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>> NEWS L E T T E R >> november 2012

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Unser neuester Newsletter (November 2012)

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Page 1: Newsletter November

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Page 2: Newsletter November

| 2Newsletter 11/2012das ist der neue NEWSLETTER

INHALT: Darum geht es in der neuen Ausgabe!

>> Das Wintersemester 2012/2013 hat begonnen. Bei joanneum racing graz bedeutet dies Schichtwech-sel! Der aktuelle Newsletter steht ganz im Zeichen des neuen Teams – jenes Teams, das den jr13 bauen wird. Aber auch die Weasels aus dem Vorjahr haben in dieser Ausgabe noch ein Wörtchen mitzureden – nicht zuletzt deswegen, weil es von den – durchaus erfolgreichen – Bewerben eine Menge zu berichten gibt. Viel Spaß bei der Lektüre!

iebe Leserinnen und Leser,gut zwei Jahre liegt er nun zurück, unser Einstieg in die Welt der Fahr-

zeugtechnik an der FH JOANNEUM. Die Gründe, diesen Weg zu bestreiten, waren sehr unterschiedlich und individuell. Manch einer dachte an ein lockeres Studium, „wo man was mit Autos machen kann“, andere wiederum sahen nach abgeschlossener Lehre, gepaart mit Abendmatura, in diesem Studi-um den Gipfel ihrer Ausbildung – zurecht. Nun allerdings, nach vier Semestern harter Arbeit, unzähligen Stunden vor Fachliteratur, schlaflosen Nächten und glücklicherweise überstandenen Prüfungen, verbindet uns alle gemeinsam ein einziges, großes Ziel: die erfolgreiche Teilnahme am internationalen Konstruktionswettbewerb Formula Student. Wir nehmen nach vielen beispielhaften Saiso-nen unserer Vorgänger die Herausforderung an, an diese Erfolge anzuknüpfen – eine große Verantwortung gegenüber unserer Hochschu-le, den vorangegangenen Teams, unzähligen Sponsoren und auch für uns. Als zukünftiger

organisatorischer Leiter von joanneum racing graz darf ich stolz behaupten, hinter einem höchst motivierten und engagierten Team zu stehen, welches dieser neuen Herausforde-rung mit frischen Ideen und vielen Konzepten entgegenfiebert. Wir werden das Fahrzeug unserer Vorgänger, den jr12, genauestens ana-lysieren, Schwachstellen erkennen und diese konsequent beheben. Das beginnt bei dem in der Formula Student einzigartigen Motor, der im Vorjahr in Zusammenarbeit mit Mercedes-AMG selbst entwickelt wurde. Unsere Spezi-alisten im Bereich Antriebsstrang werden das turboaufgeladene Zweizylinderaggregat von Grund auf überarbeiten, um in erster Linie die Fahrbarkeit zu verbessern und Gewicht einzusparen. Weitere Angriffspunkte sind das Fahrwerk und die Elektronik; bereits jetzt auf einem sehr hohen Niveau, gibt es dennoch genug Potenzial für unser Team, weitere Verbesserungen daran vorzunehmen. Mit all diesen Konzepten und Innovationen stürzen wir uns in die kommende Entwicklungsphase und werden das Beste aus unserem neuen

Boliden, dem jr13, herausholen. Vor uns liegt eine anstrengende und kräfteraubende Zeit; aber auch eine Zeit, in der wir als angehen-de Diplomingenieure nicht nur viel Neues erlernen, sondern unser bereits erworbenes Wissen auf eine Art und Weise unter Beweis stellen können, die seinesgleichen sucht. Die Formula Student bietet uns die Möglichkeit, uns als Team vor einem internationalen Pub-likum zu präsentieren und zu zeigen, wozu so ein Team aus jungen, motivierten und enga-gierten Studierenden fähig ist. Ich freue mich auf die Zeit, die vor uns liegt und ebenso freue ich mich – stellvertretend für unser gesamtes Team – auf die Gelegenheit, das Ergebnis unserer unzähligen Arbeitsstunden und unser aller Herzblut in diesen Bewerb zu legen. Ich wünsche meinem Team für die kommenden Monate viel Durchhaltevermögen, jede Menge Spaß an der Sache, eine gute Zusammenarbeit – teamintern, aber natürlich auch mit unseren zahlreichen Sponsoren – und schlussendlich viel Erfolg!Stephan Rienmüller

L

editorialStephan Rienmüller teamleader jr13

Page 3: Newsletter November

3 | Newsletter 11/2012

SEITE 4 Reportage aus der GarageDie Baugruppen geben Einblicke in ihre Arbeit

SEITE 8 Der Werdegang des jr12Vom ersten Start bis zur Zielgeraden

SEITE 10 Tipps fürs „Überle-ben am Ring“Ein Satire-Kommentar

SEITE 11 Veranstaltungen im ÜberblickVon der Ennstal Classic und dem Sponsor‘s Day

>> veranstaltungen im überblick

>> reportage aus der garage

>> was sich sonst noch tutInhaltsverzeichnis

>>

>>

>>

>>

SEITE 6 | interdisziplinär

PR-Team, Designer und „Physio“ stellen sich vor

SEITE 14 | portraitiert

Portrait: Faculty Advisor Michael Trzesniowski

SEITE 15 | special task

Vier Alt-Weasel bleiben dem Team treu

WO ist WAS?

Page 4: Newsletter November

| 4Newsletter 11/2012

Unser Team blickt auf eine erfolgreiche Saison mit dem jr12 zurück. Speziell im Bereich Powertrain sind wir besonders stolz auf die Zuverlässigkeit und die Ergebnisse mit unserem komplett neuen und selbstentwickelten Motor. Trotz einer sehr kurzen Testphase konnten wir erste Ziele erreichen und eine tolle Leistung erbringen. Das neue Team rund um den jr13 ist nun höchst motiviert, an die Erfolge des jr12 anzuknüpfen. Der Hauptfokus im Bereich Powertrain in dieser Saison liegt stark auf der Gewichtsreduktion und Verbesserung der Fahr-barkeit des Motors. Momentan arbeitet das Team intensiv an der Konstruktion von CAD-Modellen, beispielsweise für die

Bereiche Ansaug- und Abgasführung, Schaltung, Kühl-, Öl- und Kraft stoff systeme. Auch unsere Teamkollegen, die uns von unserem Kooperationspartner Mercedes-AMG aus unterstüt-zen, überarbeiten gerade fl eißig das Innenleben des turboauf-geladenen Zweizylinders. Mit Anfang des neuen Jahres werden wir dann beginnen, unseren Leistungsprüfstand zu betreiben, um den Motor optimal auf Fahrbarkeit und unsere Peripherie abstimmen zu können. Es steht uns noch sehr viel Arbeit bevor - dennoch blicken wir optimistisch in die Zukunft und freuen uns schon sehr auf die Fertigung und den Zusammenbau von unserem neuen Boliden jr13.

