taktmagazin ausgabe winter 2015-2016

52
Das Magazin Der süDwestDeutschen PhilharMonie konstanz – gehört gelesen winter 2015-2016 Wolfgang am S ee

Upload: suedwestdeutsche-philharmonie-konstanz

Post on 26-Jul-2016

226 views

Category:

Documents


4 download

DESCRIPTION

 

TRANSCRIPT

Page 1: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

Das Magazin Der süDwestDeutschen PhilharMonie

konstanz – gehört gelesen

winter 2015-2016

Wolfgang am See

Page 2: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

Programm & Tickets: www.arlberg1800.at · arlberg1800 RESORT St. Christoph ·

T: +43 5446 2611 · [email protected]

Bachwoche 07. – 13.12. 201507. & 09.12.2015 Moye Kolodin

09.12.2015 Peter Clemente

11.12.2015 Claire HuangciWeihnachten und Silvester23.12.2015 Soirée „Christmas Jazz“

Peter Vogel

02.01.2016 Silvester Kabarett Florian Adamski – Dinner for One

Vorschau 2016 Auswahl11.01. – 15.01.2016 Szymanowski-Quartett

08. – 12.02.2016AMAR Quartett and friends

22.03.2016 Rudolf Buchbinder

27.03.2016 Daniel Ottensamer

Im neuen Konzertsaal in St. Christoph am Arlberg: Konzerte, Kabarett, Lesungen, Symposien

Kultur-Kurzurlaubarlberg1800 RESORT Kennenlern-Paket:

5-Sterne Kurzurlaub2 Übernachtungen, Gourmet Halbpensionab 570 Euro

Informationen aufwww.arlberghospiz.at

Page 3: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 3fischMarktzwei

Freiheit schöner Götterfunken EDITORIAL

von rouven schöllLiebe Leserinnen, liebe Leser,der Artikel Der Himmel über Paris auf Seite 8 war kaum geschrieben, da erschütterten uns die schrecklichen Ereignisse in der französischen Hauptstadt. Wieder einmal relativierte sich binnen weniger Stunden alles, was zuvor unseren Alltag bestimmt hat. Die Anschläge trafen Menschen ohne Ansehen ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihres Geschlechtes. Die Trennlinie zwischen denen, die da sinnlos morden und uns, die da fassungslos stehen, ist nicht der Islam und das Christentum. Die Trennlinien sind die Meinungs-, Religions- und Pressefreiheit. Mit dieser Freiheit können diese radikalen Menschen nicht umgehen.Im Dezember 1989, kurz nach dem Mauerfall, änderte Leonard Bernstein für zwei Festkonzerte in Berlin-Ost und -West kurzerhand den Text von Beethovens 9. Symphonie. Statt »Freude« wurde »Freiheit schöner Götterfunken« gesungen. Das war sicher auch ein etwas theatralischer Akt. Man kann es aber auch als ein Symbol vor dem Hintergrund dieser wunderbaren Ereignisse sehen.

Eins ist aber zumindest klar: Beethovens Meisterwerk wäre heute so nicht existent, hätte es nicht die Epoche der Aufklärung gegeben. Die an die absolutistischen Höfe und an die Kirchen gebundene Musik löst sich und neue Formen, beispielsweise der Instrumentalmusik, entstehen.So will ich heute einmal theatralisch sein und summe »Freiheit schöner Götterfunken« vor mich hin. Ich hoffe, dass wir alle standhaft bleiben und unsere Grundwerte nicht verraten.

Ich wünsche Ihnen eine friedliche Adventszeit, viel Freude mit unserer Musik und alles Gute für die kommende Zeit!

Ihr

Page 4: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

4 takt | winter 2015-2016

Auf einen Blick

inhaltsverzeichnis

Säntis-Schwebebahn, Hotel, Gastronomie, Events, CH-9107 Schwägalp, T +41 71 365 65 65, [email protected], www.saentisbahn.ch

Entfliehen Sie dem Alltag nicht, entschweben Sie ihm!Vom Säntisgipfel reicht der Blick über sechs Länder. Genauso grenzenlos wie die Aussicht sind auch die Möglichkeiten, die Säntis und Schwägalp bieten. Hier erwarten Sie bei jedem Wetter echte Erlebnisse fernab dem Alltag.

Der Säntis auf einen Blick ■ 2502 m ü. M. ■ Panorama-Rundsicht über 6 Länder ■ Zwei Panorama-Restaurants ■ Grosse Aussichtsterrassen ■ Mineralien-Ausstellung «Gwönderfitzig» ■ Appenzeller Wesenswege mit «Appenzeller Streichmusik,

Witz und Volksweisheiten»

Täglich Preishits auf dem Säntis Säntis-Zmorge: Frühstücksbuffet inkl. Berg- und Talfahrt CHF 55.00 EUR 44.40; Kinder 13 – 16 Jahre, Halbtax / GA CHF 47.00 EUR 37.60; Kinder 6 – 12 Jahre CHF 37.00 EUR 29.60

Säntis-Zmittag: Suppe, Appenzeller Kalbsgeschnetzeltes an Champig-non-Rahmsauce, mit Mostbröckli und Apfelstücken, Spätzli und Gemüse inkl. Berg- und Talfahrt Erwachsene ab 16 Jahren CHF 60.00 EUR 57.15; Kinder ab 6 Jahren, Halbtax / GA CHF 52.00 EUR 49.50Preis- und Kursänderungen vorbehalten.

Aktuelle Veranstaltungen ■ Unsere Vollmondfahrten. Zum Heulen schön! Abendfahrt

mit Buffet und Musik an jedem Vollmondabend. Bergfahrten von 18 Uhr bis 19.30 Uhr. Termine auf www.saentisbahn.ch

■ Appenzeller Weihnachtskonzert: 5. Dezember 2015 mit der Original Streich musik Geschwister Küng und dem Jodlerduett Armin Dörig und David Stricker

SB_15_1116_Anzeige_Takt_Magazin.indd 1 16.11.15 10:45

Konzerte 7 roMatisches interMezzo Kammerkonzert 9 concerto noël alleManD Inselkonzert12 iM fluss Philharmonisches Konzert18 neujahrskonzert Sonderkonzert22 cinéMa Sonderkonzert25 Die verhexte Musik Familienkonzert30 wolfgang aM see i Wiener Klassik31 wolfgang aM see ii Wiener Klassik32 wolfgang aM see iii Wiener Klassik37 Phasnachtskonzert Sonderkonzert40 iM anfang Philharmonisches Konzert47 a circus syMPhony Familienkonzert48 récréations française Sonderkonzert

Wissen26 entDecke Die Musik Seite für Kinder39 MusiPeDia Klassische Musik oder Musik der Klassik?50 vorverkaufsstellen/iMPressuM51 PrograMMüBerBlick Dezember bis Februar

Titelthema29 Das leichte ist BesonDers schwierig von Beat Fehlmann33 was Macht Das genie Mozarts aus?

Fischmarktzwei3 freiheit schöner götterfunken5 entsPannen Mit allen sinnen Musik in der Therme Konstanz8 Der hiMMel üBer Paris

10 therMoMix in Der gourMetküche?16 Das cockPit Des intenDanten Philharmonie in Zahlen19 grusswort Des oBerBürgerMeister uli BurcharDt20 gesunDheitstage Bei Der PhilharMonie28 es ist zeit für Den ruhestanD Spendenbarometer35 völlig losgelöst Rückblick36 toleranz hilft nicht! Kolumne von Tobias Bücklein38 fähigkeiten zur telePortation Kurz vorgestellt45 kurz Berichtet

Page 5: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 5

Direkt am Ufer des Bodensees in die sanft ansteigende Landschaft gebettet, lädt die Bodensee-Therme Konstanz mit weiträumigem Thermal- und Saunabereich zu erholsamen Stunden ein. An zwei Adventssamstagen verspricht ein besonderes Angebot Entspannung für alle Sinne: Die Philharmonie Konstanz versüßt am 5. und 19. Dezember, jeweils um 19 Uhr und um 20 Uhr, den Besuch im Thermalbad der Bodensee-Therme Konstanz. Während sich die Gäste vom warmen Thermalwasser umspülen lassen, lauschen sie den Klängen der Musiker. Musik aus vier Jahrhunderten erfüllt die große Badehalle, wenn das Circolo-Quartett am 5. Dezember spielt. Am 19. Dezember hören die Besucher einem Duo mit Schlagzeug und Fagott zu.

Entspannen mit allen SinnenMusik in Der BoDensee-therMe konstanz

Die Bodensee-Therme Konstanz bietet ihren Besuchern mehr als Wasser: Im groß angelegten Thermalbecken entspannt man auf Sprudelliegen oder lässt sich von unterschiedlich positionierten Düsen sanft massieren. Der 36 Grad warme Quelltopf heizt den Gästen richtig ein. Ein besonderes Erlebnis ist ein Bad mit Blick auf den See im großen Außenbecken. In der kalten Jahreszeit tut ein Besuch in der großzügigen Sauna-Welt besonders gut. Verschiedene Saunen (100 Grad, 95 Grad und 85 Grad) warten auf die Gäste. Wer sanftere Temperaturen bevorzugt, ist im neuen Sanarium und Dampfbad richtig. Zwischen den Saunagängen erfrischen sich die Gäste im Tauchbecken, ruhen sich in einem der großzügigen Ruheräume aus oder genießen ein Sonnenbad auf dem Panoramadeck.

Weitere Informationen zur Bodensee-Therme Konstanz unter www.therme-konstanz.de

fischMarktzwei

… Zeit für mich Täglich von 9 bis 22 UhrSauna ab 10 UhrDienstags DamensaunaMontag – Freitag (außer feiertags)Wassergymnastik um 11, 15 und 19 Uhr

Page 6: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

KONSTANZ FÄHRT ROT.

Nicht nur in die Grundversorgung fließt unsere Energie. Mobilität ist mindestens genau so wichtig. Sonst geht nichts. Wo man auch hinmöchte – unser Roter Arnold fährt quer durch Konstanz und darüber hinaus. Dabei legt er auf 15 Linien pro Jahr knapp drei Millionen Kilometer zurück. Wenn‘s also um Konstanz geht, fährt man mit Rot garantiert besser.

Mehr Konstanz im Leben. Ihre Stadtwerke.

Page 7: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 7kaMMerkonzert

Paul Juon 1872 – 1940

trio-Miniaturen nr. 3 oP. 18Rêverie Molto adagioHumoreske Allegro ma non troppoElegie Andante cantabileDanse phantastique Quasi Valse lente

Nino Rota 1911 – 1979

trio (1973)

AllegroAndante Allegrissimo

* Pause *

Romantisches Intermezzo

Montag, 7. Dezember 2015 | 18 Uhr | Tertianum KonstanzKarten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro

Der russische Brahmstrio-koMPositionen für klarinette, violoncello unD klavierDie Kombination von Klarinette, Cello und Klavier hat diverse Komponisten gelockt – in der Romantik, als warme Klangfarben zunehmend gefragt waren, aber auch im 20. Jahrhundert, als der Dialog unterschiedlicher Klangcharaktere in den Fokus der Kammermusik rückte. Die Klarinette übernimmt dabei quasi die Rolle der Violine aus dem klassischen Klaviertrio und variiert sie durch die Gesanglichkeit ihres Tons auf ungemein reizvolle Weise.Der italienische Komponist Nino Rota komponierte neben unzähligen Filmpartituren auch Instrumentalmusik, auf die er nahtlos jene Fantasie und Spielfreude übertrug, die ihn für den Film so begehrt machten. Rotas Musik bleibt dabei stets tonal und melodisch, bedient sich jedoch gewitzt der harmonischen Schärfen des 20. Jahrhunderts.

Paul Juon gilt als Anwärter auf den Titel »Der russische Brahms«; ebenso gut könnte man ihn aber auch einen »zweiten Grieg« nennen. Die Elegie aus seinen Trio-Variationen op. 18 verrät warum!In Brahms kammermusikalischem Spätwerk vereinen sich Klangpoesie und kompositorische Meisterschaft in herrlicher Weise. Das gilt insbesondere für die Werke mit Klarinette, die ab 1891, inspiriert durch den lyrischen Ton des Klarinettisten Richard Mühlfeld, entstanden. Im Klarinettentrio herrschen leise Töne vor, und Cello wie Klarinette entpuppen sich als ebenso begabte Zeichner von Charakterbildern wie als tiefgründige Erzähler. Musik, die insbesondere in ihren nachdenklichen Momenten den Hörer ganz und gar in den Bann zieht. Kerstin Klaholz

johannes BrahMs 1833 – 1897

trio a-Moll oP. 114Allegro Adagio Andantino grazioso Allegro

Antje Stefaniak Klarinette Berenike Derbidge ViolonCello Iva Navratova KlaVier

sehnsüchtig

Page 8: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

8 takt | winter 2015-2016

Der Himmel über ParisschMucker Boxster trifft PhilharMonie on tour

Autointeressierte Musikerkollegen haben es entdeckt: Im vorletzten Porsche-Magazin 373 ist der Bericht einer Fahrt eines Paares mit einem Boxster abgedruckt. Es geht durch die Stadt der Liebe, es geht durch Paris. Vor dem Arc de Triomphe ist das schmucke rote Auto abgelichtet. Aber was ist das zwischen dem Triumphbogen und dem Porsche? Genau. Der Bus der Firma Kögel aus Radolfzell mit Philharmonie-Schriftzug. Mit diesem Doppeldecker begibt sich unser Orchester gewöhnlich auf Reisen …Nun ja, ehrlicherweise dachten wir zuerst an eine gute Fotomontage, denn sinnigerweise heißt das Magazin »Christophorus«. Doch unseren Chefdirigenten Vassilis Christopoulos haben wir im Juni nach 10 Jahren bei der Philharmonie in Konstanz verabschiedet. Die online-Ausgabe des Magazins der Zuffenhausener Autobauer beseitigte dann aber alle Zweifel – alles echt. Zufälle gibt es … Der Bus ist also schon mal dort, denn 2016 besucht der Freundeskreis Philharmonie e.V. die französische Hauptstadt.

Das Porsche-Magazin online: www.porsche.com/christophorus (rs)

fischMarktzwei

Können sich18 Millionenirren?

Jetzt

Mitglied

werden!

Besuchen Sie uns in unseren Filialen

oder gehen Sie einfach online:

www.vobakn.de/mitgliedschaft

Page 9: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 9inselkonzert

Sonntag, 13. Dezember 2015 | 11.15 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro

Genießen Sie nach dem Konzert das InselbuffettKombikarte Konzert und Essen: 48 Euro | Kinder wählen à la carte

Veranstaltungsbüro Inselhotel, Telefon: 07531 125-466

Melchior Hofmann 1679 – 1715

kleines Magnificat für eine Singstimme, Flöte, Violine und Continuo

Georg Philipp Telemann 1681 – 1767

concerto für Flöte und Streicher AdagioAllegro

Johann Sebastian Bach 1685 – 1750

arie aus Der kantate Bwv 151 »süsser trost, Mein jesus köMMt«

Michel Corrette 1707 – 1795

concerto noël alleManD für Flöte, zwei Violinen und Basso Continuo

AllegroAdagioAllegro

Alessandro Scarlatti 1660 – 1725

cantata Pastorale Per la nascità Di nostro signoreIntroduzione Pastorale

Georg Friedrich Händel 1685 – 1759

gloria Gloria in excelsis Deo Et in terra pax Laudamus te

Concerto Noël Allemand

Das weihnachtliche EuropaDas Programm nimmt uns mit auf eine Reise durch das weihnachtliche Europa in der ersten Hälfte des 18. Jahrhun-derts. Leipzig ist schon lange ein musikalisches Zentrum, bevor Johann Sebastian Bach 1723 dort Thomaskantor wird. Das Kleine Magnificat konnte erst vor wenigen Jahren dem Organisten und Musikdirektor an der Neukirche zu Leipzig, Melchior Hofmann, zugeordnet werden. Bis dahin wurde es als Anhang 21 im Bachwerkeverzeichnis geführt. Einige Musikwissenschaftler hielten das Magnificat für ein Werk Telemanns, der als Vorgänger von Hofmann auch das Collegium Musicum in Leipzig leitete. Titelgebend für die Matinee ist das Concerto Noël Allemand von Michel Corrette. Wichtig sind heute seine Anweisungen für die Spieltechnik

seiner Zeit, in denen er unter anderem den italienischen mit dem französischen Stil vergleicht. In dem Weihnachtskonzert erscheint der gleiche Choral, den Bach in der Kantate Süßer Trost verwendet, als Thema des ersten Satzes.Von Paris geht die Reise weiter nach Rom, einem der Hauptwirkungsorte Alessandro Scarlattis. Seine Opern, Oratorien und Kantaten wurden in ganz Europa begeistert aufgenommen. Georg Friedrich Händels vierjährige Studienreise durch Italien führte auch nach Rom, wo »Il Saxone« auf Alessandro Scarlatti traf. Wahrscheinlich 1706 entstand dort die bis zum Jahre 2001 verschollene Kantate Gloria.

eKKehard Creutzburg

Iris Anna Deckert soPran | Karin Dean Violine | Katharina Vogt Violine | Irene Oesterlee Viola Ilija Andrianov ViolonCello | Ekkehard Creutzburg Flöte | Thorsten Bleich theorbe | Markus Utz orgel

Page 10: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

10 takt | winter 2015-2016

Thermomix in der Gourmetküche?Kochkurs im Hotel Riva

Seit zwei Jahren hat unser Orchester, dank der großzügigen Unterstützung der Familie Kolb, die Möglichkeit, Gäste im Hotel Riva unterbringen zu können. Das Haus mit seiner einmaligen Lage und dem wunderbaren Ambiente verzaubert und inspiriert unsere Künstler und führt dazu, dass sich unsere Gäste hier auch außerhalb der Proben und Konzerte wohlfühlen. Nebst dem Hotelbetrieb verfügt dieses Haus bekanntlich über eine sehr hochstehende Gastronomie. Im Rahmen eines Kochkurses beim Küchenchef des Restaurant Ophelia, Dirk Hoberg, hatte ich die Chance auf einen intensiven Blick hinter die Kulissen.

In einer kleinen Gruppe begannen wir den Tag um 11 Uhr. Im Zentrum stand das Thema Wild. So musste erst einmal ein Rehrücken fachgerecht zerlegt, die Sauce angesetzt und das Gemüse geröstet werden. Das klingt erst einmal einfach, die Tatsache, dass dieser Vorgang über fünf Stunden gedauert hat, macht schon eher deutlich, mit welcher Akribie und Virtuosität in einer Sternenküche gearbeitet wird. Dabei hatten wir, unter Anleitung des Chefs, wichtige Geheimnisse erfahren und gleichzeitig der Küchen-Brigade über die Schulter schauen können. Als Hobby-Koch mit gewissen Ambitionen wurde mir aber einmal mehr deutlich, wie weit unsere Koch-Welten auseinander liegen. Dennoch habe ich ein paar wichtige Tipps erhalten, welche meine Küche verbessern werden.

Zusätzlich durfte ich erfahren, wie unglaublich präzise in der Küche von Herrn Hoberg gearbeitet wird. Der Umgang und das Verständnis für die einzelnen Lebensmittel in Verbindung mit dem technischen Know-how sind schon beeindruckend. Einiges übersteigt dabei deutlich die Möglichkeiten einer privaten Küche, vieles ist aber Wissen und Können gepaart mit Fantasie und einem guten Geschmackssinn. Eine Situation die mich immer wieder und auf ganz unterschiedlichen Ebenen an unseren Orchesterbetrieb erinnert hat. Bemerkenswert fand ich aber auch, dass plötzlich ein Gerät wie der Thermomix eingesetzt wurde. Natürlich nicht zum Kochen, aber zum Verkleinern und weiteren Verarbeitung eines Pilzmousses hat das profane Gerät effiziente Dienste geleistet.

fischMarktzwei

Als Hobby-Koch mit gewissen Ambitionen wurde mir aber einmal mehr deutlich, wie weit unsere Koch-Welten auseinander liegen.

