ratgeber_einfahrt_pflastern

7
EINFAHRT PFLASTERN VORARBEITEN Der richtige Pflasterstein Der stabile Unterbau S. 2 PFLASTERARBEITEN Verlegemuster S. 5 Freie und sichere Fahrt bis in die Garage MIT PRAKTISCHEN EXTRA-TIPPS

Upload: mischa-linnemann

Post on 12-Feb-2015

122 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Ratgeber_Einfahrt_pflastern

EINFAHRT PFLASTERN

VORARBEITEN

Der richtige Pfl asterstein

Der stabile Unterbau S. 2

PFLASTERARBEITEN

Verlegemuster S. 5

Freie und sichere Fahrt bis in die Garage

MIT PRAKTISCHEN

EXTRA-TIPPS

Page 2: Ratgeber_Einfahrt_pflastern

2/7

EINFAHRT PFLASTERN

1. Vorarbeiten

Es liegt nahe, dass eine gepfl asterte

(Garagen-)Einfahrt mehr Belastun-

gen ausgesetzt ist als beispielsweise

ein Gartenweg. Die Konstruktion aus

Unterbau und Pfl asterstein muss das Gewicht stehender und

fahrender PKW sicher tragen auch bei Lenkbewegungen

„in Form bleiben“ Unterspülung verhindern frostsicher sein und im Härtefall auch LKW-

Anlieferungen standhalten.

Deshalb: Machen Sie’s gleich von

Anfang an wie die Profi s. Dann

werden Sie zwar ein Mal kräftig in

die Hände spucken müssen, haben

dann aber für viele Jahre Ruhe.

Der richtige Pfl asterstein

Auch wenn die Auswahl auf den ers-

ten Blick sehr groß ist: Für befahrbare

Einfahrten sind längst nicht alle Stein-

und Plattenarten empfehlenswert.

Die immer richtige Wahl ist Verbund-

steinpfl aster aus gepresstem Beton.

Meistens grau, aber auch gefärbt

erhältlich, ist es extrem widerstands-

fähig, hält hohe Belastungen aus, ist

witterungsbeständig und pfl egeleicht.

Dank vieler verschiedener Formen –

Rechteck, Wabenform, Doppel-T,

Kreis – und diverser Verlegemuster

lassen sich abwechslungsreiche

Einfahrt-Designs realisieren. Nicht

minder robust, aber mit mehr Arbeit

verbunden sind Naturstein-Einfahrten

aus hartem Gneis-, Basalt- oder vor

allem Granit-Quadern. Diese Variante

ist jedoch deutlich teurer und jeder

Stein muss einzeln mit dem Gummi-

hammer gesetzt werden.

Nur für kurze, wenig belastete Einfahr-

ten empfehlenswert sind Alternativen

wie zum Beispiel Waschbetonplatten.

Der stabile Unterbau

Das A und O einer langfristig be-

lastbaren Einfahrt ist die richtige

Aufbereitung des Untergrunds.

Fehler werden hier leider nicht ver-

ziehen, sondern zeigen sich sehr

schnell durch abgesackte Pfl aster-

fl ächen, verschobene Pfl astersteine

oder andere Schäden.

In der Regel besteht der tragfähige

Untergrund aus einer frostsicheren

Lage Kies, worauf Schotter und

Verlegesand bzw. Feinsplitt (Kör-

nung 0 – 4 mm) aufgebaut werden.

Eine Unterkonstruktion aus Estrich-

beton ist zumeist nicht notwendig,

außer bei extrem stark belasteten

Einfahrten oder bei einem sehr

steilen Gefälle wie bei der Zufahrt

zu einer Tiefgarage.

Schritt 1: Berechnen Sie zunächst

die benötigte Menge an Unterbau-

Materialien. Hierzu dienen Ihnen von

der fi nalen Oberkante des Pfl asters

folgende Anhaltspunkte:

25 cm frostsicherer Kiesunterbau

25 cm Trageschicht aus Schotter

5 cm Bettung aus Splitt oder

Verlegesand 8 – 10 cm Pfl aster

(normale Stärke von Verbundbeton-

steinpfl aster)

Macht zusammen ca. 55 cm Unter-

bau und 63 cm – 65 cm Aushub von

der fertigen Höhe aus berechnet.

Achten Sie daher auch auf unter-

irdisch verlegte Rohre und Leitungen.