Das Chassis ist die grundlegendste aller Baugruppen, denn es muss alle anderen Baugruppen und den Fahrer in oder an sich aufnehmen. Aus diesem Grund muss das Monocoque sta-bil genug sein, um all diese Lasten im Rennbetrieb zu tragen, gleichzeitig soll es aber kein Kilogramm zu viel wiegen und dem Auto auch noch eine ansprechende und dynamische Op-tik verleihen. Der Rennwagen aus dem Vorjahr, der jr12, war von Grund auf eine komplette Neuentwicklung. Highlights waren der selbstentwickelte AMG-Motor sowie das darauf abgestimmte einteilige Carbon-Monocoque. Nach einer sehr erfolgreichen Saison mit dem jr12 haben wir uns darüber Ge-danken gemacht, was wir an dem neuen Fahrzeug noch besser machen können. Schnell war klar, dass wir dabei keine Revo-lution, sondern eine Evolution anstreben werden. Das erfolg-reiche Konzept des jr12 soll ausgebaut werden. Dabei werden

wir Bewährtes verbessern, aber auch einige Neuerungen um-setzen. Der jr13 wird sich durch mehr Carbonanwendung als je zuvor auszeichnen. Zudem wird eine neue Art von Carbon verwendet, die bisher noch nie in einem jr zum Einsatz kam. Die Crash-Box, welche wie in den Vorjahren ohne Alumini-uminnenstruktur auskommt, bekommt eine neue Geometrie. Für das Lenkrad des jr13 wird eine neue Schaltmechanik entwi-ckelt. Das Design des neuen Boliden kommt von den Kollegen des Studienganges „Industrial Design“ der FH JOANNEUM, welche uns helfen, ein ästhetisch ansprechendes und schnittiges Design umzusetzen. Die Entwicklung geht bereits dem Ende zu – die Werkzeuge werden demnächst bei SFK Tischler in Ferti-gung gegeben. Danach geht es für fünf bis sechs Wochen nach Salzburg zur Firma CarboTech, wo die gesamte Herstellung der CFK-Komponenten per „Weaselhand“ stattfi ndet.

Bereiche Ansaug- und Abgasführung, Schaltung, Kühl-, Öl- und Kraft stoff systeme. Auch unsere Teamkollegen, die uns von unserem Kooperationspartner Mercedes-AMG aus unterstüt-zen, überarbeiten gerade fl eißig das Innenleben des turboauf-geladenen Zweizylinders. Mit Anfang des neuen Jahres werden wir dann beginnen, unseren Leistungsprüfstand zu betreiben, um den Motor optimal auf Fahrbarkeit und unsere Peripherie abstimmen zu können. Es steht uns noch sehr viel Arbeit bevor - dennoch blicken wir optimistisch in die Zukunft und freuen uns schon sehr auf die Fertigung und den Zusammenbau von

GEWICHTS-REDUKTION & BESSERE FAHRBAR-KEIT

wir Bewährtes verbessern, aber auch einige Neuerungen um- wird sich durch mehr Carbonanwendung als

je zuvor auszeichnen. Zudem wird eine neue Art von Carbon zum Einsatz kam.

Die Crash-Box, welche wie in den Vorjahren ohne Alumini-uminnenstruktur auskommt, bekommt eine neue Geometrie.

wird eine neue Schaltmechanik entwi-ckelt. Das Design des neuen Boliden kommt von den Kollegen des Studienganges „Industrial Design“ der FH JOANNEUM, welche uns helfen, ein ästhetisch ansprechendes und schnittiges Design umzusetzen. Die Entwicklung geht bereits dem Ende zu

EVOLUTION STATT RE-VOLUTION

Reportage aus der Garage

POWERTRAIN >> von Christoph Waldl

CHASSIS >> von Martin Treusch

REPORTAGE aus der Garage

Page 5: Newsletter November

5 | Newsletter 11/2012

MARKETING>> von Katja Wegerer

Obwohl das Team um joanneum racing graz zum größten Teil aus Technikern besteht, ist der Bereich Marketing doch auch ein wichti-ges Th ema für uns. Wir sind ständig bemüht, unsere Bekanntheit zu steigern, indem wir bei Messen und ähnlichen Veranstaltungen – beispielsweise dem Motorensymposium in Wien – mit einem Boliden und einem Infor-mationsstand vertreten sind.

Natürlich möchten wir neben den Öff ent-lichkeitsauft ritten auch immer im direkten Kontakt zu unseren Fans und Unterstützern bleiben, denn ohne sie wäre es uns nicht möglich, jedes Jahr wieder neue Erfolge ein-zufahren. Um das zu gewährleisten, wird es auch diese Saison wieder regelmäßig die berühmten Mittwochs-Stände vor dem Prüf-feld der FH JOANNEUM geben, bei denen man je nach Jahreszeit bei Sturm & Maroni, Gulasch & Bier oder Glühwein ein gemütli-ches Gespräch mit den Weasels und/oder ein paar Freunden genießen kann.

Dank der Zusammenarbeit mit unserem fl eißigen Journalisten-Team, das uns seit der letzten Saison vor allem im Bereich Social Media tatkräft ig unterstützt, konnten wir ei-nen starken Zuwachs an Fans verbuchen, die uns durch die Saison begleitet haben, und wir hoff en diesen Erfolg auch in der kommenden Saison weiterführen zu können!

