der monat | märz 2009

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WIRTSCHAFT: Wirtschaftsförderung auf dem Prüfstand BILDUNG: Weichen für die Zukunft – Pro und Kontra SPES ENERGIE: Erdgas zur Schonung der Umwelt MÄRZ 09 www.dermonat.li

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Der Monat | März 2009

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Page 1: Der Monat | März 2009

Wirtschaft: Wirtschaftsförderung auf dem Prüfstand

Bildung: Weichen für die Zukunft – Pro und Kontra SPES

EnErgiE: Erdgas zur Schonung der Umwelt

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Page 2: Der Monat | März 2009

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Page 3: Der Monat | März 2009

märz 2009

3

Ende März werden die Stimmberechtigten zur Urne

gerufen, um über das Projekt SPES zu entscheiden.

SPES steht für Schul- und Profilentwicklung auf der

Sekundarstufe I – also für jene

vier Jahre der obligatorischen

Schulzeit, die auf die fünfjährige

Primarschule in den Schulzent-

ren folgen. Eine Schulreform, die zu einer Ände-

rung der bestehenden Schulstruktur führt, ist im-

mer eine einschneidende Angelegenheit. Mit ent-

sprechender Leidenschaft wird

deshalb seit geraumer Zeit über

Vor- und Nachteile von SPES dis-

kutiert. Es macht den Anschein,

als ob eine Schulreform in die

Kategorie von Glaubensfragen

gehören würde. Wir fassen in

dieser Ausgabe die Argumente

für und gegen das SPES-Projekt

zusammen und geben in einem

Pro und Kontra beiden Seiten

Platz für ihre Position. Um es

nicht zu vergessen, die Stimmbe-

rechtigten haben gleichzeitig auch über das Rauch-

verbot in den Gaststätten zu entscheiden. Auch hier

geht es um Fragen der Zukunft, aber mehr noch um

Fragen der Toleranz.

Günther Meier

Chefredaktor DER MONAT

i n h a lt | E d i t o r i a l

SPES-Reform Vor- und Nachteile

Mit leidenschaft wird seit geraumer Zeit über

Vor- und nachteile von sPEs diskutiert

iMPrEssuM: 4. Jahrgang, Nr. 37, märz 2009, 18 000 ExemplarehErausgEBEr: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, [email protected]: Günther meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, [email protected]: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, [email protected]: Sonja Bossart, Gutenberg AGsatZ und druck: Gutenberg AG, FL-9494 SchaanPaPiEr: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziertonlinE: «Der monat» im Internet: www.dermonat.lititElBild: Jede Schulreform hat Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. (Foto: iStockphoto)

Pa n o r a M a 4

B i l d u n g SPES-Schulreform – Wird alles besser? 6

B i l d u n g Weichen für die zukunft –

Pro und Kontra SPES 10

k o P f d E s M o n at s Klaus Tschütscher – Neuer regierungschef 12

W i r t s c h a f t Wirtschaftsförderung auf dem Prüfstand 14

E n E r g i E Erdgas zur Schonung der Umwelt 16

k u lt u r Vier Hände am Piano –

Jürg und Sandra Hanselmann 18

k u n s t Fürstliche Pferde: «Das Glück dieser Erde...» 20

P h i l at E l i E Druckkunst – Kunstdruck

Neue Kunstbriefmarken 21

s P o r t Soziale Absicherung für unsere Sportler 22

a u t o Unendliches Platzangebot

Nissan Qashqai+2 – Der neue 7-Sitzer 25

Z E i t g E s c h E h E n 27. märz 1984

Hans-Adam II. hält erstmals eine Thronrede 26

k u n s t d E n k M ä l E r Am Anfang war die Lotterie –

Engländerbau in Vaduz 27

r ä t s E l - s Pa s s 28

s c h l u s s P u n k t 30

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Page 4: Der Monat | März 2009

Globale Rezession trifft Liechtenstein

Die Konjunkturforschungsstelle Liechtenstein

(KOFL) rechnet für 2009 mit einer Abschwächung

der Wirtschaftsdynamik im Fürstentum Liechten-

stein. Die Konjunktur- und Wachstumsanalyse

prognostiziert für das laufende Jahr einen Rück-

gang der realen Direktexporte um 5,7 %, nach-

dem sich gegen Ende des vergan-

genen Jahres bereits eine Ab-

schwächung abgezeichnet hatte.

Der Aussenhandel entwickelte

sich im Jahr 2008 deutlich lang-

samer als in den Vorjahren. Der

Wert der realen Ausfuhren wird

für 2009 noch auf 3837 Mio. Fr.

geschätzt, der 2008 noch 4068

Mio. Fr. betragen hatte, wobei in diesen Zahlen die

Ausfuhren in die Schweiz nicht enthalten sind.

Begründet wird der zu erwartende Rückgang der

Exporte, die 2006 und 2007 noch zweistellige Zu-

wachsraten aufwiesen, mit der Rezession im inter-

nationalen Umfeld, die sich nach Einschätzung

der Konjunkturforschungsstelle deutlich in der

Nachfrage nach liechtensteinischen Exportgütern

niederschlagen werde. Eine Erholung der Export-

industrie prognostiziert die KOFL erst für das vierte

Quartal 2009, sofern sich auch das internationale

Umfeld auf Erholungskurs befindet.

Pa n o r a M a

4

5

Wertvolle Tipps für gesundes Leben

Die Leute kümmern sich um ihre Gesundheit

und um einen bewusst-gesunden Lebenswandel.

Nicht nur Gesundheitssendungen in ausländischen

Fernsehkanälen erfreuen sich grosser Beliebtheit,

auch im Land selbst kann sich nicht beklagen, wer

Tipps rund um die Gesundheit anbietet. Die Inter-

netseite der Regierungskampagne «bewusst(er)le-

ben» wurde im vergangenen Jahr mehr als 20'000

Mal für Informationen angeklickt. Am meisten Zu-

griffe verzeichnete der Bereich «Aktuell», der auf

Veranstaltungen und Neuigkeiten hinweist. Aber

auch «Betriebliches Gesundheitsmanagement» war

sehr gefragt, was darauf schliessen lässt, dass einem

gesunden Umfeld am Arbeitsplatz grosse Bedeu-

tung beigemessen wird. Wer auch einen Versuch

wagen möchte: www.bewussterleben.li

Optimale Kombination von Beruf und Studium

Die Private Universität in Liechtenstein bietet

ihre universitäre Weiterbildung für Führungskräf-

te im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich und

in den Rechtswissenschaften an. Sie hat sich zum

Ziel gesetzt, eine «Leaderposition für berufs- und

lebensbegleitende Aus- und Weiter bildung im eu-

ropäischen Rahmen» anzustreben. Die Studien-

gänge sind gefragt. Studierende schätzen nach einer

Befragung die optimale Kombination von Beruf

und Studium sowie den ausgeprägten Wissen-

schafts- und Praxisbezug. Geschätzt werden auch

die Spezialveranstaltungen wie externe Seminare,

Exkursionen, Symposien und Studienaufenthalte

in Europa, Asien und den USA.

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Wie man liechtensteiner wird

Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung in Liechtenstein

beläuft sich stabil auf ungefähr einen Drittel der gesamten Einwoh-

nerzahl. Dieser Anteil kann nur gehalten werden, weil laufend Ein-

bürgerungen stattfinden. Von 1970 bis 2007 wurden 6410 vormalige

Ausländer eingebürgert.

n  Einbürgerung durch Abstimmung 8 Personen 3,8 %

n  Ausländische Frauen von FL-männern 22 Personen 10,4 %

n  Ausländische männer von FL-Frauen 23 Personen 10,9 %

n  Alteingesessene 140 Personen 66,4 %

n  Ausländische Kinder von FL-müttern 11 Personen 5,2 %

n  Adoption 5 Personen 2,4 %

n  Legitimation 2 Personen 0,9 %

Page 5: Der Monat | März 2009

Interessante Visionen für den Produktionsstandort

Das vor rund einem Jahr von der Regie-

rung vorgestellte Projekt «Futuro» für die Ent-

wicklung des Finanzplatzes Liechtenstein erhielt

Ergänzungen durch die Produktionswirtschaft.

Industrie und Gewerbe legten eigene Zukunfts-

visionen vor, zum Einbezug in ein Gesamtpro-

jekt für den Finanz- und Wirtschaftsstandort.

Die Wirtschaftssektoren ausserhalb des Finanz-

platzes profitieren gemäss «Futuro» nicht nur

von einer verstärkten Nachfrage nach ihren Gü-

tern und Dienstleistungen durch den Finanz-

platz, sondern auch von jenen Futuro-Initiati-

ven, deren Geltungsbereich über den Finanz-

platz hinausgeht.

So unterschiedlich Industrie und Gewerbe

aufgrund ihrer Produktionsausrichtung und

ihrer Absatzgebiete sind, in den Grundzügen

werden in den Futuro-Berichten die gleichen

Handlungsfelder aufgezeigt. Gefordert werden

ein attraktiveres Steuersystem, der Aufbau eines

Forschungs- und Ausbildungsstandorts und Er-

leichterungen bei der Rekrutierung von qualifi-

zierten ausländischen Arbeitskräften, die derzeit

noch von einer restriktiven Ausländerpolitik

eingeschränkt wird. Die Industrie, die aufgrund

des fehlenden Binnenmarktes praktisch aus-

schliesslich für den Export produziert, erwartet

über die vorgelegte «Vision 2020» den diskrimi-

nierungsfreien Zugang zu den internationalen

Märkten und eine Reform des Steuerrechts, so

dass mit den Hauptabnehmerländern für liech-

tensteinische Industrieprodukte in den nächs-

ten Jahren Doppelbesteuerungsabkommen ab-

geschlossen werden können.

Verknüpfung von Handelspolitik und Steuerfragen

Liechtenstein steht unter aufmerksamer Beobachtung internati-

onaler Organisationen. Während noch vor wenigen Jahren kaum je-

mand Notiz vom Kleinstaat Liechtenstein nahm, stehen das Land und

der Finanzplatz inzwischen vor allem im Brennpunkt von Ländern,

deren Verschuldung bedrohliche Masse angenommen hat. Als im ver-

gangenen Dezember in Genf ein WTO-Länderexamen über die Wirt-

schaftspolitik der Schweiz und Liechtenstein durchgeführt wurde,

stand nicht allein die Handelspolitik im Mittelpunkt. Die WTO-Mit-

gliedstaaten stellten gezielt Fragen zum Steuerregime in Liechtenstein,

zum Bankgeheimnis, zur Geldwäscherei, zu den Vorschriften über

die Zulassung ausländischer Investoren.

Matti Braun im Kunstmuseum

Das Kunstmuseum Liechtenstein bietet den

Besuchern immer wieder Überraschungen. Seit an-

fangs Februar wird eine Ausstellung von Matti

Braun gezeigt, die erste umfassende Museums-

ausstellung des Künstlers. Matti

Braun führt mit seiner Ausstel-

lung in die arktische Tundra.

«Kola», wie die Ausstellung heisst,

bedeutet auch die tiefste Erdboh-

rung der Welt in diesem Tundra-

gebiet. Der Künstler spürt in

seiner Ausstellung historischen,

kulturellen und geografischen

Zusammenhängen nach.

