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Januar und Februar 2014 228. Ausgabe Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar Das rote Ginkgoblatt RedakteurInnen für unser „Ginkgoblatt“ gesucht. Wer ist mit dabei? // 20 26 45 foto: © giuseppe blasioli (fotolia.com) Der Herr Mhring und die Realität weiter auf seite 2 Der CDU-Jahresempfang im Weimarer Land gestaltete sich angesichts der bevorstehenden Wahlen in den Kommunen, in Europa und im Land einmal mehr als „Dicke Backen“- Veranstaltung“. Dass die CDU, insbesondere ihr Kreisvorsitzender Herr Mohring, vor eingebildeter Kraft kaum noch laufen kann, ist ja allgegenwärtig. Nun hat gerade er wieder einmal mehrere Katzen aus dem Sack gelassen. infostände: Im Gespräch Bis zum 28. März 2014 jeden Freitag 16–18 Uhr, am Brunnen Ecke Geleit- straße und Goetheplatz in Weimar

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Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar

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Page 1: Ginkgoblatt Februar 2014

Januar und Februar 2014

228. Ausgabe

Zeitung für Mitglieder undSympathisantInnen des

Kreisverbandes Apolda-Weimar

Das roteGinkgoblatt

RedakteurInnen für unser „Ginkgoblatt“ gesucht. Wer ist mit dabei? // ✆ 20 26 45

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Der CDU-Jahresempfang im Weimarer Land gestaltete sichangesichts der bevorstehenden Wahlen in den Kommunen,

in Europa und im Land einmal mehr als „Dicke Backen“- Veranstaltung“. Dass die CDU, insbesondere ihr

Kreisvorsitzender Herr Mohring, vor eingebildeter Kraftkaum noch laufen kann, ist ja allgegenwärtig.

Nun hat gerade er wieder einmal mehrere Katzenaus dem Sack gelassen.

infostände:Im GesprächBis zum 28. März 2014jeden Freitag 16–18 Uhr,am Brunnen Ecke Geleit-straße und Goetheplatzin Weimar

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der Landesrechnungshof hätte sicher seine Freude, Herrn Mohring so ein paar alles andere als gelungene cdu- Projekte um die Ohren zu hauen. Dass die „tolle cdu-Bilanz“ die aktu-ellen Skandälchen und Skandale um Frau Lieberknecht sowie die Herren Gnauck und Zimmermann, aber auch die der vergangenen Jahre um die Her-ren Köckert und Althaus völlig ausblen-det kann man ja verstehen, doch die Bürgerinnen und Bürger tun das zu-mindest nicht in Gänze – und dass es mehr werden, darum sollten wir uns stets bemühen. Zum Abschluss der ultimative moh-ring’sche Knalleffekt. Er verstehe gar nicht, warum 25 Jahre nach der Wende immer noch welche die „Kommunis-ten“ wählen. Er werde darum kämpfen, zu verhindern, dass diese wieder in Verantwortung kämen. Davon abgese-hen, dass die kpd oder die dkp in Thü-ringen nur marginale Wahlergebnisse einfahren und nicht gerade vor einer Machtübernahme stehen. Nein, Herr Mohring meint natürlich die linke., was er aber nicht sagt, eigentlich niemals sagt, dafür aber die Unterstützung des ta-Redakteurs erhielt, der dies gut sicht-bar in der Überschrift klar machte. Was soll uns also das politische Ge-stammel von Herrn Mohring sagen? Eigentlich nichts. Nur, dafür Sorge zu tragen, dass solch abgehobene Politik im Herbst endlich abgewählt wird! ■

Michael Schade

Weimarer Land // So polterte er gegen die Schulpolitik der eigenen Regierung, wo es so „schlimm“ sei wie bei Margot Honecker. Er muss es ja wissen, war er doch strammer fdj’ler bis zum Schluss und, so munkelt man, wollte unbedingt zum 89er Fackelzug. Außerdem gab es ja auch den einen oder anderen „tollen Kultusminister“ – die Namen Lieber-knecht, Krapp, Goebel, Althaus sowie Müller werden bei Lehrerinnen und Lehrern noch heute „rosige Erinnerun-gen“ hervorrufen.

Grotesk wird es allerdings, wenn Mohring von solider cdu-Finanzpolitik spricht. Die Realitäten sehen anders aus. So hatte der Freistaat 1992 Schul-den in Höhe von 600 Millionen Euro, die „Dank“ der thüringischen Christ-demokraten auf nunmehr 16,3 Milliar-den Euro in 2014 angewachsen sind. Das entspricht einem Schuldenwachs-tum von 2 717 Prozent! Keine Frage, der Investitionsstau war sicher groß aber

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impressum // Herausgeber: Kreisverband Apolda-Weimar die linke., Marktstraße 17, 99423 Weimar // Erscheinungsweise: „Das rote Ginkgoblatt“ erscheint monatlich // Auflage: 875 // Redaktion: Katja Seiler (V. i. S. d. P.), Steffen Vogel, Stanislav Sedlacik, Reiner von Zglinicki // Vertrieb: Hans-Jürgen Fuchs // Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe stimmen nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion überein. Allein die AutorInnen tragen für ihre jeweiligen Beiträge die Verantwortung // Gestaltung: © Uwe Adler, Weimarkontakt // Kreisverband Apolda-Weimar die linke., Marktstraße 17, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 20 26 45, Fax: (0 36 43) 20 26 13, E-Mail: die-linke-apolda- [email protected], Internet: www.die-linke-apolda-weimar.de // Geschäftsstelle Weimar: Montag–Donnerstag 10–16 Uhr, Freitag 10–13 Uhr // Fraktion im Stadtrat Weimar: Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 20 26 46 // Wahlkreisbüro MdB Kersten Steinke: Teichgasse 15/17, 99510 Apolda, Telefon: (0 36 44) 5 30 44 20, Montag und Donnerstag 10–14 Uhr, Dienstag 9–16.30 Uhr // Beiträge und Spenden: Konto: 301 013 608, Bankleitzahl: 820 510 00, Spar kasse Mittelthüringen (bitte Zahlungsgrund angeben!)

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des Ginkgoblattes ist Dienstag, der 25. Februar 2014.

Zu Gast auf dem Neujahrsempfang der cdu im Weimarer Land:

Der Herr Mohringund die RealitätWir setzen hier den Bericht von der Titelseite fort.

Helft mitund werdet

Kersten Steinke, MdB:

Atomwaffenraus aus Deutschland!die linke. hat am 16. Januar im Bundestag beantragt, die in Deutschland stationierten Atom-waffen abzuziehen. Außerdem soll sich die Bundesregierung auf un- und nato-Ebene dafür einsetzen, dass Atomwaffen umfassend geächtet werden.

