die dusche hfm-erweiterungsbau: und die künste saarbrücken. · donnerstag, 3. november 2011...

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DONNERSTAG, 3. NOVEMBER 2011 NR. 255 SEITE B5 KULTUR NACHRICHTEN ................................................................................................................. HfM-Erweiterungsbau: Pläne vor dem Aus Saarbrücken. Die Realisierung eines Erweiterungsbaus zur Saarbrücker Hochschule für Musik (HfM) wird immer un- wahrscheinlicher. „Das Thema ist wohl gestorben“, sagte der SPD -Landtagsabgeordnete Reinhold Jost nach der gestri- gen Sitzung des Haushaltsaus- schusses, der sich unter ande- rem mit dem als Teil der so ge- nannten Kulturmeile geplan- ten Neubau beschäftigte. Die Mittel aus dem Konjunkturpa- ket II seien der Universität des Saarlandes zur Verfügung ge- stellt worden. Auch im Haus- haltsentwurf für 2012 spielt der Anbau keine Rolle. CDU- Ausschussmitglied Thomas Schmitt hält die Realisierung des Projekts zwar nicht für gänzlich ausgeschlossen, ver- wies aber auf die Prüfung „kos- tengünstiger Alternativen“ zur Behebung des Raummangels der Hochschule im Umfeld der Alten Kirche St. Johann. jkl Unesco begutachtet Völklinger Hütte Völklingen. Heute besuchen Experten des Investitionspro- gramms „Nationale Unesco Welterbestätten“ das Weltkul- turerbe Völklinger Hütte, um sich über den Stand der geför- derten Projekte zu informie- ren, darunter die Erneuerung des Großen Platzes. Im April hatte der Internationale Rat für Denkmalpflege Icomos die Unesco über erhebliche Män- gel auf dem Areal des Weltkul- turerbes informiert (wir be- richteten) und das Sanierungs- management kritisiert (Be- richt folgt). red Förderpreis Literatur für Tino Hanekamp Kassel. Der Schriftsteller Tino Hanekamp wird mit dem För- derpreis Komische Literatur 2012 der Stadt Kassel geehrt. Der in Hamburg lebende Autor erhält die mit 3000 Euro do- tierte Auszeichnung für sein Romandebüt „So was von da“. Das Buch erzähle in rasantem Tempo vom letzten Tag eines Hamburger Clubs vor seiner Schließung, vom Kiez und von jungen Menschen, die ihr Le- ben feiern. Hanekamp, 1979 in in Sachsen-Anhalt geboren, ar- beitete lange als Musikjourna- list. Er ist Mitbegründer und Programmdirektor des Ham- burger Clubs „Uebel & Gefähr- lich“. Der Förderpreis wird am 25. Februar 2012 im Kasseler Rathaus verliehen. dapd PRODUKTION DIESER SEITE: TOBIAS KESSLER JOHANNES KLOTH Szene aus „Footprints“: Die Produktion (hier mit Liliana Barros und Moon Suk Choi) hatte 2010 Uraufführung im Saarländischen Staats- theater. FOTO: BETTINA STÖSS Ein Jahrzehnt im Tanz: Bildband zur Donlon Dance Company Saarbrücken. Ein Buch für den großen Auftritt – ohne Frage. Schon bei der Uraufführung von „Blue“, dem jüngsten Tanzthea- ter der Saarbrücker Ballettdirek- torin Marguerite Donlon vorigen Donnerstag war das Buch kurz im Rampenlicht des Großen Hauses. Seit gestern, nach der Vorstellung in der Buchhandlung Raueiser/ Zeralda, kann man es nun ganz offiziell kaufen. „Tanzdekade“ heißt es, und ist ein 240 Seiten starker Band, der das gesamte Schaffen der Donlon Dance Com- pany (DDC) in den vergangenen Jahren spiegelt. Auch eine selbst- bewusste Dokumentation des Geschaffenen: In welcher ande- ren Bühnensparte würde man ein Zehnjähriges so feiern? Freilich, Donlon, die sich ges- tern selbst überrascht zeigte, „dass es schon zehn Jahre in Saarbrücken sind“, und ihre Company haben auch einiges vorzuweisen: ob das nun die No- minierungen für den Theater- preis „Faust“ (2007 für „Romeo und Julia“) oder den Prix Benois de la Danse (für „Giselle Relao- ded“) waren, volle Vorstellungen im Saarländischen Staatstheater ensuite, vor allem aber aufregen- des, farbpralles, urkomisches, verstörendes