Nachdem wir uns mit den Kollegen aus dem vorigen Jahr zu-sammengesetzt hatten, um Erkenntnisse und Erfahrungen aus der abgelaufenen Rennsaison zu gewinnen, erhielten wir einen Überblick über die uns bevorstehenden Aufgaben. Um Aussagen über die Dimensionierung der verschiedenen Kom-ponenten treff en zu können, entschieden wir uns dazu, das ge-samte Fahrwerk über so genannte Dehnmessstreifen (DMS) zu vermessen. Darunter versteht man eine Messeinrichtung zur Erfassung von Formänderungen an der Bauteiloberfl äche, was eine Bestimmung der mechanischen Spannungen und in Folge

eine Aussage über die Beanspruchung des Werkstoff s ermög-licht. Dazu gab es eine Testfahrt, aus der wir interessante Daten gewinnen konnten, die nun in die Entwicklung miteinbezogen werden. Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Einsparung von Gewicht und Kosten, die zumeist aufgrund komplexer Fertigungsverfahren zu Stande kommen. Um diese Ziele auch zu erreichen, werden wie jedes Jahr wieder einige Innovationen im Fahrwerksbereich Einzug halten – im Spe-ziellen sollen hier Komponenten wie Radnaben und -träger weiterentwickelt werden.

eine Aussage über die Beanspruchung des Werkstoff s ermög-licht. Dazu gab es eine Testfahrt, aus der wir interessante Daten gewinnen konnten, die nun in die Entwicklung miteinbezogen werden. Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Einsparung von Gewicht und Kosten, die zumeist aufgrund komplexer Fertigungsverfahren zu Stande kommen. Um diese Ziele auch zu erreichen, werden wie jedes Jahr wieder einige Innovationen im Fahrwerksbereich Einzug halten – im Spe-ziellen sollen hier Komponenten wie Radnaben und -träger

DMS-MES-SUNGEN UND GE-WICHTSEIN-SPARUNG

SUSPENSION >> von Daniel Maier

ELECTRICS >> von Gerhard Hofer

REPORTAGE aus der Garage

Im Bereich Elektronik wird sich auch in dieser Saison wieder eini-ges tun. Wir haben bereits viel für unseren jr13 geplant und tüft eln schon an der Umsetzung: Es soll auf jeden Fall eine schlupfgere-gelte Launch Control umgesetzt werden. Der Kabelbaum wird kompakter und wasser- sowie staubdicht gefertigt. Zusätzlich wollen wir durch weitere Maßnah-men am Kabelbaum die Zugäng-lichkeit und Wartungsfreundlich-keit des Motors und der Aggregate verbessern. Die Schaltzeiten sollen um 20% verkürzt werden; geziel-tes Einkuppeln beim Herunter-

schalten soll einen Anti-Hopping-Eff ekt bewirken. Die Leistung des Generators wird den Verbrau-chern angepasst. Die Mechanik und Elektrik der Schaltpaddles am Lenkrad werden wir ausfallsicher und robuster gestalten. Des Wei-teren hat die Baugruppe Elektrik mit Hilfe der erfahrenen Weasels Helmut Hammerschmied und Philipp Eder bereits ein DMS-Vermessungsfahrwerk produziert. Außerdem wurden bei einer Fahr-werksmessfahrt Werte ermittelt, die für die Konstruktion und die Auslegung der Bauteilfestigkeit benötigt werden.

schalten soll einen Anti-Hopping-Eff ekt bewirken. Die Leistung des Generators wird den Verbrau-chern angepasst. Die Mechanik und Elektrik der Schaltpaddles am Lenkrad werden wir ausfallsicher und robuster gestalten. Des Wei-teren hat die Baugruppe Elektrik mit Hilfe der erfahrenen Weasels Helmut Hammerschmied und Philipp Eder bereits ein DMS-Vermessungsfahrwerk produziert.

LAUNCH-CONTROL, ANTI-HOPPING UND KÜRZERE SCHALTZEITEN

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Page 6: Newsletter November

| 6Newsletter 11/2012

>> von Patrick Köllner

CALCULATION

REPORTAGE aus der Garage

Für manche Technikstudierende ist die Motivation eines Berech-nungsingenieurs unergründlich, da Gegenstände wie Th ermodyna-mik, Mathematik oder Mechanik mehr als störende Begleiterschei-nung denn als bedeutende Wis-sensquelle für die Zukunft angese-hen werden. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass sich die Bau-gruppe Berechnung im Vergleich zum vergangenen Jahr in der Zahl der Teammitglieder verdoppeln konnte. Wolfgang Paul, Philipp Kollmann, Robert Kalcher und Baugruppenleiter Patrick Köllner sind für die Festigkeitsberech-nungen des jr13 verantwortlich. Selbstverständlich ist diese He-

rausforderung ohne moderne Computerprogramme auf Basis der Finite-Elemente-Methode nicht zu bewältigen. Wie auch in den vorherigen Jahren wird uns dahingehend von den Firmen Dassault Systemes Austria und Magna Powertrain die Soft ware SIMULIA ABAQUS beziehungs-weise FEMFAT zur Verfügung gestellt. Auf diesem Wege möchte sich das Berechnungsteam noch-mals recht herzlich für die große Unterstützung bedanken. In die-sem Sinne: „Ans Werk“. Oder um es mit den Worten von Sir Isaac Newton zu sagen: „Th e great oce-an of truth lays all undiscovered before me.“

Nach dem Abschluss aller Prü-fungen des 4. Semesters starte-te auch diese Saison wieder ein motiviertes Berechnungsteam in die neue Designphase. Mit Hilfe des Vorjahresteams haben wir unser Basiswissen über die Berechnungsschritte und den Aufb au der Berechnungsmodelle vervollständigt. Dank der groß-zügigen Unterstützung der Firma Dassault Systèmes konnten wir auch dieses Jahr wieder an einem Einschulungskurs für ABAQUS teilnehmen. Das neu gewonne-ne Wissen haben wir sofort nach der Rückkehr an die FH JOAN-NEUM in die Praxis umgesetzt. Nach und nach werden nun die

neu konstruierten und überarbei-teten Komponenten unseres jr13 berechnet, um eine möglichst gewichtsoptimierte Konstrukti-on zu ermöglichen. Auch Dauer-festigkeitsberechnungen werden wir dieses Jahr wieder durchfüh-ren. Hier hatten einige Mitglieder des Berechnungsteams die Chan-ce, eine 2-tägige Schulung im Engineering Center von Magna Powertrain in Steyr zu besuchen. Das war eine große Hilfe, um Ba-sis- und Hintergrundwissen für das Programm FEMFAT aufzu-bauen. Bis zum Ende der Design-phase steht uns nun eine stressige Zeit bevor, in der noch einiges an Arbeit zu erledigen ist.