Für die exakt benötigte Menge

müssen Sie

1. etwa 2 – 3 cm mehr Kies und

Schotter einplanen, da durch die

Verdichtung mit der Rüttelplatte das

Material auf die benötigte Schicht-

höhe zusammengepresst wird.

2. die exakte Länge und Breite

Ihrer Einfahrt messen (ggf. maßstab-

gerechte Skizze anfertigen)

3. die Materialmenge ausrechnen

(z.B. Kies 0,23 Meter Höhe x Ein-

fahrtbreite in Metern x Einfahrtlänge

in Metern = Kubikmeter)

Werkzeug und Material

Abhängig von der zu

bewegenden Menge Erdreich:

Minibagger

Rüttelplatte (Hörschutz!)

Schaufel

Spaten

Schubkarre

Hacke

Holzabzieher

Wasserwaage/Schlauchwaage

Zollstock

Maßband

Maurerschnur

Metallstäbe

Kreide

T-Verlegeschienen

Handstampfer

Abziehbrett

Kies

Schotter

Splitt

ggf. Estrichbeton

Verlegesand

Mehr noch als bei anderen Pfl asterarbeiten kommt es bei Einfahrten auf die Stabilität des Untergrunds

und die Belastbarkeit der Pfl astersteine selbst an. Deshalb sollten Sie vor allem auf die fachkundige

Unterbaukonstruktion und den Einsatz professioneller Werkzeuge und Maschinen Wert legen.

Page 3: Ratgeber_Einfahrt_pflastern

3/7

EINFAHRT PFLASTERN

Schritt 2: Stecken Sie den Verlauf

der Einfahrt mit Metallstäben und

Maurerschnur präzise ab. Bedenken

Sie dabei, dass erstens die Einfahrt-

breite der Ihres PKW plus Platz zum

Ein- und Aussteigen entsprechen

muss und zweitens noch links und

rechts Randsteine hinzukommen.

Wählen Sie zudem möglichst ein In-

nenmaß zwischen den Randsteinen,

in das die Pfl astersteine abhängig

vom Verlegemuster ohne umfangrei-

che Schneidearbeiten hineinpassen.

Die Schnur sollte von vornherein in

einer exakten Höhe z.B. von 10 cm

oberhalb des fertigen Pfl asters ge-

spannt werden. Das erleichtert Ihnen

das präzise Nachmessen der Aus-

hubtiefe und der Einbauhöhen von

Kies, Schotter und Verlegesand.

Bei ebenen Einfahrten müssen Sie

ein Gefälle von 1 – 2 % (= 1 – 2 cm

pro Meter) einplanen. Dies sollte

stets von den Gebäuden wie Haus

oder Garage weg verlaufen – entwe-

der quer zum Einfahrtsverlauf oder

auch von der Garage zur Grund-

stücksbegrenzung bzw. zur Straße

und zum Gehweg hin.

Schritt 3: Nun beginnt der Aushub

des Erdreichs. Bei größeren Erdar-

beiten ist es hilfreich, sich in Ihrem

Baumarkt einen Minibagger auszu-

leihen. Ansonsten sind nun Hacke,

Spaten, Schaufel und Schubkarre

gefordert.

Schritt 4: Nach dem Aushub wird

der Kies in einer Stärke von 27 cm –

28 cm eingefüllt, mit Schaufel oder

Holzabzieher möglichst plan verteilt

und mehrfach gründlich mit der

Rüttelplatte verdichtet.

Schritt 5: Nach dem Setzen der

Bordsteine verfahren Sie mit der

Schotterschicht wie mit dem Kies-

bett in einer Stärke von etwa 27cm:

einfüllen, plan ziehen und mit der

Rüttelplatte verdichten.

Bleiben Sie dabei einige Zentimeter

vom Bordstein weg (Berührungen

können Absplitterungen und Risse

hervorrufen) und verdichten Sie den

Schotter am Rand mit dem Hand-

stampfer.

Bei einem Bett aus 20 cm Estrich-

beton entfallen die Schotterarbeiten.

Dieses muss jedoch mehrere Tage

aushärten, bevor Sie weiterarbeiten

können.

Schritt 6: Auf die verdichtete

Schotterschicht wird nun eine

dünne Schicht (ca. 5 cm) Feinsplitt

mit einer Körnung von 0 bis 4 mm

oder Verlegesand verteilt.

Anschließend kommen die T-förmi-

gen Verlegeschienen zum Einsatz.

