sailing journal 04/2007

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022 AUSGABE 04 / 2007 | AUG / SEP WWW.SAILING–JOURNAL.DE

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MOVERS AND SHAKERS

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022 AUSGABE 04 / 2007 | AUG / SEP WWW.SAILING–JOURNAL.DE

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TOM KÖRBER, CHEFREDAKTEUR

it still is

e d i t o r i a l

Man soll höfl ich zu seinen Erinnerungen sein, dann tun sie einem nichts. Ob sich die beiden selbst emporgeschwungenen Grandmonsieurs des America’s Cup, nennen wir sie mal Mr. E und Mr. B (nein, nicht Ernie und Bert aus der Sesamstraße), auch so gut mit ihren Erinnerungen verstehen wie ich? Ehrlich gesagt, kann ich diese Frage nicht beantworten. Genug zu tun haben meine eigenen, altvorderen Gedanken ohne-hin schon, was soll ich da mit E’s und B’s Erinnerungen?

Nachdem der 32. Cup durchaus auf differenzierte Weise beim Volk ankam, scheint der Kurs im internen Gefüge aus (Straf-)Kringeln zu bestehen. Außenstehende ge-fragt, antworteten diese: „Das ist ja wie im Kindergarten.“ In die Vergangenheit ein-treten wie in einen Raum. Durch die Erinnerungen schlendern wie in Trance.

Wer will den Ausstieg Louis Vuittons angesichts dieses letzten, radebrechenden AC Acts verdenken? Er mutet indes als leidvolle Bestätigung ihrer Entscheidung an. Nach-folger zu fi nden, wird wohl nicht schwer. Global Player spielen schließlich gerne. Wie wär’s mal mit dem allerersten Global Player dieser Welt, der katholischen Kirche? Der „Kath Cup“ vielleicht?

Geht einfach nur eine Ära verloren, weil es ein Privileg der Zukunft ist, die Vergan-genheit in die Erinnerungswelt zu verdammen oder entwickelt sich der AC zu einer patriarchischen Spielwiese? Schweifen wir zurück, schon seit jeher waren es fast schon pittoresk anmutende Vanderbilts oder Liptons, die neben dem Segeln einen Hauch von „den oberen Zehntausend“ in die Welt der Normalsterblichen brachten. Der einzige Unterschied ist, dass der 32. Cup diese Niederungen endgültig erreicht hat und dementsprechend wahrgenommen wird.

Ähnlich und doch auf ganz andere Weise, hat sich die Tour de France in der Rea-lität wieder gefunden. Während die eine Hälfte der Bevölkerung sich betrogen sah, wusste die andere Hälfte nicht, wohin mit sich selbst. Mitleiden, auf welche Art auch immer? Während die Fahrer, in einer Parallelwelt lebend, an ihren Gewohnheiten fest-halten, gingen die Öffentlich Rechtlichen einen neuen Weg. Nachdem sich seit mehr als 20 Jahren private und öffentliche Sender darum streiten, wer was besser kann, muss sich jeder bei der Übertragung als Zuschauer von Pro7Sat.1 als total verblödet vorgekommen sein. Den Öffentlich Rechtlichen haben die Privaten bei der seit mehr als 20 Jahren schwelenden Frage einen Bärendienst erwiesen. Niemand, der sich an-satzweise als normal bezeichnet, wird das bezweifeln. Es sei denn, man will Gefahr laufen, in eine geschlossene Anstalt eingewiesen zu werden.

MAN Roland Hamburg freut sich den Erfolgskurs der letzten Jahre auch 2007 weiter zu führen. Dazu Gelegenheit hat das J/24 Team Rotoman bei der MAN Roland J/24 Europameisterschaft 2007 in Neustadt – das Team MAN Roland Hamburg jeden Tag.

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MAN-Roland J/24 European Championships

Titelsponsor der MAN-Roland J/24 Europameisterschaft 2007 vom 27. bis 31. August in Neustadt

Team MAN Roland Hamburg –

ein verlässlicher Partner

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v o r w o r t

MANFRED BRÄUNL, LEITER BMW MARKETING DEUTSCHLAND

segelmarke bmw

Zunächst einmal vorweg: Der 32. America’s Cup ist Geschichte – mein Glück-wunsch geht an das TEAM ALINGHI! Den Schweizern ist in der Formel 1 des Segelns mit viel Geschick, Bravour und Herzblut in einem spannenden Finale die Titelverteidigung geglückt.

BMW ist eng mit dem Segelsport verbunden und hat sich dort binnen kürzester Zeit etabliert. Unsere Marke wird als Partner und Förderer dieses faszinierenden Sports wahrgenommen – und geschätzt. Insbesondere das große Interesse der Öffentlichkeit zeigt uns, dass wir mit unserem Engagement im Segelsport auf dem richtigen Kurs liegen. Ein sicherer Beleg dafür: Die ewig junge Kieler Wo-che, die in diesem Sommer auf stolze 125 Jahre zurückblicken konnte.

Wer beispielsweise die Bilder der vergangenen Veranstaltung gesehen oder sie vor Ort hautnah miterlebt hat, kann meine Begeisterung nachvollziehen. Be-reits zum vierten Mal war BMW als Hauptsponsor und Presenter an Bord der Kieler Woche. Fast 500.000 Menschen waren im BMW Bootshafen zu Gast, um sich – in allerbester Altstadtlage – von dem bunten Angebot aus Unterhal-tung, Sport und Wissensvermittlung ein Bild zu machen. Besonders freut es mich, dass unser Nachwuchs sich so rege beteiligt hat. Etwa 3.000 junge Se-gelfans waren beim „BMW Sailing Cup for Kids“, dem „kleinen Ableger“ des BMW Sailing Cup, mit von der Partie. Mit dieser beliebten, internationalen Regattaserie für ambitionierte Hobbysegler haben wir 2006 unser Engagement im Yachtsport erweitert. Allein in Deutschland haben wir 14 Austragungsorte. 14 Gelegenheiten also, mal wieder selbst ins Boot zu steigen…

Stets guten Wind und eine anregende Lektüre des „Sailing Journal“ wünscht

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1 Porsche.

2 Erwachsene.

3 Kinder.

Geht nicht zusammen?

Der Cayenne.

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blue race

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sailing on a thin line

campkids

lang über kurz kurz über lang

editorial 3

vorwort 6

segelszene 10

short tracks 34

produkte 80

sail‘n‘style 104

nachgelesen rund bornholm 106

kolumne 109

inhalt 8

race tracks 125

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titelfoto h.h. magnussen

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movers and shakers#22

photographica

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BMW SAILING CUP

Wochenlang schönstes Wetter und dann das: Zum Hafenfest Ende Juni in der Flensburger Sonwik goss es aus vollen Kübeln. Eigentlich ein Alp-traum für alle Veranstalter, doch die Flensburger Besucher, Segler und Gäste ließen sich die gute Laune an der Förde nicht verderben. Gesegelt wurde direkt vor Sonwik, sodass nicht einmal ein Fernglas nötig war, um den Yachten von Land aus zuschauen zu können. Moritz Bruns, Ole Mar-quard, Gerhard Pelke und Colin Wulff gingen als Sieger aus den Rennen hervor und nahmen bei strömendem Regen ihre Medaillen in Empfang. INFO WWW.BMW-YACHTSPORT.COM

MUSTO DOUBLE HAND CHALLENGE

Dunkle Wolken begleiteten auch die 50 Yachten, die an der 3. Musto Double Hand Challenge, einer anspruchsvollen 120 Seemeilen Regatta, teilnahmen. Sieger nach gesegelten 16:32 Stunden waren hier Christian Möller und Diet-rich Tauber auf der X-43 GER-5557. Auch die erstmalig in Flensburg durchge-führte Boatshow der Sonwik war trotz des „Schittwetters“ ein großer Erfolg. Mehr als zwanzig gebrauchte Yachten standen im Hafen zur Besichtigung und zwei von ihnen wechselten sogar sofort den Besitzer. Aber auch neben dem maritimen Gewerbe wurde den Besuchern und Seeleuten viel geboten. Der große Höhepunkt war das Höhenfeuerwerk am Samstag-Abend, für das sogar der Himmel kurzzeitig seine Schleusen schloss. INFO WWW.DOUBLE-HAND-CHALLENGE.DE

BEILKEN

Nachdem Deutschlands größte Segelmacherei „Beilken“ aus Bremen aufgrund hoher fi nanzieller Altlasten Insolvenz anmelden musste, ist es gelungen, eine Auffanggesellschaft langjährig mit dem Segelsport verbundener Unternehmer zu gründen, die den Betrieb zum 1.Juli übernommen haben und alle Mitarbeiter am bisherigen Standort weiter beschäftigen. Der bisherige Inhaber Albert Schweizer wird sich in der Zukunft ausschließlich um den Vertrieb und um die Produktentwicklung kümmern. Im Management wird er durch den neuen Geschäftsführer Jörg Müller-Arnecke entlastet werden. INFO WWW.BEILKEN.DE

WANNSEE KIDS

Am 25. und 26. August erobert der Segelnachwuchs wieder den Wannsee. Bereits zum sechsten Mal laden die Internationale Bootsaus-stellung Hamburg und die Berliner Morgenpost 100 Jungen und Mäd-chen zwischen 9 und 12 Jahren zum kostenlosen Segeltraining bei den Wannsee Kids ein. Zwei Tage lang werden der Umgang mit Pinne und Schot getestet, Knoten gebunden, die Windrichtung bestimmt, das Ein- und Aussteigen aus einem Boot geübt. Die Aktion Wannsee Kids wird auf dem Gelände des Vereins Seglerhaus am Wannsee veranstaltet.INFO WWW.HANSEBOOT.DE

INTERNATIONAL 14

Knapper hätte die Europäische Meisterschaft der International 14 im südbretonischen Pornic an der französischen Atlantikküste nicht ausgehen können. Punktgleich beendeten die beiden britischen Teams Douglas Pattison/Damian Ash und Andy Partington/Tom Partington die fünf ausgetragenen Rennen. Das Feld war mit 25 gestarteten Teams klein, aber hochklassig.. Die vier deutschen Teams schlugen sich angesichts der für sie ungewohnten Bedingungen auf dem Atlan-tik gut. Allen voran Axel Reinsch und Jörn Schulze aus Hamburg mit ihrem neuen Bieker 5 von Speedwave, die mit zwei souveränen dritten Plätzen zu beeindrucken wussten. INFO WWW.GER.INTERNATIONAL14.ORG

HANSEBOOT

Die hanseboot verändert ihr Gesicht. Ein wachsendes und zugkräftiges Messegelände gibt den Kurs für die 48. Inter-nationale Bootsausstellung Hamburg vom 27. Oktober bis zum 4. November 2007 vor. Auf dem neuen Gelände wer-den bereits fünf neue Hallen zur hanseboot 2007 genutzt, endgültig fertig gestellt ist das neue Messegelände Ende 2008. Bereits in diesem Jahr wächst die Ausstellungsfläche um weitere 5.000 Quadratmeter auf 78.000 Quadratme-ter in insgesamt 11 Messehallen und dem hanseboot-Hafen an. Zwei neue Eingänge auf dem A-Gelände westlich der Karolinenstraße empfangen die Besucher. In den vier Messehallen auf dem A-Gelände finden Wassersportfans hervorragende Bedingungen, um zwischen schnellen Motorbooten in der Halle A3 und luxuriösen Motoryachten in der A4 zu staunen. Hier ist der Platz für Träume und Realitäten: Weltpremieren, die mit Schnelligkeit und edlem Design glänzen, werden die Besucher faszinieren. Von den Motoryachten geht es hinüber in die 18 Meter hohe Segelhalle A1 mit Serien-Segelyachten und die 13 Meter hohe Halle A2 mit Segelyachten. Auf insgesamt 14.000 Quadratmetern werden Segelyachten und -boote der verschiedensten Größen präsentiert. Eine großzügig verglaste Brücke dient als Verbindung zum B-Gelände östlich der Karolinenstraße. Hier lädt die neue Halle B6 mit Ausrüstung und Zubehör auf 13.000 Quadratmetern die Besucher ein. Diese größte Messehalle hat den Namen Ausrüstungs-halle wahrlich verdient: Motoren, Segel, Masten, Ausrüstung, Bekleidung, Farben und Lacke – also alles, was der Skipper für die Saison benötigt, werden hier angeboten. Rund 900 Aussteller aus 30 Nationen präsentieren mehr als 1.200 Boote und Yachten vom 27. Oktober bis zum 4. November, dem perfekten Ordertermin für die Sommersaison 2008. Zahlreiche Bootspremieren vom Einsteigerboot bis zur edlen Hochseeyacht, dazu internationale Neuentwick-lungen bei Ausrüstung und Zubehör werden vorgestellt. Themeninseln und ein anspruchsvolles und hochinteres-santes Rahmenprogramm mit viel Beratung und Service sowohl für den Bootsneuling als auch für den erfahrenen Wassersportler runden das Angebot ab. INFO WWW.HANSEBOOT.DE

UITG I.

Karol Jablonski wird das deutsche America’s Cup-Team ab sofort in die Zukunft steuern. Der 44-Jährige hat einen Vertrag als Skipper des United Internet Team Germany unterschrieben. Zuvor hatte der Pole mit deutschem Pass aus dem spanischen Team Desafi o Español 2007 eine schlagkräftige Einheit geformt und diese sehr überzeugend bis ins Halbfi nale des Louis Vuitton Cups geführt. Erst dort musste sich die ESP 97 gegen den aktuellen Herausforderer – Emirates Team New Zealand – nach spannenden Regatten 2:5 geschlagen geben., Seine seglerische Grundausbildung erhielt Jablonski in seinem Geburtsland Polen. Später fand er seine seglerische Heimat am Steinhuder Meer in Niedersachsen. Von dort aus errang er zahlreiche Erfolge und gehört heute zur absoluten Weltspitze im Matchrace-Segeln. Unter anderem gewann er für Deutschland den Admirals Cup 1993 und die Mumm 18 Weltmeisterschaft 1999. Im Matchrace wurde er 2001 Weltmeister und belegt heute Platz 5.INFO WWW.UI-TEAM-GERMANY.DE

UITG II. Es ist ein weiterer Schritt in die Zukunft für die deutsche America’s Cup Kampagne: Die Yacht, mit deren Bau das United Internet Team Germany noch während des Louis Vuitton Cups begonnen hat, wird die Segelnummer GER 101 tragen. Nach Prüfung des Baufortschritts hat America’s Cup-Chefvermesser Ken McAlpine dem neuen deutschen Cupper diese Nummer zugeteilt. Es ist die 100. Segelnummer der International America’s Cup Class (IACC) genannten Bootsklasse – die Nummer 13 wurde nicht vergeben. Wie bereits die GER 89 wird auch die GER 101 in der Werft Knierim-Yachtbau in Kiel gebaut. Seit dem 22. Mai sind sieben Bootsbauer und Ingenieure aus dem United Internet Team Germany mit dem Bau beschäftigt und werden dabei von Knierim-Yachtbau unterstützt. Die GER 101 basiert auf den gesammelten Erfahrungen des United Internet Team Germany-Design Teams der letzten zwei Jahre. Dabei konnte ein erster techno-logischer Fortschritt bereits beim Formenbau realisiert werden. Nach nur vier Wochen war dieser abgeschlossen, und die Herstellung des eigentlichen Rumpfes hat nun begonnen. Damit ist auch der Moment erreicht, in dem das America’s Cup-Measurement Committee einem Neubau die Segelnummer zuteilt. „Wir freuen uns sehr über diesen weiteren be-deutenden Moment für das erste deutsche America’s Cup-Team. Die GER 101 ist das Bindeglied zwischen der Germany I und möglichen weiteren Yachten für den nächsten Cup. Technologisch hilft sie uns, den Abstand zu den Topteams zu verkürzen. Im seglerischen Bereich wird sie zukünftig zusammen mit der GER 89 die Basis für eine solide Zweiboot-Kam-pagne bilden“, sagt Syndikatschef Michael Scheeren.INFO WWW.UI-TEAM-GERMANY.DE

ROLEX BALTIC WEEK

Rasant und spektakulär, aber auch wertbeständig wie kaum ein anderes Boot – das ist die Erfolgsformel der Melges 24. Ob Weltmeister, Olympiasieger oder America’s Cup-Segler – viele sind der Faszination der Hightech-Yacht seit ihrer Kiellegung vor 14 Jahren erlegen. Die europäische Elite trifft sich dieses Jahr im ostholsteinischen Neustadt an der Ostsee und kürt zur vierten Rolex Baltic Week (17. - 23. August) ihre Europameister. In der ancora Marina an der Lübecker Bucht werden mehr als 300 Aktive auf rund 70 Booten erwartet. In Neustadt wird die erste Wettfahrt der Melges 24-EM am Sonnabend, den 18. August gesegelt. Schon am Vortag beginnt die Rolex Baltic Week mit der internationalen Farr 40-Klasse, die zum ersten Mal in Deutschland auftritt. Die Yachten kommen zur letzten und entscheidenden Serie des European Circuits zusammen. Während die internationale Melges 24-Klasse bis zum Schluss segelt, fi ndet die Preisvertei-lung mit einer Rolex-Crewparty für beide Klassen bereits am Sonntag, dem 19. August, statt. INFO WWW.REGATTANEWS.COM

BELUGA SAILING TEAMDas Team um den Bremer Steuermann Christian Plump hat auf der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Seesegeln (IDM) erneut seine Top-Form unter Beweis gestellt. Schwierige äußere Bedingungen bot die IDM, die vom 7. bis zum 11. Juli im Rahmen der Warnemünder Woche stattfand. Von Leichtwind bis Sturmböen war alles dabei. Auf der Langstrecke, die über 85 Seemeilen ging, mit Schauerböen bis Windstärke 8 zu kämpfen. Während die Konkurrenz jedoch teilweise schwere Schäden am Boot zu beklagen hatte und einige Crews aufgeben mussten, kam das Beluga Sailing Team ohne weitere Blessuren mit einem Vorsprung von sechs Minuten als Sieger ins Ziel. Auch an den folgenden Tagen ließen Chri-stian Plump und seine Mannschaft dem Rest des Feldes keine Chance auf Erfolg. Vier Regatten hat das Beluga Sailing Team in dieser Saison bestritten, und vier Mal ging die Crew als Sieger hervor.INFO WWW.BELUGA-SAILING-TEAM.DE

RUND UM

Die Gräfi n Bettina Bernadotte höchstpersönlich gab den Startschuß zur „57. Rund Um“, der wichtigsten Segelregatta am Bodensee. In der folgenden Nacht fand Werni Hemmeter vom gastgebenden Lindauer Segler-Club die besten Windstriche, und legte zwischen Romanshorn und Konstanz den Grundstein für seinen dreistündigen Vorsprung im Ziel. Bei seiner 38. Teilnah-me siegte Hemmeter mit der Psaros 40 DA CAPO mit Schwenkkiel und Was-serballast in der Klasse der Neuen Technologien, auch wenn der trimmbare Ballast bei Windstärken zwischen 0 und 3 sicher nicht ausschlaggebend für den Sieg war. Zweiter im Ziel wurde Wolfgang Palm vom Yachtclub Langenar-gen mit seiner nagelneuen WILD LADY. Das 49 Fuß-Schiff war von den Regat-taseglern am Bodensee mit Spannung erwartet worden, wurde aber erst fünf Stunden vor dem Start fertig. Ein Probeschlag oder eine Trimmfahrt mussten entfallen. Dritter wurde die Psaros 40 BASIC LOGIC von Werner Deuring vom Yachtclub Bregenz, er musste sich im Ziel-Finish gegen Wolfgang Palm nach über 15 Stunden gesegelter Zeit um 40 Sekunden geschlagen geben. Der 100 Kilometer lange Kurs hatte sie nach dem Start in Lindau über Romanshorn nach Konstanz und Überlingen wieder zurück nach Lindau geführt.INFO WWW.LSC.DE

49ER

Nach Abschluss eines weltweiten Partnerschaftsabkommens der Firma Seiko mit der olympischen Segelbootklasse International 49er Class Association fi el nun auch der Startschuss für die Partnerschaft zwischen Seiko Deutsch-land und der Deutschen 49er Klassenvereinigung. Ziel der weltweiten Zu-sammenarbeit ist es, die Bekanntheit der 49er-Klasse mit ihren spannenden und aktionsreichen Regatten und Events zu steigern und Seglerinnen und Segler dieser dynamischen Bootsklasse weltweit zu unterstützen. Im Rahmen dieser Partnerschaft wird Seiko von einem kompletten Sponsoring-Paket und den Marketingrechten profi tieren. Dies gilt auch für die beiden großen Events im Jahr 2007: die Weltmeisterschaften in Portugal und die Europameisterschaften in Italien.INFO WWW.49ER-KV.DE

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SECHS TOTE DELFINE INNERHALB VON 14 MONATEN

Seit dem 18. Mai 2006 sind im Delfinarium des Tiergartens Nürnberg fünf neugeborene Delfinkälber und ein Muttertier gestorben. Die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS sieht dringenden Handlungsbedarf bei den politischen Entscheidungsträgern in Bayern, als auch im Bund, da der Trend der Delfinhaltung in Deutschland eindeutig zeigt, dass diese nicht „nachhaltig“ betrieben wird und nicht mehr zeitgemäß ist. „Die Entwicklung der Delfinhaltung und tragische Bilanz insbesondere des Nürnberger Tiergartens in Bezug auf die Delfinhaltung zeigt, dass mittelfristig nach Deutschland neue Delfine eingeführt werden müssen, wenn der Bestand gefangener Delfine aufrechterhalten werden soll. Das ist inakzeptabel. Was muss noch passieren, bis Konsequenzen gezogen werden und man erkennt, dass man Waltiere in Gefangenschaft nicht art- und tiergerecht halten kann?“, sagt Nicolas Entrup, Geschäftsführer der WDCS. Nach Angaben der WDCS sind aber nicht nur die hohe Mortalität der gefangenen Tiere und die nicht selbsterhaltende Zucht außerhalb des natürlichen Lebensraumes zwingende Argumente für die Beendigung der Gefangenschaftshaltung von Delfinen. „Insbesondere die verminderte Lebensqualität jedes einzelnen Tieres, die durch die Haltung in monotonen, reizarmen Betonbecken hervorgerufen wird, muss nachdenklich stimmen. Daran wird laut neuerer wissenschaftlicher Stellungnahme auch der Neubau der sogenannten Delfinlagune nichts ändern“, kritisiert Verhaltensbiologie Dr. Karsten Brensing die Delfinhaltung.INFO WWW.WDCS.ORG

HEIKO KRÖGER

Nach langjährigem Materialsponsoring nimmt Holmenkokl nun den 7-fachen Segelweltmeister Heiko Kröger mit an Board. Nach seiner Tätigkeit in der Pharmaindustrie wechselte der Segelspezialist zum 01.06.2007 als Key Account Manager Aquatic und Race Director Aquatic zum baden-württembergischen Sportbeschichter. Das Unternehmen will durch die neu geschaffene Stelle den Vertrieb im Wassersport national und international for-cieren. Schon während seiner Segellaufbahn konnte Kröger sich von den High-Tech Wassersportprodukten von Holmenkol selbst überzeugen. Seine Erfahrungen in der Anwendung sollen ihm im Vertrieb helfen. Er zeichnet verantwortlich für den Aufbau Export und die Rennbetreuung bei nationalen und internationalen Regatten. Das Unternehmen Holmenkol konzentriert sich seit 2002 ausschließlich auf die Entwicklung und weltweite Vermark-tung von hochinnovativen und umweltfreundlichen Sportbeschichtungen auf Basis modernster Technologien. Dazu zählen auch 12 Patent geschützte Imprägnierungen, Waschmittel, Beschichtungen und Polituren für alle Ar-ten von Outdoor- und Wassersport. 2004 wurde Holmenkol deshalb zu den 100 innovativsten mittelständischen Unternehmen Deutschlands gewählt. INFO WWW.HOLMENKOL.COM

KIEL SAILING CITY ZU GAST IN QUINGADO DER OLYMPIASTADT 2008

Am 16. Juli öffnete das Qingdao Kiel Sailing Camp in der chinesischen Küstenmetropole seine Tore. Etwa 900 Optimisten, 30 Ausbildungsjollen und 40 Laser sowie 300 Sailing Kids - alle in spezieller Segelbekleidung im Qingdao Kiel Sailing Camp-Outfi t - machten den Auftakt zu einem einmaligen Erlebnis. Im Camp zu Gast war auch eine vierköpfi ge Delegation aus der Landeshauptstadt. Neben Uwe Wanger, Geschäftsführer von Kiel Marketing, und Pit Horst, Geschäftsbereichslei-ter Sailing & Business bei Kiel Marketing, waren mit Sören Zopf und Jork Homeyer auch zwei professionelle Segeltrainer nach China gereist. Im Qingdao Kiel Sailing Camp hatten chinesische Kinder, Jugendliche und Erwachsene acht Tage lang die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit dem Segelsport zu sammeln. Darüber hinaus wurden die Helferinnen und Helfer für die Olympischen Segelwettbewerbe 2008 ausgebildet. Die Veranstalter hatten sich das ambitionierte Ziel gesetzt, innerhalb von acht Tagen bis zu 1.000 Teilnehmer zu schulen. INFO WWW.KIEL-SAILING-CITY.DE