Page 11: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 11

Beim gemeinsamen Abendessen schließlich haben wir alle mit einem gewissen Stolz die verschiedenen Gänge genossen. Dabei haben wir aber auch für all jene unzähligen kleinen Köstlichkeiten, die einen Teller im Ophelia erst komplett machen und nicht von uns vorbereitet wurden, eine besondere Aufmerksamkeit erlangt. Bei jedem Bissen war uns klar, wie viel Arbeit gerade in unserem Mund verschwindet. Mit einer großen Hochachtung und prägenden Eindrücken haben wir uns verabschiedet und uns auf den Heimweg gemacht.

Ein Tag, den ich nicht vergessen werde und der mich wohl zukünftig bei jeder privaten Kochaktivität begleiten wird.

beat Fehlmann

fischMarktzwei

Dirk Hoberg und sein Souschef Philipp Heid

Page 12: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

12 takt | winter 2015-2016

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791

serenaDe nr. 6 D-Dur kv 239 »serenata notturna«Marcia. MaestosoMenuetto – TrioRondeau: Allegretto – Adagio – Allegro

Johannes Brahms 1833 – 1897

violinkonzert D-Dur oP. 77Allegro non troppoAdagioAllegro giocoso, ma non troppo vivace

* Pause *

Robert Schumann 1810 – 1856

syMPhonie nr. 3 es-Dur oP. 97 »rheinische«LebhaftScherzo: Sehr mäßigNicht schnellFeierlichLebhaft

PhilharMonisches konzert

FlussIM

Kolja Blacher Violine und leitungmit besonderer unterstützung Von:

Das Ohr – Hörgeräte & mehr!

Page 13: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 13

kolja Blacher studierte an der Juilliard School, New York bei Dorothy DeLay und später bei Sándor Végh in Salzburg. Er konzertiert weltweit mit großen Orchestern und arbeitete dabei unter anderem mit Kirill Petrenko, Vladi-mir Jurowski und Mariss Jansons. Sein programmatisches Spektrum umfasst sowohl Werke für Violine solo von Bach bis Berio, als auch die großen Violinkonzerte des romantischen und klassischen Repertoires, bis hin zu zeitgenössi-schen Stücken für Violine und Orchester. Als ein neuer Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit haben sich in den letzten fünf Jahren die sogenannten »Play-Lead« Konzerte intensiv und sehr erfolgreich entwickelt. Hierbei arbeitet er mit den Orchestermusikern und leitet als Solist vom Pult des Konzertmeisters aus die Aufführungen. Auf die Professur in Hamburg folgte vor einigen Jahren der Ruf an die Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, wo Blacher aufge-wachsen ist und heute noch lebt. Er war sechs Jahre als Konzertmeister der Berliner Philharmoniker tätig, bis er sich endgültig für die solistische Laufbahn entschied. Kolja Blacher spielt die sogenannte Tritton-Stradivari aus dem Jahr 1730, die ihm von Frau Kimiko Powers zur Verfügung gestellt wird.

PhilharMonisches konzert

Mittwoch, 16. Dezember 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo AFreitag, 18. Dezember 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo B

Sonntag, 20. Dezember 2015 | 18 Uhr | Konzil Konstanz | Abo D

Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 110 min.Karten: 48 ∙ 38 ∙ 28 ∙ 18 Euro | Inklusive kostenlose -Benutzung zu den Konzerten

Serenaden, Divertimenti und Notturni bilden den roten Faden durch Mozarts Schaffen der 1770er Jahre – und all diese Titel stehen für Werke luftig-leichten, spontan ansprechenden Charakters. Mozart jedoch nahm die »leichte Muse« nicht weniger wichtig als große, dramatische Werke. Die heute übliche Trennung von »ernst« und »unterhaltend« hätte ihn sicher sehr amüsiert: denn sollte gute Musik nicht stets beides zugleich sein?

Während zu zahlreichen Serenaden der Entstehungsanlass überliefert ist, liegen die Hintergründe der Serenata notturna im Dunkeln. Ein in mancher Hinsicht »schräges« Werk ist sie, bei dessen Komposition im Jahr 1776 dem längst zum Meister gereiften Mozart der Schalk im Nacken saß. So verwundert zunächst, dass er auf Bläser verzichtet, aber

Mit dem Schalk im Nacken»serenata notturna«

Der eine oder andere Gassenhauer im Spiel.

gewitzt

Pauken einsetzt. Eine nächtliche Aufführung unter freiem Himmel, wie sie damals gang und gäbe war, dürfte das wesentlich erschwert haben. Zudem inszeniert Mozart die Serenade als musikalischen Dialog zwischen Orchester und Solisten, allerdings gewitzt und mit patzigen Widerworten der Soli gegenüber der orchestralen Gemeinschaft. Und auch sonst scheint er den klassischen Serenadentyp ein wenig durch den Kakao zu ziehen: mit feierlichem Marsch, der sich ohne Bläser ganz schön abmühen muss, überraschend gesanglichem Trio, steifem Menuett und burschikosem Finale. Gut möglich, dass hier der eine oder andere Gassenhauer im Spiel ist, der den Salzburger Zuhörern damals vertraut in den Ohren klang. Zu gerne wäre man dabei gewesen!

Kerstin Klaholz

Page 14: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

14 takt | winter 2015-2016

Zum Verdruss von Sarasateviolinkonzert

Johannes Brahms Werke für Violine sind in enger Verbindung mit dem damals führenden Geiger Joseph Joachim entstanden, der ihm als Freund und Ratgeber zur Seite stand. Das Violinkonzert wurde am 1. Januar 1879 in Leipzig mit Joachim als Solist und Brahms am Dirigentenpult zum ersten Mal aufgeführt. Trotz verschiedener Vorwürfe, es sei zu wenig geigerisch und zu symphonisch vom Orchester dominiert – bewusst war Brahms von den Modellen Paganinis oder Sarasates abgerückt – hat sich das Konzert im Repertoire aller Geiger etabliert.Traditionell dreisätzig ist zwar die Form, doch wie Brahms diese ausfüllt, ist neu und kühn. Die Solovioline ist fein mit dem Orchester verwoben, wirkt wie der Primus inter pares bald führend, bald begleitend. Ihrem ersten Einsatz geht ein ruhiges Thema in den tiefen Streichern und Bläsern voraus, das sich verdichtet, Raum gewinnt und wieder kammermusikalisch zurückgeführt wird. Erst in das kontrastierende zweite Thema mit seinen schroff punktierten Sechzehnteln setzt die Violine ein, als Reaktion auf den bisherigen Verlauf des Satzes und diesen folgerichtig beantwortend.

Es sei zu wenig geigerisch und zu symphonisch vom Orchester dominiert.

Schon hier wird, so Reinhard Schulz, Brahms Kompositionsidee deutlich: »durch variative Arbeit mit dem aufgestellten thematischen Material eine Verbindung zwischen den einzelnen Abschnitten zu schaffen.« Die Verbindung von Solo und Orchester entwickelt sich organisch und gelöst stimmig. Auch im langsamen Satz lässt Brahms – sehr zum Verdruss von Sarasate – zuerst die Oboe singen, bevor die Violine das Thema aufnimmt und in zarten Figurationen weiter trägt. In melodisch und rhythmisch ausgefeilten Bögen hat aber dann der unendliche Melodienfluss der Violine das erste Wort, getragen vom ungemein farbenreichen romantischen Orchester und wandernd in fernere, dunkle Bereiche der Harmonik. Das Finale erinnert, wie auch manche andere Sätze von Brahms, an ungarische Folklore, ohne dabei konkrete Vorbilder zu zitieren. Kraftvoll und kernig wird das rhythmisch prägnante Thema des Ritornells mit Doppelgriffen in der Violine eingeführt, verwandelt sich, wird im Zusammenspiel mit dem Orchester entwickelt, doch lyrische Inseln im großen Ganzen dieses Rondos bringen auch immer wieder Momente der Entspannung, bevor die Violine das Geschehen neu anfacht.

arChiV

kernig

PhilharMonisches konzert

Page 15: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 15

Ideal einer modernen Symphonie»Die rheinische«

Zunächst schien nach Beethovens Neunter keine Weiterführung der Gattung mehr möglich.

feierlich

Schumanns kompositorisches Schaffen war zunächst ganz auf Klaviermusik und Liedkomposition ausgerichtet. Erst 1841 wandte er sich »der höchsten Gattung der Instrumentalmusik, der Symphonie«, zu, wenn man seine Zwickauer Jugendsymphonie in g-Moll, die 1832 entstanden und unvollendet geblieben war, außer Betracht lässt. Er hatte sich allerdings schon Jahre hindurch in Aufsätzen für die »Neue Zeitschrift für Musik« mit den zeitgenössischen Symphonien theoretisch auseinandergesetzt und durch deren kritische Betrachtung zu einem eigenen Standpunkt gefunden. Auch ihm schien zunächst nach Beethovens Neunter Symphonie keine Weiterführung dieser Gattung mehr möglich; doch mit Berlioz »Phantastischer Symphonie« sah er eine neue Entwicklung der Programmmusik sich abzeichnen, und in Schuberts großer C-Dur-Symphonie, die er 1839 in Schuberts Nachlass entdeckt hatte, erkannte Schumann schließlich das »Ideal einer modernen Symphonie in neuer Norm«. Dass eine so eigenständige Symphonie nach Beethoven möglich war, gab ihm den Mut, sich nun auch selbst dieser Großform zuzuwenden. In nur vier Tagen im Januar des Jahres 1841 entwarf er seine erste Symphonie in B-Dur op. 38, die sogenannte »Frühlingssymphonie«. Auch der erste Entwurf der d-Moll-Symphonie stammt aus diesem Jahr, obgleich sie ihre endgültige Fassung erst zehn Jahre später erhielt und deshalb als seine vierte Symphonie gezählt wird. Vier Jahre später, im Dezember 1845, skizzierte er in wenigen Tagen seine C-Dur-Symphonie, die als seine zweite bezeichnet wird. Seine dritte Symphonie in Es-Dur, die eigentlich seine letzte ist, verdankt ihre Entstehung nicht zuletzt dem Umstand, dass Schumann im Jahr 1850 zum Städtischen Musikdirektor in Düsseldorf berufen wurde – in eine ehrenvolle Position, wie er sie sich schon lange gewünscht hatte. Die Hochstimmung, in die ihn der Wechsel von Dresden an den Rhein versetzte, gab ihm neue schöpferische Impulse; es entstanden in rascher Folge das Cellokonzert op. 129 im Oktober 1850 und die sogenannte »Rheinische« Symphonie op. 97. Innerhalb nur eines Monats vom 2. November bis 9. Dezember 1850 wurde die umfangreiche Komposition fertiggestellt und am 6. Februar 1851 unter Schumanns eigener Leitung in Düsseldorf uraufgeführt. Dank ihrem

vorwiegend heiteren, beschwingten Charakter hatte sie bald viel Erfolg in den Konzertsälen, unter anderem auch bei einer Konzertreise Schumanns nach Holland im Jahr 1854. Die Bezeichnung »Rheinische Symphonie« deutet nicht nur auf den Ort der Entstehung hin, sondern bezieht auch das mit ein, was man unter typisch rheinischer Lebensart, unter rheinischem Frohsinn versteht, etwa im Hinblick auf die beiden temperamentvollen Ecksätze der Symphonie. Der feierliche vierte Satz soll unter dem Eindruck des Zeremoniells der Ernennung des Kölner Erzbischofs Geißler zum Kardinal im Kölner Dom im November 1850 entstanden sein. Er sollte ursprünglich die Überschrift »Im Charakter der Begleitung einer feierlichen Zeremonie« erhalten, wovon die Bezeichnung »Feierlich« übrig blieb; möglich, dass Schumann eine zu eindeutige programmatische Deutung verhindern wollte. In diesem eigentlich überzähligen, die Symphonie hat fünf Sätze, langsamen Satz in Es-Moll werden zwei Themen kontrapunktisch verarbeitet, wobei formal improvisatorische Freiheit herrscht. Feierliche Akzente setzen die Bläser, besonders die drei Posaunen, die das Instrumentarium hier bereichern. Im Gegensatz dazu ist der vorausgehende dritte Satz »Nicht schnell«, As-Dur ohne Trompeten und Posaunen besetzt und vermittelt mit seinen vorwiegend sanglichen Themen eine intime, verinnerlichte Stimmung. Im zweiten Satz Scherzo, »sehr mäßig«, C-Dur, tritt das volkstümliche Element mit einem ländlerartigen Hauptthema hervor, gefolgt von einem Moll-Trio, in dem die Bläser über dem Orgelpunkt C eine weiche Melodie intonieren. In den beiden lebhaften Ecksätzen in Es-Dur, die der Sonatensatzform folgen, dominieren die freudigen Themen und führen jeweils in der Coda der Sätze zu mitreißenden Höhepunkten.

arChiV

PhilharMonisches konzert

Page 16: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

16 takt | winter 2015-2016

Langenscheidt übersetzt englisch »to control« an erster Stelle mit »steuern«. Controlling ist also ein Steuerungsinstrument – es hilft, die richtigen Unternehmensentscheidungen zu treffen. Die Entscheidungen trifft der Intendant. Haben diese wirtschaftliche Auswirkungen, informiert sich Beat Fehlmann oft in Statistiken. Freilich müssen diese eine größere Aussagekraft besitzen als manch kuriose Fußballstatistik, die jede Woche von den Kommentatoren der Bundesliga runtergebetet wird.

Hier ein Auszug des Philharmonie-Dashboards bis zum 31.10.2015. Bei ca. 78 % unserer Gesamtausgaben handelt es sich um Personalaufwendungen. Im Vergleich zum Plan ist alles im »grünen Bereich«.

fischMarktzwei

Die Philharmonie in ZahlenDie Partitur des Controllers ist das Cockpit des Intendanten

januar

PERSONALAUFWENDUNGEN IM ANSATZVERGLEICH

Ausgaben Ansatz

März Mai juli

sePteMBer

DER ORIENTwird Sie Verzaubern.

Reiseland Reisebüro GmbH • Osterbekstr. 90a • 22083 HamburgTUI Cruises GmbH • Anckelmannsplatz 1 • 20537 Hamburg

Reiseland Reisebüro GmbHNeugasse 9 • 78462 Konstanz • Tel.: 07531 908710E-Mail: [email protected] • www.reiseland-reisebuero-konstanz.de

ORIENTMein Schiff 2 November 2015 bis März 20167 Nächte

Unser Preis p. P. ab 795,- €**

inkl. Flug ab 1.295,- €**

* Im Reisepreis enthalten sind ganztägig in den meisten Bars und Restaurants ein vielfältiges kulinarischesAngebot und Markengetränke in Premium-Qualität, sowie Zutritt zum Bereich SPA & Sport, Kinderbetreuung,Entertainment und Trinkgelder. I ** Flex-Preis (limitiertes Kontingent) p. P. bei 2er-Belegung einer Innenkabineab/bis Dubai. Bei inkludierter Flugleistung: Flug nach Verfügbarkeit mit allen Abgaben und Zuschlägen, auchzur Luftverkehrssteuer, Transfers und „Zug zum Flug“. Dieser ist für die DB innerhalb Deutschlands ohneAufpreis erhältlich.

Mögliche Route:Dubai – Khasab/Oman – Abu Dhabi – Manama/Bahrain – Dubai

*

Page 17: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 17

Wiener SängerknabenWEIHNACHTSKONZERT

19.12.2015 | 19.00 | KONSTANZ | KONZIL

TICKETS: TOURIST-INFOMATION KONSTANZ SOWIE AN ALLEN BEK. VVK UND UNTER WWW.EVENTIM.DE

taktzahl winter

2719verkaufte Abonnements in der Saison 2015 | 2016.

Im Vergleich zur Vorsaison wurden 196 Abos mehr verkauft und damit der Spitzenwert der Orchestergeschichte

erfolgreich gefestigt. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass im Verhältnis der Anzahl der Abonnements

zu der Einwohnerzahl die Südwestdeutsche Philharmonie bundesweit in der ersten Liga spielt

und deutscher Vizemeister ist.

fischMarktzwei

Welche Schlüsse soll man schon ziehen, wenn man weiß, dass zur Winterpause 2014 | 2015 der FC Bayern 189 erfolgreiche Dribblings zu verbuchen hatte? Bei der Philharmonie werden jeden Monat wesentliche Zahlenreihen zur Veranschaulichung und besseren Lesbarkeit in Grafiken abgebildet. Versehen sind diese mit einer simplen Ampel. Das System zeigt, ob alles im »grünen Bereich« ist, ob Vorsicht geboten ist, weil Gelb leuchtet, oder ob etwas nicht nach Plan läuft. Dann steht die Ampel auf Rot.

Eine solche Visualisierung wesentlicher Informationen nennt man in der Betriebswirtschaft Dashboard oder Management Cockpit. (rs)

Page 18: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

18 takt | winter 2015-2016sonDerkonzert

Johann Strauß sohn 1825 – 1899

ouvertüre zu Der oPerette Die fleDerMausBurschenwanDerung oP. 389

Franz Lehár 1870 – 1948

auszüge aus Der oPerette Die lustige witweIntroduktion zum 2. Akt Vilja-Lied Da geh’ ich zum Maxim Lippen schweigen Weibermarsch

Albert Lortzing 1801 – 1851

auszug aus Der oPer Der wilDschützSeht dort den muntern Jäger

Carl Millöcker 1842 – 1899

auszug aus Der oPerette Der BettelstuDentTrinklied

* Pause *

anna skryleva wurde in Russland geboren. Sie ist Dirigentin und Pianistin, und lebt und arbei-tet seit über 15 Jahren in Deutschland. 2002 und 2003 assistierte sie an der Hochschule für Musik in Karlsruhe bei Alicja Mounk im Bereich Musikthea-ter, arbeitete an der Kölner Oper mit Jeffrey Tate und Markus Stenz und hat 2007 bis 2012 an der

Staatsoper Hamburg unter Leitung von Simone Young an zahlreichen Opernproduktionen mitgewirkt. 2012 trat sie ihr Amt als stellvertretende Generalmusikdirektorin und 1. Kapellmeisterin am Landestheater Schleswig-Holstein an. Mit Beginn der Spielzeit 2013/2014 wurde sie in der gleichen Position ans Staatstheater Darmstadt engagiert. Die Kultur-redaktion des Main Echo hat Anna Skryleva zum »Menschen des Jahres 2013« ernannt. Im März 2014 hat Skryleva die Friedensinitiative »Classic for Peace« ins Leben gerufen, die sich an Künstler aller Sparten wendet. Im August 2015 brachten Anna Skryleva und »Classic for Peace« hochbe-gabte junge MusikerInnen aus der Ukraine und Russland nach Deutsch-land, die im Rahmen des Internationalen Musikalischen Jugendaustau-sches 2015 einen multikulturellen Dialog führen.