Die «versunkenen Schätze» in Italien zu sehen

Die Ausstellung «Ägyptens versunkene Schätze» mit Exponaten

von Franck Goddio sind in diesem Frühjahr in Turin zu sehen. Die

Ausgrabungen im Hafen von Alexandria in Ägypten wurden durch die

Hilti Foundation ermöglicht. Historische Zeugnisse aus der Zeit von

700 vor bis 800 nach Christus konnten aus dem Meer geborgen werden.

Die beeindruckende Sammlung war vor Turin schon in Berlin, Paris,

Bonn und Madrid zu sehen. Weil beim Namen Hilti weltweit zuerst an

die Bohrhämmer gedacht wird, dann die Verbindung zum Industrie-

sektor Liechtensteins hergestellt wird, profitiert das Land Liechten-

stein indirekt von dieser spektakulären Ausstellung.

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Page 6: Der Monat | März 2009

Von Günther Meier

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7

B i l d u n g

«Anstatt Gleichschaltung im Bil-

dungswesen mehr Vielfalt, Autonomie und Verant-

wortung der einzelnen Schulen», forderte der Ver-

ein für Bildungsvielfalt und ergriff das Referendum

gegen das revidierte Schulgesetz,

das eine grundlegende Änderung

im liechtensteinischen Bildungs-

wesen vorsieht. Im Zentrum der

Revision stehe nicht die Frage der

Struktur, lautete die Begründung

der Regierung für die Gesetzes-

revision an den Landtag, weil

jede Schule in einem gewissen Autonomierahmen

ihre Schulstruktur erarbeiten könne, «sondern die

Schul- und Profilentwicklung, welche sich immer

nach der bestmöglichen Förderung jedes einzelnen

Schülers zu richten hat.» Zwei Stellungnahmen,

zwei Begründungen, die beide etwas für sich haben

– nun aber hat das Volk zu entscheiden, ob die Re-

form unter dem Kürzel SPES (für Schul- und Pro-

filentwicklung auf der Sekun-

darstufe I) durchgeführt wird

oder nicht. Zwei Teilaspekte des

Reformvorhabens sind es, die vor

allem zur Erhitzung der Gemüter

führten: Die Aufhebung der

Dreiteilung der weiterführenden

Schulen und die Aufhebung des bisher zentral in

Vaduz geführten Untergymnasiums, was einer Ab-

schaffung des Langzeit-Gymnasiums in der heuti-

gen Form gleichkommen würde.

Die Gründe für den Übergang zu Profilschulen Internationale Vergleiche, wie

die PISA-Studie oder das gute Abschneiden der

Lehrlinge an den weltweit ausgeschriebenen Be-

rufswettbewerben, lassen die Schlussfolgerung zu,

dass das bestehende Bildungssystem Liechtensteins

durchaus konkurrenzfähig ist mit dem Bildungs-

wesen anderer Länder. Dennoch sind, laut Regie-

rungsbericht an den Landtag, Problemfelder auf

der Sekundarstufe I vorhanden, die mit der vorlie-

genden Reform behoben werden sollen. Kritisiert

wird nach dieser Darstellung der frühe Selektions-

zeitpunkt nach der 5. Klasse der Primarschule, der

laut Schulamt «die Weichen für die berufsbildende

oder die allgemein bildende Laufbahn bereits zu

über 90 Prozent bestimmt». Negativ wirkten sich

nach dieser Darstellung die Selektionsängste bei

den Schülern aus sowie der Umstand, dass die

Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Schularten

nicht genügend funktioniere. Leistungserhebun-

gen und PISA-Studie hätten auch ergeben, dass sich

die Schulleistungen überlappten – oder mit ande-

ren Worten, dass Realschüler beispielsweise besse-

Über die künftige schulstruktur auf der sekundarstufe i wird

das stimmvolk entscheiden. Ende März steht das referendum

gegen den landtagsbeschluss zur abstimmung. Ein Überblick

über absichten und Probleme.

SPES-Schulreform Wird alles besser?

Mit sPEs soll die bisherige

gliederung in oberschule,

realschule und untergym-

nasium aufgegeben werden

Page 7: Der Monat | März 2009

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märz 2009

re Resultate erbringen als Gymnasiasten oder Ober-

schüler durchaus in der Lage sind, mit Realschülern

in einzelnen Fächern mitzuhalten. Eines der Haupt-

probleme der dreigliedrigen bestehenden Sekun-

darschule bildet nach Auffassung des Bildungs-

ressorts der Regierung die «Restschule»: In der

Oberschule seien vorwiegend Schüler aus sozial

schwachen Familien vertreten, meistens mit Migra-

tionshintergrund und Fremdsprachigkeit.

Mehr Autonomie für die einzelnen Schulzentren

Diese Probleme versucht das Pro-

jekt SPES zu lösen, indem die bisherige Gliederung

in Oberschule, Realschule und Untergymnasium

aufgegeben werden soll. Als Neuerung ist geplant,

dass für die vier Schulstufen so genannte Profil-

schulen aufgebaut werden, die als Sekundarschulen

bezeichnet werden. Alle Schüler eines Schulbezirks

gehen somit in die gleiche Schule, doch besteht die

Möglichkeit für die Schulzentren, pro Schulstufe

bis zu drei Grundklassen zu bilden. Möglich ist

auch die Bildung von Leistungsniveaus zur Leis-

tungsdifferenzierung, was in den Kompetenzbe-

reich der jeweiligen Schule fällt. Den Schulen wird

mit SPES ohnehin mehr Eigenständigkeit zuge-

standen, insbesondere bei der Entwicklung eines

eigenen Profils. Für das eigenständige Profil, das

die Schulen in pädagogischer, inhaltlicher oder or-

ganisatorischer Hinsicht entwi-

ckeln, steht allerdings nur ein

Anteil von einem Viertel der ge-

samten Unterrichtszeit zur Ver-

fügung. Das Kernprogramm, in

Anlehnung an den bisher gelten-

den Lehrplan, umfasst den Hauptanteil des Unter-

richts. «Damit wird erreicht», lautet dafür die Be-

gründung im Bericht der Regierung an den Land-

tag, «dass Leistungen von Schulen innerhalb dieses

Kernprogramms zu bestimmten Zeiten vergleich-

bar sind und eine Qualitätskontrolle des Unter-

richts möglich ist.»

Befürworter wie Gegner bemühen PISA-Ergebnisse

«Sekundarschulen erhalten den

gesetzlichen Auftrag, Schülerinnen und Schüler

der gesamten Leistungsbreite nach ihren individu-

ellen Anlagen bestmöglich zu fördern und auf die

Anforderungen des Berufslebens, der beruflichen

Grundbildung oder weiterführender Schulen, ins-

besondere die gymnasiale Oberstufe, vorzuberei-

ten.» In dieser Umschreibung, die grundsätzlich

kaum zur Diskussion steht, wenn eine Abgrenzung

weggelassen wird, steckt Zündstoff, der letztlich

viel zum Referendum beigetragen hat. Mit dem

Auftrag, alle Schüler der gesamten Leistungsbreite

aufzunehmen, verliert das bestehende Vaduzer Un-

Über die künftige Schulstruktur

und damit über die Zukunft der

Schüler auf der Sekundarstufe I

entscheiden Ende März die

Stimmberechtigten.

Page 8: Der Monat | März 2009

8

B i l d u n g

tergymnasium seine Berechtigung, über eine Auf-

nahmeprüfung die Besten eines Jahrgangs auszu-

wählen und zur Maturität zu führen. Während das

Schulamt unterstreicht, dass die «progymnasiale

Förderung» künftig an allen Schulzentren stattfin-

den werde, sehen die Gegner darin die «Zerschla-

gung des Langzeit-Gymnasiums». Interessant ist,

dass Befürworter wie Gegner die PISA-Ergebnisse

für ihre Argumentation benützen. Befürworter

führen an, dass die erfolgreichsten PISA-Länder ge-

nau jenes Schulsystem hätten, das mit SPES einge-

führt werden soll: «Die erfolgreichen PISA-Länder

selektieren erstmalig im Alter von 15 oder 16 Jah-

ren – vorher findet eine gemeinsame Beschulung

aller Leistungsgruppen statt. Sie erreichen nicht

nur höhere Gesamtleistungen, sondern weisen auch

sehr geringe Differenzen zwischen leistungsstarken

und leistungsschwächeren Schulkindern auf.» Da-

gegen argumentieren die Gegner, dass genau die

PISA-Ergebnisse zeigten, dass Liechtenstein bisher

auf dem richtigen Weg war: Die liechtensteinischen

Schüler würden in Europa zur Spitzengruppe gehö-

ren, gerade weil sie frühzeitig ihren Begabungen

und Leistungsvermögen entsprechend in eine der

drei Schularten eingeteilt worden seien.

Was spricht dafür, was spricht dagegen? Die Stimmberechtigten stehen

vor einer schwierigen Entscheidung. Wird der Se-

lektionsdruck für die Schüler geringer und erhöhen

sich die Chancen der Schüler, ihren Begabungen

und ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend ein fle-

xibel gestaltetes Schulsystem zu durchlaufen, wie

die Befürworter postulieren? Oder wird der Selek-

tionsdruck zunehmen, weil an den Profilschulen

ständig neue Einstufungen in Leistungsniveaus

vorgenommen werden? Auch die Auswirkungen

auf das Gymnasium und die Vorbereitung auf ein

Studium werden unterschiedlich beurteilt. Ebenso

stehen sich die Meinungen diametral gegenüber,

wenn die «Restschule» beurteilt wird. Die Befür-

worter gehen davon aus, dass die leistungsstärkeren

Schüler ihre schwächeren Kollegen anspornen und

nachziehen. Gegner hingegen verweisen auf die

künftige Einteilung in die Leistungsniveaus A, B

und C an den Profilschulen und befürchten, dass

die leistungsschwächeren Schüler den Stempel «C-

Schüler» erhalten werden – mit entsprechenden

Folgen, wenn sie auf dem Lehrstellenmarkt nach ei-

ner Berufsausbildung suchen. |

sekundarschule mit Profil

Die Schulen der Sekundarstufe I sollen künftig mehr Autonomie er-

halten und sich ein eigenes Profil geben, mit besonderen Ausprägun-

gen und Schwerpunkten.

Die Ausprägungen durch das eigenständige Profil können pädagogi-

scher Art sein, sich auf die Organisation der Schule beziehen oder

die Inhalte betreffen.

Pädagogisch: Einrichtung von altersübergreifenden Lerngruppen,

Durchführung von kooperativen Unterrichtsformen, Förderung des

eigenständigen Lernens, Betonung von Gruppenaktivitäten und des

Projektunterrichts, Orientierung an speziellen pädagogischen Theo-

rien, Einsatz von neuen und innovativen Lehr- und Lernformen.

Organisatorisch: Flexible Stundenplanung, variable zeitgefässe, Ein-

richung von Lernräumen, Betreuungs-, Förder- und Verpflegungsan-

gebote.

Inhaltlich: Schwerpunkte in den Bereichen Sprachen, mathematik,

Naturwissenschaften, Sport, musik, Theater, Tanz.

