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Humboldt-Universität zu Berlin Institut für Bibliotheks- und informationswissenschaft Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft Heft 247 Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21 - Potentielle Mehrwerte bei der Internationalisierung eines bibliographischen Formats von Robert Porth

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Humboldt-Universitaumlt zu BerlinInstitut fuumlr Bibliotheks- und informationswissenschaft

Berliner Handreichungenzur Bibliotheks- und

Informationswissenschaft

Heft 247

Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zuMARC 21 - Potentielle Mehrwerte bei derInternationalisierung eines bibliographischen

Formats

vonRobert Porth

Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21 -Potentielle Mehrwerte bei der Internationalisierung eines

bibliographischen Formats

vonRobert Porth

Berliner Handreichungen zurBibliotheks- und Informationswissenschaft

Begruumlndet von Peter ZahnHerausgegeben von

Konrad UmlaufHumboldt-Universitaumlt zu Berlin

Heft 247

Porth Robert

Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21 - PotentielleMehrwerte bei der Internationalisierung eines bibliographischen Formats von Robert Porth - Berlin Institut fuumlr Bibliotheks- und Informations-wissenschaft der Humboldt-Universitaumlt zu Berlin 2009 ndash 64 5 S (BerlinerHandreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft 247)

ISSN 14 38-76 62

Abstract

Die wichtigsten Rahmenbedingungen des im Jahr 2004 beschlossenen For-matumstiegs von MAB2 zu MARC 21 stehen seit Anfang des Jahres2008 fest und das Projekt befindet sich damit am Uumlbergang von derVorbereitungs- zur Umsetzungsphase Das war der Anlass den Wechselvon MAB2 zu MARC 21 in dieser Arbeit aus zwei verschiedenen Blickwin-keln zu betrachten Erstens wird aus klassischerrdquo bibliothekarischer Sichtdie Rolle des Austauschformats des Interformats und des Katalogisie-rungsformats beschrieben und betrachtet unter welchen VoraussetzungenAuswirkungen des Formatwechsels zu MARC 21 zu erwarten sind Wei-ter werden Auswirkungen der Unterschiede verschiedener Interpretatio-nen von MARC 21 untersucht Ergaumlnzend werden anhand einer Befragungpraktische Erfahrungen des IDS mit dem sehr eng an MARC 21 angelehn-ten Format KIDS praumlsentiert Zweitens wird aus einer fachuumlbergreifendenSicht vor dem Hintergrund der zunehmenden Vernetzung von Metadatenuntersucht wie gut MARC 21 im XML Containerformat mit verschie-denen anderen aktuellen XML-basierten Metadaten-Formaten und Pro-tokollen szligusammenpasst In der abschlieszligenden Diskussion erfolgt einezusammenfassende Betrachtung des Formatumstiegs in der auch auf dieErweiterungen von MARC 21 besonders auf die Moumlglichkeit ID-basierterVerknuumlpfungen und laumlngerfristige Entwicklungen bibliothekarischer For-mate eingegangen wird

Diese Veroumlffentlichung geht zuruumlck auf eine Master-Arbeit im postgradua-len Fernstudiengang Master of Arts (Library and Information Science) ander Humboldt-Universitaumlt zu Berlin

Online-Versionhttpedochu-berlindeseriesberliner-handreichungen2009-247

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 1

1 Grundlagen 311 Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten 312 Die verschiedenen Rollen von Formaten 4

121 Austauschformat 5122 Internformat 5123 Katalogisierungsformat 7124 Indexformat 8125 OPAC-Format 9

13 MARC 21 und MAB2 9131 Entstehung und Entwicklung 10132 Der Aufbau von MARC 12133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21 13

14 Normdateien 16

2 Datenaustausch zwischen Bibliotheken 1721 Strukturelle Unterschiede der Formate 1922 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21 2823 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und

Analytical MARC 21 30231 Mehrbaumlndige Werke 31232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene 32

24 Praktische Erfahrungen des IDS 3425 Mehrwerte des Formatumstiegs 36

i

3 Die fachuumlbergreifende Sicht 4031 XML-basierte Metadatenformate 41

311 MARCXML 41312 MODS 41313 ONIX 42314 Dublin Core 43315 METS 44

32 Suche und Retrieval-Protokolle 44321 OAI-PMH 45322 SRUW 46

33 Identifier 46

Diskussion 48

Literaturverzeichnis 52

Anhang 60Beispiele 60Z3950 Server 64

Einleitung

Das in Deutschland und Oumlsterreich fuumlr bibliographische Standards maszliggebliche Koordi-nierungsgremium der Standardisierungsausschuss1 hat in seiner Sitzung am 15 Dezem-ber 2004 den Beschluss gefasst MAB2 als Austauschformat fuumlr Bibliotheken in Deutsch-land und Oumlsterreich durch MARC 21 zu ersetzen [1] Dieser Schritt folgte der Grund-satzentscheidung des Gremiums vom 6 Dezember 2001 den Umstieg der deutschen aufinternationale Regelwerke und Formate (AACR2 und MARC 21) anzustreben [2]

Mit der Vorbereitung des Umstiegs wurde die Deutsche Nationalbibliothek2 (DNB)und die aus dem MAB-Ausschuss hervorgegangene Expertengruppe (EG) Datenforma-te beauftragt Eine wichtige Aufgabe war zunaumlchst die Untersuchung in welchen Berei-chen eine Abbildung von MAB2 in MARC 21 aufgrund struktureller Formatunterschiedenicht moumlglich ist und Vorschlaumlge fuumlr noumltige Erweiterungen von MARC 21 zu erarbei-ten Diese Vorschlaumlge wurden von der EG Datenformate mit dem ldquoMachine-ReadableBibliographic Informationrdquo (MARBI) Committee diskutiert uumlber das Aumlnderungen desMARC 21-Standards beantragt werden koumlnnen

In der Zwischenzeit haben die meisten Erweiterungswuumlnsche Eingang in MARC 21gefunden [3] Parallel dazu hat die EG Datenformate eine Konkordanz MAB2 - MARC 21erarbeitet in die auch die akzeptierten Erweiterungen von MARC 21 eingearbeitet wur-den [4] Diese Konkordanz bildet die Basis fuumlr den konkreten Umstieg

Die wichtigsten Rahmenbedingungen fuumlr den Formatumstieg stehen also fest und dasProjekt steht damit am Uumlbergang von der Vorbereitungs- zur Umsetzungsphase Das sollzum Anlass genommen werden den Wechsel von MAB2 zu MARC 21 in dieser Arbeitaus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten

Zum einen geht es um den Formatwechsel aus ldquoklassischerrdquo bibliothekarischer SichtUm MARC 21 als Format fuumlr den nationalen und internationalen Austausch bibliogra-phischer Daten fuumlr Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde im bisherigen ldquoMAB2-RaumldquoEs werden dabei drei verschiedene Auspraumlgungen von MARC 21 betrachtet Die durchdie Library of Congress (LoC) gepraumlgte die vom Informationsverbund Deutschschweiz(IDS) seit 1999 verwendete und die durch die von der EG Datenformate erstellte Kon-kordanz MAB2 7rarr MARC 21 beschriebene Auspraumlgung Diese MARC 21-Varianten un-terscheiden sich vor allem in der Art der Verknuumlpfungen zwischen Datensaumltzen sowohl

1 httpwwwd-nbdestandardisierungafsafs_orghtm2 Damals noch unter dem Namen ldquoDie Deutsche Bibliothekrdquo

1

innerhalb von Titeldaten und damit der Abbildungen von mehrbaumlndigen Werken alsauch zwischen Titel- und Normdaten Dieser Aspekt steht in dieser Arbeit im Fokus undwird auch unter dem Gesichtspunkt der Kompatibilitaumlt beim Datenaustausch diskutiertAbgerundet werden die Betrachtungen durch Informationen uumlber praktische Erfahrun-gen mit MARC 21 in einem deutschsprachigen Raum ndash dem IDS ndash und einen Ausblickauf potentielle Mehrwerte die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland undOumlsterreich aus der Verwendung von MARC 21 ergeben

Der zweite Teil dieser Arbeit betrachtet MARC 21 aus der Sicht eines Umfelds daszunehmend durch eine globale und fachuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten gepraumlgtist Diese Vernetzung geht uumlber die Grenze der Bibliothekswelt hinaus und sie ist webba-siert Das setzt die Verwendung von de facto Web-Standards und damit im MARC 21-Kontext XML als Containerformat voraus Es wird betrachtet wie gut MARCXML mitverschiedenen anderen XML-basierten Metadaten-Formaten und Protokollen rdquozusam-menpasstldquo Auszligerdem wird das Thema persistenter Identifier das mit der fachuumlbergrei-fenden Verlinkung von Metadaten verschiedener Institutionen an Bedeutung gewinnt indiesem Kontext aufgegriffen

In der abschlieszligenden Diskussion erfolgt eine zusammenfassende Betrachtung desFormatumstiegs aus uumlbergreifender Sicht in der auch auf laumlngerfristige Entwicklungeneingegangen wird

Bibliographische Formate sind ausgesprochen umfangreich und komplex Entspre-chend steckt bei der Umstellung von einem Format auf ein anderes der Teufel sehr oft imDetail Zudem sind die Aspekte eines Formatumstiegs sehr vielschichtig Bernhard Evers-berg nennt in einer Analyse der Grundsatzentscheidung zum Uumlbergang des Regelwerkesund des Formats von RAK und MAB2 zu AACR und MARC 21 vom 6 Dezember 2001vier Dimensionen die zu beruumlcksichtigen sind die politische Dimension die oumlkonomi-sche und organisatorische Dimension die qualitative Dimension und die psychologischeDimension [5]

Diese Arbeit kann nicht alle diese Dimensionen beruumlcksichtigen Sie hat den Cha-rakter einer zusammenfassenden Uumlbersicht mit primaumlr technischem Fokus auf die obengenannten Aspekte des Formatumstiegs Notwendigerweise muss dabei an vielen Stel-len auf detaillierte Betrachtungen verzichtet werden da sonst der Rahmen dieser Arbeitgesprengt werden wuumlrde

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Kapitel 1

Grundlagen

In diesem Kapitel werden zunaumlchst die Grundlagen fuumlr die Diskussion uumlber den Format-wechsel von MAB2 zu MARC 21 gelegt

Im ersten Teil wird zum einen die Rolle von bibliographischen Formaten als eineder Ebenen beschrieben die bei der maschinellen Verarbeitung von bibliographischenDaten eine Rolle spielen Zum anderen wird dargestellt welche Auswirkung der Wech-sel des Formats auf die verschiedenen Funktionalitaumlten des Katalogs eines integriertenBibliothekssystems1 (ILS) haben kann

Im zweiten Teil des Kapitels wird eine Einfuumlhrung in die Entwicklung und den Aufbauvon MAB2 und MARC 21 gegeben Der Fokus liegt dabei auf MARC 21 da MAB2 inder deutschsprachigen Bibliothekswelt sehr viel besser bekannt ist

11 Formate als eine Ebene der Beschreibung biblio-graphischer Daten

Bibliographische Formate dienen dazu bibliographische Daten die entsprechend einemRegelwerk beschrieben sind in eine maschinenlesbare Form zu bringen Aber waumlhrendRegelwerke unabhaumlngig von Formaten festgelegt sind verwenden Formate Begriffe undKonzepte die durch ein Regelwerk festgelegt werden Daher koumlnnen Formate nicht voumllligunabhaumlngig von Regelwerken betrachtet werden

MARC 21 erlaubt prinzipiell die Verwendung verschiedener Regelwerke2 in der anglo-amerikanischen MARC 21-Welt ist allerdings AACR2 der de facto Standard In MAB2ist RAK als Regelwerk explizit festgelegt

1 Weitere Funktionalitaumlten bzw Module eines Bibliothekssystems wie zB die Erwerbung oder dieAusleihe bleiben hier unberuumlcksichtigt da sie nicht von dem Wechsel des bibliographischen Formatsbetroffen sind

2 Im Leader dem ersten Feld eines MARC 21-Satzes wird das zugrunde liegende Regelwerk kodiertangegeben z Z sind aber auszliger AACRC2 nur ISBD ldquoNon-ISBDrdquo und ldquoUnknownrdquo vorgesehen

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Es gibt nicht immer eine eindeutige Konkordanz zwischen den Begriffen von RAKund AACR2 Beispiele werden von Bernhard Eversberg [6] oder Charles R Croissant [7]genannt und auch in Kapitel 2 diskutiert Daher kann eine Diskussion des Formatwechselsvon MAB2 zu MARC 21 nicht ganz ohne Hinweise auf Unterschiede zwischen RAKund AACR2 auskommen3 Auf die Regelwerke RAK und AACR2 (oder deren geplantengemeinsamen Nachfolger RDA) wird in dieser Arbeit aber nur dann eingegangen wenndas fuumlr die hier diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmittelbar von Bedeutung ist

Es gibt auszliger Formaten und Regelwerken noch weitere Ebenen die fuumlr die Beschrei-bung und maschinelle Verarbeitung von bibliographischen Daten von Bedeutung sind(siehe Tabelle 11)

Ebene BeispieleRegelwerk AACR2 RAK RDAFormat MARC 21 MAB2Containerformat ISO 2709 DIN 1506 XMLZeichensatz MARC-8 ISO 5426 Unicode (UTF-8)

Tabelle 11 Die in dieser Arbeit diskutierten Ebenen der Kodierung bibliographischerDaten und Beispiele von zugehoumlrigen Standards

Bernhard Eversberg beschreibt diese Ebenen und deren Beziehungen zueinander indem Artikel ldquoWas sind und was sollen Bibliothekarische Datenformaterdquo sehr ausfuumlhrlich[8] Zwei weitere der dort genannten Ebenen werden in Kapitel 3 dieser Arbeit angespro-chen da sie generell fuumlr den Austausch von Metadaten und damit fuumlr den Austauschbibliographischer Daten uumlber die Grenzen der Bibliothekswelt hinweg von Bedeutungsind die des Containerformats4 und die des Zeichensatzes

12 Die verschiedenen Rollen von Formaten

Der Beschluss MAB2 durch MARC 21 zu ersetzen betrifft das Austauschformat d h dasFormat in dem sich Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlnde gegenseitig bibliographischeDaten zur Verfuumlgung stellen In welcher Weise die Daten dann in einem ILS gehaltenwerden bleibt davon unberuumlhrt Das gleiche gilt auch fuumlr die Anzeige in einem OPACoder auch die Art wie sich die Daten einem Katalogisierer darstellen der die Daten ineinem ILS bearbeitet

Aber natuumlrlich sind diese verschiedenen Rollen oder Sichtweisen nicht unabhaumlngigvoneinander Daher werden sie im Folgenden kurz beschrieben und es wird dabei ein-gegrenzt an welchen Stellen und in welchen Faumlllen Auswirkungen des bevorstehenden

3 Auf die Auswirkungen unterschiedlicher Ansetzungen in beiden Regelwerken fuumlr den Datenaus-tausch wird am Ende von Kapitel 2 kurz eingegangen

4 Das Containerformat beschreibt die Struktur eines Datensatzes unterhalb der Ebene des Formats

4

Formatwechsels von MAB2 zu MARC 21 zu erwarten sind

121 Austauschformat

Die Anforderung die an ein bibliographisches Austauschformat zu stellen ist bestehtdarin die gesamte Information eines Datensatzes in maschinenlesbarer Form abbildenzu koumlnnen und damit den verlustfreien Datenaustausch von einem ILS zu einem anderenzu ermoumlglichen Die ldquogesamte Informationrdquo umfasst dabei auszliger den Feldinhalten selberauch deren Bedeutung im Sinne des Regelwerks wie auch die Abbildung von Struktureninnerhalb der Datensaumltze hier ggf auch Verweise auf verlinkte Datensaumltze

Aus Sicht des Formatwechsels bedeutet das dass angestrebt werden muss alle In-formationen die bisher in einem MAB2 Datensatz kodiert waren ndash und auf die nichtverzichtet werden kann ndash ohne Informationsverluste auch in einem MARC 21 Datensatzunterzubringen5

Wegen der Komplexitaumlt bibliographischer Formate und der zum Teil strukturellenUnterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ist die Betrachtung des AustauschformatsKernpunkt des Kapitels 2 Dort werden nicht nur die Formate MAB2 und MARC 21miteinander verglichen sondern auch die Kompatibilitaumlt verschiedener existierender Aus-praumlgungen von MARC 21 diskutiert

Ein Aspekt den man bei der Betrachtung von Austauschformaten und damit auchbei dem angestrebten Formatwechsel im Auge behalten sollte ist dass es aufgrund derKomplexitaumlt bibliographischer Formate und der zugrunde liegenden Regelwerke durchausSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen gibt Diese Freiraumlume werden zwar z Bdurch Vorgaben wie Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene eingegrenzt was abernichts daran aumlndert dass es in der Praxis immer eine gewisse ldquoUnschaumlrferdquo der Standardsgibt

122 Internformat

Das Format in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichertwerden kann entweder ein systemeigenes (proprietaumlres) Format sein oder einem stan-dardisierten Austauschformat entsprechen

Wenn ein eigenes Internformat verwendet wird dann muumlssen bibliographische Datenbeim Import von dem gelieferten Austauschformat in das Internformat und beim Exportvom Internformat in das gewuumlnschte Austauschformat konvertiert werden6 Wie komplexdie dabei noumltigen Filter sind und wie gut die Umwandlung gelingt haumlngt vor allem davon

5 Eine vollkommen verlustfreie Abbildung von MAB2 nach MARC 21 kann wegen der Komplexitaumltder Formate in der Praxis nicht erreicht werden und war daher auch nicht das Ziel Der Umstieg wurdeauch als Moumlglichkeit verstanden eine Verschlankung des Formats zu erreichen [4]

6 Das gilt natuumlrlich auch wenn z B MAB2 als Internformat verwendet wird aber MARC 21-Datenausgetauscht werden sollen

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ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

6

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

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Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

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Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

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gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

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Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

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Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

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Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

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AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

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Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

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samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

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Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

27

in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

28

bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

29

sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

30

det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

31

Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

32

Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

33

24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

35

zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

39

Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

40

31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

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Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

42

Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

43

315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

44

321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

46

Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

47

Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

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3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

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Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

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LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

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Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

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0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

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ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

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ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 2: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21 -Potentielle Mehrwerte bei der Internationalisierung eines

bibliographischen Formats

vonRobert Porth

Berliner Handreichungen zurBibliotheks- und Informationswissenschaft

Begruumlndet von Peter ZahnHerausgegeben von

Konrad UmlaufHumboldt-Universitaumlt zu Berlin

Heft 247

Porth Robert

Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21 - PotentielleMehrwerte bei der Internationalisierung eines bibliographischen Formats von Robert Porth - Berlin Institut fuumlr Bibliotheks- und Informations-wissenschaft der Humboldt-Universitaumlt zu Berlin 2009 ndash 64 5 S (BerlinerHandreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft 247)

ISSN 14 38-76 62

Abstract

Die wichtigsten Rahmenbedingungen des im Jahr 2004 beschlossenen For-matumstiegs von MAB2 zu MARC 21 stehen seit Anfang des Jahres2008 fest und das Projekt befindet sich damit am Uumlbergang von derVorbereitungs- zur Umsetzungsphase Das war der Anlass den Wechselvon MAB2 zu MARC 21 in dieser Arbeit aus zwei verschiedenen Blickwin-keln zu betrachten Erstens wird aus klassischerrdquo bibliothekarischer Sichtdie Rolle des Austauschformats des Interformats und des Katalogisie-rungsformats beschrieben und betrachtet unter welchen VoraussetzungenAuswirkungen des Formatwechsels zu MARC 21 zu erwarten sind Wei-ter werden Auswirkungen der Unterschiede verschiedener Interpretatio-nen von MARC 21 untersucht Ergaumlnzend werden anhand einer Befragungpraktische Erfahrungen des IDS mit dem sehr eng an MARC 21 angelehn-ten Format KIDS praumlsentiert Zweitens wird aus einer fachuumlbergreifendenSicht vor dem Hintergrund der zunehmenden Vernetzung von Metadatenuntersucht wie gut MARC 21 im XML Containerformat mit verschie-denen anderen aktuellen XML-basierten Metadaten-Formaten und Pro-tokollen szligusammenpasst In der abschlieszligenden Diskussion erfolgt einezusammenfassende Betrachtung des Formatumstiegs in der auch auf dieErweiterungen von MARC 21 besonders auf die Moumlglichkeit ID-basierterVerknuumlpfungen und laumlngerfristige Entwicklungen bibliothekarischer For-mate eingegangen wird

Diese Veroumlffentlichung geht zuruumlck auf eine Master-Arbeit im postgradua-len Fernstudiengang Master of Arts (Library and Information Science) ander Humboldt-Universitaumlt zu Berlin

Online-Versionhttpedochu-berlindeseriesberliner-handreichungen2009-247

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 1

1 Grundlagen 311 Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten 312 Die verschiedenen Rollen von Formaten 4

121 Austauschformat 5122 Internformat 5123 Katalogisierungsformat 7124 Indexformat 8125 OPAC-Format 9

13 MARC 21 und MAB2 9131 Entstehung und Entwicklung 10132 Der Aufbau von MARC 12133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21 13

14 Normdateien 16

2 Datenaustausch zwischen Bibliotheken 1721 Strukturelle Unterschiede der Formate 1922 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21 2823 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und

Analytical MARC 21 30231 Mehrbaumlndige Werke 31232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene 32

24 Praktische Erfahrungen des IDS 3425 Mehrwerte des Formatumstiegs 36

i

3 Die fachuumlbergreifende Sicht 4031 XML-basierte Metadatenformate 41

311 MARCXML 41312 MODS 41313 ONIX 42314 Dublin Core 43315 METS 44

32 Suche und Retrieval-Protokolle 44321 OAI-PMH 45322 SRUW 46

33 Identifier 46

Diskussion 48

Literaturverzeichnis 52

Anhang 60Beispiele 60Z3950 Server 64

Einleitung

Das in Deutschland und Oumlsterreich fuumlr bibliographische Standards maszliggebliche Koordi-nierungsgremium der Standardisierungsausschuss1 hat in seiner Sitzung am 15 Dezem-ber 2004 den Beschluss gefasst MAB2 als Austauschformat fuumlr Bibliotheken in Deutsch-land und Oumlsterreich durch MARC 21 zu ersetzen [1] Dieser Schritt folgte der Grund-satzentscheidung des Gremiums vom 6 Dezember 2001 den Umstieg der deutschen aufinternationale Regelwerke und Formate (AACR2 und MARC 21) anzustreben [2]

Mit der Vorbereitung des Umstiegs wurde die Deutsche Nationalbibliothek2 (DNB)und die aus dem MAB-Ausschuss hervorgegangene Expertengruppe (EG) Datenforma-te beauftragt Eine wichtige Aufgabe war zunaumlchst die Untersuchung in welchen Berei-chen eine Abbildung von MAB2 in MARC 21 aufgrund struktureller Formatunterschiedenicht moumlglich ist und Vorschlaumlge fuumlr noumltige Erweiterungen von MARC 21 zu erarbei-ten Diese Vorschlaumlge wurden von der EG Datenformate mit dem ldquoMachine-ReadableBibliographic Informationrdquo (MARBI) Committee diskutiert uumlber das Aumlnderungen desMARC 21-Standards beantragt werden koumlnnen

In der Zwischenzeit haben die meisten Erweiterungswuumlnsche Eingang in MARC 21gefunden [3] Parallel dazu hat die EG Datenformate eine Konkordanz MAB2 - MARC 21erarbeitet in die auch die akzeptierten Erweiterungen von MARC 21 eingearbeitet wur-den [4] Diese Konkordanz bildet die Basis fuumlr den konkreten Umstieg

Die wichtigsten Rahmenbedingungen fuumlr den Formatumstieg stehen also fest und dasProjekt steht damit am Uumlbergang von der Vorbereitungs- zur Umsetzungsphase Das sollzum Anlass genommen werden den Wechsel von MAB2 zu MARC 21 in dieser Arbeitaus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten

Zum einen geht es um den Formatwechsel aus ldquoklassischerrdquo bibliothekarischer SichtUm MARC 21 als Format fuumlr den nationalen und internationalen Austausch bibliogra-phischer Daten fuumlr Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde im bisherigen ldquoMAB2-RaumldquoEs werden dabei drei verschiedene Auspraumlgungen von MARC 21 betrachtet Die durchdie Library of Congress (LoC) gepraumlgte die vom Informationsverbund Deutschschweiz(IDS) seit 1999 verwendete und die durch die von der EG Datenformate erstellte Kon-kordanz MAB2 7rarr MARC 21 beschriebene Auspraumlgung Diese MARC 21-Varianten un-terscheiden sich vor allem in der Art der Verknuumlpfungen zwischen Datensaumltzen sowohl

1 httpwwwd-nbdestandardisierungafsafs_orghtm2 Damals noch unter dem Namen ldquoDie Deutsche Bibliothekrdquo

1

innerhalb von Titeldaten und damit der Abbildungen von mehrbaumlndigen Werken alsauch zwischen Titel- und Normdaten Dieser Aspekt steht in dieser Arbeit im Fokus undwird auch unter dem Gesichtspunkt der Kompatibilitaumlt beim Datenaustausch diskutiertAbgerundet werden die Betrachtungen durch Informationen uumlber praktische Erfahrun-gen mit MARC 21 in einem deutschsprachigen Raum ndash dem IDS ndash und einen Ausblickauf potentielle Mehrwerte die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland undOumlsterreich aus der Verwendung von MARC 21 ergeben

Der zweite Teil dieser Arbeit betrachtet MARC 21 aus der Sicht eines Umfelds daszunehmend durch eine globale und fachuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten gepraumlgtist Diese Vernetzung geht uumlber die Grenze der Bibliothekswelt hinaus und sie ist webba-siert Das setzt die Verwendung von de facto Web-Standards und damit im MARC 21-Kontext XML als Containerformat voraus Es wird betrachtet wie gut MARCXML mitverschiedenen anderen XML-basierten Metadaten-Formaten und Protokollen rdquozusam-menpasstldquo Auszligerdem wird das Thema persistenter Identifier das mit der fachuumlbergrei-fenden Verlinkung von Metadaten verschiedener Institutionen an Bedeutung gewinnt indiesem Kontext aufgegriffen

In der abschlieszligenden Diskussion erfolgt eine zusammenfassende Betrachtung desFormatumstiegs aus uumlbergreifender Sicht in der auch auf laumlngerfristige Entwicklungeneingegangen wird

Bibliographische Formate sind ausgesprochen umfangreich und komplex Entspre-chend steckt bei der Umstellung von einem Format auf ein anderes der Teufel sehr oft imDetail Zudem sind die Aspekte eines Formatumstiegs sehr vielschichtig Bernhard Evers-berg nennt in einer Analyse der Grundsatzentscheidung zum Uumlbergang des Regelwerkesund des Formats von RAK und MAB2 zu AACR und MARC 21 vom 6 Dezember 2001vier Dimensionen die zu beruumlcksichtigen sind die politische Dimension die oumlkonomi-sche und organisatorische Dimension die qualitative Dimension und die psychologischeDimension [5]

Diese Arbeit kann nicht alle diese Dimensionen beruumlcksichtigen Sie hat den Cha-rakter einer zusammenfassenden Uumlbersicht mit primaumlr technischem Fokus auf die obengenannten Aspekte des Formatumstiegs Notwendigerweise muss dabei an vielen Stel-len auf detaillierte Betrachtungen verzichtet werden da sonst der Rahmen dieser Arbeitgesprengt werden wuumlrde

2

Kapitel 1

Grundlagen

In diesem Kapitel werden zunaumlchst die Grundlagen fuumlr die Diskussion uumlber den Format-wechsel von MAB2 zu MARC 21 gelegt

Im ersten Teil wird zum einen die Rolle von bibliographischen Formaten als eineder Ebenen beschrieben die bei der maschinellen Verarbeitung von bibliographischenDaten eine Rolle spielen Zum anderen wird dargestellt welche Auswirkung der Wech-sel des Formats auf die verschiedenen Funktionalitaumlten des Katalogs eines integriertenBibliothekssystems1 (ILS) haben kann

Im zweiten Teil des Kapitels wird eine Einfuumlhrung in die Entwicklung und den Aufbauvon MAB2 und MARC 21 gegeben Der Fokus liegt dabei auf MARC 21 da MAB2 inder deutschsprachigen Bibliothekswelt sehr viel besser bekannt ist

11 Formate als eine Ebene der Beschreibung biblio-graphischer Daten

Bibliographische Formate dienen dazu bibliographische Daten die entsprechend einemRegelwerk beschrieben sind in eine maschinenlesbare Form zu bringen Aber waumlhrendRegelwerke unabhaumlngig von Formaten festgelegt sind verwenden Formate Begriffe undKonzepte die durch ein Regelwerk festgelegt werden Daher koumlnnen Formate nicht voumllligunabhaumlngig von Regelwerken betrachtet werden

MARC 21 erlaubt prinzipiell die Verwendung verschiedener Regelwerke2 in der anglo-amerikanischen MARC 21-Welt ist allerdings AACR2 der de facto Standard In MAB2ist RAK als Regelwerk explizit festgelegt

1 Weitere Funktionalitaumlten bzw Module eines Bibliothekssystems wie zB die Erwerbung oder dieAusleihe bleiben hier unberuumlcksichtigt da sie nicht von dem Wechsel des bibliographischen Formatsbetroffen sind

2 Im Leader dem ersten Feld eines MARC 21-Satzes wird das zugrunde liegende Regelwerk kodiertangegeben z Z sind aber auszliger AACRC2 nur ISBD ldquoNon-ISBDrdquo und ldquoUnknownrdquo vorgesehen

3

Es gibt nicht immer eine eindeutige Konkordanz zwischen den Begriffen von RAKund AACR2 Beispiele werden von Bernhard Eversberg [6] oder Charles R Croissant [7]genannt und auch in Kapitel 2 diskutiert Daher kann eine Diskussion des Formatwechselsvon MAB2 zu MARC 21 nicht ganz ohne Hinweise auf Unterschiede zwischen RAKund AACR2 auskommen3 Auf die Regelwerke RAK und AACR2 (oder deren geplantengemeinsamen Nachfolger RDA) wird in dieser Arbeit aber nur dann eingegangen wenndas fuumlr die hier diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmittelbar von Bedeutung ist

Es gibt auszliger Formaten und Regelwerken noch weitere Ebenen die fuumlr die Beschrei-bung und maschinelle Verarbeitung von bibliographischen Daten von Bedeutung sind(siehe Tabelle 11)

Ebene BeispieleRegelwerk AACR2 RAK RDAFormat MARC 21 MAB2Containerformat ISO 2709 DIN 1506 XMLZeichensatz MARC-8 ISO 5426 Unicode (UTF-8)

Tabelle 11 Die in dieser Arbeit diskutierten Ebenen der Kodierung bibliographischerDaten und Beispiele von zugehoumlrigen Standards

Bernhard Eversberg beschreibt diese Ebenen und deren Beziehungen zueinander indem Artikel ldquoWas sind und was sollen Bibliothekarische Datenformaterdquo sehr ausfuumlhrlich[8] Zwei weitere der dort genannten Ebenen werden in Kapitel 3 dieser Arbeit angespro-chen da sie generell fuumlr den Austausch von Metadaten und damit fuumlr den Austauschbibliographischer Daten uumlber die Grenzen der Bibliothekswelt hinweg von Bedeutungsind die des Containerformats4 und die des Zeichensatzes

12 Die verschiedenen Rollen von Formaten

Der Beschluss MAB2 durch MARC 21 zu ersetzen betrifft das Austauschformat d h dasFormat in dem sich Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlnde gegenseitig bibliographischeDaten zur Verfuumlgung stellen In welcher Weise die Daten dann in einem ILS gehaltenwerden bleibt davon unberuumlhrt Das gleiche gilt auch fuumlr die Anzeige in einem OPACoder auch die Art wie sich die Daten einem Katalogisierer darstellen der die Daten ineinem ILS bearbeitet

Aber natuumlrlich sind diese verschiedenen Rollen oder Sichtweisen nicht unabhaumlngigvoneinander Daher werden sie im Folgenden kurz beschrieben und es wird dabei ein-gegrenzt an welchen Stellen und in welchen Faumlllen Auswirkungen des bevorstehenden

3 Auf die Auswirkungen unterschiedlicher Ansetzungen in beiden Regelwerken fuumlr den Datenaus-tausch wird am Ende von Kapitel 2 kurz eingegangen

4 Das Containerformat beschreibt die Struktur eines Datensatzes unterhalb der Ebene des Formats

4

Formatwechsels von MAB2 zu MARC 21 zu erwarten sind

121 Austauschformat

Die Anforderung die an ein bibliographisches Austauschformat zu stellen ist bestehtdarin die gesamte Information eines Datensatzes in maschinenlesbarer Form abbildenzu koumlnnen und damit den verlustfreien Datenaustausch von einem ILS zu einem anderenzu ermoumlglichen Die ldquogesamte Informationrdquo umfasst dabei auszliger den Feldinhalten selberauch deren Bedeutung im Sinne des Regelwerks wie auch die Abbildung von Struktureninnerhalb der Datensaumltze hier ggf auch Verweise auf verlinkte Datensaumltze

Aus Sicht des Formatwechsels bedeutet das dass angestrebt werden muss alle In-formationen die bisher in einem MAB2 Datensatz kodiert waren ndash und auf die nichtverzichtet werden kann ndash ohne Informationsverluste auch in einem MARC 21 Datensatzunterzubringen5

Wegen der Komplexitaumlt bibliographischer Formate und der zum Teil strukturellenUnterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ist die Betrachtung des AustauschformatsKernpunkt des Kapitels 2 Dort werden nicht nur die Formate MAB2 und MARC 21miteinander verglichen sondern auch die Kompatibilitaumlt verschiedener existierender Aus-praumlgungen von MARC 21 diskutiert

Ein Aspekt den man bei der Betrachtung von Austauschformaten und damit auchbei dem angestrebten Formatwechsel im Auge behalten sollte ist dass es aufgrund derKomplexitaumlt bibliographischer Formate und der zugrunde liegenden Regelwerke durchausSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen gibt Diese Freiraumlume werden zwar z Bdurch Vorgaben wie Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene eingegrenzt was abernichts daran aumlndert dass es in der Praxis immer eine gewisse ldquoUnschaumlrferdquo der Standardsgibt

122 Internformat

Das Format in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichertwerden kann entweder ein systemeigenes (proprietaumlres) Format sein oder einem stan-dardisierten Austauschformat entsprechen

Wenn ein eigenes Internformat verwendet wird dann muumlssen bibliographische Datenbeim Import von dem gelieferten Austauschformat in das Internformat und beim Exportvom Internformat in das gewuumlnschte Austauschformat konvertiert werden6 Wie komplexdie dabei noumltigen Filter sind und wie gut die Umwandlung gelingt haumlngt vor allem davon

5 Eine vollkommen verlustfreie Abbildung von MAB2 nach MARC 21 kann wegen der Komplexitaumltder Formate in der Praxis nicht erreicht werden und war daher auch nicht das Ziel Der Umstieg wurdeauch als Moumlglichkeit verstanden eine Verschlankung des Formats zu erreichen [4]

6 Das gilt natuumlrlich auch wenn z B MAB2 als Internformat verwendet wird aber MARC 21-Datenausgetauscht werden sollen

5

ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

6

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

16

Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

17

Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

18

AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

19

Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

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in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

28

bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

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sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

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det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

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Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

33

24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

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Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

40

31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

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Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

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315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

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321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

46

Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

47

Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

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Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

58

LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 3: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

Porth Robert

Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21 - PotentielleMehrwerte bei der Internationalisierung eines bibliographischen Formats von Robert Porth - Berlin Institut fuumlr Bibliotheks- und Informations-wissenschaft der Humboldt-Universitaumlt zu Berlin 2009 ndash 64 5 S (BerlinerHandreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft 247)

ISSN 14 38-76 62

Abstract

Die wichtigsten Rahmenbedingungen des im Jahr 2004 beschlossenen For-matumstiegs von MAB2 zu MARC 21 stehen seit Anfang des Jahres2008 fest und das Projekt befindet sich damit am Uumlbergang von derVorbereitungs- zur Umsetzungsphase Das war der Anlass den Wechselvon MAB2 zu MARC 21 in dieser Arbeit aus zwei verschiedenen Blickwin-keln zu betrachten Erstens wird aus klassischerrdquo bibliothekarischer Sichtdie Rolle des Austauschformats des Interformats und des Katalogisie-rungsformats beschrieben und betrachtet unter welchen VoraussetzungenAuswirkungen des Formatwechsels zu MARC 21 zu erwarten sind Wei-ter werden Auswirkungen der Unterschiede verschiedener Interpretatio-nen von MARC 21 untersucht Ergaumlnzend werden anhand einer Befragungpraktische Erfahrungen des IDS mit dem sehr eng an MARC 21 angelehn-ten Format KIDS praumlsentiert Zweitens wird aus einer fachuumlbergreifendenSicht vor dem Hintergrund der zunehmenden Vernetzung von Metadatenuntersucht wie gut MARC 21 im XML Containerformat mit verschie-denen anderen aktuellen XML-basierten Metadaten-Formaten und Pro-tokollen szligusammenpasst In der abschlieszligenden Diskussion erfolgt einezusammenfassende Betrachtung des Formatumstiegs in der auch auf dieErweiterungen von MARC 21 besonders auf die Moumlglichkeit ID-basierterVerknuumlpfungen und laumlngerfristige Entwicklungen bibliothekarischer For-mate eingegangen wird

Diese Veroumlffentlichung geht zuruumlck auf eine Master-Arbeit im postgradua-len Fernstudiengang Master of Arts (Library and Information Science) ander Humboldt-Universitaumlt zu Berlin

Online-Versionhttpedochu-berlindeseriesberliner-handreichungen2009-247

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 1

1 Grundlagen 311 Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten 312 Die verschiedenen Rollen von Formaten 4

121 Austauschformat 5122 Internformat 5123 Katalogisierungsformat 7124 Indexformat 8125 OPAC-Format 9

13 MARC 21 und MAB2 9131 Entstehung und Entwicklung 10132 Der Aufbau von MARC 12133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21 13

