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Al-Illmu al-Qayyimu Hawla Diini Allaahi [Das Wertvolle Wissen der Religion Allahs ]

Jemil Atmaca

DIE ISLAMISCHE AQIDA ................................ ................................ ................................ ............................ 3Der Glaube an Allah ................................ ................................ ................................ ................................ ....... 28Die Existenz Allahs ................................ ................................ ................................ ................................ ..... 36 Tawhid ar-Rububiyyah ................................ ................................ ................................ ................................ 46 Tawhid al-Uluhiyyah/Ibada................................ ................................ ................................ .......................... 50 Tawhid al-Asmai was Siffat ................................ ................................ ................................ ........................ 58 Tawhid al-Hakimiyyah................................ ................................ ................................ ................................ . 78 Der Irrtum der Scholastiker und Sufis hinsichtlich des Tawhid ................................ ................................ ...... 85

Der Glaube an die Engel ................................ ................................ ................................ ................................ . 91Die Charakteristiken der Engel................................ ................................ ................................ .................... 92 Die Aufgaben der Engel ................................ ................................ ................................ .............................. 96 Sind Menschen oder Engel Hhergestellt? ................................ ................................ ................................ 101

Der Glaube an die Bcher ................................ ................................ ................................ ............................ 111Der Heilige Koran ................................ ................................ ................................ ................................ ..... 116 Der Koran ist das Wort Allahs ................................ ................................ ................................ ................... 119 Das Wunder des Koran................................ ................................ ................................ ............................. 130

Der Glaube an die Propheten und Gesandten ................................ ................................ ....................... 132Die Bedeutung von Prophet (al-Nabi) und Gesandter (al-Rasul) ................................ ................................ . 140 Die Zeichen des Prophetentums (an-Nubuwwah) ................................ ................................ ...................... 151 Die Offenbarung (al-Wahiy) und seine Formen ................................ ................................ .......................... 169 Falsche Propheten ................................ ................................ ................................ ................................ ... 180 Wie die Philosophen das Prophetentum und Offenbarung errterten................................ .......................... 183 Die Autoritt des Propheten ................................ ................................ ................................ ...................... 188 Die Unfehlbarkeit der Propheten ................................ ................................ ................................ ............... 192 Tawassul mittels dem Propheten................................ ................................ ................................ ............... 222

a)Jemand anderen als Allah anzurufen, damit seine Bedrfnisses gestillt werden, wie u.a: Oh Fulan/Prophet Muhammad! Sende uns Regen und Essen hinab. ................................ ......................... 241 Der Glaube am Tag der Auferstehung ................................ ................................ ................................ .... 283Das Stadium zwischen dem Tot und der Auferstehung ................................ ................................ .............. 291

a) Das Leben im Grab ................................ ................................ ................................ ........................... 303Die Anzeichen des Jngsten Tages ................................ ................................ ................................ .......... 326 Die Belohnung und Bestrafung im Grab................................ ............................ Error! Bookmark not defined. Das Becken................................ ................................ ................................ ................................ .............. 336 Die Brcke ................................ ................................ ................................ ................................ ............... 337 Die Waage ................................ ................................ ................................ ................................ ............... 337 Die groe Frsprache................................ ................................ ................................ ............................... 337 Die Kinder der Unglubigen ................................ ................................ ................................ ...................... 337 Das Sehen Allahs ................................ ................................ ................................ ................................ ..... 337 Die Verzeihung der Snden/Bestrafungen im Jenseits ................................ ................................ ............... 337 Die Handlungen welche einem im Jenseits Nutzen bringen................................ ................................ ........ 337 Das Paradies und die Hlle existieren bereits ................................ ................................ ........................... 337 Das Paradies und die Hlle sind Endlos ................................ ................................ ................................ ... 337 Die Darstellung des Paradieses ................................ ................................ ................................ ................ 337 Die Darstellung der Hllle ................................ ................................ ................................ ......................... 337

Al-Iman getreu den Altvorderen ................................ ................................ ................................ ................ 339Die Linguistische Definition des Iman ................................ ................................ ................................ ........ 342 Die Terminologische Definition des Iman................................ ................................ ................................ ... 345 Die Zu- und Abnahme des Iman................................ ................................ ................................ ................ 395 Iman im Herzen ist nicht lediglich al-Tasdiq und Iqrar................................ ................................ ................. 425 Relation und Differenz zwischen Islam und Iman ................................ ................................ ....................... 429 Abu Hanifas Standpunkt bezglich Iman................................ ................................ ................................ ... 451

Al-Kufr und al-Dhanb getreu den Altvordern ................................ ................................ ............................. 480Die Linguistische Definition des Kufr ................................ ................................ ................................ ......... 481 Die Terminologische Definition des Kufr ................................ ................................ ................................ .... 481 Der Unglauben durch Bekrftigungen oder Handlungen................................ ................................ ............. 506 Groe und kleine Snden (al-Dhunub) ................................ ................................ ................................ ...... 519 Groe und kleine Snden in Relation ................................ ................................ ................................ ........ 529 Ahl al-Qiblah wird aufgrund einer Snde nicht zum Unglubigen ................................ ................................ 530

Die Leute der Erneuerung werden nicht exkommuniziert................................ ................................ ........... 562 Das Gebet hinter dem Ketzer oder Snder ist Gltig ................................ ................................ .................. 574

Im Namen Allahs des Allerbarmers des Allbarmherzigen

Die Islamische AqidaDer Begriff al-Aqida 1 ( ) entspriet aus der arabischen Wortwurzel al -Aqd, was so viel bedeutet, wie ein Knoten an sich zu binden/etwas fest an sich zu binden. Anknpfend darauf haben die Leute des Wissens folgende Bestimmung abgeleitet: Ma Aqada alaihi al-Qalb was das Herz mittels eines gewissenhaften Beweis umschlingen hat. Das islamische berzeugungsfundament steht weder zur Unterredung, noch ist es den niedertrchtigsten Ungewissheiten untergeben, vielmehr stimmt es mit der Natur des Menschen berein, berzeugt den Verstand und Pflanzt im Herzen die gewissenhafte Ruhe/Frieden hinein. Die islamische Aqida wird gem den gem den renommierten Wissenschaftlern der Ahlu Sunnah Wal Jammah, wie folgt definiert: At-Tasdiq ul Jazam al-Mu'tabbit lila Waqih an Dalil Qati Die Absolute berzeugung, die sich auf die Realitt sttzt und welche sich durch definitive Beweise zusammensetzt. 2 Infolgedessen basiert das berzeugungsfundament auf konkrete Beweise welch e mit der Realitt bereinstimmen, womit die absolute berzeugung im Her zen entsteht und die Handlungen der Extremitten bedingt. Ferner wird der Begriff al -Aqida auf verschiedenster Weise in den Offenbarungstexten angefhrt, wie etwa in den Worten, des Gepriesenen:"Und gebt denjenigen, mit denen ihr einen Vertrag (Aqadat ) geschlossen habt, ihren Anteil! Gewiss, Allah bleibt immer ber alles Zeuge." (Sure an-Nisa, Vers.33) D.h. einen Vertrag abzuschlieen, wo beide Seiten sich einig sind.1 2

berzeugungsfundament Ali Ibn Muhammad Ibn Ali al-Jurjani: Kitab at-Ta'rifaat

"Doch Er wird von euch fr das Rechenschaft fordern, was ihr mit Bedacht geschworen (Aqadtum) habt." (Sure al-Maida, Vers.89) Das mit Bedacht geschworen umschriebene Prdikat ist hier Aqqada/Ta 'qid, welches dann angewendet wird, wenn sich Festigkeit im Herzen befindet. Man kann in der arabische Sprache Aqada 'l-halb Das Seil ist gebunden, sagen, d.h. etwas wurde festgezogen. Der Begriff al-I'tiqad ( ) ist ein substantiviertes Verb von alAqd, welches linguistisch das Binden und Festhalten einer Sache beinhaltet. Terminologisch ist es die wahrhaftige Realitt. Wenn sie mit der Realitt bereinstimmt, ist sie Wahrhaftig und wenn sie der Realitt widerspricht, ist sie falsch. Folglich ist der I'tiqad, dass Allah, gepriesen sei Er, der alleinige Herrscher und Anbetungswrdiger ist, wahrhaftig. Und der I'tiqad der Christ en, dass Allah, der Allerhabene, der Dritte von dreien ist, falsch, weil es der Realitt diametral entgegensteht. Die Relation zur linguistischen Bedeutung ist offenkundig, nmlich, dass derjenige der in seinem Herzen ber etwas geurteilt hat, es so ist als htte er es mittels eines Seils an sich fest gebunden, sodass es ihm nicht entweicht. Ebenso ist dessen Stammform al-I'taqda, was die absolute berzeugung beinhaltet, an welche das Herz glaubt. Iman und I'tiqad sind demgem Synonyme mit derselben Bedeutung. Der Satz A'taqatdu kadhaa Ich glaube so und so, impliziert: Ich bin darber in meinem Herzen definitiv berzeugt; dies ist eine rationale berzeugung.

Das islamische berzeugungsfundament ist daher eine Angelegenheit des Wissens, welche weder Spielraum fr Ungewissheiten noch des Idschtihad 3 hergibt. Dies involviert, dass sie auf absolute Beweise aufbauen muss, wodurch die absolute Gewissheit im Herzen entsteht, indem weder Spielraum fr Vermutungen noch Zweifel sind. Denn eine berzeugung ohne Beweis stellt keine berzeugung dar. Es handelt sich erst dann um eine absolute berzeugung, wenn sie einem absoluten Beweis entspriet, welcher mit der Realitt bereinstimmt. Fehlt jedoch der Beweis, findet sich keine Absolutheit vor, wonach es sich in diesem Fall lediglich um die Besttigung einer Nachricht handelt und daher nicht als Iman betrachtet werden kann. Aus diesem Grunde ist es unerlsslich, dass die berzeugung auf einem Beweis beruht, welcher mit der Realitt bereinstimmt, wodurch eine bedingte Absolutheit vorzufinden ist. Das islamische berzeugungsfundament gliedert sich hinsichtlich der Beweisart in zwei Bereiche ein; rationaler (al -Aqliyy) und bertragener (al-Naqliyy) Natur. Der Faktor welcher darber bestimmt um welch eineForm es sich handelt, hngt vom jeweiligen Sachverhalt ab, der als Beweis fr die islamische Aqida herangezogen wird. Ist der Sachverhalt real und sinnlich3

Linguistisch/entspriet es aus der Wortwurzel Ja-Ha-Da ( ), mit der Bedeutung: Eifer, Anstrengung, Bemhung Vermgen, Ausdauer; Terminologisch/al-Kamal al-Din Ibn al-Human sagte: In der islamischen Fachterminologie bezeichnet es die Urteilsfindung eines Mudjtahid Faqih (Rechtsgelehrten), der unter Einsatz seines gesamten Vermgens zu einer speziellen Angelegenheit, wozu im Buch, in der Sunna und in dem vorhandenen Idschma (Konsens) keine absolute (Eindeutige) Aussage vorhanden ist, zu einem (im islamischen Fiqh gltigen) Resultat findet. [AtTahrir, 3:291]; Abu Hamid Muhammad al-Ghazali sagte: Wenn man so eingehend in einer Sache forscht, bis man selbst das Gefhl hat, dass man nicht mehr weiter forschen kann, d. h., dass man das Thema gnzlich erforscht hat. [Al-Mustafa min al-Illm al-Usul, 1:350]

