medianet career

6
career network GUTE AUSSICHTEN Das bfi Wien präsentiert sein Kurs- programm für das Frühjahr 2012 Seite 73 GUTE NOTEN Österreichs Vorgesetzte werden für ihre Fachkenntnisse geschätzt Seite 74 AUFSTEIGER DIETER FERNER, CAPGEMINI © BFIWien/APA/Schedl © Rainer Sturm/pixelio.de „Ich glaube an gelebte offene Kommunikation“ © Capgemini/Robert Herbst Die besten Bewerber sitzen nicht zuhause. Deshalb macht Monster jetzt mobil. Mit Monster erreichen Sie die besten Kandidaten für Ihre offenen Stellen jederzeit und überall. Denn die Monster App für iPhone ® und iPad ® gibt’s ab sofort gratis im App Store – und jetzt auch im Android™ Marketplace! medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 2. DEZEMBER 2011 – 71 Erfolgreich Kristin Hanusch-Linser krempelt die ÖBB-Kommuni- kation um und kassiert Preise am laufenden Band. Seite 72 Erfahrungsreich Die Generation 50plus will nicht in Frühpension gehen – doch es fehlen die Arbeitsplätze. Seite 75 © ÖBB/Katharina Stögmüller © ICEP GELEBTE CSR Global orientierte be- triebliche Freiwilligenpro- gramme gewinnen auch hierzulande zunehmend an Bedeutung wie die „cor- porAID Global Corporate Volunteering Konferenz“ beweist. Seite 73 R R, NI REITAG, 2. DEZEM B ER 2011 71

Upload: medianet

Post on 28-Mar-2016

212 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

medianet career - wöchentliche Karriere-nachrichten für Entscheidungsträger.

TRANSCRIPT

Page 1: medianet career

careernetworkGUTE AUSSICHTEN

Das bfi Wien präsentiert sein Kurs-programm für das Frühjahr 2012 Seite 73

GUTE NOTEN

Österreichs Vorgesetzte werden für ihre Fachkenntnisse geschätzt Seite 74

AUFSTEIGER DIETER FERNER,

CAPGEMINI

© B

FIW

ien/

APA

/Sch

edl

© R

aine

r S

turm

/pix

elio

.de

„Ich glaube an gelebte offene Kommunikation“

© Capgemini/Robert Herbst

Die besten Bewerbersitzen nicht zuhause.Deshalb macht Monster jetzt mobil.

Mit Monster erreichen Sie die besten Kandidaten für Ihre offenen Stellen

jederzeit und überall. Denn die Monster App für iPhone® und iPad® gibt’s ab

sofort gratis im App Store – und jetzt auch im Android™ Marketplace!

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 2. DEZEMBER 2011 – 71

Erfolgreich Kristin Hanusch-Linser krempelt

die ÖBB-Kommuni-kation um und kassiert Preise am laufenden

Band. Seite 72

Erfahrungsreich Die Generation 50plus will nicht in Frühpension gehen – doch es fehlen die

Arbeitsplätze. Seite 75

© Ö

BB

/Kat

harin

a S

tög

mül

ler

© IC

EP

GELEBTE CSR

Global orientierte be-triebliche Freiwilligenpro-gramme gewinnen auch hierzulande zunehmend an Bedeutung wie die „cor-porAID Global Corporate Volunteering Konferenz“ beweist. Seite 73

ERR, INI

FREITAG, 2. DEZEMBER 2011 71

Page 2: medianet career

72 – careernetwork CAREER PORTRAIT Freitag, 2. Dezember 2011

© Ö

BB

/Kat

harin

a S

tög

mül

ler

(2)

Wien. „Ich bin sehr froh, mit Kristin Hanusch-Linser eine dynamische Frau mit strategischem Weit-blick und operativem Tiefgang in meinem engsten Team zu haben“ – mit diesen Worten stellte der ÖBB-Vorstandsvorsitzende Chris-tian Kern im Juni des vergangenen Jahres seine neue Kommunikati-onschefin vor und bürdete ihr im selben Moment eine große Last auf – ging es doch um nichts Ge-ringeres, als die Kommunikations-agenden der für ihre Verschlossen-heit bekannten ÖBB auf neue Beine zu stellen. „Den Kommunikations-stil umzudrehen, statt des Schildes ‚geschlossene Gesellschaft‘, das Schild ‚Bitte eintreten‘ aufzuhän-gen, das ist eine Zielsetzung, die ich stemmen wollte“, beschreibt Hanusch-Linser im Gespräch mit medianet ihre aktuelle Aufgabe.