PHILLIP BUHL

Um den deutschen Nachwuchs in der olympischen Laser-Jolle ist es gut bestellt. Bei der Junioren-Europameisterschaft vor Hyères in Frankreich segelten am 13. Juni 2007 gleich drei deutsche Talente in die Top 10. Gold sicherte sich sensa-tionell und mit 14 Punkten Vorsprung vor dem dichtesten Verfolger Igor Lisovenko aus Russland der erst 17 Jahre junge Philipp Buhl vom Segelclub Alpsee-Immenstadt. Er gewann gleichzeitig auch die Titelkämpfe in der nächst höheren Al-tersklasse U21 und wurde für die doppelt gute Leistung mit zwei Goldmedaillen belohnt. Die beste Serie seines Lebens brachte dem Schüler außerdem die begehrte Direktqualifikation für die anstehende ISAF-Juniorenweltmeisterschaft in diesem Jahr vor Kingston in Kanada. Außerdem winkt dem Sonthofener für seinen EM-Erfolg noch ein Trainingslager im künftigen Olympiarevier vor Weymouth. Zum eindrucksvollen Gesamterfolg der deutschen D/C-Kaderflotte trugen auch Frithjof Schwerdt vom Potsdamer Yacht-Club und Ottmann Thyen vom Lübecker Yacht-Club mit ihren Plätzen sechs und acht bei. Während die Jüngeren auftrumpften, musste Malte Kamrath im olympischen Feld der Lasersegler mit einer durchwachsenen Serie und Platz zwölf in der reinen EM-Wertung zufrieden sein. INFO WWW.DSV.ORG

OPTI FUN CUP

Rund 50 Grundschüler der vier Kieler Grundschulen Friedrich-Junge-Grundschule, Schule am Heidenberger Teich, Schule am Sonderburger Platz und Hardenberg-schule fanden sich am Mittwoch, dem 11. Juli, im Camp 24/sieben an der Revent-loubrücke ein, um beim 2. Opti-Fun-Cup um die Wette zu segeln. Bei strömenden Regen ging es nach kurzer Einweisung durch Segeltrainer Norbert Petrausch im strömenden Regen auf die Förde. Dank der vier Windstärken kam schnell Tempo in den Wettbewerb. Die Nachwuchssegler waren so beigeistert, dass nicht einmal der Dauerregen die Stimmung trüben konnte. Da der Wind nach den zwei Vorrunden stark auffrischte, mussten die Finalplatzierungen ausgepaddelt werden. Das erste Team der Schule am Heidenberger Teich konnte einen Gutschein für einen Segelkursus für die ganze Klasse mit nach Hause nehmen. Ebenfalls einen Platz auf dem Siegertreppchen sicherten sich das erste Team der Friedrich-Junge-Grundschule und das Team der Schule am Sonderburger Platz. INFO WWW.CAMP24SIEBEN.DE

PICKEL & BORKOWSKI

Riesenjubel bei Marc Pickel und Ingo Borkowski. Die Starbootmannschaft vom „pinta racing team“ zog bei der Weltmeisterschaft in Cascais/Portugal als einzige deutsche Mannschaft ins Medalrace der besten zehn Crews ein und hat damit sowohl alle persönlichen Nominierungskriterien für Olympia 2008 erfüllt als auch Deutschland einen Nationenplatz in Qingdao China gesichert. Den nationalen Mitbewerbern Alexander Hagen und Fritjof Kleen, Matthias Miller und Manuel Voigt und Robert Stanjek und Markus Koy bleibt jetzt noch die Chance bei der Europameisterschaft und der WM 2008. Außer Stanjek und Koy müssten die anderen beiden allerdings schon zweimal in die Norm segeln, da sie auch das DOSB-Nebenkriterium noch nicht erfüllt haben. Gelingt einer Mannschaft noch die Erfüllung beider Kriterien, gibt es im Frühjahr eine Ausscheidungsregatta.INFO WWW.PINTA-RACING.COM

Vor der Küste von Porto Cervo veranstaltet der Yacht Club Costa Smeralda die Rolex Veteran Boat Rally, ein Event zu

Ehren der Yachten, die vor 1950 gebaut wurden, der Replikate alter Modelle und der zeitlosen Boote der 12-Meter-

Klasse. Auch wenn die Gewässer vor Sardinien zur Bühne nautischer Handwerkskunst werden, so sind sie doch vor allem

eines: eine Rennstrecke. Und Geschichte wiederholt sich nicht immer. ROLEX VETERAN BOAT RALLY, VERANSTALTET VOM

YACHT CLUB COSTA SMERALDA, PORTO CERVO, ITALIEN – 11. BIS 15. SEPTEMBER 2007.

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was sich die historie immer wünschte:

revanche.

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KIEL-MARKETING GEHT GEMEINSAM ONLINE

Der Verein Kiel-Marketing und die Kiel-Marketing GmbH gehen unter www.kiel-marketing.de auch Online in eine gemeinsame Zukunft. Die Dachseite des neuen Internetauftritts informiert über die Organisation von Kiel-Marketing e.V. und GmbH und über deren Ziele. Von der neuen Homepage www.kiel-marketing.de aus gelangt man mit einem Klick auf die Geschäftsbereiche von Verein und GmbH: Tourismus, Stadt- und Citymanagement und Sailing & Business. Alle drei Geschäftsbereiche sind aber auch weiterhin separat unter www.kurskiel.de, www.stadtmarketing-kiel.de und www.kiel-sailing-city.de zu erreichen. Das neue Design wurde von der Kieler Werbeagentur bdrops gestaltet. Die umfangreiche Struktur des Webauftritts basiert auf einem Redaktionssystem des Kieler Unternehmens econnex. INFO WWW.KIEL-MARKETING.DE

OLYMPIA 2008 QUALIFIZIERT

Die Münchenerin Stefanie Rothweiler und ihre Berliner Vorschoterin Vivien Kussatz fahren zu den Olympischen Spielen 2008 nach Qingdao in China. Mit einem überragenden Tagessieg im letzten und entscheidenden Rennen der Segelweltmeisterschaft vor Cascais (Portugal) machte die 470er-Frauencrew vom „pinta racing team“ ihre Qualifi kation endgültig klar. INFO WWW.PINTA-RACING.COM

ROTHWEILER & KUSSATZ

Stefanie Rothweiler und ihrer Vorschoterin Vivien Kussatz ist ein sel-tener Coup gelungen: Die Münchner 470er-Steuerfrau und ihre Berliner Vorschoterin verteidigten ihren 2006 erstmals gewonnen EM-Titel. Der deutschen Crew reichte im fi nalen Medaillenrennen der 470er-Europa-meisterschaft Rang sieben, um ihre ärgsten Rivalinnen Giulia Conti und Giovanna Micol aus Italien in Schach zu halten. INFO WWW.DSV.ORG

505ER

Die Regatta war als Internationale Deutsche Meisterschaft ausge-schrieben, und so wurde das Feld von je einem Boot aus Schweden, Luxemburg, Belgien, Österreich und Australien abgerundet. Wie hoch die Leistungsdichte im 505er ist, zeigte sich darin, dass kein Boot mehr als eine Wettfahrt gewinnen konnte. So blieb es bis zum letzten Lauf spannend. Nächster Saisonhöhepunkt ist die Europameisterschaft, die Ende August vor dem polnischen Seebad Sopot ausgetragen wird.INFO WWW.TEAMSAILCOM.NET

MALÖ YACHTS

Jürgen Ehlers, Inhaber der Firma Malö Yachts Deutschland, beendete seine Tätigkeit für die Rederei, um sich in den Ruhestand zu begeben. Ab 01.07.2007 übernahm die Firma North-Yachting Kürten GmbH in Großenbrode dann den Verkauf und Service für Malö Yachten in Deutschland. Die Inhaber Ursula und Reiner Kürten sind schon viele Jahre in der Boots-branche bekannt und erfolgreich tätig. INFO WWW.NORTHYACHTING.DE

SEGELREGELN

Aufgrund einiger Veränderungen wurde die Homepage der Firma Segelregeln komplett umgearbeitet und umgestaltet. INFO WWW.SEGELREGELN.ORG

ASV INSHORE RACE WEEKEND

Mit der dritten Aufl age des Inshore Race Weekends vom 31. August bis zum 2. September baut der Akademische Segler Verein weiter Deutsch-lands innovativstes Regatta-Konzept zum dritten Standbein im Kieler Regattageschehen aus. Auch 2007 fi ndet sich wieder ein internationales Starterfeld an der Kiellinie in der Kieler Innenförde ein. Mit dabei die absoluten Top-Segler aus den Klassen der 18footer, International14s und International Moths. Zwei große Yardstickgruppen ermöglichen dazu jedem Segler mit einer Jolle oder einem offenen Kielboot den Start in direkter Nähe zu einem begeisterten Publikum. Meldeschluss ist der 30. August 2007. INFO WWW.IRW.ASV-KIEL.DE

NEUES GROSSSEGEL FÜR DIE JUVENTA

Der Förderverein Kiel Sailing University e.V., erst im Jahr 2006 zur Unterstützung des Yachtsegelns an der Universität Kiel gegründet, spendet dem Flaggschiff der Flotte des Segelzentrums der Christian-Albrechts-Universität Kiel ein neues Groß-segel. „Wir wollen durch unseren Beitrag in erster Linie Maßnahmen fördern, die in Zeiten knapper öffentlicher Haushalte nicht oder vielleicht erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich wären. Die Grundausstattung muss jedoch auch weiterhin durch die Universität selbst erfolgen.“ so der Vorsitzende des Vereins, der Kieler Rechtsanwalt Reinhold Schmid-Sperber. INFO WWW.KIELSAILINGUNIVERSITY.UNI-KIEL.DE

FRANCO COSTA MALT DIE SHOSHOLOZA

Franco Costa hat gerade sein erstes Original von der Shosholoza RSA 83 fertig gestellt. Er wird dieses Original zugunsten des Tygerberg Children’s Hospital in Südafrika versteigern. Der Künstler entschied sich für dieses Motiv, als er den Friedensno-pelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu an der Shosholoza Base traf. Tutu überzeugte ihn. „Was Shosholoza erreicht hat, ist eine bedeutende Leistung für unser Land. Sie haben demonstriert, dass die schwarze Gesellschaft es schafft, sich in die Welt des Segelns zu integrieren und dass sie sich hervorragend schlagen kann“, sagt Tutu. Die Versteigerung der Bilder Franco Costas könnten einen großen Beitrag dazu leisten, da der Erlös zu 100 % an das Tygerberg Children’s Hospital geht.INFO WWW.TEAMSHOSHOLOZA.COM

X-35 WM

Spät, aber gewaltig: Die 35 Yachten aus acht Nationen mussten lange warten, bevor sie am Abschlusstag der X-35-WM im Rahmen der 125-Jährigen Kieler Woche weitere drei Regatten segeln konnten. Mit einer beeindruckenden Serie sicherten sich die Niederländer der BRS X mit Skipper Cees Wieringa nach insgesamt neun Wettfahrten den ersten Weltmeistertitel in der X-35 vor Mark Richmond mit COOL RUNNING und Mati Sepp mit der HERMES-X aus Estland. Als beste deutsche X-35 landete die IMMAC X von Christian Soyka auf Rang sieben. „Unser Taktiker kommt aus Kiel und weiß, wann man im Zweifel nach links segeln sollte. Das haben wir in den richtigen Rennen gemacht und sind damit gut gefahren, zumal wir auch keinerlei Geschwindigkeitsprobleme hatten“, sagte der Steuermann. INFO WWW.KIELER-WOCHE.DE

JUDEL/VROLIJK & CO

Die TP52 Grand Prix Klasse gilt als die größte und anspruchsvollste Hightech-Klasse nach den America’s Cuppern. Die aufregenden Boote ziehen die weltbesten Segler an und sorgen für hautnahe und intensive Wettkämpfe bei den Regatten. judel/vrolijk & co war von Anfang an mit fünf Booten dabei und hatte unter den Konstrukteuren die Nase vorn. Die Regattaerfolge bestätigen das Design-Konzept. Inzwischen wird judel/vrolijk & co als neue „design force in this ultra competitive class“ und erfolgreichstes Designbüro gehan-delt. Gut ein Drittel der teilnehmenden TP52 Racer stammen bereits aus dem Bremerhavener Konstruktionsbüro. Nach zwei abgeschlossenen America’s Cup Projekten wird judel/vrolijk & co sich in der kommenden Saison 2008 noch intensiver auch in die anderen Race-Boot-Klassen einbringen. Die erste 65STP ist bereits in Bau und soll in der nächsten Saison an den Start gehen. Für 2008 sind außerdem Boote in der GP33 und GP42 Klasse geplant. INFO WWW.JUDEL-VROLIJK.COM

PANERAI CLASSIC YACHTS CHALLENGE

Nach dem großen Highlight der Segelsaison 2007, dem America’s Cup in Valencia, erlebt das Mittelmeer mit der dritten Aufl age der Panerai Classic Yachts Challenge eine nicht weniger spektakuläre Großveranstaltung. Bei diesem exklusiven Event für Eigner, Konstrukteure und Champions spiegelt sich die ganze Welt des traditionellen Segelns in herrlichen Segelschiffen aus Holz, unsterblichen Namen und Projekten und in der Leidenschaft der großen Helden des Segelsports. Eine ideale Ergänzung dazu bilden die Werte, Historie und der Technologie der Haute Horlogerie, vertreten durch Offi cine Panerai, der führenden Marke des Metiers mit hoher Symbolkraft für die Pfl ege der maritimen Traditionen.INFO WWW.PANERAI.COM

TOMMY HILFIGER

Nach einem Crewsponsoring ist die Firma Tommy Hilfi ger nun auch der offi zielle Ausrüster des Wettbewerbs und kleidet die Mitarbeiter und VIPs des Events ein. Die ersten zwei von vier Regatten der Serie fanden vom 25.-27. Mai 2007 am Starnberger See in München und vom 7.-9. Juli in Marseille in Frankreich statt. Die Extreme 40-Flotte begibt sich nun nach Cowes (3.-5.08.) und dann weiter nach Amsterdam (14.-16. August, Holland). Als Teil der Rennsaison des iShares Cup messen sich die Extreme 40s auch in zwei der klassischen Ausdauer-Rennen in Europa - der 82 Meilen Bol d’Or Mirabaud auf dem Genfer See in der Schweiz und der CentoMiglia auf dem Gardasee in Italien.INFO WWW.TOMMY.COM

HAMBURGER YACHT VERSICHERUNG

Nach mehr als 35 Jahren hat Erich Schomacker, der Gründer und langjährige Geschäftsführer der Hamburger Yacht-Versicherung, Ruder und Logbuch endgültig an seine bisherigen Partner, den Prokuristen Andreas Medicus und den Geschäftsführer Volker Reichelt, übergeben. 1972 gegründet, baute Erich Schomacker das Unternehmen zu einem der führenden Fachmakler für Yacht-Versicherungen aus. Ein gut getrimmtes Preis-Leistungsverhältnis sowie ein individueller und persönlicher Service waren seine wichtigsten Anliegen. INFO WWW.SCHOMACKER.DE

© James Taylor/Panerai

OLIVER KORNBLUM

“Faszination Segeln” - unter diesem Motto stellt der Hamburger Künstler Oliver Kornblum in der Galerie Hedehusum auf Föhr aus. Die Ausstellung läuft vom 30.6.- 25.8 und ist kurzfristig verlängert worden.INFO WWW.O-KORNBLUM.DE

© tomkoerber.de

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Der 32. America´s Cup ist entschieden, in span -nenden Regatten, wie sie seit Jahrzehnten im Cup nicht mehr zu sehen waren, hat das Schwei-zer Team ALINGHI den Cup erfolgreich verteidigt und einmal mehr schreibt Ernesto Bertarelli, Eig-ner des Teams, Cup-Geschichte. Er hat in 2003 die „Kanne“ nach 152 Jahren wieder nach Europa geholt, hat die europäische Version des Cups mit den Acts und Fleet-Races geschaffen, hat mit elf Herausforderern ein großartiges Segel-Event in Valencia veranstaltet und er hat die „Kanne“ in 2007 ein zweites Mal gewonnen und macht die kleine Binnen-Nation Schweiz, nach USA und Neuseeland, zur dritten Nation, die den Cup er-folgreich verteidigt hat. Und noch bevor der Freu dentaumel der Sieger verhallt ist, setzt sich Ernesto Bertarelli bereits ein weiteres Denkmal: der 33. Cup wird auf 90-Fuss-Booten gesegelt werden. So steht es im Protokoll zum 33. Cup, auf das sich der alte und neue Verteidiger ALIN-GHI und der von DESAFIO ESPANOL 2007 eiligst gegründete Club Náutico Español de Vela in Va-lencia, als neuem Challenger of Record, geeinigt haben. Die Ära der America´s Cup Class Yachten (ACC), die seit 1992 in fünf Events in San Diego, Auckland und Valencia das Cup-Boot waren, geht damit zu Ende und eine Neue beginnt. © Thierry Martinez/ALINGHI

© Ivo Rovira/ALINGHI

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Ein guter Zeitpunkt? Der 32. America´s Cup war spannender denn je, die Boote der Teams sind sich in den Jahren im-mer ähnlicher geworden, Rule 5, die letzte Rege-lanpassung, hat die Spielräume für die Designer ganz bewusst eingeengt, um enge Rennen zu er-zielen und das ist gelungen. Schon in der Heraus-forderer-Serie, den Round Robins 1 und 2 im Lou-is Vuitton Cup, waren, als der Wind endlich kam, klasse Kopf-an-Kopf-Rennen zu sehen. Zahlreiche Führungswechsel und auch Überraschungen hielten Zuschauer und Beteiligte in Atem und je kleiner der Kreis zum Finale wurde, desto besser war die Show. Wer hätte gedacht, dass Karol Jablonski im Halbfi nale für Spanien die starken Neuseeländer, die DESAFIO ESPANOL 2007 bis dato nie bezwun-gen hatte, gleich zwei Mal schlagen würde. Luna Rossa Challenge (Prada) fegte das „Superteam“ von Larry Ellison, BMW ORACLE Racing, regelrecht mit 5:1 vom Platz, um dann seinerseits im Finale des LVC ganz ohne Punkte mit 5:0 an Emirates Team New Zealand zu scheitern. Und das America´s Cup Match selbst, die Revanche der Kiwis von 2003, war an Spannung nicht mehr zu überbieten. Jedes Rennen des Cups ein Thriller, wie die Folgen einer 7-teiligen Aktion- Serie, die ihren Höhepunkt im fi -nalen Match erreichte, dass ALINGHI mit NUR 1 SEKUNDE Vor sprung, nach 84 Minuten 54 Sekun-den und un zähligen Führungswechseln an der Ziel-linie doch für sich entscheiden konnte. Stellenweise wirkte das ganze Spiel wie ein perfekt inszeniertes Stück, um Zuschauer, Medien und Sponsoren bei Laune zu halten, insbesondere in Rennen 2 und 3 des AC, die ALINGHI klar unter seinen Mög-lichkeiten segelte. Wollte das Team den Boots-speed der SUI 100, der nicht so überragend war

© Ivo Rovira/ALINGHI © Ivo Rovira/ALINGHI

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wie ursprünglich erwartet, nicht ausspielen oder konnte es nicht?! Auch Profis machen Fehler, und so musste das Schweizer Team, dessen einziger Schweizer Segler an Bord Ernesto Bertarelli selbst war, mit Ansehen, wie der alte Rivale Neuseeland mit 2:1 in Führung ging. Die Erleichterung beim neuseeländischen Kern des Teams und der ganzen AILNGHI-Crew zum Ausgleich von 2:2 in Rennen 4 machte jedoch deutlich: Nein, eine Inszenie-rung war das nicht. Stattdessen standen sich hier zwei ebenbürtige Mannschaften in gleichwertigen Booten gegenüber, die hart, sehr hart, um jeden Sieg kämpften. Und auch wenn Brad Butterworth, Skipper AILNGHI, die immer wieder kehrende Fra-ge „Ist der America´s Cup ein Design-Race?“ hart-näckig mit „JA!!!“ beantwortete, hat der 32. Cup doch gezeigt, dass dem Team eine entscheidende Rolle zukommt. Die Seebrise vor Valencia hatte sich mehr oder weniger zuverlässig eingestellt, war aber sehr böig. Die Turbulenzen forderten die Aftergard und ihr 120 prozentiges Können, Ernesto Bertarelli sprach für ein Rennen gar von einem Spiel wie in Las Vegas. Doch gerade di-ese Bedingungen machten es für die Zuschauer so interessant, mussten die Teams sich sowohl in leichten Winden als auch bei 18 Knoten be-weisen und jede Böe konnte wieder einen der unzähligen Führungswechsel bedeuten. Die Neu-seeländer waren voller Zuversicht in Rennen 5 gegangen, den Beginn einer nunmehr „short se-rie“, hatten sie doch den Geruch des Sieges „ge-wittert“ und die allgemein prognostizierte klare Dominanz von AILNGHI bereits in Frage gestellt. © Ivo Rovira/ALINGHI

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in Abwesenheit eines „gültigen“ Protokolls, ALINGHI zum Match. Ebenso nach den Statuten des Deed of Gift bereits am 04. Juli 2008 zur ersten Regatta auf einem 90-Füßer. Sollte Ellison damit Erfolg haben, wäre ein kurzer America´s Cup ohne Challenger-Serie, wie in 1988 in San Diego, mit nur zwei Booten und einer Serie “best 2 out of 3“ die konsequente Folge. Eine Tragödie für die übrigen Challenger.

Auch Louis Vuitton, Namensgeber und Hauptsponsor der Herausforderer-Se-rie des Louis Vuitton Cup, zieht sich nach über 20 Jahren aus dem aktuellen America´s Cup zurück. Die französische Edelmarke hegt ebenso Zweifel am fairen sportlichen Wettkampf durch die Konzentration aller Befugnisse in der Hand des Verteidigers und sieht in der Breitenentwicklung des Events die eige-nen Ziele – wie Eleganz, Exklusivität und Loyalität, die Kombination von Traditi-on und Innovation sowie die Kunst eine Segelregatta im Sinne des Art de Vivre zu veranstalten – nicht mehr ausreichend gewahrt.

Das America´s Cup Management wieder Ausrichter des Cups im Auftrag von ALINGHI, nur ohne den bisherigen Chef Michel Bonnefous, hat sich zu-mindest mit der Stadt und dem Land Valencia sowie der spanischen Regierung nach intensiven Verhandlungen darauf einigen können, auch den 33. Cup wie-der in der spanischen Metropole auszutragen. Zwei Acts in 2008 (im Frühjahr in Valencia, im Herbst in einer weiteren europäischen Stadt) auf den „alten“ Rule-5 Booten sind derzeit geplant und der America´s Cup mit Herausforde-rer-Serie in 2009 in einem ähnlichen Zeitrahmen wie schon 2007. So möchte es Bertarelli und vier neue Herausforderer haben bei Redaktionsschluss auch schon gemeldet: DESAFIO ESPANOL (Spanien), TEAM SHOSHOLOZA (Süd-afrika), TEAM ORIGIN (England) und die Neuseeländer. Bleibt noch mit Larry Ellison und seiner Lobby weiterer Herausforderer zu klären, inwieweit das Pro-tokoll zum 33. Cup modifiziert werden sollte und Bertarelli an die Challenger Rechte und Kompetenzen abtritt. Er verfügt über das Vorrecht des Siegers, die Regeln neu zu definieren, eine unumstößliche Tatsache. Aber „sein“ Chal-lenger of Record hat Schwachstellen, ein Fehler, den Larry Ellison nutzt, um seine Interessen durchzusetzen. Aktuell verhärten sich die Fronten, jeder fühlt sich im Recht. Die Zukunft des 33. ist Cup eher ungewiss und die Gefahr groß, dass der nächste Event an Glanz und Glorie verliert statt zu gewinnen. Bislang ist nur eines klar: Der 32. America´s Cup war ein sehenswertes Spek-takel und ein großer Erfolg und der 33. Cup wird ganz anders sein. So wird das italienische AC Team LUNA ROSSA um den Pradaeigner Patrizio Bertelli nach zehn Jahren und drei Kampagnen aussteigen.

