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Erfolgreiche Aufklärungskampagne: Gegen den Blitzschlag im Gehirn! Erster Schlaganfalltag in der WerkStadt Limburg Mensch – Medizin – Technik DAS KLINIKMAGAZIN DER KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST.VINCENZ mbH Ausgabe 2 | 2016 ST. VI NCENZ und ST. ANNA Mauerfall à la Vincenz: Kein Abbruch, sondern Aufbruch zu einer besseren Basis für moderne Medizin und Pflege Spatenstich zum Großprojekt „Neuer Talbau“ „Eine sehr moderne Philosophie von Medizin“ Vincenz-Chefarzt erneut Top-Mediziner im FOCUS

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Page 1: Mauerfall à la Vincenz: Kein Abbruch, sondern Aufbruch€¦ · Kein Abbruch, sondern Aufbruch zu einer besseren Basis für moderne Medizin und Pflege Spatenstich zum Großprojekt

Erfolgreiche Aufklärungskampagne:

Gegen den Blitzschlag im Gehirn! Erster Schlaganfalltag in der WerkStadt Limburg

Mensch – Mediz in – Techn ik

DAS KLINIKMAGAZIN DER KRANKENHAUSGESEL LSCHAFT ST. V INCENZ mbH

Au sgabe 2 | 2016

ST. VINCENZ und ST. ANNA

Mauerfall à la Vincenz: Kein Abbruch, sondern Aufbruch zu einer besseren Basis für moderne Medizin und PflegeSpatenstich zum Großprojekt „Neuer Talbau“

„Eine sehr moderne Philosophie von Medizin“ Vincenz-Chefarzt erneut Top-Mediziner im FOCUS

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ED

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IMPRESSUM

Liebe Leserinnen und Leser,

Zukunft gestalten, alte Mauern einreißen – das Motto, unter dem der Spatenstich zum Großprojekt „Neuer Talbau“ stand, macht deutlich, worum es bei der Entwicklung einer Klinik wirklich geht: Um langfristige Perspektive und vorausschauende Strategieentwicklung. Sozusagen um Bausteine von heute für die Medizin von morgen.

Dies betrifft seit Anfang des Jahres nicht nur das St. Vincenz-Kranken-haus Limburg, sondern auch unsere Partnerklinik in Diez. Auch hier besprechen wir mit Mitarbeitern unserer Einrichtungen wie auch politi-schen Vertretern wichtige Punkte, um nachhaltige Patientenversorgung zu gewährleisten.

Gemeinsam zu erforschen, was in Gegenwart und Zukunft die Anfor-derungen an unser Angebot für die Menschen und die Region darstellt – dies ist stets unser Motor, um zielstrebig Neues in Medizin und Dia-gnostik zu entscheiden.

Seien Sie versichert: Wir arbeiten auf den verschiedensten Ebenen und auf verschiedenste Art und Weise für eine neue, moderne und pa-tientenorientierte Medizinstrategie, die letztlich Ihnen allen zugute kommt.

Auch wenn sich vieles davon vielleicht erst Übermorgen bestätigen wird: Diese Strategie wird dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger auch in den kommenden Jahren jederzeit wohnortnah die best-mögliche medizinische Versorgung bekommen.Insofern steht der Neue Talbau stellvertretend für all diese Überlegungen – ganz gleich ob in Diez oder Limburg.

Herzlichst

Ihr

Guido WernertGeschäftsführer der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH

HERAUSGEBER: Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH, Auf dem Schafsberg, 65549 LimburgT: 06431.292-0, F: 06431.292-4163, Mail: [email protected], www.st-vincenz.de

REDAKTION: Nicola von Spee, Lisa Detlev, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann

V.i.S.d.P: Guido Wernert

Konzept/Design/Layout: S!DESIGNMENT, N. Schäfer (Dipl. Komm.-Designer FH)

Bilder: Privat, Archiv KH St. Vincenz, Nicola von Spee, S!DESIGNMENT, Lisa DetlevSophie Dillmann, Dieter Fluck, Gundula Stegemann, baumann fotostudio gmbh Pixabay.de, Fotolia: ©BeTa-Artworks, ©Africa Studio, ©agvisuell, ©decade3, ©psdesign1, ©froxx, ©morganimation, ©shockfactor.de, ©Coloures-Pic, ©wwwebmeister istock.com: ©tepic – Photocase: ©ak74, ©doso

Auflage: 6.500

Die Beiträge geben die Meinungen der jeweiligen Verfasser wieder.

Mauerfall à la Vincenz 03

Landkreis Limburg-Weilburg ernennt Prokein 06und Sahmer zu Leitenden Notärzten

Zukunftsweisende Weichenstellung: 08Innovative pharmazeutische Dienstleistung am ICE-Railport Limburg

Stabwechsel im Personalmanagement: 12J. Baurmann wird Nachfolger von L. Schmitt

Erster Schlaganfalltag 14in der WerkStadt war großer Erfolg

Vincenz-Chefarzt erneut Top-Mediziner 18im FOCUS

Die Ruptur der Bauchaorta ist ein Notfall 22

Alles muss fließen: 24Neuer Film über die Gefäßchirurgie online

Blutgerinnsel – klein, aber tödlich 25

DIALOG IN DIEZ:Das Kreuz mit dem Kreuz 28TERMINE 2016 29

Chirurgische Versorgung in Diez 29und Hadamar weiter gestärkt

FORUM GESUNDHEIT

Früherkennung ist das A und O 30TERMINE 2016 31

FOCUS ORTHOPÄDIE

Das A und O des Schultergelenks 32TERMINE 2016 33

KIDs CLUB mit VINCO 34

Ein Interview mit Kreißsaaloberärztin 35Dr. Inke Timmerbeul

BRUSTKREBS BEWEGT

Vortrag: Macht Krebs arm? 36Modenschau für Brustkrebs-Patientinnen 38Paddeln gegen Brustkrebs 39

Girl‘s Day: Praktische Berufsorientierung 40für junge Menschen auf dem Schafsberg

Berufliches Selbstverständnis ganz konkret: 41„Weil es um mehr geht …“

KUNST: Von der Vielschichtigkeit des Lebens 42und den Farben Indiens ...

Qualitätsmanagementbeauftragter lehrt 43an der Technischen Hochschule Mittelhessen– Bestnoten für`s QM

PERSONALNACHRICHTEN 44

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Zukunft gestalten, alte Mauern ein-reissen – unter diesem Leitmotiv stand der offizi-elle Beginn des großen Bauprojekts „Neuer Talbau“ am St. Vincenz-Krankenhaus. In der Tat signalisierte dieser Moment einen Aufbruch zu neuen Ufern – schließlich wird hier in den nächsten 18 Monaten ein Herzstück unserer Klinik entstehen. Die Bedeutung dieser Entscheidung würdigten nicht nur Vertreter der Krankenhausgesellschaft, sondern auch Limburgs neuer Bürgermeister Dr. Marius Hahn sowie leitende Vertreter der Rettungsdienste.

Dass man auf dem Schafsberg auf den Start dieses Bauprojekts schon sehr lange gewartet habe machte zu Beginn der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Rechts-anwalt Erwin Reuhl, deutlich. Schon lange habe sich der „Neue Talbau“ in der Zielplanung befunden, habe man um den dringend notwendigen Änderungsbedarf gewusst, um den Versorgungsauftrag für die Region auch in Zukunft bestmöglich erfüllen zu können: „Es geht darum, den Mitarbeitern ihre Arbeitsplätze sicher zu stellen, aber auch darum, die Patienten morgen und auch übermorgen versorgen zu können.“

Kein Abbruch, sondern Aufbruch zu einer besseren Basis für moderne Medizin und Pflege

Mauerfall à la Vincenz:

Spatenstich zum Großprojekt „Neuer Talbau“ am St. Vincenz-Krankenhaus

Alte Mauern einreißen, Aufbruch zu neuen Ufern – diese Motive wurden den Gästen aus Politik und Wirtschaft, Mitarbeiterschaft und Rettungsdiensten auch ganz authentisch nahe gebracht: Daher erlebten sie nicht den symbolischen Spatenstich im klassischen Sinne, sondern erlebten ganz konkret, wie die letzten Mauern des alten Talbaus fielen, damit Zukunft gestaltet werden kann.

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der Umzug des Zentrallabors in die ehemali-gen Konferenzräume - allein für sich gesehen schon eine kleine logistische Meisterleistung im laufenden Betrieb – sowie viele weitere kleinere Eingriffe und Umlagerungen.

Dass dies alles in erster Linie aus der Not-wendigkeit heraus geschieht, der Bevölkerung eine nachhaltige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, machten alle Redner des Tages übereinstimmend deutlich. Am nachdrück-lichsten formulierte dies der Ärztliche Direktor des St. Vincenz, Dr. Thomas Heß: „Die Lim-burger können sich darauf verlassen, dass auf dem Schafsberg moderne und patientenorien-tierte Medizin auf hohem Niveau für Alle vor-gehalten wird.“ Damit dies so bleibe, würden mit diesem Bau die Voraussetzungen für eine starke Notfallversorgung sowie bestmöglich aufgestellte, hochdifferenzierte medizinisch-pflegerische Dienstleistung geschaffen – eine Basis für moderne Medizin mit an neuesten Standards orientierter medizintechnischer In-frastruktur. Nach Überzeugung des Ärztlichen Direktors ist dies ein „Meilenstein mit großer Bedeutung für die Zukunft unseres Hauses.“

Auch Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn machte aus seiner Überzeugung für die Notwendigkeit der Baumaßnahme keinen Hehl: „Heute hat jeder die Absicht, Mauern einzureißen“, meinte Hahn in Anspielung auf

Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) sei der Kick off für die Überlegungen ins-gesamt gewesen, ergänzte Geschäftsführer Guido Wernert. Denn ein Kran-kenhaus könne eine Region mit einem Einzugsbereich von rund 250.000 Einwohnern nur dann adäquat versorgen, wenn es sich dem neuesten Stand der Forschung anpasse: „Nur mit modernen und zeitgemäßen Strukturen und in konzentrierter Vernetzung kann ein Haus dieser Größenordnung funktio-nieren.“ In diesem Kontext zitierte Wernert auch den Brief eines Leitenden Notarztes der Region, der zum Spatenstich persönlich nicht anwesend sein konnte: Hier entstehe ein bedeutungsvolles und nachhaltiges Projekt, das nach der präklinischen Versorgung der Notfallpatienten höchste fachliche Expertise in der Weiterversorgung sicherstelle. Der neue Talbau werde die räumlichen und logistischen Aspekte hierfür entscheidend verbessern, so der Leitende Notarzt. Auch Geschäftsführer Wernert selbst stattete Dank ab: allen Wegbereitern aus Politik und Planung wie auch aus der Mitarbeiterschaft, die das Projekt in vielen kleinen und großen Entwicklungsschritten ideell und mit großem Engagement unterstützt hätten. Besonders dankte der Geschäfts-führer auch dem Land Hessen, welches das 29-Millionen-Projekt mit rund 15 Millionen Euro an Fördermitteln unterstützt.

Gleichzeitig erinnerte Wernert an einige vorbereitende Maßnahmen des Bauprojektes: Schon der Umzug der Zentralapotheke in das Logistikzen-trum MediLog am ICE-Bahnhof sei ein erster Schritt gewesen, ebenfalls

„Die Limburger können sich darauf verlassen, dass auf dem Schafsberg moderne und patienten-

orientierte Medizin auf hohem Niveau für Alle vorgehalten wird..”

Ansicht West Ansicht Süd

Sicherung und Basis für eine starke Notfallversorgung, bestmöglich aufgestellte, hochdifferenzierte und den Erfordernissen der Zeiten angepasste medizinisch-pflegerische Dienstleistung mit kurzen Wegen und zeitgemäßen Strukturen – das ist Sinn und Zweck des Großprojekts „Neuer Talbau“.

Informieren Sie sich auch ganz im Detail über die

Entwicklung unseres Bauprojekts:

www.st-vincenz.de/st-vincenz/neuer-talbau/

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das inoffizielle Motto des Tages an. Manch-mal müsse eben Altes weichen, um sinnvol-lem Neuem Platz zu machen. Die Bedeutung des Projekts sei auch in Limburgs Stadt-politik unumstritten, versicherte Hahn und übermittelte Mitarbeitern, Patienten und al-len am Bau Beteiligten die besten Wünsche für einen guten und sicheren Baufortschritt.

Bereits zu Beginn der Veranstaltung hatte Dompfarrer Gereon Rehberg für das Gelin-gen der Baumaßnahme Gottes Segen erbe-ten und darum gebeten, dass die Arbeiten ein gutes wie unfallfreies Ende nehmen mögen.

Sehen Sie den Talbau-Abriß-Clip

auf YouTube:

https://youtu.be/pwhQXOVvEaM Seh

Die Graffiti-Bruchstücke werden jedoch nicht einfach im Bauschutt verschwinden, sondern bei gegebenen Anlässen für einen guten Zweck, näm-lich zugunsten der Stiftung St. Vincenz-Hospital verkauft oder versteigert werden – ein ganz besonderer Limburger Mauerfall à la Vincenz.

Damit das große Zukunftsprojekt in jeder Beziehung nachhaltig bleibt, wurde die letzte stehende Mauer von dem Limburger Graphiker Christian Wagner mit passenden Graffitis gestaltet.

Zahlen + Daten + FaktenDer Talbau besteht in der aktuellen Planung aus zwei Untergeschoßen (in-clusive Rettungswagengaragen, Konferenzräumen, Technik und Pathologie), einem Erdgeschoß für die Zentrale Notaufnahme (ZNA) sowie drei Oberge-schossen: zwei Stationen die für die Neurologische Abteilung und die Stro-ke Unit vorgesehen sind sowie einem noch ausbaufähigen Stockwerk. Die Untergeschoße sind zweigeteilt und ermöglichen so die Durchfahrt sowie die Zufahrt in die integrierten, dringend benötigten Rettungswagen-Garagen. Die geplante Bauzeit beläuft sich auf 18 Monate, Kosten in Höhe von rund 28 Millionen sind veranschlagt.

Rund 32.500 Menschen haben im Jahr 2014 Hilfe in der ZNA gesucht - eine Zunahme der Notfälle um rund zwölf Prozent in den letzten fünf Jahren zeigte nachhaltig den Trend. Etwa ein Drittel davon musste stationär aufge-nommen werden. Auch aufgrund der demographischen Entwicklung steigern sich diese Notfallzahlen stetig. Deshalb werden im neuen Talbau 16 neue Notfall-Behandlungsräume zuzüglich Wartezonen geschaffen (statt bisher elf) auf einer Fläche, die etwa viermal so groß ist wie bisher. Zudem sind Untersuchungs- und Schockräume für schwer Unfallverletzte vorgesehen. Da-mit einhergehend werden die von den Rettungsdiensten dringend benötigten zusätzlichen Rettungswagengaragen integriert.

Darüber hinaus wird die neurologische Versorgung deutlich gestärkt werden: Zwei Geschosse sind für die Etablierung der Stroke Unit (der Schlaganfalla-kutstation) sowie der Neurologischen Abteilung vorgesehen. Zusätzlich wird im neuen Talbau eine weitere radiologische Einheit etabliert werden – eine Maßnahme, die sowohl für die Notaufnahme, als auch die Neurologie von elementarer Bedeutung ist. Zusätzlich wird der neue Talbau dazu beitragen können, dass die Drei-Bett-Zimmer-Quote deutlich zu Gunsten von Zwei-Bett-Zimmern reduziert werden kann.

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Im Landkreis Limburg-Weilburg werden künftig zwei weitere Leitende Notärzte (LNA) ihren Dienst verrichten. In Anwesenheit des Ersten Kreisbeigeordneten Hel-mut Jung überreichte Landrat Manfred Michel den beiden neuen Ehrenbeamten des Landkreises ihre Ernennungsurkunden und nahm den Amtseid entgegen.

Dank für großen Idealismus und immense Einsatzbereitschaft aller Leitenden Notärzte

Landkreis Limburg-Weilburg ernennt P rokein und Sahmer zu Leitenden Notärzten

Zur Sicherstellung der rettungsdienstlichen Versorgung bei Großschadensereignissen schreibt das Hessische Rettungsdienstgesetz (HRDG) die Einrichtung einer rettungs-dienst-lichen Einsatzleitung vor. Der Einsatzleitung Rettungsdienst gehören ein Leitender Not-arzt (LNA) sowie ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst (OLRD) an. Die LNA tragen gemeinsam mit den OLRD die medizinische Gesamtverantwortung bei Großeinsätzen, sie koordinieren und überwachen die medizini-schen Maßnahmen und sind gegenüber dem Rettungsdienstpersonal weisungsberechtigt. Ziel ist es, schnellstmöglich eine optimale Pati-entenversorgung zu gewährleisten. Bisher sind

Landrat Michel betonte, dass große Schadensereignisse, wie schwe-re Verkehrsunfälle mit zahlreichen Verletzten, immer wieder einen hohen Einsatz an Personal für die Notfallversorgung verlangten. Be-sonders Unfälle mit vielen Verletzten an den Verkehrsschwerpunkten A3 und B 49 erforderten häufig das Hinzuziehen der „Einsatzleitung Rettungsdienst“, erklärte der Landrat.

Bisher seien im Landkreis drei Leitende Notärzte im Dienst, die ab-wechselnd einen Bereitschaftsdienst gewährleisten. Damit es hier nicht zu Engpässen komme, habe der Landkreis zur Unterstützung zwei weitere engagierte und versierte Mediziner mit diesem wich-tigen Dienst betraut, so Michel. Damit sei der Landkreis nun gut aufgestellt, wenn eine übergeordnete medizinische und organisato-rische Führung erforderlich sei, ergänzte Gesundheitsdezernent und Erster Kreisbeigeordneter Helmut Jung.