Und dieser Zugang sei kein Mar-ketingclaim, sondern spiegle ihre Lebenseinstellung wider: „Ich glau-be an gelebte offene Kommunikati-on. In Wahrheit gibt es für die ÖBB keine andere Strategie als Offen-heit und Transparenz. Jeden Tag transportieren wir über eine Mil-lion Menschen; damit steht man

automatisch in der Öffentlichkeit“, so Hanusch-Linser weiter.

Steuern und Verantworten

In der Öffentlichkeit zu stehen, ist die promovierte Politologin seit geraumer Zeit gewohnt: Bereits nach dem Studium stieg sie rasch bei der RDB-Rechtsdatenbank als CEO auf und gründete die onlaw internet technologie GmbH. 2001 übernahm sie dann die CEO-Posi-tion der Verlagsgruppe Manz. 2007 wechselte sie in die Geschäftslei-tung der Gratistageszeitung Heute und vor ihrem Engagement bei den ÖBB war sie Vorstandsmitglied bei der Regionalmedien Austria AG. „Ich habe mich immer für Aufga-ben entschieden, bei denen ich Ver-änderungsprozesse direkt steuern und verantworten konnte. Logi-scherweise kommt dann immer ein Punkt, wo die geforderte Verände-rungsaufgabe erledigt ist und ich mich entscheiden musste, ob ich das Erreichte weiter betreibe oder eben eine neue Herausforderung suche“, skizziert sie ihre Karriere- planung. „Da ich grundsätzlich davon überzeugt bin, dass erfolg-

reiches Management das Gestalten und Steuern von Veränderungen bedeutet, ist mir auch klar, dass man sich selbst bewegen muss, be-vor man vom System bewegt wird.“ Das bedeute auch, dass man die eigene Veränderung manchmal be-wusst selbst in die Hand nehmen müsse: „Meine Erfahrung ist aber, dass sich das Risiko jedenfalls und immer auszahlt“, bereut sie auch keinen ihrer Berufswechsel. „Jede Station ist prägend gewesen und die aktuelle ist immer am prä-gendsten. Ich schaue nie zurück, ziehe aber immer wieder gern Bi-lanz.“ Und die falle eben durchwegs positiv aus: „Ich würde höchs-tens manche Entscheidungen zur persönlichen Veränderung etwas schneller treffen, als ich es zu Be-ginn meiner Berufslaufbahn getan habe“, meint sie retrospektiv.

Nicht lange zu zögern, sei auch Teil ihrer Führungsphilosophie: „Es gibt nur zwei Typen von Men-schen: Den Beziehungstyp und den Ergebnistyp. Ich bin eindeutig ein Ergebnistyp und komme schnell zum Punkt. Ich sage, was ich ma-che und mache, was ich sage. Das ist ein ziemlich klares und ein-

faches Führungsprinzip, weil sich jeder auskennt, selten überrascht ist und Verlässlichkeit bietet.“

Dieser Führungsstil dürfte auch bei der ÖBB Früchte tragen: Ver-gangenes Wochenende gewannen die ÖBB mit dem neuen Facebook-Auftritt den „PR-Staatspreis 2011“ in der Kategorie „Social Media“ und erst vor zwei Tagen erhielten sie die „Silberne Feder 2011“ vom Ver- band für integrierte Kommunikati-on für die neue – von Hanusch-Lin-ser konzipierte – Mitarbeiterzeitung und wurden im Jahrbuch Unterneh-menskommunikation 2011 als Best Practice-Beispiel gewürdigt. „Darauf sind wir besonders stolz, weil es von einer hochkarätigen Deutschen Jury kommt.“ Genau diese Erfolge seien es, die ihr Kraft geben: „Wenn etwas funktioniert, gibt mir das Energie für die nächste Aufgabe.“ Und wie würde sich diese Aufgabe auszeichnen, wenn sie nicht „Lei-tung der ÖBB-Kommunikation“ hieße? „Jedenfalls durch Arbeit, jedenfalls durch die Bewältigung von Herausforderungen und die Er-reichung von Zielen als Führungs-kraft und im Team“, so Hanusch- Linser abschließend. (jawe)

Geboren 1964 in Linz und gleich danach in der franzö-sischen Schweiz (Genf) aufgewachsen, studierte Kristin Hanusch-Linser Politikwissenschaften und Betriebs-wirtschaft an der Uni Wien – inkl. Auslandssemes- ter in St. Gallen und Washington. Ihren Karrierestart absolviert sie bei der EDV-GmbH (heute T-Systems).