und betörendes Tanztheater. Dies dokumentiert sich natürlich am Besten in Bil- dern – zu denen die Fotografin Bettina Stöß viele Aufnahmen im Band beisteuerte. Daneben aber zeichnen auch Freunde und Kol- legen Donlons, Kritiker und Pub- lizistinnen den Weg der DDC in knappen Texten nach. Bleibt nur noch die Frage, ob aus der Dekade vielleicht Dekaden werden. (Be- sprechung folgt) oli Tanzdekade – Zehn Jahre Don- lon Dance Company: K.Kieser Verlag, 240 S., 39,80 Euro. Leise Lyrik Robert Hofmann, ein neuer Professor an der Musikhochschule Saar Saarbrücken. Seit 2004 ist Robert Hofmann (Foto: HfM) erster Trompeter im Orchester der Bay- reuther Wagner Festspiele und schon seit 1994 erster Solotrom- peter der Deutschen Radio Phil- harmonie (DRP), damals Radio Sinfonieorchester Saarbrücken. 2001 gründete er das SR-Bläser- ensemble Radio-Brass-Saar. Eine vielfältige Musikerlaufbahn, die eher zufällig begann: „Zur Trom- pete gekommen bin ich wie viele meiner Kollegen aus dem süd- deutschen Raum – in einer Blas- kapelle.“ Elf war er, als der heimi- sche Verein einen Trompeter such- te. „Es hätte auch ein anderes In- strument sein können“. Zu- nächst von „ei- nem Kollegen ei- nigermaßen fun- diert angelernt“, erhielt er mit 14 bereits Unterricht vom Solo- trompeter der Bamberger Sinfo- niker. Die Liebe zu dem „sehr ausdrucksstarken Instrument“ keimte beim Spielen. Mehr noch als virtuose Glanzpunkte schätzt der in Würzburg und Frankfurt ausgebildete Bläser „die leisen ly- rischen Stellen“. Nach zwei Jahrzehnten als Pä- dagoge, so als Lehrbeauftragter in Koblenz, Dozent der Jungen Deutschen Philharmonie und in- ternationaler Workshopchef (auch an der HfM), schöpft Hof- mann aus einem großen Fundus: „Du wirst Dich so und so fühlen und das und das hören“, bereitet er seine Studenten auf nerven- aufreibende Live-Situationen vor und lässt sie Etuden trainieren, die meist schwieriger sind als das tatsächlich Verlangte. Gerne un- terrichtet er auch künftige Mu- sikschullehrer, „denn sie müssen es auch erklären können“. Neben den auf Kammermusik und Na- turtrompete spezialisierten HfM-Kollegen ist Hofmann für Solo- und Orchesterspiel zustän- dig. Jenseits seiner Arbeit und des täglichen Übens (mindestens zwei Stunden) hört Hofmann, der mit Familie in Kirkel wohnt, we- nig Musik – Gustav Mahler, Baro- ckes und Wynton Marsalis. Bei- nahe schon zum Beruf gehören Joggen und Fußball, denn „beim Musizieren ist das Körperemp- finden nicht unwichtig“. Robert Hofmann ist neuer Profes- sor für Trompete an der Hoch- schule für Musik Saar. Mit dem 1968 in Schweinfurt geborenen Unterfranken hat die HfM einen erfahrenen Musiker und Pädago- gen hinzugewonnen. Robert Hofmann Von SZ-Mitarbeiter Stefan Uhrmacher Saarbrücken. Natürlich, die Dusche. An die denkt man un- weigerlich bei Alfred Hitch- cocks Film „Psycho“. Ist man jedoch Kunsthistoriker wie Henry Keazor (Foto: Dietze), bleibt vielleicht eher jenes ge- löcherte Gemälde im Gedächt- nis, durch das der Duschmör- der Norman Bates seine Opfer beobachtet: Willem van Mie- ris’ „Susanna und die beiden Alten“ aus dem Jahr 1731. Eine von unzähligen Berührungs- punkten des englischen Film- regisseurs (1899-1980) und der Bildenden Kunst, findet Kea- zor. „Oft drehen sich seine Fil- me ums Thema Bild, Abbild, Repräsentation.“ Auch die zeitgenössische Architektur sei bei Hitchcock sehr präsent, ebenso wie die Literatur. „Dass viele seiner Filme nach litera- rischen Vorlagen entstanden sind, ist allerdings weniger be- kannt.“ Grund genug für den Kunstgeschichtler an der Saar- brücker Universität, eine Öf- fentliche Ringvorlesung mit Experten anzubieten: „Hitch- cock und die Künste“, zehn Vorträge bis Anfang Februar 2012 – unter anderem über Ar- chitektur, Psychoanalyse und auch Filmmusik. „Wie er die etwa bei ‚Die Vögel’ eingesetzt hat – eine frühe elektronische Musik von Oskar Sala – war durchaus progressiv.