Während sich die inhaltliche oder fachliche Gestaltung des Profils

überwiegend auf die zur Verfügung stehenden maximal 25 Prozent

der Unterrichtszeit bezieht, betreffen sowohl die pädagogische als

auch die organisatorische Gestaltung zum grossen Teil den gesam-

ten Unterricht eines Schulstandortes. Das Profil durchdringt also zu

einem bedeutenden Teil die ganze Schule und tangiert damit auch

das Kernprogramm. Das Kernprogramm ist ein verpflichtender Be-

standteil aller Profilschulen und umfasst mindestens 75 Prozent des

schulischen Unterrichts. Es ist an allen Sekundarschulen identisch

und vermittelt die gleichen grundlegenden Kompetenzen. Der aktu-

elle Lehrplan von Liechtenstein erfüllt jetzt schon grösstenteils die

Anforderungen, um als Kernprogramm eingesetzt werden zu kön-

nen.

(Auszug aus dem Bericht der Regierung an den Landtag, Nummer

109/2008)

Page 9: Der Monat | März 2009

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Page 10: Der Monat | März 2009

SPES für ein zukunftsfähiges BildungswesenEnde März wird in Liechtenstein über die vom

Landtag beschlossene Schulgesetzreform abge-

stimmt. Die Reform legt die Grundlage für ein

modernes, leistungsfähiges Bil-

dungswesen. SPES sieht vor, dass

ab August 2010 schrittweise, be-

ginnend mit den ersten Klassen,

alle Kinder in die neuen Sekun-

darschulen übertreten. Nach der

5. Klasse der Primarschule sollen

neue Bildungswege erschlossen

werden. Neu treten alle Schüle-

rinnen und Schüler gemeinsam

in die Sekundarschule über. Der

Entscheid über eine berufliche

oder gymnasiale Laufbahn fällt

in der 8. oder 9. Schulstufe auf

der Grund lage von vielfältigen schulischen Erfah-

rungen und individuellen persönlichen Entwick-

lungen.

SPES erweitert HorizonteDie sechs unterschiedlichen Profile geben den

Schulen ein eigenes Gesicht und erweitern das ge-

meinsame obligatorische Kernprogramm. Damit

erhalten die Schulen nicht nur Gestaltungsfrei-

raum, sie treten darüber hinaus in einen pädagogi-

schen Wettbewerb untereinander. Eltern können

ihr Kind an eine Sekundarschule ihrer Wahl aus-

serhalb des eigenen Bezirks schicken.

SPES bildet vor Ort Mit flexiblen, individuell ausgerichteten Angebo-

ten wird auf die unterschiedlichen Fähigkeiten der

Schülerinnen und Schüler eingegangen. Besonders

leistungsfähige Schülerinnen und Schüler profitie-

ren von der Begabtenförderung, schwächere erhal-

ten die bewährten Unterstützungsmassnahmen.

Jeder Standort bietet mit der progymnasialen För-

derung die Vorbereitung auf das Gymnasium an.

SPES gewährleistet den Erhalt der Schulstandorte

Balzers sowie Schaan und bietet eine optimale Aus-

gangslage für das neue Schulzentrum Ruggell.

SPES schafft PerspektivenDer Selektionsdruck in der Primarschule fällt weg.

Durch die bessere Ausschöpfung von Begabungsre-

serven wird die Chancengerechtigkeit erhöht. So

eröffnen sich für viele Kinder und Jugendliche neue

Perspektiven für die weitere Bildungslaufbahn.

SPES bietet massgeschneiderte LösungenSchülerinnen und Schüler verfolgen individuelle

Lernziele. In fachbezogenen Niveaus finden alle

eine ihren Kompetenzen entsprechende Lernumge-

bung. Insbesondere einseitig Begabte können so ge-

zielt gefördert werden. Auf Leistungsveränderun-

gen wird flexibel reagiert, denn Niveauumteilun-

gen sind ohne jeden bürokratischen Aufwand mög-

lich. So wird die Motivation der Schülerinnen und

Schüler hoch gehalten, denn Leistung lohnt sich.

SPES baut BrückenAn den neuen Sekundarschulen werden die Schüle-

rinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen

Begabungen ernst genommen. Ein leistungsorien-

tiertes Miteinander stärkt die Sozialkompetenz

und ist eine Bereicherung für das kulturelle Lernen.

Die Lehrkräfte arbeiten intensiv zusammen. Sie

kümmern sich gemeinsam um das Wohl aller Schü-

lerinnen und Schüler.

B i l d u n g

Weichen für die Zukunft? Pro und Kontra SPES10

11

PRO

Arnold KindProjektleiter SPES im Schulamt

Page 11: Der Monat | März 2009

Ein klares NEIN zu SPES ILiechtensteins Bildungswesen ist gemäss PISA-Stu-

dien von 2003 und 2006 mit Abstand das Beste al-

ler deutschsprachigen Länder und belegt auch im

gesamten Europa den hervorragenden dritten

Platz!

Experiment mit ungewissem AusgangEine erstklassige Bildung unserer Kinder ist das

Fundament für eine erfolgreiche Zukunft unseres

Landes. Darum muss eine Reform unseres bewähr-

ten Schulsystems gut überlegt sein. Die vom Land-

tag beschlossene Schulreform SPES I will nun je-

doch dieses Erfolgsmodell radikal ändern und

durch eine Einheitsschule ersetzen. Dies wird von

Fachleuten als ein gefährliches Experiment mit un-

gewissem Ausgang angesehen! Die Zukunft unse-

rer Kinder und damit unseres Landes steht auf dem

Spiel!

Alle Schüler in einen TopfNach der Primarschule werden gemäss SPES I alle

Jugendlichen für drei weitere Jahre in der gleichen

Klasse geführt. Schwächere Kinder werden dabei

nicht mehr speziell gefördert, begabte Kinder wer-

den gebremst! Die Folge wird sein, dass Kinder, de-

ren Eltern über genügend finanzielle Mittel verfü-

gen, öfters eine Privatschule besuchen werden und

so weiterhin eine ihren Fähigkeiten gerecht wer-

dende Förderung erfahren! Sieht so echte Chancen-

gleichheit aus? Nein!

Zusätzlicher Selektionsdruck entstehtDie Selektion am Ende der Primarschule mag zwar

wegfallen. Bereits nach sechs Monaten werden je-

doch die Kinder durch ihre neuen Lehrpersonen in

«Leistungszüge» eingeteilt! Dass es dabei lediglich

in Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik

diese Leistungsniveaus geben wird, ist das eine.

Dass ab dem zweiten Schuljahr alle sechs Monate

neu eingestuft werden soll, wird die Proble matik

«Selektionsdruck» nachhaltig verschärfen! Stress

pur für alle Beteiligten wird angesagt sein!

Von wegen individuelle Förderung!Die Schülerzahlen pro Klasse werden steigen. Be-

reits heute werden vom Schulamt bauliche Mass-

nahmen an allen Standorten ge-

plant, um Platz für den Unter-

richt von bis zu 60 Schülern zu

schaffen. Hinzu kommt, dass die

bisherigen Ober-, Real- und

Gymnasiallehrer diese neuen

Grossklassen ohne spezielle Vor-

bereitung oder Weiterbildung

unterrichten müssen.

Weniger statt mehr Wahl-möglichkeitenKaum eine Profilschule wird

Schüler aus einer anderen Ge-

meinde aufnehmen können, da

ganz einfach kein Platz sein wird! Das seit mehr als

70 Jahren bewährte und erfolgreiche Langzeit-

Gymnasium soll geopfert werden. Damit entfällt

die letzte echte Wahlmöglichkeit!

Nicht ein bewährtes System abschaffenSPES I will ein bewährtes und erfolgreiches Schul-

system abschaffen und eine Einheitsschule ohne

spezielle Förderung der Jugendlichen einführen!

Daher: NEIN zu SPES I!

KONTRA

märz 2009

Ingrid Frommelt und Siegfried SeleVerein für Bildungsvielfalt

Page 12: Der Monat | März 2009

k o P f d E s M o n at s

«In den kommenden Jahren müssen wir un-

sere Segel so setzen, dass wir uns als Staat und als

Gesellschaft in die richtige Richtung bewegen», be-

schwor Klaus Tschütscher drei Tage vor den Land-

tagswahlen die Wählerschaft.

Nun ist er der Steuermann für

die nächsten vier Jahre, auf den

Sessel des Regierungschefs geho-

ben durch den Wahlsieg der Va-

terländischen Union (VU), die nicht nur als stim-

menstärkste Partei aus den Wahlen hervorging,

sondern sogar die absolute Mehrheit der Mandate

holte – was im Wahlkampf nicht einmal die VU zu

träumen wagte. Klaus Tschüt-

scher, Jurist mit Doktortitel und

als Leiter des Rechtsdienstes bei

der Steuerverwaltung versiert in

Steuerfragen, hat neben der Lö-

sung vieler Sachfragen auch den

«Beginn einer neuen politischen

Kultur» versprochen, was ihm

die Wählerinnen und Wähler

mit einem Vertrauensvorschuss

verdankten. Ohne vorher ein po-

litisches Amt ausgeübt zu haben,

trat Klaus Tschütscher 2005 in die Koalitionsregie-

rung ein und übernahm die Ressorts Wirtschaft,

Justiz und Sport. «Die bisherige Regierungstätigkeit

Klaus Tschütschers war vor allem durch zahlreiche

Massnahmen und Initiativen zur Stärkung des

Wirtschaftsstandorts Liechtenstein geprägt», rück-

te ihn die VU-Wahlbroschüre ins Bewusstsein der

Wählerschaft. «Hier ist Wichtiges erreicht und in

die Wege geleitet worden», gab die VU bekannt,

ohne zu benennen, um welche Dinge es sich han-

delte. Konkreter dafür der «enorme Leistungs-

ausweis» im Justizressort mit Stiftungsrecht und

dem Opferhilfegesetz. Wieder unbestimmt der

Leistungsausweis im Sport, dafür aber der Hinweis,

dass sein Einsatz nichts zu wünschen übrig liess:

«Die Arbeit im Sportressort stellt für ihn ganz

eindeutig eine Herzensangelegenheit dar.» Klaus

Tschütscher hat versprochen, als Regierungschef

«für unser Land eine Brücke bauen» und «eine be-

herzte grosse Koalition» zu bilden. Aus der Situati-

on als Minderheitspartner in der FBP-dominierten

Koalition entwickelte Tschütscher sein Koalitions-

modell: «Damit die Koalition auch wirklich funk-

tioniert, auch gute Ideen aus anderen Ressorts vom

Koalitionspartner gewürdigt und unterstützt wer-

den, ist eine deutliche Verbesserung in der strategi-

schen Führung notwendig.» Sofern es zu einer Neu-

auflage einer VU-FBP-Koalition kommt, kann sich

der kleinere Partner freuen, denn auf die Frage, was

er als Regierungschef anders machen würde, ant-

wortete Klaus Tschütscher dem Liechtensteiner Va-

terland: «Vor allem werde ich die Zusammenarbeit

mit dem Koalitionspartner auf eine andere Basis

stellen und ihn anders einbeziehen, als das die FBP-

Mehrheit in den letzten vier Jahren getan hat.»