14 Normdateien 16

2 Datenaustausch zwischen Bibliotheken 1721 Strukturelle Unterschiede der Formate 1922 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21 2823 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und

Analytical MARC 21 30231 Mehrbaumlndige Werke 31232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene 32

24 Praktische Erfahrungen des IDS 3425 Mehrwerte des Formatumstiegs 36

i

3 Die fachuumlbergreifende Sicht 4031 XML-basierte Metadatenformate 41

311 MARCXML 41312 MODS 41313 ONIX 42314 Dublin Core 43315 METS 44

32 Suche und Retrieval-Protokolle 44321 OAI-PMH 45322 SRUW 46

33 Identifier 46

Diskussion 48

Literaturverzeichnis 52

Anhang 60Beispiele 60Z3950 Server 64

Einleitung

Das in Deutschland und Oumlsterreich fuumlr bibliographische Standards maszliggebliche Koordi-nierungsgremium der Standardisierungsausschuss1 hat in seiner Sitzung am 15 Dezem-ber 2004 den Beschluss gefasst MAB2 als Austauschformat fuumlr Bibliotheken in Deutsch-land und Oumlsterreich durch MARC 21 zu ersetzen [1] Dieser Schritt folgte der Grund-satzentscheidung des Gremiums vom 6 Dezember 2001 den Umstieg der deutschen aufinternationale Regelwerke und Formate (AACR2 und MARC 21) anzustreben [2]

Mit der Vorbereitung des Umstiegs wurde die Deutsche Nationalbibliothek2 (DNB)und die aus dem MAB-Ausschuss hervorgegangene Expertengruppe (EG) Datenforma-te beauftragt Eine wichtige Aufgabe war zunaumlchst die Untersuchung in welchen Berei-chen eine Abbildung von MAB2 in MARC 21 aufgrund struktureller Formatunterschiedenicht moumlglich ist und Vorschlaumlge fuumlr noumltige Erweiterungen von MARC 21 zu erarbei-ten Diese Vorschlaumlge wurden von der EG Datenformate mit dem ldquoMachine-ReadableBibliographic Informationrdquo (MARBI) Committee diskutiert uumlber das Aumlnderungen desMARC 21-Standards beantragt werden koumlnnen

In der Zwischenzeit haben die meisten Erweiterungswuumlnsche Eingang in MARC 21gefunden [3] Parallel dazu hat die EG Datenformate eine Konkordanz MAB2 - MARC 21erarbeitet in die auch die akzeptierten Erweiterungen von MARC 21 eingearbeitet wur-den [4] Diese Konkordanz bildet die Basis fuumlr den konkreten Umstieg

Die wichtigsten Rahmenbedingungen fuumlr den Formatumstieg stehen also fest und dasProjekt steht damit am Uumlbergang von der Vorbereitungs- zur Umsetzungsphase Das sollzum Anlass genommen werden den Wechsel von MAB2 zu MARC 21 in dieser Arbeitaus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten

Zum einen geht es um den Formatwechsel aus ldquoklassischerrdquo bibliothekarischer SichtUm MARC 21 als Format fuumlr den nationalen und internationalen Austausch bibliogra-phischer Daten fuumlr Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde im bisherigen ldquoMAB2-RaumldquoEs werden dabei drei verschiedene Auspraumlgungen von MARC 21 betrachtet Die durchdie Library of Congress (LoC) gepraumlgte die vom Informationsverbund Deutschschweiz(IDS) seit 1999 verwendete und die durch die von der EG Datenformate erstellte Kon-kordanz MAB2 7rarr MARC 21 beschriebene Auspraumlgung Diese MARC 21-Varianten un-terscheiden sich vor allem in der Art der Verknuumlpfungen zwischen Datensaumltzen sowohl

1 httpwwwd-nbdestandardisierungafsafs_orghtm2 Damals noch unter dem Namen ldquoDie Deutsche Bibliothekrdquo

1

innerhalb von Titeldaten und damit der Abbildungen von mehrbaumlndigen Werken alsauch zwischen Titel- und Normdaten Dieser Aspekt steht in dieser Arbeit im Fokus undwird auch unter dem Gesichtspunkt der Kompatibilitaumlt beim Datenaustausch diskutiertAbgerundet werden die Betrachtungen durch Informationen uumlber praktische Erfahrun-gen mit MARC 21 in einem deutschsprachigen Raum ndash dem IDS ndash und einen Ausblickauf potentielle Mehrwerte die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland undOumlsterreich aus der Verwendung von MARC 21 ergeben

Der zweite Teil dieser Arbeit betrachtet MARC 21 aus der Sicht eines Umfelds daszunehmend durch eine globale und fachuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten gepraumlgtist Diese Vernetzung geht uumlber die Grenze der Bibliothekswelt hinaus und sie ist webba-siert Das setzt die Verwendung von de facto Web-Standards und damit im MARC 21-Kontext XML als Containerformat voraus Es wird betrachtet wie gut MARCXML mitverschiedenen anderen XML-basierten Metadaten-Formaten und Protokollen rdquozusam-menpasstldquo Auszligerdem wird das Thema persistenter Identifier das mit der fachuumlbergrei-fenden Verlinkung von Metadaten verschiedener Institutionen an Bedeutung gewinnt indiesem Kontext aufgegriffen

In der abschlieszligenden Diskussion erfolgt eine zusammenfassende Betrachtung desFormatumstiegs aus uumlbergreifender Sicht in der auch auf laumlngerfristige Entwicklungeneingegangen wird

Bibliographische Formate sind ausgesprochen umfangreich und komplex Entspre-chend steckt bei der Umstellung von einem Format auf ein anderes der Teufel sehr oft imDetail Zudem sind die Aspekte eines Formatumstiegs sehr vielschichtig Bernhard Evers-berg nennt in einer Analyse der Grundsatzentscheidung zum Uumlbergang des Regelwerkesund des Formats von RAK und MAB2 zu AACR und MARC 21 vom 6 Dezember 2001vier Dimensionen die zu beruumlcksichtigen sind die politische Dimension die oumlkonomi-sche und organisatorische Dimension die qualitative Dimension und die psychologischeDimension [5]

Diese Arbeit kann nicht alle diese Dimensionen beruumlcksichtigen Sie hat den Cha-rakter einer zusammenfassenden Uumlbersicht mit primaumlr technischem Fokus auf die obengenannten Aspekte des Formatumstiegs Notwendigerweise muss dabei an vielen Stel-len auf detaillierte Betrachtungen verzichtet werden da sonst der Rahmen dieser Arbeitgesprengt werden wuumlrde

2

Kapitel 1

Grundlagen

In diesem Kapitel werden zunaumlchst die Grundlagen fuumlr die Diskussion uumlber den Format-wechsel von MAB2 zu MARC 21 gelegt

Im ersten Teil wird zum einen die Rolle von bibliographischen Formaten als eineder Ebenen beschrieben die bei der maschinellen Verarbeitung von bibliographischenDaten eine Rolle spielen Zum anderen wird dargestellt welche Auswirkung der Wech-sel des Formats auf die verschiedenen Funktionalitaumlten des Katalogs eines integriertenBibliothekssystems1 (ILS) haben kann

Im zweiten Teil des Kapitels wird eine Einfuumlhrung in die Entwicklung und den Aufbauvon MAB2 und MARC 21 gegeben Der Fokus liegt dabei auf MARC 21 da MAB2 inder deutschsprachigen Bibliothekswelt sehr viel besser bekannt ist

11 Formate als eine Ebene der Beschreibung biblio-graphischer Daten

Bibliographische Formate dienen dazu bibliographische Daten die entsprechend einemRegelwerk beschrieben sind in eine maschinenlesbare Form zu bringen Aber waumlhrendRegelwerke unabhaumlngig von Formaten festgelegt sind verwenden Formate Begriffe undKonzepte die durch ein Regelwerk festgelegt werden Daher koumlnnen Formate nicht voumllligunabhaumlngig von Regelwerken betrachtet werden

MARC 21 erlaubt prinzipiell die Verwendung verschiedener Regelwerke2 in der anglo-amerikanischen MARC 21-Welt ist allerdings AACR2 der de facto Standard In MAB2ist RAK als Regelwerk explizit festgelegt

1 Weitere Funktionalitaumlten bzw Module eines Bibliothekssystems wie zB die Erwerbung oder dieAusleihe bleiben hier unberuumlcksichtigt da sie nicht von dem Wechsel des bibliographischen Formatsbetroffen sind

2 Im Leader dem ersten Feld eines MARC 21-Satzes wird das zugrunde liegende Regelwerk kodiertangegeben z Z sind aber auszliger AACRC2 nur ISBD ldquoNon-ISBDrdquo und ldquoUnknownrdquo vorgesehen

3

Es gibt nicht immer eine eindeutige Konkordanz zwischen den Begriffen von RAKund AACR2 Beispiele werden von Bernhard Eversberg [6] oder Charles R Croissant [7]genannt und auch in Kapitel 2 diskutiert Daher kann eine Diskussion des Formatwechselsvon MAB2 zu MARC 21 nicht ganz ohne Hinweise auf Unterschiede zwischen RAKund AACR2 auskommen3 Auf die Regelwerke RAK und AACR2 (oder deren geplantengemeinsamen Nachfolger RDA) wird in dieser Arbeit aber nur dann eingegangen wenndas fuumlr die hier diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmittelbar von Bedeutung ist

Es gibt auszliger Formaten und Regelwerken noch weitere Ebenen die fuumlr die Beschrei-bung und maschinelle Verarbeitung von bibliographischen Daten von Bedeutung sind(siehe Tabelle 11)

Ebene BeispieleRegelwerk AACR2 RAK RDAFormat MARC 21 MAB2Containerformat ISO 2709 DIN 1506 XMLZeichensatz MARC-8 ISO 5426 Unicode (UTF-8)

Tabelle 11 Die in dieser Arbeit diskutierten Ebenen der Kodierung bibliographischerDaten und Beispiele von zugehoumlrigen Standards

Bernhard Eversberg beschreibt diese Ebenen und deren Beziehungen zueinander indem Artikel ldquoWas sind und was sollen Bibliothekarische Datenformaterdquo sehr ausfuumlhrlich[8] Zwei weitere der dort genannten Ebenen werden in Kapitel 3 dieser Arbeit angespro-chen da sie generell fuumlr den Austausch von Metadaten und damit fuumlr den Austauschbibliographischer Daten uumlber die Grenzen der Bibliothekswelt hinweg von Bedeutungsind die des Containerformats4 und die des Zeichensatzes

12 Die verschiedenen Rollen von Formaten

Der Beschluss MAB2 durch MARC 21 zu ersetzen betrifft das Austauschformat d h dasFormat in dem sich Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlnde gegenseitig bibliographischeDaten zur Verfuumlgung stellen In welcher Weise die Daten dann in einem ILS gehaltenwerden bleibt davon unberuumlhrt Das gleiche gilt auch fuumlr die Anzeige in einem OPACoder auch die Art wie sich die Daten einem Katalogisierer darstellen der die Daten ineinem ILS bearbeitet

Aber natuumlrlich sind diese verschiedenen Rollen oder Sichtweisen nicht unabhaumlngigvoneinander Daher werden sie im Folgenden kurz beschrieben und es wird dabei ein-gegrenzt an welchen Stellen und in welchen Faumlllen Auswirkungen des bevorstehenden

3 Auf die Auswirkungen unterschiedlicher Ansetzungen in beiden Regelwerken fuumlr den Datenaus-tausch wird am Ende von Kapitel 2 kurz eingegangen

4 Das Containerformat beschreibt die Struktur eines Datensatzes unterhalb der Ebene des Formats

4

Formatwechsels von MAB2 zu MARC 21 zu erwarten sind

121 Austauschformat

Die Anforderung die an ein bibliographisches Austauschformat zu stellen ist bestehtdarin die gesamte Information eines Datensatzes in maschinenlesbarer Form abbildenzu koumlnnen und damit den verlustfreien Datenaustausch von einem ILS zu einem anderenzu ermoumlglichen Die ldquogesamte Informationrdquo umfasst dabei auszliger den Feldinhalten selberauch deren Bedeutung im Sinne des Regelwerks wie auch die Abbildung von Struktureninnerhalb der Datensaumltze hier ggf auch Verweise auf verlinkte Datensaumltze

Aus Sicht des Formatwechsels bedeutet das dass angestrebt werden muss alle In-formationen die bisher in einem MAB2 Datensatz kodiert waren ndash und auf die nichtverzichtet werden kann ndash ohne Informationsverluste auch in einem MARC 21 Datensatzunterzubringen5

Wegen der Komplexitaumlt bibliographischer Formate und der zum Teil strukturellenUnterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ist die Betrachtung des AustauschformatsKernpunkt des Kapitels 2 Dort werden nicht nur die Formate MAB2 und MARC 21miteinander verglichen sondern auch die Kompatibilitaumlt verschiedener existierender Aus-praumlgungen von MARC 21 diskutiert

Ein Aspekt den man bei der Betrachtung von Austauschformaten und damit auchbei dem angestrebten Formatwechsel im Auge behalten sollte ist dass es aufgrund derKomplexitaumlt bibliographischer Formate und der zugrunde liegenden Regelwerke durchausSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen gibt Diese Freiraumlume werden zwar z Bdurch Vorgaben wie Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene eingegrenzt was abernichts daran aumlndert dass es in der Praxis immer eine gewisse ldquoUnschaumlrferdquo der Standardsgibt

122 Internformat

Das Format in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichertwerden kann entweder ein systemeigenes (proprietaumlres) Format sein oder einem stan-dardisierten Austauschformat entsprechen

Wenn ein eigenes Internformat verwendet wird dann muumlssen bibliographische Datenbeim Import von dem gelieferten Austauschformat in das Internformat und beim Exportvom Internformat in das gewuumlnschte Austauschformat konvertiert werden6 Wie komplexdie dabei noumltigen Filter sind und wie gut die Umwandlung gelingt haumlngt vor allem davon

5 Eine vollkommen verlustfreie Abbildung von MAB2 nach MARC 21 kann wegen der Komplexitaumltder Formate in der Praxis nicht erreicht werden und war daher auch nicht das Ziel Der Umstieg wurdeauch als Moumlglichkeit verstanden eine Verschlankung des Formats zu erreichen [4]

6 Das gilt natuumlrlich auch wenn z B MAB2 als Internformat verwendet wird aber MARC 21-Datenausgetauscht werden sollen

5

ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

6

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

16

Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

17

Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

18

AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

19

Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

27

in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

28

bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

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sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

30

det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

31

Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

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Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

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31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

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Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

43

315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

44

321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

46

Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

47

Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

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[34] Library of Congress (NDMSO) MARC Specialized Tools ndash Webseite httpwwwlocgovmarcmarctoolshtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[35] Library of Congress Working Group on the Future of BibliographicControl On the Record Report of the Library of Congress Working Group on theFuture of Bibliographic Control 2008 ndash online verfuumlgbar httpwwwlocgovbibliographic-futurenewslcwg-ontherecord-jan08-finalpdf (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

[36] Library of Congress (NDMSO) MARCXML MARC 21 XML Schema Defi-nition (XSD) ndash httpwwwlocgovstandardsmarcxmlschemaMARC21slimxsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[37] Library of Congress (NDMSO) MODS Metadata Object Description Schemandash Webseite httpwwwlocgovstandardsmods (zuletzt gepruumlft 2462008)

[38] Guenther Rebecca S Using the Metadata Object Description Schema (MODS)for resource description guidelines and applications In Library Hi Tech 22(2004) S 89ndash98 ndash DOI 10110807378830410524530 (httpdxdoiorg10110807378830410524530)

[39] Guenther Rebecca S McCallum Sally H New Metadata Standards forDigital Resources MODS and METS In Bulletin of the American Society forInformation Science 29 (2003) Nr 2 ndash ISSN 0095ndash4403 ndash Onlinepublika-tion httpwwwasisorgBulletinDec-02guenthermccallumhtml (zuletztgepruumlft 2462008)

[40] EDItEUR ONIX XML Schema Definition (XSD) Version 21 2006 ndashhttpwwwediteurorgonix21referenceONIX_BookProduct_Release21_referencexsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[41] Library of Congress (NDMSO) ONIX to MARC 21 Mapping ndash Onlinepubli-kation httpwwwlocgovmarconix2marchtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[42] Library of Congress (Acquisitions and Bibliographic Access Direc-torate) The Library of Congress Bibliographic Enrichment Advisory Team ndashWebseite httpwwwlocgovcatdirbeat (zuletzt gepruumlft 2462008)

55

[43] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard ndash Webseite httpwwwlocgovstandardsmets (zuletzt gepruumlft2462008)

[44] Altenhoumlner Reinhard Daten fuumlr die Zukunft ndash Das BMBF-Projekt KooperativerAufbau eines Langzeitarchivs digitaler Informationen (kopal) und seine Hintergruumln-de In Bibliothek Forschung und Praxis 29 (2005) Nr 2 S 192ndash198 ndash ISSN1865ndash7648 ndash DOI 101515BFUP2005192 (httpdxdoiorg101515BFUP2005192)

[45] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard An Overview amp Tutorial ndash Onlinepublikation httpwwwlocgovstandardsmetsMETSOverviewv2html (zuletzt gepruumlft 2462008)

[46] The Open Archives Initiative The Open Archives Initiative Protocol forMetadata Harvesting ndash Onlinepublikation httpwwwopenarchivesorgOAIopenarchivesprotocolhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[47] McCallum Sally H Metadata Protocol and Identifier Activities Libraryof Congress IFLACDNL Alliance for Bibliographic Standards Reports 2004ndash online verfuumlgbar httpwwwiflaorgIVifla70paperspapers024g_trans-McCallumpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[48] Library of Congress (NDMSO) SRU Record Schemas ndash Webseitehttpwwwlocgovstandardssruresourcesschemashtml (zuletzt gepruumlft2462008)

[49] Library of Congress (NDMSO) IFLA CDNL Alliance for Bibliogra-phic Standards URI Resource Pages The rsquoinforsquo Scheme ndash Onlinepublikationhttpwwwlocgovstandardsuriinfohtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[50] Yee Martha M FRBRization A method for turning online public finding listsinto online public catalogs In Information technology and libraries 24 (2005) Nr2 S 77ndash95 ndash ISSN 0730ndash9295 ndash online verfuumlgbar httprepositoriescdliborgcgiviewcontentcgiarticle=2489ampcontext=postprints (zuletzt gepruumlft2462008)

[51] Mimno David Crane Gregory Jones Alison Hierarchical Catalog RecordsImplementing a FRBR Catalog In D-Lib Magazine 11 (2005) Nr 10 ndash ISSN1082ndash9873

[52] Durfee Casey Thingology Blog MARCThing A simple self-contained MARCand Z3950 application 2007 ndash Onlinepublikation httpwwwlibrarythingcomthingology200712marcthing-simple-self-contained-marcphp (zu-letzt gepruumlft 2462008)

56

[53] Georg Mason University (Center for History and New Media)Zotero compatible standards and software 2008 ndash Webseite httpwwwzoteroorgdocumentationcompatible_standards_and_software (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

[54] EndNote EndNote Information ndash Webseite httpwwwendnotecomeninfoasp (zuletzt gepruumlft 2462008)

57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

58

LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 4: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 1

1 Grundlagen 311 Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten 312 Die verschiedenen Rollen von Formaten 4

121 Austauschformat 5122 Internformat 5123 Katalogisierungsformat 7124 Indexformat 8125 OPAC-Format 9

13 MARC 21 und MAB2 9131 Entstehung und Entwicklung 10132 Der Aufbau von MARC 12133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21 13

14 Normdateien 16

2 Datenaustausch zwischen Bibliotheken 1721 Strukturelle Unterschiede der Formate 1922 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21 2823 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und

Analytical MARC 21 30231 Mehrbaumlndige Werke 31232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene 32

24 Praktische Erfahrungen des IDS 3425 Mehrwerte des Formatumstiegs 36

i

3 Die fachuumlbergreifende Sicht 4031 XML-basierte Metadatenformate 41

311 MARCXML 41312 MODS 41313 ONIX 42314 Dublin Core 43315 METS 44

32 Suche und Retrieval-Protokolle 44321 OAI-PMH 45322 SRUW 46

33 Identifier 46

Diskussion 48

Literaturverzeichnis 52

Anhang 60Beispiele 60Z3950 Server 64

Einleitung

Das in Deutschland und Oumlsterreich fuumlr bibliographische Standards maszliggebliche Koordi-nierungsgremium der Standardisierungsausschuss1 hat in seiner Sitzung am 15 Dezem-ber 2004 den Beschluss gefasst MAB2 als Austauschformat fuumlr Bibliotheken in Deutsch-land und Oumlsterreich durch MARC 21 zu ersetzen [1] Dieser Schritt folgte der Grund-satzentscheidung des Gremiums vom 6 Dezember 2001 den Umstieg der deutschen aufinternationale Regelwerke und Formate (AACR2 und MARC 21) anzustreben [2]

Mit der Vorbereitung des Umstiegs wurde die Deutsche Nationalbibliothek2 (DNB)und die aus dem MAB-Ausschuss hervorgegangene Expertengruppe (EG) Datenforma-te beauftragt Eine wichtige Aufgabe war zunaumlchst die Untersuchung in welchen Berei-chen eine Abbildung von MAB2 in MARC 21 aufgrund struktureller Formatunterschiedenicht moumlglich ist und Vorschlaumlge fuumlr noumltige Erweiterungen von MARC 21 zu erarbei-ten Diese Vorschlaumlge wurden von der EG Datenformate mit dem ldquoMachine-ReadableBibliographic Informationrdquo (MARBI) Committee diskutiert uumlber das Aumlnderungen desMARC 21-Standards beantragt werden koumlnnen

In der Zwischenzeit haben die meisten Erweiterungswuumlnsche Eingang in MARC 21gefunden [3] Parallel dazu hat die EG Datenformate eine Konkordanz MAB2 - MARC 21erarbeitet in die auch die akzeptierten Erweiterungen von MARC 21 eingearbeitet wur-den [4] Diese Konkordanz bildet die Basis fuumlr den konkreten Umstieg

Die wichtigsten Rahmenbedingungen fuumlr den Formatumstieg stehen also fest und dasProjekt steht damit am Uumlbergang von der Vorbereitungs- zur Umsetzungsphase Das sollzum Anlass genommen werden den Wechsel von MAB2 zu MARC 21 in dieser Arbeitaus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten

Zum einen geht es um den Formatwechsel aus ldquoklassischerrdquo bibliothekarischer SichtUm MARC 21 als Format fuumlr den nationalen und internationalen Austausch bibliogra-phischer Daten fuumlr Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde im bisherigen ldquoMAB2-RaumldquoEs werden dabei drei verschiedene Auspraumlgungen von MARC 21 betrachtet Die durchdie Library of Congress (LoC) gepraumlgte die vom Informationsverbund Deutschschweiz(IDS) seit 1999 verwendete und die durch die von der EG Datenformate erstellte Kon-kordanz MAB2 7rarr MARC 21 beschriebene Auspraumlgung Diese MARC 21-Varianten un-terscheiden sich vor allem in der Art der Verknuumlpfungen zwischen Datensaumltzen sowohl

1 httpwwwd-nbdestandardisierungafsafs_orghtm2 Damals noch unter dem Namen ldquoDie Deutsche Bibliothekrdquo

1

innerhalb von Titeldaten und damit der Abbildungen von mehrbaumlndigen Werken alsauch zwischen Titel- und Normdaten Dieser Aspekt steht in dieser Arbeit im Fokus undwird auch unter dem Gesichtspunkt der Kompatibilitaumlt beim Datenaustausch diskutiertAbgerundet werden die Betrachtungen durch Informationen uumlber praktische Erfahrun-gen mit MARC 21 in einem deutschsprachigen Raum ndash dem IDS ndash und einen Ausblickauf potentielle Mehrwerte die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland undOumlsterreich aus der Verwendung von MARC 21 ergeben

Der zweite Teil dieser Arbeit betrachtet MARC 21 aus der Sicht eines Umfelds daszunehmend durch eine globale und fachuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten gepraumlgtist Diese Vernetzung geht uumlber die Grenze der Bibliothekswelt hinaus und sie ist webba-siert Das setzt die Verwendung von de facto Web-Standards und damit im MARC 21-Kontext XML als Containerformat voraus Es wird betrachtet wie gut MARCXML mitverschiedenen anderen XML-basierten Metadaten-Formaten und Protokollen rdquozusam-menpasstldquo Auszligerdem wird das Thema persistenter Identifier das mit der fachuumlbergrei-fenden Verlinkung von Metadaten verschiedener Institutionen an Bedeutung gewinnt indiesem Kontext aufgegriffen

In der abschlieszligenden Diskussion erfolgt eine zusammenfassende Betrachtung desFormatumstiegs aus uumlbergreifender Sicht in der auch auf laumlngerfristige Entwicklungeneingegangen wird

Bibliographische Formate sind ausgesprochen umfangreich und komplex Entspre-chend steckt bei der Umstellung von einem Format auf ein anderes der Teufel sehr oft imDetail Zudem sind die Aspekte eines Formatumstiegs sehr vielschichtig Bernhard Evers-berg nennt in einer Analyse der Grundsatzentscheidung zum Uumlbergang des Regelwerkesund des Formats von RAK und MAB2 zu AACR und MARC 21 vom 6 Dezember 2001vier Dimensionen die zu beruumlcksichtigen sind die politische Dimension die oumlkonomi-sche und organisatorische Dimension die qualitative Dimension und die psychologischeDimension [5]

Diese Arbeit kann nicht alle diese Dimensionen beruumlcksichtigen Sie hat den Cha-rakter einer zusammenfassenden Uumlbersicht mit primaumlr technischem Fokus auf die obengenannten Aspekte des Formatumstiegs Notwendigerweise muss dabei an vielen Stel-len auf detaillierte Betrachtungen verzichtet werden da sonst der Rahmen dieser Arbeitgesprengt werden wuumlrde

2

Kapitel 1

Grundlagen

In diesem Kapitel werden zunaumlchst die Grundlagen fuumlr die Diskussion uumlber den Format-wechsel von MAB2 zu MARC 21 gelegt

Im ersten Teil wird zum einen die Rolle von bibliographischen Formaten als eineder Ebenen beschrieben die bei der maschinellen Verarbeitung von bibliographischenDaten eine Rolle spielen Zum anderen wird dargestellt welche Auswirkung der Wech-sel des Formats auf die verschiedenen Funktionalitaumlten des Katalogs eines integriertenBibliothekssystems1 (ILS) haben kann

Im zweiten Teil des Kapitels wird eine Einfuumlhrung in die Entwicklung und den Aufbauvon MAB2 und MARC 21 gegeben Der Fokus liegt dabei auf MARC 21 da MAB2 inder deutschsprachigen Bibliothekswelt sehr viel besser bekannt ist

11 Formate als eine Ebene der Beschreibung biblio-graphischer Daten

Bibliographische Formate dienen dazu bibliographische Daten die entsprechend einemRegelwerk beschrieben sind in eine maschinenlesbare Form zu bringen Aber waumlhrendRegelwerke unabhaumlngig von Formaten festgelegt sind verwenden Formate Begriffe undKonzepte die durch ein Regelwerk festgelegt werden Daher koumlnnen Formate nicht voumllligunabhaumlngig von Regelwerken betrachtet werden

MARC 21 erlaubt prinzipiell die Verwendung verschiedener Regelwerke2 in der anglo-amerikanischen MARC 21-Welt ist allerdings AACR2 der de facto Standard In MAB2ist RAK als Regelwerk explizit festgelegt

1 Weitere Funktionalitaumlten bzw Module eines Bibliothekssystems wie zB die Erwerbung oder dieAusleihe bleiben hier unberuumlcksichtigt da sie nicht von dem Wechsel des bibliographischen Formatsbetroffen sind

2 Im Leader dem ersten Feld eines MARC 21-Satzes wird das zugrunde liegende Regelwerk kodiertangegeben z Z sind aber auszliger AACRC2 nur ISBD ldquoNon-ISBDrdquo und ldquoUnknownrdquo vorgesehen

3

Es gibt nicht immer eine eindeutige Konkordanz zwischen den Begriffen von RAKund AACR2 Beispiele werden von Bernhard Eversberg [6] oder Charles R Croissant [7]genannt und auch in Kapitel 2 diskutiert Daher kann eine Diskussion des Formatwechselsvon MAB2 zu MARC 21 nicht ganz ohne Hinweise auf Unterschiede zwischen RAKund AACR2 auskommen3 Auf die Regelwerke RAK und AACR2 (oder deren geplantengemeinsamen Nachfolger RDA) wird in dieser Arbeit aber nur dann eingegangen wenndas fuumlr die hier diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmittelbar von Bedeutung ist

Es gibt auszliger Formaten und Regelwerken noch weitere Ebenen die fuumlr die Beschrei-bung und maschinelle Verarbeitung von bibliographischen Daten von Bedeutung sind(siehe Tabelle 11)

Ebene BeispieleRegelwerk AACR2 RAK RDAFormat MARC 21 MAB2Containerformat ISO 2709 DIN 1506 XMLZeichensatz MARC-8 ISO 5426 Unicode (UTF-8)

Tabelle 11 Die in dieser Arbeit diskutierten Ebenen der Kodierung bibliographischerDaten und Beispiele von zugehoumlrigen Standards

Bernhard Eversberg beschreibt diese Ebenen und deren Beziehungen zueinander indem Artikel ldquoWas sind und was sollen Bibliothekarische Datenformaterdquo sehr ausfuumlhrlich[8] Zwei weitere der dort genannten Ebenen werden in Kapitel 3 dieser Arbeit angespro-chen da sie generell fuumlr den Austausch von Metadaten und damit fuumlr den Austauschbibliographischer Daten uumlber die Grenzen der Bibliothekswelt hinweg von Bedeutungsind die des Containerformats4 und die des Zeichensatzes

12 Die verschiedenen Rollen von Formaten

Der Beschluss MAB2 durch MARC 21 zu ersetzen betrifft das Austauschformat d h dasFormat in dem sich Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlnde gegenseitig bibliographischeDaten zur Verfuumlgung stellen In welcher Weise die Daten dann in einem ILS gehaltenwerden bleibt davon unberuumlhrt Das gleiche gilt auch fuumlr die Anzeige in einem OPACoder auch die Art wie sich die Daten einem Katalogisierer darstellen der die Daten ineinem ILS bearbeitet

Aber natuumlrlich sind diese verschiedenen Rollen oder Sichtweisen nicht unabhaumlngigvoneinander Daher werden sie im Folgenden kurz beschrieben und es wird dabei ein-gegrenzt an welchen Stellen und in welchen Faumlllen Auswirkungen des bevorstehenden

3 Auf die Auswirkungen unterschiedlicher Ansetzungen in beiden Regelwerken fuumlr den Datenaus-tausch wird am Ende von Kapitel 2 kurz eingegangen

4 Das Containerformat beschreibt die Struktur eines Datensatzes unterhalb der Ebene des Formats

4

Formatwechsels von MAB2 zu MARC 21 zu erwarten sind

121 Austauschformat

Die Anforderung die an ein bibliographisches Austauschformat zu stellen ist bestehtdarin die gesamte Information eines Datensatzes in maschinenlesbarer Form abbildenzu koumlnnen und damit den verlustfreien Datenaustausch von einem ILS zu einem anderenzu ermoumlglichen Die ldquogesamte Informationrdquo umfasst dabei auszliger den Feldinhalten selberauch deren Bedeutung im Sinne des Regelwerks wie auch die Abbildung von Struktureninnerhalb der Datensaumltze hier ggf auch Verweise auf verlinkte Datensaumltze

Aus Sicht des Formatwechsels bedeutet das dass angestrebt werden muss alle In-formationen die bisher in einem MAB2 Datensatz kodiert waren ndash und auf die nichtverzichtet werden kann ndash ohne Informationsverluste auch in einem MARC 21 Datensatzunterzubringen5

Wegen der Komplexitaumlt bibliographischer Formate und der zum Teil strukturellenUnterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ist die Betrachtung des AustauschformatsKernpunkt des Kapitels 2 Dort werden nicht nur die Formate MAB2 und MARC 21miteinander verglichen sondern auch die Kompatibilitaumlt verschiedener existierender Aus-praumlgungen von MARC 21 diskutiert

Ein Aspekt den man bei der Betrachtung von Austauschformaten und damit auchbei dem angestrebten Formatwechsel im Auge behalten sollte ist dass es aufgrund derKomplexitaumlt bibliographischer Formate und der zugrunde liegenden Regelwerke durchausSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen gibt Diese Freiraumlume werden zwar z Bdurch Vorgaben wie Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene eingegrenzt was abernichts daran aumlndert dass es in der Praxis immer eine gewisse ldquoUnschaumlrferdquo der Standardsgibt

122 Internformat

Das Format in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichertwerden kann entweder ein systemeigenes (proprietaumlres) Format sein oder einem stan-dardisierten Austauschformat entsprechen

Wenn ein eigenes Internformat verwendet wird dann muumlssen bibliographische Datenbeim Import von dem gelieferten Austauschformat in das Internformat und beim Exportvom Internformat in das gewuumlnschte Austauschformat konvertiert werden6 Wie komplexdie dabei noumltigen Filter sind und wie gut die Umwandlung gelingt haumlngt vor allem davon

5 Eine vollkommen verlustfreie Abbildung von MAB2 nach MARC 21 kann wegen der Komplexitaumltder Formate in der Praxis nicht erreicht werden und war daher auch nicht das Ziel Der Umstieg wurdeauch als Moumlglichkeit verstanden eine Verschlankung des Formats zu erreichen [4]

6 Das gilt natuumlrlich auch wenn z B MAB2 als Internformat verwendet wird aber MARC 21-Datenausgetauscht werden sollen

5

ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

6

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

16

Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

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Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

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AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

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Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

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samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

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00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

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in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

28

bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

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sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

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det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

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Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

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Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

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31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

41

Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

43

315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

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321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

46

Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

47

Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

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[19] Deutsche Nationalbibliothek MAB2 Maschinelles Austauschformat fuumlr Bi-bliotheken - Loseblatt-Ausg 2 Aufl - 1999 (auf dem Stand der 1 Erg-Lfg Mai2002) ndash ISBN 978-3-933641-00-7

[20] Library of Congress (Cataloging Distribution Service) UnderstandingMARC Authority Records Machine-Readable Cataloging (2004) ndash Onlinepubli-kation httpwwwlocgovmarcumaindexhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[21] Library of Congress BIBCO CONSER NACO SACO Program for Co-operatve Cataloging ndash Webseite httpwwwlocgovcatdirpcc (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

53

[22] Library of Congress (Cataloging Policy and Support Office) Listof current Library of Congress Rule Interpretations (LCRI) ndash online verfuumlgbarhttpwwwlocgovcatdircpsocurrlcripdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[23] Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) Katalogisierungsregeln IDS(KIDS) (deusch) ndash online verfuumlgbar httpwwwinformationsverbundchfileadminuser_uploaddokumentekatalogisierungkidskids_deutscha0kidsinhpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[24] Troxler Willy Amerikanische Standards fuumlr das deutsche BibliothekswesenRAK ndash AACR2 Einige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz(IDS) In Bibliotheksdienst 36 (2002) Nr 10 S 1307ndash1314 ndash ISSN 0006ndash1972ndash online verfuumlgbar httpbibliotheksdienstzlbde200202_10_13pdf (zu-letzt gepruumlft 2462008)

[25] Deutsche Nationalbibliothek (AsF) Umstieg von MAB2 auf MARC 21Abbildung mehrbaumlndiger begrenzter Werke in MARC 21 Festlegungen und Beispie-le ndash Webseite httpwwwd-nbdestandardisierungpdfmehrb_werke_in_marcpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[26] Deutsche Nationalbibliothek (Abteilung IT Arbeitsstelle Daten-formate) Umstieg von MAB2 auf MARC 21 MARC 21-Anwenderebene Fest-legung in MARC 21 fuumlr den deutschsprachigen Raum 2008 ndash online verfuumlg-bar httpwwwd-nbdestandardisierungpdfv-068bpdf (zuletzt gepruumlft2462008)

[27] Deutsche Nationalbibliothek (AsF) 10 Sitzung des Standardisierungsaus-schusses am 12 Mai 2005 Protokoll ndash online verfuumlgbar httpwwwd-nbdestandardisierungpdfp_sta_20050512_vpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[28] Hoffmann Luise In Bibliotheksdienst 38 (2004) Nr 6 733ndash737 S ndash ISSN0006ndash1972 ndash online verfuumlgbar httpwwwzlbdeaktivitaetenbd_neuheftinhalteheft9-1204erschliessung010604pdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[29] Library of Congress (NDMSO) MARC Discussion Paper NO 2007-DP01Section Abschnitt 210 Add subfield for specification of assigning institution forsubject headings ndash Webseite httpwwwlocgovmarcmarbi20072007-dp01htmlsection210 (zuletzt gepruumlft 2462008)

[30] Library of Congress (NDMSO) MARBI The MARC 21 Formats Backgroundand Principles (Revised November 1996) ndash Onlinepublikation httpwwwlocgovmarc96principlhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[31] Deutsche Nationalbibliothek (AsF) 15 Sitzung des Standardisierungsaus-schusses am 28 November 2007 Protokoll ndash online verfuumlgbar httpwwwd-nbdestandardisierungpdfp_sta_20071128_vpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

54

[32] Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) KatalogisierungsregelnIDS Kapitel 13 Mehrbaumlndige Werke und analytische Aufnahmen ndash onli-ne verfuumlgbar httpwwwinformationsverbundchfileadminuser_uploaddokumentekatalogisierungkidskids_deutschkap13pdf (zuletzt gepruumlft2462008)

[33] Deutsche Nationalbibliothek Projekt Umstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2) Abschlussbericht an die DFG2004 ndash online verfuumlgbar httpwwwd-nbdestandardisierungpdfdfg_abschlussberichtpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[34] Library of Congress (NDMSO) MARC Specialized Tools ndash Webseite httpwwwlocgovmarcmarctoolshtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[35] Library of Congress Working Group on the Future of BibliographicControl On the Record Report of the Library of Congress Working Group on theFuture of Bibliographic Control 2008 ndash online verfuumlgbar httpwwwlocgovbibliographic-futurenewslcwg-ontherecord-jan08-finalpdf (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