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Dr. med. Reimund Prokein, 57 Jahre, ist seit Mai 2015 im St. Vincenz-Krankenhaus als Leitender Arzt der Sektion Angiologie tätig und war zuvor bereits seit 1996 als LNA beim Wetteraukreis tätig.

+++ INFO +++

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„ Damit ist der Landkreis nun gut aufgestellt, wenn eine übergeordnete medizinische und organisatorische Führung erforderlich sei.”

Dr. Thomas Schmitt, Dr. Oliver Schellein und Dr. Thomas Martin (ebenfalls Oberarzt am St. Vincenz) als LNA für den Landkreis Limburg-Weilburg im Einsatz.

Michel und Jung dankten den neuen und auch den schon länger tätigen Leitenden Notärzten für ihren großen Idealismus und ihre immense Einsatzbereitschaft: „Wir freuen uns, dass diese erfahrenen Ärzte sich für die Übernahme dieses Ehrenamtes bereit erklärt haben und sich für ihre Mitmenschen in besonderen Gefahrensi-tuationen einsetzen möchten“.

Dr. med. Peter Sahmer, 36 Jahre, ist seit 2009 im St. Vincenz-Krankenhaus tätig und seit Januar 2016 Leitender Oberarzt der zentralen Notaufnahme.

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Innovative pharmazeutische Dienstleistung am ICE-Railport Limburg

Sie ist unverzichtbar für die ureigensten Funktionen einer Klinik: Die Zentralapotheke. Dennoch ist eine Krankenhausapotheke heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr.

Zentralapotheke unter neuer Leitung: Bilanz eines Jahres und neue Perspektiven

„Jetzt bin ich angekommen“, sagt Christian Hacker und meint damit nicht die 365 Tage, die in der neuen Funktion hinter ihm liegen, sondern die Aufgabe an diesem speziellen Standort schlechthin: „Mit dem MediLog ist der Krankenhausgesellschaft ein Meilenstein an innovativer pharmazeutischer Dienst-leistung gelungen“, sagt Hacker, „eine tolle

Um so mehr freuen sich die Mediziner am Limburger St. Vincenz-Krankenhaus, solch eine moderne Serviceabteilung im Hintergrund zu haben. Seit einem Jahr steht sie unter neuer Leitung: Christian Hacker ist Chefapotheker im sog. MediLog, wo die Vincenz-Apo-theke seit fast drei Jahren angesiedelt ist – ein Standort, der unter anderem auch deshalb gewählt wurde, um den Schafsberg vom Lie-ferverkehr zu entlasten. Wir sprachen anlässlich des „Einjährigen“ mit Christian Hacker über seine anspruchsvolle Aufgabe.

Unter technisch höchst anspruchsvollen Bedingungen werden in einem her-metisch abgeriegelten Raum Medikamente für Krebspatienten hergestellt. Die Hygieneanforderungen sind noch höher als im OP – es geht zu wie um Hochsicherheitstrakt.

Steht der Drahtesel vor der Tür ist der Chef im Haus. Denn der fährt – aus Prinzip und daher auch bei Wind und Wetter – immer mit dem Fahrrad zur Arbeit.

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Herausforderung! Dies weiter entwickeln zu dürfen, über diese Chance freue ich mich rie-sig.“ Dass er nun nach vielen Jahren des Pen-delns ins Rhein-Main-Gebiet die fünf Kilome-ter von Dietkirchen zu seinem Arbeitsplatz im Limburger ICE-Gebiet per Fahrrad bewältigen kann, ist da lediglich ein angenehmer Neben-effekt. 15 Jahre war der gebürtige Wiesbadener u.a. als Chefapotheker der Katharina-Kasper-Kliniken tätig. Auch dort hat die Apotheke weitere sechs Kliniken beliefert - Limburg war da noch einmal ein weiterer Quantensprung: Denn hier zählen 18 Krankenhäuser zum Ver-sorgungsumfang und werden neben 20 hau-seigenen Stationen und Ambulanzen täglich mit Arzneimitteln, Diagnostika, Desinfektions-mitteln, Trink- und Sondennahrung und Me-dicalprodukten beliefert.

Der Stellenwert einer modernen Apotheke kön-ne gar nicht hoch genug angesetzt werden, ist Hacker überzeugt. Daher sei es der Krankenh-ausgesellschaft hoch anzurechnen, dass sie hier

so zukunftsweisend investiert habe. Eine solch moderne Einrichtung sei nach wie vor außergewöhnlich und ein großes Alleinstellungsmerk-mal. Herzstück der Arbeit und zentrale Aufgabe des Apothekenteams ist es heute wie gestern, die Patienten im Krankenhaus mit qualitativ hochwertigen Arzneimitteln zu versorgen. Die hochmoderne klinikin-terne Infrastruktur erleichtert diese Prozesse nun enorm – ebenso wie die guten Organisationsstrukturen seines Vorgängers Klaus Schmidt, die sich nach wie vor im klinischen Alltag bewähren. Dessen Ver-mächtnis ist es schließlich, dass sich die Apotheke von der banalen Arzneimittelausgabe zum innovativen pharmazeutischen Dienstlei-ster entwickelt hat. So zählen heute pharmazeutische Dienstleistung, pharmazeutische Logistik und pharmazeutische Herstellung zu den zentralen Aufgaben. Insbesondere onkologische Patienten profitieren von der hauseigenen Versorgung: Sie erhalten individuell abgestimmte Injektions- und Infusionslösungen, hergestellt im Reinraumlabor nach Industriestandard.

– daher findet Christian Hacker genügend Ansätze, eigene Fußab-drücke zu hinterlassen. So will er das Drug-Monitoring weiter ent-wickeln, hat strukturierte Ursachenanalysen für etwaige Fehlerquel-len etabliert und erwägt immer wieder neue Optimierungsansätze in

Doch Innovation muss immer wieder neu erfunden werden

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eine einheitliche Nomenklatur festzulegen“, sagt Hacker und bezieht dabei auch die IT mit ein: Neben standardisierten Prozessen soll ein EDV-basiertes Bestellprogramm für Zytostatika mit hinterlegten Therapieplänen und anderen differenzierten Unterstützungstools mögliche Fehlerquellen auf ein Minimum reduzieren. Auch und gerade in diesem Zusammenhang hat für ihn der direkte Kontakt zu den Mit-arbeitern in Medizin und Pflege - wenn eben möglich auch vor Ort auf Station - hohe Priori-tät: „Ich muss ja sehen, wo die Probleme sind.“

Dabei hilft ihm, dass das Unternehmen Kran-kenhausgesellschaft St. Vincenz nach wie vor einen familiären Charakter hat. Vielleicht liegt dies daran, dass die Gesellschaft ein Leitbild entwickelt hat, philosophiert Hacker. Ein Un-ternehmen mit eigenen Grundsätzen unter-scheidet sich seiner Überzeugung nach funda-mental von anderen. Dabei geht es ihm nicht allein darum, ob diese Grundsätze auch überall in Reinkultur gelebt werden: „Allein die Tat-sache, dass man sich um Werte Gedanken ge-macht hat, ist schon unheimlich viel wert ...“

der Arzneimittelversorgung: „Krankenhaus lebt von Veränderung, nur wer sich verändert, kann sich entwickeln.“ Solche Prämissen kann nicht einer allein umsetzen, es betrifft das gesamte Team. Der „neue“ Chef findet nur lobende Worte für seine vom Vorgänger be-stens aufgestellte Mannschaft: „Ich habe hier ein enormes Potential an Veränderungswillen und Bereitschaft zu kontinuierlichem Change-Management vorgefunden.“ Dass dies so bleibt, das ist Hacker einiges wert: Sukzessive Weiterbildung, Personalentwicklung, fordern und fördern, das ist für ihn selbstverständliche Vorgabe. Und auch ganz persönlich will der Chef für den Erhalt des Teamgeistes einstehen, ei-nen offenen, konstruktiven Stil pflegen: „Hier ist nichts in Stein ge-meißelt, die Mitarbeiter sollen ja mit Freude zur Arbeit kommen.“

Auch wenn Christian Hacker und sein Team die Patienten nie di-rekt zu Gesicht bekommen, so gilt doch alles Engagement nur dem Einen: Dem Wohl der Patienten. Nur folgerichtig ist es da, dass das besonderes Augenmerk des Chefapothekers der kontinuierlichen Op-timierung der Patientensicherheit gilt. Ein sehr großes Risiko für Patienten liegt in der Medikation: Ganze 35 Prozent der Behand-lungsfehler sind bundesweiten Erhebungen zufolge auf Fehler in der Verabreichung von Medikamenten zurückzuführen – dies beginne bei der Verschreibung, über die Dosierung bis hin zur Verteilung. Daher sieht Hacker hier ein besonders zentrales Anliegen: „Wir Apo-theker sind hier aktiv in der Beratungs- und Informationspflicht, gar keine Frage.“ Auch strukturell, operativ wie strategisch, arbeitet er in diesem Kontext an Optimierungsansätzen: „Wir arbeiten daran,

Je schneller komplexe ärztliche und pflegerische Maßnahmen am Patienten umgesetzt werden müssen, desto wichtiger ist ein zuverlässiger pharmazeutischer Partner, der jederzeit erreichbar ist, die erforderlichen Arzneimittel kostengünstig und schnell zur Verfügung stellt und darüber hinaus mit adäquaten Informations- und Beratungs-leistungen zu einer wissenschaftlich fundierten Therapie beiträgt.

Im Bild oben rechts Chefapotheker Christian Hacker mit Stellvertreterin Martina Kroneisen (ganz rechts) und den Apothekerinnen Ute Schneider (ganz links) und Susanne Pelz.

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Sie erbringen als Teil des großen Vincenz-Netz-werks wichtige, den gesamten Krankenhauslauf unterstützende Dienstleistungen – nicht nur für das St. Vincenz-Krankenhaus, sondern für weitere 18 Kliniken in Hessen und Rheinland-Pfalz: Die MitarbeiterInnen der Zentralapotheke unter Leitung von Christian Hacker und die MitarbeiterInnen des Zentrallager unter Leitung von Ralf Jakisch (nicht im Bild).

Die Logistik

Die Zentralapotheke ist eine der größten Krankenhausapotheken Hessens. Hier werden die Lagerung und Distribution von über 3000 Apotheken- und Medicalprodukten organisiert. Die Komissionierungshalle im Erdgeschoß weist allein rund 1.500 Qua-dratmeter Gesamtfläche auf und ist mit modernsten Lagersystemen und Transportmitteln ausgestattet. Logistisches Kernstück ist die Kommissionierungsanlage, welche die von Stationen und Ambulanzen per Computer bestellten Medikamente automatisch in Trans-portbehälter legt. Die Mitarbeiter können die Lieferung ergänzen und nochmals kontrollieren. Täglich müssen die Anforderungen von 20 hauseigenen Stationen und Ambulanzen sowie die Anforderung von 18 externen Kliniken zusammengestellt werden. Die moderne Anlage bedeutet nicht nur eine Optimierung des innerbetrieblichen Workflows, sondern hält der Zentralapotheke auch potentielle betriebswirtschaftliche Entwicklungschancen offen. Außerdem sind ein hochmodernes Labor zur Zytostatika-Herstellung sowie weitere Labore im MediLog etabliert. Hier können nach modernsten Standards auf jeden Patienten abgestimmte Injektions- und Infusionslösungen hergestellt werden. Im Routine-Bestand werden rund 2.700 Produkte vorgehalten. Ein komplexes logistisches System sichert die Rund-um-die-Uhr-Versorgung des St. Vincenz, steuert Nachschubketten und organisiert die Lagerung. Aber auch für die gesamte Region hat die Vincenz-Apotheke zentrale Bedeutung: Sie ist auch für die Versorgung im Not- und Katastrophenfall zuständig, enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt ist von daher eine Selbstverständlichkeit. Jederzeit müssen entspre-chende Mengen an Infusionslösungen und Notfallmedikamente für den Katastrophenfall verfügbar sein.

Die Transportwege

Das MediLog im ICE-Gebiet bedeutete auch für die Anwohner des Schafsbergs einen großen Benefit: Der Schwerlastverkehr mit Lieferungen für die Apotheke und das ebenfalls im MediLog angesiedelte Zentrallager ist nun komplett auf die Londoner Straße konzentriert. Die Lieferungen für das St. Vincenz wurden gänzlich auf Kleinbusse verlagert und es werden nur noch Produkte auf den Schafsberg geliefert, die allein dort gebraucht werden. Die externen Lieferungen werden vom ICE-Gebiet her abgewickelt.

Wichtiger Baustein für die Ausbildung

Einen wichtigen Part hat die Apotheke auch als Aus- und Weiterbildungsstätte: Der Chefapotheker ist für die Aus- und Weiter-bildung von pharmazeutisch Technischen Assistentinnen, Pharmazeutisch Kaufmännischen Angestellten, Pharmaziestudenten und mit den approbierten Kolleginnen für die Weiterbildung von Apothekern zum Fachapotheker für „Arzneimittelinformation“ und „Klinische Pharmazie“ verantwortlich.

Der Support für Medizin und Pflege

Präzision ist gefragt, wenn es um die Gesundheit von Menschen geht. So werden die Arzneimittel und Medicalprodukte auf den Stationen regelmäßig von Mitarbeitern der Apotheke auf einwandfreie Beschaffenheit und Verwendbarkeit hin überprüft. Der Chefapotheker ist zudem Leiter der Arzneimittelkommission, welche die in Krankenhäusern verwendeten Medikamente auswählt. Darüber hinaus informieren und beraten Christian Hacker und sein Team Ärzte und Pflegepersonal in allen Arzneimittelfragen: mittels moderner Datenbanken werden sie über Wirkung und Anwendung der verschiedenen Arzneimittel informiert. Auch die Arzneimittelprüfung für die externen Kliniken wird vom Team der Zentralapotheke gewährleistet. Jährlich erstellt die Zentralapotheke etwa 15.000 Arzneimittelrezepturen selbst. Ein Schwerpunkt liegt in der Herstellung von Zyto-statika für die Chemotherapie. Auf Basis der verschiedensten individuellen Therapieschemen wird die Behandlung jedes Patienten in Zusammenarbeit mit den Ärzten optimal abgestimmt. So wird eine hochwertige und umfassende Versorgung der Krebspatienten gewährleistet. Unterstützt werden die Pharmazeuten dabei von einem Computersystem, das die exakte Dosierung sicherstellt.

+++ Hintergrund +++

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Jörg Baurmann wird Nachfolger von Ludwig Schmitt

Stabwechsel im Personalmanagement:

Ludwig Schmitt war nach 28 Jahren als Personallei-ter des St. Vincenz eine Institution des Unternehmens. Hochgeschätzt, nicht nur aufgrund seines Sachver-stands, sondern auch wegen seiner sozialen Kompe-tenzen: Jeder im St. Vincenz wusste um seine Hilfs-bereitschaft, sein Verständnis in etwaigen Problemsi-tuationen, seine Ehrlichkeit in der Kommunikation. Für alle Vincenz-Angestellten war Schmitt jederzeit an-sprechbar und um gute Lösungen bemüht. Allein die Zahlen, 1500 Mitarbeitern in rund 70 verschiedenen Berufsbildern, lassen ermessen, welche Herausforde-rung dies tagtäglich gewesen sein muss. Besonderen Dank sprachen ihm hierfür Geschäftsführer Guido Wer-nert und die Kaufmännische Direktorin Katja Streckbein aus. Besonders würdigten sie Schmitts außerordent-liches Engagement und seine Identifikation mit dem Unternehmen. Im Kreise seiner Mitarbeiterinnen und langjähriger Weggefährten zollten sie ihm an seinem letzten Arbeitstag großen Respekt und Anerkennung.

Seit 1975 war der in Dietkirchen lebende Verwaltungs-fachmann beim St. Vincenz-Krankenhaus tätig: Zu-nächst als Verwaltungsfachangestellter, 1981 avan-cierte er zum stellvertretenden Personalleiter, 1988 wurde er zum Leiter der Personalabteilung ernannt. Zusätzlich qualifizierte sich Schmitt zum Personal-fachkaufmann, außerdem absolvierte er 1987 erfolg-reich die Ausbildereignungsprüfung: Seit 1994 ist er Mitglied des Ausbilder-Prüfungsausschusses bei der Industrie- und Handelskammer Limburg. 2001 wurde

Limburgs größter Arbeitgeber, die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz, erfährt ei-nen Wechsel im Personalmanagement: Ludwig Schmitt aus Dietkirchen ist nach 41 Jahren am St. Vincenz in den Ruhestand getreten. Auch sein Nachfolger kommt aus der Region: der 45jährige Betriebswirt Jörg Baurmann aus Ruppach-Goldhausen übernahm ab 1. Juni 2016 die verantwortungsvolle Funktion, mit der die Leitung der Abteilung und Personalma-nagement für insgesamt rund 1500 MitarbeiterInnen der Krankenhausgesellschaft an drei Standorten verbunden ist.

Momentaufnahme: das 40jährige Dienstjubiläum vor einem Jahr, Ludwig Schmitt neben Geschäftsführer Guido Wernert und der Kaufmännischen Direktorin Katja Streckbein. Jetzt ist er ganz offiziell im Ruhestand: Personalchef Ludwig Schmitt hat nach 41 Vincenz-Jahren den Schafsberg verlassen.

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Ludwig Schmitt im Ruhestand Schmitt zum ehrenamtlichen Richter am Sozialgericht Wiesbaden ernannt – ein Ehrenamt, zu dem Personen mit besonderer Sachkunde benannt werden, damit praktische Erfahrungen bei Beratung und Urteilsfindung einfließen.