Den Bürgerinnen und Bürgern vermittelte der

neue Regierungschef am VU-Parteitag die Hoff-

nung, künftig weniger am Gängelband des Staates

gehalten zu werden. «Dieser politische Trend hin

zum allumfassenden Regulierungsstaat bereitet

mir Sorge», bekannte Tschütscher und fügte hinzu,

dieser Trend entspreche nicht den Bedürfnissen der

Menschen. «Wir müssen unsere Stimme erheben»,

forderte er die versammelten VU-Delegierten auf,

«damit der Staat mit absoluten Verboten und frei-

heitsraubenden Vorschriften auf jeden Fall zurück-

haltender umgeht – und zwar in allen Politikberei-

chen.» Zuerst aber will er die Aussenpolitik wieder

aktiv führen, das Budget 2009 überarbeiten, das

Steuergesetz rasch in Kraft setzen, die Auswirkun-

gen der Rezession abfedern und damit Arbeitsplätze

schützen. |

die segel in den kommenden Jahren so setzen,

dass wir uns als staat in die richtige richtung bewegen

Klaus TschütscherNeuer Regierungschef

märz 2009

Foto

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ssea

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k o P f d E s M o n at s

12

Klaus Tschütscher Neuer regierungschef

Page 13: Der Monat | März 2009

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Page 14: Der Monat | März 2009

Die Amerikaner pumpen fast

unvorstellbare Summen in die serbelnde Wirt-

schaft, zur Rettung maroder Banken stehen Milli-

arden bereit, die Deutschen diskutieren eine

Schrottprämie für Altautos, damit der Absatz neu-

er Autos angekurbelt wird. Welt-

weit sind bisher 11'000 Milliarden

Franken aufgewendet worden.

Der Staat muss der Wirtschaft

unter die Arme greifen, die an-

sonsten gegen staatlichen Inter-

ventionismus wetternde Wirt-

schaft nimmt den Geldsegen des Staates gerne ent-

gegen. Noch ist Liechtenstein in der glücklichen

Lage, dass die Hoffnung überwiegt, der Rückgang

der Konjunktur sei eine vorübergehende Sache.

Dass die Unternehmen vorerst zum Mittel der

Kurzarbeit greifen, deutet darauf hin, dass in eini-

gen Monaten wieder eine Aufwärtsentwicklung

erwartet wird. Der Staat Liechtenstein, obwohl mit

etwa 2 Milliarden Franken Reserven sehr gut be-

stückt, wäre aber trotzdem überfordert, wenn Hil-

fe in grossem Ausmasse für die Unternehmen not-

wendig würde. Wirtschaftshilfe zur Rettung von

Unternehmen und Banken musste, zumindest seit

der Zeit des Zweiten Weltkriegs,

nicht ausgerichtet werden. Den-

noch gibt es ein Gesetz über

Wirtschaftsförderung, womit an-

gesichts der weltweiten Rettungs-

aktionen für die Wirtschaft die

Frage nicht weit weg ist, ob dieses

Gesetz den heutigen Anforde-

rungen noch entspricht. Ein Blick

auf das nur drei Artikel umfas-

sende Gesetz aus dem Jahre 1998

lässt Zweifel aufkommen: Es geht nur um Beiträge

für Förderungsmassnahmen, in erster Linie für

Aus- und Weiterbildung, aber auch für Imageförde-

rung des Wirtschaftsstandortes und für Standort-

promotion. Auch dem Ressort Wirtschaft der Re-

gierung ist offenbar nicht verborgen geblieben, dass

eine Modernisierung dieser Art völlig ungenügen-

der Wirtschaftsförderung dringend notwendig

wäre. Ein Experte habe den Auftrag, gab Wirt-

schaftsminister Klaus Tschütscher im vergangenen

Dezember bekannt, den Bedarf einer Revision ab-

zuklären: «Um das Instrument der Wirtschaftsförde-

rung weiterhin und nachhaltig einzusetzen, wurde

ein Expertenauftrag erteilt, welcher klärt, inwiefern

es den Ansprüchen einer modernen Wirtschafts-

politik noch entspricht und vor allem welchen An-

forderungen es in Zukunft genügen muss.»

Liberale Wirtschaftspolitik ohne staatliche Eingriffe

Der Rechenschaftsbericht der

Regierung weist für das Jahr 2007 aus, dass knapp

1,5 Millionen Franken unter dem Titel Wirtschafts-

förderung geflossen sind. Das Budget für 2009 sieht

einen leicht höheren Betrag vor. Wie weit die Bei-

Wirtschaftsförderung durch

geringe regulierungsdichte

inklusive abbau und Vermeidung

von bürokratischen hürden

W i r t s c h a f t

Wer heute von Wirtschaftsförderung spricht, denkt an Milliarden, die weltweit

zur sanierung von Banken und zur rettung an autokonzerne vergeben werden.

liechtenstein kennt diese art von Wirtschaftsförderung (noch) nicht.

Von Günther Meier

Wirtschaftsförderung auf dem Prüfstand14

15

Page 15: Der Monat | März 2009

märz 2009

träge des Staates die Absicht des

nachhaltigen Einsatzes für die

Wirtschaft erfüllten, dürfte An-

sichtssache sein. Welche Rich-

tung die Regierung in der Wirt-

schaftsförderung in den letzten

Jahren verfolgte, ist im Regierungsprogramm

2005–2009 enthalten: «Die Regierung setzt auf

eine liberale Wirtschaftspolitik, welche vom Pri-

mat der Eigenverantwortlichkeit ausgeht und die

staatlichen Eingriffe auf das Notwendige be-

schränkt». Das Regierungsprogramm nannte dazu

drei Instrumente: Erstens Wirtschaftsförderung

durch Erhalt und Schaffung attraktiver wirtschaft-

licher und rechtlicher Strukturen und Rahmenbe-

dingungen; zweitens eine geringe Regulierungs-

dichte inklusive Abbau und Vermeidung von büro-

kratischen Hürden; drittens die Bekämpfung der

Arbeitslosigkeit. Wenn bei anderen Gelegenheiten

die Rahmenbedingungen und Rechtsstrukturen

als optimal und attraktiv gelobt werden und wenn

die «kurzen Wege» des Kleinstaates zur Verhinde-

rung der Bürokratie als vorbildlich dargestellt wer-

den, fragt man sich wirklich: Stimmt jetzt die eine

Version oder die andere?

Auch in Zukunft ohne klassi-sche Wirtschaftsförderung?

Interessant in diesem Zusammen-

hang die Antwort des Ressorts Wirtschaft auf eine

Interpellation im Landtag, wie Jungunternehmer

unterstützt werden könnten: «Der Staat kann den

Jungunternehmer bei der Unternehmensgründung

in zahlreichen Punkten unterstützen, kann ihm

aber einzelne Entscheidungen nicht abnehmen. Die

Rolle des Staates sollte sich hierbei in erster Linie

auf den Abbau von bürokratischen Hürden, auf die

Schaffung von Informationsangeboten zur Erhö-

hung der Transparenz und auf die Beseitigung von

steuerlichen Fehlanreizen beschränken.» Solange

nicht Not am Mann ist, kann man sich solche Sätze

wie ein Stückchen Schokolade auf der Zunge zerge-

hen lassen. Für Notlagen taugen sie wohl wenig, be-

stätigen aber bürokratische Hürden. Bleibt also die

Hoffnung, dass es die Wirtschaft auch künftig

schaffen wird, ohne Wirtschaftsförderung auszu-

kommen, wie der Wirtschaftsminister in einem

Vortrag ausführte – dank den Rahmenbedingun-

gen wie dem günstigen Steuerklima, den einfachen

und kurzen Amtswegen, der wirtschaftlichen, sozi-

alen und politischen Stabilität...! |

Das Wirtschaftsförderungsgesetz

entspricht nicht den

Anforderungen an eine effektive

Förderung der Wirtschaft.

Foto

s: m

arco

Nes

cher

Wirtschaftsförderungsgesetz

Nach dem Wirtschaftsförderungsgesetz aus dem Jahre 1998 leitet

der Staat Beiträge für förderungswürdige massnahmen zur milde-

rung wirtschaftlicher Schwierigkeiten und zur langfristigen Sicherung

von Arbeitensplätzen. Als förderungswürdige massnahmen gelten

laut Gesetz:

n  Berufliche Aus- und Weiterbildung

n  Umschulung zur Verbesserung der beruflichen mobilität

n  Imageförderung des Wirtschaftsstandortes

n  Standortpromotion

n  Beiträge an Institutionen zur Wirtschaftsförderung

n  Beiträge an massnahmen für Härte- und Notfälle.

Page 16: Der Monat | März 2009

«Erdgas ist ein Schlüssel für die umweltorientierte

Energieversorgung», propagiert die Liechtensteini-

sche Gasversorgung. Wenn von Energie, Klima-

schutz, Umwelt in Zukunft gesprochen wird, fällt

das Erdgas in den Zukunfts-

programmen allerdings aus den

Traktanden. Erdgas gehört, wie

Erdöl, zu den fossilen Brennstof-

fen, die gegenüber erneuerbaren

Energieträgern wie Sonnenener-

gie den Nachteil haben, dass sie

Schadstoffe enthalten und irgend-

einmal zu Ende gehen. Schätzun-

gen der internationalen Energieorganisationen ge-

hen davon aus, dass noch nicht alle Erdgasvorkom-

men entdeckt sind. Als gesichert gelten Vorkom-

men von 150 000 Milliarden Kubikmeter, die

innerhalb unserer Erde lagern. Mindestens bis 2030,

prognostizieren Experten, werden Erdgas und Erd-

öl ihre Bedeutung beibehalten und den überwie-

genden Anteil des weltweiten Anstiegs der Energie-

nachfrage decken müssen. Der Gasstreit zwischen

Russland und der Ukraine hat Europa aber deutlich

gezeigt, dass die zu Ende gehenden Ressourcen den

Kern von kriegerischen Auseinandersetzungen in

sich bergen. Vor dem Hintergrund der Tatsache,

dass sich die grössten Erdgasreserven in jenen Regi-

onen befinden, die zu den Krisenherden zählen,

lässt die Zukunftsaussichten nicht gerade als rosig

erscheinen.

Verbindung von Wirtschaftlich-keit und Umweltschutz

Der Einsatz von Erdgas sei be-

sonders geeignet, um die CO2-Minderungsziele zu

erreichen, die im Zusammenhang mit der Kyoto-

Konferenz auch von Liechtenstein eingegangen

wurden, ist die Liechtensteinische Erdgasversor-

gung überzeugt. Erdgas weise von allen fossilen

Brennstoffen den geringsten Kohlenstoffgehalt auf,

was nicht nur bei der Nutzung als Brennstoff in der

Wärmeerzeugung, sondern auch für neue, innova-

tive Einsatzfelder gelte. Erdgas sei beispielsweise ein

Grundstoff für mit Wasserstoff betriebene Brenn-

stoffzellen und lasse sich gut mit solaren Energie-

systemen kombinieren. Die Bedeutung des Erdga-

ses wachse damit im Rahmen der nationalen wie

internationalen Klimaschutzpolitik. Was die Ver-

sorgungssicherheit betrifft, gibt die Liechtensteini-

sche Gasversorgung eine gewisse Entwarnung: Die

Liefergemeinschaft E.ON Ruhrgas/Gasversorgung

Süddeutschland GmbH beziehe das auch nach

Liechtenstein transportierte Erdgas aus verschiede-

nen Quellen, die den Ausfall eines Lieferanten je-

derzeit überbrücken liessen. Ausserdem verfüge die

Liefergemeinschaft über grosse Untertag-Erdgas-

speicher, mit denen Unterbrüche über längere Zeit

überbrückt werden können. Gemessen am heuti-

gen Verbrauch, ist die Gasversorgung überzeugt,

reichten die weltweit gesicherten und zusätzlich ge-

schätzten Erdgasvorräte noch für die nächsten 150

gemessen am heutigen

Verbrauch reichen die weltweit

gesicherten und zusätzlich

geschätzten Erdgasvorräte noch

für die nächsten 150 Jahre

E n E r g i E

Erdgas hat in liechtenstein nach der Einführung in den 1980er-Jahren rasch

an Bedeutung gewonnen. heute steht Erdgas an der spitze der Energieträger.