[36] Library of Congress (NDMSO) MARCXML MARC 21 XML Schema Defi-nition (XSD) ndash httpwwwlocgovstandardsmarcxmlschemaMARC21slimxsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[37] Library of Congress (NDMSO) MODS Metadata Object Description Schemandash Webseite httpwwwlocgovstandardsmods (zuletzt gepruumlft 2462008)

[38] Guenther Rebecca S Using the Metadata Object Description Schema (MODS)for resource description guidelines and applications In Library Hi Tech 22(2004) S 89ndash98 ndash DOI 10110807378830410524530 (httpdxdoiorg10110807378830410524530)

[39] Guenther Rebecca S McCallum Sally H New Metadata Standards forDigital Resources MODS and METS In Bulletin of the American Society forInformation Science 29 (2003) Nr 2 ndash ISSN 0095ndash4403 ndash Onlinepublika-tion httpwwwasisorgBulletinDec-02guenthermccallumhtml (zuletztgepruumlft 2462008)

[40] EDItEUR ONIX XML Schema Definition (XSD) Version 21 2006 ndashhttpwwwediteurorgonix21referenceONIX_BookProduct_Release21_referencexsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[41] Library of Congress (NDMSO) ONIX to MARC 21 Mapping ndash Onlinepubli-kation httpwwwlocgovmarconix2marchtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[42] Library of Congress (Acquisitions and Bibliographic Access Direc-torate) The Library of Congress Bibliographic Enrichment Advisory Team ndashWebseite httpwwwlocgovcatdirbeat (zuletzt gepruumlft 2462008)

55

[43] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard ndash Webseite httpwwwlocgovstandardsmets (zuletzt gepruumlft2462008)

[44] Altenhoumlner Reinhard Daten fuumlr die Zukunft ndash Das BMBF-Projekt KooperativerAufbau eines Langzeitarchivs digitaler Informationen (kopal) und seine Hintergruumln-de In Bibliothek Forschung und Praxis 29 (2005) Nr 2 S 192ndash198 ndash ISSN1865ndash7648 ndash DOI 101515BFUP2005192 (httpdxdoiorg101515BFUP2005192)

[45] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard An Overview amp Tutorial ndash Onlinepublikation httpwwwlocgovstandardsmetsMETSOverviewv2html (zuletzt gepruumlft 2462008)

[46] The Open Archives Initiative The Open Archives Initiative Protocol forMetadata Harvesting ndash Onlinepublikation httpwwwopenarchivesorgOAIopenarchivesprotocolhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[47] McCallum Sally H Metadata Protocol and Identifier Activities Libraryof Congress IFLACDNL Alliance for Bibliographic Standards Reports 2004ndash online verfuumlgbar httpwwwiflaorgIVifla70paperspapers024g_trans-McCallumpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[48] Library of Congress (NDMSO) SRU Record Schemas ndash Webseitehttpwwwlocgovstandardssruresourcesschemashtml (zuletzt gepruumlft2462008)

[49] Library of Congress (NDMSO) IFLA CDNL Alliance for Bibliogra-phic Standards URI Resource Pages The rsquoinforsquo Scheme ndash Onlinepublikationhttpwwwlocgovstandardsuriinfohtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[50] Yee Martha M FRBRization A method for turning online public finding listsinto online public catalogs In Information technology and libraries 24 (2005) Nr2 S 77ndash95 ndash ISSN 0730ndash9295 ndash online verfuumlgbar httprepositoriescdliborgcgiviewcontentcgiarticle=2489ampcontext=postprints (zuletzt gepruumlft2462008)

[51] Mimno David Crane Gregory Jones Alison Hierarchical Catalog RecordsImplementing a FRBR Catalog In D-Lib Magazine 11 (2005) Nr 10 ndash ISSN1082ndash9873

[52] Durfee Casey Thingology Blog MARCThing A simple self-contained MARCand Z3950 application 2007 ndash Onlinepublikation httpwwwlibrarythingcomthingology200712marcthing-simple-self-contained-marcphp (zu-letzt gepruumlft 2462008)

56

[53] Georg Mason University (Center for History and New Media)Zotero compatible standards and software 2008 ndash Webseite httpwwwzoteroorgdocumentationcompatible_standards_and_software (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

[54] EndNote EndNote Information ndash Webseite httpwwwendnotecomeninfoasp (zuletzt gepruumlft 2462008)

57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

58

LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 5: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

3 Die fachuumlbergreifende Sicht 4031 XML-basierte Metadatenformate 41

311 MARCXML 41312 MODS 41313 ONIX 42314 Dublin Core 43315 METS 44

32 Suche und Retrieval-Protokolle 44321 OAI-PMH 45322 SRUW 46

33 Identifier 46

Diskussion 48

Literaturverzeichnis 52

Anhang 60Beispiele 60Z3950 Server 64

Einleitung

Das in Deutschland und Oumlsterreich fuumlr bibliographische Standards maszliggebliche Koordi-nierungsgremium der Standardisierungsausschuss1 hat in seiner Sitzung am 15 Dezem-ber 2004 den Beschluss gefasst MAB2 als Austauschformat fuumlr Bibliotheken in Deutsch-land und Oumlsterreich durch MARC 21 zu ersetzen [1] Dieser Schritt folgte der Grund-satzentscheidung des Gremiums vom 6 Dezember 2001 den Umstieg der deutschen aufinternationale Regelwerke und Formate (AACR2 und MARC 21) anzustreben [2]

Mit der Vorbereitung des Umstiegs wurde die Deutsche Nationalbibliothek2 (DNB)und die aus dem MAB-Ausschuss hervorgegangene Expertengruppe (EG) Datenforma-te beauftragt Eine wichtige Aufgabe war zunaumlchst die Untersuchung in welchen Berei-chen eine Abbildung von MAB2 in MARC 21 aufgrund struktureller Formatunterschiedenicht moumlglich ist und Vorschlaumlge fuumlr noumltige Erweiterungen von MARC 21 zu erarbei-ten Diese Vorschlaumlge wurden von der EG Datenformate mit dem ldquoMachine-ReadableBibliographic Informationrdquo (MARBI) Committee diskutiert uumlber das Aumlnderungen desMARC 21-Standards beantragt werden koumlnnen

In der Zwischenzeit haben die meisten Erweiterungswuumlnsche Eingang in MARC 21gefunden [3] Parallel dazu hat die EG Datenformate eine Konkordanz MAB2 - MARC 21erarbeitet in die auch die akzeptierten Erweiterungen von MARC 21 eingearbeitet wur-den [4] Diese Konkordanz bildet die Basis fuumlr den konkreten Umstieg

Die wichtigsten Rahmenbedingungen fuumlr den Formatumstieg stehen also fest und dasProjekt steht damit am Uumlbergang von der Vorbereitungs- zur Umsetzungsphase Das sollzum Anlass genommen werden den Wechsel von MAB2 zu MARC 21 in dieser Arbeitaus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten

Zum einen geht es um den Formatwechsel aus ldquoklassischerrdquo bibliothekarischer SichtUm MARC 21 als Format fuumlr den nationalen und internationalen Austausch bibliogra-phischer Daten fuumlr Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde im bisherigen ldquoMAB2-RaumldquoEs werden dabei drei verschiedene Auspraumlgungen von MARC 21 betrachtet Die durchdie Library of Congress (LoC) gepraumlgte die vom Informationsverbund Deutschschweiz(IDS) seit 1999 verwendete und die durch die von der EG Datenformate erstellte Kon-kordanz MAB2 7rarr MARC 21 beschriebene Auspraumlgung Diese MARC 21-Varianten un-terscheiden sich vor allem in der Art der Verknuumlpfungen zwischen Datensaumltzen sowohl

1 httpwwwd-nbdestandardisierungafsafs_orghtm2 Damals noch unter dem Namen ldquoDie Deutsche Bibliothekrdquo

1

innerhalb von Titeldaten und damit der Abbildungen von mehrbaumlndigen Werken alsauch zwischen Titel- und Normdaten Dieser Aspekt steht in dieser Arbeit im Fokus undwird auch unter dem Gesichtspunkt der Kompatibilitaumlt beim Datenaustausch diskutiertAbgerundet werden die Betrachtungen durch Informationen uumlber praktische Erfahrun-gen mit MARC 21 in einem deutschsprachigen Raum ndash dem IDS ndash und einen Ausblickauf potentielle Mehrwerte die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland undOumlsterreich aus der Verwendung von MARC 21 ergeben

Der zweite Teil dieser Arbeit betrachtet MARC 21 aus der Sicht eines Umfelds daszunehmend durch eine globale und fachuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten gepraumlgtist Diese Vernetzung geht uumlber die Grenze der Bibliothekswelt hinaus und sie ist webba-siert Das setzt die Verwendung von de facto Web-Standards und damit im MARC 21-Kontext XML als Containerformat voraus Es wird betrachtet wie gut MARCXML mitverschiedenen anderen XML-basierten Metadaten-Formaten und Protokollen rdquozusam-menpasstldquo Auszligerdem wird das Thema persistenter Identifier das mit der fachuumlbergrei-fenden Verlinkung von Metadaten verschiedener Institutionen an Bedeutung gewinnt indiesem Kontext aufgegriffen

In der abschlieszligenden Diskussion erfolgt eine zusammenfassende Betrachtung desFormatumstiegs aus uumlbergreifender Sicht in der auch auf laumlngerfristige Entwicklungeneingegangen wird

Bibliographische Formate sind ausgesprochen umfangreich und komplex Entspre-chend steckt bei der Umstellung von einem Format auf ein anderes der Teufel sehr oft imDetail Zudem sind die Aspekte eines Formatumstiegs sehr vielschichtig Bernhard Evers-berg nennt in einer Analyse der Grundsatzentscheidung zum Uumlbergang des Regelwerkesund des Formats von RAK und MAB2 zu AACR und MARC 21 vom 6 Dezember 2001vier Dimensionen die zu beruumlcksichtigen sind die politische Dimension die oumlkonomi-sche und organisatorische Dimension die qualitative Dimension und die psychologischeDimension [5]

Diese Arbeit kann nicht alle diese Dimensionen beruumlcksichtigen Sie hat den Cha-rakter einer zusammenfassenden Uumlbersicht mit primaumlr technischem Fokus auf die obengenannten Aspekte des Formatumstiegs Notwendigerweise muss dabei an vielen Stel-len auf detaillierte Betrachtungen verzichtet werden da sonst der Rahmen dieser Arbeitgesprengt werden wuumlrde

2

Kapitel 1

Grundlagen

In diesem Kapitel werden zunaumlchst die Grundlagen fuumlr die Diskussion uumlber den Format-wechsel von MAB2 zu MARC 21 gelegt

Im ersten Teil wird zum einen die Rolle von bibliographischen Formaten als eineder Ebenen beschrieben die bei der maschinellen Verarbeitung von bibliographischenDaten eine Rolle spielen Zum anderen wird dargestellt welche Auswirkung der Wech-sel des Formats auf die verschiedenen Funktionalitaumlten des Katalogs eines integriertenBibliothekssystems1 (ILS) haben kann

Im zweiten Teil des Kapitels wird eine Einfuumlhrung in die Entwicklung und den Aufbauvon MAB2 und MARC 21 gegeben Der Fokus liegt dabei auf MARC 21 da MAB2 inder deutschsprachigen Bibliothekswelt sehr viel besser bekannt ist

11 Formate als eine Ebene der Beschreibung biblio-graphischer Daten

Bibliographische Formate dienen dazu bibliographische Daten die entsprechend einemRegelwerk beschrieben sind in eine maschinenlesbare Form zu bringen Aber waumlhrendRegelwerke unabhaumlngig von Formaten festgelegt sind verwenden Formate Begriffe undKonzepte die durch ein Regelwerk festgelegt werden Daher koumlnnen Formate nicht voumllligunabhaumlngig von Regelwerken betrachtet werden

MARC 21 erlaubt prinzipiell die Verwendung verschiedener Regelwerke2 in der anglo-amerikanischen MARC 21-Welt ist allerdings AACR2 der de facto Standard In MAB2ist RAK als Regelwerk explizit festgelegt

1 Weitere Funktionalitaumlten bzw Module eines Bibliothekssystems wie zB die Erwerbung oder dieAusleihe bleiben hier unberuumlcksichtigt da sie nicht von dem Wechsel des bibliographischen Formatsbetroffen sind

2 Im Leader dem ersten Feld eines MARC 21-Satzes wird das zugrunde liegende Regelwerk kodiertangegeben z Z sind aber auszliger AACRC2 nur ISBD ldquoNon-ISBDrdquo und ldquoUnknownrdquo vorgesehen

3

Es gibt nicht immer eine eindeutige Konkordanz zwischen den Begriffen von RAKund AACR2 Beispiele werden von Bernhard Eversberg [6] oder Charles R Croissant [7]genannt und auch in Kapitel 2 diskutiert Daher kann eine Diskussion des Formatwechselsvon MAB2 zu MARC 21 nicht ganz ohne Hinweise auf Unterschiede zwischen RAKund AACR2 auskommen3 Auf die Regelwerke RAK und AACR2 (oder deren geplantengemeinsamen Nachfolger RDA) wird in dieser Arbeit aber nur dann eingegangen wenndas fuumlr die hier diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmittelbar von Bedeutung ist

Es gibt auszliger Formaten und Regelwerken noch weitere Ebenen die fuumlr die Beschrei-bung und maschinelle Verarbeitung von bibliographischen Daten von Bedeutung sind(siehe Tabelle 11)

Ebene BeispieleRegelwerk AACR2 RAK RDAFormat MARC 21 MAB2Containerformat ISO 2709 DIN 1506 XMLZeichensatz MARC-8 ISO 5426 Unicode (UTF-8)

Tabelle 11 Die in dieser Arbeit diskutierten Ebenen der Kodierung bibliographischerDaten und Beispiele von zugehoumlrigen Standards

Bernhard Eversberg beschreibt diese Ebenen und deren Beziehungen zueinander indem Artikel ldquoWas sind und was sollen Bibliothekarische Datenformaterdquo sehr ausfuumlhrlich[8] Zwei weitere der dort genannten Ebenen werden in Kapitel 3 dieser Arbeit angespro-chen da sie generell fuumlr den Austausch von Metadaten und damit fuumlr den Austauschbibliographischer Daten uumlber die Grenzen der Bibliothekswelt hinweg von Bedeutungsind die des Containerformats4 und die des Zeichensatzes

12 Die verschiedenen Rollen von Formaten

Der Beschluss MAB2 durch MARC 21 zu ersetzen betrifft das Austauschformat d h dasFormat in dem sich Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlnde gegenseitig bibliographischeDaten zur Verfuumlgung stellen In welcher Weise die Daten dann in einem ILS gehaltenwerden bleibt davon unberuumlhrt Das gleiche gilt auch fuumlr die Anzeige in einem OPACoder auch die Art wie sich die Daten einem Katalogisierer darstellen der die Daten ineinem ILS bearbeitet

Aber natuumlrlich sind diese verschiedenen Rollen oder Sichtweisen nicht unabhaumlngigvoneinander Daher werden sie im Folgenden kurz beschrieben und es wird dabei ein-gegrenzt an welchen Stellen und in welchen Faumlllen Auswirkungen des bevorstehenden

3 Auf die Auswirkungen unterschiedlicher Ansetzungen in beiden Regelwerken fuumlr den Datenaus-tausch wird am Ende von Kapitel 2 kurz eingegangen

4 Das Containerformat beschreibt die Struktur eines Datensatzes unterhalb der Ebene des Formats

4

Formatwechsels von MAB2 zu MARC 21 zu erwarten sind

121 Austauschformat

Die Anforderung die an ein bibliographisches Austauschformat zu stellen ist bestehtdarin die gesamte Information eines Datensatzes in maschinenlesbarer Form abbildenzu koumlnnen und damit den verlustfreien Datenaustausch von einem ILS zu einem anderenzu ermoumlglichen Die ldquogesamte Informationrdquo umfasst dabei auszliger den Feldinhalten selberauch deren Bedeutung im Sinne des Regelwerks wie auch die Abbildung von Struktureninnerhalb der Datensaumltze hier ggf auch Verweise auf verlinkte Datensaumltze

Aus Sicht des Formatwechsels bedeutet das dass angestrebt werden muss alle In-formationen die bisher in einem MAB2 Datensatz kodiert waren ndash und auf die nichtverzichtet werden kann ndash ohne Informationsverluste auch in einem MARC 21 Datensatzunterzubringen5

Wegen der Komplexitaumlt bibliographischer Formate und der zum Teil strukturellenUnterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ist die Betrachtung des AustauschformatsKernpunkt des Kapitels 2 Dort werden nicht nur die Formate MAB2 und MARC 21miteinander verglichen sondern auch die Kompatibilitaumlt verschiedener existierender Aus-praumlgungen von MARC 21 diskutiert

Ein Aspekt den man bei der Betrachtung von Austauschformaten und damit auchbei dem angestrebten Formatwechsel im Auge behalten sollte ist dass es aufgrund derKomplexitaumlt bibliographischer Formate und der zugrunde liegenden Regelwerke durchausSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen gibt Diese Freiraumlume werden zwar z Bdurch Vorgaben wie Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene eingegrenzt was abernichts daran aumlndert dass es in der Praxis immer eine gewisse ldquoUnschaumlrferdquo der Standardsgibt

122 Internformat

Das Format in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichertwerden kann entweder ein systemeigenes (proprietaumlres) Format sein oder einem stan-dardisierten Austauschformat entsprechen

Wenn ein eigenes Internformat verwendet wird dann muumlssen bibliographische Datenbeim Import von dem gelieferten Austauschformat in das Internformat und beim Exportvom Internformat in das gewuumlnschte Austauschformat konvertiert werden6 Wie komplexdie dabei noumltigen Filter sind und wie gut die Umwandlung gelingt haumlngt vor allem davon

5 Eine vollkommen verlustfreie Abbildung von MAB2 nach MARC 21 kann wegen der Komplexitaumltder Formate in der Praxis nicht erreicht werden und war daher auch nicht das Ziel Der Umstieg wurdeauch als Moumlglichkeit verstanden eine Verschlankung des Formats zu erreichen [4]

6 Das gilt natuumlrlich auch wenn z B MAB2 als Internformat verwendet wird aber MARC 21-Datenausgetauscht werden sollen

5

ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

6

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

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Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

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Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

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AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

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Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

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in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

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bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

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sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

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det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

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Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

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Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

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31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

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Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

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315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

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321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

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Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

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Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

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Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

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[12] Deutsche Nationalbibliothek Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (AFS) Haumlu-fig gestellte Fragen (FAQ) ndash Webseite httpwwwd-nbdestandardisierungafsafs_faqhtm (zuletzt gepruumlft 2462008)

[13] International Organisation for Standardization ISO 27091996 In-formation and documentation ndash Format for information exchange ndash kosten-pflichtig erhaumlltlich unter httpwwwisoorgisoiso_cataloguecatalogue_tccatalogue_detailhtmcsnumber=7675 (zuletzt gepruumlft 2462008)

[14] British Library British Library to Adopt MARC 21 ndash Webseite httpwwwblukukmarcmarc21surveyhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[15] Library of Congress (NDMSO) MARCXML MARC 21 XML Schema Of-ficial Web Site ndash Webseite httpwwwlocgovstandardsmarcxml (zuletztgepruumlft 2462008)

[16] McCallum Sally H MARC keystone for library automation In IEEE annalsof the history of computingZeitschrift 24 (2002) Nr 2 S 34ndash49 ndash ISSN 1058ndash6180ndash DOI 101109MAHC20021010068 (httpdxdoiorg101109MAHC20021010068)

[17] Gradmann Stefan MAB2 UNIMARC USMARC - strategische Uumlberlegungen zurFormatdiskussion In Zeitschrift fuumlr Bibliothekswesen und Bibliographie 42 (1995)Nr 5 S 481ndash489 ndash ISSN 0044ndash2380

[18] Deutsche Nationalbibliothek (AfS) MAB ndash Webseite httpwwwd-nbdestandardisierungformatemabhtm (zuletzt gepruumlft 2462008)

[19] Deutsche Nationalbibliothek MAB2 Maschinelles Austauschformat fuumlr Bi-bliotheken - Loseblatt-Ausg 2 Aufl - 1999 (auf dem Stand der 1 Erg-Lfg Mai2002) ndash ISBN 978-3-933641-00-7

[20] Library of Congress (Cataloging Distribution Service) UnderstandingMARC Authority Records Machine-Readable Cataloging (2004) ndash Onlinepubli-kation httpwwwlocgovmarcumaindexhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[21] Library of Congress BIBCO CONSER NACO SACO Program for Co-operatve Cataloging ndash Webseite httpwwwlocgovcatdirpcc (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

53

[22] Library of Congress (Cataloging Policy and Support Office) Listof current Library of Congress Rule Interpretations (LCRI) ndash online verfuumlgbarhttpwwwlocgovcatdircpsocurrlcripdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[23] Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) Katalogisierungsregeln IDS(KIDS) (deusch) ndash online verfuumlgbar httpwwwinformationsverbundchfileadminuser_uploaddokumentekatalogisierungkidskids_deutscha0kidsinhpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[24] Troxler Willy Amerikanische Standards fuumlr das deutsche BibliothekswesenRAK ndash AACR2 Einige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz(IDS) In Bibliotheksdienst 36 (2002) Nr 10 S 1307ndash1314 ndash ISSN 0006ndash1972ndash online verfuumlgbar httpbibliotheksdienstzlbde200202_10_13pdf (zu-letzt gepruumlft 2462008)

[25] Deutsche Nationalbibliothek (AsF) Umstieg von MAB2 auf MARC 21Abbildung mehrbaumlndiger begrenzter Werke in MARC 21 Festlegungen und Beispie-le ndash Webseite httpwwwd-nbdestandardisierungpdfmehrb_werke_in_marcpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[26] Deutsche Nationalbibliothek (Abteilung IT Arbeitsstelle Daten-formate) Umstieg von MAB2 auf MARC 21 MARC 21-Anwenderebene Fest-legung in MARC 21 fuumlr den deutschsprachigen Raum 2008 ndash online verfuumlg-bar httpwwwd-nbdestandardisierungpdfv-068bpdf (zuletzt gepruumlft2462008)

[27] Deutsche Nationalbibliothek (AsF) 10 Sitzung des Standardisierungsaus-schusses am 12 Mai 2005 Protokoll ndash online verfuumlgbar httpwwwd-nbdestandardisierungpdfp_sta_20050512_vpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[28] Hoffmann Luise In Bibliotheksdienst 38 (2004) Nr 6 733ndash737 S ndash ISSN0006ndash1972 ndash online verfuumlgbar httpwwwzlbdeaktivitaetenbd_neuheftinhalteheft9-1204erschliessung010604pdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[29] Library of Congress (NDMSO) MARC Discussion Paper NO 2007-DP01Section Abschnitt 210 Add subfield for specification of assigning institution forsubject headings ndash Webseite httpwwwlocgovmarcmarbi20072007-dp01htmlsection210 (zuletzt gepruumlft 2462008)

[30] Library of Congress (NDMSO) MARBI The MARC 21 Formats Backgroundand Principles (Revised November 1996) ndash Onlinepublikation httpwwwlocgovmarc96principlhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[31] Deutsche Nationalbibliothek (AsF) 15 Sitzung des Standardisierungsaus-schusses am 28 November 2007 Protokoll ndash online verfuumlgbar httpwwwd-nbdestandardisierungpdfp_sta_20071128_vpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

54

[32] Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) KatalogisierungsregelnIDS Kapitel 13 Mehrbaumlndige Werke und analytische Aufnahmen ndash onli-ne verfuumlgbar httpwwwinformationsverbundchfileadminuser_uploaddokumentekatalogisierungkidskids_deutschkap13pdf (zuletzt gepruumlft2462008)

[33] Deutsche Nationalbibliothek Projekt Umstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2) Abschlussbericht an die DFG2004 ndash online verfuumlgbar httpwwwd-nbdestandardisierungpdfdfg_abschlussberichtpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[34] Library of Congress (NDMSO) MARC Specialized Tools ndash Webseite httpwwwlocgovmarcmarctoolshtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[35] Library of Congress Working Group on the Future of BibliographicControl On the Record Report of the Library of Congress Working Group on theFuture of Bibliographic Control 2008 ndash online verfuumlgbar httpwwwlocgovbibliographic-futurenewslcwg-ontherecord-jan08-finalpdf (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

[36] Library of Congress (NDMSO) MARCXML MARC 21 XML Schema Defi-nition (XSD) ndash httpwwwlocgovstandardsmarcxmlschemaMARC21slimxsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[37] Library of Congress (NDMSO) MODS Metadata Object Description Schemandash Webseite httpwwwlocgovstandardsmods (zuletzt gepruumlft 2462008)

[38] Guenther Rebecca S Using the Metadata Object Description Schema (MODS)for resource description guidelines and applications In Library Hi Tech 22(2004) S 89ndash98 ndash DOI 10110807378830410524530 (httpdxdoiorg10110807378830410524530)

[39] Guenther Rebecca S McCallum Sally H New Metadata Standards forDigital Resources MODS and METS In Bulletin of the American Society forInformation Science 29 (2003) Nr 2 ndash ISSN 0095ndash4403 ndash Onlinepublika-tion httpwwwasisorgBulletinDec-02guenthermccallumhtml (zuletztgepruumlft 2462008)

[40] EDItEUR ONIX XML Schema Definition (XSD) Version 21 2006 ndashhttpwwwediteurorgonix21referenceONIX_BookProduct_Release21_referencexsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[41] Library of Congress (NDMSO) ONIX to MARC 21 Mapping ndash Onlinepubli-kation httpwwwlocgovmarconix2marchtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[42] Library of Congress (Acquisitions and Bibliographic Access Direc-torate) The Library of Congress Bibliographic Enrichment Advisory Team ndashWebseite httpwwwlocgovcatdirbeat (zuletzt gepruumlft 2462008)

55

[43] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard ndash Webseite httpwwwlocgovstandardsmets (zuletzt gepruumlft2462008)

[44] Altenhoumlner Reinhard Daten fuumlr die Zukunft ndash Das BMBF-Projekt KooperativerAufbau eines Langzeitarchivs digitaler Informationen (kopal) und seine Hintergruumln-de In Bibliothek Forschung und Praxis 29 (2005) Nr 2 S 192ndash198 ndash ISSN1865ndash7648 ndash DOI 101515BFUP2005192 (httpdxdoiorg101515BFUP2005192)

[45] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard An Overview amp Tutorial ndash Onlinepublikation httpwwwlocgovstandardsmetsMETSOverviewv2html (zuletzt gepruumlft 2462008)

[46] The Open Archives Initiative The Open Archives Initiative Protocol forMetadata Harvesting ndash Onlinepublikation httpwwwopenarchivesorgOAIopenarchivesprotocolhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[47] McCallum Sally H Metadata Protocol and Identifier Activities Libraryof Congress IFLACDNL Alliance for Bibliographic Standards Reports 2004ndash online verfuumlgbar httpwwwiflaorgIVifla70paperspapers024g_trans-McCallumpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[48] Library of Congress (NDMSO) SRU Record Schemas ndash Webseitehttpwwwlocgovstandardssruresourcesschemashtml (zuletzt gepruumlft2462008)

[49] Library of Congress (NDMSO) IFLA CDNL Alliance for Bibliogra-phic Standards URI Resource Pages The rsquoinforsquo Scheme ndash Onlinepublikationhttpwwwlocgovstandardsuriinfohtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[50] Yee Martha M FRBRization A method for turning online public finding listsinto online public catalogs In Information technology and libraries 24 (2005) Nr2 S 77ndash95 ndash ISSN 0730ndash9295 ndash online verfuumlgbar httprepositoriescdliborgcgiviewcontentcgiarticle=2489ampcontext=postprints (zuletzt gepruumlft2462008)

[51] Mimno David Crane Gregory Jones Alison Hierarchical Catalog RecordsImplementing a FRBR Catalog In D-Lib Magazine 11 (2005) Nr 10 ndash ISSN1082ndash9873

[52] Durfee Casey Thingology Blog MARCThing A simple self-contained MARCand Z3950 application 2007 ndash Onlinepublikation httpwwwlibrarythingcomthingology200712marcthing-simple-self-contained-marcphp (zu-letzt gepruumlft 2462008)

56

[53] Georg Mason University (Center for History and New Media)Zotero compatible standards and software 2008 ndash Webseite httpwwwzoteroorgdocumentationcompatible_standards_and_software (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

[54] EndNote EndNote Information ndash Webseite httpwwwendnotecomeninfoasp (zuletzt gepruumlft 2462008)

57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

58

LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 6: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

Einleitung

Das in Deutschland und Oumlsterreich fuumlr bibliographische Standards maszliggebliche Koordi-nierungsgremium der Standardisierungsausschuss1 hat in seiner Sitzung am 15 Dezem-ber 2004 den Beschluss gefasst MAB2 als Austauschformat fuumlr Bibliotheken in Deutsch-land und Oumlsterreich durch MARC 21 zu ersetzen [1] Dieser Schritt folgte der Grund-satzentscheidung des Gremiums vom 6 Dezember 2001 den Umstieg der deutschen aufinternationale Regelwerke und Formate (AACR2 und MARC 21) anzustreben [2]

Mit der Vorbereitung des Umstiegs wurde die Deutsche Nationalbibliothek2 (DNB)und die aus dem MAB-Ausschuss hervorgegangene Expertengruppe (EG) Datenforma-te beauftragt Eine wichtige Aufgabe war zunaumlchst die Untersuchung in welchen Berei-chen eine Abbildung von MAB2 in MARC 21 aufgrund struktureller Formatunterschiedenicht moumlglich ist und Vorschlaumlge fuumlr noumltige Erweiterungen von MARC 21 zu erarbei-ten Diese Vorschlaumlge wurden von der EG Datenformate mit dem ldquoMachine-ReadableBibliographic Informationrdquo (MARBI) Committee diskutiert uumlber das Aumlnderungen desMARC 21-Standards beantragt werden koumlnnen

In der Zwischenzeit haben die meisten Erweiterungswuumlnsche Eingang in MARC 21gefunden [3] Parallel dazu hat die EG Datenformate eine Konkordanz MAB2 - MARC 21erarbeitet in die auch die akzeptierten Erweiterungen von MARC 21 eingearbeitet wur-den [4] Diese Konkordanz bildet die Basis fuumlr den konkreten Umstieg

Die wichtigsten Rahmenbedingungen fuumlr den Formatumstieg stehen also fest und dasProjekt steht damit am Uumlbergang von der Vorbereitungs- zur Umsetzungsphase Das sollzum Anlass genommen werden den Wechsel von MAB2 zu MARC 21 in dieser Arbeitaus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten

Zum einen geht es um den Formatwechsel aus ldquoklassischerrdquo bibliothekarischer SichtUm MARC 21 als Format fuumlr den nationalen und internationalen Austausch bibliogra-phischer Daten fuumlr Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde im bisherigen ldquoMAB2-RaumldquoEs werden dabei drei verschiedene Auspraumlgungen von MARC 21 betrachtet Die durchdie Library of Congress (LoC) gepraumlgte die vom Informationsverbund Deutschschweiz(IDS) seit 1999 verwendete und die durch die von der EG Datenformate erstellte Kon-kordanz MAB2 7rarr MARC 21 beschriebene Auspraumlgung Diese MARC 21-Varianten un-terscheiden sich vor allem in der Art der Verknuumlpfungen zwischen Datensaumltzen sowohl

1 httpwwwd-nbdestandardisierungafsafs_orghtm2 Damals noch unter dem Namen ldquoDie Deutsche Bibliothekrdquo

1

innerhalb von Titeldaten und damit der Abbildungen von mehrbaumlndigen Werken alsauch zwischen Titel- und Normdaten Dieser Aspekt steht in dieser Arbeit im Fokus undwird auch unter dem Gesichtspunkt der Kompatibilitaumlt beim Datenaustausch diskutiertAbgerundet werden die Betrachtungen durch Informationen uumlber praktische Erfahrun-gen mit MARC 21 in einem deutschsprachigen Raum ndash dem IDS ndash und einen Ausblickauf potentielle Mehrwerte die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland undOumlsterreich aus der Verwendung von MARC 21 ergeben

Der zweite Teil dieser Arbeit betrachtet MARC 21 aus der Sicht eines Umfelds daszunehmend durch eine globale und fachuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten gepraumlgtist Diese Vernetzung geht uumlber die Grenze der Bibliothekswelt hinaus und sie ist webba-siert Das setzt die Verwendung von de facto Web-Standards und damit im MARC 21-Kontext XML als Containerformat voraus Es wird betrachtet wie gut MARCXML mitverschiedenen anderen XML-basierten Metadaten-Formaten und Protokollen rdquozusam-menpasstldquo Auszligerdem wird das Thema persistenter Identifier das mit der fachuumlbergrei-fenden Verlinkung von Metadaten verschiedener Institutionen an Bedeutung gewinnt indiesem Kontext aufgegriffen

In der abschlieszligenden Diskussion erfolgt eine zusammenfassende Betrachtung desFormatumstiegs aus uumlbergreifender Sicht in der auch auf laumlngerfristige Entwicklungeneingegangen wird

Bibliographische Formate sind ausgesprochen umfangreich und komplex Entspre-chend steckt bei der Umstellung von einem Format auf ein anderes der Teufel sehr oft imDetail Zudem sind die Aspekte eines Formatumstiegs sehr vielschichtig Bernhard Evers-berg nennt in einer Analyse der Grundsatzentscheidung zum Uumlbergang des Regelwerkesund des Formats von RAK und MAB2 zu AACR und MARC 21 vom 6 Dezember 2001vier Dimensionen die zu beruumlcksichtigen sind die politische Dimension die oumlkonomi-sche und organisatorische Dimension die qualitative Dimension und die psychologischeDimension [5]

Diese Arbeit kann nicht alle diese Dimensionen beruumlcksichtigen Sie hat den Cha-rakter einer zusammenfassenden Uumlbersicht mit primaumlr technischem Fokus auf die obengenannten Aspekte des Formatumstiegs Notwendigerweise muss dabei an vielen Stel-len auf detaillierte Betrachtungen verzichtet werden da sonst der Rahmen dieser Arbeitgesprengt werden wuumlrde

2

Kapitel 1

Grundlagen

In diesem Kapitel werden zunaumlchst die Grundlagen fuumlr die Diskussion uumlber den Format-wechsel von MAB2 zu MARC 21 gelegt

Im ersten Teil wird zum einen die Rolle von bibliographischen Formaten als eineder Ebenen beschrieben die bei der maschinellen Verarbeitung von bibliographischenDaten eine Rolle spielen Zum anderen wird dargestellt welche Auswirkung der Wech-sel des Formats auf die verschiedenen Funktionalitaumlten des Katalogs eines integriertenBibliothekssystems1 (ILS) haben kann

Im zweiten Teil des Kapitels wird eine Einfuumlhrung in die Entwicklung und den Aufbauvon MAB2 und MARC 21 gegeben Der Fokus liegt dabei auf MARC 21 da MAB2 inder deutschsprachigen Bibliothekswelt sehr viel besser bekannt ist

11 Formate als eine Ebene der Beschreibung biblio-graphischer Daten

Bibliographische Formate dienen dazu bibliographische Daten die entsprechend einemRegelwerk beschrieben sind in eine maschinenlesbare Form zu bringen Aber waumlhrendRegelwerke unabhaumlngig von Formaten festgelegt sind verwenden Formate Begriffe undKonzepte die durch ein Regelwerk festgelegt werden Daher koumlnnen Formate nicht voumllligunabhaumlngig von Regelwerken betrachtet werden

MARC 21 erlaubt prinzipiell die Verwendung verschiedener Regelwerke2 in der anglo-amerikanischen MARC 21-Welt ist allerdings AACR2 der de facto Standard In MAB2ist RAK als Regelwerk explizit festgelegt

1 Weitere Funktionalitaumlten bzw Module eines Bibliothekssystems wie zB die Erwerbung oder dieAusleihe bleiben hier unberuumlcksichtigt da sie nicht von dem Wechsel des bibliographischen Formatsbetroffen sind

2 Im Leader dem ersten Feld eines MARC 21-Satzes wird das zugrunde liegende Regelwerk kodiertangegeben z Z sind aber auszliger AACRC2 nur ISBD ldquoNon-ISBDrdquo und ldquoUnknownrdquo vorgesehen

3

Es gibt nicht immer eine eindeutige Konkordanz zwischen den Begriffen von RAKund AACR2 Beispiele werden von Bernhard Eversberg [6] oder Charles R Croissant [7]genannt und auch in Kapitel 2 diskutiert Daher kann eine Diskussion des Formatwechselsvon MAB2 zu MARC 21 nicht ganz ohne Hinweise auf Unterschiede zwischen RAKund AACR2 auskommen3 Auf die Regelwerke RAK und AACR2 (oder deren geplantengemeinsamen Nachfolger RDA) wird in dieser Arbeit aber nur dann eingegangen wenndas fuumlr die hier diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmittelbar von Bedeutung ist

Es gibt auszliger Formaten und Regelwerken noch weitere Ebenen die fuumlr die Beschrei-bung und maschinelle Verarbeitung von bibliographischen Daten von Bedeutung sind(siehe Tabelle 11)

Ebene BeispieleRegelwerk AACR2 RAK RDAFormat MARC 21 MAB2Containerformat ISO 2709 DIN 1506 XMLZeichensatz MARC-8 ISO 5426 Unicode (UTF-8)

Tabelle 11 Die in dieser Arbeit diskutierten Ebenen der Kodierung bibliographischerDaten und Beispiele von zugehoumlrigen Standards

Bernhard Eversberg beschreibt diese Ebenen und deren Beziehungen zueinander indem Artikel ldquoWas sind und was sollen Bibliothekarische Datenformaterdquo sehr ausfuumlhrlich[8] Zwei weitere der dort genannten Ebenen werden in Kapitel 3 dieser Arbeit angespro-chen da sie generell fuumlr den Austausch von Metadaten und damit fuumlr den Austauschbibliographischer Daten uumlber die Grenzen der Bibliothekswelt hinweg von Bedeutungsind die des Containerformats4 und die des Zeichensatzes