Dazu erklärt die linken.-Bundestags-abgeordnete Kersten Steinke: „In diesem Jahr jährt sich zum hunderts-ten Mal der Beginn des Ersten und gleichzeitig zum 75. Mal der Beginn des Zweiten Weltkrieges. Beide Kriege haben unermessliches Leid über die Menschheit gebracht. Giftgas und Atomwaffen wurden eingesetzt. Die-ses Gedenkjahr sollte zum Anlass genommen werden, endlich die zer-störerischste aller Waffen, die Atom-bombe, aus Deutschland zu ver ban-nen. Seit den 1950er Jahren lagern us- Atombomben in Deutschland. Auch heute noch sollen sie von deut-schen Piloten in deutschen Flugzeu-gen in ihre Ziele geflogen werden. Die usa wollen nicht nur ihre Atom-bomben in Deutschland lassen, son-dern sie auch noch modernisieren, damit sie noch effektiver das Grauen über die Menschheit bringen können. Kanzlerin Merkel lässt die Amerikaner gewähren. die linke. will, dass die Atomwaffen sofort aus Deutschland abgezogen werden. Im Koalitionsvertrag der letz-ten schwarz-gelben Regierung war dies ausdrücklich vorgesehen. Dar-aus ist natürlich nichts geworden.“ ■

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Nach einem abgebrochenen Soziologie-studium widmete er sich der Samm-lung amerikanischer Volkslieder und Südstaaten-Blues. 1941 gründete er zu-sammen mit Woody Guthrie und ande-ren die Gruppe The Almanac Singers. Ein Jahr darauf rief er mit „Peoples Song“ die erste Volksmusikerorganisa-tion ins Leben. In den 1950er Jahren verweigerte er vor dem antikommunistischen Komit-te für unamerikanische Umtriebe die Aussage. Daraufhin wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt – er saß ein Jahr im Gefängnis. In den folgenden 17 Jah-ren wurde er von den kommerziellen us-Medien boykottiert. Sein Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“ wurde in den 1960er Jahren zur Hymne der Friedensbewegung. Marlene Dietrich, Hildegard Knef, Nana Mous-kouri und viele andere trugen als Inter-preten zum Welterfolg des Antikriegs-liedes bei. Unvergessen sind auch seine Polithits „If I Had A Hammer“ und „Turn, Turn, Turn!“ sowie der von ihm aufgebügelte us-Gospelsong „We Shall Overcome“, mit dem sich Joan Baez unsterblich machte. Im Januar 2009 gehörte Pete Seeger zu denen, die bei der Amtseinführung von us-Präsident Barack Obama spiel-ten – er spielte zusammen mit Bruce Springsteen den Guthrie-Song „This Land is Your Land“. Seeger beteiligte sich ab Herbst 2011 auch in New York City an der Protestbewegung Occupy Wall Street. ■ Agenturen/ND

Wir danken der Tageszeitung Neues Deutschland für die freundliche Abdruckgenehmigung.

New York/nd // Folklegende Pete See-ger ist am Montag (Ortszeit) im Alter von 94 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus gestorben, wie die New York Times online berichtet. Seeger war 1919 als Sohn eines Musikwissen-schaftlers und einer Geigenlehrerin geboren worden und zählte zu den weltweit bedeutendsten Folkmusikern des 20. Jahrhunderts.

In der DDR tratPete Seeger 1986beim Festival desPolitischen Liedesauf. Bis zum Endeseines Lebens blieber politisch aktiv.

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Der große Musiker und politische Aktivist Pete Seeger starb im Alter von 94 Jahren.Bis zuletzt war er bei Occupy engagiert.

This Landis Your Land

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Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar // Das rote Ginkgoblatt

lockten mit Bauchtanz, Nils Kercher und Kira Kaipainen entflammten das Publikum mit afrikanischen Rhyth-men. Ageda bezauberte mit Samba und Carlos Tapia mit Tango. Neben indi-schem Tanz und Square Dance wur-den Zuschauer und Gäste mit griechi-schem, russischem, arabischem, vietna-mesischem und japanischem Gesang und Tanz verwöhnt. Die 91 Mitwirken-den aus 23 Ländern machten die Veran-staltung bis in die späte Nacht hinein zu einem musikalischen Hochgenuss. Bis um zwei Uhr feierte man friedlich, fröhlich und ausgelassen. Eine „wunder-bare, rundum gelungene Premiere“, so Ulrike Klöppel, Geschäftsführerin der weimar GmbH. Helena Mühe, bis 2008

Weimars Ausländerbeauftragte, zeigte sich „richtig stolz“, was aus dem Fest geworden ist, zu dem sie einst den Startschuss gab, und sie freute sich, dass die Weimarer dieses jährliche Er-eignis so stark annehmen. ■

Reiner von Zglinicki

kontakt // Ausländerbeirat der Stadt Weimar, Markt 13/14, 99425 Weimar, Telefon: (0 36 43) 7 62-

7 67 und (0 36 43) 25 62 13, Fax: (0 36 43) 7 62-7 68, Mobil: (01 76) 21 90 99 73, E-Mail: [email protected] und [email protected], http://auslaenderbeirat.weimar.de/

Die Beliebtheit des sich inzwischen gigantisch entwickelten Festes bewies sich u. a. durch lange Warteschlangen vor der Weimarhalle. 1 600 Besucher bevölkerten den großen Saal sowie des-sen oberen Ränge. Die Kinder hatten die besten Plätze: Sie tummelten sich direkt vor der Bühne. Selbst die gewal-tige Menge der kulinarischen Köstlich-keiten reichte letztendlich nicht aus. All das tat der ausgelassenen Stim-mung aber keinen Abbruch: So wurde das Duo Al Faham aus Syrien stürmisch begrüßt. Die Anwesenden hielt es nicht mehr auf den Plätzen. Jüngste im Kreis der vielen agieren-den Künstler war die fünfjährige Anna- Sofia. Begleitet von ihrer Mutter am Keyboard, entzückte sie mit einem bul-garischen Volkslied. Krissi und Sarah

Weimar // Das inzwischen zur Tradi-tion gewordene Fest vereinte Künstler und Künstlerinnen aus über 23 Ländern, die mit Musik, Tanz und kulinarischen Leckerbissen der unterschiedlichsten Kulturen unserer Welt das Jahr 2014

begrüßten. Ein buntes wirbelndes Pro-gramm forderte zum Tanzen und Mit-machen auf. Dieses jährliche Event, vom Auslän-derbeirat in Zusammenarbeit mit dem Büro der Ausländerbeauftragten orga-nisiert, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Es ist ein wichtiger Beitrag zur Inte gra tions förderung und dient in erster Linie auch dem Abbau von Vorurteilen: Eine gute Gelegenheit, die kulturelle Vielfalt der jeweils Anderen besser kennenzulernen, ihre Vielseitig-keit und Buntheit.