Mehr und mehr findet Erdgas als schadstoffarmer kraftstoff auch Verwen-

dung in autos.

Von Günther Meier

Erdgas zur Schonung der Umwelt 16

17

Page 17: Der Monat | März 2009

Jahre. Fazit der Gasversorgung: «Wer auf Erdgas

umstellt, verbindet Wirtschaftlichkeit und Kom-

fort mit Umweltschutz. Zudem leistet er einen Bei-

trag zur breiten Abstützung unserer Energieversor-

gung bzw. zur Verhinderung von einseitigen Ab-

hängigkeiten.»

Erweiterung in neue Bereiche der Energie

Umgestellt auf Erdgas haben in

Liechtenstein inzwischen sehr viele, besonders auch

kleinere und grössere Unternehmen, so dass Erdgas

heute den grössten Anteil am gesamten Energiever-

brauch in Liechtenstein ausmacht. Weil der Trans-

port des Erdgases unterirdisch, völlig geräuschlos

und ohne jede Belastung der Strassen erfolge, un-

terstreicht die Gasversorgung, werde damit auch

ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Die Unter-

nehmensstrategie 2008 – 2013 der Gasversorgung

baut darauf auf, eine moderne Energieplattform zu

schaffen: Durch eine gezielte Erweiterung der Ge-

schäftstätigkeit in neue Geschäftsgebiete im Be-

reich Energie soll einerseits die Stabilität des Unter-

nehmens gesichert und anderseits die Abhängigkeit

vom reinen Erdgasmarkt in Liechtenstein vermin-

dert werden. Mit der Errichtung der Erdgas-Tank-

stellen in Vaduz, Bendern und Mauren wurde ein

Geschäftszweig ausserhalb der Wärmeversorgung

bereits ausgebaut. Sofern die Autohersteller bei der

Umstellung von den herkömmlichen Benzin- oder

Dieselmotoren auf andere Kraftstoffe das Erdgas in

den Mittelpunkt stellen, kann dem Erdgas als Treib-

stoff eine interessante Zukunft

prognostiziert werden. Innovativ

beschreitet die Liechtensteini-

sche Gasversorgung neue Wege,

um die Attraktivität des Energieträgers Erdgas für

den Verbraucher zu erhöhen und damit zugleich ei-

nen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klima-

schutz zu leisten.

Biogas aus Abfall zu Erdgasqualität aufarbeiten

Als ökologisch sinnvoll erachtet

die Gasversorgung die Energiegewinnung aus Ab-

fall. «Je besser die gewonnene Energie die Bedürf-

nisse der Abfall produzierenden Gesellschaft und

der Umwelt abdeckt», hält die Gasversorgung dazu

fest, «desto nachhaltiger ist die Wirksamkeit.» Öko-

logisch wertvoll sei es deshalb, Biogas zu Erdgas-

qualität aufzubereiten, ins Netz einzuspeisen und

an den Erdgastankstellen als Treibstoff für Fahr-

zeuge abzugeben. Eine wichtige Quelle für die Er-

zeugung von Wärme wird in Zukunft zudem die

Brennstoffzellentechnik sein, bei welcher das Erd-

gas eine entscheidende Rolle spielt. Auch hier will

die Liechtensteinische Gasversorgung weiterhin

am Ball bleiben. |

Erdgas fliesst unterirdisch und

völlig geräuschlos von der Gasver-

sorgung zu den Verbrauchern.

Foto

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chte

nste

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Gas

vers

orgu

ng

Energieträger-anteile

n  28,8 Prozent Erdgas

n  26,3 Prozent Elektrizität

n  20,5 Prozent Heizöl

n  14,3 Prozent Benzin

n  7,9 Prozent Dieselöl

n  2,2 Prozent Verschiedene

märz 2009

Page 18: Der Monat | März 2009

Einen Boxkurs würde Jürg Han-

selmann nicht gerade machen. Und seine Hände

versichern? Das nun auch wieder nicht. Doch für

Eisenbahnen empfindet der Komponist und Pia-

nist richtig Leidenschaft. So hat

ihn seine «Railway Sonatina»

2005 bei Freunden pianistischer

Raritäten zum Begriff gemacht.

Ein Stück, das nur komponieren

kann, wer Lokomotiven liebt und

ein gesundes Verhältnis zur Welt

jenseits des Klavierzimmers be-

sitzt. Genauso bringt Hanselmann auf der CD «Die

Eisenbahn in der Klaviermusik» den legendären

Orientexpress und donnernde amerikanische

Dampflokomotiven leichthändig und melodisch

geschmeidig zum Klingen. Oft an seiner Seite am

Klavier: die Pianistin Sandra Hanselmann.

An zwei Flügeln oder vierhändig

spielt das Pianistenpaar denn auch am 22. März in

Vaduz Werke aus Frankreich und Liechtenstein.

«Fast alle grossen Komponisten seit dem 18. Jahr-

hundert haben Originalstücke für vier Hände ge-

schrieben», sagt Jürg Hanselmann. Darunter der

Liechtensteiner Komponist des 19. Jahrhunderts

mit internationalem Rang, Josef Gabriel Rheinber-

ger. Als musikalischer Urenkel folgt der Komponist

Hanselmann dem als Hofkapellmeister des bayeri-

schen Königs Ludwig II. sehr erfolgreichen Rhein-

berger in direkter Linie. Mit Rheinbergers Duo in

a-moll op. 15 für zwei Klaviere spielen die Hansel-

manns eine technisch anspruchsvolle Sonate, die

selbst beim Rheinberger-Zeitgenossen Johannes

Brahms Beachtung fand.

Mit höchster technischer Präzision Das Zusammenspiel zweier Pia-

nisten ist technisch äusserst heikel. Bei keiner ande-

ren Instrumentenkombination wird jede kleine Ver-

zögerung als «klappern» so offenkundig. Als Solist

mit vier Händen – so allerdings versteht sich das

Hanselmann-Duo nicht. Vielmehr ginge es darum

vorauszuhören, das Spiel zu lesen eines Gegenübers,

sie, die spontane, entlockt

dem klavier gefühle. Er, der

fordernde, spielt mit einer

urmusikalischen ader

k u lt u r

sie hören voraus, lesen das spiel des gegenübers und spielen uns ihre ge-

meinsamen Musikgedanken vor: das Pianistenpaar Jürg und sandra hansel-

mann zeigt auf zwei konzertflügeln leichthändige courage. akkorde fliessen,

als seien sie das natürlichste der Welt.

Von Kornelia Pfeiffer

18

19

Vier Hände am Piano Jürg und Sandra Hanselmann

Page 19: Der Monat | März 2009

märz 2009

von dem man gerade mal die Stirn sieht. «Manch-

mal wetteifern wir ohne Worte, manchmal ist es ein

musikalisches Frage- und Antwortspiel oder ein fes-

selnder Dialog zwischen oben und unten», sagt San-

dra Hanselmann. Sie, die Spontane, entlockt dem

Klavier aus dem Bauch heraus Gefühle. Er, der For-

dernde, spielt mit einer urmusikalischen Ader und

höchster technischer Präzision. Gemeinsam am Kla-

vier zu musizieren, bedeutet ihnen sehr viel.

Mathematisches hinter verspieltem Stück

An einem Mittwoch vor 27 Jah-

ren sassen die beiden an einem von drei Steinways

im Piano-Klassenzimmer am Konservatorium in

Bern. Jürg als Assistent von Professor Schneeberger,

Sandra als Studentin. Seitdem sind sie zusammen.

Zur Hochzeit bekamen ihre Gäste ein Konzert mit

vier Händen. Und ab und zu bekommt Sandra von

Jürg eine Komposition geschenkt.

Streng genommen gehört daher

die Sonate für zwei Klaviere über

das Thema C/O/U/R/A/G/E, die

die beiden in Vaduz uraufführen,

Sandra. Obwohl ein verspieltes

Stück mit einer heiteren, mär-

chenhaften, fantasievollen Grund -

stimmung, hat die Komposition

etwas Mathematisches. Gemein-

sam mit Musikwissenschaftlern

hat Hanselmann gegraben und

getüftelt. Mit Anleihen an das la-

teinische, italienische und fran-

zösische Musikalphabet gelang

es ihm, die Buchstaben des Wor-

tes «Courage» in Töne umzu-

wandeln. Wunderkinder – nein, das wollten sie nie

sein. Mit zwölf erst leuchtete Sandra Hanselmann

ein, dass Kunst einer grossen Anstrengung bedarf,

so begabt man auch sein mag. Dann allerdings liess

sie das Klavier, das zwischen Tischtennisplatte und

Fahrrädern im Ferienhaus der Familie im Berner

Oberland stand, nicht mehr los. Im Alter von acht

marschierte Jürg zum Klavierunterricht an der Mu-

sikschule Vaduz, erst mit 13 aber beschloss er, kei-

ne Zeit mehr zu vergeuden und spielte mehrere

Stunden täglich – als er verstand, was Franz Liszt

einmal gesagt hat: Man spielt Klavier nicht mit zwei

Einheiten, sondern entweder mit einer Einheit aus

zwei Händen oder mit zehn gleichberechtigten Fin-

gern. Mit der eigenen Herkunft hat das Repertoire

des Liechtensteiner Klavier-Duos nichts zu tun.

«Wir sträuben uns dagegen, Musik in starre natio-

nale Kategorien einzuordnen», sagt Jürg Hansel-

mann. «Wir versuchen, zu jedem Komponisten ei-

nen Schlüssel zu finden.» Und weshalb die Vorliebe

für französische Komponisten? «Wegen der Le-

benslust, dem Esprit, dem Humoristischen, das in

der französischen Musik klingt.» So stehen in Va-

duz auch Gabriel Fauré, Maurice Ravel, Francis

Poulenc auf dem Konzertprogramm. |

Jürg und Sandra Hanselmann:

Gemeinsam am Klavier zu

musizieren, bedeutet ihnen

sehr viel.

Foto

s: m

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Nes

cher

klavierkonzert

Liechtensteiner Klavier-Duo mit Courage: Jürg

und Sandra Hanselmann spielen Werke aus

Frankreich und Liechtenstein. Sonntag, 22. März,

17 Uhr, Vaduzer-Saal Vaduz

Page 20: Der Monat | März 2009

20

k u n s t

Fürstliche Pferde «Das Glück dieser Erde...»

Das Kunstmuseum Liechtenstein

zeigt regelmässig eine Sonder-

ausstellung mit Werken aus der

Sammlung des Fürsten von

Liechtenstein. Damit wird der

Bogen gespannt zwischen der zeitgenössischen

Kunst und der Welt der Alten Meister. Am 5. März

2009 wird die Ausstellung «Das Glück dieser Erde...»

eröffnet, die Pferde als höfisches Motiv der Kunst-

geschichte zeigt.