NeujahrsKONZERT

Männerchor Ermatingen, Männerchor Harmonie Kreuzlingen, Männerstimmen des Bach-Chores Konstanz: Claus gunter biegert einstudierung

Mine Yücel soPran | Steven Ebel tenor Anna Skryleva dirigentin

Dienstag, 5. Januar 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz Donnerstag, 7. Januar 2016 | 20 Uhr | Milchwerk Radolfzell | Abo Radolfzell

Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 120 min.Karten: Konzil 54 · 43 · 31 · 20 Euro | Milchwerk 24 · 21 · 18 Euro

Weitere Konzerte: Freitag, 1. Januar 2016 | 19 Uhr | Graf-Burchard-Halle Frickingen Mittwoch, 6. Januar 2016 | 20 Uhr | Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen

Samstag, 9. Januar 2016 | 20 Uhr | Stadthalle Singen

Johann Strauß sohn

geschichten aus DeM wienerwalD oP. 325

Emmerich Kálmán 1882 – 1953

auszüge aus Der oPerette Die csárDásfürstinHeia, in den Bergen Tanzen möchte ich

Johann Strauß Vater 1804 – 1849

Bauern-Polka oP. 276iM kraPfenwalDl oP. 336 Polka

Page 19: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 19fischMarktzwei

Liebe Bürgerinnen und Bürger,liebe Musikerinnen und Musiker,liebe Freunde der Südwestdeutschen Philharmonie,kein anderes Thema hat uns in diesem Jahr so bewegt wie die Flüchtlingskrise. Für unsere Stadt bedeutet die starke Zunahme der Flüchtlinge bei der Versorgung mit Wohnraum und bei der Integration eine große Herausforderung. Mit dem Handlungsprogramm Wohnen, das der Gemeinderat verabschiedet hat, haben wir seit 2012 schon vieles auf den Weg gebracht, um den Wohnungsmarkt in unserer Stadt zu entlasten. Durch den Zuzug der Flüchtlinge müssen wir unsere Anstrengungen aber nochmals erhöhen, denn es ist mir und dem Gemeinderat ein wichtiges Anliegen, dass in unserer Stadt die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit Wohnraum genauso wichtig genommen wird wie die Unterbringung von Flüchtlingen. Für unsere Wohnungspolitik bedeutet dies, dass wir mehr bauen müssen als wir bisher geplant haben. Dabei müssen wir auch an die Entwicklung neuer Gebiete denken. Ich halte dies für eine zutiefst soziale Aufgabe – unsere Stadt muss genug Platz für jeden haben. Sie klug weiter zu entwickeln, wird eine der wichtigsten Aufgaben in den kommenden Monaten sein.

Im neuen Jahr warten viele weitere bedeutende und spannende Aufgaben auf uns. Dazu zählen unter anderem das Konziljubiläum mit dem Motto »Lebendiges Mittelalter«, das Projekt »Zukunftsstadt Konstanz«, bei dem wir das Döbele in einem Bundeswettbewerb als Modellprojekt für zukunftsfähiges Wohnen entwickeln, die Umsetzung des neuen Verkehrskonzeptes für den Altstadtring, den Ausbau der Ganztagesbetreuung für unter Dreijährige, bei der wir landesweit ganz vorne mit dabei sind, der Abschluss der Neuorganisation des Stadtmarketings und die Verabschiedung neuer Regeln für die Bürgerbeteiligung. Besonders hervorheben möchte ich zwei Projekte: zum neuen Schuljahr 2016/2017 können wir in Petershausen die Einweihung der größten Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg feiern. Und im November 2016 öffnet das Bodenseeforum in der Reichenaustraße seine Pforten und bietet mit seinen neuen Räumen attraktive Perspektiven für den Tagungs- und Veranstaltungsbereich – ein Projekt, auf das unsere Stadt seit Jahrzehnten gewartet hat. Für Freunde der Philharmonie kann das Baustellenkonzert, das das Orchester im Bodenseeforum im März gibt, bereits zuvor interessante Einblicke bieten.

Auch für die Südwestdeutsche Philharmonie ist 2016 ein spannendes Jahr. Mit der Wahl eines neuen Chefdirigenten oder einer neuen Chefdirigentin wird eine wichtige Weichenstellung für die musikalische Entwicklung des Orchesters getroffen. Wie auch immer die Wahl ausfällt: Ich freue mich auf die Konzerte der Philharmonie und wünsche den Gästen wie auch den Musikerinnen und Musikern ein wunderbares musikalisches Jahr 2016!

Ihr

Uli Burchardt oberbürgermeister

… unsere Stadt muss genug Platz für jeden haben. Sie klug weiter zu entwickeln, wird eine der wichtigsten Aufgaben in den kommenden Monaten sein.

von oBerBürgerMeister uli BurcharDt

Page 20: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

20 takt | winter 2015-2016

Die Gesundheit stand deshalb zum Beginn der Spielzeit an zwei Tagen ganz im Zentrum unseres Interesses. Viel haben wir erfahren über den eigenen Körper, seine Stärken und Schwächen und zahlreiche Tipps zu Themen wie Stressbewältigung und Ernährung erhalten. Dies war der Auftakt zu einem langfristigen Programm mit Maßnahmen, welche uns nachhaltig stärken und fit für ein gutes Leben machen sollen.

Karoline Renner, Flötistin der Philharmonie und Mitglied der Arbeitsgruppe Gesundheit der Deutschen Orchestervereinigung äußert sich dazu: »Mit einer Mischung aus Vorfreude und Skepsis erwartete ich die angekündigten Veranstaltungen zu gesundheitlichen Schwerpunkten des Berufes als Orchestermusiker – wobei die Freude bei weitem überwog.

Gesundheitstage bei der PhilharmonieMusiker sind Hochleistungssportler

fischMarktzwei

Jazz unter PalmenMainau Jazzprogramm 2016

Europäisches KulturForum Mainau e.V. präsentiert:

Eine schwungvolle Geschenk idee!

Finden Sie alle Informationen zu Künstlern, Terminen und dem neuen „JuP-KONZERT-ABO“ auf www.europaeisches-kulturforum-mainau.com

Informationen & Kartenvorverkauf unter:

Mainau GmbH | Tel. +49 (0) 7531 303-303 [email protected] | www.mainau.de

Online Ticketportal: www.reservix.de

Stichwort: „Jazz unter Palmen“

Für Konzertbesucher ist ab 17.00 Uhr der Eintritt auf die Insel Mainau sowie die Auffahrt bis zum Parkplatz des Restaurants Schwedenschenke frei.

Page 21: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 21fischMarktzwei

Die Vorträge zu den diversen Themen wie Stress, Rückenschmerzen und Lebensmanagement waren fachlich aktuell und konnten in der kurzen dafür zur Verfügung stehenden Zeit durchaus erste Impulse zur Anwendung im Berufsalltag bringen.Ich hoffe, dass dieses in Baden-Württemberg bisher einmalige Angebot auch in Zukunft sowohl bei uns in Konstanz, als auch in anderen Orchestern durchgeführt und weiterentwickelt wird.Dass sich die SWP die Gesundheitsvorsorge auf Ihre Fahnen geschrieben hat und sich kontinuierlich und langfristig für das Wohlbefinden ihrer MitarbeiterInnen einsetzen will, beseitigte meine anfängliche Skepsis vollends. Dies trägt sicher zu einer zwischenmenschlich angenehmen und kreativen Atmosphäre bei, die sich hörbar und spürbar auf unsere Konzerte auswirkt.« (bF)

Page 22: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

22 takt | winter 2015-2016sonDerkonzert

kevin griffiths ist seit 2011 künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Collegium Musicum Basel. Er ist Gründer des London Steve Reich Ensembles, dessen erste CD für CPO (Klassiklabel von jpc) mit einem Diapason d‘Or ausgezeichnet wurde. Seine zweite Aufnahme mit dem Ensemble wurde im September 2011 unter dem Label EMI

Classics veröffentlicht. 2010 gewann Griffiths aus fast 600 Bewerbern den 2. Preis beim Internationalen Sir Georg Solti Dirigentenwettbewerb und war für die Saison 2010/11 Stipendiat des Melgaard Young Conduc-tors Scheme beim Orchestra of the Age of Enlightenment. Dabei arbei-tete er mit Dirigenten wie Vladimir Jurowski, Trevor Pinnock und Sir Simon Rattle. Griffiths wirkt als Gastdirigent bei zahlreichen Orchestern, darunter das Tonhalle Orchester  Zürich, die Sinfonieorchester Luzern und Basel und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester.

Charlie Chaplin 1889 – 1977

City LightsStummfilm mit Live-Orchester

Kevin Griffiths dirigent

mit besonderer unterstützung Von:Lotteriefonds Thurgau

Cinéma

Page 23: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 23sonDerkonzert

In City Lights verliebt sich der Tramp, Chaplins bekannteste Figur, in ein blindes, armes Blumenmädchen, dem er vorspiegelt, besonders wohlhabend zu sein. Durch Zufall hält er einen Millionär von einem Selbstmord ab, der ihn darauf zu seinem besten Freund macht und finanziell großzügig beschenkt – allerdings jeweils nur, solange er betrunken ist. Um dem Mädchen eine Augenoperation in Wien zu ermöglichen, versucht der Tramp alles Mögliche, um an das Geld zu kommen – was ihn schlussendlich ins Gefängnis bringt. Sechs Monate später führt das Blumenmädchen einen eigenen Laden und wartet sehnlichst auf das Erscheinen des angeblichen Millionärs, den sie liebt. Der Tramp läuft nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis zufällig an ihrem Geschäft vorbei. Das Mädchen erkennt den Tramp zunächst nicht, behandelt ihn aber trotz seines schäbigen Aussehens freundlich. Erst als sie seine Hand berührt, erkennt sie den Geliebten.

Samstag, 16. Januar 2016 | 18 Uhr | Dreispitz Kreuzlingen (CH)

Konzertdauer: ca. 90 min.Karten: 27 ∙ ermäßigt 17 CHF | 24 ∙ ermäßigt 15 Euro

hinweis: Versehentlich wurden einige Eintrittskarten mit einer falschen Uhrzeit ausgedruckt. Der Konzertbeginn ist 18 Uhr.

Blühende Liebeverliebt

Für City Lights produzierte Chaplin erstmals eine eigene Tonspur. Zur Zeit der Entstehung des Films, von 1928 bis 1931, hatte sich der Tonfilm bereits etabliert: Chaplin sträubte sich jedoch lange gegen die neue Form des »Sprechfilms«, überzeugt, dass speziell die Sprache den Untergang seiner pantomimischen Komik bringen würde. Mit der Produktion von City Lights im Stile eines Stummfilms beging er einen Anachronismus, der erhebliches Risiko in sich barg. Andere Filmemacher hatten bereits ohne Erfolg probiert, weiter Stummfilme zu drehen, bei Chaplin machte sich das Risiko hingegen bezahlt: Der Film wurde Chaplins größter Triumph seiner bisherigen Karriere.

Der Film wurde Chaplins größter Triumph seiner bisherigen Karriere.

Page 24: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

Weitere Informationen finden Sie unter: www.kultur-forum-lutherkirche.de

WEIHNACHTSORATORIUM19. Dezember | 17 Uhr - FÜR KINDER 20. Dezember | 17 Uhr - TEIL 1-327. Dezember | 17 Uhr - TEIL 4-6

BACHWOCHEN19. November – 27. Dezember 2015

BuchKultur Opitz - St. Stephansplatz 45 | Konstanz Tourist-Information Konstanz - Bahnhofplatz | Konstanz www.reservix.de

KARTENVORVERKAUF:

KULTURFORUM LUTHERKIRCHE KONSTANZ

05. DEZEMBER 2015 | 21.00 UHR NACHTMUSIK II – BACH MEETS LATIN12. DEZEMBER 2015 | 21.00 UHR NACHTMUSIK III – BACH-ABEL-CONCERT13. Dezember | 16 UhrUrsula Cantieni liest aus: „Der Erzesel Gabriel“ Zwischenmusik: Bernd Konrad, Saxophon

Page 25: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 25

Sonntag, 17. Januar 2016 | 11 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: Erwachsene 12 ∙ Kinder 6 ∙ Familien 25 Euro

Die verhexte Musik ein musiKalisChes märChenMitmachkonzert für Kinder ab 6 Jahren. Musik von Gisbert Näther. Text von Karl-Hans Möller

eduart faMilienkonzert

Die Geschichte von der »verhexten Musik« entführt die Hörer nach Klanghausen, der musikalischsten Stadt der Welt. Dort bereiten die Bewohner das 1000. Stadtjubiläum vor. Doch mitten in den Festvorbereitungen erscheinen die Hexen Takta Bum, Melodia Tralala und Terzia Quintana und entführen die Musik: zuerst den Rhythmus, dann die Melodie und schließlich auch die Akkorde. Muss das große Fest etwa ausfallen? Da machen sich drei Helden auf den Weg, um die verhexte Musik zu suchen – und dabei können sie jede Hilfe gebrauchen, die sie kriegen können! Ob es wohl gelingt und das Fest doch stattfinden kann?

Felix Strasser erzähler Kinderchor Paradies marina niedel einstudierung Hannes Reich dirigent

felix strasser studierte nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Essen, an der Pädagogischen Hoch-schule Weingarten und war zunächst Lehrer, bevor er 2003 an der Universität der Künste Berlin Theaterpädagogik studierte. Dort war er 2005 künstlerisch-pädagogischer Mitarbeiter

am Institut für Theaterpädagogik. Strasser arbeitete unter anderem an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und am Hebbel am Ufer-HAU. Seit 2006 inszeniert er am Theater Konstanz und wurde 2007 Direktor des jungen theater konstanz. 2010 bis 2014 arbeitete Strasser als freier Regisseur und Theaterpädagoge. Seit März 2014 lehrt und arbeitet Strasser fest an der Hochschule Konstanz – HTWG – im Bereich Theaterpädagogik und ist künstlerischer Leiter der EVENTPRODUKTION – dem Theater der HTWG.

hannes reich geboren in Calw, stu-dierte an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen und der Sibelius-Akademie Schul-musik, Violoncello sowie den Masterstudien-gang Orchesterleitung in Helsinki. Dirigierun-terricht hatte er bei Prof. Manfred Schreier und Prof. Sebastian Tewinkel. Von 2005 bis 2008

war er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und wurde 2011 in das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats aufgenommen.Hannes Reich ist Dirigent des Akademischen Orchesters Freiburg und des Bosch-Sinfonieorchesters und unterrichtet im Rahmen eines Lehrauftrags an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen Studierende der Studiengänge Schul- und Kirchenmusik in Orchesterleitung.

SCHÜLERKONZERT Ein Konzert für Schweizer Primarschulen

Donnerstag, 14. Januar 2016 9.30 Uhr | Dreispitz Kreuzlingen (CH) Preis pro Schüler: 7 CHF

Information und Anmeldung: Lena Jaeger [email protected] Telefon +49 7531 900-840

eduart-konzert

Page 26: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

26 takt | winter 2015-2016

Entdecke diewissen

Ein Kanon zum FestDie aufmerksamen Leser unter euch erinnern sich vielleicht noch an eduarts lange Zugreise nach Finnland, mit Umstieg in Singen am Liedbach. Ganz in der Nähe von Singen befindet sich der Ort Klanghausen. Am 17. Januar 2016 werden wir um 11 Uhr im Familienkonzert gemeinsam den 1000sten Geburtstag von Klanghausen feiern. Der Kinderchor Paradies und die Südwestdeutsche Philharmonie haben hierfür extra einen Kanon einstudiert. Das ist eine Komposition, bei der alle die gleiche

Melodie singen, aber zu unterschiedlichen Zeiten beginnen. Ist der erste Sänger oder die erste Sängerin im dritten Takt bei der Zahl zwei angekommen, fängt der oder die nächste an zu singen und so weiter.

Jürgen, unser stellvertretender Solo-Trompeter, hat den Kanon extra für euch eingespielt. Wer also im Konzert mitsingen möchte, kann sich vorher den Kanon schon einmal anhören und üben: www.philharmonie-konstanz.de/education/hoerbeispiele

festhyMne-kanon*

Hexen und TeufelsgeigerBei den Festtagsvorbereitungen für die Geburtstagsfeier von Klanghausen werden drei Hexen erscheinen. Die Hexen Melodia Tralala, Takta Bum und Terzia Quintana, wollen die Musik der Bewohner von Klanghausen verhexen. Was dann passiert wird euch eduart jetzt aber noch nicht verraten. Das könnt ihr im Konzert erfahren.

Auch in der Geschichte der Musik gab es einige Komponisten und Musiker, die hexen konnten, zum Beispiel der italienische Geiger Niccolò Paganini. Nicht umsonst wurde er als »Teufelsgeiger« oder »Hexenmeister« bezeichnet. Er konnte die unglaublichsten und verrücktesten Kunststückchen auf seiner Geige aufführen. In einer atemberaubenden Geschwindigkeit ließ er seinen Bogen

über die Saiten springen oder zupfte mit der linken Hand die Saiten, während er gleichzeitig rechts mit dem Bogen dazu strich. In einem Konzert soll dem Hexenmeister einmal eine Saite kaputt gegangen sein, woraufhin er einfach auf drei Saiten weiter spielte. Es waren aber nicht nur die Kunststücke, mit denen er sein Publikum verhexte, sondern auch sein unheimliches Aussehen und sein merkwürdiges Verhalten. Paganini war groß und sehr dünn. Er hatte ein schmales Gesicht und dunkel blitzende Augen, die von einer schwarzen langen Mähne umrahmt wurden. Der Teufelsgeiger mochte kein Licht, weshalb er immer auf Konzertreisen in verdunkelten Kutschen fuhr. eduart könnte euch noch viele spannende Geschichten von Paganini erzählen, nur leider muss er zu einer Probe ins Konzerthaus.

* li

zens

iert

gis

bert

nät

her

Hört ihr Leu – te, es ist wahr uns- re Stadt wird tau- send Jahr

Tau- send Jah- re Sang und Klang mit Mu- sik ein Le- ben lang

1

3

2

Page 27: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

wissen

Musiktakt | winter 2015-2016 27

Im Labyrinth

1

2

3

5

4

eduart hatte eine Probe im Konzerthaus und findet den Ausgang nicht, es ist wie verhext. Kannst du ihm helfen? Suche den Weg und zeichne ihn mit einem Bleistift ein. Du wirst an unterschiedlichen Instrumenten vorbeikommen. Welche sind es?

Hier kannst du sie hören: www.philharmonie-konstanz.de/education/hoerbeispiele

1

4

2

5

3

lösungen: 1 oboe 2 Kontrabass 3 gloCKensPiel 4 harFe 5 tromPete

Page 28: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

28 takt | winter 2015-2016

Spenden für die Neuanschaffung einer Celesta:Freundeskreis Philharmonie e.V.IBAN: DE45 6905 0001 0000 045492 | SWIFT: SOLADES1KNZ.Für Ihre Zuwendung erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. Weitere Informationen: Telefon 07531 900-827.

freunDeskreis PhilharMonie

Spendenbarometer bei 6.580 EuroEs ist Zeit für den Ruhestand

fischMarktzwei

Nicht immer lässt in der Klassischen Musik der optische Zustand Rückschlüsse auf den Wert und die Qualität eines Instrumentes zu. Nicht so bei der Celesta – einer Mischung aus Klavier und Glockenspiel – der Südwestdeutschen Philharmonie. Schrammen und Löcher in der äußeren Hülle sind hier eindeutige Hinweise: Die Himmlische (vom französischen céleste) hat ihre besten Tage erlebt und ist reif für den Ruhestand.

Der Freundeskreis Philharmonie möchte deshalb die dringend benötigte Neuanschaffung dieses selten gekannten aber immer wieder benötigten Instrumentes ermöglichen. Jeder Beitrag kann dabei helfen. Herzlichen Dank.

»Das bestehende Instrument hat wahrlich ausgedient und ist abgenutzt.« beat Fehlmann

10

TAU

SEN

D E

URO

20

30

ANSCHAFFUNGSWERT35.000 Euro

Auf dem Bild sind

die defekten Stellen der

Celesta zu erkennen.