12 Die verschiedenen Rollen von Formaten

Der Beschluss MAB2 durch MARC 21 zu ersetzen betrifft das Austauschformat d h dasFormat in dem sich Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlnde gegenseitig bibliographischeDaten zur Verfuumlgung stellen In welcher Weise die Daten dann in einem ILS gehaltenwerden bleibt davon unberuumlhrt Das gleiche gilt auch fuumlr die Anzeige in einem OPACoder auch die Art wie sich die Daten einem Katalogisierer darstellen der die Daten ineinem ILS bearbeitet

Aber natuumlrlich sind diese verschiedenen Rollen oder Sichtweisen nicht unabhaumlngigvoneinander Daher werden sie im Folgenden kurz beschrieben und es wird dabei ein-gegrenzt an welchen Stellen und in welchen Faumlllen Auswirkungen des bevorstehenden

3 Auf die Auswirkungen unterschiedlicher Ansetzungen in beiden Regelwerken fuumlr den Datenaus-tausch wird am Ende von Kapitel 2 kurz eingegangen

4 Das Containerformat beschreibt die Struktur eines Datensatzes unterhalb der Ebene des Formats

4

Formatwechsels von MAB2 zu MARC 21 zu erwarten sind

121 Austauschformat

Die Anforderung die an ein bibliographisches Austauschformat zu stellen ist bestehtdarin die gesamte Information eines Datensatzes in maschinenlesbarer Form abbildenzu koumlnnen und damit den verlustfreien Datenaustausch von einem ILS zu einem anderenzu ermoumlglichen Die ldquogesamte Informationrdquo umfasst dabei auszliger den Feldinhalten selberauch deren Bedeutung im Sinne des Regelwerks wie auch die Abbildung von Struktureninnerhalb der Datensaumltze hier ggf auch Verweise auf verlinkte Datensaumltze

Aus Sicht des Formatwechsels bedeutet das dass angestrebt werden muss alle In-formationen die bisher in einem MAB2 Datensatz kodiert waren ndash und auf die nichtverzichtet werden kann ndash ohne Informationsverluste auch in einem MARC 21 Datensatzunterzubringen5

Wegen der Komplexitaumlt bibliographischer Formate und der zum Teil strukturellenUnterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ist die Betrachtung des AustauschformatsKernpunkt des Kapitels 2 Dort werden nicht nur die Formate MAB2 und MARC 21miteinander verglichen sondern auch die Kompatibilitaumlt verschiedener existierender Aus-praumlgungen von MARC 21 diskutiert

Ein Aspekt den man bei der Betrachtung von Austauschformaten und damit auchbei dem angestrebten Formatwechsel im Auge behalten sollte ist dass es aufgrund derKomplexitaumlt bibliographischer Formate und der zugrunde liegenden Regelwerke durchausSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen gibt Diese Freiraumlume werden zwar z Bdurch Vorgaben wie Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene eingegrenzt was abernichts daran aumlndert dass es in der Praxis immer eine gewisse ldquoUnschaumlrferdquo der Standardsgibt

122 Internformat

Das Format in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichertwerden kann entweder ein systemeigenes (proprietaumlres) Format sein oder einem stan-dardisierten Austauschformat entsprechen

Wenn ein eigenes Internformat verwendet wird dann muumlssen bibliographische Datenbeim Import von dem gelieferten Austauschformat in das Internformat und beim Exportvom Internformat in das gewuumlnschte Austauschformat konvertiert werden6 Wie komplexdie dabei noumltigen Filter sind und wie gut die Umwandlung gelingt haumlngt vor allem davon

5 Eine vollkommen verlustfreie Abbildung von MAB2 nach MARC 21 kann wegen der Komplexitaumltder Formate in der Praxis nicht erreicht werden und war daher auch nicht das Ziel Der Umstieg wurdeauch als Moumlglichkeit verstanden eine Verschlankung des Formats zu erreichen [4]

6 Das gilt natuumlrlich auch wenn z B MAB2 als Internformat verwendet wird aber MARC 21-Datenausgetauscht werden sollen

5

ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

6

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

16

Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

17

Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

18

AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

19

Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

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in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

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bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

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sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

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det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

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Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

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Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

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31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

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Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

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315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

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321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

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Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

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Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

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Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

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3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

51

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57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

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LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 7: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

innerhalb von Titeldaten und damit der Abbildungen von mehrbaumlndigen Werken alsauch zwischen Titel- und Normdaten Dieser Aspekt steht in dieser Arbeit im Fokus undwird auch unter dem Gesichtspunkt der Kompatibilitaumlt beim Datenaustausch diskutiertAbgerundet werden die Betrachtungen durch Informationen uumlber praktische Erfahrun-gen mit MARC 21 in einem deutschsprachigen Raum ndash dem IDS ndash und einen Ausblickauf potentielle Mehrwerte die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland undOumlsterreich aus der Verwendung von MARC 21 ergeben

Der zweite Teil dieser Arbeit betrachtet MARC 21 aus der Sicht eines Umfelds daszunehmend durch eine globale und fachuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten gepraumlgtist Diese Vernetzung geht uumlber die Grenze der Bibliothekswelt hinaus und sie ist webba-siert Das setzt die Verwendung von de facto Web-Standards und damit im MARC 21-Kontext XML als Containerformat voraus Es wird betrachtet wie gut MARCXML mitverschiedenen anderen XML-basierten Metadaten-Formaten und Protokollen rdquozusam-menpasstldquo Auszligerdem wird das Thema persistenter Identifier das mit der fachuumlbergrei-fenden Verlinkung von Metadaten verschiedener Institutionen an Bedeutung gewinnt indiesem Kontext aufgegriffen

In der abschlieszligenden Diskussion erfolgt eine zusammenfassende Betrachtung desFormatumstiegs aus uumlbergreifender Sicht in der auch auf laumlngerfristige Entwicklungeneingegangen wird

Bibliographische Formate sind ausgesprochen umfangreich und komplex Entspre-chend steckt bei der Umstellung von einem Format auf ein anderes der Teufel sehr oft imDetail Zudem sind die Aspekte eines Formatumstiegs sehr vielschichtig Bernhard Evers-berg nennt in einer Analyse der Grundsatzentscheidung zum Uumlbergang des Regelwerkesund des Formats von RAK und MAB2 zu AACR und MARC 21 vom 6 Dezember 2001vier Dimensionen die zu beruumlcksichtigen sind die politische Dimension die oumlkonomi-sche und organisatorische Dimension die qualitative Dimension und die psychologischeDimension [5]

Diese Arbeit kann nicht alle diese Dimensionen beruumlcksichtigen Sie hat den Cha-rakter einer zusammenfassenden Uumlbersicht mit primaumlr technischem Fokus auf die obengenannten Aspekte des Formatumstiegs Notwendigerweise muss dabei an vielen Stel-len auf detaillierte Betrachtungen verzichtet werden da sonst der Rahmen dieser Arbeitgesprengt werden wuumlrde

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Kapitel 1

Grundlagen

In diesem Kapitel werden zunaumlchst die Grundlagen fuumlr die Diskussion uumlber den Format-wechsel von MAB2 zu MARC 21 gelegt

Im ersten Teil wird zum einen die Rolle von bibliographischen Formaten als eineder Ebenen beschrieben die bei der maschinellen Verarbeitung von bibliographischenDaten eine Rolle spielen Zum anderen wird dargestellt welche Auswirkung der Wech-sel des Formats auf die verschiedenen Funktionalitaumlten des Katalogs eines integriertenBibliothekssystems1 (ILS) haben kann

Im zweiten Teil des Kapitels wird eine Einfuumlhrung in die Entwicklung und den Aufbauvon MAB2 und MARC 21 gegeben Der Fokus liegt dabei auf MARC 21 da MAB2 inder deutschsprachigen Bibliothekswelt sehr viel besser bekannt ist

11 Formate als eine Ebene der Beschreibung biblio-graphischer Daten

Bibliographische Formate dienen dazu bibliographische Daten die entsprechend einemRegelwerk beschrieben sind in eine maschinenlesbare Form zu bringen Aber waumlhrendRegelwerke unabhaumlngig von Formaten festgelegt sind verwenden Formate Begriffe undKonzepte die durch ein Regelwerk festgelegt werden Daher koumlnnen Formate nicht voumllligunabhaumlngig von Regelwerken betrachtet werden

MARC 21 erlaubt prinzipiell die Verwendung verschiedener Regelwerke2 in der anglo-amerikanischen MARC 21-Welt ist allerdings AACR2 der de facto Standard In MAB2ist RAK als Regelwerk explizit festgelegt

1 Weitere Funktionalitaumlten bzw Module eines Bibliothekssystems wie zB die Erwerbung oder dieAusleihe bleiben hier unberuumlcksichtigt da sie nicht von dem Wechsel des bibliographischen Formatsbetroffen sind

2 Im Leader dem ersten Feld eines MARC 21-Satzes wird das zugrunde liegende Regelwerk kodiertangegeben z Z sind aber auszliger AACRC2 nur ISBD ldquoNon-ISBDrdquo und ldquoUnknownrdquo vorgesehen

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Es gibt nicht immer eine eindeutige Konkordanz zwischen den Begriffen von RAKund AACR2 Beispiele werden von Bernhard Eversberg [6] oder Charles R Croissant [7]genannt und auch in Kapitel 2 diskutiert Daher kann eine Diskussion des Formatwechselsvon MAB2 zu MARC 21 nicht ganz ohne Hinweise auf Unterschiede zwischen RAKund AACR2 auskommen3 Auf die Regelwerke RAK und AACR2 (oder deren geplantengemeinsamen Nachfolger RDA) wird in dieser Arbeit aber nur dann eingegangen wenndas fuumlr die hier diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmittelbar von Bedeutung ist

Es gibt auszliger Formaten und Regelwerken noch weitere Ebenen die fuumlr die Beschrei-bung und maschinelle Verarbeitung von bibliographischen Daten von Bedeutung sind(siehe Tabelle 11)

Ebene BeispieleRegelwerk AACR2 RAK RDAFormat MARC 21 MAB2Containerformat ISO 2709 DIN 1506 XMLZeichensatz MARC-8 ISO 5426 Unicode (UTF-8)

Tabelle 11 Die in dieser Arbeit diskutierten Ebenen der Kodierung bibliographischerDaten und Beispiele von zugehoumlrigen Standards

Bernhard Eversberg beschreibt diese Ebenen und deren Beziehungen zueinander indem Artikel ldquoWas sind und was sollen Bibliothekarische Datenformaterdquo sehr ausfuumlhrlich[8] Zwei weitere der dort genannten Ebenen werden in Kapitel 3 dieser Arbeit angespro-chen da sie generell fuumlr den Austausch von Metadaten und damit fuumlr den Austauschbibliographischer Daten uumlber die Grenzen der Bibliothekswelt hinweg von Bedeutungsind die des Containerformats4 und die des Zeichensatzes

12 Die verschiedenen Rollen von Formaten

Der Beschluss MAB2 durch MARC 21 zu ersetzen betrifft das Austauschformat d h dasFormat in dem sich Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlnde gegenseitig bibliographischeDaten zur Verfuumlgung stellen In welcher Weise die Daten dann in einem ILS gehaltenwerden bleibt davon unberuumlhrt Das gleiche gilt auch fuumlr die Anzeige in einem OPACoder auch die Art wie sich die Daten einem Katalogisierer darstellen der die Daten ineinem ILS bearbeitet

Aber natuumlrlich sind diese verschiedenen Rollen oder Sichtweisen nicht unabhaumlngigvoneinander Daher werden sie im Folgenden kurz beschrieben und es wird dabei ein-gegrenzt an welchen Stellen und in welchen Faumlllen Auswirkungen des bevorstehenden

3 Auf die Auswirkungen unterschiedlicher Ansetzungen in beiden Regelwerken fuumlr den Datenaus-tausch wird am Ende von Kapitel 2 kurz eingegangen

4 Das Containerformat beschreibt die Struktur eines Datensatzes unterhalb der Ebene des Formats

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Formatwechsels von MAB2 zu MARC 21 zu erwarten sind

121 Austauschformat

Die Anforderung die an ein bibliographisches Austauschformat zu stellen ist bestehtdarin die gesamte Information eines Datensatzes in maschinenlesbarer Form abbildenzu koumlnnen und damit den verlustfreien Datenaustausch von einem ILS zu einem anderenzu ermoumlglichen Die ldquogesamte Informationrdquo umfasst dabei auszliger den Feldinhalten selberauch deren Bedeutung im Sinne des Regelwerks wie auch die Abbildung von Struktureninnerhalb der Datensaumltze hier ggf auch Verweise auf verlinkte Datensaumltze

Aus Sicht des Formatwechsels bedeutet das dass angestrebt werden muss alle In-formationen die bisher in einem MAB2 Datensatz kodiert waren ndash und auf die nichtverzichtet werden kann ndash ohne Informationsverluste auch in einem MARC 21 Datensatzunterzubringen5

Wegen der Komplexitaumlt bibliographischer Formate und der zum Teil strukturellenUnterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ist die Betrachtung des AustauschformatsKernpunkt des Kapitels 2 Dort werden nicht nur die Formate MAB2 und MARC 21miteinander verglichen sondern auch die Kompatibilitaumlt verschiedener existierender Aus-praumlgungen von MARC 21 diskutiert

Ein Aspekt den man bei der Betrachtung von Austauschformaten und damit auchbei dem angestrebten Formatwechsel im Auge behalten sollte ist dass es aufgrund derKomplexitaumlt bibliographischer Formate und der zugrunde liegenden Regelwerke durchausSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen gibt Diese Freiraumlume werden zwar z Bdurch Vorgaben wie Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene eingegrenzt was abernichts daran aumlndert dass es in der Praxis immer eine gewisse ldquoUnschaumlrferdquo der Standardsgibt

122 Internformat

Das Format in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichertwerden kann entweder ein systemeigenes (proprietaumlres) Format sein oder einem stan-dardisierten Austauschformat entsprechen

Wenn ein eigenes Internformat verwendet wird dann muumlssen bibliographische Datenbeim Import von dem gelieferten Austauschformat in das Internformat und beim Exportvom Internformat in das gewuumlnschte Austauschformat konvertiert werden6 Wie komplexdie dabei noumltigen Filter sind und wie gut die Umwandlung gelingt haumlngt vor allem davon

5 Eine vollkommen verlustfreie Abbildung von MAB2 nach MARC 21 kann wegen der Komplexitaumltder Formate in der Praxis nicht erreicht werden und war daher auch nicht das Ziel Der Umstieg wurdeauch als Moumlglichkeit verstanden eine Verschlankung des Formats zu erreichen [4]

6 Das gilt natuumlrlich auch wenn z B MAB2 als Internformat verwendet wird aber MARC 21-Datenausgetauscht werden sollen

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ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

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Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

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Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

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dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

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131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

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Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

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Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

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Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

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Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

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gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

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Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

17

Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

18

AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

19

Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

27

in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

28

bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

29

sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

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det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

31

Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

33

24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

37

fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

39

Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

40

31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

41

Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

43

315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

44

321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

46

Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

47

Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

49

Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

50

Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

51

Literaturverzeichnis

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57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

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LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

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0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

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ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 8: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

Kapitel 1

Grundlagen

In diesem Kapitel werden zunaumlchst die Grundlagen fuumlr die Diskussion uumlber den Format-wechsel von MAB2 zu MARC 21 gelegt

Im ersten Teil wird zum einen die Rolle von bibliographischen Formaten als eineder Ebenen beschrieben die bei der maschinellen Verarbeitung von bibliographischenDaten eine Rolle spielen Zum anderen wird dargestellt welche Auswirkung der Wech-sel des Formats auf die verschiedenen Funktionalitaumlten des Katalogs eines integriertenBibliothekssystems1 (ILS) haben kann

Im zweiten Teil des Kapitels wird eine Einfuumlhrung in die Entwicklung und den Aufbauvon MAB2 und MARC 21 gegeben Der Fokus liegt dabei auf MARC 21 da MAB2 inder deutschsprachigen Bibliothekswelt sehr viel besser bekannt ist

11 Formate als eine Ebene der Beschreibung biblio-graphischer Daten

Bibliographische Formate dienen dazu bibliographische Daten die entsprechend einemRegelwerk beschrieben sind in eine maschinenlesbare Form zu bringen Aber waumlhrendRegelwerke unabhaumlngig von Formaten festgelegt sind verwenden Formate Begriffe undKonzepte die durch ein Regelwerk festgelegt werden Daher koumlnnen Formate nicht voumllligunabhaumlngig von Regelwerken betrachtet werden

MARC 21 erlaubt prinzipiell die Verwendung verschiedener Regelwerke2 in der anglo-amerikanischen MARC 21-Welt ist allerdings AACR2 der de facto Standard In MAB2ist RAK als Regelwerk explizit festgelegt

1 Weitere Funktionalitaumlten bzw Module eines Bibliothekssystems wie zB die Erwerbung oder dieAusleihe bleiben hier unberuumlcksichtigt da sie nicht von dem Wechsel des bibliographischen Formatsbetroffen sind

2 Im Leader dem ersten Feld eines MARC 21-Satzes wird das zugrunde liegende Regelwerk kodiertangegeben z Z sind aber auszliger AACRC2 nur ISBD ldquoNon-ISBDrdquo und ldquoUnknownrdquo vorgesehen

3

Es gibt nicht immer eine eindeutige Konkordanz zwischen den Begriffen von RAKund AACR2 Beispiele werden von Bernhard Eversberg [6] oder Charles R Croissant [7]genannt und auch in Kapitel 2 diskutiert Daher kann eine Diskussion des Formatwechselsvon MAB2 zu MARC 21 nicht ganz ohne Hinweise auf Unterschiede zwischen RAKund AACR2 auskommen3 Auf die Regelwerke RAK und AACR2 (oder deren geplantengemeinsamen Nachfolger RDA) wird in dieser Arbeit aber nur dann eingegangen wenndas fuumlr die hier diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmittelbar von Bedeutung ist

Es gibt auszliger Formaten und Regelwerken noch weitere Ebenen die fuumlr die Beschrei-bung und maschinelle Verarbeitung von bibliographischen Daten von Bedeutung sind(siehe Tabelle 11)

Ebene BeispieleRegelwerk AACR2 RAK RDAFormat MARC 21 MAB2Containerformat ISO 2709 DIN 1506 XMLZeichensatz MARC-8 ISO 5426 Unicode (UTF-8)

Tabelle 11 Die in dieser Arbeit diskutierten Ebenen der Kodierung bibliographischerDaten und Beispiele von zugehoumlrigen Standards

Bernhard Eversberg beschreibt diese Ebenen und deren Beziehungen zueinander indem Artikel ldquoWas sind und was sollen Bibliothekarische Datenformaterdquo sehr ausfuumlhrlich[8] Zwei weitere der dort genannten Ebenen werden in Kapitel 3 dieser Arbeit angespro-chen da sie generell fuumlr den Austausch von Metadaten und damit fuumlr den Austauschbibliographischer Daten uumlber die Grenzen der Bibliothekswelt hinweg von Bedeutungsind die des Containerformats4 und die des Zeichensatzes

12 Die verschiedenen Rollen von Formaten

Der Beschluss MAB2 durch MARC 21 zu ersetzen betrifft das Austauschformat d h dasFormat in dem sich Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlnde gegenseitig bibliographischeDaten zur Verfuumlgung stellen In welcher Weise die Daten dann in einem ILS gehaltenwerden bleibt davon unberuumlhrt Das gleiche gilt auch fuumlr die Anzeige in einem OPACoder auch die Art wie sich die Daten einem Katalogisierer darstellen der die Daten ineinem ILS bearbeitet

Aber natuumlrlich sind diese verschiedenen Rollen oder Sichtweisen nicht unabhaumlngigvoneinander Daher werden sie im Folgenden kurz beschrieben und es wird dabei ein-gegrenzt an welchen Stellen und in welchen Faumlllen Auswirkungen des bevorstehenden

3 Auf die Auswirkungen unterschiedlicher Ansetzungen in beiden Regelwerken fuumlr den Datenaus-tausch wird am Ende von Kapitel 2 kurz eingegangen

4 Das Containerformat beschreibt die Struktur eines Datensatzes unterhalb der Ebene des Formats

4

Formatwechsels von MAB2 zu MARC 21 zu erwarten sind

121 Austauschformat

Die Anforderung die an ein bibliographisches Austauschformat zu stellen ist bestehtdarin die gesamte Information eines Datensatzes in maschinenlesbarer Form abbildenzu koumlnnen und damit den verlustfreien Datenaustausch von einem ILS zu einem anderenzu ermoumlglichen Die ldquogesamte Informationrdquo umfasst dabei auszliger den Feldinhalten selberauch deren Bedeutung im Sinne des Regelwerks wie auch die Abbildung von Struktureninnerhalb der Datensaumltze hier ggf auch Verweise auf verlinkte Datensaumltze

Aus Sicht des Formatwechsels bedeutet das dass angestrebt werden muss alle In-formationen die bisher in einem MAB2 Datensatz kodiert waren ndash und auf die nichtverzichtet werden kann ndash ohne Informationsverluste auch in einem MARC 21 Datensatzunterzubringen5

Wegen der Komplexitaumlt bibliographischer Formate und der zum Teil strukturellenUnterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ist die Betrachtung des AustauschformatsKernpunkt des Kapitels 2 Dort werden nicht nur die Formate MAB2 und MARC 21miteinander verglichen sondern auch die Kompatibilitaumlt verschiedener existierender Aus-praumlgungen von MARC 21 diskutiert

Ein Aspekt den man bei der Betrachtung von Austauschformaten und damit auchbei dem angestrebten Formatwechsel im Auge behalten sollte ist dass es aufgrund derKomplexitaumlt bibliographischer Formate und der zugrunde liegenden Regelwerke durchausSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen gibt Diese Freiraumlume werden zwar z Bdurch Vorgaben wie Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene eingegrenzt was abernichts daran aumlndert dass es in der Praxis immer eine gewisse ldquoUnschaumlrferdquo der Standardsgibt

122 Internformat

Das Format in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichertwerden kann entweder ein systemeigenes (proprietaumlres) Format sein oder einem stan-dardisierten Austauschformat entsprechen

Wenn ein eigenes Internformat verwendet wird dann muumlssen bibliographische Datenbeim Import von dem gelieferten Austauschformat in das Internformat und beim Exportvom Internformat in das gewuumlnschte Austauschformat konvertiert werden6 Wie komplexdie dabei noumltigen Filter sind und wie gut die Umwandlung gelingt haumlngt vor allem davon

5 Eine vollkommen verlustfreie Abbildung von MAB2 nach MARC 21 kann wegen der Komplexitaumltder Formate in der Praxis nicht erreicht werden und war daher auch nicht das Ziel Der Umstieg wurdeauch als Moumlglichkeit verstanden eine Verschlankung des Formats zu erreichen [4]

6 Das gilt natuumlrlich auch wenn z B MAB2 als Internformat verwendet wird aber MARC 21-Datenausgetauscht werden sollen

5

ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

6

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

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Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

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Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

18

AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

19

Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

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in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

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bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

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sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

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det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

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Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

39

Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

40

31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

41

Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

43

315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

44

321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

46

Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

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Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

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Literaturverzeichnis

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57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

58

LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 9: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

Es gibt nicht immer eine eindeutige Konkordanz zwischen den Begriffen von RAKund AACR2 Beispiele werden von Bernhard Eversberg [6] oder Charles R Croissant [7]genannt und auch in Kapitel 2 diskutiert Daher kann eine Diskussion des Formatwechselsvon MAB2 zu MARC 21 nicht ganz ohne Hinweise auf Unterschiede zwischen RAKund AACR2 auskommen3 Auf die Regelwerke RAK und AACR2 (oder deren geplantengemeinsamen Nachfolger RDA) wird in dieser Arbeit aber nur dann eingegangen wenndas fuumlr die hier diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmittelbar von Bedeutung ist

Es gibt auszliger Formaten und Regelwerken noch weitere Ebenen die fuumlr die Beschrei-bung und maschinelle Verarbeitung von bibliographischen Daten von Bedeutung sind(siehe Tabelle 11)

Ebene BeispieleRegelwerk AACR2 RAK RDAFormat MARC 21 MAB2Containerformat ISO 2709 DIN 1506 XMLZeichensatz MARC-8 ISO 5426 Unicode (UTF-8)

Tabelle 11 Die in dieser Arbeit diskutierten Ebenen der Kodierung bibliographischerDaten und Beispiele von zugehoumlrigen Standards

Bernhard Eversberg beschreibt diese Ebenen und deren Beziehungen zueinander indem Artikel ldquoWas sind und was sollen Bibliothekarische Datenformaterdquo sehr ausfuumlhrlich[8] Zwei weitere der dort genannten Ebenen werden in Kapitel 3 dieser Arbeit angespro-chen da sie generell fuumlr den Austausch von Metadaten und damit fuumlr den Austauschbibliographischer Daten uumlber die Grenzen der Bibliothekswelt hinweg von Bedeutungsind die des Containerformats4 und die des Zeichensatzes

12 Die verschiedenen Rollen von Formaten

Der Beschluss MAB2 durch MARC 21 zu ersetzen betrifft das Austauschformat d h dasFormat in dem sich Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlnde gegenseitig bibliographischeDaten zur Verfuumlgung stellen In welcher Weise die Daten dann in einem ILS gehaltenwerden bleibt davon unberuumlhrt Das gleiche gilt auch fuumlr die Anzeige in einem OPACoder auch die Art wie sich die Daten einem Katalogisierer darstellen der die Daten ineinem ILS bearbeitet

Aber natuumlrlich sind diese verschiedenen Rollen oder Sichtweisen nicht unabhaumlngigvoneinander Daher werden sie im Folgenden kurz beschrieben und es wird dabei ein-gegrenzt an welchen Stellen und in welchen Faumlllen Auswirkungen des bevorstehenden

3 Auf die Auswirkungen unterschiedlicher Ansetzungen in beiden Regelwerken fuumlr den Datenaus-tausch wird am Ende von Kapitel 2 kurz eingegangen

4 Das Containerformat beschreibt die Struktur eines Datensatzes unterhalb der Ebene des Formats

4

Formatwechsels von MAB2 zu MARC 21 zu erwarten sind

121 Austauschformat

Die Anforderung die an ein bibliographisches Austauschformat zu stellen ist bestehtdarin die gesamte Information eines Datensatzes in maschinenlesbarer Form abbildenzu koumlnnen und damit den verlustfreien Datenaustausch von einem ILS zu einem anderenzu ermoumlglichen Die ldquogesamte Informationrdquo umfasst dabei auszliger den Feldinhalten selberauch deren Bedeutung im Sinne des Regelwerks wie auch die Abbildung von Struktureninnerhalb der Datensaumltze hier ggf auch Verweise auf verlinkte Datensaumltze

Aus Sicht des Formatwechsels bedeutet das dass angestrebt werden muss alle In-formationen die bisher in einem MAB2 Datensatz kodiert waren ndash und auf die nichtverzichtet werden kann ndash ohne Informationsverluste auch in einem MARC 21 Datensatzunterzubringen5

Wegen der Komplexitaumlt bibliographischer Formate und der zum Teil strukturellenUnterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ist die Betrachtung des AustauschformatsKernpunkt des Kapitels 2 Dort werden nicht nur die Formate MAB2 und MARC 21miteinander verglichen sondern auch die Kompatibilitaumlt verschiedener existierender Aus-praumlgungen von MARC 21 diskutiert

Ein Aspekt den man bei der Betrachtung von Austauschformaten und damit auchbei dem angestrebten Formatwechsel im Auge behalten sollte ist dass es aufgrund derKomplexitaumlt bibliographischer Formate und der zugrunde liegenden Regelwerke durchausSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen gibt Diese Freiraumlume werden zwar z Bdurch Vorgaben wie Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene eingegrenzt was abernichts daran aumlndert dass es in der Praxis immer eine gewisse ldquoUnschaumlrferdquo der Standardsgibt

122 Internformat

Das Format in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichertwerden kann entweder ein systemeigenes (proprietaumlres) Format sein oder einem stan-dardisierten Austauschformat entsprechen

Wenn ein eigenes Internformat verwendet wird dann muumlssen bibliographische Datenbeim Import von dem gelieferten Austauschformat in das Internformat und beim Exportvom Internformat in das gewuumlnschte Austauschformat konvertiert werden6 Wie komplexdie dabei noumltigen Filter sind und wie gut die Umwandlung gelingt haumlngt vor allem davon

5 Eine vollkommen verlustfreie Abbildung von MAB2 nach MARC 21 kann wegen der Komplexitaumltder Formate in der Praxis nicht erreicht werden und war daher auch nicht das Ziel Der Umstieg wurdeauch als Moumlglichkeit verstanden eine Verschlankung des Formats zu erreichen [4]

6 Das gilt natuumlrlich auch wenn z B MAB2 als Internformat verwendet wird aber MARC 21-Datenausgetauscht werden sollen

5

ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

6

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

16

Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

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Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

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AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

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Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

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samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

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Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

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00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

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00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

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in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

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bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

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sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

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det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

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Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

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Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

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31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

41

Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

42

Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

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315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

44

321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

46

Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

47

Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

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54

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[40] EDItEUR ONIX XML Schema Definition (XSD) Version 21 2006 ndashhttpwwwediteurorgonix21referenceONIX_BookProduct_Release21_referencexsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[41] Library of Congress (NDMSO) ONIX to MARC 21 Mapping ndash Onlinepubli-kation httpwwwlocgovmarconix2marchtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[42] Library of Congress (Acquisitions and Bibliographic Access Direc-torate) The Library of Congress Bibliographic Enrichment Advisory Team ndashWebseite httpwwwlocgovcatdirbeat (zuletzt gepruumlft 2462008)

55

[43] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard ndash Webseite httpwwwlocgovstandardsmets (zuletzt gepruumlft2462008)

[44] Altenhoumlner Reinhard Daten fuumlr die Zukunft ndash Das BMBF-Projekt KooperativerAufbau eines Langzeitarchivs digitaler Informationen (kopal) und seine Hintergruumln-de In Bibliothek Forschung und Praxis 29 (2005) Nr 2 S 192ndash198 ndash ISSN1865ndash7648 ndash DOI 101515BFUP2005192 (httpdxdoiorg101515BFUP2005192)

[45] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard An Overview amp Tutorial ndash Onlinepublikation httpwwwlocgovstandardsmetsMETSOverviewv2html (zuletzt gepruumlft 2462008)

[46] The Open Archives Initiative The Open Archives Initiative Protocol forMetadata Harvesting ndash Onlinepublikation httpwwwopenarchivesorgOAIopenarchivesprotocolhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

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[49] Library of Congress (NDMSO) IFLA CDNL Alliance for Bibliogra-phic Standards URI Resource Pages The rsquoinforsquo Scheme ndash Onlinepublikationhttpwwwlocgovstandardsuriinfohtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[50] Yee Martha M FRBRization A method for turning online public finding listsinto online public catalogs In Information technology and libraries 24 (2005) Nr2 S 77ndash95 ndash ISSN 0730ndash9295 ndash online verfuumlgbar httprepositoriescdliborgcgiviewcontentcgiarticle=2489ampcontext=postprints (zuletzt gepruumlft2462008)

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[52] Durfee Casey Thingology Blog MARCThing A simple self-contained MARCand Z3950 application 2007 ndash Onlinepublikation httpwwwlibrarythingcomthingology200712marcthing-simple-self-contained-marcphp (zu-letzt gepruumlft 2462008)

56

[53] Georg Mason University (Center for History and New Media)Zotero compatible standards and software 2008 ndash Webseite httpwwwzoteroorgdocumentationcompatible_standards_and_software (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

[54] EndNote EndNote Information ndash Webseite httpwwwendnotecomeninfoasp (zuletzt gepruumlft 2462008)

57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

58

LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 10: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

Formatwechsels von MAB2 zu MARC 21 zu erwarten sind

121 Austauschformat

Die Anforderung die an ein bibliographisches Austauschformat zu stellen ist bestehtdarin die gesamte Information eines Datensatzes in maschinenlesbarer Form abbildenzu koumlnnen und damit den verlustfreien Datenaustausch von einem ILS zu einem anderenzu ermoumlglichen Die ldquogesamte Informationrdquo umfasst dabei auszliger den Feldinhalten selberauch deren Bedeutung im Sinne des Regelwerks wie auch die Abbildung von Struktureninnerhalb der Datensaumltze hier ggf auch Verweise auf verlinkte Datensaumltze

Aus Sicht des Formatwechsels bedeutet das dass angestrebt werden muss alle In-formationen die bisher in einem MAB2 Datensatz kodiert waren ndash und auf die nichtverzichtet werden kann ndash ohne Informationsverluste auch in einem MARC 21 Datensatzunterzubringen5

Wegen der Komplexitaumlt bibliographischer Formate und der zum Teil strukturellenUnterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ist die Betrachtung des AustauschformatsKernpunkt des Kapitels 2 Dort werden nicht nur die Formate MAB2 und MARC 21miteinander verglichen sondern auch die Kompatibilitaumlt verschiedener existierender Aus-praumlgungen von MARC 21 diskutiert

Ein Aspekt den man bei der Betrachtung von Austauschformaten und damit auchbei dem angestrebten Formatwechsel im Auge behalten sollte ist dass es aufgrund derKomplexitaumlt bibliographischer Formate und der zugrunde liegenden Regelwerke durchausSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen gibt Diese Freiraumlume werden zwar z Bdurch Vorgaben wie Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene eingegrenzt was abernichts daran aumlndert dass es in der Praxis immer eine gewisse ldquoUnschaumlrferdquo der Standardsgibt

122 Internformat

Das Format in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichertwerden kann entweder ein systemeigenes (proprietaumlres) Format sein oder einem stan-dardisierten Austauschformat entsprechen

Wenn ein eigenes Internformat verwendet wird dann muumlssen bibliographische Datenbeim Import von dem gelieferten Austauschformat in das Internformat und beim Exportvom Internformat in das gewuumlnschte Austauschformat konvertiert werden6 Wie komplexdie dabei noumltigen Filter sind und wie gut die Umwandlung gelingt haumlngt vor allem davon

5 Eine vollkommen verlustfreie Abbildung von MAB2 nach MARC 21 kann wegen der Komplexitaumltder Formate in der Praxis nicht erreicht werden und war daher auch nicht das Ziel Der Umstieg wurdeauch als Moumlglichkeit verstanden eine Verschlankung des Formats zu erreichen [4]

6 Das gilt natuumlrlich auch wenn z B MAB2 als Internformat verwendet wird aber MARC 21-Datenausgetauscht werden sollen

5

ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

6

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

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131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

16

Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

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Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

18

AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

19

Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

27

in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

28

bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

29

sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

30

det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

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Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

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Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

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31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

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Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

43

315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

44

321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

46

Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

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Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

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[36] Library of Congress (NDMSO) MARCXML MARC 21 XML Schema Defi-nition (XSD) ndash httpwwwlocgovstandardsmarcxmlschemaMARC21slimxsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[37] Library of Congress (NDMSO) MODS Metadata Object Description Schemandash Webseite httpwwwlocgovstandardsmods (zuletzt gepruumlft 2462008)

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[39] Guenther Rebecca S McCallum Sally H New Metadata Standards forDigital Resources MODS and METS In Bulletin of the American Society forInformation Science 29 (2003) Nr 2 ndash ISSN 0095ndash4403 ndash Onlinepublika-tion httpwwwasisorgBulletinDec-02guenthermccallumhtml (zuletztgepruumlft 2462008)

[40] EDItEUR ONIX XML Schema Definition (XSD) Version 21 2006 ndashhttpwwwediteurorgonix21referenceONIX_BookProduct_Release21_referencexsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[41] Library of Congress (NDMSO) ONIX to MARC 21 Mapping ndash Onlinepubli-kation httpwwwlocgovmarconix2marchtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[42] Library of Congress (Acquisitions and Bibliographic Access Direc-torate) The Library of Congress Bibliographic Enrichment Advisory Team ndashWebseite httpwwwlocgovcatdirbeat (zuletzt gepruumlft 2462008)

55

[43] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard ndash Webseite httpwwwlocgovstandardsmets (zuletzt gepruumlft2462008)

[44] Altenhoumlner Reinhard Daten fuumlr die Zukunft ndash Das BMBF-Projekt KooperativerAufbau eines Langzeitarchivs digitaler Informationen (kopal) und seine Hintergruumln-de In Bibliothek Forschung und Praxis 29 (2005) Nr 2 S 192ndash198 ndash ISSN1865ndash7648 ndash DOI 101515BFUP2005192 (httpdxdoiorg101515BFUP2005192)

[45] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard An Overview amp Tutorial ndash Onlinepublikation httpwwwlocgovstandardsmetsMETSOverviewv2html (zuletzt gepruumlft 2462008)

[46] The Open Archives Initiative The Open Archives Initiative Protocol forMetadata Harvesting ndash Onlinepublikation httpwwwopenarchivesorgOAIopenarchivesprotocolhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[47] McCallum Sally H Metadata Protocol and Identifier Activities Libraryof Congress IFLACDNL Alliance for Bibliographic Standards Reports 2004ndash online verfuumlgbar httpwwwiflaorgIVifla70paperspapers024g_trans-McCallumpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[48] Library of Congress (NDMSO) SRU Record Schemas ndash Webseitehttpwwwlocgovstandardssruresourcesschemashtml (zuletzt gepruumlft2462008)

[49] Library of Congress (NDMSO) IFLA CDNL Alliance for Bibliogra-phic Standards URI Resource Pages The rsquoinforsquo Scheme ndash Onlinepublikationhttpwwwlocgovstandardsuriinfohtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[50] Yee Martha M FRBRization A method for turning online public finding listsinto online public catalogs In Information technology and libraries 24 (2005) Nr2 S 77ndash95 ndash ISSN 0730ndash9295 ndash online verfuumlgbar httprepositoriescdliborgcgiviewcontentcgiarticle=2489ampcontext=postprints (zuletzt gepruumlft2462008)

[51] Mimno David Crane Gregory Jones Alison Hierarchical Catalog RecordsImplementing a FRBR Catalog In D-Lib Magazine 11 (2005) Nr 10 ndash ISSN1082ndash9873

[52] Durfee Casey Thingology Blog MARCThing A simple self-contained MARCand Z3950 application 2007 ndash Onlinepublikation httpwwwlibrarythingcomthingology200712marcthing-simple-self-contained-marcphp (zu-letzt gepruumlft 2462008)