Von den tausenden Fans von Down Under an Land und auf dem Wasser heftig und leidenschaftlich angefeuert, war das Ziel „Lets bring it home“ (wo ist der Cup eigentlich zu Hause?) in greifbare Nähe gerückt, entsprechend aggressiv und hart der Kampf auf dem Wasser. Dean Barker, Steuermann der Kiwis, hatte in den letzten drei Rennen am Start die Nase vorn oder war gleich auf, dennoch wollte es nicht gelingen die Führung ins Ziel zu bringen. drei gerissene Spinna-ker bei einem Manöver, der Bowman im Wasser am Leegate oder ein Strafkringel wegen zu starker Bedrängnis der SUI 100, haben den Traum dieses Teams, dass in den vielen Ausscheidungs-Regatten des Louis Vuitton Cup seine exzellente Performance gezeigt hat, bitter beendet. Als „würdiger“ Herausforderer getröstet zu werden, hilft da auch nicht viel. Stolz und mit hoch erhobenen Köpfen, aber doch sichtlich enttäuscht, verabschiedet sich das Team bei der Siegesfeier. Wenig später fallen die Rolltore an den Schuppen und die neuseeländische Base wirkt geisterhaft leer, auch in den folgenden Tagen. Keine weiteren Kom mentare. Im America´s Cup gibt es keinen Zweiten, aber sie hätten es verdient.

Für ALINGHI, die über sechs Millionen Besucher, die Medien, Organisa-toren und Valencia war der 32. America´s Cup ein voller Erfolg. Die engen, atemberaubenden Regatten mit den ACC-Yachten hatten ihre Wirkung. Warum also gerade jetzt eine neue Bootsklasse? Sicher liegt Brad Butterworth richtig, dass größere und schnellere Boote schon länger im Gespräch waren. Vielleicht war Alinghi aber auch der Abstand zum neuseeländischen Team zu gering und der „sichere“ Vorsprung potentiell nicht ausreichend. Eine neue Klasse zu ent-wickeln dauert und ALINGHI kann die Zeit zur Entwicklung der Klassen-Regeln (Bekanntgabe bis Ende Oktober 2007) bereits für die Entwicklung des eigenen Bootes nutzen. Ein Vorteil, der das Risiko mit sich bringt, dass Andere die „ge-nialere Idee“ für einen 90-Füßer haben könnten. Die 90-Fuss-Yacht doch zum Wohle des Sports und des 33. Cups? Die Verantwortlichen des Protokolls zum 33. America´s Cup (nachzulesen bei www.americascup.com) sehen es so. Die vielen, anderen offenen Fragen über das Wie, Wann und Wo des nächsten America´s Cup lässt das Protokoll, auch nach seiner Veröffentlichung, unbeant-wortet. Die legendären politischen Machtspiele, die jeden Cup einläuten und be-gleiten, können beginnen. Und sie lassen nicht lange auf sich warten. Am 3. Juli hat ALINGHI den Cup erfolgreich verteidigt, am 11. Juli zweifelt Larry Ellison, Eigner BMW ORACLE Racing, die Gültigkeit des 33. Protokolls bereits an (siehe www.ggyc.org). Er lässt offi ziell prüfen, ob der neu „geschaffene“ Club Náutico Español de Vela (CNEV) die Anforderungen eines Challenger of Record (COR) nach dem Deed of Gift (Grundmanifest des America´s Cup aus 1887) erfüllt. Ellison unterstellt weiter die einseitige Vorteilnahme des Verteidigers und fordert,

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152 Jahre dümpelte das Wetteifern um die älteste

Sporttrophäe der Welt träge vor sich hin. Der eigene

Spaß genügte den reichen Traditionalisten. Zur 32. Aus-

tragung kamen rund 2,8 Millionen Zuschauer. Das ACM

rechnete laut Michel Bonnefous mit einem Gewinn von

20 bis 30 Millionen Euro. Ein Teil dessen wird an die

Syndikate zurückgeführt.

Für Larry Ellison, den elftreichsten Mann der Welt, war

das Abschneiden seines US-Teams eine Horrorvision.

Der größte Etat bedeutete bei weitem nicht den größ-

ten Erfolg. 150 Millionen kostete Ellison dieser Ausfl ug,

aber er ist kein bisschen Cup müde. Der 33. AC ist

schon in Vorbereitung, Chris D. wurde gegangen und

Russel Coutts mit an Bord.

Das „Aktuelle Sportstudio“ sendete am 21. April direkt

aus Spanien von der deutschen Base. Auch in anderen

Sendungen wie dem Morgenmagazin und den Nachrich-

ten war der Cup, am Anfang zumindest, täglich Thema.

Das änderte sich relativ schnell: Als das deutsche Team

gegen die Chinesen gewann, sendete das ZDF lieber

Tiergeschichten aus dem Duisburger Zoo.

Während es Karol Jablonksy mit den Spaniern bis ins

Halbfi nale brachte und nun neuer Skipper des deutschen

UITG Teams ist, konnte der schwedische Skipper Mag-

nus Holmberg nicht an die vorangegangen Leistungen in

den Acts anknüpfen, in denen er sogar einen Sieg ge-

gen ALINGHI einfahren konnte.

Die selbst geschürten Erwartungen entpuppten sich als

viel zu hoch, die Ergebnisse waren ernüchternd und

Skipper Jesper Bank stand in der Kritik. In den Acts

brachte es das deutsche Team auf zwei Siege und 18

Niederlagen. Allerdings hatten die Deutschen die gering-

ste Vorbereitungszeit aller Teams.

ACTV sendete aus Valencia mit 134 Mitarbeitern in mehr

als 100 Länder. Bis zu 33 Kameras waren gleichzeitig im

Einsatz, 24 Minikameras als Onboard-Kameras installiert.

Insgesamt wurden mehr als 300 Stunden live produziert.

Weltweit berichteten 36 TV-Stationen mehr als 2.500

Stunden. Die Bilanz deutscher Fernsehsender dagegen ist

ernüchternd: ARD und ZDF berichteten nur in Kurzbeiträ-

gen in ihren Sportsendungen oder als Zusammenfassung

im Nachtprogramm, wo sie im Schnitt 350.000 Zuschauer

erreichten. Ursprünglich hatte das ZDF sogar Live-Über-

tragungen am Nachmittag geplant.

© Gilles Martin Raget/BMW ORACLE RACING

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© Richard Walch/UITG

© Marina Könitzer

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Nachdem wir 2003 den Cup gewonnen hatten, haben wir uns fast ein ganzes Jahr Zeit gelassen, um uns auf einen Austragungsort und einen Ablaufplan fest-zulegen und das neue Regelwerk auszuarbeiten. Jetzt werden wir kritisiert, weil wir zwei Tage nach unserem Sieg noch kein Konzept vorgelegt haben. Dabei haben die meisten von uns noch Kopfschmerzen von der Siegesfeier.

„Auch ist es unverschämt zu erwarten, dass wir nach vier Jahren harter Ar-beit, in denen wir eine sehr ausgewogene Regatta entworfen haben, alles über Bord werfen und zerstören“, gibt sich Bertarelli kämpferisch. „Die Offi ziellen haben Großartiges geleistet und wir wollen auch in Zukunft mit ihnen zusam-menarbeiten.“ In dem bestehenden Protokoll stellt ALINGHI die Schiedsrichter und Juroren. Ellison hingegen fordert, dass die Offi ziellen beim 33. America’s Cup komplett unabhängig sein müssen. „ALINGHIS Kontrolle ist unfair“, sagt Ellison. „Sie geht soweit, dass Ernesto jeden Wettbewerber ohne eine Begrün-dung aus dem Wettkampf schmeißen kann. Das ist inakzeptabel.“

Im Gegenzug wirft Bertarelli Ellison vor, dass er das Protokoll ablehnen wür-de, um die Budget-Überlegenheit von BMW ORACLE RACING zu wahren. Nach dem aktuellen Reglement dürfte im Cupjahr 2009 jedes Team nur noch mit einem neuen Boot antreten. „Wir wollen so die Kosten für die Teams verringern, die in der Vergangenheit vor allem durch aufwendige und teure Zwei-Boot-Test serien entstanden sind“, erklärt Bertarelli. „Diese alte Regel hat die großen Teams sehr be-vorteilt. Deshalb darf künftig nur ein Boot pro Team an den Regatten teilnehmen.”

men eine Designgrundlage für die Boote des 33. America’s Cup erstellt. „Das aktuelle Protokoll gibt ALINGHI die alleinige Kontrolle“, erklärt Ellison. „Wir glauben, dass das Syndikat die Details des Regelwerks für die neu geplante Einrumpfbootklas-se absichtlich zurückhält, während ihr Team schon seit Monaten an der Konstruktion arbeitet. Dieser Frühstart gibt ALINGHI einen großen Vorteil ge-genüber den Herausforderern.“

Bertarelli weißt diesen Vorwurf entschieden zurück: „Das ist eine Lüge. Es ist einfach nicht wahr. Wann hätten wir denn dafür Zeit haben sollen? Wir arbeiten an der Klassenregel und werden sie im September mit allen dann existie-renden Herausforderern diskutieren. Spätestens bis Ende Oktober werden wir sie dann bekannt geben.” Auch bringt der Syndikatschef seinen Unmut gegenüber Ellisons Äußerungen zum Aus-druck: „Der Champagner auf den Decks ist noch nicht getrocknet und schon lanciert Larry den ersten Angriff auf den nächsten America’s Cup.

Der Kampf der Syndikate

Der America’s Cup steht vor Gericht. Auf dem Papier wird das Duell der Anwälte vom Golden Gate Yacht Club in San Francisco und der Societe Nau-tique de Geneve in Genf ausgefochten. Tatsächlich aber dreht sich alles um den Machtkampf zwischen Larry Ellison und Ernesto Bertarelli. Nach dramatischen Duellen beim 32. America’s Cup rivalisieren die Syndikatschefs von BMW ORA-CLE RACING und ALINGHI nun um die Vorherrschaft bei der Gestaltung der 33. Aufl age des Segelklassikers.

Auslöser des Konfl ikts war eine Stellungnahme des BMW ORACLE RACING Inhabers Larry Ellison zur Konzeption des 33. America’s Cup. Er behauptet, dass das vom Schweizer Club Nautique de Geneve aufgesetzte Protokoll, das die Eck-daten für die 2009 geplante Regatta festlegt, unfair und einseitig zu Gunsten der ALINGHI formuliert sei. „Die Wettbewerber müssten sich zusammentun und ALINGHI dazu zwingen, einem fairen Abkommen zuzustimmen“, sagt der Software-milliardär, „das bestehende Protokoll favorisiert unangemessen den Verteidiger. Es offenbart gravierende Probleme, die schnell geklärt werden müssen, sodass alle Teams die Möglichkeit haben, ihre Boote den Statuten entsprechend umzubauen.“

Offi ziell fordert der Golden Gate Club vom Club Nautique de Geneve ein von allen Teilnehmern gewähltes Komitee, das im gegenseitigen Einverneh-

© Richard Walch/UITG

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Wenn es nach ihm geht sollen die beschlossenen Vorregatten in 2008 noch in den alten Booten der America’s Cup Klasse ausgetragen werden. Auch der Vertei-diger ALINGHI würde dann an der Herausfordererserie teilnehmen. Ellison missfällt auch dieser Plan Bertarellis. Stattdessen beansprucht der Amerikaner ein in der America’s Cup Stiftungsurkunde vorgesehenes Recht auf ein Exklusivmatch gegen das Team ALINGHI, an dem wiederum der Schweizer kein Interesse hat. Der Streit zwischen den Syndikatschefs weitet sich zunehmend aus und hat inzwischen auch die anderen Teilnehmer entzweit. Einige unterstützen El-lisons Team BMW ORACLE RACING, andere Bertarellis Team ALINGHI. Die Vision von einem engen und spannenden Wettkampf haben beide Seiten, trotzdem fachen die Hitzköpfe die Diskussion um den America’s Cup immer weiter an. Mit ihren Aussagen schüren sie die Unsicherheit und schädigen so den Segelklassiker. Dieser sollte auch in seiner 33. Aufl age eine Regatta und kein Gerichtsverfahren sein – ein Wettkampf der von Seglern und nicht von Anwälten entschieden wird.

text 1 heike schwab text 2 tommes wolf

fotos ivo rovira/alinghi, richard walch/uitg, gilles martin raget/bmworacleracing, thierry martinez/alinghi

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s h o r t t r a c k

Tauchen, es gibt nichts Vergleichbares. Und niemals vorher war es so zugäng-lich wie heute. Blutige Anfänger benötigen lediglich ein paar Minuten Briefi ng, um das Schwimmbad oder die Lagune zu betreten und um zu entdecken, wie ein-fach das Atmen und das Luftblasen machen in der Unterwasserwelt ist. Für die-jenigen, die an dieser ersten Entdeckung Spaß haben, wurden die einführenden Tauchprogramme wie das PADIs Discover Scuba Diving mit einem kurzen Training zur Erlernung von Tauchfertigkeiten entwickelt, bevor es zum „richtigen“ Tauchen in erstaunliche Korallenriffe aufgeht. Dieser einführende Tauchgang kann dann so-gar für diejenigen als Trainingstauchgang angerechnet werden, die weitermachen wollen und die erste Stufe zum Erhalt eines Tauchscheins erreichen. Um es dem Tauchschüler noch einfacher zu machen, stehen moderne Ausbildungsunterlagen – wie DVDs – zur Verfügung, die das Selbststudium im eigenen Tempo an jedem Ort ermöglichen, von Deinem heimischen Sofa aus (vor der Abreise) bis zur Hän-gematte, die zwischen Schatten spendenden Palmen aufgehängt ist. Kann es noch einfacher gehen? Das Tauchenlernen ist mittlerweile so einfach geworden, und dies wird durch den Umstand verstärkt, dass es zu einer Familienaktivität gewor-den ist, die bereits ab dem Alter von 10 Jahren unternommen werden kann. Aber natürlich hat man mit dem Erhalt des ersten Tauchscheins noch lange nicht alles erreicht; dies ist erst der Anfang, denn der Einstiegstauchschein des Open Water Divers öffnet neue Türen zu den höchsten Ebenen des Spaßes und der Aufre-gung. Einige werden ihr Herz an die neue Umgebung verlieren, fachkundige Un-terwassernaturalisten werden und ihre Fähigkeiten ausbauen, um all das möglich Sichtbare während eines Tauchgangs zu bestimmen und zu identifi zieren. Andere werden ihre Schatzsucherseele ausleben und sich berühmten oder mysteriösen Schiffswracks widmen, die auf dem Meeresgrund auf ihre Entdeckung warten. Oder es bilden sich diejenigen heraus, die eine Leidenschaft für Haie entwickeln – eine der spektakulärsten lebenden Kreaturen unserer Meere – und werden kei-ne Möglichkeit auslassen, ein Exemplar dieser majestätischen Tiere anzutreffen. Mit der Zeit und der wachsenden Erfahrung kann man Nachttauchgänge unter-nehmen, einen Unterwasser-Scooter benutzen, wie ein Fisch durch die Atolle der Malediven driften, zu Tauchsafaris aufbrechen und wochenlang Jacques Cousteau spielen und so weiter. Die Möglichkeiten sind endlos.

Außerdem entwickelt sich das Gerätetauchen mit der Technologie, was die Sa-che noch faszinierender macht. In den letzen Jahren zum Beispiel haben sich viele Sporttaucher die Vorteile der Wissenschaft zu Eigen gemacht und nutzen „Enriched

go diving von THORSTEN FRAHM SPORTINGjugendaustausch von USKE BERNDT

Antonio muss nicht lange überlegen, wenn man ihn nach seinem Highlight des Tages fragt: „Im Süßwasser kentern.“ Der 13-Jährige stammt aus Valencia und weiß, wie eklig das schmeckt, wenn da sein Opti bockt. Aber hier am Bodensee, beim internationalen Trainingslager „Segeln ohne Grenzen“, ist alles anders. Auch die Sprache. Deutsch kann Antonio gar nicht, Englisch kaum, aber das ist egal. Wenn die Trainer ihre Befehle über‘s Wasser bellen, kriegt er das schon mit. Und Fußball spielen oder Kanu fahren, das geht auch ohne Worte.

Das von T-Systems gestartete Camp brachte 31 Opti- und 420er-Fans zusam-men, vom Real Club Náutico de Valencia, der Izivunguvungu Sailing School nahe Kapstadt und dem Württembergischen Yachtclub in Friedrichshafen - der Gastge-ber. Ein- oder zweimal am Tag schoben die Jungen und Mädchen ihre Jollen auf‘s Wasser, am liebsten bei schlechtem Wetter. Denn blauer Himmel heißt hier nur eins: Flaute. Karin Röhner, die hauptamtliche Jugendtrainerin des WYC, ließ die Boote in Gruppen starten: die Gold Fleet zuerst, dann Silber und Bronze. Wer ge-wann, stieg auf, wer verlor, sackte ab. Die harte Arbeit lohnte sich, denn beim an-schließenden Apfelcup in Ludwigshafen holten ein spanischer Opti und ein 420er mit südafrikanischer Besatzung je einen Pokal.

Für die Deutschen und die Kids aus Valencia ist so ein Segelcamp ein Aben-teuer, ein Ferienlager ohne Eltern, bei dem man auch mal Blödsinn macht. Aber für die acht Izivunguvungu-Jungs bedeutet eine Woche Segeln auf fast nagel-neuen 420ern ein echtes Geschenk. Sie stammen aus den Townships nahe Kap-stadt, wo jeder Armut, Gewalt und Drogen kennt. Segeln, das ist sonst nur was für Reiche, davon träumt man hier nur. Und erst recht von so einem Jollenpark wie beim WYC, wo 60 Boote für den Nachwuchs liegen. Die Izivunguvungu

Sailing School lebt von Mitteln der MSC Stiftung und von Spenden. Auf dem Navy-Gelände im Ha-fen von Simon‘s Town gibt es acht Bosun Dinghys für je vier Kinder. Die beiden Optis und der 420er kommen nur bei großen Regatten zum Einsatz. Für Ausfl üge und Rennen entlang der Küste haben die Schüler ein 50-Fuß-Kielboot aus Holz restau-riert, die Voortrekker. Bootsbau und Segelmachen stehen auch auf dem Stundenplan. „Wer sich an-strengt, bekommt einen Job bei uns und mit Glück später bei einer Werft“, sagt Matthew Mentz, Mitbegründer und Managing Director der Schule. Ein internes Ranking spornt die Segler zu mehr Leistung an. Wer den drei Coaches bei der Aus-bildung hilft, bekommt Punkte, die er für Klamot-ten oder andere Ausrüstung einlösen kann. Izivun-guvungu schafft eine Perspektive für die Zukunft. Der 18-Jährige Mohammed kam hier weg von den Drogen und den falschen Freunden: „Segeln macht Dich stark und zuverlässig.“ Er und Marlon wollen demnächst das Coastal Skipper‘s Certifi cate ablegen, dann den Master of Ocean erwerben. „Ich will Yachten ausliefern und die ganze Welt sehen“, sagt Marlon. Einmal nach Brasilien, das wär‘s. Oder als Profi an Bord eines Volvo Ocean Racers segeln, das kann er sich auch vorstellen.

Air NITROX“; dies ist ein Luft ähnliches Gas, das aber einen höheren Anteil an Sauerstoff hat, um die Tauch-ersicherheit zu erhöhen und die Grundzeit zu verlän-gern. Auch die Tauchgangsplanung ist dank der Fort-schritte der Wissenschaft zu einer einfachen Prozedur geworden, in dem man einfach einen Tauchcomputer aktiviert, der häufi g nicht grösser ist als eine Sportuhr und der die tauchgangsrelevanten Berechnungen über-nimmt, ob nun mit Luft oder mit NITROX. Die weite Ver-breitung der digitalen Fotographie ermöglicht es nun jederman in einfacher Weise, grossartige Unter wasser-aufnahmen zu machen, diese mit einem PC zu bear-beiten, mit Freunden zu bewundern oder diese sogar auf einer privaten Webseite ins Internet zu stellen!

Natürlich hat niemand etwas gegen das Schla-fen am Strand, ein Buch lesen oder die ganze Nacht lang Party machen – alles dreht sich doch um Frei-heit, oder? Aber wenn Du gerne mit wirklich ein-maligen Erinnerungen nach Hause gehen und eine Aktivität aufnehmen möchtest, für die Du Dich Dein ganzes Leben lang verschreiben wirst, wenn Du un-endliche Schönheit entdecken möchtest und das Gefühl eines Forschers, Abenteurers, Schatzjägers, Fotografen der Weltklasse erleben willst, oder ganz einfach, wenn Du sicher gehen möchtest, dass Dich Dein Urlaub vollkommen aus dem Alltagsstress und der Routine herausreißen wird, dann ist das Tauchen mit Sicherheit das Richtige für dich. Wir wurden in einer fl üssigen Umgebung geboren, die Welt besteht fast zu 70% aus Wasser, und genauso ist unser Kör-per beschaffen: macht es da nicht Sinn, ein bisschen Zeit unter Wasser zu verbringen? Es gibt nur ein Le-ben, aber nicht viel Urlaub… tauche in ihn ein!

info www.havefungodiving.de

© Uske Berndt © Carola Hirt/T-Systems

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travemünder woche von DENNIS GRAU49er und 29er schweizer meisterschaft von THOMAS SAGER

Heiner Verhoolen, der offi zielle Delegierte von Swiss, Sailing eröffnete die diesjährige Schweizer-Meisterschaft der 49er Klasse und den 6. Event des 29er Eurocup auf dem Urnersee. Wettfahrtleiter Gogi Eisold, der den Urnersee sehr gut kennt, begrüßte die Teilnehmer und stellte klar, wie der Ablauf sowohl an Land als auch auf dem Wasser zu sein hätte. Während des Skippermeetings herrschte noch ungewohnte Ruhe auf dem See: Flaches Wasser, Hitze und kaum ein Windhauch. Trotzdem wollte Gogi noch nicht auslaufen, er erwartete zuviel Wind. Mit seinem Schlusswort setzte dann um 12.30 Uhr ein kräftiger Wind über den Selisberg ein. Die gut sechs Windstärken waren tatsächlich zu-viel für die Boote, und nur ein paar Spitzenteams wagten sich zum Training auf den See. Am späteren Nachmittag konnte dann für die 49er ein erster Lauf ge-segelt werden. Das Team Matthias Keller/Fabio Müller (SUI 712) dominierte das Feld und fuhr einen sicheren Sieg ins Ziel. Bei den 29ern konnte leider noch kein Lauf gewertet werden.

Nach einem schwierigen ersten Tag konnten am Samstag bei leichteren Winden mit zwei bis drei Beaufort fünf Läufe für die 49er und drei Läufe für die 29er gesegelt werden. Nach einer Korrektur der Startlinie bei 150 bis 200

Meter Wassertiefe und felsigem Grund wurden zwei weitere Läufe für beide Klassen gesegelt.

Am Sonntag sah es zunächst nicht nach weiteren Wettfahrten aus: Wolken und leichte Regenfälle prägten das Bild beim Skippermeeting. Gogi Eisold ordnete eine Startverschiebung an. Kurz vor 14.00 Uhr konnte dann aber doch ein weiterer Lauf für die beiden Klassen gestartet werden. Der Wind war aber deutlich schwächer als an den beiden Tagen zuvor. Aber zum Glück verzogen sich die Wolken nach und nach, sodass weitere Wettfahrten gesegelt werden konnten. Und so holten sich Keller/Müller daher mit drei Laufsiegen gegenüber zwei Laufsie-gen von Psarofaghis/Wasmer Peyrot den Schwei-zer-Meistertitel im 49er. Bei den 29ern gewannen Philip und Thilo Kramer (RSA 1222) vor Nonika Oi-konomopoulou/Stelios Noutsos (GRE 1335).