Bisheriger Spendenstand

6.580

600 JAHRE KONSTANZER KONZIL 2014 - 2018

21. - 24.01.16 HORIZONTALE - Filmfestival zum Thema Prostitution

28. - 29.05.16 AUSFLUG INS MITTELALTER - Schauplatz Konzil

24. 06. - 04.08.16 KONZILFESTSPIELE - Konstanz am Meer & Der Name der Rose

30.09. - 03.10.16 EUROPÄISCHE AVANTGARDE UM 1400 - Musikfestival in Kooperation mit SWR2

Oktober 2016 ILLUMINATIONEN - Lichtinstallationen an Orten des Konzils

Weitere Veranstaltungen unter: www.konstanzer-konzil.de

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Konzilstadt Konstanz . Marktstätte 1 . D - 78462 Konstanz . Tel. +49 7531 363-27 0 . [email protected]

2016 • IMPERIA • LEBENDIGES MITTELALTER

(c)

Ach

im M

ende

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Page 29: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 29

Im Leben jedes Musikers nimmt Mozart eine ganz besondere Stellung ein. Er ist einer der wenigen Komponisten, die einen ein ganzes Leben lang begleiten. Schon relativ früh ist man in der Lage seine Musik zu spielen, da sie auf den ersten Blick technisch nicht so kompliziert erscheint. Doch schon bald erfährt man, dass dies nur die Oberfläche einer Musik darstellt, die eine enorme Tiefe hat. Letztlich wird es gar sehr kompliziert und äußerst anstrengend, dem Wesen seiner Werke gerecht zu werden und dies in einer Interpretation darstellen zu können. Die Musik der Klassik bemüht sich um Klarheit und Ausgewogenheit. Dies leistet auch die Musik Mozarts, und dennoch sind seine Symmetrien alles andere als starr. Er schafft es immer wieder, in diesem relativ strengen formalen Gefüge sich völlig frei zu bewegen. Dies tut er mit einer Leichtigkeit, die sich in seiner Musik hörbar vermittelt. So ist es für Musiker auch dieses Leichte und scheinbar Einfache, was es so besonders schwierig macht und dazu führt, dass man sich ein Leben lang mit diesem Meister beschäftigen kann. Was für den einzelnen Musiker gilt, kann auch auf ein ganzes Orchester übertragen werden. Ein Klangkörper wächst an seinem Werk. So gibt es kein Verstecken, kein Kaschieren. Es herrscht keine Üppigkeit und dennoch ist die Musik nie spröde. Alles erscheint mit dem richtigen Maß, also klassisch gut.

wiener klassik

Der Mozart-effekt

von intenDant Beat fehlMann

Den Mozart-Effekt kennen aber auch Wissenschaftler. So hat Alfred A. Tomatis zu beweisen versucht, dass eine Steigerung der Gehirnentwicklung bei Kindern unter drei Jahren eintritt, wenn diese Kinder Musik von Wolfgang Amadeus Mozart hören. Ob das nun wirklich zutrifft oder nicht, sei an dieser Stelle dahingestellt. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass diese Musik für alle, die Macher und die Hörer, beglückend ist. Ich freue mich deshalb auf den neugeschaffenen Schwerpunkt im Festsaal des Inselhotels, der die Musik dieses einmaligen Genies in den Vordergrund stellt.

Letztlich wird es gar sehr kompliziert und äußerst anstrengend, dem Wesen seiner Werke gerecht zu werden und dies in einer Interpretation darstellen zu können.

Das Leichte ist besonders schwierig

Page 30: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

30 takt | winter 2015-2016

christoPh nix, spielte nach einer Kar-riere als Strafverteidiger und Professor an den Universitäten Bremen, der Evangelischen Hochschule Hannover und der Humboldt-Uni-versität zu Berlin von 1985 bis 1988 bei Augu-sto Boal und Gardi Hutter Theater. Er trat als Clown im Europa Circus Bügler auf und wurde

1991 Regieassistent bei Peter Palitzsch am Berliner Ensemble. 1994 wurde er Intendant am Theater in Nordhausen. 1999 – 2004 war er Intendant am Staatstheater Kassel. Regiearbeiten führten ihn unter anderem nach Uganda, Togo, Malawi, Chile und Schweden. Seit Beginn der Spielzeit 2006/2007 ist Nix Intendant am Theater Kon-stanz. Im August 2015 promovierte er zudem an der Universität Bern zum Dr. phil. der Theaterwissenschaften.

stefan schilli studierte an den Musik-hochschulen in Trossingen und Karlsruhe, bevor er 1991 Solo-Oboist im Symphonieorche-ster des Bayerischen Rundfunks wurde. Sein Debüt in der Berliner Philharmonie feierte er mit dem Oboenkonzert von Richard Strauss, begleitet vom Deutschen Symphonieorchester

Berlin. Als Solist musiziert er mit so namhaften Dirigenten wie Lorin Maazel, Mariss Jansons, Sir Colin Davis, Reinhard Goebel, Christo-pher Hogwood, Franz Welser-Möst und Dennis Russell-Davies. Neben seiner Professur an der Universität Mozarteum in Salzburg, die er seit 2004 inne hat, ist Stefan Schilli ständiger Gastdozent an bedeu-tenden Instituten, wie der Escuela Reina Sofia in Madrid, der Sibe-lius-Akademie in Helsinki oder der McGill University in Montreal. Seit vielen Jahren widmet sich Stefan Schilli zudem dem Spiel der histori-schen Oboeninstrumente.

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791

serenaDe nr. 10 B-Dur kv 361 »gran Partita« Largo – Allegro MoltoMenuetto AdagioMenuettoRomanzeThema mit VariationenFinale

auszüge aus Mozarts Briefen

Christoph Nix sPreCher | Alexander Seidel KonzePt | Stefan Schilli dirigent

wiener klassik

Donnerstag, 21. Januar 2016 | 19.30 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: 38 · 28 Euro | Mozart Trio (Wolfgang am See I bis III): 73 · 56 Euro

Wolfgang am See IIN TEILEN

Page 31: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 31

Wolfgang Amadeus Mozart

syMPhonie nr. 25 g-Moll kv 183Allegro con brio Andante Menuetto Allegro

klavierkonzert c-Moll kv 491Allegro Larghetto Allegretto

* Pause: 45 min. *

Mozart-Menü in 2 Gängen, serviert während der Pause25 Euro pro Person | Anmeldung: Telefon 07531 12-466

PhiliPP von steinaecker ist in der deutschen Romantik gleichermaßen zu Hause wie in der zweiten Wiener Schule, hat aber auch für die Musik des Barocks und der Wiener Klassik ein sehr detailliertes und spezifisches Stilempfinden entwickelt und mit Musica Sae-culorum sein eigenes Originalklang-Orchester

gegründet. Er studierte Cello an der Juilliard School in New York und am CNSM in Paris. Als Mitglied des Mahler Chamber Orchestras spielte er viel unter Claudio Abbado und arbeitete als Solocellist eng mit Sir John Eliot Gardiner zusammen. Beide Dirigenten sind für ihn wichtige Inspirationsquellen und hatten großen Einfluss auf seine musikalische Entwicklung.

klavierkonzert D-Moll kv 466Allegro Romanze Allegro assai

syMPhonie nr. 40 g-Moll kv 550Molto Allegro Andante Menuetto Allegro assai

see siang wong, den die NZZ als fein-sinnigen »Klangmaler« bezeichnete, hat sich mit persönlichen Interpretationen einen Namen gemacht. Höhepunkte seiner künstleri-schen Laufbahn waren Konzerte mit hochkarä-tigen Dirigenten wie Pierre Boulez, Ralf Weikert und Howard Griffiths. Seine umfangreiche Dis-

kographie, die von der Fachkritik hochgelobt wurde, ist bei bekann-ten Labels wie Decca, RCA Red Seal, Sony Classical, Deutsche Harmo-nia Mundi, Deutsche Grammophon, Novalis erschienen und beinhaltet unter anderem Klavierkonzerte und Solowerke von den Bach-Söhnen, Beethoven, Chopin, Debussy, Haydn, Mozart, Schu-bert, Schumann. Seit 2002 ist er als Dozent an der Zürcher Hoch-schule der Künste tätig.

wiener klassik

Freitag, 22. Januar 2016 | 19.30 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: 38 · 28 Euro | Mozart Trio (Wolfgang am See I bis III): 73 · 56 Euro

Wolfgang am See IIIN MOLL

See Siang Wong KlaVier | Philipp von Steinaecker dirigent

Page 32: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

32 takt | winter 2015-2016

Miroir QuintettSeit 1996 spielen die fünf Solisten in ihrer heutigen Besetzung. Durch kontinuier-liches Zusammenspiel haben sie sich in den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes

Repertoire erarbeitet. Durch sein unbeschwertes Konzertieren unter-streicht das Miroir Quintett, dass künstlerisch anspruchsvolle Musik sehr wohl auch kurzweilige Unterhaltung bietet.

hans helMut strauB wurde in Lähn im Riesengebirge, Schlesien geboren. Er nahm Schauspielunterricht bei Ado Riegler in Mün-chen und arbeitete seit 1962 als Schauspieler in wechselnden Engagements. Die wichtigsten Stationen waren Kassel, Neuwied, Kaiserslau-tern, Tübingen (LTT) und Freiburg. Seit 1985 war

er am Theater Konstanz tätig, seine wichtigsten Rollen dort: Bruder Eichmann, Kreon, Bockerer, König Lear, Nathan, Shylock. Seit August 2006 ist er im Ruhestand, mit vielen Gastverpflichtungen.

wiener klassik

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791

Die entführung aus DeM serailin einer Bearbeitung für Bläser und Sprecher

Miroir Quintett Gabriel Ahumada Flöte | Alexander Hanßmann oboe | Erich Born Klarinette Yuki Hanßmann Fagott | Hubert Renner horn

Hans Helmut Straub sPreCher

Samstag, 23. Januar 2016 | 19.30 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: 38 · 28 Euro | Mozart Trio (Wolfgang am See I bis III): 73 · 56 Euro

Wolfgang am See IIIIN OSMANIEN

Page 33: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 33

Was macht das Genie Mozart aus?

titeltheMa

Von dem Wunderkind Mozart sind in der Tat die wundersamsten Dinge überliefert. Mit fünf Jahren schrieb er seine ersten Menuette, mit elf sein erstes Bühnenstück, mit vierzehn soll er dann Gregorio Allegris zweichöriges a-cappella-Stück »Miserere« in Rom gehört und wenige Tage später aus dem Gedächtnis korrekt aufgeschrieben haben. Und seine Ouvertüre zum Don Giovanni hat Mozart mit 31 Jahren am Tag vor der Premiere der Oper in Prag in einem Zug niedergeschrieben.

Und doch ist nichts irreführender als die Legende um Mozart als einem Günstling der Götter, dem alles zugefallen sei. Wenn Harnoncourt in seiner Rede zu Mozarts 250. Geburtstag den Komponisten für ein Genie erklärte, das von einem anderen Stern komme, so erhellt dies nichts. Mozart hat, nachdem er 1782 durch den Baron van Swieten mit Werken des alten Bach vertraut gemacht wurde, vor allem dessen Fugen studiert und seinen eigenen Kontrapunkt grundlegend geändert.

Ein Wunder, das nicht weiter zu erklären ist.

Bleibt eine Erscheinung wie Wolfgang Amadeus Mozart, so wie es Johann Wolfgang von Goethe gegenüber Johann Peter Eckermann im Gespräch äußerte, immer »ein Wunder, das nicht weiter zu erklären ist«?

An der Komposition seiner sechs Haydn gewidmeten Streichquartette saß er über zwei Jahre. Als er die Partitur dem Freunde schließlich übergab, sprach er von der »Frucht einer langen, mühevollen Arbeit.« Und wenn der so reich beschenkte Haydn, nachdem er drei der Quartette gehört hatte, dem Vater gegenüber Mozart den größten Komponisten nannte, den er persönlich kenne, weil er Geschmack habe und »überdieß die größte Compositionswissenschaft«, so hat er den Kern des Genies Mozart auf den Punkt gebracht.

Wenn dieser seine letzte Symphonie auf das Finale hin ausrichtete, schuf er das Muster, an dem sich das ganze 19. Jahrhundert orientierte. Mozart, der sich im Grunde totgearbeitet hat, wusste sich am Ende seines Lebens durchaus selbstbescheiden einzuschätzen, als er beklagte, jetzt abberufen zu werden, wo er doch eigentlich mit seiner Arbeit erst am Anfang stehe.

sebastian urmoneit

Page 34: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

Informationen zum Ticketvorverkauf finden Sie unter www.muenstermusik-konstanz.comoder bei www.reservix.de

Medienpartner

Silvesterkonzert

Trompete und Orgel

Mittwoch, 30. Dez. – 20:00 h – MünsterSilvester, 31. Dez. – 22:00 h – Münster

Trompete Johannes Sondermann Solo-Trompeter des SWR-Sinfonieorchesters Freiburg

Orgel Johannes Götz, Freiburg

Page 35: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 35

Völlig losgelöst»Leinen los!« hieß es am 26. September am Fährehafen Konstanz-Staad für die Musiker der Südwestdeutschen Phil-harmonie Konstanz. Dort stachen sie, gemeinsam mit den Konzertbesucherinnen und -besuchern, mit der Fähre Lodi in See, um mitten auf dem Überlinger See den Auftakt in die neue Saison zu begehen. Wo sonst Autos parken, standen Pauken, Trompeten und Geigen bereit. Geboten wurde Musik zum Sonnenuntergang mit dem »singenden Poeten« David Lang, es dirigierte Liutauras Balciunas. Völlig beseelt von der Musik war offenbar sogar die Lodi: Die Carmen-Suite Nr. 1 von George Bizet zwang das Schiff in südwestliche Richtung auf Spanien zu; dieser Effekt wurde bei Libertango von Astor Piaz-zolla so stark, dass der Kapitän während des Konzerts den Motor starten musste, um nicht am Ufer zu stranden. Sicher und »auf Noten schwebend« gelangten die begeisterten Kon-zertbesucher dann wieder im Hafen Staad an.

RÜCKbLICK

Der GPS-Track »Music on Board« (freundlicherweise von Herrn Michael Heinz zur Verfügung gestellt) zeigt den Verlauf der abendlichen Route: Quelle: kowo-ma-switzerland-osm.img

fischMarktzwei

Page 36: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

36 takt | winter 2015-2016

Toleranz hilft nicht!

KOLUMNEvon toBias Bücklein

fischMarktzwei

»Ich spreche alle Sprachen dieser Welt, denn meine Sprache ist die Musik«, sang Lena Valaitis schon vor 30 Jahren. Musik überwindet Grenzen, Musik verbindet Menschen, das wissen wir alle.Schon immer waren Musiker ganz vorne dabei, wenn es um Toleranz und Völkerverständigung auf der Welt ging: Davide Martello fährt sein Klavier zu den Brennpunkten der Welt und spielt John Lennons Imagine auf dem Taksim-Platz in Istanbul oder vor dem Bataclan-Theater in Paris. Seit Jahrzehnten versammeln sich prominente Künstler regelmäßig zu Benefiz-Konzerten für Frieden und gegen Hunger und Elend. Und erst vor wenigen Monaten standen über 300 Konstanzer Musiker aller Stilrichtungen auf der Bühne des Konzils, um die Flüchtlinge willkommen zu heißen.Allerdings war da auch nicht alles jedermanns Sache. Also, die Rockmusik war schon ziemlich laut. Und dass die Balkanmusiker mitgemacht haben, war ja eine nette Geste. Aber auf die Dauer konnte einem das Gedudel fast noch mehr auf die Nerven gehen als diese anstrengende Dixieland-Band.

Überhaupt, das mit der Toleranz in der Musik ist schwieriger, als man gemeinhin annimmt. Ich meine: Hören Sie gerne HipHop? Oder Punk? Für viele wird es ja schon bei Richard Strauss schwierig, gar nicht zu reden von Schönberg oder Stockhausen. Das ist doch keine Musik mehr! Oder?Auch über die richtige, historische Aufführungspraxis von Bach-Werken kann man trefflich streiten. Mit Vibrato oder ohne Vibrato? Darf man überhaupt Ventiltrompeten einsetzen? Und plötzlich verbindet Musik gar nicht mehr, sondern trennt. Denn sobald wir uns mit unserem Lieblingskomponisten oder einer bestimmten Stilrichtung stark identifizieren, ist es aus mit der Harmonie. Schon Mozart musste sich von seinem Auftraggeber Kaiser Joseph II. anhören, dass seine Entführung aus dem Serail »gewaltig viel Noten« aufweise. Ob es Zufall war, dass sich

Mozart in dieser Oper mit »türckischer Musick« auseinandersetzte? Gerade wenn wir aus unserem Kulturkreis hinaushören, wird es ja mit der verbindenden Sprache der Musik noch schwieriger. Zum Beispiel diese Asiaten, die keinen Ton richtig halten können. Und die Araber mit ihren merkwürdigen Vierteltönen. Warum die nicht einfach mal in Moll und Dur spielen? Und dann vielleicht mal einen ordentlichen 4/4-Takt lernen, damit man im Zweifelsfall wenigstens mitklatschen kann?Ja, das ist nicht immer einfach mit der Toleranz. Denn die Musik dieser Welt ist so vielfältig wie ihre Menschen. Und gerade durch den Vergleich wird deutlich, warum Toleranz sogar völlig fehl am Platz ist. Der Begriff kommt ja aus dem Lateinischen von tolerare = aushalten, erdulden, ertragen. Und wer, bitteschön, möchte Musik schon gerne ertragen? Sollen wir denn alles, was über Strawinski und den eigenen Tellerrand hinaus geht, allenfalls erdulden?Was wir brauchen ist keine Toleranz, sondern Neugierde, Aufgeschlossenheit, Freude am Anderen. Nur durch Verständnis und Kenntnis können wir – auf der Basis unserer jeweiligen Wurzeln – unseren Horizont erweitern und uns bereichern lassen.

toBias Bücklein studierte Schulmusik, Jazz- / Popularmusik und Dirigieren. Der Moderator und Kabarettist produziert seit vielen Jahren Shows für Unternehmen, die Bühne und das Fernsehen. In sei-ner Reihe inselDENKER begrüßt er regelmäßig Persönlichkeiten wie Frank Elstner, Günther Oettinger, Claus Hipp oder Matthias Reim auf der Insel Mainau. www.buecklein.de | www.inseldenker.de

Was wir brauchen ist keine Toleranz, sondern Neugierde, Aufgeschlossen-heit, Freude am Anderen.

Page 37: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 37sonDerkonzert

konzertHumor ist eine ernste Sache, ebenso wie Musik. Da kann nicht einfach jeder kommen und mitlachen. Andererseits überwindet Humor mühelos Grenzen im Hirn. Sofern man eines hat.

Der Konstanzer Tobias Bücklein ist dem Publikum aus Theater, Kabarett und Promi-Shows (zum Beispiel inselDENKER) bestens bekannt. Auch bei seinem zweiten Phasnachtskonzert wird der überzeugte Glatzenträger vermutlich wieder keine Perücke aufziehen, nur selten schunkeln und das Konschtanzerisch (hoffentlich) denen überlassen, die es können.

Montag, 1. Februar 2016 | 20.11 Uhr | Konzil KonstanzDienstag, 2. Februar 2016 | 20.11 Uhr | Konzil Konstanz

Karten: 54 · 43 · 31 · 20 Euro

DER SÜDWESTDEUTSCHEN FILHARMONIEEin Sammelsurium närrischer Leitkultur für Sinnfonieorchester

Phasnachts-

Tobias Bücklein leitung

Page 38: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

38 takt | winter 2015-2016

Woher kommen Sie und seit wann sind Sie bei der Südwestdeutschen Philharmonie beschäftigt?Ich bin in Lublin (Ost-Polen) geboren, habe aber die letzten neun Jahre in der Schweiz gelebt. Bei der Philharmonie bin ich erst seit dem 1. Oktober.

Welches Instrument spielen Sie – ist es Ihre große Liebe?Die Violine. »Große Liebe« würde ich sie nicht nennen, aber wir haben uns gern.

Wenn Sie nicht Musikerin geworden wären, dann wären Sie heute …?Ah, da hatte ich als Kind noch viele verschiedene Ideen: Astronautin, Filmregisseurin, Biologin, Ärztin und so weiter.

Was schätzen Sie an Konstanz?Konstanz scheint mir ein schöner, gemütlicher Ort zu sein, den ich aber erst noch erkunden muss.