1964–1990

Bereits kurz nach Abschluss ihrer Studien übernimmt sie die Geschäftsführung der RDB-Rechtsdatenbank sowie des Inter-net-Technologieanbieters onlaw internet technologie gmbh. 2001 folgt der Aufstieg zum CEO die Verlagsgruppe Manz.

1990–2007

2007 wechselt sie in die Geschäftsleitung der Gratistages-zeitung Heute, 2009 steigt sie bei der Regionalmedien Austria AG als Vorstandsmitglied Marketing und Vertrieb ein. Seit Juni 2010 leitet sie nun in der ÖBB-Holding AG die Bereiche Konzernkommunikation, Marketing und Werbung.

2007–HEUTE

10 FragenAN KRISTIN

HANUSCH-LINSER

Als Kind wollte ich immer … Singen und Musik machen.

Mein Lebensmotto ist … „Tomorrow is the first day of the rest of your week“.

Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … meine Nächsten.

Darüber kann ich lachen … Über Libretto-Kurzfassungen oder Roman- Inhaltsangaben meines Mannes und man-che seiner Kommentare zu allen möglichen Aktualitäten.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … „Payback“ von Frank Schirrma-cher.

In 20 Jahren werde ich … Immer dort zur Stelle zu sein, wo sich etwas bewegt und ich meinen Beitrag zur Veränderung aktiv leisten kann.

Davor habe ich Angst … Dummheit, gepaart mit Selbstüberhöhung.

Das ist meine größte Stärke … Aus-dauer und Mut zum persönlichen Risiko.

Das ist meine größte Schwäche … Ich bin sehr misstrauisch gegenüber Lob und Komplimenten.

Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … Ich möchte nicht tauschen.

„Bewege dich selbst, sonst bewegen dich die anderen“

Warum sie ihr Engagement bei den ÖBB nicht als Him-melfahrtskommando sieht, Risikobereit-schaft ihre Vorteile hat und worauf sie stolz ist, verrät ÖBB-Kommunikations- chefin Kristin Hanusch-Linser im Gespräch.

Page 3: medianet career

careernetwork – 73PERSONALMANAGEMENTFreitag, 2. Dezember 2011

Jason Emmons

Deloitte Österreich

Jason Em-mons ver-stärkt künftig als ERS Coun-

try Leader das Manage-mentboard von Deloitte Österreich. Emmons Auf-gabe wird es sein, inter-ne Kontrollsysteme sowie Dienstleistungen in den Bereichen Security & Pri-vacy zu optimieren.

© D

eloi

tte Ö

ster

reic

h

Dieter Ferner

Capgemini

Dieter Ferner (36) ist neu-er Business Development

Executive im Bereich Fi-nancial Services bei Cap-gemini Consulting Öster-reich AG. Zuletzt leitete er bei Computer Sciences Consulting Österreich AG den Vertrieb im Bereich Financial Services.

© C

apg

emin

i/Rob

ert H

erb

st

Franz Hengelmüller

EHL Gruppe

Franz Hen-gelmüller (46) ist mit 1. No-vember zum

neuen Leiter des Rech-nungswesens der EHL Gruppe bestellt worden. Zuletzt war er u.a. bei TUI Österreich als Leiter des Finanz- und Rech-nungswesens sowie bei Gulet tätig.

© E

HL

Imm

obili

en

Christian Bruckner

A1

Christian Bruckner (47) verstärkt seit Anfang No-

vember das A1 Technik-Top-Management. Als Bereichsleiter für Access Network ist er für den Bau und die Instandhal-tung des A1 Mobilfunk- und Festnetzes verant-wortlich.

© A

1 Te

leko

m A

ustr

iajobbörse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz-porträt.

▲ ▲ ▲ ▲

Kursprogramm Das bfi Wien denkt laut über eine „Weiterbildungsversicherung“ für Arbeitnehmer nach

Eine Frage des GeldesWien. „Das von vielen Arbeitsmarkt-experten propagierte lebenslan-ge Lernen ist natürlich auch eine Frage der Finanzierbarkeit“, hielt Franz-Josef Lackinger, Geschäfts-führer des bfi Wien, anlässlich der Präsentation des aktuellen Kurs-programms im Wiener Mumok fest: „Viele Menschen können sich eine dringend notwendige Höherqua-lifizierung nicht leisten.“ Es gelte deshalb, neue Möglichkeiten für die Finanzierung von Weiterbildungs-maßnahmen aufzuzeigen.