wahrnehmbar, so ist sein Beweis definitiv rationaler und nicht bertragener Natur. Ist der Sachverhalt nicht mit den Sinnen erfassbar, so ist der ihm zugrunde liegende Beweis bertragener Natur. Allerdings ist dieser bertragene Beweis selbst sinnlich wahrnehmbar, d. h. die Tatsache, dass es sich dabei um einen Beweis handelt, fllt unter die sinnliche Wahrnehmung und wird von den Sinnen des Menschen erfasst. Somit hngt die Besttigung eines bertragenen Beweises, der fr den al -I'tiqad geeignet ist, davon ab, ob durch einen rationalen Beweis erwiesen ist, dass es sich bei ihm (wirklich) um einen Beweis handelt. Die berzeugung, dass Allah, der Segensreiche, existiert ist rationaler Natur, sowie das Muhammad Allahs Segen und Friede auf ihm der Gesandte Allahs ist und dass der Heilige Koran, die wahren Worte Allahs sind. Der Glaube an die Engel, Seine zuvor offenbarten Schriften, Seine zuvor entsandten Propheten und Gesandten, der Tag der Auferstehung, sowie die berzeugung an al-Qada wa'l Qadr im Guten wie im Schlechten, sind hingegen bertragener Natur. Im Bereich der bertragenen Beweise ist es verboten den Verstand zum Mastab seiner Untersuchung zu machen, dies weil der Verstand jene Sachen nicht wahrnehmen kann, was Impliziert, dass beispielsweise ber die Eigenschaften Allahs nachgedacht wird im Sinne der rationalen bzw. philosophischen Ebene. A uch umschreibt es den Weg der Scholastik4 die den Verstand unweigerlich zur Grundlage fr den Koran und nicht den Koran zur Grundlage fr den Verstand machten. Die Untersuchung jeder Angelegenheit fhrte bei ihnen (Scholastiker) zu einer Ansicht. Wenn sie nun zu einer Ansicht gelangt waren, gingen sie an jene Verse heran, die ihrer Ansicht zu widersprechen schienen und begannen, sie umzuinterpretieren (at Tawil). Somit war die Uminterpretation das erste Merkmal der Scholastiker. Wenn ihre Untersuchung sie dahin leitete, dass Allah ber Richtung und Ort erhaben ist, interpretierten sie jene Verse um, di e erkennen lassen, dass Er sich ber dem Himmel befindet. Ebenso interpretierten sie die Erhebung (Allahs) auf dem Thron um. Wenn ihre Untersuchung sie dahin fhrte, dass das Ausschlieen einer Richtungsbehaftung im Falle Allahs es notwendig macht, dass die Augen der Menschen Ihn unmglich sehen knnen, interpretierten sie jene Berichte um, die erwhnen, dass die Menschen Allah sehen werden. Somit war die Umi nterpretation ein Wesensmerkmal der Scholastiker, dass sie am deutlichsten von den frheren Muslimen unterschied. Die scholastische Denkweise wurde auf belste von den as Salaf al-Salihin 5 und jene Gelehrten, die Ihnen in ihrer Methodik folgten auf schrfs te verurteilt und verpnt. Dies weil der Kalam 6 eine gegenstzliche Herangehensweise darstellt, als es Allah, der Segensreiche, von uns verlangt. Die Untersuchungsmethode der muslimischen Scholastiker ist, dass sie an Allah und Seinen Gesandten Allahs Segen und Friede auf ihm und an das, womit der4

Arab. Mutakalimun: Bei allen Scholastikern stachen zwei allgemeine Merkmale hervor: Erstens: In ihren Beweisfhrungen sttzten sie sich auf die Logik und die Weiterentwicklung ihrer Thesen, nicht aber auf die sinnlich wahrnehmbaren Dinge. Zweitens: Sie pflegten die Um Interpretierung jener Koranverse, die ihren Schlussfolgerungen widersprachen 5 Lauteren Altvorderen 6 Scholastische Untersuchungsmethode

Gesandte gekommen war glaubten. Dies wollten sie nun mit rational -logischen Darlegungen beweisen. Danach begannen sie sich mit der Zeitlichkeit der Welt zu beschftigen und der Beweisfhrung, dass alle Dinge z eitlich (d. h. begrenzt) sind. Sie fingen an, diese Untersuchungen auszudehnen. Und so ffneten sich ihnen neue Themenbereiche samt all ihren Zweigfragen, die sie bis zum Ende ihrer logischen Schlussfolgerungen untersuchten. Sie untersuchten nicht etwa die Koranverse, um sie zu verstehen, wie es die Methode der ersten Muslime war und es vom Koran auch beabsichtigt ist. Vielmehr glaubten sie daran und begannen, Beweise fr das aufzustellen, was sie aus diesen Versen verstanden haben. Dies war der eine Aspekt ihrer Untersuchungen. Was den zweiten Aspekt anbelangt, nmlich die Betrachtung der mehrdeutigen Koranverse (Mutaschabihat), so gaben sich die Scholastiker mit dem Allgemeinverstndnis dieser Verse ohne detaillierter Untersuchung nicht zufrieden. Sie gingen allen Versen nach, zwischen denen ein Widerspruch auftreten knnte, wie die Frage von Zwang und freiem Willen oder jene Verse, die eventuell auf eine Verkrperung Allahs, des Erhabenen, schlieen lieen und stellten diese zusammen. Sie lieen ihrem Verstand darber freien Lauf und wagten, was niemand auer ihnen gewagt hat. Auf diese Weise fhrte das Erheben des Verstandes zur Grundlage fr den Koran zu Fehlern bei der Untersuchung selbst und bei dem, was untersucht wurde. Imam Abu'l Mudthaffar al-Sam'ani(gest. 498 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte: Wahrlich sie machen ihren Verstand zu Rufern zu Allah und sie nehmen ihn als eine Art Gesandten bezglich dem, was zwischen ihnen ist. Wenn also jemand sagt: Niemand ist der Anbetung wrd ig auer Allah und mein Verstand ist der Gesandte Allahs, so ist es nicht verwerflich, im Sinne seiner Bedeutung dies den Leuten des Kalam zuzuschreiben. 7 Htten sie aber den Koran zur Grundlage fr die Untersuchung gemacht und den Verstand auf den Koran aufbauen lassen, wren sie nicht diesen Irrtmern verfallen. Imam Malik Ibn Anas al-Asbahi(gest. 179 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte: Wer auch immer die Religion mittels Kalam erlernen will, der wird abweichen, und wer auch immer nach Vermgen mittels Quantitt strebt, der wird ruiniert sein, und wer auch immer nach al -Hadithu l-Gharib strebt, der wird ein Lgner.8 Imam Muhammad Ibn Idris ash-Schafii (gest. 204 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte: Ich habe mit niemandem diskutiert, indem ich Kalam benutzte, auer ein einziges Mal, und ich bitte Allah um Vergebung darum. 9 Imam Abu Abdullah Ahmad Ibn Hanbal(gest. 241 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte: Wahrlich, jemand von Kalam wird nie Erfolg haben, niemals.

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Ismail Ibn al-Fadl: al-Hudscha, 83:Alif. Al-Harawi: Dhammu'l-Kalam, Qaf:173:Alif 9 Muhammad Ibn Ahmad adh-Dahabi: Siyaar A'lam al-Nubala, 10:30

Und du wirst niemals jemanden sehen, der sich in Kalam vertieft, auer es gibt Fulnis in seinem Herzen. 10 Imam Abu Muhammad al-Farra al-Baghawi (gest. 516 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte: Die Gelehrten der Leute der Sunnah sind sich einig ber das Verbot von Streit, Diskussion und ber die Anwendung anderer von Kalam- Diskussionen und ihrer Erlernung. 11 Die islamischen Aqida ist der Iman an Allah, den Segensreichen, Seine Engel, Seine Bcher, Seine Gesandten, Seine Abrechnung am Tag des Gerichts und an al -Qada und al-Qadr das sowohl das Gute als auch das Schlechte von Allah, dem Erhabenen, Stammen zu glauben. Die islamische Aqida Gliedert sich in zwei Bereiche auf; zum einem dessen Grundlagen (Usul al-Aqida), wie der Glaube an Allah, den Segensreichen, Seine Enge l, Seine Bcher etc.; und dessen Abzweigungen (Furu al-Aqida), wie der Glaube an die Bestrafung im Grab, an die groe Frsprache des Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm etc. Den Diener Allahs ist es auferlegt worden die Glaubensinhalte im Herzen ohne jeglichen Zweifel zu verinnerlichen, dies durch die Zunge bezeugen und entsprechend dieser verknoteten berzeugung mit den Extremitten zu handeln. Allah, der Allerhabene, sagt:"Dies ist (ganz gewiss) das Buch (Allahs), das keinen Anlass zum Zweifel gibt, (es ist) eine Rechtleitung fr die Gottesfrchtigen, die an das Verborgene glauben und das Gebet verrichten und von dem ausgeben, was Wir ihnen beschert haben und die an das glauben, was auf dich und vor dir herabgesandt wurde, und die mit dem Jenseits fest rechnen." (Sure al-Baqara, Vers.2-4) "Ihr, die ihr glaubt! Glaubet an Allah, an Seinen Gesandten, an das Buch, das auf seinen Gesandten herabgesandt wurde und an das Buch, das davor herabgesandt wurde. Und wer sich von den Glauben an Allah, Seine Engel, Seine Bcher, Seine Gesandten und den Jngsten Tag abkehrt, der ist wahrlich weit in die Irre gegangen." (Sure An-Nisa, Aya.136)

Jene angefhrten Angelegenheiten sind solche, an d er jeder Mensch berzeugt (alI'tiqad) sein muss, sofern er im Jenseits zu den Erretteten gehren w ill. Der Itiqad an Allah, den Segensreichen, Seine Engel, Seine Bcher, Seine Gesandten und an den Jngsten Tag werden Explizit im Heiligen Koran erwhnt, welche r sie mit Namen und Inhalt Eindeutig ausfllt. Ausschlielich diese fnf Angelegenheiten wurden im Heiligen Buch angefhrt, jedoch in der authentischen Sunnah wird die Verbindliche berzeugung an al-Qadar angefhrt, welche von Umar Ibn al-Khattab Allahs Wohlgefallen auf ihm , wie folgt berichtet wird: [...]und dass du an al -Qadar

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Yusuf Ibn Abd al-Barr: Dschami Bayanu l-'Ilm wa Fadlihi, 2:95 Sharh as-Sunnah, 1:216.

glaubst, im Guten wie im Schlechten. 12Andere wiederum legen die Sulen der islamischen Aqida auf sieben fest. Imam Sadr al -Din Abul Hasan Ali Ibn Abi al-Izz alHanafi (gest. 792 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein darlegte: Abu Talib al-Makki meint das die Grundstze des berzeugungsfundaments sieben sind d.h. die in jenen zwei Versen angefhrten fnf (Grundstze) und der Iman an die Vorkenntnis Allahs (al-Qadar) und der Iman an Paradies und Hlle. Dies ist Korrekt. Sie sind bewiesen durch eindeutige und authentische Texte. 13 Mit al-Qadar im Guten wie im Schlechten in diesem Kontext ist das Wissen Allahs gemeint und nicht der Zwillingsbegriff al -Qada wa al-Qadar, der in seiner Darstellung eine Streitfrage darstellt. Der Zwillingsbegriff al -Qada wa al-Qadar mit dieser Benennung und Bedeutung war in der Epoch e der edlen Prophetengefhrten Allahs Wohlgefallen auf ihnen berhaupt nicht bekannt, weil keine einzige authentische Textstelle ihn in dieser Bezeichnung und Bedeutung anfhrt. Dessen Frage begann erst zu Beginn der Tabiin14 Epoche. Diejenigen die diese Frage aufwarfen und zu einem Untersuchungsthema gestalteten, waren die muslimischen Scholastiker (al-Mutakalimun). Zuvor war diese streitige Angelegenheit nicht gegeben. Doch die berzeugung an al -Qada wa al-Qadar im Sinne der Bedeutung wie sie in Offenbarungstexten auftauchen ist fr allerlei bindend. Der Segensreiche, sagt bezglich dem al-Qada:"Wa idha qada Amran fa innama yaqulu lahu kun fa yaku Wenn Er eine Sache beschliet, so sagt Er nur zu ihr: Sei!, und sie ist." (Sure al-Baqara, Vers.117) D.h. wenn Er etwas beschlossen hat, wird es ohne Verweigerung oder Verzgerung existent. "Huw-al-ladhi khalaqakum min Tininthumma qada Adschalan Er ist es, Der euch aus Lehm erschaffen hat, und dann bestimmte Er (euch) eine (Lebens -) Frist. Und eine weitere Frist ist Ihm bekannt. Ihr aber zweifelt noch!" (Sure alAnam, Vers.2) D.h. Er hat jedem Geschpf, das Er aus Lehm erschuf, eine Lebensfrist von seiner Erschaffung bis zu seinem Tod festgesetzt.

Und bezglich al-Qadar, sagt Er:"Und der Befehl Allahs ist ein qadaran maqdura." (Sure al-Ahzab, Vers.38) Dies bedeutet, es ist ein unabnderlicher Befehl und ein feststehender Entscheid. "Faqadahunna saba Samawatin." (Sure Fussilat, Vers.12) Das bedeutet, Er hat den Himmel in sieben Himmel przise vollendet.