Interkulturelles Neujahrsfest 2014 in Weimar:

Bunt, vielfältig und tolerant Am 11. Januar war es endlich soweit: Unter dem Motto: „Willkommenin Weimar“ lud der Ausländerbeirat alle Bürgerinnen, Bürger und Gäste der Stadt zum 9. Interkulturellen Neujahrsfest in die Weimarhalle ein.

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Rund anderthalb Tausend Gäste und zahlreiche Künstler füllten die Weimarhallezum Interkulturellen Neujahrsfest.

Künstlerinnen und Künstler aus fünfzehn Ländern luden zu einer optischen und musikalischen Weltreise ein.

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Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar

Kersten Steinke, MdB:

Ein drittel Malzur Vorsitzenden gewähltSeit der ersten Konstituierung 1949 hat der Vorsitz in den 18 Wahlperioden nur neunmal gewechselt – das ist schon eine Besonderheit im Bundestag.

Kersten Steinke schließt sich dieser „Tradition“ an und ist erneut zur Vor-sitzenden des Petitionsausschusses im Deutschen Bundestag gewählt worden. Die linke Thüringerin aus Bad Frankenhausen bekleidet das Amt seit 2005 und wird nun in ihrer dritten Amtszeit für weitere vier Jahre dem Ausschuss vorstehen. Getreu nach ihrem Motto von George Bern-hard Shaw „Die wahre Freude am Leben ist, für ein Ziel gebraucht zu werden, das man selbst als wichtig anerkennt“, spricht diese Kontinuität für sich.

„Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass die Anliegen der Bür-gerinnen und Bürger im Bundestag Gehör finden“, so Steinke. Die Redaktion des Roten Ginkgo-blattes beglückwünscht unsere Bun-destagsabgeordnete recht herzlich zu ihrer Wiederwahl und wünscht ihr für die neue Amtszeit viel Erfolg!

kontakt // Kersten Steinke, Mitglieddes Deutschen Bundestages, E-Mail:[email protected], Telefon:(0 30) 2 27-7 33 26; Wahlkreisbüro

Apolda: Teichgasse 15/17, 99510 Apolda, E-Mail: [email protected],Telefon: (0 36 44) 5 30 44 20, Fax: (0 36 44) 5 30 44 21

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Thema Energieökonomie:

Ohne Moos nix los? Durch eine Änderung in der Thüringer Kommunalordnung können auch finanzschwache Kommunen unter bestimmten Bedingungen Investitionen im Bereich der nachhaltigen Energieökonomie über Kredite finanzieren.

Weimarer Land // Die seit Jahren finan-ziell stark angespannte Situation kom-munaler Haushalte im Weimarer Land hat zur Folge, dass die erforderlichen Investitionen gerade im Bereich einer nachhaltigen Entwicklung auf kommu-naler Ebene ausfallen. Langfristig ge-sehen hat dieser Investitionsstau starke negative Auswirkungen auf die Arbeits- und Wohnverhältnisse der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Dass durch die Änderung der Thü-ringer Kommunalordnung jetzt auch finanzschwachen Kommunen die Mög-lichkeit eingeräumt wird, wenigstens im Bereich der nachhaltigen Energie-ökonomie zukunftsweisend zu investie-ren, kann somit speziell von Vertretern der Linksfraktionen in Stadt- und Ge-mein deparlamenten im Weimarer Land aufgegriffen werden, um aktiv für eine nachhaltige Entwicklung vor Ort ein-zutreten und so zu einer Verbesserung der Arbeits- und Wohnverhältnisse der Bürgerinnen und Bürger beizutragen.Wir, die Fraktion die linke. im Stadt-rat Blankenhain, haben in einem ers-ten Schritt mit einem von uns einge-brachten und vom Stadtrat einstimmig beschlossenen Antrag den Bürgermeis-

ter beauftragt zu prüfen, welche Inves-titionen im Bereich der nachhaltigen Energieökonomie in Blankenhain und seinen Ortsteilen sinnvoll und möglich sind. Darüber hinaus haben wir nach-haltige Investitionsmöglichkeiten vor-geschlagen. Vertreterinnen und Vertreter ande-rer Linksfraktionen und an linker Kom-munalpolitik Interessierte können sich gern an Michel Eberhardt (stellvertre-tender Fraktionsvorsitzender, Mitglied im Ausschuss für Wirtschafts-, Regio-nal- und Zukunftsplanung) und Stefan Wogawa (Fraktionsvorsitzender) wen-den, wenn sie nähere Informationen zu unseren Ansätzen zu Investition im Bereich der nachhaltigen Energieöko-nomie benötigen. Der Kontakt kann jeweils über den Kreisvorstand herge-stellt werden. Auch die von uns erarbei-tete Beschlussvorlage stellen wir als Entwurf gern zur Verfügung. Wir würden uns freuen, wenn auch andernorts im Weimarer Land durch linke Kommunalpolitik die Entwick-lung von Städten und Gemeinden im Bereich der nachhaltigen Energieöko-nomie aktiv gestaltet wird! ■

Michael Eberhardt

Mitmachen erwünscht!Wir möchten uns in Zukunft regelmäßig öffentlich mit interessanten Themen unserer Gegenwart und Vergangenheit auseinander setzen. Begonnen ha-ben wir mit der Diskussion zu den Europawahlprogrammen am 22. Januar. Für den Februar ist eine Veranstaltung zur Partei Alternative für Deutsch-land (AfD) geplant. Wir möchten gern durchgängig inhaltlich hochwertige und von der Öffentlichkeit beachtete Veranstaltungen durchführen. Wir suchen Mitstreiter, die Kontakte zu interessanten Referenten haben oder selbst referieren und/oder organisieren können. Euer Vorstand

kontakt & infos // Michael – Mobil: (01 57) 38 96 08 47, E-Mail: [email protected]; Karin – Mobil: (01 70) 6 21 79 70, E-Mail: [email protected]