Mit einem spektakulären Höhenfeuerwerk auf der Nordermole und einem Stimmungshoch bei den Teilnehmern wie Veranstaltern ging am 29. Juli die 118. Travemünder Woche zu Ende. Das wechsel-hafte Wetter der vergangenen zehn Tage drückte zwar die Besucherzahl auf unter 900.000, jedoch nicht die gute Laune, denn Verweildauer und Zu-friedenheit der Gäste stiegen. Auch die Crews der rund 650 Boote kamen seglerisch auf ihre Kosten. Trotz Flauten und Sturmböen ging fast das gesamte Wettfahrtprogramm mit weit mehr als 300 Einzel-rennen über die Bühne. „Die Mischung zwischen Jugendjollen und traditionellen Kielbooten stimmte, aber nicht alle Meldezahlen“, zogen Karin Böge und Claus-Dieter Stolze aus der Chefetage der Tra-vemünder Woche eine selbstkritische Bilanz. Die deutschen Meisterschaften der Laser-Junioren und der Europe-Jugend sowie 52 Folkeboote, die in der 119. Travemünder Woche 2008 ihre deutschen Meisterschaft segeln werden, waren in diesem Jahr qualitative und quantitative Höhepunkte. Auch der Schwerpunkt der Gleitjollen mit dem German Grand Prix der 18-Footer direkt vor dem Strand und den Eurocups der RS-Klassen setzte einen positiven Ak-zent. Kleinstfelder mit teils unter zehn Booten pro Klasse soll es aber in Zukunft nicht mehr geben. Dabei müssen eine verbesserte Infrastruktur, die fi -nanzielle Ausstattung und die Gesamtrahmenbedin-gungen der Veranstaltung vor Ort helfen. Konkret notwendige Maßnahmen, die bereits 2008 sicht-bar und 2009 zur 120. Travemünder Woche abge-schlossen sein sollen, wird der Lübecker Yacht-Club als Hauptveranstalter mit der Hansestadt Lübeck in einer neuen Arbeitsgruppe „Zukunft TW“ in Kürze

festlegen. Darauf einigte sich TW-Führung mit Lübecks Bürgermeister Saxe, um eine breitere Unterstützung für „unsere Veranstaltung Nummer eins“ zu erreichen und die Position Travemündes im internationalen Regattakalender als Meister-schaftsrevier zu festigen. Eine wichtige Säule der weltbekannten Segelregatta bleibt das Festival an Land. „Das Eventprogramm ist genau wie unsere ideale Lage an der Travemündung eine der wichtigsten Säulen des Sports. Die Aktiven genießen sie nicht nur, die bunte Meile fi nanziert das Regattaprogramm auch mit“, erklärten Böge und Stolze. Besucher aus ganz Norddeutschland und darüber hinaus hono-rierten die weiteren Verbesserungen des bereits im Vorjahr angehobenen Gesamt-niveaus des Landspektakels. Bei mäßigen bis frischen Winden wurden am Finaltag in 14 Bootsklassen die Travemünder Woche-Sieger gekürt. Dabei machte die Kieler Crew von Kai Mares durch zwei Tagessiege in der deutschen Bestenermittlung der Bénéteau 25 alles klar. Ebenfalls mit zwei ersten Plätzen entzauberten die Zarne-kauer Brüder Helge und Christian Sach am Schlusstag die Formula 18-Konkurrenz und feierten ihren 13. Travemünder Woche-Sieg. Damit blieben sie seit Bestehen der Klasse im Jahr 2000 in Deutschland ungeschlagen. „Nachdem wir am Vortag so langsam waren, haben wir über Nacht noch mal in unserem eigenen Lehrbuch geblättert und den Capricorn umgetrimmt“, berichtete das Duo, „aber trotz der Deutlichkeit im Ziel wurde uns der Sieg nicht geschenkt.“ Die Sachs hatten in der ersten Hälfte der Travemünder Woche auch die olympische Tornado-Konkurrenz gewonnen und TW-Sieg Nummer zwölf eingefahren. Lokalmatador Simon Grote-lüschen hatte bereits am Dienstag der TW nach einer schwierigen Protestverhand-lung seinen Titel als deutscher Juniorenmeister der olympischen Laser verteidigt. Tania Tammling aus Heist im Kreis Pinneberg siegte bei der deutschen Jugend-meisterschaft der Europes. Am Schlusstag schlenderten trotz des regnerischen Wetters bis Abends nochmals fast 70.000 Menschen über die Travemünder Pro-menaden. Dadurch kamen insgesamt rund 870.000 Besucher. „Nach dem rekord-verdächtigen Auftakt an den ersten beiden Tagen hätten es unterm Strich gerne mehr sein können“, meinte Uwe Bergmann, der mit seiner Hamburger Eventagen-tur das Festivalkonzept an Land umsetzt, „aber das wichtigste ist die Zufrieden-heit, damit alle im nächsten Jahr wiederkommen.“ Die 119. Travemünder Woche fi ndet vom 18. bis zum 27. Juli 2008 statt.

info www.travemuender-woche.de

© Travemünder Woche

© Thomas Sager

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61 Mannschaften aus zehn Nationen waren bei dieser international höchst-rangigen deutschen Drachenregatta am Start. Fünf Wettfahrten wurden bei meist drei Windstärken aus westlichen Richtungen gesegelt. Wie stark die Konkurrenz war, zeigen die geringen Punkte-Abstände der ersten fünf Teams, die nur acht Zähler auseinander waren. Auch gingen alle fünf Wettfahrtsiege an unterschied-liche Crews. Wiederum ganz im Zeichen der World CHILDHOOD Foundation stand die diesmal zweitägige Benefi z-Veranstaltung im Rahmen der Drachenregat-ta. Ein Empfang auf dem Zweimastschoner J. R. TOLIEN leitete das „Patrons’ Din-ner“ mit I. M. Königin Silvia von Schweden am Samstagabend im Kieler Yacht-Club ein. „Wer je das Leuchten in den Augen der Kinder gesehen hat, die von Ihren großzügigen Spenden profi tieren, der weiß, dass wir nicht nur zum Spaß segeln, sondern die große Chance nutzen wollen, die Verlierer zu Siegern zu ma-chen“, erläuterte Gastgeber Harro Kniffka vom Schiffahrtsunternehmen Hanseatic Lloyd, dem Titelsponsor der Regatta. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen starte das Charity-Golfturnier am nächsten Morgen bei strö-mendem Regen mit einem Kanonenschuss aus einem historischen Geschütz.

Die Wettfahrt wurde als Fuchsjagd durchgeführt. Als Füchse segelten MON 1 mit Ministerpräsident Carstensen und SUI 288 von Harro Kniffka mit der zweimaligen Olympiasieger-Crew Jochen Schümann, Thomas Flach und Bernd Jäkel voraus, beide gekennzeichnet mit einem roten Ballon am Heck. Es waren dann Philipp Ocker, Florian Grosser und Oliver Davies mit Gast Thorsten Wag-ner, die Jochen Schümann und seine Crew einfi ngen sowie Kathrin Kadelbach, Johannes Polgar, Frithjof Kleen und Hedda Deilmann, die den Ballon von Car-stensen erbeuteten. Optischer Blickfang waren – neben der Prominenz – die bunt bemalten Drachensegler, die Künstlerin Frauke Klatt in wochenlanger Arbeit

hanseatic lloyd dragon grand prix 2007 von DENNIS GRAUmini transat von SANDRA-VALESKA BRUHNS

Mit Henrik Masekowitz und Dominik Zürrer starten am 16. September zwei Deutsche in ihren „Minis“ zum Transat über den atlantischen Ozean. Sie wissen, dass es hart wird. Dass sie tagelang kein anderes Schiff sehen, und außer über das UKW-Funkgerät mit niemandem sprechen werden. Gefriergetrocknete Nahrung, Schlafman-gel, Einsamkeit. Dazu Herbststürme in der Biskaya und heftiger Wind der Kalmen in der Äquatorzone, bevor der Passat die Segler vorwärts schieben wird. Allein auf einem 6,50 Meter kurzen Boot über die Weiten des Ozeans. 4.000 Meilen, rund 30 Tage auf See. Vom französischen Fort Boyard in der Nähe von La Rochelle über ei-nen Zwischenstopp in Funchal auf Madeira bis ins brasilianische Salvador de Bahia.

Für die Erfüllung dieses seglerischen Traums hat der 41-Jährige Ingenieur Masekowitz seinen Job als freiberufl icher Programmierer erst einmal an den Nagel gehängt, die letzten Monate waren geprägt von der Suche nach Spon-soren, Training und Organisation des ehrgeizigen Projekts. Große Yachten und die schnelle Gleitjolle 505er, mit denen er in den letzten Jahren auf den Regat-tabahnen anzutreffen war, müssen erst einmal pausieren. Sein Hauptinteresse gilt derzeit seinem Mini „Beijamar“. Neben Masekowitz konnte sich noch der Bonner Dominik Zürrer als zweiter Deutscher für das Transat 2007 qualifi zieren.

Zusammen mit den beiden Deutschen konn-ten sich für die diesjährige 15. Aufl age der re-nommierten Regatta noch 82 weitere Starter qua li-fi zieren. Voraussetzungen für die Teilnahme ist ein Survival Training und das erfolgreiche, alleinige Absolvieren einer mindestens 1.000 Seemeilen lan gen Regattastrecke. Bisher nahmen in der 30-Jährigen Geschichte der Regatta nur fünf Deut-sche teil, zwei davon mussten das Rennen nach schweren Schäden an Boot, Rigg und Ruder auf-geben. Doch wer durchkommt, dem winken mehr als Ruhm und Ehre.

Einer Faszination, der sich auch Masekowitz nicht verschließen kann: „Die erste deutsche Teilnahme am Vendée Globe, das ist mein ganz großer Traum.“

info www.transat650.org

mit einigen Kindern gestaltet hatte. Die drei Segel-sätze waren beim Patrons’ Dinner versteigert wor-den und gingen für jeweils 7.000 Euro an Gerd-R. Lang (Chronoswiss), Peter Maffay und Harro Kniffka (Hanseatic Lloyd).

Sieger des Hanseatic Lloyd Dragon Grand Prix 2007 auf der Kieler Bucht wurden die Dänen Frank Berg, Sören Kaestel und Sören Holm vor dem Münchner Team Peter Fröschl, Sigrid Smu-da-Fröschl und Frederike Geppert. Auf Rang drei kamen die Dänen Peter Due, Martin Due und Mikkel Kidmose. Mit dem Gesamtsieg verbunden ist eine Gravur auf einem Modell des Container-schiffs „HLL Atlantic“ und ein Kommanditanteil im Wert von 5.000 Euro an ebendiesem Schiff der Reederei Hanseatic Lloyd sowie je eine wert-volle Uhr von Chronoswiss. Die Ostsee-Wertung „Chronoswiss Dragon Baltic Challenge“ gewann nach vier Regattaserien der Däne Peter Due. Lohn für konstante Top-Leistung: ebenfalls eine handgefertigte Chronoswiss. Bis zu diesem Zeit-punkt waren 200.000 Euro an Spenden für die CHILDHOOD-Stiftung der Königin zusammenge-kommen – ein Erfolg, der alle Beteiligten strahlen ließ wie die davon profi tierenden Kinder.

© segel-bilder.de

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© Thomas Beck

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blue race

Ready for take off. Anschnallen, zurücklehnen, abheben und tief durchatmen. Geschafft. Ein wesentlicher Mei-lenstein beim Blue Race ist erreicht. Sieben Mitglieder der Shorecrew und zwei der Atlantikcrew fl iegen Richtung New York. In Newport angekommen liegt auch schon der Spezial-Frachter SINGLEGRACHT mit unserer TUTIMA an Bord vor Anker. Der aufkommende Seewind am Nachmittag verzögert die Abladung. Aus Sicherheitsgründen muss eine zweistündige Zwangspau-se eingelegt werden. Dann geht alles ganz schnell.

© Heiko Rilk

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Wir treffen auf die ersten anderen Crews in Newport. Allerdings bleibt wenig Zeit sich umzusehen. Nach zwei Tagen legen wir Richtung New York ab. Dort werden wir von TUTIMA USA erwartet. In der Nähe des Ground Zero in Manhattan gelegenen Denis Conner Yacht Harbour werden wir abgeholt. Neben zwei alten America’s Cuppern wurde für uns ein Liegeplatz reserviert. Schon die Anfahrt ist beeindruckend. Stundenlang fahren wir die endlose Küste von Long Island steuerbords entlang, danach biegen wir in den hektischen Hudson River. Von rechts kommt die Staton Island Fähre von links Ausfl ugsboote, Segler und Lastkähne mit mehreren Tendern. Die Silhouette Manhattans kommt langsam aus dem Dunst, wird größer. Deutlich erkennbar sind die einzelnen Wolkenkratzer. Dann rechts die Freiheitsstatue. Wir sind enttäuscht. Doch relativ klein. Bilder können manchmal die wahren Ausmaße doch recht verzerren.

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www.hanseboot.de

27.Okt.–4.Nov.200748. Internationale Bootsausstellung Hamburg

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Zwei Tage Zeit bleiben uns für Stadtbummel und Sightseeing. Abends Ausfahrt zu Fotoaufnah-men. Traumhafte Kulisse im Sonnenuntergang. Ro tes Abendlicht spiegelt sich in den unzähligen Fensterscheiben, glutrot geht die Sonne hinter der Freiheitsstatue unter. Auf dem Hudson River leuch-tet eine große Deutschland-Fahne herüber. Wir se-geln nahe an das interessante Gefährt heran. Es ist das Schilfboot ABORA3. Kurzer Schnack am Abend bei einem Glas Bier mit dem Skipper. Zeit-gleich geht in Las Vegas die Uhren- und Schmuck-messe zu Ende. Die TUTIMA Händler aus Nord-, Mitte- und Südamerika kommen nach New York gefl ogen. Nach und nach trifft der Rest der Atlan-tikcrew ein. Im World Financial Center, mit Blick auf den Yachthafen, veranstaltet TUTIMA für uns ein großes Abschiedsevent. Lokale Fernsehsender, Radio und Pressevertreter verabschieden uns mit zahlreichen geladenen Gästen und dem Ensem-ble der TV-Soap „Sopranos“. Der Abschluss des Abends bildet ein Feuerwerk auf dem Hudson vor der Kulisse Manhattans. Langsam wird es ernst. Der Großteil der Shorecrew fl iegt zurück nach Deutschland. Wir segeln die TUTIMA zurück nach Newport. Merklich steigt die Spannung. Jeden Abend ein anderer Termin. Empfang im Manhattan Yacht Club, Boots-Partys und Captain’s Dinner.

Tagsüber trainieren wir täglich in der Bucht vor Newport. Die ersten beiden Tage machen wir spektakuläre Werbeaufnahmen mit einem Kunst-flieger der TUTIMA Flugschule. Am Abend vor dem ersten Tag haben wir eine Lagebesprechung bei uns an Bord. Geduldig hört sich der Pilot die Einweisungen der Fotografin an: Spiralen nur we-nige Meter neben unserem Mast, die Flügelspit-ze nur zehn Meter über dem Boden und das bei 300 km/h. Kein Problem für ihn. Beeindruckt mu-stern wir den Piloten und können nur knapp un-ser Entsetzen verbergen, als dieser eine Lesebrille in Weißbierglasstärke hervorholt.

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© Heiko Rilk

© Heiko Rilk

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Am letzten Tag vor dem Start fi ndet gleichzei-tig unsere letzte Crewbesprechung statt. Letzte Chance noch etwas zu besorgen. Ein Teil schwärmt aus, um letzte Einkäufe zu erledigen. Die Mädels der KPMG schenken uns Unnötiges, was auf de-ren Boot nicht mehr gebraucht wird – wahrschein-lich wollen sie uns schwerer machen. Der Abend endet früh, alle wollen rechtzeitig schlafen gehen, um zum Start fi t zu sein. Morgens sind alle sicht-lich nervös. Vier Minuten vor dem Start liefern wir uns mit der SNOW LION und der CHIEFTAIN einen Schlagabtausch, der bis zum Start dauert. CHIEF-TAIN ist defi nitiv zu früh, ob es für uns auch ein Frühstart ist, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Sofort drehen wir zur Sicherheit einen Kringel. So schnell, dass wir uns sofort wieder innerhalb der alten Reihenfolge einreihen, also ohne Zeitverlust. Bis zur ersten Starttonne ist das Feld sehr eng zu-sammen. Aufkommender Wind macht das kurze Up and Down vor der Küste Rhode Island’s zusätz-lich für die Begleitboote und die vielen Zuseher an Land spannend. Nach der letzten Tonne verschwin-det die Flotte langsam am Horizont. Nach und nach verschwinden auch die einzelnen Boote um uns herum. Unsere wirklichen Gegner ISKAREEN und TAONGA, bis dahin noch sichtbar, werden nun zu virtuellen Gegnern auf dem Race Tracker.

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Konzentriertes Segeln ist nun angesagt. Segelstel-lung. Blick nach vorne? Kommt da eine Böe? Was sagt die Wettervorhersage? Langsam macht sich der Alltag breit, der Wachwechsel wird zur Routi-ne. Die Entscheidung südlich zu gehen, stellt sich als Fehlentscheidung heraus.

Nach einem Tag mit drei Knoten Gegenstrom haben wir uns freigekämpft und den Golfstrom er-reicht. Plötzlich sehen wir wieder ein Segel am Ho-rizont, mit kleiner Genua und stark gerefften Groß. Die Girlies von der KPMG. Hurra. Nach kurzem Smalltalk über UKW und Austausch von allgemei-nen Freundlichkeiten verschwinden unsere beiden Schiffe genauso schnell in der Dunkelheit, wie sie aufgetaucht waren. Kurze Stippvisite auf dem At-lantik. Kurz vor Point Alpha sind wieder drei Schiffe im dunstigen Horizont in Sicht. Laut Race Tracker hätten es fünf sein sollen. Doch das Wetter ist so schlecht, dass wir sie nicht sehen. Wir sind froh, dass wir Point Alpha erreichen, denn das schlechte Wetter begleitet uns schon seit vielen Tagen. Wir sind mehr als froh, dass wir es nun hinter uns ha-ben. Danach folgen Gespräche mit einzelnen Crew-mitgliedern. Aufgaben müssen zum Teil neu verteilt werden. Nach kontinuierlichem Arbeiten an allen Segeln erreichen wir nach sieben Tagen unter Spi endlich Schottland. Zwei Mal pro Tag muss unser Vorschiffsmann in den Mast, um die Fälle zu kontrol-lieren. Wir sind guter Dinge, können wir uns doch vom Feld nach und nach absetzen und haben uns auf den sechsten Platz in der Gesamtwertung vor-gearbeitet. Wir wählen den direkten Kurs, das war vom Wetter und für das Schiff der schnellste Kurs.

Alles kann man beeinfl ussen, nur das Wetter nicht. Die Flaute erreicht uns vor den meisten Schiffen. Wieder konzentrierte Arbeit der Crew. © Heiko Rilk

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Noch konzentrierter als vorher, die Platzierung sackt bei jedem Update des Rankings ab. Nach 15 Stunden können wir uns aus der Flaute mogeln. Südlich liegt eine Schlechtwetterfront. Wir schaffen es, uns auf sie zu setzen. Die letz-ten zwei Tage geben wir Vollgas. Wir gewinnen langsam wieder Abstand. Der Crew wird kurz vor dem Ziel noch mal alles abverlangt. Nässe, Kälte, Schlafen auf der Kante. Spi, Spi, Spi. Trimm. Jedes zweite Wort ist Trimm, gefolgt von Big Trim. Spitzengeschwindigkeiten von 23 Knoten. Böiger Wind drückt das Schiff tief aufs Wasser. Ritt auf der Welle. Wir müssen stets auf eine schnel-le Bergung vorbereitet sein. Wir sind so schnell, dass im Dunst der Morgen-sonne auftauchende Fischer aufgefordert werden, uns Platz zu machen oder uns vor ihnen durchzulassen. Das Schiff ist schwer manövrierfähig. Nur fünf Grad Abweichung und es besteht die Gefahr eines Sonnenschusses. Dann die letzte Nacht vor Helgoland. Aufkommende Gewitterwolken. Die Windböen nah-men zu. 37 Knoten Wind waren fast normal. Sie zwangen uns in fast mond-loser Nacht, den Spi aus Sicherheitsgründen runter zu nehmen. Dann endlich die Elbmündung. Morgendämmerung. Spi rauf und mit einem Ruck schießt das Boot nach vorne. Erste Telefonate mit Alan Green. Ankündigung, dass wir ins Ziel kommen. Erleichterung bei der Crew. An Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken.

Dann endlich das Ziel. Freude, Ausgelassenheit. Die Lieben empfangen uns. Familie, Freunde. SMS, Telefonate. Aber können wir uns wirklich freuen? Reicht es? Wir sind als erstes Schiff unserer Gruppe in Ziel gekommen. 18 Tage für die Überquerung hatten wir uns vorgenommen, es wurden 20. Wir sind zwar als sechstes Schiff ins Ziel gekommen, aber was sagt die Rangliste? Wir überlegen, ob wir in Hamburg einlaufen sollen oder nicht. In Warnemün-de fi ndet gerade die Warnemünder Woche statt. Dieses Heimspiel ist für uns wichtiger. Für uns wird eine tolle Empfangsparty mit 350 Gästen in unserem Heimathafen, der Hohen Düne ausgerichtet. Wir entscheiden uns, Rund-Born-holm Regatta mitzusegeln, um einen Abschluss zu fi nden für diese lange Zeit. Es lief gut, sogar sehr gut. Zweiter Platz im Yardstick, schnellste gesegelte Zeit und schnellstes Rostocker Boot.

Ein weiterer Erfolg. Es zeigt sich, wie gut Crew und Schiff zusammengewachsen sind. Zwei Jahre harte Arbeit haben sich gelohnt. Ende. Aber ist das wirklich das Ende?

info www.ebert-yachting.com

text gisela roppelt/tutima

fotos nico krauss/hsh nordbank, heiko rilk/hsh nordbank

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Die Crew.Die Hälfte der Crew kommt von der alten OUTSIDER, sodass wir uns schon seit Jah-ren kennen. Dazu wollte ich immer gerne den Konstrukteur und den Segelmacher mit dabei haben. Ich muss sagen, dass es eine Freude war, mit „Salzwasserbuckeln“ un-terwegs zu sein, die extrem viel seemännisches Verständnis und Erfahrung im Hoch-seesegeln haben. Das war natürlich auch für die ganze Crew ein Sicherheitsvorteil. Beau Teichmann und Christian Stoffers waren mit 22 Jahren unsere jüngsten an Bord. Diese Mischung hat sich bewährt. Die Jugend zeigt auf dem Vorschiff, am Mast und am Grinder deutlich mehr Leistung, als ich als Eigner oder die anderen alten Hasen in unserem Alter auf die Reihe bekommen würden. Das ist toll, wenn die Jungs bei der schweren und steilen Nordsee sich beim Segelwechsel mit einer katzenartigen Behän-digkeit mit den Segeln nach vorne bewegen, in Gischt und Seegang eingetaucht sind und dabei noch Biss haben. Wenn ich dachte, wir können uns da noch eine Weile so durchmogeln, wollten sie wieder raus. Selbst zwei Meilen vor dem Ziel wechselten wir noch mal ein Segel, wobei der letzte Wechsel schon 400 Meilen zurück lag. Das macht dann auch nicht jeder mit. Wobei ich nie das Gefühl hatte, dass ich sie überfordere. Im Gegenteil, die waren wie eine hungrige Hundemeute, die raus gelassen werden wollte. Alle Segel waren stets vorbereitet, teilweise ahnten sie schon, was kommen wird. Es war eine Freude mit Jungs zusammen zu segeln, die alles im Griff hatten.