Auf den Spuren von Isaac Newton Gewichtsoptimierung und Festigkeitsberechnungen

>> von Robert Kalcher

_Warum hast du dich für diese Position entschieden?

Da ich letzte Saison schon mit dem Virus „joanneum racing graz“ infi -ziert wurde und auf vielen Bewerben mit dabei war, habe ich im neuen Team den größten Einblick in die Materie. Gleichzeitig wurde mir der Posten von meinen Kollegen und Kolleginnen dann auch angeboten. Da es auch niemanden anderen gab, der es machen wollte, ist es dann an mir hängen geblieben.

_Was passiert momentan und in den nächsten Wochen im Team von technischer Seite?

Derzeit sind wir am Konstruieren von neuen und am Verbessern von alten Teilen für unseren Boliden, den jr13, den wir im Frühjahr 2013 auf unserem RollOut enthüllen werden.

_Was sind deine Aufgaben als technical director?

Meine Aufgabe als technischer Leiter ist im Grunde dafür zu sorgen, dass das Auto am Ende fahrbereit ist. Dazu gehören die Koordination der Baugruppen, das Treff en von wichtigen technischen Entscheidun-gen und die Kontrolle des Fortschritts.

Interview mit

technical directorMartin Schwarz

Einen der wichtigsten Parts bei der Entwicklung und Konstruktion eines neuen Boliden übernimmt der technische Leiter des Teams. Wie man diesen Job be-kommen kann und nicht mehr los wird, erklärt Mar-tin Schwarz, technical director des jr13.

>> von Katrin Nussmayr und Romana Močnik

Page 7: Newsletter November

7 | Newsletter 11/2012 interDISZIPLINÄR

Bei joanneum racing graz wird

TEAMWORKgroß geschrieben

Dass so einen Rennboliden nicht einer alleine bauen kann, ist klar - und doch ist joanneum racing graz ein Ausnahmefall im internationalen Vergleich. Kein anderes Team ist auf allen Ebenen so pro-fessionell aufgestellt wie die Weasels. Neben zahlreichen anderen Experten hat das Racing Team eine

Truppe von PR-Profis, eigene Designer sowie einen Physiotherapeuten.

Das PR-TEAM Unsere DESIGNGENIES Der „PHYSIO“

>> Jeder hört es, jeden Tag: das Wort PR. Doch was zur Hölle ist denn ei-gentlich diese PR und, vor allem, wozu braucht joanneum racing graz so etwas?

Aufgrund der zunehmenden Professionalisie-rung des Teams beschloss man vor rund zwei Jahren, zusätzlich Leute ins Boot zu holen, die etwas davon verstehen, mit der Öffentlich-keit zu kommunizieren. Öffentlichkeit klingt dabei ein wenig abstrakt. Konkret geht es bei unserer PR darum, anderen Studierenden der FH JOANNEUM bzw. deren Lehrenden, Mo-torsportfans und anderen Interessierten sowie lokalen Medienanstalten joanneum racing graz näher zu bringen und zu erzählen, um was für ein tolles Projekt es sich hierbei han-delt. Die Frage, die wir uns dabei tagtäglich stellen müssen, ist, wie man diese Geschichte erzählt und, vor allem, wie sie möglichst viele Leute erreicht. Um unsere Ziele zu erreichen, bedienen wir uns der zahlreichen Möglich-keiten des Webs, aber auch im Printbereich sind wir sehr aktiv – den Beweis, also diesen Newsletter, halten Sie in Händen. Man sieht schon: Als PR-Team sind wir stets darum bemüht, wertvolle Informationen bereitzu-stellen, um so die wunderbare Geschichte der Weasels weiterzuerzählen.

>> Rennautos und Physiotherapie? Un-ser Physiotherapeut bereitet die Fahrer mit gezieltem Training körperlich und mental auf die Bewerbe vor.

Ein Rennwagen kann technisch noch so ausgereift sein – um bei der Formula Student vorne dabei zu sein, muss er auch auf der Rennstrecke überzeugen. Spätestens dann ist es sinnvoll, sich nicht nur um das Auto, sondern auch um die Fahrer zu kümmern. Um auf die hohen körperlichen und mentalen Belastungen vorbereitet zu sein und aus dem Rennwagen das volle Potenzial ausschöpfen zu können, werden unsere Fahrer vom ange-henden Physiotherapeuten Alexander Knoll betreut. Seine Tätigkeit umfasst das gezielte Training, angefangen bei Rumpf, Nacken und Unterarmen, bis hin zu den Augenmuskeln. „Bei den Rennen selbst unterstütze ich das Fahrerteam mit Kinesiotaping und passiven Techniken sowie kurzen Tipps zum Aufwär-men, was hoffentlich das eine oder andere Zehntel bringen wird“, erklärt Alex. Die Mo-tivationsquelle für sein Engagement sind das Interesse am Motorsport und die Faszination für den Teamgeist der Weasels: „Seit meinem Studienbeginn war mir klar: Da kann und will ich mich auch einbringen.“

>> Von der Karosserie bis zum joanne-um racing graz-Logo: Ein siebenköpfi-ges Industrial Design-Team sorgt für elegantes Aussehen und schnittige Figur.