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Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar // Das rote Ginkgoblatt

viel Interessantes. Die Betreuer über-nahmen die Aufsicht ehrenamtlich. Dieses Camp soll zu einer Tradition werden, das aber finanziell allein nur durch den Beitrag der Teilnehmer nicht zu realisieren ist. Im Auftrag von Kersten Steinke über-reichte der Vorstand der linken.-Basis-gruppe Apolda den Scheck – bereitge-stellt aus dem Topf des oben genann-ten Vereins – vor allen Teilnehmern an Frau Beate Wiedemann. Wir konnten uns davon überzeugen, dass das Geld bestens angelegt war. Frau Beate Wiedemann, die Leiterin dieses Camps und gleichzeitig Gleich-stellungsbeauftragte des Kreises Wei-marer Land, betonte bei der Entgegen-nahme, wie sehr ihnen dieses Geld geholfen habe, ihre Vorhaben zu reali-sieren. Ansonsten hätte das Projekt nicht stattfinden können. So kann eine Erhöhung der Diäten auch sozialen Projekten zugute kom-men. Man muss es nur wollen! ■

Berlin/Apolda // Auch wenn vom Ge-setzgeber diese Erhöhungen legalisiert sind, muss doch darüber nachgedacht werden, in welchem Verhältnis diese zu den Erhöhungen für das allgemeine Volk stehen. Da kommt man schon schnell ins Grübeln und kann nicht er-kennen, was diese Unterschiede recht-fertigen könnten. Es ist unter der Bevölkerung leider kaum bekannt, dass die Bundestags-fraktion die linke. die Diätenerhöhun-gen nicht für sich beansprucht. Sie hat einen Verein gegründet, dem ihre Ab-geordneten dieses Geld spenden. Hier wird das Geld für viele Zwecke ver-wendet. So können soziale und kultu-relle Vereine, Einrichtungen, Bündnis-se, Projekte u. v. m. einen Antrag zur finanziellen Unterstützung stellen. Das ist auch im Kreis Weimarer Land und in Apolda schon vielfach geschehen, u. a. für die Tafel, den Prager-Haus-Verein oder das Mehrgenerationenhaus. Die Bundestagsabgeordnete für un-seren Wahlkreis, Kersten Steinke, er-kundigt sich regelmäßig vor Ort über Probleme in den Einrichtungen und versucht dann immer zu helfen. Man kann davon ausgehen, dass fast jeder Antrag nach Prüfung auch eine Zustim-mung erfährt. Ein Beispiel aus Apolda ist die Übergabe eines Schecks in Höhe von 500 Euro an das Lokale Bündnis für Fami lien. Dieses Bündnis führte in den Herbstferien eine Woche lang in der Jugendherberge in Bad Sulza für 40 Kinder ein Feriencamp durch. Das Programm wies eine Vielzahl von Akti-vitäten auf und bot allen Teilnehmern

Bundestagsabgeordnete Kersten Steinke zum Koalitionsvertrag:

Unterstützung kam punktgenau anWie die Bundestagsabgeordneten mit ihren regelmäßigen Erhöhungen der Diäten umgehen ist äußerst interessant. Während cdu/csu, spd, fdp und Grüne der Meinung sind, sie stehen ihnen zu und bekommen sie rechtens, vertritt die Fraktion die linke. eine andere Position.

Nachruf:

Ein großermenschlicher VerlustWir veröffentlichen an dieser Stelle einen Nachruf des Landes-sprecherrates der Kommunis-tischen Plattform des Landes-verbandes der Partei die linke. Thüringen:

Am 24. Dezember 2013 verstarb nach langer schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren unsere Genossin Helga Herrmann aus Weimar. Helga war viele Jahre Mitglied des Landessprecherrates der Kommunis-tischen Plattform der pds, der Links-partei.pds und die linke. Thüringen.Sie gehörte, so lange es ihre Gesund-heit erlaubte, zu unseren aktivsten Genossinnen. Insbesondere bemühte sie sich in ihrer Basisorganistion im Kreisver-band Weimar/Apolda der Partei um junge Genossinnen und Genossen.Als Mitglied des Landessprecherrates wirkte sie aktiv für eine Zusammen-arbeit mit den GenossInnen der dkp und der kpd in Thüringen. Unverges-sen bleiben ihre Diskussionsbeiträge auf den Landesversammlungen und den Bundeskonferenzen der Kommu-nistischen Plattform. In ihrer persönlich menschlichen, warmherzigen, jedoch auch prinzipi-ellen Art verstand sie es, Menschen im unterschiedlichen Alter anzuspre-chen, um sie für unsere Positionen und Ziele zu gewinnen. Für uns, die wir sie kannten und die mit Helga zusammenarbeiten durften, ist es vor allem auch ein großer menschlicher Verlust. Wir werden sie nicht vergessen. ■

Landessprecherrat

kontakt // Kommunistische Plattform des Landesverbandes Thüringen der Partei die linke., Sprecher: Walter Bredehorn,Eugen-Richter-Straße 44, 99085 Erfurt, E-Mail: [email protected], www.die-linke-thueringen.de/partei/zusammenschluesse/

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Kinder und Eltern freuen sichüber die Weitegabe der

pauschalen Diätenerhöhung.

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Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar

Die bürgerlicher Politiker predigen, die Grundlagen unsere Gesellschaft sind die christlichen Werte. Von 90 Pro-zent der Bürger fordern sie die Einhal-tung der Zehn Gebote und die Nächs-tenliebe, aber die anderen zehn Pro-zent der Reichen und Schönen können und sollen weiterhin ungeniert um dasGoldene Kalb tanzen (2. Buch Mose 32). Kanzlerin Angela Merkel erwartet in ihrer Neujahresansprache vom Volk Leistungsbereitschaft, Engagement und Zusammenhalt. Andererseits fördert sie aber diese Ellenbogengesellschaft, Egoismus, Technokratie und Ignoranz mit ihrer Politik! die linke. ist die einzige Partei, wel-che die Einhaltung des Grundgesetzes fordert. Beispielsweise der Artikel 14 (2) „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemein-heit dienen“. Hans Böckler, erster dgb-Vorsitzen-der nach dem Zweiten Weltkrieg, sagte: „Der politischen Demokratie muss, soll sie nicht ein weiteres Mal zum Nach-teil der ganzen Welt missbraucht wer-den, die wirtschaftliche Demokratie zur Seite gestellt werden.“ Diese Erkennt-nis hat nichts an Aktualität eingebüßt. Deswegen ist die linke. für die Wirt-schaftsdemokratie. Denn Demokratie darf nicht am Werktor aufhören!

Was ist das Resümee für das Wahljahr 2014? Wählen heißt nicht bekennen, sondern entscheiden, welche Partei re-gieren soll. Diese Entscheidung muss jeder selbst treffen, und wer nicht wäh-len geht, der soll schweigen, denn dann hilft auch kein schimpfen auf die Politiker mehr. ■ Stanislav Sedlacik

infos // www.die-linke.de/wahlen

Bürgerbüro der Stadt auszugeben und zügig die nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Die Landtagswahl 2014 entscheidet da-rüber, ob die linke. nach vielen Jahren der Opposition endlich auch Regierungs-verantwortung bekommen kann und den Ministerpräsidenten stellt. Die Bürgerinnen und Bürger fragen uns öfter, wie die linke. ohne Unter-stützung des Kapitals ihre Verspre-chungen für den Sozialstaat überhaupt einhalten kann?