Abu al-Hussein Asakir-ud-Din Muslim: Sahih al-Muslim, Nr.440. Scharh al-Aqida at-Tahawiya, S.248 14 Die auf die Gefhrten des Propheten (Sahaba) folgende Generation, die von ihnen unterrichtet wurden13

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Folglich ist sowohl der Begriff al-Qada als auch al-Qadar ein quivalenter Begriff, welche mehrere Bedeutungen involvieren. Al -Qada involviert unter anderem; eine Sache in Przision und Vollkommenheit zu erzeugen; eine Angelegenheit zu vollziehen; eine Sache geschehen zu lassen; eine Sache zu befehlen, sie zu vollenden; die Unabdingbarkeit einer Sache, ihr Vollzug, ihre Vollendung; eine Sache zu entscheiden und etwas definitives zu befehlen. Und al -Qadar involviert insbesondere; das Wissen Allahs; seine Planung; die zeitliche Terminierung (Ajal); die Vorbereitung und das Festlegen von bestimmten Eigenschaften in der Materie. Die Heilige Schrift und die authentischen berlieferungen haben die Begriffe in diesen Bedeutungen verwendet, worber damals keine Unstimmigkeit herrschte, weder ber die, die im Buch angefhrt wurden noch ber jene, welche in den authentischen berlieferungen aufzufinden sind. Diese Bedeutungen stehen fr einen linguistischen Ausdruck womit die rationale Untersuchung keinerlei Einflsse darauf hat. Eine Person darf nur dann als Diener Allahs angesehen werden, wenn sie an all diese fnf Dinge und an al-Qada wa al-Qadar und die daraus resultierenden Sachen mit absoluter Gewissheit glaubt. Al -Hafidh al-Imam Zain adDin Ibn Radschab al-Hanbali (gest. 795 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein fhrte bezglich der Inhalte de r Aqida folgendes aus: Allah, der Segensreiche, hat den Glauben, an diese fnf Sachen (an Allah, Seine Engel, Seine Bcher, Seine Propheten und an den Tag der Auferstehung) in verschiedenen Stellen im Heiligen Koran erwhnt, so wie in seine Wrtern: "Der Gesandte glaubt an das, was ihm von seinem Herrn herabgesandt worden ist, ebenso die Glubigen; sie alle glauben an Allah und an Seine Engel und an Seine Bcher und an Seine Gesandten." (Sure al-Baqara, Vers.285) Auch sagt er: "Es ist keine Frmmigkeit, wenn ihr eure Angesichter in Richtung Osten oder Westen wendet; Frmmigkeit ist vielmehr, dass man an Allah glaubt, den Jngsten Tag, die Engel, das Buch und die Propheten." (Sure al-Baqara, Vers.177) Und die Wrter: "Es sind diejenigen, die den Iman an das Verborgene verinnerlichen[...]" (Sure al-Baqara, Vers.3) Der Glaube an den Propheten erfordert dem Iman an all jenes, was durch die Verkndung befohlen wurde. Dies Implizier t den Glauben an die Engel, die Herabgesandten Schriften, Wiederbelebung, die gttliche Vorherbestimmung (Qadar), sowie andere Dinge, wie die Attribute Allahs, den Termin der Abrechnung, die Brcke (as -Sirat), die Waage (al-Mizan) und an das Paradies und das Hllenfeuer. Auch umfasst die Definition de s Glaubens, den Iman an al-Qadar dass sowohl das Gute und das Bse davon, von Allah stammen. 15 Die islamische Aqida darf dementsprechend nicht der geringsten Ungewissheit unterlegen sein, noch gibt es den Spielraum des Idschtihad her, dies bedingt, dass die Aqida ein einheitliches Fundament darstellt. Alle Glubigen haben an jene Sachen Iman, was Allah, der Segensreiche, und Sein Gesandter Allahs Segen und Friede auf ihm seinen Diener auferlegte. Die Aqida der Glubigen darf nicht Gespalten sein, andernfalls ahmen sie den Juden und Christen nach, welche darin

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Al-Jami al-Ulum wal-Hikam, Hadith.Nr.2

uneins waren, wodurch die verschiedenen Strmungen bzw. Sekten unter ihnen entstanden. So sagt Allah, der Allerhabene, bezglich der Einheit im Fundament:"Und gewiss diese eure Umma, ist eine einheitliche Umma und ich bin euer Herr, so handelt mit Taqwa (Gottesfurcht) gem Mir gegenber!" (Sure alMu'minun, Vers.52) "Aber sie (die Menschen) wurden untereinander uneinig und spalteten sich in Parteien, und jede Partei freute sich ber das, was si e selbst hatte." (Sure alMu'minun, Vers.53) "Und haltet insgesamt an Allahs Seil fest, und zerfallet nicht, und gedenket der Gnade Allahs gegen euch, da ihr Feinde wahret, und Er eure Herzen so zusammenschloss, dass ihr durch Seine Gnade Brder wurdet; u nd da ihr am Rande einer Feuergrube wahret, und Er euch ihr entriss. So macht Allah euch Seine Zeichen klar, auf dass ihr euch Rechtleiten lassen mget." (Sure al-Imran, Vers.103) "Und seid nicht wie jene, die gespalten und uneins sind, nachdem die deutlichen Zeichen zu ihnen kamen; und jene erwartet eine schmerzliche Strafe." (Sure al-Imran, Vers.105)

Diese Verse und Analoge ermahnen uns, dass wir uns nimmer derart spalten drfen, wie etwa die Juden und Christen es vermochten. Sie waren sich in ess enziellen Angelegenheiten des berzeugungsfundaments uneinig, was Allah, der Segensreiche, in den oben angefhrten Worten offensichtlich verdeutlicht. Die gesamte Lebensordnung, sowie die Inhalte der Aqida w urden uns vom Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm in eindeutiger Form bermittelt, was keinerlei Platz fr Vermutungen, Unklarheiten oder des eigenen Idschtihad aufwirft. Der Gesandte Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm hat uns jedes Detail der Grundlagen in deutlicher Form berbr acht, sowie verboten, Bestandteile aufzunehmen die nicht eindeutig und abschlieend sind, denn all jenes was die islamische Aqida ausmacht, wurde uns vom Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm in verstndlicher arabischen Sprache berbracht. Die Inhalte knnen nimmer verndert, ersetzt, noch etwas hinzugefgt werden, was nicht durch die Offenbarung eindeutig dargelegt worden ist; die Lebensordnung wird bis zum Tag der Abrechnung konstant bleiben. Denn Allah, gepriesen sei Er, sagt:"Und dem Gesandten obliegt nichts auer dem Verknden." (Sure al-Anbiya, Vers.54) "Jedoch, sind die Gesandten fr irgendetwas auer fr die deutliche Verkndigung verantwortlich?" (Sure an-Nahl, Vers.35)

"Und Wir schickten keinen Gesandten, es sei denn mit der Sprache seines Volkes, auf dass er sie aufklre. Dann erklrt Allah zum Irrenden, wen Er will, und leitet recht, wen Er will. Und Er ist der Erhabene, der Allweise." (Sure Ibrahim, Vers.4) "Wahrlich, zu euch sind ein Licht von Allah und ein klares Buch g ekommen." (Sure al-Maida, Vers.15)

Die Verpflichtung an Allah und den Jngsten Tag zu glauben wurde uns durch den Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm berbracht, damit Er uns zur Wahrheit leitet oder es wurde von Ihm diesbezglich nichts bermittelt. Die zweite Eventualitt ist abzuweisen. Und wenn Er Allahs Segen und Friede auf ihm bezglich der Wahrheit mit allgemeinen Wrtern sprechen wrde, welche Spielraum fr Interpretation bieten wrden, so htte Er Allahs Segen und Friede auf ihm die eindeutige Botschaft nicht Wahrhaftig berbracht. Die Edelsten von den Generationen zeugten fr Seine Allahs Segen und Friede auf ihm eindeutige Mittelung der Botschaft und des Weiteren besttigt Allah, der Segensreiche, dies in den hchsten Tnen. Derjenige der beha uptet dass der Gesandte Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm ber die Grundlagen der Religion (Usul al -Din) nicht eindeutig und mit klaren Wrtern sprach, hat gegen den Propheten Allahs Segen und Friede auf ihm gelogen. Ferner verlangt Allah, der Segensreiche, von uns Glubigen, dass die islamische Aqida ausschlielich auf Beweise beruhen darf, der jenen noch so geringsten Zweifel Erhaben ist, bzw. welcher die Eigenschaft der Gewissheit (al -Yaqin) mit sich zieht. Denn, der Allbarmherzige, prangert beispielgebend die Leute der Schrift nachdrcklich an, da sie in Angelegenheiten ihrer Aqida Bestandteile mit aufnahmen, welche lediglich Vermutungen waren bzw. welche sich nicht durch einen definitiven Beweis auszeichneten, was die absolute Gewissheit der Authentizitt nicht einschloss. Allah, der Allwissende, sagt:"Sie haben kein Wissen darber, sondern folgen nur Vermutungen." (Sure anNisa, Vers.157) "Und die meisten von ihnen folgen nur einer Vermutung. Doch ntzt die Vermutung vor der Wahrheit nichts." (Sure Yunus,Vers.36)

Dass sich das Befolgen des nicht Definitiven lediglich auf die islamische Aqida beschrnkt, wird deutlich, durch die folgenden Worte belegt:"Habt ihr nun al-Lat und al-Uzza gesehen? Und Manat, die dritte daneben? Sind euer die Shne und Seiner die Tchter? Das wre wahrhaft eine unbillige Verteilung. Es sind doch blo Namen, die ihr ihnen gabt ihr und eure Vter, fr die Allah keine Ermchtigung herabsandte. Sie folgen nur der Vermutung." (Sure an-Nagm, Vers.19-24)

"Und wenn du den meisten derer auf Erden gehorchst, fhren sie dich vom Wege Allahs in die Irre. Sie folgen nur Vermutungen." (Sure al-An'am, Vers.116) "Solche, die nicht an das Jenseits glauben, benennen die Engel mit weiblich en Namen. Jedoch sie besitzen kein Wissen hiervon. Sie gehen nur Vermutungen nach; und Vermutungen ersetzen nicht im Geringsten die Wahrheit." (Sure anNagm, Vers.27-28) "Wahrlich, es sind nur die Namen, die ihr euch ausgedacht habt - ihr und eure Vter -, fr die Allah keinerlei Ermchtigung herabgesandt hat. Sie folgen einem bloen Wahn und ihren persnlichen Neigungen, obwohl doch die Weisung ihres Herrn zu ihnen kam." (Sure an-Nagm, Vers.23)

Jene angefhrten Verse sowie Analoge wurden alleine auf Ange legenheiten der Aqida beschrnkt, ohne die islamischen Rechtsprche (Ahkam) mit einzubeziehen; denn Allah, Gepriesen sei Er, legte das Befolgen des nicht Definitiven in der Aqida als Irreleitung fest. Ebenso offenbarte Er die angefhrten Verse zur Thematik der berzeugungsgrundlagen, um dadurch jene anzuprangern, die in Angelegenheiten der Grundlagen den nicht Gewissenhaften folge leisteten. Denn Allah, der Segensreiche, hat das Befolgen des nicht Definitiven als Irrefhrung, also als Unglaube bezeichnet, welches belegt, dass es sich lediglich auf die Glaubensinhalte beschrnkt. Auerdem tadelt Er diejenigen unter den Menschen, welche ihre Aqida auf Annahmen, Vermutungen oder Unklarheiten aufbauen, was ebenso demonstriert, dass es sich lediglich auf die Aspe kte der Aqida bezieht. Somit ist jeder Diener Verpflichtend an jene Sachen Iman zu vollziehen, die Allah, der Segensreiche und sein Ehrenwerter Gesandter Allahs Segen und Friede auf ihm handfest bermittelt haben. Die Einigkeit an uns ist eine unabdin gbare auferlegte Pflicht, die wir erfllen mssen, sodass, dass Wohlgefallen Allahs in unseren Hnden liegt. Das Kriterium zur Einigkeit und das Hindernis der Uneinigkeit ist ausschlielich sich an den authentischen berlieferungen der Altvordern festzuhalten, denn sie sind jene, die vom Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm in den hchsten Worten gelobt wurden. Wahrlich jene die ihnen widersprechen sind weit in die Irre gegangen und im Jenseits werden sie mit jenen auferweckt werden, denen sie folge leisteten. Wollen wir nicht ein Teil jener sein, die mit den Edelsten dieser Gesegneten Gemeinschaft auferweckt werden? Scheich alIslam al-Mujaddid Taqiyyudin Abu' l Abbas Ahmad Ibn Taymiyyah al-Hanbali (gest. 728 n.H.) Allahs Wohlgefallen auf ihm sagte bezglich der Befolgung der lauteren Altvorderen: Wer sich die Worte der bekannten Imame von den lauteren Altvorde ren ber diese Thematik ansieht, wird feststellen da s sie diejenigen waren, welche aufgrund der authentischen Texte und ihres unve rflschten Intellektes die genauesten in der Wahrnehmung bzw. Erkennung dieser Thematik waren. Er (der Betrachter) wird erkennen, dass ihre Aussagen auf den Texten und dem Intellekt aufgebaut sind. Aus diesem Grund waren sie vereint, nicht verschieden, gef estigt,