Das Boot.Die OUTSIDER hat meine Erwartungen mehr als erfüllt, da gibt’s gar keine of-fenen Fragen. Die Neuseeländer bringen, und daher macht es auch Spaß mit ihnen zusammenzuarbeiten, sehr viel Stolz in ihre handwerkliche Arbeit mit. Aber auch eine persönliche Verantwortung. Normalerweise ist es schwierig, ein nagelneues Schiff direkt aus der Werkstatt gleich auf eine Atlantikregatta zu schicken. Doch das Gute an Neuseeland ist, dass der Bootsbauer, der Segel-macher und der Konstrukteur quasi in einer Straße wohnen. Dadurch haben die Jungs untereinander einen großartigen Erfahrungsaustausch. Ich bin wirk-lich stolz darauf, ein Teil dessen gewesen zu sein. In Zeiten von Internettele-fon und E-Mail ist das heute gar kein Thema mehr. Darüber hinaus machte es nicht nur Spaß einen Konstrukteur zu haben, der mitsegelte, sondern auch ei-nen, der sich darüber hinaus seiner Sache absolut sicher war. Wir hatten dann auch mit der Stabilität des Schiffes überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil, es ist ein richtiger „Kampftiger“. Wenn wir das Schiff richtig prügelten und pushten, ist es ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass das Schiff das aushält. Wir mussten keine Energie für Sorgen oder Reparaturen aufbringen. Wir hat-ten das Schiff, das genau für den Job gebaut wurde, in dem es sich befand.

tilmar hansen was war, das bleibt© Heiko Rilk

© Nico Krauss

Ranking

IRC Overall:

1. Rambler/USA

2. Outsider/GER

3. Bon Bon/USA

First Ship Home:

Outsider/GER

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Die Gefahr.Grundsätzlich muss ich ganz deutlich sagen, dass es überhaupt nicht gefährlich war. Es gab keine einzige brenzlige Situation. Nur die erste Nacht war recht schwierig. Wir hatten auf einen professionellen Navigator verzichtet und wollten mit Meeno Schrader das Wetterrouting machen. Wir trennten uns von der Flotte und weil wir vorne lagen, bekamen wir das gar nicht so richtig mit. Wir gin-gen tief nach Süden, um schneller in den Golfstrom zukommen. Die ganze Zeit hatten wir Gegenstrom. Die Neuseeländer sagten nur: „We’re pushing current, we gonna pay back time“. Als wir die Positionen durchbekamen, hatten wir in einer Nacht 30 Meilen verloren und das nach einer führenden Position aus dem Start heraus – das hat mich natürlich schockiert. Ich dachte, wir wären gut vor-bereitet und nun irren wir hier mit „der Wünschelroute“ durch den Golfstrom und bekommen nichts gebacken. Letztlich haben wir uns doch wieder in eine gute Position gebracht, auch dank der Hilfe von Meeno Schrader konnten wir dann unseren Vorsprung wieder ausbauen. Der Atlantik zeigte sich von seiner ruhigeren Seite. Es war an und unter Deck feuchtnass, vor allem durch das Kon-denswasser, durch das nasse Ölzeug und durch die Segelwechsel, aber es war noch lange nicht so kalt, wie die Neuseeländer befürchtet hatten. Durch den Golfstrom hatten wir im Wesentlichen deutlich über 20 Grad. Kalt wurde es nur oben in Schottland. Aber da war zum Glück nicht so viel Wind, sodass die 11 Grad Wassertemperatur noch gut zu ertragen war. Allerdings hatten wir durch die hohe Geschwindigkeit viel Gischt an Bord. Das ist für zwei Tage mal ganz lustig und gibt jede Menge Adrenalin frei, aber es ist eben alles nass. Eines ist mir aufgefallen; früher konnte man sich beim Segeln noch unterhalten, das ist

durch die hohen Geschwindigkeiten gar nicht mehr möglich. Man steckt eingemummelt in seinen Crewklamotten mit dop-pelten Lagen, mit Kapuzen und sonst was und sieht zu, dass man seine Wache hinter sich bekommt. Die Intensität, die Konzentration und der Stress beim Segeln waren einfach da. Aber es sollte auch keine Kaffeefahrt werden. Was über zwei, drei Tage Spaß bringt, ist für mich, über einen längeren Zeit-raum, zu einem kleinen Wermutstropfen geworden.

Die Sorge.Du hast als Eigner alles sorgfältig vorbereitet und nachher passiert irgendetwas, was du nicht beeinfl ussen kannst. Man trifft beim Rennen auf einen Wal und das Ruder geht kaputt, man trifft irgendeinen Baumstamm und hat Bruch oder in ei-ner unglücklichen Situation zerreißt es dir das Großsegel. Es könnte zu jedem Zeitpunkt etwas geschehen, was ein erfolg-reiches Projekt kurz vor dem Ziel scheitern lassen könnte. Da-her bin ich mehr als dankbar, dass wir heil angekommen sind und als Deutsche auch einmal ein erfolgreiches Atlantikprojekt abschließen konnten.

aufzeichnung tom körber

fotos nico krauss/hsh nordbank, heiko rilk/hsh nordbank

Ein Projekt von

R

© Nico Krauss

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cave grypem

hüte dich vor dem greif

Platsch – eine Pfütze öligen Abwaschwassers

ergießt sich aus der Nirospüle, rinnt Herd und

Backofen hinab und sammelt sich auf dem

Kombüsenboden. Zwei Paar Füße krallen sich

geckogleich ins Laminat, um nicht wegzugleiten.

Geschirr kommt ins Rutschen, schlägt an die Lee-

Bordwand. Die Suppenkellen hängen auf halb

Acht. Und die Hitze unter Deck ist schier uner-

träglich, als der stäbige Aluminium-Bootsrumpf

stark krängend knarzt und wehklagt, als bräche

er sogleich in zwei Teile. Von Bruch jedoch keine

Spur. Die bordbeschuhten Füße gehören zu Wolf-

gang und Jörn, zwei von 17 Crewmitgliedern auf

Segel-Törn. Sie wollen auf einer Drei-Tages-Reise

an Bord von Deutschlands wohl bekanntester

Ausbildungsyacht, einer 22 Meter-Bermuda-Yawl,

gute Seemannschaft erlernen. Mit Seemannschaft

im Sinne der offi ziellen „Lernziele der Bordausbil-

dung“ wird dabei „die Fähigkeit bezeichnet, eine

Hochseeyacht auf der theoretischen Grundlage

des jeweiligen Standes der Technik sicher füh-

ren, handhaben und instandsetzen zu können“.

Zur Verwirklichung guter Seemannschaft in

der Bordpraxis sind dafür „der Gebrauch einer

klaren Kommandosprache und die Verwendung

eindeutiger seemännischer Begriffe notwendig“.

Heute sind Wolfgang und Jörn allerdings zur

Backschaft verdammt – doch auch das ge-

hört dazu, will man sich als Segler neben dem

Wissen und Können auch die nötige Erfahrung

aneignen, die es schließlich erst ermöglicht, mit

jeder Lage auf See fertig zu werden.

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„Wahrschau, Wende!“ schallt es vom Deck durchs Luk in den Schiffsbauch hi-

nab, die beiden Freizeitköche wissen: Nur wenige Sekunden bleiben von da an,

um Tassen, Gläser und Besteck zu sichern, nun gegen das Schliddern Richtung

gegenüberliegender Bordwand. Doch schließlich ist das Wasch-Werk vollbracht.

Wolfgang, Kardiologe und Urgestein an Bord des lindgrünen Oldtimers, hängt

die Schürze an den Messinghaken hinter der Kombüsentür, nimmt die paar Stu-

fen des Niederganges wie im Fluge, dabei immer wie vorgeschrieben „eine Hand

fürs Schiff“ benutzend, steckt seinen verschwitzten Kopf durch die Deckshaustür

und füllt seine Lungen gierig mit frischer, würziger Seeluft. Jörn, Projekt-Manager

aus Hamburg und erst zum zweiten Mal an Bord, steht schon mit drei weiteren

Mitseglern an den Coffee-Grindern, bereit zum Dichtholen des Vorsegels. Späte-

stens da wird dem Betrachter klar: Allein an Bord eines Schiffes dieser Größe ist

man ein Nichts, zusammen ist alles zu erreichen. Vielleicht sogar – nach kurzem

aber intensiven Training – ein Regattasieg. Vor ihm an Deck steht, sich nach Lee

abstützend, Andreas, das Mahagoni-Steuerrad fest in beiden Händen, den Blick

prüfend über das teakbelegte Deck Richtung Horizont gerichtet, über dem im

Morgendunst die Insel Aerö zu schweben scheint. Direkt hinter dem Stiftung-

sangestellten aus Essen steht der weiß glänzende Besanmast. An dem hängt fest

die chromblitzende Schiffsglocke, in der sich grün und rot das Besanstag spie-

gelt. „Germania VI“ ist darin eingraviert.

Bereits 1908 beginnt die Geschichte der Germania-Yachten mit der Germa-

nia I, einer luxuriös eingerichteten Schoneryacht, die an ihren über 40 Meter ho-

hen Masten mehrere tausend Quadratmeter Segel führt. Gustav Krupp von Boh-

len und Halbach lässt sie nach Entwürfen von Max Oertz auf der Kruppeigenen

Germania-Werft in Kiel bauen. Mit der 1934 fertig gestellten Germania II beginnt

eine streng sportliche Ära. Und die Zusammenarbeit mit Abeking & Rasmussen

in Lemwerder. Mit der 1936 auf Kiel gelegten Germania III gewinnt Skipper Hans

Howaldt im selben Jahr olympisches Bronze. Mit an Bord: Gustav Krupps Sohn

Alfried. Kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges wird die Germania IV fertig

gestellt. Hochsee-Segeln war erst ab 1955 wieder möglich. Mit der Germania

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V erringt Alfried Krupp beim Bermuda- und Transatlantikrennen von 1960 die

Pope Christie Trophy und den Sonderpreis First Foreign Yacht to Finish. 1962,

also vor 45 Jahren, wird schließlich die Germania VI in Auftrag gegeben. 1963

wird sie nach Plänen von Sparkman & Stevens bei A & R gebaut. Das als Mann-

schaftsschiff für weltweite Fahrt konzipierte 43 Bruttoregistertonnen-Schiff gilt

als die erste ganz geschweißte Aluminiumyacht der Welt, ein Wagnis zu Beginn

der siebziger Jahre. Doch der Erfolg brachte der renommierten Werft schließlich

weltweite Anerkennung. Im Baunummern-Buch von A & R, abgedruckt in „Abe-

king & Rasmussen“ von Klaus Auf dem Garten, fi ndet sich auf Seite 137 unter

der Baunummer 5895 der Eintrag: 16 KR Kielyacht, Germania VI, Besitzer Krupp

von Bohlen und Hallbach, Essen. In „Germania – Die Yachten des Hauses Krupp“

von Alexander Rost und Svante Domizlaff wird das Übergabeprotokoll der Yacht

zwischen Werft und Eigner gezeigt. Es wurde am 15. Juli 1963 in Höhe Roter

Sand Leuchtturm auf der Außenweser unterzeichnet. „Es wurden keine wesent-

lichen Beanstandungen festgestellt“, heißt es darin. Eigner der traditionell hell-

grün lackierten Bermuda-Yawl ist heute die Alfried Krupp von Bohlen und Hal-

bach-Stiftung. Stiftungszweck: Jungen Seglern soll Gelegenheit zur Ausbildung

im Hochsee- und Regattasegeln gegeben werden. Jährlich 200 Amateursegler

nutzen seitdem die Möglichkeit, sich auf der Germania VI Seebeine wachsen zu

lassen. Voraussetzung hierfür ist der Sportbootführerschein Binnen. Die An- und

Abfahrt zum Liegeplatz muss jeder Segler selbst organisieren, dazu kommt eine

Pauschale von zurzeit 10 Euro pro Tag. Den Rest übernimmt die Stiftung. Bis zu

15.000 Seemeilen werden so mit wechselnden Crews jedes Jahr zurückgelegt.

Die Germania VI sei „ein Schiff, das nicht Ehrgeiz befriedigt, sondern Charakter

schult und dem Segelsport auf See kundigen Nachwuchs sichert“, so Bevollmäch-

tigter Berthold Beitz im Buch „Abeking und Rasmussen“ von Svante Domizlaff.

Nur der Klöppel mit der angesteckten Fancywork verrät, welch imposante

Schief-Lage das Schiff gerade schiebt. Hinter Andreas hält Michael prüfenden

Blickes Wacht. Vier bis fünf Mal im Jahr fährt der 57-Jährige Geschäftsführer als

Skipper auf dem Oldtimer. Schon als Student kommt er an Bord der Germania,

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lernt neben Seemannschaft auch Navigation, Wetterkunde, Schifffahrtsrecht, Seefunk, Wett -

segeln und Ladungskunde. Nun gibt er in seiner Freizeit – neben vier weiteren, sich ab-

wechselnden Skippern – sein Wissen gern an Jüngere weiter. Ebenfalls am Rad, sooft es

eben geht: Wilfried Wruck. Der Lübecker segelt seit 1965 ununterbrochen auf der Ger-

mania VI, gehörte zusammen mit Alfried Krupp zur Crew unter Skipper Howaldt. Über

3000 Nachwuchssegler sind so seit 1972 auf der Germania VI ausgebildet worden. Ohne

Allüren, mit viel Engagement und viel Understatement. Doktoren- oder andere Titel zäh-

len nichts an Bord. Das „Du“ ist selbstverständlich. Jedes Jahr im Herbst wird der Fahrten-

plan der Germania VI für das kommende Jahr festgelegt. Er wird an alle Mitglieder der

großen Fangemeinde, kurz: „Crew“ versandt. Stolz tragen die Segler – Seglerinnen sucht

man an Bord der Yacht übrigens vergeblich – an Land einheitliche Bordkleidung. Dazu

zählen auf Törn neben dunkelblauem Pullover mit kleinem Schriftzug etwa ein weißes

Polo mit grüner Schrift. Dazu wird empfohlen, eine blaue Bordhose „vom Typ Bluejeans“

zu tragen. Der auf den Bekleidungsstücken eingestickte Schriftzug ist Programm: „Cave

grypem - Hüte dich vor dem Greif.“

Morgen gilt es. Bei der Wettfahrt zur Robbe & Berking Classics. Dann wird das

Feld aufgerollt, den Mahagoni-Schönheiten das Heck gezeigt. Die Vorfreude bei Wolf-

gang und Jörn ist ungetrübt: Die Backschaft für diesen Törn ist abgehakt. Von nun an

werden sie nur noch an Deck stehen und sich von salziger Gischt besprühen lassen.

Nur segeln. Und am Ende des Törns, beim Einlaufen in den Kieler Yacht Club, wer-

den sie wieder ein Stück Seemannschaft mehr verinnerlicht haben. Auf einem Juwel

der Bootsbaukunst. Dank einer gemeinnützigen Stiftung, die den Wunsch nach der Ver-

mittlung solider Grundausbildungen zur See verbindet mit der Liebe zu schwimmenden

Kulturgütern, engagiert vorangetrieben von einer Handvoll Seebären, welche die Fas-

zination Wassersport vereint. (Informationen bei Dr. Wolfgang Paul: Tel. 040-6524081.

Der Hamburger Rechtsanwalt führt die Mitsegler-Kartei des Schiffes und nimmt Bewer-

bungen junger Segler entgegen. Vorkenntnisse sind ausdrücklich erwünscht. Vorgestellt

auf der Düsseldorfer boot 2007: Das Buch „Germania – Die Yachten des Hauses Krupp“

von Alexander Rost und Svante Domizlaff (Delius Klasing, Bielefeld) widmet der letzten

Yacht Alfried Krupps ein eigenes Kapitel).

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Technische Daten Germania VI

Länge ü.A. 22,2 Meter, Breite 4,7 Meter

Tiefgang 3,1 Meter

Bruttoraumgehalt 44,3 BRT

Rumpf Aluminium-Magnesium-Legierung,

komplett geschweißt

Ballastkiel 18 Tonnen Blei

Takelung Bermuda-Yawl

Großmast 30 Meter, Aluminium

Größte, gleichzeitig zu setzende

Segelfl äche 800 Quadratmeter

Maschine Turbo-Mercedes-Diesel 156 PS

Größte bislang gesegelte Strecke 256 Seemeilen

Segelnummer G 468

Rufzeichen DIFS

Heimathafen Hamburg

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text & fotos Matt. Müncheberg lebt und arbeitet als freier Journalist in Berlin-Friedrichshagen. Dort betreibt er den Was ser-

sport-Pressedienst nass-press.de. Er ist Mitarbeiter des Medien-Netzwerkes elf62.net und gibt unter anderem den Wassersport-Reise-

begleiter für Berlin, das „Bordbuch Berlin“ heraus. Er reportiert regelmäßig für das Sailing Journal. [email protected]

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business as unusual

Die GER 1101 ist momentan das erfolgreichste deutsche Boot in der Tornado Klasse. Johannes Pol-gar und Florian Spalteholz stehen kurz vor ihrer er-sten Olympiateilnahme. Die beiden Jungunternehmer sind groß im Business… und das aus gutem Grund. Sie sind nicht nur Sail-, sondern auch Workaholics.

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Wenn Jojo heute nicht professioneller Segler wäre, dann bestimmt Lead-sänger bei den Toten Hosen. Früher ist der Olper Dorfpunk mit seiner Gang auf jedes Konzert der Altrocker gefahren, um Campino im Falle eines durch Drogen-konsum verursachten Herzinfarkts zu ersetzen. „Die kommerzielle Anarchie hat mich schon immer fasziniert“, lacht der 29-Jährige. „Realistischer ist allerdings, dass ich, wenn ich jetzt nicht segeln würde, bestimmt immer noch im Sauerland leben würde. Ich wäre verheiratet, hätte zwei Kinder und würde bei einem mit-telständischen Unternehmen als Vertriebsleiter arbeiten.“ Sein Freund Flo sieht das anders: „Ich kann mir bei keinem von uns vorstellen, dass er in irgendeinem Büro gelandet wäre, wo er stumpf irgendwelche Zahlen in Excel Tabellen hackt. Auch ohne den Segelsport hätten wir uns bestimmt irgendetwas gesucht, wo zu-mindest ein bisschen Abwechslung gewährleistet ist.“ Eine konkrete Vorstellung hat der 30-Jährige Hamburger Jung allerdings nicht. „Vielleicht wäre ich als Ar-chitekt ins Ausland gegangen, um meinen Horizont zu erweitern. Andere Kul-turen haben mich schon immer interessiert.“

Sicher wären beide auch mit diesem Leben glücklich gewesen, denn kei-ner von ihnen hätte das erlebt, was er jetzt erlebt. „Alles, aber auch wirklich al-les, sollte anders kommen“, sagt Jojo und fügt kleinlaut bei, „ …auch wenn man-che Elternteile sich das vielleicht anders gewünscht hätten.“

Das Fundament für den späteren Erfolg setzte Jojo auf dem Biggesee, einer Talsperre auf 400 Metern Höhe und Flo auf der Alster. Das Richtfest war bei den beiden Nachwuchstalenten nur eine Frage der Zeit. Jojo wurde 1990, Flo 1991 deutscher Jüngstenmeister. 1994 gewann Jojo die deutsche Jugendmei-sterschaft im Europe, 1995 Flo die Deutsche Meisterschaft im 420er.

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„Dann ging alles ganz schnell“, erinnert sich Jojo. „Ich bekam das Angebot zum Olympiastützpunkt nach Kiel zu wechseln und in eine olympische Klasse um-zusteigen.“ Welche, konnte sich der damals 16-Jährige Elitesportler sogar aussu-chen. Allerdings war er für manche Klassen, wie die Starboot mit seinen 60 Kilo, einfach zu leicht. „Ich bin zur Kieler Woche hoch gekommen, um mir alles anzu-schauen. Am abenteuerlichsten fand ich die Tornadobahn, wo ein Sturm mit 40 Knoten wütete. 50 von 60 Booten kenterten – manche überschlugen sich sogar. Nachdem sich alle an Land gerettet hatten, durfte ich selbst mit Roland Gäbler aufs Wasser gehen und der Tornado zog mich letztendlich in seinen Bann.“

Bei Flo dauerte der Wechsel auf den Katamaran etwas länger. 1999 setzte er vorerst das olympische Segeln im 470er aus, weil er sein Architekturstudium abschließen wollte. „Phillip Ismar und ich mussten eine der schwersten Entschei-dungen in unserem Leben treffen“, sagt der leidenschaftliche Segler melancho-lisch. „Wir entschieden uns für unser Studium und gegen Olympia.“ Als Ausgleich nahm der Diplomand dann an der Tour 25 teil, die mit ehemals olympischen Seg-lern wie Oliver und Rene Schwal, in diesen Jahren sehr stark besetzt war.

Jojo segelte zu dieser Zeit schon mit Carsten Happel im Tornado, schei-terte 2004 im letzten Rennen auf Mallorca aber knapp an der Olympiaqualifi ka-tion. Für Carsten, der schon ein wenig älter war, sollte es die letzte Kampagne sein. Er hatte andere berufl iche und familiäre Pläne, die mit den 300 Tagen olym-pischen Segelns jedes Jahr nicht mehr zu vereinbaren waren. „Carsten und ich haben uns dann zwei Tage zusammengesetzt, unsere gemeinsame Zeit evaluiert und auch überlegt, wie es für mich weitergehen sollte“, erinnert sich der Deut-sche Meister im Tornado von 2000. „Bei unserem letzten Handshake drückte er mir dann einen Zettel in die Hand, auf dem drei Namen standen.“

Ganz am Anfang konnte Jojo damit allerdings überhaupt nichts anfangen, denn an erster Stelle stand Flo, der bis zu diesem Zeitpunkt noch nie in einem Tornado gesessen, geschweige denn in einem Trapez gestanden hatte. „Ich habe Carsten noch mal angerufen und ihn gefragt, wie er ausgerechnet auf Flo kommt. Carsten meinte nur: Sag mal, bist du ei-gentlich blind? So wie der sich auf unserer Abschluss-Regatta für unseren Tornado interessiert hat, wollte er das Ding entweder klauen oder mit an Bord.“

Jojo rief daraufhin den einstigen Konkurrenten aus der Zeit im Optimisten an, und einen Tag spä-ter saßen die zwei auch schon zusammen in einem Boot. Auch die Rollen waren schnell verteilt, ob-wohl beide eigent lich klassische Steuerleute sind. „Einer musste schließ lich vorne stehen“, grummelt Flo, der als Vorschoter auf dem Tornado mit der Großschot allerdings immer noch ausreichend tak-tische Verantwortung hat. Außerdem tauschen die beiden auch heute noch im Training durch, um sich in den anderen einfühlen zu können.

Durch dieses Einfühlungsvermögen haben die Sport freunde fast nie Probleme mit der Abstimmung. „Das Gefühl für das Segeln ist das Gleiche. Es wird nicht lange diskutiert, sondern einer von uns gibt die

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johannes polgar florian spalteholz

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Anweisung und der andere zieht mit“, sagt Flo, „das ist ein großer Vorteil gegen-über anderen Mannschaften, in denen jeder versucht, seinen eigenen Kopf durch-zusetzen.“ „Ich glaube, dass dieses sehr ähnliche taktische Denken eine unserer größten Stärken ist“, glaubt auch der Steuermann, „Flo und ich kön nen auf wech-selnde Bedingungen so am schnellsten reagieren. Alle anderen deutschen Teams haben sich spezialisiert. Tino und Niko Mittelmeier auf Leichtwind, Roland Gäbler und Gunnar Struckmann auf Starkwind. Sobald auf einer Regatta aber wechselnde Bedingungen herrschen, ist die GER 1101 das Boot, das die größten Chancen hat, vorne mitreinzusegeln.“ Dies manifestiert sich auch in den Ergebnissen aus den letzten Worldcups, Welt- und Europameisterschaften. Jojo und Flo sind momentan dritte der Weltrangliste, nicht nur weil sie mehrmals auf das Podest, sondern immer unter die ersten Zehn gefahren sind. Keinem anderen Team ist das gelungen.

Für die olympischen Spiele nächstes Jahr müssen die beiden Segelenthusi-asten, jetzt nur noch ein Kriterium auf internationalem Niveau erfüllen. Die Chan-cen stehen nicht schlecht. „Uns bleiben noch die WM in Neuseeland und die vorolympischen Spie le in China, um uns zu qualifi zieren. Vor dem Hintergrund dessen, was wir getan haben, wie wir trainiert, zusammen gefunden und was für Material wir entwickelt haben, müssen wir aber auch den Anspruch erheben, an Olympia teilzunehmen“, sagt Jojo.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben er und Flo alles andere zurückgestellt. „Das olympische Segeln ist ein Fulltimejob. Der Zeitaufwand sowohl für das Se-geln als auch das Organisatorische ist gewaltig“, hat die Erfahrung den Professi-onal gelehrt, „das habe ich mir damals so nicht vorgestellt. Das, was ich immer vor Augen hatte – und das ist auch heute noch so – ist das Segeln selbst. Das auf dem Boot sitzen, Schoten dicht ziehen. Das, was alles daran hängt, um letz-ten Endes ganz nach vorne zu kommen, habe ich erst mit der Zeit gelernt.“

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Segeln auf Weltcupniveau bedeutet Multitasking. Jojo und Flo sind nicht nur für ihre sportliche Leistung verantwortlich, sondern auch für ihr Marketing und Management. „Man braucht Flexibilität und Selbstständigkeit auf so vielen Gebieten“, sagt der Student für Business Administration an der Universität Ol-denburg, „Man muss in der Lage sein eigene Entscheidungen zu treffen aber auch zu revidieren, wenn man sich in einer Sackgasse befi ndet.“

Ganz alleine stehen die beiden allerdings auch nicht da. In T-Systems und MAN Roland haben sie starke Partner aus der Wirtschaft gefunden, die sie aktiv unterstützen. „Das Engagement unserer Sponsoren geht weit über das finanzielle hinaus“, sagt Flo dankbar, „Zusammen mit dem NRV Olympic Team bieten sie uns ein Netzwerk von sehr intelligenten und erfahrenen Menschen, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen. Allen voran Günther Persil, dessen Hilfe unbezahlbar ist.“

Und auch auf ihren Trainer Rigo Denise halten die beiden große Stücke. „Mit ihm haben wir uns damals zusammengesetzt und uns gefragt, ob eine Olympia-teilnahme überhaupt realistisch ist. Wir haben einen Etappenplan mit verschie-denen Platzierungen als Zwischenzielen entwickelt und dann den ersten Winter alles gegeben, um den Anschluss zur Weltspitze zu bekommen. Erst wollten wir die Top 20, dann die Top 10. Das wir ein Jahr vor Olympia in der Lage sind, auf das Podest zu fahren, haben wir damals nicht gedacht“, sagt Flo. „Zu sehen, dass sich die ganze Arbeit auszahlt – dass wir auf dem richtigen Weg sind – ist ein verdammt gutes Gefühl.“

Die Chance kam und die beiden Segelenthusiasten haben sie genutzt. „Das, was wir jetzt erleben dürfen, auch an sportlichem Wettkampf, ist größer als alles, was ich mir je erträumt hätte“, sagt Jojo. „Zwar spielen wir nicht vor Millionen von Fans wie ein Popstar und besitzen auch keine Millionen von Euro wie ein Archi-tekt; trotzdem ist das, was wir hier gerade machen, ein absoluter Traumjob.“

text tommes wolf

fotos tomkoerber.de

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MYCON hochdruckreiniger Die Firma mycon, Spezialist für innovative Oberfl ächenrei-

nigung, hat ihre Produktpalette um den PowerMaster – ein

Strahlverfahren mit weichen Strahlmitteln – erweitert. Wesentlich

für das Verfahren ist die Benetzung der Strahlmittel-Partikel mit

einer geringen Wassermenge. Durch den Wasseranteil erhöht

sich das Gewicht der Teilchen, welche auf die zu entschichtende

Oberfl äche auftreffen, und damit auch die Reinigungsleistung.

