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World Union of Jewish Studies / האיגוד העולמי למדעי היהדותהקברות היהודיים בסכסוניה התחתית- / בתיJÜDISHE FRIEDHÖFE IN NIEDERSACHSEN Author(s): RALF BUSCH and רלף בושSource: Proceedings of the World Congress of Jewish Studies / דברי הקונגרס העולמי למדעי כרך חהיהדות,, DIVISION B: THE HISTORY OF THE JEWISH PEOPLE / חטיבה ב: תולדות עם ישראל1981 / תשמ"אpp. 7-12 Published by: World Union of Jewish Studies / האיגוד העולמי למדעי היהדותStable URL: http://www.jstor.org/stable/23528323 . Accessed: 12/06/2014 13:48 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . World Union of Jewish Studies / האיגוד העולמי למדעי היהדותis collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Proceedings of the World Congress of Jewish Studies / דברי הקונגרס העולמי למדעי היהדותhttp://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.73.17 on Thu, 12 Jun 2014 13:48:09 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

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World Union of Jewish Studies / האיגוד העולמי למדעי היהדות

/ בתי-הקברות היהודיים בסכסוניה התחתית JÜDISHE FRIEDHÖFE IN NIEDERSACHSEN Author(s): RALF BUSCH and רלף בושSource: Proceedings of the World Congress of Jewish Studies / דברי הקונגרס העולמי למדעיחטיבה ב: תולדות עם / DIVISION B: THE HISTORY OF THE JEWISH PEOPLE ,היהדות, כרך חישראלpp. 7-12 תשמ"א / 1981Published by: World Union of Jewish Studies / האיגוד העולמי למדעי היהדותStable URL: http://www.jstor.org/stable/23528323 .

Accessed: 12/06/2014 13:48

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JÜDISHE FRIEDHÖFE IN NIEDERSACHSEN RALF BUSCH

Jüdische Friedhöfe in Deutschland gehören zu den selte nen Denkmälern jüdischen Lebens in unserem Land. Wenige allerdings berichten über einst bedeutende Gemeinden des

Mittelalters, vornehmlich im Rheinland oder Süddeutsch- , land. Die bekanntesten mittelalterlichen Begräbnisplätze si nd:

Worms : der älteste Grabstein des erhaltenen Friedhofs stammt aus der Zeit 1076/77

Mainz : vermutlich im 11. Jh. angelegt

Köln : von dem ältesten, nicht mehr erhaltenen Friedhof stammt ein Stein des Jahres 1166

Speyer: Grabsteine des 12. 15 ־. Jh. belegen einen nicht mehr erhaltenen Begräbnisplatz

Berlin: In Spandau wurden Steine aus den Jahren 1244 ־

1347 in Baufundamenten der Festung von Spandau entdeckt

Ulm : hier reichen Grabsteine bis in die erste Hälfte des 13. Jh. zurück

Mittelalterliche Monumente zur jüdischen Geschichte in

Niedersachsen, von denen hier zu berichten ist, sind da

gegen nicht erhalten, obwohl auch hier schon früh Nieder■

lassungen von Juden belegt sind. Die älteste Erwähnung stammt 1074 aus Goslar .

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RALF BUSCH

Jüdische Friehöfe sind in Niedersachsen erst aus der Zeit nach dem Mittelalter erhalten. Die beiden ältesten si nd:

3 Hannover : Der ältere Friedhof ist 1661 erstmals ur

kundlich erwähnt, die älteste Grabinschrift stammt von 1654. Vermutlich ist der Begräb nisplatz aber ca. 100 Jahre älter.

Göttingen4: Der Friedhof ist um die Mitte des 17. Jh. an■

gelegt, die ältesten Grabinschriften sind aber noch nicht erfaßt.

In Niedersachsen-sind heute 232 jüdische Friedhöfe be kannt , ihr Erhaltungszustand ist allerdings sehr unter schiedlich. Einige weisen überhaupt keine Grabsteine mehr auf, andere überliefern zahlreiche Steine verschiedenen Alters . Oberwiegend reichen die Grabinschriften bis in das frühe 18. Jh. zurück.

Die geographische Verteilung der Friedhöfe in Nieder Sachsen ist unterschiedlich dicht. Maßgeblich hierfür ist die verschiedene territorialgeschichtliche Entwick lung der Teilgebiete des heutigen Landes Niedersachsens, in denen eine sehr differenzierte Judenpolitik in den letzten Jahrhunderten wirkte und damit die Niederlassung von Juden beeinflußte.

Wenn man die Grabsteine auf diesen Friedhöfen betrachtet, wie etwa in den Orten Celle, Göttingen, Braunschweig,

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JÜDISCHE FRIEDHÖFE

Wolfenbüttel und Bovenden ־ um nur einige Beispiele her•

auszugreifen ־, zeigt sich, daß zwei Grabsteinformen an zutreffen sind: liegende und stehende Steine.