“ Hitch- cocks innovative Arbeit zu be- tonen, ist auch ein Motiv der Vorlesung. „Er gilt heute ja als etwas altmodi- scher Thriller- Regisseur“, fin- det Keazor, „er war aber ein unglaublich moderner Künstler“. Gleich zwei Vorträge be- handeln das Kulinarische, bei Hitchcock ein Leitmotiv – man denke an den britischen Poli- zisten, der in „Frenzy“ die französischen Kochversuche der Gattin erdulden muss. Auch biografisch ist Hitch- cock ergiebig: „Er hat den Um- bruch vom Stummfilm zum Tonfilm miterlebt und immer davor gewarnt, dass man die ästhetischen Errungenschaf- ten des Stummfilms durch den Tonfilm aufgibt.“ Eine große Debatte sei das damals gewe- sen, auch unter Kunsthistori- kern, die beim Tonfilm das un- künstlerische Abfilmen von Theaterstücken befürchteten. Der gängigen These, dass Hitchcock in den 60er Jahren mit Filmen wie „Topas“ stark abgebaut hat, will Keazor sich nicht anschließen: „Er hat sich verändert und war eben nicht mehr das, was sein Publikum von ihm erwartet hat. Im Alter wurde er manierierter, spielte mehr mit den Dingen. Die Ge- schichten waren für ihn eher experimentelle Grundlage.“ Bei Kunsthistorikern sei be- sonders „Vertigo“ beliebt, weil es da um Bild und Abbild gehe. Keazor zieht da die Mordgro- teske „Immer Ärger mit Har- ry“ vor. Die Geschichte eines Malers und eines Leichenfun- des sei ein „schöner Diskurs über Kunst, ganz nebenher“. Begleitend laufen im Kino Achteinhalb einige Filme des Meisters, bewusst nicht die be- kannten, sondern selten Ge- zeigtes wie die Komödie „Mr. und Mrs. Smith“ und der Polit- krimi „Der Auslandskorres- pondent“, dazu zwei experi- mentelle Filme über Hitch- cock. Eine Publikation nach der Vorlesung sei „ernsthaft angedacht“, sagt Keazor. Ab Montag, 14. November, wöchentlich um 19 Uhr im Rathausfestsaal St. Johann. Alle Termine: www.uni-saar- land.de/fachrichtung/kunstge- schichte/hitchcock Die Dusche und die Künste Alfred Hitchcock als Thema einer Saarbrücker Ringvorlesung Ab Mitte November bietet das Institut für Kunstgeschichte ei- ne öffentliche Ringvorlesung über den Filmregisseur Alfred Hitchcock an. Kunsthistoriker Henry Keazor erklärt, warum. Von SZ-Redakteur Tobias Kessler Henry Keazor Anzeige Wir lieben Lebensmittel. * getestet an der Losnummer 43 4207030311 3. 99 * Qualitätswein aus der Pfalz Dornfelder, Classic dunkelroter, vollmundiger und fruchtiger Rotwein zu herzhaftem Braten, Wild- gerichten und würzigem Käse 16 -18°C 0,75l Flasche 1l = € 5,32 Qualitätswein aus Baden Affentaler Spätburgunder zu festlichen Braten, Wildgerichten und Steak trockener, rubinroter und kräftiger Wein mit ausgewogenem Geschmack 16 -18°C Riesling, Classic Qualitätswein aus der Pfalz rebsortentypischer und zugänglicher Weißwein 8 -10°C zu Fisch, Meeresfrüchten und zartem Geflügel 0,75l Flasche 1l = € 5,32 0,75l Flasche 1l = € 5,32 3. 99 3. 99 Diese Artikel sind in den mit dieser Werbung gekennzeichneten Märkten erhältlich. Alle Angebote gültig bis Samstag 05.11.2011, KW 44. Wir haben uns für diesen Zeitraum ausreichend bevorratet. Bitte entschuldigen Sie, wenn die Artikel auf Grund der großen Nachfrage dennoch im Einzelfall ausverkauft sein sollten. Abgabe in haushaltsüblichen Mengen. Für Druckfehler übernehmen wir keine Haftung. EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG, New-York-Ring 6, 22297 Hamburg. Ihren nächsten EDEKA-Markt finden Sie unter: www.edeka.de/marktsuche Aus dem TV-Spot! Gratis zum Mitnehmen. Das neue EDEKA Gourmet-Journal WeinGenuss. Mit vielen Tipps, Rezepten und großem Gewinnspiel!