56

[53] Georg Mason University (Center for History and New Media)Zotero compatible standards and software 2008 ndash Webseite httpwwwzoteroorgdocumentationcompatible_standards_and_software (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

[54] EndNote EndNote Information ndash Webseite httpwwwendnotecomeninfoasp (zuletzt gepruumlft 2462008)

57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

58

LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 11: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

ab wie vergleichbar die Strukturen des gewaumlhlten Internformats und des definiertenAustauschformates sind Aufgrund der Komplexitaumlt bibliographischer Daten und deroben erwaumlhnten ldquoUnschaumlrferdquo der Standards ist eine verlustfreie 11 Konvertierung oftnicht moumlglich [8] ggf ist daher eine manuelle Nacharbeit von importierten Daten noumltig

Es gibt in der Praxis nur wenige ILS die mit MAB2 als Internformat arbeiten Einweit verbreitetes System von dem weltweit sowohl Instanzen mit MAB2 als auch sol-che mit MARC 21 als Internformat eingesetzt werden ist Aleph 5007 von der FirmaEx Libris In Deutschland und Oumlsterreich wird Aleph 500 auszliger von einer Reihe von wis-senschaftlichen Bibliotheken von den Zentralen der Bibliotheksverbuumlnde BVB HBZKOBV OumlBV und mit MAB2 als Internformat eingesetzt Mit dem Wechsel des Aus-tauschformats werden diese Aleph 500 Instanzen mittelfristig auf MARC 21 als Intern-format migriert werden [9] Begruumlndet durch die Verbreitung des Systems wird in dieserArbeit die praktische Bedeutung der Verwendung von MAB2 als Internformat an einigenStellen am Beispiel von Aleph 500 diskutiert

Ein weiteres ILS das mit MAB2 als Internformat arbeitet ist XOPAC8 eine Ei-genentwicklung der UB Karlsruhe Weitere Systeme gibt es nach meinem Wissen nichtAuch eine entsprechende Anfrage in der bibliothekarischen Mailingliste inetbib9 ergabkeine anderen Erkenntnisse

Die Anforderungen an ein Internformat sind nicht identisch mit denen an an ein Aus-tauschformat die funktionale Verwendung in einem ILS kann zusaumltzliche Informationenerfordern10 Ein Vorteil bei der Verwendung eines eigenen Internformats liegt darin dassdieses flexibler an die funktionalen Anforderungen an die Datenstruktur eines Biblio-thekssystems angepasst werden kann Eine ausfuumlhrliche Diskussion dazu findet sich indem bereits erwaumlhnten Artikel von Bernhard Eversberg [8]

Aus diesen Gruumlnden ist das von Aleph 500 intern verwendete an MAB2 angelehnteDatenmodell an die Anforderungen eines Internformats angepasst und insbesondere umFelder mit funktionaler Verwendung ergaumlnzt Daher werden auch von Aleph 500 fuumlr denDatenaustausch Filter fuumlr den Import und Export von Daten imMAB-2-Austauschformatverwendet auch wenn diese deutlich weniger komplex sein muumlssen als bei Systemen miteinem eigenen Internformat

Auswirkung des Formatwechsels

Zumindest die weit verbreiteten ILS koumlnnen sowohl MAB2 als auch MARC 21 Dateneinlesen und ausgeben dh sie sind in diesem Sinne mit beiden Formaten kompatibel

7 httpwwwexlibrisgroupcomcategoryAleph8 httpwwwxopacde9n httpinetbibde

10 Welche das sind haumlngt vom jeweiligen System ab Aber ein Beispiel waumlre die Information dar-uumlber welche (auf ILS-Ebene festgelegte) Gruppe von Katalogisierern einen bestimmten Titeldatensatzbearbeiten darf

6

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

16

Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

17

Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

18

AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

19

Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

27

in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

28

bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

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sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

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det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

31

Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

32

Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

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Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

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31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

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Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

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315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

44

321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

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Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

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Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

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3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

51

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Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

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LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 12: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

Als Folge des Formatwechsels muumlssen daher ldquonurrdquo11 die Import- und Exportfilter an dieErweiterungen von MARC 21 mit Update Nr 8 angepasst werden

Systeme mit MAB2 als Internformat muumlssen nicht zwangslaumlufig intern auf MARC 21migriert werden wenn das Austauschformat auf MARC 21 umgestellt wird Wegen derVorteile der Einheitlichkeit von Internformat und Austauschformat wird das wie obenerwaumlhnt in der Praxis aber zumindest mittelfristig bei den meisten Systemen realisiertwerden Auch fuumlr die Migration des Internformats wird dabei die Konkordanz MAB -MARC 21 [4] die Grundlage sein koumlnnen Die Umstellung des Internformats eines Biblio-thekssystem bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand an technischer und bibliothe-karischer Systemarbeit Dieser Aspekt des Formatumstiegs soll aber nicht Gegenstanddieser Arbeit sein

123 Katalogisierungsformat

Das Katalogisierungsformat (oder Erfassungsformat) beschreibt die Sichtweise die sicheinem Katalogisierer bei der Bearbeitung von bibliographischen Daten in einem ILSbietet Im Kontext der Diskussion uumlber Formate geht es vor allem um die Anzeige derzu bearbeitenden FelderIn der Praxis gibt es die folgende Moumlglichkeiten

bull Anzeige von Feldkennzeichen eines proprietaumlren Internformatsbull Anzeige von Feldkennzeichen eines standardisierten Formatsbull Verbale Beschreibung der Felder idealerweise entsprechend einem Regelwerk

Auswirkung des Formatwechsels

Das Katalogisierungsformat wird von einem ILS aus dem Internformat abgeleitet Inder Praxis verbreiteter Bibliothekssysteme ist das Katalogisierungsformat dem Intern-format oft relativ aumlhnlich d h Systeme mit einen proprietaumlren Internformat haben oftauch ein proprietaumlres Katalogisierungsformat12 In der Praxis wird sich das Katalogi-sierungsformat eines ILS nicht aumlndern wenn das (proprietaumlre) Internformat erhaltenbleibt Entsprechend wird sich fuumlr Katalogisierer die mit so einem System arbeiten inder Katalogisierungspraxis kaum etwas aumlndern

Katalogisierer die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat mitdem Internformat von MAB2 zu MARC 21 wechselt muumlssen dagegen mit dem Format-wechsel auf das neues Erfassungsformat geschult werden Wenn wie z B in Aleph 500 im

11 Vor allem da die Erweiterungen von MARC 21 die Moumlglichkeiten der Verlinkung von Datensaumltzenbetrifft (s u) wird die Erweiterung der Import- und Exportfiltern eine komplexe Aufgabe sein

12 Aus technischer Sicht muss das aber nicht so sein genauso wie zwischen Internformat und Aus-tauschformat koumlnnen auch zwischen Internformat und Katalogisierungsformat Konvertierungsfilter ein-gesetzt werden

7

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

16

Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

17

Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

18

AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

19

Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

27

in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

28

bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

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sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

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det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

31

Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

39

Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

40

31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

41

Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

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315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

44

321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

46

Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

47

Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

49

Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

50

Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

51

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57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

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LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

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0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 13: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

Katalogisierungsmodul die Bedeutung der Feldkennzeichen und Unterfelder von MARC 21entsprechend dem zugrundeliegenden Regelwerk (RAK) angezeigt werden kann13 wirddas den Umstieg dabei erheblich erleichtern Unterschiede in der Struktur zwischen denbeiden Formaten werden aber natuumlrlich bei der Katalogisierung sichtbar bleiben undmuumlssen einem Katalogisierer bekannt sein

124 Indexformat

Der Begriff des Indexformats wird hier fuumlr den Bereich der indexierten und damit such-baren Felder im Katalog eines ILS verwendet

Neben der Online-Suche im OPAC uumlber verschiedenen Sucheinstiege wie der Sucheuumlber alle Felder (oft ldquoeinfache Sucherdquo genannt) oder einer Suche die eine Differenzierungnach bestimmten Feldinhalten (ldquoerweiterte Sucherdquo) zulaumlsst ist das Indexformat auchfuumlr den automatisierten Datenaustausch zwischen Systemen oder Suchanfragen uumlber dieProtokolle Z3950 und SRUW von Bedeutung (vergl Kapitel 3)

Das Indexformat regelt nicht zuletzt in welcher Weise ein eindeutiger Zugriff aufeinen Datensatz uumlber einen Identifier14 moumlglich ist

Auswirkung des Formatwechsels

Die Basis fuumlr das Indexformat eines Bibliothekssystems ist das Internformat d h wenndas Internformat eines ILS unveraumlndert bleibt dann aumlndert sich auch das Indexformatnicht Aber wie sieht es aus wenn das Internformat von MAB2 zu MARC 21 geaumlndertwird

In Zettelkatalogen spielte die Festlegung welche Teile der bibliographischen Beschrei-bung als Haupt- und Nebeneintragungen fungierten fuumlr die Auffindbarkeit eine wichtigeRolle Diese Festlegung die durch das Regelwerk erfolgt spiegelt sich aber im Formatwieder und es gibt zwischen MAB2 und MARC 21 gerade in Bezug auf die Rolle von Ein-tragungen (in der MARC Terminologie ldquoaccess pointsrdquo) deutliche Unterschiede (verglAbschnitt 21)

Allerdings sind in der Praxis die Indices moderner ILS sehr frei konfigurierbar BeiAleph 500 als Beispiel fuumlr ein System mit MAB2 bzw MARC 21 als Internformat ist inKonfigurationstabellen frei einstellbar welche Felder bzw welche Unterfelder eines Da-tensatzes indexiert werden sollen15 Auswirkungen bei der Migration des Internformatesvon MAB2 zu MARC 21 auf das Indexformat sind daher nicht zu erwarten oder nur

13 ZB ldquoHauptsachtitel in Vorlageformrdquo statt oder zusaumltzlich zu ldquo245 00 $ardquo dem Feldkennzeichenden Indikatoren und dem Unterfeld

14 Der Zugriff auf einen Datensatz uumlber einen eindeutigen Identifier ist auszliger fuumlr Z3950 und SRUWauch fuumlr OAI-PMH spezifiziert

15 Aleph 500 Instanzen mit MAB2 und MARC 21 als Internformat unterscheiden sich im Wesent-lichen ldquonurrdquo durch unterschiedliche Konfiguration unter anderem auch in der Konfiguration die dasIndexformat festlegt

8

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

16

Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

17

Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

18

AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

19

Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

27

in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

28

bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

29

sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

30

det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

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Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

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Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

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31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

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Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

43

315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

44

321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

46

Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

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Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

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Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

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Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

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[36] Library of Congress (NDMSO) MARCXML MARC 21 XML Schema Defi-nition (XSD) ndash httpwwwlocgovstandardsmarcxmlschemaMARC21slimxsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[37] Library of Congress (NDMSO) MODS Metadata Object Description Schemandash Webseite httpwwwlocgovstandardsmods (zuletzt gepruumlft 2462008)

[38] Guenther Rebecca S Using the Metadata Object Description Schema (MODS)for resource description guidelines and applications In Library Hi Tech 22(2004) S 89ndash98 ndash DOI 10110807378830410524530 (httpdxdoiorg10110807378830410524530)

[39] Guenther Rebecca S McCallum Sally H New Metadata Standards forDigital Resources MODS and METS In Bulletin of the American Society forInformation Science 29 (2003) Nr 2 ndash ISSN 0095ndash4403 ndash Onlinepublika-tion httpwwwasisorgBulletinDec-02guenthermccallumhtml (zuletztgepruumlft 2462008)

[40] EDItEUR ONIX XML Schema Definition (XSD) Version 21 2006 ndashhttpwwwediteurorgonix21referenceONIX_BookProduct_Release21_referencexsd (zuletzt gepruumlft 2462008)

[41] Library of Congress (NDMSO) ONIX to MARC 21 Mapping ndash Onlinepubli-kation httpwwwlocgovmarconix2marchtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[42] Library of Congress (Acquisitions and Bibliographic Access Direc-torate) The Library of Congress Bibliographic Enrichment Advisory Team ndashWebseite httpwwwlocgovcatdirbeat (zuletzt gepruumlft 2462008)

55

[43] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard ndash Webseite httpwwwlocgovstandardsmets (zuletzt gepruumlft2462008)

[44] Altenhoumlner Reinhard Daten fuumlr die Zukunft ndash Das BMBF-Projekt KooperativerAufbau eines Langzeitarchivs digitaler Informationen (kopal) und seine Hintergruumln-de In Bibliothek Forschung und Praxis 29 (2005) Nr 2 S 192ndash198 ndash ISSN1865ndash7648 ndash DOI 101515BFUP2005192 (httpdxdoiorg101515BFUP2005192)

[45] Library of Congress (NDMSO) METS Metadata Encoding and TransmissionStandard An Overview amp Tutorial ndash Onlinepublikation httpwwwlocgovstandardsmetsMETSOverviewv2html (zuletzt gepruumlft 2462008)

[46] The Open Archives Initiative The Open Archives Initiative Protocol forMetadata Harvesting ndash Onlinepublikation httpwwwopenarchivesorgOAIopenarchivesprotocolhtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[47] McCallum Sally H Metadata Protocol and Identifier Activities Libraryof Congress IFLACDNL Alliance for Bibliographic Standards Reports 2004ndash online verfuumlgbar httpwwwiflaorgIVifla70paperspapers024g_trans-McCallumpdf (zuletzt gepruumlft 2462008)

[48] Library of Congress (NDMSO) SRU Record Schemas ndash Webseitehttpwwwlocgovstandardssruresourcesschemashtml (zuletzt gepruumlft2462008)

[49] Library of Congress (NDMSO) IFLA CDNL Alliance for Bibliogra-phic Standards URI Resource Pages The rsquoinforsquo Scheme ndash Onlinepublikationhttpwwwlocgovstandardsuriinfohtml (zuletzt gepruumlft 2462008)

[50] Yee Martha M FRBRization A method for turning online public finding listsinto online public catalogs In Information technology and libraries 24 (2005) Nr2 S 77ndash95 ndash ISSN 0730ndash9295 ndash online verfuumlgbar httprepositoriescdliborgcgiviewcontentcgiarticle=2489ampcontext=postprints (zuletzt gepruumlft2462008)

[51] Mimno David Crane Gregory Jones Alison Hierarchical Catalog RecordsImplementing a FRBR Catalog In D-Lib Magazine 11 (2005) Nr 10 ndash ISSN1082ndash9873

[52] Durfee Casey Thingology Blog MARCThing A simple self-contained MARCand Z3950 application 2007 ndash Onlinepublikation httpwwwlibrarythingcomthingology200712marcthing-simple-self-contained-marcphp (zu-letzt gepruumlft 2462008)

56

[53] Georg Mason University (Center for History and New Media)Zotero compatible standards and software 2008 ndash Webseite httpwwwzoteroorgdocumentationcompatible_standards_and_software (zuletzt ge-pruumlft 2462008)

[54] EndNote EndNote Information ndash Webseite httpwwwendnotecomeninfoasp (zuletzt gepruumlft 2462008)

57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

58

LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
Page 14: Humboldt-Universität zu Berlin - INFODATA-eDepot...1.2.2 Internformat Das Format, in dem die Daten in der Datenbank eines Bibliothekssystems gespeichert werden, kann entweder ein

dann wenn Informationen die vor dem Formatwechsel in MAB2 kodiert waren nichtnach MARC 21 uumlbertragen werden konnten

Auch bei der Kommunikation uumlber Z3950 SRUW oder OAI-PMH Schnittstellenspielt in der Praxis auszliger der Spezifikation der Protokolle selber viel eher der Funk-tionsumfang eines ILS und die Konfiguration der entsprechenden Instanz eine Rolle alsdas verwendete Internformat

125 OPAC-Format

Das OPAC-Format beschreibt die Art und Weise in der bibliographische Daten in Tref-ferlisten und der Vollanzeige im OPAC eines ILS angezeigt werden

In der Regel werden in einem OPAC die Felder von bibliographischen Daten verbalbeschrieben und es werden nur die fuumlr Benutzer wichtigen Felder von Titelaufnahmenangezeigt In manchen OPACs ist zusaumltzlich auch die Anzeige im ISBD Format (ldquoKata-logkarterdquo) moumlglich Diese Anzeigen sind unabhaumlngig von dem intern verwendeten Formatwenngleich natuumlrlich auch das OPAC Format aus dem Internformat abgeleitet wird

Einige Systeme bieten zusaumltzlich die Moumlglichkeit Titelaufnahmen mit den Feldkenn-zeichen im MAB2 oder MARC 21 Format anzuzeigen Beispiele sind Aleph 500 undXOPAC aber auch das von der LoC verwendete System Voyager Aleph 500 Instanzenmit MAB2 als Internformat werden nach der Migration des Internformats im OPACDatensaumltze in MARC 21 statt wie bisher in MAB2 anzeigen koumlnnen

Daruumlber hinaus wird der Formatwechsel von MAB2 zu MARC 21 keine Auswirkungauf die OPAC-Formate der im (noch) MAB2-Raum verwendeten Bibliothekssystemehaben

13 MARC 21 und MAB2

In diesem Abschnitt soll als Grundlage der folgenden Diskussion ein Uumlberblick uumlber dieEntwicklung der beiden Formate MARC und MAB hin zu deren heutiger Form MARC 21und MAB2 sowie den grundsaumltzlichen Aufbau von MARC 21 und MAB2 gegeben werdenWie oben erwaumlhnt wird MAB2 wegen der viel groumlszligeren Bekanntheit im deutschsprachi-gen Raum nur kurz skizziert Aber auch bei MARC 21 wird die Beschreibung auf dasreduziert was fuumlr die in dieser Arbeit diskutierten Aspekte des Formatwechsels unmit-telbar notwendig ist

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen zu MARC 21 sei auf folgende Quellen verwiesenEine ausfuumlhrliche und verstaumlndliche Einfuumlhrung in MARC 21 ist von Betty Furrie ge-schrieben worden [10] Charles R Croissant beschreibt MARC 21 aus Sicht eines US-amerikanischen Katalogisierers und legt dabei den Schwerpunkt auf Unterschiede zuMAB2 [7] Die offizielle Spezifikation der MARC 21 Formate findet sich auf der Web-seite der LoC [11]

9

131 Entstehung und Entwicklung

Beide Formate MARC und MAB sind Gegenstand staumlndiger Entwicklung gewesen AlleVeraumlnderungen geschehen jeweils unter der Kontrolle eines zustaumlndigen Gremiums dasfuumlr die Pflege und Weiterentwicklung zustaumlndig ist

Verantwortlich (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr den MARC Standard ist das ldquoNetworkDevelopment and MARC Standards Officerdquo (NDMSO)16 der Library of Congress und dasStandards and Support Office der Library and Archives Canada17 Beratend wirkt dasKomitee des ldquoMARC Advisory Committee Network Development and MARC StandardsOfficerdquo (MARBI Committee)18 uumlber das auch Erweiterungen beantragt werden koumlnnen

Zustaumlndig fuumlr das MAB-Format ist die Arbeitsstelle Datenformate der DeutschenNationalbibliothek in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Daten-formate (fruumlher ldquoMAB-Ausschussrdquo) Die Arbeit erfolgt in Koordination mit der Arbeits-stelle fuumlr Standardisierung (AfS) der Deutschen Nationalbibliothek und dem Standardi-sierungsausschuss Weitere Informationen uumlber die Organisation der Standardisierungs-arbeit werden auf der Webseite der DNB gegeben [12]

MARC

MARC entstand Mitte der 1960er Jahre an der Library of Congress als maschinenles-bares Format fuumlr bibliographische Daten MARC setzte dabei auf der weiter gefasstenFormatbeschreibung Z392 (ldquoBibliographic Information Interchangerdquo) auf ein Standardder inzwischen von der internationalen Norm ISO 2709 [13] abgeloumlst wurde 1967 wurdedas Format als erste komplette und offizielle MARC Version finalisiert Die Bezeichnungwar zunaumlchst MARC II wurde aber nach kurzer Zeit dann einfach in MARC geaumlndert

Seit den 1970er Jahren entstanden auf derselben Basis bzw demselben Container-format wie MARC (ISO 2709) verschiedene weitere nationale MARC Formate allerdingsmit anderen Feldern und mehr oder weniger unterschiedlichen Strukturen Beispiele fuumlrdiese Entwicklungen sind UKMARK (GB) CANMARC (Kanada) und UNIMARC un-ter Federfuumlhrung der ldquoInternational Federation of Library Associations and Institutionsrdquo(IFLA) Die urspruumlngliche MARC Version der LoC wurde darauf seit den 1980er alsUSMARC bezeichnet

1999 entstand MARC 21 als ldquoharmonisierterdquo Version aus USMARC und dem aumlhnli-chen kanadischen Format CANMARC Das britische Bibliothekswesen unter Federfuumlh-rung der Britisch Library (BL) beschloss 2000 den Umstieg von UKMARC zu MARC 21[14] Seit 2004 wird MARC 21 von der BL als Intern- Katalogisierungs- und Austausch-format eingesetzt19

16 httpwwwlocgovmarcndmsohtml17 httpcollectionscanadaca18 httpwwwlocgovmarcmarbiadvisoryhtml19 Der Umstieg erfolgte im Rahmen der Migration der BL zum ILS Aleph 500 Der Autor war an der

Implementierung als externer Mitarbeiter der BL beteiligt

10

Im Jahr 2000 wurde von der LoC eine XML-basierte MARC 21-Version verabschie-det20 Unter der Bezeichnung MARCXML existiert MARC 21 damit auszliger in der aufISO 2709 basierten Form auch im Containerformat XML [15]

MARC existierte urspruumlnglich nur fuumlr Titeldaten ist aber seit den 1970er mehrfacherweitert worden (siehe Tabelle 12)

Format BeschreibungMARC Bibliographic Titeldaten DatenMARC Authority NormdatenMARC Holdings Lokaldaten (Bestandsdaten)MARC Classification KlassifikationsdatenMARC Community Information Buumlrgerinformation

Tabelle 12 Die MARC 21 Formate

Fuumlr weiterfuumlhrende Informationen uumlber die Entstehung und Entwicklung des MARCStandards sei auf eine Veroumlffentlichung von Sally H McCallum Leiterin des NDMSO ander LoC aus dem Jahr 2002 verwiesen [16]

MAB

MAB wurde 1973 als bibliographisches Austauschformat in Deutschland und Oumlsterreicheingefuumlhrt 1995 wurde das Format von der uumlberarbeiteten Version MAB2 abgeloumlst21Im Vorfeld des Formatwechsels zu MARC 21 ist die Entwicklung von MAB2 inzwischeneingefroren worden Wie MARC 21 existiert MAB2 auszliger fuumlr Titel noch fuumlr weitereFormate (Tabelle 13) und auch fuumlr MAB2 existiert eine XML Version (MABxml)

Format BeschreibungMAB-TITEL TiteldatenMAB-PND Personennamen (Normdaten)MAB-GKD Koumlrperschaftsnamen (Normdaten)MAB-SWD Schlagwoumlrter (Normdaten)MAB-LOKAL Lokaldaten (Bestandsdaten)

Tabelle 13 Die MAB2 Formate Es existieren auszligerdem noch zwei provisorische For-mate fuumlr Adress- und Bibliotheksdaten (MAB-ADRESS) und fuumlr Klassifikations- undNotationsdaten (MAB-NOTAT)

20 Zunaumlchst wurde eine Document Type Definition (DTD) fuumlr MARC 21 verabschiedet ein XML-Schema folgte 2002

21 Lesenswert auch vor dem Hintergrund des jetzt bevorstehenden Formatwechsels ist die Diskussiondieser Umstellung von Stefan Gradmann aus dem Jahr 1995 [17]

11

Eine vollstaumlndige Online-Kurzreferenz der MAB2 Formate wird auf den Webseitender DNB angeboten [18] Die komplette MAB2-Spezifikation ist nicht online verfuumlgbarsondern erscheint als Loseblattsammlung [19]

132 Der Aufbau von MARC

Der Aufbau von MARC 21 ist stark gepraumlgt durch Gruppen oder ndash in der fuumlr MAB2uumlblichen Nomenklatur ndash Segmente von Feldkennzeichen die sich an bibliographischenKriterien (wie z B Haupt- oder Nebeneintragung) orientieren und die Strukturierungder Angaben auf Katalogkarten der LoC widerspiegeln [7]

Innerhalb der Segmente erfolgt eine Einteilung nach der Bedeutung des Feldinhal-tes Dieses Prinzip gilt sowohl fuumlr Titeldaten (MARC 21 Bibliographic) als auch fuumlrNormdaten (MARC 21 Authority)

MARC 21 Bibliographic

Der Aufbau in Segmenten ist fuumlr MARC 21 Bibliographic in Tabelle 14 dargestellt Beider Beschreibung der Segmente kennzeichnet der uumlblichen Nomenklatur folgend ein ldquoxrdquoeinen Platzhalter fuumlr eine Ziffer in einem Feld (genauer Feldkennzeichen) und damit zBldquo1xxrdquo das Segment der Felder die mit einer 1 beginnen22

Die Segmente 1xx 4xx 6xx 7xx und 8xx enthalten Haupt- oder Nebeneintragungenoder generell ldquoZugriffspunkterdquo (ldquoaccess pointsldquo) und koumlnnen mit Normdaten verknuumlpftwerden (s u) In diesen Segmenten (bis auf 4xx) werden je nach beschriebener Entitaumltunterschiedliche Felder verwendet (Tabelle 15) Im Segment 8xx gibt es auch ein Feldfuumlr kombinierte Ansetzungen fuumlr Titel und Namen (800)

Fuumlr eine ausfuumlhrliche und sehr verstaumlndliche Beschreibung sei an dieser Stelle noch-mals auf den sehr lesenswerten Artikel von Charles R Croissant ldquoMARC21 und dieanglo-amerikanische Katalogisierungspraxisrdquo verwiesen [7]

MARC 21 Authority

MARC 21 Authority ist ein gemeinsames Format fuumlr alle Arten von Normdaten EineMARC 21 Normdatei enthaumllt daher sowohl Namen (Personen Koumlrperschaften Kongress-namen geographische Namen) Sachschlagwoumlrter als auch Einheitstitel (Tabelle 16)

Wie bei den oben erwaumlhnten Segmenten von MARC 21 Bibliographic werden in denNormdaten innerhalb der Segmente 1xx 4xx 5xx unterschiedliche Felder fuumlr unterschied-

22 Der Begriff ldquoSegmentrdquo wird mit dieser Bedeutung in der MAB2 Spezifikation verwendet In deranglo-amerikanischen MARC 21-Welt wird dagegen z B von den rdquo1xx fieldsldquo statt vom rdquosegment 1xxldquogesprochen Im Englischen wuumlrde man bei rdquosegmentldquo eher an rdquoTeilfeldldquo bzw rdquoUnterfeldldquo denken (CharlesR Croissant pers comm) Hier wird der Begriff rdquoSegmentldquo aber einheitlich sowohl fuumlr MAB2 als auchfuumlr MARC 21 in der beschriebenen Weise verwendet

12

Segment Beschreibung0xx Identifier Codes (ldquoControl fields numbersrdquo)

001 Identifier des Satzes (ldquoControl Numberrdquo)1xx Haupteintragung (ldquoMain entryrdquo)

Alle Felder in diesem Segment sind nicht wiederholbar2xx Angaben der Titelseite Titel Auflage Verlagsangaben3xx Angaben zur physischen Erscheinung der Vorlage4xx Gesamttitelangaben in Vorlageform (ldquoSeries statementsrdquo)

440 Vorlageform ist identisch mit der normierten Form490 Vorlageform ist nicht identisch mit der normierten Form

5xx Fuszlignoten (Notes) - Inhaltsangaben haben das Feldkennzeichen 5056xx Schlagwoumlrter (ldquoSubject added entriesldquo)7xx Nebeneintragungen (rdquoAdded entries other than subject or seriesldquo)8xx Gesamttitelangaben in normierter Form als Nebeneintragung

(rdquoSeries added entries other authoritative formsldquo)9xx Frei definierbare Felder - Vereinbarungen auf nationaler regionaler

oder lokaler Ebene sind in diesem Segment moumlglich

Tabelle 14 Segmente in MARC 21 Bibliographic Kommentare und Angaben zu einzel-nen Feldern mit Fokus auf die Bedeutung fuumlr die Abbildung von mehrbaumlndigen WerkenDie normierte Form von Ansetzungen enthaumllt ggf einen Zusatz (ldquoqualifierrdquo) zur Unter-scheidung ansonsten gleicher Aufnahmen verschiedener Gesamttitelangaben Damit istdie normierte Form innerhalb einer MARC 21 Datenbank eindeutig

liche Entitaumlten verwendet (siehe Tabelle 15) Um welche Art von Normdatensatz es sichhandelt Namen Sachschlagwort oder Einheitstitel (einer Serie) wird also z B durchdas im Segment 1xx verwendete Feld erkennbar

Das Segment 7xx rdquoLinking entriesldquo spielt in der anglo-amerikanischen Katalogisie-rungspraxis derzeit kaum eine Rolle Felder im 7xx Segment (oder im rdquoMARC 21 Sprach-gebrauch die 7xx Felder) erlauben eine Ansetzung die in einem anderen Sprachraumdie bevorzugte Ansetzungsform darstellt Das Segment wird eventuell eine breitere Ver-wendung finden sollte eines Tages ein mehrsprachiger Virtual International AuthorityFile (VIAF) implementiert werden (Charles R Croissant pers comm)

Fuumlr weiterfuumlhrende Information zu MARC 21 Authority sei auch auf die auf denWebseiten der LoC verfuumlgbare Uumlbersicht ldquoUnterstanding MARC Authority RecordsMachine-Readable Cataloging [20] verwiesen

133 Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21

Der Aufbau von MAB2 ist wie der von MARC 21 durch Segmente von Feldern gekenn-zeichnet allerdings erfolgt die Einteilung der Angaben in die Segmente staumlrker nach

13

Feld Beschreibungx00 Namen von Personen (ldquoPersonal namesrdquo)x10 Namen von Koumlrperschaften (ldquoCorporate namesrdquo)x11 Namen von Konferenzen (ldquoMeeting namerdquo)x30 Einheitstitel (ldquoUniform titlerdquo)x50 Sachschlagwoumlrter (ldquoTopical termsrdquo)x51 Geographische Namen (ldquoGeographic namesrdquo)

Tabelle 15 Einteilung der Segmente 1xx 6xx 7xx und 8xx von MARC 21 Bibliographicbzw der Segmente 1xx 4xx und 5xx von MARC 21 Authority nach der Bedeutung derFeldinhalte Dargestellt sind nur die Felder die in MARC 21 Bibliographic und MARC 21Authority uumlbereinstimmen

Segment Beschreibung1xx Ansetzungsform (rdquoHeadings authoritative and referenceldquo)4xx Verweisungsform (rdquoSee from tracingsldquo) - Keine Ansetzungsform in

anderen Normdatensaumltzen5xx Siehe-auch-Verweise (rdquoSee also from tracingsldquo) - Kann Ansetzungs-

form in anderen Normdatensaumltzen sein6xx Nachweise Quellen Belegstellen weitere Informationen7xx Linking entries

Tabelle 16 Die Segmente im MARC 21 Authority Format (oben) und die Aufteilung derSegmente nach Bedeutung der Feldinhalte in den Segmenten 1xx 4xx und 5xx (jeweilsnur eine Auswahl)

semantischen und weniger nach bibliographisch-strukturellen Gesichtspunkten So gibtes in MAB2 (Titel) nur ein Segment fuumlr Nebeneintragungen23 aber beispielsweise eineigenes Segment fuumlr Angaben zu Personen (1xx) Die Angabe ob z B unter der Anset-zung der ersten Person (Feld 100) eine Haupt- oder Nebeneintragung gemacht wird wirdbeim MAB2 durch den Indikator des Feldes gekennzeichnet

Einen weiteren Unterschied im Aufbau der beiden Formate gibt es auf Ebene derFelder bzw von Feldgruppen In MAB2 gibt es wiederholbare Gruppen von Feldern mitzusammengehoumlrenden Angaben zum Beispiel im Segment 1xx (Personen) die Gruppeder Felder von 100 bis 103 fuumlr Angaben zur ersten Person 104 bis 107 fuumlr die zweitePerson usw In MARC 21 gibt es solche wiederholten Gruppen nicht Um das Beispielaus MAB2 aufzugreifen kann im MARC 21 nur eine Person im Segment 1xx im nichtwiederholbaren Feld 100 stehen Alle weiteren Personen werden dann im Segment 7xxim wiederholbaren Feld 700 eingetragen Im MARC 21 werden zusammengehoumlrende An-

23 Segment 8xx ldquoNichtstandardmaumlszligige Nebeneintragungenrdquo

14

gaben dafuumlr innerhalb eines Felder in unterschiedlichen Unterfeldern zusammengefasst(Beispiele werden in Abschnitt 21 gezeigt) MAB2 kennt das Konzept von Unterfeldernzwar auch sieht deren Verwendung aber nur in wenigen Feldern vor24

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 sind in Tabelle 17 aufgelistetund sollen kurz beschrieben werden

Merkmal MAB2 MARC 21Indikatoren Ein Indikator Zwei IndikatorenNichtsortierung Als Zeichen Indikator oder Zeichen1

Wiederholungsfaktor2 Oft limitiert BeliebigLokale Felder Sehr begrenzt Fast3 alle ldquo9er Felderrdquo

067-088 9xx x9x xx9 und alle $9

Tabelle 17 Formale Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 1) In der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden Indikatoren verwendet 2) Maximale An-zahl der Wiederholung von wiederholbaren Feldern 3) Ausnahme eines nicht freien ldquo9erFeldesrdquo in MARC 21 Bibliographic ist 490

MAB2 kennt einen Indikator MARC 21 zwei Das macht MAB2 uumlbersichtlicherMARC 21 dafuumlr flexibler Einer der beiden Indikatoren wird in einigen MARC 21 Felderndazu verwendet die Anzahl der Zeichen festzulegen die bei der Sortierung uumlbergangenwerden sollen Die MARC 21-Spezifikation kennt zwar wie MAB2 auch die Verwendungvon Nichtsortierzeichen in der anglo-amerikanischen Katalogisierungspraxis werden diesebislang aber i d R nicht verwendet [7]

Sowohl in MAB2 als auch in MARC 21 wird auf Feldebene festgelegt ob ein Feldwiederholbar ist oder nicht Aber waumlhrend in MARC 21 ein als ldquorepeatablerdquo gekenn-zeichnetes Feld beliebig oft wiederholt werden kann ist die maximale Anzahl der Wie-derholungen in vielen MAB2-Felder begrenzt

Lokale Felder sind Felder auf der Anwenderebene die unterhalb der allgemeinguumlltigenSpezifikation eines Formats festgelegt werden koumlnnen In MAB2 ist die Verwendung vonfreien Feldern relativ begrenzt Im MARC 21 sind dagegen fast alle ldquo9er Felderrdquo also alleFelder mit einer ldquo9rdquo im Feldkennzeichen und auszligerdem in allen Feldern das Unterfeld$925 fuumlr lokale Zwecke definierbar

Im Bereich von Normdaten liegt der groumlszligte Unterschied zwischen MARC 21 undMAB2 darin dass es in MAB drei unterschiedliche Normdatenformate gibt MAB-PNDfuumlr Personen MAB-GKD fuumlr Koumlrperschaftsdatei und MAB-SWD fuumlr Schlagwoumlrter (sie-he Tabelle 13) Normdaten fuumlr Einheitstitel gibt es in MAB nicht was an der anderenAbbildung von Hierarchien innerhalb von Titeldaten liegt (siehe Abschnitt 21) Die dreiMAB-Normdatenformate sind den jeweiligen Anforderungen angepasst der prinzipielle

24 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder25 Sowie die Unterfelder $amprsquo()+rsquo-lt=gt

15

Aufbau ist aber weitgehend analog zu MARC 21 Authority so gibt es auch hier einFeld fuumlr die standardisierte Ansetzungsform und Felder fuumlr Verweise (z B Verweisungs-formen siehe-auch Verweise fruumlhere und spaumltere Namen) sowie Felder fuumlr zusaumltzlicheInformationen

14 Normdateien

Es gibt sowohl in der MAB2- als auch in der MARC 21-Welt kooperativ gepflegte Norm-dateien die wegen ihrer Bedeutung auch bei der Betrachtung des Formatwechsels vonMAB2 zu MARC 21 eine Rolle spielen und daher an dieser Stelle genannt werden muumlssen

Eine in der MARC 21-Welt sehr oft verwendete Normdatei ist die von der LoC ver-waltete gemeinsame Datei fuumlr Namen (LoC name authorities - LCNA) Sachschlagwoumlrter(LoC subject headings - LCSH) und Einheitstitel Die rdquoLibrary of Congress Authoritiesldquo26

werden auszliger von der LoC selber von einer Reihe weiterer Bibliotheken im Rahmen vonverschiedenen Initiativen unter dem rdquoProgram for Coorperative Cataloging - PCCrdquo ge-meinsam gepflegt27 [21]

Im MAB2-Raum gibt es drei Normdateien Die Personennamendatei (PND) die Ge-meinsame Koumlrperschaftsdatei (GKD) und die Schlagwortnormdatei (SWD)28 Diese Da-teien werden in verteilter redaktioneller Verantwortung kooperativ gepflegt und von derDNB betreut Eine aumlhnliche Rolle wie eine Normdatei spielt die Zeitschriftendatenbank(ZDB)29 fuumlr fortlaufende Sammelwerke Die redaktionelle Verantwortung der ZDB liegtbei der Staatsbibliothek zu Berlin die Systembetreuung bei der DNB

26 httpauthoritieslocgov27 Fuumlr Normdaten sind das das rdquoName Authority Cooperative Programmldquo (NACO) und das rdquoSubject

Authority Cooperative Programmldquo (SACO)28 httpwwwd-nbdestandardisierungindexhtm29 httpwwwzdbspk-berlinde

16

Kapitel 2

Datenaustausch zwischenBibliotheken

MARC 21 und MAB2 sind bibliothekarische Austauschformate und sie werden vor al-lem zur gemeinsamen Nutzung der Daten von Bibliotheken oder Bibliotheksverbuumlndenverwendet Die Uumlbernahme von Fremddaten aus der DNB den Verbundkatalogen derBibliotheksverbuumlnde und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sowie aus internationalenKatalogen spielt dabei eine zentrale Rolle Dieses Kapitel diskutiert den Formatwechselaus dieser Sicht