Ein für ihn vorstellbares Modell sei eine der Arbeitslosenversiche-rung ähnliche ‚Weiterbildungs-versicherung‘: „Ein regelmäßiger geringer Betrag des Einzelnen – aufgebessert durch Arbeitgeber-beiträge und staatliche Zuschüsse – könnte auf ein ‚Weiterbildungs-konto‘ wandern“, so der bfi Wien-Chef. Dieses oder ähnliche Modelle auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen, sei aber nun Aufgabe der Sozial-versicherungsexperten.

Nutzen liegt auf der Hand

Für die Wirtschaft liege der Nutzen von Erwachsenenbildung jedenfalls auf der Hand, zitiert

die kaufmännische Geschäftsfüh-rerin des bfi Wien, Valerie Höl-linger, aktuelle Studien: „Jeder in Bildung investierte Euro bringt einen ‚Return on Investment‘ von 13 Euro.“

Derzeit nähme laut Höllinger rund ein Drittel der Arbeitnehmer an betrieblichen Weiterbildungs-maßnahmen teil; privat sei die

Quote leider noch geringer: „Nur jeder Siebte ist bereit, seine Qua-lifikationen im Rahmen der klas-sischen Erwachsenenbildung zu erweitern.“ Mit ein Grund sei auch die Frage der Leistbarkeit, wie der Ruf nach einer Cofinanzierung durch Staat und Arbeitgeber ver-deutliche. Natürlich dürfe man in diesem Zusammenhang aber die

jüngsten Bestrebungen der Bun-desregierung nicht unter den Tisch fallen lassen: „Die ‚Bildungskarenz plus‘, die vor einigen Wochen über das Jahr 2011 hinaus verlängert wurde, hat sich als nachhaltige Wirtschaftsförderung erwiesen und bleibt wohl als eine der weni-gen positiven Erinnerungen an die anhaltende Wirtschaftskrise zu-rück“, so Höllinger. Weiters sei der jüngste Beschluss zu begrüßen, mit dem das Nachholen von Bildungs-abschlüssen ab 2012 kostenlos möglich wird. „Das greift vor allem den Minderqualifizierten unter die Arme“, so Höllinger.

Neue Kurse

Anlässlich der Präsentation des neuen „Kursprogramm Frühjahr 2012“ verwies das Geschäftsfüh-rerduo auch auf Neuheiten des bfi Wien wie „App-Entwicklung für Android mit Java“, „Projekt-controlling“ oder „Unternehmens-beurteilung und Rating“. „Genauso finden sich darin aber ‚klassische‘ Angebote aus Produktgruppen wie Sprachen, Wirtschaft, Persönlich-keit, EDV“, betont Lackinger ab-schließend. (red)

Im aktuellen Kursprogramm setzt das bfi auf Klassiker und Neuheiten wie Projektcontrolling und Rating.

© B

eruf

sför

der

ung

sins

titut

Wie

n/A

PA-F

otos

ervi

ce/S

ched

l

Franz-Josef Lackinger und Valerie Höllinger präsentierten das neue Kursprogramm.

Wien. Die Wirtschaftsuniversi-tät Wien (WU) hat auf ihrem per Rechtsweg bestrittenen Kampf um ein höheres Budget Recht erhal-ten. Wie die eigens eingerichtete Schlichtungskommission bekannt-gab, muss das Wissenschaftsmi-nisterium der WU bis Ende des Jahres zusätzliche 6 Mio. € aus-zahlen. Damit werde das in den Leistungsvereinbarungen für 2010 bis 2012 festgesetzte Grundbud-get „wegen gravierender Verände-rung der zugrundeliegenden Rah-menbedingungen“ von rund 185 Mio. € auf etwa 191 Mio. € erhöht.

WU-Rektor Christoph Badelt hatte auf dem Rechtsweg mehr Geld ge-fordert, nachdem die in der Leis-tungsvereinbarung fixierte Platz-beschränkung nach dem Notfall- paragraf 124b für die von deutschen Numerus-Clausus-Flüchtlingen überlaufenen Massenstudien am Widerstand von Koalitionspartner SPÖ gescheitert war.