Auch sein Nachfolger kann auf einen breiten Erfahrungsschatz zu-rückgreifen: Mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung ist Jörg Bau-rmann mit allen Bereichen des Personalwesens im öffentlichen wie auch privaten Sektor vertraut und deckt das gesamte Spektrum des Fachbereichs ab. Insbesondere war er hier für strategische und ope-rative Personalarbeit sowie die Beratung und Unterstützung der Geschäftsführung und Führungskräfte in allen arbeitsrechtlichen, personellen und organisatorischen Fragestellungen verantwortlich. Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen zur Personalentwick-lung sind ihm ebenso vertraut wie eine vertrauensvolle Zusammen-arbeit mit dem Betriebsrat. „Ein „Human Ressources Generalist, des-sen Qualifikationen sich in idealer Weise mit dem von uns skizzierten Aufgabengebiet decken“, so Geschäftsführer Guido Wernert zur Be-rufung des neuen Personalchefs.

In Fulda geboren und in Montabaur aufgewachsen und heute in Rup-pach-Goldhausen lebend reizt Jörg Baurmann nach verschiedenen Positionen u. a. in Köln und Bayern am St. Vincenz-Krankenhaus nicht nur die regionale Verbundenheit: „Das Engagement und die Leistung der Menschen insbesondere in den sozialen Berufen ver-dient unser aller Anerkennung. Im St. Vincenz möchte ich meinen Beitrag hierzu leisten.“ Die ganz persönliche Philosophie des neuen Personalchefs: „Wie im Leitbild des St. Vincenz verankert steht im Personalmanagement der Mensch im Mittelpunkt. Die Personalab-teilung versteht sich somit als Dienstleister für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Abteilungen und unterstützt diese bei der Erreichung ihrer Ziele - nie jedoch ohne dabei die Unternehmensstra-tegie aus den Augen zu verlieren.“

Jetzt ist er ganz offiziell im Ruhestand: Per-sonalchef Ludwig Schmitt hat nach 41 Vincenz-Jahren den Schafsberg verlassen.

Befragt man alte Weggefährten, was sie mit Ludwig Schmitt verbinden, zählen übereinstimmend sowohl „große Fachkompetenz“, als auch „soziale Kompetenzen“ zu den Antworten. Unbedingte Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft be-scheinigen ihm die Kollegen, vor allem auch Fürsorglichkeit für die Mitarbeiter habe ihn ausgezeichnet, heißt es wei-ter. Ludwig Schmitt war eben immer zuerst Mensch, dann Personalleiter. „Ein Mann mit dem man ehrlich umgehen und auf den man vertrauen kann!“, resümiert ein langjähri-ger Kollege. Selbstkritik, das in-Frage-Stellen des eigenen Tuns zählten ganz sicher auch zu dem, was Ludwig Schmitt ausgemacht und auch ausgezeichnet hat. „Ein Mann, der auch seine eigenen Schwächen eingestehen konnte – eine nicht eben selbstverständliche Eigenschaft“, vermerkt ein Anderer der Befragten. Was bei dem Versuch einer Charakterisierung allerdings keinesfalls vergessen werden darf ist auch Schmitts unnach-ahmlicher Humor. Legendär sind sein „Gix, Gax und Gux“, nicht zu verwechseln mit Tic, Tric und Trac aus Entenhausen wie eine enge Mitarbeiterin zu Protokoll gibt. Auch dar-über hinaus hat er auch so manche Sprachgewohnheiten verändert: „Ich habe durch ihn meinen Sprachschatz um einige Vokabeln erweitert …“, schmunzelt beispielsweise die Kaufmännische Direktorin Katja Streckbein in Erinne-rung an einen ihrer engsten Mitarbeiter. Ihre geschliffene juristische Diktion vertrug sich vielleicht auch besonders gut mit dem Reduktions-Vokabular, das Ludwig Schmitt gerade dann verwendete, wenn es ein wenig ans Herz ging: „Die Mädchen“ war sein ganz persönlicher Kosename für seine Mitarbeiterinnen in der Personalabteilung, „die Frau“ war Synonym für seine Ehefrau … und Geschäftsführer Guido Wernert assoziiert mit Ludwig Schmitt ganz spontan sein gelbes Fahrrad, ganz sicher ebenfalls ein unvergessliches Markenzeichen des Personalchefs a.D..

Was dem St. Vincenz fehlen wird nach 41 Jahren Ludwig Schmitt? Keinesfalls „nur“ die auch extern gewürdigte Sachkenntnis des langjährigen Per-sonalleiters. Was fehlen wird werden sicher viele Kolle-gen (und wenn Steine sprechen könnten sicher auch das Vincenz selbst) ganz klar so beantworten:

Ein sehr, sehr guter Freund!

Der neue Personalleiter aus Ruppach-Goldhausen: Jörg Baurmann. Derer neneueue PerPersonsonallalleiteiterer ausaus RuRuppappach-ch-GolGoldhadhauseusen:n:

„Wie im Leitbild des St. Vincenz verankert steht im Personalmanagment der Mensch im Mittelpunkt ...”

„Jeder im St. Vincenz wusste um seine Hilfsbereitschaft, sein Verständnis in etwaigen Problemsituationen, seine Ehrlichkeit in der Kommunikation.”

Eine Institution des St. Vincenz geht inden Ruhestand: der scheidende Personalchef Ludwig Schmitt aus Dietkirchen.

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14 | VIA > AKTIONSTAG

Aufklärungskampagne gegen den Blitzschlag im Gehirn:

Erster Schlaganfalltag in der WerkStadt war großer Erfolg

• Wie hoch ist das persönliche Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden?

• Wie kann man ihn verhindern?

• Und wie kann man durch die richtigen Verhaltensweisen im Notfall die Folgeschäden gering halten?

Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um den Schlaganfall erhielten viele hundert Menschen, die den Schlaganfalltag in der Limburger WerkStadt besuchten ...

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St. Vincenz < VIA | 15

Hunderte Menschen kamen gezielt zum gro-ßen Schlaganfalltag, den die Neurologie des St. Vincenz-Krankenhauses und das Ärzte-netzwerk Piano erstmals in dem großen Ein-kaufszentrum am Limburger Bahnhof ver-anstaltet hatten. Gleichzeitig wurden viele Menschen eher zufällig und im Vorübergehen mit der Botschaft „Schlaganfall – immer ein Fall für die 112“ vertraut gemacht, welche das richtige Verhalten im Notfall unmissver-ständlich deutlich machen sollte. So wurde mit dem neuen Standort auch ein Klientel erreicht, das sich normalerweise vielleicht nicht mit dem Thema Schlaganfall beschäf-tigt hätte.

Damit die Botschaft auch wahrgenommen wurde gab es einen besonderen Eyecatcher: das begehbare Gehirnmodell, ein informatives Anschauungsobjekt, um die zentrale Schalt-stelle des Körpers erkunden und begreifen zu können, wie es aufgebaut ist und funktioniert.

All dies machte das begehbare Hirn-Modell in der Limburger Werk-Stadt möglich – Einblicke, die allein rund 80 Schüler der Limburger Adolf-Reichwein-Schule nutzten.

Für individuelle Aufklärung in Sachen Schlaganfall standen sowohl Initiator Dr. Christoph Oberwittler, Chefarzt der Neurologie, als auch Dr. Wilfried Thiel und Dr. Ulrike Tondera von Piano bereit. In mehr-fach gestaffelten Impulsvorträgen informierten sie nachdrücklich darüber, wie man einen Schlaganfall verhindern, wie man ihn er-kennen und wie man im Falle eines Falles richtig und zeitnah rea-giert: Plötzlich auftretende Sprachstörungen, Sehstörungen oder gar Halbseitenlähmungen seien, selbst wenn sie sich in relativ kurzer Zeit wieder zurückbildeten, immer Warnsignale für einen Schlag-anfall, immer behandlungsbedürftig und sollten schnellstmöglich abgeklärt werden. Beim Auftreten dieser Symptome gelte es, un-verzüglich unter 112 den Rettungsdienst zu alarmieren und den Patienten sofort in die nächst gelegene Stroke Unit (spezialisierte

„ Frühzeitiges Erkennen und eine schnell einsetzende Behandlung im Akutfall könnten oftmals schwerwiegende Spätschäden vermeiden helfen.”

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16 | VIA > AKTIONSTAG

dass die Besucher auch die Möglichkeit hatten, ihr persönliches Schlaganfallrisiko zu testen – sowohl in Form eines Internet-Risiko-Tests, als auch durch Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagader und die Bestimmungen von Bluthochdruck und Blutzucker.

Vertreter der Selbsthilfegruppe Schlaganfall machten beim Aktionstag auf die soziale Di-mension dieser Erkrankung aufmerksam: „Ein Schlaganfall bedeute oft einen tiefen Einschnitt in das bisherige Leben. Selbst wenn die akute Phase überlebt wird, leiden viele Patienten le-benslang unter den Folgen wie Sprachstörun-gen oder Körperlähmungen“, so die Vertreter der Selbsthilfegruppe. „Das alles muss nicht sein, da die medizinische Forschung erhebliche Fortschritte gemacht hat“, hielt Dr. Oberwittler dem entgegen. Entscheidend sei, wie schnell der Betroffene ins Krankenhaus gelange. Denn im Notfall zählt eben jede Minute!

Schlaganfall-Station) zu transportieren. Denn Zeit ist Gehirn: Bei einem Schlaganfall werden pro Minute zirka zwei Millionen Gehirnzellen zerstört. Auch erfolgreiche Rehabilitation und ver-besserte Heilungschancen hängen entscheidend von der rechtzei-tigen und richtigen Versorgung ab.

Frühzeitiges Erkennen und eine schnell einsetzende Behandlung im Akutfall könnten oftmals schwerwiegende Spätschäden ver-meiden helfen. „Der Schlaganfall ist behandelbar und kein un-abwendbares Schicksal“, betonten die Referenten immer wieder. Der Schlaganfall sei jedoch auch vermeidbar: Rauchen, Alko-holkonsum, Bewegungsmangel, Übergewicht, Stress und Blut-hochdruck sowie unausgewogene Ernährung begünstigten einen Schlaganfall. All diese Faktoren könnten jedoch durch den in-dividuellen Lebensstil beeinflusst werden: „Wenn Sie sich allein drei Mal die Woche nur 30 Minuten bewegen, dann haben Sie schon viel für die Vorbeugung getan“, so die Mediziner.

Unterstützt wurden sie von vielen engagierten Mitarbeitern aus Klinik und Piano-Praxen, ÄrztInnen, Gesundheits- und Kran-kenpflegerInnen und PhysiotherapeutInnen. So war es möglich,

„ Entscheidend ist, wie schnell der Betroffene ins Krankenhaus gelangt. Denn im Notfall zählt eben jede Minute!”

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St. Vincenz < VIA | 17

Der Schlaganfall gehört zu den großen Volkskrankheiten, alleine in Deutschland sind jährlich etwa 270.000 Men-schen davon betroffen. Hoher Blutdruck, Rauchen und Diabetes zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren. Um blei-bende Schädigungen wie etwa eine halbseitige Lähmung zu vermeiden, muss nach Auftreten der ersten Symptome schnell gehandelt werden. Die ersten Stunden sind entscheidend! Bei rascher Diagnosestellung und Einleitung einer Therapie in spezialisierten Schlaganfall-Stationen können dauerhafte Einschränkungen gering gehalten werden. Da das Wissen über die Symptome des Schlaganfalls lebensrettend sein kann, unterstützte das Unternehmen Boehrin-ger Ingelheim den Limburger Schlaganfalltag.

Der Test, der Leben retten kann: Die FAST-MethodeMit der einfach anwendbaren FAST-Methode können Symptome eines Schlaganfalls schnell erkannt werden: Lähmungserscheinungen im Gesicht (Face), der Arme (Arm) und der Sprache (Speech) helfen dabei, den Verdacht auf Schlaganfall schnell zu erhärten und dann keine Zeit (Time) zu verlieren. Beim Verdacht auf Schlaganfall bitten Sie Ihr Gegenüber, beide Arme nach oben zu strecken, einfach zu lächeln oder einen einfachen Satz auszusprechen - Menschen mit einem Schlaganfall sind dazu nicht in der Lage und dann tickt die Uhr und es zählt jede Sekunde: ein klarer Fall für die 112!

+++ Hintergrund +++

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18 | VIA > Interview

Wertet die Listung im FOCUS als Qualitätsiegel für die gesamte Klinik: Vincenz-Chefarzt PD Dr. Udo Heuschen.

Werertettet didie Le Lististungung

„ Eine sehr moderne Philosophie von Medizin“

INTERVIEW

Vincenz-Chefarzt erneut Top-Mediziner im FOCUS:

PD Dr. Udo Heuschen als Experte für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa bereits zum vierten Mal in der FOCUS-Bestenliste

Zum vierten Mal in Folge wird jetzt der Chefarzt Allgemein- und Vis-zeralchirurgie des St. Vincenz-Krankenhauses Limburg, PD Dr. Udo Heuschen, mit dem begehrten Focus-Siegel ausgezeichnet. Die Aus-gabe mit dem großen Ärzte-Ranking erschien im Juni 2016. Warum dies eine ganz besondere Ehrung ist und was an seiner Arbeit so besonders ist, darüber sprachen wir aus diesem Anlass mit dem re-nommierten Chirurgen ...

Ein bißchen wie beim Fußball: gute Leistungen erreicht man nur im Team – hier im Bild Mitglieder der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Chefarzt PD Dr. Heuschen. Mit der Chefärztin Gastroenterologie, PD Dr. Katrin Neubauer-Saile, hat Heuschen eine ebenfalls sehr erfahrene Darmspezialistin an seiner Seite. Beide Abteilungen kooperieren sehr eng und betreuen Darmpatienten interdisziplinär.

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St. Vincenz < VIA | 19

„ Je mehr Einstrahlrichtungen verwendet werden, desto mehr verteilt sich die Eintrittsdosis auf ein großes Areal, was eine Entlastung für das gesunde Gewebe bedeutet.”

Herr Dr. Heuschen, die Redaktion des FOCUS zählt Sie schon seit 2012 zu Deutschlands Top-Medizinern – als Patient erwarte ich von einem Chefarzt eigentlich per se qualifizierte, sorgfältige und professionelle Arbeit. Was ist so außergewöhnlich an Ihrer Tätigkeit, dass Sie mit diesem begehrten Siegel ausgezeichnet werden?PD Dr. Heuschen: Zum Einen wird hier eine be-sondere Spezialisierung meiner Abteilung oder besser: meines Teams ausgezeichnet, nämlich die herausragende Kompetenz im breit gefä-cherten Spektrum der großen Bauchchirurgie, insbesondere bei der Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Diese chir-urgische Expertise nutzen mittlerweile Patienten aus ganz Deutschland. Insbesondere die schwe-ren Fälle kommen zu uns nach Limburg, in den meisten Fällen können wir den Menschen sehr gut helfen und ihnen wieder eine ganz neue Le-bensqualität ermöglichen.

Darüber hinaus arbeiten wir kontinuierlich daran, diese Expertise immer wieder weiter zu optimieren. Daher haben wir gemeinsam mit der Chefärztin der Gastroenterologie, Frau PD Dr. Neubauer-Saile, das sog. Limburger Modell ins Leben gerufen, ein wegwei-sendes modernes Therapiekonzept der Viszeralmedizin insbeson-dere für Patienten mit Erkrankungen des Bauchraums. Von dieser Symbiose der chirurgischen und der internistischen Perspektive profitieren eben insbesondere auch Patienten mit komplexeren Krankheitsbildern wie eben CED-Patienten.

Was bedeutet denn das Limburger Modell ganz konkret für die Patienten?Beide Fachbereiche betreiben gemeinsam eine sogenannte „Bauchstation“ interdisziplinär - ein Ergebnis schon lange geleb-ter, bewährter klinischer Praxis. Wir haben erkannt: Je enger der Austausch zwischen Internisten und Chirurgen, umso optimaler ist auch der Benefit für den Patienten: Optimale Abstimmung von der ersten Sekunde an – das spart nicht nur Zeit, sondern schafft auch mehr Sicherheit für den Patienten. Und gerade bei schwierigen, komplexen medizinischen Herausforderungen, wie sie eben gerade bei CED-Patienten vielfach vorkommen, sind vernetztes Denken, gute Kommunikation und enge fachliche Abstimmung ein großes Plus. Diese gemeinsame Beschäftigung zweier hochspezialisierter medizinischer Disziplinen mit den jeweiligen Krankheitsbildern, das ist moderne Viszeralmedizin ganz konkret.

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20 | VIA > INTERVIEW

INTERVIEW

tig weiterentwickelt. So tragen wie bei einem Puzzle viele kleine Details im Laufe der Jahre das ihre für ein gelungenes großes Ganzes bei.

Also gilt auch Ihr Dank der gesamten Klinik?Auf jeden Fall. Man möge mir jedoch nachse-hen, dass mein persönlicher Dank in erster Linie meinem tollen Team, den ausgezeichneten an-deren Fachabteilungen, insbesondere auch den Teams aus Gastroenterologie, Radiologie, Onko-logie und Anästhesie gilt, die alle an diesem Er-folg ihren Anteil haben. Es ist fast ein bisschen wie beim Fußball: Nur zusammen kann`s opti-mal werden… Wir praktizieren hier im ländli-chen Raum eine sehr moderne Philosophie von Medizin. Darauf können wir mit Fug und Recht stolz sein.

Herr Dr. Heuschen, vielen Dank für das Ge-spräch!

War das St. Vincenz schon immer eine so gute Adresse „in Sa-chen Bauch“?Natürlich sind diese Auszeichnungen in Folge auch Ausdruck und Ergebnis einer langen Aufbauarbeit – nicht nur in meiner Abtei-lung, sondern im gesamten Haus. Auf dem Schafsberg ist mitt-lerweile eine sehr ideale Konstellation etabliert: hochspezialisierte Chefarztkollegen, qualifizierte Teams in insgesamt 15 verschiede-nen Fachabteilungen, zwei große Intensivstationen mit optimal gebündeltem medizinischen Equipment und das alles im Rahmen eines umfassenden Gesamtkonzepts – alles in allem sehr ideale Be-dingungen.