Bei dem Formatwechsel stehen damit zunaumlchst zwei ldquotechnischerdquo Fragen im Vorder-grund Erstens wie gut lassen sich bisher in MAB2 kodierte bibliographische Informatio-nen in MARC 21 Datensaumltzen unterbringen Und zweitens was bedeuten Unterschiedeverschiedener existierender Auspraumlgungen von MARC 21 fuumlr deren Kompatibilitaumlt beimDatenaustausch

Grundlage fuumlr die Beantwortung dieser Fragestellungen sind die Unterschiede der an-gesprochenen Formate bzw der unterschiedlichen Auspraumlgungen von MARC 21 Diesesollen daher in diesem Kapitel erlaumlutert und an einigen Beispielen verdeutlicht werdenDabei kann nur auf die wesentlichen Strukturmerkmale der Formate bzw die struktu-rellen Unterschiede zwischen den Formaten eingegangen werden

Im Mittelpunkt stehen Titel- und Normdaten Andere Typen von Daten werden hiernicht beruumlcksichtigt obwohl natuumlrlich auch deren Formate von MAB2 auf MARC 21wechseln und vor allem Lokaldaten fuumlr den Datenaustausch eine wichtige Rolle spielenkoumlnnen1

Der Formatumstieg ist fuumlr Deutschland und Oumlsterreich beschlossen wird aber erstab dem vierten Quartal 2008 in die Praxis umgesetzt wenn die DNB und die Verbuumlndeanfangen Daten in MARC 21 zu liefern2 Praktische Erfahrungen mit MARC 21 als

1 Zum Beispiel bei ZDB Wochenlieferungen2 Fuumlr eine Uumlbergangsfrist von einigen Jahren werden auch noch Daten in MAB2 geliefert werden

koumlnnen

17

Standard fuumlr das Austauschformat liegen daher in Deutschland und Oumlsterreich nochnicht vor

Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) setzt aber bereits seit einigen JahrenMARC 21 als Austauschformat (und Internformat) ein Dort liegen also praktische Er-fahrungen vor die einen Einblick geben koumlnnen welche Mehrwerte im deutschsprachigenRaum von der Verwendung von MARC 21 erwartet werden koumlnnen Erfahrungsberich-te die der IDS dankenswerterweise fuumlr diese Arbeit zur Verfuumlgung gestellt hat werdenebenfalls in diesem Kapitel dargestellt

Abschlieszligend werden zusammenfassend die Auswirkungen die potentiellen Mehrwer-te aber auch die moumlglichen Probleme des Formatwechsels diskutiert

Betrachtete Auspraumlgungen von MARC

In dieser Arbeit wird auf drei unterschiedliche Auspraumlgungen von MARC 21 eingegangenldquoLoC MARC 21rdquo ldquoIDS MARC 21rdquo und ldquoAnalytical MARC 21rdquo Die Namen dieser Aus-praumlgungen stellen keine offiziellen oder allgemein verwendeten Begriffe dar sie werdenin dieser Arbeit aber in der folgenden Weise verwendet

LoC MARC 21 Die an der LoC verwendete Auslegung von MARC 21 entsprechendden ldquoLibrary of Congress Rule Interpretations - LCRIrdquo [22] Aufgrund der Bedeutungder LoC ist diese Auspraumlgung im amerikanischen Bibliothekswesen und daruumlber hinausin der (bisherigen) MARC 21-Welt sehr weit verbreitet

Analytical MARC 21 Die MARC 21-Auspraumlgung die in Deutschland und Oumlsterreichbestimmend sein wird wird durch die von der Expertengruppe (EG) Datenformate erar-beitete Konkordanz von MAB2 zu MARC 21 [4] beschrieben In dieser Konkordanz sindauch die auf Initiative der EG Datenformate Update Nr 8 [3] in MARC 21 erreichtenErweiterungen sowie die Regelungen auf MARC 21 Anwenderebene (s u) beruumlcksichtigt

Zentraler Punkt dieser Erweiterungen und damit charakteristisch fuumlr die entspre-chende Auspraumlgung von MARC 21 ist die Moumlglichkeit Hierarchien in Titeldaten durchverknuumlpfte Datensaumltze abzubilden was ndash im MARC 21 - Sprachgebrauch ndash eine houmlhereEbene der Analyse als bei LoC MARC 21 uumlblich bedeutet Ziel der EG Datenformate wares eine standardgerechte Interpretation von MARC 21 zu erreichen und dieses Ziel istauch erreicht worden Analytical MARC 21 ist daher vollstaumlndig rdquoMARC 21-compliantldquound damit wie LoC MARC 21 eine Interpretation von MARC 21 innerhalb des durchdie Spezifikation des Formats vorgegebenen Rahmens

IDS MARC 21 Der Informationsverbund Deutschschweiz (IDS) hat sich 1997 fuumlrUSMARC (ab 1999 MARC 21) und AACR2 als einheitliches Format bzw Regelwerkentschieden Allerdings benutzt der IDS eine eigene Auspraumlgung von MARC 21 und

18

AACR2 um so die IDS-spezifischen Besonderheiten beruumlcksichtigen zu koumlnnen Die Ka-talogisierungsregel IDS (KIDS) [23] die Regelwerk und Format integrieren Die im IDSverwendete Auspraumlgung des Formats und des Regelwerks ist an vielen Stellen gegenuumlberLoC MARC 21 und AACR2 deutlich vereinfacht und weicht in einigen Punkten auch da-von ab IDS MARC 21 ist daher genau genommen ein auf MARC 21 basierendes eigenesFormat

21 Strukturelle Unterschiede der Formate

In diesem Abschnitt werden als Grundlage fuumlr die weitere Diskussion die wichtigstenUnterschiede zwischen MAB2 und den diskutierten Auspraumlgungen von MARC 21 be-schrieben Besonderes Gewicht wird dabei auf Unterschiede in der Art der Verlinkungzwischen Datensaumltzen und damit auch auf die Abbildung von mehrbaumlndigen Werkengelegt

Zur Verdeutlichung werden zunaumlchst einige Konzepte von LoC MARC 21 an einemBeispiel einer Titelaufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes der LoC erlaumlutert und dann dieUnterschiede von MAB2 Analytical MARC 21 und IDS MARC 21 zu LoC MARC 21an diesem Beispiel verdeutlicht

LoC MARC 21

Die gesonderte Erschlieszligung von mehrbaumlndigen Werken wird in der MARC-Welt ldquoAna-lyserdquo genannt [7] Eine Analyse ist immer dann moumlglich wenn ein Band3 einen Titelhat der aus einer Wortfolge besteht unabhaumlngig davon ob der Titel alleine oder nur inKombination mit dem Gesamttitel aussagekraumlftig ist LoC MARC 21 sieht drei verschie-dene abgestufte Verfahren zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken vor wobei es keineverbindlichen Vorschriften gibt welches Verfahren in welchem Fall anzuwenden ist [7]

Am weitesten verbreitet ist die Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes in nur einemDatensatz mit dem Gesamttitel als Basis und Titelangaben zu allen Teilen im Feld 505(ldquoNote areardquo) In Beispiel 21 ist eine Aufnahme nach der ldquo505-Methoderdquo dargestellt DerDatensatz wurde uumlber das Z3950 Protokoll aus der Titeldatenbank der LoC geholt4 DasFeld 505 enthaumllt die durch ISBD-Interpunktion getrennten Inhaltsangaben als Fuszlignote5

und dient nach MARC 21 nicht als Zugriffspunkt dh die dort eingetragenen Angabenhaben keine Eintragung im Katalog Auszliger den Titelangaben der Baumlnde im Feld 505enthaumllt der Datensatz zusaumltzlich die bandspezifischen ISBNs in gesonderten Feldern (Feld020)

3 Da es in AARC2 den Unterschied zwischen Bandauffuumlhrung und Stuumlcktiteln nicht in der Formwie in RAK gibt gibt es ihn auch nicht in MARC 21 Beide bibliographischen Sachverhalte werden alsldquoanalytical recordrdquo bezeichnet Hier werden die Begriffe im Sinne von RAK verwendet

4 Angaben zu den Z3950 Servern von denen Beispieldaten fuumlr diese Arbeit geholt wurden sind inTabelle A1 zusammengefasst

5 500 $a ist das Feld Unterfeld fuumlr allgemeine Fuszlignoten

19

Die Reihenfolge der ISBNs in dem uumlber Z3950 gelieferten Satz entspricht der Sor-tierung der Baumlnde Dahinter steht aber eine Funktionalitaumlt des ILS der LoC MARC 21selber bietet keine Moumlglichkeit die Reihenfolge wiederholbarer Felder festzulegen

02981cam 2200409 a 4500-001 4944562010 $a 96026622020 $a 0816173281 (v 2 alk paper)020 $a 0816173559 (v 5 alk paper)020 $a 0816173745 (v 6 alk paper)245 00 $a Crisis and the arts $b the history of Dada

$c Stephen C Foster editor505 0 $a

4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine --Central Europe and Japan

5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities -- by Hanne Bergius

6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History700 1 $a Foster Stephen C

Beispiel 21 Ausgewaumlhlte Felder eines MARC 21 Titelsatzes wie uumlber Z3950 von derLoC uumlber die Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0816173559 erhalten Dargestellt sindnur die Angaben zu drei Teilen des mehrbaumlndigen Werkes im Feld 505 Die Baumlnde dreiund vier haben im Datensatz der LoC kein Feld 020 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Eine zweite Moumlglichkeit der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken besteht darin dieTitelaufnahme zusaumltzlich um Nebeneintragungen (zusaumltzliche Zugriffspunkte) im Seg-ment 7xx (vergl Abschnitt 132) zu ergaumlnzen (ldquoAnalytical added entriesrdquo) Dabei wirddurch einen Indikator des entsprechenden Feldes im Segment 7xx festgelegt dass derInhalt eine Angabe zu einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkes ist

Die letzte Moumlglichkeit mehrbaumlndige Werke abzubilden ist die ldquovolle Analyserdquo (ldquofullanalysisrdquo) Die Methode sieht vor fuumlr jeden Band eine eigene Aufnahme zu machen undeine Einheitsform des Gesamttitels aufzunehmen (ldquoAnalysis of monographic seriesrdquo)Das geschieht entweder im Feld 440 wenn die Ansetzung der Gesamttitel-Angabe be-reits der Einheitsform entspricht andernfalls im Segment 8xx wobei dann die Ansetzungzusaumltzlich in Feld 490 eingetragen wird (vergl Tabelle 14) Die Einheitsform muss inner-halb der Titeldaten eindeutig sein was ggf durch einen passenden Zusatz (ldquoqualifierrdquo)erreicht wird

Eine zusaumltzliche Aufnahme des Gesamttitels in der Titeldatenbank gibt es in derldquovollen Analyserdquo nicht Es besteht allerdings die Moumlglichkeit die Einheitsform der Ge-

20

samttitelangabe mit einem Normdatensatz des Gesamttitels (ldquoseries authority recordrdquo)zu verknuumlpfen Die Verknuumlpfung besteht dann als ldquotextual linkrdquo was nach dem Ver-staumlndnis von Anwendern aus der MAB2-Welt eher einem gezielten Sucheinstieg in eineindexierte Liste (ldquoheading indexrdquo) als einer echten Verlinkung uumlber einen Fremdschluumlsselentspricht6 Diese Moumlglichkeit der ldquovollen Analyserdquo der Abbildung von mehrbaumlndigenWerken wird vor allem bei Schriftenreihen und Gesamtausgaben verwendet [7]

Auszliger bei Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken in der ldquovollen Analyserdquo werden ldquotex-tual linksrdquo auch bei der Verknuumlpfung von Normdaten von Namen (ldquoname authoritiesrdquo)und Schlagwoumlrtern (ldquosubject headingsrdquo) mit Titelaufnahmen verwendet Der Titeldaten-satz in Beispiel 21 enthaumllt eine Nebeneintragung unter der Person ldquoFoster Stephen Crdquo(Feld 700) und das Sachschlagwort ldquoDadaismrdquo (Feld 650) Diese sind in der Datenbankder LoC mit den in Beispiel 22 dargestellten Normdatensaumltzen verknuumlpft

LC Control Number n 78057660HEADING Foster Stephen C010 __ |a n 78057660100 10 |a Foster Stephen C670 __ |a Dada spectrum 1978 (ae) |b tp (Stephen C Foster)

LC Control Number sh 85035374HEADING Dadaism010 __ |a sh 85035374150 __ |a Dadaism450 __ |a Dada450 __ |a Tabu-Dadaism550 __ |w g |a Arts Modern |y 20th century

Beispiel 22 Ausgewaumlhlte Felder von zwei Normdatensaumltzen der LoC wie im Normdaten-OPAC der LoC angezeigt (httpauthoritieslocgov) Oben ein Datensatz fuumlreine Person ldquoname authorityrdquo unten fuumlr ein Sachschlagwort ldquosubject headingrdquo Die fuumlrldquotextual linksrdquo verwendete Ansetzungsform ist fuumlr Personen in Feld 100 und fuumlr Sach-schlagworte im Feld 150 In Feld 010 ist die LoC Control Number (LCCN) enthalten

Die Ansetzungsform eines Normdatensatzes bildet den ldquoheadingrdquo Index der auchals Einstieg fuumlr die Suche nach Haupt- oder Nebeneintragungen (ldquoaccess pointrdquo) in derTiteldatenbank dient Umgekehrt kann eine Ansetzungsform aus der Normdatei als Ver-knuumlpfung zur normierten Form der Entitaumlten in Haupt- und Nebeneintragungen in derTiteldatenbank oder zu Verknuumlpfungen innerhalb der Normdaten z B bei siehe-auch-Verweisen bei Namen in der LCNA oder den Thesaurus-Strukturen der LCSH (verglAbschnitt 14) dienen Der Inhalt von Feld 550 des unteren Satzes in Beispiel 22 istbeispielsweise wiederum Ansetzung eines anderen Normdatensatzes der LCSH7 und bei-de Saumltze sind in einer ldquoBroader Term - Narrower Termrdquo Beziehung uumlber einen aus derAnsetzung abgeleiteten ldquotextual linkrdquo verknuumlpft

6 Eine funktionale Verlinkung kann aber durchaus auf der Ebene eines ILS implementiert sein7 LoC Control Number sh 85008419 HEADING Arts Modern 20th century

21

Normdatensaumltze haben wie Titeldatensaumltze zwar mit der LCCN einen eindeutigenIdentifier (ID) der auch uumlberregionale Bedeutung hat dieser wird aber nicht fuumlr Ver-knuumlpfungen verwendet

MAB2

In MAB2 werden mehrbaumlndige Werke durch einen Datensatz fuumlr das Gesamtwerk undweiteren Datensaumltzen fuumlr jedes Teil abgebildet8 MAB2 unterscheidet entsprechend RAKbei Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes zwischen einer Stuumlcktitelaufnahme und einerBandauffuumlhrung Unterschieden wird im Wesentlichen danach ob der Titel des Teilesauch ohne Verbindung mit dem Titel des Gesamtwerk einen Sinn ergibt9 Stuumlcktitel-aufnahmen werden in einem MAB2 Hauptsatz (ldquoh Satzrdquo) Bandauffuumlhrungen in einemMAB2 Untersatz (ldquou Satzrdquo) aufgenommen

Das Gesamtwerk enthaumllt bibliographische Angaben fuumlr das mehrbaumlndige Werk diesich nicht auf eine bestimmte bibliographische Einheit beziehen In dieser Hinsicht ist einGesamtwerk in einer MAB2 Titeldatenbank mit einem Normdatensatz eines Gesamtti-tels einer MARC 21 Normdatendank (ldquoseries authority recordrdquo) vergleichbar Stuumlcktiteloder Bandauffuumlhrungen sind Datensaumltze die zu einer im Katalog nachgewiesenen biblio-graphischen Einheit gehoumlren und koumlnnen in einem ILS mit exemplarspezifischen Datenverknuumlpft werden

Zur Abbildung mehrstufiger Aufnahmen (Aufnahmen von Gesamtwerk und Teilen)von mehrbaumlndigen Werken enthalten dessen Teile die ID des Gesamtwerks und werdenuumlber diese mit dem Gesamtwerk verknuumlpft Fuumlr die ID werden dabei unterschiedlicheFelder fuumlr Stuumlcktitel (Feld 453 458 ) und Bandauffuumlhrungen (Feld 010) verwendet

Im Beispiel 23 ist das Gesamtwerk und ein Teil des mehrbaumlndigen Werkes dargestelltdas auch fuumlr LoC MARC 21 diskutiert wurde Die dargestellten Datensaumltze wurden uumlberdas Z3950 Protokoll aus dem Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV (GVK) geholt

8 Das gleiche gilt auch fuumlr fortlaufende Sammelwerke Da MARC 21 aber nicht zwischen mehrbaumlndi-gen Werken und fortlaufenden Sammelwerken unterscheidet wird die Diskussion hier nur fuumlr mehrbaumln-dige Werke gefuumlhrt

9 Fuumlr die genaue Festlegung siehe sect 110 RAK

22

00794nM201200024 h001 213247410100b Foster Stephen C331b Crisis and the arts335b the history of Dada359 Stephen C Foster general ed902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

00963nM201200024 u001 381724050010 213247410089 Vol 5090 52003100 Bergius Hanne104b Foster Stephen C331a Dada triumphs335a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations540a ISBN 0-8161-7355-9710z Geschichte902 |Berlin902 |Dadaismus902 |Kuumlnste

Beispiel 23 Ausgewaumlhlte Felder von zwei MAB2 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950 vom Ver-bundkatalog des GBV (GKV) erhalten Oben Gesamttitel im Hauptsatz (Satzkennungldquohrdquo) erhalten uumlber die Suche nach der 001-Nummer (attr 1=12) = 213247410 Un-ten Teil des mehrbaumlndigen Werkes im Untersatz (Satzkennung ldquourdquo) erhalten uumlber dieSuche nach der ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Im Verbundkatalog des GBV sind die Teile des mehrbaumlndigen Werkes als Bandauf-fuumlhrung in einem Untersatz aufgenommen worden (Beispiel 23) und enthalten dem-entsprechend die ID des Gesamtwerks im Feld 010 Der selbe Satz ist in der HBZ Ver-bunddatenbank dagegen als Stuumlcktitel in einem Hauptsatz aufgenommen (siehe AnhangBeispiel A1) Was die korrekte Aufnahme (Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung) fuumlr diesenTeil des mehrbaumlndigen Werkes ist ist an dieser Stelle fuumlr eine typologische Darstellungder Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MAB2 aber nicht wesentlich Allerdingsist die Tatsache dass es beide Versionen gibt immerhin insofern interessant als dassdeutlich wird dass es in der Praxis durchaus unterschiedliche Interpretationen desselbenbibliographischen Sachverhaltes gibt10

Weitere Unterschiede zwischen MAB2 und MARC 21 ndash auszliger der Abbildung vonmehrbaumlndigen Werken ndash werden ebenfalls durch den Vergleich der Beispiele 21 und 23

10 Nach RAK (sect 100 2 e) gibt es auch bibliotheksspezifische Kriterien dafuumlr ob die Aufnahme einesTeils als Stuumlcktitel oder Bandauffuumlhrung erfolgt

23

deutlichIn MARC 21 werden zusammengehoumlrige Angaben in einem Feld in verschiedenen Un-

terfeldern untergebracht wogegen MAB2 nur in wenigen11 Feldern Unterfelder vorsiehtund daher die entsprechende Information staumlrker auf verschiedene Felder verteilt Daszeigt sich zB in den gezeigten Datensaumltzen bei den Titelangaben Hauptsachtitel undZusaumltze zum Hauptsachtitel sind in MAB2 in zwei Feldern untergebracht (331 und 335)In den MARC 21 Datensaumltzen stehen diese und weitere Angaben im selben Feld (245)in verschiedenen Unterfeldern

In MAB2 werden nicht nur die Hierarchien innerhalb der Titel sondern auch dieVerknuumlpfungen zu Normdaten uumlber Identifier abgebildet In den uumlber Z3950 aus demGBV Verbundkatalog erhaltenen Datensaumltzen (also dem Austauschformat) sind keineIdentnummern (IDN)12 von Normdaten enthalten obwohl sie in der Datenbank des GVKzum Teil enthalten sind (siehe Anhang Beispiel A2)

In Beispiel 24 sind einige Felder des Bandes aus Beispiel 23 mit den zugehoumlrigenNormdaten-Identnummern entsprechend der MAB2 Spezifikation dargestellt

00963nM201200024 u001 381724050100 Bergius Hanne102 108944956104b Foster Stephen C106 1121121763710z Geschichte902g 1 4005728-8 Berlin902s 1 4010866-1 Dadaismus902s 1 4033422-3 Kuumlnste

Beispiel 24 Felder des diskutierten Bandes ergaumlnzt um Angaben zu Personen undSchlagworten mit zugehoumlrigen Normdatennummern in den Feldern 102 106 (PND) und902 (SWD)

Die Normdaten-IDN von Personen und Koumlrperschaften eines MAB2 Titelsatzes stehtin einem Feld der entsprechenden Feldgruppe die von Schlagwoumlrtern von RSWK Schlag-wortketten (Felder 902 907 ) im selben Feld in einem Bereich mit fester Laumlnge Zuwelcher der drei Normdateien die Verknuumlpfung aufgebaut wird ergibt sich (nur) aus demFeld in dem die Verknuumlpfungs-IDN steht (vergl Tabelle 22)

11 Weniger als 10 MAB2-TITEL Felder haben Unterfelder12 Im Kontext bibliographischer Daten und Anwendungen werden oft numerische Identifier verwendet

und diese als Identnummern bezeichnet Uumlblich ist das z B bei Normdaten

24

IDS MARC 21

In IDS MARC 21 koumlnnen mehrbaumlndige Werke wie in MAB2 mehrstufig durch ein Ge-samtwerk und damit verknuumlpfte Teile aber auch wie in LoC MARC 21 einstufig nachder ldquo505-Methoderdquo abgebildet werden [24]

Bei der mehrstufigen Abbildung von mehrbaumlndigen Werken wird wie bei MAB2 dieID des Gesamtwerks in den Teilen eingetragen und fuumlr die Verknuumlpfung verwendet BeiStuumlcktiteln wird dazu das Feld 490 verwendet (siehe Beispiel 25) Das Feld 440 undNebeneintragungen im Segment 8xx werden anders als bei LoC MARC 21 nicht fuumlrGesamttitelangaben verwendet

00825nam a22002294u 4500001 002042269003 SzZuIDS BSBE245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada $c Stephen C Foster gen ed

650 7 $a Dadaismus $2 ids bsbe690 $a Dadaismus $2 ids bsbe BV700 1 $a Foster Stephen C

00809nam a22002174u 4500001 003125838020 $a 0816173559100 1 $a Bergius Hanne245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923 $b artistry of polarities $b montages - metamechanics - manifestations $c Hanne Bergius Stephen C Foster gen ed

490 0 $a Crisis and the arts $v Vol 5 $i 5 $w 2042269

Beispiel 25 Ausgewaumlhlte Felder von zwei IDS MARC 21 Titelsaumltzen wie uumlber Z3950vom IDS (Uni Basel) erhalten Oben Gesamttitel Suche nach 001-Nummer (attr 1=12)= 2042269 Unten Stuumlcktitel Suche nach ISBN (attr 1=7) = 0-8161-7355-9 Feld 003Herkunft der Satzes und damit der ID im Feld 001 (ldquoControl Number Identifierrdquo) ImFeld 490 des Stuumlcktitels sind angegeben $a Titel des Gesamttitels $v Bandzaumlhlungin Vorlageform $i Bandzaumlhlung in Sortierform $w ID des Gesamttitels Zur besserenLesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Wie oben erwaumlhnt laumlsst IDS MARC 21 auch die ldquo505-Methoderdquo fuumlr die Abbildung vonHierarchien zu Der IDS verwendet dabei abweichend von der MARC 21 Spezifikationdas Feld 505 als Wiederholungsfeld dh fuumlr jeden Eintrag eines Teils wird ein eigenes Feld50513 gebildet Die Einhaltung der richtigen Reihenfolge bei der Anzeige der einzelnen

13 Die Verwendung des Feldes 505 als Wiederholungsfeld bei mehrbaumlndigen Werken ist eine der Metho-den die Bernhard Eversberg vorschlaumlgt um Inhaltsangaben im Feld 505 besser maschinell verarbeiten

25

505 Felder in einem Datensatz um so die Zuordnung zu dem Band zu gewaumlhrleistenliegt dabei wie bei dem Feld 020 (ISBN) (vergl Beispiel 21) auf der Ebene des ILS

Analytical MARC 21

Ein wesentliches Ziel der Bemuumlhungen des Standardisierungsausschusses bzw der EGDatenformate war es im Rahmen des beschlossenen Formatwechsels Loumlsungen zu erar-beiten die die bisher in MAB2 kodierten Daten moumlglichst ohne Verlust in MARC 21abbilden Randbedingung war dabei die Einhaltung des durch den Standard vorgege-benen Rahmens Die im MARBI Committee beantragten und inzwischen mit UpdateNr 8 [3] umgesetzten Aumlnderungen von MARC 21 waren aufgrund der oben beschriebe-nen strukturellen Unterschiede von MAB2 und MARC 21 eine wichtige Voraussetzungum das selbst gesetzte Ziel zu erreichen

Ein auffaumllliges Merkmal dieses Updates ist vor allem die groszlige Anzahl an neuenVerknuumlpfungsfeldern die eine Verlinkung innerhalb von Titeln und zwischen Titel undNormdaten ermoumlglichen Die Abbildung von mehrbaumlndigenWerken ist damit in MARC 21in einer sehr aumlhnlichen Weise wie in MAB2 moumlglich was in Analytical MARC 21 genutztwird

Die Festlegung der EG Datenformate zur Abbildung von mehrbaumlndigen Werken ist ineiner Veroumlffentlichung auf den Webseiten der DNB zusammengefasst dargestellt worden[25] Die wesentlichen Merkmale koumlnnen wie folgt zusammengefasst werden

Stuumlcktitel erhalten im Feld 490 Gesamttitelangaben in Vorlageform Im entsprechen-den Feld des Segments 8xx (vergl Tabelle 14) wird die Ansetzungsform der Gesamttite-langaben sowie die ID des Kopfsatzes eingetragen uumlber die auch die Verknuumlpfung erfolgt(siehe Beispiel 26) Anders als in LoC MARC 21 wird das Feld 440 nicht benutzt

Bandauffuumlhrungen erhalten die ID des Kopfsatzes im Feld 773 Titelangaben desKopfsatzes werden im Feld 245 aufgenommen um so zu einem aussagekraumlftigen Bandtitelzu kommen Zusaumltzlich koumlnnen beim Datenaustausch weitere Angaben des Kopfsatzesin die Bandauffuumlhrung aufgenommen werden wenn diese Angaben als Anreicherung fuumlrnotwendig erachtet werden Dabei ist der Umfang auf Anwenderebene zu klaumlren Das Feld505 bleibt bei Analytical MARC 21 fuumlr die Angabe von Inhaltsangaben reserviert dhdie ldquo505-Methoderdquo ist in Analytical MARC 21 nicht zur Abbildung von mehrbaumlndigenWerken vorgesehen

zu koumlnnen Ein weiterer Vorschlag ist einen Indikator zur Unterscheidung von Angaben zu Baumlnden undInhaltsverzeichnissen einzufuumlhren [6]

26

00825nam a2200229 ia4500001 ltID (Control Numbern) des Gesamttitelsgt003 ltControl Number Identifiergt245 00 $a Crisis and the arts

$b the history of Dada$c Stephen C Foster general ed

700 1 $a Foster Stephen C $0 1121121763

00809nam a2200217 ib4500001 ltID (Control Numbern) des Teilsgt003 ltControl Number Identifiergt020 $a 0-8161-7355-9100 1 $a Bergius Hanne $0 108944956245 10 $a Dada triumphs

$b Dada Berlin 1917-1923$b artistry of polarities$b montages - metamechanics - manifestations$c Hanne Bergius Stephen C Foster general ed

490 1 $a Crisis and the arts $v 5650 7 $a Dadaismus $2 ltQuelle SWDgt $0 40108661650 7 $a Kuumlnste $2 ltQuelle SWDgt $0 40334223650 0 $a Dadaism $x History650 0 $a Arts Modern $y 20th century $x History830 0 $a Crisis and the arts

$w ltID des Gesamttitelsgt $v 5

Beispiel 26 Die verwendeten Beispielsaumltze (ausgewaumlhlte Felder) als Analytical MARC 21Titelsaumltze Kodierte Angaben im Leader (erstes Feld) kennzeichnen in Position 18 ldquoirdquoRegelwerk ISBD (RAK ist in der MARC 21 Spezifikation nicht vorgesehen) Position 19ldquoardquo Kopfsatz (ldquoSetrdquo) bzw ldquobrdquo Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlftigemTitel (ldquoPart with independent titlerdquo) In den Feldern 650 kennzeichnet der erste Indikatordie Herkunft des Schlagwortes 0 = LCSH 7 = Quelle ist in Unterfeld $2 angegebenIn den Feldern 490 und 830 steht im Unterfeld $v die Bandzaumlhlung in Vorlageform Zurbesseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

Mit Update Nr 8 ist in MARC 21 auch die Moumlglichkeit der Kennzeichnung vonDatensaumltzen als Teil eines mehrbaumlndigen Werkes eingefuumlhrt worden Die Kodierungensind moumlglich fuumlr Kopfsatz (ldquoSetrdquo) Teil eines mehrbaumlndigen Werkes mit aussagekraumlfti-gem Titel (ldquoPart with independent titlerdquo) und Teil ohne aussagekraumlftigem Titel (ldquoPartwith dependent titlerdquo) Im Folgenden werden aber auch fuumlr Analytical MARC 21 dieldquoverwandtenrdquo RAK-Begriffe Stuumlcktitel und Bandauffuumlhrung verwendet

In der bisherigen Diskussion sind auch die Unterschiede beschrieben worden die zwi-schen MAB2 und LoC MARC 21 bei der Verlinkung von Titel und Normdaten bestehenIm Beispiel 26 sind sowohl SWD Schlagworte (mit Normdaten-IDN) als auch LCSHSchlagworte (ohne Normdaten-IDN) enthalten (Feld 650)14 Beides ist mit Update Nr 8

14 RSWK Schlagwortketten lassen sich nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbilden sind

27

in MARC 21 moumlglichDie Option der ldquotextual linksrdquo koumlnnte sich als einfache Moumlglichkeit anbieten wenn

LoC Titeldaten uumlbernommen werden Eine Alternative waumlre es auf ldquotextual Linksrdquo ganzzu verzichten und alle Titel - Normdaten Verknuumlpfungen uumlber IDs abzubilden Denkbarwaumlre zum Beispiel dazu die LoC Control Number (Feld 010) in das Feld 001 zu uumlber-nehmen und fuumlr die Verknuumlpfung zu verwenden Genauso sind natuumlrlich z B auch IDsauf Verbund- oder lokaler Ebene moumlglich

22 Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21

Grundlage der Abbildung von MAB2 zu MARC 21 in der Interpretation AnalyticalMARC 21 ist die von der EG Datenformate erarbeitete Konkordanz fuumlr die verschiedenenFormate (siehe Tabelle 21)

MAB2 MARC 21MAB-TITEL MARC BibliographicMAB-PND -GKD -SWD MARC AuthorityMAB-LOKAL MARC HoldingsMAB-NOTAT MARC ClassificationMAB-ADRESS MARC Community Information

Tabelle 21 Abbildung der MAB2 Formate nach MARC 21

Die Konkordanz legt die Abbildung von MAB2 nach MARC 21 auf Feldebene (inclIndikator und ggf Unterfeld) der Formate fest und kann damit auch Herstellern vonBibliothekssystemen zur Programmierung der entsprechenden Schnittstellen dienenEs gibt verschiedene Ebenen bei der Abbildung von MAB2 nach MARC 21

bull Abbildung in Felder des offiziellen internationalen MARC 21 Formats in Zustaumln-digkeit des MARBI Committees

bull Abbildung in Felder der MARC 21 Anwenderebene (ldquo9er Felderrdquo vergl Tabel-le 17) Dabei wird nach einer Festlegung der EG Datenformate zwischen verschie-denen Ebenen der Zustaumlndigkeit in unterschiedlichen Feldern unterschieden [26]

Die uumlberregionale Ebene (Deutschland und Oumlsterreich) unter Zustaumlndigkeitder EG Datenformate Festlegungen und Zustaumlndigkeit auf Verbundebene Festlegungen und Zustaumlndigkeit der lokalen Institution

daher hier nicht dargestellt

28

bull Einige Aspekte (z B Felder Kodierungen Indikatoren) von MAB2 sind nicht nachMARC 21 uumlbertragen worden sondern entfallen da sie einerseits als im interna-tionalen Austausch als nicht relevant und andererseits als verzichtbar angesehenwurden

Wie bereits erwaumlhnt ist die Mehrzahl der von der EG Datenformate fuumlr den For-matwechsel als notwendig erachteten Erweiterungen von MARC 21 akzeptiert wordenDie bedeutendste Aumlnderung vom MARC 21 naumlmlich die Moumlglichkeit mehrstufige Auf-nahmen von mehrbaumlndigen Werken abzubilden wurde bereits diskutiert Es gibt einigeweitere Besonderheiten im Kontext der Abbildung von MAB2 nach MARC 21 Z B las-sen sich RSWK Schlagwortketten nicht oder nur sehr umstaumlndlich in MARC 21 abbildenAus diesem Grund entsteht an der DNB eine eigene Veroumlffentlichung zu diesem Thema(Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Normdaten

Fuumlr Normdaten ergeben sich besondere Herausforderungen im Kontext des Formatwech-sels daraus dass die drei bisher getrennten Normdatenformate (PND GKD SWD) inein gemeinsames Format fuumlr Normdateien (MARC 21 Authority) und als Folge des For-matwechsels mittelfristig die drei Normdateien in eine gemeinsame Normdatei (GND)uumlberfuumlhrt werden

In MAB2 wird durch das Feld in dem eine Normdaten-IDN angegeben ist festgelegtin welche der drei Normdateien die IDN ldquozeigtrdquo Beispielsweise verknuumlpft eine IDN imFeld 102 (Normdaten IDN der 1 Person) mit einem Datensatz der Personennormdateiund eine IDN im Feld 902p (Personenschlagwort) mit einem Normdatensatz der Schlag-wortnormdatei (Tabelle 22) Nach dem Formatwechsel und Einfuumlhrung einer gemein-samen Normdatei verknuumlpfen alle Normdaten mit Personennormdaten mit demselbenDatensatz

Entitaumlt IDN1 Datei Format Regelwerk1 Person 102 7rarr PND MAB2-PND RAKPersonenschlagwort 902p 7rarr SWD MAB2-SWD RSWKAns unter Person 100Schlagwort (Pers) 600 7rarr GND MARC 21 Auth

Tabelle 22 Abbildung der Verknuumlpfung von Titel- zu Normdaten am Beispiel vonPersonendaten Zeile 1 und 2 MAB2 Zeile 3 und 4 die entsprechenden Felder bzwAngaben des verknuumlpften Normdatensatzes in MARC 21 bei Verwendung einer gemein-samen Normdatei (GND) 1Das Feld in dem die Normdaten-IDN im Titelsatz angegebenist

In einer gemeinsamen Normdatei sind die derzeit verwendeten Identnummern abernicht mehr eindeutig Das gilt auf jeden Fall fuumlr PND GKD und SWD-Identnummern

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sicher in vielen Faumlllen auch fuumlr lokal verwendete Identnummer von Normdaten Eine fuumlrPND GKD und SWD-Identnummern diskutierte Loumlsungsmoumlglichkeit um diese vorlie-genden Nummern eindeutig zu machen bestuumlnde darin die Nummern um Praumlfix ent-sprechend ihrer Herkunft zu erweitern [27] Es wird aber auch die Einfuumlhrung einesvollstaumlndig neuen Nummernkreises fuumlr die Identnummer der GND diskutiert

Der Normdatensatz z B einer Person wird in einer gemeinsamen MARC 21 Norm-datei sowohl fuumlr die Formalerschlieszligung als fuumlr die Sacherschlieszligung mit den Titeldatenverknuumlpft Damit kann es auch nur eine Ansetzung der Person entsprechend einem Re-gelwerk geben

Rein technisch koumlnnte es auch zwei Normdaten zu einer Person in der GND gebendie nach unterschiedlichen Regelwerken angesetzt werden MARC 21 Bibliographic laumlsstim Segment 6xx die Kennzeichnung von der Quelle (und damit auch eines Regelwerkes)zu ($2 ldquoSource of heading or termrdquo) Wesentlich einfacher ist es allerdings die nichtweiter verwendete Ansetzung als Verweisungsform aufzunehmen womit diese genausoim Indexformat (oder Suchraum) des Katalogs eines ILS waumlre wie die Ansetzung

23 Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21

Die Erweiterungen von MARC 21 um MAB2-typische Verknuumlpfungen vor allem zurAbbildung von mehrstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Werken war eine wichtigeVoraussetzung fuumlr die Akzeptanz von MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Abernatuumlrlich haben Unterschiede in der Auspraumlgung eines Standards auch Nachteile dadiese Einschraumlnkungen in der Kompatibilitaumlt der verschiedenen Auspraumlgungen mit sichbringen oder den Datenaustausch zumindest komplizierter machen koumlnnen

Wie in Abschnitt 121 bereits angemerkt lassen bibliographische Formate generellSpielraum fuumlr verschiedene Interpretationen zu was in der Praxis zu Unterschieden beiDatensaumltzen verschiedener Herkunft fuumlhrt Dieses Problem existiert also nicht nur imZusammenhang des Umstiegs auf MARC 21 in Deutschland und Oumlsterreich Das sollteman bei den folgenden Ausfuumlhrungen im Hinterkopf behalten