nicht mangelhaft. Jene, welche den Altvorderen und Imamen widersprechen haben die Wirklichkeit ihrer Aussagen nicht verstanden. Genauso waren sie sich nicht im Klaren ber die Wirklichkeit der Texte und Intellektes, so gingen sie in verschiedene Richtungen und unterschieden sich (in den Meinungen) bezglich des Buches (Koran), wodurch sie wahrlich zu Gegnern des Buches wurden. Wahrlich Allah, der Allerhchste, sagt: "Und diejenigen, die sich ber das Buch streiten, befinden sich gewiss in weiter Abspaltung." (Sure al-Baqara, Vers.176) 16 Es ist von absoluter Notwendigkeit sich an den Worten der lauteren Altvorderen (as Salaf al-Salihin) zu halten, um das wahrhaftige Verstndnis ber die Lebensordnung zu erlangen. Um die Einheit zu gewhren und die Sp altung zu verhindern sind alle Glubigen angehalten, sich am Verstndnis der vier Rechtgeleiteten Kalifen 17, den lauteren Altvorderen, den vier Rechtsgelehrten und jene die ihnen in ihrer Rechtschaffenheit nacheiferten. Denn die hufigste Ursache der Spaltu ng ist die Nichteinhaltung des Gebots, sich an den wahrhaftigen Imamen der ersten drei Generationen festzuhalten, wie durch die islamische Historie eindeutig belegt ist. Stets war es so, dass jene die abwegigen Ideen entgegen den lauteren Altvorderen aufwiesen und sich von ihrem Verstndnis abwendeten, zumeist Abtrnnige oder zu Leuten der Erneurer wurden, wie die Strmungen beweisen; Mu' tazila, Kharawij, Murji'ah, Qadariyyah, Hashwiyyah, Karamiyyah, Philosophen und Scholastiker. Imam Sadr ad-Din Abu'l Hassan Ali Ibn Abi al-Izz al-Hanafi (gest. 792 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte: Al-Khallal Verzeichnet in Kitab us-Sunnah eine Aussage von Imam Muhammad Ibn Sirin durch eine einwandfreie berlieferungskette , dass diejenigen die uerst leicht zur Apostasie rotieren jene sind, die eine abwegige berzeugung und Ideen haben. Muhammad Ibn Sirin meint dass im Fall von solchen Menschen der Vers: "Und solltest du diejenigen sehen, die ber Unsere Verse lstern, so wende dich von ihn en (so lange) ab, bis sie zu einem anderen Thema bergehen " (Sure Al-Anam, Vers.68), herabgesandt wurde.18 Scheich al-Islam al-Mujaddid Taqiyyudin Abu' l Abbas Ahmad Ibn Taymiyyah alHanbali(gest. 728 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte: Der Weg der Ahlu Sunnah Wal Jammah ist die Befolgung der Handlungsweise des Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm); innerlich als auch uerlich. Und auch die Befolgung der Spuren der frheren Muslime; der Muhadjirun (Auswanderer) und der Ansar (Helfer), sowie die Befolgung des Rates des Propheten: Haltet an meiner Sunna und an der Sunna der rechtgeleiteten Khulafa (Kalifen) fest. Beit euch daran fest und gebt Acht vor ketzerischen Neuerungen, denn jede ketzerische Neuerung ist Falschheit und jede Falschheit ist eine Irreleitung vom rechten Weg. Ahlu Sunnah wei, dass die wahrhaftigsten Worte vor allen anderen Worten der Menschen, die Worte Allahs sind und sie stellen die Fhrung Muhammads

Dar'ut Ta'arudu l-Aql wa n-Naql; 2:301. Abu Bakr as-Siddiq, Umar Ibn al-Khattab, Uthman Ibn Affan, Ali Ibn Abi Talib 18 Sharh al-Aqida at-Tahawiyyah, S.265f17

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beralle anderen Fhrungen der Menschen dar. Auf Grund dess en werden sie die Leute des Buches und der Sunnah genannt. Sie werden die Leute der Gemeinschaft genannt, denn die Gemeinschaft bedeutet Vereinigung und dessen Gegensatz ist Uneinigkeit. Die Bezeichnung Jammah wurde zur Benennung der vereinten Leute selbst und al-Ijma (Konsens) ist die dritte Sule worauf sich die Leute der Sunnah bezglich des Wissens (al-Illm) und der Lebensordnung Allahs (al -Din) sttzen. An diesen drei Sulen Koran, Sunnah und Konsens wird all das, dem die Menschen innerlich und uerlich, durch Wort und Tat folgen und das jegliche Beziehung zum Glauben (al-Din) hat, gemessen. Der Konsens ist jener berprfte Konsens, der aus den rechtschaffenen Vorfahren hervorgeht, da nach ihnen die Unstimmigkeiten zunahm und die Ummah sich zerstreute.19 Die folgenden berlieferungen mssen im Lichte der zuvor genannten Dinge verstanden werden, da dies sonst fatale Resultate hervorrufen wrde und einen immensen Schaden in der Gemeinschaft anrichten w rde. So berichtet Abu Huraira Allahs Wohlgefallen auf ihm vom Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm folgenden berhmte Ausspruch: Die Juden spalteten sich in einundsiebzig oder zweiundsiebzig Gruppen (Firqah), die Christen in einundsiebzig oder zweiundsiebzig Gruppen und meine Gemeinschaft wird sind in dreiundsiebzig Gruppen spalten. 20In einer anderen Varian te von Amir Abdullah Ibn Luhay Allahs Wohlgefallen auf ihm sagte dieser: Wir waren mit Hadsch Muawija Ibn Abi Sufyan (Allahs Wohlgefallen auf ihm). Als wir in Mekka an gekommen waren, stand er nach dem Mittagsgebet auf und erzhlte uns, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sprach: Die Leute der Schrift spalteten sich in zweiundsiebzig Gruppen (Firqah). Meine Gemeinschaft wird sich in dreiundsiebzig Gruppen spalten, alle von ihnen sind im Feuer, mit Ausnahme, nmlich die Jammah. Und es werden Leute kommen, deren schlechte Triebe sie erscheinen lsst, als htten sie Tollwut. 21Und in der Variante von Abdullah Ibn Amr Allahs Wohlgefallen auf ihm heit es, dass die Menschen fragten: Was ist die Gemeinschaft (Jammah) Gesandter Allahs? Er Allahs Segen und Frieden auf ihm erwiderte: Es ist der Weg meiner Gefhrten und den Ich gegangen bin. 22

Al-Aqidat'ul Wasitiyya. Abu Dawud Sulaiman Ibn Aschath : Sunan Abu Dawud, Nr.4579; Abu Isa at-Tirmidhi bewertet dies als eine Hassan Sahih berlieferung; Ahmad Ibn Taymiyah authentifiziert diese, wie folgt: Dies ist eine authentische, sowie gesunde (Sahih) und berhmte (Mashur) berlieferung, welche in den Sunan und Masanid Sammlungen Tradiert wurde, wie in der Sunan von Abu Dawud, at Tirmidhi, anNasai und anderen. [Al-Majmoo al-Fatawa, 3:345] 21 Abu Dawud Sulaiman Ibn Aschath : Sunan Abu Dawud,, Nr.4597; Gem al-Hakim an-Naisaburi ist diese berlieferung Sahih (Gesund). Er sagte: Dies ist eine essenziele berlieferung, welches das Grundprinzip darstellt. [al-Mustadrak alaa Sahihain, 1:128); Ibn Hadschar al-Asqalani stufte diese berlieferung als Hasan (schn) ein [Al-Kashshaaf, S.63); Als Gesund (Sahih) Klassifizierten es Ahmad Ibn Taymiyyah [Al-Majmoo al-Fatawa, 3:345]; Abu Ishaq al-Schatibi al-Maliki [Al-Itisaam, 1:430]; Zainuddin al-Iraqi [Takhreej al-Ihya, 9:133]. Einige wenige wiederum erklrten diese berlieferung und hnliche als schwach, wie Ibn Hazm und Ibn al-Wazir 22 Abu Isa at-Tirmidhi Stufte dies als Hasan (schn) ein [Dschami at-Tirmidhi, Nr.2641]; Zainuddin alIraqi klassifiziert dies ebenso als Hasan [Ahkam al-Quran, 3:432; Takhreej al-Ihya, 3:284]20

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Diese und hnliche Aussagen des Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm verweisen auf die gewaltige Spaltung der Gemeinschaft, welche sich in dreiundsiebzig unterschiedliche Richtungen aufteilen wird, von denen jedoch ausschlielich eine einzige die wahrhaftig errettete Gruppe sein wird. Diese ehrenvolle berlieferung mssen wir im treffenden Kontext analysieren, da eine Fehlinterpretation schwere folgen mit sich ziehen und unntige bzw. ungerechte Spaltungen herbeifhren wrde. Beispielsweise wurde diese komplexe berlieferung von einigen verwendet, um andere anzuprangern oder zu exkommunizieren, welche z.B. den Idschtihad des ehrenwerten Imam Muhammad Ibn Abd al-Wahab, oder des ehrenwerten Scheich al-Islam Taqiyyudin Abu'l Abbas Ahmad Ibn Taymiy yah, oder des ehrenwerten Imam Muhammad Ibn Idris asch-Schafii, oder des ehrenwerten Amir al-Muminin wal Faqih Abu Abdullah Ahmad Ibn Hanbal, oder des ehrenwerten Imam fil Kufa Abu Hanifa al-Nuam Ibn Thabit al-Kufi, oder des ehrenwerten Imam fil Yathrib Malik Ibn Anas Folge leisten. Einige wenige Wissenschaftler haben jene Rechtschulen als jene angesehen von denen der Prophet Muhammad Allahs Segen und Friede auf ihm in der zuvor angefhrten berlieferung gesprochen hat. Diese Ansicht ist offensichtlich heimtckisch, wie wir noch aufzeigen werden. Es ist deshalb dringend notwendig das korrekte Verstndnis dieser berlieferung herauszukristallisieren, indem man die berlieferung im korrekten geschichtlichen Kontext versteht, welch eine ausfhrliche wisse nschaftliche Darlegung bedarf. In der berlieferung wird der Begriff al -Firqah verwendet, welches ein Lafz mushtaraq23 in der arabischen Sprache darstellt. Es ist ein Begriff (Firqah) welches mehrere Bedeutungen einschliet. Allah, der Allwissende, f hrt diesen Begriff in verschiedenen zusammenhngen, mit verschiedenen Bedeutungen im Heiligen Koran an:"Die Glubigen drfen nicht alle auf einmal ausziehen. Warum rckt dann nicht aus jeder Gruppe (Firqah) nur eine Abteilung (Taifah) aus, auf dass sie ( die Zurckbleibenden) in Glaubensfragen wohl bewandert wrden? Und nach ihrer Rckkehr knnten sie (die Zurckbleibenden) ihre (ausgezogenen) Leute belehren, damit sie sich in acht nhmen. "(Sure At-Tauba, Vers.122) Hier versehrt Allah, der Segensreiche, d en Begriff al-Firqah mit der Bedeutung einer Gruppe oder Expedition. "Und unter ihnen ist eine Gruppe (Firqah), die mit ihren Zungen die Schrift verdrehen, damit ihr denkt, dies gehre zur Schrift, obwohl es nicht zur Schrift gehrt, noch dazu sagen sie: Es sei von ALLAH, doch es ist nicht von ALLAH. Und sie verbreiten Lgen im Namen ALLAHs, whrend sie es wissen." (Sure AlImran, Vers.78) In diesem Kontext wird der Begriff al-Firqah nochmals von Allah, den Segensreichen, verwendet, jedoch im negativen Sinne. Denn Allah, der Segensreiche, verurteilt eine Gruppe von den Leuten der Schrift welche die Offenbarung verdrehten.23