Fähigkeit zur Teleportation

KURZvORGESTELLTDie geigerin agata Michalec

Haben Sie ein »heimliches« Hobby?Es ist gar nicht heimlich – ich bin ein großer Filmfan!

Der Klassiker: Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?Ein Buch von dem polnischen Schriftsteller Wieslaw Mysliwski: »Traktat o luskaniu fasoli« auf Englisch »A Treatis of shelling beans«.

… das muss auch sein: Ihr Lieblingskomponist ist …?In den letzten Jahren – eindeutig Leoš Janáček.

Warum?Ich habe mich in den letzten Jahren mit vielen seiner Werke beschäftigt – seine einzigartige musikalische Sprache liegt mir besonders nah.

Einen Tag lang sind Sie Oberbürgermeisterin in Konstanz: Welche Entscheidung werden Sie fällen?Fragen Sie mich bitte nochmals in ein paar Monaten!

Die bucklige Wendelgard erfüllt Ihnen einen Wunsch – welcher soll es sein?Fähigkeit zur Teleportation! So wäre vielleicht mein Heimweh ein bisschen erträglicher.

Was ist Ihnen besonders wichtig bei Ihrer Arbeit?Die Vermittlung der klassischen Musik, vor allem an die jüngere Generation.

das gesPräCh Führte lena JaegerFoto: natalia szaFransKa

fischMarktzwei

Page 39: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 39

MUSIpEDIA

Klassische Musik oder Musik der Klassik?Im Umgang mit einem Orchester wie es die Südwestdeutsche Philharmonie ist, spricht man oft von klassischer Musik. Gemeint ist dabei ein Genre und nicht eine bestimmte Epoche. So versteht man darunter Werke ganz unterschiedlicher Komponisten und Epochen, geschrieben zum Beispiel für ein Symphonieorchester. Daneben meint die Bezeichnung Musik der Klassik eine bestimmte Epoche. Die wichtigsten Komponisten dieser Periode lebten in Wien, deshalb spricht man auch von der Wiener Klassik und meint damit das Dreigestirn Haydn, Beethoven und Mozart.

wissen

1.Tag ______________________________________________________________________________________________________Busanreise in die Universitätsstadt Pilsen. Aufenthalt ca. 1 1/2 Stunden. Danach Weiterfahrt in Ihr 4****-Hotel (Landeskategorie) nach Prag. Abendessen im Hotel.2.Tag ______________________________________________________________________________________________________Halbtägige Stadtbesichtigung in Prag mit Reiseleitung. Am Mittag Schifffahrt auf der Moldau mit einem reichhaltigen Mittagsbuffet! Der restliche Nachmittag steht zur freien Verfügung. Am frühen Abend werden Sie von Ihrer Reiseleitung am Hotel abgeholt und der Bus bringt Sie zum Prager Nationaltheater – lassen Sie sich von dem prunkvollen Ambiente verzaubern!

Das Nationaltheater Prag, die „goldene Kuppel an der Moldau“. Direkt an der Moldau gelegen, ist es eines der bedeutendsten Bauwerke Prags und ein wichtiges Nationalsymbol für ganz Tschechien. Das repräsentativste Theater Tschechiens ist ein Mekka für Kulturliebhaber – egal ob Oper, Ballett oder Theater, in diesem einzigartigen Ambiente wird jeder Besuch zu einem wahren Genuss!

3.Tag ______________________________________________________________________________________________________Nach dem Frühstück haben Sie die Möglichkeit bei einer halbtägigen Stadtbesichtigung mit RL unter anderem die auf dem Prager Berg Hradschin gelegene Prager Burg zu sehen. Nachmittag zur freien Verfügung. Abschiedsabendessen in einem typischen Altstadtrestaurant.4.Tag ______________________________________________________________________________________________________Rückreise über Marienbad, hier ca. 1,5 h Mittagspause.

KÖGEL TOURISTIK GMBH & CO.KG · Herrenlandstraße 6678315 Radolfzell · Telefon 07732-80050 · www.koegel-touristik.de

T O U R I S T I K

IM PreIS eNTHAlTeN: n Fahrt und alle Transfers im beque-

men Fernreisebusn 3x ÜF im 4****-Hotel DUO

(landes kategorie), alle Zimmer mit Bad oder DU/WC (http://german.janhotels.cz/duo-hotel-prag)

n 1x Abendessen im Hotel DUOn 1x Moldauschifffahrt mit Mit-

tagsbuffetn 1x Abendessen in der Altstadtn Falls gebucht: 1x eintrittskarte

Nationaltheater, sehr gute Kat.: 1. Balkon, 1. etage

n 2x Halbtages-Stadtführungenn Falls gebucht: 1x Begleitung zum

National theatern 1x Begleitung zum Abendessen in

der Prager AltstadtNicht im obigen Leistungsblock genann-te Eintritte nicht inbegriffen.

Abf.-Route(A): Radolfzell P - Geisingen P+M - Bad Dürrheim P - Böblingen - Ditzingen Abf.-Route(B): Freiburg - Titisee - Bad Dürrheim P Abf.-Route(C): Radolfzell P - Überlingen - Markdorf P - Ravensburg P - Bad Waldsee P - Biberach P - Ulm

WIRKLICH NUR

Termin 29.4. E 379,–EZ-Zuschlag E 69,–

E 349,-p.P.ab

Nationaltheater Prag: La Traviata von Giuseppe Verdi

Carmen von Georges BizetPrag für den Kenner und Genießer!

4 Tage: 22.-25.3.2016 (A+B) la Traviata 29.4.-2.5.2016 (C) Carmen

Im 4****- Hotel mit

bester Metroanbindung!

Haben Sie eine Frage? Dann schreiben Sie uns: [email protected]

LESERfRAGEN

Page 40: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

40 takt | winter 2015-2016

Franz Liszt 1811 – 1886

les PréluDes

Robert Schumann 1810 – 1856

violinkonzert D-Moll woo 23In kräftigem, nicht zu schnellem Tempo (alla breve) Langsam Lebhaft, doch nicht zu schnell

* Pause *

Peter I. Tschaikowski 1840 – 1893

syMPhonie nr. 5 e-Moll oP. 64Andante – Allegro con anima Andante cantabile, con alcuna licenza Allegro moderato Andante maestoso – Allegro vivace

AnfangPhilharMonisches konzert

Edoardo Zosi Violine Evan Christ dirigent

IM

Page 41: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 41

Freitag, 19. Februar 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo C

Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 120 Min.Karten: 48 ∙ 38 ∙ 28 ∙ 18 Euro | Inklusive kostenlose -Benutzung zum Konzert

hinweis: Die in der Saisonbroschüre für diesen Tag angekündigte Öffentliche Generalprobe kann leider nicht stattfinden.

volksnah

PhilharMonisches konzert

Vier Elementeles PréluDes

Franz Liszt gilt als Inbegriff des Virtuosen und als Weltbürger im Goetheschen Sinne. Als Hofkapellmeister im provinziellen Weimar schockierte und faszinierte er seine Zeitgenossen mit revolutionären Werken etwa von Berlioz oder Wagner, vor allem aber mit eigenen Kompositionen, deren Wucht und Farbigkeit noch heute beeindruckt.Unter den zwölf Sinfonischen Dichtungen wurde Les Préludes (1848) berühmt und gefährlich populär erst als Vorspann zu den Rundfunk-Siegesmeldungen im Dritten Reich – ein Stück Ideologiegeschichte, die völlig unberechtigt an dem Werk klebt. Liszt hatte es ursprünglich als Vorspiel zu seinem Chorwerk Die vier Elemente entworfen, das allerdings unveröffentlicht blieb. Als er das Stück dann separat als

Tatsächlich treffen in der Dichtung wie in der Komposition lyrische und kämpferische Aspekte aufeinander.

Sinfonische Dichtung herausgab, schien ihm nachträglich ein Programm vonnöten, und Lamartines poetische Meditation Les Préludes passte ins Konzept. Tatsächlich treffen in der Dichtung wie in der Komposition lyrische und kämpferische Aspekte aufeinander. Konkreter allerdings sind die Zusammenhänge nicht, und der Bezug zu den vier Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft wäre ebenso geeignet gewesen.Liszts Konzept für die Form der Sinfonischen Dichtung war es, die Mehrsätzigkeit der Sinfonie in einer durchgehenden Komposition zusammenzufassen und dabei gegensätzliche Abschnitte durch Varianten desselben Motivmaterials zu verbinden. So wachsen und wandeln sich auch in Les Préludes wenige Motivzellen zu einem eindrucksvollen, in sich ungemein vielfältigen Drama.

Kerstin Klaholz

Page 42: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

42 takt | winter 2015-2016

Opus eines Wahnsinnigenviolinkonzert

Dass Robert Schumann überhaupt ein Violinkonzert geschrieben hat, dürfte nicht allzu vielen Klassikfans bekannt sein. Tatsächlich verweilte das Werk seit seiner Entstehung im Jahre 1853 über lange Zeit im Dornröschenschlaf. Joseph Joachim, von dem die Anregung zur Komposition ausgegangen war, konnte das Konzert zu Lebzeiten Schumanns nicht mehr aufführen. Nach dessen Tod in der Nervenheilanstalt Endenich 1856 verschwand das Konzert in der Versenkung; wohl auch deshalb, weil Clara Schumann den Kontrast des tänzerisch-heiteren Schlusssatzes zur Katastrophe der letzten Lebensjahre ihres Mannes als zu schmerzlich empfand. Nachdem auch Joachim Vorbehalte hinsichtlich der musikalischen Substanz geäußert hatte, blieb das Werk unter Verschluss. Erst 1937 kam es mit dem Solisten Georg Kulenkampff und den Berliner

Philharmonikern unter Leitung von Karl Böhm zur Uraufführung. Hans Pfitzner äußerte hierzu: »Es kann keine Rede davon sein, dass dieses Violinkonzert das Werk eines Wahnsinnigen sei. […] Und man muss auch Joachim darin unrecht geben, dass er sagt, der Violinpart sei undankbar. Allerdings ist er enorm schwer, aber es entstehen gelegentlich Klangwirkungen, die geradezu neu sind und jeden Virtuosen-Geiger interessieren müssen …«. Dennoch setzten sich weiterhin nur wenige Geiger für das Werk ein. Erst seit dem 200. Geburtstag des Komponisten im Jahre 2010 und im Zuge seiner kompositorisch-ästhetischen Neueinschätzung findet das Violinkonzert die ihm gebührende, vorurteilsfreie Bewertung.

Karin martensen

Das Werk blieb unter Verschluss.

undankbar

eDoarDo zosi wurde 1988 in Mailand geboren. Sein Studium absolvierte er am Con-servatorio di Milano und schloss dieses 2005 mit Auszeichnung ab. Zur gleichen Zeit war er Schüler des berühmten Violinisten Sergej Kry-low. Sein Debüt als Solist gab Zosi 1995 in der renommierten Mailänder Sala Verdi und kon-

zertierte daraufhin in den bedeutendsten Sälen Italiens. Zosi gewann in zahlreichen Wettbewerben den ersten Preis, so 2003 im internatio-nalen Violinwettbewerb Viotti Valsesia als jüngster Teilnehmer. 2005 bis 2007 wurde er in Lausanne von Pierre Amoyal unterrichtet. Es folgten Studien bei Salvatore Accardo an der Accademia Stauffer in

Cremona und an der Accademia Chigiana in Siena. Sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern gab Zosi 2004 mit Tschaikowskis Vio-linkonzert. Weitere Solo-Auftritte führten ihn unter anderem zum Deutschen Kammerorchester, zur Camerata Lausanne, den Berliner Symphonikern, den Stuttgarter Philharmonikern, der Württembergi-schen Philharmonie Reutlingen und dem Orchestra della Svizzera Ita-liana. Zu den Künstlern, mit denen er zusammenarbeitet, gehören nebst anderen Dimitri Sitkovetski, Fazil Say, Antonio Meneses und Muhai Tang. Zurzeit unterrichtet er Violine am Conservatorio Gia-como Puccini in La Spezia. Edoardo Zosi spielt auf einer Santo Sera-fino-Violine aus dem Jahr 1745, die ihm von der Pro Canale Stiftung Mailand zur Verfügung gestellt wird.

PhilharMonisches konzert

Page 43: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 43

furchtlosDie Seele vergiftetsyMPhonie nr. 5

Tschaikowskis 5. Symphonie stammt aus dem Jahr 1888, einer Zeit, über die sein Bruder Modest Folgendes berichtet: »Im Laufe derselben verwirklichen sich seine kühnsten Träume von Ruhm; er erreichte einen materiellen Wohlstand und eine allgemeine Achtung, wie sie nicht vielen Künstlern bei Lebzeiten zuteil werden. Argwöhnisch und bescheiden, hört er nicht auf zu staunen und sich zu freuen, dass er in der Fremde und in Russland bedeutend mehr Teilnahme erfährt, als er erwartet hatte. Nicht mehr und nicht weniger physisch gesund, als zuvor [...] scheint er ein Musterbeispiel auf Erden möglichen Glückes zu sein – und ist doch unglücklicher als je.«So zweifelt Tschaikowski zum Beispiel oft an seinen schöpferischen Möglichkeiten. Wie wenig solche selbstquälerischen Zweifel angebracht waren, zeigt nicht nur der außergewöhnliche Erfolg seiner ersten Tournee als Dirigent zu Beginn des Jahres 1888, sondern auch die Geschwindigkeit und Leichtigkeit, mit denen er nach seiner Rückkehr nach Russland im Sommer seine beiden neuen musikalischen Vorhaben, die 5. Symphonie und die Hamlet-Ouvertüre, verwirklichte. Zur Skizzierung der Symphonie benötigte er nur etwa einen Monat, und die sich anschließende Instrumentierung war ebenfalls nach kurzer Zeit abgeschlossen. Am 5. November desselben Jahres fand die Uraufführung der beiden Werke in St. Petersburg statt;

Tschaikowski dirigierte dieses Konzert der Philharmonischen Gesellschaft selbst und konnte für seine Symphonie einen beachtlichen Erfolg verbuchen. Was Tschaikowskis eigenes Werturteil über seine 5. Symphonie betrifft, so ist bekannt, dass er sie weniger hoch einschätzte als seine vierte, obgleich gerade sie es (neben der 6. Symphonie »Pathétique«) war, die seinen Namen später in der ganzen Welt berühmt machte.Die 5. Symphonie Tschaikowskis wird oft mit dem Beinamen »Schicksalssymphonie« versehen, und in der Tat scheinen einige Bemerkungen über sie in einem Notizbuch des Komponisten diese Bezeichnung zu rechtfertigen. Wie Tschaikowski über den für ihn so wesentlichen Begriff des Schicksals dachte, der seine drei letzten Symphonien stark bestimmte, geht aus einem Brief an Frau Meck hervor, in dem er sein »Programm« der 4. Symphonie erläutert. Er sieht das Schicksal als »jene verhängnisvolle Macht, die unser Streben nach Glück nicht verwirklichen lässt, die eifersüchtig darüber wacht, dass Glückseligkeit und Friede nicht voll und wolkenlos sei, die wie Damokles Schwert über unserem Haupte hängt und ständig die Seele vergiftet. Diese Macht ist unbesiegbar und unentrinnbar. Uns bleibt nichts übrig als Ergebung und furchtlose Sehnsucht.« Musikalisch wird dieser Schicksalsgedanke als Leitmotiv in der 5. Symphonie greifbar, das in den ersten Takten der Einleitung zum 1. Satz zum ersten Mal von den tiefen Klarinetten angestimmt wird, um dann mit jeweils verändertem Ausdrucksgehalt in allen vier Sätzen wieder aufzutauchen, um so das Werk zyklisch zusammenzuschließen.

arChiVJene verhängnisvolle Macht, die unser Streben nach Glück nicht verwirklichen lässt.

evan christ wurde in Los Angeles gebo-ren und wuchs in Las Vegas auf. Nach dem Stu-dium der Mathematik und Komposition an der Harvard University absolvierte er sein Dirigier-studium bei Gert Bahner an der Hochschule für Musik in Leipzig und wurde privat Student von Christoph Eschenbach. Von 2003 bis 2005 war

er 1. Kapellmeister und Stellvertretender Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters Würzburg, gewann dort den Theaterpreis 2004 und gründete das Ensemble Apart für Zeitgenössische Musik. Von 2005 bis 2008 war er 1. Kapellmeister der Wuppertaler Bühnen und

von 2005 bis 2006 kommissarischer Generalmusikdirektor des Main-franken Theaters Würzburg. Als Gast hat Christ mit zahlreichen nam-haften Orchestern zusammengearbeitet, unter anderem mit dem Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin, dem SWR Radio-Sinfonieorche-ster Stuttgart, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken, den Nürnberger Symphonikern, dem Philharmonischen Staatsorchester Halle, dem Orchester des Staatstheaters Kassel und dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg. Evan Christ ist seit August 2008 Generalmusikdirektor am Staatstheater Cottbus und somit einer der jüngsten Generalmusikdirektoren Deutschlands. Von den Bürgern der Stadt wurde er zum »Cottbuser des Jahres 2010« gewählt.

PhilharMonisches konzert

Page 44: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

44 takt | winter 2015-2016

MeDienPartner

Partnerorganisationen

träger unD zuschussgeBer

FarbenmarktFarbengroßhandel

d a s h o t e l a m b o d e n s e e

Alle Informationen und Angebote finden Sie hier:

www.suedkurier.de/tablet

ePaperDie Region digital erlesenDie besten Tablets für das größte Lesevergnügen

* Das Paket besteht jeweils aus ePaper, dem gewählten Tablet und SK Plus für den Bezugszeitraum von mindestens 24 Monaten, ggf. zuzüglich einer einmaligen Zuzahlung. Nach Bezahlung der 24. Monatsrate geht das Gerät in Ihr Eigentum über. Die Kosten für das Printabonnement werden zusätzlich erhoben. Neukunden zahlen 34,99 €/Monat.

Für Print-Abonnenten

18,99 €monatlich mit Tablet-PC *.