Kompatibilitaumlt innerhalb eines Formats (oder generell eines Protokolls) bedeutet auchnicht dass es keine unterschiedlichen Auspraumlgungen geben darf auch wenn das aus Sichtder Verarbeitung natuumlrlich das einfachste waumlre Aber es muumlssen diese Voraussetzungenerfuumlllt sein

bull Die zu uumlbertragenden Informationen muumlssen in der Austauschdatei vollstaumlndig vor-handen seinbull Die Zielseite muss wissen welche Auspraumlgung des Formats in der erhaltenen Datei

vorliegtbull Die Zielseite muss wissen wie diese Auspraumlgung in die eigene Auspraumlgung abgebil-

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det werden kann

Wenn die Verarbeitung automatisiert erfolgen soll muumlssen die Daten die Kodierungder Auspraumlgung und die Vorschriften fuumlr die Abbildung in maschinenlesbarer Form vor-liegen

Unter diesen Gesichtspunkten soll die Kompatibilitaumlt von Analytical MARC 21 undLoC MARC 21 an einigen rdquokritischenldquo Aspekten diskutiert werden Schwerpunkte sinddabei mehrbaumlndige Werke und Daten der Anwenderebene

231 Mehrbaumlndige Werke

Eine mehrstufige Aufnahme eines mehrbaumlndigen Werkes sei es eine Aufnahme mit ver-knuumlpfen Titeldaten in Analytical MARC 21 bzw IDS MARC 21 oder eine rdquovolle Analyseldquoin LoC MARC 21 (siehe Seite 20) enthaumllt mehr Information als eine einstufige Aufnah-me in einem Datensatz nach der rdquo505-Methodeldquo Und in einer mehrstufigen Aufnahmesind alle Informationen der Teile in einzelnen Datensaumltzen zusammengefasst Daher kannein ILS das intern ein mehrbaumlndiges Werk als mehrstufige Aufnahme abbildet darausproblemlos eine einstufige Aufnahme in einem rdquo505-Datensatzldquo generieren und liefern

Umgekehrt ist es zumindest deutlich komplizierter aus einer einstufigen Aufnahme ei-nes mehrbaumlndigenWerkes mehrere separate analytische Datensaumltze zu bilden Ein Grundist dass die Verarbeitung der in einem Feld 505 zusammen untergebrachten Informatio-nen und die Zuordnung der Titel in diesem Feld zu den ISBNs im Wiederholungsfeld 020kaum automatisierbar ist weil eindeutige Informationen uumlber die Zuordnungen der In-formationen zueinander fehlen Daruumlber hinaus gibt es keine Kodierung im Feld 505 dieanzeigt ob der Inhalt Teile eines mehrbaumlndigen Werkes oder z B ein Inhaltsverzeichnisbeschreibt was fuumlr die maschinelle Verarbeitung problematisch ist [6]

Probleme die sich aus den Unterschieden einstufiger Aufnahmen von mehrbaumlndigenWerken nach der rdquo505ndashMethodeldquo und mehrstufigen Aufnahmen beim Datenaustauschergeben werden von Bernhard Eversberg in einem Artikel im Kontext des Reuse Pro-jektes15 aus dem Jahr 1998 fuumlr (damals noch) USMARC und MAB2 sehr detailliertdiskutiert [6] diese Betrachtungen koumlnnen zu weiten Teilen auch auf LoC MARC 21 undAnalytical MARC 21 uumlbertragen werden

Einerseits ist also der Austausch eines mehrbaumlndigen Werkes als ein rdquo505ndashDatensatzldquomit Verlusten an Information verbunden andererseits ist es aus technisch-organisato-rischer Sicht leichter einen Datensatz auszutauschen als mehrere zusammengehoumlrendeDas gilt vor allem wenn die Verknuumlpfungen der zusammengehoumlrenden Saumltze mit IDsabgebildet werden die dem Zielsystem nicht bekannt sind Diese Problematik bei derUumlbernahme eines Teils eines mehrbaumlndigen Werkes wird in Analytical MARC 21 genausoexistieren wie jetzt schon in MAB2

15 Eine Kooperation zwischen OCLC und der SUB Goumlttingen mit dem Ziel die Kompatibilitaumlt zwi-schen RAKMAB2 und AACR2USMARC Daten zu untersuchen und Verbesserungsverschlaumlge zu er-arbeiten

31

Allerdings sind die Gesamttitelangaben in den Teilen eines mehrbaumlndigen Werkes inMARC 21 umfassender als in MAB2 Das gilt besonders fuumlr Bandauffuumlhrungen MAB2u-Saumltze haben weder einen fuumlr sich alleine aussagekraumlftigen Titel noch enthalten sieTitelangaben des Gesamtwerkes Sie sind daher in diesem Sinn keine vollstaumlndigen Auf-nahmen16 MARC 21-Datensaumltze von Baumlnden ohne einen aussagekraumlftigen Titel enhaltendagegen die Titelangaben des Kopfsatzes und koumlnnen fuumlr den Datenaustausch um weitereAngaben des Kopfsatzes ergaumlnzt werden (vergl Abschnitt 21)

Dadurch wird in MARC 21 die Pruumlfung ob der Kopfsatz eines uumlbernommenen Bandesim eigenen Katalog vorhanden ist (oder ebenfalls uumlbernommen werden muss) erleichtertDie Ansetzungsform der Gesamttitelangaben in einem Teil eines mehrbaumlndigen Werkesmacht die Identifizierung des zu dem Teil gehoumlrenden Kopfsatzes unabhaumlngig von einerVerknuumlpfungs-ID moumlglich und damit einfacher als bei einer MAB2 Bandauffuumlhrung So-mit kann das Verfahren der Datenuumlbernahme vermutlich soweit automatisiert werdendass nur noch die intellektuelle Pruumlfung durch einen Katalogisierer noumltig ist ob ein uumlberdie Ansetzungsform gefundener Kopfsatz tatsaumlchlich zu dem Band gehoumlrt Vollstaumlndigautomatisiert funktioniert dieses Verfahren aber nur wenn die Verknuumlpfungen eindeutigsind Das ist der Fall wenn die Zielseite des Datenaustauschs die ID des Quellsystemsrdquokenntldquo z B weil beide Seiten die IDs desselben Verbundes nutzen (vergl Abschnitt 33)

Eindeutige Ansetzungen der Gesamttitelangaben in der Form von normierten rdquoEin-heitstitelnldquo in einem LoC MARC 21-basierten System koumlnnen aber ebenso gut eineneindeutigen Link ermoumlglichen ohne dass eine zwischen beiden Systemen vereinbarte IDverwendet wird Dieser Vorteil von rdquotextual linksldquo wird in der amerikanischen Biblio-thekswelt als Grund fuumlr den Verzicht auf ID-gestuumltzte Verlinkungen genannt [28]

232 Informationen in der MARC 21 Anwenderebene

Formatelemente in der MARC 21 Anwenderebene werden unterhalb der Verantwortlich-keit des MARBI Committees festgelegt Zustaumlndig ist hier die Expertengruppe Daten-formate fuumlr die Festlegungen innerhalb von Deutschland und Oumlsterreich Zusaumltzlich gibtes Bereiche die regional und solche die rein lokal definierbar sind

Angaben uumlber die Herkunft eines MARC-21-Datensatzes und damit ein Hinweis aufdie Bedeutung der Daten in der MARC 21-Anwenderebene koumlnnen in den Feldern 003(rdquoControl Number Identifierldquo) und 040 (rdquoCataloging Sourceldquo) enthalten sein Verwendetwerden hier die rdquoMARC Organization Codesldquo die fuumlr Deutschland identisch sind mit demauf dem Sigel-System basierenden ISIL (rdquoInternational Standard Identifier for Librariesand Related Organizationsldquo)17 Allerdings muumlssen diese Felder nicht besetzt sein odersie koumlnnen bei mehrfacher Datenuumlbernahme nicht immer den wirklichen Ursprung desDatensatzes und der in ihm enthaltenen Felder der Anwenderebene wiedergeben18

16 Im OPAC- oder Katalogisierungsformat koumlnnen Bandauffuumlhrungen durch Angaben des Gesamtwerkergaumlnzt (expandiert) werden Das liegt aber auf der Ebene der Funktionalitaumlt eines ILS

17 Die Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin ist gleichzeitig die Deutsche ISIL-Agentur httpsigelstaatsbibliothek-berlindeisilhtml

18 Dieses Problem betrifft natuumlrlich generell alle Felder die die Herkunft eines Datensatzes anzeigen

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Ein Ansatz zur Loumlsung des Problems koumlnnte die Kennzeichnung der Herkunft derFelder und damit der Festlegung von lokalen Feldern auf Feldebene statt auf Satzebenesein Diese Moumlglichkeit wurde zB bei einem MARBI-Treffen im Januar 2007 anhandeines Vorschlags diskutiert bei RSWK-Daten die jeweilige katalogisierende Institutionzu kennzeichnen19 [29] Diese Kennzeichnung von einzelnen Formatelementen (rdquoelement-level responsibilityldquo) ist jedoch in MARC 21 nur in engen Grenzen vorgesehen [30] so dassdie Idee nicht in MARC 21 realisiert wurde (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Technisch waumlre diese Moumlglichkeit aber problemlos umsetzbar da sie einem eindeu-tigen Verweis auf eine externe Referenz entspricht Da sie auszligerdem die im naumlchstenKapitel diskutierte Thematik der Erweiterbarkeit eines Formats beruumlhrt soll sie kurzskizziert werden

Eine Moumlglichkeit waumlre die Verwendung eines vereinbarten Kennzeichens das dannallerdings in der MARC 21-Spezifikation festgelegt werden muumlsste so wie das auch fuumlrden rdquoControl Number Identifierldquo in Feld 003 der Fall ist20 Dieses Kennzeichen wuumlrde dortaber nur auf die jeweilige uumlberregionale verbundweite oder lokale Festlegung rdquozeigenldquo(siehe Beispiel 27)

003 DE-101912 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt $l DE-101913 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene EG Datenformategt

$l httpwwwd-nbdestandardisierungmarc913

003 DE-83965 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt $l DE-602966 0 $a ltInhalt auf MARC 21 Anwenderebene Verbundebenegt

$l httpwwwkobvdemarc966

Beispiel 27 Moumlglichkeiten der Identifizierung der verantwortlichen Institution fuumlr Felderauf der MARC Anwenderebene (hier in $l) Die Verwendung der Unterfelder folgt keinerFestlegung dient nur als Beispiel Die angegebenen URLs sind ebenfalls fiktiv ObenBeispiel auf der Ebene der Verantwortlichkeit der EG Datenformate Kodierung der DNBin den Felder 003 und 912 (Unterfeld $l) Unten Beispiel auf Verbundebene (KOBV)Die dargestellten ISIL Codes sind DE-101 DNB DE-83 UB der TU-Berlin DE-602KOBV

Eine weitere Alternative waumlre die Moumlglichkeit eine URL einzubinden in der die De-finition des lokalen Feldes hinterlegt ist Das koumlnnte eine verbale Beschreibung sein diein Form (und Sprache) der uumlbergreifenden Spezifikation von MARC angeglichen seinsollte Weitergedacht koumlnnten hier auch Anweisungen zur maschinellen Verarbeitung inmaschinenlesbarer Form hinterlegt sein (vergl XML-Technologien in Kapitel 3)

ist also nicht nur im Zusammenhang des Formatumstiegs in Deutschland und Oumlsterreich zu sehen19 Entsprechend dem MAB-Feld 904a rdquoHerkunft Nutzungldquo20 MARC 21 Bibliographic - Full Appendix G - Organization Code Sources httpwwwlocgov

marcauthorityecadorghtml

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24 Praktische Erfahrungen des IDS

Der Zeitplan des Formatumstiegs sieht vor dass MARC 21 ab dem vierten Quartal 2008von der DNB geliefert wird [31] Da es vorher noch keine praktischen Erfahrungen mitAnalytical MARC 21 gibt lohnt sich der Blick zum IDS und auf die Erfahrungen diedort mit der Verwendung von MARC 21 als Austauschformat21 im deutschsprachigenRaum gewonnen wurden

Auf eine Anfrage an den IDS hat sich Willy Troxler UB St Gallen dankenswerter-weise bereit erklaumlrt Fragen zur Verwendung von MARC 21 beim IDS zu beantwortenWilly Troxler war an der Erarbeitung von KIDS beteiligt und ist weiterhin mit fuumlr diePflege des Formats und Regelwerkes im IDS verantwortlich

Frage Was waren die Erwartungen an die Mehrwerte des Formatumstiegs auf MARCund haben sich die Erwartungen erfuumllltWT Die Automatisierungs-Situation innerhalb des IDS war bis in die Neunzigerjahredes letzten Jahrhunderts sehr heterogen Innerhalb der deutschschweizer Unibibliothekenkamen vier verschiedene Systeme zur Anwendung Entsprechend waren auch die Daten-formate keineswegs einheitlich Ein Grossteil dieser Bibliothekssysteme waren unterdes-sen so ziemlich in die Jahre gekommen Der IDS setzte sich deshalb Mitte der Neunzi-gerjahre das Ziel gemeinsam ein Nachfolgesystem zu evaluieren und entschied sich inder Folge fuumlr das System ALEPH Eine Migration aller Vorgaumlngersysteme in eine einzigeDatenbank wurde als zu aufwendig bewertet so dass man sich auf 5 einzelne ALEPH-Installationen entschied Diese sollten aber moumlglichst einheitlich parametrisiert werdensodass Synergieeffekte genutzt werden koumlnnen Gleichzeitig stellte sich die Frage welchesKatalogisierungsregelwerk angewendet werden soll Der BBS der Verband der Bibliothe-ken und der Bibliothekarinnen Bibliothekare der Schweiz hatte naumlmlich wenige Jahrezuvor entschieden das bisher vom Verband herausgegebene Regelwerk (die VSB-Regeln)nicht mehr zu aktualisieren Der IDS hatte sich deshalb zu entscheiden ob er selber einRegelwerk ausarbeiten und pflegen soll oder ob ein fremdes Regelwerk uumlbernommen wer-den soll Aufgrund der starken internationalen Verbreitung entschied man sich fuumlr dieAACR2 als Grundlage fuumlr die KIDS die Katalogisierungsregeln des IDS Als logischeKonsequenz entschied man sich in der Folge auch fuumlr MARC als DatenformatEs ging damit nicht einfach um den Umstieg von einem Datenformat zu einem andernsondern es ging in erster Linie darum neu ein gemeinsames Datenformat zu benutzenMan versprach sich davon eine intensivierte Zusammenarbeit und daraus die Nutzungvon Synergien Diese Erwartung wurde klar erfuumlllt Die Zusammenarbeit zwischen denIDS-Bibliotheken hat sich durch die gemeinsame Einfuumlhrung eines einheitlichen Biblio-thekssystems durch das gemeinsame Katalogisierungsregelwerk und das gemeinsame Da-tenformat ganz massiv intensiviertEin zweiter wichtiger Aspekt war die Erwartung das Datenformat nicht mehr selber pfle-

21 Der IDS setzt das ILS Aleph 500 ein und verwendet damit MARC 21 auch als Intern- und Kata-logisierungsformat

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gen zu muumlssen sondern auf eine kompetente und regelmaumlszligige Aktualisierung des Formatsdurch die MARC-Gremien bauen zu koumlnnen Auch da haben sich die Erwartungen klarerfuumlllt obwohl wir nicht darum herum kommen diese Aumlnderungen IDS-intern zu disku-tieren da wir ja nur eine abgespeckte und fuumlr unsere Beduumlrfnisse adaptierte Version vonMARC21 benutzen

Frage Gibt es etwas das der IDS im Kontext des Formatumstiegs aus heutiger Sichtanders machen wuumlrde (von Details abgesehen)WT Ich kann nicht fuumlr den ganzen IDS sprechen aber spontan wuumlsste ich nicht wasanders haumltte gemacht werden muumlssen

Frage War auch UNIMARC statt USMARC fuumlr den IDS eine diskutierte Option vordem Umstieg bzw was waren die Gruumlnde die fuumlr (damals noch) USMARC und gegenUNIMARC sprachenWT Fuumlr USMARC sprach vor allem die groszlige Verbreitung was die Nutzung vonFremddaten wesentlich erleichtert

Frage Ist die Anpassung der Abbildung von Hierarchien in den Titeldaten an diemit dem Update Nr 8 (httpwwwlocgov-marc-bibliographic-bdapndxghtml) eingefuumlhrten Verlinkungsmoumlglickeiten uumlber IDs in MARC 21 fuumlr den IDS ein The-maWT Diese Verlinkung uumlber das Unterfeld $w war und ist fuumlr uns ein zentraler PunktWie oben erwaumlhnt ist das KIDS-Format eine deutlich abgespeckte MARC-Version Ineinzelnen Punkten haben wir aber das MARC-Format auch erweitert Das Unterfeld $wist eine dieser Erweiterungen Dabei haben wir uns fuumlr die hierarchischen Verknuumlpfungenbei mehrbaumlndigen Werken und Schriftenreihen nicht fuumlr die Felder 440830 entschiedensondern benutzen ausschlieszliglich Feld 490 (vgl KIDS-Format [Referenz [23]])

Frage Wie hoch ist in etwa der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen bei der Erfassungvon Titeldaten Ist der Anteil der Fremddatenuumlbernahmen mit dem Wechsel zu MARCgestiegen Was sind die wichtigsten Quellen bei der FremddatenuumlbernahmeWT Vor der Einfuumlhrung von MARC im Jahr 1999 wurden im IDS kaum Fremddatengenutzt heute werden rund 40 der Titelaufnahmen aus Fremddaten importiert DieserAnteil ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gestiegen

Frage Liefert der IDS auch Daten in die anglo-amerikanische MARC-Welt (Bei Lie-ferungen von Titelaufnahmen uumlber Z3950 bei Fremddatenuumlbernahme laumlsst es sich ver-mutlich schwer durch den IDS abschaumltzen)WT Bisher wird noch nichts geliefert Erste Gespraumlche mit OCLC uumlber eine Integrationin WorldCat haben aber stattgefunden

Frage Wie machen sich die Unterschiede bei der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken

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zwischen rdquoLOCMARCldquo und rdquoIDS MARCldquo bei der Fremddatenuumlbernahmen bemerkbarWT Die Verknuumlpfung in 490 $w muss bei der Fremddatenuumlbernahme nachtraumlglich hin-zugefuumlgt werden

Frage Sie schreiben in Ihrem Artikel im Bibliotheksdienst 35 Jg (2002) Heft 10 rdquoEi-nige Erfahrungen aus dem Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)ldquo dass mit derMoumlglichkeit mehrbaumlndige Werke auch in einem Datensatz abzubilden (Vermerk in derKollation rdquo505-Methodeldquo) die Anzahl der mehrstufig erfassten mehrbaumlndigen Werkeganz wesentlich reduziert wurde Koumlnnen Sie kurz erlaumlutern was die Gruumlnde fuumlr dieReduzierung der mehrstufigen Erfassung waren und was aus der heutigen Sicht mit ge-wonnenen praktischen Erfahrungen die Vor- und evtl auch Nachteile der ReduktionsindWT Traditionell wurden - vor allem im deutschsprachigen Raum - mehrbaumlndige Werkeuumlberwiegend wenn nicht ausschlieszliglich mehrstufig erfasst Aus unserer Sicht macht dasdurchaus Sinn bei komplexeren mehrbaumlndigen Werken Bei einfacheren Faumlllen sind jedocheinstufige Aufnahmen vorzuziehen Das MARC-Format bietet verschiedene Moumlglichkeitenzur Behandlung von mehrbaumlndigen Werken Fuumlr den IDS haben wir im Kap 13 derKIDS definiert in welchem Fall welches der drei Verfahren angewandt werden soll (vgl[Referenz [32]] )Einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke sind sowohl fuumlr uns Bibliothekare als auch fuumlrdie Benutzenden einfacher zu handhaben weil alle noumltigen Angaben in einer einzigenTitelaufnahme zu finden sind Auch die Erwerbungsdaten sind dann klar einer einzigenAufnahme zugeordnet Voraussetzung ist natuumlrlich dass der Web-Katalog des Bibliotheks-systems es zulaumlsst Vormerkungen differenziert fuumlr einzelne Baumlnde des Werkes setzen zukoumlnnen Beispiele von mehrbaumlndigen Werken im Katalog der Unibibliothek St Gallen(httpalephunisgchF)Fall 1 Baumlnde tragen keine Stuumlcktitel Die Unterscheidung der Baumlnde findet nur auf derExemplarebene statt Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre hrsg von SiegfriedG Haumlberle Muumlnchen 2008Fall 2 Angaben zu den einzelnen Baumlnden werden im Feld 505 erfasst Gagliardi ErnstGeschichte der Schweiz 3 Aufl Zuumlrich 1938Fall 3 das mehrbaumlndige Werk wird mehrstufig erfasst Cassirer Ernst GesammelteWerke Hamburg Meiner 1998-

25 Mehrwerte des Formatumstiegs

Ein wesentliches Ziel der Abloumlsung des nur in Deutschland und Oumlsterreich verwendetenFormats MAB2 durch MARC 21 ist die Verbesserung der Vernetzbarkeit des Datenaus-tausches uumlber nationale Grenzen hinweg [33] Als Gruumlnde fuumlr den Formatwechsel vonMAB2 zu MARC 21 werden entsprechend vor allem solche genannt die mehr oder weni-

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ger unmittelbar mit der international weiteren Verbreitung von MARC 21 im Zusammen-hang stehen Die vorgebrachten Argumente aumlhneln denjenigen die auch beim IDS [24](s o) und in Groszligbritannien [14] bei der Entscheidung fuumlr MARC 21 ausschlaggebendwaren

In diesem Abschnitt sollen die in der Diskussion des Formatumstiegs genannten Mehr-werte eroumlrtert werden die sich fuumlr Bibliotheken bzw Verbuumlnde in Deutschland und Oumls-terreich aus dem Formatwechsel ergeben koumlnnen

Austausch zwischen bibliographischen Datenbanken

Vor dem Hintergrund dass MARC 21 das am weitesten verbreitete ndash wenn auch na-tuumlrlich nicht das einzige ndash internationale Format fuumlr bibliographische Daten ist ist dieErhoumlhung des Anteils der Fremddatenuumlbernahme bei fremdsprachigen Titelaufnahmenein erklaumlrtes Ziel des Formatumstiegs In keinem anderen Format liegen mehr biblio-graphische Datensaumltze vor und aufgrund der Bedeutung von MARC 21 koumlnnen i d Rauch Bibliotheken und Bibliotheksverbuumlnde auszligerhalb des MARC 21-Bereiches das For-mat als Austauschformat verwenden Auszliger Bibliotheken und Verbuumlnden im MARC 21-Raum verwendet beispielsweise auch die weltweit groumlszligte Datenbank fuumlr bibliographischeDaten der WorldCat22 MARC 21 in einer eigenen Interpretation (OCLC-MARC) alsAustausch und Katalogisierungsformat Welches Potential fuumlr eine einzelne Bibliothek inder Fremddatenuumlbernahme von MARC 21 Daten liegt haumlngt aber natuumlrlich stark vonderen Profil ab Je internationaler das Erwerbungsprofil ausgerichtet ist desto groumlszligerwird das Potential sein

Die Datenuumlbernahme im MARC 21-Format ist dabei auch jetzt schon Praxis inDeutschland und Oumlsterreich Alle an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzten rdquogroszligenldquoBibliothekssysteme sind MARC 21-kompatibel in dem Sinne dass sie MARC 21 Da-ten einlesen und liefern koumlnnen Aber es macht aufgrund der Komplexitaumlt bibliographi-scher Daten fuumlr die Qualitaumlt der Datenuumlbernahme einen Unterschied ob ein System einauf MARC 21 ausgerichtetes Internformat hat oder rdquonurldquo mehr oder weniger komplexeImport- und Exportfilter fuumlr MARC 21 hat23 Dabei ist es weniger von Bedeutung obintern MARC 21 oder ein auf MARC 21 abgestimmtes Format verwendet wird Der For-matumstieg wird auf jeden Fall vor allem bei den Systemen mit Aufwand verbunden seindie nicht auf MARC 21 sondern auf MAB2 ausgerichtet sind Aber das sind andererseitsauch genau die Systeme bei denen der Import von MARC 21 Daten komplex und mitVerlust behaftet ist

Unterschiede die zwischen verschiedenen Auspraumlgungen von MARC 21 in der Abbil-dung von mehrbaumlndigen Werken existieren fuumlhren dazu dass bei der Uumlbernahme vonmehrbaumlndigen Werken oder Teilen davon manuelle Nacharbeiten durchgefuumlhrt werdenmuumlssen Das wird sich beim internationalen Datenaustausch bemerkbar machen Einstu-

22 Der WorldCat (httpwwwworldcatorg) enthaumllt nach eigenen Angaben inzwischen uumlber 100Mio bibliographische Datensaumltze (httpwwwoclcorgworldcatstatisticsdefaulthtm)

23 Eine verbindliche Konkordanz zwischen den Formaten gibt es zudem nur in der Richtung MAB27rarr MARC 21 und auch diese nur aufgrund des bevorstehenden Formatumstiegs

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fige Aufnahmen sind dabei leichter zu behandeln enthalten aber weniger Informationender Teile und die Verknuumlpfung mit Informationen die sich auf ein Teil beziehen istdeutlich komplizierter (vergl Diskussion am Ende der Arbeit)

Im Kontext der Fremddatenuumlbernahme sei abschlieszligend nochmals darauf hingewie-sen dass Formate rdquonurldquo der Container sind in denen die nach einem Regelwerk an-gesetzten Metadaten untergebracht werden Nur wenn beides Format und Regelwerkuumlbereinstimmen koumlnnen zwei Datenpools wirklich kompatibel sein Die automatischeFilterung von Daten auf der Ebene des Regelwerks ist dabei noch mal deutlich kom-plizierter und fehleranfaumllliger als auf der Ebene des Formats Denn ein Format kodiertdie Bedeutung eines Feldes in maschinenlesbarer Form ein Regelwerk legt dagegen festwie die Information beschrieben werden hat also einen deskriptiven Ansatz [17] Solan-ge in AACR2 angesetzte Daten in eine RAK-Umgebung uumlbernommen werden koumlnnenmanuelle Korrekturen daher notwendig werden

Bedeutung von MARC 21 als Katalogisierungsformat

In der anglo-amerikanischen Bibliothekswelt ist MARC 21 nicht nur das Austauschfor-mat sondern auch als allgemein verwendetes Katalogisierungsformat sehr viel weiterverbreitet als es MAB2 im Deutschland und Oumlsterreich ist Charles R Croissant (SeniorCatalog Librarian Saint Louis University USA) beschreibt die Bedeutung von MARC 21als Katalogisierungsformat im anglo-amerikanischen Raum so (pers comm) rdquoMARC21ist bei uns schlichtweg das Katalogisierungsformat ( [ ] eben nicht nur Austausch-format sondern auch das allgemeine Katalogisierungsformat) die Zahl der Bibliothekendie MARC21 nicht anwenden ist sehr klein und hauptsaumlchlich auf Sonderbibliothekenbeschraumlnkt Vertrautheit mit MARC21 darf eigentlich bei allen Katalogisierern voraus-gesetzt werden die universelle Vertrautheit mit MARC21 erleichtert die berufsinterneKommunikationldquo

Der Formatumstieg bietet die Chance dass in Folge die Anzahl der im deutschspra-chigen Raum eingesetzten ILS steigt die MARC 21 als Katalogisierungsformat verwen-den und damit Katalogisierern nicht nur das gemeinsam verwendete Regelwerk sondernauch ein gemeinsam verwendetes Format als Basis der Kommunikation dienen kannEin gemeinsam verwendetes Katalogisierungsformat kann auch die Kommunikation mitSystembibliothekaren und Mitarbeitern aus der Systembetreuung erleichtern

ILS und andere Software

Der Verzicht auf Besonderheiten und Anforderungen eines rdquoregionalenldquo Formats oumlffnetden Markt fuumlr internationale Anbieter von Bibliothekssystemen Es entfaumlllt die Notwen-digkeit von MAB2-spezifischen Filtern und Schnittstellen fuumlr den Import und ExportAuszligerdem wird die Verwendung von MARC 21 als Katalogisierungsformat so wie imanglo-amerikanischen Raum uumlblich auch im deutschsprachigen Raum moumlglich Bei be-reits in Deutschland und Oumlsterreich eingesetzten Systemen entfaumlllt die Pflege und Wei-

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terentwicklung von MAB2-Spezifika die von den Herstellern betrieben und von derenKunden den Bibliotheken bezahlt werden muumlssen

Vorteile in technischer Hinsicht ergeben sich nicht nur auf der Ebene von Biblio-thekssystemen sondern auch aus einer groszligen Anzahl fuumlr die Verarbeitung von MARC 21Daten existierender Tools Auf den Webseiten der LoC wird eine Uumlbersicht uumlber rdquoMARC-TOOLSldquo ganz unterschiedlicher Herkunft gegeben [34] Darunter finden sich kommerzi-elle Programme aber auch Open Source Entwicklungen wie z B die MARC Perl Mo-dule24 mit einer Open Source Produkten oft eigenen internationalen Community ausAnwendern und Entwicklern

Kostenrechnung

Natuumlrlich muumlssen die erwarteten Mehrwerte gegen die entstehenden Kosten der Format-umstellung gerechnet werden Die Umstellung bedeutet einen betraumlchtlichen Einsatz vonfinanziellen Mitteln und Personalressourcen Diese Kosten entstehen zum groszligen Teilbereits in der Vorbereitung des Formatwechsels zum Beispiel fuumlr die noumltigen Schulun-gen der Mitarbeiter die mit einem System arbeiten dessen Katalogisierungsformat vonMAB2 auf MARC 21 umgestellt wird oder bei der Migration von Systemen bei denen dasInternformat umgestellt wird Die Vorteile der Internationalisierung der Formatumstel-lung werden sich dagegen erst mittel- und langfristig bemerkbar machen QuantitativeGegenrechnungen wie z B die ldquoKosten-Nutzen-Analyserdquo der Firma Kienbaum die imAbschlussbericht der DNB an die DFG zum Projekt ldquoUmstieg auf internationale For-mate und Regelwerke (MARC21 AACR2)rdquo zitiert wird [33] muumlssen daher bestehendeEntwicklungen uumlber einen laumlngeren Zeitraum extrapolieren was notwendigerweise eineUnsicherheit des Ergebnisses mit sich bringt

24 httpmarcpmsourceforgenet

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Kapitel 3

Die fachuumlbergreifende Sicht

Die Einleitung des im Januar 2008 veroumlffentlichten Reports der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo1 einer von der LoC formierten Gruppe aus Vertreterndes oumlffentlichen und privaten Informationsbereichs in den USA beginnt mit den WortenldquoThe future of bibliographic control will be collaborative decentralized international inscope and Web-based Its realization will occur in cooperation with the private sector andwith the active collaboration of library users [] Libraries must continue the transitionto this future without delay in order to retain their relevance as information providersrdquo[35]

ldquoBibliographic Controlrdquo ist in dem Report als ein sehr weiter Begriff beschrieben derdie Mechanismen zusammenfasst die die Verwaltung die Identifikation und das Auf-finden von Informationen ermoumlglicht die von oder uumlber Bibliotheken in gedruckter unddigitaler Form angeboten werden Metadaten spielen in diesem Kontext eine wesentlicheRolle sind aber nur ein Teilaspekt

Das skizzierte Bild passt in die generelle Entwicklung in der Informationswelt diedurch die Vernetzung unterschiedlicher Typen von Metadaten verschiedener Institutionenzu integrierten webbasierten Serviceangeboten gepraumlgt ist Die im Report genanntenEmpfehlungen sind dabei vom Ansatz her konzeptionell und zielen nicht ndash oder nur insehr allgemein gehaltener Weise ndash auf die Implementierung bestimmter Technologien ab

Vor dem Hintergrund dieses groumlszligeren Bildes der fachuumlbergreifenden Vernetzung vonMetadaten wird in diesem Kapitel betrachtet wie gut MARC 21 mit aktuellen techni-schen Entwicklungen auf dem Gebiet der Formate und Protokolle als Basis vernetzterInformationsstrukturen ldquozusammenpasstrdquo Es wird auch kurz auf den fuumlr die Vernetzungvon Metadaten wesentlichen Aspekt persistenter Identifier eingangen

1 httpwwwlocgovbibliographic-future

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31 XML-basierte Metadatenformate

Die oben zitierte Aussage uumlber die Zukunft von ldquoBibliographic Controlrdquo als ldquoWeb-basedrdquoimpliziert die Verwendung von de facto Webstandards fuumlr Metadaten XML als Contai-nerformat (vergl Abschnitt 11) und Unicode als Zeichensatz Betrachtet werden hierdaher ausschlieszliglich Formate fuumlr die XML-Schemata existieren

311 MARCXML

Das von der LoC (NDMSO) entwickelte XML-Schema fuumlr MARC 21 [36] kann fuumlr alleMARC-Formate (siehe Tabelle 12) verwendet werden da es nur die Ebene des Con-tainerformats beschreibt und damit die Spezifikation auf Formatebene rdquoerbtldquo Die Kon-vertierung auf der Ebene des Containerformats zwischen ISO 2709 und XML ist imVergleich zu der Konvertierung auf der Ebene eines Formats (wie z B von MAB2 zuMARC 21) sehr einfach und kann in beide Richtungen verlustfrei durchgefuumlhrt werden(vergl Beispiel A3 im Anhang) Fuumlr MARCXML-Daten wird der Unicode Zeichensatz(kodiert in UTF-8) verwendet Auch die Konvertierung von MARC-8 dem Zeichensatzvon MARC 21 im ISO 2709 Container2 zu Unicode ist verlustfrei moumlglich3

312 MODS

MODS (Metadata Object Description Schema) ist ein von der LOC (NDMSO) einwickel-tes XML-basiertes Format fuumlr bibliographische Titeldaten [37] MODS ist von MARC 21Bibliographic abgeleitet aber gegenuumlber MARC 21 vereinfacht Im Gegensatz zu MARC-XML wird im MODS XML-Schema nicht nur die Ebene des Containerformats beschrie-ben sondern die zu verwendenden Felder (Tags) und damit auch die Ebene des Formatesselber

MODS verwendet textbasierte (ldquosprechenderdquo) statt numerischer Feldkennzeichen bzwTags (siehe Beispiel A4 im Anhang) und ist daher auszligerhalb der Bibiothekswelt (odergenauer auszligerhalb der MARC 21-Welt) verstaumlndlicher Es ist entwickelt worden als Kom-promiss zwischen den sehr detailierten und auf die Verwendung im Bibliotheksbereichhochspezialisierten MARC 21 einerseits und dem deutlich einfacheren Dublin Core (DC)(s u) andererseits MODS ist dabei aber wesentlich dichter am MARC 21 als an DCEine ausfuumlhrliche Beschreibung von MODS wird von Rebecca Guenther (LoC NDMSO)gegeben [38]

Entsprechend der Intention bei der Entwicklung findet MODS als bibliographischer2 Fuumlr MARC 21-Datensaumltze im ISO 2709 Container kann als Zeichensatz ausser MARC-8 auch

Unicode verwendet werden Der verwendete Zeichensatz wird im Leader eines MARC 21-Datensatzesangegeben

3 Umgekehrt geht das nicht verlustfrei wenn man davon absieht dass es die Moumlglichkeit gibtUnicode-Zeichen die nicht im MARC-8 darstellbar sind in einem in MARC-8 kodierten Datensatzhinter einer ldquoescape sequencerdquo als Unicode-Zeichen unterzubringen

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Metadatenstandard auch auszligerhalb der Bibliothekswelt Verwendung MODS wird alsMetadatenformat fuumlr OAI-PMH eingesetzt es ist ein festgelegter Datenstandard fuumlrSRUW und ein unterstuumltzes Extension Schema fuumlr METS (Auf die Protokolle OAI-PMH und SRUW sowie das Format METS wird weiter unten eingegangen)

Zu MODS existiert ein ebenfalls von der LoC entwickeltes Normdaten-AnalogonMADS (Metadata Authority Description Schema)

Kompatibilitaumlt mit MARC

Bei der Entwicklung von MODS wurde von der LOC als ldquoMaintenance Agencyrdquo beiderFormate darauf geachtet dass MODS mit MARC 21 sehr weitgehend kompatibel ist Daswurde z B dadurch erreicht dass in MODS ein Subset von MARC 21 Feldern verwendetwird und die meisten Elemente eine Entsprechung in MARC 21 haben [39]

Es gibt von der LoC eine Konkordanz zwischen MODS und MARC 21 fuumlr beideRichtungen [11] und XSL (Extensible Stylesheet Language) Stylesheets fuumlr die Transfor-mation von MARCXML zu MODS und umgekehrt [15] Da MODS in der bibliographi-schen Beschreibung gegenuumlber MARC 21 vereinfacht ist geht bei der Konvertierung vonMARC 21 zu MODS allerdings Information verloren

313 ONIX

ONIX (Online Information Exchange) ist ein vor allem von Verlagen und vom Buchhan-del verwendetes XML-basiertes Metadatenformat Auszliger bibliographischen Daten koumln-nen in ONIX auch Informationen fuumlr rechtliche und administrative Zwecke aber z Bauch Inhaltsverzeichnisse Umschlagbilder Autorenfotos oder Rezensionen aber auchVerweise darauf enthalten sein Verantwortlich fuumlr ONIX ist EDItEUR4 die interna-tionale Dachorganisation fuumlr die Entwicklung von Standards in der Buch- und Zeitschrif-tenbranche Auf den Webseiten von EDItEUR liegt auch das XML-Schema fuumlr ONIX[40]

ONIX und MARC 21

Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft gibt es unterschiedliche Ausrichtungen derbeiden Formate ONIX laumlszligt eine weniger detaillierte bibliographische Beschreibung zuals MARC 21 enthaumllt aber dafuumlr Daten die in MARC 21 nicht untergebracht werdenkoumlnnen wie z B adminstrative Daten die fuumlr die Verwendung in der Verlags- und Buch-branche auch beim Datenaustausch benoumltigt werden Dennoch gibt es Uumlberschneidungenzwischen MARC 21 und ONIX was den ldquoKernbereichrdquo der bibliographischer Beschrei-bung angeht