Homonym d.h. eine Wortform, die fr verschiedene Bedeutungen steht

Dementsprechend ist es stets kontextbedingt, welche Bedeutung der verwendete Begriff vermittelt. In der zuvor genannten berlieferung, als der Gesandte Allahs Segen und Friede auf ihm von der Spaltung der islamischen Gemeinschaft spricht, indem sie sich in dreiundsiebzig Gruppen spalten werden; auf dieselbe Weise wie zuvor es schon mit den Juden und Christen geschah, ist es Obligat orisch, um das richtige Verstndnis der Aussage herauszukristallisieren, zu verstehen weshalb sie (Juden und Christen) sich uneins bzw. sich untereinander in verschiedenen Gruppen absonderten. Die Fragestellung muss demgem lauten; Was waren die Anlsse f r die Spaltung unter den Schriftbesitzern? Allah, der Segensreiche, verweist im Heiligen Koran in klarer Form auf jene Angelegenheiten in welcher sie sich uneins waren, was zu ihren Verderben fhrte. Angenommen sie waren sich in Angelegenheiten der berze ugungsgrundlagen uneins bedeutet dies, dass die berlieferungen des Propheten Allahs Segen und Friede auf ihm aus diesem Gesichtspunkt verstanden werden muss. Waren sie sich jedoch in den Abzweigungen uneins, wie in den Rechtsangelegenheiten, mssen si e aus jenem Gesichtspunkt verstanden werden. Dies wrde zur Folge h aben, dass der Gesandte Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm die verschiedenen Rechtschulen, wie die Hanafitische, Malikitische, Schafiitische und Hanbalitische Schule, sowie all jene anderen damit angesprochen hat. Im Heiligen Koran wurde uns an verschiedenen Stellen in detaillierter und klarer Form mitgeteilt, um welche Angelegenheiten sich der Disputder Leute der Schrift drehte, weshalb letztendlich die unterschiedlichen Strmungen unter ihnen entstanden. Allah, Gepriesen sei Er, fhrt diesbezglich folgendes aus:"Wir haben doch seinerzeit Moses die Schrift gegeben, und nach ihm weitere Gesandtenfolgen lassen. Und wir habe Jesus dem Sohn Marias die klaren Beweise gegeben und ihm m it dem heiligen Geist gestrkt. Aber wahret ihr Juden nicht immer wenn euch ein Gesandter etwas berbrachte, was nicht nach eurem Sinn war, hochmtig, und erklrtet einige fr Lgner und erschlugt andere." (Sure al-Baqara, Vers.87)

Ebenso behaupteten einige unter den Christen das Jesus Friede und Segen auf ihm der Sohn Allahs sei und einige unte r den Juden meinten, dass Esra Friede und Segen auf ihm Allahs Sohn sei Wir suchen Zuflucht bei den Segensreichen vor solchen blen, blasphemischen Gedanken:"Und die Juden sagen, Esra sei Allahs Sohn, und die Christen sagen, der Messias sei Allahs Sohn. Das ist das Wort aus ihrem Mund. Sie ahmen die Rede derer nach, die vordem unglubig waren. Allahs Fluch ber sie! Wie sind sie (doch) irregeleitet!" (Sure al-Tawba, Vers.30)

Auch waren sie sich hinsichtlich ihrer Schriften uneins:

"Und wahrlich, Wir haben Moses die Schrift gegeben, doch dann entstand Uneinigkeit ber sie und wre nicht schon zuvor ein Wort von deinem Herrn ergangen, wre bereits zwischen ihnen entschieden worden und sie befinden sich darber immer noch in bedenklichem Zweifel." (Sure Hud, Vers.110)

Einige bestritten den Tag der Auferst ehung:"Es gibt kein anderes Leben als unser Leben auf der Erde, wir sterben und wir leben, doch wir werden nicht wieder erweckt werden." (Sure al-Mu'minun, Vers.37)

Manche verneinten, dass Leben und Tod in Allah Hand liegen:"Und sie sagen: Es gibt nichts als dies unser irdisches Leben - wir sterben und wir leben - und nichts als die Zeit, die uns vernichtet. Jedoch sie besitzen darber kein Wissen; sie vermuten es nur." (Sure al-Gatiya, Vers.24)

Sie fhrten Dispute ber das Hllenfeuer:"Und sie sagen: Gewiss wird uns das Feuer nicht berhren, auer auf abgezhlte Tage! Sprich: Habt ihr etwa ein Versprechen (darber) von Allah erhalten? - Dann wird Allah Sein Versprechen bestimmt nicht brechen oder wollt ihr ber Allah (etwas) sagen, wovon ihr kein Wissen besitzt?" (Sure alBaqara, Vers.80)

Durch die angefhrten Worte, des Allerhabenen, wird in anschaulicher Form demonstriert, dass die Juden und Christen sich in ihren berzeugungsangelegenheiten (Aqida) uneins wa ren. Imam Muhammad Ibn Idris ash-Schafi'i (gest. 204 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte bezglich deren Verflschungen: Diese (Leute der Schrift) haben ihre Bcher verndert und sind in den Zustand der Leugner gefallen. Einerseits wenden sie die Lge an, die sie aus ihren eigenen Reihen (ber die eigenen Lippen) ersonnen haben, andererseits vermischen sie die von Allah offenbarten Urteile mit ihren eigenen Lgen. 24Diese Worte belegen unmissverstndlich, dass sich der Ausspruch des Gesandten Allahs Allahs Segen und Frieden auf ihm auf die Unterschiede des berzeugungsfundaments bezieht, wodurch sich die islamische Gemeinschaft sich in verschiedenen Gruppen, mit unterschiedlichen berzeugungen absplittern wird. Dies weil die Juden und Christen sich in ihren berzeugungsfragen uneins waren, weshalb sie sich untereinander abgesplitterten; aus diesem Grund bezieht sich die Ursache der Spaltung der Leute der Schrift ebenso auf die Spaltung unserer Gemeinschaft. Aus diesen genannten Ursachen haben die r enommierten Wissenschaftler es verboten, ber die Grundlagen der Religion zu diskutieren oder in solchen Angelegenheiten Meinungsunterschiede zu haben, da dies der vollkommene24

Al-Risala fi Usul al-Fiqh, S.8.

Nhrboden zur Spaltung ist. Imam Muhammad Ibn Idris ash-Schafi'i Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein notierte bezglich des Ikhtilaf 25 eine Frage, die jemand ihn stellte: Ich finde die Gelehrten, sei es in der Vergangenheit, wie auch in der Zukunft stets im Zustand des Ikhtilaf vor. Ist dieser Ikhtilaf zulssig? Er (ash-Schafi'i) erwiderte: Es sind zwei Arten des Ikhtilaf existent; Die erste Art ist jene Meinungsverschiedenheit, welche verwehrt (Haram) ist. Ein Ikhtilaf, welche seinem Wesen nach unter dieser Art fllt, ist nicht gestattet. Der Ikhtilaf bezglich der Offenbarungstexte im Buche Allahs und der Offenbarungstexte, die ber das Wort des Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm verkndet wurden, fallen ihrem Wesen nach unter diese Art. Die Meinungsverschiedenheit (Ikhtilaf) der Gelehrten bezglich Themen, ber eindeutige Offenbarungstexte (Qat'i nass) festgelegt sind, ist nicht gestattet. 26 Auerdem verbietet uns Allah, der Segensreiche, an verschiedenen Stellen, dass wir Streitgesprche ber die Grundlagen der Religion fhren:"Und haltet insgesamt an Allahs Seil fest, und zerfallet nicht[...]" (Sure al-Imran, Vers.103)

Amir al-Muminun Ali Ibn Abi Talib, Abdullah Ibn Masud, und Abu Saad al-Khudri Allahs Wohlgefallen auf ihnen sagten bezglich der Worte: "Und haltet insgesamt an Allahs Seil fest[]", folgendes: Damit ist der Koran gemeint. Andere wiederum meinten: Damit ist die Lebensordnung (al-Din) von Allah gemeint. Imam Abdullah Ibn al-Mubarak (gest. 181 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte diesbezglich: Damit ist die Jammah gemeint. Und Imam Abu Dschafar Muhammad Ibn Dscharir at-Tabari (gest. 310 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte hinsichtlich der Worte : "[...]und zerfallet nicht[...]" , folgendes: Man soll sich nicht vom Din, von Allah und den Bund den man mit ihm geschlossen hat Entfernen.27Al-Hafidh Imad ad-Din Abu Fida Ismail Ibn Kathir (gest.774 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte diesbezglich: Allah befahl ihnen in der Gemeinschaft der Muslime zu bleiben und sich nicht vo n ihr zu trennen. 28Imam Abu Abdullah al-Qurtubi al-Maliki (gest. 671 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte folgendes: Sie sollen sich nicht so spalten, wie die Juden und Christen es in ihrem Din taten[...] 29 Aus diesen Vers und den dazu gehrigen Darlegungen der renommierten Gefhrten und Imame wird unverkennbar verstndlich, dass sich das Verbot des Disputs in erster Linie auf Fragen der islamischen Aqida bezieht. Imam Yusuf Ibn Ab d al-Barr al-Maliki al-Andalus (gest. 463 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte bezglich des Disputs: Die as-Salaf al-Salihin haben es streng verboten ber Allah25 26

Meinungsverschiedenheit Al-Risala fi Usul al-Fiqh, S.560. 27 Al-Musamma Dschami al-Bayan an Ta'wil ay al-Quran 28 Tafsir al-Quran al-Adhim 29 Al-Jami' li Ahkam il-Qur'an

zu diskutieren, was seine Namen und Eigenschaften betrifft. Jedoch was den Fiqh betrifft, so waren sie sich einig darber, dass man dar ber diskutieren darf. Imam Muhammad Ibn Idris ash-Schafi'i (gest. 204 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte hinsichtlich dieser Angelegenheit: Unstimmigkeiten sind von zwei Arten: Die eine Art ist Verboten (Haram) und die andere nicht. All jenes das Allah, der Segensreiche, durch einen definitiven Beweis (Hujja h) in seinem Buch (Koran) oder durch eindeutige Verkndungen mittels Seines Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) festsetzte, so ist es Verboten fr jemanden der davon Kenntnis besitzt darin nicht bereinzustimmen. Bezglich dessen was unterschiedlich oder durch Analogie verstanden werden kann, da der Text aufgedeckt werden kann[]so lsst es den Raum fr Meinungsverschiedenheiten, anders als die eindeutigen Aussagen. 30 Die Unterschiedlichen Sekten entstehen dementsprechend aus dem Grund, da sie sich in Fragen der Grundlagen von den Altvordern unterschieden und sie sich von den eindeutigen Texten abwendeten, indem sie die Texte gem ihren Gelsten auslegen und jene eigentlichen Eindeutige Texte als mehrdeutig betrachten, um sie ihren Gelsten anzupassen. Imam Fakhr al-Din Abu Abdullah al-Razi(gest. 606 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte: Die Anhnger jeder Sekte oder Denkrichtung meinen das die Verse, d ie mit ihrer Denkrichtung bereinstimmen eindeutig und mageblich seien, hingegen sind jene Verse die die Meinung der Opposition untersttzen mehrdeutig. So wrde ein Mutazili den Vers: "Darum lass den glubig sein, der will, und den unglubig sein, der wi ll." (Sure al-Kahf, Vers.29) als eindeutig (Muhkam) und Allahs Aussage: "Und ihr werdet nicht wollen, es sei denn, das Allah will, der Herr der Welten. " (Sure at-Takwir, Vers.29) als mehrdeutig betrachten. 31Dies bezieht sich auf die Meinung der Mu'tazila des absoluten freien Willen; eine entsprechende Illustr ation dazu, gibt der von den Mu'tazila beeinflusste Abu'l Qasim al -Zamakshari zu den Versen dar:"Blicke knnen Ihn nicht erreichen[] " (Sure al-An'am, Vers.103) "An jenem Tage wird es strahlende G esichter geben, die zu ihrem Herrn schauen." (Sure al-Qiyama, Vers.22-23) Der erstere ist gem Abul Qasim ein eindeutiger und letztere r ein mehrdeutiger Vers.32 Denn sie bestreiten, dass die Glubigen Allah, den Gepriesenen, am Tag der Auferstehung Ihren Herrn Wahrhaftig (Haqiqatan) sehen werden.