„UmFairteilen jetzt!“ heißt das Wahl-programm der linken. Es stimmt, wir wollen die Superreichen zur Kasse bit-ten, und dafür stehen wir am Pranger. Zur Erinnerung: die Bürger der ehe-maligen ddr wollten doch 1989 auch den Lebensstandard des Westens ge-nießen. Das heißt, mit 55 Jahren ohne Abschläge in die Rente gehen, sich je-des drittes Jahr ein neues Auto leisten und den Urlaub im Süden verbringen. Das hat der damalige Kapitalismus der Westverwandtschaft versprochen! Durch Steuergeschenke der Schröder- spd-und-Fischer-Grünen-Regierung an das Kapital ist dies nun nicht mehr möglich, egal ob in Ost oder West.

Eine sozialere Rhetorik ist allerdings noch keine soziale Politik. die linke.

will den sogenannten Mittelstands-bauch durch ihr Steuerkonzept abschaf-fen. Wir wollen, dass alle mit einem monatlichen Einkommen bis zu 6 000 Euro bessergestellt werden. Wir wollen nicht nur die Armut verhindern, wir wollen auch die Mitte entlasten. Zur Kasse bitten wollen wir hingegen Mil-lionäre, Finanz-Spekulanten und Kon-zerne!

Weimar // Mit Freude und Erleichte-rung konstatierten die Teilnehmer, dass es die linke. trotz dreijähriger inner-parteilicher Diskussionen erneut in den Bundestag geschafft hat. Die Anwesen-den waren sich einig, dass nur ein ge-schlossenes Auftreten nach außen zum Erfolg führt. Die Diskussionen zur Bildung eines linken Standpunktes sind wichtiger Be-standteil unserer ideologischen Tätig-keit, sollten aber doch bitte schön par-teiintern geführt werden. In diesem Jahr gibt es drei Wahlen: am 25. Mai die Kommunal- und Euro-pawahlen und im September die Land-tagswahl. Dazu Katja Seiler: „Bei der Kommu-nalwahl in Weimar wollen wir offensiv zeigen, dass wir eine Volkspartei sind. So ist es unser Ziel, für die 42 Stadtrats-plätze auch erstmals 42 Kandidaten auf-zustellen. Und die Kandidatengewin-nung muss und sollte eine Her zens -angelegenheit eines jeden Mitgliedes sein.‘‘ Deshalb bitten wir jedes Mitglied und unsere Sympathisanten, die Inter-esse an der Stadtpolitik haben, am Wahlprogramm mitzuarbeiten und sich aktiv mit einzumischen. Dazugehört auch, sich selbst als Kandidaten für den Stadtrat zu bewerben. Auch die Tätigkeit der Stadtratsfrak-tion die linke. war ein Thema. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Bedürfti-gen dieser Stadt wegen haushaltstech-nischen Hindernissen Weimars gegen-wärtig kein Sozialticket bekommen. Da hätte es längst unbürokratische Vor-schläge unsererseits geben müssen. Hier muss die linke. künftig voraus-schauender agieren. Es gibt die Forderung vom Bündnis SozialTransFair e.V. Weimar, das Sozial-ticket und den Weimarpass künftig im

Erster Politischer Frühschoppen 2014:

Sachlich, kritischund optimistisch In der Gaststätte „Waldfrieda“ in Schöndorf fand am 5. Januar das erste offene Rundtischgesprächder Linken 2014 statt. Die Anwesenden benannten ihre persönlichen und gesellschaftlichen Höhepunkteim vergangenen Jahr und diskutierten auch die Wünsche für das neue Jahr.

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Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar // Das rote Ginkgoblatt

die Menschen Rat und Hilfe in ver-schiedenen problematischen Lebens-lagen finden sollen, die „Sparschweine des Kreises“ sind. Das ist nicht zu ak-zeptieren. Nirgendwo wird das Ehren-amt so massiv behindert wie im sozia-len Bereich und der Gesundheitsvor-sorge – im Widerspruch zu allen Sonn-tagsreden. Die Mittel bei den Vereinen und Verbänden der Wohlfahrts- und Gesundheitspflege werden ständig ge-kürzt. […]

Meine sehr geehrten Damen und Her-ren, unsere Fraktion stellt zehn Ände-rungsanträge zum Haushaltsentwurf. Damit sollen 13 Haushaltspositionen vor allem in den Bereichen Jugend- und Familienarbeit, politische Bildung, Ge-sundheit, Kultur und Sport verändert werden. Ein Änderungsantrag betrifft die Per-sonalkostenförderung für das Jugend- Orientierungszentrum der Stiftung „Ländliche Neugier“ in Blankenhain. Im Haushaltsentwurf ist sie auf Null gesetzt. Besonderes Anliegen der Stif-tung ist – Zitat – „die Heranführung junger Menschen an berufliche Tätig-keiten, die in einer umweltgerechten Landwirtschaft, der örtlichen Indust-rie, des Handwerks und anderen für die Region wichtigen Bereichen ausge-übt werden können.“ Damit soll die Abwanderung reduziert werden. Die Stiftung arbeitet mit dem Schulland-heim Tonndorf zusammen. […] Weitere Änderungsanträge haben wir zur er-höhten Förderung der Schülerfahrtkos-ten zu Sportveranstaltungen, zur För-derung der Museumsnacht sowie zur stärkeren Förderung des Familienzen-trums Bad Berka, der Schwangeren-beratung und der politischen Jugend-bildung gestellt. Durch die Tatsache, dass etliche der Positionen inzwischen auch von anderer Seite – Fraktionen oder Ausschüsse – aufgegriffen wur-den, fühlen wir uns bestätigt. Die Gegenfinanzierung stammt aus Haushaltstiteln, bei denen aus Sicht unserer Fraktion die im Haushaltsent-wurf gegenüber dem Vorjahr vorge-nommenen Erhöhungen (und in einem Fall auch die generelle Höhe) nicht ge-rechtfertigt erscheinen. […] ■

züge auch wieder für den Haushalt 2014 vollbracht wurden, um einen aus-geglichenen Entwurf vorzulegen, zeigt sich auch bei den sogenannten „Risi-koannahmen“. Als sehr problematisch ist hier die Annahme der Senkung der Krankenhausumlage zu betrachten. Sie soll von 10,23 Euro auf 1,50 Euro pro Einwohner sinken. Gesetzliche Grund-lage der Umlage ist das Thüringer Kran-kenhausgesetz, bei den 1,50 Euro des Landrates handelt es sich um eine völlig fiktive Größe. Wenn die Senkung nicht kommt, fehlen dem Haushalt 716 000 Euro.