Die bearbeitete Oberfl äche wird mit PowerMaster kraftvoll ent-

schichtet, aber nicht angegriffen. Das neue Strahlgerät entfernt

Öle, Fette, Wachse, Harze, Lacke, Bitumen, Unterbodenschutz,

Spachtelmasse, Antifouling, Rückstände vieler Fertigungspro-

zesse sowie allgemeine Verschmutzungen. Weiterhin wird die

Entstehung von Staub vermieden, was den Gesamtaufwand beim

Reinigen deutlich reduziert. Da nur eine geringe Wassermenge

verwendet wird, müssen im Wesentlichen nur die abgereinigten

Stoffe aufgefangen und entsorgt werden.

INFO WWW.MYCON.INFO

GEONAV navigationssoftwarePC NAV ist eine Komplettsoftware für sichere, exakte

Navigation auf See. Die GEONAV PC NAV-Software

navigiert anhand des umfangreichen Navionics Gold-

Kartenwerks und ist aufgrund eindeutiger Piktogramme

besonders intuitiv zu bedienen und auf allen Rechnern mit

Windows 98 oder höher sowie Windows Vista, leicht zu

installieren. Skipper, die ihre Route lieber auf einem großen

Computerbildschirm als auf einem kleineren Kartenplotter

an Bord planen, wird diese Software entgegenkommen. PC

NAV bietet aber noch mehr. Zum Beispiel ermöglicht ein

interner Simulator, die geplante Tour schon im Vorfeld zu

durchleben. PC NAV ist ab 229 Euro erhältlich.

INFO WWW.GEONAV-MARINE.DE

MICHEL HERBELIN uhr

Sehnsucht nach Freiheit, Abenteuer und den Welt-

meeren trieb Michel Herbelin stets zu Meisterleistungen.

Newport, das Mekka der Segler aus der ganzen Welt,

wurde zum Inbegriff dieser Leidenschaft und inspirierte

Michel Herbelin, eine Uhr zu kreiren, die diesem Ort

gerecht wird. Die Newport Linie endstand – eine

Hommage an die Technik und Ästhetik des Segelsports.

Das runde Gehäuse aus Edelstahl – wahlweise auch blau

ionisiert oder teivergoldet – mit typischen Chronoeigen-

schaften, einem Schweizer Quarzwerk und Saphirglas,

geben dem neuen Newport Chrono einen betont männ-

lichen Charakter. Wasserdicht bis 10 ATM, mit einer

Stoppuhr sowie einer Tachymeter- und Datumsanzeige

ausgestattet, führt er sicher zu neuen Ufern.

INFO WWW.MICHEL-HERBELIN.COM

CEBE sportbrille

Die Strix ist ein hochfunktionelles Sportbrillen Modell

und profi tiert vom neuesten Stand technischer Innova-

tionen. Ihre Bügel lassen sich in unterschiedliche Positi-

onen bringen und sorgen so auch in Action für sicheren

Halt am Kopf. Die Seitenteile schließen sehr gut ab und

schützen so die Augen vor Licht, Wind, Luftzug oder

Regen. Erhältlich ist die Strix mit den Scheiben Cebe

Aquatech Variochrom, die speziell für den Wassersport

geeignet sind. Unteranderem schützen ihre polari-

sierenden Eigenschaften vor Lichtrefl exen, die durch

Spiegelungen der Wasseroberfl äche verursacht werden.

Der empfohlene Kaufpreis für die Strix ist 174 Euro.

INFO WWW.CEBE.COM

WETTERWELT wettersoftwareWetter-, Seegangs- und Strömungsvorhersagen aktuell

auf Notebook oder PC. Seit 2004 verlassen sich Was-

sersportler auf die Wetter-Software von WetterWelt.

Sie stellt die Wetterentwicklung für die nächsten 5 Tage

anschaulich auf dem Notebook oder PC dar. Die aktuellen

Vorhersagen werden ständig auf dem WetterWelt Server

bereitgestellt. Der Zugriff erfolgt direkt aus dem Pro-

gramm, wobei das Herunterladen auf kurze Download-

zeiten und einen geringen Datentransfer optimiert ist. Die

neue Version Grib-View 2 steht in zwei Ausführungen

bereit. Die Cruising-Edition für 138 Euro ist für alle Was-

sersportler und für die Berufsschifffahrt konzipiert, die

Racing-Edition für 188 Euro für Regattasegler.

INFO WWW.WETTERWELT.DE

MAGIC MARINE segelbekleidung Die neue Technical Collection von Magic Marine setzt neue

Maßstäbe im Bereich Segelbekleidung. Sie wurde von Seg-

lern für Segler entworfen. Durch die patentierte Dreifach-

beschichtung M-3/L und das Stretchnylon M-Stretch ist die

Kollektion extrem wasserfest, aber trotzdem atmungsaktiv.

Die Designs sind elegant, haben aber auch einen jungen,

dynamischen Charakter.

INFO WWW.MAGICMARINE.COM

p r o d u k t e

JUIBEX schuhe

Die Damensandale wird aus seewasserbeständigem

Kalbsleder gefertigt. Man kann sie entweder bei kalter

Temperatur in der Maschine waschen oder mit Seifen-

wasser abbürsten und danach in der frischen Luft trock-

nen lassen. Durch den Velcro-Veerschluss ist die Sandale

einfach am Fuß anzupassen und bequem zu tragen.

INFO WWW.TBS-DEUTSCHLAND.DE

STEINER fernglas

Beim diesjährigen Louis Vuitton Cup, dem Höhepunkt des

America´s Cup, war von Anfang an klar, dass es vier Boote

sein würden, die in den Kampf um die Kanne eingreifen

würden. „Emirates Team New Zealand”, „BMW Oracle

Racing”, „Luna Rossa Challenge” und „Alinghi” bildeten die

„Big Four”. Die Navigatoren dieses Quartetts hatten sich alle

für das Fernglas Steiner Commander XP entschieden. Neben

der optischen Zuverlässigkeit war für sie vor allen Dingen die

Robustheit des Fernglases ausschlaggebend. Das stoß- und

schlagfeste Gehäuse aus Makrolon schützt die wertvolle

Optik. Die schwimmende Lagerung der Prismen sorgt dafür,

dass das Glas auch nach kräftigem Touchieren mit dem Boot

noch funktioniert. Dank der griffi gen, stoßdämpfenden

NBR-Longlife Gummiarmierung ist das Glas zudem hoch

öl-, säure- und salzwasserbeständig. Im Fachhandel ist das

Steiner Commander XP ab 929 Euro erhältlich.

INFO WWW.STEINER.DE

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NORDSHIP yacht Nach dem großen Erfolg der Nordship 40 DS, kommt nun

die Nordship 380 DS auf den Markt. Das Achtercockpit

ist hier zum Steuern und Trimmen ausgelegt, wodurch

das vordere Cockpit ganz von Leinen befreit ist und somit

Platz für bis zu acht Personen bietet. Bei der Einrichtung

bleibt die Werft ihrem Konzept treu und gestattet mit

einem großen Decksalon einen 360 Grad Meeresblick

vom Salontisch. Auch sonst ist die 11,45 Meter Yacht

vom selben hohen Standard wie alle übrigen Nordship

Modelle ausgestattet. Zum Beispiel ist das Rigg, wie auf

der Nordship 40 und 43, mit einem großen Großsegel und

einer Roll-Fock mit Selbstwendeanlage ausgerüstet. Zu

sehen sein, wird das Design von Buchwald und Borghegn

zum ersten Mal auf der Bootsausstellung im”Bella Center“

in Kopenhagen vom 23.02. – 02.03. 2008.

INFO WWW.NORDSHIP.DK

HENRI LLOYD segelschuh

Henri Lloyd präsentiert eine interessante Alternative für alle,

denen Segelstiefel bisher zu schwer und zu unbequem waren:

Bei der Konstruktion des Inshore Racer Boot wurden alle Vorteile

eines Sportschuhs berücksichtigt. Die Kombination von Leder und

Cordura machen den Stiefel besonders leicht und fl exibel. Die

widerstandsfähigen Cordura-Verstärkungen sind wie das Leder ab-

solut wasserdicht und sorgen für eine dauerhafte Atmungsaktivität.

Gleichzeitig sind sie das Rückgrat des von Henri Lloyd entwickelten

Outlast Comfort-Systems. Diese Materialtechnologie gewährleistet

je nach Bedarf des Trägers eine optimale Temperaturregelung im

inneren des Stiefels. Dabei sorgt eine Dri-Lex-Fütterung für die

nötige Ableitung von Feuchtigkeit nach aussen. Die stoßdämpfende

EVA-Innensohle ist gepolstert, herausnehmbar und trocknet sehr

schnell. Für einen sicheren Stand an Deck sorgt die weiche Messer-

schnittsohle mit einem Profi l aus Ablaufkanälen. Der empfohlene

Verkaufspreis für den Inshore Racer Boot beträgt 199 Euro.

INFO WWW.HENRILLOYD.DE

NAVIGON navigation

Vorne ein Auto, hinten ein Wohnwagen, rechts ein LKW

und links die Leitplanke. Mitten im Stau: Rien ne va plus,

nichts geht mehr – und das eine kleine Ewigkeit. Mit

dem neuen NAVIGON 5100 wäre das nicht passiert. Der

intelligente Pfadfi nder ist via TMC-Stau-Info immer über alle

Verkehrslawinen im Bilde und hilft automatisch beim Auswei-

chen – und zwar kostenlos. Coole Schale, Hightech Kern: Ein

Blick auf das drehbare Touchscreen-Display am edlen Halter

genügt und man ist über die Route perfekt im Bilde. Schließ-

lich verbirgt sich hinter dem eleganten Chromgehäuse eine

ausgefeilte Technik, die sich sehen lassen kann. Neben

Geschwindigkeitsassistent, zwei Millionen Sonderzielen

und Pin-Code-Protection für optimalen Diebstahlschutz hält

der smarte Pfadfi nder aus dem Hause NAVIGON weitere ex-

klusive Innovationen bereit, die technologisch zum Feinsten

gehören, was die Branche zu bieten hat.

INFO WWW.NAVIGON.DE

p r o d u k t e

Herstelleradressen und Kontaktdaten finden Sie im

herstellernachweis auf Seite 128.

p r o d u k t e

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sailing on a thin line

Es war schon immer eine Frage der Philosophie, ob man als Segler seine Regattastrategie den technischen Herausforderungen einer Handicapformel wie IMS oder auch IRC anpasst oder sich ganz auf die seglerischen Fähig-keiten in einer One Design Klasse konzentriert. Während beim Segeln unter Handicapformeln Designer und Werft am Erfolg teilhaben, bestimmt in den One Design Klassen ausschließlich die Qualität von Crew und Segeln den Erfolg. Wer am schnellsten in die richtige Richtung segelt, gewinnt. Dieses Prinzip ist einfach, olympisch erprobt - und unbarmherzig. Kein schlechter Vermessungswert kann den seglerischen Misserfolg kaschieren.

BLUE NIGHTS

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Allerdings haben es One Design Klassen in der Regel schwer, sich auf dem wankelmütigen Segelmarkt der Offshore Yachten zu etablieren. Nur jeweils ein Desig ner und eine Werft profi tieren vom wirtschaftlichen Erfolg einer gelungenen Einheitsklasse – die Konkurrenz ist groß, der Erfolgsdruck hoch und die Überle-benszeit entsprechend gering. Boxrule Klassen sind die Alternative im vergütungs-losen Regattasegeln. Die Yachten werden in eine Box hinein konstruiert. Sie dür-fen den Geschwindigkeitsdeckel dieser Box jedoch an keiner Stelle durchstoßen. Transpac 52 und die neue GP 42 sind zwei sehr sportliche und teure Klassen die-ser Gattung. Hier können Designer und Werften weltweit mitspielen.

Ultimatives Regattasegeln auf Hochseejollen im Grand Prix Zirkus, das ist die Zauberformel aller Olympioniken und America’s Cup Cupper. Keine ge-ringe Herausforderung an die Designer. Mumm 36 der 90er Jahre, später Mumm 30 und zuletzt die extreme Karbonschüssel RC 44 von Russel Coutts sind Ant-worten auf die Forderungen der Professionals. Auch die neue X 35 beeindruckt bereits im ersten Jahr durch sehr hohe Verkaufszahlen. Und das trotz konserva-tivem Riss und Segelverhalten.

Dr. Wolfgang Schäfer, der Präsident der Europäischen Farr 40 Flotte: „Der Erfolg einer Einheitsklasse basiert auf einer ausgewogenen sportlichen Kon-struktion, einem gelungenen Klassenkonzept und einem, an den Bedürfnissen der Segler orientierten, straffen Management. Die Farr 40 erfüllt diese Voraus-setzungen in ganz besonderer Weise und ist die wohl erfolgreichste One Design Klasse der letzten Jahre.“

Vor elf Jahren von Bruce Farr gezeichnet durfte die Farr 40 nur von zwei Werf-ten weltweit gebaut werden. Carroll Marine in Florida und DK Composites in Malay-sia bauten alle Yachten in identischen Formen. Heute hat U.S. Watercraft auf Rhode Island die alleinige Lizenz übernommen. Die Toleranzen bei der Rumpf herstellung sind äußerst gering. Deck, Rumpf und Kielsegment werden vor dem Zusammenkleben eingewogen und müssen innerhalb sehr enger Toleranzen bleiben.

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STRUNTJE LIGHT capri sailing week

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Das Gesamtgewicht wird durch Korrekturge-wichte ebenfalls in sehr engen Grenzen gehalten: 50 Kilogramm bei etwa sechs Tonnen Gesamtge-wicht sind eine bootsbautechnische Herausforde-rung. Jede Winsch, Klemme oder sonstige Be-schlag ist vorgeschrieben und darf nicht geändert werden. Schäfer: „Karbonmasten sind besonders heikel. Jeder Mast ist ein Einzelkunstwerk. Obwohl alle Masten bei nur einem Hersteller gebaut wer-den und äußerst engen Fertigungstoleranzen un-terliegen, unterscheiden sie sich in ihrem so wich-tigen Biegeverhalten zum Teil erheblich.

Im Prinzip wären also alle Schiffe gleich schnell? Wenn sie identisch getrimmt wären, dann wären sie das wohl. Aber genau darin liegt die hohe Schule. Schäfer: „Wenn man das Set up eines Schiffes auf zwölf Knoten Windspeed eingestellt hat und dann kommen 16 Knoten, hat man be-reits ein Problem. Dabei geht es um wenige Um-drehungen an den Wantenspannern oder Interme-diums. Eine Veränderung der Länge des Vorstags um zehn Millimeter beeinfl usst das Segelverhalten des ganzen Schiffes und kann damit entscheidend sein. Da das stehende Gut während der Wettfahrt nicht verändert werden darf, hat das vorausschau-ende Trimmkonzept eine äußerst wichtige strate-gische Bedeutung. Fünf Minuten vor dem Start-schuss muss alles justiert sein, ab dann können wir nur noch die Spannung unseres Achterstages über eine Hydraulik verändern. Bewegliche Backstagen zum Trimmen des Riggs während der Rennen gibt es auf der Farr 40 nicht. Der Großsegeltrimmer hat daher nur begrenzte Möglichkeiten, das Schiff schnell zu machen – ein sehr schwieriger Job, für den man sehr viel Erfahrung braucht.“

capri sailing week

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Das Deck könnte man ohne Übertreibung als aufgeräumt und funktionell beschreiben. Es ist klar festgelegt, Änderungen sind nicht er-laubt. Eine Entscheidung allerdings bleibt den steuernden Eignern: Pinne oder Rad. Hier schei-den sich die Geister. Während die einen der Pinne den Vorrang geben, weil sie ein besseres Gefühl beim Steuern vermittelt und möglicher-weise dadurch Geschwindigkeitsvorteile hat, sa-gen die Verfechter der Radsteuerung, dass am Start und bei mehr Wind das Rad Vorteile habe, da der Kraftaufwand und damit die Gefahr des Übersteuerns geringer sei. Die Tendenz geht zur Pinne, entschieden ist diese Frage jedoch noch lange nicht. Richard Perini (EVOLUTION), Welt-meister aus dem Jahr 2005, stellt fest, dass viele der besten Boote pinnengesteuert sind. „Aber ich bin mir gar nicht sicher, ob das eigentlich viele Unterschiede macht. Meiner Meinung nach kommt es letztlich auf die Vorbereitung an, auf harte Arbeit und gute Leute, mit denen man nicht nur segelt, sondern auch Spaß hat.“

Viele Eigner waren früher selbst in profes-sionelle Segelprojekte involviert und schätzen am Farr 40 One Design Regattasegeln die He-rausforderung, ihre Boote selbst zu steuern und den Spaß nicht an einen angeheuerten Profi ab-zutreten. Viele jüngere Eigner genießen es, ihre seglerischen Fähigkeiten auf höchstem Niveau unter Beweis zu stellen, ohne sich ihr ganzes Leben lang einem Spitzenprojekt unterordnen zu müssen. Der größte Teil nutzt allerdings das Können der weltbesten Profis in den Rollen der Taktiker und Segeltrimmer. Auch bei Wolfgang Schäfer an Bord segeln befreundete Spitzenseg-ler wie Ian Piercy oder Jesper Bank. Die Klas-senregeln schreiben dabei vor, dass der Eigner selbst steuern muss und nicht mehr als vier Professionals an Bord sein dürfen.

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barking mad

Es ist faszinierend, dass eine Einheitsklasse über einen so langen Zeitraum von elf Jahren so beständig sein kann, wo doch die übliche Halbwertzeit solcher Klassen unter fünf Jahren liegt. In der Farr 40 hat sich jedoch im Laufe der Jah-re eine außergewöhnliche Mischung aus außergewöhnlichen Eignern, sehr guten Seglern, lebendigen Booten und besonderen Sponsoren gebildet, die Bestand hat. „Farr 40 Eigner sind gestandene Leute“, konstatiert Wolfgang Schäfer, „die sich nichts mehr beweisen müssen. Aber sie gehen an Bord, um zu gewinnen und zu lernen. Ich will am Ende der Regatta klüger sein, als zu Beginn. Die Eig-ner holen sich die besten Segler an Bord, um von ihnen zu lernen.“ Dr. Schäfer ließ sich 2001 eine Farr 40 bauen, die STRUNTJE LIGHT. Vorher segelte er er-folgreich IOR und IMS Regatten, bevor ihn die neue Herausforderung reizte.

Für Schäfer sind One Design und Handicap Segeln zwei Seiten derselben Medaille. Als Vizepräsident des Offshore Racing Congress, der IMS entwickelt hat, und als Präsident der Farr 40 European Fleet kennt er beide Seiten bestens. „Die in manchen Ländern hitzig geführte Diskussion, welches Handicap-System das bessere sei, geht am eigentlichen Thema vorbei. Die wichtige Frage ist viel-mehr, welcher Zielgruppe man One Design Segeln und wem man besser ein Handicapsystem anbieten sollte.“

Zwei Yachten halten im internationalen Feld der Farr 40 die deutsche Flag-ge hoch: STRUNTJE LIGHT von Wolfgang Schäfer und OPUS ONE von Wolf-gang Stolz.. Hasso Plattner besaß jahrelang eine Farr 40 und lässt sich für die Saison 2008 wieder eine bauen. In Europa lag bisher der Schwerpunkt im Mit-telmeer. Viele italienische Eigner sind bereits über Jahre erfolgreich. Allen voran Vincenco Onorato mit seiner MASCALZONE LATINO und Massimo Mezzaro-ma mit NERONE. Dann jedoch kam ein Aufsteiger aus dem kühlen Norden mit adligem Blut. Kronprinz Frederik von Dänemark verfi el der Droge Farr 40 und setzte sich für die Präsenz auch in Nordeuropa ein. In nur wenigen Monaten schaffte er es, seine dänischen Landsleute und zahlreiche Eigner aus den skandi-navischen Nachbarländern für das Leistungssegeln in der Farr 40 zu begeistern. Seine Farr 40 NANOQ segelte bereits international, als seine dänischen Segel-kollegen noch nicht so recht wussten, ob sie sich über Dansk Handicap hinaus stärker im Grand Prix Bereich engagieren sollten. Inzwischen ist das dänische Eis gebrochen und die skandinavische Flotte auf zwölf Yachten gewachsen. Als Präsident der Europäischen Flotte sieht Dr. Schäfer seine Aufgabe vorwiegend in einer möglichst guten Austarierung der Interessen von mediterranem und nordeuropäischem Flottenteil - lieber eine große als zwei kleine Regattafelder. Es überraschte ihn schon, dass er als Deutscher von den Italienern zum neuen Präsidenten gewählt wurde – die Botschaft war klar!

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ATALANTI XI

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„Ganz ohne Frage hat die Farr 40 eine außergewöhnlich breite Leistungsspitze,“ sagt Wolfgang Schäfer. „Bei der Europameisterschaft in Porto Cervo gab es in elf Rennen elf verschiedene Tagessieger, so eng war das Feld zusammen. Ob man ein Rennen gewinnt, wird oft bereits am Start entschieden: die perfekte Positio-nierung auf der Startlinie und die berühmte halbe Bootslänge Vorsprung am Start sind der entscheidende Vorteil. Ich muss auf den Zentimeter genau segeln, um das Rennen nicht schon am Start zu verlieren – und auf die Sekunde genau Gas geben, das macht den Unterschied aus. Man muss halt an der ersten Luvtonne unter den ersten Fünf sein, sonst wird das Rennen kompliziert. Im Grunde geht es um Marginalien, die großes bewirken können.“ So ist es denn auch nicht un-gewöhnlich, wenn man als stolzer Farr 40 Eigner mit zehn Schiffen gleichzeitig auf die Tonne zu donnert. Angst um die Lackierung wäre da unangebracht. Gut, dass die Taktiker alle ihr Rulebook kennen. Da die Geschwindigkeitsunterschiede im vorderen Bereich nicht messbar sind, hat man bei einem Verlust von drei bis vier Bootslängen auf einer Kreuz von zwei Seemeilen oft schon den Anschluss an die Spitze verloren. Das Feld liegt halt im Ziel nach 90 Minuten Segeln nur zwei Minuten auseinender. Noch Fragen?