Scheich al-Islam al-Mujaddid Taqiyyudin Abu' l Abbas Ahmad Ibn Taymiyyah alHanbali (gest. 728 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein legte die Zeichen dieser zweiundsiebzig fehlgeleiteten Sekten, wie folgt dar: Die Zeichen von den

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Al-Risala fi Usul al-Fiqh Al-Tafsir al-Kabir 32 Al-Kashshaaf

Leuten der Bida 33 ist, dass sie nicht den lauteren Altvorderen (Salaf) folgen. 34Und: Die Zeichen dieser Sekten d.h. die zweiundsiebzig Sekten die entgegen der Ahlu Sunnah gehen sind, dass sie den Koran, die Sunnah und den Konsens der Gelehrten verlassen. Jemand der den Koran, die Sunnah und den Konsens der Gelehrten folgt, ist einer von Ahlu Sunnah Wal Jammah. 35 In der heutigen Zeit ist es deutlich erkennbar, dass viele Muslime, andere Muslime als einer dieser irregegangen Sekten deklarieren, ohne jedoch tiefgrndiges Wissen ber diese Thematik aufzuweisen und zudem ohne klare Beweise, dass die Beschuldigten ein Bestandteil dieser Sekten sind. Solch eine niveaulose und beschmende Herangehensweise wurde von unseren Edlen Imamen nicht toleriert, wie es Imam Ahmad Ibn Taymiyyah (gest. 728 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein ausfhrlich darlegte: Bezglich der Identifizierung solcher Sekten haben viele Menschen diese Angelegenheit in ihren Werken niedergeschrieben und ihre Namen, Ansichten und Lehren verzeichnet. Doch der Gesichtspunkt, dass durch sie eine spezifisch genannte Sekte von den zweiundsiebzig abweichenden Sekten ist, muss belegt werden. Gedenket dara n das Allah, der Segensreiche, verbot ber etwas sich zu uern ohne Kenntnis, insbesondere in Angelegenheiten wie diese. Allah, der Segensreiche, sagt: "Sprich: Mein Herr hat nur Schndlichkeiten verboten, seien sie offenkundig oder verborgen, dazu Snde und ungerechte Gewalttat. Und (Er hat verboten,) das ihr Allah das zur Seite setzt, wozu Er keine Befugnis herabsandte, und (Er hat verboten,) das ihr (etwas) von Allah aussagt, was ihr nicht wisset." (Sure al-A'raf, Vers.33) Auch sagt Er: "O ihr Menschen, esset von dem, was es auf der Erde an Erlaubtem und Gutem gibt, und folgt nicht den Fustapfen des Satans; denn er ist euer offenkundiger Feind. Er gebietet euch nur Bses und Abscheuliches, und dass ihr ber Allah sagen sollt, was ihr nicht wisset." (Sure al-Baqara, Vers.168-169) Eine groe Vielfalt der Menschen sprechen ber diese Sekten nur auf Grundlagen von Vermutungen und Befangenheit. 36 Demgem muss jeder, der ber diese irregeleiteten S ekten spricht und eine spezifische Sekte als jene identifiziert, bestimmte Kriterien erfllen, ansonsten begibt solch jemand sich in Gefahr ohne Wissen, Objektivitt und Beweise aus den Heiligen Quellen diese Angelegenheit zu unterwandern, wodurch er eine offenkundige und schwerwiegende Snde begeht, die zur Spaltung der Gemeinschaft unausweichlich beitrgt. Es ist offensichtlich, dass die Muslime die zur erretten Gemeinschaft gehren, die Leute des Hadith und der Sunnah sind, welche keinen anderen Fhrer, auer den Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm haben. Sie sind es, die von allJemand der etwas Neues in die Religion einfhrt, wofr es keine Grundlage in den Rechtsquellen gibt 34 Al-Majmoo al-Fatawa, 4:155 35 Al-Majmoo al-Fatawa, 3:345 36 Al-Majmoo al-Fatawa, 3:34633

den Leuten, jene sind welche ber Sein Leben und Aussagen die besten Kenntnisse besitzen; ihnen ist bewusst welcher Bericht ber Ihn authentisch und welcher es n icht ist. Die Gelehrten der Leute des Hadith und der Sunnah haben ein besseres Wissen und sind verstndiger hinsichtlich des Islams und ihnen nachzueifern ist das Adquateste. Denn sie sind es, die mehr als irgendjemand anderes an die Sunnah glauben und demgem handeln. Sie Sinnen ber die Sachverhalte im Lichte des Heiligen Koran und der authentischen Sunnah nach und e rheben nimmer etwas zum Status eines Grundsatzes oder Verteidigen es, ausgenommen es wird daraus abgeleitet, was an den Gesandten Allahs Segen und Friede auf ihm tatschlich herabgesandt worden ist. Tatschlich sind die einzigen Grundlagen auf der sie ihre Ideen und Doktrinen aufbauen; der Heilige Koran, die authentischen A ussagen des Propheten Muhammad Allahs Segen und Friede auf ihm , der Konsens der Prophetengefhrten und der Analogieschluss. Wenn die Leute Streitgesprche fhrten, wie beispielsweise ber die Eigenschaften Allahs, al -Qadar, Belohnung und Bestrafung oder Semantik der Terme beziehen sich die Leute der erretten Gruppe auf diese Angelegenheiten ausschlielich auf Allah und seinem Gesandten, gem dem Verstndnis der lauteren Altvorderen. Die Terme die mehrdeutig und verschiedenartig von den unterschiedlichen Menschen errtert worden sind, erlutern sie nicht nach ihren Gelsten, vielmehr in dem Sinn, welches dem Koran und der Sunnah am naheliegendsten ist und verwerfen alle anderen Sinne, welche dem entgegenstehen. Sie folgen nimmer Vermutungen, noch folgen sie ihren eitlen Begierden, da sie der berzeugung sind, dass die Nachgiebigkeit in Vermutungen Unwissenheit darstellt und die Verfolgung der Begierden ohne jegliche Leitung von Allah, eine offenkundige Irreleitung und Sinnlosigkeit ist. Die Menschen der erretten Gemeinschaft werden stets einen betrchtlichen Bestandteil dieser Gemeinschaft ausmachen und die Leute der Erneuerung werden stets eine Minderheit darstellen. Scheich al-Islam al-Mujaddid Taqiyyudin Abu' l Abbas Ahmad Ibn Taymiyyah alHanbali (gest. 728 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte: Es wird die Jammah (Gemeinschaft) sein und die Hand Allahs wird mit der Jammah sein. Dies ist der Grund weshalb die Menschen der Erretteten Gruppe, als Ahlu Sunnah Wal Jammah bezeichnet werden. Sie werden die berwltigende Mehrheit und die allgemeine Masse darstellen. Die verbleibenden Sekten werden ihre absonderlichen Ansichten und Hresien darlegen, sowie vergebens ihren Neigungen nachgehen. Aber selbst alle gemeinsam werden sie nimmer ebenbrtig sein, noch werden sie sich an die Zahl jener Menschen annher n knnen, welche errettet werden. Tatschlich werden sie sehr wenige sein[...] 37 Bezglich ob die zweiundsiebzig Sekten innerhalb des Islams oder abtrnnige sind, die auf ewig im Hllenschlund verweilen werden, herrscht innerhalb der Gemeinschaft eine Meinungsverschiedenheit. Einige meinen, dass ausschlielich die Unglubigen in die Liste der Sekten mit einbezogen werden, andere wiederum meinten, dass die Anhnger jener Sekten im Allgemeinen Muslime und Glubige seien, aber es unter ihnen Heuchler und Ungl ubige geben kann. Die letztere37

Al-Majmoo al-Fatawa, 3:345

Meinung ist die Bevorzugte Meinung dieser Gemeinschaft, einschlielich der von Imam Ahmad Ibn Taymiyyah und Abu Ishaq al-Schatibi al-Maliki. Imam Abu Ishaq alSchatibi macht dies in seinem Werk al-Muwafaqaat fi Usul al-Sharia" verstndlich und fhrte viele Namen der Irregegang en Sekten in "al-I'tisaam" auf, ebenso wie in al-Majmoo al-Fatawa. Die meisten Gelehrten der Ahlu Sunnah Wal Jammah haben in ihren Werken dargelegt, dass die fehlgeleiteten Sekten es verdienen in Hllenschlund geworfen zu werden, da sie verwerfliche Ideen und Erneuerungen in die Religion Allahs einfhrten. Doch in den meisten Fllen sind sie nicht allgemein als Unglubige anzusehen, sondern sie verweilen trotz dessen immer noch innerhalb der islamischen Gemeinschaft. Scheich al-Islam al-Mujaddid Taqiyyudin Abu' l Abbas Ahmad Ibn Taymiyyah al-Hanbali (gest. 728 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte hinsichtlich dieser Angelegenheit: hnlich mit jenen unter den anderen zweiundsiebzig Sekten, welche Heuchler und innerlich Unglubige sind und jenen welche keine Heuchler sind, sondern eher im inneren an Allah und Seinem Gesandten glauben, keine Unglubigen sind, obgleich sie auch in ihrer Interpretationen falsch seien, unabhngig von welch er Art dieser Fehler sein kann. Einige von ihnen knnen Verzweigungen der Heuchelei aufweisen oder sie knnen nicht die Art der Heuchelei haben, welche ein Mensch zu den niedrigsten Tiefen der Hlle verurteilt. Jemand der meint, dass alle der zweiundsiebzi g Sekten sich des Unglaubens schuldig machen, welcher einem Jenseits aus dem Islam befrdert, stellt sich gegen den Koran, der Sunnah, dem Konsens der Gefhrten und dem Konsens der vier Imame und anderer. Niemand von ihnen betrachtete irgendeine der zweiundsiebzig Sekten als Unglubige, eher betrachteten sie (die Sekten) sich einander als Unglubige. 38 Als dann fhrte Scheich al-Islam Imam Taqiyyudin Abu'l Abbas Ahmad Ibn Taymiyyah al-Hanbali (gest. 728 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein den Beweis fr seine Meinung heran: Wrter des Propheten Allahs Segen und Die Friede auf ihn das sie ins Feuer gehen werden, weisen darauf hin, dass dies in demselben Sinn begriffen werden sollte, wie es ber andere Snder heit, wie ber jene welche das Eigentum der Waisen unterschlagen. Allah, der Segensreiche, sagt: "Wahrlich, diejenigen, die der Waisen Gut ungerecht aufzehren, die zehren (in Wirklichkeit) Feuer in ihre Buche auf und werden in einem Hllenfeuer brennen." (Sure an-Nisa, Vers.10)39 Dies Impliziert jedoch nicht, dass jede Sekte die sich selbst als Muslime ansehen, tatschlich auch Muslime sind, eher sind sie Unglubige und Abtrnnige, wie die Rawafid, die Extremen Sufis, die Ahmadiyya, die Quraniten und die Batiniyya Sekten, wie die Drusen, Nusayris, Aleviten oder Ismailiten. Diese sind alle auerhalb der Grenzen des Islams und werden nicht als einer der Sekten angesehen, da alle ihre Anhnger Unglubige sind, gleich der Juden, Christen, Buddhisten und andere Religionen.38 39

Al-Majmoo al-Fatawa, 7:218 Al-Majmoo al-Fatawa, 3:349

Die Ursachen der Differenz und Abspaltung unter diesen Gruppen, die in der berlieferung erwhnt werden, beziehen sich auf grundlegende Fragen der Religion und auf grundlegende Fragen der Aqida, nicht um Meinungsverschiedenheiten im Bereich der Abzweigungen. Imam Abu Ishaq al-Schatibi al-Maliki (gest. 790 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein legte dies ausfhrlich dar: Jene werden als Sekten betrachtet, da sie sich von der erretten Gemeinschaft hinsichtlich einiger Fundamentalen Angelegenheiten der Religion un d Grundregeln der Scharia unterscheiden; nicht hinsichtlich geringer Angelegenheiten, da die Unterscheidung hinsichtlich geringer Angelegenheiten nicht zu Spaltung und interne Streitigkeiten fhrt, eher erscheinen die internen Streitigkeiten wenn die Unter schiede betreffs der Fundamentalen Angelegenheiten der Religion vorkommen. 40 Die erste Sekte die sich von der Gemeinschaft trennte waren die Kharawij. Die berlieferungen welche bezglich ihnen zu uns gelangt sind und zu uns ber zehn verschiedene Wege gelangt ist, von denen alle von Abu al-Hussain Muslim in sein Sahih Muslim verzeichnet wurden, von denen jedoch auch einige bei Muhammad Ibn Ismail al-Bukhary in sein Sahih al-Bukhary notiert wurden. Scheich al -Islam alMujaddid Taqiyyudin Abu' l Abbas Ahmad Ibn Taymiyyah al-Hanbali (gest. 728 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagt bezglich der Kharawij: Die Gefhrten des Propheten kmpften mit ihnen (Kharawij) unter der Anordnung des Ami r alMuminin Ali Ibn Abi Talib und waren sich betreffs seiner einig...Jedoch als sie sich von der islamischen Gemeinschaft abspalteten und seine zugehrigen als Unglubige deklarierten und es (fr sie) gerechtfertigt war gegen sie (der Jammah) das Schwert zu erheben, erwiesen sich di e Worte des Propheten Muham mad Allahs Segen und Friede auf ihm bezglich ihnen als wahr. Der Gesandte Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm sagte: Ihr verachtet euer Gebet neben ihren, euer Fasten neben ihren und das Rezitieren des Koran neben ihnen. Doch sie werden den Koran Rezitieren, aber ihr Rezitieren wird nicht unter ihren Rachen gelangen. Sie werden sich aus dem Islam bewegen, wie sich ein Pfeil auerhalb der Beute bewegt, dass es ttet. Ttet sie (die Kharawij), wann auch immer ihr sie erwischt, denn ihr werdet fr das Tten von ihnen am Tag des Gerichts belohnt.41 Hinsichtlich der Identifizierung der zweiundsiebzig Sekten, welche sich von Gemeinschaft (Ahlu Sunnah Wal Jammah) trennten und zum Feuer verurteilt wurden, war der erste Mann der diese Angelegenheit durchleuchtete Imam Yusuf Ibn Asbat al-Schaybani; weitere folgten ihn, wie Imam Abdullah Ibn al -Mubarak. Beide Imame vertraten die Lehrmeinung, dass all die Hresien von vier Sekten entsprossen sind: Rawafid, Kharawij, Qadariyyah und die Murjiah. Imam Abu Abd ullah Ibn alMubarak (gest. 181 n.H.) wurde einst gefragt: Was ist mit den Jahmiyyah? Er erwiderte, wie folgt: Sie gehren nicht zu dieser Gemeinschaft (Ummah). Ebenso40 41