Die Pferdezucht hatte im Haus Liechtenstein

vor allem ab dem 16. Jahrhundert eine grosse wirt-

schaftliche, gesellschaftspolitische und repräsenta-

tive Bedeutung. Die liechtensteinischen Pferde bil-

deten begehrte Tauschobjekte für Kunstgegenstän-

de, waren beliebte diplomatische Geschenke und in

diesem Zusammenhang – schon alleine in materi-

eller Hinsicht – von hohem Wert. In den Gestüten

in Eisgrub, Feldsberg und Lundenburg waren in

den besten Zeiten, die Arbeits- und Nutzpferde mit

eingerechnet, zwischen 600 und 800 Tiere einge-

stellt, die meisten davon hochwertige Zuchtpferde,

die vor allem für ihre Kraft geschätzt wurden.

Dieser Stellenwert des Pferdes lässt sich auch

in den Fürstlichen Sammlungen ablesen. Von Jo-

hann Georg und Philipp Ferdinand von Hamilton

wurden die unverwechselbaren Liechtenstein-Pfer-

de in beinahe lebensgrossen Leinwandbildern fest-

gehalten und viele der Herrscher im Fürstenhaus

liessen sich hoch zu Ross abbilden. L. de Witte führt

den Betrachtern in seinen fast wie Miniaturen ge-

malten kostbaren Kupfertäfelchen die Schönheit

der Pferde vor Augen; man kann den ganzen Stolz

ihrer Besitzer ablesen und den Aufwand nachvoll-

ziehen, mit dem sie gepflegt worden sind. Das Pferd

begleitete über Jahrtausende die kulturelle und

wirtschaftliche Entwicklung des Menschen und

spielte auch in der Geschichte der Familie Liechten-

stein seit dem 13. Jahrhundert eine bedeutende Rol-

le. Man führte die Rosse bei diplomatischen Anläs-

sen zum Staunen der höfischen Gesellschaft vor.

Oft wurden Pferde auch als Geschenke abgegeben.

Die Ausstellung im Kunstmuseum Liechten-

stein zeigt die vielfältigen künstlerischen Darstel-

lungen des Pferdes in den Fürstlichen Sammlungen

auf. Gemälde, Skulpturen und Stiche vermitteln

die Leidenschaft für edle Rosse in der Geschichte

des Fürstenhauses. Es ist die Beschäftigung mit die-

sen künstlerischen Zeugnissen der Vergangenheit,

welche die einstige Bedeutung dieser edlen Tiere für

den Menschen erahnen lassen.

«Das Glück dieser Erde...» ist eine Ausstellung

des Liechtenstein Museum in Wien und wurde zu-

sammengestellt von Dr. Johann Kräftner, Direktor

der Fürstlichen Sammlungen Vaduz und Liechten-

stein Museum Wien. |

L. de Witte: «Stallbursche mit

schwarz-weissem Hengst in weiter

Landschaft.» 18. Jahrhundert.

Öl auf Kupfer.

märz 2009

ausstellung

Die Ausstellung aus Werken der Fürstlichen

Kunstsammlung mit dem Titel «Das Glück dieser

Erde...» dauert vom 6. märz bis 18. Oktober 2009.

Die öffentlich zugängliche Vernissage findet am

Donnerstag, 5. märz 2009, um 18.00 Uhr im

Kunst museum Liechtenstein statt. Die Ausstel-

lung wird begleitet von einem interessanten rah-

menprogramm und verschiedenen Führungen.

Page 21: Der Monat | März 2009

21

P h i l at E l i E

Druckkunst – Kunstdruck Neue Kunstbriefmarken

Im Zeitalter von Internet, Game-

boys und anderen Freizeitbe-

schäftigungen ist der Aufbau ei-

ner Briefmarken-Sammlung kein

Massenphänomen mehr unter

den Jugendlichen. Briefmarken

werden zunehmend durch ande-

re Frankaturmodelle verdrängt,

die auch in der Liechtenstein Post

AG Verwendung finden. Die Post

selbst erhält Konkurrenz durch

private Brief- und Paketverteiler,

die ohnehin auf Briefmarken

verzichten. Die Philatelie ist vom

vornehmen Freizeitvergnügen mit weltweiter Ver-

breitung zu einer Nische verkümmert.

Kunstbriefmarken aus Linolschnitten

Die Philatelie Liechtenstein steu-

ert dieser Entwicklung entgegen und bringt immer

wieder überraschende und attraktive Nebenpro-

dukte zu den Briefmarken heraus. «Es war schon

lange der Wunsch der Verantwortlichen der Phila-

telie Liechtenstein», betont Philatelie-Chef Norbert

Hasler, «auf den von ihnen herausgebrachten Brief-

marken verschiedene Techniken der Druckform-

herstellung aufzuzeigen.» Die Briefmarken-Ausga-

be vom 2. März 2009 startet deshalb mit der Serie

«Druckkunst – Kunstdruck» eine neue Reihe an

hoch stehenden Kunstbriefmarken, die einzigarti-

ge, speziell für diesen Zweck geschaffene Kunst-

werke im Kleinformat präsentiert. Der Künstler

Stephan Sude stellt am Beginn dieser Serie die

Kunst des Linolschnitts vor. Norbert Hasler freut

sich, für diese Aufgabe einen einheimischen Künst-

ler gefunden zu haben, der sich seit Beginn seiner

künstlerischen Tätigkeit mit den verschiedenen

Formen des Druckes in Linol oder Holz auseinan-

dersetzt. Stephan Sude hat mit seiner Druckkunst,

die neu auch auf drei Briefmarken abgebildet wird,

im In- und Ausland grosse Anerkennung gefunden.

In seinen Linolschnitten wagte sich der Künstler an

den Begriff «Leben» heran. Ein

erstes Bild zeigt unter dem Titel

«Entfaltung» die Freude eines

Mädchens, das einen Schmetter-

ling bewundert. Die Briefmarke

«Bewusstsein» zeigt die andere Seite des Lebens, die

Trauer eines Menschen. Auf der dritten Briefmarke

mit dem Thema «Erfüllung» blickt ein älterer

Mann von einer Anhöhe auf seinen bisherigen Le-

bensweg zurück. Die Briefmarken werden be-

stimmt die erhoffte Beachtung finden. Begleitet

wird die Briefmarken-Ausgabe vom Angebot, dass

Drucke der Linolschnitte erworben werden kön-

nen. Die drei Kunstwerke wurden in traditioneller

Art auf hochwertiges Japanpapier gedruckt, wobei

die Auflage aus drucktechnischen Gründen auf

250 Exemplare beschränkt wurde. Alle Kunstdru-

cke sind vom Künstler signiert und mit einer Num-

mer versehen. |

Die Linolschnitte der Serie «Druck-

kunst – Kunstdruck» wurden

vom liechtensteinischen Künstler

Stephan Sude geschaffen.

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Briefmarken am 2. März

Philatelie bringt am 2. märz 2009 eine reihe neuer Briefmarken he-

raus. Neben den Kunstdrucken die Europa-marke 2009 zum Jahr

der Astronomie, ein marke zum grossen Jubiläum «200 Jahre Grund-

buch» und eine marke zum kleinen Jubiläum «10 Jahre Post AG».

Dazu die Fortsetzung der Serie über den Bevölkerungsschutz, dies-

mal den Samaritern gewidmet.

märz 2009

Page 22: Der Monat | März 2009

stimmung der Förderungsbeiträge mit den Förde-

rungsleistungen der Gemeinden sowie Dritten und

eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und Auf-

gabenteilung mit den Vertretern der Privatwirt-

schaft anzustreben.»

Doppelte Belastung durch Spitzensport und Beruf

Mit der Sportschule ist eine aus-

gezeichnete Grundlage geschaffen worden, die jun-

gen Sporttalenten die Möglichkeit bietet, Schulbil-

dung und Sport besser in Übereinstimmung mitei-

nander zu bringen. Mit der Sportschule werde die

Sportlandschaft Liechtensteins bereichert, sagte

der damalige Sportminister Alois Ospelt bei der Er-

öffnung im Sommer 2004, und gleichzeitig werde

ein wichtiger Grundstein gelegt für zukünftige

Sporterfolge Liechtensteins. Was aber nach der ob-

ligatorischen Schulzeit? Dann geht es darum, die

zweigleisige Karriere weiterzuführen, die Belastung

von Spitzensport und Beruf unter einen Hut zu

bringen. Aus vielen abgebrochenen Sportkarrieren

weiss man, dass das Nebeneinander von Sport und

Arbeit zu einer Überlastung führen kann. Für viele

Sportler bildet ein Studium oder eine Berufsausbil-

dung mit Blick auf die Zukunft ein wichtiges Ele-

ment, denn eine sportliche Karriere kann aufgrund

von Verletzungen rasch zu Ende sein. Wer nicht

früh genug vorsorgt, hat später vielleicht Probleme,

den Einstieg in die zivile Berufswelt zu finden – das

gilt übrigens auch für erfolgreiche Sportler, deren

Weg zurück nicht immer einfach ist. Spitzensport-

ler erhalten laut Sportgesetz bei entsprechenden

Leistungen eine nicht allzu hoch bemessene Sport-

förderung. Wenn Liechtenstein auch in Zukunft in

der internationalen Sportwelt eine Rolle spielen soll,

Der Zweckartikel des Sportgeset-

zes, das am 1. April 2000 in Kraft getreten ist, legt

die Leitlinien fest, nach denen die Sportförderung

in Liechtenstein betrieben wird: «Dieses Gesetz be-

zweckt, den Sport im Interesse

der Entwicklung der Jugend, der

Volksgesundheit, der Freizeitge-

staltung und der körperlichen

Leistungsfähigkeit zu fördern.»

Zehn Jahre sind es her, seit nach

diesem Gesetz die Sportförde-

rung in unserem Land ausgerich-

tet wird. Wer die Entwicklung im

Spitzensport verfolgt, gelangt schnell einmal zur

Schlussfolgerung, dass unser Sportgesetz nicht

mehr ganz den heutigen Anforderungen entspricht

und revisionsbedürftig ist. Da lautet beispielsweise

eine Gesetzesbestimmung, dass eine Förderung

nur erfolgen darf, wenn der Förderungsempfänger

ausserstande ist, das Vorhaben mit eigenen Mitteln

zu verwirklichen. Wenn es um junge Talente geht,

die auf dem Sprung zum Spitzensport sind, scheint

diese Gesetzesbestimmung wenig sinnvoll, auch

wenn die Eltern über ein gutes Einkommen verfü-

gen. Eine Revision der Sportförderung müsste zu-

mindest diesen Aspekt berücksichtigen und nöti-

genfalls differenzieren, vor allem aber sollte das re-

vidierte oder völlig neu gefasste Sportgesetz in einer

verständlicheren Art abgefasst werden. Es ist kaum

anzunehmen, dass es viele Menschen in unserem

Land gibt, die auf Anhieb in der Lage sind zu erklä-

ren, was mit dem geltenden Gesetzesartikel ge-

meint ist: «Die Förderung hat unter Bedachtnahme

auf allfällige Förderungsmassnahmen und die wirt-

schaftlich und strukturell zumutbaren Eigenleis-

tungen zu erfolgen. Es ist insbesondere eine Ab-

hoffnungsvolle sportliche

karrieren werden oft

abgebrochen, weil der

Berufskarriere der

Vorzug gegeben wird

Abenteuerspielplatz rund um den Walensee

s P o r t

Von Peter Rutz

Soziale Absicherung für unsere Sportler22

23

spitzensportler erhalten sportförderung gemäss dem sportgesetz aus dem

Jahre 1999. das sportgesetz ist revisions bedürftig. insbesondere sollte die

sportförderung überdacht werden, um die athleten sozial abzusichern.