Es sieht gut aus bei joanneum racing graz. Eine eigene Designerfraktion kümmert sich in dieser Saison um die visuelle Komponente beim Racing Team – das reicht vom Entwurf des neuen Boliden jr13 bis hin zum Grafikde-sign. Die Industrial Design-Studenten Simon Bildstein, Luca di Muzio, Dominik Krug, Stefan Märzendorfer, Christoph Sagkop, Rene Stiegler und David Weiskopf gestalten heuer in enger Zusammenarbeit mit der Baugruppe Chassis die Karosserie sowie die Lackierung des jr13. Außerdem zeichnen sie für das neue Team-Logo und das Boliden-Logo des jr13 verantwortlich. Für den Motorsport-Fan Simon ist es eine besondere Erfahrung, einen Rennwagen mitzudesignen, der dann bei Bewerben am Start sein wird. „Vor allem ist es spannend, die Möglichkeiten und Spielräume im Reglement auszureizen“, zeigt er sich von der Arbeit fasziniert. Die Herausforderung: Das Design muss optimale Funktion und äs-thetische Ansprüche vereinen, Geschwindig-keit und Dynamik vermitteln und dabei noch zur Linie des Racing Teams passen.

von Max Sommer von Katrin Nussmayr von Katrin Nussmayr

Page 8: Newsletter November

| 8Newsletter 11/2012

esjr12

DIESAI

Vom ersten Motorstart bis zur Zielgeraden am Ring: Der Werdegang des jr12

Zwei Zylinder, vier Reifen und jede Menge Power: Das und viel mehr steckt im jr12, dem neunten Rennwagen aus der Werkstatt von joan-neum racing graz. Mit einem selbstentwickelten Motor, einem komplett einteiligen Monocoque-Chassis und verbesserter Fahrwerkskinematik hat das Team einen innovativen Schritt gewagt. Und fuhr dennoch (oder gerade deshalb) bei der Formula Student ganz vorne mit.

Mehr Infos zur Saison mit dem jr12, Videos, Sounds, die Ergeb-nisse im Detail und Live-Status-meldungen vom Team gibt es

unter http://storify.com/joanneum-racing/jr12 oder mit diesem QR-Code.

d

„Es ist wie eine echte Geburt“, so hat es der damalige Teamleader Stefan Maier ausge-drückt, als der jr12 beim RollOut feierlich enthüllt wurde. „Neun Monate harte Arbeit und jetzt sehe ich unseren ganzen Stolz hier auf der Bühne stehen“. Im Scheinwerfer-licht des Grazer Dom im Berg war der Bolide optisch ein Hingucker, aber noch einige Wochen davon entfernt, auch den Asphalt zum Glühen zu bringen. In vielen Arbeits-

stunden haben ihm die Weasels Leben eingehaucht ...

27. Juni: „Unser Auto fährt!!“, mit diesen Worten küsst der technische Leiter des jr12-Teams Th omas Gerstorfer das Monocoque. Gerade eben hat der jr12 seine erste Probefahrt bestritten. Vor der Werkstatt der Weasels drehte er seine Runden – und

wurde vom Team kräft ig beklatscht. erster Motorstart: check

22. Juni: Gute Neuigkeiten aus der Werkstatt: Nach vielen Versuchen und einigen Hustern lässt der selbstentwickelte Motor zum ersten Mal laut aufh orchen: Er läuft !

Juni bis September: Einige hundert Testkilometer legt das Team mit dem jr12 in den folgenden Monaten zurück. Die Fahrer trainieren für die Formula Student-Bewer-be ihr Geschick in den Disziplinen Skid Pad, Acceleration, Autocross und Endurance. Nebenbei muss jedes Setup genau an die jeweilige Fahrweise angepasst werden. An dieser Stelle möchten wir uns beim ARBÖ, dem ÖAMTC und der Magna bedanken,

die uns ihre Gelände als Teststrecken zur Verfügung gestellt haben!

Mit circa 200 kg Gesamtgewicht, Schaltzeiten von 50 Millisekunden und einem mo-dernen Monocoque-Chassis aus Carbonfaser ist der jr12 auf dem neuesten Stand der Technik. Ein besonderes Highlight ist der Motor, der in Kooperation mit Mercedes-AMG selbst entwickelt wurde. Der turboaufgeladene 2-Zylinder mit Direkteinsprit-

zung wird bei den Bewerben im Sommer noch für Aufsehen sorgen ...

SON

der werdegang des jr12

>> von Katrin Nussmayr und Romana Močnik

Page 9: Newsletter November

9 | Newsletter 11/2012

Dieformula studentDie Herausforderung: Baue einen einsitzigen Formelrennwagen, rechne die Kosten durch, überlege dir ein Marketingkonzept und tritt dann mit deinem Prototypen gegen Teams aus aller Welt an. Genau das machen jedes Jahr über 400 Hochschulmannschaften im Rahmen der Formula Student. In acht Disziplinen stellen sie ihre Boliden auf die Probe: Bei den Statics geht es um innovative Konstruktion (Engineering Design), Kostenplanung (Cost Report) und einen Business Plan, der überzeugt. Schließlich muss der Bolide aber auch auf der Rennstrecke praxistauglich sein. Bewertet werden Beschleunigung (Acceleration), Querbeschleunigung (Skid Pad, bei dem eine liegende Acht umfahren wird), Fahrdynamik (Autocross – ein Parcour mit Geraden, Kurven und Schikanen) und die Performance unter Dauerbelastung (Endurance – ein 22 km langes Ausdauerrennen). Zuletzt wird auch der Kraftstoffverbrauch (Fuel Efficiency) gemessen. Das Team mit dem besten Gesamt-paket aus Konstruktion, Geschäftsmodell und Rennperformance gewinnt.

17. bis 20. Juli: der erste Bewerb. Am Red Bull Ring in Spielberg treten die Weasels mit ihrem jr12 gegen 38 Teams aus aller Welt an. Getrübt wird die Stimmung nur von einem Unwetter, das den Campingplatz unter Wasser setzt und so manches Zelt quer über das Gelände bläst. Die Sieges-freude ist dennoch bei allen Teams groß – und feiern kann man auch im Regen (zum Beispiel den

zweiten Platz im Engineering Design).

1. bis 5. August: Die Rennbahn glüht noch von der Formel 1, als die Teams am Hockenheim-ring in Deutschland gegeneinander antreten. Mit 110 Autos und rund 3000 Studierenden aus 25 Ländern ist dieser Bewerb einer der größten und bedeutendsten der Saison. Ein besonderes High-light für die Weasels ist der Aufstieg ins Finale der drei Special Awards „Most Effective Use of Elec-tronics“, „Best Use of Fiber Reinforced Plastics“ und „Most Innovative Powertrain“. Am Ende führt joanneum racing graz die Österreichspitze an und erringt mit einem zweiten Platz bei „Most Effec-tive Use of Electronics“, einem Top-Ten-Platz im Design und einer soliden Endurance-Leistung

einen kleinen Etappensieg (Overall: 20. Platz).