Interessanterweise sehen sich alle Seiten nach dem erfolgten Schiedsspruch in ihren Forde-rungen bestätigt. So meint etwa Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, dass er seit jeher betont

habe, dass Universitäten Kapazi-täten haben und „die müssen sie auch leben dürfen. Wir brauchen an der WU Zugangsregelungen – das ist im Sinne der Qualitätssicherung für Studierende und Lehrende.“

Schwarzer Peter

SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl meint, dass das Wis-senschaftsministerium von vornhe-rein mit „der nicht rechtskonformen Zusage zu Zugangsregelungen in den Leistungsvereinbarungen“ einen Fehler gemacht habe, „der nun durch die Nachzahlung an die WU korrigiert wird“. Der Präsident der Universitätenkonferenz (uni-ko), Heinrich Schmidinger, sieht mit dem Urteil die SPÖ unter Zug-zwang. „Sie muss sich auf jeden Fall dem Thema der Zugangsregeln stellen, sie kann nicht mehr ein-fach mauern.“ Die ÖH wertet den Spruch wiederum als „deutliche Aufforderung“ an Töchterle, „die Finanzmisere der Unis zu beenden“. Dieser zeige „einmal mehr, dass die Universitäten extrem unterfinan-ziert sind“, so ÖH-Generalsekretär Peter Grabuschnig. (red/APA)

WU-Verfahren Bund muss WU sechs Mio. Euro zahlen

Alle Seiten fühlen sich bestätigtWien. Global orientierte betrieb-liche Freiwilligenprogramme – so-genanntes Global Corporate Volun-teering – gewinnen auch hierzulan-de zunehmend an Bedeutung, wie die in Wien abgehaltene „corporAID Global Corporate Volunteering Konferenz“ beweist: Nationale und internationale Experten diskutier-ten am Montag Trends, Zukunfts-perspektiven und Erfolgsfaktoren der Freiwilligenprogramme und tüftelten an den besten Strategien

zur wirkungsvollen Umsetzung selbiger. Beatriz Boccalandro, Ex-pertin des Boston College Centre for Corporate Citizenship, betonte etwa, dass High Impact Voluntee-ring nur dann funktioniere, wenn lokale Initiativen davon profitie-ren, das Volunteering-Programm dem Geschäftserfolg diene und das Investment nicht unter jenem an-derer Geschäftsbereiche liege.

Vor allem im Personalbereich werde Corporate Volunteering zu-nehmend zum ausschlaggebenden Faktor, so die Experten. Laut der Studie „Volunteer Impact“ des Un-ternehmensberaters Deloitte ist für 61% der Top-Talente das sozi-ale Engagement des Arbeitsgebers ausschlaggebend. Mit wahlloser Freiwilligenarbeit sei dem aber nicht geholfen – zentraler Erfolgs-faktor eines Projekts sei, dass die Ziele und Partner zusammenpas-sen. „Außerdem müssen Unter-nehmen genau prüfen, wie sie die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter am besten einsetzen“, erklärte Bern-hard Weber, Geschäftsführer der Entwicklungsorganisation ICEP und Leiter der Plattform corpor-AID, abschließend. (red)

Zukunftstrend Global Corporate Volunteering

Mit sozialem Engagement punkten

© IC

EP

Beatriz Boccalandro (Vera-Works) und Bernhard Weber (ICEP-Geschäftsführer).

Sind Sie nicht viel zu alt …?„Wenn einer sich bewerben tut, dann kann er was erle-ben“. Zugegeben, grammati-kalisch nicht ganz einwand-frei, aus Bewerbersicht aber durchaus oft zutreffend: Je mehr Vorstellungs- gespräche, umso reicher der Erfahrungsschatz. Anders als beim Urlauben überwie-gen allerdings nicht immer die positiven Erlebnisse, be-sagt die Studie „Careers Best Recruiters“, durchgeführt von GPK gemeinsam mit der WU Wien. Das Konzept: „Mystery Jobber“ schickten neben der Beurteilung von 67 on- und offline Arbeitgebermarken-Kriterien 1.000 Initiativbe-werbungen für einen Prakti-kumsplatz an 500 heimische Unternehmen. Die Antwort-rate? Gerade einmal 40 Pro-zent. Und, was nachdenklich stimmt: Nur 17 Prozent der angeschriebenen HR-Abtei-lungen nannten auch Gründe für die Absagen. Ermittelt wurden in der Studie aber auch skurrile Bewerbungs-Erlebnisse. Auch wenn man davon ausgeht, dass der größ-te Teil der Vorstellungsge-spräche in geordneten Bahnen abläuft – folgende Fragen und Aussagen fielen tatsächlich. Machen Sie den Selbst-Check: Wie hätten Sie reagiert?• Welches Tier oder Fahrzeug wären Sie, wenn Sie sich be-schreiben müssten?• Wann und wo wurde gehei-ratet? Welcher Landsmann?• Magst du Regen? Was tust du, wenn es regnet?• Bist du verrückt? Was ist verrückt?• Können Sie auch in günsti-gen Hotels schlafen?• Let’s talk about in eng- lish …• Wie viel Prozent sind die Zeiger einer analogen Uhr auseinander, wenn es Viertel nach drei ist?• Würden Sie mit uns die 48-Stunden-Woche einführen?• Sind Sie nicht viel zu alt für unser junges Team?• Können Sie überhaupt lesen und schreiben?