Vergleicht man diese beiden Formen mit Grabsteinen christlicher Friedhöfe, so zeigt sich, daß beide in ih rer äußeren Form eng miteinander verknüpft sind und schon aus historischen Gründen ist es nicht möglich, die

liegenden Steine aus sephardischem Ursprung herzuleiten und die stehenden den Ashkenasim zuzuordnen. Viel deut 1 icher läßt sich aufzeigen, daß jüdische Grabsteine jene Formen aufnahmen, die örtlich aus christlicher Tradition bekannt waren. Das trifft auch auf die Gestaltung zu, wie etwa die Verwendung von Wappen. Natürlich sind da neben jüdische Symbole verwendet worden, wie die segnen den Hände der Cohen oder das Levitengeschirr für die Na

mensträger aus dem Stamm Levi.

Formel folgen auch die Grabsteininschrift jüdischer Tra

dition, unterscheiden aber sich nur unbedeutend von

christlichen Gewohnheiten.

Die Gründe für diese Gemeinsamkeiten sollen hier nicht

weiter diskutiert werden, dieses wäre erst sinnvoll, wenn der heute erhaltene Bestand besser erfaßt und do

kumentiert ist. Diese Erfassung scheint auch aus his

torischen Gründen erforderlich zu sein. In den Jahren

des Dritten Reiches sind zahlreiche archivalisehe Quel len zur Geschichte der Juden vernichtet worden, somit

sind die Grabsteininschriften heute ein einmaliges Zeug

nis, deren Erhaltung aber nicht gesichert ist. Daher

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RALF BUSCH

scheint deren systematische Erfassung und Obersetzung dringend geboten, da die Konservierung der Steine selbst auf lange Sicht nicht gewährleistet ist.

In Teilgebieten Niedersachsens ־ im ehemaligen Land 01־

denburg und in Ostfriesland ־ sind solche Vorhaben der

Erfassung bereits weit gediehen, in den anderen Gebieten Niedersachsens aber nur sehr sporadisch eingeleitet. Da her beabsichtigen die Lessing-Akademie in Wolfenbüttel und das Braunschweigische Landesmuseum in Braunschweig eine systematische Erfassung der betreffenden Grabdenk־ mäler und deren Auswertung nach folgenden Gesichtspunk־ ten:

1. Erfassung und Dukomentation der erhaltenen Grabsteine

(durch Foto und Textaufnahme)

2. Vollständige Obersetzungen der Grabsteininschriften

3. Untersuchungen über deren formale Gestaltung im Ver gleich zu christlichen Grabsteinen und damit deren kunstgeschichtlichen Tradition

4. Auswertung der familiengeschichtlichen Daten nach ge nealogischen und sozialen Gesichtspunkten

5. Auswertung von archivalisehen Quellen zur Anlage und zum Ausbau jüdischer Friedhöfe

Wenn dieses Arbeitsvorhaben, das sicher nur langfristig geplant und durchgeführt werden kann , verwirklicht wird, kann es sicher wesentliche Belege zur jüdischen Geschieh te Niedersachsens erhalten und erschließen, die die Ge schichte der Juden in diesem Teil Norddeutschlands er

gänzt und Quellen dokumentarisch belegt, die vor der end

gültigen Zerstörung aufgrund der gegebenen Erhaltungsbe dingungen nicht bewahrt werden können.

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JÜDISCHE FRIEDHÖFE

Anmerkungen:

Allgemein zu diesem Thema neben der umfangreichen 10־

kaigeschichtlichen Literatur vgl. G. Cohn, Der jü dische Friedhof, Frankfurt a. M. 1930.

A. Riemer, Die Juden in niedersächsischen Städten des Mittelalters. Zeitschrift d. Hist. Vereins für Nieder Sachsen 1907, 303 364 ־ und 1908, 1 57 ־. Neuerdings vgl. z. Asaria, Die Juden in Niedersachsen, Leer 1979.

M. Wehl, Der alte jüdische Friedhof in Hannover. Hann. Geschichtsblätter N. F. 15, 1961, 3 76 ־.

P. Wilhelm, Die jüdische Gemeinde in der Stadt Göt tingen, Göttingen 1973.

Eine Liste dieser Friedhöfe findet sich in: Bergen Belsen, Denkschrift zur 25. Wiederkehr der Befreiung, herausgegeben vom Landesverband der Jüdischen Gemein den von Niedersachsen. Hannover 1970.

Für den Göttinger Raum vgl. 700 Jahre Juden in Südnie dersachsen. Ausstellung im Stadt. Museum Göttingen, 1973.

Für den Braunschweiger Raum vgl. Lessings "Nathan" und jüdische Emanzipation im Lande Braunschweig, her ausgegeben von der Lessing-Akademie Wolfenbuttel, 1981 (Beitrag R. Busch, Jüdische Familien vor Erlangung der

bürgerlichen Gleichstellung).

Aus der zahlreichen ortsgeschichtslichen Literatur sei nur beispielgebend genannt R. u. J. Busch, Jüdische

Gemeindeeinrichtungen in Celle, Celle 1974.

Hierfür haben - bisher weitgehend anpublizierte -

Untersuchungen von 0. Harck für Schleswig-Holstein Maßstäbe gesetzt, etwa zum Thema der Wanderbegegnungen der jüdischen Bevölkerung.

Zu dessen Vorbereitung hat die Lessing-Akademie in Wolfenbuttel mit Unterstützung der Stiftung Volkswa

genwerk 1980 ein Symposium durchgeführt.

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