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Page 1: Die Dusche HfM-Erweiterungsbau: und die Künste Saarbrücken. · DONNERSTAG, 3. NOVEMBER 2011 KULTUR NR. 255 SEITE B5 NACHRICHTEN..... HfM-Erweiterungsbau:

D O N N E R S T A G , 3 . N O V E M B E R 2 0 1 1 N R . 2 5 5 S E I T E B 5KULTUR

NACHRICHTEN.................................................................................................................

HfM-Erweiterungsbau:Pläne vor dem AusSaarbrücken. Die Realisierungeines Erweiterungsbaus zurSaarbrücker Hochschule fürMusik (HfM) wird immer un-wahrscheinlicher. „Das Themaist wohl gestorben“, sagte derSPD-LandtagsabgeordneteReinhold Jost nach der gestri-gen Sitzung des Haushaltsaus-schusses, der sich unter ande-rem mit dem als Teil der so ge-nannten Kulturmeile geplan-ten Neubau beschäftigte. DieMittel aus dem Konjunkturpa-ket II seien der Universität desSaarlandes zur Verfügung ge-stellt worden. Auch im Haus-haltsentwurf für 2012 spieltder Anbau keine Rolle. CDU-Ausschussmitglied ThomasSchmitt hält die Realisierungdes Projekts zwar nicht fürgänzlich ausgeschlossen, ver-wies aber auf die Prüfung „kos-tengünstiger Alternativen“ zurBehebung des Raummangelsder Hochschule im Umfeld derAlten Kirche St. Johann. jkl

Unesco begutachtetVölklinger HütteVölklingen. Heute besuchenExperten des Investitionspro-gramms „Nationale UnescoWelterbestätten“ das Weltkul-turerbe Völklinger Hütte, umsich über den Stand der geför-derten Projekte zu informie-ren, darunter die Erneuerungdes Großen Platzes. Im Aprilhatte der Internationale Ratfür Denkmalpflege Icomos dieUnesco über erhebliche Män-gel auf dem Areal des Weltkul-turerbes informiert (wir be-richteten) und das Sanierungs-management kritisiert (Be-richt folgt). red

Förderpreis Literaturfür Tino HanekampKassel. Der Schriftsteller TinoHanekamp wird mit dem För-derpreis Komische Literatur2012 der Stadt Kassel geehrt.Der in Hamburg lebende Autorerhält die mit 3000 Euro do-tierte Auszeichnung für seinRomandebüt „So was von da“.Das Buch erzähle in rasantemTempo vom letzten Tag einesHamburger Clubs vor seinerSchließung, vom Kiez und vonjungen Menschen, die ihr Le-ben feiern. Hanekamp, 1979 inin Sachsen-Anhalt geboren, ar-beitete lange als Musikjourna-list. Er ist Mitbegründer undProgrammdirektor des Ham-burger Clubs „Uebel & Gefähr-lich“. Der Förderpreis wird am25. Februar 2012 im KasselerRathaus verliehen. dapd

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :TO B I A S K E S S L E R

J O H A N N E S K LOT H

Szene aus „Footprints“: Die Produktion (hier mit Liliana Barros undMoon Suk Choi) hatte 2010 Uraufführung im Saarländischen Staats-theater. FOTO: BETTINA STÖSS

Ein Jahrzehnt im Tanz: Bildbandzur Donlon Dance Company

Saarbrücken. Ein Buch für dengroßen Auftritt – ohne Frage.Schon bei der Uraufführung von„Blue“, dem jüngsten Tanzthea-ter der Saarbrücker Ballettdirek-torin Marguerite Donlon vorigenDonnerstag war das Buch kurz imRampenlicht des Großen Hauses.Seit gestern, nach der Vorstellungin der Buchhandlung Raueiser/Zeralda, kann man es nun ganzoffiziell kaufen. „Tanzdekade“heißt es, und ist ein 240 Seitenstarker Band, der das gesamteSchaffen der Donlon Dance Com-pany (DDC) in den vergangenenJahren spiegelt. Auch eine selbst-bewusste Dokumentation desGeschaffenen: In welcher ande-ren Bühnensparte würde man einZehnjähriges so feiern?

