen möglich.

    Auf Grund der Vielzahl von unterschiedlichenSimulatoren wird es zweckmäßig sein, unsereFührungssimulatoren nur mit jenen von mögli-chen Einsatzpartnern zu vernetzen.

    Grundsätzlich wären (technisch gesehen) alleSimulatoren (national und international) mitein-ander und untereinander vernetzbar.

    AusbildungsmittelmixSimulatoren, Simulationen und Simulationssys- teme bieten, wie schon angeführt, verschiedeneMöglichkeiten des Einsatzes auf unterschiedli-

    chen Ebenen.Aufgrund der ÖBH-spezifischen Situation wer-den Simulatoren, Simulationen und Simulations-systeme aus Effizienz- und Auslastungsgründenmeist durch mehrere Nutzer in unterschiedli-chen Ausbildungsabschnitten verwendet.

    So kann zum Beispiel der Schießsimulator füreine bestimmte Waffe oder ein bestimmtes Waf-fensystem sowohl zur Ausbildung des einzelnenSoldaten (Schütze, RiSch), des Teams (Turmbe-satzung, PzKdt) und in einer vernetzten Versionals Gefechtssimulator für die Ausbildung von

    Kommandanten der (Teil-)Einheiten verwendetwerden. Dieses Beispiel gilt sinngemäß auch fürden Kommandanten und seinen Stab hinsicht-lich der Führungssimulatoren.

    Dazu müssten Geländedatenbank, SyntheticEnvironment, Schnittstellen und Datenprotokol-le kompatibel und die erforderliche Hardware(WAN) verfügbar sein.

    In vielen anderen Betreiberländern wurden undwerden Combat Training Centers oder Simulati-onszentren aufgebaut, damit bestmögliche Vor-aussetzungen zur Vernetzung von LVC-Simulati-on gegeben sind. In Hinkunft soll durch zentraleDatenbereitstellung der NATO (Projekt SNOWLEO-PARD) oder durch die Simulatorindustrieeine bestmögliche Vernetzung gewährleistetwerden.

    Im ÖBH wurde auf Grund der, zum jeweiligenBeschaffungszeitpunkt gegebenen Stand derComputertechnik, der Kosten und der dezent-ralen Verwendung, die Möglichkeit zur Vernet-zung von Simulatoren, Simulationen und Simu-lationssystemen bisher nur sehr eingeschränktrealisiert.

    Durch die Beschaffung von Datenbasengene-rierungssystemen für Simulatoren der TruppeLand und Luft, kann davon ausgegangen wer-den, dass im Rahmen eines mehrjährigen Pro-zesses, immer mehr Vernetzungen ermöglichtwerden können.

    F o r t s e t z u n g S e i t e 1 6  

    Möglichkeiten der Interoperabilität(vernetzten bzw. verteilten) Simulation

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    ausbildung

    Notwendige Simulatoren,Simulationen und Simulationssysteme Vorhandene Simulatoren, Simula-tionen und Simulationssysteme

    LIVE SIMULATION

    Duellsimulatoren für

    InfWaSysteme DuSim Inf, PAL, PAR

    mech WaSyst DuSim LEO, ULAN

    Kampfunterstützung

    Einsatzunterstützung MTS

    Echtzeitauswertung, Ausstattung für urbanen Kampf EZA, SES

    ABC-Darstellungssimulator für Spürausbi ldung SIMA 80 (SimA f. A-Spüren)

    AACMI

    VIRTUAL SIMULATION

    Schießsimulator für

    FlAWa FlAAusbSim 35mm Z-FlAK, SSim Mistral

    InfWa USSim PAR, SSim/InfWa und PAL2000

    GKGF SSim LEO

    Schießanalysegerät für P, StG, SSG SCATT-USB, R/KA, NOPTEL

    Trainingssystem für Steilfeuerbeobachtung BTS

    Ausbildungsanlage für elektron. Feuerleitsystem Lehrsaalanlage für EAFLS

    Fahrsimulator fürKPz, SPz, SFL

    RdPz, LKW, SdFz

    Verfahrenstrainer für

    LRUeF

    Schulungsflugzeuge

    Hubschrauber

    Flugsimulator für

    LRUeF FMS Eurofighter

    Hubschrauber

    Schulungsflugzeuge PC 7 FlugSim

    Simulationssystem für UAV

    Simulationssystem für

    FüIS

    Funkwellenausbreitung FASAN

    Komm-Erfassung, -Störung KESS

    Ausbildungsanlagen (AA)