Geschwindigkeiten von fast 20 Knoten bei sechs Windstärken auf den Downwindkursen sind keine Seltenheit. „Und dann ist da immer noch die Hal-se,“ philosophiert Dr. Schäfer. „In diesem Jahr haben wir den Masthead Spinna-ker eingeführt, um die Spannung ein bisschen zu erhöhen. Dieser Spinnaker ist etwa 30 % größer und wird bis in den Masttop gezogen. Da bringen ca. 180 qm die Schiffe ganz schön auf Trab und die Halse wird richtig interessant.“

One Design Klassen haben ein Problem, mit dem alle Crews leben müssen: Wenn Fehler gemacht werden, liegt es nicht am Schiff, sondern an den Seglern. Keine faulen Ausreden also, besonders die Unterschiede zwischen den neuen und den alten, gebrauchten Farr 40 sehr gering sind. Zum Beispiel benutzte der amtierende Weltmeister Vincenzo Onorato (MASCALZONE LATINO) bei der WM 2006 in Newport sein altes Schiff, obwohl er kurz vorher eine neue Farr 40 bekam. Zu kurzfristig, wie er empfand. Also fuhr er mit seinem alten Schiff den anderen um die Ohren. Das ist Einheitsklasse pur. „Auf der anderen Seite muss man sehen, dass neben dieser Yachtengleichheit die Überlebensgarantie je-der Einheitsklasse im Geist der Klasse liegt.“ Damit hat Wolfgang Schäfer nicht Unrecht. „Das heißt, wenn man ein gutes Schiff hat, die Rahmenbedingungen der Klasse stimmen jedoch nicht, kann das Konzept nicht aufgehen. Bei einem mittelmäßigem Schiff und guten Rahmenbedingungen, könnte es unter Umstän-den aufgehen. Habe ich aber von beiden Seiten gute Voraussetzungen, ist es eine stabile Angelegenheit. Bei den Farr 40 haben wir genau diese optimale

Situation. Immerhin wurden in den letzten Mona-ten über 20 neue Yachten verkauft. Auf ein neues Schiff muß ich im Augenblick länger als ein halbes Jahr warten. Gebrauchte Boote sind kurz kurz vor der Weltmeisterschaft 2007 nicht auf dem Markt. Das ist immer ein sicheres Zeichen, ob eine One Design Klasse angenommen wird oder nicht. Ich selbst bin jetzt seit 2001 dabei und kann keinerlei Ermüdungserscheinungen erkennen.“

In Hankö bei der nordeuropäischen Meisterschaft Anfang Juli 2007 waren 28 Schiffe am Start, in Skagen 23 und in Neustadt zur Rolex Baltic Week werden eine Woche vor der Weltmeisterschaft im-merhin noch 16 Schiffe aus acht Ländern erwar-tet. Die deutschen Yachten waren bisher sehr gut platziert: 3. Platz in Hankö von STRUNTJE LIGHT und Gesamtsieg von OPUS ONE in Skagen. Hier holten die beiden deutschen Schiffe fast alle Prei-se ab. Kommentar eines australischen und eines amerikanischen Eigners: „Offenbar muss man hier Wolfgang heißen, um zu gewinnen! Wir werden unsere Namen ändern.“ Insgesamt werden drei Regatten im nordeuropäischen Ostseeraum ausge-tragen. In der gesamteuropäischen Serie sind es fünf Regatten, der Rest fi ndet in Übersee statt. Und das zu einem Preis von knapp 300.000 Euro. Sicher viel Geld, im Vergleich zu anderen Klassen jedoch immer noch verhältnismäßig günstig. Vor allem aber auch jede Menge Boot für’s Geld. Und Spaß. Oder um es mit Wolfgang Schäfers Worten zu sagen: „Für mich ist es das ultimative Regatta-segeln. Es werden die Feinheiten belohnt und man kann durch Nuancen, auch einen gleichstarken Gegner überlisten. Wer daran Spaß hat, hat Spaß am One Design Segeln.“ info www.farr40.net

text tom körber

fotos rolex/kurt arrigo CALVI STRUNTJE LIGHT & TWT

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campkids

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© tomkoerber.de © tomkoerber.de

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BANG & OLUFSON audiosystem

Die BeoSound 9000 ist eine kinetische Skulptur und als

solche ähnelt sie beinahe einem Lebewesen. Das bewirkt

die Geschwindigkeit des CD-Clampers bei seinen rasanten

Bewegungen während der Zufallswiedergabe. Es macht

einfach Spaß, ein solch modernes mechanisches Wunder-

werk zu beobachten, wenn es ohne merkliche Unterbre-

chung von „Hey Jude“ auf der ersten CD zu „When The

Music Is Over“ auf der sechsten CD wechselt. Der gläserne

Deckel wird von einem Elektromotor lautlos geöffnet und

wenn sich das Designerlebnis dann offenbart, kann man

es in voller Pracht bewundern. Aber erst, wenn man den

Klang hört, ist das Gesamtkunstwerk vollendet.

INFO WWW.BANG-OLUFSON.COM

PANERAI chronograph

Die Entstehung der Uhren von Panerai ist eng mit dem Meer

verknüpft und ihm verdanken sie einen großen Teil ihrer

Faszination. Aus dieser Haltung heraus entstand die Panerai

Classic Yachts Challenge und zur bleibenden Erinnerung an

die aufregenden Regatten der Saison 2007 nun die Luminor

1950 Regatta in einer Sonderedition von 500 Modellen. Die

Ergonomie der Uhr zeigt sich in der perfekten Integration der

Chronometer-Drücker in der Kronenschutzbrücke, während

der Drücker für die Haupt- und Schleppzeigerfunktion auf

der 8-Uhr-Position von der Wölbung des Gehäuses fast ver-

deckt wird. In dem Gehäuse mit einem Durchmesser von 44

Millimeter arbeitet ein Panerai Kaliber OP XVIII, ein Automati-

kuhrwerk mit Schaltradsystem für die Chronographenfunk-

tionen. Als Zeichen der Verbindung zwischen der Luminor

1950 Regatta Rattrapante und der Segelregatten erhielt das

Zifferblatt einen hellblauen Chronographen-Sekundenzeiger.

Die ebenfalls hellblaue Markierung der ersten fünf Minuten

auf der Minutenskala befi ndet sich auf der 3-Uhr-Position.

Den Gehäuseboden ziert neben der üblichen Millesimation

der eingravierte Schriftzug „Classic Yachts Challenge 2007”.

INFO WWW.PANERAI.COM

PIQUADERO aktentascheDie Linie Icon bietet für das Büro diese markante und

dynamische Aktentasche. Dezente Farbtöne unterstreichen

das anspruchsvolle Design aus weichem Kalbsleder und was-

serabweisendem Nylon. Neben einer herausnehmbaren Note-

booktasche verfügt die Aktentasche auch über eine Organizer

Trennwand sowie einen abschließbaren Sicherheitsverschluss

für Wertsachen. Der Verkaufspreis beträgt 315 Euro.

INFO WWW.PIQUADRO.COM

CARPE DIEM wasser

Carpe Diem Botanic Water ist natürliche Erfrischung!

100% natürliche Pflanzenextrakte und leicht kohlensäure-

hältiges Wasser wurden verwendet, um drei einzigartige

Varianten eines natürlichen Trinkvergnügens zu kreieren

– ohne Zusatz von Kristallzucker, ohne künstliche Aromen

und ohne Zusatz von Farb- oder Konservierungsmitteln.

Carpe Diem Botanic Water wurde mit dem Institut für

angewandte Botanik in Wien in Zusammenarbeit mit Pro-

fessor Chlodwig Franz entwickelt. Ab sofort ist es in allen

Drogeriemärkten für 0,99 Euro erhältlich.

INFO WWW.CARPEDIEM.COM

LIVING JEWELS kindermöbelDer Maßstab von Living Jewels sind Kinder. In Handarbeit,

mit viel Zeit und Liebe zum Detail stellt das Unterneh-

men Mobiliar her, das ausschließlich auf Kinder und ihre

Lebensgewohnheiten abgestimmt ist. Aber auch die Eltern

sollten von dem ästhetischen Interieur Design angetan

sein. In Kinder- oder Wohnzimmer ist es der Blickfang, vor

allem wenn Kinder auf ihm toben.

INFO WWW.LJ-GERMANY.COM

ADOBE software

Adobe Photoshop Elements 5.0, das umfassende Upgrade

der beliebten Bildbearbeitungslösung, ist jetzt für Win-

dows verfügbar. Es bietet Hobbyfotografen neue und noch

flexiblere Möglichkeiten zur Organisation, einfachen Be-

arbeitung und unterhaltsamen Präsentation ihrer digitalen

Bilder. Dafür stehen Anwendern eine Reihe von neuen

Funktionen und Features zur Verfügung. So können Fotos

bei Bedarf mit nur einem Mausklick optimiert, aber auch

anspruchsvolle Techniken der Bildbearbeitung erkundet

und ausprobiert werden.

INFO WWW.ADOBE.DE

MOET HENNESY champagnerkühlerMoet & Chandon ist zwar kein offizieller Sponsor des

America‘s Cup, aber bei allen Bootstaufen, Siegesfeiern und

Yacht-Parties in Valencia der Champagner der Stunde. Aus

diesem Anlass hat Moët & Chandon ein Über-Luxus-Acces-

soire entworfen, das für champagneraffine Segel- und Yacht-

Besitzer eigentlich ein Must-Have sein dürfte: Die America‘s

Cup Silver Winch, personalisiert mit dem eingravierten

Namen des Besitzers. Handgefertigt wird es weltweit nur 19

Exemplare geben. Die 20. Edition bekam der Gewinner des

America‘s Cup! Dieses High End Sammlerstück ist im Prinzip

ein überdimensionaler Champagner-Kühler in Form einer

Segel-Winch das in einer portablen Bar aus Teakholz verstaut

werden kann. Die Moet Silver Winch kostet 8.000 Euro.

INFO WWW.MOET-HENNESY.COM

CAMPER segelschuh

Der I-mar wurde anlässlich der Teilnahme von Camper an

der Copa del Rey Segelregatta lanciert. Bei allen High-Tech

Charakteristiken des Schuhs sticht vor allen Dingen die

Sohle aus Gummi und Latex hervor. Die Kombination dieser

beiden natürlichen Materialien optimiert den Abrieb und

liefert den notwendigen Halt für Bootsschuhwerk. Die Soh-

lenkonstruktion in Verbindung mit der Wahl der Materialien

gibt dieser neuen Linie die optimale Flexibilität und Komfort.

I-mar passt sich ebenso leicht dem Stadtleben an. Dank

seiner Funktionalität und seinem bequemen Design wird er

zum urbanen Nautik Schuh.

INFO WWW.CAMPER.COM

BOSS sportswear

Die BOSS Green-Kollektion verbindet funktionale Sports-

wear mit trendorientierten Aspekten der Mode und bietet

vielseitige Looks, die die Grenzen zwischen Casualwear

und Funktionsbekleidung aufheben. T-Shirts, Sweat-Shirt-

Jacken, Poloshirts, Strickwesten und Pullis werden dabei

locker übereinander getragen und auch die breite Range

lässiger Hosen eignet sich für den Fairway ebenso wie für

die Straße. Schurwolle und Cashmere verbinden höchste

Ansprüche an Qualität, Wärme und Bewegungsfreiheit.

High-Tech-Materialien und neue Mikrofaser-Stoffe tragen

sich ultra-leicht und sorgen für perfekte Klimatisierung.

INFO WWW.HUGOBOSS.COM

ADIDAS sportbrille

Die Agilis verfügt als erste Sportbrille über einen LST Blue-

filter, der das kurzwellige, sehr energiereiche blaue Licht

filtert und so langfristigen Schäden am Makulapigment

der Augen vorbeugt. Er imitiert die Filtereigenschaften der

natürlichen Linse und übernimmt dadurch die Schutzfunk-

tion für die Netzhaut, ohne dabei die reale Farbwahr-

nehmung zu beeinträchtigen. Neben dieser neuen

Filtertechnologie wartet die Agilis mit vielen progressiven

Designaspekten, wie einer umschließenden Panorama-

scheibe aus strapazierfähigem Polycarbonat, auf und ist so

speziell für den Sport zugeschnittenen.

INFO WWW.ADIDAS.COM

GLASHÜTTE uhr

Einmal mehr haben die Designer und Konstrukteure von

Glashütte Original ihr außergewöhnliches Können bei der

Neugestaltung der Julius Assmann 4 unter Beweis gestellt.

So präsentiert sich das skelettierte Meisterwerk der Haute

Horlogerie in einem massiven roségoldenen Taschenuhrge-

häuse von 45 Millimeter Durchmesser. Das grazile 18-karätige

Gold-Skelett des weiß-galvanisierten dreidimensionalen

Zifferblatts gibt den Blick in die faszinierende Mechanik des

Manufakturkalibers 46 frei. Dieses ist ausgestattet mit einem

beidseitig gelagertem Tourbillon kombiniert mit einer retro-

graden Stundenanzeige. Einmal mehr wird hierbei der hohe

uhrmacherische Anspruch von Glashütte Original offenbart.

Akkurateste Skelettierungen und aufwendige Gravuren von

Gestellteilen und Federhaus machen jedes der 25 Manufaktur-

werke zu einem fi ligranen Kunstwerk, das ihresgleichen sucht.

An einer massiven Roségoldkette in der speziellen Tasche in

der Weste getragen oder als Armbanduhr, wird die neue Julius

Assmann 4 zu einem extravaganten Accessoire des Herrn.

INFO WWW.GLASHUETTE-ORIGINAL.COM

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Alles ist wasserdicht und alles ist nass: Un-ser Panasonic CF 08 Wireless Tablet PC muss re-gelmäßig mit Süßwasser nachgespült werden, da-mit überhaupt noch etwas zu lesen ist. Das über WLAN verbundene Masternotebook Panasonic CF 18 ist ebenfalls wasserdicht und soll Stürze über 1 Meter überstehen. Das können wir in zahlreichen Fällen bestätigen, mein Ellenbogen hat jene eine Welle hingegen nicht so locker hingenommen.

Sieg durch Technik? Von den ursprünglich zwei USB-Anschlüssen haben wir den Panasonic auf mittlerweile neun Anschlüsse durch einen USB-Hub mit eigener Stromversorgung aufgerüstet, mit dem unschönen Nebeneffekt, dass dieser Hub die Kurzwelle stört. Denn an den Verteiler ist auch eine WIBE Wetterbox von Moerer ange-schlossen, die nicht nur den Seewetterbericht auf 147,3 KHz oder Navtex Meldungen empfängt, sondern ebenso Wetterfax-Karten. Das Geniale an dieser Box ist, dass man die zu empfangenen Sendungen sehr einfach mit dem PC program-mieren kann und sich dann um nichts mehr küm-mern muss, selbst wenn der PC abgeschaltet ist. Zumindest theoretisch. Denn die RTTY Text-Wet-terberichte kommen problemlos und zuverlässig herein, mit den Fax-Karten wird es jedoch schwie-riger. Die Box empfängt die DWD Ausstrahlungen und den englischen Sender Northwood, sie wählt für jede Sendung die am besten zu empfangende Frequenz automatisch aus. Gleichwohl sind die Empfangsbedingungen kurzwellenbedingt extrem unterschiedlich, mal ist die im PC gespeicherte Karte glasklar und perfekt zu lesen, dann wieder völlig unbrauchbar. Neben den atmosphärischen Störungen sind Antenne, Erdung und Installation an Bord von ausschlaggebender Bedeutung, wo-bei der PC selbst der größte Störenfried ist (auf einem Regattaschiff gibt es keinen Kühlschrank).

Nicht ganz unberechtigt ist die Frage, warum wir uns im Internetzeitalter noch mit dem Kurz-wellen-Fax herumplagen. Die Antwort ist aber ein-fach, es kommt auf den Redundanz der Systeme und die Vielfalt der Informationen an. Typischer-

weise hat man gerade dann keinen Handy Empfang, wenn die neuen Grib Da-ten zum Download bereitstehen. Und die Übertragungsraten des Iridium Satel-liten Handys sind so niedrig und teuer, dass der Download von Wetterkarten nicht die beste Option bleibt. Hier ist KW Fax deutlich überlegen. Zurück zu den für den taktischen Beitrag noch verbleibenden acht USB-Anschlüssen. Ge-rade Rund Bornholm hatten wir den Eindruck, gegen den Computer Schach zu spielen. Denn natürlich war er vollgeladen mit verschiedenen GRIB Dateien für Wind, Luftdruck, Niederschlag und Strömungen, und zwar nicht nur aus einer Quelle. Mit diesen digitalisierten Vorhersagen erzeugt die Software Routenvor-schläge anhand der Inschallah-Geschwindigkeits-Polaren. Der Reiz dieser Regat-ta und die entscheidende, zur Beantwortung jedem freigestellte Frage ist: Born-holm links oder rechtsherum umsegeln?

Mit welchen GRIB Files der Rechner auch gefüttert wurde, er schlug in allen Varianten vor: Linksherum, zum Teil mit einem Vorteil von einer Stunde. Selbst eine Kreuz auf der Nordostsseite der Insel schien die Software nicht zu be-eindrucken, sie wollte nach Norden, um dann auf BB Bug Kap Arcona anzuliegen.

Was Expedition in den GRIB Daten nicht von selbst sehen konnte, auf den Faxkarten aber zumindest möglich erschien, war ein früherer Aufzug des Schlechtwettergebietes mit einer starken Winddrehung auf Südwest bis fast Süd. Aufgrund dieses Risikos war eine Entscheidung gegen den Rechner für die Rechts-Rundung geradezu zwingend, um in jedem Falle rechtzeitig im Sü-den zu sein. Und wie vermutet, so kam es. Die Schiffe im Norden sind Stunden später ins Ziel gekommen. Der nächste USB-Port stellt eine Bluetooth-Verbin-dung zu einem GPS Empfänger im Vorschiff bereit, der immerhin vier Positi-onen pro Sekunde an das Startprogramm funkt. Macht für den Countdown auf den letzten Metern zur Linie einen großen Sinn, da diese nun gleichmäßig heruntergezählt werden. Bei einer Position/ Sekunde der üblichen GPS Geräte gibt es zu große Sprünge für eine ernsthafte Startunterstützung nahe der Li-nie. Moderne Programme wie Deckman oder Expedition sagen dem Taktiker/ Steuermann recht genau, wie viele Sekunden er zu schnell oder zu langsam ist, welche Seite der Linie um wie viele Bootslängen bevorteilt ist und vieles mehr. An die auf dem Screen herumtanzenden vielen Zahlen muss man sich aber gewöhnen, und vor allem die Kommunikation mit dem Taktiker üben: 14 Sekunden! Welche? To burn, to gun, to line?

Für den Fall, dass der Taktiker nach dem Start entnervt über Bord springt, haben wir jetzt einen weiteren USB-Stecker, der mit einem roten ISY MOB Knopf nahe des Gashebels im Cockpit verbunden ist. Auf Knopfdruck gibt der dem Computer den Tastenbefehl F10, woraufhin die Software fragt: „Wollen Sie wirklich die MOB Funktion auslösen?“ Typischer Softwarefehler, wird aber mit dem nächsten Update behoben, der Knopf kann dafür nichts. Nicht richtig bedacht hingegen haben wir die Lage des Knopfes auf dem Pinkelpfad nahe dem Heckkorb, ein Ausrutscher, und er ist ab.

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rund bornholm und die technik

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Die weiteren USB-Ports dienen dem AIS und der Wettermessung wie Druck, Temperatur und Feuchte, weil wir hoffen, so besser einen Front-durchgang erkennen zu können. Nicht gefunden haben wir für den Temperatursensor bislang ein schattiges Plätzchen. Wenn die Sonne kommt, stimmt nichts mehr, aber dann ist die Front meist auch schon durch. Die AIS Integration zeigt auf der Seekarte Kurs und Geschwindigkeit von grö-ßeren Schiffen in der Nähe, gerade nachts oder bei schlechter Sicht eine gute Hilfe. Beispielswei-se beim Zieleinlauf Warnemünde, als wir die Mole anliegend in sehr spitzem Winkel die Fahrrinne kreuzen mussten, um gerade noch vor einer mit 18kts aufl aufenden Fähre nach Luv zu kommen.

Der wichtigste Rechnerinput ist neben dem GPS aber die B&G Anlage mit unzähligen echten und gerechneten Werten wie True Wind Angle/ Speed, Strom Versatz, Bootspeed etc. Von der Südspitze Bornholms bis Warnemünde war die Kreuz etwa 125 sm lang, auf der 2. Hälfte mit 24kts Wind, Boen bis 32. Auf dem Stb-Streckbug kam die kurze Welle genau von vorne, was u.a. zu der erwähnten Prellung am Ellenbogen führte. Der Punkt war jetzt, herauszufi nden, wie schnell man gegen diese Welle segeln musste. Stimmten noch die Polaren mit einer Vorgabe von 7,3 Kno-ten? Mit einer Software wie Expedition kann dies schnell herausgefunden werden, alle Daten lassen sich als Charts aufzeichnen und es können über beliebige Zeiträume Mittelwerte gebildet werden.

Ändert man etwas, gibt man ein „Event“ ein und beschreibt, was man geändert hat. Da alle Daten aufgezeichnet werden, kann das Rennen zuhause vollständig auf der Karte wieder abgespielt werden. Auf dieser Kreuz haben wir die Mittelwerte % Po-larspeed, VMC (Geschwindigkeit zum Ziel) und VMG (Geschwindigkeit nach Luv) mit verschiedenen Einstellungen ausgewertet und sind zu dem Ergebnis gekommen, zumindest über 7kts segeln zu müssen. Freiwillig segelt das Schiff bei diesem Wetter jedoch lieber 0,8 Knoten langsamer, man muss es treiben, ständig die Einstellungen prüfen und sich als Steuermann sehr, sehr konzentrieren und festhalten.

Der Kern unserer IT-Strategie ist aber die Konzentration auf „nur“ 2 Programme, in denen alle Daten zusammenlaufen: Expedition und die WIBE Software für die Wetterlage. Unsere Erfahrung ist, dass besonders die Wet-terdaten nie genau stimmen, auch auf den Strom vom BSH ist nicht immer Verlass. Hinzu kommt die Ungenauigkeit der Bordinstrumente, den Strom kann die Software nur richtig errechnen, wenn Bootspeed und GPS gegen-einander kalibriert sind. In Summe bleibt daher die persönliche Einschätzung besonders aus der Gesamtlage hochwichtig, und hierzu helfen alle verfüg-baren Informationen, so unterschiedlich sie sein mögen. Und es hilft eine Strategie, die man sich schon lange vor dem Start anhand der Wetterdaten und lokalen Informationen zurechtlegen kann. Es ist auf der Bahn immer leichter und besser, eine Strategie zu überprüfen und anzupassen, als keine zu haben. Wichtig sind auch Checklisten: Wie steht morgens um 5 Uhr der Strom bei Poel? Der Navigator hat gerade Freiwache!

Am 12. August starten wir (hoffentlich) zum Fastnet Race mit 300 Schif-fen. Nachdem wir in der Ostsee die Grundschule geschafft haben, treten wir jetzt mit hohem Respekt im Gymnasium an. Das Segeln im Strom ist eine andere Hausnummer. Wo stehen wir im internationalen Vergleich?

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In einer Zeit mit allgemeiner Depression, mangelnder Aufbruchstimmung und eher beängstigenden Zukunftsaussichten (mehr Negativschlagworte fi elen mir gerade nicht ein) kommt zwingend folgende Frage auf:

Wie sichere ich mein sauer verdientes Vermögen? Das ist eine existenzielle Frage. Wohin mit der Penunze? Auf der Flucht vor Finanzamt, Infl ation und der buckligen Verwandtschaft kommt man auf die mutigsten Ideen.

Der Klassiker: Die Drittelung des Vermögens in Immobilien, Festgeld und Ak-tien? Oder der experimentelle, aber nicht minder gefährliche Weg: Drittelung in Baugrund, Architekt und Handwerker? In dieser Situation ist guter Rat teuer.Also leihen wir uns schnell beim besten Freund ein Anlagemagazin. Was ent-decke ich? … den wertvollen Hinweis auf die Wertstabilität von Segelbooten? Hm… das ist es! Das Finanzamt segelt nicht mit, die Infl ation frisst nicht am Polyester und die Verwandtschaft wird seekrank. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?

Jetzt geht es nur noch darum, die Anzeigen richtig zu interpretieren. „Sport-liches, schnelles, wendiges Segelboot“ heißt übersetzt: Beim Segeln wird man nass, niedriger, spartanischer Innenraum und an Deck ist zum Sonnen kein Platz, weil überall Schienen, Belegklemmen, Winschen und Taue als potenzielle Ver-letzungsquellen vorgehalten werden. Dieses Boot kaufen sie am besten gleich zusammen mit einem Chiropraktiker. Oder die herzige Formulierung „…für Lieb-haber“, sie verrät Ihnen: Wenn sie undichte Luken, wurmstichige Holzverklei-dungen, feuchte Kabinen, Pilzbefall unter dem Lattenrost und einen angero-steten Volvo-Pentax Motor für unverzichtbare Bestandteile ihres schwimmenden Domizils halten, dann sollten sie zugreifen. Vielleicht sagt ihnen aber auch eher die Umschreibung „individuell geschnitten und teilüberholt“ zu. In diesem Fall erwartet sie ein von Spinweben befreites, aber ansonsten sträfl ich vernachläs-sigtes Boot. „Individuell“ verspricht eine selbst eingebaute Dusche und einige

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nachträglich angeleimte („da stecken hunderte Stunden und tierisch Arbeit drin, aber ich lass’ sie ihnen… obwohl es mir schwer fällt“) nautische In-strumente, die natürlich mit dem eigenen Lötkol-ben und etwas Fachwissen frisiert wurden.