Freilich, Donlon, die sich ges-tern selbst überrascht zeigte,„dass es schon zehn Jahre inSaarbrücken sind“, und ihreCompany haben auch einiges

vorzuweisen: ob das nun die No-minierungen für den Theater-preis „Faust“ (2007 für „Romeound Julia“) oder den Prix Benoisde la Danse (für „Giselle Relao-ded“) waren, volle Vorstellungenim Saarländischen Staatstheaterensuite, vor allem aber aufregen-des, farbpralles, urkomisches,verstörendes und betörendesTanztheater. Dies dokumentiertsich natürlich am Besten in Bil-dern – zu denen die FotografinBettina Stöß viele Aufnahmen imBand beisteuerte. Daneben aberzeichnen auch Freunde und Kol-legen Donlons, Kritiker und Pub-lizistinnen den Weg der DDC inknappen Texten nach. Bleibt nurnoch die Frage, ob aus der Dekadevielleicht Dekaden werden. (Be-sprechung folgt) oli

� Tanzdekade – Zehn Jahre Don-lon Dance Company: K.KieserVerlag, 240 S., 39,80 Euro.

Leise LyrikRobert Hofmann, ein neuer Professor an der Musikhochschule Saar

Saarbrücken. Seit 2004 ist RobertHofmann (Foto: HfM) ersterTrompeter im Orchester der Bay-reuther Wagner Festspiele undschon seit 1994 erster Solotrom-peter der Deutschen Radio Phil-harmonie (DRP), damals RadioSinfonieorchester Saarbrücken.2001 gründete er das SR-Bläser-ensemble Radio-Brass-Saar. Einevielfältige Musikerlaufbahn, dieeher zufällig begann: „Zur Trom-pete gekommen bin ich wie vielemeiner Kollegen aus dem süd-deutschen Raum – in einer Blas-

kapelle.“ Elf warer, als der heimi-sche Verein einenTrompeter such-te. „Es hätte auchein anderes In-strument seinkönnen“. Zu-nächst von „ei-nem Kollegen ei-nigermaßen fun-diert angelernt“, erhielt er mit 14bereits Unterricht vom Solo-trompeter der Bamberger Sinfo-niker. Die Liebe zu dem „sehrausdrucksstarken Instrument“keimte beim Spielen. Mehr nochals virtuose Glanzpunkte schätztder in Würzburg und Frankfurtausgebildete Bläser „die leisen ly-rischen Stellen“.

Nach zwei Jahrzehnten als Pä-dagoge, so als Lehrbeauftragterin Koblenz, Dozent der JungenDeutschen Philharmonie und in-ternationaler Workshopchef

(auch an der HfM), schöpft Hof-mann aus einem großen Fundus:„Du wirst Dich so und so fühlenund das und das hören“, bereiteter seine Studenten auf nerven-aufreibende Live-Situationen vorund lässt sie Etuden trainieren,die meist schwieriger sind als dastatsächlich Verlangte. Gerne un-terrichtet er auch künftige Mu-sikschullehrer, „denn sie müssenes auch erklären können“. Nebenden auf Kammermusik und Na-turtrompete spezialisiertenHfM-Kollegen ist Hofmann fürSolo- und Orchesterspiel zustän-dig. Jenseits seiner Arbeit unddes täglichen Übens (mindestenszwei Stunden) hört Hofmann, dermit Familie in Kirkel wohnt, we-nig Musik – Gustav Mahler, Baro-ckes und Wynton Marsalis. Bei-nahe schon zum Beruf gehörenJoggen und Fußball, denn „beimMusizieren ist das Körperemp-finden nicht unwichtig“.

Robert Hofmann ist neuer Profes-sor für Trompete an der Hoch-schule für Musik Saar. Mit dem1968 in Schweinfurt geborenenUnterfranken hat die HfM einenerfahrenen Musiker und Pädago-gen hinzugewonnen.