PR

OM

OTI

ON

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Page 4: medianet career

74 – careernetwork JOBWATCH Freitag, 2. Dezember 2011

Social Recruiting Erschließen Sie sich auf Facebook den größten Talente-Pool der Welt

BeKnownTM ist die neue Facebook-Anwendung von Monster für beru$iche Kontakte.

Knüpfen Sie Ihr persönliches Netzwerk mit aktiven und passiven Jobsuchenden

weltweit auf Facebook und mehr als 25 Mio. deutschsprachigen Facebook-Nutzern: von

Studenten über gelernte Arbeiter bis hin zu quali%zierten Angestellten. Veröffentlichen

Sie Ihre Jobs kostenfrei in Ihrem beru$ichen Netzwerk. Außerdem können Ihnen

BeKnown-Nutzer über Ihr Unternehmenspro%l folgen. Mehr über BeKnown erfahren Sie

bei monster.at oder Ihrem Kundenberater.

Jetzt anmelden: APPS.FACEBOOK.COM/BEKNOWN

von

Mitarbeiterzufriedenheit Österreichs Vorgesetzte werden für ihre Fachkenntnisse und ihren Einsatz geschätzt, zeigt ein aktueller Imas-Report

Gutes Zeugnis für die ArbeitsweltWien/Frankfurt. Die österreichischen Arbeitnehmer sind mit ihrer beruf-lichen Lage im Großen und Ganzen zufrieden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Imas-Studie.

Gutes Betriebsklima

Die Studie besagt, dass das Be-triebsklima in den österreichischen Firmen äußerst konfliktarm ist. 40% der Arbeitnehmer sind dem-nach hierzulande mit ihrer beruf-lichen Situation uneingeschränkt zufrieden, jeder Zweite zumindest einigermaßen. Jeder Zehnte un-selbstständig Beschäftigte hadert wiederum mit seiner Situation und

nur einer von 100 Befragten ist ganz und gar mit den Rahmenbe-dingungen unzufrieden.

Interessantes zeigt auch die Trend-Beobachtung: Seit 1979 ist die berufliche Zufriedenheit annä-hernd gleich geblieben – und das trotz kürzerer Arbeitszeiten, mehr Urlaub, höherer Realeinkommen, besserem Kündigungsschutz und massiven Erleichterungen durch neue Technologien.

„Offensichtlich wird der tech-nologische Fortschritt in der Ar-beitswelt auch von Nachteilen wie Stress, wachsender Zeitnot oder dem Zwang, sich ständig neu-en Entwicklungen anpassen zu

müssen, begleitet“, schließt Imas- Geschäftsführer Ansgar Löhner aus den Ergebnissen.

Keine Einserschüler

Österreichs Arbeitnehmer erteilen ihren Vorgesetzten jedenfalls über-wiegend Lob, aber keine Bestnoten. Die Befragten schätzen ihre Chefs für gute Fachkenntnisse, Einsatz für die Mitarbeiter, Gerechtigkeit, klare Anweisungen sowie ein of-fenes Ohr für Probleme. Als Manko wurde etwa zu wenig Lob genannt. Frauen gestehen ihren Vorgesetz-ten weniger positive Eigenschaften zu als männliche Arbeitnehmer. Im Ländervergleich fallen Österreichs Chefs positiv auf: In Deutschland bewerten Arbeitnehmer die Leis-tungen ihrer Chefs im Schnitt gera-de einmal mit „ausreichend“ und er-teilen ihnen auf einer Skala von eins (sehr gut) bis zehn (sehr schlecht) ernüchternde 6,2 Punkte. (lw)