Der Hinweis „Schnäppchen“ umschreibt nett den lapidaren Nebensatz: „Wenn die Wanne nicht bald verkauft ist, wird es ein Versicherungsscha-den“. Das gebrauchte Segelboot mit „Wertsteige-rung“ ist eine veritable Geldvernichtungsmaschine. Dann kaufen sie doch lieber gleich eine Suite auf der „Sea Cloud II“. „Gut erhalten aus Familienbe-sitz“: Waren Kinder an Bord? Wie viele Familien bzw. -mitglieder durften das arme Boot misshan-deln? „Familienbesitz“ bedeutet nichts anderes als „aus Vercharterung“, nur dass das Geld in der Fami-lie blieb. Dann doch lieber gleich ein neues Boot.

Die Bankzinsen sind so niedrig, dass man sie in der Bilge suchen muss. Wer von der Bank seines Vertrauens nach eingehender Magen- und Darmspie-gelung und rektaler Prostatauntersuchung einen Kre-dit bekommt, mit Zinsen, die man mit bloßem Auge im Vertrag nicht erkennt, kann dann stolz nach lä-cherlichen 35 Jahren dieses Boot sein Eigen nennen.

Da warten wir spekulativen Geldanleger doch lieber auf den nächsten Börsencrash – „Aus fi nan-ziellen Gründen dringend abzugeben!“.

spekulative geldanlageoder augen auf beim boote kauf!

text volker andreae ist im nrv vorstand für seesegeln zuständig.

info [email protected]

text o.t. weiss

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mangers leidenschaft

Dies ist das erste Portfolio eines bereits verstorbenen Künstlers im Sailing Journal. Der Tod spielt im Leben eines Künstlers eine eher untergeordnete Rolle. Der schaffende Mensch begegnet seinem Ableben gehalt-voller, da er sich auszudrücken weiß. Veränderungen verändern nicht nur Menschen, sondern auch geschaf-fene Werke. Unausweichlich zeugen sie vom Fortbestand der eigene Fantasie, der eigenen Schöpfungspha-se, der eigenen Unsterblichkeit. Der Künstler als Mensch löst sich auf. Geschaffenes bleibt bestehen.

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Hans-Hermann Magnussen war frei. So frei wie ein Künstler nur sein konnte. Denn er musste nicht von der Kunst leben. Er malte aus reiner Freude und aus einem inneren Antrieb heraus, den man getrost als manisch bezeichnen könnte. Als er sich den rechten Arm brach, malte er mit dem linken weiter. Nicht einfach so oder doch? Er konnte nicht warten bis der Bruch verheilt war. Er musste malen. Er musste. Nicht aus Geltungsdrang oder Eitelkeit, nicht aus Wichtigmacherei oder Kunstprotzerei. Aus Liebe. Zur Malerei. Zu Strichen. Zum Papier. Aus Ordentlichkeit. Das Malen bot eine gute Möglichkeit, Struktur ins eigene Leben zu bringen.

Es begann im Alter von 15 Jahren. Mit Skizzen. Von Schiffen, von Men-schen. Blumen kamen erst später. Als Jugendlicher ist man in erster Linie nicht an Botanik interessiert. Im September des Jahres 1925 geboren, wuchs er in eine Zeit hinein, die beides verkörperte: künstlerische Leichtigkeiten der Avant-garde in Rom, Berlin sowie Paris und produktivitätsorientierte Fabrikwelten der Arbeiterklassen in der (Post-)Industrialisierung. Berlin war die Schnittstelle, der Nabel der Boheme am Kurfürstendamm und der Arbeiter in Siemensstadt. Aber Kiel? Was konnte man in Kiel erwarten? Als Künstler oder für was man sich auch immer hielt. Damals.

Für seinen Vater C.C. Magnussen war die Sache von Beginn an entschie-den. Obwohl er die Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie in München bestand, bestand sein Vater auf einen ordentlichen Beruf. Nicht ohne Grund, denn er wusste aus eigener Erfahrung, wie schwer es sich als Künstler lebte. Er hatte das Glück, zweimal in vermögende Hamburger Kaufmannsfamilien einzu-heiraten, die sein künstlerisches Leben förderten. C.C. Magnussen lebte ein wonniges Künstlerleben mit Aufenthalten in Paris und in Rom. Vor dem Krieg trieben sich die schleswig-holsteinischen Künstler nicht in Schleswig-Holstein, sondern in südlichen Gefi lden herum. Da er zudem lange auf Föhr lebte, gab er den Kindern des Deutschen Kaisers Zeichenunterricht. Er brachte es sogar soweit, dass er die englische Königin portraitierten durfte. Heute hängen sei-

ne Bilder u.a. im Hamburger Rathaus und ande-ren norddeutschen Museen. So konnte er es sich leisten, zwei Frauen und 15 Kinder zu ernähren. Trotzdem diktierte er seinem Sohn, Hans-Herman, dessen Leben. Malen durfte er nebenbei. Von den 15 Kindern traten nur wenige in die Fußstapfen des Vaters. Einer von ihnen, Harro Magnussen, gestaltete das Denkmal von Bismarck im Kieler Hiroshimapark gegenüber dem Opernhaus.

H.H. Magnussen studierte stattdessen in Eckern-förde Architektur, ein künstlerisch angehauchter Beruf. Nebenbei war er in der Meisterklasse von Werner Lange in Kiel und entwickelte sein Ta-lent. Seine Leidenschaft für das Segeln entwickelte gleichzeitig einen Schwerpunkt in seiner Malerei. Schon früh begann er sein Leben und das seiner Familie an Bord festzuhalten. Er malte Logbücher, die er mit Textpassagen komplettierte. Während in der Anfangszeit seine Kinder Arne und Gyde das für sie lästige Schreiben übernehmen mussten, übernahm er dies liebend gerne. Jedes Wochen-ende, jede freie Minute verbrachten sie auf dem geliebten Holzboot. Arne Magnussen: „Neben sei-nem Studium hatte mein Vater das Vergnügen, dass Großvater Lubinus aktiv Regatten auf seinem Dra-chen segelte. So war mein Vater viel unterwegs. Soviel, das er zum Studieren kaum Zeit hatte. Nach dem Studium brachte Hans Lubinus ihn bei dem Architektenbüro Stoffers unter, das da mals für den Klinikbau der Lubinus Klinik zuständig war.

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Gespräch mit Arne Magnussen, seinem Sohn und Gönnar Kohlhaas, einer langjährigen Freun-din, die seinen Nachlass verwaltet.

SJ Sie sind, wie Ihr Vater auch, Architekt ge-worden. Eine Laune der Natur oder der Gene? GK „Du hast früher viel gemalt.“AM „Heute male ich Häuser. Faul wie ich bin, habe ich mich an die Familienprämisse gehalten: Alles macht bei uns einen Generationssprung. Ich bilde mir ein, etwas zeichnen zu können, aber es ist ein Unterschied, ob man ständig malt oder nur ab und an. Früher begannen wir bei uns auf dem Segelboot Logbücher zu malen. Am Anfang hatten wir die stan-dardisierten Dinger, die niemand gerne ausfüllt. Noch nicht mal dann, wenn man sie geschenkt bekommt.“ GK „Aber dein Vater konnte gar nicht anders.“

SJ War er, wie viele Maler, spezialisiert oder malte er alles, was Ihm unter die Augen kam?

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So konnte Großvater Lubinus sich meinen Vater je-derzeit zum Segeln „ausleihen“. 1952 fuhr er mit Hans Lubinus und Herr Bielenberg als Teil der Olympiamann-schaft nach Helsinki zur Olympiade und segelte in der 5,5er Klasse. Sie kamen zu Ehren, nicht weil sie so toll segelten, sondern weil im Mast etwas kaputt ging und Großvater Lubinus in seiner unnachahmlichen Art be-stimmte: Manger, bring das mal wieder in Ordnung. So kamen sie in die Zeitung, weil mein Vater oben im Mast rumkletterte – während der Regatta.

Die meisten seiner Bilder waren Aquarelle. Das hatte drei triftige Gründe. Erstens waren sie schnel-ler fertig, sodass er sogleich ein neues Bild begin-nen konnte. Zweitens eignen sich Aquarelle besser zum reisen. Und drittens muss bei den Aquarellen jeder Strich sitzen. Nicht wie bei Öl, wo man noch korrigieren kann. Bis zu 200 Bilder malte „Manger“ in einem Jahr, von den unzähligen Logbüchern gar nicht zu sprechen.

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AM „Er hat wirklich alles gemalt.“ GK „Was er nicht so gut malen konnte, waren Portraits.“ AM „Hauptsächlich hat er aqualleriert und das konnte er wirklich gut. In den Wintermonaten klappte er am Wochenende die Arbeitsfl äche seines Schreib-tisches hoch und malte. Mit Öl malte er seltener.“

SJ Wie haben Sie Ihren Vater erlebt?AM „Er gehörte zu den Malern, bei denen man beim Malen daneben stehen konn-te. Das störte ihn überhaupt nicht. Es war nicht besonders prätentiös, nach dem Motto, ihr müsst jetzt alle leise sein – Vater malt. Ihn störten die ganzen Kinder um ihn herum nicht. Während der Schulzeit waren die Biologiehefte von uns Kindern voller Zeichnungen, die er für uns anfertigte, weil er daran soviel Spaß hatte. Das war toll, allerdings mussten wir die kleine Peinlichkeit, wer das denn schon wieder für uns gemalt hatte, über uns ergehen lassen. Es fi el logischerweise auf, dass wir das gar nicht gemalt haben konnten. Alles was in der Schule mit Malen zu tun hatte, malte mein Vater für mich und meine Schwester, weil dann eine gute Note sichergestellt war. Es war nur nicht immer ganz einfach, das zu verkaufen.“GK „Bei meinen Kindern hat er das auch gemacht.“ AM „Er skizzierte und malte ständig und hat auch manchmal Anläufe in Öl ge-nommen. So kam meine Großmutter des Öfteren vorbei und lies Sitzungen über sich ergehen, damit mein Vater meinem Urgroßvater, dessen Bilder zahlreich bei uns im Haus hingen, nacheifern konnte. Irgendwann kratzte er die Oberschicht wieder runter, weil er nicht zufrieden war. In diesem skizzenhaften Aqualirieren lag seine wahre Freude. Weiteres hing natürlich von den Einfl üssen ab. Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre lernte er einen tschechischen Bildhauer namens Koblasa kennen, der damals an der Muthesius Schule (Kieler Kunsthochschule) lehrte und seine abstrakten Plastiken ausstellte (von denen wir zuhause natür-lich auch eine stehen haben). Das nahm mein Vater zum Anlass, nach diesen Plastiken zu malen. Er hat oft versucht, sich Vorbilder zu suchen und diese neu zu interpretieren. Er war immer an der aktuellen Kunstszene interessiert, wobei er nie in irgendwelche Diskussionen einstieg. Von den 100 Kartons, die noch auf dem Dachboden stehen, sind 80 Kartons voller Kunstbücher. Ihm lag die Kunst des Expressionismus, die Moderne sehr nahe. Otto Müller, Lyonel Feinin-ger oder Emil Nolde – alle Schwerpunkte seiner Malerei.“

SJ Konnte er von der Kunst leben?AM „Nein, das nicht. Er hat immer wieder mal Bilder verkauft. Der Vorteil seiner Arbeit als Architekt war, jedem Auftraggeber ein Bild schen ken zu können. Das führte zu vielen nach-träglich verkauften Bildern. So ist es natürlich ein facher, als wenn man Ausstellungen macht und dort versucht, seine Bilder zu verkaufen.“

SJ Er hat also nie den Versuch gemacht, von der Kunst zu leben?AM „Nein, er konnte im Grunde machen, was er wollte. Das Architekturbüro war immer sein fi nan-zielles Standbein. Das führe ich jetzt weiter. Ich hatte in Braunschweig ein gutes Leben. Faul wie ich war, heimste ich einige Preise ein und rechtfer-tigte damit mein Studium.“

SJ War er ein strenger Vater?AM „Nö, eigentlich nicht.“GK „Er war großzügig, aber auch streng. Aber mehr großzügig.“AM „Ich kann mich an eine Geburtstagsparty meiner Schwester erinnern. Mein Vater kam rein und bemerkte, dass es nach Haschisch roch. Er wusste weder, wie das geschrieben wird, noch wie es roch, aber löste sofort unter großem Tra-ra die erste Jugendparty bei uns zu Hause auf. Dann wurde ein Arzt aus dem Freundeskreis beauftragt das auszuprobieren. Der musste sich nun irgendwo Haschisch organisieren und kam ganz frustriert wieder, weil er überhaupt nichts gemerkt hatte. Damit war für meinen Vater das Moment der Gefährlichkeit vorbei.“

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GK „Ich habe ihn erst 1972 näher kennen gelernt als deine Mutter starb. Zu seiner Tochter war er immer sehr großzügig – klar, wie alle Väter. Bei dir war er immer geduldig, oder?“AM „Außer bei der Dauer meines Studiums.“ GK „Na gut, welcher Vater wird da nicht nervös?!“ AM „Er war der Meinung, er sei drei Jahre in Eckernförde gewesen und sei-ne Häuser fi elen auch nicht zusammen. Das war seine Zeitmaßgabe - drei Jahre. Danach wurde Dampf gemacht. Ich bekam von ihm eine Rolle mit sechs Aqua-rellen mit auf den Weg nach Braunschweig, damit ich sie in meinem Zimmer aufhängen konnte. Die zehn Jahre, die ich dort verbrachte, blieben die Dinger eingerollt. Zum Schluss brachte ich sie wieder mit nach Kiel. Es war schwer für mich, mich von ihm zu lösen.“

SJ Nach ihrer familieninternen Zeitrechnung müsste eines ihrer Kinder in die Fußstapfen seines Großvaters treten und intensiver malen.GK „Jan ist elf und sehr begabt.“AM „Es gibt an der Kunsthochschule Malunterricht, der viel weiter geht als an der Schule. Dort kann man sich anders entfalten und bekommt nicht gleich ei-nen auf den Deckel, wenn man anfängt zu schmieren. Er ist jemand, der sich nach der Schule hinsetzt und malt. Die Themen allerdings haben sich verändert. Ich dränge ihn in keinster Weise. Genauso wenig, wie mein Vater mich drängte. Er ließ mich meinen Weg gehen, obwohl er auf seine Zeiteinteilung pochte.“

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SJ Wie groß ist der Einfl uss Ihres Vaters nach seinem Tod?AM „Mein Vater starb an dem Geburtstag meiner Tochter – da war sie sieben.“GK „Deine Kinder, vor allem Kim, sind von den Bildern fasziniert und sie möch-ten viele davon haben. Meinen Kindern und selbst meinen Enkeln geht es eben-so. Teilweise hat er mit ihnen noch zusammen gemalt. Das hat sie geprägt. Der Einfl uss ist also absolut vorhanden.“AM „Die größte Nachwirkung meines Vaters ist in erster Linie die tägliche Allgegen-wärtigkeit. Dafür hängen bei uns zu Hause zu viele Bilder von ihm.“ GK „Selbst einer meiner Söhne fi ng zum Leidwesen meines Mannes an zu ma-len. Das ist der Einfl uss von Magnussen. Abschließend würde ich sagen, er war ein sehr bescheidener Mensch, der es nicht gut fand, wenn man ihn in der Öf-fentlichkeit lobte. Sein Leben war das Malen und das Schiff. Es gab kein Wo-chenende an dem er nicht zum Schiff musste.“AM „Das waren auch fast die einzigen Anrufe in Braunschweig, ob ich nicht zum Segeln hochkommen wolle. Das Schiff haben wir heute noch. Es wurde 1970 ge-baut, ist elf Meter lang und aus Holz. Darauf versammelte er alle, denn dort funk-tionierte die Familie als Familie am besten.“

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text tom körber

bilder hans-hermann magnussen

r a c e t r a c k s

AUGUST

SEPTEMBER

OKTOBER

Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Nur ausgewählte Regatten.

racetracks late summer

J24 EM/GER 25.August

IMMAC Trophy/GER 25.August – 26.August

Estoril Sailing Open/POR 28.August – 2.September

Rolex Farr40 WM/DK 29.August – 1.September

Drachen WM/IRL 30.August – 8.September

German Womens CUP/GER 1.September – 2.September

Maxi Yacht Rolex Cup/ITA 2.September – 8.September

Trieste Challenge/ITA 3.September – 9.September

BMW Clup Cup/GER 7.September

Behinderten Weltmeisterschaft/USA 7.September – 15.September

Star EM/ITA 7.September – 14.September

Alster Match Race Act 8/GER 8.September – 9.September

49er EM/ITA 9.September – 16.September

TP52 Breitling Medcup/FRA 11.September – 13.September

12mR Series/ITA 11.September – 13.September

Rolex Veteran Boat Rallye/FRA 12.September – 15.September

BMW Match Race Academy/ITA 14.September – 16.September

5,5er WM/ITA 16.September – 21.September

Transat 650/FRA 16.September

5,5 Meter Weltmeisterschaft/ITA 16.September – 21.September

Sail for Gold/UK 19.September – 23.September

Yngling Frauen EM/GER 20.September – 28.September

Soling DM/GER 20.September – 23.September

Oktoberfest Regatta/GER 21.September – 23.September

Panerai Regates Royales/FRA 22.September – 29.September

Rolex TP52 Global Championship/FRA 22.September – 29.September

ISAF Team Racing WM/ESP 23.September – 29.September

12mR WM/FRA 25.September – 29.September

Ladies Match Cup/FRA 26.September – 30.September

Potsdamer Yacht Club Match Race 28.September – 30.September

Laser WM/ESP 29.September – 6.Oktober

Meisterschaft der Jugendmeister/GER 29.September – 30.September

Les Voiles de St. Tropez /FRA 1.Oktober – 7.Oktober

Schwerin Match Race/GER 6.Oktober – 7.Oktober

Rotterdam Match Race Challenge/NED 6.Oktober – 7.Oktober

RYA National Match Racing Championship/UK 12.Oktober – 14.Oktober

GSYS Match Race 4/SWE 13.Oktober – 14.Oktober

Water Tribe Challenger/ITA 13.Oktober – 14.Oktober

International One Meter Championship/FRA 13.Oktober – 20.Oktober

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Unter allen neuen Abonnenten verlosen wir diesmal drei Portmonaies sowie drei Taschen der Firma BOOTSMANN.

Die 30 Caps von HELLY HANSEN und die von Jesper Bank handsignierte Jacke (Ausgabe 3/2007) gehen an:

Gerhard Schlaf/Quedlinburg, Karsten Hauptmann/Potsdam, Marianne Wasmeier/München, Wolfgang Grehner/Pinneberg, Ursula Kücher/Flensburg, Sabine Herreshausen/Marbach,

Stefan Reinhardt/Groß Gerau, Ralf-Peter Grassmann/Düsseldorf, Manuela Steins/Burgwedel, Hermann Krogmann/Bocholt, Juliane Wehns/Karlsruhe, Florian Stapelharz/Isselburg, Rai-

ner Schwarz/Bad Bergzabern, Monika Burkert/Mannheim, Rolf Pellworm/Speyer, Friedrich Gideshausen/Köln, Konrad Weissmann/Raisdorf, Tanja Reinhardt/Radebeul, Felix Thies/Pas-

sau, Jürgen Radowski/Detmold, Thomas Lehmeier/Kenzingen, Karl Schmitzer/Rosdorf, Renate Fehrmann/Mosbach, Christian Hornbach/Bad Doberan, Michael Trabert/Glienicke, Jacke:

Jörg und Susanne Posny/Dülmen Herzlichen Glückwunsch!

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verschenken. Der Beschenkte bekommt

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER Alexander Lehman

VERLAG/REDAKTION Terra Oceanis Verlag

Braunstraße 32 · 24145 Kiel

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CHEFREDAKTEUR Tom Körber

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BÜRO VALENCIA/AC Heike Schwab

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Phone +34 661 309 940 (Spanien)

ANZEIGENLEITUNG Nordstern Media

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ZUBEHÖR Phone +49 (0) 431 - 719 78 88

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VERLAGS- Nielsen 3b, 4 - Österreich und Schweiz

REPRÄSENTANTEN Bruno Marrenbach

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AUTOREN Heike Schwab, Uske Berndt, Dennis Grau,

Volker Andreae, Olaf Weiß, Thomas Sager,

Matthias Müncheberg, Gisela Roppelt,

Sandra Valeska-Bruhns, Tommes Wolf.

FOTOGRAFEN Tom Körber, Richard Walch/UITG,

Gilles Martin Raget/BMWORACLERACING,

on Edition, Matthias Müncheberg,

Uske Berndt, Carola Hirt/T-Systems, Thierry

Martinez/Alinghi, Ivo Roveira/Alinghi,

segel-bilder.de, H.H. Magnussen, James R.

Taylor, Tutima, Nico Krauss/hsh nordbank,

Heiko Rilk/hsh nordbank, Thoams Sager,

Rolex/Kurt Arrigo.

ART DIRECTION Jan Weisner outline-graphix.de

Sven Statsmann bdrops. werbeagentur, Kiel

www.bdrops.de

DRUCK impress media GmbH,

Mönchengladbach

ERSCHEINUNGSWEISE alle 2 Monate

ABONNEMENTS Terra Oceanis Verlag

Braunstraße 32 · 24145 Kiel

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für sonstige audiovisuelle, elektronische und digitale Medien und Netzwerke,

Domains, Veranstaltungen und Dienstleistungen aller Art.

„Auf der einen Seite drückt der Ozean, auf

der anderen strömen Flüsse hinein, und

diese Kräfte prallen aufeinander, wirbeln

umeinander, überlagern sich, das Süßwas-

ser oben, das salzige unten, und es ist ein-

facher, ein Kamel durch ein Nadelöhr zu

treiben, als ein Schiff durch diesen dämo-

nischen Trichter. Ganz abgesehen von den

Winden. Sie können einen Steuermann, der

sich nicht mit dem nötigen Ballast ausgerü-

stet hat, zum Wahnsinn treiben.“

Aus Wüste Meere von Carlos Maria Dominguez, Eichborn Verlag

ausblickaugust / september 2007

AUSGABE 23 ERSCHEINT ENDE OKTOBER 2007

ADOBE

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BANG & OLUFSON

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Tel. 0431 – 2001500

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CAMPER

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www.camper.com

CARPE DIEM

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80805 München

Tel. 089 – 206035162

www.carpediem.com

CEBE

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Albert Glück Strasse 1

88279 Amtzell

Tel. 07520 – 956239-0

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FORTIS

Peter Peter Team GmbH

Fortis Vertrieb Deutschland

TurmuhrenHaus

31157 Sarstedt

Tel. 05066 – 902180

www.fortis-watch.com

GEONAV

Geonav

Karolinenhofweg 53

12527 Berlin

Tel. 030 – 67825374

www.geonav-marine.de

GLASHÜTTE

Glashütter Uhrenbetrieb GmbH

Altenberger Straße 1

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Tel. 035053 – 46239

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HARKEN

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Tel. 089 – 365075

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HENRI LLOYD

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Kölner Straße 87

45481 Mülheim an der Ruhr

Tel. 0208 – 4695319

www.henrilloyd.de

HUGO BOSS

Hugo Boss AG

Dieselstraße 12

72555 Metzingen

Tel. 07123 - 940

www.hugoboss.de

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MAGIC MARINE

Magic Marine Germany

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Tel. 089 – 81009625

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Michel Herbelin Gmb

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20251 Hamburg

Tel. 040 – 37088450

www.navigon.de

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Time Mode Ges.M.B.H.

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Tel. 0043 – 463 410004

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PIQUADRO

Piquadro Deutschland GmbH

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60313 Frankfurt am Main

Tel. 069 – 21997341

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Page 66: Sailing Journal 04/2007

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Page 67: Sailing Journal 04/2007

Gerd-R. Lang, Uhrmachermeister und Gründer von Chronoswiss. Nordseeinsel Juist. 30. September 2005, 11.23 Uhr.

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Zeit ist ein Geschenk der Natur. Jeder hat gleich viel

davon. 24 Stunden am Tag, von denen wir die schönsten

Momente festhalten und die besten Aussichten genießen

wollen. Das kann nur, wer die Gunst der Stunde zu

nutzen versteht.

Erleben Sie die Faszination mechanischer Uhren. Fordern Sie das „Buch mit dem Tick“ an

bei Chronoswiss, Dr.-Johann-Heitzer-Str. 4, 85757 Karlsfeld/München,

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