Die Oberkante der Schienen markiert

das fi nale Bett, auf dem die Pfl aster-

steine verlegt werden.

Messen Sie daher (abhängig von der

Pfl asterstärke) von der 10 cm höher

gespannten Maurerschnur 17 bzw.

19 cm herunter. Der fehlende Zenti-

meter ist notwenig, weil sich das

8 oder 10 cm hohe Pfl aster später

beim Rütteln mit der Rüttelplatte

noch 1 Zentimeter absenkt.

Page 4: Ratgeber_Einfahrt_pflastern

4/7

EINFAHRT PFLASTERN

Außer wenn die Einfahrt an feste Begrenzungen wie die Wände des

eigenen und des Nachbarhauses stößt, müssen Sie sie mit Bord-

steinen einfassen.

Diese geben dem Pfl aster festen Halt und verhindern, dass es sich

verschiebt oder gar zum Rand hin wegbricht.

Gängig bei geringeren Belastungen sind sogenannte Rasenbord-

steine (max. 10 cm breit, 30 cm hoch, ca. 30 kg schwer). Massive

Hochbordsteine (bis 18 cm Breite, 30 cm Höhe, 50 kg und mehr

Gewicht) halten auch starke Belastungen aus.

Bordsteine werden in der Regel vor den eigentlichen Pfl asterarbei-

ten gesetzt, idealerweise nach dem Aufbau der Kiesschicht.

Spannen Sie zunächst die Maurerschnur in Längsrichtung der Einfahrt exakt in Höhe der Bordstein-Oberkante

(ca. 1 cm – 3 cm oberhalb der Pfl asteroberfl äche) sowie präzise am zuvor ausgemessenen Einfahrtrand.

Dann wird entlang der Bordsteinführung ein 20 cm hohes und ebenso breites Fundament aus Estrichbeton ange-

legt und mit der Maurerkelle grob plan gezogen.

In den feuchten Beton stellen Sie den Bordstein hinein. Er wird an der AUSSENSEITE der Schnur angesetzt, weil

sonst das zuvor geplante Innenmaß Ihrer Einfahrt nicht mehr stimmt.

Mithilfe von Wasserwaage und Gummihammer wird der Bordstein anschließend senkrecht und exakt bis an die

Schnurhöhe heran fi xiert. So verfahren Sie, bis Sie 4 – 5 Bordsteine gesetzt haben. Dann erhalten die Bordsteine

an der Innen- und Außenseite eine sogenannte Rückenstütze.

Hierzu verteilen Sie mit der Schaufel entlang beider Seiten etwas Betonestrich – außen mehr als innen, weil dort

erstens der größere Druck entsteht und zweitens eine zu hohe Stütze in-

nen den weiteren Untergrundaufbau behindert. Dieser wird mit der Mau-

rerkelle am Fuß des Bordsteins hochgezogen und mit festem Druck glatt

gestrichen.

Achten Sie darauf, dass die Rückenstütze auf der Innenseite nur wenige

Zentimeter hoch ist, außen dagegen bis etwa 2/3 Bordsteinhöhe reicht,

unten mindestens 20 cm breit ist und sich nach oben hin verjüngt.

Nach dem Setzen der Bordsteine muss der Estrichbeton zunächst 2 – 3

Tage aushärten, bevor Sie weiterarbeiten können.

TIPP 1

Bordsteine setzen

Legen Sie die Schienen dement-

sprechend in die noch lose Bettung.

Gegebenenfalls müssen Sie die

Schienen mit einem Gummihammer

leicht auf Höhe einschlagen. Wichtig

ist, dass sie stabil liegen und nicht

wackeln oder kippeln.

Bei einer Einfahrtbreite von ca.

2 – 3 m genügt es, je eine Schiene

am rechten und linken Rand ca.

15 – 20 cm vom Bordstein weg zu

verlegen. Bei breiten Einfahrten oder

Garagenvorplätzen müssen Sie auch

dazwischen Abziehschienen verlegen.

Damit diese sich in gleicher Höhe

mit den seitlich verlegten Schienen

befi nden bzw. parallel zum Gefälle

verlaufen, spannen Sie quer zur

Einfahrt weitere Maurerschnüre, die

mit den längs gespannten Schnüren

Page 5: Ratgeber_Einfahrt_pflastern

5/7

EINFAHRT PFLASTERN

jeweils bündig abschließen. Daran

heruntergemessen verlegen Sie die

zusätzlichen Schienen im Abstand

von ca. 2 – 3 Metern.