Letztlich tragen Sie und Ihr Team mit der Focus-Auszeichnung zur Reputation der ganzen Klinik bei ...Das stimmt, und deshalb ist das Siegel letztlich auch eine Auszeich-nung für uns alle. Hier spielen enorm viele Facetten ineinander, die dann ein Gesamtbild ergeben und es dem Einzelnen ermöglichen, in jeweils seinem speziellen Bereich sein Bestes zu geben. Höchst-leistungen gelingen nur, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen. Am St. Vincenz wird kontinuierlich an medizin-technischen Up-dates und Modernisierungen gearbeitet, neue Therapieoptionen und Behandlungsbereiche etabliert, Standards aktualisiert – dafür ist auch unser Konzept der Viszeralmedizin ein gutes Beispiel. Für ein Krankenhaus auf dem Land hat das St. Vincenz demzufolge eine außerordentliche Strukturqualität aufzuweisen. Dies wird nachhal-

„Für ein Krankenhaus auf dem Land hat das St. Vincenz eine außerordentliche

Strukturqualität aufzuweisen. Dies wird nachhaltig weiterentwickelt ...“

„ Es ist fast ein bisschen wie beim Fußball: Nur zusammen kann`s optimal werden...“

Herausragende Kompetenz im breit gefächerten Spektrum der großen Bauchchirurgie wurde mit dem FOCUS-Siegel ausgezeichnet. So etwas funtkio-niert nur in enger, gut abgestimmter interdisziplinärer Zusammenarbeit: Daher gilt der Dank des Chirurgen nicht nur seinem Team der Allgemein- und Viszeralchirurgie, sondern insbesondere auch den Abteilungen Gastroenterologie, Radiologie und Hämatologie-Onkologie.

Erfahren Sie mehr über unsere Abteilung und

besuchen Sie uns im Internet:www.st-vincenz.de

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St. Vincenz < VIA | 21

Schon lange gilt das St. Vincenz-Krankenhaus unter Fachleuten als Zentrum für die Behandlung von Morbus Crohn

und Colitis ulcerosa, insbesondere auch für die sog. Pouch-Operation (Dünndarmreservoir-Plastik als Ersatz für

den Enddarm). Das hochmoderne viszeralchirurgische Operationsverfahren ermöglicht Patienten mit chronisch

entzündlichen Erkrankungen auch nach schwerstem Krankheitsverlauf ein so gutes Maß an Lebensqualität, dass

sie der von Gesunden entspricht. Bei dem hochkomplizierten Eingriff wird schließmuskelerhaltend und oft auch

laparoskopisch operiert. Das bedeutet: Auf einen großen Bauchschnitt wird verzichtet. Feinste chirurgische Arbeit

mittels laparoskopischer Geräte stehen für einen schonenden Verlauf, schnellere Regeneration und gute Langzeit-

ergebnisse. In einer speziellen CED-Sprechstunde werden Patienten ausführlich und individuell beraten. Die Klinik

ist Mitglied im Kompetenznetz Darmerkrankungen, PD Dr. Heuschen ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der

DCCV (Deutsche Crohn und Colitis Vereinigung).

+++ INFO +++ Termine für die Crohn- und Colitis–Sprechstunde können telefonisch unter der Rufnummer 0 64 31.292-4401oder 292-4408 vereinbart werden.

+++ Hintergrund +++

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)

Bei dem bundesweiten FOCUS-Ranking handelt es sich um Deutschlands größte Ärztebewertung: Die Liste der TOP-Mediziner basiert auf bundesweiten Arzt- und Patientenempfehlungen. Mediziner empfehlen Kollegen aus ihrem jeweiligen Fachbereich. Im Rahmen ausführlicher Interviews befragen Redakteure Experten zu deren fachlicher Kollegeneinschätzung. Zusätzlich wird auch die Einschät-zung von Patienten eingeholt. Sowohl sehr detaillierte Angaben etwa zum Behandlungsspektrum, aber auch wissenschaftliche Publikationen fließen zusätzlich in das Ranking ein.

+++ Hintergrund FOCUS-Siegel +++

Besondere Benefits, insbesondere auch für die CED-Patienten: mit dem Team der Gastroenterologie unter Chefärztin PD Dr. Katrin Neubauer-Saile praktiziert PD Dr. Heuschen ein interdisziplinäres Therapiekonzept der Viszeralmedizin. Von dieser Symbiose der chirurgischen und der internistischen Perspektive, der Zusammenarbeit zweier hochspezialisierter medizinischer Disziplinen profitieren insbesondere auch Patienten mit komplexeren Krankheitsbildern wie eben CED-Patienten.

Sehen Sie den Film

Darmkrebs-Vorsorgewww.st-vincenz.de/mediathek

Sie den Film

Vorsorg S

Darmk

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22 | VIA > AKTIONSTAG

Die Ruptur eines Aneurysmas an der Bau-chaorta ist die zehnthäufigste Todesursa-che in Deutschland. Wenn ein Aneurysma platzt, ist schnelles Handeln angesagt: 50 Prozent der Betroffenen erreichen das Krankenhaus nicht lebend, weitere 50 Prozent überleben die OP nicht. Am häu-figsten tritt das Aneurysma an der Bauch-schlagader auf.

Von Gundula Stegemann

Das Problem: Es entwickelt sich meist schleichend. Oft merkt der Patient zunächst nichts davon. Erst wenn es platzt, macht es sich bemerkbar durch einen starken, stechenden Schmerz, Übelkeit und Brechreiz. Für viele Patienten ist es dann aller-dings schon zu spät. Ein Screening bringt es an den Tag. Nur so kann Schlimmeres verhindert wer-den. Ab dem 65. Lebensjahr sollte deshalb jeder, der längere Zeit geraucht hat, eine entsprechende Untersuchung machen lassen.

Um die Menschen in der Region für das Problem zu sensibilisieren, hatte die Abteilung Gefäßchirurgie und Angiologie des St. Vincenz-Krankenhauses Lim-burg zu einem Screeningtag eingeladen. Die Veran-staltung lief im Rahmen einer bundesweiten Aktion der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie. Gut

Aufklärung und umfassende Beratung am Screeningtag Bauchaorta

Die Ruptur der Bauchaorta ist ein Notfall!

Angiologe Dr. Reimund Prokein beim Screening der Bauchschlagader. Im Rahmen ihres Vortrags sprach Chefärztin Dr. Patricia Schaub über Risiken, Diagnose und Therapiemöglichkeiten des Bauchaortenaneurysmas.

Gut vorbereitet war das Team um Chefärztin Dr. Patricia Schaub (Bildmitte, ansonsten von links nach rechts): Dr. Sabine Neuß, Oberärztin der Gefäßchirurgie, Carina Müller, Sekretariat, Julia Breuer, Physician Assistent, und Renate Sietzke, Sekretariat.

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St. Vincenz < VIA | 23

vorbereitet hieß das Team um Chefärztin Dr. Patricia Schaub die Besucher herzlich willkommen. Bereits eine Stunde vor Start des Aktionstages waren die ersten Interessenten gekommen, um am Screening teilzunehmen. Manche Besucher hatten im Familien- und Bekanntenkreis von entsprechenden Notfällen gehört und wollten beim Aktionstag ihr persönliches Risiko checken lassen. Neben dem Screening nutz-ten deshalb viele das Angebot, sich ausführlich zu informieren und beraten zu lassen. An Informations-tischen ließen sich die Besucher verschiedene Opera-tionsmethoden erklären, insbesondere die verbesser-ten Möglichkeiten des endovaskulären Verfahrens.

Dr. Patricia Schaub erläuterte im Rahmen ihres Vor-trags die Diagnosestellung und die verschiedenen The-rapiemöglichkeiten des Bauchaortenaneurysmas. Klei-nere Aneurysmen sollten in regelmäßigen Abständen mit Ultraschall überwacht werden, bei plötzlicher Grö-ßenzunahme erfolgen weiterführende Untersuchungen und gegebenenfalls eine präventive Operation.

Die meisten Aneurysmen werden durch Gefäßverkal-kung hervorgerufen, auch bekannt als Arteriosklero-se. Fünf von hundert Männern über 65 Jahre haben eine krankhafte Erweiterung der Hauptschlagader, welche überwacht werden sollte. Bei einem von hun-dert Patienten ist eine umgehende Behandlung not-wendig. Aktive und frühere Raucher sind besonders gefährdet, darüber hinaus wird auch eine erbliche Veranlagung beobachtet. Frauen haben ein niedri-geres Risiko, sollten aber bei Vorliegen von Risiko-faktoren wie Nikotinabusus und Arteriosklerose sich ebenfalls screenen lassen. Die größte Gefahr beim Bauchaortenaneurysma besteht darin, dass der Be-troffene es nicht spürt. Durch Größenzunahme kön-nen insbesondere Rückenschmerzen auftreten.

Häufig führt dies zu Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule oder der Nieren. In den Fällen, in denen ein Bauchaortenaneurysma platzt, wird vom Patien-

ten ein unerträglicher Bauchschmerz mit Ausstrah-lung in den Rücken, Übelkeit und Brechreiz bemerkt. Durch die innere Blutung kommt es zu einer lebens-bedrohlichen Situation. Ab einem Durchmesser des Aneurysmas von fünf Zentimetern steigt die Gefahr des Platzens durch einen Gefäßwandeinriss erheb-lich an. Durch ein rechtzeitiges Screenen lässt sich Schlimmeres verhindern. Die Untersuchung wird in den meisten Hausarztpraxen angeboten. Gefäßmedi-zinische Screening-Untersuchungen sind allerdings momentan keine Leistungen der gesetzlichen Kran-kenversicherung.

Unter einem Aneurysma versteht man die Erweite-rung einer Schlagader (Aorta). Diese Erweiterung kann in allen Körperregionen auftreten. Sie betrifft am häufigsten die Bauchschlagader (Bauchaorten-aneurysma oder auch abgekürzt BAA). Die Haupt-gefahr besteht darin, dass ein Aneurysma plötz-lich platzt und es zur inneren Verblutung kommt. Andere Risiken bestehen z. B. in der Bildung von Blutgerinnseln im Aneurysma, die zu akuten Ge-fäßverschlüssen in den Beinen führen können.

Die meisten Aneurysmen werden durch die Ge-fäßverkalkung (Arteriosklerose) hervorgerufen. Fünf von hundert Männern über 65 Jahre haben eine krankhafte Erweiterung der Hauptschlagader, welche überwacht werden muss. Bei einem von hundert Patienten ist eine umgehende Behandlung notwendig! Aktive und frühere Raucher sind be-sonders gefährdet, darüber hinaus wird auch eine erbliche Veranlagung beobachtet. Frauen haben ein niedrigeres Risiko, sollten aber bei Vorliegen von Risikofaktoren (Nikotinabusus, Arteriosklerose)und vor allem bei familiärer Belastung ebenfalls untersucht werden.

Hintergrund Bauchaortenaneurysma (BAA):

An den Infotischen konnten die Besucher sich umfassend über die Vor- und Nachteile derverschiedenen OP-Verfahren informieren.

Der leitende Oberarzt, Gefäßchirurg Thomas

Broszey, bei der Untersuchung der

Bauchaorta.

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Vasculäre und endovasculäre

Chirurgie

24 | VIA > MEDIATHEK

Neuer Film über die Gefäßchirurgie online Rund sieben Minuten für einen ersten Eindruck der Gefäßchirurgie St. Vincenz

+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++

Just in diesen Tagen ging der neue Film über die Ge-fäßchirurgie am St. Vincenz-Krankenhaus auf You-Tube online. Sowohl über den krankenhauseigenen YouTube-Kanal, als auch über die Mediathek der Inter-netseite des Krankenhauses können sich Interessierte über die Abteilung informieren und sich einen ersten Eindruck verschaffen.

Die Gefäßchirurgie als eigenständige Abteilung gibt es nun schon seit zwei Jahren. Die zentralen Arbeitsgebiete der Abteilung unter Chefärztin Dr. Patricia Schaub sind Dia-gnostik, Therapie und Nachsorge der verengenden und er-weiternden Erkrankungen der Gefäße. Im St. Vincenz kann somit eine 24h-Versorgung der akuten Gefäßerkrankungen gewährleistet werden, um die oft lebensbedrohlichen Fol-gen nach Platzen eines Gefäßes, den Schlaganfall oder die Amputation eines Beines zu verhindern.

Die besonderen Behandlungsschwerpunkte der Chirur-gin sind die Behandlung verengter Halsschlagadern zur Vorbeugung eines Schlaganfalls (Carotischirurgie), die Behandlung von Durchblutungsstörungen der Beine mit besonderem Schwerpunkt auf der Bypasschirurgie für Un-terschenkel und Fuß sowie die Behandlung des diabeti-schen Fußsyndroms in Kooperation mit der Diabetologie des Hauses. Besonders liegt ihr die Versorgung der Aussak-kungen der Bauchschlagader (Aortenaneurysmen) am Her-zen. Sie bietet hier von der minimal-invasiven Behandlung mit einem Stent (Gefäßstütze) bis hin zur offenen Ope-ration alle OP-Verfahren an. Über langjährige Erfahrung

verfügt Dr. Patricia Schaub auch in der Versorgung chronischer Wunden, bei der sie moderne Vakuum-verbandsysteme präferiert.

Auch in Filmbeiträgen der anderen Abteilungen bekommt das Krankenhaus ein sehr konkretes Ge-sicht: Potentielle Patienten können sehen, welche Menschen sie hier erwarten und die ganz eigene Philosophie jedes Fachbereichs kennen lernen. Sehr persönlich gestaltete Filme des Rundfunkjournali-sten Barthel Pester und Uli Pförtner geben einen detaillierten Einblick in den ganz normalen Klini-kalltag, in die Arbeit der Ärzte und pflegerischen Mitarbeiter und informieren über Behandlungs-schwerpunkte der Klinik wie auch über medizini-sche Hintergründe bestimmter Krankheitsbilder. Behutsam nähern sich die Beiträge auch hochemo-tionalen Themen, wie beispielsweise dem Alltag auf der Palliativstation oder dem Brustzentrum. Derzeit sind insgesamt 14 Filme im Netz.

Das Video-Portal (www.st-vincenz.de/media-thek) wird kontinuierlich mit weiteren Porträts er-gänzt.

Auch auf YouTube unterhält das St. Vincenz einen eigenen Informationskanal.

Lernen Sie die Gefäßchirurgie

im Film kennen:

www.st-vincenz.de/mediathek

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Aktionstag < VIA | 25

Auf großes Interesse stieß der Aktionstag zur Gefäßgesundheit im St. Vincenz-Krankenhaus Diez. Leitende Mediziner der Gefäßchirurgie Limburg informierten am bundesweiten Aktionstag zum Schwerpunktthema „Risiko Thrombose – es gibt eine Lösung“. Viele Besucher waren gekommen, um sich über Risiken, Symptome, Dia-gnose- und Therapiemöglichkeiten sowie Prophylaxe zu informieren. Im Rahmen der Vortragsveranstaltung sprachen Dr. Reimund Prokein, Leitender Arzt der Sektion Angiologie und Thomas Broszey, Leitender Oberarzt der Gefäßchirurgie, beide St. Vincenz-Krankenhaus Limburg. Mit großem Interesse verfolgten die Besucher die umfassenden Ausführungen der Referenten und stellten zahlreiche Fragen.

Von Gundula Stegemann

Aktionstag mit viel Informationen über Entstehung, Risiken,Vorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten der Thrombose

Blutgerinnsel – klein, aber tödlich

Rund 100 000 Menschen versterben jedes Jahr in Deutschland an den Folgen einer Lungenembolie, meistens infolge einer tiefen Venenthrombose. Dabei ließe sich diese relativ einfach verhindern. Mit seinem Vortrag „Die Thrombose – Entste-hung, Risiken, Vorbeugung und Behand-lungsmöglichkeiten“ führte Dr. Reimund Prokein anschaulich in das Thema ein und gab einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand in die verschiedenen Mög-lichkeiten der modernen Diagnostik und konservativen Therapien.

Als Thrombose, medizinisch korrekt: tiefe Venenthrom-bose, bezeichnet man eine Verstopfung eines Blutgefäßes durch einen Thrombus. Thrombus kommt aus dem Griechi-schen und steht für Klumpen, Pfropf, der durch ein Blut-gerinnsel entsteht. Nach einer Verletzung ist dies ein na-türlicher Schutz vor Blutverlust. Ein solches Blutgerinnsel kann allerdings auch spontan auftreten ohne Verletzung und zum Gefäßverschluss führen. „Dies ist ein krankhafter Zustand“, so Prokein. „Denn hierbei besteht die Gefahr, dass der Thrombus in die Lunge verschleppt wird und dort zur Embolie führt.“ Bei der Lungenembolie belaste der Gefäßverschluss die rechte, muskelschwächere, Herzkam-mer, so dass es zum Herzstillstand kommen kann.

Dialog in Diez, auch außerhalb der offiziellen Vortragsreihe: in einem eigenen Aktionstag zum Schwerpunktthema „Risiko Thrombose“ stellten sich Mediziner aus LImburg im St. Vincenz-Krankenhaus Diez den Fragen interessierter Zuhörer. Der Sektionsleiter Angiologie, Dr. Reimund Prokein, und der Leitende Oberarzt der Gefäßchirurgie, Thomas Broszey, referierten vor vollem Haus. Mit großem Interesse verfolgten die Besucher die umfassenden Ausführungen der Referenten und stellten zahlreiche Fragen.