Ohne Tablet-PC 7,89 €

iPad Air Sony XPERIA Z3 Tablet Compact

Samsung Galaxy Tab S 10.5

XxBTAGPRy401506z|v%:":.:!:.BILDER: PSDESIGN1, FOTOLIA/DPA

www.suedkurier.de/wetter Seite 10

DAS WETTER

Höchstwertheute Nachmittag

Tiefstwert in der Nacht auf morgen

°

°

17

6

KONSTANZ

Top-Noten fürdie Stadt-Marke

Konstanz ist eine der bekann-testen und attraktivsten Städte imLand: Das ist das Kernergebniseiner bundesweiten Befragung.Danach landet Konstanz auf Rangdrei nach Heidelberg und Frei-burg sowie vor Stuttgart. Platzfünf belegt Friedrichshafen. Be-fragte aus Baden-Württembergsetzten Konstanz sogar auf Rangzwei. Im letzten Drittel landetVillingen-Schwenningen. DasInstitut Imakomm hat 4000 Per-sonen über die 20 größten Städteim Südwesten befragt. (rau)

BLUMBERG

Kommandant erhältEhrenkreuz in Gold

Blumbergs GesamtkommandantReinhold Engesser erhielt beimNeujahrsempfang der Stadt dasEhrenkreuz in Gold des Deut-schen Feuerwehrverbands. Das istdie höchste Feuerwehr-Ehrung,sagte Kreisbrandmeister ManfredBau. Engesser, seit 1995 Gesamt-kommandant in Blumberg undseit 2002 stellvertretender Kreis-verbandsvorsitzender, habe zahl-reiche Verdienste um die Feuer-wehr. (blu)

RADOLFZELL

Naturschützer lobenLandesregierung

Der Nabu-LandesvorsitzendeAndre Baumann stellte im Rah-men der Radolfzeller Natur-schutztage der grün-roten Lan-desregierung ein gutes Zeugnisaus. Er nannte dabei die Erhö-hung der Finanzmittel für denNaturschutz, die Einrichtung desNationalparks, die neue Agrar-politik, den Ausbau der Wind-energie sowie die Novellierungender Landesumwelt- und Landes-jagdgesetze. (tol)

SINGEN

Neuer Verein willHohentwiel fördern

Ein neuer Verein aus bürgerlichenKreisen will sich verstärkt umSingens Hausberg, den Hohen-twiel, kümmern. Die Aktivenwollen Berg und Festung bessermit der Kultur und Geschichte derStadt Singen verzahnen. DerHohentwiel soll in der öffent-lichen Wahrnehmung deutlicherpositioniert werden und zum„kulturellen Leuchtturm“ werden.Rückendeckung bekommen dieBürger durch die Orte Singen undHilzingen, die Mitglied beimneuen Verein werden. (jöb)

Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, Diskusstar Robert Har-ting und die Fußball-Weltmeistervon Bundestrainer Joachim Löwsind Deutschlands „Sportler desJahres“ 2014. Das ergab die Ab-stimmung von rund 1200 Sport-journalisten am Ende einesereignisreichen Sportjahres. 700Festgäste feierten die Siegern beider Gala in Baden-Baden. Har-ting gewann die Wahl zum drit-ten Mal nacheinander. Höfl-Riesch, die ihre Karriere im Märzbeendet hatte, ist die Nach-folgerin von Speerwerferin Chris-tina Obergföll. (dpa)

Unten rechts

Noch mehr Titel

Frankfurt/Main (dpa) Der amerikani-sche Informatiker, Musiker und Schrift-steller Jaron Lanier ist mit dem Frie-denspreis des Deutschen Buchhandelsausgezeichent worden. Der 54-Jährigesei ein Pionier der digitalen Welt und ei-ner ihrer wichtigsten Kritiker, sagte derVorsteher des Börsenvereins, HeinrichRiethmüller. In der Frankfurter Pauls-kirche warnte der Preisträger vor derDatensammelwut von Konzernen, Ge-heimdiensten und Regierungen. DerPräsident des EU-Parlaments, MartinSchulz, sagte in seiner Laudatio, die Kri-tik Laniers sei nicht kulturpessimis-tisch, sondern ,,besonders erhellend".

Kommentar und Kultur

Friedenspreis fürkritischen Denker

Stockholm (dpa) Für die Entdeckungeines Navis im Gehirn erhalten dreiWissenschaftler in diesem Jahr den Me-dizin-Nobelpreis. Das norwegischeEhepaar May-Britt und Edvard Moserbekommt die eine Hälfte, der britisch-amerikanische Forscher John O’Keefedie andere. Die Preisträger habengrundlegende Strukturen unseres Ori-entierungssinns gefunden. Genau die-se Hirnteile werden bereits in einemfrühen Stadium von Alzheimer zerstört.Die höchste Auszeichnung für Medizi-ner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ichbin immer noch schockiert. Das ist sogroßartig“, sagte May-Britt Moser.

Hintergrund auf Leben und Wissen

Nobelpreis fürdrei Hirnforscher

Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könntevor allem wegen der starken Aufhei-zung der Meeresoberflächen das hei-ßeste Jahr seit Beginn der Wetterauf-zeichnungen werden. Wie die Weltor-ganisation für Meteorologie (WMO) amRande der UN-Klimakonferenz in Limamitteilte, lag die durchschnittlicheLufttemperatur über Land und Meerenvon Januar bis Oktober um 0,57 GradCelsius über dem Mittel von 14 Grad derentsprechenden Zeitperiode von 1961bis 1990. Bestätige sich die Tendenz imNovember und Dezember, werde 2014das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand beider globalen Erwärmung", warnteWMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

Das heißeste Jahrder Geschichte

Es ist ein Meilenstein in der Ge-schichte der Raumfahrt, eine echte

Meisterleistung. Irgendwo in der gi-gantischen Leere zwischen Mars undJupiter landet eine Forschungssondesanft wie ein Hubschrauber auf derOberfläche eines Kometen, der durchdas All saust. Das alles wird von Darm-stadt aus quasi blind gesteuert, ist eineuropäisches Gemeinschaftswerk undzugleich eine technische Spitzenleis-tung vom Bodensee. Denn die Strängefür Planung, Entwicklung und Kon-struktion der Sonden Rosetta und Phi-lae laufen bei Airbus DS (vormals Astri-um) in Friedrichshafen zusammen.

Europa zeigt mit dieser zehn Jahredauernden Bilderbuch-Mission, dasses mit den führenden Raumfahrt-Rie-sen USA und Russland mehr als nurmithalten kann. Man ist nicht nur Teil-nehmer, sondern Schrittmacher. Beikommenden visionären Vorhaben - et-wa einem Flug zum Mars - werden dieEuropäer wertvolles Wissen und Erfah-rung einbringen. Doch jetzt darf ersteinmal gefeiert werden. Glückwunsch!

Kommentar

R O S E T TA - M I S S IO N

Glückwunsch!

V O N A L E X A N D E R M I C H E L................................................

NATUR

Wie Bäume dieWissenschaftinspirierenLeben und Wissen

Endlich kommt die Frauenquote. Inkeinem der zehn umsatzstärksten

deutschen Dax-Unternehmen sitzengleichviele Frauen wie Männer im Auf-sichtsrat. Wenn Volkswagen und RWEbei 15 Prozent Frauenanteil he-rumkrebsen, dann lässt das tief bli-cken, wie es in deutschen Unterneh-men wirklich aussieht.

Nach Jahren guten Zuredens und ei-ner zaudernden Ex-Familienministe-rin Schröder, die den Betrieben in die-ser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sichzu wenig getan. Deshalb ist die Frauen-quote in Aufsichtsräten ein guter An-fang, die sich hoffentlich in Vorständenund Führungspositionen der Firmenfortsetzen wird. Wenn hoch qualifizier-te Frauen und Männer heute um diesePositionen konkurrieren, ziehen Frau-en zu oft den Kürzeren.

Die Frauenquote zwingt jetzt zumUmdenken. Wie sehr das die Unter-nehmen tatsächlich begriffen haben,wird sich dann in ein paar Jahren ander Anzahl von Frauen in Vorständenablesen lassen.

F R AU E N Q U O T E

Ein guter Anfang

V O N B I R G I T H O F M A N N................................................

REKORD

Eishockey imFußballstadionzieht Massen anSport

SCHÖNAU

Heimatort feiert Jogi Löwganz großSeite 10

DIENSTAG, 1. JANUAR 2015

NR. 1 | 71. JAHR | K

PREIS 1,80 EUROwww.suedkurier.de

Konstanz

U n a b h ä n g i g e T a g e s z e i t u n g i n B a d e n - W ü r t t e m b e r g

Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,ohne dass eine Frauen- oder Sportzeit-schrift eine neue Diät auf den Marktbringt. Steinzeit-Diät, vegan, regionaloder mobiles Essen: Alles ist stets neuund der letzte Schrei. Doch wirklichenSinn machen nur die wenigsten dieserDiäten. Der Ernährungswissenschaft-ler Uwe Knop bürstet gern vermeintli-che Ernährungsweisheiten gegen denStrich. Im Gespräch mit unserer Zei-

tung ruft er dazuauf, wieder mehrauf seinen eigenenKörper zu hören.„Warten Sie, bis Siewirklich Hunger ha-ben, und dann es-sen Sie das, woraufSie Lust haben undwas Sie gut vertra-gen“, empfiehlt derExperte. Der Körper

wisse selbst, was er brauche. Vegane Ernährung sei zwar moralisch

respektabel, wenn jemand keine Tiereessen wolle. Sich damit gesund zu er-nähren, sei aber nicht einfach, denn die

Gefahr von Mangelerscheinungen seigroß. Auch auf Ernährungsstudien seinur wenig Verlass. Die meisten hättenmethodische Mängel und beruhten aufThesen, Vermutungen und Spekulatio-nen. Ein Zusammenhang zwischen Es-sen und Gesundheit sei kaum nachzu-weisen. Auch die bekannte Empfeh-lung, fünfmal am Tag Obst und Gemüsezu essen, verursache vielen MenschenMagen- oder Darmbeschwerden. Mehrdazu im Interview auf Themen des Tages.

Die elf größten Diät-Irrtümer undihre Aufklärung finden Sie beiuns im Internet unter:www.suedkurier.de/skplus

Was gesunde Ernährung ausmachtExperte gibt Entwarnung bei Diä-ten-Wahn. Uwe Knop rät im gro-ßen Interview zu essen, woraufman Lust hat

Auch Süßes darfmal sein. B I L D :

A RI WA S A B I - FO T O L I A

XxBTAGPRy401506z|v%:":.:!:.BILDER: PSDESIGN1, FOTOLIA/DPA

www.suedkurier.de/wetter Seite 10

DAS WETTER

Höchstwertheute Nachmittag

Tiefstwert in der Nacht auf morgen

°

°

17

6

KONSTANZ

Top-Noten fürdie Stadt-Marke

Konstanz ist eine der bekann-testen und attraktivsten Städte imLand: Das ist das Kernergebniseiner bundesweiten Befragung.Danach landet Konstanz auf Rangdrei nach Heidelberg und Frei-burg sowie vor Stuttgart. Platzfünf belegt Friedrichshafen. Be-fragte aus Baden-Württembergsetzten Konstanz sogar auf Rangzwei. Im letzten Drittel landetVillingen-Schwenningen. DasInstitut Imakomm hat 4000 Per-sonen über die 20 größten Städteim Südwesten befragt. (rau)

BLUMBERG

Kommandant erhältEhrenkreuz in Gold

Blumbergs GesamtkommandantReinhold Engesser erhielt beimNeujahrsempfang der Stadt dasEhrenkreuz in Gold des Deut-schen Feuerwehrverbands. Das istdie höchste Feuerwehr-Ehrung,sagte Kreisbrandmeister ManfredBau. Engesser, seit 1995 Gesamt-kommandant in Blumberg undseit 2002 stellvertretender Kreis-verbandsvorsitzender, habe zahl-reiche Verdienste um die Feuer-wehr. (blu)

RADOLFZELL

Naturschützer lobenLandesregierung

Der Nabu-LandesvorsitzendeAndre Baumann stellte im Rah-men der Radolfzeller Natur-schutztage der grün-roten Lan-desregierung ein gutes Zeugnisaus. Er nannte dabei die Erhö-hung der Finanzmittel für denNaturschutz, die Einrichtung desNationalparks, die neue Agrar-politik, den Ausbau der Wind-energie sowie die Novellierungender Landesumwelt- und Landes-jagdgesetze. (tol)

SINGEN

Neuer Verein willHohentwiel fördern

Ein neuer Verein aus bürgerlichenKreisen will sich verstärkt umSingens Hausberg, den Hohen-twiel, kümmern. Die Aktivenwollen Berg und Festung bessermit der Kultur und Geschichte derStadt Singen verzahnen. DerHohentwiel soll in der öffent-lichen Wahrnehmung deutlicherpositioniert werden und zum„kulturellen Leuchtturm“ werden.Rückendeckung bekommen dieBürger durch die Orte Singen undHilzingen, die Mitglied beimneuen Verein werden. (jöb)

Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, Diskusstar Robert Har-ting und die Fußball-Weltmeistervon Bundestrainer Joachim Löwsind Deutschlands „Sportler desJahres“ 2014. Das ergab die Ab-stimmung von rund 1200 Sport-journalisten am Ende einesereignisreichen Sportjahres. 700Festgäste feierten die Siegern beider Gala in Baden-Baden. Har-ting gewann die Wahl zum drit-ten Mal nacheinander. Höfl-Riesch, die ihre Karriere im Märzbeendet hatte, ist die Nach-folgerin von Speerwerferin Chris-tina Obergföll. (dpa)

Unten rechts

Noch mehr Titel

Frankfurt/Main (dpa) Der amerikani-sche Informatiker, Musiker und Schrift-steller Jaron Lanier ist mit dem Frie-denspreis des Deutschen Buchhandelsausgezeichent worden. Der 54-Jährigesei ein Pionier der digitalen Welt und ei-ner ihrer wichtigsten Kritiker, sagte derVorsteher des Börsenvereins, HeinrichRiethmüller. In der Frankfurter Pauls-kirche warnte der Preisträger vor derDatensammelwut von Konzernen, Ge-heimdiensten und Regierungen. DerPräsident des EU-Parlaments, MartinSchulz, sagte in seiner Laudatio, die Kri-tik Laniers sei nicht kulturpessimis-tisch, sondern ,,besonders erhellend".

Kommentar und Kultur

Friedenspreis fürkritischen Denker

Stockholm (dpa) Für die Entdeckungeines Navis im Gehirn erhalten dreiWissenschaftler in diesem Jahr den Me-dizin-Nobelpreis. Das norwegischeEhepaar May-Britt und Edvard Moserbekommt die eine Hälfte, der britisch-amerikanische Forscher John O’Keefedie andere. Die Preisträger habengrundlegende Strukturen unseres Ori-entierungssinns gefunden. Genau die-se Hirnteile werden bereits in einemfrühen Stadium von Alzheimer zerstört.Die höchste Auszeichnung für Medizi-ner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ichbin immer noch schockiert. Das ist sogroßartig“, sagte May-Britt Moser.

Hintergrund auf Leben und Wissen

Nobelpreis fürdrei Hirnforscher

Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könntevor allem wegen der starken Aufhei-zung der Meeresoberflächen das hei-ßeste Jahr seit Beginn der Wetterauf-zeichnungen werden. Wie die Weltor-ganisation für Meteorologie (WMO) amRande der UN-Klimakonferenz in Limamitteilte, lag die durchschnittlicheLufttemperatur über Land und Meerenvon Januar bis Oktober um 0,57 GradCelsius über dem Mittel von 14 Grad derentsprechenden Zeitperiode von 1961bis 1990. Bestätige sich die Tendenz imNovember und Dezember, werde 2014das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand beider globalen Erwärmung", warnteWMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

Das heißeste Jahrder Geschichte

Es ist ein Meilenstein in der Ge-schichte der Raumfahrt, eine echte

Meisterleistung. Irgendwo in der gi-gantischen Leere zwischen Mars undJupiter landet eine Forschungssondesanft wie ein Hubschrauber auf derOberfläche eines Kometen, der durchdas All saust. Das alles wird von Darm-stadt aus quasi blind gesteuert, ist eineuropäisches Gemeinschaftswerk undzugleich eine technische Spitzenleis-tung vom Bodensee. Denn die Strängefür Planung, Entwicklung und Kon-struktion der Sonden Rosetta und Phi-lae laufen bei Airbus DS (vormals Astri-um) in Friedrichshafen zusammen.

Europa zeigt mit dieser zehn Jahredauernden Bilderbuch-Mission, dasses mit den führenden Raumfahrt-Rie-sen USA und Russland mehr als nurmithalten kann. Man ist nicht nur Teil-nehmer, sondern Schrittmacher. Beikommenden visionären Vorhaben - et-wa einem Flug zum Mars - werden dieEuropäer wertvolles Wissen und Erfah-rung einbringen. Doch jetzt darf ersteinmal gefeiert werden. Glückwunsch!

Kommentar

R O S E T TA - M I S S IO N

Glückwunsch!

V O N A L E X A N D E R M I C H E L................................................

NATUR

Wie Bäume dieWissenschaftinspirierenLeben und Wissen

Endlich kommt die Frauenquote. Inkeinem der zehn umsatzstärksten

deutschen Dax-Unternehmen sitzengleichviele Frauen wie Männer im Auf-sichtsrat. Wenn Volkswagen und RWEbei 15 Prozent Frauenanteil he-rumkrebsen, dann lässt das tief bli-cken, wie es in deutschen Unterneh-men wirklich aussieht.

Nach Jahren guten Zuredens und ei-ner zaudernden Ex-Familienministe-rin Schröder, die den Betrieben in die-ser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sichzu wenig getan. Deshalb ist die Frauen-quote in Aufsichtsräten ein guter An-fang, die sich hoffentlich in Vorständenund Führungspositionen der Firmenfortsetzen wird. Wenn hoch qualifizier-te Frauen und Männer heute um diesePositionen konkurrieren, ziehen Frau-en zu oft den Kürzeren.

Die Frauenquote zwingt jetzt zumUmdenken. Wie sehr das die Unter-nehmen tatsächlich begriffen haben,wird sich dann in ein paar Jahren ander Anzahl von Frauen in Vorständenablesen lassen.

F R AU E N Q U O T E

Ein guter Anfang

V O N B I R G I T H O F M A N N................................................

REKORD

Eishockey imFußballstadionzieht Massen anSport

SCHÖNAU

Heimatort feiert Jogi Löwganz großSeite 10

DIENSTAG, 1. JANUAR 2015

NR. 1 | 71. JAHR | K

PREIS 1,80 EUROwww.suedkurier.de

Konstanz

U n a b h ä n g i g e T a g e s z e i t u n g i n B a d e n - W ü r t t e m b e r g

Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,ohne dass eine Frauen- oder Sportzeit-schrift eine neue Diät auf den Marktbringt. Steinzeit-Diät, vegan, regionaloder mobiles Essen: Alles ist stets neuund der letzte Schrei. Doch wirklichenSinn machen nur die wenigsten dieserDiäten. Der Ernährungswissenschaft-ler Uwe Knop bürstet gern vermeintli-che Ernährungsweisheiten gegen denStrich. Im Gespräch mit unserer Zei-

tung ruft er dazuauf, wieder mehrauf seinen eigenenKörper zu hören.„Warten Sie, bis Siewirklich Hunger ha-ben, und dann es-sen Sie das, woraufSie Lust haben undwas Sie gut vertra-gen“, empfiehlt derExperte. Der Körper

wisse selbst, was er brauche. Vegane Ernährung sei zwar moralisch

respektabel, wenn jemand keine Tiereessen wolle. Sich damit gesund zu er-nähren, sei aber nicht einfach, denn die

Gefahr von Mangelerscheinungen seigroß. Auch auf Ernährungsstudien seinur wenig Verlass. Die meisten hättenmethodische Mängel und beruhten aufThesen, Vermutungen und Spekulatio-nen. Ein Zusammenhang zwischen Es-sen und Gesundheit sei kaum nachzu-weisen. Auch die bekannte Empfeh-lung, fünfmal am Tag Obst und Gemüsezu essen, verursache vielen MenschenMagen- oder Darmbeschwerden. Mehrdazu im Interview auf Themen des Tages.