Schritt 7: Splitt bzw. Sand wird

n un mit einem Abziehbrett plan ge-

zogen. Hierzu können Sie sich eine

gerade Aluminiumlatte oder auch

ein stabiles und gerades Holzbrett

auf die Breite der Einfahrt zurecht-

sägen. Das Brett muss mit etwas

Spiel zwischen die Bordsteine pas-

sen. Es wird auf die beiden Schienen

aufgelegt und der dazwischen ver-

teilte Splitt bzw. Verlegesand plan

abgezogen.

Schritt 8: Nun verdichten Sie das

Sand- bzw. Splittbett zwischen den

Schienen mit der Rüttelplatte (Ach-

tung: halten Sie etwas Abstand zu

den Schienen, um diese nicht zu

berühren!).

Die Fläche zwischen Schiene und

Bordstein wird mit dem Handstamp-

fer verdichtet, ohne die Schienen zu

berühren.

Anschließend füllen Sie den durch

das Verdichten heruntergedrückten

Zwischenraum wieder mit Sand oder

Splitt und ziehen diesen erneut mit

dem Abziehbrett plan.

Nun müssen Sie die Verlegeschienen

noch aus dem Bett holen, die zurück-

bleibenden Rillen auffüllen und den

Sand oder Splitt mit einem Abzieh-

brett mit dem restlichen Verlegebett

zu einer ebenen Fläche abziehen.

Auf diese Schicht wird im nächsten

Arbeitsgang das Pfl aster verlegt.

Übrigens: Auf einem betonierten

Untergrund werden Verlegesand

oder Feinsplitt in 5 – 7 cm Stärke

mithilfe von Verlegeschienen und

Abziehbrett nur lose aufgetragen

und nicht mehr mit einer Rüttel-

platte verdichtet!

2. Pfl asterarbeiten

Verlegemuster

Das Verlegemuster von Betonverbund-

pfl astersteinen in Doppel-T-Form

(wie Hundeknochen) und Wabenform

ist quasi durch die Steinform vorge-

geben. Dabei wird Doppel-T-Pfl aster

immer quer zur Fahrtrichtung verlegt!

Doch auch bei der Vielzahl reizvoller

Verlegemuster von rechteckigen

Steinformen ist Ihre Wahl nicht nur

Geschmackssache. Das Verlege-

muster steht in einem engen Zu-

sammenhang mit den Belastungen,

die eine Einfahrt aushalten muss.

Bei einer einfachen „In-Reihe-Ver-

legung“ in Längs- oder Querrichtung

besteht die Gefahr, dass sich die

Pfl astersteine durch den Druck, den

Fahrzeuge ausüben, trotz der Bord-

steine gegeneinander verschieben.

Je mehr Verzahnungen die Steine

durch das Verlegemuster erhalten,

desto stabiler ist die Gesamtkons-

truktion. Leider jedoch zu dem Preis,

dass gerade diese Muster für Unge-

übte nicht immer einfach zu verlegen

sind.

Hierzu zählen beispielsweise Streifen-

gitterverband und Polygonalverband.

Einfacher zu verlegen und dennoch

stabil sind Blockverband und Diago-

nalverband (Pfl asterverlauf schräg

zur Fahrtrichtung).

Werkzeug und Material

Steinknacker

Hammer

Breitmeißel

ggf. Nassschneider

Rüttelplatte

zzgl. Gummimatte (Hörschutz!)

Wasserwaage

Besen

Gartenschlauch

Gummihammer

Pfl asterhammer aus Hartkunststoff

Arbeitshandschuhe

Pfl astersteine

Schlämmsand

Wasser

Randsteine

Estrichbeton

Der Diagonalverband erfordert je-

doch einige Erfahrung hinsichtlich

des Anlegens der ersten Pfl aster-

reihen. Zudem muss bei dieser Ver-

legung mit einem hohen Aufwand

an Knack- und Schneidearbeiten

gerechnet werden.