14. bis 17. September: 62 Teams geben sich in Varano de‘ Melegari im Norden Italiens die Ehre – und sollte es das Sternbild des Wiesels geben, dann erstrahlt es genau jetzt hell über dem Racinghimmel. joanneum racing graz räumt mit dem Business Plan einen 3. Platz und im Design Bewerb einen 1. Platz ab und erzielt somit den ersten Platz bei den Statics. Auch auf der Rennstre-cke brauchen sich die Weasels nicht zu verstecken: Beim 22 Kilometer langen Endurance erreichen

sie Platz 5, beim Kraftstoffverbrauch Platz 4. Macht in Summe... 4. Platz Overall!

Mit dem jr12 hat joanneum racing graz auf einigen Ebenen Neuland betreten. Dass sich die Her-ausforderung gelohnt hat, zeigen die hervorragenden Ergebnisse im Konstruktionsbewerb wie auch die solide Rennperformance. Mit ihrem selbstentwickelten Motor konnten die Weasels durchaus mit den vielen anderen Teams, die einen Serienmotor einsetzten und damit mehr Teststunden absolvieren konnten, mithalten. Die Erfolgsserie des jr12 wird ohne Zweifel von seinem Nachfolger, dem jr13, fort-geführt werden. Nicht umsonst lautet das Motto der Weasels: Beat the limits.

17. bis 20. August: Runde drei in Györ. Wo die Raab und die Kleine Donau aufeinander tref-fen, messen sich heuer 41 Hochschulteams mit ihren Boliden. Wie schon bei den letzten Bewerben punkten die Weasels mit ihrer innovativen Konstruktion – nicht zuletzt aufgrund des selbstentwi-ckelten Motors. Beim spontan ausgerufenen Design Finale erreichen sie den zweiten Platz. Soweit läuft alles gut – bis sich in der letzten Endurance-Runde das Bremslicht vom Boliden löst und das Team somit aus der Disziplin ausscheidet. Keine Punkte für das letzte Rennen, keine Punkte für den Kraftstoffverbrauch, der im Anschluss gemessen wird und von einem positiven Endurance-Ergebnis abhängt. Der letzte Tag scheint überhaupt unter einem schlechten Stern zu stehen: nur 16

Teams überqueren die Ziellinie, ohne wegen technischer Probleme zu scheitern.

formula student AUSTRIA

formula student GERMANY

formula student HUNGARY

formula student ITALY

>> formula student austria

>> formula student germany

>> formula student hungary

>> formula student italy

WEA

SELING

der werdegang des jr12

Page 10: Newsletter November

| 10Newsletter 11/2012

Überleben am Ring

rfi ndergeist und Testosteron in der Luft , Reifenspuren am Boden, Ölfl ecken auf Arbeitshosen und fröhliche Gesichter so weit das

Auge reicht. Die Formula Student hat sich als Schmiede der Nachwuchsingenieure, als Hochschulwettkampf und Sammelbecken für motorsportbegeisterte Fahrzeugtechni-ker einen Namen gemacht. Dass hinter den Bewerben viel mehr steckt als spannende Rennen und innovative Prototypen, kann nur wissen, wer einmal dabei war. In Wirklich-keit ist die Formula Student nämlich wie ein kleines Festival – auf akademischem Niveau, versteht sich.

Einfallsreichtum ist hier nicht nur gefragt, wenn es darum geht, schnelle und wendige Boliden zu bauen. Allein die Wetterverhältnis-se, die jede gute Ausrüstung zunichtemachen können und die sich in Spielberg, Hocken-heim, Györ und Varano traditionellerweise von ihrer unausgeglichensten Seite zeigen, er-fordern fi ndige Ingenieursschöpfungen. Wenn Wolkenbrüche, Sturmböen, mörderische Hit-ze und bibbernde Kälte einander abwechseln – dann ist es durchaus praktisch, wenn unsere Freunde und Helfer aus der Werkstatt zur Stelle sind. Sie bauen beispielsweise Hüte aus Carbon (wie unsere Kollegen aus Karlsruhe), funktionieren Getränkekühllager zu beheizten

Whirlpools um (gesehen in Hockenheim) und machen selbst ein schlammiges Feuerwehr-zelt zum vollwertigen Partyraum (inklusive Boxenturm und Zapfanlage – danke, liebes TU Graz Racing Team!).

„Überleben am Ring“ – unter diesem Namen könnte die Formula Student auch als Seminar für all jene laufen, die die Pfadfi nderlager in ihrer Jugend ausgelassen haben. Wir erinnern uns an die vielen Lastwägen, die allnächt-lich durch unser 3-Mann-Zelt gerauscht sind – ach so, nein, es war die Autobahn, die an den Campingplatz grenzt. Und weil man von Sprit und Liebe leider nicht leben kann, gehört High-Speed-Brote-Schmieren genauso dazu wie gemeinsames Kochen über off enem Feuer. Wichtige Erkenntnis: In Zeiten der Not werden jene Sponsoren am meisten wertge-schätzt, die schnelle Abhilfe schaff en – anders lässt sich der Andrang am Eisstand von Daim-ler nicht erklären.

Auf einem derart internationalen Event wie der Formula Student kommt der kulturelle Austausch nicht zu kurz. Tagsüber verbreitet man in missionarischem Eifer rennsport-liche Ausdruckskunst wie das Weaseling; nachts tauscht man regionale Varianten des Spiels „Flunkyball“ aus. Und spätestens, als die schnurrbärtigen Ungarn den Special

Award für „the most sustainable revival of the moustache“ bekommen, steht fest: Hier wird Vielfalt gelebt!

Fernab von Überlebenstechniken und dem Kennenlernen von Teams aus aller Welt bietet die Formula Student auch exzellentes Training zur Frustresistenz – etwa wenn vier Sticker die Welt bedeuten und das Anbringen von Startnummern fast zur Sisyphusarbeit wird (die Ziff ern unserer Startnummer waren einmal zu nah beieinander, einmal zu lang – Details, die darüber entscheiden, ob wir den Tech-Sticker und damit die Erlaubnis bekommen, mit unserem Auto zu fahren). Die niedrige Frauenquote in den meisten Teams war übrigens Anlass für uns, umfangreiche Verhaltensstudien über männliches Rudelver-halten durchzuführen. Die Ergebnisse würden wahrscheinlich den Rahmen hier sprengen – wir überlegen aber, eine 16-seitige Sonder-ausgabe diesem Th ema zu widmen.