Page 23: Der Monat | März 2009

reicht diese Art der Sportförderung nicht mehr aus.

Für die Zukunft braucht es neue Modelle, die den

Sportler während seiner aktiven Karriere fördern

und gleichzeitig für die Zeit nach dem Sport sozial

absichern. In anderen Ländern gehören Spitzen-

sportler der Armee an oder stehen beim Grenz-

schutz auf der Lohnliste. Natürlich macht es wenig

Sinn, einen Spitzenathleten als staatlichen Lohn-

empfänger zu führen, wenn sein Einkommen aus

Werbung und Prämien in die Millionen geht. Aber

bis es so weit ist, braucht es eine Absicherung. Man

könnte sich in unserem Land vorstellen, dass das

Land und die Gemeinden talentierte Sportler an-

stellen, so dass diese jungen Talente einen fixen

Lohn erhalten und die Sozialleistungen für AHV,

IV, FAK und die Betriebliche Vorsorge abgegolten

werden. Wichtig wäre auch, dass der Staat und die

Gemeinden als Arbeitgeber die notwendigen Versi-

cherungen, wie Haftpflicht, Unfall- und Risikover-

sicherung, abschliessen.

Die berufliche Zukunft der Sportler absichern

Angenommen, in jeder der elf

Gemeinden findet ein hoffnungsvoller Sportler zu

Beginn seiner Sportkarriere auf diese Weise Unter-

schlupf und der Staat stellt pro Gemeinde noch-

mals eine Sportlerin oder einen

Sportler ein, dann summiert sich

das zu einer hübschen Truppe,

die ohne Zukunftsangst trainie-

ren kann. Dem Beispiel des Staa-

tes und der Gemeinden könnten

auch Wirtschaftsunternehmen folgen, die nach

diesem Modell nicht nur Sponsoring betreiben,

sondern auch für die berufliche Zukunft der Sport-

ler sorgen würden. Hochleistungssport wird in ei-

nem Lebensabschnitt begonnen, in dem meistens

auch die Grundlagen für die spätere berufliche

Karriere gelegt werden. Hoffnungsvolle Karrieren

werden oft abgebrochen, weil der Berufskarriere

nach der sportlichen Karriere der Vorzug gegeben

wird. Haben die jungen Sportlerinnen und Sportler

aber eine Alternative, die insbesondere auch auf die

Risiko- und Sozialabsicherung ausgerichtet ist, so

fällt die Entscheidung eher zugunsten der (zeitlich

begrenzten) Sportkarriere.

Ein solches Modell ist sicher ein

lohnendes Unterfangen, denn die erfolgreichen

Sportler stellen später ihren Erfahrungsschatz den

jungen Talenten zur Verfügung. Wenn wir weniger

Spitzensportler haben, so fehlt letztlich dieses

Know-how – und zwar nicht nur für den Hochleis-

tungssport, sondern auch für den Breitensport. |

Foto

: Gün

ther

mei

er

märz 2009

Für junge Sporttalente sind

neue Modelle der Sportförderung

zu entwickeln, damit

Spitzensport und Beruf besser

vereinbart werden.

Page 24: Der Monat | März 2009

24

P u B l i r E P o r ta g E

Exzellente Strecke und packender Sport

Am 4. und 5. April trifft sich zum

zweiten Mal nach 2007 die Welt-

elite des Mountainbike-Rad-

sports in Schaan. Reinhold Hart-

mann, Präsident des Organisa-

tionskomitees, opfert den Gross-

teil seiner Freizeit dafür, den Radsportfans der

Region ein einmaliges Erlebnis zu ermöglichen.

Packende Rennen, diverse Fahrer

der Weltelite, begeisterte 9000 Zuschauer und ein

durchwegs erfreuliches Feedback aus Sport, Politik

und Wirtschaft. Reinhold Hartmann aus Schaan

erinnert sich gerne an das erste internationale

Mountainbikerennen in Schaan zurück. 2007 hiess

dieses noch «Swisspower Cup». Auf Anhieb klas-

sierte sich das Rennen mit der exzellenten und tech-

nisch schwierigen Strecke unter den Top-20-Moun-

tainbike-Anlässen der Weltrangliste des Internati-

onalen Radsportverbandes UCI. Dies zu toppen ist

ein schwieriges Unterfangen. Aber für das Organi-

sationskomitee des neu unter dem Namen «Racer-

Bikes-Cup» stehenden Anlasses zugleich eine He-

rausforderung. «Wir wollen den Level halten, wenn

möglich gar noch etwas anheben», erzählt OK-

Präsident Reinhold Hartmann von den ambitio-

nierten Zielen. Seit Beginn des Jahres steckt der

Pensionär mindestens 80 Prozent seiner Freizeit in

die Organisation des Anlasses. Besonders hart ist

derzeit das Akquirieren der Sponsoren. Umso mehr

strahlen Hartmanns Augen, wenn er alle paar Wo-

chen von einer gelungenen Verhandlung erzählen

kann. Neben Sponsorenverhandlungen gehört sein

Hauptaugenmerk der Infrastruktur der Rennstre-

cke, die er regelmässig mit dem Rennleiter Werner

Buob bespricht, Verhandlungen mit der Forstwirt-

schaft und der Alpgenossenschaft, den Bodenbesit-

zern der Rennstrecke bis hin zur Information der

regionalen Fahrer, die sich bereits für das Rennen

interessiert haben.

Sport- und Nachwuchs-förderung

Die Organisation des Racer-

Bikes-Cup mit Kategorien von den Junioren über

die Weltelite bis zu den Senioren steht beim RV

Schaan unter Sportförderung. Reinhold Hartmann,

der im neunten Jahr als Präsident steht (von 1990

bis 1994 und ab 2005) hat den Trend vom Radrenn-

sport Richtung Mountainbike schnell erkannt.

Nach der Durchführung des Swisspower Cups 2007

sind dem Verein sieben Nachwuchsfahrer beigetre-

ten. «Ich hoffe, dass sich in Zukunft noch mehr jun-

ge Radrennfahrer für den Mountainbikesport inte-

ressieren», blickt Hartmann nach vorne. Der RV

Schaan habe immer ein offenes Ohr für junge

Sportler und sei auch mit einer versierten Trainer-

crew gewappnet.

Bereit sind die Organisatoren

auch für die bis zu 10'000 Zuschauer, die für das

Auftaktrennen der achtteiligen Rennserie erwartet

werden. Wurden sie vor zwei Jahren fast überrannt,

ist in diesem Jahr alles für den Zuschaueraufmarsch

aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frank-

reich, Liechtenstein und weitere Länder bereit. Des-

halb freut sich Reinhold Hartmann schon jetzt auf

den Startschuss und das frenetische Publikum:

«Ein Grossteil davon wird es sich nicht nehmen las-

sen, nach dem Rennen der Weltstars wie Ralph Näf

oder Florian Vogel die Strecke selber mit dem Moun-

tainbike zu testen. Spätestens dann ist das Moun-

tainbikefieber in Liechtenstein ausgebrochen.»

Die Weltelite der Mountainbiker

freut sich bereits heute auf die

anspruchsvolle Strecke und die

einmalige Atmosphäre am ersten

Racer-Bikes-Cup in Schaan.

Foto

: rad

fahr

erve

rein

Sch

aan

märz 2009

Page 25: Der Monat | März 2009

Willkommen an Bord, lautet

die freundliche Nissan-Werbung.

Das Cockpit-Design des Qash-

qai+2 sei so gestaltet, dass es den

Fahrer umhüllt, um ein fokus-

siertes, sportliches Fahrgefühl zu

erzeugen. Noch geräumiger,

noch heller und luftiger fühlt

sich der Innenraum für die Pas-

sagiere an, denn der Qashqai+2

ist um eine zusätzliche dritte

Sitzreihe mit zwei Sitzen gewach-

sen. Unendlich viele Möglichkei-

ten, den Innenraum zu gestalten,

bieten die Sitzreihen, die sich je

nach Bedarf teilen lassen: Werden alle umgeklappt,

so ergibt sich ein riesiger Laderaum, werden nur

einzelne gekippt, so passt das Ladegut perfekt in die

Ladelücke. Obwohl der Qashqai+2 um 21 cm in der

Länge gewachsen ist und somit deutlich mehr Platz

im Innenraum bietet, bleibt er aussen ein kompak-

tes, aber muskulöses und elegant-schnittiges Auto.

Nissan wollte etwas Unerwartetes bieten und fasst

die Tugenden des Crossovers prägnant zusammen:

Kraftvoller Stil, agiles Ansprechverhalten, Komfort

und Praxisnutzen verbinden sich hier zu einer neu-

artigen Symbiose. Dabei greift Nissan beim Qash-

qai+2 durchaus auf bewährte Werte zurück. Das

dynamische Handling erhält das kühn und stark

wirkende Fahrzeug aus einem kraftvollen 2.0-l-

Aluminium-Benzinmotor mit 141 PS oder einem

2.0-l-Diesel mit 150 PS. Kultiviert lässt sich der ele-

gante Kompaktwagen mit dem serienmässigen

6-Gang-Schaltgetriebe vorwärts bewegen, auch bei

zügiger Fahrt voll auf Spritsparen eingestellt. Auf

Wunsch gibt es für Benziner und Diesel auch ein

komfortables Automatikgetriebe.

Die Kunden haben auch die Wahl

zwischen einem reinen Frontan-

trieb oder einem 4x4-System, das

noch mehr Traktion und Fahr-

stabilität bei widrigen Bedingun-

gen, auf rutschigen Strassen oder

auf losem Untergrund bietet.

Grossen Wert legte Nissan beim

Qashqai+2 auf die Sicherheit. Der

Wagen bremst sich genauso gut,

wie er fährt. Das ABS Antiblo-

ckiersystem wird von einer Hydraulik unterstützt,

die sicherstellt, dass ABS auf allen Rädern einwand-

frei arbeitet. Die EBS elektronische Bremskraftver-

teilung regelt den Bremsdruck zwischen den vorde-

ren und hinteren Bremsen für eine optimale Brems-

wirkung. Eine Kurvenbremskontrolle sorgt zudem

dafür, dass auch in Kurven die Stabilität beim

Bremsen sichergestellt ist. Alles in allem dient dazu,

dass das Fahrzeug unter allen Umständen auf Kurs

bleibt. Mit den Fahr-, Brems- und Stabilisierungs-

hilfen bleibt der Qashqai+2 auch bei harten Manö-

vern auf der Strasse. Was ein beruhigendes Gefühl

ist, auch für Fahrer, die ihr Auto nicht fordern, son-

dern vor allem ein sicheres Fahrzeug schätzen. Wer

sich für einen Qashqai+2 entscheidet, sucht nach

einem Fahrzeug mit viel Platz, mit Komfort und

Alltagsnutzen – ein klassisches

Mehr- oder sogar Vielzweckfahr-

zeug. Und das alles in modernem,

attraktivem Design, das die Vor-

teile eines Familienwagens mit

den Tugenden eines Transpor-

ters verbindet.

Dynamisches Design, viel

Fahrspass und unendlich viel

Platz. Das macht den Nissan

Qashqai+2 aus.