90 Prozent der Arbeitnehmer sind mit ihrer Berufssituation zufrieden.

Kununu Firmenbewertung

LehrlingscheckWien. Seit Neuestem haben auch Lehrlinge die Möglichkeit, auf der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu.com ihre Meinung über ihre Ausbildungsbetriebe zu depo-nieren. Martin Poreda, Co-Gründer und Geschäftsführer von kununu: „Unsere Lehrlingsoffensive bietet mehr Transparenz für Jugendli-che, Eltern und die Lehrbetriebe und kommt somit der Qualität der Ausbildung zugute.“

Win-Win-Situation

Vom Lehrlingscheck profitie-ren dabei nicht nur die Lehrlinge, sondern auch die Lehrbetriebe, ist man seitens kununu überzeugt. Sie können demnach gezielt auf das Feedback der jungen Mitarbeiter eingehen und somit in weiterer Folge die Ausbildungsqualität er-höhen. Jugendliche mit Lehrambi-tionen können sich wiederum be-reits vor konkreten Bewerbungen informieren, welcher Arbeitgeber für sie interessant sein könnte.

Angst vor – durch ihre Beiträge ausgelöste – Konsequenzen müs-sen die Lehrlinge keine haben: Lob oder Kritik können offen und anonym ausgesprochen werden. Das Design ist besonders auf jun-ges Publikum ausgerichtet. ku-nunu ist Eigenangaben zufolge die größte Arbeitgeber-Bewer-tungsplattform im deutschspra-chigen Raum und wurde 2007 gegründet. Bisher haben 162.000 Arbeitnehmer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz rund 60.000 Unternehmen bewertet.

kununu-Gründer Mark und Martin Poreda: „Transparenz für Lehrlinge“.

© k

unun

u.co

m/T

ony

Gig

ov

Zeugnisverteilung für die heimische Arbeitswelt: Vorgesetzte und Betriebsklima wer-den mit guten Noten belohnt. 40% der Arbeitnehmer sind uneingeschränkt zufrieden.

© R

aine

r S

turm

/pix

elio

.de

Page 5: medianet career

ARBEITSMARKT careernetwork – 75Freitag, 2. Dezember 2011

9. Lehrgang Integriertes CSR-ManagementWien. Gesellschaftliche Ver-antwortung gewinnt gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für viele Unternehmen an Bedeutung. Dieser Entwicklung will die Beratungsgesellschaft „plenum“ mit dem bereits 9. Lehrgang „Integriertes CSR-Management“ gerecht werden. In fünf dreitägigen Modulen will man „Wege zur erfolg-reichen Umsetzung von Corpo-rate Social Responsibility und Nachhaltigkeit in Unternehmen aufzeigen“, wie Alfred W. Strigl von plenum betont. Das The-menspektrum reicht dabei von „Normativem Management von Nachhaltigkeit“ über nachhal-tigkeitsorientierte Personalent-wicklung bis hin zum Design und der Präsentation eines eigenen CSR-Projekts. Weitere Infos zum Lehrgang gibt es beim CSR-Infoabend am 5. De-zember im plenum straßenlokal in Wien. www.plenum.at

EU-Arbeitslosigkeit: Österreich vorn dabeiBrüssel. Tirol und Salzburg verzeichneten 2010 eine der geringsten regionalen Er-werbslosenquoten in der EU. Die niedrigsten Arbeitslosen-raten wurden in den Regionen Zeeland in den Niederlanden und Bolzano/Bozen in Italien (je 2,7%) sowie in Tirol (2,8%) und Salzburg (2,9%) registriert, teilte Eurostat mit.

SHORT

Kandidaten lieben die geniale Suchtechnologie von StepStone. Sie verfallen der riesigen

Auswahl an attraktiven Stellenangeboten, erliegen der magischen Anziehungskraft

unserer sieben Zielgruppenchannels und laden völlig enthemmt kostenlose Job-Apps für

Android und iPhone auf ihre Handys. Also: Entsorgen Sie endlich Ihre alte Bewerberfalle

und testen Sie uns jetzt: Hotline 01/4050068-0 | [email protected]

Werfen Sie Ihre alte Bewerberfalle weg.

www.stepstone.at

Mit StepStone gehen Ihnen nur die besten Talente ins Netz. Lebend!