Al-I'tisaam, 1:439. Al-Majmoo al-Fatawa, 3:349

pflegte Er ber sie (Jahmiyyah) zu sagen: Wir zitieren nicht die Wrter der Juden und nicht der Christen, noch die der Jahmiyyah. 42Eine Vielzahl der Hanbalitischen Wissenschaftler stimmen mit dieser Lehrmeinung berein. Sie meinen, dass die Jahmiyyah Unglubige seien; somit knnen sie nicht zu den zweiundsiebzig Sekten mit einbezogen werden, ebenso wie die Heuchler, welche kein Iman in ihrem Herzen haben, die hinsichtlich des Islams ausschlielich ein Lippenbekenntnis ablegen und nichts anderes als Heuchler sind, sind somit nicht mit einbezogen in die Liste der zweiundsiebzig Sekten. Wied erum andere Hanbalitische Wissenschaftler fgen sie (Jahmiyyah) in die Liste mit ein, wodurch sie folglich die Ursprnge der Ketzerei auf fnf bedingen und sie nicht generell als Unglubige betrachten. Der Grund fr diese Differenz innerhalb der Hanbalitischen Rechtschule liegt in der Antwort hinsichtlich der Fragestellung, ob die Menschen, welche ketzerischen Ideen aufweisen, als Unglubige exkommuniziert werden knnen oder nicht. Diejenigen welche die Jahmiyyah von der Liste der zweiundsiebzig Sekten au sgliedern, exkommunizieren die Brandstifter dieser Ketzerei, da nicht jeder der mit Ketzerei in Berhrung kommt exkommuniziert werden kann. Vielmehr kategorisieren sie solche Menschen mit den Leuten der Bestrafung (Ahlal al -Waid), wie die Unnachgiebigen (Fussaq) und die Snder (Usat). Anderseits sind jene, welche die Jahmiyyah in die Liste mit eingliedern von zweierlei Art: jene welche niemanden von ihnen als Unglubige deklarieren und jene welche alle als Unglubige deklarieren. Die letztere Lehrmeinung ist die Meinung einiger Wissenschaftler der spteren Zeiten aus dem Kreise der Anhnger der Rechtsgelehrten oder Scholastikern. Jedoch im Falle der Murji'ah und Schia Mufaddilah und andere sind die lauteren Altvorderen und die Gelehrten der Meinung, dass man sie nicht als Unglubige deklarieren kann, auch wenn sie zu den Leuten der Erneuerer gehren. Die Aussagen von Imam Ahmad Ibn Hanbal und anderen Gelehrten sind hinsichtlich dieser Sekten uerst eindeutig, dass man sie nicht als Unglubige deklarieren knne, doch im Falle der Extremen Rawafid sieht es anders aus, denn ihre Fhrer bzw. Wissenschaftler sind Unglubige, doch die Laien unter ihnen knnen durchaus Muslime sein, welche aber in die Kategorie der Ahlal -Bid'a fallen oder ggf. auch Unglubige seien. Imam Shami Muhammad Amin Ibn Abidin al-Hanafi (gest. 1252 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein legte das Allgemeine Urteil ber jene Rawafid dar: Es besteht kein Zweifel ber den Ungla uben jener, die Sayyida Aischa flschlicherweise der Ehebruchs beschuldigen, d aran glauben das Sayyiduna Ali Allah sei oder das der Engel Gabriel irrtmlicherweise mit der Offenbarung auf dem Gesandten Allahs hinab kam etc. dies ist Unglaube und widerspricht den Lehren des Koran offensichtlich. 43 Den Unterschied zwischen den Schia Mufaddilah und den Rawafid, welche an die Unfehlbarkeit ihrer zwlf Imame glauben legt al -Hafidh Ahmad Ibn Hadschar al42 43

Ahmad Ibn Taymiyyah: al-Majmoo al-Fatawa, 3:349f Radd al-Muhtar alaa al-Dur al-Mukhtar, 4:453.

Asqalani (gest. 856 n.H.)Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein , wie folgt dar: Schiismus (Taschaju) bezeichnete in der Frhzeit des Islams den Glauben an die Vorzglichkeit Alis ber Uthman, und daran, dass Ali mit seinen Kriegen im Recht war, whrend seine Gegner einen Fehler begingen, wobei jedoch die Vorzglichkeit der beiden Scheichs (Abu Bakr und Umar) von ihnen besttigt wird. Einige von ihnen (den Anhngern des Schiismus) glaubten mglicherweise auch daran, dass Ali das beste Geschpf nach dem Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm war. Wenn jemand diesen Glauben hatte, whrend er f romm, glubig und aufrichtig war und seinen Glauben auf seinem besten Wissen aufbaute, so ist seine berlieferung deswegen nicht zurckzuweisen, speziell wenn er nicht dazu aufrief. Was nun aber den Schiismus in der Bedeutung der spteren Generationen betr ifft, so bezeichnet er die reine Ablehnung (Rafd) und die berlieferung eines extremistischen Ablehners (Rafidi) als unakzeptabel sowie als unwrdig. 44 Shamssuddin Muhammad Ibn Ahmad adh -Dahabi (gest. 748 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte diesbezglich: Die Neuerung ist von zweierlei Art. Es gibt eine geringere Neuerung, wie z.B. den bertriebenen Schiismus oder den Schiismus ohne bertreibung und ohne Abirrung. Diese Art der Neuerung trat bei vielen in der ersten Nachfolgegeneratio n nach den Gefhrten auf, sowie in den Generationen die nach ihnen kamen, wobei sie jedoch religis, fromm und aufrichtig waren. Wren die berlieferungen dieser Personen abgelehnt worden, so wre ein groer Teil der Berichte ber den Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm verloren gegangen, was zweifelsohne ein groes bel gewesen wre. Des Weiteren gibt es die schwerwiegendere Neuerung, so wie beispielsweise die komplette Ablehnung (Rafd) und die bertreibung darin, und die Herabwrdigung von Abu Bakr und Umar und das Rufen zu diesen Sachen. berlieferungen solcher Personen knnen definitiv nicht angenommen werden. Darber hinaus ist mir bei diesem Schlag von Menschen in unserer Zeit kein einziger aufrichtiger und vertrauenswrdiger Mann bekannt. Vielmehr ist die Lge ihr Leitspruch und die Taqiyya (Lgen) und die Heuchelei sind ihr Schild. Wie kann eine berlieferung von solchen Leuten akzeptiert werden? Nein, dies ist definitiv unmglich. Die extremen Schiiten in der Zeit der Salaf, wie sie ihnen bekannt waren, waren jene, welche gegen Uthman, az-Zubayr, Talhah, Muawija und einige von denen, welche gegen Ali kmpften und ihm entgegenstanden, sprachen. Die extremen Schiiten in unserer Zeit, wie sie uns bekannt sind, sind jene, welche diese F hrer zu Unglubigen erklren und welche die beiden Scheichs (Abu Bakr und Umar) herabwrdigen, und diese sind fehlgeleitet und verloren. 45 Doch innerhalb der Hanbalitischen Rechtschule haben die Wissenschaftler Differenzen, denn unter ihnen sind einige, welche alle ketzerischen Sekten einschlielich dieser (zuvor erwhnten) ohne eine Unterscheidung zu machen als Unglubige ansehen, einige von ihnen sagten auch, dass sie (die Sekten) auf ewig44 45

Tahdhib at-Tahdhib, 1:81 Mizan al-I'tidaal, 5:1-6.

zum Hllenfeuer verurteilt werden. Dies ist Falsch und widerspricht gewiss den Prinzipen der Ahlu Sunnah Wal Jammah, sowie des Imam Ahmad Ibn Hanbal und dem Heiligen Koran und der Sunnah. Diejenigen welche keine ketzerischen Sekten exkommunizieren machen dies aus dem Grunde nicht, weil sie Ketzer mit den Sndern gleichsetzten. Sie sagen, dass ebenso wie Ahlu Sunnah Wal Jammah niemanden wegen einer Snde als Unglubigen bezeichnet, wrden sie hnlich nicht jemanden als Unglubigen bezeichnen wegen seiner Ketzerei. Gem der zu und Grunde liegenden berlieferungen haben die lauteren Altvorderen und die rechtschaffenen Gelehrten der Khalaf 46 ausschlielich die Jahmiyyah exkommuniziert, welche die Attribute All ahs leugnen, indem sie Aussagen, das Allah, der Segensreiche; nimmer spricht, nicht sieht, nicht separat von seiner Schpfung ist, nicht Wissend, nicht Mchtig, nicht Hrt, nicht Beobachtet , nicht Lebendig ist und das der Koran ein erschaffenes Objekt ist , sowie das die Leute des Paradies und der Hlle ihren Schpfer nimmer zu Gesicht bekommen usw. Scheich al-Islam al-Mujaddid Taqiyyudin Abu' l Abbas Ahmad Ibn Taymiyyah alHanbali (gest. 728 n.H.) Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein sagte hinsichtlich der Kharawij, Rawafid und Qadariyyah folgendes: Bezglich der Kharawij und Rawafid 47 sind keine klaren Aussagen von Imam Ahmad Ibn Hanbal und anderen bekannt , dass sie Unglubige sind. Bezglich der Qadariyyah, welche die Vorkenntnis Allahs bezglich der menschlichen Handlungen, sowie die Vorherbestimmung (al-Qadar) und die Niederschreibung bestritten, wurden von ihnen als Unglubige bezeichnet; jedoch hinsichtlich diejenigen welche die Vorkenntnis Allahs bezeugen, aber nicht seine Erschaffung der mens chlichen Handlungen sind von diesem Urteilspruch befreit. 48 Zwei Prinzipien werden so Allah will diese Angelegenheit klarstellen: Erstens jemand der das Gebet aufrechterhlt kann nicht als Unglubiger angesehen werden, auer er ist ein Heuchler, da seit der Zeit als Muhammad zum Gesandten berufen wurde, Ihn dem Heiligen Koran offenbart und zur Auswanderung nach Yathrib 49 gezwungen wurde, wurden die Menschen in drei Gruppen kategorisiert; diejenigen welche an den Propheten Muhammad Allahs Segen und Friede auf ihm glauben; diejenigen welche Ihn ffentlich zurckweisen; und diejenigen welche Heuchler waren und ihre Abweisung gegenber dem Propheten Allahs Segen und Friede auf ihm verborgen hielten. Da dies der Fall ist, knnen wir unter den ketzerisch en Sekten jene haben, welche Heuchler und Feinde des Islams, also Unglubige sind. Solche Menschen sind zumeist unter den Rawafid und Jahmiyyah aufzufinden. Ihre Oberhupter waren Heuchler und Zindiqs, genau wie der Mann, der den Rafd erfand ein Heuchler war. Die Denkschule der Jahmiyyah ist ebenso auf Basis der Heuchelei und Zandaqah errichtet worden. Dies ist auch ein Grund, weshalb die Zindiqs welcheDies sind jene Gelehrte, die nach den lauteren Altvorderen kamen Wobei angemerkt werden muss, dass damit die frheren Gemeint sind, welche zwar die Khulafa ablehnten, jedoch nicht in diesen Shirk, wie die heutigen vertieft sind 48 Al-Majmoo al-Fatawa, 3:352. 49 Medina47 46