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26 | VIA > AKTIONSTAG

Symptome, Diagnose und konservative Therapie von Thrombose

Thrombose kann jeden treffen. In der Prophylaxe sei re-gelmäßige Bewegung sinnvoll, frühe Mobilisierung und medikamentöse Behandlung nach einem operativen Ein-griff. Der Sinn von Kompressionsstrümpfen in der Pro-phylaxe sei heutzutage zumindest umstritten. Wichtig hingegen sei, das eigene Risiko zu kennen und bei Sym-ptomen rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Ein erhöhtes Risiko haben Menschen bei längerem Liegen, nach einer Operation, bei einer Krebserkrankung und bei veränder-tem Hormonhaushalt, wobei hierbei nicht die Wechsel-jahre an sich gemeint sind, sondern medikamentöse Hor-mongaben wie die Einnahme der Anti-Baby-Pille oder anderer Hormonpräparate. Die Symptome sollte man auf jeden Fall ernst nehmen. Warnsignale können sein: Schwellungen am Fußknöchel, am Unterschenkel oder am ganzen Bein, Schmerz in der Wade beim Auftreten, Überwärmung des geschwollenen Beins oder auch ein-fach Blauverfärbungen der Haut am Bein. Atemnot kann auf eine Lungenembolie hinweisen. Bei diesen Sympto-men sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Eine Thrombose könne allerdings auch symptomlos verlaufen. „Eine Diagnosestellung ist nur mittels bild-gebender Verfahren möglich“, so Prokein. Wenn eine bildgebende Diagnostik allerdings nicht rechtzeitig zur Verfügung steht, werde der Patient gemäß den von den Fachgesellschaften erarbeiteten Leitlinien so behandelt, als habe er eine Thrombose. Sofort nach Diagnosestellung werde mit einer Therapie begonnen, um eine Lungenem-bolie zu vermeiden, das Weiterwachsen des Blutgerinn-sels zu verhindern, die körpereigene Lyse zu unterstützen und die Gefahr von einer erneut auftretenden Thrombose zu reduzieren. Außerdem gelte es, das Postthrombotische Syndrom zu vermeiden, Schmerzen zu reduzieren und damit die Lebensqualität insgesamt zu verbessern.

Die Therapie könne in den meisten Fällen konservativ erfolgen, das heißt mittels Tabletten, sog. NOACS, In-fusionen und mit Hilfe von Kompressionsstrümpfen.

Dabei betonte Reimund Prokein, dass die Wirkung der Tabletten heutzutage denen der Infusionen gleichkomme sowohl hinsichtlich der Wirkzeit als auch der Intensi-tät. Darüber hinaus sollte man tagsüber, auch bei länger zurückliegender Thrombose bzw. wenn man häufig in aufrechter Haltung ist und das Blut nach unten absacken kann, am betroffenen Bein einen Unterschenkel-Kom-pressionsstrumpf tragen. Dieser wirke schmerzlindernd, antiödematös und reduziere Häufigkeit und Schwere des Postthrombotischen Syndroms. Dabei warnte der Medi-ziner davor, das Bein zu schonen und hoch zu lagern, denn dies könne wiederum die Thromboseneigung för-dern.

Thrombektomie und andere chirurgische Therapien bei Blutgerinnseln

Die Möglichkeiten chirurgischer Eingriffe im Rahmen der Thrombosetherapie erläuterte Thomas Broszey in seinem Vortrag „Venöse Kombinationseingriffe bei der akuten symptomatischen Phlebothrombose“. Auch er wies nachdrücklich auf die Dringlichkeit einer The-rapie bei Thrombose hin. Deren Ziel sei prinzipiell, dass alles wieder so werde wie zuvor. Dies bedeute: Entfernung aller Thromben mit Erhalt oder Wieder-herstellung der Klappenfunktion. Wesentlich für eine chirurgische Lösung sei das Zeitfenster. Wer Symptome an sich wahrnehme, solle unverzüglich den Hausarzt

Der Sektionsleiter Angiologie, Dr. Reimund Prokein, und der Leitende Oberarzt der Gefäßchirurgie, Thomas Broszey, referierten vor vollem Haus.

„Wichtig ist, das eigene Risiko zu kennen und bei Symptomen rechtzeitig

einen Arzt aufzusuchen.“

Aktionstag mit viel Informationen über Entstehung, Risiken, Vorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten der ThromboseAAV

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aufsuchen. Bei Verdacht auf Thrombose sollte dieser den Patienten wiederum an einen Angiologen oder Phlebologen überweisen und der Patient sich dort un-verzüglich vorstellen. In bestimmten Fällen komme neben konservativen Therapieverfahren insbesondere für jüngere Patienten auch eine chirurgische Entfer-nung des Thrombus mittels Thrombektomie in Be-tracht. Bis zum Termin beim Gefäßchirurgen sollte allerdings nicht mehr als eine Woche seit Beginn der Symptome vergangen sein, ansonsten sei eine Opera-tion oft nicht Erfolg versprechend.

Bei der Thrombektomie im Becken werden zunächst nach Gabe von blutverdünnenden Medikamenten die tiefen Venen in der Leiste freigelegt und dann der Thrombus mittels Katheter entfernt. Zwischendurch werde immer wieder über bildgebende Verfahren ge-prüft, ob alle Gerinnsel entfernt wurden. Sollte sich herausstellen, dass im Bein noch Thromben vorhanden sind, könne in einem weiteren Verfahren das Bein vom Fuß aufwärts mit einer elastischen Binde stramm um-wickelt und die Thromben zur Leiste hin mechanisch mit den Händen unter hohem Druck herausgepresst werden. Durch diese Methode könne die Funktion der Venenklappen erhalten bleiben. Diese sind wichtig, da-mit das Blut wieder aufwärts zum Herzen hin durch den Körper gepumpt werden kann. Durch den Erhalt der Venenklappen kann dem Postthrombotischen Syndrom sowie der Gefahr von Rezidivthrombosen vorgebeugt werden. In manchen Fällen könne man den Thrombus auch chemisch auflösen; die dafür erforderlichen Lö-semittel werden über einen Katheter an die betreffende Stelle transportiert und dort mit Ultraschallunterstüt-zung in die Blutgerinnsel hineingebracht.

Wenn die Überprüfung mittels bildgebender Verfahren ergibt, dass darüber hinaus immer noch Engstellen in den Gefäßen vorhanden sind, kann endovasculär, al-

so durch das Gefäß hindurch, diese Stelle mittels Stent aufgedehnt werden – bis alle Engstellen beseitigt sind. Anhand einiger Beispiele aus der Praxis erläuterte Boszey die verschiedenen, in Frage kommenden OP-Verfahren. Dabei machte er auch deutlich, dass nicht jeder Thrombosepatient chirurgisch therapierbar ist. „Es gibt Fälle, in de-nen für den Patienten ausschließlich konservative Verfahren in Frage kommen“, so Broszey.

KONTAKT:

Dr. med. Reimund ProkeinArzt für Innere Medizin – AngiologieNotfallmedizin, PalliativmedizinRehabilitationswesen, LymphologieTelefon: 0 64 31.292-44 11Fax: 0 64 31.292-44 15Mail: [email protected]

Thomas BroszeyLeitender Oberarzt GefäßchirurgieArzt für Chirurgie und GefäßchirurgieTelefon: 0 64 31.292-44 11Fax: 0 64 31.292-44 15Mail: [email protected]

„Warnsignale können sein: Schwel-lungen am Fußknöchel, am Unterschenkel

oder am ganzen Bein, Schmerz in der Wade beim Auftreten, Überwärmung des

geschwollenen Beins oder auch einfach Blauverfärbungen der Haut am Bein.“

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Prof. Dr. Schönmayr war bis 2012 Direktor der Klinik für Neurochirurgie der Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken Wiesbaden. Mit 65 Jahren hatte er seine dortige Tätig-keit als Klinikchef beendet, steht aber weiterhin Patien-ten mit seiner Erfahrung und seiner operativen Exper-tise zur Verfügung. Seit 2013 ist er in Wiesbaden und in Diez als Neurochirurg tätig. In diesem Kontext bietet er fachkundigen Rat in allen neurochirurgischen Fra-gen, auch als Zweit-Meinung bei schwierigen Entschei-dungen für oder gegen eine Operation. Der Mediziner kennt die internationale neurochirurgische Szene und verfügt über Informationen zu den Spezialitäten und Erfahrungen der verschiedensten Kliniken und Zentren. Sein grundsätzliches Statement zum Für und Wider von Operationen: „Eine Operation sollte immer das letzte Mittel der Behandlung einer Erkrankung sein – entwe-der, wenn alle anderen konservativen (bewahrenden) Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind, oder wenn keine sinnvolle Alternative zur operativen Therapie be-steht. Für den Laien ist es oft kaum möglich abzuschät-zen, wann ein operativer Eingriff unumgänglich ist und welche Operation die optimale ist, da es oft mehrere unterschiedliche Operationsmethoden gibt, die sorgsam abgewogen werden wollen.“

„Das Kreuz mit dem Kreuz - bandscheibenbe-dingte Erkrankungen der Wirbelsäule, ihre Ursa-chen und ihre Behandlung“ – dieses Thema lockte rund 80 Interessierte in das St. Vincenz–Kranken-haus Diez. Der Neurochirurg und erfahrene Wir-belsäulenspezialist Prof. Dr. Robert Schönmayr beleuchtete die verschiedensten Aspekte dieser Er-krankungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dialog in Diez – Medizin vor Ort“.

Etwa 70 Prozent der deutschen Bevölkerung leidet im Laufe des Lebens an Wirbelsäulenbeschwerden, die ärztlicher Be-handlung bedürfen. Etwa 180.000 Deutsche jährlich erlei-den einen Bandscheibenvorfall, ca. 80.000 davon werden operativ behandelt. Das muss nicht sein - viele Fachleu-te halten diese Zahl für zu hoch. Was sind die Ursachen von Bandscheibenschäden und den daraus folgenden Verschleißveränderungen der Wirbelsäule? Kann man sie verhindern? Wie stellt man sie fest, und wie sehen die mo-dernen Behandlungsmethoden aus? Wann muss operiert werden - und wenn ja, welche Methode ist die beste? Diese und viele weitere Fragen beantwortete der Neurochirurg nicht nur in seinem Vortrag, vielmehr stand er in der an-schließenden Diskussion für alle Fragen rund um Erkran-kungen der Wirbelsäule zur Verfügung.

Das Kreuz mit dem KreuzDialog in Diez – Medizin vor Ort:

Patientenforum mit dem Neurochirurgen Prof. Dr. Schönmayr

Kennt die internationale neurochirurgische Szene und die Spezialitäten der verschiedensten Kliniken und Zentren: Prof. Dr. Robert Schönmayr.

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Er bestreitet den Löwenanteil der Vorträge im Rahmen der Vortragsreihe „Dialog in Diez“: Dr. Thomas Lehmann, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie in Diez.

Krank sein gehört zum Leben dazu. Wer im Fall der Fälle gut infor-miert ist, trifft bessere Entscheidung. Damit die Menschen der Region gute Entscheidungen für ihre Gesundheit treffen können, gibt es die Veranstaltungsreihe „Dialog in Diez – Medizin vor Ort“. Mediziner aus Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie und auch der Inneren Medizin des Diezer St. Vincenz-Krankenhauses haben über das ganze Jahr hinweg ein umfangreiches Themenspek-trum für eine medizinische Vortragsreihe zusammengestellt. Chef- und Oberärzte der Fachabteilungen sprechen über ausge-wählte medizinische Themen und deren moderne Behand-lungsmöglichkeiten. Interessierte Besucher können dabei selbstverständlich das persönliche Gespräch mit den Fachärzten suchen. Hier finden Sie die nächsten Termine:

Dialog in Diez – Medizin vor Ort:

TERMINE 2016

Dr. Nuri Amin wird am 1.Juli 2016 seine Tätigkeit in der Praxis für Chirur-gie am MVZ Gesundheitszentrum St. Anna in Hadamar aufnehmen. Der gebürtige Ingelheimer ist Facharzt für Chir-urgie und sowohl im Praxis- als auch im Klinikbereich äußerst erfahren. Ziel ist es, die wohnortnahe Versorgung der Patienten weiter zu verbessern.

Dr. Amin studierte in Mainz und erwarb seinen Facharzt am Hildegardis-Kranken-haus unter Professor Dr. Höhle. Tatigkei-ten an der Universitätsklinik Mainz sowie auch in der Thoraxchirurgie an der Dr. Horst Schmidt Klinik in Wiesbaden run-deten sein Spektrum ab. Schwerpunkte seiner klinischen Tätigkeit sind die Prok-tologie sowie die Hernienchirurgie. Hier ist Dr. Amin auch seit vielen Jahren in der Qualitätssicherung tätig. Zuletzt war Dr. Amin als Oberarzt im St. Josefs-Hospital Rüdesheim tätig und dort auch für endo-skopische Operationen zuständig.

Dr. Nuri Amin

Chirurgische Versorgung in Hadamar weiter gestärkt

Chirurgisches Netzwerk

Diez-Limburg-Hadamar:

Dr. Nuri Amin

Appendicitis – Wurmfortsatzentzündung?Donnerstag, 08.09.2016, 18.00 UhrReferent: Dr. med. Thomas Lehmann, Chefarzt Chirurgie Diez

Divertikulitis – Was rät der ChirurgDonnerstag, 20.10.2016, 18.00 UhrReferent: Dr. med. Thomas Lehmann, Chefarzt Chirurgie Diez

Alles Hämorrhoiden? – Proktologische Erkrankungen und deren BehandlungDonnerstag, 17.11.2016, 18.00 UhrReferent: Dr. med. Thomas Lehmann Chefarzt Chirurgie Diez

Hüftgelenksnahe Frakturen – Versorgungsstrategien insbesondere bei älteren MenschenDienstag, 29.11.2016, 18.00 UhrReferent: Norman Müller, Leitender Oberarzt Chirurgie Diez

Erkrankungen/Verletzungen der HandDienstag, 13.12.2016, 18.00 UhrReferent: Norman Müller, Leitender Oberarzt Chirurgie Diez

VERANSTALTUNGSORT:Alle Veranstaltungen finden im Konferenzraum des St. Vincenz-Krankenhauses in Diez (EG) statt, der Besuch ist gebührenfrei.

Weiterer Ausbau der chirurgischen Versorgung im Raum Diez-Limburg-Hadamar:

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Großer Andrang herrschte beim ersten Forum Gesundheit im Gesundheitszentrum St. Anna in Hadamar: Dr. Friede-mann Hedrich, Leitender Arzt des MVZ, informierte über die neuesten Entwicklungen in der Diabetestherapie.

Etwa 300.000 Menschen erhalten jährlich die Diagnose Diabe-tes mellitus 2. Insgesamt sind rund sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen. Knapp zwei Millionen von ihnen werden mit Insulin behandelt. Allerdings schätzt man, dass weitere drei bis fünf Millionen Menschen einen Diabetes mel-litus 2 haben, der jedoch nicht diagnostiziert ist. Damit hat Deutschland die höchste Erkrankungsrate in Europa. Bis 2020 wird mit einer Verdopplung der Zahlen gerechnet. Das heißt, dass dann rund 20 Millionen Menschen hierzulande einen Diabetes mellitus haben. Zum Vergleich: Weltweit gibt es mo-mentan etwa 55 Millionen Diabetiker. Die gute Nachricht ist: Betroffene sind dem Diabetes nicht hilflos ausgeliefert. Man kann selbst sehr viel dafür tun, sich trotz der Diagnose eine hohe Lebensqualität zu bewahren. Wichtig dafür ist jedoch: Jeder, der es hat, sollte es wissen. Je früher der Diabetes er-kannt wird, umso weniger schwer sind die Einschränkungen, die damit einhergehen. Das Problem: Diabetes tut zunächst nicht weh und bereitet auch sonst keine Beschwerden.

„Volkskrankheit Diabetes – Was gibt es Neues in der Diabetestherapie?“ – zu diesem Thema sprach im Rahmen des ersten Gesundheitsforums in Ha-damar Dr. Friedemann Hedrich, Leitender Arzt des MVZ im Gesundheitszentrum St. Anna. Hedrich ist Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie, Diabetologie und Ernährungsme-dizin. Beim Diabetes komme es darauf an, dass er möglichst frühzeitig diagnostiziert sowie ein indi-viduelles Therapiekonzept für den Patienten erstellt wird, so Hedrich. Diabetes beruht auf einem Mangel an Insulin im Körper. Dieser Mangel entsteht ent-weder durch zu wenig Insulin oder durch Insulinresi-stenz. Insulin ist ein Botenstoff, der normalerweise in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es transportiert Glukose, zu Deutsch: Zucker, in die Zellen. Die Körper-zellen brauchen diese, um ihre vielfältigen Funktionen aufrechtzuerhalten. Fehlt das Insulin und damit die Glukose, gibt es keinen Ersatzmechanismus im Körper. Wird kein Insulin zugeführt, verstirbt der Betroffene. Bis vor etwa 100 Jahren war dies das Schicksal eines Diabetikers.

Dr. Friedeman Hedrich, Leitender Arzt des MVZ am Gesundheitszentrum St. Anna, informierte über die neuesten Therapiekonzepte bei Diabetes. Facharzt für Innere Me-dizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie, Diabetologie und Ernährungsmedizin

Annegret Bausch von der Kreisvolkshochschule Limburg-Weilburg begrüßte die Besucher zum Vortrag und gab eine kurze Einführung in die Veranstaltungsreihe.

Früherkennung ist das A und O Von Gundula Stegemann

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Fachinformationen aus erster Hand im Gesundheitszentrum St. Anna: individuelle Therapiekonzepte bei Diabetes

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Volkskrankheit Diabetes Was gibt es Neues in der Diabetestherapie?

Anschaulich schilderte der Mediziner, wie Diabetes entsteht, welche verschiedenen Formen es gibt, was im Körper ge-schieht – und woran man erkennt, dass man selbst betroffen sein könnte und dringend einen Arzt aufsuchen sollte. Sym-ptome sind: vermehrter Durst - denn Zucker zieht Wasser, wie der Diabetologe erklärte - das Ausscheiden großer Harn-mengen, Müdigkeit, Mattigkeit, Antriebsarmut, Kraft- und Lustlosigkeit, ungewollter Gewichtsverlust, Sehstörungen, Wadenkrämpfe, trockene Haut, Entzündungen der Haut, schlecht heilende Wunden, Infektionen an den Geschlechts-organen und Harninfekte. Als Risikofaktoren gelten insbe-sondere eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, eine Reihe psychosozialer Faktoren, eine gewisse genetische Dis-position, Stress - kurzum: ein ungesunder Lebensstil. „Wir leben heutzutage unter Bedingungen, die die Entstehung von Diabetes fördern“, so Hedrich.