Die elf größten Diät-Irrtümer undihre Aufklärung finden Sie beiuns im Internet unter:www.suedkurier.de/skplus

Was gesunde Ernährung ausmachtExperte gibt Entwarnung bei Diä-ten-Wahn. Uwe Knop rät im gro-ßen Interview zu essen, woraufman Lust hat

Auch Süßes darfmal sein. B I L D :

A RI WA S A B I - FO T O L I A

XxBTAGPRy401506z|v%:":.:!:.BILDER: PSDESIGN1, FOTOLIA/DPA

www.suedkurier.de/wetter Seite 10

DAS WETTER

Höchstwertheute Nachmittag

Tiefstwert in der Nacht auf morgen

°

°

17

6

KONSTANZ

Top-Noten fürdie Stadt-Marke

Konstanz ist eine der bekann-testen und attraktivsten Städte imLand: Das ist das Kernergebniseiner bundesweiten Befragung.Danach landet Konstanz auf Rangdrei nach Heidelberg und Frei-burg sowie vor Stuttgart. Platzfünf belegt Friedrichshafen. Be-fragte aus Baden-Württembergsetzten Konstanz sogar auf Rangzwei. Im letzten Drittel landetVillingen-Schwenningen. DasInstitut Imakomm hat 4000 Per-sonen über die 20 größten Städteim Südwesten befragt. (rau)

BLUMBERG

Kommandant erhältEhrenkreuz in Gold

Blumbergs GesamtkommandantReinhold Engesser erhielt beimNeujahrsempfang der Stadt dasEhrenkreuz in Gold des Deut-schen Feuerwehrverbands. Das istdie höchste Feuerwehr-Ehrung,sagte Kreisbrandmeister ManfredBau. Engesser, seit 1995 Gesamt-kommandant in Blumberg undseit 2002 stellvertretender Kreis-verbandsvorsitzender, habe zahl-reiche Verdienste um die Feuer-wehr. (blu)

RADOLFZELL

Naturschützer lobenLandesregierung

Der Nabu-LandesvorsitzendeAndre Baumann stellte im Rah-men der Radolfzeller Natur-schutztage der grün-roten Lan-desregierung ein gutes Zeugnisaus. Er nannte dabei die Erhö-hung der Finanzmittel für denNaturschutz, die Einrichtung desNationalparks, die neue Agrar-politik, den Ausbau der Wind-energie sowie die Novellierungender Landesumwelt- und Landes-jagdgesetze. (tol)

SINGEN

Neuer Verein willHohentwiel fördern

Ein neuer Verein aus bürgerlichenKreisen will sich verstärkt umSingens Hausberg, den Hohen-twiel, kümmern. Die Aktivenwollen Berg und Festung bessermit der Kultur und Geschichte derStadt Singen verzahnen. DerHohentwiel soll in der öffent-lichen Wahrnehmung deutlicherpositioniert werden und zum„kulturellen Leuchtturm“ werden.Rückendeckung bekommen dieBürger durch die Orte Singen undHilzingen, die Mitglied beimneuen Verein werden. (jöb)

Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, Diskusstar Robert Har-ting und die Fußball-Weltmeistervon Bundestrainer Joachim Löwsind Deutschlands „Sportler desJahres“ 2014. Das ergab die Ab-stimmung von rund 1200 Sport-journalisten am Ende einesereignisreichen Sportjahres. 700Festgäste feierten die Siegern beider Gala in Baden-Baden. Har-ting gewann die Wahl zum drit-ten Mal nacheinander. Höfl-Riesch, die ihre Karriere im Märzbeendet hatte, ist die Nach-folgerin von Speerwerferin Chris-tina Obergföll. (dpa)

Unten rechts

Noch mehr Titel

Frankfurt/Main (dpa) Der amerikani-sche Informatiker, Musiker und Schrift-steller Jaron Lanier ist mit dem Frie-denspreis des Deutschen Buchhandelsausgezeichent worden. Der 54-Jährigesei ein Pionier der digitalen Welt und ei-ner ihrer wichtigsten Kritiker, sagte derVorsteher des Börsenvereins, HeinrichRiethmüller. In der Frankfurter Pauls-kirche warnte der Preisträger vor derDatensammelwut von Konzernen, Ge-heimdiensten und Regierungen. DerPräsident des EU-Parlaments, MartinSchulz, sagte in seiner Laudatio, die Kri-tik Laniers sei nicht kulturpessimis-tisch, sondern ,,besonders erhellend".

Kommentar und Kultur

Friedenspreis fürkritischen Denker

Stockholm (dpa) Für die Entdeckungeines Navis im Gehirn erhalten dreiWissenschaftler in diesem Jahr den Me-dizin-Nobelpreis. Das norwegischeEhepaar May-Britt und Edvard Moserbekommt die eine Hälfte, der britisch-amerikanische Forscher John O’Keefedie andere. Die Preisträger habengrundlegende Strukturen unseres Ori-entierungssinns gefunden. Genau die-se Hirnteile werden bereits in einemfrühen Stadium von Alzheimer zerstört.Die höchste Auszeichnung für Medizi-ner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ichbin immer noch schockiert. Das ist sogroßartig“, sagte May-Britt Moser.

Hintergrund auf Leben und Wissen

Nobelpreis fürdrei Hirnforscher

Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könntevor allem wegen der starken Aufhei-zung der Meeresoberflächen das hei-ßeste Jahr seit Beginn der Wetterauf-zeichnungen werden. Wie die Weltor-ganisation für Meteorologie (WMO) amRande der UN-Klimakonferenz in Limamitteilte, lag die durchschnittlicheLufttemperatur über Land und Meerenvon Januar bis Oktober um 0,57 GradCelsius über dem Mittel von 14 Grad derentsprechenden Zeitperiode von 1961bis 1990. Bestätige sich die Tendenz imNovember und Dezember, werde 2014das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand beider globalen Erwärmung", warnteWMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

Das heißeste Jahrder Geschichte

Es ist ein Meilenstein in der Ge-schichte der Raumfahrt, eine echte

Meisterleistung. Irgendwo in der gi-gantischen Leere zwischen Mars undJupiter landet eine Forschungssondesanft wie ein Hubschrauber auf derOberfläche eines Kometen, der durchdas All saust. Das alles wird von Darm-stadt aus quasi blind gesteuert, ist eineuropäisches Gemeinschaftswerk undzugleich eine technische Spitzenleis-tung vom Bodensee. Denn die Strängefür Planung, Entwicklung und Kon-struktion der Sonden Rosetta und Phi-lae laufen bei Airbus DS (vormals Astri-um) in Friedrichshafen zusammen.

Europa zeigt mit dieser zehn Jahredauernden Bilderbuch-Mission, dasses mit den führenden Raumfahrt-Rie-sen USA und Russland mehr als nurmithalten kann. Man ist nicht nur Teil-nehmer, sondern Schrittmacher. Beikommenden visionären Vorhaben - et-wa einem Flug zum Mars - werden dieEuropäer wertvolles Wissen und Erfah-rung einbringen. Doch jetzt darf ersteinmal gefeiert werden. Glückwunsch!

Kommentar

R O S E T TA - M I S S IO N

Glückwunsch!

V O N A L E X A N D E R M I C H E L................................................

NATUR

Wie Bäume dieWissenschaftinspirierenLeben und Wissen

Endlich kommt die Frauenquote. Inkeinem der zehn umsatzstärksten

deutschen Dax-Unternehmen sitzengleichviele Frauen wie Männer im Auf-sichtsrat. Wenn Volkswagen und RWEbei 15 Prozent Frauenanteil he-rumkrebsen, dann lässt das tief bli-cken, wie es in deutschen Unterneh-men wirklich aussieht.

Nach Jahren guten Zuredens und ei-ner zaudernden Ex-Familienministe-rin Schröder, die den Betrieben in die-ser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sichzu wenig getan. Deshalb ist die Frauen-quote in Aufsichtsräten ein guter An-fang, die sich hoffentlich in Vorständenund Führungspositionen der Firmenfortsetzen wird. Wenn hoch qualifizier-te Frauen und Männer heute um diesePositionen konkurrieren, ziehen Frau-en zu oft den Kürzeren.

Die Frauenquote zwingt jetzt zumUmdenken. Wie sehr das die Unter-nehmen tatsächlich begriffen haben,wird sich dann in ein paar Jahren ander Anzahl von Frauen in Vorständenablesen lassen.

F R AU E N Q U O T E

Ein guter Anfang

V O N B I R G I T H O F M A N N................................................

REKORD

Eishockey imFußballstadionzieht Massen anSport

SCHÖNAU

Heimatort feiert Jogi Löwganz großSeite 10

DIENSTAG, 1. JANUAR 2015

NR. 1 | 71. JAHR | K

PREIS 1,80 EUROwww.suedkurier.de

Konstanz

U n a b h ä n g i g e T a g e s z e i t u n g i n B a d e n - W ü r t t e m b e r g

Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,ohne dass eine Frauen- oder Sportzeit-schrift eine neue Diät auf den Marktbringt. Steinzeit-Diät, vegan, regionaloder mobiles Essen: Alles ist stets neuund der letzte Schrei. Doch wirklichenSinn machen nur die wenigsten dieserDiäten. Der Ernährungswissenschaft-ler Uwe Knop bürstet gern vermeintli-che Ernährungsweisheiten gegen denStrich. Im Gespräch mit unserer Zei-

tung ruft er dazuauf, wieder mehrauf seinen eigenenKörper zu hören.„Warten Sie, bis Siewirklich Hunger ha-ben, und dann es-sen Sie das, woraufSie Lust haben undwas Sie gut vertra-gen“, empfiehlt derExperte. Der Körper

wisse selbst, was er brauche. Vegane Ernährung sei zwar moralisch

respektabel, wenn jemand keine Tiereessen wolle. Sich damit gesund zu er-nähren, sei aber nicht einfach, denn die

Gefahr von Mangelerscheinungen seigroß. Auch auf Ernährungsstudien seinur wenig Verlass. Die meisten hättenmethodische Mängel und beruhten aufThesen, Vermutungen und Spekulatio-nen. Ein Zusammenhang zwischen Es-sen und Gesundheit sei kaum nachzu-weisen. Auch die bekannte Empfeh-lung, fünfmal am Tag Obst und Gemüsezu essen, verursache vielen MenschenMagen- oder Darmbeschwerden. Mehrdazu im Interview auf Themen des Tages.

Die elf größten Diät-Irrtümer undihre Aufklärung finden Sie beiuns im Internet unter:www.suedkurier.de/skplus

Was gesunde Ernährung ausmachtExperte gibt Entwarnung bei Diä-ten-Wahn. Uwe Knop rät im gro-ßen Interview zu essen, woraufman Lust hat

Auch Süßes darfmal sein. B I L D :

A RI WA S A B I - FO T O L I A

XxBTAGPRy401506z|v%:":.:!:.BILDER: PSDESIGN1, FOTOLIA/DPA

www.suedkurier.de/wetter Seite 10

DAS WETTER

Höchstwertheute Nachmittag

Tiefstwert in der Nacht auf morgen

°

°

17

6

KONSTANZ

Top-Noten fürdie Stadt-Marke

Konstanz ist eine der bekann-testen und attraktivsten Städte imLand: Das ist das Kernergebniseiner bundesweiten Befragung.Danach landet Konstanz auf Rangdrei nach Heidelberg und Frei-burg sowie vor Stuttgart. Platzfünf belegt Friedrichshafen. Be-fragte aus Baden-Württembergsetzten Konstanz sogar auf Rangzwei. Im letzten Drittel landetVillingen-Schwenningen. DasInstitut Imakomm hat 4000 Per-sonen über die 20 größten Städteim Südwesten befragt. (rau)

BLUMBERG

Kommandant erhältEhrenkreuz in Gold

Blumbergs GesamtkommandantReinhold Engesser erhielt beimNeujahrsempfang der Stadt dasEhrenkreuz in Gold des Deut-schen Feuerwehrverbands. Das istdie höchste Feuerwehr-Ehrung,sagte Kreisbrandmeister ManfredBau. Engesser, seit 1995 Gesamt-kommandant in Blumberg undseit 2002 stellvertretender Kreis-verbandsvorsitzender, habe zahl-reiche Verdienste um die Feuer-wehr. (blu)

RADOLFZELL

Naturschützer lobenLandesregierung

Der Nabu-LandesvorsitzendeAndre Baumann stellte im Rah-men der Radolfzeller Natur-schutztage der grün-roten Lan-desregierung ein gutes Zeugnisaus. Er nannte dabei die Erhö-hung der Finanzmittel für denNaturschutz, die Einrichtung desNationalparks, die neue Agrar-politik, den Ausbau der Wind-energie sowie die Novellierungender Landesumwelt- und Landes-jagdgesetze. (tol)

SINGEN

Neuer Verein willHohentwiel fördern

Ein neuer Verein aus bürgerlichenKreisen will sich verstärkt umSingens Hausberg, den Hohen-twiel, kümmern. Die Aktivenwollen Berg und Festung bessermit der Kultur und Geschichte derStadt Singen verzahnen. DerHohentwiel soll in der öffent-lichen Wahrnehmung deutlicherpositioniert werden und zum„kulturellen Leuchtturm“ werden.Rückendeckung bekommen dieBürger durch die Orte Singen undHilzingen, die Mitglied beimneuen Verein werden. (jöb)

Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, Diskusstar Robert Har-ting und die Fußball-Weltmeistervon Bundestrainer Joachim Löwsind Deutschlands „Sportler desJahres“ 2014. Das ergab die Ab-stimmung von rund 1200 Sport-journalisten am Ende einesereignisreichen Sportjahres. 700Festgäste feierten die Siegern beider Gala in Baden-Baden. Har-ting gewann die Wahl zum drit-ten Mal nacheinander. Höfl-Riesch, die ihre Karriere im Märzbeendet hatte, ist die Nach-folgerin von Speerwerferin Chris-tina Obergföll. (dpa)

Unten rechts

Noch mehr Titel

Frankfurt/Main (dpa) Der amerikani-sche Informatiker, Musiker und Schrift-steller Jaron Lanier ist mit dem Frie-denspreis des Deutschen Buchhandelsausgezeichent worden. Der 54-Jährigesei ein Pionier der digitalen Welt und ei-ner ihrer wichtigsten Kritiker, sagte derVorsteher des Börsenvereins, HeinrichRiethmüller. In der Frankfurter Pauls-kirche warnte der Preisträger vor derDatensammelwut von Konzernen, Ge-heimdiensten und Regierungen. DerPräsident des EU-Parlaments, MartinSchulz, sagte in seiner Laudatio, die Kri-tik Laniers sei nicht kulturpessimis-tisch, sondern ,,besonders erhellend".

Kommentar und Kultur

Friedenspreis fürkritischen Denker

Stockholm (dpa) Für die Entdeckungeines Navis im Gehirn erhalten dreiWissenschaftler in diesem Jahr den Me-dizin-Nobelpreis. Das norwegischeEhepaar May-Britt und Edvard Moserbekommt die eine Hälfte, der britisch-amerikanische Forscher John O’Keefedie andere. Die Preisträger habengrundlegende Strukturen unseres Ori-entierungssinns gefunden. Genau die-se Hirnteile werden bereits in einemfrühen Stadium von Alzheimer zerstört.Die höchste Auszeichnung für Medizi-ner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ichbin immer noch schockiert. Das ist sogroßartig“, sagte May-Britt Moser.

Hintergrund auf Leben und Wissen

Nobelpreis fürdrei Hirnforscher

Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könntevor allem wegen der starken Aufhei-zung der Meeresoberflächen das hei-ßeste Jahr seit Beginn der Wetterauf-zeichnungen werden. Wie die Weltor-ganisation für Meteorologie (WMO) amRande der UN-Klimakonferenz in Limamitteilte, lag die durchschnittlicheLufttemperatur über Land und Meerenvon Januar bis Oktober um 0,57 GradCelsius über dem Mittel von 14 Grad derentsprechenden Zeitperiode von 1961bis 1990. Bestätige sich die Tendenz imNovember und Dezember, werde 2014das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand beider globalen Erwärmung", warnteWMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

Das heißeste Jahrder Geschichte

Es ist ein Meilenstein in der Ge-schichte der Raumfahrt, eine echte

Meisterleistung. Irgendwo in der gi-gantischen Leere zwischen Mars undJupiter landet eine Forschungssondesanft wie ein Hubschrauber auf derOberfläche eines Kometen, der durchdas All saust. Das alles wird von Darm-stadt aus quasi blind gesteuert, ist eineuropäisches Gemeinschaftswerk undzugleich eine technische Spitzenleis-tung vom Bodensee. Denn die Strängefür Planung, Entwicklung und Kon-struktion der Sonden Rosetta und Phi-lae laufen bei Airbus DS (vormals Astri-um) in Friedrichshafen zusammen.

Europa zeigt mit dieser zehn Jahredauernden Bilderbuch-Mission, dasses mit den führenden Raumfahrt-Rie-sen USA und Russland mehr als nurmithalten kann. Man ist nicht nur Teil-nehmer, sondern Schrittmacher. Beikommenden visionären Vorhaben - et-wa einem Flug zum Mars - werden dieEuropäer wertvolles Wissen und Erfah-rung einbringen. Doch jetzt darf ersteinmal gefeiert werden. Glückwunsch!

Kommentar

R O S E T TA - M I S S IO N

Glückwunsch!

V O N A L E X A N D E R M I C H E L................................................

NATUR

Wie Bäume dieWissenschaftinspirierenLeben und Wissen

Endlich kommt die Frauenquote. Inkeinem der zehn umsatzstärksten

deutschen Dax-Unternehmen sitzengleichviele Frauen wie Männer im Auf-sichtsrat. Wenn Volkswagen und RWEbei 15 Prozent Frauenanteil he-rumkrebsen, dann lässt das tief bli-cken, wie es in deutschen Unterneh-men wirklich aussieht.

Nach Jahren guten Zuredens und ei-ner zaudernden Ex-Familienministe-rin Schröder, die den Betrieben in die-ser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sichzu wenig getan. Deshalb ist die Frauen-quote in Aufsichtsräten ein guter An-fang, die sich hoffentlich in Vorständenund Führungspositionen der Firmenfortsetzen wird. Wenn hoch qualifizier-te Frauen und Männer heute um diesePositionen konkurrieren, ziehen Frau-en zu oft den Kürzeren.

Die Frauenquote zwingt jetzt zumUmdenken. Wie sehr das die Unter-nehmen tatsächlich begriffen haben,wird sich dann in ein paar Jahren ander Anzahl von Frauen in Vorständenablesen lassen.

F R AU E N Q U O T E

Ein guter Anfang

V O N B I R G I T H O F M A N N................................................

REKORD

Eishockey imFußballstadionzieht Massen anSport

SCHÖNAU

Heimatort feiert Jogi Löwganz großSeite 10

DIENSTAG, 1. JANUAR 2015

NR. 1 | 71. JAHR | K

PREIS 1,80 EUROwww.suedkurier.de

Konstanz

U n a b h ä n g i g e T a g e s z e i t u n g i n B a d e n - W ü r t t e m b e r g

Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,ohne dass eine Frauen- oder Sportzeit-schrift eine neue Diät auf den Marktbringt. Steinzeit-Diät, vegan, regionaloder mobiles Essen: Alles ist stets neuund der letzte Schrei. Doch wirklichenSinn machen nur die wenigsten dieserDiäten. Der Ernährungswissenschaft-ler Uwe Knop bürstet gern vermeintli-che Ernährungsweisheiten gegen denStrich. Im Gespräch mit unserer Zei-

tung ruft er dazuauf, wieder mehrauf seinen eigenenKörper zu hören.„Warten Sie, bis Siewirklich Hunger ha-ben, und dann es-sen Sie das, woraufSie Lust haben undwas Sie gut vertra-gen“, empfiehlt derExperte. Der Körper

wisse selbst, was er brauche. Vegane Ernährung sei zwar moralisch

respektabel, wenn jemand keine Tiereessen wolle. Sich damit gesund zu er-nähren, sei aber nicht einfach, denn die

Gefahr von Mangelerscheinungen seigroß. Auch auf Ernährungsstudien seinur wenig Verlass. Die meisten hättenmethodische Mängel und beruhten aufThesen, Vermutungen und Spekulatio-nen. Ein Zusammenhang zwischen Es-sen und Gesundheit sei kaum nachzu-weisen. Auch die bekannte Empfeh-lung, fünfmal am Tag Obst und Gemüsezu essen, verursache vielen MenschenMagen- oder Darmbeschwerden. Mehrdazu im Interview auf Themen des Tages.

Die elf größten Diät-Irrtümer undihre Aufklärung finden Sie beiuns im Internet unter:www.suedkurier.de/skplus

Was gesunde Ernährung ausmachtExperte gibt Entwarnung bei Diä-ten-Wahn. Uwe Knop rät im gro-ßen Interview zu essen, woraufman Lust hat

Auch Süßes darfmal sein. B I L D :

A RI WA S A B I - FO T O L I A

Air 2

Jetzt bestellen!

Danke!