Die Jobbörse für Fach- und Führungskräfte

Pensionsantritt Laut einer deutschen Studie wollen zwei Drittel nicht mit 67, sondern später in Pension gehen

„Scheitert nicht am Willen“Berlin/Wien. Wenn es nach der Re-gierung geht, soll die Zahl der Frühpensionen in Österreich mas-siv eingedämmt werden: Derzeit gehen die Österreicher durch-schnittlich mit 58 Jahren in Pen-sion – der OECD-Schnitt liegt im Vergleich dazu bei den Männern bei 63,9 und bei den Frauen bei 62,5 Jahren. Diese Werte gelte es aus Sicht der heimischen Politi-ker anzuvisieren; schließlich geht das daraus zu lukrierende Einspa-rungspotenzial in die Milliarden, wie Experten errechneten: Bereits das Steigen des tatsächlichen Pen-sionsantrittsalters um ein Jahr würde dem Staat eine Ersparnis von rund 704,5 Mio. € (bei einer Bruttopension von 1.213 €) und zu-sätzliche Steuern und Abgaben von 824,6 Mio. € bringen. Das ergäbe 1,5 Mrd. €, berufen sich die Ober-lösterreichischen Nachrichten auf eine Berechnung der Raiffeisen-landesbank Oberösterreich und der Johannes Kepler Universität.

Rentner wollen arbeiten

In Deutschland feuert eine ak-tuelle Studie des Bundesfamilien-ministeriums diese Diskussion an: Demnach wollen sich drei von vier deutschen Arbeitnehmern über 50 nicht vorschreiben lassen, mit 67 Jahren in Rente gehen zu müssen. Sie wollen womöglich länger arbei-ten, wie aus der Studie „Vielfalt des Alterns“ des deutschen Bundes-

familienministeriums hervorgeht. Drei von vier Rentnern (75%) kön-nen sich laut Befragung vorstellen, noch einmal arbeiten zu gehen. Dabei spielten sowohl wirtschaft-liche als auch soziale Gründe eine Rolle. Die Rente mit 67 lehnten wie erwähnt zwei Drittel der Befragten ab. Und drei von vier Älteren for-derten, dass ein Verbleib im Be-trieb bis zum Alter von 69 Jahren möglich sein sollte, so die deut-lichen Zahlen.

„Wenn es passende Arbeitsplät-ze gibt, dann sind die allermeis-ten Menschen dieser Generation willens, lange Zeit im Arbeits- leben aktiv zu bleiben. Das gilt für Deutschland. Und ich bin mir si-cher, dass sich in dieser Frage die Lage bei uns in Österreich kaum unterscheidet“, kommentiert Lukas Mandl, Generalsekretär des Arbeit-nehmerinnen- und Arbeitnehmer-bunds ÖAAB, die Studie. „Tatsache ist aber, dass viele Menschen, die

noch gar nicht besonders alt sind, aus dem Arbeitsleben gedrängt werden, weil sie angeblich zu teuer wären oder weil sie nicht mithalten könnten. Das ist aber Unsinn. Denn die Erfahrung und das erworbene Wissen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind in aller Regel sehr viel wert“, fordert Mandl die Schaffung von Arbeits-plätzen, deren Aufgabenfeld und deren Strukturen von älteren Men-schen ausgefüllt werden können. „Auch die ‚50plus‘ müssen ihre Chance am Arbeitsmarkt kriegen. Jene Unternehmen, die noch nicht von selbst mitdenken, werden das rasch lernen“, glaubt auch Gertru-de Aubauer, Bundesobmann-Stell-vertreterin des Österreichischen Seniorenbund.

Rasche Hilfe

„Österreich braucht nun mög-lichst rasch ein ‚Beschäftigungspa-ket 50plus‘, um so rasch wie mög-lich jenen knapp 40.000 Menschen über 50 zu helfen, die jetzt gerade einen Job suchen. Und schließlich müssen die Zuschläge für einen freiwilligen Pensionsantritt nach dem gesetzlichen Pensionsantritts-alter deutlich angehoben werden“, fordert Aubauer. Denn es gehe nicht um Sparpakete, „es geht um den Wunsch nach Erwerbsmög-lichkeiten auch im fortgeschrit-tenen Alter durch die Betroffenen selbst“. (red)

Nun sind die Unternehmen gefordert, geeignete Arbeitsplätze zu schaffen, meint der Seniorenbund.

© A

PA/H

elm

ut F

ohrin

ger

Gertrude Aubauer vom Seniorenbund fordert ein „Beschäftigungspaket 50plus“.

Page 6: medianet career

Natürlich Mediaprint!

Weil wir in Höchstgeschwindigkeit...

hohe wie kleine Auflagen...

mit Nachhaltigkeit produzieren.

Ob Prospekt, Broschüre oder Zeitung, große oder kleine Auflage - wir beraten Sie gerne.

Rufen Sie uns an: Andreas Dvorak, Tel. 01 61010-1435

http://druckerei.mediaprint.at