Motorsport war Neuland für uns, Rennstre-cken wie Hockenheim waren Orte, die wir zu besuchen nie erträumt hätten. Und doch: Die spezielle Stimmung fängt schnell ein, hält einen ganz fest und hat uns bis jetzt nicht los-gelassen. Eines ist fi x: Nächstes Jahr sind wir wieder dabei und machen die Rennstrecken einmal mehr unsicher.

Motorensound, nasse Schlafsäcke, Dosengulasch – und wir mittendrin. Zwei Journalismus-und-PR-Studentinnen lüft en den Mythos „Formula Student“…

>> von Katrin Nussmayr und Romana Močnik

E

Die Checkliste: >> Gummistiefel und Ohropax einpacken>> gute Nerven und Abenteuergeist>> ohne ausgestopftes Weasel geht gar nichts!>> Fleißige Kamerakinder + Equipmentträger erleichtern die Arbeit >> Andere Teams nach ihrem Lieblingsreim auf Weasel� zu fragen, ist eine gute Möglichkeit, das Eis zu brechen>> An alle weiblichen Besucher: Freut euch darauf, euch einmal nicht am Klo anstellen zu müssen!>>�Aus Pokalen trinkt es sich gut.>>�Visitenkarten mitnehmen – so viele interes- sante Arbeitgeber an einem Ort fi ndet man selten.

Page 11: Newsletter November

11 | Newsletter 11/2012

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„Autofahren im letzten Paradies“ lautet das Motto der Ennstal Classic, die eine der hochkarätigsten Oldtimer-Veranstaltungen Europas und mit Sicherheit das Event in Ös-terreich mit den seltensten und imposantes-ten Fahrzeugen ist, sowie mit dem höchsten Anteil an Prominenz im Teilnehmerfeld.Da der jr11 noch nicht als Oldtimer durch-geht, war der Bolide vier Tage am Stand vonjoanneum racing graz zu bestaunen und sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Das motorsport-affine Publikum und die einzigartige Atmo-sphäre unter Gleichgesinnten sorgten für so manch länger andauerndes Fachgespräch. Auch die Prominenz zeigte sich fasziniert und so zieren nun die Signaturen von Motorsport-

größen wie Sir Sterling Moss, Jo Ramirez und Jochen Mass das Monocoque des jr11.Eines der Highlights der Veranstaltung ist jedes Jahr der „Chopard Grand Prix“ durch den Gröbminger Stadtkern. Dabei kann man Rennsportlegenden am Steuer spannender Boliden aus der Vergangenheit und zum Teil auch der Gegenwart live und hautnah erleben. Wir hatten die Ehre, mit dem jr09 an diesem Spektakel teilzunehmen und unter Beweis zu stellen, dass auch die Ingenieure von morgen den Motorsport im Blut haben.Unser ganz besonderer Dank geht an Herrn Michael Glöckner und sein Team für diese tolle Chance, unser Projekt ein Stück weiter in die „Welt der Großen“ zu tragen.

Die Weasels im letzten Paradies

joanneum racing graz durfte sich heuer zum ersten Mal bei der Ennstal Classic in Gröbming (Obersteiermark) präsentieren.

>> von Martin Treusch

Sponsor‘s Day

Am 5. Oktober fand wie bereits im letzten Jahr der Sponsor’s Day auf dem Gelände des ARBÖ in Ludersdorf statt. Unsere Sponso-ren hatten die Möglichkeit, einige der selbst gebauten Boliden zu begutachten und die eine oder andere Runde mit ihnen zu dre-hen. Auch der neueste Rennwagen jr12 konnte nach seiner erfolgreichen Saison noch überzeugen. Bei mehreren Showfahr-ten bewies er seine Wendigkeit, raste um die engen Kurven und ließ den selbstentwickel-ten turboaufgeladenen Reihenzweizylinder aufheulen. Auch das Kontakteknüpfen kam nicht zu kurz. Bei Getränken und Brötchen konnte sich das neue jr13-Team vorstellen und sich bei den anwesenden Sponsoren im Namen ihrer Vorgänger bedanken.

Süßen Sturm, heiße Maroni, wärmenden Glühwein und weitere Herbstschmankerl gibt es beim Sturm-/Glühweinstand von joanneum racing graz vor dem Prüffeld der FH JOAN-NEUM. Über das Wintersemester verteilt bauen die Weasels in regelmäßigen Abständen eine Bar auf und werfen den Griller an, um in gemütlicher Atmosphäre mit Studierenden, Mitarbeitern der FH und weiteren Gästen den Start der Saison zu feiern.

Es knistert und brodelt

VERANSTALTUNGEN im Überblick

>> von Katrin Nussmayr

>> von Romana Močnik

>> VeranstaltungshinweisInnovationen in der Fahrzeugtechnik

5.12.2012 – Audi R18 e-tron quattro – Neuer Schwung

16.1.2013 – Herausforderun- gen im Crash infolge Euro NCAP Roadmap

30.1.2013 – Benzin und Diesel – Gibt es eine echte Alternative?

>> jeweils um 18:00 Uhr, Hörsaal 15 (Alte Poststraße 147, 8020 Graz)>> Im Anschluss lädt joanneum racing graz vor dem Prüffeld (Alte Poststraße 150) zu Glühwein&Maroni!