Page 45: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 45

FRÜHZEITIG TICKETS FÜR eduart-KONZERTE SICHERN!Sehr beliebt sind die eduart-Familien- und Sitzkissenkon-zerte der Südwestdeutschen Philharmonie. So verwundert es nicht, dass die Konzerte regelmäßig ausverkauft sind. Sichern Sie sich deshalb frühzeitig Ihre Karten, damit Sie nicht ohne Sitzplatz oder -kissen bleiben!Das nächste Familienkonzert findet am 17. Januar 2016 statt. Mit der Geschichte von der »verhexten Musik« reist das Orchester nach Klanghausen, der musikalischsten Stadt der Welt. Tickets unter: Telefon 07531 900-150print@home www.philharmonie-konstanz.de. (mK)

FUNDSACHENSind Sie nach einem Konzert ohne Schirm, Brille oder Hut nach Hause gekommen? Von der Halskette bis zum Gebiss – die unglaublichsten Dinge wurden schon nach Konzertschluss gefunden. Sollte auch Ihnen mal etwas fehlen, fragen Sie doch im Intendanz-Sekretariat bei Eva Maria Seefelder unter Tel. 07531 900-811 nach, bevor Sie sich ans städtische Fundbüro wenden – vielleicht liegt »es« ja noch bei uns. (mK)

FLÜGEL LERNT FLIEGEN!Zu einem dramati-schen Zwischenfall kam es bei dem Gast-konzert am 17. Okto-ber in Frickingen, bei dem der österreichi-sche Pianist Stefan Vladar Brahms Kla-vierkonzert Nr. 2 auf

dem kostbaren Steinway-Flügel zum Besten geben sollte: Nur 90 Minuten vor Konzertbeginn bog sich die Bühne unter dem gewichtigen Flügel und dieser rollte Richtung Bühnenrand, überschlug sich und landete kopfüber zwischen Bühne und Bestuhlung! Der Adrenalinspiegel aller Anwesenden stieg rasant … zum Glück waren noch keine Zuhörer im Saal. Aller-größtes Lob und Dank an Herrn Faust, der innerhalb kürzester Zeit anreiste und den Flügel notdürftig reparierte, sodass die Besucher doch noch den Klängen von Brahms lauschen konn-ten, meisterhaft gespielt von Stefan Vladar und dirigiert von Gábor Takács-Nagy.Erstaunlicherweise war der Flügel noch bespielbar, und das Konzert konnte wie geplant stattfinden. Zwar müssen Deckel und Füße ersetzt werden, die Mechanik und die Saiten über-lebten jedoch den dramatischen Sturz – ein Beweis für die hervorragende Arbeit der weltweit berühmtesten Flügelbauer!

(mK)

kurz berichtet

MUSIK-GEWINN STATT JETONS BEIM ROULETTE»Faites vos jeux« hieß es am 8. November im Casino: Dort konnten Besucher, die zuvor von den Musikern des Circolo Quartetts aus den anwesenden Gästen ausgelost wurden, sich mit ihrem Jeton am Roulettetisch ihr Wunschstück erspielen. Das Angebot des Circolo Quartetts der Südwestdeutschen Philharmonie reichte von Musik aus der Klassik über Jazz bis zur Moderne. Dabei fanden interessante Begegnungen statt, so trafen Philip Glass und Joseph Haydn aufeinander, und jedes Musikstück wurde zum Gewinn. Ein außergewöhnliches Konzert und ein bunter Abend im wahrsten Sinne des Wortes. (mK)

NEUES FORMAT FÜR SCHULKLASSEN: DIE MASTERCLASSAm 17. Dezember startet die erste Masterclass, ein neues Format für Schulklassen der Mittel-Oberstufe. Ausgewählte Solisten der Abonnement-Konzerte treten in Klassenräumen auf, erzählen aus ihrem Alltag, spielen aus ihrem Repertoire und stehen den Schülern Rede und Antwort. Dieses Projekt bietet den Schülern die Möglichkeit, die Künstler und Künstlerinnen aus nächster Nähe kennen zu lernen und zu erfahren, welche Ziele sie mit ihrem Beruf verfolgen. Am darauf folgenden Tag besucht die Schulklasse das Konzert der Solisten und erlebt sie bei ihrem gemeinsamen Auftritt mit der Südwestdeutschen Philharmonie. Kolja Blacher, Solist und Dirigent des Philharmonischen Konzerts »Im Fluss« wird gemeinsam mit der Musikvermittlerin Lena Jaeger den Auftakt im Ellenrieder Gymnasium geben. (lJ)

fischMarktzwei

Page 46: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

Dein hörsaal für Den aBenD

Kulturticket

Eine besondere Zusammenarbeit zwischen der ASTA der Uni Konstanz und der Philharmonie macht es möglich:

Ab sofort könnt ihr, gegen Vorlage eines gültigen Studierendenausweises,

kostenlos alle Philharmonie-Konzerte besuchen.

Die Karten sind an der Abendkasse erhältlich, die in der Regel eine Stunde vor Konzertbeginn öffnet.

süDwestDeutsche PhilharMonie

Page 47: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 47eduart-konzert

Sonntag, 28. Februar 2016 | 11 Uhr | Festsaal Inselhotel KonstanzKarten: Erwachsene 12 ∙ Kinder 6 ∙ Familien 25 Euro

A Circus Symphony Ein Mitmachkonzert für Kinder ab 6 Jahren.

eduart faMilienkonzert

Manege frei für die Südwestdeutsche Philharmonie mit ihren musikalischen Artisten. In der Manege gibt es so einiges zu erleben, vom Klangzauberer über Jonglierkünstler bis hin zum Diabolotänzer. Durch das Programm führt die Zirkusdirektorin Anna Hertz. Sei gespannt und lass Dich überraschen von der musikalischen Akrobatik!

Zirkus AG des Friedrich Wöhler Gymnasiums einstudierung Klaus riedel

Anna Hertz sChausPielerinAndreas Spörri dirigentLena Jaeger KonzePt

anna hertz wurde 1977 in Berlin gebo-ren. Bevor sie von 1998 – 2002 an der Hoch-schule für Musik und Theater Hannover Schau-spiel studierte, absolvierte sie 1997 ein vierteljähriges Praktikum als Regieassistentin und Bühnenbildnerin am S.L.O. Little Theatre in Kalifornien. Von 2003 – 2006 führte sie ihr

erstes Engagement an das Theater Magdeburg. Seit der Spielzeit 2008/2009 spielt sie als Gast am Theater Konstanz, unter anderem in Don Quijote und der Dreigroschenoper unter der Regie von Wulf Twiehaus.

anDreas sPörri absolvierte seine Stu-dien Dirigieren, Trompete, Komposition an den Musikhochschulen Basel und Wien sowie an der Schola Cantorum Basiliensis. Der interna-tional tätige Orchesterdirigent gewann 1989 den Dirigentenwettbewerb »Forum junger Künstler« in Wien. Als Kulturschaffender grün-

dete er mehrere Festivals und Musikförderprogramme. Seit 2003 ist er Principal Guest Conductor des Wiener Opernball Orchester und lei-tet die Konzerte zum Neuen Jahr sowie die Wiener Sommer-Gala im KKL Luzern. Seit 2006 ist Andreas Spörri ständiger Gastdirigent des Cairo Symphony Orchestra. 2015 dirigierte Andreas Spörri in Mon-treal und Quebec die Konzerte zum Neuen Jahr.

Dienstag, 26. Januar 2016 Berchenschule

Mittwoch, 27. Januar 2016 Burgbergschule

eduart on Tour

Donnerstag, 25. Februar 2016Stephansschule

Freitag, 26. Februar 2016Haidelmoosschule

Page 48: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

48 takt | winter 2015-2016sonDerkonzert

Gérard Pesson *1958

»récréations françaises«

Betsy Jolas *1962

»Music to go«

henri Dutilleux 1916 – 2013

»ainsi la nuit«

* Pause *

Edgar Varèse 1883 – 1965

»Density 21.5«

Pierre Boulez *1925

»Derive i«Douze notations instrumentiert von Johannes Schöllhorn *1962

klang-werkstattmit dem Komponisten Johannes Schöllhorn

Samstag, 27. Februar 2016 | 19 Uhr | Eintritt frei Studio der Philharmonie Konstanz, Fischmarkt 2

Beat Fehlmann moderation

Récréations Françaises

Franz Lang dirigent

PhilharMonisches kaMMerorchester für neue MusikGabriel Ahumada, Julia Stocker FlöteErich Born KlarinetteAlexander Hanßmann oboeAnja Brandt tromPeteN.N. PosauneDessi Kepenerova, Norbert Uhl sChlagzeugKyoko Tanino, Pawel Katz ViolineMargit Bonz Viola John Wennberg ViolonCelloAlexander Kisch KontrabassAnnette Harzer, Christian Nagel KlaVier

en plus

Page 49: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 49sonDerkonzert

Wenn die französische Musik zu Anfang des 20. Jahrhunderts als Mischung aus »clarté, Eleganz, einfacher und natürlicher Deklamation« charakterisiert wurde, dann war dies auch gegen die deutsche Tradition gerichtet. In Frankreich entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Moderne, die nach einer klaren, versachlichten Klangsprache suchte und Musik auch zu ironisieren verstand. In der nächsten Generation traten dann die beiden bedeutendsten Wegbereiter der französischen Moderne auf den Plan: Olivier Messiaen und Pierre Boulez. Messiaen hat unter anderem die Verfahrensweisen rhythmischer Reihenbildung entwickelt und dies vor allem seinem Schüler Boulez vermittelt. Edgard Varèse ist als derjenige zu nennen, der die musique concrète vorantrieb, die mit real existierenden, nicht synthetisch erzeugten Klängen arbeitet. Als einer der ersten Komponisten bezog er Geräusche wie Fabriklärm in seine Musik ein. »Musique concrète instrumentale« ist eine Musik der körperlichen Erfahrung, der Klangrealistik, bei welcher die Hervorbringung eines Klangs ebenso bedeutend ist wie der Klang selbst.

Sonntag, 28.Februar 2016 | 19 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz Karten: 18 Euro ∙ ermäßigt 14 Euro

Écoutezneue Musik französischer koMPonisten

Die Erforschung von Musik und Akustik gehört zu den Aufgaben des unter anderem von Boulez gegründeten Instituts »IRCAM«. Von den beiden Pionieren der französischen Moderne führen die Wege in die Gegenwart: Während Betsy Jolas das Erbe ihres Lehrers Messiaen weiterführt, dirigiert Boulez Werke Philippe Hurels, der als Klangforscher am IRCAM zweimal arbeitete. Gérard Pesson gehört zu den Vertretern der »musique spectrale« die mit der Dekonstruktionen der Obertonreihen und der Übertragung auf Orchesterinstrumente arbeitet. Allein der vielleicht am engsten mit der französischen Literatur vertraute Henri Dutilleux steht ganz isoliert in der Reihe der französischen Moderne da.

sebastian urmoneit

élégance

franz lang wurde 1956 geboren. Er studierte an den Musik-hochschulen in Trossingen und München bei Prof. Hermann Gschwendtner. Parallel zu seinem Studium trat er seine erste Stelle am Nationaltheater Mannheim als Pauker und Schlagzeuger an. Ein Jahr später wechselte er zum SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, wo er bis heute als stellvertretender Solopauker tätig ist. Auch als Gast ist Franz Lang mit namhaften Orchestern, wie zum Beispiel den Berliner Philharmonikern und dem Gewandhaus-Orche-ster zu hören. Seine Lehrtätigkeit nahm er 1980 für sieben Jahre an der Musikhochschule in Saarbrücken auf. Seit 1999 ist Franz Lang Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen, wo er auch das Schlagzeugensemble als Dirigent leitet.

Page 50: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

Bild- und Tonaufnahmen der Konzerte durch jede Art elektronischer Geräte sind nur in Absprache und mit Genehmigung der Südwestdeutschen Philharmonie gestattet. Zuwiderhandlungen sind nach dem Leistungsschutz- und Urheberrechtsgesetz (UrhG) strafbar.

Wir bitten Mobiltelefone im Konzertsaal auszuschalten sowie während des Konzertes auf Essen und Trinken zu verzichten.

das magazin der südwestdeutsChen Philharmonie Konstanz iMPressuMherausgeber Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Fischmarkt 2, 78462 Konstanz | ausgabe Dezember 2015redaKtion Beat Fehlmann (bF), Rouven Schöll (rs), Lena Jaeger (lJ), Martina Kraus (mK) | illustrationen Susanne Smajić (25, 26, 27, 47)Fotos Reinhard Albers, Cornelius Ebmeyer, Fotolia (1, 27), Steffen Jahn, Marius James-Küttenbaum, Ilja Mess, Kay Mohrmann, Archivgestaltung albers | mediendesign | druCK Druckerei Konstanz GmbH | auFlage 61.000 Exemplare

Philharmonische Konzerte | Sonderkonzerte Kammerkonzerte | eduart-Konzerte

Stadttheater Konstanz 1

marKtstätte

FisChmarKt

Konz

ilst

rass

e

rheinsteig

R he i n

Bo

de

ns

ee

bahn

hoFP

latz

stadt-garten

haFen

Tourist- 3 Information

Südwestdeutsche Philharmonie 2

1 Kasse im Stadttheater Konzilstrasse 11, 78462 Konstanz

Mo bis Fr 10 – 19 Uhr; Sa 10 – 13 Uhr Tel.: 07531 900-150 [email protected]

2 Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz Abo- und Kartenbüro

Fischmarkt 2, 78462 Konstanz Mo bis Fr 9 – 12.30 Uhr

Tel.: 07531 900-816 | Fax: 07531 900-12816 [email protected] print@home

www.philharmonie-konstanz.de

3 Tourist-Information Konstanz Bahnhofplatz 43, 78462 Konstanz Nur Schalterverkauf

April bis Oktober: Mo bis Fr 9 – 18.30 Uhr; Sa 9 – 16 Uhr; So 10 – 13 Uhr

November bis März: Mo bis Fr 9.30 – 18 Uhr [email protected]

… und in den Ortsverwaltungen: Litzelstetten, Dingelsdorf, Dettingen-Wallhausen (Schalterverkauf, kein Tausch)

Für Konzerte auf der Insel Mainau: Mainau GmbH

Servicezentrum, 78465 Insel Mainau Tel.: 07531 303-303 print@home www.philharmonie-konstanz.de

haFen

hauPt- bahnhoF

Page 51: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

takt | winter 2015-2016 51

PrograMMÜberblick

PRINT@HOME Konzertkarten bequem von zu Hause bestellen:

philharmonie-konstanz.de

DezeMBer januar

feBruar

DezeMBer 2015Sonntag, 6. Dezember 2015 | 18 UhrBruder-Klaus-Kirche KonstanzRutter: MagnificatBeethoven: Messe in C-DurKammerchor KonstanzMichael Auer dirigentKarten: www.konstanzerkammerchor.de

Montag, 7. Dezember 2015 | 18 UhrTertianum KonstanzKammerkonzertroMantisches interMezzoAntje Stefaniak KlarinetteBerenike Derbidge ViolonCelloIva Navratova KlaVier

Sonntag, 13. Dezember 2015 | 11.15 UhrFestsaal Inselhotel KonstanzInselkonzertconcerto noël alleManDIris Anna Deckert soPranKarin Dean ViolineKatharina Vogt ViolineIrene Oesterlee ViolaIlija Andrianov ViolonCelloEkkehard Creutzburg FlöteThorsten Bleich theorbeMarkus Utz orgel

Mittwoch, 16. Dezember 2015 | 20 Uhr Abo AFreitag, 18. Dezember 2015 | 20 Uhr Abo BSonntag, 20. Dezember 2015 | 18 Uhr Abo DKonzil KonstanziM flussMozart: »Serenata notturna«Brahms: ViolinkonzertSchumann: Symphonie Nr. 3 »Rheinische«Kolja Blacher Violine und leitung

Mittwoch, 23. Dezember 2015 | 19.30 UhrTonhalle Zürich (CH)WeihnachtskonzertKevin Griffiths dirigentKarten: www.artemus.ch

januar 2016Freitag, 1. Januar 2016 | 19 UhrGraf-Burchard-Halle FrickingenNeujahrskonzertMännerchor (Claus G. Biegert einstudierung)Mine Yücel soPranSteven Ebel tenorAnna Skryleva dirigentinKarten: www.salemertal-konzerte.de

Samstag, 2. Januar 2016 | 19.30 Uhr Tonhalle Zürich (CH)NeujahrskonzertLiliana Heimberg moderationKevin Griffiths dirigentKarten: www.artemus.ch

Dienstag, 5. Januar 2016 | 20 UhrKonzil KonstanzMittwoch, 6. Januar 2016 | 20 UhrGraf-Zeppelin-Haus FriedrichshafenKarten: www.gzh.deDonnerstag, 7. Januar 2016 | 20 Uhr Abo RadolfzellMilchwerk RadolfzellFreitag, 8. Januar 2016 | 19.30 Uhr Tonhalle Zürich (CH)Karten: +41 44 422 9410Samstag, 9. Januar 2016 | 20 UhrStadthalle SingenKarten: www.stadthalle-singen.deneujahrskonzertAnna Skryleva dirigentin

Donnerstag, 14. Januar 2016 | 10 UhrDreispitz Kreuzlingen (CH)eduart-Schülerkonzert für Schweizer PrimarschulenDie verhexte MusikFelix Strasser erzählerKinderchor ParadiesHannes Reich dirigent

Samstag, 16. Januar 2016 | 18 UhrDreispitz Kreuzlingen (CH)cinéMaKevin Griffiths dirigent

Sonntag, 17. Januar 2016 | 11 UhrFestsaal Inselhotel Konstanzeduart-FamilienkonzertDie verhexte MusikFelix Strasser erzählerKinderchor ParadiesHannes Reich dirigent

Donnerstag, 21. Januar 2016 | 19.30 UhrFestsaal Inselhotel Konstanzwolfgang aM see iin teilenChristoph Nix sPreCherStefan Schilli dirigent

Freitag, 22. Januar 2016 | 19.30 UhrFestsaal Inselhotel Konstanzwolfgang aM see iiin MollSee Siang Wong KlaVierPhilipp von Steinaecker dirigent

Samstag, 23. Januar 2016 | 19.30 UhrFestsaal Inselhotel Konstanzwolfgang aM see iiiin osManienMiroir QuintettHans Helmut Straub sPreCher

feBruar 2016Montag, 1. Februar 2016 | 20.11 UhrDienstag, 2. Februar 2016 | 20.11 UhrKonzil KonstanzfasnachtskonzertTobias Bücklein dirigent

Mittwoch, 17. Februar 2016 | 21 UhrSala Verdi Mailand (I)Programm siehe 19. Februar 2016Karten: www.soconcerti.it

Freitag, 19. Februar 2016Hinweis: Die ursprünglich in der Saisonbroschüre angekündigte Öffentliche Generalprobe kann leider nicht stattfinden.

Freitag, 19. Februar 2016 | 20 Uhr Abo CKonzil KonstanzSamstag, 20. Februar 2016 | 20 UhrDr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus Trossingen Karten: www.trossingen.deiM anfang Liszt: Les Préludes Schumann: ViolinkonzertTschaikowski: Symphonie Nr. 5Edoardo Zosi ViolineEvan Christ dirigent

Dienstag, 23. Februar 2016 | 19.30 UhrMittwoch, 24. Februar 2016 | 19.30 UhrKonzert- und Kongresshaus Luzern (CH)A Circus SymphonyAndreas Spörri dirigentKarten: www.obrassoconcerts.ch

Samstag, 27. Februar 2016 | 19 UhrStudio der Philharmonie Konstanzklang-werkstattBeat Fehlmann moderationEintritt frei

Sonntag, 28. Februar 2016 | 11 UhrFestsaal Inselhotel Konstanzeduart-Familienkonzerta circus syMPhonyZirkus AG des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums SingenAnna Hertz sChausPielerinAndreas Spörri dirigent

Sonntag, 28. Februar 2016 | 19 Uhr Festsaal Inselhotel Konstanzrécréations française Philharmonisches Kammerorchester für Neue MusikFranz Lang dirigent

ände

rung

en V

orbe

halt

en

Page 52: TaktMagazin Ausgabe Winter 2015-2016

LEIDENSCHAFT FÜR SCHÖNE DINGEMARC CAIN TASCHEN IM MODE FORUM

K O N S T A N Z