Meine sehr geehrten Damen und Her-ren, ich möchte zu einigen Beispielen kommen. […] Die Jugendsozialarbeit ent-wickelt sich leider immer stärker in eine Sackgasse. Durch ein jahrelanges Einfrieren der Fördersummen an freie Träger kommen diese zunehmend an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Trägerschelte in der Form, dass Träger nur ihre „Wunschlisten“ am Bedarf vor-bei abarbeiten wollten, ist nicht ange-messen. Wir fragen uns, ob die freien Träger künftig überhaupt noch in der Lage sind, die an sie übertragenen Auf-gaben leisten zu können. Wir fordern, das möchte ich heute ankündigen, und wir werden das im nächsten Jahr mit Anträgen untersetzen, eine Jugendpo-litische Konferenz für den Landkreis. Im Moment haben wir eine Situation, in der die „Helfer in der Not“, bei denen

Apolda // Meine sehr geehrten Damen und Herren, im gerade absolvierten Bundestagswahlkampf war oft zu hö-ren, dass in Deutschland die Auswir-kungen der weltweiten Finanzkrise gut gemeistert seien. Auf die Kommunal-finanzen trifft das nicht zu. Am Haus-haltsentwurf für 2014 zeigt sich, wie politische Entscheidungen der letzten Jahre zunehmend eine Krise der Fi-nanzierung der öffentlichen Haushalte bewirken. Der Landkreis ist wieder in der Situa-tion, dass die Zuweisungen des Landes und des Bundes nicht ausreichen. […]Mit der derzeitigen Finanzausstattung können öffentliche Investitionen nicht im notwendigen Umfang durchgeführt werden. Das gilt z. B. für die Reparatur und Instandsetzung von Kreisstraßen, von Sportstätten und von Schulen. […] Mit einem sogenannten „kommuna-len Finanzpaket“ bereits jetzt zu rech-nen, ist unseriös. Gerade heute hat der Haushalts- und Finanzausschuss des Thüringer Landtages getagt. Es ist offen, ob der Weg eines Gesetzes oder eines Nachtragshaushaltes gegangen wird. In jedem Fall steht eine parlamentari-sche Befassung noch aus. Ich denke, es gebietet der Respekt vor dem Landes-parlament, dessen Beschluss abzuwar-ten. Oder wie das Sprichwort sagt: „Das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist.“ Momentan wird aber den Kommunen das Fell weiter über die Ohren gezogen. Bei freiwilligen Leistungen, die dem Grunde nach auf gesetzlichen Ermäch-tigungen beruhen, wurde so gekürzt dass es zum Kahlschlag kommt. Bei-spiele sind die Schuldnerberatung, die Wohlfahrtspflege und Zuschüsse für Vereine und Verbände. Welche Klimm-

Debatte zum Haushalt 2014:

Nirgendwo Ehrenamtso massiv behindertWir veröffentlichen an dieser Stelle Auszüge aus der Rede von Stefan Wogawa, Vorsitzender der Fraktion die linke. im Kreistag Weimarer Land, welche er am 5. Dezember 2013 im Rahmen der Haushaltsdebatte hielt.

HELFT MIT UND WERDET

Page 9: Ginkgoblatt Februar 2014

Aus Weimar, Apolda und dem Weimarer L and 9

Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar

Kompetenz ist aber Unsinn. Was die Mittel für die Kreismesse angeht, wa-ren wir damit einverstanden, dafür 2014 wieder 5 000 Euro bereitzustellen. Eine Erhöhung um 50 Prozent akzep-tierten wir aber ausdrücklich nicht. Die Haushaltsmittel für den Apolda European Design Award wollten wir auf dem Ansatz von 2013 einfrieren. Bei den dann gezahlten 27 000 Euro hätte es sich angesichts der kommunalen Fi-nanznot immer noch um eine äußerst großzügige Förderung gehandelt. Eine Kreistagsmehrheit, darunter die spd, hat sich aber für 35 000 Euro entschie-den. Ich persönlich sehe die Dauer-förderung des Design-Wettbewerbs in Apolda mit den knapper werdenden Finanzmitteln des Landkreises aller-dings generell skeptisch. Die spd pfeift angesichts ihres fehlen-den politischen Profils laut im Walde, um sich selbst ihre vermeintliche Be-deutung zu demonstrieren; für man-chen Außenstehenden klingt es so, als sei es auf dem letzten Loch. Schuld da-ran sind immer die anderen: die linke. sowieso, der Apoldaer Bürgermeister (fw), weil er nur noch „Hausmeister“ […] sei, sogar der cdu-Kandidat, den die spd 2012 in Apolda unterstützt hat. Das alles wirkt nicht souverän, son-dern ziemlich neurotisch. Die spd muss sich schon selbst berappen, wenn sie wieder ernst genommen werden will. Und falls manche Sozialdemokraten im Weimarer Land glauben, sie brauchten nach der Kreistagswahl 2014 einfach […] von Schwarz auf Rot umzuschalten, irren sie gewaltig. Kooperationsgrund-lagen sind aus unserer Sicht passende Inhalte sowie Glaubwürdigkeit. Beides muss die spd erst nachweisen. ■

Stefan Wogawa

Weimarer Land // Verstehen kann ich die enorme sozialdemokratische Ver-wirrung schon: Im Mai 2014 sind Kom-munalwahlen und allzu viel hat die spd im Landkreis nicht aufzuweisen. Der neue spd-Kreisvorsitzende Daniel Gross, kommunalpolitisch ein Neuling, sollte zunächst zur Kenntnis nehmen, dass es im Landkreis überhaupt keine Annäherung zwischen spd und Links-partei gibt, die irgendjemand stören kann. Mein durchaus zugespitztes Sta-tement zur Wählerschaft der spd vom 28. November bei Twitter und Facebook, auf das sich Gross bei der spd-Veran-staltung manipulativ bezog, habe ich ausdrücklich als Kritik am Koalitions-vertrag von cdu/csu und spd im Bund und an dessen negativen Auswirkun-gen auf Ostdeutschland geäußert. Das konnte jeder Interessierte in den so zia-len Netzwerken nachlesen. Leider wur-de dieser Teil meines Statements in der Zitierung „großzügig“ unterschlagen. Es ist bezeichnend, dass die spd im Weimarer Land jetzt schon Ausreden für die Zukunft sucht. In den vergan-genen viereinhalb Jahren gab es von Seiten dieser spd keinerlei Schritte ir-gendeiner politischen Annäherung an die linke. Ich habe den Eindruck, dass sich die spd im Kreis bequem als Ju-niorpartner und Mehrheitsbeschaffer der cdu eingerichtet hat. Sie ist derzeit im Landkreis keine eigenständige po-litische Kraft. Ein Drittel der Stimmen zur Kreistagswahl hat sie 2009 nur durch eine Scheinkandidatur von Land-rat Münchberg auf ihrer Liste erhal-ten. […] Bei den von ihm kritisierten Anträ-gen kann eine mit uns opponierende Fraktion wie die spd natürlich anderer Ansicht sein, der Vorwurf mangelnder