von den Esoterikern stammen und sich als Philosophen darstellen eine groe Affinitt50 und Zuneigung gegen ber den Rawafid und Jahmiyyah haben. Mitten unter den ketzerischen Sekten knnen auch Menschen vorhanden sein, die den Iman im Herzen verankert haben, doch sie machen sich Schuldig der Unwissenheit, Fehlverhalten und hinsichtlich der Sunnah begehen sie F ehler. Derartige Leute sind nimmer Unglubige und Heuchler. Sie knnen Sachen begehen, wodurch sie zu Frevler und Snder werden. Einige von ihnen interpretieren irrtmlich falsch die Texte; jene wird hoffentlich vergeben. Einige knnen auch Iman und Frmmigkeit zu einem gewissen Grad haben, wodurch sie eine Art der Liebe Allahs und Untersttzung entsprechend ihres Glaubens und Frmmigkeit verdienen. Dies ist das erste Prinzip. Das zweite Prinzip ist, dass die Doktrinen die jemand vertritt selbst Treulosig keit 51 bedeuten knnen. Zum Beispiel bestreitet jemand die Verpflichtung des Gebets, der Pflichtabgabe, das Fasten oder die Pilgerfahrt oder bringt zur Geltung, dass Unzucht, Berauschendes, Glckspiel oder Heiraten eines untersagten Personenkreises legitim sind. Jedoch ist es mglich, dass ein Vertreter solch einer Lehre nicht die Kenntnis darber besitzt oder ihn nicht die Worte des Gesandten Allahs Allahs Segen und Friede auf ihm hinsichtlich dieser Sachen erreicht haben. Solch eine Person wird nicht als Unglubiger bezeichnet. Dies kann mit einer Person geschehen, welche in den Islam neu konvertiert ist oder geboren wurde und dann an einem Ort hingebracht wurde, welcher den Islam nicht erreichte. Er kann daher nicht mit der Begrndung zum Unglubigen erklrt werden, dass er et was leugnete was zum Propheten Allahs Segen und Friede auf ihm herabgesandt wurde, da er nicht wusste, dass jenes zu Ihm herabgesandt wurde. Die Doktrinen der Jahmiyyah fallen genau in dieses Konzept, weil sie die Eigenschaften mit denen sich Allah, der Segensreiche, befhigt und welche Er zu seinem Gesandten Allahs Segen und Friede auf ihm herabsandte negieren. Drei Begrndungen sind vorhanden, weshalb sie sehr stark verurteilt wurden: Erstens sind die Texte die ihre Doktr inen entgegenstehen in Hlle und Flle im Heiligen Koran, den berlieferungen (Ahadith) und dem Konsens existent und sie (die Texte) sind allerseits bekannt und sie (die Jahmiyyah) weisen sie durch ihre Fehlinterpretation zurck. Zweitens belaufen sich ihr e Doktrinen auf die Negierung des Schpfers, jedoch ist es mglich, dass einige unter ihnen nicht realisiert haben, dass ihre Doktrinen Allah leugnen . Gerade wie die Grundlage des Iman die berzeugung an Allah, den Segensreichen, ist, ist die Grundlage des Kufr, die Negierung Allahs. Drittens widersprechen sie Gewissheiten, worin alle Religionen bereinstimmen und welche durch die Natur des Menschen (Fitra) bezeugt sind.

50 51

hnlichkeit Welches von der wahrhaftigen Wahrheit abweicht

Trotz dessen sind viele der Muslime nicht befhigt, den realen Sinn ihrer Doktrinen nachzuvollziehen; einige denken sogar, dass die Wahrheit bei ihnen (Jahmiyyah) ist, da sie ihre Gegenmeinung durchaus entschlossen vortragen. Derartige Muslime haben bestimmt Iman an Allah und Seinem Gesandten Allahs Segen und Friede auf ihm und sind aufrichtig in ihrem Herzen von Ihnen berzeugt, aber die Argumente welche die Ketzer vorlegen irritieren sie, ebenso wie sie sich selbst damit irritieren. Gewiss sind diese Muslime allesamt keine Unglubigen; einige von ihnen knnen Snder oder Missetter se in; andere knnen sich irren und Allah, der Barmherzige, vergibt ihnen hoffentlich; und andere wiederum knnen sogar zusammen mit ihren fehlerhaften Ideen, Iman und Frmmigkeit besitzen, wodurch sie die Untersttzung und Allahs Liebe verdienen, entsprechen d ihres Iman und ihrer Frmmigkeit.52

Der Glaube an Allah"Ihr, die ihr glaubt! Glaubet an Allah, an Seinen Gesandten, an das Buch, das auf seinen Gesandten herabgesandt wurde und an das Buch, das davor herabgesandt wurde. Und wer sich vom Glauben an Allah, Seine Engel, Seine Bcher, Seine Gesandten und den Jngsten Tag abkehrt, der ist wahrlich weit in die Irre gegangen." (Sure an-Nisa, Vers.136)

Der Iman an Allah, den Schpfer dieser Welten, ist die erste der sechs Arkaan (Sulen) des islamischen berzeugungsfundament. Allah ist der einzig Wahrhaftige al-Illah. Al-Illah ist derjenige, dem man mit Liebe, Ehrung, Furcht und Begehrung den Gottesdienst widmet. Allah, gepriesen sei Er, ist der einzig Wahrhaftige Rabb, der einzig Wahrhaftige Illah und der einzig Wahrhaftige Besitzer der absoluten Vollkommenheit bezglich des Wesens, der Attribute und den Handlungen. Aus Linguistischer Sicht ist der Begriff Allah in der arabischen Sprache Einzigartig; im Gegensatz zum Deutschen Begriff Gott, steht im arabischen Allah weder fr mnnlich, weiblich noch sachbezogen, auerdem verfgt es ber keine Pluralform und ferner verfgt es ber keine Wortwurzel, von der es gem den arabisch Grammatikregeln abgeleitet werden knnte. Demgem beinhaltet der Begriff Allah bereits ber einige der wichtigsten Attribute eines Schpfe rs aus dem Linguistischen52

Al-Majmoo al-Fatawa, 3: 353ff

Gesichtspunkt; Einzigartigkeit, dass Allah als der unerschaffene Schpfer allen Seins selbst keine Schpfung darstellt und dessen Geschlechtslosigkeit. Allah, gepriesen sei Er, sagt:"Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger, Allah, der Absolute (Ewige Unabhngige, von Dem alles abhngt). Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden und Ihm ebenbrtig ist keiner." (Sure al-Ikhlas, Vers.1-4) "Er ist Allah, auer Dem kein Illah ist; Er ist der Kenner des Verborgenen und des Sichtbaren. Er ist der Allerbarmer, der Barmherzige. Er ist Allah, auer Dem kein Illah ist; Er ist der Herrscher, der Einzig Heilige, der Friede, der Verleiher von Sicherheit, der berwacher, der Erhabene, der Unterwerfer, der Majesttische. Gepriesen sei Allah ber a ll das, was sie (Ihm) beigesellen. Er ist Allah, der Schpfer, der Bildner, der Gestalter. Ihm stehen die schnsten Namen zu. Alles, was in den Himmeln und auf Erden ist, preist Ihn, und Er ist der Erhabene, der Allweise." (Sure al-Haschr, Vers.22-24)

Die Inhalte die den Iman an Allah ausmachen beinhalten fnf Wesentliche Gesichtspunkte: die Existenz Allahs; Tawhid al-Rububiyyah 53; Tawhid al-Uluhiyyah 54; Tawhid al-Asmai was Siffat 55; Tawhid al-Hakimiyyah56. Diese Kategorien werden vereinigend als die Einzigartigkeit Allahs in der Anbetung/Gttlichkeit (Tawhid) bezeichnet. Die vorangegangen Wissenschaftler definierten Tawhid als die Abweisung der Auffassung, dass Allah, der Segensreiche, irgendeine Eigenschaft bese, die den Eigenschaften der erschaffenen Din ge hnelte und die Abweisung der Auffassung, dass Allah, der Segensreiche, keine erhabenen Eigenschaften bese, die Seine Vollkommenheit und Erh abenheit verlangen. 57Imam Abu Qasim at-Tamimi (Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein) beschreibt den Tawhid, wie folgt: Al-Tawhid ist das Verbalsubstantiv, aus welchem das Verb in der Vergangenheitsform Wahhada und das Verb in der Gegenwartsform Yuwahhidu abgeleitet werden. Die Bedeutung des Satzes Wahhadtu Allah ist Itaqttu Allah munfaridan dies heit, ich habe strengstens deklariert, dass Allah einzigartig ist in Seinem Wesen (Dhat) und dass Er bezglich seiner Eigenschaften kein Ebenbild oder hnlichkeit hat. Es wurde auch gesagt, dass es bedeutet: Ich erkenne an, dass Er Eins ist, und genauso, dass es bedeutet: Ich lehne jegliche Qualitt und Quantitt bezglich Seiner ab, denn Er ist Eins in Seinem Wesen, unteilbar und Eins in Seinen Eigenschaften; Es gibt nichts, dass Ihm hnelt. Er hat keine Partner in seiner Gttlichkeit, Herrschaft und Vorsehung. Es gibt keinen anderen Herrn als Ihn und keinen anderen Schpfer. 58

Einheit Allahs in der Herrschaft Einheit Allahs in der Anbetung/Dienerschaft 55 Einheit Allahs in Seinen Namen und Attributen 56 Einheit Allahs in der Gesetzgebung/Urteilsfindung 57 Fath al-Bari, 14:344. 58 Al-Hudscha; Ahmad Ibn Hadschar al-Asqalani: Fath al-Bari, 14:344.54

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Tawhid ist dementsprechend der unzweifelhafte Iman, dass Allah, der Segensreiche, Einzig und Vollkommen in Seiner Rububiyyah, in Seiner Uluhiyyah und Seinen schnsten Namen und erhabensten Attributen ist und dass nimmer jemand Ihm hnelt, weder in Seinen Namen, bei Seinen Attributen, sowie in Seinem vollkommenen Wesen. Der Tawhid ist die Essenziellste Angelegenheit in der Lebensordnung Allahs, welche ber die Situation des Jenseits den entscheidenden Einfluss nimmt, denn jeder ist dazu Definitiv angehalten worden, die Obligatorischen Sachverhalte des Tawhid mit dem Herzen, der Zunge und den Extremi tten zu verinnerlichen, denn es ist der erste Schritt auf dem Wege Allahs und der Einzige Pfad zur Ewigen Glckseligkeit. Diese Sachlage beschreibtImam Sadr ad-Din Abu'l Hassan Ali Ibn Abi al-Izz al-Hanafi (Mge Allah Wohlzufrieden mit ihm sein) folgendermaen: Man muss die Erkenntnis besitzen das der Tawhid, die erste Angelegenheit ist, die die Propheten predigten. Es ist der erste Schritt des Pfades und die erste Etappe zur Reise Allahs. Allah, der Segensreiche, sagt: "Wir entsandten Noah zu seinem Volk, und er sagte: O mein Volk, dient Allah; ihr habt keinen anderen Gott auer Ihm. Wahrlich, ich frchte fr euch die Strafe eines groen Tages." (Sure al-Araf, Vers.59) Hud (Friede auf Ihm) sagte, dass gleiche zu seinem Volk: "Und zu den Ad (entsandten Wir) ihren Bruder Hud. Er sagte: O mein Volk, dient Allah, ihr habt keinen anderen Gott auer Ihm. Wollt ihr nicht gottesfrchtig sein?" (Sure al-Araf, Vers.65) Salih (Friede auf Ihm) sprach zu seinem Volk: "O mein Volk, dient Allah; ihr habt keinen and eren Gott auer Ihm. (Sure al-Araf, Vers.73) Shuayb (Friede auf Ihm) sprach zu seinem Volk: "O mein Volk, dient Allah; ihr habt keinen anderen Gott auer Ihm." (Sure al-Araf, Vers.85) Auch sagt Allah, der Segensreiche: "Und in jedem Volk erweckten Wir einen Gesandten (,der da predigte): Dient Allah und meidet die Gtzen." (Sure an-Nahl, Vers.36) Und: "Und Wir schickten keinen Gesandten vor dir, dem Wir nicht offenbart haben: Es ist kein Gott auer Mir, darum dient nur Mir." (Sure al-Anbiya, Vers.25) Auch sagte der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm): Mir wurde der Befehl erteilt, die Menschen solange zu bekmpfen, bis sie die Worte sprechen: La ilaha illa Allah (Es gibt keinen Anbetungswrdigen auer Allah).59 Die Kategorisierung des Tawhid ist keinesfalls etwas verwerfliches, obgleich auch einige wenige dies derart darstellen wollen. I m Gegenteil es verhilft den Menschen die Bestandteile des Tawhid leichter nachzuvollziehen. Dies weil die islamische Bildung alle Wissensbereiche umfasst, bei denen die islamische Glaubensberzeugung der Grund ihrer Untersuchung ist. Dies gilt sowohl fr jene Bereiche die die Islamische Aqida beinhalten, wie die Lehre des Tawhid, als auch