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Wir sagen DANKE

 

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PORTRAITMichael TrzesniowskiIM

Seit zehn Jahren Weasel

Bremsen versagen mitten in der Fahrt, ein Zahnrad bricht einen Tag vor dem Bewerb oder das Team vergisst vor lauter Eifer, dass ein Auto auch echtes Geld kostet: Faculty Advisor Michael Trzesniowski hat schon so einiges mit den Weasels erlebt. Und noch mehr daraus gelernt, denn seit er vor zehn Jahren joanneum racing graz gegründet hat, hat sich viel verändert – auch Höhenfl üge waren keine Seltenheit.

as erste Racing Team bestand aus genau fünf Studierenden.“ Michael Trzesniowski lehnt sich in seinem Stuhl zurück und beginnt zu er-

zählen. Er ist der Gründer von joanneum racing graz, das allererste Weasel, denn vor genau zehn Jahren hat er besagte fünf Studierende zusam-mengetrommelt und mit ihnen erstmals an der Formula Student teilgenommen. „Damals sind wir nur mit Unterlagen und Zeichnungen auf den Bewerb gefahren. Als wir dort dann die tollen Autos der anderen Teams gesehen haben, mussten wir erst mal schlucken und haben ge-merkt: Mit fünf Leuten kriegen wir das nicht hin.“ Ein Weasel hat zwar viele Stärken – Aufge-ben gehört aber nicht dazu. Schon im Jahr da-rauf baute das Team seinen ersten Rennwagen, allerdings mit allen Fehlern, die anfangs pas-sieren können. „Wir sind aus dem Reparieren gar nicht rausgekommen. Das erste Mal richtig gefahren ist das Auto erst am Bewerb.“ Dort al-lerdings brach schon beim Bremstest ein Zahn-rad. Sollte das schon das Aus für den ersten jr

sein? Defi nitiv nicht! Mit vereinten Kräft en und durchgearbeiteten Nächten schafft en die Wea-sels gerade noch das Endurance: „Auf den letz-ten Metern hat er dann plötzlich begonnen zu spucken und zu husten. Wir dachten schon, er packt das nicht mehr, aber er hat es noch über die Ziellinie geschafft . Die Gummidichtung von der Auspuffh alterung ist dann wie Kaugummi auf den Boden gefl ossen, weil er so überhitzte.“ Gesunde Dosis AggressivitätMit den Teams wuchs aber auch die Erfahrung und dank der gesunden Dosis an Aggressivität, die jedes Weasel nun einmal hat, ließen auch die ersten Erfolge nicht lange auf sich warten. 2006 war joanneum racing graz Gesamtsieger bei der Formula Student in Italien – als erste FH überhaupt. „Das ist es, was jeder Ingenieur, will: keine quietschenden Reifen oder Unglücke, sondern das Optimum aus der eigenen Leis-tungsfähigkeit herausholen!“ Seitdem wurde das Team stetig größer. Neben der Fahrzeug-technik gesellten sich auch andere Studiengän-

ge der FH JOANNEUM zu den Weasels. Selbst wenn sie nicht direkt am Auto mitbauen, wer-den sie herzlich aufgenommen und ihr Beitrag geschätzt. „Diese Einbindung anderer Fachrich-tungen ist einer unserer größten Erfolge.“

Drei Jahre PraxiserfahrungHeute ist die Zeit im Racing Team für Fahr-zeugtechniker nicht nur eine tolle Erfahrung – viele Firmen rechnen ihnen bis zu drei Jahre an Praxiserfahrung an. „Außerdem sehen die Studierenden, dass sie alles auf der FH Gelern-te direkt umsetzen können. Und dass alles, was sie vorher als unwichtig empfunden haben, plötzlich wichtig wird. Wie die Teamarbeit oder der Umgang mit Zeit und Geld.“ Dem Team vom jr13 wünscht Michael Trzesniows-ki, dass sie an die großen Erfolge anknüpfen können. Was ihnen vielleicht auch gelingt, denn sie wollen auf den Erfahrungen mit dem jr12 aufb auen. „Damit können sie es bis ganz oben aufs Treppchen schaff en. Die Weasels werden zu den Besten gehören!“

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Michael Trzesniowski ist Faculty Advisor und Gründer von

joanneum racing graz

>> von Sonja Radkohl

PORTRAIT

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15 | Newsletter 11/2012

ie Special Task Agents sind nicht nur fl ink, dynamisch, nachtaktiv und verfügen über eine gesun-de Dosis Aggressivität. Über das

Grundprofi l eines Weasels hinaus haben sie besondere Superkräft e: Großen Mut, edlen Charakter, geschärft e Sinne und kompromiss-loses Engagement. Sie kämpfen gegen die Be-drohungen von Zweifeln und sich heimlich einschleichenden Fehlern. Sie treten ein für innovative Ideen, Tatendrang und Weaselpo-wer. Ihr gefürchtetes Urteil wird wertgeschätzt und ernst genommen, denn ohne ihre Mithilfe wäre so mancher Bolide schon ins Stocken ge-kommen.

Diese Saison besteht die Special Task Force aus Philipp Eder (jr11), Lukas Mur (jr12), Th omas Gerstorfer (jr12) und Sam Amirsolimani, der vom Hawks Racing Team aus Hamburg zu den Weasels gestoßen ist. Die vier Herren – die Fantastic Four der Automobilbranche, das kühnste Vierergespann unter den Nachwuchs-ingenieuren – werden dem Team von der Kon-struktion bis hin zu den wichtigsten Entschei-dungen zur Seite stehen und ihre Finger im Spiel haben – denn: Einmal Weasel – immer Weasel!

pushingN E V E R S T O P

Thomas Gerstorfer, technical director des jr12 und Philipp Eder,

Weaselveteran seit 2010

Jedes gute Team hat für Notfälle ein Ass im Ärmel. Bei joanneum racing graz sind es gleich mehrere. Die Rede ist vom Special Task Team – einer Runde ehemaliger Weasels, die ihre jungen Nachfol-ger nicht im Stich lassen und mit ihrem Knowhow und meist auch ihrer Arbeitskraft unterstützen.

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SPECIAL task

>> von Katrin Nussmayr und Romana Močnik

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BEAT THE LIMITS!

Newsletter November 2012 >> Newsletter von joanneum racing graz an der FH JOANNEUM; November 2012 | Herausgeber >> joanneum racing graz vertreten durch Stephan Rienmüller, teamleader joanneum racing graz | Redaktion >> Romana Mocnik, Katrin Nussmayr, Sonja Radkohl, Max Sommer | Layout >> Max Sommer | Fotonach-weis >> Romana Mocnik, Katrin Nussmayr, Michael Trzesniowski, Thomas Gerstorfer, Martin Treusch, Laura Matzer | V.i.S.d.P. >> Stephan Rienmüller | Anschrift >> Alte Poststraße 149, 8020 Graz; E-Mail: offi [email protected], Internet: www.joanneum-racing.at | Erscheinungsweise >> 3 Mal jährlich | Titelbild >> Michael Trzesniowski

IMpressum

Besonderer Dank an >> FH JOANNEUM für die Finanzierung der Druckkosten