Die spd im Weimarer Land pfeift laut im Walde:

Angriffe fastim TagestaktEinen veritablen Sturm im Wasserglas entfachte die spd im Weimarer Land im Dezember 2013. Aus Anlass einer spd-Kreisvorstandswahl arbeiteten sich erst der neue Kreisvorsitzende, dann ein früherer Kreisvorsitzender und danach noch der Kreistagsfraktionsvorsitzende fast im Tagestakt an mir ab.

Stadtrat Weimar:

Das Sozialticketmuss dauerhaft gesichert werden!Menschen in unserer Stadt, die trotz ihres geringen Einkommens am gesellschaftlichen Leben in Weimar teilnehmen wollen, sind auf die öffentlichen Verkehrsmit-tel angewiesen. Das Sozialticket ermöglicht es ihnen, diese preis-günstig zu nutzen.

Aus diesem Grund haben die Frak-tionen von Bündnis 90/Die Grünen, weimarwerk bürgerbündnis, spd und der linken. gemeinsam einen Antrag für die Stadtratssitzung am 29. Januar 2014 eingebracht, der die Stadtverwal-tung beauftragen soll, die Ausgabe des Sozialtickets während der vorläu-figen Haushaltsführung zu sichern. Diese Forderung wird durch einen Stadtratsbeschluss vom 6. Februar 2013 bekräftigt, der die Stadtverwal-tung beauftragt: „bis auf Widerruf für die nächsten Haushaltsjahre dafür Sorge zu tragen, dass das Sozialticket auch während der vorläufigen Haus-haltsführung ausgegeben werden kann.“ Solange die Stadt Weimar noch keinen genehmigten Haushalt hat, gilt die „vorläufige Haushaltsführung“. Was fehlt ist eine Regelung zur Aus-gabe des kostengeminderten Sozial-tickets während dieser vorläufigen Haushaltsführung. Eine Möglichkeit ist ein Vertrag zwischen der Stadt-wirtschaft Weimar, dem Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs in Wei-mar und der Stadt Weimar, die das Sozialticket verkauft. Dieser Vertrag muss die Ausgabe des Sozialtickets beinhalten. Laufende Verträge gelten auch während vorläufiger Haushalts-führung und Haushaltssperren – die Ausgabe des Sozialticket wäre so gesichert. Die einreichenden Stadt-ratsfrak tionen fordern daher die Ver-waltung auf, den Beschluss endlich umzusetzen, damit die Ausgabe des Sozialtickets ermöglicht wird, falls das Landesverwaltungsamt bis dahin den Haushalt noch nicht genehmigt haben sollte. ■

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Aus Weimar, Apolda und dem Weimarer L and10

Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar // Das rote Ginkgoblatt

Beratungen der Fraktionim Weimarer Stadtrat

Donnerstag, 13. 2. 2014 // 19.30 UhrDonnerstag, 27. 2. 2014 // 19.30 UhrDonnerstag, 6. 3. 2014 // 19.30 Uhr

ort // Gasthof „Zur Sonne“, Rollplatz

Sprechstunden der Fraktionim Weimarer Stadtrat

jeden Dienstag // 15–18 Uhrjeden Donnerstag // 17–18 Uhr

ort // Büro der Stadtratsfraktion Weimar, Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar

Sprechstunden der Weimarer Stadtratsmitglieder

Donnerstag, 6. 2. 2014 // 17–18 UhrSteffen Vogel, Mitglied im Finanz- und ImmobilienausschussDienstag, 11. 2. 2014 // 17–18 UhrDirk Möller, Vorsitzender der Fraktion die linke. im Weimarer Stadtrat, Vorsitzender des KulturausschussesDienstag, 18. 2. 2014 // 17–18 UhrDieter Eckardt, stellvertretender Fraktions vorsitzender, Mitglied im Wirtschafts- und Tourismus- sowie im BildungsausschussDienstag, 25. 2. 2014 // 15–16 UhrElke Heisler, Mitglied im Senioren-beirat der Stadt WeimarDienstag, 4. 3. 2014 // 17–18 UhrJana Körber, Mitglied im Jugend-hilfeausschussDonnerstag, 6. 3. 2014 // 17–18 UhrSteffen Vogel, Mitglied im Finanz- und ImmobilienausschussDienstag, 11. 3. 2014 // 17–18 UhrDirk Möller, Vorsitzender der Fraktion die linke. im Weimarer Stadtrat, Vorsitzender des KulturausschussesDienstag, 18. 3. 2014 // 17–18 UhrDieter Eckardt, stellvertretender Fraktions vorsitzender, Mitglied im Wirtschafts- und Tourismus- sowie im Bildungsausschuss

ort // Büro der Stadtratsfraktion Weimar, Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar

Die Schwachen kämpfen nichtDie Stärkeren kämpfen vielleicht eine Stunde langDie noch stärker sind, kämpfen viele JahreDie Stärksten kämpfen ihr Leben lang –Diese sind unentbehrlich!bertolt brecht

Wir trauern um unsere Genossin und Freundin

Helga Herrmann* 8. 10. 1932 † 24. 12. 2013

Du warst eine der Stärksten! Wir danken Dir für Deine über 50-jährige Treue und Deinen Einsatz für unsere Partei. Du wirst stets in unserer Erinnerung weiterleben.

In ehrendem Gedenken

Die Genossinnen und Genossen der BO Weimar-West

Wir trauern um unseren Genossen und Freund

Wilhelm Heyn* 1. 11. 1929 † ??. 1. 2014

Wir danken Dir für Deine über 50-jährige Treue und Deinen Einsatz für unsere Partei. Du wirst stets in unserer Erinnerung weiterleben.