4 httpwwwediteurorg

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Auf den Webseiten der LoC sind sowohl eine Konkordanz von ONIX zu MARC 21[41] als auch ein XSL Stylesheet fuumlr die Transformation von ONIX zu MARC 21 [15]hinterlegt Damit ist die Konvertierung des fuumlr Bibliotheken relevanten Teils von ONIXDaten nach MARC 21 moumlglich und von Verlagen oder dem Buchhandel in gelieferteONIX-Daten koumlnnen von Bibliotheken verwendet werden Dabei enthaltene Inhaltsan-gaben oder Buchbeschreibungen koumlnnen fuumlr die Kataloganreicherung uumlber URL-basierteVerlinkungen in MARC 21-Daten eingebunden verwendet werden [42]

314 Dublin Core

Dublin Core (DC) ist ein Metadaten-Standard fuumlr einen sehr weiten Bereich von In-formations -Objekten DC ist im Vergleich zu Metadaten-Formaten die auf einen be-stimmten Typ von Daten spezialisiert sind sehr viel einfacher aber damit auch sehr vieluniverseller verwendbar Es ist als gemeinsame disziplinuumlbergreifende Schnittmenge alsMetadaten-Standard in verschieden ausgerichteten Bereichen der Informationswelt weitverbreitet

Der DC Standard umfasst zwei Ebenen Das einfache ldquoDC unqualifiedrdquo (simple)mit 15 Kernelementen des Dublin Core Element Sets5 und ldquoDC qualifiedrdquo in dem dieElemente durch die Verwendung von Qualifiern weiter differenziert werden und auchFormatvorgaben gemacht werden koumlnnen

Verantwortlich fuumlr das Format ist die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI)6Es existieren fuumlr DC verschiedene XML-Schemata u a fuumlr die Verwendung im RDFOAI-PMH oder SRUW Kontext

Dublin Core und MARC 21

Ein Typ von Informations-Objekten fuumlr den DC verwendet wird sind textbasierte Do-kumente Damit gibt es Uumlberschneidungen in der Anwendung mit bibliographischen For-maten

Auf den Webseiten der LoC sind Konkordanzen zwischen MARC 21 zu DC (unquali-fied und qualified) in beide Richtungen hinterlegt7 Auszligerdem existieren XSL Stylesheetsfuumlr die Transformation von MARCXML zu DC8 und DC zu MARCXML

Da DC sehr viel einfacher als MARC 21 ist geht bei der Konvertierung von MARCzu DC natuumlrlich Information verloren In Beispiel A5 (Anhang) ist zum Vergleich die indieser Arbeit als Beispiel verwendete Titelaufnahme der LoC als DC Datensatz (SRW-kodiert) dargestellt

5 httpdublincoreorgdocumentsdces6 httpdublincoreorg7 Dublin Core to MARC Crosswalk httpwwwlocgovmarcdccrosshtml MARC to Dublin

Core Crosswalk httpwwwlocgovmarcmarc2dchtml8 fuumlr MARCXML zu RDF (unqualified) fuumlr Kodierugen un RDF OAI und SRW

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315 METS

METS (Metadata Encoding and Transmission Standard) ist ein XML basiertes Metada-tenformat fuumlr die Verwaltung und den Austausch von digitalen Objekten [43] METS istkein bibliographisches Format sondern ein modular aufgebautes Rahmenformat in demin unterschiedlichen Sektionen unterschiedliche Arten von Metadaten untergebracht wer-den koumlnnen Dazu gehoumlren beschreibende administrative und technische (strukturelle)Daten aber z B auch solche die rechtliche Aspekte beschreiben In einigen Segmenteneines METS Datensatzes koumlnnen dazu Metadaten im XML-Schema eines anderen XMLNamensraumes ldquoeingehaumlngtrdquo und uumlber Verweise auch externe Dateien eingebunden wer-den METS ist ein international weit verbreiteter Standard fuumlr digitale Repositorien undwird auch fuumlr OAIS Informations-Objekte in der Langzeitarchivierung eingesetzt [44]

Zustaumlndig (ldquoMaintenance Agencyrdquo) fuumlr METS ist die LOC (NDMSO) Entwickeltwurde das Format innerhalb einer Initiative der Digital Library Federation (DLF)9 EineEinfuumlhrung in METS wird auf den Webseiten der LoC gegeben [45]

METS und MARC 21

In dem METS-Segment fuumlr Metadaten fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung (Descriptive Me-tadata) kann auf eine externe Datei verwiesen werden oder es koumlnnen auch die Datenselber eingebettet sein

In jedem Fall muss der Typ der Metadaten (ldquoMDTYPErdquo) angegeben werden Unterden guumlltigen Typen10 sind auch die vier Formate die von METS Editorial Board offziellunterstuumltzt (ldquoendorcedldquo) werden MARCXML MODS DC und VRA11 MARCXMLund MODS sind dabei die bibliographischen Extensionsformate die in METS fuumlr dieinhaltliche Beschreibung eines digitalen Objekts verwendet werden koumlnnen wenn derAbstrahierungsgrad von DC nicht ausreichend ist

32 Suche und Retrieval-Protokolle

Nach XML-basierten Formaten sollen zwei ebenfalls XML-basierte Protokolle mit fach-uumlbergreifender Bedeutung betrachtet werden OAI-PMH und SRUW

9 httpwwwdigliborg10 Die guumlltigen Formate sind im XML-Schema von METS angegeben httpwwwlocgov

standardsmetsmetsxsd11 Visual Resources Association (VRA) ist ein XML basiertes Metadatenformat fuumlr visuelle Objekte

httpwwwvraweborgprojectsvracore4indexhtml

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321 OAI-PMH

OAI-PMH ist das von der Open Archives Initiative (OAI)12 entwickelte Protokoll zumEinsammeln (ldquoharvestenrdquo) von Metadaten von Datenlieferanten [46] Die Daten typi-scherweise bibliographische Metadaten von Dokumentenservern dienen vor allem zurWeiterverwendung von Service Providern z B fuumlr das Erstellen eines gemeinsamen In-dex uumlber alle ldquogeharvestenrdquo Repositorien

In OAI-PMH ist nicht festgelegt in welchen Formaten ein Datenlieferant Metadatenliefern koumlnnen muss auszliger dass alle angebotenen Formate einem guumlltigen XML-Formatentsprechen muumlssen und dass mindestens Dublin Core (unqualified) als ein (oder daseinzige) Format angeboten werden muss DC ist damit die gemeinsame minimale Basisfuumlr OAI-Datenlieferanten und Service Provider

OAI-PMH und MARC 21

Welche Formate auszliger DC von einem OAI-Datenlieferant angeboten werden ist derjeweiligen Institution uumlberlassen richtet sich damit vor allem nach deren fachlicher Aus-richtung und den in der jeweiligen ldquoCommunityrdquo verwendeten Standards

In Tabelle 31 sind die Formate aufgelistet die am haumlufigsten von den bei der OAIregistrierten Datenlieferanten13 angeboten werden

Reihenfolge Anzahl angegebener Formatbezeichner1 651 oai_dc

79 1 oai_marc marcxml marc21 marc_xml marc2 61 oai_marc3 47 marcxml4 45 junii25 37 rfc180712 23 mets15 17 mods

Tabelle 31 Die haumlufigsten angebotenen Metadatenformate der bei der OAI registrier-ten Datenlieferanten sortiert nach der Haumlufigkeit Angegeben sind die auf die Anfrageverb=ListMetadataFormats genannten Formatbezeichner Insgesamt haben 651 der 794registrierten Datenprovider eine auswertbare Anwort geliefert Die Anzahl der unter-schiedlichen Formatbezeichner ist 122 MAB2 wurde von keinem Lieferanten angeboten1Zusammenfassung aller Antworten in denen mindestens ein MARC 21 Format genanntwurde Stand der Abfrage 27 April 2008

12 httpwwwopenarchivesorg13 Die Liste der bei der Open Archives Initiative registrierten Datenlieferanten ist auf den Webseiten

der OAI hinterlegt httpwwwopenarchivesorgRegisterBrowseSites

45

Etwa 10 der OAI-Datenlieferanten bieten MARC 21 als Format an Damit istMARC 21 auszliger dem obligatorischen DC das am haumlufigsten angebotene Format14METS und MODS finden sich an 12 bzw 15 Stelle der Haumlufigkeitsverteilung der angebo-tene Formate MAB2 wurde dagegen von keinem Datenlieferanten als Format angeboten

322 SRUW

SRU (Search Retrieve URL Service) ist eine Weiterentwicklung des Z3950 Prokokollsim Rahmen der Initiative Z3950 International Next Generation (ZING) VerantwortlicheldquoMaintenance Agencyrdquo fuumlr SRUW wie auch fuumlr die in SRUW verwendete Abfrage-sprache CQL ist die LoC15 Die Funktionalitaumlt von SRU ist mit Z3950 kompatibel [47]Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von SRU war aber die Verwendung von Web-Technologien um die Verwendung auch auszligerhalb der Bibliothekswelt zu erleichtern

In der aktuellen Spezifikation 12 koumlnnen die Parameter der Anfrage als HTTP Getoder Post Variablen uumlbergeben werden oder die Kommunikation (in beide Richtungen)in einem SOAP16 Container untergebracht sein17 Im letzten Fall wird oft auch die Be-zeichnung SRW (Search Retrieve Web Service) verwendet In jedem Fall ist die Antwortdes SRU Servers XML-basiert

SRUW und MARC 21

Auf den Webseiten der LoC ist eine Liste der registrierten SRU Satz-Schemata (ldquorecordschemardquo) hinterlegt [48] Die registrierten bibliographischen Formate sind MARCXMLMODS ONIX und Dubblin Core (qualified) Andere Formate koumlnnen aber bei der LoCregistriert oder auch ohne Registrierung verwendet werden Z B wird MAB2 uumlber dieSRU-Schnittstelle der DNB18 angeboten

33 Identifier

Die internationale Vernetzung von Metadaten zwischen verschiedenen Institutionen er-fordert die Existenz von global verwendbaren persistenten Identifiern Solche Identifierbzw ein international etabliertes Konzept19 fuumlr deren Verwendung fehlt aber im Bereichbibliographischer Metadaten und dem Umfeld in dem sie verwendet werden

14 Auszliger MARCXML wird haumlufig auch MARC 21 in einem XML-Schema der OAI angeboten Seit derVeroumlffentlichung von MARCXML empfiehlt die OAI selber aber die Verwendung des LoC-Standards

15 Die LoC ist auch fuumlr Z3950 veranwortlich Auf Z3950 wird in dieser Arbeit aber nicht eingegangenda hier nur neuere XML-basierte Entwicklungen betrachtet werden

16 SOAP ist ein XML-basiertes Protokoll fuumlr den Datenaustausch und entfernte Prozeduraufrufehttpwwww3orgTRsoap

17 httpwwwlocgov8081standardssruspecstransporthtml18 httpservicesd-nbdesrudnb19 Wozu ggf auch Resolver gehoumlren die dem Identifier einen Ort im Web (ldquoLocatorrdquo) zuordnen

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Dieses Problem macht sich schon beim Austausch von verknuumlpften bibliographischenDaten bemerkbar was wie bereits angemerkt wurde ein Grund fuumlr die Verwendung vonldquotextual linksrdquo in LoC MARC 21 ist Ohne ein etabliertes System persistenter und welt-weit nutzbarer Identifier sind einstufig erfasste mehrbaumlndige Werke einfacher zu hand-haben als mehrstufige Aufnahmen weswegen beispielsweise der IDS neben mehrstufigenAufnahmen fuumlr komplizierte Faumllle auch einstufige Aufnahmen verwendet (siehe Seite 36)Das Problem das sich an dieser Stelle zeigt wird sich mit zunehmender Vernetzung bi-bliographischer und anderer Metadaten ndash auch fachuumlbergreifend uumlber die Grenzen derBibliothekswelt hinaus ndash verschaumlrfen

Die LoC beobachtet daher die Entwicklung im Bereich persistenter Identifier hinsicht-lich moumlglicher Verwendung fuumlr bibliographische Metadaten Diese Aktivitaumlten erfolgenim Rahmen der IFLA Aliance for Bibliographic Standards (ICABS)20 und innerhalb derin dieser Initiative beteiligten Nationalbibliotheken vor allem in Kooperation mit derNationalbibliothek von Australien21 [47]

Diskutiert wird vor allem die Verwendung von Uniform Resource Identifiern (URI) iminfo Schema Beispiele der Verwendung von DOI (Digital Object Identifier) und LCCN inden inzwischen fuumlr rdquoinfo URIsldquo registrierten Namensraumlumen22 rdquodoildquo bzw rdquolccnldquo werdenauf den Webseiten der LOC beschrieben [49]

Identifier im Kontext des Formatumstiegs

Mit Update Nr 8 sind auf Betreiben der EG Datenformate im Vorfeld des Formatwech-sels in Deutschland und Oumlsterreich die Moumlglichkeiten der Verlinkung zwischen MARC 21Datensaumltzen (Titel und Normdaten) unter Verwendung von IDs deutlich ausgebaut wor-den An dieser Stelle hat der Formatwechsel also zunaumlchst vor allem Auswirkung aufMARC 21 selber

Damit ruumlckt die Anwendung von ID-basierten Verknuumlpfungen in die Praxis des Daten-austausch mit MARC 21 Daten ein23 auch wenn sich das Fehlen von weltweit verwend-baren Identifiern zunaumlchst genauso bemerkbar machen wird wie das derzeit bei MAB2der Fall ist Aber auch vor dem Hintergrund der oben genannten Aktivitaumlten der LoC ICABS auf dem Gebiet persistenter Identifier zeichnet sich eine Entwicklung ab die fuumlrdie zu erwartende Zunahme der Vernetzung bibliographischer Metadaten notwendig ist

Genannt sei als ein fuumlr die mittelfristige Zukunft diskutiertes Beispiel so einer Ent-wicklung die rdquoFRBRizationldquo von bibliographischen Metadaten also die Vernetzung ver-schiedener Entitaumlten (z B rdquoworkldquo rdquoexpressionldquo rdquomanifestationldquo rdquoitemldquo) in zukuumlnfti-gen bibliographischen Datenbanken entsprechend den IFLA rdquoFunctional Requirementsfor Bibliographic Recordsldquo24 [50] [51]

2021 httpwwwnlagovaupaditopics36html22 httpinfo-uriinforegistrydocsmiscfaqhtmlwhich_namespaces23 Beim IDS (Format und Regelwerk KIDS) gibt es das bereits (vergl Abschnitt 21)24 httpwwwiflaorgVIIs13wgfrbrindexhtm

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Diskussion

MARC 21 ist wie MAB2 kein neues Format und wenn es auch im Laufe seines et-wa 40-jaumlhrigen Bestehens immer wieder Gegenstand von Modifikation war spiegelt esdoch in seiner Grundstruktur noch seinen Ursprung aus der Zeit wieder in der der Da-tenaustausch uumlber den Transport von Magnetbaumlndern abgewickelt wurde und in derelektronischen Datenverarbeitung Batchjobs dominierten

Aus diesem Grund war die Untersuchung der Stabilitaumlt von MARC 21 (und AACR2)ein wesentlicher Arbeitsschritt im Vorfeld des Formatumstiegs Der Abschlussbericht desvon der DNB durchgefuumlhrten DFG-Projektes ldquoUmstieg auf internationale Formate undRegelwerke (MARC21 AACR2)ldquo [33] zitiert in diesem Zusammenhang eine Untersu-chung auf Basis der Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen des amerika-nischen Bibliothekswesens Die Quintessenz ist dass MARC 21 auf absehbare Zeit nichtdurch einen anderen Standard ersetzt werden wird aber vor allem dahingehend weiter-entwickelt wird dass die Anreicherung von Websites Rezensionen Inhaltsverzeichnissenund aumlhnlichen Daten moumlglich ist und MARC 21-Daten staumlrker mit anders ausgerichtetenMetadatenstandards vernetzt werden koumlnnen

Auch in dem zu Beginn von Kapitel 3 erwaumlhnten Report der ldquoWorking Group on theFuture of Bibliographic Controlrdquo wird auf die Thematik bibliographischer Standards ein-gegangen [35] Dort wird Kritik an MARC 21 besonders im Z392 (ISO 2709) Containergeaumluszligert Es wird darauf hingewiesen dass MARC 21 nur innerhalb der Bibliothekswelt(ldquolibrary communityrdquo) verwendet wird und ein flexibel erweiterbares und modulares For-mat25 gefordert das die Verwendung in webbasierten Anwendungen erlaubt und damitkompatibel mit Technologien der fachuumlbergreifenden Informationswelt ist Es wird indem Kontext vor allem auf drei Anforderung hingewiesen die ein zukunftsfaumlhiges For-mat erfuumlllen muss

1 Die Integration von Daten wie z B Rezensionen Annotationen oder Kommenta-ren von Benutzern muss moumlglich sein Diese Forderung entspricht den erwartetenErweiterungen von MARC 21 die im oben erwaumlhnten Abschlussbericht der DNBan die DFG genannt werden

2 Der modulare Aufbau muss erlauben in verschiedenen Umgebungen verschiedeneTeile eines Datensatzes zu verwenden

25 Genannt werden in dem Kontext auch Aspekte die das Regelwerk und die Verwendung von kon-trollierten Vokabularien betreffen

48

3 Die Verwendung von ldquotextual linksrdquo26 in MARC 21 wird als hinderlich fuumlr dieWeiterentwicklung der fachuumlbergreifenden Verlinkung von Metadaten beschriebenGefordert wird die Verwendung von eindeutigen Identifikatoren explizit genanntwerden URIs fuumlr alle Elemente bibliographischer Daten

Zu diesen drei Punkten die folgenden AnmerkungenZum ersten Punkt Die Entwicklung von MARCXML war ein wichtiger Schritt der

z B die Verwendung von MARC 21 Daten in XML basierten Suche und Retrieval-Protokollen oder die Einbindung von MARC 21 Daten in andere XML Schemata erlaubtSo wie MARCXML Daten beispielsweise in einen METS-Container fuumlr die inhaltlicheBeschreibung eines digitalen Objektes eingebunden werden koumlnnen so koumlnnten sie auchin einem XML-Schema verwendet werden das ebenso die Einbindung von RezensionenAnnotationen usw erlaubt

Umgekehrt koumlnnen aber in MARCXML keine anderen Daten ldquoeingehaumlngtrdquo werden dadas die Spezifikation von MARC 21 nicht erlaubt und das XML Schema von MARCXMLnur die Ebene des Containerformats beschreibt MARCXML somit die Spezifikation aufFormatebene rdquoerbtldquo MARCXML verpackt MARC 21 zwar in einen XML Containeraber es koumlnnen zumindest derzeit nicht alle Moumlglichkeiten genutzt werden die XMLTechnologien hergeben Wenn die Moumlglichkeiten von MARCXML entsprechend erwei-tert werden wuumlrden koumlnnten auszliger Daten wie Rezensionen Annotationen usw auchDaten der MARC 21 Anwenderebene mit XML Technologien wesentlich flexibler einge-bunden werden als es derzeit in dem starren Konzept der ldquo9er Felderrdquo moumlglich ist (verglAbschnitt 232)

Fuumlr die Einbindung von Daten zur Kataloganreicherung spielt dabei auch das im letz-ten Kapitel diskutierte Thema der Abbildung von mehrbaumlndigen Werken in MARC 21eine wichtige Rolle Daten wie Inhaltsverzeichnisse Rezensionen oder Annotationen sind(i d R) spezifisch fuumlr den Teil eines mehrbaumlndigen Werkes nicht fuumlr das GesamtwerkEine sinnvolle Verknuumlpfung ist daher bei einstufigen Aufnahmen von mehrbaumlndigen Wer-ken kaum moumlglich sondern nur dann wenn die entsprechenden Titel eigene Aufnahmenhaben also mehrbaumlndige Werke in mehrstufigen Aufnahmen abgebildet sind

Die im zweiten Punkt der Auflistung (Seite 48) genannte Forderung nach der Moumlglich-keit einer flexiblen Anpassung von Daten an die Anforderung einer speziellen Umgebunglaumlsst sich mit Hilfe von XML Technologien relativ leicht verwirklichen An der Stelle istweniger ein neues Format noumltig sondern nur die Entwicklung von XSL-Stylesheets dieMARCXML Ausgangsdaten in ein entsprechendes Zielformat transformieren

Die in Punkt drei der Auflistung geforderte Moumlglichkeit der ID-basierten Verlinkungist mit Update Nr 8 in MARC 21 wesentlich erweitert worden Diese Moumlglichkeit wird inAnalytical MARC 21 genutzt werden27 und es bietet sich die Chance dass die in dieser

26 In dem Report wird der Begriff ldquolanguage stringsrdquo fuumlr die textbasierten Identifier von ldquotextuallinksrdquo verwendet

27 Wie in Abschnittt 21 dargestellt wurden vom IDS nach dem Format und Regelwerk KIDS ID-basierte Verknuumlpfungen bereits vor deren Spezifikation in MARC 21 verwendet

49

Interpretation von MARC 21 modellierte Art der Abbildung von mehrbaumlndigen Werkenuumlber ID-basierte Verknuumlpfungen auch auszligerhalb des deutschsprachigen Raums Nachah-mer findet Die ldquoflachenrdquo Hierarchien in MARC 21 waren jedenfalls ein Kritikpunkt derin Groszligbritannien28 beim Umstieg von UKMARC zu MARC 21 genannt wurde [14]

Wie in Kapitel 3 skizziert sind ID-basierte Verknuumlpfungen eine Voraussetzung fuumlrdie institutionsuumlbergreifende Vernetzung von Metadaten und deren Verwendung in fach-uumlbergreifenden Webservices (Seite 46) Die Erweiterung der Moumlglichkeit Identifier zurVerknuumlpfungen von MARC 21-Daten einzusetzen ist daher ein Schritt in die richtigeRichtung Sie aumlndert allerdings zunaumlchst noch nichts daran dass ein brauchbares Kon-zept fuumlr die Verwendung von global verwendbaren Identifiern zur Vernetzung bibliogra-phischer Daten ndash oder zumindest dessen Umsetzung ndash fehlt Spaumltestens wenn es zu einerrdquoFRBRizationldquo bibliographischer Formate und damit Daten kommt wird dieses Themanochmals stark an Bedeutung gewinnen

Neben technischen Gesichtspunkten ist bei der Betrachtung eines Standards dessenVerbreitung ein sehr wesentlicher Aspekt Dieser Aspekt ist aus Sicht der rdquoklassischenldquoVerwendung eines bibliographischen Formats in Abschnitt 25 mit Hinweis auf die Be-deutung von MARC 21 in der internationalen Bibliothekswelt diskutiert worden AberMARC 21 hat auch daruumlber hinaus eine weitere Verbreitung als MAB2 Services oderAnwendungen auszligerhalb des rdquoklassischenldquo Bibliotheksbereiches die besser MARC 21 alsMAB2 rdquoverstehenldquo sind beispielsweise LibraryThing [52] oder Literaturverwaltungspro-gramme wie Zotero [53] und EndNote [54] Generell kann sicher gesagt werden dass ineiner zukuumlnftigen Welt vernetzter Metadaten MARC 21 neben DC und ggf MODS alsbibliographisches Format viel eher verwendet werden kann als MAB2

Die Verwendung und Pflege eines rdquoregionalenldquo Formats ist nicht nur angesichts zu-nehmender Vernetzung von Metadaten und der Verwendung von bibliographischen Stan-dards auszligerhalb von Bibliotheken wenig zukunftorientiert wenn es ein international we-sentlich weiter verbreitetes Format gibt das auf denselben Zweck spezialisiert ist Dasgilt umso mehr als Bibliotheken als Informationsanbieter immer staumlrker im Wettbewerbmit anderen Institutionen der Informationswelt stehen und daher die Entwicklung vonStandards in diesem Bereich nur dann mitbestimmen koumlnnen wenn an einem Stranggezogen wird

Statt des Aufwandes der Pflege eines rdquoregionalenldquo Standards kann sich die deutsch-sprachige Bibliotheksgemeinde durch die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung desgemeinsamen Formats in die internationalen rdquoLibrary Communityldquo einbringen und hatdamit die Moumlglichkeit zukuumlnftige Entwicklungen des Formats mitzubestimmen Natuumlr-lich sind Aumlnderungen bei einem internationalen Format weniger leicht durchsetzbar alsbei einem nationalen und der Einfluss der amerikanischen Bibliothekswelt auf MARC 21ist zweifellos groszlig Aber dass die Moumlglichkeit der Einflussnahme besteht zeigte sich z Bbereits darin dass im Vorfeld des Umstiegs uumlber das MARBI Committee eine Reihe auchweitgreifender Aumlnderungen in MARC 21 mit Update Nr 8 durchgesetzt werden konnte

28 Kritiker des Umstiegs von UKMARC zu MARC 21 ldquoexpressed concerns about the inferior treatmentof multi-volume works in MARC 21rdquo

50

Und so wie eine Vertreterin der British Library inzwischen Ex-Officio-Mitglied imMARBI Committee ist wird auch durch Deutschland und Oumlsterreich eine aktive konti-nuierliche Mitarbeit in diesem Gremium geleistet so dass voraussichtlich die ArbeitsstelleDatenformate der Deutschen Nationalbibliothek in absehbarer Zeit einen festen Platz amrdquoMARBI-Tischldquo erhalten wird (Reinhold Heuvelmann DNB pers comm)

Wie stabil MARC 21 tatsaumlchlich ist bzw wie das Format weiterentwickelt oder evtlauch neu strukturiert wird kann fuumlr einen mittel- oder gar laumlngerfristigen Zeitraum heu-te kaum gesagt werden Das kann bei einen Standard der sich dynamisch entwickelndenInformationstechnologie auch nicht erwartet werden Generell haben aber auch im Zeital-ter international vernetzter Metadaten und Webservices hochspezialisierte Formate wiebibliographische Formate es sind sicher ihren Platz wenn sie sinnvoll in andere Formateeingebunden werden koumlnnen und selber flexibel und erweiterbar sind

Unbestreitbar ist jedenfalls dass die LoC bei den Entwicklungen bibliographischerStandards eine fuumlhrende Rolle spielt Sie tut das in transparenter Weise in offener Dis-kussion mit der Fachwelt und in Kooperation mit Institutionen bzw innerhalb von In-itiativen wie z B dem OCLC der IFLA der American Library Association (ALA)mit Nationalbibliotheken wie der British Library der Library and Archives Canada derAustralischen Nationalbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek sowie der DigitalLibrary Federation (DLF) der Research Library Group (RLG) und dem Joint SteeringCommittee for Development of RDA um nur einige zu nennen

Von daher kann davon ausgegangen werden dass zukuumlnftigen Entwicklungen auf demGebiet bibliographischer Standards zumindest mittelfristig nicht an der LoC und damitder rdquoMaintenance Agencyldquo von MARC 21 vorbeigehen werden Auch das ist sicher keinunwichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Formatumstiegs von MAB2 zu MARC 21

51

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57

Abkuumlrzungsverzeichnis

AACR Anglo-American Cataloguing RulesAfS Arbeitsstelle fuumlr Standardisierung (der DNB)ALA American Library AssociationBL Britisch LibraryBVB Bibliotheksverbund BayernCQL Contextual (fruumlher Common) Query LanguageDC Dublin Core (Metadata element set)DCMI Dublin Core Metadata InitiativeDFG Deutschen ForschungsgemeinschaftDLF Digital Library FederationDNB Deutsche NationalbibliothekDOI Digital Object IdentifierDTD Document Type DefinitionEG ExpertengruppeFRBR Functional Requirements for Bibliographic RecordsGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGKD Gemeinsame KoumlrperschaftsdateiGND Gemeinsame NormdateiGVK Gemeinsamen Verbundkatalog des GBVHBZ Nordrhein-westfaumllischer BibliotheksverbundHTTP Hypertext Transfer ProtocolICABS IFLA Aliance for Bibliographic StandardsID IdentifierIDN IdentnummerIDS Informationsverbund DeutschschweizIFLA International Federation of Library Associations and InstitutionsILS Integriertes BibliothekssystemsISBD International Standard Bibliographic DescriptionISBN International Standard Book NumberISIL International Standard Identifier for Libraries and Related OrganizationsISO International Organisation for StandardizationKIDS Katalogisierungsregel IDSKOBV Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-BrandenburgLCCN Library of Congress Control Number

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LCNA Library of Congress Name Authority FileLCRI Library of Congress Rule InterpretationsLCSH Library of Congress Subject HeadingsLoC Library of CongressMAB Maschinelles Austauschformat fuumlr BibliothekenMADS Metadata Authority Description SchemaMARBI Machine-Readable Bibliographic InformationMARC Machine-Readable CatalogingMETS Metadata Encoding and Transmission StandardMODS Metadata Object Description SchemaNACO Name Authority Cooperative ProgrammNDMSO Network Development and MARC Standards OfficeOAI Open Archives InitiativeOAI-PMH OAI Protocol for Metadata HarvestingOAIS Open Archival Information SystemOBV Oumlsterreichischer BibliotheksverbundOCLC Online Computer Library CenterONIX Online Information ExchangeOPAC Online Public Access CatalogPerl Practical Extraction and Report LanguagePND PersonennamendateiPPC Program for Coorperative CatalogingPPN PICA Production NumberRAK Regeln fuumlr die alphabetische KatalogisierungRDA Resource Description and AccessRDF Resource Description FrameworkRLG Research Library GroupRSWK Regeln fuumlr den SchlagwortkatalogSACO Subject Authority Cooperative ProgrammSOAP (urspruumlnglich) Simple Object Access ProtocolSRU Search Retrieve URL ServiceSRW Search Retrieve Web ServiceSUB Staats- und UniversitaumltsbibliothekSWD SchlagwortnormdateiUB UniversitaumltsbibliothekURI Uniform Resource IdentifierURL Uniform Resource LocatorUTF-8 Unicode Transformation Format (8-bit)VIAF Virtual International Authority FileXML eXtensible Markup LanguageXSL Extensible Stylesheet LanguageZDB ZeitschriftendatenbankZING Z3950 International Next Generation

59

Anhang

Anhang A Beispiele

LDR 00501nM201200024------hFMT MH001 |a TT001427811100b |a Bergius Hanne |9 108944956331 |a Dada triumphs335 |a Dada Berlin 1917 - 1923 artistry of polarities

montages metamechanics manifestations359 |a by Hanne Bergius370a |a Dada Berlin451 |a Crisis and the arts 5453 |a HT007431620455 |a 5456 |a 5

Beispiel A1 Band 5 des verwendeten Beispiels wie im OPAC des HBZ Gesamtkata-logs mit der Option ldquoFeldnummernrdquo angezeigt (ausgewaumlhlte Felder) Das Format ist demInternformat von Aleph 500 sehr aumlhnlich Der MAB2 Datensatz zeigt daher einige Beson-derheiten der Verwendung von MAB2 als Internformat im System Aleph 500 wie z Bdie Felder ldquoLDRrdquo (Leader) ldquoFMTrdquo (Format) und die Verwendung von UnterfeldernLetzteres zeigt den Ursprung vom Aleph 500 als System mit MARC 21 als Internformat(Das Austauschformat das Aleph 500 von MAB2 Daten liefert ist vollstaumlndig konformmit dem Regelwerk) Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen undZeilenumbruumlche eingefuumlgt

60

0100 2132474103010 Stephen CharlesFoster081101139 IStephen CFoster PND-ID 121121763 N4000 Crisis and the arts the history of Dada Stephen C Foster general ed5311 Geschichte5500 |a| |a|Dadaism |a|History5500 |a| |a|Arts Modern |a|20th century |a|History5550 106355511 IDadaismus SWD-ID 40108661 N5550 106257315 IKuumlnste SWD-ID 40334223 N

Beispiel A2 Das als Beispiel verwendete Gesamtwerk aus dem GBV Verbundkatalog imPica3 Katalogisierungsformat des OCLC (PICA) Systems (ausgewaumlhlte Felder) 0100PICA Production Number (PPN) 3010 Personenangabe mit der Angaben der PNDIDN 4000 Hauptsachtitel mit Zusaumltzen 5500 Von der LOC uumlbernommene Schlagwoumlrter(LCSH) 5550 IDN der Basisklassifikation Einzelschlagwoumlrter mit Angaben der SWDIDN

ltxml version=10gt

ltrecord xmlns=httpwwwlocgovMARC21slimgtltleadergt02981cam a2200409 a 4500ltleadergtltcontrolfield tag=001gt4944562ltcontrolfieldgt

ltdatafield tag=010 ind1= ind2= gtltsubfield code=agt 96026622 ltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=245 ind1=0 ind2=0gtltsubfield code=agtCrisis and the arts ltsubfieldgtltsubfield code=bgtthe history of Dada ltsubfieldgtltsubfield code=cgtStephen C Foster editorltsubfieldgt

ltdatafieldgt

ltdatafield tag=505 ind1=0 ind2= gtltsubfield code=agt 4 The Eastern Dada orbit Russia

Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923

artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --

ltsubfieldgt

ltdatafieldgtltrecordgt

Beispiel A3 Ausgewaumlhlte Teile eines MARCXML Datensatzes erhalten von der LoCuumlber die SRU Schnittstelle (httpz3950locgov7090voyager) Uumlber die Suche nachder ISBN (bathisbn=0816173559) erhalten Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltz-liche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

61

ltmods xsischemaLocation=httpwwwlocgovmodsv3httpwwwlocgovstandardsmodsv3mods-3-2xsd version=32gt

lttitleInfogtlttitlegtCrisis and the artslttitlegtltsubTitlegtthe history of DadaltsubTitlegt

lttitleInfogt

ltname type=personalgtltnamePartgtFoster Stephen CltnamePartgt

ltnamegt

lttableOfContentsgt4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine

Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities

by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates

lttableOfContentsgt

ltnote type=statement of responsibilitygtStephen C Foster editorltnotegt

ltsubject authority=lcshgtlttopicgtDadaismlttopicgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgtltsubject authority=lcshgt

lttopicgtArts Modernlttopicgtlttemporalgt20th centurylttemporalgtlttopicgtHistorylttopicgt

ltsubjectgt

ltidentifier type=isbngt0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifier type=isbngt0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergt

ltidentifier type=lccngt96026622ltidentifiergtltidentifier type=urigt

httpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergt

ltrecordInfogtltrecordIdentifiergt4944562ltrecordIdentifiergt

ltrecordInfogtltmodsgt

Beispiel A4 Ausgewaumlhlte Felder eines MODS Datensatzes erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622mods Zur besseren Lesbarkeit sind einigezusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlche eingefuumlgt

62

ltsrw_dcdc xsischemaLocation=infosrwschema1dc-schemahttpwwwlocgovstandardssruresourcesdc-schemaxsdgt

lttitlegtCrisis and the arts the history of Dada lttitlegtltcreatorgtFoster Stephen Cltcreatorgtlttypegttextlttypegtltpublishergt

New York GK Hall London Prentice Hall Internationalltpublishergtltdategtc1996-c2005ltdategtltlanguagegtengltlanguagegtltdescriptiongt

Includes bibliographical references and indexesltdescriptiongtltdescriptiongt

1 Dada the coordinates of cultural politics Stephen C Foster editor --2 Dada Zurich a clownrsquos game from nothing

edited by Brigitte Pichon and Karl Riha -- v3 Dada Cologne-Hanover -- v4 The Eastern Dada orbit Russia Georgia Ukraine Central Europe and Japan --5 Dada Berlin 1917-1923 artistry of polarities by Hanne Bergius --6 Paris Dada the barbarians storm the gates --7 The import of nothing how Dada came saw and vanished in the

Low Countries (1915-1929) Hubert F van den Berg --8 Dada New York new world for old edited by Martin Ignatius Gaughan --9 Dada and the press edited by Harriett Watts --10 Exquisite Dada a comprehensive bibliography by Joumlrgen Schaumlfer

Stephen C Foster general editor --ltdescriptiongtltsubjectgtDadaism--HistoryltsubjectgtltsubjectgtArts Modern--20th century--Historyltsubjectgtltidentifiergthttpwwwlocgovcatdirtocfy03796026622htmlltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173540 (v 1 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173281 (v 2 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173559 (v 5 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173745 (v 6 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173869 (v 7 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0816173567 (v 8 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN081610509X (v 9 alk paper)ltidentifiergtltidentifiergtURNISBN0783821158 (v 10 alk paper)ltidentifiergt

ltsrw_dcdcgt

Beispiel A5 DC Datensatz im SRUW Schema kodiert erhalten uumlber den ldquoLCCNPermalinkrdquo httplccnlocgov96026622dc Dargestellt ist der komplette Daten-satz Zur besseren Lesbarkeit sind einige zusaumltzliche Leerzeichen und Zeilenumbruumlcheeingefuumlgt

63

Anhang B Z3950 Server

Institution Host Port DatenbankLoC z3950locgov 7090 VoyagerGVB z3950gbvde 20012 GVKIDS alephunibasch 9909 IDS_UTF

Tabelle A1 Angaben zu den Z3950 Servern uumlber die Datensaumltze fuumlr Beispiele geholtwurden

64

  • Einleitung
  • Grundlagen
    • Formate als eine Ebene der Beschreibung bibliographischer Daten
    • Die verschiedenen Rollen von Formaten
      • Austauschformat
      • Internformat
      • Katalogisierungsformat
      • Indexformat
      • OPAC-Format
        • MARC 21 und MAB2
          • Entstehung und Entwicklung
          • Der Aufbau von MARC
          • Unterschiede im Aufbau von MAB2 zu MARC 21
            • Normdateien
              • Datenaustausch zwischen Bibliotheken
                • Strukturelle Unterschiede der Formate
                • Abbildung von MAB2-Daten in MARC 21
                • Kompatibilitaumlt zwischen LoC MARC 21 und Analytical MARC 21
                  • Mehrbaumlndige Werke
                  • Informationen in der MARC 21 Anwenderebene
                    • Praktische Erfahrungen des IDS
                    • Mehrwerte des Formatumstiegs
                      • Die fachuumlbergreifende Sicht
                        • XML-basierte Metadatenformate
                          • MARCXML
                          • MODS
                          • ONIX
                          • Dublin Core
                          • METS
                            • Suche und Retrieval-Protokolle
                              • OAI-PMH
                              • SRUW
                                • Identifier
                                  • Diskussion
                                  • Literaturverzeichnis
                                  • Anhang
                                    • Beispiele
                                    • Z3950 Server
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