Streifengitterverband

Blockverband

Diagonalverband

Page 6: Ratgeber_Einfahrt_pflastern

6/7

EINFAHRT PFLASTERN

Schritt 1: Bevor Sie loslegen: Ach-

ten Sie darauf, dass Sie immer von

einem festen Untergrund aus arbei-

ten und sich stets auf dem bereits

verlegten Pfl aster nach vorne bewe-

gen können. Das Verlegebett darf

während der gesamten Arbeit nicht

betreten werden. Wozu hätten Sie

sich sonst die Mühe bei der zenti-

metergenauen und sorgfältigen Vor-

bereitung gemacht?

Deshalb muss auch das auf Paletten

angelieferte Pfl aster entsprechend

platziert werden, damit Sie stets

über die verlegte Pfl asterfl äche hin-

weg für Nachschub sorgen können.

Beginnen Sie Ihre Verlegearbeiten an

einer geraden, möglichst rechtwinkli-

gen Kante. Ist kein natürlicher rech-

ter Winkel vorhanden, müssen Sie in

der Regel entlang eines geliehenen

oder selbst gebauten rechtwinkligen

Dreiecks beginnen und die bis zur

Kante reichende Lücke mit passend

geknackten oder geschnittenen Stei-

nen auffüllen.

Schritt 2: Ganz unabhängig vom

Verlegemuster sollten Sie zunächst

etwa 10 – 15 Reihen Pfl aster auf

Stoß legen. Lassen Sie eventuelle

Lücken am Rand noch offen. Das

Knacken holen Sie später in einem

separaten Arbeitsgang nach. Aus-

nahme: Die Lücken am Anlegebe-

ginn sollten gleich geschlossen wer-

den, damit sich das Pfl aster dort

nicht verschieben kann.

Schritt 3: Nachdem die ersten Rei-

hen verlegt sind, kontrollieren Sie mit

dem rechtwinkligen Dreieck die zu-

letzt verlegte Reihe.

Ist die gesamte Reihe etwas „aus

dem Ruder gelaufen“, gibt es einen

einfachen Trick: Legen Sie ein langes

Brett als Puffer an die letzte Reihe an

und schlagen Sie mit dem Hammer

die Steine so weit zurück, bis der

rechte Winkel wieder hergestellt ist.

Halten Sie dann in der Längsachse

eine Schnur an eine zentrale Fuge

an und kontrollieren Sie damit auch

die gleichmäßige Lage des Pfl asters

in Fahrtrichtung. Notfalls müssen Sie

die Steine mit einem Meißel, einer

Maurerkelle o.Ä. an der Schnur ent-

lang vorsichtig „nachjustieren“.

Dann fahren Sie mit dem Verlegen

auf Stoß fort.

Schritt 4: Um zu vermeiden, dass

die noch lose auf der Bettung aus-

liegenden Steine sich verschieben,

können Sie zwischenzeitlich etwas

TROCKENEN Schlämmsand auf

der Pfl asterfl äche verteilen und mit

einem Besen lose einkehren. Da-

durch füllen sich die Fugen zu ¼

und die Steine behalten ihr Muster

exakt bei.

Schritt 5: Ist die gesamte Einfahrt

gepfl astert und im Fugenverlauf

ausgerichtet, geht es nun an das

passgenaue Knacken der randsei-

tigen Steine.

Dazu sollten Sie sich im Baumarkt

einen Steinknacker ausleihen. Des-

sen extrem harte „Klinge“ trennt

durch kräftiges Herunterdrücken des

Hebelarms Pfl astersteine bis 12 cm

Stärke glatt und sauber entlang der

gewünschten Schnittkante durch.

Halten Sie den Pfl asterstein dazu

auf Stoß an die Lücke an und kenn-

zeichnen Sie die Schnittkante, indem

Sie sie mit der Kante eines Meißels

oder einem Bleistift markieren. Mes-

sen Sie so, dass anschließend noch

eine kleine Fuge zwischen Pfl aster-

stein und Bordstein bleibt.

Dann legen Sie den Pfl asterstein

vorsichtig ein, drücken den Hebel

einmal kräftig nach unten und bre-

chen den Stein mit einer sauberen

Kante an der Schnittstelle. Fahren

Sie so fort, bis die gesamte Pfl aster-

fl äche lückenlos gefüllt ist.

Schritt 6: Mit Augenmaß sollten

Sie nun nachschauen, ob die Fläche

weitgehend eben verlegt wurde. Das

fi nale Einebnen erfolgt später mit der

Rüttelplatte. Doch einzelne, auffällig

herausstehende Steine können Sie

nun mit dem Gummihammer anpas-

sen. Liegt ein Stein zu tief, nehmen

Sie ihn wieder heraus, füllen etwas

Verlegesand auf und verlegen ihn

erneut.