RobertHofmann

Von SZ-MitarbeiterStefan Uhrmacher

Saarbrücken. Natürlich, dieDusche. An die denkt man un-weigerlich bei Alfred Hitch-cocks Film „Psycho“. Ist manjedoch Kunsthistoriker wieHenry Keazor (Foto: Dietze),bleibt vielleicht eher jenes ge-löcherte Gemälde im Gedächt-nis, durch das der Duschmör-der Norman Bates seine Opferbeobachtet: Willem van Mie-ris’ „Susanna und die beidenAlten“ aus dem Jahr 1731. Einevon unzähligen Berührungs-punkten des englischen Film-regisseurs (1899-1980) und derBildenden Kunst, findet Kea-zor. „Oft drehen sich seine Fil-me ums Thema Bild, Abbild,Repräsentation.“ Auch diezeitgenössische Architektursei bei Hitchcock sehr präsent,ebenso wie die Literatur. „Dassviele seiner Filme nach litera-rischen Vorlagen entstandensind, ist allerdings weniger be-kannt.“ Grund genug für denKunstgeschichtler an der Saar-brücker Universität, eine Öf-fentliche Ringvorlesung mitExperten anzubieten: „Hitch-

cock und die Künste“, zehnVorträge bis Anfang Februar2012 – unter anderem über Ar-chitektur, Psychoanalyse undauch Filmmusik. „Wie er dieetwa bei ‚Die Vögel’ eingesetzthat – eine frühe elektronischeMusik von Oskar Sala – wardurchaus progressiv.“ Hitch-cocks innovative Arbeit zu be-tonen, ist auch ein Motiv derVorlesung. „Ergilt heute ja alsetwas altmodi-scher Thriller-Regisseur“, fin-det Keazor, „erwar aber einunglaublichmodernerKünstler“.Gleich zweiVorträge be-handeln das Kulinarische, beiHitchcock ein Leitmotiv – mandenke an den britischen Poli-zisten, der in „Frenzy“ diefranzösischen Kochversucheder Gattin erdulden muss.

Auch biografisch ist Hitch-cock ergiebig: „Er hat den Um-bruch vom Stummfilm zumTonfilm miterlebt und immerdavor gewarnt, dass man dieästhetischen Errungenschaf-ten des Stummfilms durch denTonfilm aufgibt.“ Eine großeDebatte sei das damals gewe-sen, auch unter Kunsthistori-kern, die beim Tonfilm das un-künstlerische Abfilmen von

Theaterstücken befürchteten.Der gängigen These, dass

Hitchcock in den 60er Jahrenmit Filmen wie „Topas“ starkabgebaut hat, will Keazor sichnicht anschließen: „Er hat sichverändert und war eben nichtmehr das, was sein Publikumvon ihm erwartet hat. Im Alterwurde er manierierter, spieltemehr mit den Dingen. Die Ge-schichten waren für ihn eherexperimentelle Grundlage.“

Bei Kunsthistorikern sei be-sonders „Vertigo“ beliebt, weiles da um Bild und Abbild gehe.Keazor zieht da die Mordgro-teske „Immer Ärger mit Har-ry“ vor. Die Geschichte einesMalers und eines Leichenfun-des sei ein „schöner Diskursüber Kunst, ganz nebenher“.

Begleitend laufen im KinoAchteinhalb einige Filme desMeisters, bewusst nicht die be-kannten, sondern selten Ge-zeigtes wie die Komödie „Mr.und Mrs. Smith“ und der Polit-krimi „Der Auslandskorres-pondent“, dazu zwei experi-mentelle Filme über Hitch-cock. Eine Publikation nachder Vorlesung sei „ernsthaftangedacht“, sagt Keazor.

� Ab Montag, 14. November,wöchentlich um 19 Uhr imRathausfestsaal St. Johann.Alle Termine: www.uni-saar-land.de/fachrichtung/kunstge-schichte/hitchcock

Die Duscheund die Künste

Alfred Hitchcock als Thema einer Saarbrücker Ringvorlesung

Ab Mitte November bietet dasInstitut für Kunstgeschichte ei-ne öffentliche Ringvorlesungüber den Filmregisseur AlfredHitchcock an. KunsthistorikerHenry Keazor erklärt, warum.

Von SZ-RedakteurTobias Kessler

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