Foto

: Nis

san

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märz 2009

Page 26: Der Monat | März 2009

«Ob wir so erfolgreich sein wer-

den wie die Generation unserer

Väter, kann niemand voraussa-

gen. Wir haben aber allen Grund,

optimistisch in die Zukunft bli-

cken zu können. Ein Kleinstaat

wie wir es sind, hat in einer Welt,

die sich immer rascher verändert, viele Vorteile.

Wir sind beweglicher und können uns auf neue Si-

tuationen rascher einstellen.» Diesen Optimismus,

der in der heutigen Zeit der globalen Finanz- und

Wirtschaftskrise wieder aktuell erscheint, strahlte

Erbprinz Hans Adam in seiner ersten Thronrede

aus, die er vor 25 Jahren vor dem Landtag gehalten

hat. Der Erbprinz war 1984 von Fürst Franz Josef II.

ermächtigt worden, den Landtag als sein Stellver-

treter zu eröffnen.

In seiner ersten Thronrede blendete Erbprinz

Hans Adam zurück in die Geschichte und stellte

nach dem Hinweis auf schwere wirtschaftliche und

politische Zeiten mit Zufriedenheit fest, dass aus

dem «Armenhaus Europas» das

Land mit dem höchsten Lebens-

standard geworden sei. Der Erb-

prinz sprach weiter von der Ver-

antwortung der jetzigen Genera-

tion, dieses Erbe zu bewahren

und wenn möglich zu vermeh-

ren. Gleichzeitig aber verschloss

er sich den negativen Auswir-

kungen der Wohlstandsgesell-

schaft: «Natürlich erheben sich

in der jüngeren Generation im-

mer wieder kritische Stimmen

gegen Auswüchse der

Wohlstandsgesell schaft, gegen

Veränderungen der Umwelt, ge-

gen die Politik der Parteien und

der Regierung und so vieles mehr.

Das soll aber kein Grund zur Be-

unruhigung sein. Im Gegenteil:

Fehlt jede Kritik, wird es erst be-

unruhigend. Es bedeutet entwe-

der, dass der jungen Generation die Leistungen ih-

rer Väter vollkommen gleichgültig sind oder ihr

Wille und Phantasie fehlt, das Vorhandene zu ver-

bessern und das Erbe zu mehren.» Erbprinz Hans

Adam lobte in seiner Thronrede die Vorteile des

Kleinstaates, der in der Geschichte immer wieder

von grösseren Staaten bedroht worden sei. Seine

damaligen Worte erhalten derzeit wieder Aktuali-

tät: «Ebenso falsch wie es ist, pessimistisch in die

Zukunft zu blicken, wäre es, die Gefahren zu unter-

schätzen, die einer kleinen Gemeinschaft wie Liech-

tenstein drohen können. Es wir auch für uns Rück-

schläge und Enttäuschungen geben, auch wir wer-

den Fehler machen, denn niemand ist unfehlbar.

Die Einrichtung der Stellvertretung für den

Fürsten befand sich damals bereits in Vorbereitung.

Der Landtag beschloss am 28. Juni eine Verfassungs-

änderung: «Der Landesfürst kann den nächsterb-

folgeberechtigten voll jährigen Prinzen seines we-

gen vorübergehender Verhinderung oder zur Vor-

bereitung für die Regierungsnachfolge als seinen

Stellvertreter mit der Ausübung

ihm zustehender Hoheitsrechte

betrauen.» Im Beisein der Fürst-

lichen Familie unterzeichnete

Fürst Franz Josef II. am 26. Au-

gust auf Schloss Vaduz das neue

Verfassungsgesetz. |

Z E i t g E s c h E h E n

26 27. März 1984 Hans-Adam II. hält erstmals eine Thronrede

Der heutige Fürst Hans-Adam II.

hielt am 27. März 1984

erstmals als Erbprinz und als

künftiger Stellvertreter des Fürsten

eine Thronrede zur Eröffnung

des Landtags.

Foto

: Lan

desa

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märz 2009

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Die ganz persönliche Beratung

Page 27: Der Monat | März 2009

27

k u n s t d E n k M ä l E r

Am Anfang war die Lotterie Engländerbau in Vaduz

Auf eine wechselvolle Geschichte

kann der Engländerbau in Vaduz

zurückblicken. Derzeit sind noch

der «Kunstraum Engländerbau»

im Obergeschoss und Büros von

Liechtenstein Tourismus im Erd-

geschoss untergebracht. Früher

waren hier Ausstellungen der

Fürstlichen Sammlung und der

Staatlichen Kunstsammlung zu

sehen. Am Anfang aber stand

eine Lotterie. Architekt Erwin

Hinderer aus Schaan erhielt 1933

den Auftrag, ein repräsentatives

Gebäude für eine Lotterie zu bau-

en. Als Bauherr trat die englische Gesellschaft

Mutual Life Insurance Company auf, woher der

Name Engländerbau stammt, der sich bis heute er-

halten hat. Nach der Schliessung der Lotterie 1934

sind in diesem Bauwerk immer wieder interessante

Mieter eingezogen. So sollen kurzzeitig eine Zahn-

fabrik und sogar ein Radiosender untergebracht

worden sein. Auch die heutige Philatelie Liechten-

stein, früher als Postwertzeichenstelle bekannt,

gastierte in diesem Gebäude, das der Staat im Jah-

re 1944 kaufte. Nicht verwirklicht wurde hingegen

das Projekt des Architekten Ernst Sommerlad, ein

Kino im Obergeschoss einzurichten.

Zum Gebäude selbst, wie im unten genannten

Buch beschrieben: «Das klar gegliederte dreige-

schossige Gebäude unter flachem Walmdach ist ein

Beispiel der frühen Moderne im Zentrum von Va-

duz. Der lang gestreckte, ostseitig gestuft an den

Schlossfelsen angelehnte Stahlskelettbau ist mit

Backsteinmauerwerk ausgefacht und mit senkrecht

gestellten Travertinplatten verkleidet. Der wohl-

proportionierte Bau zeichnet sich an der Westseite

im Erdgeschoss durch eine Gliederung mit Schau-

fenstern, an den beiden Obergeschossen mit regel-

mässiger Fensterreihung aus.»

Zur Lotterie im Engländerbau: Die englische

Mutualclub-Lotterie war aus dem Kanton Uri nach

Liechtenstein gezogen, weil die Schweiz 1923 alle

Lotterien verbot, wenn sie nicht

ausschliesslich Wohltätigkeits-

zwecken dienten. Zehn Jahre

später erklärte der Schweizer

Bundesrat, dass das schweizerische Lotteriegesetz

auf den 1. Januar 1934 über den Zollvertrag auch

auf Liechtenstein anwendbar sei. Der Landtag

beugte sich dem Diktat aus der Schweiz, weil be-

fürchtet wurde, dass die Schweiz sonst den Zollver-

trag kündigen würde. Die Errichtung von Spielban-

ken und Lotterien hatte in Liechtenstein immer ei-

nen schwierigen Stand. So lehnte Fürst Johann II.

1868 ein Projekt zur Errichtung einer Spielbank ab

und überbrückte die wirtschaftlichen Schwierig-

keiten mit Hilfe aus der eigenen Schatulle. Der Fürst

blieb auch 1872 unnachgiebig, als der Landtag eine

Petition für die Zulassung von Spielbanken verfass-

te. Im Jahre 1919 richtete eine Finanzgruppe ein

Konzessionsgesuch zur Errichtung eines Hotelbe-

triebs mit Casino nach dem Vorbild von Monte

Carlo an die Regierung – scheiterte aber damit. |

Der Engländerbau in Vaduz wurde

als erster Stahlskelettbau in Liech-

tenstein im Jahre 1933 gebaut.

Foto

: mar

co N

esch

er

das Buch zum thema

Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein. Cornelia Her-

mann: Das Oberland. Gesellschaft für Schweizerische Kunstge-

schichte. 2007

märz 2009

Page 28: Der Monat | März 2009

r ä t s E l - s Pa s s

28

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Page 29: Der Monat | März 2009

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Page 30: Der Monat | März 2009

s c h l u s s P u n k t

30

2005 war ein gutes Jahr für die Vertretung von

Frauen im Parlament. Der Frauenanteil verdoppelte sich und Liech-

tenstein katapultierte sich in die vorderen Ränge der Weltrangliste.

2005 bedeuteten sechs Frauen im Landtag im internationalen Ver-

gleich noch Platz 24. Vier Jahre

später wurden wieder sechs Frau-

en in den Landtag gewählt. Diese

Stagnation in Liechtenstein be-

schert uns nun im internationa-

len Feld lediglich noch Platz 39. Eine ausgewogene Vertretung von

Frauen und Männern haben wir mit den 24 % Frauen im neuen Land-

tag auch dieses Mal nicht erreicht. Die Freude über das Ergebnis der

Frauen im Wahljahr 2009 ist deshalb nur verhalten. Das bedeutet für

die Kommmission für die Gleichstellung von Frau

und Mann, das Frauennetz und die Stabsstelle für

Chancengleichheit, weiter am Thema zu bleiben. 42

Männer und 20 Frauen haben sich zur Wahl gestellt.

Ein Drittel der kandidierenden Frauen wurde ge-

wählt. Dies entspricht in etwa dem Ergebnis von

2005. Insgesamt kam es in den letzten Jahren zu ei-

ner frauenfreundlicheren Stimmung im Wahlver-

halten der Wählerinnen und Wähler. Frauen wer-

den nicht mehr so oft gestrichen und erhalten auch

vermehrt Sympathiestimmen. Aufgrund der Wahl-

analyse 2005 war klar, es braucht nach wie vor einen

Effort, die erreichten 24 % zu halten. Die Analyse

machte deutlich, dass die Wahl von Frauen in den

Landtag noch keine Selbstverständlichkeit ist. So

lange sich Liechtenstein nicht für griffigere Massnahmen durchrin-

gen kann, bleiben wir – die Gleichstellungskommission, das Frauen-netz und die Stabsstelle für Chancengleichheit – unbeirrt am Thema.

Es braucht weiterhin Aktionen, welche die Kandidatinnen unterstüt-

zen. Massnahmen, welche bei den Parteien und bei der Wahlbevölke-

rung auf das nach wie vor bestehende Ungleichgewicht aufmerksam

machen und die Wählerinnen und Wähler motivieren, den gesetzten

Kandidatinnen ihre Stimme zu geben.

2009 ist es ein Vierteljahrhundert her, seit das Frau-

enstimm- und Wahlrecht in Liechtenstein eingeführt wurde. Im Jubi-

läumsjahr zeigt die Stabsstelle für Chancengleichheit ab dem 8. März

bis zum 4. Juli 2009 gleich zwei Ausstellungen – 100 Jahre Frauen-

stimmrecht in Europa und 25 Jahre Frauenstimmrecht in Liechten-

stein. Ausstellungseröffnung ist um 11.00 Uhr im neuen Landtagsge-

bäude – alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

frauen werden nicht mehr so oft gestrichen

und erhalten auch vermehrt sympathiestimmen

Bernadette Kubik-Risch Von Platz 24 auf Platz 39

Bernadette Kubik-RischLeiterin der Stabsstelle für Chancengleichheit

märz 2009

Page 31: Der Monat | März 2009

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Page 32: Der Monat | März 2009

Telecom Liechtenstein. einfacherleben. www.telecom.li

SO EINFACHKANN DASLEBEN SEIN.