Ob Diabetes vorliegt, wird anhand eines Bluttests festge-stellt, bei dem der Hämoglobinwert ermittelt wird. Diabetiker müssen diesen Wert ständig überwachen und gegebenenfalls gegensteuern – die Therapie muss individuell abgestimmt sein. Unter Umständen reicht bereits eine Anpassung des Lebensstils, eventuell auch Tabletten. Schon fünf Kilo Ge-wichtsreduktion im Jahr können erhebliche Vorteile brin-gen: Die Senkung des HbA1c-Wertes um nur ein Prozent reduziert das Risiko einer Amputation oder gar des Todes um 43 Prozent, das Herzinfarktrisiko um 14 und das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden um immerhin zwölf Prozent. Die Energiezufuhr muss an den Energiebedarf angepasst werden. Gute Erfolge würden mit realistischen Zielvereinba-rungen mit dem Patienten erreicht. Dabei sei die individuelle Lebenssituation des Patienten zu berücksichtigen – was will er erreichen, was ist er bereit zu investieren.

In der Therapie stünden inzwischen neben Insulin zahl-reiche innovative Medikamente zur Verfügung, die ge-schluckt oder gespritzt werden. Der Mediziner erläuterte zudem ein neues unblutiges System, bei dem der Gewe-be- und nicht der Blutzucker gemessen wird. Welche Me-dikamente und Hilfsmittel im Einzelnen für den Patienten geeignet sind, müsse jedoch der behandelnde Arzt indivi-duell mit dem Patienten abstimmen.

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Das „Forum Gesundheit“ ist eine Vortragsreihe, welche die Kreisvolkshochschule Limburg in Zusammenarbeit mit der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz organi-siert. Die Nassauische Neue Presse ist Medienpartner der Veranstaltungsreihe. Ak-tuelles medizinisches Wissen soll in allgemeinverständlicher Form einem breiteren Publikum nahegebracht werden. Der Besuch der Veranstaltungen ist kostenfrei.

TERMINE 2016FORUM GESUNDHEIT

Venöse Erkrankungen oder: Risiko Thrombose – es gibt eine Lösung

Die Anzahl der Thrombosen und der damit einhergehenden Komplikation, der Lungenembolie, hat in den letzten sehr Jahren zugenommen, Gefäßerkran-kungen wie die Venenthrombose, die Lungenembolie oder PAVK sind mitt-lerweile Volkskrankheiten. Die Zahlen sind dramatisch: Jährlich sterben allein in Deutschland rund 100.000 Menschen an den Folgen einer Lungenembolie, meistens bedingt durch eine Thrombose, europaweit sind es über 500.000 Men-schen. Demgegenüber ist das Bewusstsein für diese drohende Gefahr erschrek-kend wenig ausgeprägt. Ziel des Vortrags ist es, über Risikofaktoren sowie die Symptome von Gefäßkrankheiten sowie ihrer Therapie zu informieren.

REFERENT: Dr. Reimund ProkeinLeiter der Sektion Angiologie, Abteilung fürGefäßchirurgie, St. Vincenz-Krankenhaus Limburg

Mittwoch, 23.11.2016, 18:00 Uhr

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VERANSTALTUNGSORT:ADOLF-REICHWEIN-SCHULE LIMBURG

VERANSTALTUNGSORT:ADOLF-REICHWEIN-SCHULE LIMBURG

Bis vor 100 Jahren war Diabetes eine gefürchtete, weil töd-liche, Erkrankung. Bis in die 20-er Jahre des letzten Jahr-hunderts gab es kein künstliches Insulin, so dass Diabetiker bei Unter- oder Überzuckerung verstarben. Früher stellte man die Erkrankung durch Trinken des Urins fest: Dieser war zuk-kersüß, da der Zucker im Körper nicht verarbeitet wurde, sondern einfach durchfloss. Auch heute noch wird Diabetes umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt.

Übrigens…l d

WIEDERHOLUNGSVERANSTALTUNG WEGEN GROSSER NACHFRAGE!

Diabetes ist eine Erkrankung, die man den Betroffenen nicht ansieht, aber für den einzelnen mit erheblichen Einschränkungen verbunden sein kann. Etwa sechs Millionen Menschen in Deutschland haben die Diagnose Diabetes. Beide Varian-ten, sowohl der bereits diagnostizierte, als auch der unentdeckte Diabetes, sind mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden. Daher ist gerade beim Diabetes die korrekte, möglichst frühzeitige Diagnose wichtig, ebenso ein individuelles, auf den Patienten zugeschnittenes Therapiekonzept. Innerhalb der letzten Jahre haben sich die Therapiemöglichkeiten dramatisch verändert: neue Medikamente wur-den zugelassen, einige wieder vom Markt genommen und auch die technische Entwicklung hat neue Möglichkeiten der Diabetestherapie geschaffen. In dem Vortrag wird es daher sowohl um die Diagnosestellung gehen, als auch um die Vorstellung neuer Therapiemöglichkeiten.

REFERENT: Dr. med. Friedemann HedrichLeitender Arzt MVZ Gesundheitszentrum St. Anna Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Diabetologe (DDG), Notfallmedizin, Ernährungsmedizin

Mittwoch, 12.10.2016, 18:00 Uhr Veranstaltungsort: Adolf-Reichwein-Schule, AulaHeinrich-von-Kleist-Str. 17, 65549 LimburgParkplätze: Adolf-Reichwein-Schule, Peter-Paul-Cahensly-Schule

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32 | VIA > Vortragsreihe

Dr. Alexander Bode sprach über Schmerzen und Instabilität des Schultergelenks

„Ist Schulterschmerz bald eine Volkskrankheit? Wir mei-nen: Ja!“ - mit diesen Worten führte Dr. Alexander Bode, Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, die Besu-cher seines Vortrags über „Schmerzen und Instabilität des Schultergelenks“ ins Thema ein. Wie brisant das Thema ist, wurde auch an der Zahl der Besucher deutlich: Das Interesse war so außerordentlich groß, dass viele Besu-cher keinen Platz mehr fanden und den Vortrag im Stehen verfolgten. Dr. Alexander Bode sprach im Rahmen von „Focus Gesundheit - Orthopädie aktuell“, einer Veranstal-tungsreihe des St. Vincenz-Krankenhauses.

Etwa 20 Prozent der Patienten, die sich in einer orthopädi-schen Praxis vorstellen, kommen wegen Schulterschmerzen, erklärte der Orthopäde. Dies gehe aus einer Studie hervor, die vor drei Jahren erstellt wurde. In Finnland gab im Rahmen ei-ner Befragung jeder Dritte über 30 an, Schulterschmerzen zu haben. Wichtig sei zunächst abzuklären, ob die Ursache dafür auch tatsächlich in der Schulter zu finden ist oder ob eigent-lich ein anderes Organ erkrankt sei und der Schmerz auf die Schulter projiziert werde, wie dies beispielsweise bei einer Herzerkrankung, bei Rheuma oder einem Gallenblasenleiden vorkommen könne. Deshalb sollten Betroffene zunächst ihren Hausarzt aufsuchen, der die entsprechenden Untersuchungen veranlasse.

Anschaulich erklärte Dr. Alexander Bode Anatomie und Me-chanik der Schulter. Anders als bei der Hüfte, wo der Ge-lenkkopf tief eingebettet in der Gelenkpfanne sitze und somit das Gelenk insgesamt durch die Knochen stabilisiert, sei die Schultergelenkpfanne ungleich kleiner als der Schulterge-lenkkopf. „Dadurch ist das Schultergelenk viel beweglicher als die Hüfte, wird aber weniger durch die Pfanne stabili-siert als vielmehr durch Bänder, Sehnen und Muskeln“, so der Mediziner. Darüber hinaus gehörten zur Schulter mehrere Schleimbeutel als eine Art Polster mit Pufferfunktion. Insge-samt bestehe die Schulter aus verschiedenen Teilgelenken und sei gegenüber dem Hüftgelenk relativ anfällig für Verschleiß und Verletzungen. „Daraus ergibt sich die Frage nach der Pro-

phylaxe, ob es also möglich ist, dem Verschleiß der Schulter vorzubeugen“, so der Mediziner und über-raschte mit der Feststellung: „Ein Zusammenhang zwischen Über- und Fehlbelastung und frühzeitigem Verschleiß gilt eindeutig für die Hüfte, gilt eindeutig fürs Knie, aber gilt nicht für die Schulter!“ Schäden, die durch Berufs- oder Sportausübung hervorgeru-fen werden, seien gering, sagte er. Die meisten Schä-den seien endogener Natur, also durch Veranlagung der Betroffenen verursacht, oder träten als Unfall-folgen auf. Eingehend schilderte Bode insbesondere durch Veranlagung hervorgerufene Schäden infolge von Deformierungen am Schulterdachknochen, von Engpass- und Einklemmungssyndrom sowie die so-genannte Kalkschulter.

„Betroffene, deren Schulterschmerzen ihre Ursachen im Schultergelenk haben, sollten sich in einer or-thopädischen Praxis vorstellen, um dort eine Fach-untersuchung durchführen zu lassen“, so Bode. Die Behandlung erfolge in der Regel zunächst konser-vativ, das heißt es werde nicht operiert. Der Patient erhalte drei- bis fünfmal im Jahr eine cortisonhalti-ge Injektion sowie Medikamente zur Schmerzreduk-tion und Entzündungshemmung. Außerdem werde Krankengymnastik empfohlen sowie Stoßwellen und Elektrotherapie. „Erst wenn sich nach mehr als einem halben Jahr kein Erfolg einstellt oder die Schädigung eindeutig strukturell bedingt ist, kommt ein operativer Eingriff in Betracht“, so der Medi-ziner. „Ob und wie operiert wird, muss individuell abgeklärt werden.“ Hier spielten verschiedene Fak-toren eine Rolle: Neben dem Grad der Schädigung am Schultergelenk müsse auch der altersbedingte Zustand der Knochen, Sehnen und Muskeln mit be-rücksichtigt werden. „Wenn die Stabilisierung mit Nähten und Fadenankern nicht hält, weil Knochen und Sehnen nicht stabil sind, ist die Operation nicht sinnvoll.“ Wenn möglich, werde in Schlüsselloch-

Dr. Alexander Bode, Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, sprach im „Focus Gesundheit“ über „Schmerzen und Instabilität des Schultergelenks“.

FOCUS GESUNDHEIT: ORTHOPÄDIE AKTUELL

Von Gundula Stegemann

Das A und O des Schultergelenks

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TERMINE 2016

FOCUS GESUNDHEIT:

ORTHOPÄDIE AKTUELL

Alle Veranstaltungen finden in dem kleinen Saal der

Josef-Kohlmaier-Halle (Stadthalle) in Limburg

statt, der Besuch ist gebührenfrei.

Bewegung ist Leben und Leben ist Bewegung

Mit dieser Vortragsreihe zu aktuellen Themen aus der modernen Orthopädie

möchten wir Sie über die aktuellsten Standards informieren und Ihnen medizi-

nisch-fachliche Orientierung geben.

Bei diesen Vorträgen wird besonders herausgearbeitet, ob und wann eine Ope-

ration sinnvoll ist und darüber informiert, wie sich die Möglichkeiten der kon-

servativen Therapie darstellen. Speziell werden auch vorbeugende Maßnahmen

zur Verhinderung der meist chronisch degenerativen Veränderungen aufgezeigt.

Arthrose von Hüft- und Kniegelenk

Was gibt es Neues?

Referent: PD Dr. Joachim Hillmeier

Chefarzt Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie

Mittwoch, 21. September 2016, 18:30 Uhr

RückenschmerzenMassieren, Trainieren oder Operieren

Referent: Dr. Thorsten Hartwig

Oberarzt Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie

Mittwoch, 23. November 2016, 18:30 Uhr

er

technik operiert, wobei der Schnitt nur etwa fünf bis acht Millimeter betrage, so dass die Narbe später kaum erkenn-bar sei. Dies sei jedoch nicht immer möglich. Werde mini-malinvasiv operiert, sei der Schnitt etwas größer, drei bis vier Zentimeter. Bei ganz erheblichen Verschleißschäden oder beim Einsatz von Prothesen sei jedoch ein größerer Schnitt nötig. Ersetzt werde immer genau das, was kaputt ist. In dem Zusammenhang erläuterte der Orthopäde ver-schiedene Beschwerdebilder und welche Form von Gelen-kersatz dabei verwendet wird. Nach der OP erhalte jeder Patient einen Rehabilitationsplan, aus dem genau hervor-geht, welche Maßnahmen geeignet sind, die Heilung seiner Schulter voranzubringen. Ganz besonders wichtig sei Phy-siotherapie, am besten schon am Tag nach der OP und in den ersten Wochen möglichst zweimal täglich. Darüber hinaus würden gegebenenfalls Schulterbandage, Schultertisch oder Schulterstuhl und Reha verordnet.

Schließlich ging Dr. Alexander Bode auch auf Schädigung durch Verletzung der Schulter ein. Am häufigsten vor komme die Schulterluxation, auf Deutsch: eine ausgekugelte Schulter. Dabei werde beispielsweise durch einen Sturz der Oberarm-kopf aus seiner korrekten Position in der Schultergelenkpfanne herausgerissen und verrenkt. Dadurch entstünden Schäden an den Stabilisatoren des Gelenks, also an Bändern, Sehnen und Muskeln. Bode wies nachdrücklich darauf hin: „Ein solch aus-gekugeltes Schultergelenk muss zeitnah wieder eingerenkt wer-den von einem Fachkundigen! Und ohne Gewaltanwendung!“ Dies sei auch unter Narkose möglich. Wichtig sei, dass es zu keinen weiteren Verletzungen kommt. Anschließend müsse die Schulter ruhig gestellt werden mit einer Schulter-Arm-Schlinge. Außerdem müsse die Schulter geröntgt, gegebenenfalls auch ein MRT erstellt werden, um festzustellen, ob etwas gebrochen ist. Bei jüngeren Patienten sei fast immer eine operative Stabilisie-rung nötig, da gerade bei ihnen eine hohe Rückfallquote vorliegt. Die OP erfolge mit der Schlüssellochtechnik. Darüber hinaus ging der Orthopäde auch auf OP-Methoden und Therapie bei Riss der Rotatorenmanschette sowie Frakturen am Oberarmkopf ein, ein sehr häufiger Bruch insbesondere im höheren Lebensalter.

INFO

Die Abteilung Orthopädie

und Unfallchirurgie des St. Vincenz-

Krankenhauses hat eine Spezialsprechstunde

für die Schulter eingerichtet. Sie findet jeweils

Donnerstags von 13 bis 15 Uhr statt.

Terminvereinbarung unter:

0 64 31.292-44 21

z-

Volles Haus: Dr. Alexander Bode, Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie beim Vortrag

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Von und mit Vinco und nicht nur für Kinder

VINCO‘s RegenschauerVinco ist in einen Regenschauer geraten. Betrachte die Tropfen genau und suche 4 Buchstaben. Wenn Du diese richtig zusammensetzt,

kannst du den Namen seiner kleinen Freundin lesen.

VonVon

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9

3

1

6

3

34 87

15

25

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Im gesamten Landkreis Limburg-Weilburg gibt es nur noch ein Krankenhaus, in dem Geburtshilfe angeboten wird, die Schließung der Geburtshilfe im benachbarten Diez vor rund einem Jahr hat für Schlagzeilen in der Region gesorgt. Eine Jahr danach sprachen wir mit Dr. Inke Timmerbeul, Kreißsaaloberärztin der Frauenklinik des St. Vincenz-Krankenhauses, über die aktuelle Lage:

Frau Dr. Timmerbeul, wie beurteilen Sie die Entwick-lung des vergangenen Jahres: Was hat sich durch die Schließung in Diez in Limburg verändert, was bedeutet dies für die Geburtshilfe am St. Vincenz-Krankenhaus?Das Gesamtkonzept ist natürlich unverändert geblieben: Individuelle Zuwendung im Focus, medizintechnische Sicherheit im Hintergrund – diese Philosophie bestimmt nach wie vor unsere Arbeit. Hier gibt es alles, was Frauen heute von individueller, empathischer und familienorien-tierter Geburtshilfe erwarten können. Aber gleichzeitig gibt es auch alle Schützenhilfe, welche die moderne Medi-zin werdenden Müttern zugute kommen lassen kann.

Welche Geburtenzahlen haben Sie im vergangenen Jahr zu verzeichnen? Hatten Sie Engpässe oder mussten Sie sogar Frauen abweisen?Wir hatten im Jahr 2015 exakt 1116 Geburten gegenüber 912 im Jahr 2014. Niemand wurde abgewiesen, alle Müt-ter und Neugeborenen fanden Platz auf unserer Wochen-bettstation und auch der Wunsch nach Familienzimmern konnte fast durchgängig erfüllt werden.

Die Zahlen sind enorm – können Sie unter diesen Be-dingungen denn Ihre Vorstellungen von einer individu-ell mit den werdenden Eltern abgestimmten Geburtshilfe noch realisieren? Oder fällt diese Philosophie des „wun-derbar gebor(g)en“ Werdens, der Anspruch, werdende Eltern individuell behandeln zu wollen nunmehr den großen Zahlen zum Opfer? Unsere Philosophie bleibt nach wie vor unverändert: Die Frauen der Region sollen hier einen geschützten Raum an-treffen, der ihnen gleichzeitig auch die Sicherheit und die Schützenhilfe bietet, welche die Errungenschaften der mo-dernen Medizin werdenden Müttern heute zugute kommen lassen können.