In ehrendem Gedenken

Die Genossinnen und Genossen der BO Weimar-West

Allen Genossinnen und Genossen,die mir zu meinem 90. Geburtstag

Glückwünsche überbrachten,meinen herzlichen Dank!

dagmar schwaab

Page 11: Ginkgoblatt Februar 2014

Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar

Aus Weimar, Apolda und dem Weimarer L and 11

Im Februar und März:

Wir gratulierenauf dasHerzlichste!4. Februar 2014

Dieter Drüsedau (Apolda) .................... 81

7. Februar 2014

Gudrun Kittel (Apolda) .......................... 56

10. Februar 2014

Elke Heisler (Weimar) ............................. 71

11. Februar 2014

Ralph Wengermeier (Weimar) ............ 61

17. Februar 2014

Marina Willeke (Nohra) ........................ 60

Elke Kellermann (Weimar) .................... 71

18. Februar 2014

Ute Probst (Weimar) .............................. 61

19. Februar 2014

Eva-Maria Lehmann (Weimar) ............ 74

Ingeborg Geßler (Weimar) ................... 93

21. Februar 2014

Frank Lange (Weimar) ........................... 45

Heinz Weinhold (Weimar) .................... 84

Anna Heichler (Blankenhain) ............. 86

22. Februar 2014

Richard Haesler (Weimar) .................... 59

23. Februar 2014

Jana Sedlacik (Erfurt) ............................ 25

24. Februar 2014

Guido Müller (Vippachedelhausen) ... 71

25. Februar 2014

Edelbert Richter (Weimar) .................... 71

26. Februar 2014

Monika Fuchs (Weimar) ......................... 71

Gertraud Wolff (Weimar) ..................... 87

28. Februar 2014

Gabriele Trost (Weimar) ....................... 40

Ronald Barth (Weimar) ........................ 48

1. März 2014

Udo Wohlfeld (Weimar) ......................... 67

Lukrezia Jochimsen (Hamburg) ......... 78

Gerhard Manicke (Apolda) ................... 82

Karl-Heinz Bittorf (Weimar) ................. 83

Helga Hellmund (Weimar) .................... 83

Elfriede Düsterhöft (Weimar) ............. 94

2. März 2014

Hellmut Heinze (Weimar) .................... 89

3. März 2014

Harald Freudenberg (Weimar) ............ 62

André Pommer (Weimar) ..................... 68

Horst Möhl (Weimar) ............................. 85

4. März 2014

Renate Weinhold-Knau (Weimar) ..... 78

5. März 2014

Horst Hintze (Berlstedt ) ..................... 80

6. März 2014

Hein Sauer (Weimar) ............................. 24

7. März 2014

Bettina Müller (Weimar) ....................... 53

8. März 2014

Marco Marschall (Weimar) .................. 23

9. März 2014

Oswald Grube (Weimar) ...................... 78

12. März 2014

Michael Kirchner (Weimar) .................. 24

Udo Nauber (Bad Berka) ...................... 32

Reinhardt Key (Blankenhain) ............... 53

Cornelia Freudenberg(Weimar) ......... 58

14. März 2014

Julia Sieber (Weimar) ............................. 45

16. März 2014

Elfriede Pavel (Apolda) .......................... 83

17. März 2014

Monika Warz (Neumark) ....................... 65

18. März 2014

Andreas Kunze (Apolda) ....................... 41

22. März 2014

Margarete Labe (Weimar) ................... 84

24. März 2014

Helga Fechner (Weimar) ....................... 77

25. März 2014

Rosemarie Starkloff (Weimar) ............ 75

28. März 2014

Götz Oesterheld (Tonndorf) ............... 69

29. März 2014

Wilfried Schmidt (Apolda) .................... 72

Hildegard Sperling (Weimar) ............... 91

30. März 2014

Rainer Heßler (Bad Sulza) .................... 70

31. März 2014

Franz Reif (Bad Berka) ........................... 71

Der Kreisvorstand gratuliert allen Geburtstagskindern ganz herzlich!

Gedenken an Rosa und Karl:

Für eine friedlicheund solidarische Welt ohne Kriege!Am 12. Januar fand auf dem Rosa- Luxemburg-Platz in Schöndorf das jährliche Gedenken statt. Dort erinnerten die linke. und die Gewerkschaft an die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar 1919.

„Wir brauchen keine Katastrophen“, hatte Rosa Luxemburg einst formu-liert. Auch heute benötigen wir diese nicht. Wir brauchen keine Militärinter-ventionen. Nicht in Syrien, nicht in Mali, nicht im Iran. Nirgendwo. Wir brauchen keine Bundeswehrsoldaten in Afghanistan, in der Türkei oder andernorts. Wir brauchen keine Drohnenmorde und keine Rüstungs-exporte. Wir brauchen keine millio-nenfache Spitzelei durch nsa, bnd und andere Geheimdienste, welche die bürgerliche Demokratie zur Farce werden lassen. Wir brauchen keine Nazis und nicht deren in Krisenzeiten besonders gefährliche soziale Dema-gogie. Wir brauchen keinen Rassis-mus, keinen Antiislamismus, keinen Antisemitismus und keinen Antiziga-nismus. Wir brauchen keinen stetig wachsenden Sozialabbau, und nicht die damit einhergehenden Entwür-digungen von Millionen Menschen. Wir brauchen keine Rettungsschirme für Banken. Die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer demonstrierten durch ihre An-wesenheit friedlich gegen Kriege, für Menschlichkeit und Internationalis-mus, für eine solidarische, friedliche und sozial gerechte Welt. ■

info // Rede von Michael Kirchner unter www.die-linke-apolda-weimar.de

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Allen

Jubilarinnen

und Jubilaren

herzlichen

Glückwunsch!

Page 12: Ginkgoblatt Februar 2014

Diskussionsveranstaltung, Freitag, 7. Februar 2014, Weimar

Europa im Blick:Europa- und Kommunalpolitik Hand in Hand Am 25. Mai werden in Thüringen neben dem Europa-

parlament auch die kommunalen Mandatsträger in den Kreistagen, Stadträten und Gemeinderäten neu gewählt. Welchen Einfluss hat die Politik der Europäischen Union

inzwischen auf die Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen Thüringens? Wie gelingt es Privatisie-rungsvorhaben der eu zu stoppen? Welche linken Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb der eu-Politik eröffnen sich für kommunale Mandatsträger? Darüber diskutieren u. a. Gabi Zimmer, Vorsitzende der Fraktion der gue/ngl im Europäischen Parlament und Jörg Kubitzki, europapolitischer Sprecher und Vorsitzender des Europaausschusses im Thüringer Landtag.

Das Kommunalpolitische Forum Thüringen und das Europabüro Gabi Zimmer laden ein zu einer Diskussionsveranstaltung am Freitag, dem 7. Februar 2014 in Weimar, 18–21 Uhr im Hotel „Kaiserin Augusta“ Weimar, Carl-August-Alle 17, 99423 Weimar.

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