Anschließend wird die gesamte Flä-

che mit trockenem Schlämmsand

dünn bedeckt und dieser

Page 7: Ratgeber_Einfahrt_pflastern

7/7

mit dem Besen in die Fugen einge-

kehrt. Danach die Fläche gründlich

abkehren.

Schritt 7: Der vorletzte Arbeits-

schritt: Mit der von einer Gummimat-

te umhüllten Rüttelplatte wird das

Pfl aster schonend abgerüttelt und

auf diese Weise ca. 1 cm abgesenkt.

Fahren Sie gleichmäßig und ruhig

über das Pfl aster und bleiben Sie

möglichst immer ein paar Zentimeter

von den Bordsteinen fern.

EINFAHRT PFLASTERN

Schritt 8: Ist das Pfl aster gerüt-

telt und bildet eine ebene Fläche,

können Sie die Fläche erneut mit

Schlämmsand bedecken. Diesmal

wird jedoch nass eingeschlämmt.

Hierzu den Sand unter dem – nicht zu

harten – Wasserstrahl Ihres Garten-

schlauchs dünnfl üssig werden lassen

und ihn so mit einem Besen fugenfül-

lend einkehren. Den restlichen Sand

trocknen lassen und dann abkehren.

Sie können Ihre neue Einfahrt

„Probe fahren“.

Zusätzliche Stabilität

Verlegen Sie Ihr Pfl aster in Verlegesand und haben etwas Sorge wegen der

Belastungen?

Mischen Sie den Sand im Verhältnis 1:5 mit Zement, bevor Sie ihn auf dem Schotter verteilen und verdichten.

Der Zement härtet durch die Sandfeuchtigkeit etwas aus, das gibt dem Pfl aster eine zusätzliche Stabilität.

Die oberste Sandschicht müssen Sie jedoch immer ohne Zement mit dem Abziehbrett präparieren.

Dellen oder Beulen auch nach dem Rütteln?

Mehr noch als kleinere Beulen müssen Sie Dellen unbedingt ausbessern. Sonst bilden sich hier bei Regen

Wasserpfützen.

Beulen lassen sich notfalls auch nachträglich mit dem Pfl asterhammer auf Höhe schlagen.

Sonst hilft alles nichts: Steine mit zwei Meißeln herausholen und entweder etwas Sand entfernen oder hinzufügen

und wieder einsetzen.

Knacker oder Steinschneider?

Für normales, handelsübliches Betonverbundsteinpfl aster ist ein Steinknacker

die bessere, weil leisere und sauberere Lösung (kein Staub, kein „Schneide-

schlamm“).

Dickeres Pfl aster, Platten und auch Natursteinquader aus z.B. Granit sollten

Sie jedoch mit einem Nassschneider mit Diamantsägeblatt passend schneiden.

Das ist zwar laut und macht eine Menge Schmutz, aber genauer und bruch-

sicherer geht es nicht.

Nur: Platzieren Sie die Maschine dort, wo der mit Wasser vermengte Staub

beim Heruntertropfen keinen Schaden anrichten kann. Am besten unterlegen Sie den Nassschneider großzügig mit

dicker und stabiler Folie. Hörschutz nicht vergessen!

Bordsteine passend kürzen

Bordsteine können Sie entweder mit dem Nassschneider zuschneiden oder mit Hammer und Breitmeißel kürzen.

Messen Sie die benötigte Länge mit dem Zollstock und ritzen Sie dort mit der Meißelspitze eine Markierung ein.

Beim Arbeiten mit Hammer und Meißel:

Setzen Sie den Meißel immer auf der oberen, schlanken Seite an.

Dann dort mit 2–3 kräftigen Schlägen den Bordstein „anschlagen“ und das Gleiche auf der Unterseite vornehmen

Anschließend mit einem festen Schlag den Stein an der Markierung kürzen.

TIPP 2

Pfl astertipps der

Profi s

Diesen Ratgeber haben wir mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Zweckmäßigkeit und Ausführbarkeit der Hinweise können wir wegen etwaiger örtlicher Besonderheiten Ihres Bauprojekts dennoch nicht in jedem Einzelfall garantieren. Bitte beachten Sie in jedem Fall die Herstellerhinweise der von Ihnen verwendeten Produkte.