Wie haben Sie konkret getan, um diesen deutlich ge-stiegenen Bedarf aufzufangen?Als erste Maßnahme haben wir gleich im Juli vergan-genen Jahres die Aufnahmefähigkeit unserer Wochen-bettstation erhöht. Darüber hinaus haben wir mittler-weile mehr Personal sowohl im ärztlichen, als auch pflegerischen Bereich gewinnen können – dies hilft uns, auch mit größeren Zahlen unseren Ansprüchen weiter gerecht zu werden. Glücklicherweise verfügen wir aktuell über ein hochmotiviertes und empathi-sches Team von Hebammen, Pflegekräften und Ärz-tInnen und können hier ein dichtes Netz der Betreu-ung anbieten. Als Schwerpunktkrankenhaus der Region haben wir einen Versorgungsauftrag, den wir sehr ernst nehmen und dem wir gerecht werden möchten. Es ist unsere Verpflichtung, den Menschen der Region eine wohn-ortnahe medizinische Versorgung in allen Bereichen zu ermöglichen. Grundsätzlich verstehen wir uns als regionaler Anbieter mit einem Versorgungsauftrag für alle hier lebenden Menschen – ganz gleich ob sie aus Weilburg, Hadamar, Limburg, Hünstetten, Diez oder aus anderen benachbarten Gemeinden stammen.

Haben Sie über den Personalschlüssel hinaus auch organisationstechnisch viele Änderungen einführen müssen? Wir haben eine persönliche Anmeldesprechstunde ein-geführt: Seit Jahresbeginn 2016 haben wir unser In-formationskonzept auf individuelle Informationen und Besichtigungen umgestellt. Diese sind nach Termin-vereinbarung unter Telefon 0 64 31.292-4460 möglich und finden im Rahmen der Anmeldesprechstunden des Kreißsaals statt. Damit haben wir bislang sehr gute Erfahrungen gemacht: Dieses Procedere gewährleistet den Eltern in spe einen unmittelbaren, authentischen Eindruck vom geburtshilflichen Team und sichert einen sehr persönlichen Kontakt.

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„ Ein dichtes Netz der Betreuung und ein hochmotiviertes Team“

Kreißsaal Limburg in der Woche danach – ein Interview mit Kreißsaaloberärztin Dr. Inke Timmerbeul

Kreißsaaloberärztin Dr. Inke Timmerbeul (mitte)

INTERVIEW

Nähere Informationen im Kreißsaal

Telefon: 0 64 31.292-4460

INFO

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36 | VIA > Brustzentrum

Von Gundula Stegemann

„Macht Krebs arm?“ – so lautete das Thema des Vortrags von Privatdozent Dr. Ulf Seifart, Chef-arzt der Reha-Klinik Sonnenblick in Marburg im Rahmen von „Brustkrebs bewegt“. Im An-schluss standen alternative Heilmethoden auf dem Prüfstand. In seinem Vortrag „Komplemen-täre Therapien beim Mammacarcinom“ nahm Dr. Peter Scheler, Chefarzt der Gynäkologie des Brustzentrums an der Limburger Frauenklinik, verschiedene Therapien unter die Lupe.

Die Zahl der Menschen, die eine Krebserkrankung überleben, steigt, so Dr. Ulf Seifart, Facharzt für Inne-re Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie. Die Prognosen würden immer besser, was natürlich gut ist. Dabei entstünden allerdings auch neue Herausfor-derungen. In Deutschland erkrankten jedes Jahr rund 200 000 Menschen im erwerbsfähigen Alter an Krebs. Nur etwa jeder Zweite kehre jedoch vollerwerbstätig an seinen Arbeitsplatz zurück. Daraus folge häufig eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Im Rah-men einer Befragung gaben zahlreiche Patienten an, dass sie sich langfristig durch die finanziellen Folgen der Tumorerkrankung schwerer belastet fühlten als durch die körperlichen und psychischen Faktoren. Sei-fart, der auch Sozialmediziner ist und sich seit vielen Jahren mit der Problematik in vielfältiger Hinsicht be-schäftigt, erklärte, wie sie entsteht: Kern des Problems ist die Arbeitsunfähigkeit infolge Leistungsminderung. Sowohl durch die Erkrankung als auch durch die Ne-benwirkungen der Therapie fühle sich der Patient nicht wohl, sei weniger belastbar aufgrund von körperli-chen oder psychischen Einschränkungen. Also wird er krankgeschrieben. Nach sechs Wochen Lohnfortzahlung werde maximal 78 Wochen Krankengeld gezahlt, das 68 Prozent vom Nettogehalt beträgt. Danach drohe die Erwerbsunfähigkeitsrente oder die Kündigung. Hinzu kämen weitere krankheitsbedingte Belastungen wie Zu-zahlungen, Fahrtkosten, Eigenleistungen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden.

Die wirtschaftliche Situation von Krebspatienten nach Diagnose und Therapie

Macht Krebs arm? Wer Krebs hat, ist mit Diagnose und Therapie körperlich und seelisch oft schwer belastet. Doch vielen Betroffenen und ihren Familien bereiten auch die wirtschaftlichen Folgen der Erkrankung große Sorgen, umso mehr wenn auch noch der Hauptverdiener betroffen ist.

Dr. Peter Scheler, Chefarzt der Frauenklinik am St. Vincenz-Krankenhaus

Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Problematik der Verarmung durch eine Krebserkrankung: PD Dr. Ulf Seifart, Chefarzt der Reha-Klinik Sonnenschein in Marburg.

Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Problematik der Verarmung

Dr Peter Scheler

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Greift immer wieder Themen auf, die Betroffenen, ihren Freunden und Angehörigen unter den Nägeln brennen: die Veranstaltungsreihe „Brustkrebs bewegt“ des Brustzentrums St. Vincenz. Im Bild vorn links Chefarzt Dr. Peter Scheler und die Koordinatorin des Brustzen-trums, Oberärztin Anke Urban.

Greift immer wieder Themen auf die Betroffenen ihren Freunden und Angehörigen unter den Nägeln brennen: die Veranstaltungsreihe

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Wer dann das Rentenalter erreicht hat, habe sozusagen Glück. Ansonsten kann hier eine wirtschaftliche Lücke entstehen, „Es gibt Hilfen“, so Dr. Ulf Seifart. „Aber man muss wissen, wo, welche individuell geeignet sind und es braucht seine Zeit, bis diese angeschoben sind und greifen.“ Gerade in der Reha-Klinik habe man vielfältige Möglichkeiten, Patienten zu unterstützen. In vielen Fällen könne man den Betroffenen helfen. Aber es sei kompliziert, da verschiedene Institutionen verschiedene Hilfen anböten. Diese kämen aber nicht auf die Betroffenen zu. Man muss selbst die Initiative ergreifen und zwar rechtzeitig. Doch dazu sähen sich viele nach der Therapie noch nicht wieder in der Lage. Viele Betroffene könnten sich zunächst auch nicht vorstellen, an ihren Arbeitsplatz zurück-zukehren. „Dann hinterfragen wir das“, so der Sozialmediziner. „Denn die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist der beste Schutz vor Armut.“ Denkbar seien beispielsweise Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber und der Rentenversicherungsanstalt. Dabei würden gute Ergebnisse erzielt. Etwa Dreiviertel der Patienten die in einem speziellen Programm (MBOR) in onkologischen Rehabilitationskliniken betreut wurden kehrten an ihren Ar-beitsplatz zurück – zunächst in Teilzeit bis hin zur Vollbe-schäftigung. Bei Arbeitern sehe die Prognose zur Rückkehr an den alten Arbeitsplatz schlechter aus, gerade in kleineren Unternehmen. Wichtig sei, die Situation immer im Blick zu be-halten und sich frühzeitig Hilfe und Unterstützung zu suchen. Eigentlich bräuchte jeder Patient einen Lotsen, so Seifart, den gebe es in der Reha-Klinik. Aber nicht jeder Patient komme dorthin. Auf jeden Fall empfahl der Sozialmediziner Betroffe-nen, sich über ihre Möglichkeiten zu informieren, insbesondere bei der Rentenversicherung der Arbeitsagentur und dem Inte-grationsfachdienst, abgekürzt IFD. Darüber hinaus verwies er auf folgende Institutionen: die Beratungsstelle der hessischen Krebsgesellschaft, Selbsthilfegruppen sowie ein sozialmedizi-nisches Beratungsportal im Internet, das insbesondere jüngere Betroffene berät.

Weitere KontaktadressenRentenberatung Alle Auskunfts-und Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung (gerne auch als A+B-Stelle bezeichnet) Sprechtage in Limburg: Haus der Arbeitsagentur Ste-Foy-Straße 23, 65549 LimburgTelefon: 0611.236 083 00.

Bezüglich sozialmedizinischer Fragestellungen:Die Wiesbadener Beratungsstelle bietet auch in Limburg die Möglichkeit, psychoonkologische Beratung wahrzunehmen. Die Beratung findet in den Räumen der pro familia Limburg statt.

pro familia LimburgKonrad-Kurzbold-Straße 6, 65549 Limburg Beratungszeiten: Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat zwischen 9.30 und 13.30 UhrTelefonische Terminvereinbarung über die Krebsberatungsstelle Wiesbaden unter 0611.69 66 769 erforderlich!

Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs Alexanderplatz 1, 10178 BerlinTelefon: 030.280 930 560

+++ INFO +++In der Region Limburg-Weilburg steht die Dehrner Krebsnothilfe Betroffenen mit Informationen zur Seite, Kontakt- und Informationsstelle: Fischmarkt 18 - 19, 65549 Limburg an der Lahn, Telefon (0 64 31) 59 04 66 und (0 64 31) 97 39 14.

„ Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr rund 200.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter an Krebs.“

Lernen Sie das

Brustzentrumauch im Film kennen:

www.st-vincenz.de/mediathek

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Über den Vortrag von Herrn Dr. Scheler, „Komplementäre Therapien beim Mammacarcinom“, werden wir in der nächsten VIA-Ausgabe ausführlich berichten.

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38 | VIA > Brustzentrum

Très chic an Strand & Me(e/h)r

Die Modebranche hat Patientinnen von Brustzentren längst als Zielgruppe entdeckt, so dass topaktuelle Des-sous und eine unglaubliche Vielfalt an Bademode für alle Bedürfnisse mittlerweile erfolgreich Einzug in die Sani-tätsfachhäuser gehalten haben. Das Ergebnis war jetzt in einer speziellen Modenschau für Patientinnen des Brust-zentrums St. Vincenz zu sehen – passend dazu im Kanu-Club Limburg mit Blick auf die Lahn.

Schon zum neunten Mal fand die Modenschau jetzt statt, eine beliebte Veranstaltung, zu welcher das Brustzentrum der Vincenz-Frauenklinik in Kooperation mit der Interes-sengemeinschaft brustoperierter Frauen Limburg und dem Sanitätshaus Wittlich eingeladen hatte. Im passenden Am-

biente mit Blick auf die Lahn präsentierten Frauen, die teilweise selbst von Brustkrebs betroffen sind, attrak-tive Dessous und die Bademode der aktuellen Saison. Charmant und selbstbewusst zeigten Marion Krämer, Ur-sula Gemeinder, Monika Schneider und Silvia Schröder schicke Modelle, die nicht nur bei brustoperierten Frauen gut ankommen, sondern auch allgemein Lust machen, sich mal wieder ein neues Outfit für die Badesaison zu gönnen. Petra Scheuer-Müller moderierte den Abend. Sie erläuterte die Modelle mit den jeweiligs speziell verar-beiteten Materialien und funktionalen Besonderheiten und gab wertvolle Tipps zu Gebrauch und Pflege. Natalie Murphy und Petra Kittelmann vom Sanitätshaus Wittlich wirkten im Background und halfen den Models bei der Präsentation der aktuellen Modelle.

Attraktive Bademode und Dessous für Brustkrebs-Patientinnen

In der Sonne liegen, baden gehen, am Strand flanieren, dabei natürlich gut aussehen und sich wohlfühlen – das ist auch für Frauen nach einer Brustoperation heutzutage möglich dank attraktiver Bademode mit vielen nützlichen und funktionalen Details. Obendrein sind die Modelle mit weichen Materialien und kleinen raffinierten Finessen ausgestattet, die Badeanzügen, BHs & Co zu bequemem Sitz und Halt verhelfen.

Très chic: Charmant und selbstbewusst zeigten Marion Krämer, Ursula Gemeinder, Monika Schneider und Silvia Schröder schicke Modelle der neuen Bademode, die nicht nur bei brustoperierten Frauen gut ankom-men. Petra Scheuer-Müller moderierte den Abend, Natalie Murphy und Petra Kittelmann vom Sanitätshaus Wittlich wirkten im Background und halfen den Models bei der Präsentation der aktuellen Modelle.

Von Gundula Stegemann

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Als die Models auf dem Catwalk starten sind die Zuschauerinnen beein-druckt: Die Dessous sind meist aus Baumwolle, Satin oder Microfaser, mit und ohne elastischer Spitze, mal mit Schleife, mal mit Strasssteinchen, einer dekorativen Stickerei oder einem Netzeinsatz. Die im Rahmen der Moden-schau vorgestellten BHs sind zudem mit speziellen Taschen für Brustprothe-sen versehen oder auch besonders geeignet für Patientinnen mit Lymphö-dem. Die meisten Modelle sind in mehreren Farben erhältlich. Die Farben der diesjährigen Saison reichen von Weiß, Beige und Champagner über Ter-rakotta und Apricot, Mint und Smaragd bis hin zu Anthrazit und Schwarz.

Florale Muster geschickt kombiniert mit Unifarben sowie trendige und klas-sische Dessins bestimmen bei der Bademode die kommende Saison. Zahl-reiche Muster und Prints sind in verschiedenen Modellausführungen als Badeanzug, Tankini oder Bikini erhältlich. Ob groß oder klein, gerten- oder vollschlank - immer wieder zeigten die Models, dass Bademode nicht nur lange Dürre, sondern auch kleine und große starke Frauen anzieht. Mit großer Begeisterung verfolgten die Besucherinnen die eindrucksvolle Prä-sentation der Modelle auf dem „Laufsteg“. Kreativität bewiesen die Models bei der Auswahl ihrer Accessoires - mit Ketten, Sonnenhut, Strandtasche, Pareo & Co.

Lebendige und leuchtende Farben, starke Farbkontraste und liebevolle De-tails an den einzelnen Modellen sorgen dafür, dass frau am Strand und im Wasser immer gut aussieht und sich wohl fühlt. Badeanzüge als Halb- oder Vollcorsage wirkten stilvoll, elegant und zeichnen eine schöne Silhouette. Zu sehen waren viele schöne Modelle mit raffinierten Details und geschickt gesetzten Akzenten – für jeden Typ Frau war etwas Passendes dabei.

Natürlich hat so viel Schönheit auch ihren Preis. Die Krankenkassen bezu-schussen sowohl Dessous als auch die Bademode, denn sich wohl zu fühlen gehört zu einer guten Lebensqualität dazu. Die Höhe der Zuschüsse ist je-doch bei den gesetzlichen Krankenkassen nicht einheitlich geregelt.

Viele raffinierte Effekte und funktionale Besonderheiten bei Dessous und Bademode sor-gen dafür, dass frau sich sicher fühlt - Petra Scheuer-Müller moderierte den Abend und erläuterte die Modelle mit den jeweils speziell verarbeiteten Materialien und funktionalen Besonderheiten. Darüber hinaus gab sie wertvolle Tipps zu Gebrauch und Pflege.

„Brustkrebs bewegt“ ist eine Veranstaltungsreihe des Brustzentrums der Frauenklinik am St. Vincenz-Krankenhaus, initiiert von Chefarzt Dr. Peter Scheler und seinem Team.

Zum Saisonstart von „Paddeln gegen Brustkrebs“ laden schon traditionell Jutta Steiner und Rolf Brilatus vom Kanu-Klub Limburg Brustkrebspatientinnen, ihre Angehörigen und Freunde wie auch Interessierte ein. Seit einigen Jahren schon paddeln sie von Mai bis Oktober gemeinsam auf der Lahn, meistens in einem eigens dafür von der St. Vincenz-Stiftung gesponserten Drachenboot.

Die Paddlerinnen treffen sich in einer offenen Gruppe wöchent-lich – bis zu den Herbstferien jeden Donnerstag 18.30 Uhr im Kanu-Club Limburg im Bootshaus, Eschhöfer Weg 2. „Es geht nicht um Hochleistungssport, sondern darum, gemeinsam etwas zu unternehmen, Spaß zu haben, einen freien Kopf zu bekom-men, sich gut zu fühlen, nicht allein zu sein und etwas für die körperliche Fitness zu tun“, so Jutta Steiner und Rolf Brilatus. „Man muss auch nicht unbedingt paddeln können, um mitzumachen. Das kann man alles langsam lernen.“ Jeder, der mitmachen möch-te, ist willkommen. Die Teilnahme ist nicht an eine Vereinsmitglied-schaft gebunden. Wer mal keine Lust hat, muss sich nicht ver-pflichtet fühlen. Wer nur nicht mitpaddeln möchte, kann am Ufer oder im Vereinsheim warten, bis die anderen zurückkommen. Im Anschluss sitzen alle immer noch bei einem kleinen Imbiss zusam-men und plaudern.

Die Bootsausrüstung wird zur Verfügung gestellt, Schwimmwesten sind vorhanden. Mitbringen sollte man eventuell sportliche Kleidung und gegebenen-falls Wechselkleidung – für den Fall, dass man nass geworden ist. Im Winterhalbjahr finden die Treffen nicht mehr wöchentlich, sondern am ersten Donners-tag im Monat statt. Weitere Informationen unter www.paddeln-gegen-brustkrebs.de sowie bei Jutta Steiner, Telefon (0 160) 93 43 60 42 sowie unter (0 64 32) 6 45 40 53.