    Turm AAT LEO, AAT ULAN

    Geschütz

    ABC-Fahrzeuge

    Instandsetzungstrainer für

    LRUeF MSTHS

    Schulungsflugzeuge

    GKGF AAT-I ULAN

    Simulationssystem für LuSK Gefechtstechnik

    Simulat ionssystem für LaSK Gefechtstechnik Steel Beast, VBS 2 VTK/Fires, CUBT ULAN

    CONSTRUCTIVE SIMULATION

    Simulationssystem für LuSKTaktik FLGSim 79/98

    Operation

    Simulationssystem für LaSKTaktik FüSim

    Operation

    Simulationssystem für Stabs- und Kommandantentrainingab Einheitsebene FüSim

    ZukünftigeHerausforderungenund übergreifendeAnforderungen

    Simulatoren, Simulationen und Simulations-systeme müssen die Wirklichkeit (Abbildungs-genauigkeit) gemäß der Nutzerforderung wider-spiegeln, hinreichend plausibel abbilden sowiedem vorgesehenen Verwendungszweck dienen.

    Die Ergebnisse müssen nachvollziehbar, repro-duzierbar und dem Nutzer verständlich erklär-bar sein. Dies ermöglicht die Darstellung derBeziehungen zwischen Eingabegrößen und Er-gebnissen.

    Simulatoren, Simulationen und Simulationssys- teme sind insgesamt aufeinander abzustimmen,sodass einerseits ein Netzwerk entsteht und an-dererseits viele Synergieeffekte auftreten.

    Alle Arbeiten in der Entwicklung von Simulato-ren, Simulation und Simulationssysteme sind

    möglichst so durchzuführen, dass sie in anderenAnwendungsbereichen nutzbar sind und somitfür andere nutzbar werden.

    ZusammenfassungUnabhängig zu strukturellen Erfordernissen wirdderzeit verfolgt, die Ausbildungsunterstützungdurch Erhalt und optimierte Nutzung der bereitseingeführten Simulatoren, Simulationen und Si-mulationssystemen sicherzustellen, die Konfigu-ration der DuSim und der Echtzeit-Auswertesys- teme zu optimieren und die Einführung der erstensieben Anlagen SSim Inf/Wa voranzutreiben.

    Die Planungen für die Sicherstellung des Rot- tentrainings für EFT, der Basis- und Emergency

    Trainings für Helikopter und C130 sind fortzu-führen. Auch die Möglichkeit der Nutzung vonSerious Games (Low Cost Simulation) für eine taktische Simulation der (Teil-)Einheit/LaSK undLuSK ist zu erweitern.

    Es gilt den „Know How“-Erhalt und -Aufbauim Bereich von Simulatoren, Simulationen undSimulationssystemen für bestimmtes Personaldes ÖBH sicherzustellen, sowie den Aufbau vonGelände- und Modelldatenbanken, die für alleSimulatoren, Simulationen und Simulationssys- teme des ÖBH als Basis für den Betrieb und dieVernetzung herangezogen werden können, vor-anzutreiben.

    Es ist weiters eine Verfolgung der Forschungund aktive Beteiligung an dieser im nationalen

    und internationalen Bereich anzustreben, um diebestmögliche Aufgabenerfüllung in Einsatz undAusbildung durch Simulatoren, Simulationen undSimulationssystemen unterstützen zu können.

    Eine Berücksichtigung der sich ändernden ak- tuellen Erfordernisse des Einsatzes, der