Paddeln gegen Brustkrebs

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Ein Angebot für Patientinnen und Interessierte:

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40 | GIRL´s & Boy‘s Day

Medizin hautnah!

Girls`und Boys`Day im St. Vincenz:

Praktische Berufsorientierung für junge Menschen auf dem Schafsberg

Das St. Vincenz hat sich auch in diesem Jahr wieder aktiv am Zukunfts-tag für Jungen und Mädchen beteiligt: 23 Jugendliche, nutzten im Rahmen des Girls`und Boys`Day die Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen des St. Vincenz zu schauen.

Als modernes Gesundheitsunternehmen hat das St. Vincenz-Krankenhaus natürlich ein besonders breites Mosaik an Berufsbildern aufzuweisen – sowohl traditionelle, als auch sehr moderne be-rufliche Wege sind hier möglich.

Das führten die Abteilungen Anästhesie und All-gemeinchirurgie, Gefäßchirurgie und Gynäkologie, Unfallchirurgie, Radiologie und Kardiologie sowie die Physiotherapie und Medizintechnik den jungen Menschen auch in diesem Jahr wieder sehr plastisch und konkret vor Augen. Überall waren die „Girls and Boys“ mit in den Tagesplan einbezogen, wurden bis ins Detail in die Spezialgebiete der jeweiligen medi-zinischen Fachabteilungen informiert.

Die Mädchen und Jungen hatten nicht nur die Möglichkeit zuzuschauen, sondern durften auch selbst mit anpacken. Sie gipsten sich in der Notaufnahme gegenseitig den Arm ein, halfen den Schwestern beim Essen austeilen, durften Ultraschalluntersuchungen durchführen, bekamen erklärt wie die Computertomographie funktioniert und wie ein Rettungswagen aufgebaut sein muss. Manche von Ihnen durften sogar live bei einer Operation dabei sein.

Auf die Frage hin, ob sich denn die Mädchen und Jun-gen vorstellen könnten, in einem Krankenhaus zu ar-beiten, gab es durchweg positive Rückmeldungen. So streben zumindest ein paar der SchülerInnen nach dem Tag im Krankenhaus eine Ausbildung als Gesundheits- und KrankenpflegerInnen oder ein Medizinstudium an.

Impressionen vom diesjährigen Girls`and Boys`Day am St. Vincenz.

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Ein berufliches Selbstverständnis entwickeln – was dieses Thema theoretisch umfasst, konnten wir bereits im Rahmen unserer Ausbildung zur Gesundheits- und Kran-kenpflegerIn lernen. Doch was dies ganz konkret in der Praxis bedeutet, das durften wir erstmals im Zuge der aktuellen Tarifrunde 2016 hautnah miterleben. als wir innerhalb eines Exkurses den Aktionstag der Gewerkschaft ver.di in Wiesbaden am 27. April 2016 tatkräftig unterstützt haben.

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„Weil es um mehr geht …“Von Marvin Jeuck, Linda Schwind und Maurice Rohlik

Unter dem Motto „Weil es um mehr geht“ standen wir als gesamter Kurs stellvertretend für alle Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege für unsere beruflichen In-teressen ein und waren somit erstmals an dem notwendigen Prozess zur Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen aktiv beteiligt.

Unter tosendem Lärm machten wir gemeinsam mit etwa 800 weiteren Beschäftigten aus dem öffentlichen Dienst auf unsere Anliegen aufmerksam und das mit Erfolg. Bereits zwei Tage später führten die Tarifverhandlungen aus Sicht der Auszubil-denden zu einem zufriedenstellenden Ergebnis: eine um mo-natlich insgesamt 65 Euro erhöhte Ausbildungsvergütung in zwei Schritten und einen zusätzlichen Urlaubstag.

Als Ergebnis aus diesem Tag konnten wir folglich festhalten, dass ein gezieltes Sich-Organisieren der Beschäftigten inner-halb unserer Berufsgruppe unabdingbar ist, um die eigenen beruflichen Interessen aktiv mitgestalten zu können. Dies gilt nicht nur für uns als Auszubildende, sondern auch für alle anderen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes.

Berufliches Selbstverständnis ganz konkret

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42 | VIA > Kunst im Krankenhaus

Ihre Kunst ist nichts zum „dazwischen hängen“, nichts, um die Sofaecke aufzuhübschen. Es sind eigenständige Objekte, die Raum beanspruchen: „Farbblick“ hat die Bad Camberger Künstlerin Re-nate Menneke ihre aktuelle Ausstellung im Foyer des St. Vincenz-Krankenhauses genannt – eine Charakterisierung, welchem die Ge-mälde mehr als gerecht werden. Großformatig angelegt empfangen sie in leuchtenden Farben Patienten wie Besucher. Diese sollen angesichts der warmen Farbimpressionen „vielleicht einmal ihre Ängste und Sorgen vergessen. Weil ich die erste Schicht immer in Gelb male, kann vielleicht auch etwas Hoffnung durchleuchten“, so die Künstlerin. „Durch die vielen übereinander gelegten Farb-Schichten werden sie in ihrer Aussagekraft immer spannender.“ Generell sollen die vielen Farbschichten der einzelnen Bilder auch etwas von der Vielschichtigkeit des Lebens spüren lassen – eine Intention, die gerade in der Eingangshalle eines Krankenhauses eine besondere Spiegelung der Wirklichkeit ist.

Ursächlich ist der Hang zur expressiven Farbigkeit der Renate Menneke ganz sicher in ihrer Jugend zu suchen: ein mehrjähriger Aufenthalt in Indien, die Erlebnisse, Eindrücke und Inspirationen aus dieser Zeit prägen bis heute ihr Leben und ihre künstlerische Ausrichtung. Nachhaltig beeinflusst wurde ihr Schaffen von dem renommierten zeitgenössischen Maler Andreas Felger, der sie über mehrere Jahre als Mentor begleitete und in die Ölmalerei einführte.

Auch von den Werken des amerikanischen Expressionisten und Mitbegründers der sog. Farbfeldmalerei, Marc Rothko, wurde Renate Menneke nachhaltig inspiriert. Dessen medi-tative Abstraktionen, Ölgemälde mit gestapelten, in einander verschwimmenden, monochromen Farbflächen, gelten heute als Synonyme für den Abstrakten Expressionismus. Renate Menneke hat in ihrer künstlerischen Entwicklung zwar die Farbfeldarbeit und die Mehrschichtigkeit übernommen, darin aber einen ganz eigenen Stil entwickelt und vor allem eine ganz andere Farbigkeit gewählt – die Farben Indiens eben. Heute sind ihre großformatigen Werke in Öl, aber auch in Acryl im öffentlichen Raum in Banken, Krankenhäusern, Kir-chen, Gemeindehäusern und sozialen Einrichtungen wie auch im privaten Umfeld zu finden. Menneke arbeitet im Kloster Gnadenthal als freischaffende Künstlerin sowie als künstleri-sche Beraterin im Bereich Architektur und Innenarchitektur.

Indien aber kommt auch nach all den Jahren immer wieder durch, leuchtet auch in ihren Gemälden immer auf. Indien, diese Mixtur aus Schönheit, Farbenpracht und purer Lebens-freude: das Land, das sie bis heute prägt, spiegelt sich nicht nur in ihren Bildern wieder: Die Künstlerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, zwangsprostituierten Kindern zu helfen und ihnen ein menschenwürdiges Dasein mit Kleidung, Nah-rung, Schulbildung und einer neuen Perspektive zu ermögli-chen. Daher unterstützt sie mit dem Verkauf ihrer Malerei eine christliche Organisation in Mumbay (Bombay), die diese Kin-der aus dem Zuhältermillieu holt, sie in Familien unterbringt und medizinisch und psychologisch betreut. Die finanziellen Mittel hierfür schöpft sie heute aus Verkäufen ihrer Malerei.

Farbblick: Renate Menneke stellt im Limburger St. Vincenz-Krankenhaus aus

und den Farben Indiens …Von der Vielschichtigkeit des Lebens

V.l.n.r.: Vincenz-Geschäftsführer Guido Wernert, die Künstlerin Renate Menneke, Kunstliebhaber und Magistratsmitglied der Stadt Limburg Richard Hasselbächer und Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Christian Ulandowski.

„ Diese Mixtur aus Schönheit, Farbenpracht und purer Lebensfreude ...”

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Personalia < VIA | 43

Qualitätsmanagementbeauftragter lehrt an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen

Was genau macht eigentlich ein gutes Qualitätsmanagement aus?

Wie baue ich ein Qualitätsmanagement in meinem Unternehmen auf? Welche gesetzlichen Bestimmungen und Regelwerke muss man dabei beachten? Welches ist das richtige Zertifi-zierungsmodell für mein Unternehmen und wie läuft eine externe Zertifizierung ab? Welche Maßnahmen beinhaltet ein klinisches Risikomanagement?

Diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Qualitätsmanagement stellen sich Studenten der Technischen Hoch-schule Mittelhessen regelmäßig. Warum also nicht einen Experten aus der Praxis an die Hochschule holen, um diese Fragen zu klären?

Insbesondere in den dualen Studiengän-gen der Technischen Hochschule Mittelhes-sen (THM, ehemals Fachhochschule Gießen Friedberg) vertreten durch StudiumPlus wird großer Wert auf Praxisnähe und Anwend-barkeit des Gelernten gelegt. Daher ist die Hochschule immer bemüht, Dozenten aus externen Unternehmen für eine Lehrtätigkeit zu gewinnen. Genauso war es auch bei Peter Voss, dem Qualitätsmanagementbeauftragten der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz. Der studierte Historiker mit langjähriger Erfah-rung in der Personal- und Unternehmenslei-tung und fundierten Kenntnissen im geleb-ten Qualitätsmanagement (seit vier Jahren in Limburg) passte für den Studiengangsleiter gut in dieses praxisorientierte Konzept: Seit April dieses Jahres ist er Dozent im dualen Studiengang Organisationsmanagement in der Medizin. Der Kontakt zwischen dem Hochschulprofessor und dem QMB des St. Vincenz entstand ganz beiläufig: als der Professor der Hochschule im Rahmen der praxisorientierten Betreuung eine seiner Stu-dentinnen im Partnerunternehmen besuchte, die frisch examinierte Sabrina Baum (siehe nebenstehenden Bericht).

Neben der Dozententätigkeit im dualen Stu-dienbereich wird Peter Voss im Winterseme-ster 16/17 auch in dem grundständigen Stu-diengang Medizinisches Management einen

Lehrauftrag im Bereich Qualitätsmanagement annehmen. Dieser neu etablierte Studiengang bildet Studierende mit dem Ziel aus, eine ange-stellte oder selbständige Berufstätigkeit im Bereich des Managements in Einrichtungen der Gesundheits- und Pflegewirtschaft, bei Sozial-versicherungsträgern, Bauträgern, Betrieben, Behörden oder sonstigen Einrichtungen des Gesundheitswesens zu übernehmen.

Bestnoten für`s QMDas Qualitätsmanagement bestreitet in diesem Sommer seine ganz persönliche Europameisterschaft: Während QM-Beauftragter Peter Voss (im Bild rechts) zum Dozenten der THM Gießen berufen wurde (s. nebenstehenden Artikel), wurde seine Mitarbeiterin Sabrina Baum (im Bild links) jetzt für den besten Ba-chelor-Abschluss der Hochschule im dualen Studiengang „Organisationsmanagement in der Medizin“ ausgezeichnet. Baum wur-de hierfür von Ulrich Jung, Geschäftsführer der Kerckhoff Klinik GmbH und Prof Hen-ning Schneider als Studienleiter des Fach-bereichs, im Rahmen eines Festaktes in der Stadthalle Wetzlar besonders geehrt. Im Wintersemester 2012/13 wurde erst-mals der für Unternehmen im Gesundheits-wesen attraktive duale Bachelorstudiengang Organisationsmanagement in der Medizin angeboten. Die Absolventen werden zu All-roundern ausgebildet und vereinen konzen-triertes Wissen aus Medizin, Betriebswirtschaft und Management. Nach dem sechs-semestrigen Studiengang sollen die Absolventen in der Lage sein, Prozesse der verschiedenen Bereiche im Krankenhaus, aber auch in der niedergelassenen Praxis zu modellieren und zu steu-ern. Für die leitliniengerechte Behandlung der Patienten bei optimaler Ausnutzung der Ressourcen, arbeiten alle Berufsgruppen zusammen. Dabei sollen die künftigen Organisationsmanager die Schnittstelle zwischen Medizin, Verwaltung, Logistik und Technik bilden.

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JUBILÄEN – APRIL B IS JUL I 2016NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE

Meerbothe, Natalia Neurologie 01.04.2016 10Hartwig, Torsten Unfallchirurgie 01.04.2016 10Scheler Dr., Peter Frauenklinik 01.05.2016 10

Wambach, Astrid Zentrale Notaufnahme 01.04.2016 20Lorenz, Elma Station 3 West 01.04.2016 20Seif, Karl-Alexander Technische Abteilung 01.04.2016 20Schneider, Doris Patientenverwaltung 01.06.2016 20Dillmann, Katja Station 2 West 01.06.2016 20Mayland, Ramona Station 7 Ost 01.06.2016 20Löser, Wolfgang Technische Abteilung 17.06.2016 20Hennen, Bianka Dialyse 01.07.2016 20Roth, Friederike Röntgen Hadamar 01.07.2016 20Albracht, Petra Zentral-OP 01.07.2016 20Hentrich, Silke Station 7 Ost 01.07.2016 20

Schneider, Beate EKG/LHK 01.04.2016 25Adam, Hans-Peter Station 2 Ost Intensiv 01.04.2016 25Buschhaus, Hildegard Anästhesie-OP 01.04.2016 25Pisczor, Josef Uro-OP 01.04.2016 25Jung, Katja Sekretariat Onkologie 01.04.2016 25Ewert, Martina Röntgendiagnostik 01.04.2016 25Dillschnitter-Jäger, Renate Station 4 Ost 01.04.2016 25

44 | VIA > Personalia

P E R S O N A L N A C H R I C H T E NSt. Vincenz-Krankenhaus LIMBURG – Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität GiessenSt. Vincenz-Krankenhaus DIEZ

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ MBH

NAME EINSATZORT EINTRITT

Waxweiler, Nikolaus Innere Medizin 14.03.2016Künzer; Sabine Station 5 West 01.04.2016Bause, Larissa Anästhesie-OP 01.04.2016Bäcker, Isabell Station 7 Ost 01.04.2016Schatull, Simone Station 5 Ost IMC 01.04.2016Riemann, Natalie Station 2 Ost Intensiv 01.04.2016Hof, Thomas Technische Abteilung 01.04.2016Noll-Feger, Dorothea Endoskopie 01.04.2016Andronache, Stefan Allgemeinchirurgie 01.04.2016Jung, Roland Technische Abteilung 01.05.2016Baurmann, Jörg Personalabteilung 01.05.2016Gottlob, Sandra Station 6 Ost 01.05.2016Musayeva, Nazrin Onkologie 01.05.2016Bauer, Verena EEG 09.05.2016Müller-Rosenfeld, Jeannette Sekretariat Gastroenterologie 01.06.2016Mytakis, Theodoros Allgemeinchirurgie 01.06.2016Puiu, Alin Unfallchirurgie 01.06.2016Sprengart, Dagobert Physikalische Therapie 01.06.2016Güntherodt, Ines Zentralsterilisation 01.06.2016Kuhlewey, Daniel Innere Medizin 15.06.2016Eisenkopf, Christine Station 2 Ost Intensiv 01.07.2016Schäfer, Alexander Zentralsterilisation 01.07.2016Mayer, Jelena Anästhesie/OP 01.07.2016Ferdinand, Lena Personalabteilung 01.07.2016

NEUE MITARBEITERINNEN/MITARBEITER ST. VINCENZ-KRANKENHAUS LIMBURG

NAME EINSATZORT EINTRITT

Brauckmann, Markus Chirurgie 01.04.2016Hensel Dr., Andreas Chirurgie 01.04.2016Amin Dr., Nuri Chirurgie 01.07.2016

NEUE MITARBEITERINNEN/MITARBEITER ST. VINCENZ-KRANKENHAUS DIEZ

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JUBILÄEN – APRIL B IS JUL I 2016NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE

Arnold-Schmitt, Sylvia Röntgendiagnostik 01.04.2016 25Ebling, Tanja PSC 01.04.2016 25Türk, Cornelia Station 5 Ost IMC 01.05.2016 25Dorn, Gertrud Küche 01.06.2016 25

Rompel, Alfred Station 5 Ost 01.04.2016 30Heinze, Astrid Station 1 Ost Stroke 01.04.2016 30Jung, Barbara Endoskopie 01.04.2016 30Steffen, Eva-Maria Station 1 Ost Uro 01.04.2016 30Bogdahn, Marie Luise Station 3 Ost 01.04.2016 30Weber, Petra Station 1 West 01.04.2016 30Schmitt, Susanne Dialyse 01.04.2016 30Lehnert, Reinhard Physikalische Therapie 01.05.2016 30Engel, Sabine Zentrallabor 01.05.2016 30

Schäfer, Friederike Kreißsaal 01.04.2016 35Ammelburger, Ingelore Station 6 Ost 01.06.2016 35Knobl, Anneliese Station 3 Ost 01.07.2016 35Schneider, Doris Station 4 West 01.07.2016 35Blum, Margit Personalabteilung 01.07.2016 35Koulpy, Roswitha Dialyse 01.07.2016 35

Dorn, Heinz Röntgendiagnostik 01.05.2016 40

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NAME ABTEILUNG AUSTRITT

Werner, Reusch Technische Abteilung 30.04.2016Schmitt, Ludwig Personalabteilung 31.05.2016Dorn, Gertrud Küche 31.07.2016

RUHESTAND:

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Karten u. Info: T: 0 64 31. 292-4101Mail: [email protected]

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